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FREIBURG P ersönlich Ausgabe 8 Eine Sonderbeilage des November 2016 „Wegweisend“ Einladung zur Live-Präsentation des neuen Loewe bild 7. Der neue Loewe bild 7 gilt schon heute, wenige Wochen nach seiner Markteinführung, als wegweisend für eine völlig neue Art des Fernsehens. Seine Bilddarstellung ist geprägt von Farben so brillant wie das wahre Leben, mit Kontrasten, schärfer als je zuvor, auf einem OLED- Display, dünner als ein Smartphone. .de nunft r e v t i m l e w.spi ww ten: er Kontaktda LSUCHT od E I P S 0 0 8 Hotline 07 43 57 82 4 0700 - 77 f zum Ortstari www.velde-freiburg.de FREIBURG 24. November 2016 Seite 3 P ersönlich STADTKURIER Wochenzeitung für Freiburg Fernsehstars, Politiker, Sportler Bereits zum 8. Mal präsentiert der Stadtkurier unterschiedlichste Prominente mit einem Bezug zu Freiburg Joachim Löw Bahar Kizil Dieter Salomon Anna Ewers Liebe Leserinnen und Leser! Zum nunmehr achten Mal halten Sie hiermit unsere beliebte Publikation „Freiburg Persönlich“ in Ihren Händen. Alfred Biolek) als auch um solche Menschen, die in Kultur, Politik, Sport oder Wissenschaft Herausragendes geleistet haben (nennen wir beispielhaft einmal Wim Wenders oder Bischof Wolfgang Huber). menhang mit unserer Stadt schon einige Zeit her ist. Inzwischen haben wir in dieser Reihe 120 Prominente porträtiert, die entweder in Freiburg leben oder einen direkten Bezug zu unserer Stadt haben beziehungsweise hatten. Dabei handelt es sich sowohl um Fernsehstars (von Inka Friedrich bis zu Bei einigen dieser Personen erschließt sich der Freiburg-Bezug erst auf den zweiten Blick etwa weil sie hier studiert haben oder ihr Wirken im Zusam- Wir haben uns aber auch Persönlichkeiten gewidmet, die über Freiburg hinaus kaum bekannt sind, die uns aber besonders spannend erschienen. Auch in diesem „Freiburg Persönlich“ wieder eine bunte Mischung aus Porträts - von Schauspielerin Heike Makatsch Thomas de Maizière Wim Wenders über die Unternehmer-Familie Mack bis zum Skisprung-Olympiasieger und damaligen „Republikflüchtling“ Dr. Hans-Georg Aschenbach. Wir sind guter Dinge, dass auch die achte Ausgabe wieder auf Ihr großes Interesse stößt. Eine unterhaltsame Lektüre wünscht Ihnen dabei Ihr Anzeige Stefan Ummenhofer Redaktionsleiter Freiburger Stadtkurier Anzeige Mehr als 40 Jahre erfolgreich im Geschäft Die Immobilien-GmbH der Sparkasse punktet mit großer Markterfahrung Kauf oder Verkauf einer Immobilie professionell zu begleiten. Als erstes zertifiziertes Maklerunternehmen in BadenWürttemberg können die Mitarbeiter der Sparkassen-Immobilien-GmbH - zusammen mit der Sparkasse – eine besonders breite und qualifizierte Dienstleistung rund um die Immobilie offerieren. Thomas Schmidt nennt in diesem 250 bis 300 Immobilien verkauft die Sparkassen-Immobilien-GmbH in Freiburg jedes Jahr im Auftrag von Kunden. Wohnungen sind darunter, Einfamilienhäuser aber auch größere Anlageobjekte. Damit ist das Tochterunternehmen der Sparkasse FreiburgNördlicher Breisgau der größte Makler in Südbaden. Im letzten Jahr feierte die Mannschaft um Geschäftsführer Thomas Schmidt 40 Jahre Immobilienvermittlung bei der Sparkasse. Es ist eine Erfolgsgeschichte. Begon- nen hat sie vor 40 Jahren mit dem Aufbau einer Immobilienabteilung bei der Sparkasse Nördlicher Breisgau in Emmendingen. Vor 20 Jahren entschied man sich dann bei der Sparkasse Freiburg dafür – zusammen mit anderen Sparkassen, eine eigene Immobiliengesellschaft in der Rechtsform einer GmbH zu gründen. Die Sparkasse als größtes Geldinstitut der Region reagierte damit auch auf die besonderen Herausforderungen des Wohnungsmarkts. Freiburg und sein Umland waren schon damals wie heute ein begehrter Wohnort. Eine Immobiliengesellschaft mit enger Anbindung an die Sparkasse wurde in diesem Spannungsfeld dringend gebraucht. Große Projekte bestimmten den Wohnungsmarkt in der Region – beispielsweise die Schaffung der neuen Freiburger Stadtteile Rieselfeld und Vauban. Heute ist die Aufgabe nicht weniger herausfordernd. Der Freiburger Wohnungsmarkt gilt als einer der schwierig- sten in Deutschland. Weil Bauflächen rar sind, übersteigt die Nachfrage nach Immobilien deutlich das Angebot. Außerdem nimmt die Komplexität einer Immobilientransaktion durch neue Gesetze und Verordnungen ständig zu. Geschäftsführer Thomas Schmidt und seine Mannschaft – Niederlassungen der Sparkassen-Immobilien-GmbH gibt es auch in Emmendingen und in Waldkirch – sehen es vor diesem Hintergrund als Hauptaufgabe an, ihre Kunden auf dem Weg zum www.s-immobilien-freiburg.de Zusammenhang die Preisfindung die „Königsdisziplin“ der Wohnungsmakler. Künftig, so ist der langjährige Geschäftsführer der Gesellschaft überzeugt, werde die Tätigkeit des Maklers immer mehr in der Beratung liegen. Hier zeigt sich der größte Immobilienmakler in Südbaden zweifellos besonders gut aufgestellt. FREIBURG Seite 4 STADTKURIER P ersönlich Wochenzeitung für Freiburg Freiburgerin auf Zeit *IS*OOVOHTCFUSJFCJOEFS ,SFJTIBOEXFSLFSTDIBGU° BVGVOTLzOOFO4JFCBVFO "OTQSVDITWPMMF4UVDL 7FSQVU[VOE.BMFSBSCFJUFO 4QF[JBMJTUFOGS3FTUBVSBUJPO VOE,POTFSWJFSVOH ,MBTTJTDIF.BMFSBSCFJUFOCFJ /FVCBV°6NCBV°4BOJFSVOH ✆ XXXNBMFSVMMSJDIEF Dachdeckermeister e.K. Gebäudeenergieberater • Solarfachberater • Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik • Zimmerer- und Blechnerarbeiten • Gebäudeenergieberatung und Solaranlagen www.dach-ok.de Freiburg • Tel 0761/41260 Zertifiziertes Management-System DI NE 0 N ISO 90 1 Vom VIVA-Girlie zur Tatort-Kommissarin: Heike Makatsch ermittelte im Breisgau F reiburgerin auf Zeit – das wurde Heike Makatsch im Herbst 2015. Im Event-Tatort „Fünf Minuten Himmel“ ermittelte die gebürtige Düsseldorferin und WahlBerlinerin als Ellen Berlinger rund ums Rotteckgymnasium, GanterAreal, Wiehre, Vauban und Herdern. Ausgestrahlt wurde der Freiburg-Tatort am Ostermontag. Während der Dreharbeiten im September und Oktober 2015 lebte die 45-Jährige in einer „hübschen Wohnung in einem Jugendstilhaus am Stadtgarten“, wie Heike Makatsch erzählt. Und viele Freiburger ließen sich vom Tatort-Virus infizieren und suchten die Drehorte auf. Los ging es in Herdern. Hier fühlte sich Heike Makatsch „fast an Bullerbü erinnert“. Im Film steht dort das Elternhaus der Ermittlerin Ellen Berlinger. Nach 14 Jahren beim BKA in London kehrt sie in ihre Heimatstadt zurück. „Ich konnte mir sehr schnell vorstellen, wie da ein Aufwachsen stattfindet.“ Heike Makatsch kannte Freiburg vorher nicht wirklich, wie sie erzählt. „Freiburg assoziiert man ja in erster Linie mit nachhaltiger Lebensweise, mit hoher Lebensqualität und sozialem grünen Denken.“ So stelle man sich Freiburg zumindest aus der Ferne vor. 79114 Freiburg · Haierweg 48 · Tel.: 07 61 / 1 51 09 79-30 · Fax 1 51 09 79-50 Zentral parken in Freiburg? Rotteckgarage! Friedr 24 h geöffnet und bequem anfahrbar trotz Baustelle: ichrin g von A5 / B31 über Hauptbahnhof Freiburg Friedric ahnst von der Habsburgerstr. oder vom Schlossbergring Ro tt r. P Fußgängerzone Bert rin ec k Eisenb g hstr. Colombipark Rotteckgarage direkt bei C&A www.parkeninfreiburg.de oldst r. Impressum Freiburg persönlich ist eine Sonderpublikation der Freiburger Stadtkurier Verlagsgesellschaft mbH Herausgeber: Freiburger Stadtkurier Verlagsgesellschaft mbH Verleger und Geschäftsführer: Werner Schneider (V.i.S.d.P.) Verlagsanschrift: Bismarckallee 8 • 79098 Freiburg Postfach 57 69 • 79025 Freiburg Tel.: 0761/20719-0 Fax: 0761/20719-19 E-Mail: verlag@stadtkurier.de Vertriebsleitung: Markus Zerth • Tel.: 20719-70 E-Mail: vertrieb@stadtkurier.de 24. November 2016 Redaktion: Dr. Stefan Ummenhofer Katrin Hauf Dr. Stefan Pawellek Nils Kickert Sandra Tieso Maike Busson-Spielberger Bülent Gençdemir Anzeigen: Martin Beiermeister Mediaberatung Satz und Grafik: Jürgen Erdudatz, Angelika Haller Druck: Freiburger Druck GmbH + Co. KG, Freiburg Elegant: Heike Makatsch bei der Berlinale. Bild: Siebbi Heike Makatsch lebt weit entfernt. Das Problem der Gentrifizierung, das im Freiburg-Tatort eine große Rolle spielt, kennt sie aber auch hier in Berlin, Prenzlauer Berg. Die 45-Jährige ist Mutter von drei Töchtern, die Jüngste ist noch kein Jahr alt. Während der Dreharbeiten zum Tatort war sie noch nicht geboren, aber die Schwangerschaft der Ellen Berlinger deutlich sichtbar und nicht gespielt. Bei ihren Spaziergängen und Radtouren durch die Stadt und bei den Dreharbeiten lernte Makatsch die Breisgaumetropole besser kennen. „Dass es auch eine Kehrseite zu der augenscheinlichen Idylle gibt, macht Freiburg umso interessanter“, sagt sie über den Reiz der Tatort-Stadt. „Freiburg als niedliches Studentenstädtchen mit hübschen Häusern und wohlsituierten Gutmenschen zu zeigen, hätte uns nirgends hin geführt. Ungemütlich wird es, wenn man ein wenig an dieser Oberfläche kratzt und plötzlich den Preis erkennt, den die Gentrifizierung einer Stadt von der Gesellschaft verlangt.“ Was macht den Tatort so besonders? „Ich denke, dass der Tatort, ähnlich wie Formate wie "Wetten dass …?" oder früher "Dallas", "Einer wird gewinnen" oder "Dalli Dalli", die gesamte Familie vor dem Fernseher versammelt hat. Um die Tradition von damals aufrecht zu erhalten gibt es – jedenfalls hier in Berlin – viele Kneipen, in denen der Tatort als Public Tatort Freiburg: Heike Makatsch als Kommissarin Ellen Berlinger. Viewing angeboten wird“, sagt Heike Makatsch. „Irgendwie will man anscheinend den Mörder gemeinsam überführen. Als Schauspieler ist es natürlich eine Ehre, diese nationale Suche nach dem Bösewicht anzuführen“, ist sich die Schauspielerin dieser besonderen Rolle bewusst. Trotzdem: Sie selbst sei keine regelmäßige Tatort-Schauerin. Und sie fügt hinzu: „Ich erinnere mich persönlich nicht an das Ziel, Tatort-Kommissarin werden zu wollen.“ Der „Event“-Tatort hingegen sei etwas Besonderes: „Dass aus den üblichen Schemata ausgebrochen werden darf, dass sich junge und spannende Regisseure an den Tatort wagen dürfen und man nicht immer genau weiß, was man als Zuschauer serviert bekommt, das hat es für mich reizvoll gemacht, die Rolle der Ellen Berlinger anzunehmen. Ansonsten hätte ich mich wohl eher für die Rolle der Mörderin beworben...“ Bei der Entwicklung der Figur der Ellen Berlinger war Heike Makatsch zudem von Anfang an eingebunden, „ein gemeinsamer Prozess mit dem Autor, der Produktion, der Regisseurin und mir“, sagt sie. „Glamourös habe ich sie mir sicherlich nie gedacht, eine verschlossene Einzelgängerin war von jeher das, was mir als richtig für diese Figur erschien.“ Was Heike Makatsch mit Ellen Berlinger verbindet, ist nicht nur die Schwangerschaft, sondern auch London. Als Hauptkommissarin kehrt sie nach 14 Jahren BKA in London zurück nach Freiburg. Heike Makatsch lebte ebenfalls in London – von 1996 bis 2004 war sie mit dem britischen Schauspieler und späteren James Bond-Darsteller Daniel Craig liiert und deshalb in die englische Hauptstadt gezogen. Heike Makatsch, geboren am 13. August 1971, wuchs in Düsseldorf auf, als Tochter einer Grundschullehrerin und des ehemaligen EishockeyNationaltorwarts Rainer Makatsch. In Düsseldorf studierte Makatsch Soziologie und Politik, brach aber nach vier Semestern ab, zudem begann sie eine Schneiderlehre. Doch 1993 lockte das Fernsehen: Das damalige Vorzeige-Girlie stand als Moderatorin beim Musikfernsehsender VIVA vor der Kamera – von 1995 bis 1996 auch bei Bravo TV. Der Durchbruch als Schauspielerin gelang Heike Makatsch 1996 mit dem Film „Männerpension“. Beim Bayerischen Filmpreis wurde sie dafür als beste Nachwuchsdarstellerin ausgezeichnet. Für den Film nahm sie eine Neuinterpretation von Tammy Wynettes „Stand by Your Man“ auf. Nach einer Nebenrolle in dem gefeierten Zweite-Weltkrieg-Melodram „Aimée & Jaguar“ überzeugte Makatsch als Freundin des berühmten Autors Kurt Tucholsky in „Gripsholm". Danach war sie in Hauptrollen in Doris Dörries Drama „Nackt“ sowie in „Anatomie 2" zu sehen. Während ihrer Londoner Zeit tauchte Makatsch auch in verschiedenen internationalen Produktionen auf, darunter „Late Night Shopping“ (2001), „Resident Evil" (2002) und „Love... Actually" (2003). 2005 kehrte Heike Makatsch ins deutsche Kino zurück: Bei den Dreharbeiten für „Keine Lieder über Liebe" lernte sie ihren inzwischen Ex-Partner Max Schröder kennen. Die beiden gemeinsamen Töchter, geboren 2007 Bild: SWR ten Weltkriegs spielenden Drama „Die Bücherdiebin“ (2014) und in dem Jugenddrama „About a Girl" (2014) sah man Heike Makatsch jeweils als Mutter jugendlicher Hauptfiguren. Von ihrer humorvollen Seite zeigte Makatsch sich in der Ensemble-Komödie „Alles ist Liebe" (2014) als betrogene Frau, deren treuloser Ehemann ihr Herz zurückerobern will. Und gerade sind wieder Dreharbeiten angesagt: Im Oktober nächsten Jahres wird Heike Makatsch in „Das Pubertier“ unter der Regie von Leander Haußmann im Kino zu sehen sein. In der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Jan Weiler spielt Neuestes Projekt: Nächstes Jahr kommt „Das Pubertier“ in die Kinos. Heike Makatsch bei den Dreharbeiten mit der „Film-Familie“ Jan Josef Liefers und der 13-jährigen Newcomerin Harriet Herbig-Matten. Bild: Constantin Film und 2009, verbinden Heike Makatsch und den Musiker der Band Tomté immer noch. Ebenfalls 2005 kam „Almost Heaven" in die Kinos, in dem Heike Makatsch – die oft in ihren Filmen selbst singt – eine deutsche Countrysängerin spielt, die nach Nashville möchte, stattdessen aber schließlich in Jamaika landet. Zudem verkörperte sie Margarete Steiff (2005) und Hildegard Knef (2009). An der Seite von Dieter Hallervorden sah man sie 2013 in dem preisgekrönten Drama „Sein letztes Rennen". In dem während des Zwei- Makatsch an der Seite von Jan Josef Liefers. Und sehen wir Heike Makatsch noch einmal als Ellen Berlinger vor der Kamera? „Die Hintergrundstory von Ellen Berlinger birgt noch viele Geheimnisse, die ich mir zurechtgelegt habe, um ihren Charakter für mich spielbarer, nachvollziehbarer und transparenter zu machen. Viele dieser Geheimnisse würden sich Schicht um Schicht aufdecken, wenn wir Ellen Berlinger noch länger bei ihrer Arbeit und ihrem Leben zuschauen.“ Fortsetzung nicht ausgeschlossen. Katrin Hauf FREIBURG 24. November 2016 Seite 5 P ersönlich STADTKURIER Wochenzeitung für Freiburg Freiburg ein „Sechser im Lotto“ Skisprung-Olympiasieger Hans-Georg Aschenbach floh 1988 aus der DDR und hat hier als Arzt eine neue Heimat gefunden E r sitzt in der Arztpraxis in seinem pittoresken, geschmackvoll eingerichteten Haus in Munzingen und wirkt mit sich im Reinen. Meist jedenfalls. Die 65 sieht man ihm keineswegs an. Er wirkt jungenhaft - mal verschmitzt, mal analytisch. Dr. Hans-Georg Aschenbach. Ob die Patienten seine Lebensgeschichte kennen? Eine deutsche Lebensgeschichte. Eine spannende, eine erfolgreiche, die aber auch bittere Ingredienzien enthält. Hans-Georg Aschenbach wird am 24. Oktober 1951 im thüringischen Brotterode geboren und verlebt eine glückliche Kindheit in einfachen Verhältnissen. Der schmächtige Junge kommt - wie sein ein Jahr älterer Bruder Dietmar - zum Skispringen. Sein Talent wird erkannt, mit zwölf wird er im Sport-Internat Zella-Mehlis aufgenommen und lebt fortan sechs Jahre mit seinen potenziellen Konkurrenten unter einem Dach. Persönliche Beziehungen, gar Freundschaften gibt es in der Kasernen-ähnlichen DDR-Sportschule mit striktester Leistungsorientierung kaum. Hans-Georg Aschenbach geht gleichwohl seinen sportlichen Weg: Junioren-Europameister 1969, später dann DDR-Meister 1971, Skiflug-Weltmeister 1974, im gleichen Jahr Vierschanzentournee-Gewinner und Doppel-Weltmeister im schwedischen Falun. Er wird „Sportler des Jahres“ in der DDR. Aschenbach ist privilegiert, lebt gewissermaßen unter einer Käseglocke, ist überzeugter Repräsentant des sozialistischen Systems - schließlich hat er nie ein anderes kennengelernt. Seit Jahren bekommt er - wie alle Skisprung-Genossen - das Dopingmittel 65? Kaum zu fassen. Dr. Hans-Georg Aschenbach auf seiner Harley. Schwarzwald eine Rolle. Die DDRMannschaft fährt mit dem Zug nach Freiburg und von dort aus via Bus zum Fahler Loch. „Da habe ich schon gesehen, wie schön diese Region ist“, erinnert sich Aschenbach heute. Am Feldberg findet ein Springen statt, das Steiner vor Aschenbach gewinnt und ihm daraufhin seinen Preis schenkt - Olympiasieger! Hans-Georg Aschenbach wird auf Händen getragen... Oral-Turinabol in Form von blauen Pillen verabreicht. Die regelmäßigen Berichte von Partei und Stasi zeichnen das Bild eines Volkshelden, der nicht so stromlinienförmig wie viele Kollegen ist. Er ärgert sich über sinnlose Trainingspläne, politisch ist er zu dieser Zeit jedoch auf SED-Kurs. Kontakte zu West-Sportlern gibt es kaum, mit Ausnahme seines großen Konkurrenten Walter Steiner aus der Schweiz. Steiner spielt auch 1975 beim ersten wirklichen Kontakt Aschenbachs mit Freiburg und dem einen Farbfernseher. „Steiner hatte schon einige davon“, schmunzelt Aschenbach. 1976 gewinnt der DDR-Springer auf dem Bergisel in Innsbruck die Olympische Goldmedaille auf der Normalschanze - noch heute zeugt die Gravur auf einer Steintafel dort davon: „Hans-Georg Aschenbach (GDR)“ - German Democratic Republic. Auf der Großschanze wird er in Innsbruck Achter - und das ist irgendwie auch gut so, „denn wenn da wieder ein DDR-Springer und kein Öster- reicher gewonnen hätte, wären wir wohl nicht mehr heil aus dem Stadion herausgekommen“. Verletzungsbedingt beendet Aschenbach bald darauf seine Karriere, wird Diplom-Sportlehrer, studiert dann an der militärmedizinischen Sektion der Universität Greifswald er ist Mitglied der Nationalen Volksarmee. Anschließend arbeitet er als Sportarzt. Aschenbach hat alles, was man in der DDR haben kann: Den eigentlich nicht verblassenden Ruhm eines Olympiasiegers, eine Familie mit zwei Kindern, ein Haus, eine gehobene Stellung - doch glücklich ist er nicht. Mehrfach liebäugelt er mit dem Gedanken, in den Westen zu gehen. Doch wie? Stasi-Berichte erwähnen „kleinbürgerliche Tendenzen“ und „charakterliche Schwächen“ bei ihm. Indizien: Gefärbte Haare. So kommt man nicht in den Genuss, Reisekader zu sein. 1988, Aschenbach ist inzwischen Arzt der DDR-Nationalmannschaft, folgt dann doch die Einladung zu einem Mattenspringen in Hinterzarten, BRD. Der unzufriedene Arzt weiß: Das ist seine Chance. Gemeinsam mit einem einige Zeit zuvor geflüchteten Freund baldowert er alles aus. Am 27. August 1988, das Team hält sich bereits seit zwei Tagen im Schwarzwald auf, verlässt er unter einem Vorwand die Mannschaft, geht zum Hotel zurück, packt die Sachen und stürzt in den wartenden Wagen des Freundes - die Stasi-Bewacher kommen zu spät. Der Olympiasieger im Westen, noch dazu ein Militär, ein Oberstleutnant - die DDR-Verantwortlichen toben. Das Toben wird noch massiver, als der Geflüchtete in der Bild am Sonntag und im ZDF von den systematischen Doping-Praktiken der DDR berichtet. Selbst Kinder und Jugendliche würden gedopt - oft wüssten weder sie noch die Eltern davon. „Ich stand in der DDR vor der Wahl, ob ich als Arzt auch Jugendliche dope - oder ob ich dieses Land verlasse“, sagt Aschenbach. Es ist die schwierigste Wahl seines Lebens - auf der einen Seite die vermeintliche Freiheit, auf der anderen die Familie samt Kindern, die Sicherheit. Hat er sich richtig entschieden? Anfangs zweifelt er mitunter. Bilder: Privat (1), mdv (1) Die nächsten Monate sind schwierig. Der Sportarzt sucht nach einer Arbeitsstelle in der Bundesrepublik und findet diese letztlich durch die Hilfe des legendären Funktionärs Fredy Stober, unter anderem für den Aufbau des Olympiastützpunktes FreiburgSchwarzwald verantwortlich. Stober vermittelt ihn zu Professor Armin Klümper - eine im Nachhinein pikante Entscheidung, wird doch auch Klümper mit Doping in Verbindung gebracht. „Wenn das stimmt, hat er es perfekt vor mir und anderen Kollegen verborgen“, betont Aschenbach. Der früher hoch angesehene und inzwischen 81-jährig in Südafrika lebende Klümper habe die prominenten Spitzensportler immer nur an Wochenenden empfangen. Da lag Aschenbach ziemlich ausgepumpt in seiner kleinen Wohnung in FreiburgMooswald - erschöpft vom zwischen Montag bis Freitag täglich jeweils 14stündigen Dienst. „Ich flüchte doch nicht in den Westen, weil ich es als Arzt nicht vertreten kann, Dopingmittel zu verabreichen, und praktiziere das dann dort“, schüttelt er den Kopf. Über Klümper („Der weltbeste Sportmediziner seiner Zeit“, schreibt Aschenbach in seiner Autobiografie „Euer Held. Euer Verräter“) möchte er gleichwohl nichts Schlechtes sagen. Er habe dort seinen ordentlich bezahlten Beruf ausüben können, während andere potenzielle Arbeitgeber davor zurückgeschreckt seien, ihn einzustellen. Nicht aus fachlichen Gründen, „sondern weil sie wussten, dass man sich Ärger einhandelt“. Denn dass die Stasi ihn beobachtet, kann sich Aschenbach denken. Wobei ihn das nach der Wende bekannt gewordene Ausmaß dann doch überrascht: Sein Haus im Mooswald wird genau beobachtet, an der Arbeitsstelle tummeln sich Spitzel, und es gibt Pläne, ihn zu liquidieren. Die schmutzige Arbeit soll ein Freund (!) von Aschenbach ausführen, der Informeller Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit ist - „IM Rennsteig“. Mit diesem trifft er sich nichts ahnend im Juni 1989 an der Autobahnraststätte Breisgau. Da kommt es nicht zum Mord - und einen weiteren Versuch verhindert der Fall der Mauer. „Wenn die erst drei Jahre später gefallen wäre, hätte ich das nicht überlebt“, ist sich Aschenbach heute sicher. Seine Familie kann schon kurz vor dem Mauerfall in den Westen ausreisen, doch die Ehe ist nicht mehr zu kitten. Aschenbach verliebt sich in eine Patientin, seine heutige Ehefrau Regina, die ihm eine große Unterstützung ist. Sie ist auch ein Antrieb dafür, dass der in den Augen der DDRNomenklatura „gefallene“ Held seine Stasi-Akte einsieht - und was er da auf mehreren tausend Seiten sieht, erschüttert ihn bis ins Mark. Eine ehemalige Jugendliebe hat ihn ausspioniert - und viele andere, denen er vertraute. Kurios: Diejenigen, denen er geistig eine Stasi-Mitarbeit unterstellt hatte, waren unschuldig. „Bei denen habe ich mich entschuldigt.“ Und haben sich auch diejenigen entschuldigt, die ihn ausspionierten? „Es gab keinen Einzigen, der auf mich zukam.“ Wurde mit ehemaligen Mannschaftskollegen je die (Doping)-Geschichte aufgearbeitet? „Dazu ist keiner bereit.“ Das japanische Fernsehen versuchte in den 90er-Jahren, Aschenbach sowie damalige DDRVorzeigesportler wie Katharina Witt, Kristin Otto und Speerwurf-Olympiasiegerin Ruth Fuchs an einen Tisch zu bekommen - die Damen wollten nicht. „Die Zeit hat aber mich bestätigt, und nicht sie“, weiß Aschenbach. Die Vorstellung seiner Autobiografie 2011 in seiner thüringischen Heimat brachte Aschenbach zur Erkenntnis, dass er tatsächlich auch mehr als 20 Jahre nach der Deutschen Einheit aufgrund seiner „Republikflucht“ einigen als Verräter gilt. Das hat Spuren hinterlassen: „Meine Einstellung zur Heimat hat sich geändert: Wenn ich heute nach Thüringen fahre, dann besuche ich meine Eltern, es ist aber kein ‘Nach-Hause-Fahren’. Meine Heimat ist Freiburg.“ Seit 1993 ist Dr. Hans-Georg Aschenbach selbstständiger Arzt mit einer Praxis in Munzingen. Die Dinge haben sich gut gefügt. Demnächst wird er in Rente gehen, mehr Zeit für sich und seine Frau haben, vielleicht auch mal wieder seinen alten Konkur- renten Walter Steiner besuchen, der seit Jahrzehnten in Schweden lebt. „Freiburg war ein Sechser im Lotto für mich“, resümiert Aschenbach. Interessiert er sich noch für das Skispringen? Bedingt. Vor dem Fernseher von Zeit zu Zeit durchaus, zu Ehemaligen-Treffen zieht es ihn nicht so sehr. „Überhaupt ist aus dem Skispringen eher ein Luftsegeln geworden als der Sport, den ich noch kannte.“ Mittlerweile steht der SkiflugWeltrekord bei 251,5 Metern. Der einstige Skiflug-Weltmeister Aschenbach kommt zu einer in diesem Zusammenhang überraschenden Selbsteinschätzung: „Eigentlich bin ich ein eher ängstlicher Mensch...“ Stefan Ummenhofer SCHAU-SONNTAG (Tel. 07667 / 832 - 160/61 und 7089) Mitglied im Verein Museums- Pass- Musées immer von 14 bis 17 Uhr (keine Beratung und Verkauf) Element Form ABVERKA UFS-AKTIO N! * ei ng aucikhel b ! Beratu rt e auufaHaus vielneeAnuslzch , auf Ih S rauben en, z. B. Farb , BefestigungsWerkzeuge Gartenmöbel... n, materialie Öffnungszeiten: *Angebot gilt nur für solange der VorratUhr reicht. Mo-Fr 8-18 Lagerware Uhr • Sa 10-14 ls ...mehnr uar Holz! 79108 Freiburg Weißerlenstraße 1b Tel. 0761 /490 40 -0 Fax 0761 /490 40 -90 FREIBURG Seite 6 STADTKURIER Wochenzeitung für Freiburg 24. November 2016 P ersönlich Ein nicht alltäglicher Student Bastian Eichenberger spricht acht Sprachen, ist gerade mal 16 Jahre alt und kennt die Universität schon gut V or zwei Jahren, mit gerade mal 14 Jahren, hat Bastian Eichenberger angefangen in Freiburg Chemie zu studieren. Zuvor hatte er an der Internationalen Schule in Basel den A-Level-Abschluss gemacht. „Freiburg habe ich gewählt, weil es ein anderes Land ist und weil ich für die Freiburger Universität alle Kriterien erfüllte“, so der Schweizer, der nahe Basel bei seinen Eltern wohnt und jeden Tag für Vorlesungen, Se- minare und die Laborarbeit nach Freiburg pendelt. „Es gibt noch einige Studenten, die auch pendeln, nach Offenburg oder so“, weiß Eichenberger. Nach zwei Semestern merkte Eichenberger, dass ihn das Fach Biologie noch mehr interessierte - und wechselte. Heute studiert er Biologie im 3. Semester. Die Tatsache, dass er von älteren Kommilitonen umgeben ist, stört den jungen Mann nicht. „Das war schon immer so. Ich konnte mit zwei Jahren lesen, mit fünf Jahren wurde ich auf Hochbegabung getestet“, so Eichenberger. Der junge Student spricht acht Sprachen fließend, darunter Portugiesisch, auch wenn er bisher noch nie in Portugal oder Brasilien war. „Ein- oder zweimal im Monat schaue ich mir eine Serie in der jeweiligen Sprache an oder spreche mit einem Muttersprachler, um die Sprache nicht zu verlernen. Neu dazu lerne ich gerade Norwegisch und Arabisch; Norwegisch kann ich inzwischen schon ganz gut verstehen.“ Der junge Student versteht es als Zeitvertreib, eine neue Sprache zu lernen. Auch wenn er Sprachen mühelos erlernt, war Eichenberger die Ausrichtung auf die Naturwissenschaften bereits sehr früh klar, er wollte immer schon Forschen. Bis heute ist es sein Ziel, entweder neue Medikamente zu erforschen, etwas mit Stammzellforschung zu machen oder aber in Zukunft in Richtung Ökologie oder Forensik zu gehen. Freiburg findet Eichenberger toll. „Das passt und ist gut“, antwortet er eindeutig. Am liebsten sei er im Botanischen Garten, wo er oft durchlaufe und es viele Pflanzen habe. Seine Eltern seien auch schon ein paar Mal in Freiburg zu Besuch gewesen und hätten mit ihm die Stadt erkundet. Seinen Bachelorabschluss möchte Eichenberger auf jeden Fall noch hier in Freiburg machen und dann weiter schauen. Seine Freunde sind ebenfalls an der biologischen Fakultät, zwei oder drei weitere hat er noch aus seiner Zeit an der chemischen Fakultät. Lernen müsse er auch, betont Eichenberger, aber es gehe alles schneller und halte dann auch bis zum Ende des Semesters und den Klausuren an. „Eigentlich gibt es nichts, was mich gar nicht interessiert“, verrät der junge Student. Neben dem Studium spielt er aktiv in einer CurlingMannschaft. Curling hat auch etwas von einer Wissenschaft, nicht umsonst wird es häufig auch als „Schach auf dem Eis“ bezeichnet. Es gibt zwei Mannschaften mit jeweils Mit Blick auf die UB: Eichenberger in der Universität Freiburg. vier Spielern. Die Mannschaften versuchen ihre Curlingsteine näher an den Zielkreis auf einer Eisbahn zu spielen als die gegnerische Mannschaft. Dabei geht es vor allem um taktische Raffinesse und Präzision. Eichenberger ist in Freiburg und seinem Studium angekommen. Zwischen den Studierenden an der Freiburger Universität fällt er auch nicht mehr wirklich auf. Erst bei genauerem Hinsehen kann man erahnen, Bild: Busson-Spielberger dass er noch keine 18 Jahre alt ist. Und: Dass man von ihm angesichts seiner Begabung vermutlich auch in Zukunft hören wird, ohne dass er in die Öffentlichkeit drängen würde... Maike Busson-Spielberger Macht die Regio zum Erlebnis. „Die Regio kommt mir -mal größer vor, wenn ich sie mit erlebe.“ Das macht contomaxx zum einzigartigen Freizeit- und Erlebniskonto. Denn es bringt Banking und Service, Reisen und Sicherheit perfekt zusammen. 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November 2016 P ersönlich Wochenzeitung für Freiburg Ein weltberühmter Komponist Wolfgang Rihm fühlte schon früh seine künstlerische Begabung und hatte immer Lehrer, die an ihn glaubten W enn er sich mit seinem eigenwilligen Haarschopf nach vorne über das Notenblatt beugt und der Stift über das Blatt fliegt, erinnert er an Brahms oder Mozart. Ein Meister. Wolfgang Rihm ist ein großer Komponist unserer Zeit. Das war nicht immer so. Aufgewachsen in Karlsruhe und bei einer Familie, die nicht musisch veranlagt war, war es für Rihm zunächst nicht einfach, sein Talent und seine Lebensbestimmung zu leben. „Da gab es aber immer Lehrer und ältere Menschen, die an mich glaubten“, erinnert sich der heutige Professor. Rihm wurde am 13. März 1952 in Karlsruhe geboren. Mit elf Jahren begann er seine ersten Stücke zu komponieren. Zu dieser Zeit besuchte er das Bismarck-Gymnasium in Karlsruhe und schon 1968, mit 16 Jahren, begann er parallel zur s Einzigartige! Entdecken Sie da n der bunten Lassen sie sich vo Ausstellung rer Vielfalt in unse e inspirieren. all llh Zo en alt r in de lichkeiten ög M r lle Eine Welt vo d un Naturstein! rund um Fliesen Perfektion ist unsere Leidenschaft. Verlassen Sie sich beim Fliesenlegen auf die Freiburger Profis von B&B Fliesen und Naturstein. www.zollhalle.de B & B Fliesen und Naturstein GmbH Güterhallenstraße 9 79106 Freiburg Tel.: 0761-88852-0 info@zollhalle.de Legendärer Komponist: Wolfgang Rihm im MUT, dem MusikMultimediaTheater der Hochschule für Musik Karlsruhe, das auch das Wolfgang-Rihm-Forum, einen Konzertsaal für ungefähr 400 Personen, beherbergt. Bild: Hochschule für Musik Karlsruhe Schule mit einem Studium der Komposition an der Musikhochschule in Karlsruhe, bei Eugen Werner Velte. Als er 1972 das Abitur ablegte, machte er gleichzeitig auch das Staatsexamen für Komposition an der Karlsruher Musikhochschule. Es folgten Studien bei Karlheinz Stockhausen in Köln, 1973 schrieb sich Rihm an der Freiburger Musikhochschule ein. Hier wurde er von Klaus Huber in Komposition und www.uniklinik-freiburg.de N. Stenger Krankenpflegekraft Anästhesiologische Intensivstation I wenn es jeden tag ums leben geht pro Jahr, 400 stationäre Patienten 2.900 Pflegekräfte, 64. der Spezialisierungen von en, ung bild iter We 900 Fort- und nicht in Zahlen st, dien ons rati Ope Intensivpflege bis zum Engagement fassbares persönliches von Hans Heinrich Eggebrecht in Musikwissenschaft unterrichtet. Zu der Zeit fuhren die letzten Autos durch die Kaiser-Joseph-Straße, die 1973 offiziell zur Fußgängerzone erklärt wurde. Eine andere Zeit: Der damalige OB Eugen Keidel musste sich dafür scharfe Kritik anhören, Freiburg sei autofeindlich und der Einzelhandel werde nicht überleben. Parallel zu seinem Studium in Freiburg sammelte Rihm erste eigene Erfahrungen als Dozent in Freiburg und Karlsruhe. In der Breisgaumetropole blieb er bis 1976, danach ging er nach Karlsruhe, Darmstadt und München, bevor er 1985, als sein ehemaliger Lehrer Eugen Werner Velte in Rente ging, den Lehrstuhl für Komposition an der Musikhochschule in Karlsruhe übernahm. Rihm hatte anfangs mit seinen Kompositionen einen schweren Stand, manche Zeitungen und Kritiker schrieben gar - „es sei alles Scheiße“, erinnert er sich. Doch Rihm ließ sich nicht beirren. „Mit freundlicher Beharrlichkeit habe ich meine Sache gemacht“, beschreibt er die Anfangsjahre in einem Interview. „Das Selbstwertgefühl habe ich ja“, so Rihm weiter, „das ist da wie ein ruhiger Strom, auch wenn oben alles wild ist“. Das Komponieren war schon immer Teil seines Lebens. „Ich bin inspiriert“, beschreibt er es. Und weiter: „Für einen Künstler ist Inspiration nichts Besonderes, das ist ja, was er hat. Der Künstler muss die Inspiration in die Tat umsetzen.“ Hört man seine Musik, wird deutlich, was Rihm meint. Da ist eine große Vielfalt, eine Breite. Jedes Stück ist anders, nimmt den Hörer mit in eine ganz neue Klangwelt. Mit der Zeit und viel Beharrlichkeit wurden die Kritiker leiser und Rihms Musik immer gefragter. Zu seinem 60. Geburtstag widmeten ihm die Ausgezeichnet: Wolfgang Rihm mit dem Orden Pour Le Mérite – und Autogramm. Bild: Pour Le Merite Salzburger Festspiele gar eine Musikreihe mit dem Titel „Kontinent Rihm“. Man sieht: Der Komponist war einer der ganz Großen geworden. Das manifestiert sich auch in seinen Auszeichnungen: Orden Pour Le Mérite für Wissenschaften und Künste, Bayerischer Maximiliansorden, Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern und und und. 2007 kehrte Rihm übrigens noch einmal künstlerisch nach Freiburg zurück. Er hatte anlässlich des 550jährigen Jubiläums der Albert-Lud- wigs-Universität ein oratorisches Werk für Orchester und Chor komponiert, dessen Uraufführung im großen Saal des Konzerthauses unter der Leitung von Sylvain Cambreling und mit dem SWR-Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg stattfand. Ein solches Auftragswerk wird auch am 11. Januar 2017 zu erleben sein: Eine Komposition für die Auftaktveranstaltung der Eröffnung der Hamburger Elbphilharmonie. Maike Busson-Spielberger wir den überwin grenzen 79108 Freiburg Zinkmattenstraße 22 Tel. (07 61) 5 15 87 80 www.regio-asphalt.de Anzeige Anzeige Krank durch Erschöpfung In der Rehaklinik Glotterbad werden Krankheiten bio-psycho-sozial betrachtet Das Chronische Erschöpfungssyndrom „Ja, erschöpft hin ich auch am Ende einer anstrengenden Arbeitswoche“ oder „spann doch mal aus, dann wird das schon wieder“. Gut gemeinte Kommentare wie diese erhalten Patienten, die unter chronischen Erschöpfungszuständen leiden häufig. Doch leider ist es nicht so einfach, denn auch ausreichender Schlaf bringt nicht die notwendige Regeneration. Man könnte sagen: „Der Akku ist leer und lässt sich einfach nicht wieder aufladen“. Die Krankheitsbilder reichen hier von depressiven Störungen über das Burnout-Syndrom bis hin zum Chronischen Erschöp- fungssyndrom (Chronic Fatigue Syndrom). Im Folgenden erklärt Dr. med. Werner Geigges, Chefarzt der Rehaklinik Glotterbad, die vielfältigen Ursachen, Symptome sowie Behandlungsmöglichkeiten und grenzt die unterschiedlichen Krankheitsbilder voneinander ab. Chronische Erschöpfungszustände sind stets ernst zu nehmende Befindlichkeitsstörungen, mit belastenden körperlichen, seelischen und sozialen Auswirkungen. Werden sie rechtzeitig vom Betroffenen und den Ärzten wahrgenommen, existieren für all diese Erschöpfungszustände zwischenzeitlich wirksame Behandlungsmöglichkeiten. Diagnostisch gilt es, verschiedene Befindlichkeitsstörungen und Krankheitsbilder zu unterscheiden: im Bereich psychischer Störungsbilder gilt es, das Burnout-Syndrom als Risikozustand sowie depressive Störungen genau abzuklären. Im Bereich der somatischen Medizin sind das Chronic Fatigue Syndrome beziehungsweise die Tumor assoziierte Fatigue zu berücksichtigen, beides Störungsbilder, die im Zusammenhang mit schweren körperlichen Erkrankungen, insbesondere bei Krebserkrankungen beobachtet werden können. Das Burnout-Syndrom Beim Burnout-Syndrom handelt es sich um einen seelisch-körperlichen Erschöpfungszustand, der in einem engen Zusammenhang mit einer beruflichen oder berufsähnlichen Tätigkeit steht und Auswirkungen auf Motivation, Einstellung und Verhalten gegenüber dieser Tätigkeit hat. Auf der körperlichen Ebene zeigen sich oftmals recht früh eine dauernde Tagesmüdigkeit, Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen, vielfältige körperliche Beschwerden ohne aus- Bei schweren körperlichen Erkrankungen, wie Krebserkrankungen, Multiple Sklerose und beginnender Demenz, kann es ebenfalls zu chroni- reichenden organischen Befund wie Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen, Schwindel, Bluthochdruck, HerzKreislauf- oder Magen-Darmbeschwerden sowie Veränderungen des Körpergewichts. Seelische Ausdrucksmöglichkeiten sind ein Gefühl von Hilflosigkeit, Ernüchterung, Hoffnungslosigkeit, Niedergeschlagenheit, Leere und Vereinsamung, ebenso wie zunehmende Reizbarkeit, unbeherrschtes Weinen sowie Versagen der üblichen Kontrollmechanismen gegenüber den eigenen Emotionen. Auf der mentalen Ebene kann sich die Symptomatik in einer negativen Einstellung sich selbst, der Arbeit und dem Leben gegenüber äußern, aus der heraus dann oft entwertende Einstellungen gegenüber Mitmenschen in Form von Zynismus, Verachtung und Aggressivität resultieren. Die Selbstachtung geht verloren, Minderwertigkeitsgefühle treten unter Umständen auf. Die letzt genannte Entwicklung ist bereits Ausdruck zunehmender Empfindungslosigkeit. Burnout-Syndrome erfordern entsprechende Regenerationsmaßnahmen, Arbeitspausen, Ferienregelungen, Verbesserung der Stressbewältigungskompetenz und Beachten einer ausgewogenen Work-Life-Balance. Ihnen kann sehr gut durch entsprechende Präventionsmaßnahmen, zum Beispiel im Rahmen des Projektes BalancePlus der Deutschen Rentenversicherung, wirksam begegnet werden. Depressive Krankheitsbilder In engem Zusammenhang mit Burnout-Syndromen stehen depressive Krankheitsbilder, die ebenfalls aus einem chronischen Stress- und Erschöpfungsmechanismus resultieren kön- nen, bei denen aber auch genetische Risiken, familiäre Belastungen, wie Trennungen und Konflikte sowie traumatische Erfahrungen ursächlich eine große Rolle spielen können. Zu den Kernsymptomen depressiver Erkrankungen zählen die depressive Stimmung, Erschöpfungszustände bis hin zu morgendlicher Antriebsstörung sowie der Verlust von Interesse und Freude. Hinzu kommen Symptome wie Schlafstörungen, Gefühle von Schuld- und Wertlosigkeit, negative und pessimistische Zukunftsperspektiven, vermindertes Selbstwertgefühl, Appetitminderung sowie verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit. Liegt eine solche depressive Sympto- psychische Störungen und Belastungen. Die Behandlung verknüpft verschiedene Behandlungsansätze miteinander und orientiert sich dabei an der individuellen Ausprägung der körperlichen, psychischen und kognitiven Beschwerden, dem Ausmaß der in diesen Kliniken vorgehaltenen Rehatherapiestandards einen bio-psycho-sozialen und multimodalen Therapieansatz in den Fokus stellen, und damit diesen komplexen Erschöpfungszuständen am ehesten gerecht werden. Bilder: RehaZentren Baden-Württemberg schen Erschöpfungssyndromen kommen, bekannt als Tumor-assoziierte Fatigue bei Krebspatienten. Ursachen und Entstehung der Chronic Fatigue Syndrome sind komplex. Körperliche, emotionale, kognitive und psychosoziale Faktoren bedingen und beeinflussen sich wechselseitig und führen zu individuell sehr unterschiedlichen Erscheinungsbildern. Ein Chronic Fatigue Syndrom kann zu jedem Zeitpunkt einer Tumorerkrankung auftreten, selbst limitierend sein oder bis zu Jahren persistieren. Sie bewirkt häufig einen Teufelskreis aus abnehmender Leistungsfähigkeit, Vermeidung von funktionellen Beeinträchtigung und den Vorstellungen der Betroffenen und bezieht das soziale Umfeld der Betroffenen in die Planung der Behandlung ein. Nichtmedikamtentöse Behandlungsmöglichkeiten, wie mehrmals wöchentliches Ausdauerund Krafttraining bei moderater Belastungsintensität, gezielte Beratung und Information über Chronic Fatigue Syndrome, Entlastung der Patienten, Abbau von Ängsten, Hilfen beim Umgang mit Stress und erlebten Belastungen, Förderung aktiver, problemzentrierter Verarbeitungsstrategien sowie Maßnahmen zur Gesundheits- Rehaklinik Glotterbad Gehrenstraße 10 79286 Glottertal Tel.: 07684 809-0 Fax: 07684 809-250 Email: willkommen@rehaklinikglotterbad.de Rehaklinik Glotterbad Die Rehaklinik Glotterbad ist eine Fachklinik für Psychosomatik, Psychotherapeutische und Innere Medizin. Behandelt werden Patientinnen und Patienten mit chronischen körperlichen Erkrankungen verbunden mit Ängsten und Depressionen, mit funktionellen Beschwerden oder somatoformen Störungen. Ebenso behandelt werden Menschen mit Ängsten, Depressionen, Essstörungen, posttraumatischen Belastungsstörungen und Persönlichkeitsstörungen, insbesondere Borderline-Störungen, sowie mit Arbeitsplatzkonflikten. ■ Weitere Informationen: www. rehaklinik-glotterbad.de ZAPR Freiburg matik vor, erfordert dies eine fachärztliche Abklärung, die Einleitung einer ambulanten Psychotherapie, eventuell auch einer medikamentösen Therapie. Bei Suizidgefährdung sowie erheblichen Einschränkungen der Alltagsaktivität, wird eine stationäre Therapie in einer psychiatrischen oder psychosomatischen Akutklinik beziehungsweise einer psychosomatischen Rehaklinik notwendig. Anstrengung, Inaktivität, fehlende Regeneration, Hilflosigkeit und depressiver Stimmung. Verbunden mit Gefühlen der Müdigkeit, Erschöpfung und mangelnder Energie, was zu erheblichen Leistungseinbußen führen kann, bis hin zu Berufsunfähigkeit. Risikofaktoren für Chronic Fatigue Syndrome sind: Auftreten von Schmerz, Übelkeit, vorbestehende depressive Störungen und andere förderung, wie gesunde Pausenregelungen und Aufgabenplanung sowie gezielte Entspannungstechniken und Achtsamkeitstraining erweisen sich als wirksam. Chronische Erschöpfungssyndrome als Ausdruck eines bio-psycho-sozialen Krankheitsprozesses können wirksam in ganztätig ambulanter oder stationärer psychosomatischer Rehabilitation behandelt werden, da die Das zur Rehaklinik Glotterbad gehörende ZAPR bietet Betroffenen, für die eine ambulante Therapie nicht mehr ausreichend ist und die in der Nähe wohnen, die Möglichkeit einer intensiven ganztägig ambulanten Behandlung. Behandelt werden Patienten mit unter anderem depressiven Störungen, Burn-out, Angststörungen, Anpassungsstörungen beziehungsweise Belastungsreaktionen sowie körperlichen Störungen, bei denen psycho-soziale Faktoren für Genese, Verarbeitung und Verlauf relevant sind (zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Asthma bronchiale) und Chronische Schmerzstörungen, die sowohl eine orthopädische wie auch psychosomatische Kompetenz bei der Behandlung erfordern. ■ Weitere Informationen: www.zapr-rehazentren-bw.de FREIBURG Seite 10 STADTKURIER Wochenzeitung für Freiburg 24. November 2016 P ersönlich Immer wieder auf der Klippe Anna Bader: Sportlerin, Playboy-Model, Lehrerin und seit kurzem außerdem auch Mutter B ei einem Sprung durchlebt man verschiedene Phasen“, beschreibt Anna Bader (32) den ungewöhnlichen Sport des Klippenspringens. „Zunächst ist da die Furcht und der Respekt vor der Höhe und dem Sprung in die Tiefe“, so die junge Teningerin weiter. „Dann kommt der Gedanke: „Ich kann das, ich habe lange dafür trainiert. Und dann ist man überzeugt und springt. In den zwei bis drei Sekunden Sprung ist man total parat, in höchster Spannung und bekommt Alles mit“, so Bader weiter. „Nach dem Eintauchen folgt ein Hochgefühl und der Gedanke „Ich habe es geschafft“ macht sich breit. Danach möchte man am liebsten gleich wieder springen“. Bader, die am 12. Dezember 1983 in Mutlangen geboren wurde, hat das Klippenspringen früh als ihren Sport entdeckt. Zunächst übte sie sich im Kunstturnen und qualifizierte sich zweimal für die Deutschen Einzelmeisterschaften. Im Alter von 13 Jahren begann sie neben dem Kunstturnen mit dem Wasserspringen und lernte mit 17 Jahren auf Jamaika das Klippenspringen kennen. „Schon als Kind habe ich es geliebt, mit meinen Cousins zu den Baggerseen im Teninger Umland zu Optimistin: Anna Bader - Sportlerin, Lehrerin, Model, Mutter. „ wiederholte sie sieben Mal. „Das Klippenspringen ist eine ganz junge Sportdisziplin“, erläutert Bader. „Es hat sich erst entwickelt und ich bin froh, dass ich diese Entwicklung mitgestalten und vorantreiben konnte.“ 2013 wurde die Disziplin „Cliff Diving“ zum ersten Mal als WM-Sportart in Barcelona aufgenommen. Bader war dabei und erreichte mit einem Sprung aus 20 Metern Höhe die Bronzemedaille. Großes Aufsehen erregte sie im gleichen Jahr, als sie sich im August 2013 für den „Playboy“ auszog. Parallel zu ihrem Sporttraum hat sich Bader eine bodenständige Basis aufgebaut, nach dem Abitur studierte sie Geographie und Englisch auf Lehramt und begann 2014 das Refe- rendariat am Scheffel-Gymnasium in Lahr. Nach einem Jahr beschloss sie, das Referendariat für ihren Sport zu unterbrechen, um für die Weltmeisterschaft 2015 in Kasan (Russland) zu trainieren. Dort wurde sie Siebte und machte mit ihrem Referendariat weiter. Diesen Sommer schloss sie es mit einer sehr guten Note ab. Vier Wochen später bekam sie ihr erstes Kind. „Jetzt diktiert die Kleine meinen Alltag, das ist auch toll“, schwärmt Bader. „Ich habe zum ersten Mal einen Wettkampf aus der Außenperspektive erlebt“, so Bader, die ihren Freund, ebenfalls Klippenspringer, zu einem Wettkampf begleitete. „Das war erst schmerzhaft zu erleben und dann aber auch sehr bereichernd“, berichtet Bader. „Ich konnte mich auf die Atmosphäre, die Kampfrichter und das ganze Drumherum konzentrieren. Dazu kommst du sonst nicht“, so Bader. „Ich habe gemerkt, dass ich dem Klippenspringen verbunden bin, habe wieder Lust bekommen, zu springen.“ Vor ein paar Tagen stand sie zum ersten Mal wieder auf dem Brett im Freiburger Westbad, wo sie regelmäßig trainiert. „Das war schön - ich habe gemerkt, dass ich es vermisst habe“. Im Januar 2017 bietet Bader zwei Cliff Diving Workshops für Anfänger und Interessierte im Westbad an – in Kooperation mit den Regiobädern. Informationen dazu findet man auf ihrer Internetseite: www.annabader.com Maike Busson-Spielberger fahren, dort in die Bäume zu klettern und hinab ins Wasser zu springen“, erinnert sich die junge Mutter. „Beim Klippenspringen ist es die Verbindung aus Naturerlebnis, Wasser und Sport, die mich immer wieder fasziniert“, so Bader. 2005 war sie als 21-Jährige im schweizerischen Ponte Brolla zum ersten Mal Europameisterin im Klippenspringen geworden, diesen Erfolg Klippenspringen in einer ganzen Formation - eine besondere Herausforderung. Elzstraße 11a, 79350 Sexau Mut und Präzision: Anna Bader bei einem ihrer Sprünge kurz vor der Eintauchphase. Bilder: Red Bull Cliffdiving n ektio erkoll t in W maßgeschneidert m aßgeschneidert TTennenbacherstraße ennenbacherstraße 3 79 79106 106 Freiburg TTelefon elefon 0761/ 0761 / 39590 3 95 90 broghamme broghammer-mode.de r-mode.de Marienstr. 15, 79098 Freiburg Tel. 0761 / 3 10 65 Mo. - Fr. 11 - 18 Uhr Sa. 11 - 16 Uhr www.schuhwerk-freiburg.de FREIBURG 24. November 2016 Seite 11 P ersönlich STADTKURIER Wochenzeitung für Freiburg Gottesmann mit Kurpfälzer Humor Dompfarrer Wolfgang Gaber ist im Freiburger Münster ebenso zuhause wie an zahlreichen Orgeln E igentlich steht den Pfarrern der Montag als freier Tag zu, doch auch an diesem Montag hat Wolfgang Gaber einfach viel zu tun und vor allem vorzubereiten. Konferenzen, Besprechungen, Besuche, Korrespondenzen, Gottesdienste, Jubiläen – und die geliebte Verwaltung. Ein Pfarrer ist eigentlich immer im Dienst. Fast. „Für mich ist die Arbeit Hobby und das Hobby Arbeit“, sagt der 68-Jährige mit einem herzhaften Lachen. Nur damit kann man wohl die viele Arbeit meistern. „Und mit Hilfe meiner tollen Teams“, bekräftigt der Freiburger Dompfarrer. Eigentlich war es die Liebe zur Liturgie, zur Musik und zu den Menschen, die dafür gesorgt hat, dass der gebürtige Heidelberger den Weg nach Freiburg fand, und das sogar mehrfach. Aufgewachsen im kurpfälzischen Städtchen Oftersheim bei Schwetzingen, lernte der junge Wolfgang Gaber früh Klavier und Orgel zu spielen. Mit Freude erfüllte er die Aufgabe als Ministrant und spielte zudem häufig in verschiedenen katholischen und evangelischen Kirchen die Orgel. Als Vertretung hatte er immer öfter Kontakt zu verschiedenen Pfarrern und lernte diese als „ganz normale Menschen“ kennen. So wurde aus dem ersten Berufswunsch Lokomotivführer der Theologiestudent in Freiburg. „Das erste Jahr war ganz hart“, erinnert sich Wolfgang Gaber. „Ich musste Griechisch und Hebräisch nachholen.“ Es gelang. Die Verbindung vom Theologiestudium zur Heimat war gegeben, da im Dompfarramt, benachbart zum Collegium Borromaeum, eine Ordensschwester aus Schwetzingen arbeitete. Nachdem die priesterliche Ausbildung nach Stationen in Freiburg, Würzburg und Mitte. Im Münster gibt es eine interessante Zusammenarbeit mit dem Domkapitel und mit Erzbischof Stephan Burger. „Ich bin viel unterwegs“, sagt Wolfgang Gaber. In Freiburg kennt er inzwischen viele Menschen in allen Bevölkerungsschichten. Etwa 40 Briefe verfasst er am Tag. Neun Altenheime liegen in seinem Arbeitsbereich, auch da erhoffen sich viele einen Besuch seines Teams. Die Arbeit gelingt „mit Kurpfälzer Humor“, meint er schmunzelnd. Gottesdienste in den verschiedenen Kirchen, Taufen, Hochzeiten, Gespräche – die Arbeit eines Kirchenmannes ist vielseitig, auch im ökumenischen Dompfarrer und Dekan Wolfgang Gaber an einem seiner Arbeitsplätze. Bild: Kickert damals ein neuer Stadtteil mit vielen jungen Familien. Wir hatten damals 120 Ministranten.“ Ab 2001 leitete Wolfgang Gaber dann die Seelsorgeeinheit Schwetzingen-OftersheimPlankstadt und kam damit wieder „nach Hause“. 2007 wurde Wolfgang Gaber Dekan für das Dekanat Wiesloch, 2009 Diözesenpräses des Diözesan-Cäcilien-Verbandes Freiburg, dem 860 Kirchenchöre im gesamten Erzbistum Freiburg mit rund 22.000 Sängerinnen und Sängern angehören. 2011 ging es dann erneut in die zweite Heimat Freiburg. Nur eine Woche, nachdem er am 18. September als Freiburger Dompfarrer investiert wurde, besuchte Papst Benedikt XVI. Deutschland und machte Station in Freiburg. „Das war natürlich ein großes Erlebnis.“ Im November 2011 wurde Gaber zum Stadtdekan von Freiburg gewählt. Als Stadtdekan vertritt er 32 Pfarreien, die in acht Seelsorgeeinheiten gegliedert sind und 90.000 Katholiken umfassen. Zusätzlich ist Wolfgang Gaber Vorsitzender der Katholischen Gesamtkirchengemeinde und des Aufsichtsrates des Caritasverbandes Freiburg-Stadt, bei der ökumenischen Telefonseelsorge Freiburg, beim Münsterbauverein und gehört zum Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem und zur Gemeinschaft der Rotarier. Neben dem Freiburger Münster ist Wolfgang Gaber auch für die HerzJesu Kirche, St. Josef, Heilig Geist und Wolfgang Gaber 2014 mit Weihbischof Venedykt Aleksiychuk (Mitte) und Ihor Voznyak (rechts), Erzbischof von Lviv St. Martin zuständig - als leitender der ukrainisch griechisch-katholischen Kirche. Bild: privat Pfarrer der Seelsorgeeinheit Freiburg St. Peter abgeschlossen war, weihte ihn Erzbischof Hermann Schäufele am 31. Mai 1973 im Freiburger Münster zum Priester. Als begleitendes Wort wählte sich Wolfgang Gaber die Bibelstelle aus Apostelgeschichte 1, 8: „Aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch herabkommen wird; und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an die Grenzen der Erde.“ „Als mich danach in meiner Neupriesterstation Kippenheim jemand mit ‘Herr Pfarrer’ anredete, war das schon ein besonderes Gefühl“, erinnert sich Gaber. Zuständig für die Mi- nistranten erlebte er mit diesen bei einem Ferienlager im Bregenzer Wald den plötzlichen Tod von Erzbischof Schäufele. Bis 1977 war Gaber dann Pfarrer in Bühl, bevor es ihn wieder nach Freiburg verschlug. Drei Jahre lang wirkte er als Kaplan in Herdern für St. Urban. Von 1980 bis 2001 arbeitete er dann in Freiburg-Landwasser in der Gemeinde St. Petrus Canisius, später war er auch für Hochdorf und Benzhausen zuständig. Auch hier sorgte der Musikliebhaber dafür, dass Orgelwerke gebaut werden konnten - wie in Bühl, Landwasser und später in Schwetzingen. „Landwasser, das war sagt Wolfgang Gaber. Und wenn er doch mal Urlaub hat, dann findet man ihn auf Gran Canaria. „Das hat mir der ehemalige Dompfarrer Erich Wittner empfohlen.“ Und in Zukunft? Als Dekan geht man mit 70 in den Ruhestand, „das kann ich mir heute noch gar nicht vorstellen.“ Wenn es einmal soweit sein sollte, will Gaber in Freiburg bleiben und „weiter mithelfen“. Und die Zukunft der Kirche? „Die Kirche ist im Wandel, aber Kirche hat sich immer gewandelt.“ Das Glas ist halbvoll, nicht halbleer. Am Donnerstag, 1. Dezember, spielt Wolfgang Gaber traditionell eine Stunde lang an vier Orgeln im Frei- Dompfarrer Wolfgang Gaber mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Bundespräsident Joachim Gauck und Erzbischof Robert Zollitsch im Freiburger Münster. Bild: Kickert Bereich. „Ich versuche, ein normaler Mensch zu bleiben.“ Und vor allem Seelsorger. Neben der Musik ist die Natur ein Ausgleich für den Alltag. „Ich gehe gern auf dem Schlossberg spazieren, mache gerne Städtereisen und habe mir ein E-Bike gekauft“, burger Münster. Der Erlös, im letzten Jahr 4.000 Euro, ist auch für die Suppenküche in der Partnerstadt Lemberg bestimmt, zu der Gaber enge Beziehungen hat, für die Pflasterstube und für die Freiburger Tafel. Nils Kickert Uni-Kollegiengebäude (KG) Freiburg Zufahrt: Humboldtstr. über Rempartstr. Öffnungszeiten: Durchgehend geöffnet Tarife: Abendtarif (19 - 2 Uhr) je angefangene Stunde max. 3,00 € 1,90 € FMF / VF Freiburg Zufahrt: Zur Unterführung Öffnungszeiten: Mo.- Fr.: 7.00 - 23.00 Uhr (außer feiertags) Tarife: Abendtarif (17 - 23 Uhr) je angefangene Stunde max. 2,50 € 1,00 € Pädagogische Hochschule Freiburg Zufahrt: Kunzenweg, FR-Littenweiler Öffnungszeiten: Durchgehend geöffnet Tarife: je angefangene Stunde Tageshöchstsatz 0,50 € 1,00 € Schlosspark Badenweiler Zufahrt: Friedrichstraße / Ecke Hebelweg Öffnungszeiten: Durchgehend geöffnet Tarife: Thermenbesucher parken 5 Stunden gratis 1.- 3. angefangene Stunde je 1,50 € Mehr unter: www.pbw.de FREIBURG Seite 12 STADTKURIER 24. November 2016 P ersönlich Wochenzeitung für Freiburg Der bodenständige Star-Stürmer Nils Petersen spielt seit Januar 2015 für den SC Freiburg und ist hier heimisch geworden E r war in Bremen, Jena, bei Bayern München – und holte mit der Deutschen Mannschaft in diesem Jahr bei Olympia die Silbermedaille. Vier Tore hat er in dieser Saison in der Bundesliga geschossen, 25 waren es in der letzten Saison in Liga 2 und im Pokal. Nils Petersen ist Mittelstürmer beim SC Freiburg. Geboren wurde der bald 28-Jährige in Wernigerode. Und er wuchs von Anfang an mit dem Ball auf. „Groß geworden bin ich eigentlich auf dem Fußball-Platz“, erinnert er sich. „Wir wohnten damals in einem Bungalow direkt neben dem Trainingsplatz.“ Den Bungalow gibt es heute noch, er wird von Einheit Wernigerode genutzt. Fußball liegt der Familie Petersen im Blut. Andreas Petersen, Vater von Nils, ist heute noch Trainer, inzwischen bei Germania Halberstadt. Der Kontakt ist eng, fast täglich wird telefoniert. „Inzwischen braucht er mir aber nicht mehr sagen, wenn ich was falsch gemacht habe.“ Der Rückhalt durch Freunde und Familie ist wichtig bei allen Höhen und Tiefen eines Fußballerlebens. Mama Sabine ist Physiotherapeutin, Schwester Norma war U18-Nationalspielerin und im erweiterten Kreis der Nationalmannschaft. Mit fünf Jahren spielte Nils Petersen zum ersten Mal im Verein, natürlich bei Einheit Wernigerode. Über Halberstadt kam er dann im Alter von 13 zum FC Carl Zeiss Jena Professionell, kollegial, zuverlässig, torgefährlich: Nils Petersen, hier gegen den Hamburger SV als „Edel-Joker“. und besuchte dort ein Sportgymnasium. Der dort an einer Wand stehende Spruch „Wer glaubt, etwas zu sein, hat aufgehört, etwas zu werden“ wurde auch zum Motto des bodenständigen Nils Petersen. „Ich hatte Glück, dass ich Profi wurde“, sagt er heute. „Viel, viel Glück – vielleicht war es auch kein Zufall, sondern Schicksal.“ Viel Geduld war nöAnzeige Vielfältigste Küche der Welt Täglich wechselnder Mittagstisch Die thailändische Küche genießt einen sehr guten Ruf: vielfältig und sehr gut. „Sie zeichnet sich besonders durch ihre köstlich frischen, gesunden Zutaten und nicht zuletzt durch ihre Schärfe aus“, sagt Andreas Wölfle, Geschäftsführer des Sriphen’s Thai Küche und fügt an: „Der Begriff ‘scharf‘ ist in seiner Bedeutung ernst zu nehmen.“ „Selbstverständlich kann der Gast den Schärfegrad selbst wählen“, sagt Sriphen Wölfle, Frau und Mitinhaberin des Restaurant. Sriphen’s Thai Küche zeichnet sich durch frische Zutaten und raffinierte Rezepte thailändischer Traditionen aus. Der Gast wird in die aufregende bei Sriphen’s Thai Küche mit zahlreichen Beilagen gemischt werden – jedes Mal ein neues kulinarisches Erlebnis. Und wer die fernöstliche Küche noch mehr ergründen möchte, kann dies mit den zahlreichen Hauptspeisen wie „Phad Med Mamuang“, gebratenes Gemüse mit Thai-Sellerie und Cashewkernen oder „Tom Kha“, saure Kokosmilchsuppe mit Champignons, Zitronengras Zitronenblätter, Galgant und Koriander – um nur mal zwei herauszugreifen –, wählen. Wer die Vielfalt einfach mal erleben möchte und sich nicht so leicht entWelt des fernen Ostens entführt und scheiden kann, dem seien die drei das im Jugendstil-Ambiente des Hauses. Das Restaurant befindet sich im gleichen Haus, wie das Hotel Schiller. So zeigt sich sich hier dem Gast eine Mischung aus Ferner Osten mit dem Abendland. Diese faszinierende Welt zeigt sich aber auch in der Vielfalt der Speisen, verschiedene Menüs auf der Karte zu auch schon bei den Vorspeisen. Ne- empfehlen. ben Frühlingsrollen, gibt es Teigta- „Wir wollten unsere in Emmendingen schen, gebratenen Fischkuchen oder seit über sieben Jahren sehr gut angegebratenen Wantan. Dazu gibt es ei- nommene Speisen in Freiburg anbiene Auswahl Suppen – scharf-sauer – ten“, erklärt Andreas Wölfle. In den Räumen können auch Feiern mit bis und eine Vielzahl an Salaten. Glasnudeln, Reisnudeln, oder Eiernu- zu 70 Gästen stattfinden. deln sowie selbstredend Reis können Die Auswahl ist reichlich und der Kunde bestimmt, was auf den Teller kommt. Auch vegetarische und vegane Küche gibt es im Sriphen’s. Jeden Tag wechselnder Mittagstisch. tig, um diesen Schritt zu schaffen. Er erinnert sich noch an sein erstes Spiel in der 2. Fußball-Bundesliga. „Die Mannschaft steckte im Abstiegskampf und ich war jung und unverbrannt, unbekümmert.“ Es reichte nicht zum Klassenerhalt, aber die Aufmerksamkeit war da, es folgte der erste Profivertrag. 2009 dann der Wechsel zu Energie Cottbus. 13 Tore schoss Nils Petersen für Cottbus in Liga 2. Trotz inzwischen zahlreicher Angebote blieb Nils Petersen bei Energie. 2011 folgte dann der Riesenschritt - es ging nach München zu den Bayern; inklusive Einsatz in der Champions League. Traum fast jedes Profis, doch so richtig durchsetzen konnte er sich dort - was Wunder angesichts der Wahnsinnskonkurrenz nicht. Zwei Jahre später dann der Wechsel nach Bremen. Anfang Januar 2015 wurde Nils Petersen an den SC Freiburg ausgeliehen, der den Mittelstürmer dann im Sommer endgültig an sich binden konnte. „Vorher hatte ich keinen Bezug zu Freiburg. Und bevor ich bei Bremen aufs Abstellgleis kam, hatte ich auch nie über einen Wechsel nachgedacht.“ Doch ein Telefonat mit Christian Streich reichte, um Petersen nach Freiburg zu locken. Streich fand die richtigen Worte, Petersen Bild: Kickert war fortan Feuer und Flamme für Freiburg. „Als Gegner hatte es nie richtig Spaß gemacht, gegen Freiburg zu spielen.“ Was ihm sportlich an seinem Club besonders gefällt? „Der SC spielt einen Fußball, der mir zugute kommt. Die Zuschauer peitschen einen nach vorne. Und wenn man hier drei Mal verliert, ermuntern einen die Fans trotzdem und wünschen einem das Beste für das nächste Spiel.“ Einen Höhepunkt der bisherigen Karriere durfte Nils Petersen im Sommer erleben, als er eins der drei „Oldie-Tickets“ für Olympia erhielt. Ob es noch Mal für die Nationalmannschaft reicht? „Ich glaube nicht. Ich bin Realist und gehe davon aus, dass man mich nicht nochmal aufstellt. Außerdem ist der Nachwuchs extrem stark.“ Außerhalb des Fußballs steht die Familie mit der Freundin an erster Stelle. Ausflüge in die Schweiz oder den Kaiserstuhl, kochen, treffen mit Mannschaftskollegen. „Wenn ich frei habe, versuche ich immer etwas zu machen. Es gibt so viele Ausflugsmöglichkeiten hier in der Region.“ Eindeutig: Nils Petersen fühlt sich wohl. Und trainiert umso intensiver, damit er noch lange hier bleiben kann. Einer seiner Lieblingsorte ist das Café Ambrosia in Littenweiler. Und seine Wohnung „mit Blick auf das Stadion“. An die Zeit nach dem Fußball denkt Nils Petersen nicht oft. „Manchmal will ich danach bloß nichts mit Fußball machen, ein andermal wünsche ich mir, dass ich in der Branche bleiben kann...“ Und in zehn Jahren? „Dann bin ich hoffentlich immer noch hier, hab’s dann aber weiter zum Stadion... Nils Kickert Fühlt sich in Freiburg heimisch: Nils Petersen. Bild: Kickert Restaurant Sriphen’s Thai Küche Hildastraße 2, 79102 Freiburg Telefon. 0761 70783376 Email: info@thai-restaurant-freiburg.de Öffnungszeiten: Mo - Sa 11.30 - 14.30 und 17.30 - 22.30 Uhr Sonn- & Feiertag 17.30 - 22.30 Uhr Und drin: Das 2:0 gegen Augsburg im Oktober - natürlich durch Nils Petersen. Bild: Eckenfels 24. November 2016 „Und bitte!“ Dominikus Probst, Regisseur des Dauerbrenners Lindenstraße Verbunden mit dem Team über Kopfhörer und Mikrofon: Dominikus Probst bei seinen Regieanweisungen im Studio. Service im Fokus: Titan- und Glaspads Aufgabe der Unterhaltung oder Information immer auch eine politische Seite haben.“ Geschichten fürs Fernsehen unterscheiden sich stark von Themen für das Kino. Der Spannungsbogen ist dabei ein ganz Anderer. Die dramaturgische Linie ist härter und extre- Wer Brillenträger ist kennt das Phänomen: nach einiger Zeit verfärben sich Silikonpads und werden unansehnlich. Auf Wunsch bieten wir für unsere Kunden einen besonderen Service: alle Brillen – soweit technisch möglich – statten wir mit Titan- oder Glaspads aus. Somit haben Sie zahlreiche Vorteile: die Pads sind allergiefrei, langlebig und es gibt keine unschönen Farbveränderungen. Mit Blick fürs Detail kommen Sie so zu Ihrer optimalen Wunschbrille. Albrecht Optik – wir schärfen Ihren Blick für Qualität. ch ste tte rS ße St Re nn we g Freiburg-Herder reiburg-Herdern ah m ss tr Sc Br str aß e Sc hä traße t aße h Lerchens L Gewerbekanal efa Ko m tu rs tr a ße tra Ok en les tra ße Ei n-M ei e r-S tra ße Ka W al d Rheinebene, man ist schnell in Frankreich und genauso schnell oben in den Bergen.“ Für Dreharbeiten oft unterwegs, ist für ihn ein schönes Zuhause sehr wichtig. In seiner Jugend im Hochschwarzwald war von November bis und damit auch so manchem Zuschauer auf die Nerven zu gehen. Mittlerweile nehmen sich auch andere Serien wie die Fallers solcher Themen wie Flüchtlinge oder Demenz an. „Ich finde, Geschichten zu erzählen, muss neben der nz werden noch weitere folgen. „Hans Geißendörfer ist ein toller Produzent. Er ist extrem engagiert, kritisch und sozial, das macht einem das Arbeiten sehr angenehm.“ Für Dominikus Probst ist der Begriff Heimat klar mit der ihm vertrauten Landschaft verbunden: „Da haben wir es verdammt gut. Die warme Ha H abs bsbu burg gerst straß D ominikus Probst wurde 1958 in St. Peter bei Freiburg geboren. Seine ersten 19 Lebensjahre hat der Lindenstraße-Regisseur im Schwarzwald verbracht. Dann zog es ihn für eine Fotoausbildung nach München. Nach seinem Abschluss folgte eine Schauspielausbildung und zwei Jahre später die erste Rolle beim Wanderzirkus Hundertfleck. Bei einer ersten Filmrolle als Clown konnte der junge Probst den Kameraleuten immer wieder über die Schulter sehen. Ein Erlebnis, welches ihn für seine Zukunft prägte – dem Interesse an der Filmarbeit hinter der Kamera. „Bewegende Bilder zu machen, nicht nur Fotos, nicht nur irgendwelche Glanzlichter auf Tomaten oder Möbel setzen, fand ich damals sehr spannend“, 3 Lam bert usst r Rem Rennweg e tra ß r-S eie -M tef an Münchhofstraß ße Glasbach Haupt stra ße Bur urg gun und der er Straße Habsburgerstrasse 51 • 79104 Freiburg • Tel.: 0761 600 62 80 www.albrecht-optik.com NIK:Werbeagentur mer als für den Fernsehzuschauer. Dies hat sich ebenfalls gewandelt: „Mittlerweile gibt es den anspruchsvollen Fernsehfilm. Kino ist seit den amerikanischen Serien nicht mehr zwingend.“ Und das stimmt. Derzeit sind etliche Regisseure zur Serie gegangen und erzählen hier ebenfalls spannende Geschichten, wie für das Kino gemacht. Zeiten ändern sich. Für Probst ist das Leben ein einziges Lernen, Neuentdecken und Wiederentdecken. Nachdem er einen Film fertig gedreht hat, entdeckt er immer noch im Schnitt Fehler und denkt sich: „Das nächste Mal mache ich alles anders.“ Dieser Punkt wird jedoch niemals erreicht, bis es wieder heißt: „Und bitte!“ Bülent Gençdemir Habsburgerstraße April Winter, der Schnee an Ostern vollkommen normal. Der Schwarzwald hat für Dominikus Probst eine tiefe Melancholie. „Er hat wunderbar helle und mysteriöse dunkle Seiten. Genau diese Mischung mag ich am Schwarzwald extrem gerne.“ Derzeit arbeitet er an eigenen Projekten, wobei er eng mit Autoren zusammenarbeitet. „Ich bin selbst leider kein guter Autor. Aber mir ist es extrem wichtig, Geschichten zu erzählen, die erzählt werden wollen oder erzählt werden sollen. Das ist heute bei vielen Drehbüchern nicht mehr der Fall“, so der Regisseur. „Die Lindenstraße ist eine der wenigen Serien, die sehr früh angefangen haben, aktuelle Themen aufzugreifen, traße schwärmt der Regisseur. Seiner ersten Tätigkeit als Kameraassistent folgten, anschließend Kameraarbeiten. Er drehte für Christoph Schlingensief drei Filme fürs Kino, den wohl schönsten, Egomania, mit Udo Kier und Tilda Swinton. Währenddessen studierte der Schwarzwälder an der Filmhochschule Regie. Seit 1992 lebt er wieder in Freiburg, dreht nun seit bereits 20 Jahren die Lindenstraße und ist damit Teil unseres Zuhauses. Die Lindenstraße und Dominikus Probst gehören einfach zusammen. Er ist der dienstälteste Regisseur von fünfen, die diese Tätigkeit in Deutschlands ältester Serie im Wechsel ausüben. 180 Folgen sind von ihm bisher gesendet worden - und es Sautiers Besprechung am Set mit den Darstellern - unter anderem „Mutter Beimer“ alias Marie-Luise Marjan. Bilder: Gençdemir Öffnungszeiten: Mo - Fr: 09.00 -18.30 Uhr • Sa: 09.00 -14.00 Uhr igius stra FREIBURG Seite 14 STADTKURIER 24. November 2016 P ersönlich Wochenzeitung für Freiburg Der große Til ist Freiburger Damals durfte er kein „Bonanza“ schauen, aber heute läuft im deutschen Filmgeschäft nur selten ein Hit ohne Schweiger T il Schweiger lockt inzwischen mit jeder seiner Produktionen ein Millionenpublikum in die Kinosäle - oder vor den Fernseher. Doch dass er Freiburger ist, wissen nur die Wenigsten. Geboren wurde der kleine Til am 19. Dezember 1963 in der Breisgau-Metropole. Sein Vater arbeitete als Geschichtslehrer, seine Mutter als Deutschlehrerin. Drei Jahre nach seiner Geburt zog seine Familie von Freiburg nach Gießen, wo er seine Kindheit verbracht hat. Die Schweigers waren damals schon politisch aktiv. Seine Eltern waren SPD-Mitglieder. Seine beiden Brüder Nick und Florian sind bereits als Fünfjährige mit der Familie auf Ostermärsche und Demos unterwegs gewesen. Die Familie Schweiger legte sehr viel Wert auf eine gute und linksliberale Erziehung. Die Kinder lernten das Kochen, beteiligten sich beim Wäsche waschen und bügeln. Der Fernsehkonsum war jedoch noch rationiert und kontrolliert. „Die Sesamstraße war drin, aber nicht Bonanza“, erinnert sich Til Schweiger. Sein Ziel war es jedoch, in die Fußstapfen seiner Eltern zu treten und ebenso den Beruf des Lehrers zu ergreifen. Er begann sein Germanistikstudium, wechselte jedoch zur medizinischen Fakultät. Im Der erfolgreichste Filmemacher aus Deutschland – Til Schweiger als Tatort-Kommissar Nick Tschiller. Verlauf des Studiums machte er er- sein Studium ab, um die Kölner ste Erfahrungen mit der Schau- Schauspielschule zu besuchen. spielerei und brach schließlich Nach dem erfolgreichen Abschluss spielte er ab 1989 an Bonner und Kölner Bühnen. 1991 wird Schweiger für die Fernsehserie Lindenstraße entdeckt, kurz darauf gibt es in Manta Manta (mit Tina Ruland) die erste Hauptrolle. Die Karriere schnellt steil nach oben. Vier Jahre später heiratete er Dana Carlsen, mit der er vier Kinder hat, von der er sich aber zehn Jahre später trennt. Zum ersten Mal führte Til Schweiger im Film Der Eisbär selbst Regie. Mit seinem Mentor Bernd Eichinger drehte er ein Jahr später Der große Bagarozy. Nach mehreren Stationen in den USA, Hamburg und Berlin erfolgte Mit Nora Tschirner hat Til Schweiger schon oft gedreht. Bild: Warner Bros am 11. November 2000 die Rück- kehr nach Freiburg zu einer Premiere: Erstmals wurde die Sendung „Wetten, dass...“ mit Thomas Gottschalk live aus Freiburg ausgestrahlt. Mit dabei waren nicht nur Madonna, Ulrich Wickert und die Bild: NDR. Backstreet Boys, sondern auch der Freiburger Til Schweiger. Neben Angelina Jolie, Clive Owen und Keira Knightley war Schweiger in internationalen Produktion zu sehen. 2006 folgte der Bambi. Beim Kinofilm Keinohrhasen im Jahre 2007 stand Schweiger erstmals mit seinen Kindern vor der Kamera. Er schrieb hierfür das Drehbuch, führte Regie und produzierte den Film. Bis 2009 übernahm er immer öfter außerhalb Deutschland Aufträge. Inglourious Basterds, in dem Schweiger neben Brad Pitt und Christoph Waltz vor der Kamera stand, lief mit großem Erfolg bei den Filmfestspielen in Cannes. Seine eigene Produktion Kokowääh lief 2011 in den Kinos an. An der Seite seiner jüngsten Tochter erreichte der Film 4,3 Mio. Zuschauer in den deutschen Kinos: Ein Erfolg für Schweiger und den deutschen Film. Es folgt der Tatort und die Kokowäah-Reihe. 2014 schickte er Dieter Hallervorden mit Honig im Kopf auf die Filmleinwand. Der Streifen mit 7,19 Millionen Kinobesuchern belegte Platz 6 der erfolgreichsten Filme Deutschlands. Til Schweiger macht sich – geprägt durch sein Elternhaus – gegen Kinderarmut stark. Mit seiner 2015 gegründeten „Til Schweiger Foundation“ setzt er sich für die Verbesserung der Chancen benachteiligter Kinder und Jugendlicher ein. Vielleicht wird das Freiburger Bobbele einmal zurückkehren, oder in nächster Zukunft auch einmal einen Film in Freiburg drehen. Seine Fans würden es danken - vor allem die weiblichen... Bülent Gençdemir Black Forest Bestpreis-Aktion! Der neue Film von Wolfgang Petersen „Vier gegen die Bank“ mit Til Schweiger, Jan Josef Liefers und Matthias Schweighöfer startet am 25. Dezember in den Kinos. Bild: Warner Bros Renault Twingo Black Forest SCe 70 Renault Clio Black Forest 1.2 16V75 Renault Mégane Black Forest Tce100 ab ab ab 7.690,– € 9.490,– € 13.990,– € Renault Twingo SCe 70 : Gesamtverbrauch (l/100 km): innerorts: 6,3; außerorts: 4,2; kombiniert: 5,0; CO2-Emissionen kombiniert: 112 g/km. Renault Clio 1.2 16V75: Gesamtverbrauch (l/100 km): innerorts: 7,2; außerorts: 4,7; kombiniert: 5,0; CO2-Emissionen kombiniert: 127 g/km. Renault Mégane Tce 100: Gesamtverbrauch (l/100 km): innerorts: 6,7; außerorts: 4,6; kombiniert: 5,4; CO2-Emissionen kombiniert: 120 g/km. 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Firmen-Geburtstages mit Vollendung des Projektes Westarkaden Unmüssig blickt zurück auf 70 Jahre Faszination Projektentwicklung und beendet im Jubiläumsjahr eine seiner größten Projekteentwicklungen: Die Westarkaden – ein Quartier mit Wohn-, Gewerbe- und Einzelhandelsnutzung und einem Gesamtinvestitionsvolumen von 170 Millionen Euro. 2013 wurden die Westarkaden mit rund 300 Wohnungen, Einzelhandel, kleinen Restaurants und einer Kindertagesstätte eröffnet. „Ein Quantensprung für den Freiburger Westen“, so Oberbürgermeister Dieter Salomon bei der Einweihungsfeier. Den krönenden Abschluss bildet in diesem Jahr der fertiggestellte „Städtleturm“. Das 13-geschossige Gebäude beherbergt nicht nur die 450 Mitarbeiter der Uniklinikverwaltung, sondern auch die der Volksbank-Zweigstelle und der Hörwelt Freiburg GmbH. Damit ist eine Projektentwicklung erfolgreich beendet, die ein 20-Jahre lang brachliegendes Industriegelände in ein attraktives Quartier zum Leben, Wohnen und Arbeiten verwandelt hat. Der Weg von der Idee bis zur finalen Realisierung war herausfordernd. So fasste es auch Peter Unmüssig bei der Eröffnungsfeier im September zusammen: „Zu meiner Lebensphilosophie gehört es, niemals aufzugeben. Es gibt wenig Probleme, die nicht lösbar sind. Wenn man dranbleibt und den Willen hat, dann kann man sehr viel erreichen. Ohne Kompromisse und Umwege wird das in der Regel nicht gehen, dafür muss man sich einfach die Zeit nehmen. Für mich ist es jedenfalls bis heute sehr reizvoll, Dinge hinzukriegen, die vermeintlich zum Scheitern verurteilt sind. Die Westarkaden Freiburg zeigen eindrucksvoll, wie faszinierend Projektentwicklung sein kann.“ Haltestelle der Linie 4 direkt am Eingang des Gässles. Bild: Yohan Zerdoun „Gässle“ der Westarkaden. Westarkaden mit „Städtleturm“. Wohnungen mit rotem Parkhaus. Bilder: Unmüssig FREIBURG Seite 16 STADTKURIER 24. November 2016 P ersönlich Wochenzeitung für Freiburg Klare Ziele vor Augen Ulrich von Kirchbach ist seit 14 Jahren Bürgermeister – und arbeitet immer noch gerne auf diesem Posten Seit 14 Jahren Bürgermeister der Stadt Freiburg: Ulrich von Kirchbach. D er Freiburger Bürgermeister Ulrich von Kirchbach wurde am 28. März 1956 in der Nähe von Esslingen geboren. Nach seinem Jurastudium und Referendariat kam er mit 29 Jahren nach Freiburg. Dass er hier letztendlich auch bleiben würde, hätte er sich damals nicht gedacht. Nach seinem Studium begann er – im Rahmen der Auftragsverwaltung – beim Regierungspräsidium zu arbeiten. Das Land wollte damals jemanden an dieser Position sehen, der kein Freiburger war. „Ich kannte damals Freiburg durch einige Besuche ganz gut, also hatte ich überhaupt nichts dagegen, hierher zu ziehen. Ich habe es bis heute nicht bereut“, so der Bürgermeister. Der gebürtige Schwabe hat zwei Kinder und inzwischen mehr als die Hälfte seines Lebens im Breisgau verbracht. Er ist mit einem „Bobbele“ verheiratet und zwischenzeitlich mehr Badener als Schwabe, wie er meint. Ulrich von Kirchbach ist seit 14 Jahren für den Sozial- und Kulturbereich zuständig. Die soziale Infrastruktur hat er in den Jahren stark ausgebaut. Er erinnert sich: „Als ich anfing, war meine erste Tat, für einen Kontaktladen einen geeigneten Standort zu finden.“ Zur damaligen Zeit war Ulrich von Kirchbach auch für den Kinder- und Jugendbereich zuständig, für den Ausbau der Ganztagsbetreuung und für die Strukturen der Obdachlosigkeit. „Wir hatten keine Sozialarbeiter in der Notübernachtung. Da fehlte es im Obdachlosensystem an einer vernünftigen Notübernachtung“, erinnert er sich. Im Kulturbereich begann er seine Tätigkeit mit Schließungsdebatten im Museumsbereich. Eine Museumsentwicklungsplanung gab es damals nicht. Von der Organisation bis zu den Bauten wurde ein erfolgreiches Kulturkonzept ausgearbeitet. Im Theater wurde genau zweimal – über fünf Jahre lang - eine Zielvereinbarung angefertigt. Planungssicherheiten gab es über die Tariferhöhung. Die Personalentscheidungen wurden mit der Intendanz von Barbara Mundel und dem Generalmusikdirektor Fabrice Bollon kulturell gut aufgestellt. Im Bereich der Integration hatte Ulrich von Kirchbach die Herausforderung, die Aufnahme von Flüchtlingen zu meistern. „Natürlich funktionierte die Abwicklung nur mit der Unterstützung der Zivilgesellschaft. Wir haben dann unter meiner Ägide das Büro für Migration und Integration initiiert. Hier wurde viel größer gedacht als zuvor, da jetzt auch die Ausländerbehörde mit dabei ist“, erklärt der Bürgermeister. Wenn man konzeptionell und inhaltlich gut aufgestellt sei, dann könne man mit wenig Geld entscheidende Schwerpunkte setzen, so seine Erfahrung. Während seiner Amtszeit wurde das Jobcenter mit der Agentur zusammengelegt. Ulrich von Kirchbach ist rückblikkend zufrieden mit dem Erreichten. Seine Amtszeit läuft 2018 aus. Was man bis dahin nicht auf die Schienen gesetzt hat, ist schwierig zu erreichen. www.universitaets-herzzentrum.de Christoph Schmid Pflegedienstleiter kardiologische Intensiv- und Überwachungsstation Bad Krozingen Ulrich von Kirchbach mit seiner Frau Cristina beim Familienausflug im Schwarzwald. Bilder: privat Das Stadtjubiläum 2020 zu begleiten verdient, dass sie einen gut gelaun- sen. Neben den Akten am Schreibwäre trotzdem noch ein Herzens- ten Bürgermeister bei sich haben, der tisch sind Romane, Krimis und Gewunsch, den er sich möglicherweise auch etwas zu sagen hat“, bestärkt er schichtsbücher eine Möglichkeit, in eine andere Welt tauchen zu dürfen. erfüllen möchte. Freiburg solle eine seine Sicht. soziale Stadt bleiben, einen deutli- Mit seinem Sohn David übt Kirch- Von Kirchbach ist zudem stark ins chen Schritt zur aktuellen Woh- bach gerade Auto fahren, da der mit Vereinsleben eingebunden. Er ist Vornungsnot machen und einen neuen 17 seinen Führerschein machen sitzender mehrerer Vereine wie Centre Culturel Français, JugendbilMuseumsbau angehen, das wäre dungswerk und Alemannische für den amtierenden BürgermeiBühne. „Bei My Fair Lady durfte ster sehr wichtig. ich auch schon mal bei der SilveEine Episode bleibt die OB-Kanstervorstellung einen Bettler spiedidatur Kirchbachs im Jahr 2010. len. Das war interessant, ist aber Er unterlag dem Amtsinhaber inzwischen leider zeitlich nicht Dieter Salomon, nach anfänglimehr drin“, schmunzelt er. chen Irritationen funktioniert die Die Vorbereitungen zur WeihZusammenarbeit dem Anschein nachtszeit laufen bei den Kirchnach nun wieder reibungslos. bachs klassisch ab. Ein paar Tage Die Entscheidung, wie es künftig vorher wird der Weihnachtsbaum mit ihm beruflich weitergeht, mit den Kindern ausgesucht, der möchte er nächstes Jahr im Femit der Großfamilie geschmückt bruar treffen. Wichtig ist für ihn, wird. Die Schwägerin, der Schwadass man in diesem Job nicht nur ger und die Schwiegereltern wohverwaltet und die Zeit routiniert nen mit ihm und seiner Familie absitzt, sondern klare Ziele vor unter einem Dach. Somit ist ein Augen hat. Ulrich von Kirchbach gemeinsames großes Fest sicher. ist aber nicht der Typ, sich zur RuTraditionell geht es in die Kirche, he zu setzen. „Da bin ich viel zu danach gibt es Fondue und die umtriebig. Für meine Frau wäre es Bescherung unter dem Weihder Horror, wenn ich mit 62 den ganzen Tag im Haus rumspringen Von Kirchbach ist immer gerne in der Welt nachtsbaum. Am Ersten Weihnachtsfeiertag organisiert seine würde.“ Die letzten Jahre waren unterwegs. Beruflich wie auch privat. Frau Cristina mit anderen die durch die Flüchtlingswelle strapaziös. Er ist immer mit Vollgas ge- möchte. Aber seine Leidenschaft liegt jährliche Weihnachtsfeier für Obfahren. Hat sich nie geschont. Er hat in der Kunst – Malerei und Musik. Für dachlose. Frühmorgens geht’s los. Crisichtlich Spaß daran, sich einzuset- die Posaune hat er sich damals stark stina kümmert sich um die Menschen, zen - für die Stadt und deren Bürger. begeistern können. Derzeit als Bür- Ulrich von Kirchbach um die Rede. Sein Privatleben kam hierbei zu germeister sind diese Hobbies kaum Am Zweiten Weihnachtsfeiertag fährt kurz. Trotzdem konnte er seinen Kin- noch ausübbar. Ausgleich findet er dann die Familie in das Schwabendern immer etwas mitgeben. Seine immerhin im Sport. Er geht dreimal land zum Geburtsort des einst kleinen Frau Cristina stärkt seinen Rücken, die Woche laufen und besucht regel- Ulrich. Hier treffen sich Oma und Opa hat viel ausgeglichen. Sie leben in ei- mäßig sein Boxtraining. „Das ist der mit der ganzen Freiburger Familie. ner Großfamilie und somit ist er auch körperliche Ausgleich, den ich brau- Dann wird er wieder zum Schwaben die tägliche Terminplanung zwin- che“, so der Bürgermeister. Bevor er - und der Badener wartet auf die gend. Jeder zugesagte Termin wird ins Bett geht, hat er es sich zur Ge- Rückkehr ins Rathaus... Bülent Gençdemir besucht. „Die Menschen haben es wohnheit gemacht, ein Buch zu le- Die Maßstäbe der Messtechnik WENN SPITZENMEDIZIN UND NÄHE ZÄHLEN Patienten -pfleger, 22.000 stationäre 570 Krankenpflegerinnen und nsivpflege Inte der von en ung Spezialisier pro Jahr, 100 Fortbildungen, dizin, nicht in Zahlen sme tung hleis Hoc ich tägl , bis zum Operationsdienst ment fassbares persönliches Engage Den Maßstab der Messtechnik setzt die Physik. BFW Ritter setzt noch ein paar drauf: Weitsichtige Beratung, tadellose Montage, zuverlässiger Service, unterdurchschnittliche Preise. Als Dienstleister für Immobilien-Eigentümer und Immobilien-Verwalter kennen und nehmen wir Ihre Anliegen ganz genau. Seit 50 Jahren gilt bei uns exakt ein Prüfstein, eine Einheit und ein Maß: Ihre Zufriedenheit. Unser Produkt- und Leistungsspektrum umfasst: Heiz-, Wasser- und Nebenkostenabrechnung Elektronische und konventionelle Heizkostenverteiler Erfassungsgeräte mit Funk Warm- und Kaltwasserzähler BFW Dieter Ritter GmbH | Hohrainstraße 2 | 79369 Wyhl a. K. Tel.: 07642 / 9200-0 | Fax: 07642 / 9200-55 zentrale@bfw-ritter.de | www.bfw-ritter.de Miet- und Wartungsservice für Erfassungsgeräte Verbrauchsanalysen und Energieausweise Rauchwarnmelderservice Messen Sie uns mit Ihren Maßstäben. BFW Ritter sorgt für das richtige Ergebnis! FREIBURG 24. November 2016 Seite 17 P ersönlich STADTKURIER Wochenzeitung für Freiburg Wirtschaftsweiser mit Mini-Fehler Lars P. Feld mag direkte Demokratie, die schöne Stadt Freiburg – und Bayern München... D Beratergremien in anderen Ländern. Feld macht aber auch keinen Hehl daraus, dass die Mitarbeit bei den „Wirtschaftsweisen“ eine anstrengende Tätigkeit ist. Er habe sich bei seiner Berufung schon gefragt: „Schaffe ich das? Ist das nicht eine hohe Verantwortung?“ Dennoch merkt man ihm eine gewisse Freude, ja, vielleicht sogar Stolz an, zu diesem auserwählten Kreis zu gehören. Was macht ein „Auserwählter“, wenn er nicht Gutachten verfasst, Vorlesungen hält oder wissenschaftliche Aufsätze schreibt? Feld grinst: „Ich lese gerne und viel, sammle CDs und gehe in Konzerte – am liebsten in Rock- oder Popkonzerte von Bruce Springsteen, Coldplay, Beyoncé, aber auch zu Klavierkonzerten, etwa von Martha Argerich…“ Einen kleinen Fehler gibt es aber dennoch bei diesem so sympathischen Mitmenschen: Er schätze den SC Freiburg zwar sehr, sei aber seit Jugendtagen absoluter Fan der Münchner Bayern. Bei einem Spiel SC gegen Bayern würde er wohl für die Millionenkicker fiebern. Schade! Aber irgendeine Schwäche hat wohl jeder, auch ein Top-Wissenschaftler… Stefan Pawellek Wirtschaftliche Aufklärung vor Akten-Bergen - Lars P. Feld in seinem Büro. er Himmel, eine leuchtende Sonne, sommerlich gekleidete Menschen in Straßencafés – meine Familie war begeistert. Und ist es immer noch!“ Überhaupt lässt Lars Feld keinen Zweifel aufkommen, dass die Familie – es gibt drei Söhne – ein Team ist: „Ich bin nicht praktisch orientiert, im Gegensatz zu meiner Frau. Sie unternimmt selbst Reparaturen im Haus!“ Feld ist Leiter des Walter Eucken Instituts, Professor für Wirtschaftspolitik an der Uni Freiburg - und einer der fünf „Wirtschaftsweisen“. Bild: Privat Institutes sowie zum Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftspolitik in Freiburg berufen wurde. Das schöne Freiburg ließ ihn sesshaft werden? „Na ja“, sagt er gedehnt und grinst verschmitzt, „natürlich fühlen wir uns sehr, sehr wohl hier. Und ich wollte auch nicht von Marburg aus pendeln. Aber eigentlich war der Grund ein anderer: Als ich mit meiner Familie Heidelberg zum ersten Mal besuchte, da war das ein kalter, grauer, nasser Februartag, die städtische Müllabfuhr streikte gerade und überall lagen Müll und Dreck herum – kein schöner Anblick. Freiburg erlebten wir an einem Sommertag, strahlend blau- Feld stimmt zu, dass die Ökonomie keine Naturwissenschaft sei, wie es viele seiner Kollegen gerne hätten. Es handle sich um eine Sozialwissenschaft, die geistes- wie naturwissenschaftliche Komponenten in sich vereine. Daher hält er den Umgang mit volkswirtschaftlichen Modellen für legitim, ebenso den Einsatz von daraus abgeleiteten Formeln. Man müsse, so sein Credo, die „komplexe Realität auf bestimmte Zusammenhänge herunterbrechen“. Dass dies bei einer Wissenschaft, in der die zuweilen irrational agierenden Menschen im Mittelpunkt stehen, problematisch ist, will er nicht gelten lassen. Allerdings räumt er ein, dass die Empirie ein wichtiger Teilbereich sei und in die Wirtschaftspolitik, seinem Thema, sowohl die politischen Rahmenbedingungen wie gesellschaftliche Zusammenhänge einwirken. Deutlich wird diese Sicht der Dinge bei seinem „Schweizer Erbe“: Die dort selbst erlebte direkte Demokratie, auch oder gerade in kleinen staatlichen Einheiten, führe – das ist belegt – dazu, dass weniger Schulden angehäuft werden. Ebenso führe der Steuerwettbewerb der Kantone und Gemeinden dazu, dass es mehr Vielfalt, Effizienz und Innovation gerade von öffentlichen Leistungen gebe: „Ich bin für mehr direkte Demokratie. In wichtigen Fragen - wie etwa zum Euro müssen die Bürger befragt werden.“ Er hält die geradezu notorische Angst der Bundesbürger vor Veränderungen, die möglicherweise zu Verschlechterungen der persönlichen Situation führen könnten, für übertrieben: Deutschland gehe es im Augenblick ausgezeichnet, die Arbeitslosigkeit sei auf einem absoluten Tiefstand, der Wirtschaft gehe es gut. Weiteres, kontinuierliches Wirtschaftswachstum sei zu erwarten, Löhne und Gehälter stiegen. „Die Ängste werden umso größer, je besser es den Leuten geht“, konstatiert Feld. Die Gesellschaft habe nicht erkannt, dass Politik und Wirtschaft eine Art gegensätzlichen Einfluss ausübten: Während die 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts wirtschaftlich dominiert waren, waren es die 70er politisch: Verteilungsfragen, Ökologie, Bildung. Der 2. Ölpreisschock mit der daraus folgenden Arbeitslosigkeit und dem notwendigen Strukturwandel habe wieder eine wirtschaftliche Dominanz hervorgebracht, die sich in den 90er Jahren durch die Wiedervereinigung fortgesetzt habe. Heute sei wieder politische Dominanz angesagt. Sitzt man Lars Feld gegenüber, diskutiert seine Thesen und Ideen, folgt seinen Sprachbildern, dann versteht man, warum dieser Mann ein so erfolgreicher, ja überzeugter Ökonom ist – er versteht es, seinen Gesprächspartner zu fesseln, er stellt diese doch von nicht wenigen scheel betrachtete Wissenschaft so spannend wie einen Krimi dar. Doch: Nur jetzt? Im direkten Gespräch? Oder auch in seinen Vorlesungen? Bild: Pawellek „Auch in den Vorlesungen“, betont er, räumt dann aber ein, dass er aufgrund der Tatsache, dass er zu den „Fünf Wirtschaftsweisen“ gehört, in hohem Maße von der Lehrtätigkeit freigestellt ist. Die „Wirtschaftsweisen“ sind die personifizierte Schnittstelle zwischen Wirtschaftswissenschaft und Politik –„…und glauben Sie mir, ich habe inzwischen keine Illusionen mehr über Politik!“ Er räumt offen ein, dass es Frustrationen bei ihm und seinen Kollegen gebe, beispielsweise über die Neuregelung des Finanzausgleichs – der werde nur ineffizienter und ungerechter. Die Politik habe aber nicht auf die Hinweise und Ratschläge des Beratergremiums hören wollen. Das alljährliche Gutachten der „Weisen“ also eine Farce? Feld gefällt diese direkte Frage nicht so recht. Es sei keine Farce, die Regierung müsse sich mit den dort festgehaltenen Thesen und Prognosen auseinandersetzen, der Wirtschaftsminister sogar im Jahreswirtschaftsbericht vor dem Parlament darauf antworten. Man habe das Recht, Anhörungen dort sowie im Finanz- und Arbeitsministerium durchzuführen, Verbände, Gewerkschaften und andere Institutionen müssten sich zeitnah durch das Konvolut fräsen. Und man sei unabhängig von der Politik – im Gegensatz zu den Jacobistr. 39 79104 Freiburg Tel. 07 61 - 3 40 05 www.gesundeZaehne-Freiburg.de Freiburg Bad Krozingen Offenburg Siedlungswerk Rieselfeldallee 1 79111 Freiburg Geschäftsstelle Freiburg bgsfr@siedlungswerk.de T: 0761 156985-0 www.siedlungswerk.de schöne Zähne - unwiderstehlich ass er von seinem Thema, der Volkswirtschaft, begeistert ist, das merkt man vom ersten Augenblick des Gespräches mit ihm. Doch wer nun denkt, gerade deswegen müsse es für Lars P(eter) Feld nie ein anderes Ziel als eben die Wirtschaftswissenschaften gegeben haben, der irrt. Denn Lars Feld ist eigentlich ein Quereinsteiger. 1966 in Saarbrücken geboren, legte er 1985 in Illingen das Abitur ab und überbrückte die dreimonatige Pause bis zur Bundeswehr („Ein Fehler – die Zeit hat mir überhaupt nichts gebracht!“) als Pflegehelfer in einer Klinik – Ziel möglicherweise der Arztberuf. Die Erkenntnis, dass Arzt eine nicht nur physisch, sondern auch psychisch enorm anstrengende Tätigkeit ist („Ich sehe an meiner Frau, die Ärztin ist, welch hohe Belastung das ist“) ließ ihn Politologie mit dem Ziel Journalismus studieren. Und da passierte es: in einer Pflichtvorlesung VWL erkannte er, dass Ökonomie sein Thema ist - und sattelte umgehend auf Wirtschaftswissenschaften um. Was dann kam, kann man ruhig als eine Erfolgsgeschichte bezeichnen: Diplom 1993 an der Universität des Saarlandes, 1999 Promotion an der Universität St. Gallen, 2002 Habilitation im Fach Volkswirtschaftslehre. Von 2002 bis 2006 C4-Professor für Volkswirtschaftslehre in Marburg, daneben Gastprofessur in Rennes sowie Privatdozent in St. Gallen. Seine „Reisetätigkeit“ stellte Feld auch nicht ein, als er 2006 zum Inhaber des Lehrstuhls für Finanzwissenschaft an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg berufen wurde. Die gab er erst auf, als er im September 2010 zum Leiter des Walter Eucken FREIBURG Seite 18 STADTKURIER 26. November 2015 P ersönlich Wochenzeitung für Freiburg Politisch inkorrekte Edelfeder Harald Martenstein ist der wohl meist ausgezeichnete Kolumnist Deutschlands – Trockener Humor und scharfe Beobachtungsgabe K olumnisten genießen in der journalistischen Szene einen zweigeteilten Ruf. Ja, das geht, denn die einen erklären – offizielle Meinung – dass natürlich die Kolumne von dem und dem einfach herrlich sei, humorvoll, provokant, aufreizend und deshalb geradezu unverzichtbar für die tägliche Diskussion gesellschaftlich relevanter Themen. Dazu pflege der Autor, die Autorin ein ausgesprochen schönes Deutsch, das an eine kleine, aber feine Miniatur erinnere. Man sieht, das kann kaum eine ehrlich gemeinte Aussage sein. Die anderen halten – offiziöse Meinung - den Kolumnisten für eine aufgeblasene Edelfeder, der es irgendwie geschafft hat, für kurze Stückchen ein Schweinegeld einzustreichen und der nur für die 20, 30 oder 40 Zeilchen pro Woche zur Feder beziehungsweise in die Tastatur greift. Auch das ist nicht ganz korrekt. Fakt ist nämlich, dass – Wahrheit! - Kolumnisten natürlich ebenso hart wie andere Schreiberlinge arbeiten, dass sie ebenso von den Verlegern ausgebeutet werden wie andere Journalisten und dass sie sich nicht nur ein Publikum schaffen, sondern auch erhalten müssen. Einer, der dies geschafft hat, ist Harald Martenstein. „Deutschlands Lieblingskolumnist“ sei er, behauptet zumindest sein Verlag, denn Martenstein, Jahrgang 1953 und „äschter Määnzer“ – was vielleicht seinen Misstraut Ideologien: Harald Martenstein. Hang zum, sagen wir: gehobenen Spott erklärt – hat neben seinen Kolumnen für ZEIT und „Tagesspiegel“ auch noch Bücher geschrieben. Oder seine Kolumnen haben es zwischen Bilder: Bertelsmann zwei Buchdeckel geschafft. In Freiburg hat er einst, in den 70ern, studiert, Geschichte und Romanistik. Die Fama will wissen, er habe auch für die „Badische Zeitung“ gearbeitet, doch er selbst hat es nicht behauptet. Verbürgter: Von 1981 bis 1988 Redakteur der Stuttgarter Zeitung, von 1988 bis 1997 Redakteur beim „Tagesspiegel“ in Berlin. Nach einem kurzen Ausflug nach München als Leiter der Kulturredaktion der Abendzeitung Rückkehr in die Hauptstadt. 2002 dann der Wandel vom Brotschreiber zum Kolumnen-Künstler: ZEIT, ZEIT-Magazin und die Sonntagsausgabe des „Tagesspiegel“ drukken nun seine Beobachtungen zur Zeit, die sich meist dadurch auszeichnen, dass Martenstein konsequent wider den Stachel des Zeitgeistes löckt. Was nicht ohne Folgen blieb: 2004 gab es den Egon-Erwin-Kisch-Preis, Martenstein hatte sich mit den Streitereien im Zuge der Erbfolge im Suhrkamp-Verlag auseinandergesetzt. Sein Erstlings-Roman „Heimweg“ erhielt prompt den Corine-Debütpreis. Desweiteren darf er sich freuen, 2004 Journalist des Jahres gewesen zu sein, 2008 den HenriNannen-Preis, 2010 den Curt GoetzRing, 2012 den Theodor-Wolff-Preis und schließlich 2013 den Georg-K.Glaser-Preis erhalten zu haben: Man sieht, der Mann ist etabliert! Aber was macht seinen Erfolg aus? Nun, bekanntlich lässt sich über Geschmack schlecht streiten, aber „Martenstein schreibt so unterhaltsam wie geistreich – und macht damit viele Debatten um Ansichten reicher, die ansonsten tabubehaftet sind“, schrieb ein Kritiker über Mar- Mit Ideologie kennt er sich aus, tensteins Buch „Die Neuen Leiden schließlich war er in den 70er-Jahren des alten M“ – und hat recht damit! einst für (recht kurze) Zeit Mitglied Tatsächlich ist Martensteins Stärke, der DKP. Vielleicht auch deshalb der scheinbar feststehende Sachverhalte Wunsch, die eigene Meinung zu hinsachlich und doch vergnüglich zu terfragen - und seine „wachsene hinterfragen. Und eigentlich müsste Sehnsucht nach Meinungsvielfalt“, nicht wenigen seiner Adoranten das da in Deutschland die „Meinungsgleichheit“ verLachen im Halwirklicht sei, so se stecken bleiMartenstein im ben, wenn er „Tagesspiegel“. beispielsweise Der Mann hat vorführt, wie seine Umwelt – die aktuelle oder sollte man Political-Corsagen: Opfer? – rectness-Gegenau studiert und sellschaft sich er weiß genau, bei der diletwelche Taste er tantisch gewann drücken führten Ausmuss, um ein beeinandersetstimmtes Ergebnis zung mit der zu erzielen. Das AfD selbst spricht für seine Inad absurtelligenz und für seidum führt. ne Professionalität. Diese KoBirgt aber die Gefahr, lumne dass er - irgendwann dürfte zum De r Buchname ist Progra mm... – Kolumnen nach beBesten gewährt-bekannter hören, was man lange in einer deutschen Zeitung gelesen hat. Bauanleitung fertigt. „Provokation ist hin und wieder Was schade wäre – sein trockener ganz nützlich“, sagte er in einem In- Humor, seine scharfen Beobachtunterview. Das ist sicher richtig, beson- gen und seine stellenweise hinterfotders, wenn man weiß: „Es gibt Ta- zige, nicht sofort erkennbare Gesten, die man nur drücken muss und meinheit bescheren dem Leser fünf man bekommt Aufregung.“ Und: Minuten höchstes Lesevergnügen. „Das Moment des Glaubens und der Und das ist in einer Zeitung wie der Ideologie macht die Menschen hart- ZEIT schon verd… viel. Stefan Pawellek leibig und sie verstehen wenig Spaß!“ Anzeige Keine OP beim Bandscheibenvorfall Biokinematik hilft nachhaltig und kann Operationen überflüssig machen klemmt zwischen zwei Wirbelknochen, sich nicht mehr bewegen kann, dann stellt sich die Frage: Welcher Wirbelsäulenmuskel ist so inaktiv geworden, dass es zur Bandscheibenverlagerung gekommen ist? Wenn man das weiß, dann weiß man auch, wieso der Bandscheibenvorfall entstanden ist. Folgerichtig muss es das Ziel sein, diesen Muskel zu therapieren! Bewegung, die schaden würde, beDamit die Bandscheibe wieder rück- reits an ihrer Entstehung bremst. Erst wenn man bewegt, tut es weh. Im verlagert werden kann. Falle des Bandscheibenvorfalls von Bernd Klein ist die Bauchmuskulatur Biokinematik – betroffen, insbesondere der Musculus nachhaltige Hilfe ohne OP psoas major. Der verbindet die untere Die Muskulatur ist als arbeitendes Wirbelsäule mit dem Oberschenkel Element anfällig für Störungen. Die und ist wegen des heutzutage üblientstehen, wenn ein aufeinander ge- chen andauernden Sitzens stark vernau abgestimmtes System durchein- kürzt. Er verlagert den Wirbelkörper andergerät und beginnt, den eige- geringügig nach vorn, die Bandscheinen Körper zu schädigen. Wie genau das abläuft – damit beschäftigt sich die Biokinematik. Sie geht davon aus, dass jeder Muskel auf einer mathematisch definierten Bahn verläuft. Wird diese gestört, zum Beispiel durch einseitige Tätigkeit, kommt es zu einer Abweichung von dieser Bahn. Spannt der geschädigte Muskel jetzt an, entstehen im Körper Kräfte, die vorher nicht da waren und den Körper schädigen. Um den eigenen Körper vor Schaden zu bewahren, generiert das Gehirn einen Schmerz, der die *DURCHSCHNITTLICHE THERAPIEDAUER Bernd Klein ist 50. Er arbeitet viel und gern – hauptsächlich am PC. In seiner Freizeit fährt er Rad und geht ins Fitnessstudio. Immer wieder plagen ihn leichte Rückenschmerzen direkt neben der Wirbelsäule, dort wo das Gesäß anfängt. Noch hilft eine Schmerztablette. Als er im Frühling einen schweren Blumenkübel anhebt, fährt es ihm in den Rücken. Diesmal lässt der Schmerz nicht nach - er strahlt jetzt sogar ins Bein aus. Bernd Klein bekommt Angst. Nach einem MRT steht die Diagnose: Bandscheibenvorfall in der Lendenwirbelsäule. Der Kern der Bandscheibe sei verlagert, heißt es. Dieser drücke auf die Nerven, die an dieser Stelle aus dem Die Bandscheibe hat eine halbfeste, Rückenmark austreten. Schmerzen hochelastische Struktur. Sie lässt die Wirbelkörper, die sich oberhalb und unterhalb von ihr befinden, geschmeidig gleiten, wenn diese bewegt werden. Eine Bandscheibe verlagert sich nicht von alleine. Ihre Bewegungen sind mit denen der benachbarten Wirbelkörper gekoppelt. Weicht sie irgendwohin aus, erfolgt dies im Zusammenhang mit entsprechenden Bewegungen der Wirbelkörper. Diese bewegen sich nicht von alWalter Packi, Vater der Biokinematik leine. Wirbel sind Calciumphosphat-Apatitkristalle – also aus und Lähmungen seien die Folge. Der ähnlichem Material wie Steine. Es Orthopäde rät, es zunächst mit Phy- sind die Muskeln, welche die Knosiotherapie und Spritzen zu versu- chen bewegen. An der Bandchen. Wenn das nicht helfe, bliebe scheibe befinden sich keine Musnur die Operation. Das klingt schlüs- keln. Dafür gehen von den besig. Denkt man darüber nach, tau- nachbarten Wirbelknochen umso chen Fragen auf. Wodurch verlagert mehr Muskeln aus. Wenn eine Bandscheibe, eingesich die Bandscheibe? be wird nach hinten gedrückt. Sie kann nun nicht mehr in ihre Ursprungsposition zurück, das verhindert die Spannung des Muskels. Die unausweichliche Folge: Der Bandscheibenvorfall. Die Therapie nach dem Ansatz der Biokinematik verfolgt das Ziel, den geschädigten Muskel wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu bringen. Dies geschieht durch ein gezieltes Training der geschädigten Muskulatur. Eine Operation ist überflüssig. RÜCKENSCHMERZEN? BANDSCHEIBENVORFALL? SCHLUSS DAMIT IN 5 TAGEN ! * Erfahren Sie mehr über die revolutionäre Therapie der Biokinematik: Neue Lebensqualität in kürzester Zeit und ohne Operation. Lassen Sie sich überzeugen. Klinik für Biokinematik Herbert-Hellmann-Allee 29-31 79189 Bad Krozingen WWW.BIOKINEMATIK.DE INFO@BIOKINEMATIK.DE TELEFON: 07633 93321-0 FREIBURG 24. November 2016 Seite 19 P ersönlich STADTKURIER Wochenzeitung für Freiburg „Das Schönste rausziehen“ Der ehemalige Freiburger Jurastudent Wolfram Kons gehört zu den bekanntesten Gesichtern beim TV-Sender RTL V on sich selbst sagt er, als „Kind des Glücks“ aufgewachsen zu sein. Eine Begabung, die Wolfram Kons noch heute so oft wie möglich versucht zu verinnerlichen - und auch an seine zwei kleinen Söhne weitergeben möchte. Der heutige RTL-Moderator selbst ist in einem kleinen Vorort der Stadt Neuss bei Köln in einer Großfamilie aufgewachsen. Eltern, vier Brüder, mehrere Hunde, „da war immer Rabatz in der Bude, und es war wunderschön“. Sein inzwischen verstorbener Vater, ein ehemaliger Gemeindevorstand und Vorstandsmitglied der Rheinbahn, gab den Kindern mit, sich zu begeistern, wenn etwas Besonderes passiert „und aus allem das Schönste rauszuziehen“, erinnert sich Kons. Immer dann, wenn ein Moment besonders einzigartig war, habe der Vater seinen Söhnen zugerufen, den Moment auswendig zu lernen. Eine „Glücks-Begabung“, wie es Wolfram Kons heute nennt, die ihn schon sein ganzes Leben lang begleitet. Es habe ihm geholfen, sich immer für alles zu interessieren, alles auszuprobieren. Als Messdiener begleitete er in der Kindheit gern den Gottesdienst seiner Gemeinde, er hat wählt - das bot dem Moderator schon als jungem Mann zahlreiche Möglichkeiten, vor vielen Menschen zu sprechen. Zusätzlich schrieb Kons als Chefredakteur für die Schülerzeitung, half während der Ferien im Vertrieb der Lokalzeitung aus, die Tendenz Medien war schon als Teenager zu erkennen. Und doch, die erste Berufsidee des Abiturienten sah ganz anders aus: Er wollte zwar in die Öffentlichkeit, aber als Anwalt - und entschied sich für ein Jurastudium. „Damals war längst noch nicht klar, was ich genau werden wollte. Vielleicht Jurist, vielleicht aber auch Politiker.“ Kons zog nach Freiburg. Hier verbrachte er erstmals Zeit alleine ohne Brüder und Eltern, entfernt vom Rheinland, begann 1983 im Alter von 19 Jahren sein Jura-Studium. Das allein reichte dem jungen Mann nicht: Er bewarb sich beim damaligen Südwestfunk (SWF) und machte während des Studiums erste Erfahrungen als Nachwuchsreporter. Zwei Jahre lange blieb Freiburg seine Heimat - dann rief die Welt der großen Medien: Kons wechselte an die Münchner Uni, führte dort sein Jura-Studium fort, bekam nebenbei einen Job beim BR-Radio und zwei Jahre später im Alter von 23 Mit Promis - hier Bundestrainer Joachim Löw - auf Du und Du. Schlagzeug gespielt, war mit 16 Jahren Mitglied einer Kellerband. „So begann damals meine Karriere in der Öffentlichkeit“, sagt Wolfram Kons lachend. Er habe außerdem das Klassensprecher-Gen gehabt, engagierte sich gerne während der Schulzeit und wurde auch zum Schulsprecher ge- Sprenker Immobilien seit 1951 Hugo W. Sprenker Immobilienwirt/Bankfachwirt Dipl. Vermögens-Manager (DIA) Jahren seinen ersten ModeratorenJob beim Münchner Radio Gong. Ein journalistisches Volontariat folgte, sein Studium brachte Wolfram Kons nach sechs Jahren ebenfalls zu Ende. Wurde aber nicht Jurist, sondern Journalist: „Als ich das 1. Staatsexamen bestanden hatte und die ande- Bekanntes Fernsehgesicht mit positiver Lebenseinstellung: Wolfram Kons. Bilder: RTL ren ihr Referendariat machten, hatte ich schon ein Volontariat bei Radio Gong gemacht. Und so fing alles an.“ Zahlreiche Jobs bei Radiosendern ließen Kons schon in jungen Jahren viele Erfahrungen sammeln, er reiste und schrieb Reportagen für DIE WELT, nebenbei führte auch der Moderatorenweg nach oben auf der Karriereleiter. Dann meldete er sich 1991 spontan beim Privatsender RTL. Weil die jungen Sender immer öfter nach neuen Beiträgen suchten, hatte Kons zusammen mit einem Freund eine kleine TV-Produktionsfirma gegründet. Bis das RTL-Morgenmagazin jemanden brauchte, der vom August-Putsch in Moskau berichtete. Kons bot an, nach Russland zu fliegen, RTL sagte zu. Der Nachwuchsreporter wurde als freier Korrespondent für das Morgenmagazin hingeschickt, machte die erste Livesendung seines Lebens – und das hat offensichtlich gut funktioniert. „Meinen Rückflug haben sie gleich umgebucht nach Luxemburg, wo ich als Moderator bei ‚Guten Morgen Deutschland‘ angefangen habe.“ Seit 25 Jahren ist er inzwischen als Frühmoderator bei RTL im Einsatz. Für das Morgenmagazin steht er noch vor der Kamera und ist als Hauptmoderator tätig. Damit gehört der heute 52-Jährige zu den prägenden Gesichtern im deutschen Frühfernsehen, ist wochentags jeden Morgen ab sechs Uhr im TV zu sehen, steht täglich zwischen zwei und drei Uhr nachts auf. Bankkaufmann Immobilienwirt (Dipl. DIA) ein fester Termin“, sagt Wolfram Kons. Die Entfernung vom Arbeitsplatz mache ihm nichts aus: Morgens schafft er es in einer halben Stunde zur Arbeit nach Köln, der Rückweg dauert im Verkehr eine ganze Stunde - besondere Momente mit den Kindern entschädigen das aber täglich. „Wenn ich nach Hause komme, ist massives Knuddeln angesagt. Das Schönste am Abend ist, sich mit dem Junior zum Schlafen hinzulegen. Er liegt auf meiner Brust, ich merke, wie seine Arme runterfallen, und plötzlich sinkt der Kleine ins große Reich der Träume. Um Mitternacht kommt er noch mal an die Milchbar, und wenn ich aufstehe, um drei Uhr, wird er kurz wach, und wir können uns verabschieden.“ Zu seiner anderen Familie, der Welt beim Privatsender RTL. Dort hat er neben seiner Funktion als Leitender Redakteur und Moderator vor allem auch die des Spendenmannes: „Eine Herzensangelegenheit ist für mich die Hilfe für Kinder in Deutschland und in der Welt. Bisher konnten wir beim RTL-Spendenmarathon seit 1996 über 143 Millionen Euro sammeln und eins zu eins nachhaltig in Kinderhilfsprojekte investieren.“ Für sein Engagement wurde Wolfram Kons mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet - und möchte noch viele weitere Millionen sammeln. Seitdem er selbst Vater ist, sei eine ganz neue, andere Sicht auf die Dinge und eine neue Motivation für den Spendenmarathon dazu gekommen. „Ich begreife jetzt erst in der Tiefe, worum es geht. Meine Kinder haben mir das Große und Ganze in ihrer erst so kurzen Lebenszeit schon erklärt.“ Sandra Tieso Auch Papst Franziskus wurde über die RTL-Spendenaktionen in Kenntnis gesetzt. Immobilienauktionen Ihre Immobilie verdient den besten Preis. Das Höchstgebot. Sprechen Sie mit uns über den Verkauf Ihrer Immobilie durch eine freiwillige Auktion. Wir informieren und beraten Sie gerne. Günter Blum Neben dem Glücks- auch ein Frühaufsteher-Gen? „Nein, im Gegenteil“, sagt Wolfram Kons. Er schlafe gerne, liebe aber seinen Job beim Morgenmagazin und habe sich mit den Schlafenszeiten eben arrangiert. Er lege sich mittags zwei Stunden und dann abends ab 22 Uhr ins Bett. „Es ist ein Rhythmus, an den sich der Mensch nie gewöhnt – auch Bäcker nicht, meine besten Freunde. Ich weiß, dass ich gegen den Licht-, Biound Gesellschafts-Rhythmus lebe.“ Seitdem er selbst Familienvater ist, fallen ihm die ungewöhnlichen Schlafenszeiten aber leichter. Bis zu dieser Episode seines Lebens sollte es 48 Jahre dauern: In seinen 20er- und 30er-Lebensjahren wollte sich Wolfram Kons vor allem auf die berufliche Karriere konzentrieren. Während seine Brüder vorlegten Kons ist mehrfacher Onkel - stellte er selbst Pläne wie die Gründung einer Familie ganz hinten an. Ende der 90er-Jahre war der Moderator mehrere Jahre mit seiner Kollegin Maxi Biewer liiert, die brachte Kinder mit in die Familie. Eine schwierige Situation, wie sie später ausplauderte, und letztendlich mit ein Trennungsgrund des Paares. Anschließend lernte Wolfram Kons die Berliner Modeagentin Angela van Moll kennen. Die beiden waren elf Jahre lang ein Paar, heirateten nicht, blieben kinderlos. Und danach ging alles ziemlich schnell: Kurz nach der Trennung stellte der zu dieser Zeit 47-jährige Kons seine neue Freundin Alexa Apermann, eine damals 33-jährige Kunsthistorikerin, in der Öffentlichkeit vor. 2012 heiratete das Paar, sechs Wochen vor der Hochzeit brachte Apermann den gemeinsamen Sohn Wolfram Wilhelm Markus Maximilian zur Welt. „Wir haben das für uns gemacht, weil es sich richtig anfühlt“, sagte Kons damals. Seine kinderreichen Brüder - der jüngste ist fünffacher Vater - konnte und wollte Kons nicht einholen. Ein Einzelkind sollte der nach ihm benannte Wolfram aber nicht bleiben. 2014 kam dessen Bruder Leonard Ludwig Joseph Jupiter zur Welt. Wolfram Kons wurde endgültig sesshaft, zog zwischenzeitlich zurück in die Heimat Neuss und baute ein Familiendomizil. „Hier ist meine Heimat. Schützenfest ist für mich als Schütze Jetzt informieren: Auktionen Sachverständige Makler Beratung Verwaltung Hugo W. Sprenker ist von der Stadt Freiburg öffentlich bestellter und vereidigter Auktionator für Immobilien und von der IHK- Freiburg und Leipzig öffentlich bestellter vereidigter Sachverständiger für die Bewertung von Immobilien. Telefon: 0761-202 98-0 www.sprenker.de FREIBURG Seite 20 STADTKURIER Wochenzeitung für Freiburg 24. November 2016 P ersönlich Ein echtes Familienmärchen Vom Wagenbau zum weltbekannten „Europa-Park“ in Rust: Die große Mack-Erfolgsgeschichte M an kann gar nicht so genau definieren, wann der Name der Familie Mack erstmals aus dem kleinen Elztal in die Welt der Unterhaltung getragen wurde. Wahrscheinlich war es schon im Jahr 1780, als Vorfahr Paul Mack sich mit seiner Firma einen Namen als Wagen- und Postkutschenbauer machte. Ob der Waldkircher Unternehmer schon so groß dachte, wie es seine Nachfahren der sechsten, siebten und achten Generation rund zwei Jahrhunderte später ein paar Kilometer weiter im benachbarten Rust tun würden? Der Slogan des ersten Mack‘schen Unternehmens klingt ganz danach: „Die weite Welt ist mein Feld“, schrieb der spätere Inhaber Heinrich Mack auf das Logo seiner Firma. Die Wagenfabrik war oben angekommen, baute Fahrzeuge für namhafte Schausteller, der „Zirkus Krone“ gehörte im 19. Jahrhundert zu den Kunden der Waldkircher Familie. Heute, 246 Jahre nach dem ersten Kutschenbau, gibt es kaum einen Karussellfreund mehr, der nicht auf irgend eine Weise schon mit der Familie Mack Kontakt hatte. Die Wagenbauer nennen sich inzwischen „Mack Rides“, bauen seit den 1920er Jahren Fahrgeschäfte für Jahrmärkte, in den 30ern eine erste Benzinbahn, in den 50ern eine Holzachterbahn und Ende der 50er dann ihren großen Durchbruch: Die in Waldkirch erfundene und entwickelte „Wilde Maus“, mit der die Fahrgäste in der Höhe um die Ecke flitzen, verkaufte sich in die ganze Welt. Geführt wurde der Familienbetrieb zu dieser Zeit von Franz Mack, einem tüchtigen, ehrgeizigen und selten ruhenden südbadischen Unternehmer, der gerne durch die Welt reiste, um sich inspirieren zu lassen. Der Familienvater investierte, Ein Großprojekt, eine Familie: Von links Ann-Kathrin Mack mit Partner Nicolas Kopf, Katja Mack, Thomas Mack, Marianne Mack, Roland Mack, Michael Mack, Miriam Mack, Mauritia Mack und Jürgen Mack. Bilder: Europa-Park um ins Ausland expandieren zu können. 1949 kommt sein Sohn Roland Mack als „Bobbele“ im Freiburger Josefskrankenhaus zur Welt, der zweitgeborene Jürgen Mack folgt im Jahr 1958. Die Männer, die heute den mehrfach zum „besten Freizeitpark der Welt“ gekürten Europa Park führen, wuchsen zwischen Wohnwagen und Zirkusleuten auf. „Ich habe den Zirkus mit der Muttermilch aufgesogen“, sagt Roland Mack. Mit seinem Bruder hat er oft im Wohnwagen geschlafen, eines Tages besuchte sogar ein Zirkusdirektor samt schwarzem Leoparden an der Leine die Familie. „Den Staub der Manege rieche ich noch heute.“ Während die Freunde Fußball spielten, erwartete der strenge Vater Fleiß von seinen Söhnen. Für den Erstgeborenen war schon in Kindertagen klar: Er wollte das Familienunternehmen unterstützen. Nach dem Abitur in Waldkirch erwarb Roland Mack zwei Ingenieurstitel an der Technischen Universität Karlsruhe und der Universität in Stuttgart, stieg mit 24 Jahren als leitender Schweißfachingenieur in die elterliche Firma ein. Im Jahr 1972 dann änderte eine Reise von Vater und Sohn in die USA den geplanten Weg, den das Familienunternehmen in Zukunft gehen sollte, grundlegend: Franz und Roland Mack besuchten den damals neuen Freizeitpark „Disney World“ in Florida. Das Waldkircher Duo ist begeistert, notiert sich im Achterbahnrausch auf Bierdeckeln erste Ideen für einen Freizeitpark in der südbadischen Heimat. Es sollte ein Schaufenster für die selbst entwickelten Bahnen werden, gleichzeitig ein Freizeitpark, in dem sich Besucher amüsieren können. Drei Jahre tüftelten und konzipierten die Macks, ernteten Gelächter und Ablehnung von Banken und Grundbesitzern. Ein Gelände in Breisach, das Franz und Roland Mack für ihren Park auserkoren, durfte am Ende doch nicht bebaut werden, das Projekt scheitert an einem Einspruch des Wasser- und Schifffahrtsamtes, das eigene Pläne hatte. Im kleinen „Fischerdorf“ Rust gab‘s dann schließlich den Zuschlag: Im Herbst 1974 standen Vater und Sohn in Regenjacke und Gummistiefeln auf dem Acker nahe eines bankrott gegangenen Märchenparks in Rust, um den Grundstein für ihren Millionenerfolg zu legen. 1975 öffnete der EuropaPark seine Tore. Dass er Erfolg haben würde, zeigte sich schon im Eröffnungsjahr: 250.000 Besucher verzeichneten die Pioniere, 700.000 kamen im zweiten Jahr, drei Jahre später dann knackten die Macks die für sie magische Million. Aus ganz Deutschland kamen in den 70er Jahren Besucher nach Rust gereist, um Floß, Eisenbahnen und Märchen- bahn, Gondeln und Wildwasserbahn zu fahren. Und mittendrin: Die familiäre Nachwuchsplanung des JuniorGründers. Roland Mack hatte in den vergangenen Jahren mühevoll das Herz seiner Jugendfreundin Marianne erobert. Die Lufthansa-Stewardess und der spätere Unternehmer wurden während der Studienzeit immer wieder räumlich getrennt, Roland Mack ließ nicht locker und hatte Erfolg: 1975 heiratete das Paar im Seerestaurant des frisch eröffneten Freizeitparks, Roland und Marianne Mack zogen in ein kleines weißes Haus am See mitten im Park, das heutige Infohäuschen. Distanz zu seinem Arbeitsleben brauchen und Roland, der Erstgeborene, seit jeher als „Macher“ im Europa-Park galt, übernahm Jürgen Mack die inoffizielle Rolle des Innenministers. Der Jüngere kontrollierte die Finanzen, der Ältere brachte neue Attraktionen nach Rust, der Vater gab den finalen Ratschlag: Bis zu seinem Tod im Alter von 89 Jahren besuchte Unternehmensgründer Franz Mack sein Herzstück fast täglich, hat bis ins hohe Alter Achterbahnen getestet. Eine Begeisterung, die sich offensichtlich weitervererbt: „Bei einem neuen Fahrgeschäft kann ich es kaum erwarten, selbst einzusteigen – zu fühlen, wie es ist“, sagt Jürgen Mack. Und auch die nachfolgende achte zwischen Elefantensee und Wildwasserbahn das Autofahren. Kaum verwunderlich, dass auch irgendwann ein romantischer Heiratsantrag mitten im Europa-Park folgen würde: Nachdem sich Michael Mack, inzwischen Diplom-Betriebswirt, in das Stuttgarter Model Miriam Ivancan verliebte, nachdem er ihr Foto in der Zeitung entdeckte, eroberte der Romantiker das Herz der jungen Frau und hielt schließlich im „Blue Fire“ um ihre Hand an. Wie schon sein Vater heiratete auch Michael Mack auf dem Gelände des Europa-Parks, er lud zu einer rauschenden Traumhochzeit am Rande des Märchenwalds. Auch Diplom-Hotelier Thomas Mack hat seine Ehe dem Freizeitpark zu verdanken: Bei einem Praktikum im italienischen Park „Gardaland“ lernte er Ekaterina „Katja“ Petrakova kennen, eine leidenschaftliche Tänzerin, die sich später als Veranstaltungskauffrau im Europa-Park weiterbildete. Die beiden trafen sich wieder, wurden ein Paar und gaben sich das Ja-Wort. Heute ist Katja Mack Teil der großen Europa-Park-Familie. Die Schwiegertochter von Roland Mack konnte sich im vergangenen Jahr sogar eine große Vision erfüllen: Die von ihr betreute, dem Europa-Park zugehörige Talent Academy für Nachwuchstänzer. Michael Macks Ehefrau Miriam vertritt Wohltätigkeitsveranstaltungen des Parks und ist Botschafterin des Kinderhilfwerks, Marianne und Mauritia Mack engagieren sich seit Jahren für das Wohlergehen sozial benachteiligter und kranker Menschen und Ann-Kathrin Mack, die junge Schwester von Thomas und Michael Mack, ist dieses Jahr als ausgebildete Architektin und Trainee ins Europa-Park-Team gestoßen - mit ihren Brüdern als Chefs. Roland Mack stellt die Weichen für die nächste Generation, seine 35und 37-jährigen Söhne sind seit diesem Jahr Geschäftsführer im Familienunternehmen. Gemeinsam will die Familie die anstehende größte Inve- Erfinder, Karussell-Fachmann mit Meisterbrief und Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse: Franz Mack (2.v.r.) setzte den Grundstein für den heutigen Europa-Park. möchten die Macks bis heute nicht. „Wir kennen es nicht anders“, sagt Roland Mack. Schon als Kind haben die Brüder auf dem Firmengelände gewohnt, noch heute leben die Macks im Park: Roland Mack inzwischen in einem neu gebauten Haus am Rande des Geländes mit eigenem Zugang zum Märchenwald, Jürgen Mack zog mit seiner Ehefrau, der Architektin Mauritia Mack, in eine Wohnung oben im Schloss Balthasar. Der diplomierte Wirtschaftsingenieur wurde nach zahlreichen Praktika und Auslandsaufenthalten, unter anderem in verschiedenen Freizeitparks, im Jahr 1986 weiterer Gesellschafter im Europa-Park. Während sein Bruder Generation der Familie verfiel dem Achterbahnrausch. Thomas und Michael Mack, die Söhne von Gründer Roland, wuchsen in den 80er und 90er Jahren zwischen Handwerkern und Besuchern, Bahnen und Märchenwald auf. Mit zwölf schlüpften sie in das Kostüm der Euromaus und posierten mit Kindern fürs Erinnerungsfoto. Sie arbeiteten in der Malerei, der Schlosserei, im Kostümatelier, mit 14 haben sie die Bahnübergänge gestrichen, mit 18 fuhren sie die Züge. Und abends, wenn der Park geschlossen hatte, eroberten die Mack-Jungs ihren ganz persönlichen Abenteuerspielplatz. Sie düsten mit dem Skateboard die Bobbahn hinunter, ließen sich Carts frisieren, lernten stition der über 200-jährigen Firmengeschichte zum Erfolg führen: In zwei Jahren eröffnet ein neuer, an den Europa-Park angrenzender Wasserpark. Mit viel Platz für weitere Familienerfolgsgeschichten aus dem Hause Mack. Die beiden Kinder von Jürgen Mack könnten nach Schule und Studium ins Unternehmen folgen und Generation neun hat bereits drei Mitglieder - darunter ein Erstgeborener mit großem Namen: Paul Franz Mack. Bei der neuen Achterbahn „Arthur“ war der kleine Mann der erste Testfahrer. Zur Freude seines Großvaters Roland: „Es braucht die ganze Familie, um so ein Großprojekt zu stemmen wie den Europa-Park.“ Sandra Tieso FREIBURG 24. November 2016 Seite 21 P ersönlich STADTKURIER Wochenzeitung für Freiburg Schriftstellerin mit Leidenschaft Astrid Fritz feierte mit ihrem Mittelalter-Drama „Die Hexe von Freiburg“ ihren großen Durchbruch „ ner zweiten Heimat gemacht“, sagt Fritz weiter. Hier sei auch der Gedanke entstanden, ein Buch über Catharina Stadellmenin zu schreiben. „Läuft man abends durch die Gassen der Altstadt und am Münster vorbei, kann man sich vorstellen, wie die Menschen im Mittelalter hier gelebt haben.“ Und eben auch Catharina Stadellmenin, die 1599 als angebliche Hexe verbrannt wurde - und die in den Akten als „sehr selbständige Bürgerin Freiburgs“ beschrieben wird. Geboren und aufgewachsen ist Astrid Fritz 1959 in Pforzheim. Hier lebte sie mit ihren beiden Geschwi- Erinnert sich gern an Freiburg zurück: Astrid Fritz. stern und den Eltern bis zu ihrem Abitur. Anschließend ging es zum Studium nach München und Avignon und schließlich nach Freiburg. Fritz begann zunächst mit dem Studienfach Tiermedizin, wechselte dann zur Theaterwissenschaft, um mit Literatur und Romanistik abzuschließen. Ihr erstes Arbeitsangebot führte sie von Freiburg nach Darmstadt, wo sie als FachzeitschriftenRedakteurin arbeitete. „Schriftstellerin war nicht von Anfang an mein Traumberuf“, erinnert sich die Autorin. „Ich wollte eigentlich Lektorin werden“. Aber dann gab es da die Zeit der Arbeitslosigkeit, nachdem sie von Darmstadt wieder Bilder: Rowohlt nach Freiburg gezogen war, in der Fritz mit ihrem Studienfreund Bernhard Thill zusammen den Stadtführer „Unbekanntes Freiburg“ verfasste und auf die Akte von Catharina Stadellmenin stieß. Die Geschichte ließ Fritz nicht mehr los. Bis „Die Hexe von Freiburg“ erschien, sollten allerdings noch einige Jahre vergehen. Fritz machte eine Ausbildung zur EDV-Kauffrau und arbeitete mehrere Jahre als Schulungsreferentin und Technische Redakteurin bei einem Freiburger Softwarehaus. Dann ging sie mit ihrer Familie für drei Jahre nach Chile. Im Hinterkopf immer noch den Gedanken, dass Catharina Stadellmenin eine eigene Geschichte bräuchte. In Chile widmete sich Fritz der Kindererziehung, schrieb für eine deutschchilenische Wochenzeitung und verfasst einen ersten Entwurf der „Hexe von Freiburg“. Zurück in Deutschland schrieb sie das Buch und reichte es bei einem Verlag ein, der ihr eine Absage erteilte. Erst nach zwei weiteren Anläufen und sehr viel Überarbeitung der ersten Fassung wurde ihr Manuskript angenommen - und der sehr erfolgreiche Roman „Die Hexe von Freiburg“ erschien. Es sind die Geschichten der Frauen, die Fritz bis heute immer wieder interessieren und sie antreiben, einen neuen Roman zu schreiben. „In den Akten findet sich meist wenig zu den Frauen aus der damaligen Zeit“, berichtet sie. „Mit meinen historischen Romanen will ich ihnen ein Gesicht geben, sie zeigen“. „Im Moment sitze ich an meinem neuen Roman ´Die Räuberbraut´, erzählt Fritz. „Hier geht es um das Leben der Braut von Schinderhannes - einer historischen Figur, die wegen 211 Straftaten, zumeist Diebstählen, Erpressungen und Raubüberfällen, mit Anfang 20 hingerichtet wurde. Aus den Quellen wird klar, dass er mit seiner Braut Juliana Bläsius ein Kind hatte.“ Sie sollen sich wirklich geliebt haben, vermutet Fritz. „Wie konnte diese Frau mit den schweren Straftaten ihres Geliebten umgehen, wie hat sie das erlebt?“ Das sind Fragen, die die ehemalige Freiburgerin beschäftigen. Heute lebt Fritz in der Nähe von Stuttgart. In ihre alte Wahlheimat Freiburg kehrt sie einmal im Jahr zu einer Lesung zurück, oder sie besucht alte Freunde in der Stadt. Maike Busson-Spielberger Mit ihren historischen Romanen „Die Hexe von Freiburg“... ...und „Unter dem Banner des Kreuzes“ feierte Astrid Fritz Erfolge. * Zu Weihnachten und Silvester gibt es geänderte Fahrzeiten. Einzelfahrscheine sind erhältlich online unter: flixbus.de oder direkt beim BUSFAHRER. Lörracher Str. 33 79115 Freiburg Telefon 0761 - 500 500 info@freiburger-reisedienst.de www.freiburger-reisedienst.de Rückfahrkarten sind ausschliesslich beim BUSFAHRER erhältlich. Stand: 12.10.16 | ohne Gewähr - Irrtümer und Änderungen vorbehalten. F reiburg hat mich geprägt. Hier habe ich den zweiten Teil meines Studiums absolviert, habe in der quirligen Studentenstadt gelebt, Freunde gefunden, die ich heute noch habe, und das Flair der Stadt genossen“, schwärmt Astrid Fritz, Autorin des 2003 erschienenen und unter Fans von Mittelalterromanen überaus beliebten Buches „Die Hexe von Freiburg“. „Das besondere Flair einer südländischen Stadt, die vielen jungen Leute, alternative Ideen und das tolle Umland mit dem Schwarzwald auf der einen Seite, dem Dreiländereck und dem Kaiserstuhl auf der anderen Seite haben Freiburg für mich zu ei- ’s weihnachtet sehr Kaiser-Joseph-Str. 236 Freiburg im Breisgau Tel.: 0761 51 58 - 200 www.schafferer.de