Mode mit Bewusstsein
Transcription
Mode mit Bewusstsein
P.b.b., GZ 02Z032321 M, Manstein ZeitschriftenverlagsgesmbH, Brunner FeldstraSSe 45 2380 Perchtoldsdorf; Retouren an Postfach 100, 1350 Wien, 25. februar 2016 Mode mit Bewusstsein Neue Labels, ganz »grün« Stadt & LAND ©Luis Trenker © Eider Alpiner Lifestyle behauptet sich 04/16 & S N IO RIE H S SO FA ES C AC TRACHT & COUNTRY 04. 06.03.2016 HALLE 3/515 - ORDER@GIE SSWEIN.COM W W W. G I E S S W E I N . C O M inhalt 13 © Breneis, 11 LuxuryFashionReport, 13 ETON , 14 Krüger Dirndl, 18 Purset labels to watch: schön grün What You see is what you buy? 14 TRACHT: STARkes FINALE 18 11 luxusreport: verlässlichkeit zählt ALPINER LIFESTYLE WIRD ERWACHSEN Die Meldung schlug richtig ein: Ausgerechnet das britische Traditionshaus Burberry gab bekannt, dass es seine Verkaufsstrategie ab September radikal verändern wird. Nur noch zwei statt vier Kollektionen (endlich, denn eine noch so enge Kollektionstaktung bringt frustrierte Kunden nicht zurück), die Herren- und Damenshow zur gleichen Zeit – und, das ist die echte Sensation, umittelbar nach den Schauen sollen die Teile in den (eigenen?) Läden sofort zu kaufen sein. Klingt gut und erscheint angesichts der andauernden Kopiererei der Vertikalen ja nur zu verständlich. Auf die Vororder (und damit auch auf den Wholesale?) wird gepfiffen, auf die Meinung der Händler vermutlich auch. Was auf den ersten Blick verlockend aussieht, bedingt nicht weniger als eine komplette Neuausrichtung der Modewelt. Verkürzte Vorlaufzeiten, volles Risiko, aber auch jenes (hohe) Tempo, das die Kunden mittlerweile von jeder Lifestyle-Branche erwarten. Ein paar Unternehmen wollen sich Burberry anhängen, andere rudern schon wieder zurück: Nicht alle, sondern ein paar Teile soll es unmittelbar nach den Shows geben, mehrheitlich solche, die »Jahreszeitenunabhängig« sind. Wie auch immer die Diskussion ausgeht, die Modewelt, die Erzeuger, aber auch die Händler stellen jahrzehntelang erprobte Rituale in Frage, und zwar solche, die immer schlechter funktionieren. Gut, dass Burberry das Thema ins Rollen brachte! Brigitte pfeifer-medlin TZ 04 2016 3 BUSINESS NEWS Adidas übertrifft Ziele Tom Tailor: Schwarze Zahlen © Adidas short cuts er internationale Sportartikelhersteller konnte im vergangenen Jahr ordentlich zulegen – und zwar sogar mehr als erwartet: So bilanzierte Adidas am Ende des Geschäftsjahres 2015 mit einem Umsatz von 16,9 Mrd. Euro. Der Gewinn ohne Sonderlasten in Russland und Lateinamerika konnte um 12 % auf 720 Mio. Euro wachsen. Herbert Hainer, seines Zeichens scheidender Chef von Adidas, konnte mit dem mehr als guten Ergebnis seine erst im November 2015 angehobenen Ziele übertreffen. Wachstumsmotor ist vor allem die überdurchschnittliche Performance der Kernmarken Adidas und Reebok – sowohl in Europa als auch in Asien. Etwas schlechtere Zahlen lieferten die USA und Russland sowie die Sparte Golf, die wahrscheinlich bald verkauft werden soll. Für das laufende Geschäftsjahr rechne man mit einem nochmals besseren Ergebnis: Umsatz und Betriebsergebnis sollen zweistellig wachsen. Dafür soll vor allem ein ausgeklügeltes Marketing sorgen: Bereits 2015 wurde die Investitionssumme für Werbung um 20 % erhöht, um – wie das Unternehmen selbst sagt – das Umsatzwachstum weiter voranzutreiben und die Markenbegehrlichkeit zu steigern. Diesen Kurs will man beibehalten – insbesondere im Hinblick auf die kommende Fußballeuropameisterschaft in Frankreich. © Tom Tailor D T om Tailor will auf die Erfolgsspur zurückfinden. »Wir wollen 2016 schwarze Zahlen schreiben«, sagte Finanzvorstand Axel Rebien in einem Interview mit der Börsen-Zeitung. Dabei habe die Steigerung der Profitabilität eindeutig Vorrang gegenüber dem Umsatzwachstum. Deshalb würden 2016 höchstens 30 Läden neu eröffnet, 100 weniger als im Vorjahr. Klarheit über den im Herbst angekündigten Stellenabbau soll es für die knapp 6.900 Beschäftigten bis Juni geben. Spekulationen über Liquiditätsprobleme wies Rebien zurück. »Einen Finanzierungsengpass gab und gibt es nicht.« Schleppende Geschäfte und ein Sparprogramm haben der Modefirma mit ihren Marken Tom Tailor und Bonita in den ersten neun Monaten 2015 einen Verlust von 10,3 Mio. Euro eingebrockt. Auch das Schlussquartal sei schwierig verlaufen. »Der Oktober war in Ordnung, das Weihnachtsgeschäft hat enttäuscht, was vor allem auf die warme Witterung zurückzuführen ist«, resümiert Rebien. +++ MARC CAIN EROBERT KANADA+++ Nach Gründung der kanadischen Tochter Marc Cain Canada Inc. kann das deutsche Modelabel auf eine erfolgreiche Übersee-Premiere zurückblicken. Unter der Leitung des neuen Geschäftsführers Stephen Belfer wird das Wholesale-Geschäft nun seit über einem Jahr in Eigenregie geführt. Zuvor wurde das Kanada-Geschäft von einem Importeur betrieben. Ende 2015 eröffneten Marc-Cain-Stores in Montreal, Quebec und Calgary. In den nächsten Wochen sollen weitere Filialen in Mississauga sowie Toronto hinzukommen. Derzeit gibt es Tochtergesellschaften in der Schweiz, in Österreich, in den Niederlanden, Belgien, Italien, Russland, Korea sowie Kanada, die vor allem den Auf- und Ausbau des Retails und des Wholesales vorantreiben sollen. Aktuell betreibt Marc Cain 204 Marc-Cain-Stores in 34 Ländern, 280 Shop-in-Stores, hat 307 Depotkunden und beliefert 1.053 Fachhändler in 59 Ländern. Damit erwirtschaftet das Unternehmen einen Umsatz von 260 Mio. Euro. +++TEXHAGES WIRD SANIERT+++ Wie die APA berichtet, wird der heimische Modehändler Texhages, der Anfang Dezember 2015 Insolvenz anmelden musste, nun doch saniert. Die Gläubiger stimmten Mitte Feburar bei der Sanierungsplantagsatzung einer Quote von 20 % zu. 6 % davon sollen bar binnen 14 Tagen nach Rechtskraft des Sanierungsplanes fließen, je 7 % zwölf bzw. 24 Monate später. Zuletzt betrugen die Schulden 2,62 Mio. Euro, denen Aktiva in der Höhe von 1,77 Mio. Euro gegenüberstanden. Vor der Pleite hat Texhages drei Geschäfte betrieben, zwei davon in Wien und eines in der Linzer Mozartstraße. Eine der Wiener Filialen im Generali-Center wurde mit Ende 2015 geschlossen, womit ein Abbau des Zentrallagers sowie eine deutliche Reduktion der zum damaligen Zeitpunkt 36 Arbeitsplätze einherging. Als Insolvenzursache nannte das Unternehmen den Preis- und Wettbewerbsdruck großer Mitbewerber. +++ZWEISTELLIGES UMSATZPLUS FÜR QUELLE+++ Vor fünf Jahren wurde die insolvente Quelle AG von der Unito-Gruppe als reiner Online-Händler widerbelebt. Nun zeigt sich, dass die neue Strategie fruchtet: Um 20 % legten die Umsätze 2015 zu. »Als Internet Pure Player passen wir uns dem Einkaufsverhalten der Zukunft an und wachsen dreimal so stark wie der Markt. Der Einkauf über mobile Endgeräte wird innerhalb der nächsten Jahre rasant steigen, wir rechnen damit, dass bis 2020 mehr als 80 % des Umsatzes mobil getätigt werden«, so Harald Gutschi, Geschäftsführer der Unito Group. Überproportional gute Zahlen lieferte die Warengruppe Haushaltstechnik: Hier wurden 32 % mehr Absatz erzielt als im Vorjahr. Wie die Unito-Gruppe angibt, hängt dies vor allem mit den Investitionen in die Verkaufspreise sowie in die Serviceleistungen zusammen. 6 TZ 04 2016 René Lezard geht, Brühl kommt A © Bill Lorenz/Brühl nfang Februar eröffnete das Grazer Luxusmodehaus Brühl im ehemaligen René Lezard Store in der Seilergasse 6 einen Multilabel-Store für anspruchsvolle Damen. Mit dem House of Gentlemen am Kohlmarkt sowie dem Max Mara Store und der im November 2015 eröffneten, ersten österreichischen Filiale des englischen HAKA-Premiumlabels Hackett London – beide in der Wallnergasse – verfügen die Grazer nun über vier Standorte in bester Wiener Innenlage. Nach zahlreichen Umbauarbeiten hat sich die Fläche des neuen Brühl Store auf knapp 200 m² verdoppelt. In dem exklusiven Ambiente geben sich nun Premium-Labels wie Armani Collezioni, M Missoni, Riani, Karen Miller, Twin Set oder Max Mara Studio die Klinke in die Hand. Auch René Lezard ist weiterhin auf der Fläche vertreten.»Wir wollen exzellenten Service mit modernen Designerkreationen verbinden und in einem exquisiten Wohlfühlambiente präsentieren – nicht nur in Graz, sondern auch in Wien«, sagt Pressesprecherin Andrea Bischof. Neustrukturierung bei More & More B Tracht& Country 622B Halle 3 Stanädrz 2016 04. - 06. M © more & more ei den Starnbergern bleibt kein Stein auf dem anderen: More & More soll schon bald eine GmbH werden, gehört ab sofort zu 49 % dem türkischen Stoffproduzenten Cemsel Tekstil und hat mit Lothar Hiese Verstärkung im Management bekommen. Künftig werden Gründer und Vorstand Mohr, der weiterhin 51 % am Unternehmen hält, sowie Yasar Esgin (Cemsel Tekstil) aus dem Beirat der neuen GmbH heraus leiten. Die Weichen für die Zukunft sind somit gestellt, um den aktuellen Wachstumskurs beizubehalten: Im Geschäftsjahr 2015 legte der Umsatz von More & More um 6 % auf 52,1 Mio. Euro zu. Wie das Unternehmen nun mitteilte, haben vor allem die Positionierung der Marke und der Kollektionen auf die Zielgruppe der »Modern Women« dazu beigetragen. Und auch die Order-Zahlen des neuen Jahres geben Grund zur Freude. alzburg Showro om S Im Gusswerk . 16, Geb. 1 / EG Söllheimerstr 5020 Salzburg Pesch Kontakt: Meta BUSINESS NEWS P S O T EW N Steinecker: Weniger ist mehr G Otto Gruppe: Verkaufskanal Smartphone D © Franz Bischof ie Otto Gruppe setzt auf das Smartphone als wichtigsten Verkaufskanal der Zukunft. Speziell beim Online-Shopping seien Tischcomputer gegenüber mobilen Endgeräten die großen Verlierer. Im laufenden Geschäftsjahr erhöhte sich der weltweite Umsatz der Otto Gruppe im elektronischen Handel laut eigenen Angaben um 6,5 % auf 6,6 Mrd. Euro. Damit sichert sich das deutsche Versandhaus den welt- Klaus, Julius, Markus und Wolfgang Brinkmann 8 TZ 04 2016 © Steinecker erüchte gab es schon lange – nun ist es fix: Mit Ende Juni schließt das Modehaus Steinecker nach Scheibbs, Gaming und Weyer nun auch seine Filialen in Kirchberg und Lilienfeld. Der Grund für diesen Schritt liegt laut Firmenchef Gottfried Steinecker in einer Neuausrichtung des Modehauses, das sich künftig auf die prominenteren Standorte konzentrieren möchte. Im Fokus stehen dabei vor allem die drei Modehaus-Kaufstraße-Filialen, die Steinecker von Jutta Pemsel übernommen hat. Konkret handelt es sich dabei um die Kaufstraße-Geschäfte in der Kremser Fußgängerzone und in Zwettl sowie den K1-Fashion-Store, ebenfalls in Krems. »Wir gehen weg von den kleine Filialen in Fachmarktzentren und kleineren Ortschaften, da diese Standorte alleine von der Warenlogistik immer schwieriger zu bedienen sind«, so Steinecker in einem Interview mit der NÖN. In den Ortschaften selbst hinterlässt der Abzug von Steinecker eine große Lücke: »Dieser Betrieb ist schon an die dreißig Jahre in Kirchberg und ein wichtiger Nahversorger in puncto Bekleidung«, lässt der Kirchdorfer Bürgermeister wissen. Zumindest soll für die Mitarbeiter, die von den Schließungen betroffen sind, Nachfolgelösungen gefunden werden. Durch die Ausrichtung auf das hochwertige Modesegment inklusive guter Beratung und Änderungsschneiderei plane man, zumindest die Mitarbeiterzahl an den bestehenden Standorten auf 250 Personen zu erhöhen. weiten Platz 2 im digitalen Handel hinter Amazon. Und damit die Kasse in Zukunft so richtig laut klingelt, will Otto auch gleich ins DatenBusiness einsteigen: »Wir kennen die Hälfte aller deutschen Frauen. Das ist eine wichtige Zielgruppe für Werbetreibende, da sie mit Hilfe der Otto-Daten Kundinnen nun zielgerichteter ansprechen und Streuverluste vermeiden können«, heißt es seitens des Unternehmens. UMSATZPLUS FÜR BUGATTI HOLDING BRINKMANN M it 222 Mio. Euro (ohne Lizenzumsätze) konnte das Familienunternehmen aus Ostwestfalen den Vorjahreserlös von 220 Mio. Euro nochmals toppen. »Die Wirtschaftskrise in Russland, die Dollarkursproblematik und das Wetter haben der Bekleidungsindustrie das Leben schwer gemacht. In diesem schwierigen Umfeld konnten wir uns erfolgreich behaupten. Unsere Strategie der starken Marken geht auf«, betonen die geschäftsführenden Gesellschafter Wolfgang und Klaus Brinkmann, die im abgelaufenen Geschäftsjahr mit ihren Söhnen Markus und Julius die Führungsriege verstärkt haben. Die Holding zählt in Deutschland 948 Mitarbeiter, davon 376 am Stammsitz in Herford. Die Ausfuhren liegen bei 44 %, Hauptexportland war wieder Italien, gefolgt von den Niederlanden und Skandinavien. Bei der Kernmarke Bugatti erfüllten die Umsätze mit Jacken und Mänteln nicht die Erwartungen, die Produktgruppen Strick/Wirk, Hemd und Hose konnten jedoch um 4,3 % zulegen. Auch der Bereich Damenjacken fand wachsende Akzeptanz und zeigte sich erstmals um Blazer, Sweats und einer Bademodenkollektion ergänzt. Deichmann expandiert online und offline S ©DEICHMANN chuhhändler Deichmann möchte online wie offline expandieren. Die aktuellen Zahlen des Schuhdiskonters sprechen dabei für sich: 2015 konnte man den Umsatz auf 5,3 Mio. Euro erhöhen, was einem Plus von 8,3 % entspricht. In Zahlen entspricht das rund 172,3 Mio. Paar verkaufter Schuhe. Wie das Unternehmen angibt, entwickle sich auch der Gewinn »erfreulich« und reiche damit zur Finanzierung der Wachstumsbestrebungen aus, ohne dass man auf externe Geldquellen zurückgreifen muss. Die konkreten Ziele: Insgesamt sollen heuer 168 neue Filialen ans Ladennetz angeschlossen werden, 72 davon in Deutschland, wo man auch nicht vor Flächenkonsolidierung an weniger attraktiven Standorten zurückschreckt. Derzeit überlegt Deichmann die Schließung von 25 Filialen. Im Gegensatz dazu will man digital ordentlich expandieren: Derzeit betreibt Deichmann 25 Online-Shops, die in manchen Ländern bereits 10 % des Umsatzes über Omnichannel-Services machen – Tendenz steigend. Insgesamt stammen beinahe 60 % des Gesamtumsatzes von ausländischen Märkten. Dort ist Deichmann mit Tochterfirmen vertreten, wie etwa mit der Dosenbach-Ochsner AG in der Schweiz, mit der van Haren Schoenen B.V. in den Niederlanden oder mit Off Broadway in den USA. Das deutsche Tochterunternehmen MyShoes startete erst im Herbst 2015 in Österreich mit drei Shops. Wachstum soll auch die jüngst übernommene Sportkette Sperk GmbH & Co. KG bringen. STUDIEREN BADEN-WÜRTTEMBERG! AUCH OHNE MATURA • bwohl die Hugo Boss AG bereits im Oktober die Ergebnisprognosen gesenkt hatte, wurde auch dieses konservativeren Ziele nicht erreicht: So bilanziert das Unternehmen mit einem Gewinnrückgang von 4 % auf 419 Mio. € und einem Ergebnis vor Steuern, Abschreibungen und Zinsen (EBITDA), das lediglich um 1 % (statt prognostizierter 3–5 %) auf 594 Mio. € gesteigert werden konnte. Beim Umsatz sieht hier die Lage etwas besser aus: Dieser kletterte um 9 % auf 2,8 Mrd. € (währungsbereinigt: +3 %). Während man die Zahlen in Europa um 6 % verbessern konnte, entwickelten sich die Geschäfte in den USA mit 1 % und Asien mit 3 % leicht rückläufig. Claus-Dietrich Lahrs, Vorstandsvorsitzender der Hugo Boss AG, bleibt trotz allem optimistisch: »Wir entwickeln uns in Europa weiter dynamisch. Im laufenden Jahr werden wir unsere Kräfte darauf konzentrieren, das profitable Wachstum mittel- und langfristig zu sichern.« TEXTILBETRIEBSWIRT BTE Vollzeit (4 Semester) Dual (5 Semester) Hugo Boss bleibt hinter den Erwartungen O IN • 40 PaRTnERhochSchuLEn • 400 PaRTnERfIRmEn Informiere dich auf der BeSt3 4. – 6. März 2016 (Stadthalle Wien, Stand W65) www.ldt.de | post@ldt.de BUSINESS NEWS »Luxury Fashion Report 2016«: F ür den aktuellen Luxury Fashion Report 2016 wurden insgesamt 1.000 luxus- und premiumaffine deutsche Modekonsumenten befragt. Im Zentrum der Studie, die von Facit Media Efficiency initiiert wurde, standen Einstellungen, Wertvorstellungen, die Rolle der Luxusmode im eigenen Leben der Käufer, genauso wie aktuelle Trends und wie sich diese auf die Konsumenten und den Luxusmodemarkt auswirken. Markenindex mit Boss an der Spitze. Mit dem Markenindex wird aufgezeigt, zu welchen Marken die Konsumenten am ehesten eine emotionale Bindung aufbauen (untersucht wurden 60 Luxusmarken): Auf Platz 1 schaffte es Boss, Platz 2 ging an Hugo (Hugo Boss) und den dritten Platz machte Lacoste. Weitere Marken in den Top 10 sind Diesel (Platz 4), Calvin Klein (Platz 5), Ralph Lauren (Platz 6), Joop (Platz 7), Falke (Platz 8), Chanel (Platz 9) und Emporio Armani auf Platz 10. Wertewichtigkeit und Belohnungseffekt. Die Studie zeigt, dass es für die Kunden beim Kauf von Luxusmode 10 TZ 04 2016 nicht um reines Prestige geht, sondern vor allem um Hochwertigkeit und den Belohnungseffekt: Man kauft, um sich etwas Zeitloses und Hochwertiges zu gönnen – »Klasse statt Masse«, sozusagen. Zudem zeigt sich, dass Marken vor allem dann bei der Käuferschaft ankommen, wenn sie über ein klares Werteprofil verfügen und dies auch erfüllen. Die Kunden wünschen sich vor allem Zuverlässigkeit (90 %), Familie (85 %) und Faszination (84 %). Auch bei der jüngeren Zielgruppe (20–39 Jahre) stehen Zuverlässigkeit, Familie und Sicherheit hoch im Kurs. In Zukunft immer wichtiger beurteilen die Käufer die Werte Authentizität und Echtheit. Für die »next Generation« liegt die MarkenZukunft jedoch eher in Exklusivität, Inszenierung, und in Sachen mediale Werbeformen werden Online und Mobile als immer wichtiger erachtet. 5 Typen von Luxuskäufern. Bei der Analyse der Forscher von Facit Media Efficiency kamen insgesamt fünf verschiedene Käufertypen zum Vorschein: Wertebewahrer (10 %), Style Champions (18 %), Simplicity Stars (18 %), Fashion-Fürsten (29 %) und Luxus-Leader (20 %). Diese fünf Käufertypen © LuxuryFashionReport Hunger nach Luxus und Erleben bevorzugen nach wie vor die klassische Art des Modeeinkaufs, befinden sich aber alle schon online und das nonstop – vor allem durch das Smartphone. Zum Schluss nennt der Luxury Fashion Report 2016 insgesamt zwölf Trends, die sich für die Zukunft des Luxusmodemarktes darstellen: u. a. mit dabei Erlebnishunger, das Streben nach Einzigartigkeit und Individualität. Alles in allem zeigt sich: Welchen Wert die Käufer der Luxusmode beimessen, ist stets immateriell und je nach Käufertyp und Altersgruppe dennoch unterschiedlich. Es zeigt sich, dass es für Marken aus dem Luxussegment immer wichtiger wird, klare Markenwerte zu vermitteln, authentisch zu bleiben und seine jeweilige Zielgruppe wie seine eigene Westentasche zu kennen. Bei letzterer muss man wohl auch flexibler werden: Hierzulande, im Goldenen Quartier in Wien, wartet man dank Krise dieser Tage vergeblich auf Kunden aus Russland und der Ukraine, die erste Boutique soll laut der Wiener Zeitung schon Ende Februar geschlossen werden. Die neuesten Nächtigungszahlen aus den USA, aus den arabischen Staaten und Asien geben allerdings Grund zur Hoffnung: neue Käuferschaft, neues Glück. RH BUSINESS NEWS Mywomanstore.at: Helga Kresnik macht’s persönlich © www.mywomanstore.at I m Kampf um den Kunden galt individuelle Beratung lange als Domäne des stationären Handels. Und was in der analogen Welt funktioniert, kann für die digitale nicht so schlecht sein. Als erstes sprangen Online-Portale wie outfittery.de oder modomoto.de auf den Zug auf. Virtuelle Riesen wie Zalando folgten. Dass nicht alles Gold ist, was im Internet glänzt, musste erst Peek & Cloppenburg leidvoll erkennen – nach nur ein paar Monaten ging ihr Curated-Shopping Portal wieder vom Netz. »Anonyme Abteilungen bedienen hier anonyme Kunden – so gut kann der Algorithmus hinter den Websites gar nicht sein«, sagt Helga Kresnik, Geschäftsführerin des gleichnamigen »Woman Store« in Leibnitz. Seit 58 Jahre gehört die Familie hier zu den Mode-Platzhirschen und betreibt heute neben dem Premium-DOB-Laden auch noch drei Franchisegeschäfte von Esprit, Zero und Tally Weijl. Vor rund einem Jahr hat sich Helga Kresnik nun auf den Weg gemacht, die große Welt des Curated-Shopping mit dem stationären Modehandel in der südsteirischen Kleinstadt zu verbinden. Mit der Personal-Shopping-Plattform mywomanstore.at zeigt Kresnik das, was sie stationär so erfolgreich macht: »Wir wollten kein Sortiment ins Internet stellen, wo man sich als Kundin wieder mühsam durchklicken muss, sondern vor allem unseren Servicegedanken in die virtuelle Welt übersetzen.« Derzeit liegt der Fokus auf Österreich und Deutschland, wobei der weitere Ausbau des Bekanntheitsgrades an oberster Stelle auf der To-do-Liste steht. Social media und eine Werbeagentur sollen dabei helfen. Und so einfach funktioniert’s: Als Kundin registriert man sich mit persönlichen Angaben, Foto und Geschmackspräferenzen auf der Website und bekommt gegen eine Sicherheitsleistung ein personalisiertes Überraschungspaket, in der Regel mit zwei miteinander kombinierbaren Outfits von Marken wie Burberry, Max Mara, Marc Cain, Michael Kors, Moncler, Più & Più, Schumacher oder Strenesse. »Unsere Stärken sind unsere Beratungskompetenz und vor allem die Tatsache, dass wir unsere Kundinnen kennen. Wir wissen, wie sie ticken und welche Ansprüche sie an ihre Outfits stellen. Durch mywomanstore.at können wir ihnen das Einkaufserlebnis, das sie im Laden haben, nun direkt ins Wohnzimmer liefern«, sagt Helga Kresnik, die, bevor sie etwas Falsches liefert, lieber gleich persönlich per Telefon oder E-Mail bei der Kundin nachfragt. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt, man beliefere sogar Kundinnen, die ausschließlich vegane oder grüne Mode wollen. Sollte etwas nicht gefallen, kann die Kundin jene Teile, die sie nicht behalten möchte, problemlos zurückschicken – und sich zumindest über eine Flasche Prosecco, die in jedem Überraschungspaket inkludiert ist, freuen. RH APRIL 20-21 st 2016 | MUNICH KICKOFF SUMMER 2018 | UPDATE WINTER 2017/18 GET YOUR FREE TICKET! w w w. p e r f o r m a n c e d a y s . c o m MESSE © PANORAMA Gemischte Gefühle Die Berliner Messen Premium und Panorama ziehen nach Herbst/Winter 2016/17 Bilanz. © markus braumann viktor strasse S premium teigerung der Frequenz. Was Händler herbeisehnen, gelang der Premium in Berlin. Mit einem Besucherplus von 10 % schloss die Vorzeigemesse ihren Termin für Herbst/Winter 2016/17 ab. Der Lokalaugenschein am zweiten Messetag kann diese offizielle Zahl zumindest gefühlt bestätigen. Die Gänge in den Hallen am Gleisdreieck waren so voll wie schon lange nicht mehr. Anita Tillmann, Managing Partner der Premium Gruppe: »Vor allem wurden die neuen Konzepte, das hochwertige Portfolio und die Kollektionsauswahl gelobt.« Die neuen Konzepte: das TrendSegment Activewear und Healthy Living, das als Gesamtkonzept mit Lifestyle-Produkten, Yoga-Stunden und Health Food angeboten wurde, die »Power-Retail-Marken« in Halle 8 und die #Fashiontech-Konferenz, eine eintägige Veranstaltung, die der Fashionbranche E-Commerce & The Future of Retail, Wearables & Design sowie Digital Marketing & Communication näher brachte. 1.000 Brands – davon 28 % Neuaussteller – präsentierten ihre neuesten Würfe Besuchern aus Deutschland (30 %, –1), Südeuropa (19 %, +1), Frankreich und Benelux (19 %, –1), Übersee (12 %, 0), Skandinavien (6 %, 0), UK und Irland (6 %, 0) und Osteuropa (3 %, 0). Auf Grund der günstigen Anreisebedingungen eigentlich verwunderlich: Der Anteil der Messebesucher aus Österreich und der Schweiz lag bei zusam- 12 TZ 04 2016 PANORAMA mengerechnet nur 5 % (mit einem Plus von 1 % gegenüber der letzten Messe). Das lässt die Vermutung aufkommen, dass die heimischen Premium-Händler ihre Kollektionen lieber anderswo ordern. In München, Mailand oder Paris etwa. Spannend in diesem Zusammenhang das Aussteller-Statement von Zoe Karssen, Inhaberin des gleichnamigen Labels: »This is our 5th season at Premium. We are very happy to be here. It’s the perfect option to reach our German retailers.« Fokus also auf Deutschlands Handel? Natürlich naheliegend und für die meisten Marken logisch. Die Premium wird allerdings darauf achten müssen, dass sich auch die übrigen deutschsprachigen (sowie internationalen) Händler weiterhin angesprochen fühlen und den Weg nach Berlin auf sich nehmen. Mit Innnovationen kann das gelingen. Einerseits die #Fashiontech, andererseits so witzige, wie effizienzsteigernde Ideen wie die Koop mit der DatingApp Tinder (»Finde Dein Fashion-Date!«) und das Brand-Match-Tool, das eine personalisierte, GPS basierte Route für die Order erstellt. Außerdem zuträglich: das strategische Joint-Ticketing zwischen Premium, Seek, Bright, Green Showroom, Ethical Fashion Show und Show & Order. Weiterentwicklung. Seit der Premiere im Jänner 2013 hat sich die Panorama laut eigenen Angaben als »Erweiterung des Angebots der Berlin Fashion Week um ein ausgesuchtes Portfolio aus international führenden Modemarken mit Business-Relevanz« ordentlich weiterentwickelt. Die aktuell acht Hallen kann man nachzählen, die 42.500 m² Ausstellungsfläche spürt man nach einem langen Messetag ordentlich in den Beinen. 500 Aussteller nimmt man ebenso ab. Nur die kolportierte Zahl von 50.000 Besuchern aus 96 Nationen – da braucht’s eine gehörige Portion Glaube an die Aussage des Veranstalters. Der hatte zur Jänner-Edition vieles richtig gemacht wie die Überarbeitung des Layouts der Standplatzierungen. So fand sich z.B. die Men’s Fashion sinnvoll geballt in Agglomerationen, anstatt eingestreut in ein DOB-Umfeld. Die »Nova Concept« genannte Halle 9 verstand sich als Trendlabor und ließ neben »Contemporary Collections« auch mit nichttextilen Lifestyle-Artikeln Erinnerungen an die Bread & Butter wach werden. Auch die Aussteller setzten Statements über ihr Sortiment hinaus: Bei Triangle trällerte Namika ihren Hit vom Lieblingsmensch, Marc Cain schuf mit einer Installation aus (leibhaftigen) Handtaschen und (virtuellen) Models auf LED-Monitoren den wohl meistfotografierten Messeauftritt – nur zwei Beispiele von vielen. Die gute Stimmung sprang auf die Besucher über, unter ihnen etliche Einkäufer aus Österreich. Die waren voll des Lobes über die unkomplizierte Atmosphäre des Standortes Berlin, den geringeren Reisekostenaufwand verglichen mit einem Trip zum Pitti nach Florenz oder die konzentrierte Information und niederschwellige Vergleichsmöglichkeit zum Orderstart. Und sie schätzten die Kommunikation mit Geschäftsführern und Kreativen der Industrie, denn diese Chefitäten sind ja in der Regel nicht in den Salzburger Repräsentanzen anzutreffen. Diese wiederum äußerten sich schaumgebremster über das Messetreiben. »Die Kosten sind enorm, da überlegen wir uns zweimal, ob wir wieder kommen« oder »So ein Aufwand, damit man nur diejenigen trifft, die später sowieso unseren Showroom besuchen« waren oft gehörte Aussagen, die eine gewisse Erosion befürchten lassen. Argumente, die freilich die Sinnhaftigkeit von Modemessen auf deutschem Boden grundsätzlich in Frage stellen. Da kommt einem unweigerlich das Andenken an Herrenmodewoche Köln und CPD am Düsseldorfer Messegelände in den Sinn. Das typisch Teutonische mag einige Tugenden kennen, aber wohl auch die Neigung, am Ast zu sägen, auf dem man sitzt. SA/CD ORDER Gabriele Tritscher (Luisa Cerano): »Für mich war es eine sehr entspannte Orderrunde, weil die Kollektion super angekommen ist. Luisa Cerano hat sich gut entwickelt, ist innovativ und modern – das wird vom Kunden honoriert. Auch unser ShowroomWechsel ins Fashion Palais hat sich ausgezahlt. Natürlich ist es für den Handel schwierig. Er weiß nicht so recht, was er will. Innovative neue Teile werden gekauft, Wiederholer braucht man nicht. Der Händler hat die schwierige Aufgabe die Konsumentin zu überzeugen – das Angebot dafür ist da.« Schwere Entscheidung Die Orderrunde ist so gut wie abgeschlossen. Was kommt, was geht? Und vor allem: Was bewegt? Eine Zitatensammlung als Stimmungsbild. © ETON Jörg Kucharz (Alberto, Milestone, Roy Robson, No Excess u. a.): »A schware Partie – auch bei uns, obwohl wir erfolgsverwöhnt sind. Bei unserem Markenportfolio kommt uns entgegen, dass die obere Mitte ins Premium abdriftet, wo österreichweit gesehen die Luft dünn ist. Ein Problem ist das Kundensterben. Wären wir nicht auch bei den Großen gelistet, würd’s holprig werden. Darum engagieren wir uns jetzt ebenso in Bayern mit einem Schauraum im MTC München. Hinsichtlich unserer Weiterentwicklung lassen wir uns von neuen Labels bestätigen: kein Outlet, kein Zalando, kein Amazon.« N iko Fasthuber (Bugatti): »Eine gute oder eine schlechte Saison? Die Wahrheit liegt wohl in der Mitte. So, wie wir auch mit dem mittleren Modebereich ganz gut gefahren sind. Preis/Leistung ist das, was der Kunde schätzt. Wobei: Die neue Mitte hat sich enorm weiterentwickelt und an der Modeschraube gedreht. Erfolgreich sind diejenigen Teile, die den Käufer emotional bereichern. Das Thema Nachhaltigkeit – wie ressourcenschonende Waschungen – baut sich auf.« Christian Klaus (Margittes, Marc Aurel, Laurèl, Oakwood u.a.): »Dass es keine leichte Saison wird, war allen klar. Es ist wahnsinnig viel Ware auf den Flächen! Wir merken einen Trend hin zur Anfangspreislage im Premiumsegment. In diesem Bereich gibt es am Markt die meisten Chancen. Es kam zu Kundenausfällen und damit zu Umsatzausfällen, die man kompensieren muss. Trotz allem schreiben wir als Agentur ein Plus. Kollektionen, die zu breit aufgestellt sind, müssen die schwierigsten Aufgaben lösen. Besser geht es Newcomern, die gerade am Sprung zur Etablierung sind, aber noch neu genug, um Händler zu reizen. Der Handel mistet aus, stärkt erfolgreiche Partner und holt sich vereinzelt neue Marken dazu.« Kurt Exenberger (Digel): »Die Stimmung draußen ist nicht berühmt, trotzdem werde ich wohl mit einem zweistelligen Plus abschließen. Denn die HAKA ist im Mittelpreissegment noch immer nicht ausgereizt. Und endlich kommt jetzt dazu, dass der Mann mit 60 nicht mehr ausschauen will wie 60! Der Motor ist Modernität – und da macht Digel genauso wenig Fehler wie seine Mitbewerber, weshalb wir alle gut performen.« Wolfgang Mann (Pierre Cardin): »Die Orderrunde verlief diesmal sehr vorsichtig, vor allem die Jacke war ein ganz sensibles Thema mit positiven wie negativen Ausreißern. Und wieder haben einige Händler kundgetan, dass sie aufhören. Wir hatten diesmal die Kollektionsübergabe in Paris, im Beisein von Pierre Cardin: Der 94-jährige Grandseigneur, das Dîner im Maxim’s – so, wie die mir und meinen rund 150 Kollegen die Kollektion, unser tägliches Handwerkszeug, verkauft haben, war es ein sensationeller Motivationsschub.« Alexander Massing (Betty Barclay): »Der Handel war von der Budgetplanung her sehr vorsichtig. Verständlicherweise nach den letzten drei Saisonen. Gerade in dem Segment, in dem sich Betty Barclay oder Gerry Weber tummeln, machen sich die Händler Sorgen und suchen nach Alternativen. In diesem Fall konnten wir mit unserer MarkenDiversifizierung beim Kunden punkten. Wir zeigen uns extrem partnerschaftlich und kooperativ, das kommt an. Ich bin mit der Betty-Barclay-Order sehr zufrieden. Wir schließen mit einem Plus ab, obwohl ich eigentlich mit einem Pari gerechnet hatte.« Ernst Hinterberger (MAC Herren, Calamar): »Unisono höre ich bei meinen österreichweit rund 150 Kunden, dass der Herrenbereich mehr zufrieden stellt als die DOB. Man merkt die Anstrengung der Lieferanten, um Modernität in die Kollektionen zu bringen. Weh tun die großen deutschen Filialisten, die hierzulande wegen ihrem Lagerdruck unserem Fachhandel die Schlussverkaufszeiten oktroyieren. Bestsellermanagement ist gefährlich, wenn man die alten Zöpfe nicht rechtzeitig abschneidet. Die große Kunst in Kollektionsentwicklung und Sortimentsgestaltung ist, dass man konsequent vom POS zurückdenkt – bei Design und Preislage.« SA/CD TZ 04 2016 13 TRACHT © Trentini © Mothwurf STARKE MÄNNER: Vom Orderstart an zufrieden zeigen sich auch der bayrische Herrentrachtanbieter Grasegger und der Leder-Spezialist Spieth&Wenksy. Dort bietet man passend zur Lederhose mit geschwärzter Nachbehandlung (damit sie so richtig schön getragen aussieht) erstmals auch Lederwesten mit Taftrücken und Cordwesten mit Lederrücken an. Woran sich zeigt: Materialkombis, in der Mode in den letzten Saisonen oftmals der einzige »Retter in der Not«, spielen auch in der Tracht eine immer größere Rolle. Lodenjanker brauchen Strickärmel, Hemden kleine Lederapplikationen, Strickpullis überraschen mit einer Sweat-Kapuze. So innovativ wie zum Herbst/Winter 2016/17 zeigte sich die Tracht schon lange nicht mehr. Man merkt, dass es dieser Branche gutgeht. BPM Die Tracht »rockt« weiter Neue Labels, bekannte Größen und innovative Produkte sorgen dafür, dass der Tracht nicht die Luft ausgeht. 14 TZ 04 2016 © Hammerschmid Z Salzburger Erzeuger H. Moser profitiert man vom neuen Trend zur Damen-Jacke: die Intarsien-Wollstoffe mit extravaganten Naturmotiven und Paisleys wurden schon in der ersten Orderrunde zu einem Bestseller. kurrenz für die etablierten Anbieter? »Wir freuen uns über jedes neue Label am Markt«, sagt Weber-&-Frey-Mastermind Christian Weber. »Je breiter die Basis, desto größer die gesellschaftliche Akzeptanz für tolle Teile mit trachtigen Elementen.« Lodenfrey profitiert vor allem den neuen Impulsen in der Herrentracht, die in den letzten Saisonen bei großen Händlern im zweistelligen Bereich zugelegt hat. Auch bei Mothwurf designt man wieder für trachten-affine Männer – und legt gleich vom Start weg einen Achtungserfolg hin. Auch beim Traditionshersteller Steinbock ist zu merken: Die Verjüngung der Herrenlinie in Design und Auftritt tut der Marke gut. Ja, es stimmt: Das Dirndl verkauft sich immer noch gut, Spezialisten wie Wenger, Sportalm oder Krüger profitieren davon. Jedoch: Langsam wachsen die Anteiligkeiten von Röcken, Zweiteilern und schmalen, kurzen Ischler-Jacken. »Die Kombination Rock und Jacke ist tatsächlich alltagstauglicher als das Dirndl«, sagt Sportalm-Chefin Ulli Ehrlich, »wir haben unser Jackenangebot um Bouclés und kleine Leichtdaunen-Jäckchen ausgebaut und extrem gut verkauft.« Auch beim ugegeben: Drei der zur Zeit am meisten gehypten Trachtenlabels kommen aus Deutschland. Weber & Frey, die junge Linie aus dem Hause Lodenfrey, Von & Zu, das junge Label der BassetEigentümerfamilie Czerny, und die bayrische Vorzeigefirma »Die Rockmacherin« mischen gerade die Sortimente im heimischen Fachhandel auf. Jung, frech, klar in der Aussage und mit überschaubaren Kollektionen – das sucht der Trachtenfachhandel gerade. »Wir merken die Bedeutung junger, frischer Marken auch für unsere Messe«, sagt Tracht&Country-Chef Wilfried Antlinger im Vorfeld der Leitmesse, die – wieder einmal komplett ausgebucht – von 4. bis 6 März in Salzburg über die Bühne geht. Auch Antlinger bestätigt, dass das größte Interesse von Neuausstellern derzeit aus Bayern kommt, in keiner anderen Region gab es in den letzten Saisonen so viele Neugründungen von Klein- und Kleinsterzeugern. Nicht alle überleben, manche davon (wie die Münchner Firma Julia Trentini oder der Krüger-Ableger Dirndl & Bua) werden richtig groß. Kon- © Mothwurf Toni Muhr »Wir machen Trends selbst!« Mothwurf legt seit fünf Jahren zu. Obwohl man mit dem Dirndl-Hype niemals mitging. Aktuell freut sich Helmut Schramke über die neue Herrenlinie und das Trendprodukt Rock. E in toller Auftritt bei der »Gipfelstürmer«-Modeschau zum Trachtenopening, ein neuer Store in der Wiener Herrengasse, der neue Standards setzt: beim steirischen Trachtenerzeuger Mothwurf läuft es zur Zeit richtig rund. Im Gespräch mit der ÖTZ erklärt Mothwurf-Chef Helmut Schramke, warum er ein Ende des Trachtenbooms nicht sieht. Mothwurf vermeldet konsequentes Umsatzwachstum seit fünf Jahren. Da fragt man sich schon: Wie machen das die Schramkes? Ja, wir legen pemanent zu, das ist eher eine Ausnahme (lacht). Wenn ich mir die Meldungen aus der Mode, besonders aus der DOB anhöre, wird mir schlecht. Natürlich gibt es auch bei uns ein paar Ausreißer nach unten. Händler, die mit viel Engagement starten und es aber dann trotzdem nicht schaffen. Und natürlich schmerzt uns, dass es im Handel so gut wie keine Geschäftseröffnungen gibt. Aber wir wachsen tatsächlich seit Jahren im gehobenen Trachtenfachhandel und in den Top-Häusern in Deutschland. Mit Lodenfrey oder mit Oberpollinger in München haben wir in den letzten Jahren ganz tolle Umsätze erzielt. Das war bis vor ein paar Jahren noch undenkbar in dieser Höhe. Weil – oder obwohl Sie weitgehend aufs Dirndl verzichtet haben? Vor allem deswegen, weil das Design, das in den Händen meiner Frau und meiner Tochter liegt, kompromisslos geblieben ist. Wir setzen unsere eigenen Trends, weil die Kollektion eine so einzigartige Handschrift hat. Das schließt aber ein, dass wir uns sehr wohl um die Meinung unsere Kunden kümmern. Meine Frau designt nicht nur, sondern verkauft auch, das heißt, sie hört direkt vom Händler, was er gut und was weniger gut verkauft. Nehmen Sie das aktuelle Trendprodukt Rock: Den bauschigen Rock mit Petticoat aus ganz tollen Materialien haben wir seit Jahren in der Kollektion. Wenn jetzt Reihenweise Röcke verkauft werden, dürfen wir uns das schon auch auf unsere Fahnen heften. Will man auch mit dem Store in Wien ein Signal setzen? Ja, und das ist vom Start weg gelungen. Die Ringstraßen-Galerien waren immer eine Zwischenlösung. Mit unserem neuen Store setzten wir in den ersten zwei Monaten 96 % mehr bei 28 % mehr Fläche und 21 % höherer Miete um. Das kann sich doch sehen lassen. Und was uns besonders Freude macht: Unsere neue Herrenlinie, gerade erstmals ausgeliefert, verkauft sich richtig gut! BPM ALMGWAND 1928 h.moser Bekleidung Gällegasse 11a, 5023 Salzburg-Gnigl Tel. +43 662 660283 www.skilederhose.at, www.almgwand.at info@skilederhose.at zu finden in der Brandboxx Salzburg im S&F Center EG F1 (Posch Gabi) UMFRAGE Zwischen Rabattitis und Online-Business Während es in der großen, weiten Welt drunter und drüber geht, wächst die Sehnsucht nach Sicherheit, Tradition, Verbundenheit. Wie lange die Tracht von der wiederentdeckten Heimatliebe noch profitieren kann, verraten Trachtenhändler im TZ-Gespräch. W ährend die Politik über Grenzzäune diskutiert, vergnügen sich Herr und Frau Österreich auf der Wies’n in München und Wien, tanzen zu urigen Volksmusikklängen und entspannen sich bei ausgedehnten Katharina Bergtouren – und grenzen sich durch ihre Outfits vom Götzl Rest der Welt ab, ohne dabei ins rechte Eck gestellt zu werden. »Die Österreicher lieben ihre Tracht, fühlen sich darin wohl und sehen sich in Zeiten wie diesen nach dem Gefühl von Heimatverbundenheit. Damit werden auch viele Bräuche und fast vergessene Traditionen wieder zum Trend, was wiederum die Tracht weiter stärkt«, weiß Cornelia Calandra von der Trachten Wichtelstube in Edt bei Lambach. Gipfelsturm mit Fashion-Appeal. Angestoßen wurde dieses Perpetuum mobile vom »Alpinen Lifestyle«, der den neuen Gipfelsturm der Tracht einläutet. Plötzlich war Tracht modern, überzeugte durch neue Schnitte, frische Farben und schier unendliche Kombinationsmöglichkeiten, was manchmal auch zu viel des Guten war. »Auf der Fläche sind heute jene Marken erfolgreich, die die Gratwanderung zwischen Tracht und modischem Anspruch schaffen. Reine Mode brauchen wir Händler nicht – die gibt es woanders ohnehin günstiger«, berichtet Inge RumplKrismer, Inhaberin von Krismer Trachtenmode in Lienz, die Sportalm, Gössl, Mothwurf, Allwerk, Wallmann und Mirabell zu den Top-Sellern zählt. »Das Gut-Angezogen-Sein – egal ob im Job oder in der Freizeit – ist heute der wahre Trend. Und das geht mit Tracht wesentlich leichter und für den Kunden verständlicher als mit anderen Teilen«, sagt Rumpl-Krismer. Obwohl Dirndl und Lederhose weiterhin den Ton angeben, spürt man eine starke Tendenz zu Einzelteilen. Kuschelstrick, Röcke und Walkjanker passen längst nicht nur perfekt zur Hüttengaudi, sondern auch ins Büro. Das kann Gudrun Greiss, Einkaufsspezialistin bei Steiner 1888, ebenfalls bestätigen: »Durch den alpinen Lifestyle erreichen wir ein viel breiteres Publikum. Entsprechend liegt unsere große Chance darin, Produkte zu entwickeln, die sportiv sind, aus wertvollen Narurmaterialien gefertigt und auch alltagstauglich sind.« Was nix kost‘, is nix Wert. Dieses Potenzial der Tracht haben mittlerweile auch konventionelle Modefirmen erkannt: »Die Tracht braucht Mode und mittlerweile braucht die Mode die Tracht, denn viele Hersteller sind dankbar darüber sind, dass dieses Segment bei weitem nicht so 16 TZ 04 2016 preissensibel ist«, sagt Katharina Götzl, Geschäftsführerin Seidl Tracht & Mode. Dennoch ist die Schwemme an Billigangeboten diverser Trachtendiskonter nicht mehr wegzudiskutieren. Die Meinungen der Branche zu dieser Form des Wettbewerbs sind zweigeteilt. Katharina Götzl sieht die Lage eher gelassen: »Man muss kein Experte sein, um einem Dirndl um 49,- aus Polyester mit Glitzer und Mini-Länge anzusehen, dass es aus China kommt und mit wahrer Tradition nichts zu tun hat. Davon wollen sich Kunden bewusst abheben und kaufen deshalb hochwertig.« Gudrun Greiss steht der Billigkonkurrenz etwas kritischer gegenüber: »Die Konkurrenz durch Diskonter ist sehr groß. Klar, man erreicht dadurch auch andere Kundenschichten, aber der Schaden ist tendenziell größer, da die Tracht dadurch an Wertigkeit verliert.« Noch einen Schritt weiter geht Inge Rumpl-Krismer: »Speziell junge Leute springen auf den Billigzug auf. Das Gwand soll nichts kosten, weil es beim nächsten Zeltfest-Besäufnis ohnehin nur ruiniert wird ... Im Gegenzug springen viele potenzielle Kunden vom Trachtenzug ab, eben weil sie mit diesem ›Pöbel‹ nichts mehr zu tun haben wollen. Diese muss man dann als Händler davon überzeugen, ins traditioGudrun nell-wertige Segment zu kommen oder man verliert Greiss sie.« Darin sieht auch Werner Bürkl, Marketingleiter des österreichischen Traditionshauses Kettner die größte Chance: »Generell sehe ich den inflationären Umgang mit dem Thema kritisch und gehe davon aus, dass sich viele Anbieter wieder aus dem Markt zurückziehen werden. Andererseits können wir von den Billiglabels profitieren, da derzeit viele ehemalige DiskontKunden zu uns kommen, weil sie Qualität und Mehrwert suchen.« Wertewandel. Nur wie sieht dieser Mehrwert aus? »Die Kunden hinterfragen immer mehr, schauen genauer hin. Fragen wie ›Wo wird die Kleidung produziert?‹ Inge Rumplhaben uns deutlich vor Augen geführt, dass die Tracht Krismer und ihre Produktion geschätzt wird. Die Kunden wollen keine anonymen Wegwerfprodukte mehr, sondern schöne Qualität zu fairen Preisen und ein zeitloses Produkt, mit dem sie viele Jahre Freude haben«, berichten Cornelia Calandra und Inge Rumpl-Krismer unisono. Zugegeben, die Herkunftsländer der Trachtenlabels sind in vielen Fällen nicht ihre Produktionsländer – Katharina Götzl ortet dennoch einen wesentlichen Beitrag der Trachtler zu Themen wie Nachhaltigkeit und Achtsamkeit: »Man legt Wert auf Qualität, Verarbeitung und auch auf die Menschen, die dahinter stehen – das vermitteln ja auch die Produkte. UMFRAGE Wir wollen gar nicht, dass unsere Kunden jede Woche zwei Shirts kaufen, weil sie nach drei Mal waschen auseinanderfallen. Und genau das spüren die Kunden, weshalb sie ihr Geld lieber für ein heimisches Unternehmen sparen, als es einem anonymen Konzern in den Rachen zu schieben.« Von der Fast-Fashion will man sich so weit wie möglich distanzieren – nach Experimenten in Lack & Leder, transparenten Stoffen, wo sie nicht hingehören, und psychedelischen Farben überschlägt sich die Branche geradezu im Wiederbeleben längst vergessener Muster und historischer Dekorationen. Eine Entwicklung, die nicht bei allen Händlern zu 100 % ankommt: »Speziell junge Labels arbeiten derzeit mit vielen historischen Dessins und Farben. Das mag in der Großstadt funktionieren, aber hier am Land ist das etwas schwieriger. Wenn unsere Kunden solche alten Muster suchen, gehen sie zur Oma am Dachboden und lassen sich diese Teile revitalisieren«, kennt Inge Rumpl-Krismer auch die Nachteile der zeitlosen, ewig haltbaren Dirndln und Janker. ist ein Erlebnis und etwas Besonderes«, sagt Katharina Götzl. Dem kann sich Inge Rumpl-Krismer nur anschließen: »Je billiger oder vergleichbarer ein Produkt ist, desto eher wird es im Internet gekauft. Das geht bei der Tracht nicht – hier geht es um perfekte, maßgeschneiderte Produkte, Beratung und 100 % Service.« Trotzdem wappnet sich die Branche für die Zukunft: »Derzeit spielt das Internet nur in Sachen Information eine Rolle. Aber so schnell wie sich das Konsumverhalten ändern, wird sich auch das digitale Trachtengeschäft immer wichtiger. Das sehen wir in unserem Online-Shop«, so Gudrun Greiss. Ähnlich verhält sich die Lage bei Kettner: »Wir verkaufen Online vor allem Jagdzubehör und Outdoor-Teile. Da die Trachtenabteilungen in unseren elf Filialen auf die Ansprüche und Traditionen der jeweiligen Region abgestimmt sind, kommen die Menschen hier lieber in die Geschäfte. Online sind vor allem universelle Teile wie Stutzen, Haferlschuhe und Hemden ein Renner.« Tracht – das analoge El Dorado. Ein bisschen von gestern sind aber nicht nur die aktuellen Trachten-Styles, sondern auch der Zugang der Branche zum Thema Internet. Dass die restliche Modewelt auf dem Weg der Digitalisierung bereits weit vorangeschritten ist, kann man unmittelbar hinter und vor dem Arlberg recht leicht vergessen. Denn Tracht funktioniert bislang fast ausschließlich analog. »Klar informieren sich die Kunden online. Zum Kaufen gehen sie aber ins Geschäft, denn Tracht braucht Hilfe, sie Zurück in die Zukunft. Im Gespräch mit den Händlern erkennt man, dass sich Tracht ihren Platz in den Herzen und Kleiderschränken des Landes gesichert hat. Entsprechend positiv ist die Stimmung des Handels, denn Slow-Fashion, Wertigkeit, Tradition, Qualität und Nachhaltigkeit sind zwischen Rabattitis und Online-Wahnsinn längst keine verstaubten Attribute mehr, sondern eine Entwicklung, die in einer globalisierten Fast-World immer mehr Menschen zum sicheren Heimathafen werden. RH © Purset TRACHT Faszination alpiner Lifestyle Der Begriff »alpiner Lifestyle« hat die Trachtenmodebranche stark geprägt und ist allgegenwärtig. Aber er ist nicht leicht zu klären. Zum einen weil er zum Begriff geworden ist und zum anderen weil starre Konzepte im Modewandel hinderlich sind. G eht es nach den Internetsuchmaschinen, so wurde der Begriff »alpiner Lifestyle« von alpinen Hotels und Möbel- sowie Wohnaccessoire-Herstellern vereinnahmt. Ausnahme und auf Platz vier in der Google-Reihung ist Luis Trenker, das Label, das 1995 den Begriff in der Alltagsmode etablierte. Angelehnt an den Stil des Namensgebers, des legendären Südtiroler Bergsteigers und Schauspielers Luis Trenker, war die sportlich alpine Note vorgegeben. Ikonisch die Knickerbocker in traditionellem Cord, Walk oder Loden, die permanent und in immer wieder neuen Interpretationen erhältlich ist. »Wir erzählen die Geschichte unserer Großväter. Sie sind nicht immer in der Knickerbocker herumgelaufen, aber sie hatten Geschmack, Seriosität und Humor,« so Gründungsmitglied des Labels und seit 2000 alleiniger GF Michi Klemera. In Anlehnung an den Stil der Vorfahren und an Werte wie Natur, Abenteuer und Freiheit wurde rund um die Knickerbocker eine modische Garderobe aufgebaut. Wie Klemera erklärt, habe er sich am USDesigner Ralph Lauren orientiert, der zum Synonym für coole Alltagsbekleidung mit einer Aura von amerikanischem Heritage geworden ist. Trachtenelemente sind auch in der Kollektion Luis Trenker kaum vorhanden. Zitat: »Alpenblumen sind als Motiv immer dabei, und die Teile sind auch zu Lederhose und Dirndl kombinierbar. Aber wir erzählen vom Leben in den Bergen und wollen nicht in die Trachtenschiene und schon gar nicht in den Kitsch abdriften.« Auch wenn es um modische Anleihen geht, sei Zurückhaltung angebracht, so Klemera. Als einer, der aus dem Vertrieb kommt, hat er die Strategie nicht zuletzt auf die Vertriebsmöglichkeiten ausgerichtet. Mit Fokus auf Tourismusdestinationen sollte der Stil in Mode-, Sport- und Trachtenmodesortiment gleichermaßen passen. Brachte ihm dieser Crossover einst den Vorwurf, keine klare Vision zu haben, so scheint das keine schlechte Strategie gewesen zu sein. Heute liefert er an 380 Kunden weltweit, darunter fünf Monomarkenstores und zehn Shop-in-Shops ... Dem Modewandel unterlegen. Zusammenfassend und nach Luis Trenker definiert sich der alpine Lifestyle also über Einflüsse aus Sport, Mode und Tradition sowie Alltagstauglichkeit. Zur Entstehungszeit des Labels erlebte die Branche einen abklingenden Landhausmode-Hype. Die Nullerjahre brachten eine Abkehr von modischen Einflüssen und eine Hinwendung zur traditionellen Trachtenkleidung – sprich Dirndl und Lederhose. Ein Trend, der sich bis in die Gegenwart gehalten hat. So liegt die Annahme nahe, dass auch das Verständnis von alpinem Lifestyle einem schleichenden Wandel unterlegen war. Ein Hinweis darauf könnte 18 TZ 04 2016 Lodenfrey Menswear · A-4820 Bad Ischl · Lindaustr. 28 · Tel. +43-6132-203253 · info@lodenfrey.de 04.03.2016 – 06.03.2016 · Tracht&Country Salzburg Messegelände · Halle 3 Stand 617 »Unsere Kunden werden nie Knickerbocker in der Stadt anziehen. So richtig traditionell wird es in Wien nicht werden.« Constanze Kurz, GF Hanna Trachten, Wien/Salzburg 05 Halle 02a 7 Stand www.stadler-schuhe.at das Label Pleamle sein, das 2005 gelauncht wurde. Ist der Trachtenkontext bei Luis Trenker oft nur zu ahnen, so wurde mit Pleamle ein echter Eyecatcher gelauncht. Grundidee war das Streublumenmuster, das von Slowenien bis in den Schwarzwald im festlichen Bereich verankert ist, wie Daniel Derler, Junior im Familienunternehmen, erklärt. Als solches war es unübersehbar, und das vor allem weil es nicht – wie gewohnt – auf Samt, sondern auf Piqué gestickt war, der zum Poloshirt verarbeitet wurde. Auf diese Art wurde ein traditionelles festliches Trachtenelement auf Freizeitbekleidung umgesetzt. Derler: »Damals hatte die Tracht ein veraltetes Image und die Idee war neu. Mittlerweile sind traditionelle Trachtenzitate gang und gäbe.« Mit dem Trend zu Hüfthosen ist das Pleamle Poloshirt 10 cm länger geworden und mit dem Körperkult enger. Aber das Design ist seit 2005 unverändert geblieben. Parallel dazu erscheinen saisonal modische Kollektionen, die unter internationalen Einflüssen entstehen. Wichtig sei die Bildsprache, so Derler und erzählt von einem Fotoshooting mit jungen Menschen von der Straße in New York. Das ideale Umfeld für das eigenwillige Produkt zeigt der eigene Concept Store am Firmensitz in Villach, der 2012 vergrößert und vom Mono- zum Multibrand Store weiterentwickelt wurde. Die Labels, die den Ton angeben, sind Luis Trenker, Meindl, Lena Hoschek sowie Dirndl + Bua. Die Authentizität kommt nicht zuletzt über die Mischung mit modischen Teilen wie etwa Icke Berlin, ein Label, das sich über Blumen-, Vintage-, Tier- und Bergmotive definiert. look NEWS Geiger 110 Jahre Geiger. Die Geburtstagskollektion darf besonders sein. Luxuriöser weicher Walk aus eigener Herstellung, detailreicher Strick und feine, vorwiegend exklusiv bedruckte Wollstoffe betonen die Vielfalt der Kollektion. Die Materialien verbinden Trachtenzitate mit modernen Silhouetten, spielen mit Audrey-Hepburn-Inspirationen und kreieren einen urbanen Western-Style mit Pelz-Akzenten. »Wyoming«: Der Western Style setzt auf Kragen, Ärmelstülpen sowie Kapuzenverbrämungen auf schlanken Mänteln und kurzen Capes. Die Jackenserie ist inspiriert von der Stilikone Audrey Hepburn. Glitzernde Knöpfe akzentuieren Elfenbeinweiß und Kobaltblau. Ein Highlight sind die kreierten Walkdrucke und Jacquards, Knöpfe aus Horn, Perlmutt und Nussholz. Giesswein Mützen-Schlager. Das Tiroler Unternehmen präsentiert seine erste Sport- und Lifestyle-Mützenkollektion. Unter dem Motto »Performance Merino« wurden die 100-%-MerinoMützen entwickelt. Diese naturbelassene Wolle bietet eine besonders hohe Performance der funktionellen Faser, sie ist von Natur aus feuchtigkeitsregulierend, temperaturausgleichend, atmungsaktiv, geruchsneutralisierend und antibakteriell. Die »Crystal & Fur«-Linie bietet für Damen elegante Modelle mit dekorativen Applikationen sowie Swarovski Kristallen. »Colors & Fun« präsentiert sich fancy, cool und lässig im fröhlichen Farben- und Mustermix. Hammerschmid Dirndl oder Rock? Das traditionelle Dirndlprogramm besticht mit viel Handarbeit, Schnursteppereien, Handstickereien und dekorativen Samtbändern, die mit Silber- oder Hornknöpfen bzw. Haftelverschluss erhältlich sind. Die Rocklängen konzentrieren sich auf 92, 80 und 70 cm. Ganz neu und mutig präsentieren sich Dirndln in einem Retro-Look, oftmals auch hochgeschlossen. Das Pendant zu den klassischen Dirndln bilden Zweiteiler in den Farben Taupe, Burgund und Dark Denim. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Rock, vorwiegend in 60 oder 80 cm Länge. look NEWS Allwerk Stilsicher und modisch. Bei der Herbst/Winter-Kollektion sind dezente Farbtöne wie Grauschattierungen, Grüntöne, Taubenblau, Bordeaux sowie Beige-Nuancen nicht wegzudenken. Die klassischen Trachtenjanker und Westen erweitert man durch Strickund Walkmodelle. Materialmix sowie Ponchos und Capes sorgen für einen modebewussten Auftritt. Allwerk kann mit neuen Strickwesten und Pullis aus reiner »Schöller-Wolle« punkten. Arido »Der Hirsch lebt weiter«, lautet das Motto der Kollektion. Ob bedruckt, gestickt oder eingewebt ist er auf Unis und Karos zu finden. Ein eigens entwickeltes Hirschband sowie Knöpfe mit Doppelhirsch lassen das österreichische Alpenherz höher schlagen. Für immer größere Beliebtheit sorgen Kreationen, bei denen Dirndlstoffbordüren mit Hirschmotiven händisch ausgeschnitten werden und als Ausputzidee zum Einsatz kommen. Arido verbindet Tradition mit modisch-trachtig-sportiven Trends. So werden neugestaltete Druckdesigns durch Punktmuster und Ornamente geprägt. Bunt gewebte Trachtenkaros sowie Streifen und Karos mit eingewebten Effekten, mit gerauhter Oberfläche, rustikaler Oxford, Uni-Strukturen, Diagonals oder Mäusezähnchenoptik sind zu finden. TRACHT Neben Bekleidung gibt es im Store die »Abteilung Alpenrepublik«, in der vorwiegend Lebensmittel und Wein angeboten wird und die auch einen Verkostungsbereich einschließt. FlieSSende Grenzen zur Mode. In aktuellen Launches werden zunehmend Retrotendenzen deutlich, die sich auf die jüngere Trachtenmodevergangenheit beziehen. Charakteristisch sind Trachtenzitate und eine schmale Linienführung, die auf die Zeit zwischen den 1950erund 1970er-Jahren verweist. Populärstes Beispiel dafür ist die Links/ Links-Jacke, deren Umsetzung von einer Reihe von Unternehmen erfolgte. Das 2010 in München gegründete Label »My Herzallerliebst«, baute sein Businessmodell auf dem traditionellen Trachtenjanker auf. Nach fünf Jahren sind aus dem ikonischen Stück 13 Variationen durch Materialaufbereitung, Färbung, Halsausschnitt- sowie Verschlusslösung geworden. Die Konstanten sind enge Schnittführung, hochwertiger Cashmere und Einfassung. Das Produkt als solches und die Kundenliste, die Sport-, Mode- und Trachtenmodehändler umfasst, weisen zwar auf eine Positionierung im alpinen Lifestyle-Segment hin, aber GF Stefan Hosch schlägt die Richtung erst mit der aktuellen Kollektion Herbst/ Winter 2016/15 bewusst ein. Achtfädiger Cashmere und Zopfmuster sollen ein rustikaleres Erscheinungsbild erzeugen. Ursprünglich hat er in dem Produkt lediglich einen Trachtenjanker gesehen, und der Trachtenmodenhandel war auch die erste Anlaufstelle in der Vermarktung. Tracht & Country 04.03. - 06.03.2016 Salzburg Messe Halle 3 | Stand 719 Gloriette RAFFINIERTE MUSTER. Tracht war und ist ein Schwerpunkt des burgenländischen Unternehmens. Neue Pfoads werden durch moderne Kragen- und Schnittformen neu interpretiert. Extra für Gloriette gestaltete Trachtenkaros in traditionellen Kolorits zeigen sich mit raffinierten, neuen Musterungen und unterstreichen somit die exklusive Aussage. Das Zeug zum Lieblingsteil haben edle, aber dennoch lässige Casualhemden und Blusen, die nicht nur perfekt zur Lederhosen, sondern auch zu Jeans passen. Strukturen, feine Karos und Streifen sowie Minimalprints und Mikrodesigns sorgen für Akzente. Neu mit von der Partie sind Shirts in peached Optiken aus feinen Stretchqualitäten oder gebürsteten Materialien. fon +43 (0) 1 799 18 03-0 office@hubegger.com www.hubegger.com | TRACHT Aber schon unter den ersten österreichischen Kunden zeigte sich eine Modeorientierung. Neben Susanne Spatt orderten mit Dantendorfer/ Salzburg, Grüner /Klagenfurt und Franz Greul/Bad Aussee drei Händler, die zumindest ein Bein in der Mode haben. Mittlerweile liegt die Zahl der Händler bei 45. Der große Hype sei vorbei, so Hosch, aber nach wie vor seien leichte Steigerungen zu erreichen. Wie sehr die Grenzen zwischen Tracht und Mode verfließen, zeigt sich daran, dass der »My Herzallerliebst«-Janker derzeit auch bei Jades in Düsseldorf verkauft wird, ein Store, der 2000 im Trend zu US-Premium-Jeans entstanden war. Es zeigt sich aber auch daran, dass Walk und Loden wieder relevante Stoffe für Modekollektionen geworden sind. Der Vorarlberger Stricker Phil Petter, der seine in Dornbirn gefertigte Kollektion in Berlin und New York präsentiert, entwickelte vor zwei Jahren eine Serie, die auch trachtenmodetauglich ist. Anja Grabherr-Petter, Juniorin im Familienunternehmen: »Wir haben festgestellt, dass es einen Markt gibt und haben begonnen, die Tracht modern zu interpretieren und es läuft sehr gut.« Gilets, Sakkos und Jacken sind aus Mösmer-Walk gearbeitet Die Strickmodelle sind vorwiegend in Schwarz und Grau gehalten und haben trotz Lambswoolbasis eine kernige rustikale Optik. Als solches sind sie urban und straßentauglich, können aber auch zur Lederhose getragen werden. Dass die Verbindung zwischen Mode und Tracht funktioniert, zeigt die Händlerliste, auf der Namen wie Lodenfrey (D), Grasegger (D), Seidl (Stmk), Stassny (Sbg) und Oberrauch-Zitt (IT) stehen. Stichwort »Alltagstauglichkeit«. Im Handel ist man einvernehmlich mit dem Begriff vertraut. Für Adi Rauscher, der mit »Heu & Stroh« im Innsbrucker Stadtteil Wilten auf 300 m2 Fläche Trachtenmode anbietet, braucht es keine nähere Definition von alpinem Lifestyle, weil er darin das sieht, was es immer schon war: Traditionelle Bekleidung im alpinen Raum, die permanent zeitgenössisch übersetzt wird und aktuell in körpernaher Silhouette und mit modischen Kombinationen interpretiert wird. Die zeitgenössische © Steiner Labels wie Luis Trenker und Lena Hoschek haben den Markt neu inspiriert und neue Zielgruppen angezogen. © Von G´wild Wolfgang Strohmaier, Alpe Adria Manufaktur Strohmaier, Klagenfurt 22 TZ 04 2016 look NEWS Huber Die klassischen Modelle bleiben bei dem deutschen Modeunternehmen bestehen. Neu und lässig zeigen sich moderne Schnitte wie ein Kurzmantel mit Kapuze in Walk-/ Strickkombinationen oder Jacken mit Effektgarn. Ebenfalls neu ist eine konfektionierte Kollektion in Wollqualität, bestehend aus Röcken, Kleidern, Miedern und Blazern. Bei der Produktion wird Qualität und Passform großgeschrieben, besonderes Augenmerk liegt auf der Verwendung von Garnen und Materialien aus Italien und Österreich. Strickjacken erhalten ihr »gewisses Etwas« durch Bordüren, Stickereien oder Applikationen. Julia Trentini Heimatverbundenheit. Der rote Faden der Tradition bleibt weiterhin bestehen. Die 10-jährige Jubiläumskollektion besteht aus klassisch-nostalgischen Dirndlvariationen in den Farben Beere, Rosa, Blau und Grün. Balkonette-Ausschnitte mit Froschgoscherl in dezent gemusterten Baumwoll-, Taft- und Samtstoffen sowie die knieumspielende Rocklänge versprühen sinnliche Verspieltheit. Die Weiblichkeit wird durch hochgeschlossene Dirndln in den Vordergrund gestellt. Dazu kontrastieren Dirndlmieder aus Wolljacquard, Loden, Leinen und Seide mit farblich abgesetzten Röcken. Alltagstauglich und feminin zeigt sich das neu aufgelegte TrachtenBaumwollkleid. Krüger Die Linie »Madl und Buam« imponiert mit großen prächtigen Blüten, zarten Streublumenmustern und romantischen AlloverPrints, die Kleider und Lederhosen zieren. Der Blumentrend wird mit Tupfen oder Karo kombiniert. Die »Madl«-Kollektion zeigt sich neben den romantisch-kessen Looks auch in frechen Kombinationen aus kurzen Lederhosen in Used-Optik und Karoblusen. Ein besonderes Highlight ist die kurze »Krachlederne« mit floralem Stickmuster. Bei den »Buam« stehen teilweise bedruckte und partiell gewachste Lederhosen in Naturtönen im Vordergrund. Das altbekannte Trachten-Karohemd wurde neu interpretiert und etabliert sich durch neue Farbkombinationen, Prints und vielen Details zum It-Piece. Die hochwertige Krüger-»Feelings«-Kollektion verwendet individuelle Jacquards mit dezenten Mustern und edlen Taftstoffen in den dominierende Farben Bordeaux, Rosa, Taupe und diversen Grünnuancen. Mode & Sport WER MEHR SEHEN WILL: Besuchen Sie uns auf der Tracht & Country Salzburg, 4. - 6. Marz 4. März ab 17:00 Uhr: Boogie Woogie Party mit Richie Loidl am Luis Trenker Stand. luistrenker.com | facebook.com/originalluisworld Vertrieb Österreich: Meike Becker | m.becker@modeagentin.at | T +43 676 47 77 793 © H.Moser »Der Kunde kommt nicht wegen des alpinen Lifestyles, er kommt, weil er einen Anlass hat. Wir bringen ihn da-rauf, dass er bestimmte Teile mit in den Alltag nehmen kann.« Katharina Götzl, Seidl Trachten, Graz/Anger BESUCHEN SIE UNS: Tracht & Country in Reed Messezentr. Salzburg 04.03. - 06.03.2016 Halle 02, Stand 432 LUIGI-MORINI.COM Regionale Variationen. Einigkeit herrscht darin, dass die Auffassung von alpinem Lifestyle regional variiert. So wird dieser eher mit Tourismusdestinationen als mit dem urbanen Raum in Verbindung gebracht. Auch wenn Trachtenmode mit Ausnahme von Wien in fast allen österreichischen Städten im Straßenbild zumindest vereinzelt aufscheint. Constanze Kurz, GF Hanna Trachten, Wien/Salzburg, kann sich nicht vorstellen, dass ihre Kunden je Knickerbocker in der Stadt anziehen würden. »So richtig traditionell wird es in Wien nicht werden«, stellt sie aufgrund der direkten Vergleichswerte fest, die sie durch Filialen in Wien und Salzburg hat. Und weiter: »Wien ist alleinstehend, wenn es um Straßenkleidung geht. Für Hochzeit und Anlass ja, aber im Alltag wird es nicht stärker werden.« Dass alpiner Lifestyle nur ein kleiner Teil des Tagesgeschäfts ist, führt sie weiters auf den tendenziell eleganten Stil des Hauses zurück. Sie versucht, den alpinen Lifestyle mit Kombinationsvaria- © Luis Trenker Heu-und-Stroh © Tom BAUSE Charakteristik kommt maßgeblich von den sportiv-/modischen Ergänzungen, aber die traditionellen Teile sind untrennbar mit dem alpinen Lifestyle verbunden. Dass sich der alpine Lifestyle im Dreigespann von Sport, Mode und Tracht so stark in Richtung Tracht verschoben hat, liegt nicht zuletzt daran, dass sich die Nachfrage nach Dirndl und Lederhose konstant hält. Dazu Katharina Götzl von Seidl Trachten Graz und Anger: »Es sind nach wie vor 80 % der Damen, die nach dem Dirndl fragen und 60 % der Herren, die nach der Lederhose fragen.« Als kleinster gemeinsamer Nenner in der Frage nach der Bedeutung des alpinen Lifestyles im Handel bleibt also nur die »Alltagstauglichkeit« des Looks. »Die Kategorie zählt zum Standard Repertoire eines jeden modeorientierten Trachtenmodehändlers«, sagt Wolfgang Strohmaier in Klagenfurt, »auch wenn dessen Umsetzung eine Sache der persönlichen Vorliebe ist«, wie er hinzufügt. Der Stil seines Hauses ist klar in der Tracht verankert, und Strohmaier ordnet das Thema spontan der jungen Zielgruppe zu, die einen Hang zum Stilmix habe. Neben der Kombination mit modischen Teilen sieht er die wesentliche Charakteristik in der zweifellos modischen körpernahen Schnittführung. Als Beispiel nennt er die Kapuzenjacke aus Walk zum schmalen Hemd und zur ebenso schmalen Lederhose mit kurzem Aufgang sowie den modischen Schuh. In dieser Definition reiche es nicht, nur eine Kollektion im alpinen Lifestyle zu führen, vielmehr sei ein gekonnter Mix aus verschiedenen Labels zu kreieren, so Strohmaier, wobei in den Looks sowohl von den Firmen als auch von den Kunden zu lernen sei. Zwar nimmt er Newcomer-Labels erst nach einer gewissen Beobachtungsphase ins Sortiment, schätzt aber deren Potenzial, den Markt neu zu inspirieren und neue Zielgruppen anzuziehen, wie er dies in der Vergangenheit bei Lena Hoschek und Luis Trenker beobachtet hat. In Klagenfurt findet er neben urbanen auch sommertouristische Strukturen vor. Die Marken, die bei ihm in dem Segment gut funktionieren, sind Garmisch, Almgwand und Loden Steiner 1888. Weiters glaubt er auch an die Tiroler Walker und Stricker, die sich aktuell neu und an der Mode orientieren. look NEWS Steiner 1888 Einst Decken und Wohnaccessoires, jetzt Trachtenkollektionen. Mit reinen Merino-Loden werden meist ungefütterte Jacken und Sakkos, Mäntel und Parkas auch als Doubleface verarbeitet. Aber auch Techno-Stepp im Material-Mix mit Loden und Strick ist zu finden. Bei den Damen bestechen Finessen wie zweifarbige Rüschen, kontrastfarbige Einsätze, Dekornähte und Applikationen oder Samtbodüren. Gesteppte Parkas oder Kurzmäntel punkten durch abnehmbare Kapuzen, gestrickte Ärmel, Knebelknöpfe, Karabiner und viele praktische Taschen. Baumwoll-Stretch-Blusen in Unis erhalten durch Merinodetails oder Ranken- und Blütenstickerei Akzente. Striessnig Ponchos und Stolen dominieren in der Trachtenkollektion. Ponchos erscheinen mit Ornamentdrucken oder Stillleben im Patchwork-Stil. Der Mustermix wird durch Rauten und Ranken akzentuiert. Jacquardstolen bestechen mit Effektstickerei sowie Echtfellbesatz. Die Melangeoptiken zieren boiled Qualitäten. Vielfalt beweisen die Trianglestrickstolen mit Effektmustern, Paisleydessins oder Rosendrucken in verschwommener Optik und zurückhaltender Farbigkeit. Das Gamsdruckmotiv verleiht den Stolen das traditionelle Trachtenmotiv, und der Cashmeremix sorgt für wohligen Tragekomfort. Von G’wild »Alles kann – nichts muss«, das Motto bezieht sich vor allem auf die erstmals kreierte Damenkollektion. Das Augenmerk liegt auf taillierten Blusen mit austauschbaren Manschetten und teilbaren Jacken im alpinen Look. Die unifarbenen Designs der Blusen werden durch farblich abgesetzte oder karierte Appli kationsstoffe an den Manschetten akzentuiert. Hier geben klassische Farben wie Weiß, Blau und Schwarz den Ton an. Ein weiteres Highlight bei den Damen ist eine aus Loden gefertigte Jacke in satten Farbtönen. Die Herrenkollektion spielt mit der Vielfalt der Designs. Ein Materialmix mit Loden oder Kombinationen aus feinsten Stoffen, unifarbene sowie karierte Modelle mit oder ohne Tasche bieten eine breite Palette im Freizeitlook oder alpinen Style. Geiger Mode / T&C Salzburg Halle 3 Stand 720 / 0043 5242 69110 info@geiger-fashion.com / www.geiger-fashion.com TRACHT & COUNTRY SALZBURG 04.-06. März 2016 Halle 5, Stand 505 www.purset.at Modern. Stylish. Trendy. Petersgewanne 8 94327 Furth / Bogen Telefon +49 (9422) 80 87 14- 0 Fax +49 (9422) 80 87 14-20 Qualität & Design seit 1922 Weitere Informationen über unsere Kollektion finden sie unter www.huber-mode-tracht.de www.meierandfriends.de Strick. tionen vom Dirndl umzusetzen, die Trachtenmode in kleinen Dosen vorzugeben, wie sie es formuliert. Zitat: »Wenn die Kundinnen sehen, dass sie interpretieren können, finden sie das gut. Trachtenmode ist auch Lifestyle und sie wollen sich abheben vom Mainstream der Diskontermode.« In Salzburg übersiedelt ihr Unternehmen am 16. März vom traditionellen Firmenstandort in der Linzer Gasse in eine größere Immobilie am Linzergassenplatzl. Auf drei Etagen werden dann 300 m2 zur Verfügung stehen. Unter anderem wird darin auch eine Lifestyle-Area zur Verfügung stehen. Die Verbindung zur Alltagsbekleidung wird mit einem exklusiven BognerSortiment hergestellt werden. Von der Einfachheit gut gekleidet zu sein. Auch wenn der Begriff alpiner Lifestyle im Handel vertraut ist, verwendet man ihn zum Kunden hin i.d.R. nicht. »Deshalb kommen Kunden nicht, sagt Katharina Götzl. Und weiter: »Der Kunde kommt, weil er einen Anlass hat. Wir bringen ihn darauf, dass er einzelne Trachtenteile mit in den Alltag nehmen kann.« Sie ist der Meinung, dass Österreich eine Trachtenkultur hat, die durchaus auch gelebt werden sollte – vergleichbar mit der Modekultur Italiens, die ja auch im Straßenbild offenbar wird. Zudem würde die Einfachheit von Trachtenbekleidung so vieles erleichtern, weil man im Unterschied zur Mode nicht viel wissen müsse, um gut gekleidet zu sein. Außerdem erfolge die Herstellung zu ökosozial korrekten Bedingungen in Europa. Grundsätzlich sei der alpine Lifestyle zwar eher männlich, aber auch bei den Damen zeichne sich ein Trend zu Kombinationen ab, der diesen begünstige. Der Trend zu den Kombinationen wurde nicht zuletzt von den femininen Trachtenjankern in Strick und Walk begünstigt, die sich zu Dirndl, Rock und Bluse aber auch zu Jeans tragen lassen. Unabhängig vom Look seien sowohl bei Damen als auch bei Herren Accessoires beliebt, weil sie persönliche Stile entstehen lassen. Für modische Herren kombiniert sie die handbedruckte Krawatte zu Hemd und Strickjacke von Phil Petter. BPM, HS look NEWS MURK Lässigkeit Zuerst. Bei Murk verabschiedet man sich zum Herbst/Winter 2016/17 ein Stück von der Klassik und zeigt deutlich mehr legere, lässige Teile. Unkonstruierte Joppen in Strickqualitäten sowie der kontrastreiche Mix aus verschiedenen Materialien geben den Ton an. Als weiteres Highlight setzt der Erzeuger auf eine modische Kombination aus Weste und Janker im »modern fit«. Und: es kommen immer mehr innovative Materialien zum Einsatz, Tracht reloaded, sozusagen. PUR SET CAPES FOREVER. Der Accessoire-Erzeuger setzt das neue Dauerthema in neuen Varianten um: flauschige Kunstpelzkrägen machen aus Ponchos, Westen und Capes echte Luxusteile. Bei Tüchern und vor allem Schals ersetzen Materialien mit haarigen Strukturen klassische, glatte Stoffe. Bouclés und Bouclé-Optiken erleben ein Revival. Die Farben: kühl und reduziert. LUISE STEINER Exklusiv. Luise Steiner erweitert um die edle Linie »Luise«: alle Modelle werden ausschließlich in europäischen Manufakturen gefertigt, architektonische Kaschmir-Jacquards und Karos auf feinen, gewaschenen Wollqualitäten kommen zum Einsatz. Handgezeichnete und geometrisch bearbeitete Hirschmotive sorgen für den gewünschten Trachten-Effekt. Für die Herren gibt es neu das Schalmodell »Luiserl« der lässig ins Hemd gebunden werden kann. StaDLER SCHUHE NATUR PUR steht beim Tiroler Schuhproduzenten Stadler im Mittelpunkt. Naturleder mit Patina wird kombiniert mit Loden-, Walk- oder Strickstoffen. Flauschiges Lammfellfutter bietet ein einmaliges Trageerlebnis. Und: der Schuherzeuger baut sein Portfolio aus. Die Palette reicht von klassischen Haferlschuhen über trendige Sneaker bis zu exklusiven Landschaftstiefeln. zusätzliches Plus: Stadler lässt zu 100% in Europa fertigen. © F-ABRIC LABELS TO WATCH © BRAINSHIRT Bewusst wie F-Abric: Seit etwas mehr als einem Jahr ist F-Abric nun am Markt. Der nachhaltige Fokus der Kollektion kommt nicht von ungefähr: Hinter der neuen Modekollektion stecken die Recycling-Pioniere von Freitag, dem etablierten Taschenlabel aus der Schweiz. Die Entwürfe der Modelinie werden ausschließlich aus kompostierbaren und giftfreien Textilien gefertigt. Jedes Modell trägt eine »E-Nummer«. Dieses E steht für Europa und damit für Qualität, kontrollierbare, fairere Produktionsbedingungen sowie kurze Transportwege, die Ressourcen schonen. Der Flachs für das neue F-Abric Jackett stammt etwa aus der Normandie und wird in einer örtlichen Bauernkooperative weiterverarbeitet. Der Stoff dafür entsteht bei einem italienischen Webmeister in der Lombardei. Genäht wird die Jacke dann im polnischen Schlesien. Auch Österreich spielt mit: Das ärmellose Frühlings- und Sommerkleid »E172 Female Dress« wird aus Lenzing Viscose, eine hierzulande produzierte Faser aus europäischen Laubbäumen, hergestellt, die zu Leinfaser gemischt wird. Der in Italien gewebte Stoff erhält den klingenden Namen Italo Visco. Die Kollektion ist für nicht alles Damen und Herren erhältlich. Es muss grün sein, was einen Unterschied in der Mode macht. Ausschlaggebend ist eine bewusste Entscheidung für Nachhaltigkeit. Diese Labels wissen wie. Und sehen dabei gut aus. Brainshirt: Die ausschließliche Verwendung von organischer Baumwolle aus Amerika, eine faire sowie ökologisch einwandfreie Verarbeitung zu Stoffen in Österreich und die kontrollierte Fertigung in Europa. Das sind die Ingredienzen eines Herrenhemdes von Brainshirt – oder wie es das Team um Markengründer Matthias Hebeler (A7 Consulting Group, Fulda) zusammenfasst: »100 % reines Gewissen«. Beide Produktionspartner, Tuchhersteller und Konfektionär, sind bluesign zertifiziert. Die Bandbreite reicht vom Slim-Line-Cityhemd bis zum Holzfällertyp »Janus« (Vorderseite und Ärmel im Karo, Rücken und Schulter in uni) in VK-Preislagen von 79,90 bis 109 Euro. Kontinuierlich wird die Produktpalette erweitert – bis hin zu Sakko und Business-Anzug, der sogar den Vegan Fashion Award der Tierrechtsorganisation Peta errang. Key Account Manager Markus Roth freut sich über Händleranfragen aus Österreich: markus@brainshirt.eu 28 TZ 04 2016 LABELS TO WATCH © HEMPAGE Recolution: Ein Buchstabe macht den Unterschied: Hinter der Wortkreation steht ein norddeutsches Streetfashion-Label für Männer und Frauen, das ausschließlich auf GOTS-zertifizierte Bio-Baumwolle aus der Türkei setzt. Auch die komplette Fertigung der Fairtrade-Zipper, Hoodies, T-Shirts, Tank-Tops, Jogger und Accessoires findet dort statt, was die üblichen interkontinentalen Verkehrswege eines Kleidungsstückes vermeidet. Neu im Sortiment: Baumwollstrick, ebenfalls im Größenraster S bis XXL, nur diesmal »Made in Portugal«. Robert Diekmann (robert@recolution.de), einer der beiden Gründer, Sozialökonom und Master in Entrepreneurship, betont: »Wir wollen nicht über den Öko-Faktor verkaufen. Style und Qualität stehen im Vordergrund, ökofaire Produktion sind dabei ein Zusatznutzen.« Jan Thelen ist Weltenbummler und Kommunikations-Designer, er kümmert sich um die Bereiche Grafik und Design. Das Label ist erst fünf Jahre jung und hatte bislang den Österreichvertrieb nicht sonderlich im Fokus. Trotzdem ist Wien nach Köln in Sachen Distribution die zweitbeste Stadt der beiden »Recoluzzer« aus Hamburg. © WalkBoxx / SilkBoxx HempAge: Hanf als Basis für Textilien hat nicht nur eine deutlich bessere Öko-Bilanz als Baumwolle. Denn zum geringen Wasserbedarf und der natürlichen Resistenz gegen Schädlinge gesellen sich hervorragende Trageeigenschaften bis hin zum Körperklimaausgleich und UV-Schutz. Die in der Nähe von Nürnberg ansässige HempAge AG hat sich zum Ziel gesetzt, diesem lange vernachlässigten Rohstoff wieder zu der Geltung zu verhelfen, die er verdient. Kleinbäuerliche Betriebe aus der Provinz Shanxi liefern die feinen Fasern. Auch gewebt, gestrickt und zu Shirts, Knitwear, Hosen und Accessoires konfektioniert wird in China – freilich streng auditiert zu vorbildlichen Produktions- und Arbeitsbedingungen. Ein persönliches Bild von der Kollektion lässt sich anlässlich des INNATEX Showroom Salzburg machen: Diese Spezialmesse für nachhaltig orientierte Mode findet vom 5. bis 6. März im Arena City Hotel statt. Sales Manager Jan Roehler (jan.roehler@hempage.de) will dabei seinen Kundenstock ausweiten, zu dem jetzt schon Glasnost for Nature (Salzburg) oder Green Ground (Wien) zählen. © RECOLUTION WalkBoxx/Silkboxx: Seit 2013 gibt es die DOB-Kollektionen Walkboxx und Silboxx nun. Den Gründerinnen Constanze Janusch, die seit 20 Jahren erfolgreich ihre Couture-Linie CJ Fashion betreibt, und Cosima Wachs, einer Marketing- und Kommunikationsspezialistin, kam die Idee im Winterurlaub. Die erste Kollektion wurde im August 2013 in London präsentiert, die erste Auslieferung erfolgte mit Herbst/Winter 2014/15. Mit ihrer Boxx wollen die beiden Modeexpertinnen alle Frauen ansprechen, die Exklusivität schätzen – fernab von Typ- und Alterseinschränkungen. Warum Walkboxx und Silkboxx? Januschs Leidenschaft gilt dem Walk aus 100 % Schurwolle sowie der reinen Seide. Beides Naturmaterialien, deren Nachhaltigkeit im Fokus der Kollektionen steht. Design und Musterung finden im eigenen Atelier statt, die Produktion ist made in Europe. Die Walkboxx (VK 220 Euro für Oberteile bis 1.200 Euro für Mäntel) bietet modernen City-Style mit Jacken, Hosen, Kleidern, Röcken, Mänteln und Shirts. Ein lässiges Komplettprogramm. Typisch für die Silkboxx (VK 380 Euro für Tücher bis 950 Euro für Jacken) sind ausdrucksstarke Fotokunstdrucke, die für Oberteile, Shirts, Kleider, Röcke und Tücher verwendet werden. Derber Walk-Tweed trifft auf feinste Twill-Seide und Naturleder in Used-Optik. Crêpe-Seide wirkt futuristisch, während Walk-Flausch so kuschelig wie Cashmere ist. Zweimal im Jahr erscheint eine neue Kollektion. Seldom: Seamless – also ohne Nähte – gestrickte Pullover und Jacken (mit VKs ab 179 Euro) sind das Schlüsselprodukt der 1984 gegründeten Knitwear-Manufaktur aus dem Westerwald. Die Technologie ermöglicht einerseits eine »Just in time«-Produktion während der Saison (d. h. jede Größe aus einer Farbkarte von 22 Kolorits ist in maximal acht Tagen lieferbar). Und andererseits ausgesprochen innovative Styles, wie einen Doubleface-Wendepullover mit einem kühlenden Leinen-/Baumwollgarn auf der einen und wärmende Merinowolle auf der anderen Seite. Weitere Highlights zum H/W 2016 sind leichte All-Season-Qualitäten, boiled wool, extra langstapeliges Kaschmir und subtile Zweifarbigkeit. Merinowollen zeigen sich neu auf kontrolliert biologische Tierhaltung umgestellt, stammen also nicht mehr aus Australien, sondern aus Südamerika. Neu ist auch der erstmalige Vertrieb in Österreich: Eric Bossmann (mit einem Showroom in der Fashion Mall Salzburg) ist der Ansprechpartner. SA/CD 30 TZ 04 2016 © RECYCLIST WORKSHOP Recyclist Workshop: Seit 2012 schenkt das Unternehmen aus Weimar recycelten Textilfasern ein neues Leben. Die Mannschaft um Geschäftsführer Lars Nüthen kreiert frische Streetwear mit dem besonderen Plus an Nachhaltigkeit durch das Cradle-toCradle-Prinzip. Ob Pullover (zu VKs zwischen 90 und 120 Euro), Mütze oder Schal – jedes Kleidungsstück kann am Ende seines Produktlebens zurückgegeben werden und gelangt in den Wiederverwertungskreislauf zurück. Als Dankeschön gibt’s Rabatt auf den nächsten Einkauf. Für die Strickkollektion wird ein Garn aus 70 % recycelter Baumwolle und 30 % recycelten Plastikflaschen verwendet. Für die Vlieskollektion kommen grob zerfaserte Textilabfälle, reißfest verbunden durch ein Netz an Nähten, zum Einsatz: Eine Technik, die im 19. Jahrhundert in Sachsen patentiert wurde. Und ein Konzept, das in der Gegenwart mit dem Bundespreis Ecodesign ausgezeichnet wurde. Auch die Leidenschaft fürs Fahrrad fließt in die Kollektion ein, sei es durch den funktionalen Schnitt für »Bicycle Commuter« oder durch liebevolle Details aus verarbeiteten Kettengliedern. Nun soll das Händlernetz deutlich ausgeweitet werden, Interesse tut man am besten unter lars@recyclistworkshop.de kund. © SELDOM Wunderwerk: Zwei absolute Mode- und Vertriebsexperten, die sich zusammentun, um der Umweltverschmutzung und der Ausbeutung von Menschen in der Textilindustrie entgegenzutreten. Heiko Wunder (u. a. Esprit, Tom Tailor, DressMaster) und Tim Brückmann (u. a. Replay, c’mon distribution) gründeten 2013 das Label Wunderwerk. Der Markteinstieg gelang wie im Bilderbuch. Nicht nur auf nachhaltige Mode spezialisierte Händler reagierten positiv auf die Kollektion – mittlerweile macht der konventionelle Textilfachhandel 70 % des Umsatzes von Wunderwerk aus. Aktuell werden 230 Kunden in Deutschland, Benelux, Spanien, Irland, Großbritannien, Finnland, Österreich und der Schweiz beliefert. 2014 wurde ein Online-Shop gelauncht sowie ein erster Verkaufsstore in Düsseldorf eröffnet. Wunderwerk bietet eine Kollektion für Damen und Herren, die viermal jährlich neu aufgelegt und zu zehn Terminen ausgeliefert wird. Dabei umfasst die Kollektion etwa 140 Damen- und 70 Herren-Styles. Die Handschrift ist urban. Im Fokus: Das Qualitätssicherungsprogramm, das wo möglich auf zertifizierte Materialien (kbA, kbT, GOTS) setzt. Organic Cotton nach GOTS-Standard bildet dabei die Basis. Umweltschonende Fasern wie Buchenholz- oder Eukalyptusfasern werden zunehmend eingesetzt. Auf Polyester und Acryl, die aus Erdöl hergestellt werden, wird verzichtet. Wunderwerk ist Mitglied im Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft (IVN). 2015 gewann man den Peta Vegan Fashion Award. © Wunderwerk LABELS TO WATCH © Veronica Dreyer LABELS TO WATCH Pur am Pool Swimwear aus Österreich. Hochwertig, minimalistisch – und durchnummeriert. Das Wiener Label Veronica Dreyer überzeugt mit Klasse und einer eigenen Definition von Nachhaltigkeit. I m Sommer 2013 war es so weit. Artdirektorin Anaïs Horn sinnierte mit einer Freundin über die perfekte Bademode. Und darüber, dass sie nirgends zu finden sei. Was zu finden war: allzu knappe Bikinis und altmodische Einteiler. Nichts davon gefiel. Nichts entsprach dem eigenen Geschmack der beiden Damen. Eine Story, die oft hinter Label-Gründungen steckt. Innerhalb von drei Wochen war der erste Badeanzug gefertigt. 60 Stück wurden auf Vorbestellung verkauft. Mittlerweile designt das Duo drei bis vier neue Modelle pro Jahr. Das Ergebnis: Veronica Dreyer. Poolwear inspiriert von den Stilikonen der vergangenen Jahrzehnte. Hochwertige Stoffe aus Italien. Europäisches ManufakturKnow-how. Der Clou: Die Modelle werden laufend durchnummeriert. Sind eher zeitlose Sammlerstücke als saisonale Trendspitzen. Kostenpunkt: 120 bis 180 Euro. Was mit Swimsuit No. 1 (klassischer One-Piece mit breiten, im Rücken gekreuzten Trägern) und Bikini No. 1 (Two-Piece mit im Rücken gekreuzten Trägern) begann, ist im Sommer 2016 bei No. 8 angekommen – einem Basic-One-Piece mit Spaghettiträgern in den Farben Black und Amber. Firmengründerin Anaïs Horn im Gespräch. Was macht die Kollektion von Veronica Dreyer besonders? Unsere Entwürfe werden doppelt genäht, dadurch besitzen sie einen Shaping-Effekt, ohne einzuengen. Der Zusatznutzen liegt außerdem darin, dass unsere Badeanzüge und Bikinis so designt und verarbeitet werden, dass man sie auch zu Rock oder Hose kombinieren kann. Frauen können sich mit unseren Designs angezogen fühlen! Wir wollen den Frauen Leichtigkeit zurückgeben. Sie sollen sich am Strand, am Pool und im Beach-Club wohlfühlen. Sie setzen auf Nachhaltigkeit statt Konsumwahnsinn. Wir kreieren zwar jährlich neue Modelle in limitierten Farben, bauen aber auf unseren vergangenen Entwürfen auf. Ältere Designs werden dann zu unseren Basics, die es in leicht abgeänderter Version und in den gefragtesten Farben immer geben wird. Dementsprechend haben wir unseren Badenanzug No. 1 als Klassiker weiterhin im Sortiment. Unsere Idee von Nachhaltigkeit: Die Kundin kann ihr Lieblingsstück immer wieder kaufen und muss sich keinem Trenddiktat unterwerfen. Abgesehen davon setzen wir auf extrem hochwertige Stoffe mit UV-Schutz aus Italien und Metallschließen aus Frankreich. Unsere Poolwear hält also ewig. (lacht) Wo produzieren Sie Ihre Kollektion? Zu Beginn haben wir uns eingebildet, dass wir alles in Wien produzieren lassen können. Die ersten Modelle haben wir deshalb mit einer Wiener Schneiderei hergestellt. Das ging aus Ressourcengründen aber nicht lange gut. Heute arbeiten wir mit einer auf Bodywear spezialisierten Schneiderei in Budapest zusammen. Wie entwickelte sich Ihr Geschäft weiter? 2014 wurden wir direkt von der Firma Mühlbauer, die damals noch einen tollen Fashion-Store in der Wiener Innenstadt betrieb, angeschrieben. In zwei Wochen haben wir dort 25 Badeanzüge verkauft! Leider hat der Shop mittlerweile geschlossen. Das war genau unsere Zielgruppe. Und unseren Modellen tut es gut, wenn sie für unsere Kundinnen sicht- und angreifbar sind. Wir haben einen eigenen Online-Shop, finden aber, dass es wichtig ist, auch im stationären Handel vertreten zu sein. Aktuell beliefern wir drei Stores in Wien, Innsbruck und St. Pölten. Außerdem gibt es Veronica Dreyer im Shop des Thermalbads Vöslau. Und wie sehen Ihre Ziele aus? 2016 widmen wir uns dem weiteren Ausbau unseres Vertriebsnetzes – auch international. Den Kontakt zu Händlern versuchen wir direkt herzustellen. Natürlich wollen wir auch unseren OnlineShop weiter ausbauen – Österreich und Deutschland stehen dabei im Fokus. Auch die Schweiz zeigt bereits Interesse, und eine Kooperation mit hochwertigen Hotelshops in Südfrankreich ist im Gespräch. Auf Messen stellen wir momentan noch nicht aus – das rechnet sich meist erst, wenn man auf Masse verkauft. Und wir wollen lieber organisch wachsen. SA TZ 04 2016 31 ACCESSOIRES Codello Hubegger MALA ALISHA Striessnig SEEEBERGER Passigatti PONCHOS UND Patchwork Der anhaltende Trend zu Ponchos beschert den Anbietern von Accessoires gute Zeiten. Der Mix von unterschiedlichen Materialien sorgt für frische Optiken – auch bei Taschen. MUSTERSEITE D ie großen Trends der DOB spielen den Accessoires-Anbietern in der Herbst/Wintersaison 2016/17 erneut in die Hände. Denn die Lust auf neue Wollmodelle, gekonntes Layering und aufs wohlig-warme Einhüllen können diese bestens bedienen. Das unbestrittene Liebkind der Hersteller ist dabei einmal mehr der Poncho. Es gibt wohl keinen Anbieter textiler Accessoires, der dem komfortablen Kleidungsstück nicht zumindest einen kleinen Teil seiner Kollektion widmet. Dabei reicht die Spannweite von fein gestrickten IndoorVarianten, die den Pullover ersetzen, bis zu dicken Outdoor-Versionen mit Kapuze, die dem Jackensegment Konkurrenz machen. Oder von offen verarbeiteten Überwürfen bis zu eleganten Capes. Katharina Jacob, Creative Director bei Codello, konkretisiert: »Mit neuen Varianten, die Westen und Jacken ähneln, mit aufgesetzten Taschen, Applikationen, Strass-Motiven und Lederfransen wurden die Styles neu interpretiert.« Ina-Katharina Barthold, Marketing Manager bei Passigatti, pflichtet bei: »Die Capes haben sich weiterentwickelt, neue Formen sind entstanden. Dadurch ergeben sich neue Tragemöglichkeiten etwa mit einem Gürtel oder einer Nadel.« Dass diese Weiterentwicklungen des beliebten Themas der richtige Weg sind, hat sich bei Codello schon bemerkbar gemacht, wenn Katharina Jacob sagt: »Das Segment wurde nach den ersten Orderwochen bereits sehr gut von den Händlern angenommen und beweist seine hohe Wichtigkeit.« Beim heimischen Label Textile Accessoires Romy Hubegger hat man das Poncho-Sortiment ebenfalls erweitert. Daniela Hubegger, die sich seit Jahresbeginn die Geschäftsführung mit ihrer Mutter teilt, setzt auf Modelle mit ZickZack-Muster oder auf Colourblocking mit wenigen großen Farbfeldern und ist überzeugt: »Der Trend ist auch den wärmeren Wintern geschuldet, denn so kann man die Modelle länger tragen.« Kuschelfaktor. Trotzdem müssen die Materialien der neuen Accessoires im Winter vor allem eines sein: kuschelig warm. Mohair- und Merino-Wolle, hochflorige und haarige Garne, Viskose-Mischungen, Pelz und Fake Fur bringen Wärme in den Winter. Am liebsten werden verschiedene Materialien in einem Modell verarbeitet, denn Patchwork ist das Gebot der Saison. So entstehen spannende neue Strukturen und Oberflächen. Aber nicht nur beim Material, auch bei den Mustern wird wild kombiniert. FRAAS Tosca Blu Roeckl Natürliche und authentische Materialien sowie erdige Farbtöne verbinden textile und Leder-Accessoires in naturverbundener Harmonie. AIGNER Hoch im Kurs stehen einerseits geometrische und grafische Muster, Fischgrat und Hahnentritt. Andererseits zieht sich mit Retro-Prints der 70ies-Trend aus der DOB auch hier bis in den Accessoires-Bereich: Drucke in leuchtenden Farben und Tapetenmuster verkörpern die wilden 70er ebenso wie von Hand gedruckte Folkloremotive und die allgegenwärtigen Fransen, am liebsten aus Leder. Der Liebe zum Einhüllen ist es wahrscheinlich auch zu verdanken, dass Tücher, Schals und Stolen zunehmend an Größe gewinnen. Daniela Hubegger: »Die steigende Größe der Accessoires ist generell ein wichtiger Trend, auch bei den Schals sind die grob gestrickten, großen Modelle ein Thema. Es muss einfach ein bisschen mehr dasein.« Katharina Jacob, Codello, bekräftigt: »Auch bei den Tüchern bleiben große Formate beliebt – vor allem gewebt und mit Codello-typischen Printmotiven.« Taschen-Trend. Ähnlich beliebt wie bei den textilen Accessoires ist der Trend zum Patchwork auch bei den Taschen. Vor allem bei Uni-Modellen setzt man auf den Mix verschiedener Materialien und Strukturen. Die Natürlichkeit und Authentizität des Materials steht bei den Herstellern in der kommenden Herbst/Wintersaison durchwegs im Fokus. Weiches Leder, ein ungekünstelter Used-Look und besondere Verarbeitungsmethoden unterstreichen diesen Charakter. Bei manchen Modellen verzichtet man zugunsten des Lederlooks gar auf das Innenfutter. Auch die Farbpalette umfasst viele natürliche Braunschattierungen wie Erdtöne. Das gewisse Etwas erhalten die Modelle über Flechtungen und Knotendetails. Wenn es doch einmal etwas mehr sein darf, dann trumpfen die Taschen mit glänzenden Oberflächen – etwa aus metallisierendem Leder –, klaren, geometrischen Mustern oder aufwendig verarbeiteten Fronten, zum Beispiel aus Holzfurnier, auf. Neben dem geräumigen Shopper und der eleganten Clutch entwickelt sich übrigens die lässige HoboBag in der kommenden Saison zu einem Lieblingsbegleiter. BN TZ 04 2016 33 Striessnig Passigatti Poncho-Vielfalt. Ob gewebt im Streifendessin, gestrickt mit Strassapplikation, uni mit Zierstichkante oder als Wendemodell – der Poncho ist aus der Kollektion nicht wegzudenken. Daneben werden verspielte Strickschals in Form von Zebra- oder Tigermuster sowie Patchworkdessins wichtig, wollige Oberflächen zeigen verschwommene Drucke. Grobe Jacquardstrukturen werden im Mustermix mit Effektgarnen angeboten, überdimensionale Stolen mit Fransen. Auf der Farbpalette spielen Senf, Camel und Mandarin, Grün, Braun und Hellrot sowie Orange, Flieder und Himbeere die Hauptrollen. Retro trifft Reduktion. Retro-Einflüsse der 70er-Jahre treffen bei Passigatti auf edle, reduzierte Designs, Erdfarben, Wiesentöne und Graunuancen geben den Ton an. Grafikmotive, Retrodrucke in leuchtenden Farben, EthnoMuster in warmen Erdtönen oder Blumen-Drucke in Denim-Farben bestimmen die insgesamt fünf Kollektionsthemen. Neben weichen, natürlichen Materialen spielen innovative Stoffe, neue Qualitätsmischungen und Gewebestrukturen in spannenden Kombinationen eine wichtige Rolle. Stricktücher werden mit langen Fransen, Fell oder Pailletten geschmückt, üppige Stolen zählen zu den Highlights. Codello Fraas Boho-Beautys. Die Highlights der sechs Liefertermine sind zwei limitierte Editionen. Bei der einen tummeln sich poppig in Szene gesetzte Looney Tunes auf Damen-Accessoires, bei der anderen werden Männer-Modelle mit Allover-Prints aus dem Star-Wars-Universum geschmückt. Außerdem laden Capes und Ponchos in sanften Grauund Rosé-Tönen zum Kuscheln ein. Leder-Fransen, Applikationen und von Hand gedruckte, modern interpretierte FolkloreMotive stehen für einen modernen Boho-Look. Fraas. Im Trendthema »Northern Hemisphere« spielen weiche Materialien wie Modal, flauschiges Cashmink, reine Schurwolle, feines Mohair und Oversized Fringes die Hauptrolle. Vielfältige Blautöne werden mit Orange akzentuiert. Das Highlight: ein Schal aus gekochter Schurwolle mit InuitMuster. Das Thema »Soft Geometrics And Structures« feiert die Kombination von Drucken und Strukturen unterschiedlicher Texturen und Veredelungen. Meshgewebe, Lasercuts, graphische Häkelmuster und Patchworks bestimmen den Look. Textile Accessoires Romy Hubegger Opulent bis kuschelig. Edle Materialien wie Cashmere, Seide, Modal, Wolle und Viskose sowie Mischungen daraus stehen im Fokus. Für bedruckte Stolen und Tücher kommen besonders feine Woll- und Modalqualitäten sowie reiner Seiden-Twill im Sandwash-Look zum Einsatz. Opulente Blumendessins, barocke Elemente, Schottenkaros, Hahnentritt- und Fischgratmuster, Animals und Ethnoprints kommen sowohl solo als auch im Mix zur Anwendung. Kuschelig wird es nicht nur mit den allgegenwärtigen Ponchos, sondern auch mit Modellen aus hochflorigen, haarigen Garnen. 34 TZ 04 2016 Purset Kühler Winter. Die Farbthemen werden zur neuen Saison wieder kühler und cleaner: Frostige Pastelltöne wie Eisblau und blasses Rosé stehen im Vordergrund, Weiß, Créme, Camel und Grau ergänzen, feurige Erdfarben akzentuieren. Fantasievolle Paisleys, Collagen und verspielte Muster schmücken die Modelle, auch zart bedruckte Seidenstolen werden neben den kuscheligen Styles wieder wichtiger. Der winterlichwarme Überwurf tritt in klassisch offener Form als Cape, geschlossen als Poncho oder als Weste auf. © SEEBERGER look NEWS accessoires Mala Alisha Mala Alisha. Das It-Piece der kommenden Saison ist bei Mala Alisha Fell. Es findet für klassische Modelle ebenso Verwendung wie für weiterentwickelte jüngere Kreationen. Neben den wichtigen Schal-Fell-Kombinationen in gewebten Qualitäten zeigt man aber auch Print-Modelle »made in Italy« mit einer besonderen Vintage-Behandlung, die ebenfalls zu Fell kombiniert werden. Die Farben der Kollektion sind großteils gedeckt, Akzente werden mit knalligem Rot, Orange oder Blau gesetzt. Hochwertige Materialien wie Wolle-Seide-Mischungen oder Modal-Cashmere-Qualitäten stehen im Fokus. Anokhi Magische Reise. Die »magical journey« führt die Anokhi-Kollektion stilistisch von der Mongolei über ein Hippie-Festival bis in die Londoner Baker Street. Die Formensprache ist klar und definiert, Kanten werden betont. Key-items sind Beutel und Taschen mit kurzem Griff. Neben feinem Kalbsleder setzt man auf neue Qualitäten wie Nylon, Boiled Wool und kunstvolle Flechtungen, das Festival-Thema wurde mit Jute- und Jacquard-Modelle umgesetzt. Neben Taschen bietet Anokhi auch Strick, Lederjacken, Capes und Tücher an. Aigner Artisan Aged. Mit dem SchlüsselTrend »Artisan Aged« setzt man auf hochwertiges, naturbelassenes Leder. Zu den wichtigsten Modellen zählen großzügige Hobos aus weichem Rindsleder mit natürlich feiner Narbung oder aus Lammleder mit Handflechtung sowie lässige Shopper, bei denen die Natürlichkeit des Materials durch den Verzicht auf ein Innenfutter betont wird. Saddle Bags in verschiedenen Größen stehen für einen Country-Boho-Look. Die Farbpalette ist von warmen Erdtönen wie Cognac und Coffee, Taupe und Braun geprägt. Bergwelten. Das Ursprüngliche der Berge inspirierte die Münchner Marke Aigner. Im Mittelpunkt stehen die Materialien: Leder, Strick, Pelz und Fell werden im Material- und ColourBlocking gezeigt. Die Signature Bag »Cybill Special« erscheint in den Saisonfarben Feather Grey, Forest Green sowie Rosewood und mit sechs verschiedenen Highlight-Versionen, darunter eines mit einer Front aus Holzfurnier. Mit »Rosie« hält ein neues Modell Einzug, das sich zur Premiere als Umhängetasche, City Bag oder Shopper mit einem Streifen in glattem Shearling in den Farben Taupe/Grau und Grün/Blau zeigt. Liebeskind Berlin Tosca Blu Das neue Schwarz. »Power of Geisha« ist das Motto der neuen Liebeskind-Kollektion, zu der man sich von den Kontrasten Japans inspirieren ließ. Mit »Nagano« liefert man in der Serie »Black Is The New Black« eine neue SignatureTasche, bei der die weich fallenden Seitenteile im Kontrast zum festen Körper stehen. Der Shopper ist in zwei Varianten und sieben Materialkombinationen – allerdings ausschließlich in Schwarz – erhältlich. Mit »Fuji« bekommt er eine kleine Schwester, die sich mit acht verschiedenen Farben allerdings etwas bunter gibt. Glam Rock. Italienisch interpretierter Brit Style könnte das Motto der neuen Taschen von Tosca Blu sein. Grafisch inspirierte Muster wie Blümchentapeten-Versionen und dunkle 70iesHerbstfarben prägen die Kollektion ebenso wie Patchworks aus Leder, Wildleder und Stoff. Urbane Styles werden aus Gunmetal-Leder gefertigt oder mit rechteckigen Maxi-Verschlüssen versehen. Mini-Bucket-Bags mit Fransen sowie besonders weiche Schultertaschen aus metallisiertem Leder versprühen dagegen Glam-Rock-Feeling.. Marc O’Polo TZ 04 2016 35 Alles im McCartney © access Fotoservice Fluss Zur Sommersaison 2017 verkneifen sich die Stoff-Designer laute Provokationen. Es gibt viel Komfort, viel Spannung und viel fürs Gefühl. Markt und Mode sind in Bewegung. E inen ersten Ausblick mit Blick auf die Modesaison Frühjahr/Sommer 2017 formuliert das niederländische Forecasting-Magazin Textil View so: »Wir suchen etwas, das dauerhafter ist als nur saisonal« und überschrieb dann die Stofftrends mit »Wear your beliefs«. Vielleicht ist tatsächlich die eigene Überzeugung, der eigene Standpunkt das wichtigste, was bleibt, angesichts der Erosion tradierter Prägungen hinsichtlich Geschlecht, Alter oder Kultur. Auch die starre Saisondenke ist längst überholt. Christopher Bailey, CEO von Burberry, verkündete jüngst, dass man der Kundschaft künftig nur noch zwei Schauen pro Jahr mit einer »saisonübergreifenden Mischung von Styles« zeigen wolle. Diese sollen dann unmittelbar nach der Modenschau in den Boutiquen und Online-Stores erhältlich sein. Die Linien Brit, London und Prorsum werden im Zuge des- 36 TZ 04 2016 sen unter dem Label Burberry zusammengeführt. Andere Firmen werden folgen. Wohl auch deshalb hat sich die Pariser Textilmesse Première Vision endlich zu einer Frühmesse durchgerungen. Sie soll vom 6. bis 7. Juli 2016 im Pariser Palais Brongniart stattfinden und überschneidet sich um einen Tag mit der View by Munich Fabric Start (5. bis 6. Juli 2016) in München. Die Ankündigung der Pariser spielt für so manches vertikale Unternehmen keine Rolle mehr. In Zeiten der permanenten Programmentwicklung pflegen sie einen extrem engen Kontakt zu einem sehr konzentrierten Lieferantenkreis. Textilmessen besuchen sie nicht mehr. Einmal mehr muss sich die Textilindustrie neuen Herausforderungen stellen, Systeme und Prozesse hinterfragen und neu justieren. Schwindende Massenmärkte und zunehmend heterogene industrielle Märkte fordern eine immer höhere Produktionsflexibi- lität, weil der Endverbraucher individualisierte Leistungen erwartet. Aktuell treiben gestiegene Rohstoffpreise für Leinen und Wolle, die sinkenden Ölpreise, Währungsfluktuation und Umsatzeinbrüche in wichtigen Absatzmärkten wie Russland und China Sorgenfalten auf die Stirn. Für Claudio La Cioppa, General Manager von HOH Hoferhecht Stickerei, Lustenau, nennt die Situation der europäischen Textilindustrie »durchzogen bis schwierig«. Positiv sind für ihn jedoch die individuellen, kurzfristigen Programme, die man mit hochwertigen Kunden entwickelt und die trotz deutlich höherem Aufwand dem Geschäft einen positiven Input geben. Nach vorne blickt auch die Getzner Textil AG in Bludenz. Weitere 140 Mio. Euro fließen in eine neue Veredlungshalle mit kompletter Ausrüstung. In Gera wird zudem die Produktion für die Damaste weiter ausgebaut. Auch die Textilmessen in München und Mailand haben den Unsicherheiten getrotzt. Die Stimmung war gut. Die Besucherzahlen sehr gut. Ein Plus von 13 % bei den inländischen Besuchern nährt in Mailand die Hoffnung auf eine weitere Belebung der heimischen Wirtschaft. Aus dem Ausland kamen elf Prozent mehr Firmen, allerdings blieben die zuletzt so umworbenen chinesischen Einkäufer zu Hause (–28 %). Die Stoffe selbst erneuern sich über »Transformations- und »Manipulationsprozesse«, sagt Stefano Fadda, Kreativdirektor der Milano Unica. Nur das liefere neue Materialien. Daher sei weniger das Ausgangsmaterial denn das Endresultat entscheidend. Für Jo Baumgartner, Kreativdirektor der Munich Fabric Start, dreht sich zur neuen Saison alles um Wertigkeit, Zeitlosigkeit und viel Emotion. »Ageless« überschreibt die Munich Fabric Start in München ihre Trends zum Sommer 2017 und thematisiert damit nicht nur den demografischen Wandel. Baumgartner führt Beispiele an: »Was passiert, wenn 13-Jährige das Gleiche tragen wie 60-Jährige? Wie müssen dann die Kollektionen aussehen?« Konkret dreht sich zum Sommer 2017 viel um Weiß und helle Töne, auch um Schwarz/ Weiß-Themen. Doch mit Pink, Violett, Orange- und vielen Grüntönen setzt die Mode auch frische Farbakzente. Weiche Griffe und fließende Waren versprechen Komfort und weiche Linien. Die Transparenz meldet sich zurück und Streifen sind ein großes Thema. Daneben sorgen Metall- und Lurexeffekte sowie subtile Hightech-Anmutungen dafür, dass die Sortimente später nicht in Rustikalität und Vintage ertrinken. Jerseys bleiben extrem innovativ und verteidigen ihren Platz in der Mode. HÖV Plisseestoff Bonotto © Hövelmann MUSTERSEITE STOFFE 01 Tessitura Rossi Munich Fabric Start 02 Dior © access Fotoservice © access Hövelmann E in optisch ruhiger, fast meditativer Style und ebensolche Looks treffen auf Technik und Fu n kt i o n . Schlichte Unisex-Gewänder mit spirituellem Anstrich zelebrieren luftig-leichte Weiten- und Längenspiele. Daneben liefert eine urbane Home- und Sportswear Komfort bis in die klassische Konfektion hinein. Feinste Webbilder verurteilen die klassischen Wollstoffe zur Zurückhaltung. Auch Hemdenstoffe übertrumpfen sich in Feinheit, zum Beispiel mit extrem dichter Kette (Getzner), damit Streifen und grafische Kleinstmuster noch klarer hervorstechen. Mit feinen Strukturen oder modifi- die Denim by Première Vision zum Frühjahr/Sommer 2017. Dazu passt mit »Miracle Air« ein Denimartikel vom japanischen Chemiefaserspezialisten Toray, dessen Elastan auf einer Polyester-Hohlfaser basiert. Diese Ware hat das japanische Modeunternehmen Uniqlo bereits seit Sommer 2015 für Männerjeans im Programm. 20 % weniger Gewicht soll sie haben. Feminin wird es mit leichten Kreppartikeln für Hosen, Kleider und leichte Mäntel und modernen Langjacken, die u. a. beim italienischen Weber Viscotex und Philea (F) erfolgreich sind. Zarte durchscheinende und anschmiegsame Waren bis hin zu Gazen, Chiffon, Organza, MIND Design zierten Klassikern wie dem Blackwatch-Karo sollen Anzugsakkos die Hose aufpeppen, weiß Detlef Pogge von AixFabrics zu berichten. Erfolgreich sind neue Strukturen in technischer Anmutung, die die Konfektion aktuell bei Lanificio Roma (I) gut mustert, zum Beispiel in Nylon/Baumwolle/Elastan. Hosen dürfen wieder fließen. Leichtgewichte sucht auch die Menswear, doch der Look soll baumwollig bleiben, trotz favorisiertem Techno-Appeal und Nylonbeimischungen bei Baumwolle. Die Womenswear greift zu leichten Satins und feinen Twills, bringt auch Lyocellartikel in Leinwandbindung zurück ins Spiel, wie man beim italienischen Spezialisten für Hosenqualitäten Progetto Uno feststellt. Gerne auch für PPTAusrüstungen. Auch Denim folgt dem Feinheitsgebot. »Featherweights« (Federgewichte. Anm. d. Red.) verkündete schon Borkenkrepp und feine Tülle umwehen zum Sommer mehrlagig den Körper und kommen nicht selten mit Techno-Appeal daher. Plissees sorgen modisch für Furore. Daneben sind feine Rippenbilder, auch Cotelés, uni oder bedruckt, beliebt. Immer wieder schimmern mustermäßig eingewebte Lurex- oder Viskosegarne im Stoff, blitzen Strasssteine und Pailletten. Die Drucke sind in diesem Thema wolkig und monochrom oder sorgfältig platziert, großflächig oder extrem kleinteilig. Manchmal ist es nur ein grafisches Spiel feiner Linien. Die Farbstimmung basieren auf Weiß, Champagner, Grautöne, Nude, zartem Hellblau, Rauchblau und Rosé. Progressiver und futuristischer wirken Kombinationen aus dunklem Grau und Schwarz plus Violett, Pink, Platin und Silber, wie die Munich Fabric Start in dem Thema »Robotic Instinct« zeigt. höv TZ 04 2016 37 STOFFE 01 Uni Textile Munich Fabric Start 02 Antonio Marras 03 Tissage de Chaume © access Fotoservice © Hövelmann E in Tummelplatz für Großstadtfarmer, Blumen- und Naturliebhaber. Ein Hauch von Romantik durchzieht die Mode, getragen von dem Ideal, die Welt zu verbessern wie in der guten alten Hippie-Zeit. Handwerk trifft Vintage, nicht ohne die Grenzen in jede Richtung auszureizen, mal rustikalnaiv, mal künstlich überzeichnet. Die Milano Unica nennt eins ihrer Trendthemen »Nature and Artifice«. Aus der Vogelperspektive blickt man auf die Welt, nutzt die Tektonik und Grenzen natürlicher Landschaften als Inspirationsquelle für Strukturen und Druckdessins. Leinen und -mischungen drehen zum nächsten Sommer modisch auf Baumwollgarnen oder Fil Coupés. Metallaccessoires, schimmernde Pailletten oder Lackierungen sorgen für Spannung. Stickereien wie bei HOH Hoferhecht Stickereien zeigen romantische kleine BlumenAllovers, unregelmäßig gestreut und dezent mit Pailletten bereichert. Tweeds präsentieren sich chamäleongleich, mixen unterschiedlichste Effektgarne und Garnstärken in Karos oder Streifen (Philea). Die passende Steilvorlage für moderne Kostüme liefert Prada schon in diesem Sommer. Neben Blockstreifen und Karos sind Blumen omnipräsent, von natürlich bis tropisch interpretiert. Selbst in der Menswear zieren sie schon in diesem GARDEN of Eden 38 TZ 04 2016 Sommer bei Gucci, Dolce & Gabbana oder Antonio Marras Anzüge, Hosen und Blousons. Neben Palmblättern und tropischen Blüten sind Früchte oder Vögel auch für Hemden unterwegs. Die Farben: Grün- und Graukontraste, metallisches Olivgrün, Sand-, Orange- und Rottöne, Vanille. höv © Hövelmann und überzeugen zum Beispiel bei der italienischen Weberei Lyria schon jetzt die Konfektion. Garngefärbtes Leinen, PPTüberfärbte Leinenartikel, -Delavés, immer auch in Mischungen mit Baumwolle oder Lyocell sind wichtige Hosen-, Hemdenund Kleiderthemen für DOB wie HAKA. Flammen- und andere Effektgarne liefern u. a. den Hemdenstoffen bewegte Oberflächen. Dazu dienen auch neue Färbeverfahren, die bei indigogefärbten Stückfärbern weiße Stellen durchblitzen lassen (La Torre). Dazu passen extrem gebleachte Denims, beige überfärbt oder mit markanten Webbildern wie Fischgrat. Viele leinenfarbige Stoffe nutzen gröbere Garne, erinnern nicht selten an Hanf oder Bast, sind offen gewebt oder zeigen markante 3D-Strukturen, um den ländlich-rustikalen Charme in die Mode zu tragen. Das gilt auch für die vielen Franseneffekte, Stickereien mit dicken matten STOFFE und stehen in Konkurrenz zu leichten Nylons. Immer noch up-to-date sind Cut-outs und Netze, die sich bis in den Lederbereich ziehen (Leathertex). Ajoureffekte, Fallmaschen und Doppelgewebe mit transparenten Partien forcieren das Spiel rund um das Zur-Schaustellen und dem Verbergen. Unübersehbar sind Camou flage-, Reptil- und Tierfellmuster, die verfremdet und frech kombiniert werden. Batikthemen und Degradés erneuern sich im Zusammenspiel mit technischen Materialien. Die Farben in diesem Thema sind extrem und lebensbejahend. Intensives Gelb, Pink, Violett, Limonengrün, Indigo und dazu Schwarz und Weiß. höv FESTIVAL Effekt rascht mit Multicoloreffekt, auch lackierte Crochés liefern Glanzaspekte und regenbogenfarbige Plissees das ultimative Sommerthema, siehe Stella McCartney. Denims fallen nicht nur mit Destroyedund Multicoloreffekten auf, sondern auch mit markanten Bindungen wie Waffelstrukturen (ITV). Gleichzeitig nehmen sie sich auch des Technikthemas an. Unter »ITV_Punkybike« zeigt die italienische Denimschmiede zum Beispiel Mischungen aus Baumwolle/ Cordura und hat auch Denims mit Membran in typischem Indigoblau im Programm. Nach wie vor wirken Sporteinflüsse auf die Mode ein, so dass Anbietern von technischen Jerseys wie Eurojersey (I) einen echten »Run« erleben. So mustert die Menswear leichte Bondings für Sakkos und Jacken sowie Single Layer für Hosen. Leichte Cottons sind mit Beschichtung wettertauglich © Hövelmann 01 Uni Textile Munich Fabric Start 02 Hunter 03 Filetül Mensucat by Munich Fabric Start © access Fotoservice © Hövelmann E ntertainment in der Endlosschleife und ein Inspirationsmix von afrikanischem Punk bis hin zum Großstadtfestival. Druckdessins fallen auf: großflächig, dreidimensional in der Anmutung und gerne mit holografischem Effekt, auch unregelmäßig, unfertig, partiell lackiert oder mit Folienprint. Wellenmuster wirken, als seien sie permanent in Bewegung, Linien verwirren die Sinne, wenn sie auf doppellagigen Stoffe ständig in Bewegung sind. Daneben wirken Baumwollstoffe mit riesigen Kringeln oder Gesichtskonturen in Comic-Stil fast schon beruhigend. Künstliches Vinyl über- TZ 04 2016 39 © FranςoisGirbaud STOFFNEWS Première Vision/Leclaireur Shigoto Project is io n iè r e V m © Pre 40 TZ 04 2016 © FabricFabrik D ie 15 Designer waren von der französischen Textilmesse Première Vision und Armand Hadida, dem Gründer des Pariser Avantgarde-Stores Leclaireur, aufgerufen worden, die japanische Arbeiterjacke »Shigoto« zu reinterpretieren. Heraus kamen 15 individuelle Männerjacken, denen man ansieht, dass es noch vor dem Stil und der Form um die Kreativität des Materials gehen sollte. Die Shigotos der neuen Generation werden anlässlich der kommenden Women’s Fashion Week im März bei Leclaireur Sévigné, Rue de Sévigné 40, inszeniert und in Miniserien von fünf bis 25 Teilen in den Verkauf gehen. Stoffe, Leder und Accessoires wurden bereits im vergangenen September auf der Première Vision gemustert. Hier wurden sie auch auf der soeben zu Ende gegangenen Februar-Veranstaltung zum ersten Mal der breiten Öffentlichkeit präsentiert. FabricFabrik 100% Österreich D ie Wiener Künstlerin Stephka Klaura hat sich mittlerweile mit ihrer Siebdruckwerkstatt auch im Interiorbereich einen Namen gemacht. Nationale wie internationale Kunden schätzen ihr zeitloses Design nicht mehr nur bei Meterwaren, Home- und Modeaccessoires, sondern immer mehr auch bei Bettwäsche aus reinem Baumwollsatin. Ihre Inspirationen holt sich Stephka Klaura aus der Natur und der Architektur. Nachdem sie die Entwürfe per Hand zeichnet, überträgt sie sie anschließend im Siebdruckverfahren auf den Stoff. Kooperationen im Kunst- und Kulturbereich, zum Beispiel als »Artist in Residence« im Domenig-Steinhaus, promoten nicht nur ihre eigene Kunstfertigkeit, sondern auch echte Handwerkskunst aus Österreich. Naveena Denim Mills Kooperation mit François Girbaud F rançois Girbaud for Naveena“ heißt eine neue Capsule Collection aus Denimstoffen, die zur kommenden Saison Herbst/Winter 2017/2018 auf den Markt gebracht werden soll. Wer gedacht hat, dass François Girbaud nach der Insolvenz seines Unternehmens in Rente geht, der hat sich gründlich getäuscht. Der Franzose, der jahrzehntelang mit seiner Ex-Frau Marithé wie kein anderer mit seinem Ringen um Innovation die Denimbranche vor sich her getrieben hat, kann und will nicht loslassen. Was ihn umtreibt, ist die Stagnation in der Denimindustrie. »Denim braucht Innovation«, sagt er. Daher habe er sich mit der pakis-tanischen Naveena Group, Karachi, und speziell mit Naveena Denim Lahore (NDL) zusammengetan. Das Unternehmen gehört zu den weltweit führenden Anbietern des »blauen Goldes« und ist Partner von international führenden Faserkonzernen wie Lenzing und Invista ebenso wie von renommierten Farbstoffspezialisten wie Dystar und Archroma. Gegründet 2003, produziert NDL jährlich 18 Millionen Meter und exportiert in über 40 Länder weltweit. DOB & HAKA: Hosen in der ÖTZ 07/2016 Machen Sie den österreichischen Modehandel aufmerksam auf Ihre Kollektion! Wir freuen uns über Ihr Interesse! Erscheinungstermin: 07. April 2016 Druckunterlagen-Schluss: 25. März 2016 Mag. Claudia Jordan c.jordan@textilzeitung.at Tel.: +43/1/866 48 DW 212 Mag. (FH) Stefanie Stradel s.stradel@textilzeitung.at Tel.: +43/1/866 48 DW 222 ThermoliteInfrared-Technologie D er amerikanische Polymer- und Faserspezialist Invista macht mit der neuen Thermolite-Infrared-Technologie auf sich aufmerksam. Die neue Hohlfaser-Technologie nutzt sogenannte InfrarotGarne (NIR: near infrared, Anm. d. Red.), die die kurzwelligen Infrarotstrahlen von Sonnenlicht oder auch von künstlichem Licht absorbieren. Die Folge ist ein Temperaturanstieg in der Bekleidung. Je nach Intensität der Strahlung, Bekleidungskonstruktruktion und Gewicht der Isolierung kann ein Plus von bis zu vier Grad erreicht werden. Neben ihren wärmenden und isolierenden Eigenschaften sollen Produkte dieser Technologie, die unter Thermolite Pro vermarktet werden, auch schneller trocknen. Die Leistung der NIR-Garne ist permanent. Bisher findet die Technologie nur in Isolierungen ihren Einsatz. Weitere Anwendungen sollen folgen. »Wir haben eine nachhaltige Innovations-Pipeline entwickelt, um die Marke Thermolite zu stärken«, kommentiert Huw Williams, Invistas Global Segment Leader Activewear/Outdoor die Markteinführung des ersten neuen Produkts. »Wir freuen uns, mit der Thermolite-Infrared-Technologie unser erstes neues Produkt auf den Markt zu bringen.« © BRAX © Invista Invista g © Fr ei ta MODE AKTUELL Freitag Doppelt gemoppelt B ei ihrem jüngsten Modell setzen die Freitag-Brüder auf Kleinigkeiten. Denn die »Masikura« ist eine schlanke Pouch, die nur 25 x 15 cm misst. Die beiden Reißverschlussfächer trennen beim Ausgehen die wichtigen von den noch wichtigeren Dingen in der Tasche. Optisch gefällt die Masikura entweder ganz in uni oder auch zweifarbig. Praktisch wird das Modell auch durch den mitgelieferten, schmalen Schulterriemen, der eingehakt und umgehängt wird und zusätzlich mit einem Schlüsselring für Ordnung und Sicherheit sorgt. Erhältlich ist die Masikura zu einem VK von 85 Euro. SIEGER Pop Art Blumen & mehr © SIEGER 42 TZ 04 2016 © La Martina M alerische Tulpen, florale und geometrische Kachelmuster – die neue Kollektion zeigt sich mal farbenfroh und spielerisch, mal grafisch reduziert. Dessins und der Kollektionstitel »BLOM« verweisen auf die Wurzeln der Markengründer Christian und Michael Sieger. Blom, der Mädchenname ihrer Mutter, ist eine Variante des holländischen »Bloem«, (»Blume«). Die aufeinander abgestimmten Accessoires umfassen Krawatten, Schleifen, Pochetten und Schals für den Herrn, vielfältige Tücher für die Dame sowie Gürtel und Wolldecken für beide. Neu bei Sieger sind hochwertige In- und Outdoor-Ponchos mit Fischgrat-Mustern, Kachel- oder Sternendessins aus purem Cashmere bzw. feiner Wolle, die sich gerne mit recht auffälligen Fransen in Szene gesetzt zeigen. MODE AKTUELL Performance Days Fitness meets Business V © True Religion © Performance Days on 20 bis 21. April 2016 steht Münchens Messewelt wieder ganz im Zeichen funktioneller Stoffe. Knapp 140 internationale Aussteller zeigen im Rahmen der Performance Days, wo der Weg in Sachen »Fashion & Function« hingeht. Ziel der halbjährlichen Messe ist es, innovativen Textilherstellern, Zulieferern und Dienstleistern die Möglichkeit zu geben, funktionelle Stoffe, Membrane plus Beschichtungen, Laminate, Wattierungen, Ausrüstungen und Accessoires wie beispielsweise auch Garne, Tapes, Prints, Knöpfe und Reißverschlüsse zu präsentieren. Wie schon bei der letzten Ausgabe der Performance Days im November 2015 deutlich wurde, gewinnt vor allem das Thema Athleisure immer mehr an Bedeutung. Sportbekleidung wird heute längst nicht nur in den Fitnessstudios getragen, sondern muss auch perfekt in den Businessalltag passen – eine große Herausforderung der Konfektionäre, der bei den Performance Days durch zahlreiche Produktinnovationen, Fachvorträge und Workshops Rechnung getragen wird. True Religion Clean Capsule Collection LA MARTINA Schneiderkunst D er 1961 geborene walisische Maßschneider Timothy Everest hat laut Vogue UK »einige der berühmtesten Menschen der Welt« eingekleidet. Tatsächlich entwarf der von der Queen höchstpersönlich ausgezeichnete Designer (mit Ateliers in East London und nahe der Bond Street) Kostüme für Hollywood-Produktionen wie Mission Impossible, Eyes Wide Shut, Mamma Mia und James Bond 007 – Skyfall. Der Argentinier Lando Simonetti hingegen gründete La Martina als nunmehr führende Ausstatter-Marke für den Polo-Sport. Die Wege der beiden kreuzten sich am Pitti in Florenz, als Ergebnis der Begegnung wurde nun eine Kapselkollektion »für jeden jungen Gentleman« vorgestellt. Die Inspiration kommt vom Stil britischer Offiziere der 60er-Jahre, freilich neu interpretiert in schlanker Passform. Drei Hauptlooks basieren auf vier zentralen Kleidungsstücke: Spitzrevers-Blazer, zweireihiges Jackett mit Goldknöpfen, doppelreihiger Mantel im Couture-Schnitt (s. Foto) sowie ein lässiges Modell, halb Steppjacke, halb lockerer Blazer. Dazu sieht Everest die Skinny-Jeans als Bruch zu Military-Attitüde und britischer Schneiderkunst. M it der kommenden Frühjahr/Sommer-Saison führt True Religion eine neue Capsule-Linie mit Superstretch-Denim-Modellen für Damen und Herren ein. Dabei bewegt sich die True Religion Brand Jeans Germany GmbH, die diese Kollektion als Joint-Venture-Partner in Zusammenarbeit mit Amerika entwickelte, weg von den dicken Nähten und hin zu einem cleanen, modernen Produkt. Auch die Preisgestaltung ist mit 179 bis 219 Euro neu. Bei den Damen basiert die Kapsel auf dem Bestseller »Halle«, einer Midrise-Skinny, die in drei Farben angeboten wird. Bei den Herren gibt es mit Geno, Mick und Rocco drei verschiedene Modelle mit verschieden hohem Stretchanteil. Mit diesem Angebot und seinem angepassten Preis will sich True Religion in Deutschland, Österreich und der Schweiz ganz neu positionieren. TZ 04 2016 43 Die Global-Change-AwardGewinner 2015 betreten die Blue Hall – Kronprinzessin Victoria von Schweden empfing sie. GLOBAL CHANGE AWARD Wer? H&M Wo? Stockholmer Rathaus Was? Kronprinzessin Victoria von Schweden kürte die Gewinner des Global Change Award, der zum ersten Mal in Stockholm verliehen wurde. Der Global Change Award ist ein jährlicher Innovationswettbewerb zur Schließung des Modekreislaufes, der von der gemeinnützigen H&M Conscious Foundation ausgelobt wird. Insgesamt wird eine Million Euro vergeben. Die meisten Stimmen – von 1. bis 7. Februar konnte online abgestimmt werden – und damit 300.000 Euro Preisgeld gingen an das finnische Team für das Projekt »Baumwollabfall zu neuem Leben erwecken« (Verwertung von Baumwollabfällen für neue Textilien). Kronprinzessin Victoria von Schweden gratulierte den Gewinnern des Global Change Award von H&M persönlich. Designer JC Hoerl mit Models in seinen aktuellen Entwürfen. SHOPPING GUIDE 2016 Wer? Irmie Schüch-Schamburek Wo? Wien Was? Bereits zum elften Mal präsentierte die Stil-Expertin Irmie Schüch-Schamburek ihren Shopping Guide. Inklusive: die besten Shopping-Tipps Österreichs, ein Special zu Austrodesignern, Anlassmode sowie Smart Shopping. Überprüft wurden vom Testteam Warenqualität, Ambiente, Preis-LeistungsVerhältnis, einzigartige Dienstleistungen oder Produkte wie auch die Kompetenz des Personals. Außerdem wurde der Enjoy Award verliehen und mit einer Urkunde ausgezeichnet. Gewinner waren u. a. Alexis Fernandez Gonzalez für seinen Austro-Design-Store Runway Vienna sowie Austro-Designer JC Hoerl. Alexis Fernandez Gonzalez, Inhaber Boutique Runway, Autorin Irmie SchüchSchamburek und Monika Athanasiadis Alle Bilder © csc communication & consulting Alle Bilder © H&M Contemporary Alle Bilder © brandboxx/Franz Neumayr Contemporary SOCIETY Erfolgstrio: Michael Lameraner (l.) und Geschäftspartner Adi Weiss (3.v.r.) mit Brandboxx-Chef Markus Oberhamberger (2.v.r.) samt Models. FASHION NIGHT Elegante Modelle von Veromia Collection aus London am Salzburger Catwalk Wer? Style up your Life & Brandboxx Wo? Salzburg Was? Bereits zum fünften Mal veranstalteten die Lifestyle-Experten Michael Lameraner und Adi Weiss gemeinsam mit der Brandboxx Salzburg die Fashion Night. Im Rahmen der Ordermesse Fashion Premiere wurde zur Fashion Show geladen, die von Silvia Schneider moderiert wurde. Bekannte österreichische Models wie Miss Austria Annika Grill, Patricia Kaiser und Oliver Stummvoll präsentierten einen Ausblick auf die Kollektionen für Herbst/Winter 2016/17. Gezeigt wurden u. a. die Mode von Broadway Fashion, Mayo Chix, Shockly und Frieda & Freddies New York. Originell zeigen sich die Regenmäntel und City-Coats von Nordic Weather by Skandi Trade mit grafischen Mustern und auffälligen Farben. Glamourös und elegant kommen hingegen die Abend- und Cocktailkleider vom Londoner Label Veromia Collection daher. Auch die Herren der Schöpfung waren vertreten: Mit DiMattia und Pearly King gingen Labels an den Start, die Casual-Anzüge, Sakkos und Wollmäntel zeigten. Schuhe kamen von Chaaya, Accessoires von Prada Eyewear und A-Zone. Auch die Männer kamen nicht zu kurz: Im Rahmen der Fashion Night wurde die aktuelle Männermode präsentiert. TZ 04 2016 45 firmen&personen IMPRESSUM Firma des Medieninhabers: Manstein Zeitschriftenverlagsges.m.b.H., Brunner Feldstraße 45, 2380 Perchtoldsdorf, Internet: www.manstein.at, Tel.: +43/1/866 48-0, Fax: +43/1/866 48-100, E-Mail: office@manstein.at, Firmenbuchnummer: FN 62661 z, Firmenbuchgericht: Landesgericht Wiener Neustadt, UID-Nummer: ATU14936907, vertretungsbefugte Organe: Mag. Dagmar Lang, MBA, Geschäftsführerin, Mag. Oliver Stribl, Geschäftsführer, Mitglieder des Aufsichtsrats: Prof. Hans-Jörgen Manstein, Klaus Kottmeier, Peter Kley, Peter Ruß Chefredakteurin: Mag. Brigitte Pfeifer-Medlin (bpm), DW 219, b.pfeifer-medlin@textilzeitung.at, stv. Chefredakteur: Mag. Manuel Friedl (mf), DW 228, m.friedl@textilzeitung.at, Redaktion: Mag. Simone Arlits (sa), DW 218, s.arlits@textilzeitung.at, Christian Derflinger (cd), christian@derflinger.at, Birgit Nemec (bn), DW 230, b.nemec@textilzeitung.at, Hildegard Suntinger (hs), hil.suntinger@gmx.at, Online-Redaktion: Mag. Christiane Jördens, Bakk., DW 220, c.joerdens@textilzeitung.at, Redaktionsassistenz: Sabine Schillinger, DW 211, s.schillinger@textilzeitung.at Anzeigen- und Marketingleitung: Mag. Claudia Jordan, DW 212, c.jordan@textilzeitung.at, Anzeigenberatung: Mag. (FH) Stefanie Stradel, DW 222, s.stradel@textilzeitung.at, Sunny Gansch, DW 216, s.gansch@textilzeitung.at Barbour: Sales-Verstärkung Beatrix Kempa unterstützt nun als Junior Sales Representative das Vertriebsteam der Barbour (Europe) Ltd. für die DACH-Region. Sie war zuletzt als Junior Key Account Manager bei Codello tätig. Anzeigenassistenz: A nika Vikas, DW 215, a.vikas@textilzeitung.at, Anzeigentrainee: Karoline Kowarz, DW 216, k.kowarz@textilzeitung.at, Lektorat: Dr. Martin Ross, grafisches Konzept: Christa Schnellrieder, Grafik: Alexander Marx, Produktion: Markus Brocza, Georg Vorstandlechner, Johanna Weber Abonnements, Marketing & Vertrieb: Katharina Artner, DW 511, vertrieb@manstein.at, Abo-Hotline: +43/1/866 48-930; Web: www.manstein.at; Bankverbindung: Erste Bank AG, Kto. Nr.: 289 400 235 00, Blz.: 20111; gültige Anzeigenpreisliste Nr. 68; Firma des Herstellers: friedrich Druck & Medien GmbH, Zamenhofstraße 43–45, 4020 Linz, Verlagsort: Perchtoldsdorf, Anschrift des Medieninhabers: 2380 Perchtoldsdorf, Brunner Feldstraße 45, Anschrift der Redaktion: 2380 Perchtoldsdorf, Brunner Feldstraße 45, Name des Herausgebers: Mag. Dagmar Lang (dl), MBA Anschrift des Herausgebers: 2380 Perchtoldsdorf, Brunner Feldstraße 45, grundlegende Richtung: offizielles Organ des Bundesgremiums und aller Landesgremien des Textil handels, Web: www.textilzeitung.at. Die Offenlegung gemäß § 25 MedienG ist unter www.textilzeitung.at/footer/impressum abrufbar. Als österreichischer Modefilialist wurden wir mehrmals unter die wachstumsstärksten Unternehmen Europas gereiht. Aktuell wurde Fussl zum besten aller Familienbetriebe Österreichs gewählt. Unsere Zentrale befindet sich in OÖ unmittelbar an der A8 Richtung Passau. In den letzten Jahren konnten wir über 500 neue Arbeitsplätze schaffen und den Umsatz vervielfachen. Daher suchen wir zur Unterstützung unseres Beschaffungsteams. EinkäuferIn Young Fashion/DOB Einkaufsleiter(in) gesucht Wenn Sie sowohl im Textilbereich als auch im Einkauf eine umfassende Erfahrung haben, dann wird im Herbst 2016 eine Spitzenposition für Sie frei. Wir sind ein international bekanntes und anerkanntes Unternehmen auf dem Gebiete Sportmode und sportliche DOB, Englisch unbedingt notwendig, Italienisch von Vorteil. Es lebt sich gut in einem finanzstarken Unternehmen und in den Kitzbüheler Alpen. Wenn Sie die Erfahrung haben, dann wissen Sie auch, welche Anforderungen wir stellen und gerne warten wir auf Ihre Bewerbung an den Inhaber. email: Wilhelm.Ehrlich@sportalm.at 46 TZ 04 2016 IHRE AUFGABE Sie unterstützen den Zentraleinkauf in der Erstellung des Sortiments inklusive Lieferantenauswahl, Produktinnovation und Ausbau der Eigenmarkenkonzepte im gesamten Damenbereich. Um diese Aufgabe optimal erfüllen zu können, nutzen Sie alle Informationsquellen wie Messe-, Lieferanten- und Filialbesuche, beobachten dabei ständig den Markt und die Mitbewerber. IHR PROFIL Zur Erfüllung dieser vielseitigen, abwechslungsreichen und verantwortungsvollen Aufgabe benötigen Sie Engagement, Einsatzfreude, Teamfähigkeit und ein sicheres, modisches Gespür. Betriebswirtschaftliches Denken, verhandlungssicheres Englisch und überzeugendes Auftreten setzen wir voraus. Idealerweise haben Sie bereits Erfahrung im Einkauf und fundierte Branchen- und Marktkenntnisse. Reizt Sie diese Herausforderung in einem 145 Jahre jungen Unternehmen? Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung bzw. Ihre Fragen, die Sie bitte direkt an den geschäftsführenden Gesellschafter persönlich richten: Karl Mayr 0043-7751-8902-31 von 07.00 bis 18.00 Uhr oder per E-mail: karl.mayr@fussl.at. Für diese Position gilt, auf Basis einer Vollbeschäftigung (38,5 Wochenstunden), ein KV-Mindestgrundgehalt von € 23.000,- brutto jährlich. Überzahlung je nach Qualifikation. Fussl Modestraße Mayr GmbH Fusslplatz 26 - 32, A-4974 Ort im Innkreis PELZACCESSOIRES fussl.at Aus eigener Produktion und Herstellung in unserer Werkstatt in Griechenland bieten wir div. Pelz accessoires aus Rexkanin und Fuchs (Stiefelmanschetten, Schals, Pom Poms für Mützen oder als Schlüssel/Taschenanhänger, Geldbeutel und Taschen, Kissen, Manschetten uvm). Sowie Rexkanin Westen und Decken an. Wegen der großen Nachfrage gibt es zur Zeit auch in limitierter Auflage auch leichte KaninOrylag Decken. Alles zu interessanten Preisen. Über Ihr Interesse und Ihre Nachfrage würden wir uns freuen. Mehr Infos unter: thomasiliadis@cyta.gr © FOTOlia / SPORTALM tracht best of ein rundgang durch die trachtenwelt zusammen mit der österreichischen textilzeitung ... erscheinungstermin am 19.08.2016 D ie SpezialThema TRACHTEN Trachten TRADITION AUFSTEIGER PORTRAITS Anstrengungen tragen Früchte. Vor allem Unternehmen, die auf Lederhosen, –westen oder Jacken spezialisiert sind (wie etwa Meindl im Luxussegment oder Spieth & Wensky im Mainstream) legen in der Männertracht Saison für Saison zu. Auch das steirische Traditionsunternehmen Mothwurf hat nach Jahren der Männer-Absenz die Herrentracht wieder für sich entdeckt. Mit einem tollen Jackenprogramm zeigt man hier wieder auf. Die typischen Details der Tracht – Lampassen, gestickte Hirsche oder typische Trachtenknöpfe – werden nur noch sehr zurückhaltend eingesetzt. Die Kunst ist, zu zeigen, dass es trachtig ist – ohne zu den klassischen Schmückern und Accessoires zu greifen. Tolle Stoffe, hochwertige Verarbeitung, gekonnte Kombis, das hat schon in den letzten Saisonen überdurchschnittlich MODE MESSE 04. 03.– 06. 03. + 28. 08. – 30. 08. 2016 ER CH U HB U S FRÜ BON ötz 16: ihr leitfaden zum erfolg redaktionsschluss am 08.08.2016 www.textilzeitung.at TZ 03 2016 47 MGC Fashion Park A 1030 Wien Modecenterstr. 22 Tel +43(0)1 799 25 35 www.striessnig.at