tauglich - Textilzeitung

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tauglich - Textilzeitung
erscheinungsort perchtoldsdorf, verlagspostamt a-2380 p.b.b., gz 02z032321m, 68. jahrgang, 20. März 2014
06/14
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business
04neuer CEO für Huber Holding
06 Hugo boss steigert umsatz und gewinn
ekz 08schöne neue shopping-welt
handel 14fussl modestrasse wächst und wächst
tracht 16steiner 1888 wird modisch
Handel 18 Napapijri am Petersplatz
läden 19luxus erlebbar gemacht
strümpfe
24 mehr als schwarz und weiss
Accessoires 28gürtel als gesamtpaket
schuhe 30schaft schlägt sneaker
mode aktuell 36codello mit noch mehr taschenliebe
society
40happy birthday dismero
Finstere Zeiten für
Multilabel?
Es ist noch gar nicht so lange her, da empfing
der aufmerksame Beobachter Signale, dass
Multilabel wieder Oberwasser kriegte. Mittelständische Häuser in bestenfalls mittelmäßigen
Lagen investierten kräftig, bauten um und aus,
und den modischen Ortskaisern wurde plötzlich
wieder eine Zukunft vorausgesagt.
Seit ein paar Monaten scheint der Mittelbau
(abgesehen von einigen wenigen Häusern mit
Leuchtturmfunktion) aber weiter zu erodieren.
Einzelhäuser schließen, Modehändler trennen
sich von Franchise-Konzepten, manch eingesessener Unternehmer muss schließen oder
schlittert gar in die Insolvenz.
Aus der Traum vom wiedererstarkten Mittelbau?
Ist nach einem kurzen Zwischenhoch schon
wieder kein Platz mehr zwischen Takko und
Zara? Einer, der seine Position gefunden hat
und sie permanent ausbaut, ist Karl Mayr. Der
Chef des Filialisten Fussl betreibt 150 Läden,
setzt mit Konzentration auf Eigenmarken
127 Mio. € um – und fürchtet sich kein bisschen vor Primark und Co. Die Großen müssten
die ganze Welt bedienen, er, Mayr, könne sich
konsequent auf die Wünsche und Anforde­
rungen österreichischer Kunden konzentrieren.
Und selbst Mayr, ein an Entschlossenheit und
kalkuliertem Mut vorbildlicher Unternehmer,
sieht schwere Zeiten auf den Multilabel-Handel
zukommen. Niedrige Spannen, schwache
Erträge. Warum ausgerechnet er so gut verkauft? Mayr sagt, er schafft Begehrlichkeit.
Ganz ohne große Marke und luxuriöse Läden.
Schön, dass es das noch in Österreich gibt!
VON BRIGITTE PFEIFER-MEDLIN
© Breneis
16
editorial
08
TZ 06 2014 3
Getzner baut aus
D
ie Getzner Textil AG mit Hauptsitz in Bludenz baut ihre
­Jacquard-Weberei am Standort Gera (Thüringen/Deutschland) groß aus. Zu den bestehenden 72 werden 108 weitere
­Jacquard-Webmaschinen angeschafft. Gleichzeitig werden
50 Schaftwebmaschinen für die Herstellung technischer Textilien gekauft. Die Mitarbeiterzahl soll um 100 auf 170 steigen.
Bis 2018 werden 47 Mio. € in den Standort investiert. Das
Wirtschaftsministerium des Landes Thüringen beteiligt sich zu
30 % an den Kosten. Baustart für das neue Gebäude ist im
Herbst. Die Veredelung der dort erzeugten Gewebe wird am
Stammsitz von Getzner erfolgen. Beginnend mit dem zweiten
Halbjahr 2015 werden deshalb auch in Bludenz 25 Mio. € in
die Ausrüstung investiert. Hauptzielgruppe für die JacquardStoffe ist Westafrika, die technischen Textilien gehen zu einem
Großteil in die Automobilindustrie. 2013 wuchs der Umsatz der
Getzner Textil AG um 21 % auf 148 Mio. €.
Industrie:
N
ach dem Abgang von CEO Holger Dahmen steckt der Vorarlberger
Strumpfkonzern Wolford mitten im Umbau. Nun werden für das
soeben abgeschlossene dritte Quartal erste Erfolge gemeldet: Im Zeitraum November 2013 bis Jänner 2014 wurde ein Umsatzplus von 2,2 %
erzielt. Im ersten Halbjahr (Mai bis Oktober 2013) waren die Umsätze
noch um 2,3 % rückläufig gewesen. Auch das bereinigte EBIT verbesserte sich von 4,7 Mio. € im Vorjahreszeitraum auf heuer 5,1 Mio. €. »Die
Umsatz- und Ergebnissteigerung im dritten Quartal ist ein klares Zeichen
für die Wirksamkeit der Kosteneinsparungen einerseits und der Umsatzaktivierungen andererseits«, kommentiert Finanzvorstand Thomas Melzer. Aufgelaufen nach drei Quartalen liegt der börsenotierte Konzern
immer noch um 0,6 % unter dem Vorjahresumsatz. Aufgrund nicht wiederkehrender Aufwendungen im Rahmen der Neuaufstellung wird für
das Gesamtjahr aber nach wie vor ein Verlust in der Höhe von rund
5 Mio. € erwartet. Neben den genannten Maßnahmen verfolgt Wolford
derzeit laut Vorstandssprecher Axel Dreher »das erklärte Ziel, die Marke
im Außenauftritt wieder nachhaltig zu stärken. Damit wollen wir die
Begehrlichkeit für unsere Produkte am Point of Sale sowohl für Kundinnen als auch bei den Handelspartnern erhöhen.«
Neuer CEO für Huber Holding
E
© Huber
in Jahr nach dem überraschenden Abgang von
Mathias Boenke erhält die Vorarlberger Wäsche­
gruppe Huber einen neuen Vorstandsvorsitzenden.
Mit 1. April wird Micha S. Siebenhandl neuer CEO
der Huber Holding AG. Derzeit ist Siebenhandl
­Vizepräsident und General Manager für Eyewear bei
Rodenstock. Auch zuvor war der 40-Jährige in leitenden Positionen bei großen Brillenmarken tätig, teils
auch in den USA. Für Michael Schur, den Aufsichtsratsvorsitzenden von Huber, ist der Deutsche aufgrund seiner »weit­
reichenden, internationalen Erfahrung im Markenmanagement im
Luxus- und Premiumbereich« sowie seiner umfassenden Vertriebserfahrung »die perfekte Besetzung«: »Er vereint alle Management-Qualitäten, die notwendig sind, die Huber-Gruppe auf die nächste Erfolgsstufe zu leiten«, so Schur. Siebenhandl selbst zeigt sich nicht minder
euphorisch: »Für mich ist die Ernennung zum CEO der Huber-Gruppe die
Erfüllung eines Lebenstraumes.« Sein vorrangiges Ziel sei es, die
Bekanntheit der K­ onzernmarken Hanro, Skiny und Huber in den internationalen Wachstumsmärkten zu steigern.
4 TZ 06 2014
top
NEWS
Camp David eröffnet
Franchise-Stores
V
öcklabruck, Wiener Neustadt, Wien: In
­diesen Städten beginnt die Expansion des
deutschen HAKA-Labels Camp David mit
Franchise-Stores. Die Store-Premiere im
­Einkaufszentrum Varena in Vöcklabruck ging
bereits am 15. März über die Bühne. Im
160 m2 großen Shop sind die sportlich-­
legeren Linien Camp David Blue, Green und
Red erhältlich. Ende April folgt die Eröffnung
eines 200 m2 großen Camp-David-Geschäfts
im Fischapark in Wiener Neustadt, im Oktober schließlich öffnen sich die Türen des
­dritten, ebenfalls 200 m2 großen MonolabelStores der Marke in der BahnhofCity Wien
Hauptbahnhof. »Österreich ist derzeit einer
der spannendsten Märkte für uns in Europa«,
erklärt die Geschäftsführung der Clinton
Group mit Sitz in Hoppegarten bei Berlin.
»Was unsere Expansionspläne im Retail­
bereich angeht, sehen wir hier eine Menge
Potenzial – nicht nur für unser Label Camp
David, sondern auch für unser WomenswearLabel Soccx«. Alle drei Shops werden von
Handelspartnern betrieben. Zusätzlich zu den
Monolabel-Stores ist Camp David an 200
weiteren POS in Österreich erhältlich.
© Camp David
© Wolford
Aufwärtstrend bei
Wolford
SPORT EYBL
AschenwaldEybl geht
© Picturedesk
E
s war ein kurzes Gastspiel: Catrin
Aschenwald-Eybl hat sich wieder
aus dem operativen Management
der Sport Eybl & Sports Experts
GmbH zurückgezogen. Die Enkelin
des Firmengründers Ludwig Eybl
war erst im Juni 2013 in die Unternehmensführung aufgerückt. Nach
dem Verkauf von 51 % der Unternehmensgruppe Eybl an den britischen Konzern Sports Direct sollte
die Bestellung eines Mitglieds der
49-%-­Eigentümerfamilie ein Zeichen der Kontinuität sein. Von
­Konzernseite werden keine Gründe
für den Rückzug von AschenwaldEybl genannt, d­ eshalb kocht nun die
Gerüchte­küche. Bereits die Formulierung, dass Mike Weccardt (bisher
COO) »im Zuge des seit 2013 laufenden Integrationsprozesses« ab
sofort die alleinige Geschäftsführung übernehme, lässt
jedoch den Schluss zu, dass es mit der Kontinuität in der Firmenpolitik nun vorbei ist. Derzeit werden jedenfalls unternehmensintern alle Kooperations- und Optimierungsmöglichkeiten der Geschäftsprozesse in beiden Betriebs­typen, Sport
Eybl wie Sports Experts, geprüft. Das Sortiment von Sports
Experts wurde bereits ordentlich umgekrempelt und besteht
seit der Wintersaison zu einem großen Teil aus Eigenmarken
der stark diskontorientierten Sports-Direct-Gruppe. Nun steht
offenbar auch die Strategie, Sport Eybl als »Premium-Multispezialisten« innerhalb des österreichischen Sportartikelhandels zu positionieren, auf dem Prüfstand. Schon in den letzten
Monaten wurden von den 29 Eybl-Filialen 13 auf das DiskontKonzept Sports Experts umgestellt. Nun könnte der Markenname Eybl sogar ganz verschwinden, wird von Insidern spekuliert. Auch in der Welser Zentrale, die mit mehr als 250
Mitarbeitern in den Augen des britischen Diskonters eher
üppig besetzt wirkt, wird mit einschneidenden (Personal-)
Maßnahmen gerechnet.
Die Eybl-Gruppe hatte im Geschäftsjahr 2012/13 (per 30. 4.) bei
einem Umsatz von 307 Mio. € ein negatives Ergebnis (EGT) in Höhe
von −13,6 Mio. € erwirtschaftet. Angesichts des viel zu warmen
Winters und der laufenden Umstrukturierungen muss stark bezweifelt werden, dass im nun zu Ende gehenden Geschäftsjahr das
Ergebnis deutlich besser ausfällt. Dabei ist Eybl nicht das einzige
Unternehmen am Sportartikelmarkt, das mit Problemen kämpft: Mitbewerber Hervis hat für das Jahr 2013 ein Umsatzminus von 3,4 %
gemeldet. Gigasport wiederum hat angekündigt, mit Slowenien nun
auch seinen letzten verbliebenen Auslandsmarkt zu schließen und
sich künftig ganz auf Österreich zu konzentrieren.
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business news
Geox
weiter im Sinkflug
D
ie italienische Schuh- und Bekleidungsmarke Geox kann ihre seit Jahren andauernde
Abwärtstendenz nicht stoppen. Im Geschäftsjahr 2013 ging der Umsatz um 6,6 % auf
754,2 Mio. € zurück. Konnte das Unternehmen 2012 immerhin noch einen kleinen Gewinn
von 10 Mio. € erwirtschaften, rutschte Geox nun sogar in die roten Zahlen: Unter der
Bilanz des Jahres 2013 steht ein Minus in der Höhe von 30 Mio. €. Verantwortlich für
die Verluste sind laut Unternehmensangaben in erster Linie die schwierigen Bedingungen
am italienischen Heimmarkt sowie in anderen südeuropäischen Ländern. In Italien lag
das Umsatzminus bei 16 %. Die Zahl der Geox-Geschäfte stieg trotzdem um 90 auf rund
1.300, von denen 450 in Eigenregie betrieben werden. Für heuer peilt das Unternehmen
einen Umsatz von 800 Mio. € sowie eine Rückkehr an die Gewinnschwelle an.
Carnaby eröffnet im September
© Haas
Adidas: Rekordgewinn
trotz Umsatzminus
O
D
as Wiener Neustädter Familienunter­nehmen Haas GmbH eröffnet sein spektakuläres
Modehaus Carnaby in der ersten Septemberwoche. Wie Geschäftsführer Klaus Haas mitteilt, wurden die Rohbauarbeiten gemäß dem Zeitplan Mitte März abgeschlossen. Derzeit
werden gemeinsam mit Umdasch Shopfitting die letzten Planungsdetails für die Ladeneinrichtung finalisiert. Wie berichtet, baut Haas gleich neben dem Einkaufs­zentrum Fischapark ein
Modehaus mit rund 2.700 m2 Gesamtfläche. Er führt damit seine drei I­nnenstadtgeschäfte Lord
Carnaby, Lady Carnaby und Studio Carnaby zu einem großen Standort zusammen. Das Sortiment
setzt auf bisherige Stützen wie Hugo Boss, Strellson, Diesel und Scotch & Soda und wird durch
viele neue Marken wie Baldessarini, Drykorn, Superdry, Marc O’Polo, Bugatti, Marc Cain und
Armani Jeans ergänzt. Während die drei Carnaby-Stores an Nachmieter weiterge­geben werden, werden die Franchise-Stores von Esprit, Gerry Weber, Tom Tailor und Street One von Haas
auch künftig weitergeführt.
6 TZ 06 2014
bwohl Adidas-Chef Herbert Hainer einen Rekord­
gewinn von 787 Mio. € (+49 %) zu vermelden hatte,
gab es bei der Präsentation der Geschäftszahlen für das
Jahr 2013 betrübte Gesichter. Schließlich hatte der Konzern eigentlich einen Überschuss von 820 bis 850 Mio. €
in Aussicht gestellt. Der Aktienkurs ging daraufhin klar
nach unten. Schuld daran war wohl auch das Umsatzminus um 2,6 % auf 14,5 Mrd. €. Hauptgrund für die unter
den Erwartungen l­iegenden Zahlen ist der Kursverfall der
Währungen in w
­ ichtigen Auslandsmärkten. Bei gleichbleibenden Wechselkursen wäre der Jahresumsatz leicht um
0,4 % gestiegen. Zusätzlich werden auch die schwache
Nachfrage in Süd­europa, Vertriebsprobleme in Russland,
abermalige Abschrei­bungen auf die Konzerntochter Reebok
sowie das schwache Golfgeschäft ins Treffen geführt.
Aber auch im Kernmarkt Westeuropa verlor die nach Nike
zweitgrößten Sportmarke der Welt 7 % ihres Umsatzes.
Für das laufende Jahr setzt Hainer seine Hoffnungen voll
auf die Fußball-WM in Brasilien. Als offizieller Partner
des Weltfußballverbandes FIFA erwartet der Konzern ein
Umsatzwachstum »im hohen einstelligen Bereich« sowie
einen Konzernüberschuss von 830 bis 930 Mio. €.
business news
+++SES ÜBERNIMMT
GERNGROSS-MANAGEMENT+++
Das Kaufhaus Gerngross in der Wiener Maria­
hilfer Straße wird ab April von SES Spar Euro­
pean Shopping Centers gemanagt. GerngrossEigentümer Deka Immobilien hat SES mit dem
Centermanagement des Traditionshauses
­beauftragt. Der Gerngross verfügt seit dem
jüngsten Umbau im Jahr 2010 über 31.000 m2 verpachtbare Fläche auf
­sieben ­Etagen. +++ABERCROMBIE & FITCH SINKT
WEITER AB+++ Der US-Modekonzern Abercrombie & Fitch, in Öster­
reich mit dem Filialkonzept Hollister vertreten, verliert weiter dramatisch an
Kundenzuspruch. Im Geschäftsjahr 2013/14 (per Ende Jänner) gingen die
Umsätze um 9 % auf 4,1 Mrd. Dollar (3 Mrd. €) zurück, flächenbereinigt lag
das Minus bei 16 %. Der Nettogewinn brach von 237 Mio. auf 54,6 Mio.
Dollar ein. +++ZWEISTELLIGES UMSATZPLUS FÜR MARC
CAIN+++ Die deutsche DOB-Marke Marc Cain verzeichnete 2013 ein
Umsatzplus von 13 % auf rund 253 Mio. €. Das Betriebsergebnis EBIT war
laut Pressemitteilung »wiederum auf Rekordhöhe im Branchenvergleich«, eine
absolute Zahl wird jedoch nicht mitgeteilt. Das Unternehmen macht in erster
Linie »die kontinuierlichen Weiterentwicklungen in den verschiedenen Pro­
duktgruppen und vertikale Expansionsstrategien« für das gute Abschneiden
verantwortlich. +++BETTEN REITER LEGT DEUTLICH ZU+++
Das Familienunternehmen Reiter Betten & Vorhänge hat im Geschäftsjahr
2013/14 (per 28. 2.) seinen Umsatz von 76,9 auf 80,7 Mio. € gesteigert. Im
September 2013 wurde eine neue Filiale eröffnet, damit betreibt das Unter­
nehmen nun 17 Geschäfte. Der Umsatzplan für heuer sieht laut Eigentümer
und Geschäftsführer Peter Hildebrand 84 Mio. € vor.
Roth kommt
nach Leibnitz
© Roth
short
cuts
D
as Modehaus Roth
eröffnet einen neuen
Standort in der südstei­
rischen Bezirkshaupt­
stadt Leibnitz. Das neue
Geschäft entsteht der­
zeit am Hauptplatz der
8.000-Einwohner-Metro­
pole. Die Verkaufsfläche
wird laut Geschäftsfüh­
rer Rainer Rauch
1.400 m2 auf einer Verkaufsebene umfassen. Dafür werden mehrere bisher
großteils leer stehende Geschäftslokale zusammengelegt. Für die Investiti­
on sind 1,7 Mio. € budgetiert. Das Sortiment umfasst den üblichen Marken­
mix des Modehauses Roth für Damen und Herren. Als Eröffnungstermin
wird der 28. August angepeilt. Das Familienunternehmen mit Stammsitz in
Gnas betreibt derzeit 14 Standorte in der Südost- und Oststeiermark mit in
Summe 6.900 m2 Verkaufsfläche. 2013 wurde ein Umsatz von 16 Mio. €
erzielt, um 3,1 % mehr als im Jahr davor. Roth beschäftigt 157 Mitarbeiter,
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Burgenland. Im Burgenland konzentrieren sich die
Bauvorhaben auf den Raum Parndorf. Schon jetzt
gehört die 4.000-Einwohner-­
Gemeinde zu den
Shopping-Hotspots Österreichs, das Designer Outlet von McArthurGlen ist mit 42.000 m² Verkaufsfläche das größte Factory-­Outlet-Center Mitteleuropas. Trotzdem werden die Pläne für die bereits
fünfte Ausbaustufe immer konkreter. Demnach soll
der Parkplatz zwischen den Bauteilen 1 und 2 überbaut werden, dadurch entstehen weitere 3.650 m²
Verkaufs- und 300 m² Gastronomiefläche. Im
Gegenzug werden andernorts 1.700 neue Parkplätze gebaut. Noch fehlen die letzten Genehmigungen, doch die Lokalpolitik steht voll hinter
McArthurGlen. Mit einer Eröffnung ist nicht vor
2016 zu rechnen. Schneller könnte es bei Mitbewerber Villaggio gehen. Das angrenzende OutletCenter soll von derzeit 10.000 auf 16.000 m² erweitert werden. Erwin Krause, Geschäftsführer des
Immobilienunternehmens Betha Zwerenz &
Krause, hat vor wenigen Monaten die Eröffnung
der nächsten Ausbaustufe bereits für heuer angekündigt. Außerdem denkt Krause auch über ein
Hotelprojekt am Standort Parndorf nach.
Nicht nur die Off-Price-Flächen in der Parndorfer
Peripherie wachsen. Schon seit mehreren Jahren
bemühen sich mehrere Entwickler um die Errichtung eines Einkaufs- oder Fachmarktzentrums, das
den Angebotsmix in Parndorf ergänzen soll. So
wollte die Prädium Grundverwaltung GmbH
gemeinsam mit Ekazent in Sichtweite von
Mc­ArthurGlen ein Shoppingcenter in großem Stil
errichten. Im Juni 2012 gab es sogar eine offizielle
Spatenstichfeier, doch gleich danach wurden die
Bauarbeiten wieder eingestellt – vermutlich
­mangels Mieterzuspruch. Womöglich wird das
­Projekt nun in einer stark abgespeckten Version als
Fachmarktzentrum verwirklicht. Bessere Karten
dürfte laut dem Parndorfer Bürgermeister Wolfgang
Kovacs aber derzeit ein oberösterreichischer Entwickler haben, der ebenfalls neben dem OutletCenter auf einer bereits gewidmeten Fläche ein
Fachmarktzentrum errichten will. Laut Kovacs
könnte dort schon in diesem Frühjahr der Spaten-
8 TZ 06 2014
Schöne neue
Shopping-Welt
Über die Einkaufszentren-Eröffnungen des heurigen
Jahres hat die Textil Zeitung in Ausgabe 4/14 berichtet.
Doch auch für die kommenden Jahre ist eine ganze
Menge geplant. Eine Übersicht ohne Anspruch auf
Vollständigkeit.
stich erfolgen, im Herbst könnte bereits die Eröffnung gefeiert werden. Die Fachzeitschrift Regal
wollte wiederum im Jänner wissen, dass das
­Perfect Shopping Neusee in Neusiedl/See kurz
vor Baubeginn stehe. Hinter dem Projekt mit
gewaltigen 30.500 m² vermietbarer Fläche steht
Thomas Hönigsberger, ein Schwiegersohn von Karl
Wlaschek. Da alle diese Entwickler um dieselben
Mieter kämpfen, wird vermutlich nur eines dieser
Projekte auch tatsächlich verwirklicht. Einer wird
gewinnen. Wer, sollte bald feststehen.
Kärnten. Laut Markterhebung von EHL Immobilien
ist Kärnten mit 1,98 m² Verkaufsfläche pro Kopf
­Spitzenreiter im österreichischen Einzelhandel. Zum
Vergleich: Der Österreich-Durchschnitt liegt bei
1,76 m². Trotzdem könnte es bald noch mehr werden. Erst im Jänner wurden dem Gemeinderat der
Bezirkshauptstadt St. Veit die Pläne für ein
S­ hoppingcenter mit 10.000 m² Geschäftsfläche am
Rande der Innenstadt präsentiert. Die Klagenfurter
EKZ-KR Errichtungs GmbH & Co KG dürfte gute
Chancen haben, ihr Projekt auch zu verwirklichen.
Laut Geschäftsführer und Eigentümer Lucas
­Reichstamm soll sich das Einkaufszentrum über
zwei Ebenen erstrecken. Ein vorhandenes Parkhaus
wird umgebaut, mehrere bestehende Immobilien
integriert. Vier Ankermieter sollen bereits zugesagt
haben. Laut einem Gutachten von Standort + Markt
gibt es in St. Veit keinen besseren Standort für ein
EKZ, auch Bürgermeister Gerhard Mock begrüßt das
Projekt. Eine »Branchenmix-Klausel« soll laut Mock
sicherstellen, dass es zu keinem Verdrängungswettbewerb mit dem Stadtzentrum kommt, alle Mieter
sind vorab der Stadt bekannt zu geben. Der Baubeginn ist für das Frühjahr 2015 geplant, die Eröffnung
für Herbst 2016. Zusätzlich könnte auch am Rand
der 12.000-Einwohner-Stadt ein Fachmarktzentrum
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RIED I. I./WEBERZEILE
Niederösterreich. Das weitaus größte Projekt in
Niederösterreich ist die laufende Vergrößerung des
Fischaparks in Wiener Neustadt. Bereits diesen
10 TZ 06 2014
© Love Architecture
SALZBURG/SCA
entstehen: Jahrelang ist das 50.000 m² große
Drauland-Gelände, ein ehemaliges Sägewerk,
­
brach gelegen. Ende 2013 hat der Gemeinderat eine
Widmung für Wohnhäuser, Dienstleistungsbetriebe
und Geschäftsflächen (letztere im Ausmaß von
12.000 m²) beschlossen. 9.000 m² sollen bereits an
Spar verkauf worden sein.
Lucas Reichstamm will übrigens nicht nur in
St. Veit investieren, sondern auch in Knittelfeld.
Dort gehört ihm das Fachmarktzentrum Kollibri mit
Mietern wie Eurospar, Vögele, Fussl, Takko und
Deichmann. Erst 2012 wurden die 6.300 m² Verkaufsfläche eröffnet, nun soll das Kollibri bereits
erweitert werden. Der Gemeinderat hat die Pläne
im November durchgewunken – trotz Protesten
des Innenstadt-Handels. Diskutiert wird hingegen
noch in Völkermarkt. In der Bezirkshauptstadt
gibt es ein Fachmarktzentrum, das derzeit zum
überwiegenden Teil leer steht. Der Betreiber BID
Bau verspricht sich durch einen Ausbau um
5.000 m² und neue Mieter wie Müller, C&A und
CCC Schuhe eine Attraktivierung. Bloß müsste
dafür ein 4.000 m² großer Park weichen, was
naturgemäß die Wogen hochgehen lässt. Neben
den Anrainern protestieren auch hier die Innenstadtkaufleute. Schließlich stehen im nur 200 m
entfernten Stadtzentrum 50 Geschäftslokale leer.
Die oftmals verschobenen Draupassagen in
Villach gelten ja in der Einkaufszentren-Branche
mittlerweile als Running Gag. Zuletzt wurde im
November 2013 ein Baubeginn für April 2014
angekündigt, seither herrscht bei den Betreibern
abermals Funkstille. Sollte dieser Termin abermals nicht halten, bekommt Investor Christian
Rosenthal ein Problem: Zuletzt hatte Bürger­
meister Helmut Manzenreiter bereits gedroht, den
städtischen Klettergarten, der Teil der Draupas­
sagen sein soll, anderswo bauen zu wollen.
April werden dort die ersten Erweiterungsflächen
eröffnet, der große Coup folgt aber erst im November 2015: Ab dann wird das zur SES-Gruppe zählende Center über 42.800 m² (statt bisher 21.200 m²)
vermietbare Fläche verfügen. Davon wird Peek &
Cloppenburg als neuer Ankermieter 3.500 m² belegen. Doch auch der große Mitbewerber in Wiener
Neustadt, die Merkur City, wird umgebaut und
­vergrößert. Die Rutter Immobilien Gruppe hat das
25 Jahre alte Center mit dem Ankermieter Merkur
bereits 2010 gekauft und schon damals eine
Modernisierung angekündigt. Eigentümer Stefan
Rutter hält sich zu den Plänen nach wie vor bedeckt.
In früheren Medienberichten war von einer Erweiterung um 4.000 m² die Rede. Kein Vergleich zwar
zur Flächenverdoppelung des Fischaparks, doch
wer die Rutter-Gruppe kennt (u. a. EO Oberwart,
Neukauf Villach und Spittal/Drau, M-City Mistelbach), weiß: Hier entsteht Qualität. Nun haben die
Vorarbeiten begonnen: An der bisherigen Haupt­
einfahrt wird ein Kreisverkehr errichtet.
Gleicher Name – andere Stadt: Auch im Süden der
Landeshauptstadt St. Pölten gibt es eine Merkur
City. Und auch diese will ausbauen. Laut Nieder­
österreichischen Nachrichten sollen die jetzigen
Hauptmieter Merkur und Media Markt sowie Libro
in einen Neubau einziehen, der südlich des bestehenden Einkaufszentrums gebaut wird. Sobald
diese Mieter übersiedelt sind, wird der Altbau abgerissen und neu errichtet. Der ausgebaute Standort
wird 21.000 m² vermietbare Fläche umfassen und
Platz für ca. 25 Geschäfte bieten. Thomas Brauns­
berger, der das Projekt für die Privatstiftung von
Investor Helmut Meder entwickelt, ist noch zurückhaltend: »Die Bauverfahren sind noch nicht fertig,
das Projekt noch nicht eingereicht. Aber Gespräche
mit der Stadt und Mietern laufen.« Im Herbst 2014
könnten die Bagger anrollen. Die Gesamtfertig­
stellung wäre dann für Herbst 2015 realistisch.
Bereits im Vorjahr wurde mit dem Umbau des
­Traisenparks, mit 18.400 m² vermietbarer Fläche
derzeit das größte Einkaufszentrum St. Pöltens,
begonnen. Die erste Phase – die Neugestaltung der
Gastronomie auf 1.700 m² – wurde bereits im Oktober abgeschlossen. In diesem Frühjahr wird nun auf
der Fläche des westlichen Freiparkplatzes ein neuer
Trakt errichtet, wo auf zwei Ebenen neue Verkaufsflächen entstehen. In Phase drei wird die Sport- bzw.
Eishalle, die schon länger nicht mehr in Betrieb ist,
zur Verkaufsfläche umgebaut. Insgesamt entstehen
so 10.000 m² zusätzliche Shopfläche. Die Gesamt­
eröffnung ist für Oktober 2015 geplant.
Großes entsteht derzeit auch in Hainburg: Auf dem
ehemaligen Gelände der Austria Tabak wird eine
Wohnanlage gebaut – samt einem Fachmarkt­
zentrum mit 14.000 m2 Geschäftsfläche. Laut dem
© Dreiplus
einkaufszentren
LIEZEN/ELI
Projektentwickler Halpin Ges.m.b.H. gibt es fixe
Zusagen von Merkur und Lidl, Landes- und
Gemeinde­politik unterstützen das Projekt. Ob aber
tatsächlich wie geplant bereits im heurigen Herbst
eröffnet werden kann, ist noch nicht sicher.
Die Fußgängerzone der Bezirkshauptstadt
Hollabrunn hat zuletzt arg durch ein neu eröffnetes Fachmarktzentrum gelitten. Nun soll ein inner­
städtisches Einkaufszentrum Erholung bringen.
Mit Umwidmung und Änderung des Bebauungsplans hat der Gemeinderat vorigen September
den Weg für das von Investor Reinhold Frasl
geplante Parkcenter mit 6.500 m² vermietbarer
Handelsfläche geebnet. Zusätzlich sollen ein Kino
mit vier Sälen und ein Bowlingcenter angesiedelt
werden. Als frühestmöglicher Eröffnungstermin
wird das Jahr 2016 genannt. Ob sich auch genug
Mieter finden werden, ist angesichts der vielen
Leerstände im Stadtzentrum eher ungewiss.
Auch in Zwettl ist Reinhold Frasl aktiv. Dort
­hatten die Raumordnungsexperten des Landes
Niederösterreich im Vorjahr die Unterlagen für den
Bau eines beinahe 15.000 m² großen Einkaufs­
zentrums zwar als »nicht genehmigungswürdig«
beurteilt. Trotzdem zeigt der Investor laut Bürgermeister Herbert Prinz weiterhin Interesse an einer
Umwidmung, um sein Kampcenter doch bauen zu
können. »Wir werden mit allen Mitteln gegen
das Projekt kämpfen«, kündigt Christof Kastner,
Sprecher der Initiative »Zwettl2020«, an.
Oberösterreich. Für Mitte 2015 ist die Eröffnung
der Weberzeile in Ried im Innkreis angekündigt.
Die wichtigsten Eckpunkte sind lange bekannt: Das
von Marktführer SES geplante Einkaufszentrum am
Rande des Stadtzentrums wird auf 22.000 m² rund
50 Betriebe beherbergen, darunter Kastner & Öhler,
H&M, Media Markt, Eurospar und Hervis.
Erst seit Kurzem auf Schiene ist jedoch das geplante
Einkaufszentrum auf dem ehemaligen Kasernen­
gelände in Steyr. Nach mehrjährigen Verhand­
lungen hat das Land Oberösterreich dem Projekt im
Dezember die Genehmigung erteilt. Dabei wurden
gegenüber den ursprünglichen Plänen noch einige
Änderungen beschlossen: Im eigentlichen Einkaufszentrum wurde die Verkaufsfläche von 14.600 auf
12.500 m² reduziert, zusätzlich sind 1.000 m² für
Gastronomie erlaubt. Im Parkhaus, das unmittelbar
neben dem EKZ errichtet wird, darf sich zusätzlich
ein Lebensmittelgeschäft mit maximal 1.500 m²
ansiedeln. Projektwerber ist die Quaderna Vermietung GmbH, hinter der der Tiroler Immobilienunternehmer Josef Strasser sowie die Rutter Immobiliengruppe von Stefan Rutter und Christian Harisch
stehen. Harisch geht davon aus, dass im Herbst mit
dem Bau begonnen werden kann. Die Eröffnung ist
für März 2016 anvisiert. Das Investitionsvolumen
liegt bei 50 Mio. €. Laut einem von der Wirtschaftskammer beauftragten Gutachten könnte den Altstadtkaufleuten durch das EKZ ein beachtlicher
Umsatzeinbruch drohen. Bürgermeister Gerald Hackl
sieht das Projekt hingegen als Fortschritt für die
ganze Stadt.
In Mattighofen wiederum will das Modehandelsunternehmen Fussl Modestraße seine bestehende
Filiale unter Einbindung des ehemaligen BrauereiAreals zu einem innerstädtischen Einkaufszentrum
ausbauen. Im Jänner hat nun die Landesregierung
den Bau genehmigt. Geplant sind rund 9.500 m²
Verkaufsfläche. Fussl will das Einkaufszentrum aber
nur zusammen mit einem professionellen, auf
­Shoppingcenter spezialisierten Partner errichten.
»Bis zum Baustart vergehen sicher noch mindestens
eineinhalb Jahre. Der Bau selbst wird etwa 18
Monate dauern«, erklärt Fussl-Chef Ernst Mayr.
Sprich: Frühestens 2017 ist mit einer Eröffnung zu
rechnen. Wenn ein Partner gefunden wird und das
Projekt auch am Mietermarkt reüssiert.
Ebenfalls noch etwas länger wird es dauern, bis
Bad Ischl ein neues Einkaufszentrum erhält. Dort
steht derzeit das abgewohnte Imperial-Einkaufs­
zentrum zum Verkauf. Interessenten gibt es, derzeit
wird über den Preis verhandelt. Ein aussichtsreicher
Kandidat ist Einkaufszentrenprofi Thomas Brauns­
GRAZ/STYRIA CENTER
berger, der sich schon seit Jahren um den Bau eines
Centers in Bad Ischl bemüht. Sollten er und Imperial
handelseinig werden, würde das Gebäude geschliffen und ein neues, modernes Einkaufszentrum hochgezogen. Die Stadtgemeinde begrüßt das Projekt.
Salzburg. Vergleichsweise ruhig geworden ist es
hingegen im Bundesland Salzburg. Hauptgrund
dafür ist die neue Landesregierung. Und die »Plattform gegen den Flächenwahn«, die vor der jüngsten
Landtagswahl im vorigen Mai massiv LobbyingArbeit gegen diverse Einkaufszentren-Vorhaben
geleistet hat. Durch öffentlichkeitswirksame Aktionen gelang es, die führenden Politiker noch vor der
Wahl auf eine ablehnende Haltung gegenüber
­weiteren Flächenwidmungen festzunageln. So wurden einige anstehende Anträge vor der Wahl nicht
mehr erledigt. In der neuen Landesregierung ist nun
die grüne Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid
Rössler für Raumordnung zuständig, die sich dem
Thema gegenüber sehr zurückhaltend verhält.
Diese Funkstille bekommt etwa der Europark in der
Stadt Salzburg zu spüren. Das flächenproduktivste
Einkaufszentrum des Landes wollte seine Verkaufsfläche um fast 10.000 m² erweitern, indem Lager­
flächen zu Verkaufsflächen umgewidmet werden.
Seit zweieinhalb Jahren läuft das Verfahren zur
Standortverordnung bereits, vorerst ohne Ergebnis.
Nicht mehr zu stoppen war hingegen der Aus- und
Neubau des Shopping Centers Alpenstraße (SCA).
Ein großer Teil des aus dem Jahr 1990 stammenden
Hauses wurde bereits abgerissen und wird derzeit
durch einen Neubau ersetzt. Die Eigentümerin
­Convergenta GmbH lässt sich die Vergrößerung auf
24.000 m² 63 Mio. € kosten. Bereits 2012 haben die
Umbauarbeiten begonnen, es gab jedoch immer
wieder Verzögerungen – u. a. durch die Insolvenz
des Generalunternehmers Alpine. Die Neueröffnung
ist nun für März 2015 geplant. Mieterseitig bleiben
u. a. Media Markt und Spar erhalten, H&M und
Müller kommen neu dazu, ersterer angeblich mit der
größten Filiale Salzburgs.
TZ 06 2014 11
© Pema
einkaufszentren
© SES
INNSBRUCK/PEMA-TURM
© SES / Zechner
WIEN/HUMA EINKAUFSPARK
BREGENZ/SEESTADT
12 TZ 06 2014
Steiermark. Die Rutter-Gruppe, von der weiter
oben schon mehrmals die Rede war, ist auch in
Liezen aktiv. Wie schon andernorts vorgezeigt,
kaufte der Immobilienentwickler auch hier alte,
hässliche Fachmärkte, die am Ende ihrer Lebenszeit angekommen waren (im konkreten Fall von
Gigasport, Yello, DM, Fussl u. a.), um sie abzu­
reißen – und stattdessen ein schönes, neues,
modernes Einkaufszentrum zu bauen. Das ELI soll
über rund 15.000 m² verfügen. »Die Planungen sind
in vollem Gange«, erklärte Bau- und Raumordnungsreferent Herbert Waldeck jüngst in der Lokalpresse. »Derzeit werden vom Land Steiermark zwei
verkehrstechnische Gutachten geprüft; danach
bedarf es einer verkehrsrechtlichen Bewilligung für
die Straßenanbindung an das Projekt«, so ­Waldeck.
Mit einem »Befund« aus Graz rechnet man im
Frühsommer, auf einen Baubeginn hofft man im
Hochsommer. Mieterseitig fix mit dabei sind
­Kastner & Öhler, Gigasport und Media Markt. Die
Eröffnung ist für Anfang 2016 geplant.
Und gleich noch einmal die Rutter-Gruppe: Diese
steht auch hinter dem Ausbau des Einkaufs­
zentrums Hatric in Hartberg. Um 25 Mio. € werden
östlich des bestehenden Teils 11.000 m² zusätz­
liche Geschäftsfläche geschaffen und der Altbestand wird modernisiert. Im Frühling 2015 möchte
man eröffnen, sagte Geschäftsführer Christian
Harisch gegenüber der Kleinen Zeitung im vergangenen November. »Es wird ein architektonisch
nachhaltiger Bau nach den Qualitätsmaßstäben
unserer Gruppe.« Geplant ist die Erweiterung als
offenes Fachmarktzentrum. Rutter hatte das Hatric
im Herbst 2012 gekauft.
Ausgebaut soll auch das Leoben City Shopping
(LCS) werden. Mastermind Jean-Erich Treu hat
bereits mehrere Häuser zwischen dem LCS und der
bestehenden Rathauspassage gekauft. Dort sollen
sich neue Handelsbetriebe sowie ein Hotel ein­
mieten, auch von einem Veranstaltungszentrum ist
die Rede. Wie es aber in den Innenstädten oft so
spielt, gibt es noch Probleme mit Denkmalschutz,
Verkehrslösung usw.
Modernisiert und erweitert wird auch in der Landeshauptstadt Graz. Konkrete Pläne gibt es etwa
für die heruntergekommene Annenpassage. Das
Kapfenberger Immobilienunternehmen Krammer &
Wagner wurde mit dem Relaunch beauftragt und
hat bereits einige prominente Großmieter an der
Angel. Die Inhaberin Vienna Insurance Group will
das Konzept jedoch nicht selbst umsetzen, sondern
sucht noch einen Investor dafür. Weiter ist da
schon das Nahversorgungszentrum Styria Center,
nicht weit weg in der Annenstraße gelegen. Hier
haben die Eigentümer jüngst den Gewinner des
Architekturwettbewerbs präsentiert. Laut den
aktu­ellen Plänen wird die Nutzfläche des Gebäudes von derzeit 8.100 auf 13.000 m² erweitert,
wovon 40 % – also knapp mehr als 5.000 m² – auf
einkaufszentren
Geschäftsflächen entfallen. Mit den Arbeiten soll
im kommenden Jahr begonnen werden.
Tirol. Immer noch kein endgültiger Startschuss ist
beim Kaufhaus Lienz am Rande der Innenstadt von
Osttirols »Hauptstadt« gefallen. Derzeit prüft die
Baubehörde das Projekt. Die Projektentwicklung
hat die ICM Baumanagement GmbH über, die zum
Signa-Konzern von René Benko gehört. Die Gesamt­
mietfläche liegt laut Homepage bei 15.000 m²,
in Medienberichten war zuletzt jedoch von nur
8.800 m² Verkaufsfläche die Rede. Zu Jahresbeginn hieß es, 90 % der Flächen seien bereits vermietet. Zumindest von da her scheint ein baldiger
Baustart also gesichert. Mit zwei Jahren Bauzeit
muss mindestens gerechnet werden.
Auch Innsbruck könnte ein weiteres Einkaufs­
zentrum bekommen. Geht es nach Eigentümer
Markus Schafferer, soll seine Pema-Gruppe heuer
mit dem Bau eines markanten Turms in der Amraser
Straße beginnen. Der 45 m hohe Turm soll in den
unteren Geschoßen Handel und Gastronomie,
darüber Wohnungen und Büros beherbergen.
­
Direkt gegenüber dem Sillpark sollen so zwischen
8.000 und 9.000 m² reine Verkaufsfläche entstehen.
Der Baubeginn ist für heuer geplant.
Vorarlberg. Das wichtigste Projekt im west­
lichsten Bundesland ist das neue Stadtviertel
­Seestadt in der Landeshauptstadt Bregenz. Nach
Jahrzehnten der Planung ist nun klar, wie die große
Fläche zwischen Bodensee und Innenstadt künftig
genützt werden soll. Wo derzeit ein Parkplatz ist
und die Gleise der ÖBB eine zusätzliche Barriere
zwischen Stadt und See bilden, soll künftig ein
neues, urbanes Stadtviertel mit 21.000 m² Nutz­
fläche entstehen, davon entfallen 14.000 m2 auf
Handels-, Dienstleistungs- und Gastronomie­
flächen, rund 2.000 m2 auf Büroflächen und der
Rest auf rund 60 Wohnungen. Hinter dem Projekt
steht das eigens gegründete Unternehmen Prises,
ein Joint Venture des Stadt- und Regionalentwicklers Prisma und der SES Spar European Shopping
Centers GmbH. Kürzlich wurde auch der erste
­Mieter bekannt gegeben: Das Modelabel Zara wird
auf über 3.800 m² und drei Verkaufsebenen in die
Seestadt einziehen. Damit wird der erste ZaraStore Vorarlbergs gleichzeitig einer der größten,
die der Inditex-Konzern in Österreich betreibt. SESGeschäftsführer Marcus Wild: »Die Inditex-Gruppe
wählt nur die besten Standorte für ihre Konzepte
aus und wird Zugpferd für weitere starke Labels
sein.« Das Projekt wird noch im Frühjahr zur Genehmigung eingereicht, der Baustart noch für heuer
angestrebt. Die Eröffnung ist frühestens Ende 2016
realistisch. Im Anschluss an die Seestadt wird
dann übrigens das Seequartier gebaut – und auch
dort wird es selbstverständlich Handelsflächen
(rund 4.500 m²) geben.
Wien. Die nächste Mega-Eröffnung in Wien ist
voraussichtlich nicht vor 2016 zu erwarten. Dann soll
der neue Huma Einkaufspark der SES Spar European
Shopping Centers in Betrieb gehen. Im Osten Wiens
arbeitet Österreichs größter Einkaufszentren­
betreiber derzeit an einem kompletten Neubau
des stark in die Jahre gekommenen alten HumaParks in Wien Simmering. Der Neustart soll dann
mit 48.000 m2 Verkaufsfläche und 100 Geschäften
erfolgen. Die Bauarbeiten dazu laufen bereits.
Bewegung gab es zuletzt auch beim umstrittenen
»Komet«-Projekt in Wien Meidling. Schon ein Jahrzehnt lang bemüht sich der Bauwerber, die HPD
Holding, darum, am Beginn der Schönbrunner
Schlossstraße ein Einkaufszentrum samt Büroturm
zu errichten. Vorigen Sommer bekam das Unter­
nehmen nach jahrelangen Streitereien mit den
Anrainern die Baubewilligung. Bloß ein letzter
­verbliebener Mieter eines Wohnhauses, das für das
Bauprojekt ebenfalls abgerissen werden muss,
wehrte sich noch gegen den Auszug. Und auch eine
Bürgerinitiative gegen das Projekt gab nicht auf: Sie
kündigte Beschwerde gegen den Baubescheid beim
Verwaltungsgerichtshof an. Erste Gebäude wurden
jedenfalls schon abgerissen, der »richtige« Bau­
beginn ist weiterhin für heuer geplant.
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Shopping-Destinationen zeigt SES Gespür für die besten Lagen. Starke Verbindungen sind die
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handel
»Verwehre mich gegen
Preisaktionen«
Ein weiteres Modekonzept, das sich zuletzt immer öfter in Ihrer Nachbarschaft findet, ist Ernsting’s Family.
© Picturedesk
Das Führungsteam
von Fussl
Modestraße v. l. n. r.:
Karl Mayr mit
Ehefrau Maria und
Bruder Ernst
Die Fussl Modestraße wächst und
wächst und wächst – trotz deutlich
verschärfter Konkurrenz.
Geschäftsführer Karl Mayr sieht die
konsequente Positionierung als
wichtigste Quelle des Erfolgs.
Wir sitzen hier in einem Café in der SCS, schräg gegenüber der neuen
Primark-Filiale, zwei Türen weiter befindet sich Ihr eigenes Geschäft.
Vorab hat es ja oft geheißen, Primark könnte die Karten in der Branche
wieder ganz neu mischen, wie es zum Beispiel H&M getan hat. Wie
geht es Ihnen mit dem neuen Mitbewerber?
In meinen Augen mischt er die Karten nicht neu. Angst müssen Firmen haben,
die in erster Linie über den Preis verkaufen. Von denen versuchen jetzt manche
verzweifelt, aus ihrer Preispositionierung herauszukommen. Denn beim Preis
kann kaum jemand mit Primark mithalten.
Aber Primark ist ja nicht nur billig, sondern auch modisch.
Wir haben uns sowohl beim Preis als auch beim Modegrad deutlich über
­Primark positioniert. Wir sind im Massenmarkt, keine Frage. Aber uns tangiert
Primark in keinster Weise – ganz im Gegenteil: Wir haben hier in der SCS eine
hervorragende Entwicklung und profitieren von der gestiegenen Frequenz in
der Nachbarschaft. Während die Teenies ihr Taschengeld bei Primark aus­
geben, kauft die 35-, 40-jährige Mama in Ruhe bei uns ein. Die freut sich, wenn
sie bei uns eine gute Mitarbeiterin als Ansprechperson hat – was sie sonst
nicht mehr oft findet. Man kann die Kunden nur über zwei Dinge an sich binden:
das Produkt und das Personal. So einfach ist es im Grunde.
14 TZ 06 2014
Der macht einen sehr guten Job, bietet ein ausgezeichnetes Preis-LeistungsVerhältnis. Ich habe großen Respekt vor diesem neuen Marktteilnehmer. Aber
auch da gilt: Er tangiert uns überhaupt nicht negativ. Ich habe mir die Standorte
sehr genau angeschaut, an denen wir beide vertreten sind. In den Fachmarkt­
zentren, wo Ernsting’s Family neu dazu gekommen ist, haben wir genau die
gleiche Entwicklung wie überall anders. Auch im Kindersortiment, wo Ernsting’s
besonders stark ist. Der Kindermarkt ist ja durch eine besondere Preissensibi­
lität gekennzeichnet. Es gibt aber auch Eltern, die sagen: Ich will etwas a­ nderes,
Modischeres. Das Konzept von Ernsting’s bedingt relativ lange Vorlaufzeiten.
Damit er in der Produktion die Off-Season-Preise nützen kann, muss er sich früh
festlegen. Wir sind schneller und können deshalb auch modischer sein. Darum
haben wir auch bei den Kindern eine sehr schöne Entwicklung.
Das heißt zusammengefasst, der Mitbewerb bereitet Ihnen zurzeit
­keine besonders großen Sorgen.
Wir haben den Vorteil, dass wir uns sehr gut auf unsere österreichische
­Kundschaft konzentrieren können – während ein Primark ganz Europa berück­
sichtigen muss und ein H&M oder Zara die ganze Welt. Sowohl was den
modischen Geschmack als auch was die Passform angeht, haben wir es da
deutlich leichter. Wir richten uns sehr konsequent an unseren Kunden aus.
Aber C&A und Vögele bedienen in erster Linie ebenfalls den deutschsprachigen Raum.
Mit Vögele haben wir überhaupt nichts mehr zu tun, der ist viel braver und viel
billiger als wir. Auch ein C&A hat eine ganz andere Kundschaft. Wir bedienen
die gute, gehobene Mitte. Wir haben uns in den letzten fünf, zehn Jahren sehr
konsequent positioniert: Wir sind sehr verlässlich in der Qualität. Bei Umfragen
zeigt sich immer wieder, dass wir als qualitativ sehr hochwertiger Anbieter
wahrgenommen werden, was wir auch sind. Darauf sind wir sehr stolz. In einer
ganz aktuellen Gallup-Umfrage sind wir sogar Gesamtsieger unter allen Mode­
filialisten. Zu unserer Positionierung gehört auch, dass wir keine depperten
Preisaktionen machen. Man darf keine Panikattacke bekommen, wenn man im
Umsatz einmal hinten liegt. So verankert man sich im Kopf der Leute als
­verlässlich. Sie werden die letzten zehn Jahre von uns nie eine Preiswerbung
gesehen haben. Unsere Branche lebt von Begehrlichkeit, Schönheit, Sexyness,
Individualität – und dann machen wir Preisaktionen? Wollen wir so gegen
Primark antreten, wo das Leiberl 4,99 € kostet? Wir müssen Begehrlichkeit
schaffen! Uns als Fussl gelingt das offenbar immer besser. Darum machen wir
Preisaktionen nicht einmal mehr bei Eröffnungen.
Apropos Eröffnungen: 2003 hatten Sie 50 Filialen. 2009 haben Sie
anlässlich der 100. Eröffnung gemeint, jetzt ist die Expansion schön
langsam zu Ende. Heute haben Sie schon mehr als 150 Geschäfte.
Ja, jetzt wird es schön langsam wirklich aus sein. In Österreich. Aber es geht
noch immer was: Wir werden im Herbst wieder fünf Läden eröffnen. Wien hat
1,8 Mio. Einwohner, und wir sind praktisch noch gar nicht vertreten. Unsere
Filialen dort funktionieren mittlerweile gut, aber bei Topstandorten wie
© Philips
handel
­ ariahilfer Straße oder
M
Donau Zentrum sind uns
betriebswirtschaftlich Gren­
zen gesetzt. Im Herbst wer­
den wir im Columbus Center
eröffnen, im Citygate, im
Fachmarktzentrum Gatter­
ederstraße. An solchen loka­
len Nahversorgungsstand­
orten können wir reüssieren.
Ihre Expansion ist immer
noch rein aus dem Cashflow finanziert?
Eindeutig. Laut Kreditschutz­
verband sind wir der einzige
Modehändler in der Risiko­
klasse Null. Das war auf­
grund der Bilanz 2011. 2012 war noch besser und 2013 noch einmal besser.
Seit 2008 sind wir flächenbereinigt um rund 25 % gewachsen.
Durch höhere Preise?
Wir versuchen, den Durchschnittspreis zu steigern. Dafür muss man selbst­
verständlich auch einen Mehrwert bieten. Wir verkaufen keine T-Shirts um 9,99
€ aber bei 15,99 € müssen wir dabei sein. Wir verkaufen mehr Stückzahlen zu
einem leicht erhöhten Preis. Unser Produkt ist treffgenauer geworden. Wir
fokussieren uns stärker, haben weniger Modelle, weniger Farben und damit
eine klarere Aussage. Aber Sie finden mich da in sehr großer Demut: Wir haben
es die letzten fünf, sechs Saisonen richtig gemacht. Aber gnade uns Gott, wenn
wir einmal nicht richtig liegen! Zurzeit, im laufenden Frühjahr/Sommer, liegen
wir übrigens wieder ganz, ganz richtig.
Wobei ja gerade die letzten Saisonen nicht leicht waren, Stichwort
Wetter …
Faule Ausrede! Ein Wetter ist allerweil. Wir haben diesen Winter hervorragend
Jacken verkauft. Wir haben mehr Winterjacken eingekauft, zu regulären
­Preisen verkauft und haben das geringste Endlager, seit ich denken kann. Weil
wir auf die richtigen Themen gesetzt haben: färbige Stepper – andere Themen
haben wir gar nicht angegriffen, Wolle zum Beispiel. Und das hat funktioniert.
Man muss sich auch trauen, etwas nicht mitzumachen. Alle Kollektionen, alle
Magazine waren voll mit gemusterten Hosen. Wir haben gesagt, an diesen
Trend glauben wir nicht. Wir haben dann exakt zwei gemusterte Hosen
gehabt – und nicht einmal die sind gegangen.
Beispiel machen wir vor allem in der Türkei und in Europa. Da zahlen wir ein
bisschen mehr, sind aber viel kurzfristiger. Die Schnelligkeit wird wichtiger, das
erhöht die Treffergenauigkeit.
Um zurück zum Thema Expansion zu kommen: Neue Shops heißt ja
h­eute oft auch: ein Onlineshop. Wie stehen Sie zu diesem Thema?
Der Internetanteil liegt heute wahrscheinlich schon um die 20 %. Früher lag
das Kataloggeschäft immer so bei 6 %. Da sind dem stationären Handel also
in den letzten Jahren zumindest 10 % Umsatz verloren gegangen. Und es gibt
mehr stationäre Händler als je zuvor. Dennoch ist es uns gelungen, zu wachsen.
Also spüren Sie das Internet genauso wenig wie Primark und
Ernsting’s?
Nein, es wäre vermessen und dumm, so etwas zu sagen. Für uns ist es relativ
einfach, zehn oder zwanzig Filialen zu eröffnen. Aber einen Onlineshop zu
eröffnen – vor dem habe ich großen Respekt. Wenn man sich unsere Mitbe­
werber und verwandte Branchen anschaut, gibt es sehr viele, die mit ihren
Onlineshops viel Geld verlieren, auch unter denen, die viel größer sind als wir.
Und es gibt Mitbewerber, die x-mal so groß sind wie wir und noch gar nichts
in diese Richtung machen. Wenn nicht einmal die es hinbekommen … Man
braucht ein ganz anderes Know-how, ein ganz anderes Denken. Ich glaube, das
Internet ist für viele Kunden Amazon und Zalando – und aus. Andere Händler
werden dort nur schwer wahrgenommen. Leute, die wesentlich gescheiter sind
als ich, sagen hingegen, jetzt hat man die historische Chance, dort einzu­
steigen – und wenn man dieses Zeitfenster nicht nützt, wird man in Zukunft
nie dabei sein. Ich weiß nicht, wie sich der Markt entwickeln wird. Aber eines
weiß ich: dass wir stationär sehr erfolgreich sein können. Ich glaube, dass wir
neue Märkte stationär leichter erschließen können als das Internet.
Monolabel-Händler wie Sie tun sich mit der Onlinekonkurrenz
leichter als der Multilabel-Handel. Wenn jemand Mode von Fussl will,
muss er ins Geschäft kommen.
So ist es. Unsere Teile gibt es nur bei uns. Die Unverwechselbarkeit des
­Produkts, das auf die Zielgruppe abgestimmt ist, macht unseren Erfolg aus.
Wer vergleichbare Produkte verkauft, steht vor anderen Herausforderungen.
Dort können die Kunden am Smartphone schauen, wo es das gleiche Teil
­billiger gibt. Im Internet geht es zu oft um den Preis. Ich habe mit Marken­
lieferanten schon härteste Fights ausgefochten, die es tolerieren, dass ihre
Produkte im Internet zu verschiedenen Preisen auftauchen. So geht die Begehr­
lichkeit des Produkts verloren. Das ist nur einer der Gründe, warum ich für den
Multilabel-Handel eher schwarzsehe. In der Kalkulation ist immer weniger
Platz für Zwischenhändler. Auch Franchisenehmer können mit den kleinen
Spannen kaum mehr überleben, siehe die jüngsten Insolvenzen. mf
Ihr Eigenmarkenanteil liegt ja jenseits der 90 %.
Ja, Geschäfte bis 500 m2 bespielen wir mittlerweile praktisch ausschließlich
mit Eigenmarken. Bei größeren Filialen kommen dann Marken wie Vero Moda,
s.Oliver, Jack & Jones dazu.
Haben Sie im Einkauf mit Ihrer Struktur von 150 Geschäften eine Größe,
mit der Sie sich wohlfühlen?
Mehr ist immer besser, keine Frage. Aber wir können das, was wir wollen, sehr
gut realisieren. Dadurch, dass China teurer geworden ist, haben sich viele
größere, preisfokussierte Hersteller von dort verabschiedet. Die sind heute in
Vietnam, Kambodscha, Bangladesch, Pakistan – mit dem Effekt, dass in China
viele Fabriken freie Kapazitäten haben. Darum sind wir dort heute mit unseren
1.000 Stück pro Farbe gern gesehen. Wir sind unkompliziert, verlässlich, und
auch die Kreditwürdigkeit spielt immer mehr eine Rolle. China ist mittlerweile
für manche Produktgruppen ein wichtiger Herkunftsmarkt für uns. T-Shirts zum
Fussl Modestraße …
… betreibt bereits mehr als 150 Geschäfte und ist damit
der größte Modehändler in österreichischem Besitz. Der
überwiegende Teil des Geschäfts entfällt auf die Stores
des eigenen Konzepts Fussl Modestraße für Damen und
Herren. In rund 100 Filialen gibt es zusätzlich ein Sortiment
an Kindermode. Mit knapp 20 Esprit-Stores ist Fussl auch
der größte österreichische Franchisenehmer der Marke.
2013 lag der Umsatz des Unternehmens bei 127 Mio. €
brutto. Gegenüber 2012 bedeutet das ein Plus von 7,5 %.
Fussl wird von der Eigentümerfamilie, den Brüdern Ernst
und Karl Mayr sowie von Karls Ehefrau Maria, geführt.
TZ 06 2014 15
© Steiner 1888
Der steirische
Lodenerzeuger Steiner
1888 geht mit einer
eigenen Modekollektion
an den Start. Sportiv,
weltoffen und mit
trachtigen Details. Keine
Liebhaberei, sondern
ein Business-Modell.
Steiner 1888
macht Mode
J
ohannes Steiner, Geschäftsführer von Steiner 1888 und gemeinsam mit
seiner Schwester Gudrun für die drei Trachten- und Sportmodeläden in
und um Schladming verantwortlich, kommt gleich zur Sache: er werde
mit seiner neuen Kollektion nicht den gängigen Weg gehen: »Keine Messe,
kein Marketing, kein großer Auftritt. Unsere Marke ist bekannt, also inves­
tieren wir alle Kraft ins Produkt.«
Bereits 2013 fiel der Startschuss zur Zusammenarbeit mit der Salzburger
Designerin Kerstin Schöndorfer. Ihr Label, Mellmax, hatte man einst gut
­verkauft im Einzelhandel. 2012 schlitterte Mellmax in die Insolvenz, Kerstin
Schöndorfer wollte nach einem langjährigen Australien-Aufenthalt ursprünglich nichts mehr mit der Mode zu tun haben. Steiner: »Aber dann entstand die
Idee einer eigenen Hauskollektion nur für unsere Läden und Schöndorfer
sagte spontan zu.«
Die lässigen Jacken, Ponchos, Schladminger und Blusen (eine der großen
Stärken der sympathischen Designerin) verkauften sich vom Start weg in den
Läden und im Onlineshop so gut, dass die Hausmarke zur Nummer eins in der
Abverkaufsliste aufstieg. Warum steigt ein Lodenerzeuger und Einzelhändler
in den ohnehin überbesetzten Modezirkus ein? Steiner, die fünfte Generation
eines Fertigungsunternehmens, in dem seit mehr als 130 Jahren höchste
Lodenqualität produziert wird, sah und sieht die Ausgangslage realistisch:
»Steiner 1888 hat früher alle großen Konfektionäre beliefert, aber viele gibt
es nicht mehr oder sie haben aufgehört, mit Loden zu arbeiten. Unsere guten
Kunden, das sind Marken wie Luis Trenker, Schneiders, Gössl, wir beliefern
16 TZ 06 2014
auch Unternehmen wie Lodenfrey, Auzinger oder Grasegger, aber viel länger
ist die Liste dann auch nicht mehr. Früher hieß es, wir dürften keine eigene
Kollektion auf den Markt bringen, weil wir damit unseren Kunden Konkurrenz
machten. Aber jetzt stand schon die Frage im Raum: Fahren wir die Produktion
zurück – oder steigen wir selbst in den Ring?« Auf Erfahrungen mit einem
gebrandeten Produkt konnten die Steiners bereits zurückblicken: Vor zehn
Jahren lancierte man eine Deckenkollektion, die sich längst im gehobenen
Interieur-Bereich etabliert hat. Aber die Mode war neu. »Klar sollte der
Schwerpunkt der Linie, die übrigens wie alles aus unserem Haus Steiner 1888
heißt, auf Loden liegen. Tatsächlich ist jetzt ein Programm aus 120 Teilen
entstanden, das unseren Vorstellungen von alpiner, aber dennoch weltoffener
Bekleidung entspricht. Wer in Schladming zu Gast ist, kann Steiner 1888
tragen, ohne darin verkleidet zu wirken.«
Die langjährigen Erfahrungen aus dem Einzelhandel wurden direkt in die
Produktentwicklung eingearbeitet. Steiner: »Was helfen mir die tollsten
Jacken, die in allen Magazinen zu sehen sind, die dann im Laden aber kein
Mensch kaufen will? Wir gingen bei der Kollektionserstellung zu 100 % vom
Verkauf aus: Gemacht wird, was wirklich gut verkauft wird!«
Jacken, Gilets, Ponchos und Schladminger kosten zwischen 169 und 499 €,
der sogenannte »Hineinverkauf«, sagt Steiner, verlief genauso unkonventionell
wie die Idee: »Wir haben auf keiner Messe ausgestellt, Kerstin Schöndorfer
und ich haben gute Händler angerufen, die sich das Produkt sofort ansehen
wollten. Und ich war noch bei keinem, der nicht gekauft hätte.«
Ausgeliefert wird im Juli, rund 20 Händler in ganz Österreich will man im
ersten Step als Kunden gewinnen. Steiner will langsam wachsen, Partner
finden, die »das Produkt und unsere Philosophie verstehen und mittragen«.
Ihre Kunden brauchen Steiner und das Verkaufsteam übrigens nur einmal im
Jahr »anzufahren«: Man beschränkt sich auf eine Kollektion pro Jahr, will sich
lieber auf das Nachproduzieren von Bestsellern konzentrieren. »Wir haben das
im Handel oft erlebt: Da verkaufst du einen Janker rauf und runter, und
­dennoch wird er nicht mehr nachproduziert.«
Kleinere Konfektionsbetriebe im EU-Raum fertigen die neue Kollektion Steiner
1888, solche, die auch bei Losgrößen von 20 bis 30 Jacken mit Begeisterung
dabei sind. So wie Familie Steiner: »Wir haben uns eine Kollektion auf den
Leib geschneidert, so wie wir sie auch tragen wollen. Und offensichtlich
haben wir damit ins Schwarze getroffen.« BPM
IMMER AM
AKTUELLEN
GESCHEHEN
MODE
VON A-Z
BRANCHENINSIDER
KRITISCHE ANALYSEN
THEMENVIELFALT
14-TÄTIGE
UND
OBJEKTIVE
BERICHTERSTATTUNG
VERLÄSSLICHER
MEDIENPARTNER
66 JAHRE
ERFAHRUNG
STABILITÄT
PARTNER EINES
EUROPÄISCHEN
NETZWERKES
ÖSTERREICHISCHER
HANDEL IM FOKUS
WIRTSCHAFTSKOMPETENZ
www.textilzeitung.at
© Harald Klemm
handel
Vom Polarkreis
auf den Petersplatz
D
Oben: Tatjana Boenisch,
Sebastian Copeland und
Marie-Béatrice Fröhlich
© Harald Klemm
© Jürgen Hammerschmid
Unten: Leicht und skandinavisch
angehaucht: der Store am
Petersplatz 1
er Umbau dauerte gerade einmal drei Wochen. Dann lud die Wiener
Modehändlerin Marie-Béatrice Fröhlich in ihren neuen NapapijriStore im Herzen der Wiener Innenstadt. Fröhlich, die seit vielen
Jahren den Paul&Shark-Laden am Graben betreibt, beschloss erst kürzlich,
den beiden Gant-Monomarken-Stores in Wien und Innsbruck eine neue
­Ausrichtung zu geben, entschieden hat sie sich schließlich für das 1987 in
Italien gegründete Label Napapijri. Napapijris Reise begann 1987 im Schatten
des Mont Blanc, wo ein italienischer Hersteller von Reisetaschen eine neue
Art Outdoor-Bekleidung einführte, indem er innovative Materialien mit Stil­
bewusstsein verband. Seit 2004 im Besitz der US-amerikanischen VF Corporation, gehört das sportive Label nunmehr zu einem der weltweit größten
Textilhandelskonzerne. Nein, aus dem Italienischen kommt der Name nicht.
Napapijri heißt auf Finnisch »nördlicher Polarkreis«. Mit der Kombination aus
italienischem Design und skandinavischem Lifestyle gelang es, sich dauerhaft
zwischen Active Wear und Casual Wear zu etablieren. Shops in Salzburg,
Sölden oder St. Anton gab es schon, nun hat auch Wien einen eigenen Laden
mit dem unaussprechlichen Label. Fröhlich: »Es sind einige Wände entfernt
worden und wir haben zum Schluss selbst gestaunt, wie leicht, luftig und hell
der Laden wurde. Die Einrichtung aus Holz und Metall verleiht dem Lokal eine
warme und gemütliche Atmosphäre, gekennzeichnet durch individuelle
Details.«
Bewegende Fotoaufnahmen, natürliche Materialien und eine klare Verbindung zu den omni­
präsenten Themen Reise und Abenteuer sollen
daraus einen behaglichen »Zufluchtsort« für den
modernen Reisenden machen. Vor allem das
Reisegepäck, weiß Fröhlich aus der Erfahrung
der ersten Wochen, werde extrem gut ange­
nommen. »Wir sind erstaunt, wer in den Laden
kommt und gezielt nach dem Reisegepäck
­nachfragt. Grundsätzlich ist es so: Entweder die
Kunden kennen die Marke gar nicht – oder sie
sind verrückt danach.« BPM
18 TZ 06 2014
shop design
STUART WEITZMAN/HONGKONG
Luxus erlebbar gemacht. Die neuen
Stores der Luxuslabels laden in
Zukunftswelten, Spiegelsäle und
Goldkammern ein.
D
er Luxusgüterbranche geht es gut. Die weltweiten Umsätze stiegen
2013 um zwei Prozent auf 217 Mrd. €, verkündete die Managementberatung Bain & Company. In ihrer Studie »Luxury Goods Worldwide
Market Observatory« werden jährlich der Luxusmarkt und die Ertragslage von
250 weltweit führenden Luxusgüterherstellern untersucht. Nord- und Südamerika entpuppen sich als stärkste Wachstumsmärkte – noch vor China.
Und: Der Onlineumsatz mit Luxusartikeln steigt um 28 % und erreicht einen
Jahresumsatz von 10 Mrd. €. Dieses Volumen übersteigt den Jahresumsatz
mit Luxuswaren in ganz Deutschland! Und es geht weiter steil nach oben:
Während 2013 rund 300 Mio. Menschen Luxusgüter wie hochwertige Mode,
Autos oder Essen konsumierten, sollen es laut der Studie 2030 bereits eine
halbe Milliarde Menschen sein, die ihr Geld in Luxusgüter investieren. Grund
des Anstiegs? Luxusgiganten wie etwa LVMH oder die Kering-Gruppe bringen
verstärkt günstigere Produkte auf den Markt, die sich zusehends mehr
­Endverbraucher leisten können. Damit die Umsätze nicht komplett ins Netz
abwandern und die Retailumsätze, die im Gegensatz zum Wholesale meist
das Steckenpferd sind, gestärkt werden, heißt es in neue Läden investieren,
Stores bieten, die Glamourwelt und Hightech-Atmosphäre vereinen. Ob La
Perla in St. Moritz, Salvatore Ferragamo in Wien oder Akris in Bal Harbour.
Best-Practice von Hongkong über München bis nach Antwerpen.
SA
MCM/SCHANGHAI
Luxus
geschöpfe
LA PERLA/ST. MORITZ
TZ 06 2014 19
shop design
Brunello Cucinelli/München. Nach Sylt, Hamburg und Berlin feierte Brunello
Cucinelli nun in München das Opening seines vierten deutschen Stores. »Mein
›erster Markt‹ war Deutschland, ein Land, in dem wir mit der Zeit auf eine Basis
der Seriosität, der Wertschätzung und der gegenseitigen Achtung solide Beziehungen aufgebaut haben«, äußert sich Brunello Cucinelli selbst bei der Eröffnungsfeier. An der Maximilianstraße 10 – also in Eins-a-Lage – befindet sich
der 300 m2 große Shop in einem historischen Gebäude aus dem 14. Jahrhundert.
Was früher Falkenturm und später sogar Gefängnis war, ist heute Luxusstätte:
Holzwände und große Nussbaumtische dienen als Unterbrecher und Kontrast
zu weißen Wänden und einem Fußboden aus ausgebleichtem Eichenholz.
AKRIS/BAL HARBOUR
Brioni/Frankfurt. Die italienische Luxusmarke für hochwertige Menswear
eröffnete im Zuge der Expansion am europäischen Markt einen Store im Herzen
von Frankfurt. In bester Lage – in der Alten Rothofstraße – präsentiert Brioni
zum ersten Mal in Europa das neue Store-Konzept. Auf zwei Stockwerken und
320 m2 werden der Leisurewear-Floor und die Konfektionsfläche durch eine
beeindruckende Treppe verbunden. Das Innendesign ist bestimmt von einem
zeitgeistigen Look aus Glas, bronziertem Messing, Marmor und geripptem
Holz. Als Kontrast dienen die Marmorböden aus Navona, die Brionis römische
Wurzeln zitieren. Highlight ist der VIP-Raum, der ein Maßschneider-Service und
eine großzügig dimensionierte Garderobe bietet, um die edle Ware individuell
anpassen zu können.
BRIONI/FRANKFURT
BRUNELLO CUCINELLI/MÜNCHEN
Schumacher/Antwerpen. Dorothee Schumacher verschlägt es mit ihrem
neuesten Store an die belgische Avantgarde-Destination Antwerpen. Seite an
Seite mit dem renommierten ModeMuseum in der Nationalestraat gelegen,
wirkt die Boutique wie ein überdimensionierter, begehbarer Kleiderschrank.
Der Frauentraum in pudrigen Tönen vereint reduzierte Schlichtheit und verspielte Elemente. Gemeinsam mit einem Setdesigner sowie einer Illustratorin
und Digitalkünstlerin schuf Schumacher einen kleinen, aber sehr feinen Store.
Die durchgehende Schaufensterfront aus Glas lässt tief blicken und flutet den
Raum mit Licht. Das Innendesign spielt mit grau marmorierten Wänden,
Spiegelflächen und Kleiderschrankillustrationen.
SCHUMACHER/ANTWERPEN
20 TZ 06 2014
ESCADA/HONGKONG
Escada/Hongkong. Eleganz, Glamour, Sinnlichkeit – und das Ganze in Gold
gehüllt. Für das neue Store-Konzept von Escada designten die Architekten der
deutschen Luxusmarke einen Flagship-Store, der die Unternehmensphilosophie
widerspiegelt: luxuriös, dennoch relaxt. Die kontrastierenden Farben (Schwarz,
Gold, Sand- und Steintöne) und Materialien verleihen dem 307 m2 großen Store
im Central District Hongkongs einen spannenden Look. Der Eingangsbereich
öffnet sich und lässt den Blick auf Schaufensterpuppen frei, die rund um einen
modernen Luster posieren. Von dort führt der Weg in den Bereich von »Escada
Collection« mit Marmorböden und schwarz-transparenten Countern mit ebenholzschwarzen Schubladen. Auf der »Escada Sport«-Fläche lockern schwarze
Samtsofas die Atmosphäre auf. Highlight ist eine goldene Logowand.
SALVATORE FERRAGAMO/WIEN
STUART WEITZMAN/HONGKONG
MCM/Schanghai. Premiere! Das Münchner Luxuslabel MCM feierte Anfang
März das Opening des ersten Flaggschiffs in China. Auf 533 m2 bietet MCM in
Schanghai ein Luxus- und Kulturforum. Highlight ist die Kunstfläche »MCM
Gallery«, die zeitgenössische Kunstwerke präsentiert. Den Anfang macht der
italienische Artist Mauro Perucchetti. Außerdem bietet der Shop eine Media
Wall und zwei Videosäulen, die Filme von Andrew Duffy zeigen. Elegantes
Grau und Gold treffen auf das cognacfarbene Logo von MCM. Im Zentrum des
Flagship-Stores stehen zwei halbkreisförmige, goldene Wände, die ein offenes
Forum schaffen, das sowohl Präsentations- als auch Ruhefläche ist.
Stuart Weitzman/Hongkong. Dass Zaha Hadid immer für spektakuläre
­Bauten und Designs gut ist, weiß die Luxusbranche. Stuart Weitzman holte sich
den Architektur-Superstar bereits zum zweiten Mal mit ins Boot und eröffnete
mit ihr den zweiten Flagship-Store in Hongkong. Der Store wirkt beinahe
überirdisch: fließende, organische Formen, Nischen und Vorsprünge, funktional
und ergonomisch. Geometrie trifft auf Materialität. Modulare Elemente bieten
Platz zur Schuhpräsentation, während Sitzgelegenheiten ebenso nahtlos in das
Konzept eingegliedert sind. Die Module sind aus Fiberglas mit einem Überzug
aus Roségold. Wände und Decken sind aus glasfaserverstärktem Beton. Der
gesamte Store ist in eine monochromatische Farbwelt getaucht.
ETRO/BEVERLY HILLS
shop design
© Salamander
Re-Opening
mit Stil
A
© Desigual
us der »Uniformität des Mitbewerbs« wolle sich Salamander abhe­
ben, so Klaus Magele, Geschäftsführer von Salamander Österreich.
Dieses Ziel will der Schuhhändler einerseits dadurch erreichen, dass
verstärkt exklusive Schuhe von italienischen Manufakturen eingekauft
­werden, andererseits mit edlen Stores, die durch ein luxuriöses Wohlfühl­
ambiente überzeugen sollen. Jüngst feierte der Salamander-Shop in Wiens
Innenstadt am Graben sein Re-Opening nach dem Umbau. Auf 355 m2 und
zwei Etagen bietet man nun auf einer um 20 % vergrößerten Verkaufsfläche
Schuhe und Accessoires. Alleine die Herrenfläche wurde im Zuge des Umbaus
mehr als verdoppelt. Ressourcenschonende LED-Beleuchtung sowie hochwer­
tiges Interieur aus Leder, Stein und Holz sollen elegant und einladend wirken.
Lichtellipsen sind gleichermaßen kunstvolle Installation wie Lichtspender, die
großzügige Präsentationstische in Szene setzen. XL-Spiegelwände dienen
nicht nur zur Selbstbetrachtung, sondern auch als Raumteiler, die gleichzeitig
dem Shop zusätzliche Weite verleihen. Auch die Außenfassade wurde über­
arbeitet und fügt sich nun harmonisch in das Erscheinungsbild der Umgebung.
Besonderes Augenmerk legt Klaus Magele – vor wie nach dem Umbau – auf
den Service in Salamander-Filialen. Store-Leiterin Ingrid Friedrich arbeitet
mit einem 35-köpfigen Team: »Meine Mitarbeiterinnen sprechen insgesamt
14 verschiedene Sprachen – eine Tatsache, die unsere internationalen Gäste
sehr schätzen.« Der zur Ara AG gehörende Schuhfilialist betreibt in Österreich
mehr als 30 Shops und in Deutschland, Frankreich, Tschechien, der Slowakei,
Polen und Ungarn mehr als 170 Geschäfte. SA
Bunt & bunter
E
ins muss man dem spanischen Label Desigual lassen: Bunter ist
­keiner! Und so darf sich nach Mariahilfer Straße und der Shoppingmall
Wien-Mitte auch die Kärntner Straße über bunten FlaggschiffZuwachs freuen. Das Unternehmen eröffnete in Eins-a-Innenstadtlage seinen
dritten Flagship-Store und damit den insgesamt achten Store in Wien. Öster­
reichweit betreibt die spanische Firma gesamt elf Shops (neben Wien in Graz,
Linz und Salzburg), darüber hinaus 200 Multilabel-Verkaufsstellen und 20 Shop-­
in-Shops. In Europa ist Wien damit hinter Barcelona, Madrid und Paris die
präsenz- und umsatzstärkste Stadt für Desigual.
Auf zwei Stockwerken mit 335 m2 Gesamt­
fläche wird die gesamte Kollektion gezeigt:
Man, Woman, Kids, Baby, Accessoires und
Shoes. Sowohl Außenwände als auch Schau­
fenster sind mit den typischen, knall­bunten
Mustern von Desigual gebrandet, ­dunkelgraue
Säulen beruhigen das äußere Erscheinungsbild.
Das Innendesign verzichtet dagegen auf Beru­
higung und präsentiert ein eigenwilliges Mobi­
liar und Dekor, das »Oase der Entspannung und
der Träume« sein soll, so das Unternehmen.
Leere Flaschen hängen von der Decke, Wände
sind mit Sprüchen verziert, Video-Walls zeigen
die neuesten Kollektionen.
SA
22 TZ 06 2014
design
Grenzenlose
Mode
V
© Christian Leitner
© Stephan Friesinger
on Graz in die ganze Welt. Mit der Initiative Crossing Fashion werden
Ländergrenzen überwunden, kulturelle Vielfalt gelebt und textiles
Design unterschiedlichster Traditionen zusammengebracht. Seit 2004
gibt es diesen Kulturaustausch auf textiler Ebene, den das Afro-Asiatische
Institut Graz in Kooperation mit dem Modekollektiv Pell Mell organisiert. In den
letzten Jahren machte man halt in Afrika, Asien und Südamerika, tauschte sich
mit Künstlern und Modeschaffenden aus Kuba und Niger aus. Das aktuelle
fünfte Crossing-Fashion-Projekt beschäftigt sich mit Mode aus Sri Lanka mit
dem Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit. Steirischer Lodenstoff trifft auf sri-lankische Webstoffe, Palmflechtkunst und Häkelspitzen aus Beeralu. Die Academy
of Design in Colombo, Partneruniversität der Northumbria University School of
Design, Großbritannien, hat sich zum Ziel gesetzt, traditionelle Handwerkerinnen der Insel zu unterstützen. Im Rahmen des Crossing-Fashion-Projektes reisten drei österreichische Designerinnen (Anita Steinwidder vom Label Steinwidder, Konstanze Baumgartner vom gleichnamigen Label sowie Bettina Reichl vom
Label Odrowaz) an die Academy of Design in Colombo und arbeiteten zusammen
mit drei sri-lankischen Designerinnen (Lonali Rodrigo vom Label Lonali, Nithya
Lamahewa vom Label Nithyarn und Prabath Samarasooriya vom Label Prabaths)
an sechs eigenständigen Kollektionen aus handgewebten oder gebatikten
Stoffen. Auch Textilien aus Österreich, u. a. Loden von Leichtfried, Leinen von
Fussenegger und Zellulosestoffe von Tencel, wurden verarbeitet. Im Rahmen
einer Modenschau wurden die Entwürfe in Graz präsentiert. Colombo–Graz,
diese Connection steht – und überwindet mit Modedesign alle Grenzen. SA
Ein Modeakt
in 26 Bildern
M
odeaktvierzehn ist ein Designkollektiv der Studentinnen der
A-Klasse des Kollegs für Mode, Design und Textil an der Herbststraße Wien. Um die Brücke zwischen modischer Zukunft und
Branchenrealität zu schlagen, präsentierten die Absolventinnen ihre
Abschlussarbeiten im MGC Wien. Gezeigt wurden 26 Kleinkollektionen,
die kreative Ansätze in puncto Schnittentwicklung, Schnitterstellung,
Fertigungsverfahren, Designtheorie und Bearbeitung textiler Flächen
­
­erkennen ließen.
Rund 500 Gäste kamen zur Fashionshow der jungen Designer, stellvertretend
für die ambitionierten Absolventen sagte Jennifer Koutni: »Die meisten
Leute wissen vermutlich nicht, wie viel Arbeit hinter so einer Kollektion
steckt. Wie viel im Voraus zu beachten ist, wie viel Recherche und wie viel
Gedachtes.« Intensiv nachgedacht hat auch das Team des MGC Wien, frei
unter dem Motto »MGC goes Future«. Isabella Wimmer vom MGC Wien:
»Wir wollen junge Mode und junge Modeschaffende hierher bringen.
­Gleichzeitig versuchen wir, den Standort durch neue Mieter wie s.Oliver und
Fossil oder neue Anbieter im Leder- und Accessoire-Bereich zu stärken.«
Auch in der Kommunikation will sich das MGC Wien in Zukunft, wie Wimmer
sagt, »fetziger« präsentieren.
BPM
TZ 06 2014 23
strümpfe
Mehr als
schwarz & weiß
E
in Fünferpack schwarzer Socken zum Angebotspreis, der schnell aus
dem Wühlkorb neben der Kasse gezogen wird – so sieht leider (zu) oft
die harte Realität beim österreichischen Strumpfkauf aus. Das wirkt sich
auch auf das Gesamtvolumen des Marktes aus, das laut GfK Consumer Panel
Services im Jahr 2013 bei etwas über 214 Mio. € lag. Das bedeutet einen
deutlichen Einbruch, denn in den Jahren zuvor lag das Marktvolumen immer bei
etwa 230 Mio. €. Mitschuld trägt hier wahrscheinlich auch der allzu milde
Winter, der nicht wirklich zum Kauf von dicken Strickmodellen anregen konnte.
Vor allem die Produkte für Damen blieben liegen, wie auch Herbert Kenzelmann,
Geschäftsführer für Falke und Burlington in Österreich und der Schweiz,
­bestätigt: »Der österreichische Strumpfmarkt im Damenbereich stagnierte oder
ist sogar leicht rückläufig. Die Nachfrage nach Leggings ist stark zurückge­
gangen und die Striggings-Artikel sind aufgrund der zu warmen Winter auch
weniger nachgefragt worden.« Aber das Wetter ist nicht der einzige Grund für
die rückläufigen Zahlen bei den Artikeln für Frauen. »Wie auch in Deutschland
fehlen im Damenbereich in Österreich bislang emotionale Marketingimpulse,
sodass sich dieser Bereich schon seit mehreren Jahren leicht rückläufig
­entwickelt«, gibt Mag. Wilhelm Haböck, Geschäftsführer für Vertrieb, Marketing
und Produktmanagement bei Kunert und Hudson, zu bedenken. Das habe einer­
seits zu Flächenreduktionen geführt, andererseits auch den vertikalen Billig­
anbietern mehr Verkaufschancen eingeräumt. Denn auch im Strumpfmarkt gilt
das Credo: Eine Marke muss Emotionen transportieren. Der Damenbereich
24 TZ 06 2014
macht laut GfK nach wie vor einen Marktanteil von 50,9 % aus, während die
Herren bei 28,5 % liegen. Der Rest entfällt auf das Kindersegment bis 14 Jahre.
Doch das Herrensegment entwickelt sich wesentlich besser, die Hersteller sind
fast durchgängig zufrieden mit den Männersocken. Das ist vor allem dem
gewachsenen Modemut der Herren zu verdanken, denn sie greifen eben nicht
mehr nur zu schwarzen und weißen Modellen. »Der Herrenbereich hat sich dank
der höheren Nachfrage nach m
­ odischen und farbigen Socken positiv entwi­
ckelt«, bestätigt auch Herbert Kenzelmann.
Billig versus Qualität und Innovation. Die größte Konkurrenz für die klassi­
schen Strumpfspezialisten stellen die Billiganbieter dar. Die Durchschnittspreise
für Socken und Strümpfe lagen im Jahr 2013 laut GfK konstant niedrig bei 2,6 €
pro verkauftem Artikel. Herbert Kenzelmann bringt das Dilemma auf den Punkt:
»Der Markt wurde und wird nach wie vor von Billiganbietern, die hauptsächlich
Mehrfachpackungen anbieten, überschwemmt. Obwohl deutlich höhere
­Mengen abgesetzt werden, stagnieren die Umsätze oder sind sogar rückläufig.«
Doch so düster, wie es sich im ersten Moment anhört, ist das Bild in der
­Handelslandschaft nicht. Denn die Kunden sind durchaus in der Lage, zu diffe­
renzieren. Das sieht auch Philip Raum, Geschäftsführer von Item m6, so: »Es gibt
noch immer einen klaren Trend zu billigen Preisen. Allerdings spreizt sich die
Schere, das Qualitätsbewusstsein steigt ebenfalls, dafür wird auch gerne mehr
bezahlt.« Das Angebot im mittleren Segment bricht also immer öfter weg, die
strümpfe
Der heimische Strumpfmarkt ist
hart umkämpft, die Kluft zwischen
billigen Mehrfachpackungen und
qualitativ hochwertigen Produkten
wird größer. Bei den Kunden
punktet man mit modischem Mut
und technischen Innovationen.
HERBERT KENZELMANN, GF, Falke und Burlington
Österreich und Schweiz:
Für viele Kanäle sind Strümpfe eine Randartikel,
der darüber hinaus noch stiefmütterlich behandelt
wird. Bei näherer Betrachtung müssten Strümpfe
aufgrund der hohen Quadratmeterumsätze und
des guten Ertrages einen höheren Stellenwert
­einnehmen.
»
«
PHILIP RAUM, GF, Item m6:
Das Qualitätsbewusstsein, aber auch das
Gesundheitsempfinden haben stark zugenommen. So ist der Mehrwert extrem entscheidend,
den ein Produkt bietet.
»
«
ANDREAS KLEFISCH, Market Director D-A-CH,
Wolford:
In den letzten Jahren eröffnen immer mehr Monolabel-Geschäfte, während klassische Wäschefachhändler ihre Geschäfte aufgeben. Die frei gewordenen Flächen besetzten dann die Monolabels. Eine
Entwicklung, die auch noch anhalten wird.
»
© Hudson
«
MAG. WILHELM HABÖCK, GF, Kunert/Hudson:
Im Damenbereich fehlen bislang emotionale Marketingimpulse, sodass sich dieser Bereich schon seit
mehreren Jahren leicht rückläufig entwickelt, was
auch zu Flächenreduktionen führte.
»
«
SYBILLE BALD, Global Hosiery
Marketing Manager, Invista:
Produkte mit Mehrwert bieten unseren Kunden die
Chance, sich vom Wettbewerb abzuheben. Die Entwicklung von Technologien, die schlussendlich den Bedürfnissen der Kunden entsprechen, ist ein fundamentaler
Motor für den Strumpfsektor.
»
«
© KUNERT
Kluft zwischen billigen Fünferpacks und qualitativ hochwertigen, gut vermarkteten Produkten wird größer. Ein Trend, den auch Mag. Wilhelm Haböck von
Kunert kommen sieht: »Es wird grundsätzlich zwei Richtungen geben. Die
Billig­produkte werden weiterhin unter starkem oder sogar noch verstärktem
Preisdruck stehen. Bei den innovativen Marken dagegen werden sich die Preise
in Abhängigkeit der Leistung dieser Produkte bei Funktion oder Modegrad
leicht nach oben entwickeln.« Andreas Klefisch, Market Director D-A-CH bei
Wolford, bestätigt diese Tendenz: »Bedingt durch die Tatsache, dass Wolford
nach wie vor auf qualitativ höchstem Niveau in Europa produzieren lässt und
wir auch zukünftig nachhaltig agieren werden, sind Preisanpassungen in den
nächsten Jahren nicht auszuschließen.« Vom gesteigerten Qualitätsbewusstsein könnte in den nächsten Jahren vor allem das gebeutelte Damensegment
profitieren. Sybille Bald, Global Hosiery Marketing Manager beim Faserspezialisten Invista, erzählt von einer Studie, die das Unternehmen kürzlich abgeschlossen hat: »32,3 % der Verbraucherinnen durchschnittlich weltweit und
einschließlich der neuen, aufstrebenden Märkte geben in der Kategorie Feinstrumpfwaren pro Jahr zwischen 25 und 49 € aus. Dies zeigt, dass die Konsumentinnen wirklich bereit sind, besondere Premiumstrumpfhosen zu kaufen.
Insbesondere Produkte mit Zusatznutzen sorgen gerade in wirtschaftlich
­herausfordernden Zeiten für Differenzierung und somit für Ab- und Umsatz.«
Diesem Thema hat sich auch Philip Raum verschrieben, der mit seiner Marke
Item m6 Know-how aus dem medizinischen Strumpfbereich in den modischen
TZ 06 2014 25
© Hudson
strümpfe
überführt: »Das Qualitätsbewusstsein, aber auch das Gesundheitsempfinden
hat stark zugenommen. So ist der Mehrwert extrem entscheidend, den ein
Produkt bietet – dafür gibt der Kunde auch Geld aus.« Helmut Winner, der mit
seiner jungen Marke Jouí in der gleichen Nische zu Hause ist (siehe Interview
unten), kann das nur bestätigen: »Der Druck auf die europäischen Hersteller,
der vor allem vom asiatischen Markt kommt, ist immens hoch. Wir müssen
uns auf spezielle Vorteile wie Funktionalität konzentrieren. Ich denke, dass
der Kunde immer mehr darüber nachdenkt, was er kauft, und soziale und
umweltbewusste Themen auch honoriert.« Herbert Kenzelmann ortet auch
beim Handel ein Umdenken: »Langsam beginnt ein Umkehrtrend, und die
ersten Fachhändler beginnen, die Anzahl der billigeren Marken zu reduzieren,
um vermehrt wieder hochwertige Marken mit dem entsprechenden PreisLeistungs-Verhältnis in den Vordergrund zu stellen.«
Die große Chance. Die Kunden greifen schon jetzt gerne zu modischem
Themen. Bei den Herren ist Farbe der Innovationstreiber Nummer eins. Das
bestätigt auch Susanne Regele von der Verbundgruppe ModeRing. Bei den
Damen werde der Umsatz natürlich in erster Linie mit Basic-Artikeln und
Söckchen gemacht, aber auch dezente Muster und leicht getönte Strumpf­
hosen stehen hoch im Kurs. Im ganz jungen Bereich dürfen die Musterungen
auch mal etwas wilder sein und fast wie Bodypaintings wirken. Die Leggings
sind zwar nach wie vor da, können aber ebenfalls nur mit raffinierten Details
wie Spitzenabschlüssen, Raffungen oder kleinen Lasermustern überzeugen.
»Da müssen einfach süße, neue Dinge kommen«, bricht Regele eine Lanze für
das Besondere: »Es braucht einfach immer einen Tick mehr.« Auch Kathrin
Piehlk, Junior-Produktmanagerin bei Esprit Socks & Tights, bestätigt diese
Einschätzung: »Die Artikel, die einen gewissen Effekt oder ein besonderes
Detail haben, kommen sehr gut an.« So laufen bei Esprit etwa Boot-Socken
aus dickem Mouliné-Effektgarn mit Neonakzenten oder Herrenringelsocken
mit Effektgarnen gut. Bei Falke stehen Strumpfhosen mit feinen Mustern und
Netzen sowie semiopake Modelle im Basic-Bereich hoch im Kurs, die Herren
»Mission Wohlbefinden«
© Jouí
Herr Winner, Sie starten gerade mit Ihrem
Strumpflabel Jouí durch. Wie kam es zur
Markengründung?
Ich bin ein eingefleischter Textiler und war bei
großen österreichischen und Schweizer
Wäscheunternehmen tätig. Mit knapp 40 Jahren habe ich dann den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und die Färberei Kronbühl
in St. Gallen gekauft. Vor drei Jahren dann
haben wir in diesem Rahmen die Delmor
Swiss AG gegründet, um eigene Produkte unter dem Label Jouí anzubieten.
Was ist das Besondere an Produkten
von Jouí?
Wir verbinden mit Jouí Funktion mit
Ästhetik und platzieren uns damit genau
zwischen Feinstrumpfanbietern und
Medizinalstrümpfen. Wir haben herausgefunden, dass jede zweite Frau und
jeder vierte Mann in Europa venöse
26 TZ 06 2014
­ robleme haben. Unsere Produkte helfen
P
dabei, das venöse Blut besser von den Beinen zum Herzen zurück zu transportieren.
Wo sehen Sie Ihr Produkt?
Unser Produkt hat einen gewissen Erklärungsbedarf, daher wollen wir uns in hochwertigen Warenhäusern und im Fachhandel
mit geschultem Personal etablieren. Um den
Handel zu unterstützen, haben wir bereits ein
komplettes Programm an POS-Materialien
von Griffmustern über eine Flyer-Box bis zu
einem Tisch-Dispenser für bis zu 30 Produkte
und einen Warenträger für bis zu 180 Produkte
entwickelt. Durch die eigene Produktion sind
auch unsere Wiederbeschaffungs- und Nachlieferzeiten sehr kurz und wir können schnell
auf Farbwünsche eingehen. Für die Rohware
haben wir einen langjährigen Partner in Italien,
die restliche Produktion von Färben über
­Formen passiert in der Schweiz.
BN
© Wolford
Helmut Winner ist Geschäftsführer der Schweizer Färberei Kronbühl.
Mit seiner eigenen Marke Jouí verbindet er Funktion mit Ästhetik.
© Hudson
strümpfe
VERENA BARTL, Senior-Produktmanager, Falke:
Durch die Rückkehr der relativ kurzen Röcke der
60er- und 70er-Jahre rücken Strumpfhosen wieder
stark in den Fokus. Entweder als dezente Kombination zum Look oder aber als eigenes Statement.
»
«
IRIS ALTMANN, Senior-Produktmanager, Burlington:
Glanz ist im H/W 14/15 weiterhin ein wichtiges
Thema. Wir verwenden dezente Lurex-Effekte, die
sich für Damen im klassischen Argyle-Muster und
für Herren sehr Dandy-like in einem Ornamentmuster wiederfinden.
»
«
KRISTIN HARTMANN, Junior-Produktmanagerin,
Wolford:
Im H/W 14/15 setzt Wolford auf klassischanspruchsvolle Designs, die von Art-déco-Grafiken
inspiriert sind. Die Modelle spielen zudem mit geometrischer Zweifarbigkeit oder setzen sich mittels
integrierter Goldapplikation glänzend in Szene.
»
«
SUSANNE MÜHLBAUER, Leiterin
Produktmanagement und Design, Kunert/Hudson:
Im Modebereich ist die Herausforderung, die
richtige Mischung aus dezenten Modetrends und
Fashion-Highlights zu finden.
»
«
KATHRIN PIEHLK, Junior-Produktmanagerin,
Esprit Socks & Tights:
Allgemeingültig kann man sagen, dass die Artikel,
die einen gewissen Effekt oder ein besonderes Detail
haben, sehr gut ankommen.
»
«
© KUNERT
setzen auf knallige Sneaker-Socken. Farbe ist auch bei Burlington ein wich­
tiger Treiber. »Unser Markenkern – das Argyle-Muster – lebt sehr stark von
der Verwendung der aktuellen Farbtrends und der harmonischen Kombination
der Farben«, betont Iris Altmann, Senior Product Manager Legwear, die
Bedeutung der Farbthemen. Raffinesse steht auch bei den Produkten von
Wolford auf dem Programm, wie Junior Product Manager Kristin Hartmann
erzählt: »Für optische Abwechslung in der Garderobe sorgen Schnürstiefelund Söckcheneffekte oder extravagant-animalische Netzmusterungen, die auf
großen Zuspruch stoßen. Glamouröse Modelle werden durch raffinierte
Designs mit Ziersteinen, Metallnieten oder als Netzvariation mit großen
Blumenornamenten zum ultimativen Blickfang.«
Auch wenn momentan selbstverständlich noch die Sommerware in den Läden
ist, die nächste Herbst/Winter-Saison kommt bestimmt. Und die birgt große
Chancen für das Damensegment, denn der Rock ist einer der Aufsteiger in der
DOB. »Bestrumpfte Beine sehen mit (der richtigen) Strumpfhose einfach
besser aus als nackte«, konstatiert Sybille Bald von Invista: »Doch Strumpfmode kann noch deutlich mehr als nur ein Randbegleiter zu sein – die neuen
gemusterten Varianten, ob sexy mit Spitze, mit grafischen Motiven oder
Animal-Print, machen sie zum stylischen Accessoire, das das Bein gekonnt in
Szene setzt.« Auch Susanne Mühlbauer freut sich über den neuen Trend:
»Besser geht es eigentlich nicht. Spielt der Rock eine große Rolle, werden
natürlich auch Strümpfe getragen. Wir können nur hoffen, dass sich dieser
Trend möglichst stark und nachhaltig durchsetzt«, sagt die Leiterin Produktmanagement und Design bei Kunert und Hudson und fügt noch hinzu: »Es
wird ja auch Zeit, dass die Damen wieder ein wenig damenhafter
werden.«
BN
TZ 06 2014 27
Alle Bilder © Flybelt
accessoires
Gürtel als Gesamtpaket
Mit fremden Federn darf sich Condor schmücken: Im Lizenzgeschäft zu Hause,
ist das in Wels heimische Unternehmen wohl Österreichs größter Gürtelproduzent.
und Victorinox. Auch Schuhproduzenten wie Ludwig Reiter (Wien) und
­Handmacher (Scharnstein) liefern ihre Lederhäute in Wels ab, um zum Schuhwerk passende Hosen­riemen stanzen und mit hochwertigen Schließen
­konfektionieren zu lassen.
W
as haben Windsor, Strellson, Joop! oder PKZ, Breuninger und
P&C gemeinsam? Es ist die Firma Condor, die die Gürtel dieser
Labels bzw. deren Eigenmarken produziert. Zwischen 500.000
und 750.000 Stück im Jahr verlassen die unscheinbare Produktionshalle in
einem Gewerbegebiet von Wels. Dort werken nicht nur knapp über 40 Mitarbeiter, sondern es sind neben einem Lederlager auch zwischen 300.000 und
400.000 Schließen permanent vorrätig. Und rund 60.000 Gürtel werden für
das zunehmend wichtigere NOS-Geschäft vorgehalten. »Wir verkaufen nicht
Gürtel, wir verkaufen ein Gesamtpaket, basierend auf Qualität, Individualität,
Service, Logistik und Zuverlässigkeit«, betont Rudolf Kränzlein, einer von drei
Eigentümern und seit 2008 Geschäftsführer. Den Betrieb selbst gibt’s schon
seit über 30 Jahren, Robert Wiesinger ist so gut wie von Anfang an dabei. Der
heutige Mitgesellschafter verantwortet Kollektionsentwicklung und Vertrieb
und erinnert sich an die Anfänge als Lizenzproduzent: »Dieses Geschäft haben
wir eigentlich aus der Not erfunden. Trotz unserer großen Fähigkeiten taten
wir uns mit der eigenen Kollektion schwer am Markt. Die etablierten
­deutschen Gürtelhersteller saßen dafür am hohen Ross und nahmen sich um
eine Produktion unter fremdem Namen nicht an. Für uns eine Chance!« 1991
war René Lezard erster diesbezüglicher Kunde, seit 2003/2004 arbeitet man
mit der Holy Fashion Group so eng zusammen, dass deren Label heute
­wichtigste Umsatzsäule von Condor sind. Die Designer von Joop!, Strellson
und Windsor geben sich quasi die Türklinke in die Hand, um mit Wiesinger
gemeinsam ein auf die Modekollektion abgestimmtes Accessoire-Sortiment
zu kreieren. »Zu 70 % werden meine Vorschläge übernommen, 30 % feilen
die Kreativen herum«, erzählt der Gürtelprofi schmunzelnd. Für Windsor
­werden auch die Damengürtel produziert, ansonsten liegt bei Condor der
Schwerpunkt mit rund 90 % Anteil ganz klar auf dem Herrensegment. Die
Leistungsfähigkeit der Welser erst kürzlich entdeckt haben Karl Lagerfeld­
28 TZ 06 2014
Von München nach Wels. Als Firmengründer Dkfm. Hermann Zierer (eine
in Wels hochgeschätzte Unternehmerpersönlichkeit, die zu ihren besten
Tagen in diversen Unternehmen bis zu 150 Mitarbeiter beschäftigte) sich in
den Ruhestand begab, kam es mangels Nachfolge zur Übertragung der
­Condor-Gürtel GmbH. Neben Kränzlein und Wiesinger ist der Wiener
­Wirtschaftsprüfer und Unternehmensberater Dr. Vinzenz Hamerle als stiller
Gesellschafter der Dritte im Bunde. Rudolf Kränzlein – studierter Textil-,
Bekleidungs- und Wirtschaftsingenieur – war zuvor Produktionsleiter und
Vorstandsmitglied eines Münchner Sportmodenproduzenten. Auffassungs­
unterschiede zu Qualitätsdenken und Menschenführung trieben ihn zu einer
Jobveränderung – und dem neuen Engagement in Wels. Ihm und seinem Team
gelang es, in den letzten fünf Jahren den Umsatz bei Condor annähernd zu
verdoppeln. Voraussetzung dafür war auch eine Übersiedlung in eine größere
Halle – 500 m Luftlinie vom alten Standort entfernt und 2012 als logistische
Herausforderung zu meistern.
Patent für Vielflieger. Den privaten Lebensmittelpunkt hat Kränzlein in
München behalten – am Montagmorgen wird Wels angesteuert, am Donnerstagabend geht’s retour. Früher war er in der Welt zu Hause, jobbedingt
­standen unzählige Flüge zu den globalen Beschaffungsmärkten am Programm.
Das ließ den erklärten Anzugverweigerer auch immer öfter auf den Gürtel
verzichten – zu lästig war ihm das Aus- und Einfädeln wegen der SecurityChecks an den Airports. Nun ergriff der findige Ingenieur die Gelegenheit und
entwickelte gemeinsam mit dem Wiener Michael Rohrmair eine patentierte
Problemlösung: den »Flybelt«. Ein Handgriff reicht, um die Edelstahlschließe
vom Lederband zu trennen, ein weiterer lässt sie wieder beim Gegenstück aus
Kunststoff einrasten. Der Vertrieb erfolgt einerseits über Rohrmairs in
­Münchendorf ansässigen Internetversand mit »Gürtelkonfigurator« auf der
Homepage (www.flybelt.com) und zu Preisen zwischen 79 € (»Economy
Class«, Rindsleder) und 679 € (»First Class«, Krokoleder), andererseits in
Flughafenshops, über den Bordverkauf von Austrian Airlines, beim Versandhaus Pro-Idee sowie Wiener Herrenausstattern wie Sir Anthony, Tlapa oder
Massing. CD
KapperlKunst
S
alle bilder © new era
eit mehr als 90 Jahren steht das Label New
Era für amerikanischen Lifestyle. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Buffalo, New York,
ist internationaler Marktführer für Kopfbedeckungen.
Vor allem als Ausstatter amerikanischer Sportligen
wie der Major League Baseball oder der National
Football League ist die Marke bekannt.
Das berühmteste Modell der Sportsbrand ist die
»59Fifty Cap«. Ihr wurde nun in München ein wahres
Denkmal gesetzt. Denn bei SportScheck in der
­Neuhauser Straße 21 kann man aktuell die weltweit
größte Wand aus Kappen bewundern. 720 »59Fifty
Caps« mit dem Logo der New York Yankees sorgen
auf einer Fläche von 100 m2 für einen echten Blickfang. Die Baseballkappen in den Farben Rot, Blau,
Grau und Schwarz ergeben dabei ein geometrisches
Muster. Für ein halbes Jahr wird diese große Huldigung an das Kultmodell nun den Laden zieren. New
Era bringt neben Kappen auch Apparel und Accessoires auf den Markt, Athleten, Künstler und VIPs
zählen weltweit zu den Fans.
BN
60 Jahre
w w w. g i e s s w e i n . c o m
schuhe
Nicht jedermanns Sache:
Dandy, Punk und
Militarist sollen die
modischen Leitbilder sein.
Das verspricht
viele Chancen für eine
neue Generation
Herrenschuh-Klassik.
Schaft schlägt
Sneaker
F
ritz Kürmayr ist viel unterwegs. Nicht nur, um seine sechs Schuhhäuser
zwischen Schwertberg und Gmunden abzufahren und permanent mit
frischer, im gehobenen Modegrad angesiedelter Ware zu versorgen.
Sondern auch in Sachen Vororder. »Ich arbeite extrem viel auf Messen, bin
einer der wenigen, die es lieben, dort aus den vollen Kollektionen schöpfen
zu können.« New York und London stattet er immer mal Stippvisiten ab, um
Branchenentwicklungen zu beobachten. Mit dem ernüchternden Resümee:
»Dort sieht man so gut wie keine ›echten‹ Schuhgeschäfte mehr. Die Sortimente finden sich in Young-Lifestyle-Läden oder als Abteilung in den großen
Modehäusern wieder.« Zwischen der Micam in Mailand und der GDS in
Düsseldorf ringt Kürmayr sich dennoch kurz Zeit ab, um Statements zur
­laufenden Orderrunde und dem Business mit Männerschuhen abzugeben. Die
zurückliegende Saison hat ihn sehr enttäuscht – und er macht überraschend
nicht das Wetter dafür verantwortlich: »Ich gehe relativ entmutigt und konservativ an den Einkauf ran. Denn propagierte Trendthemen wie der knöchelhohe Edelsneaker mit Reißverschluss haben super ausg’schaut, hab’ ich selbst
getragen – aber in Summe war’s nix.« Modemut und Experimentierfreude, die
Herr Österreicher zum Frühjahr entwickelt (inklusive der neu entdeckten Liebe
zu blauem Schuhwerk und zu anderen Nuancen abseits von Schwarz, Grau,
Braun), liegen zum Winter offensichtlich auf Eis. Dagegen ist Funktionalität
gefragt, allen voran der Schutz vor Matsch und Kälte. Wenn etwas Männer
gerne annahmen, dann waren es die versteckten modischen Details: dezente
Materialkombinationen, Farbverläufe, Wischungen. Manchmal durfte auch
die Sohle zum Statement werden und z. B. rot aufblitzen. Während Fritz
­Kürmayr die Unsicherheit beim Sneaker bedauert und auch keine neuen
Impulse mehr aus dem von der Jugend präferierten Lifestyle-Bereich (d. h.
Sportschuhe à la Adidas oder Puma) ortet, setzt er wieder vermehrt auf die
Klassiker. Allerdings eines vorausgesetzt: »Modisch interpretiert, anders
30 TZ 06 2014
ausschauend!« Mehr Orientierung zum frühen Termin verspricht die ab
­Sommer deutlich vorverlegte deutsche Leitmesse GDS. Doch da ist der
­Branchenprofi skeptisch: »Begeisterte Fürsprecher habe ich noch keine
­gefunden. Die Leute haben der Messe den Rücken gekehrt, weil sie zu spät
war. Und jetzt interessiert sie der neue Termin Ende Juli auch nicht sonderlich.
Wollen Aussteller und Kunden wirklich wieder ein Zurück zur reinen Informationsmesse – noch dazu mitten in der Urlaubssaison? Ich wünsche es unserer
Branche keinesfalls, aber eine extreme Bruchlandung möchte ich nicht
­ausschließen.« Für ihn liegt der Nabel der Schuhwelt ohnedies nicht am
Rhein, sondern in der Po-Ebene. Die nächste Micam ist ebenfalls etwas nach
vorne gerückt und findet von 31. August bis 3. September statt.
Anything goes. Während der Schuhhandel an einer kleinen Umsatzdelle
kiefelt (freilich auf hohem Niveau, siehe TZ 5/2014) und an der Sortimentsund Modellgewichtung feilt, versuchen die Marketingabteilungen der Herrenschuhproduzenten ihre Kollektionsentwicklungen verbal auf den Punkt zu
bringen. Was sich nicht einfach gestaltet in einer Modeepoche, in der
»anything goes« gilt. Zitat Belmondo: »Der moderne Mann von heute kann
alles sein: Gentleman, Rebell, Held. Das Rollenbild ist ebenso vielseitig und
individuell wie das Erscheinungsbild der Outfits. Und so präsentieren wir mit
der neuen Herbst/Winter-Kollektion 2014/15 vom nostalgischen Dandy-Look
der 20er-Jahre über den wilden Punk bis zum maskulinen Army-Style
­Männlichkeit in all ihren Facetten.« Und selbst der eingefleischte Bürohengst,
der weder mit Straußenleder noch mit Springerstiefeln an den Füßen etwas
anzufangen weiß, kann, wenn er denn will, modisch Flagge zeigen: Klassiker
mit dem gewissen Twist sind en vogue. Wie heißt es so schön: »Der Schuh
trägt die Persönlichkeit« – ein weiser Spruch, der vor allem für Männer
­Gültigkeit hat!
schuhe
+ Trend 1: Schaft ist gschaftig. Es tut sich was in Knöchelhöhe. Was sagt
der Trend? Es geht aufwärts mit den Schäften: Boots gelten als die Aufsteiger
der Saison. Ob Desert-Stiefelette in Rau- oder Glattleder, bürotauglicher
Chelsea, authentischer Biker-Boot oder maskuliner Army-Schnürstiefel –
diese Typen können viele Zielgruppen erreichen und haben einen gemein­
samen Nenner: Sie bringen dem Händler durchwegs einen höheren Kassenbon als der Halbschuh. Ob zum Hineinschlupfen, mit Zipp auf der Seite,
geschnürt oder gegürtet (oder beides) – die Vielfalt ist groß. Genauso wie bei
den Böden, die eine Range von ausgesprochen grobstollig über die charakteristische Haifischzahn- oder rutschfeste Naturkrepp-Sohle bis zu ExtralightAusführungen zeigen.
© CAMP DAVID
© Barbour
+ Trend 2: Einprägsame Schmücker. Kroko, Echse oder Schlange sind
angesagt. Nicht immer, aber immer öfter. Und dieser Look ist leistbar, weil
durch Prägen imitiert. Reptil all over ist ein Fall für Selbstdarsteller, SchuhConnaisseure werden wohl eher platziert eingesetzte Prägungen – z. B. an
Lasche oder Ferse – bevorzugen. Ziernähte, gelaserte Verzierungen oder das
Spiel mit Spangen und Gurten haben weitere Eyecatcher-Qualitäten.
+ Trend 3: Dandys Darling. Der »Große Gatsby« wirkt nach. Die erfolgreiche
Neuverfilmung mit Leonardo DiCaprio dient vielen Schuhdesignern als Inspiration für elegante Themen. Stiefeletten und Schnürer (auf schmalen, verrundeten Leisten oder auf schlanken Karree-Leisten) interpretieren mit Flügel­
kappen, Lyralochungen und farbigen Schnürsenkeln den Dandy-Look neu. Dazu
rücken Monk- und Doppelmonk-Varianten wieder ins Interesse Informierter –
entweder als klassischer Halbschuh oder als neuartige Stiefelette.
+ Trend 4: Antifrost und waterproof. Funktion und Komfort rücken vermehrt
in den Fokus. Gore-Tex und Co. werden als echter Mehrwert erkannt. Zu den
inneren Werten zählen auch Warmfutter aller Art. Und die dürfen durchaus
mal vorblitzen: echte Lammwolle, Fellimitat, Strickverbrämung, Karo-Tweed.
Ausgebaut zeigen sich Komfortsegmente, die vornehmlich auf klassischen
Leisten mit verrundeten Karree-Optiken eingesetzt werden. Dabei sorgen
feine Kalbslederfutter und herausnehmbare Fußbettungen für angenehmes
Tragegefühl. Innovative Sohlenkonzepte bieten zusätzlich optimale Dämpfung
beim Auftritt.
+ Trend 5: Punk de luxe. Sportive Casual Styles zeigen sich gerne im angesagten Grunge-Look. Robust und funktionell – in gefettetem Leder und mit
derben Sohlen, groben Steppnähten, farbigen Senkeln, Nieten, Schnallen,
Zippern oder anderen metallischen Deko-Elementen. Schmale, verrundete
Leisten und aufgeworfene Spitzen finden sich ebenso wie kernige, rahmenbetonte Formen. Natürlich wichtig: Vintage-Effekte. Viele Schuhfabrikanten
bekennen sich zur Aussage: Der Trend geht weg von Velours, hin zu Glattleder.
+ Trend 6: Gut gemixt … ist halb gewonnen. Was bei Outdoor-Jacken
Megatrend ist, macht auch vor dem Schuhwerk nicht halt: Materialmix. Die
Spielarten sind vielfältig wie noch nie. Die Kombination von Velours- zu
Glattleder stellt wohl die leichteste Übung dar: matt versus glänzend, rau
­versus poliert. Subtiler wird’s, wenn beispielsweise geöltes, kräftiges Leder
auf Steiner-Loden in dezentem Check trifft. Oder die Kombination von Velours,
Glattleder und technischem Nylon mit warmem Filz gebrochen wird –
­wohlgemerkt alles in einem Schuh.
Einzig um die Sneaker-Welle der vergangenen Jahre wird es in der Herrenmode etwas ruhiger – andere, nicht minder lässige Schuhtypen nehmen den
sportiven Trend auf. Fazit: Die Turnschuhgeneration wird erwachsen! CD
TZ 06 2014 31
schuhe
TYPISCHE ARMY-ELEMENTE zeigen sich neu interpretiert. Key Items sind
hierbei rustikale Schnürboots mit Krempelschaft und/oder Hakenösen. Dazu
Tricolore-Boots aus geöltem Veloursleder. Weiters lassen sich interessante
Hybride entdecken, wo z. B. DocksiderOptik in einer Stiefelette umgesetzt wird.
Ganz auf American Heritage setzt die
US-Marke Red Wing. Sie erinnert mit
ihren aktuellen Worker Boots an den
eigentlichen Verwendungszweck. So
wurde der Chelsea Rancher ursprünglich für Schäfer entwickelt und ermöglichte ein schnelles Hineinschlüpfen. Der
Harvester war in den 1930er-Jahren
gleichermaßen auf den Erntefeldern wie
in den Minen des Landes eine zuverlässige Ausrüstung. Und der Wingtip half
dem Unternehmensgründer Charles
Beckman, tagtäglich die matschigen
Straßen des Städtchens Red Wing
­(Minnesota) zu bewältigen und in poliertem Zustand auch dem gesellschaft­
lichen Status des erfolgreichen Kaufmanns zu entsprechen. »Bringing the
outdoors in the city« ist das Kollektionsmotto bei Timberland. CD
© GARDEUR
© Barbour
Bestseller Boot
HANDSTICH
LLOYD
CLARKS
S.OLIVER
TIMBERLAND
HANDSTICH
32 TZ 06 2014
BELMONDO
schuhe
Bitte hingucken
DAS DETAIL MACHT’S. Mustermix
aus verschiedenen geprägten, bedruckten oder anderswie behandelten Ledern,
kontrastierende Nähte, farblich abgesetzte Partien, gewischte Farboptiken
(bei denen das Oberleder von Hand
nachkoloriert wird), helle Sohlen, mehrfarbige Kanten, platzierte Stilelemente,
Gamaschenoptiken – es lohnt, so manchen Blick länger am Schuh verweilen
zu lassen. Um ja alle Features, die für
das modisches Update sorgen, zu
entdecken.
CD
FLORIS VAN BOMMEL
ASH
© GARDEUR
© cinque
S.OLIVER
BUGATTI
BUGATTI
JOOP!
LLOYD
PRIME SHOES
TZ 06 2014 33
schuhe
FREILICH UNVERZICHTBAR sind
klassische Business-Schuhe. Aber Full
Brogue, Derby, Oxford, Norweger und
Co. werden mehr und mehr modischer.
Bei den urbanen City-Typen sind es
allen voran Prägungen in Reptiloptiken,
die Impulse setzen. Bewegte Ober­
flächen fürs Office schaffen neue
Begehrlich­
k eiten. Dazu steht den
schmalen, italienisch anmutenden
Leisten eine Vielzahl an modischen
­
breiteren Leisten mit betont runden
­
Kappen gegenüber. Auch mit auffällig
großen Lyralochungen s­ etzen sich hier
die Modernen von den Klassikern ab.
Back to Black: Für viele Männer ist der
schmale, schwarze Anzug der Key Look
schlechthin zum Herbst/Winter. Dieser
Stil verlangt adäquates Schuhwerk –
Monk, Doppelmonk oder ein puris­
tischer Chelsea Boot gelten dabei als
die Trendschuhe. Und der BusinessSneaker erweist sich als taugliche
­Alternative, bei der sich edles Leder
und sportiver Look vereinen.
CD
© GARDEUR
© cinque
Klassik mit Twist
STRELLSON
MARC O’POLO
JOOP!
BELMONDO
ARA
DANIEL HECHTER
34 TZ 06 2014
PRIME SHOES
SMARTE SNEAKER haben einen
Hauch von Glamour und Party: Eine
Schwarz-Silber-Optik kann den Sneaker absolut salonfähig machen. Aus der
punkigen Ecke kommen Sneaker-Boots
in grauem Wildleder mit schwarzem
Flockendruck und starken weißen
­Vintage-Falteneffekten. Der Tupfen auf
dem i: die Sohle aus transparentem
Kautschuk mit orange fluoreszierender
Unterkante. Einen Kontrapunkt dazu
setzt der Sneakerstiefel mit Fellver­
brämung: raue Schale, weicher Kern –
abgeräumt und schlicht in seiner Art,
mehr braucht es nicht. Oder die flachen
und halbhohen Sneaker in Wildleder mit
Außensohlen in »Dirty Finish«-Optik.
Eine beliebte Spielart ist, wenn Sneaker-­
orientierte Design-Ästhetik auf angesagten Materialmix trifft. Vielleicht ist ja
die Zeit jetzt reif für Edelsneaker: nicht
nur in der Auslage, sondern auch in der
Einkaufstasche.
CD
F A L K E • P.O.BOX 11 09 - D-57376 SCHMALLENBERG / GERMANY
Retro-Allüren
COOL 24/7
FEEL THE 24/7 COOLING EFFECT
© G-LAB
TEXTILE ACCESSOIRES
ROMY HUBEGGER
FLORIS VAN BOMMEL
STRELLSON
www.hubegger.com
TIMBERLAND
CAMEL ACTIVE
mode aktuell
ESKA
HANDSCHLAGQUALITÄT
© Eska
Die absolute Konzentration auf das Produkt Handschuhe hat dem Unternehmen Eska aus
Thalheim bei Wels eine qualitative Führungsposition beschert. Doch auch das kreative
Potenzial wird ausgeschöpft, wie einmal mehr die aktuelle Herrenkollektion zum Herbst/
Winter beweist. Besondere Hingucker sind die Modelle »Camo« (Curly-Pelzvelours im
Antik-Finish), »Tito« (im Motorradhandschuh-Retrolook und heißer Favorit aller stilbewussten Vespa-Fahrer) oder »Farao« (Nappaleder mit Krokoprägung und Gurt). Vertriebsmanager Markus Lehfellner betont: »Strategische Partner bauen den Accessoires-Bereich
immer mehr aus und setzten auf den Zusatzartikel Handschuh.« Und er weist drauf hin:
»Eska ist das einzige Unternehmen in Österreich und eines der wenigen weltweit, das
noch richtige Handschuhmacher ausbildet.«
Codello
© Ragwear
Noch mehr
TaschenLiebe
B
Poncho-Remake
Das Streetwear-Label Ragwear hat sich für die kommende Saison etwas
Außergewöhnliches einfallen lassen. Abfälle zu reduzieren stand im letzten
Jahr ganz oben auf der Umweltagenda des Unternehmens, und so wurde
das Projekt »Ragwear Remake« ins Leben gerufen. Aus den hauseigenen
Produktionsabfällen wie Verschnitt und Mustern wird nun ein Poncho gefertigt. Das universelle Kleidungsstück schützt nicht nur vor Regen, sondern
­eignet sich auch bestens als Decke für ein kleines Picknick und lässt sich
klein zusammenfalten, wenn man es mal nicht braucht. Zur Fertigung werden
Stoffabfälle verwendet, die zwar das gleiche Muster aufweisen, aber in
­verschiedenen Farben und mit unterschiedlichen Details aufwarten. So wird
jeder Poncho zum ganz individuellen Patchwork-Lieblingsstück.
36 TZ 06 2014
© Codello
Ragwear
ereits 2013 erweiterte das Accessoires-Label Codello mit der Linie
»Codello loves Bags« sein Sortiment um ein feines Angebot an
Taschen. Zur Saison Herbst/Winter 2014/15 wird die Palette nun
­ausgebaut und um Echtledertaschen ergänzt. Die Modelle spielen mit den
Druckmotiven der Women-Kollektion, Highlights sind digitale Mehrfarb­
drucke auf Leder und Canvas. Die VKs der insgesamt 20 Taschen und
Kleinledermodelle bewegen sich zwischen 19,95 € für iPhone-Cases und
59,95 € für Portemonnaies, Taschen kosten von 59,95 € für Canvasmodelle
bis zu 249,95 € für solche aus bedrucktem Echtleder. Die neuen Taschen
und Accessoires können ab sofort geordert werden, Liefertermin ist Juli
2014. Der Österreich-Vertrieb liegt bei der Salzburger Agentur Holas.
mode aktuell
© Stetson
Heinrich Woerner GmbH
Hübsch verpackt
M
it dem Frühling rückt auch die
Zeit der Geschenke näher:
Ostern, Muttertag und viele
Hochzeiten werden nun gefeiert und die
Präsente wollen dabei standesgemäß
verpackt werden. Der Deko-Spezialist
Woerner führt in seinem Katalog für
Frühjahr/Sommer 2014 auch zahlreiche
Varianten für schöne Verpackungen im
Handel. Geschenkpapier aus reißfestem
Kraftpapier wirkt mit Blumen und Blüten
sowie bunten Streifendessins frühlingshaft, edel sind Ornament- und PaisleyMuster. Auch die Geschenktaschen sind
aus stabilem Papier gefertigt und
schmücken sich mit Polka Dots, Retrokreisen und floralen Mustern. Ein Highlight sind die Taschen »Alpenrausch«
und »Heimat«, die mit einem idyllischen
Alpenbild und einem Landhausmotiv
bedruckt sind. Bestens verwahrt sind die
Geschenke auch in den Kartonagen, die
sich teilweise ganz edel in Silber und
Gold sowie Lederoptik zeigen.
STETSON
© Eton
Mit der Themenkollektion »Stetson wins« präsentiert das
­Traditionslabel für stylishe Kopfbedeckungen zur Saison H/W
2014/15 eine Linie, die von der glamourösen Welt des Glücksspiels inspiriert ist. Die Haarfilzhüte – Bowler, Zylinder und
Homburg – gewinnen durch Satinbänder an Wirkung. Klassiker
wie Bogart und Diamond setzen auf dreifarbige Ripsbänder und
werden im Materialmix mit einer Effektfaser neu ins Spiel
gebracht. In der Stoffvielfalt trumpfen Brokat und Flower-Prints
ebenso auf wie Stripes und Checks. Ein Pin im Stil eines
­Roulette-Kessels ist der gemeinsame Nenner bei den Modellen,
die bis in die kleinsten Details die hohe Kunst des Hutmacherhandwerks widerspiegeln.
© www.dekowoerner.com
GUT BEHÜTET
ETON
195 Quadratmeter HEMDEN
Neuzugang in der Showroom-Szene von München-Schwabing: In der WilhelmWagenfeld-Straße 22 präsentiert ab sofort die schwedische Hemdenmarke
ihr gesamtes Kollektionsbild inklusive der Hauptlinie »Red Ribbon« und der
Casual-Linie »Green Ribbon«. Die Räumlichkeiten sind im für Eton typischen
Look gestaltet: schwarze Möblierung, schwarz-weiß gestreifte Tapete, viel
Glas. Der Umzug in einen größeren und strategisch günstiger gelegenen
Schauraum ist Teil der Gesamtstrategie der Marke, die Area Sales Manager
Oliver Lübbenjans im deutschsprachigen Raum künftig stärker positionieren
möchte. Ansprechpartner vor Ort – mit Fokus auf Österreich und Süddeutschland – sind Reinhard Schürenberg und Oliver Warscher.
TZ 06 2014 37
© PME Legend
mode aktuell
PME Legend
Überflieger aus Hollywood
DIGEL
STOREOFFENSIVE
I
m saarländischen Neunkirchen eröffnete Digel Anfang
März auf rund 230 m² seinen (nach Wetzlar) zweiten
Monolabel-Store in Deutschland, Ende des Monats folgt
Nummer drei auf 260 m² in Neuss bei Düsseldorf. Weitere
Läden mit Opening im Herbst sind für Stuttgart und Berlin
geplant. Das neuartige Store-Konzept wurde in enger
Zusammenarbeit mit Publicmotor (Stuttgart) entwickelt und
von Kraiss (Bad Urach) umgesetzt. Vorbild ist ein lichtdurchflutetes Loft, Basis ein Fußboden aus weiß gekalkten Holzdielen im Zusammenspiel mit reduzierter Formsprache bei
den schwarz gehaltenen Raumelementen. Die Rückwände
bestehen aus einem Grundelement (lackiert in Oyster), das
durch eine entgegengesetzte Ausrichtung ein stimmungsvolles Relief mit unterschiedlichen Schattenwürfen
erzeugt. Key-Element des Stores ist die in Schwarz gehaltene, acht Meter breite Digel-Preference-Wall, die besondere Wareninszenierungen ermöglicht. Hocheffiziente LEDTechnik von LTS (Tettnang nahe dem Bodensee) rückt die
Ware mit natürlicher Farbwiedergabe ins rechte Licht. Auf
separater Fläche wird die junge Kollektion »Move by Digel«
präsentiert. Hier steht grau lasiertes Holz im bewussten
Gegensatz zu den aluminiumfarbigen Warenträgern.
38 TZ 06 2014
©DIGEL
Nach »Greyhound«, »Aviator« und »Bare Metal« präsentiert das niederländische Label PME Legend mit der »Commander« sein neuestes Denimmodell. Um die Markteinführung auch gebührend zu unterstützen und zu feiern, hat man sich eine aufwendige Kampagne ausgedacht: In einem
insgesamt 45 Minuten langen Kurzfilm, aufgeteilt auf mehrere Episoden, wird eine spannende Geschichte rund um einen Frachtpiloten, eine
­wichtige Lieferung und ein ausgefallenes Triebwerk erzählt. Mit dabei ist natürlich die neue »Commander«. Die Hauptrolle spielt neben dem
­südafrikanischen Schauspieler und Piloten Dorian Isaacson vor allem die Propellermaschine Dakota DC-3, die schon im James-Bond-Film »Ein
Quantum Trost« zu sehen war. Die einzelnen Episoden werden zwischen März 2014 und April 2015 veröffentlicht – unter www.pme-legend.com
kann man sie sehen und sich anmelden, um keine davon zu verpassen.
PORSCHE DESIGN
GELÄNDE
GÄNGIG
N
icht nur die Sportwagenmarke
Porsche begibt sich mit dem
brandaktuellen Crossover-SUV
»Macan« ins Gelände. Denn auch
­Porsche Design führt mit der neuen
­Herrenkollektion »Elements« eine hochfunktionale Sportswear ein: inspiriert
von – und perfekt geeignet für – Outdoor-Sportarten wie Hiking oder Nordic
Walking. Kollektionshighlights sind die
strapazierfähige Trekking-Cargoshort,
eine Weste mit glänzendem Finish, ein
vom Trail Running inspirierter Sneaker
sowie der bequeme, weil individuell auf
die Anatomie des Trägers einstellbare,
Rucksack. Was fürs Auto gilt, gilt ebenso fürs Outfit: wenn erforderlich auch
stadt- und asphalttauglich!
Preview
DOB
F/S 2015
© Lili’s
in der ÖTZ 11-12/2014
Lili's
Lilis Taschen
Vor drei Jahren gründete die deutsche Designerin Lili Radu ihr gleichnamiges
Accessoires-Label. Obwohl noch so jung, kann die Marke schon auf prestigeträchtige Kooperationen mit Apple und dem schwedischen Kosmetiklabel
Face Stockholm zurückblicken. Nun präsentiert Lili Radu, die mit ihrem Unternehmen in Frankfurt am Main ansässig ist, ihre Kollektion für Herbst/Winter
2014. Neben Bestsellern wie Kosmetik- oder iPhone-Wallet, Clutches und
Shoppern ist erstmalig eine Handtasche im Programm: »Lili’s Shoulder Bag«,
die Schultertasche und Clutch in einem ist. Kennzeichen der edlen Leder­
produkte, die in Istanbul gefertigt werden, sind hochwertiges Kalbs- und
exklusives Stachelrochenleder. Hingucker in der neuen Kollektion ist ein
schimmernder Pythonprint auf Kalbsleder. Lili Radu steht aber auch für
­spannende Farbkontraste. Und ihre Iconic Colour »Striking Blue« ist auch
wieder Teil der Kollektion.
Machen Sie den österreichischen
Modehandel aufmerksam
auf Ihre neue Kollektion!
Wir freuen uns über Ihren Anruf!
Erscheinungstermin:
13.06.2014
Druckunterlagen-Schluss:
29.05.2014
Mag. Claudia Jordan
c.jordan@textilzeitung.at
Tel.: +43/1/866 48 DW 212
IGNAS UOMO
s.stradel@textilzeitung.at
Tel.: +43/1/866 48 DW 222
Für ideale Harmonie von Binder und
Stecktuch sorgt Textile Accessoires
Romy Hubegger innerhalb der neuen
Ignas-Uomo-Kollektion. Ganz nach Lust
und Laune – und je nach Faltung des
Patchwork-Tuches – lassen sich unterschiedliche Bilder in die Outfits zaubern. On top bei den Tüchern stehen
luxuriöser Seidentwill oder ein Kaschmirmotiv in Wolle/Seide sowie Verarbeitungsdetails wie der rollierte Saum.
Die Krawatten geben sich aussagekräftig und variantenreich: viele Faux
Unis, minimalistische Designs, strukturierte Fonds, geometrische Muster
(wie Rauten, Rhomben und Quadrate),
Hahnentritt und Fischgrat, Paisleys
oder Karooptiken von dezent bis
­großzügig. Und natürlich raffinierte
Streifenmuster, oftmals mit Flanell­
garneffekten modernisiert. Eine beeindruckende Schalvielfalt und trendige
Strick-Accessoires runden ab.
© OLSEN
© Hubegger
PERFEKT VERPARTNERT
Mag. (FH) Stefanie Stradel
society
Dismero: Happy Birthday
E
in Jahr Dismero in Linz – das will gefeiert werden. Store-Mana­gerin
Petra Kirchberger und Österreich-Repräsentantin Wally Auer luden
ein – und zu den Fans der Modemarke »made in Italy« gesellten sich
u. a. City-Managerin Anita Mayer und Linzer-City-Ring-Obmann
­Werner Prödl, die das Aufblühen des einstigen Problemstandortes
»Fuzo Herrenstraße« mit ausgesprochenem Wohlwollen goutierten.
Befinden sich doch in der Nachbarschaft weitere attraktive Neuzu­
gänge wie Damenmoden Dantendorfer oder Göttin des Glücks. Attraktiv auch die Laienmodels der Hausmodenschau (Baumeistersgattin
Ingrid Ertl, Harry’s-Home-Hoteldirektorin Christine Leitner, Steuer­
beraterin Conny Wegerer), die von einem jungen Profi unterstützt, aber
keineswegs in den Schatten gestellt wurden: Selina Keplinger, ihres
Zeichens »Oberösterreichs next Topmodel«. Sie ließ die naturrote
Mähne besonders effektvoll über Kleider und Shirts im angesagten
Equestrian Style wallen.
01
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Alle Bilder © schenki.at
01 Hausmodenschau-Models und
erklärte Dismero-Fans: Conny,
­Christine, Ingrid und Selina
02 Linzer-City-Ring-Obmann Werner
Prödl (Mitte) mit Michael und Johann
Nell, Chefs des Traditionshotels Zum
Schwarzen Bären und Quartiergeber
des Dismero-Flagship-Stores Linz
Hunter: Kautschuk, Wasser und Magie
H
02
Alle Bilder © Hunter Original
01
unter Original« soll ab H/W 2014 als das Herz der bald 160 Jahre alten
Marke gelten – Heimat des klassischen Wellington Boot und einer
Produktwelt, die diesen umgibt. So umfasst die Kollektion neben dem
ikonischen Gummistiefel auch Oberbekleidung, Strick­ware und Accessoires. Sie entstand unter der Leitung von Creative Director Alasdhair
Willis und wurde im Rahmen einer außergewöhnlichen Show in London
gelauncht. Das dortige Ambiente verwies mit den Elementen Kautschuk
und Wasser auf die Hunter-DNA. Inmitten einer künstlichen Waldlandschaft zeigte der britische Zauberkünstler Dynamo seinen »Matrix«Schwebetrick, bevor er sich selbst und acht Models komplett verschwinden ließ. Prominente Zeugen des wunderlichen Geschehens am Laufsteg:
Willis’ Ehefrau Stella McCartney, Vogue-Chefredakteurin Anna Wintour,
Model Arizona Muse, Sängerin Jessie J sowie Kult-DJ und Musik­
produzent Mark Ronson.
03
01 Hunters Kreativchef Alasdhair
Willis mit Popstar Jessie J und
­Steven Frayne alias Dynamo
02 Prominent besetzte Front Row:
Anna Wintour und Stella McCartney
03 Magier Dynamo und Gummi­
stiefel-Models am gefluteten
­Catwalk
04 Schmuddelwettertauglich:
Fashion der Marke »Hunter Original«
03
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01
Auf einen Cocktail zu Salvatore
D
ie Salvatore-Ferragamo-Boutique am Kohlmarkt in Wien feierte
Wiedereröffnung – Grund genug für die Tochter des Firmen­
gründers, Giovanna Gentile Ferragamo, nach Österreich zu reisen.
Auch CEO Michele Norsa lobte die Bedeutung von Wien, die Stadt sei
»ein Tor für die Märkte in Osteuropa und Fernost«. Von dem reno­
vierten 370-m2-Laden, der mit sanften Farben und Wandspiegeln eine
moderne Boudoir-Atmosphäre schafft, wollten sich VIPs wie ­Christiane
Hörbiger, Hubertus von Hohenlohe, Alexandra Swarovski, Andrea
Jonasson-Strehler, Opernsänger Clemens Unterreiner oder SacherChefin Elisabeth Gürtler überzeugen. Ein zurückgenommener, edler
Laden mit großer Wiener Fangemeinde.
01 Clemens Unterreiner und
­Christiane Hörbiger
Alle Bilder © Salvatore Ferragamo
03
02 Elisabeth Gürtler, Giovanna
Gentile Ferragamo und Alexandra
Swarovski feierten die tolle
Wiedereröffnung
03 Ex-Missen Amina Dagi und
Céline Roscheck
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01
Landeswappen für Mode von Feucht
Alle bilder © die fotografen
B
esondere Dienste für das Land Tirol« – das klingt schon sehr,
sehr gut! Mit 21 Multilabel-Modegeschäften, sieben Franchise-Stores und 206 Mitarbeitern hat sich das Tiroler Mode­
unternehmen Mode von Feucht die Auszeichnung mit dem Tiroler
Landeswappen verdient. Pünktlich zum 70. Geburtstag von L­ eopold
Feucht, stellten sich Landeshauptmann Günther Platter und WKPräsident Jürgen Bodenseer mit diesem besonderen Geburtstagsgeschenk ein. Der Wahltiroler Feucht nutzte den feierlichen
Moment auch gleich zur offiziellen Übergabe des Modeunternehmens an die nächste Generation, seine drei Söhne Christoph,
Wolfgang und Leopold. Diese haben bereits den nächsten Expansionsschritt geplant: Ab Herbst gibt es Mode von Feucht auch in
Reutte (siehe auch ÖTZ 5/14). Auf 1.300 m2 Verkaufsfläche!
01 Familie Feucht mit Jürgen
Bodenseer und Landeshauptmann Günther Platter bei der
Übergabe des Landeswappens
TZ 06 2014 41
© Street One
Beim heimischem Wäscheund Loungewear-Spezia­
listen Hanro hat Randa
Martens mit 17. März die
Stelle als Country-Mana­
gerin für Österreich und
Deutschland übernommen. Sie folgt damit auf
Alfred Runkel, der den Vertrieb fast sechs Jahre
lang leitete. Martens war zuletzt als Vertriebs­
leiterin bei Princesse tam.tam und davor eben­
falls im Vertrieb bei verschiedenen DOB- und
Wäschemarken. Zudem führte sie in Düsseldorf
ihre eigene Modeagentur.
CBR FASHION
GROUP: STREETONE-MANAGEMENT
ERWEITERT
Bereits seit Dezember
­letzten Jahres verstärkt
Mirella Helal den Vertrieb
des heimischen Labels Air­
field. Helal hat beim Unter­
nehmen aus Seewalchen
die Exportleitung für die
Regionen Russland, Frankreich, Großbritannien,
Skandinavien, Spanien, Polen sowie den gesam­
ten Orient übernommen. Zuvor war sie für den
internationalen Vertrieb von Silhouette und Adidas
Eyewear im Travel Retail Duty Free zuständig.
NORRØNA: VERSTÄRKUNG FÜR
VERTRIEB
Seit Jänner stärkt die norwegische OutdoorMarke Norrøna den zentraleuropäischen Vertrieb
mit zwei fest angestellten Mitarbeitern. Christian
Marsch ist nun in der neu geschaffenen Position
des Sales-Managers D-A-CH tätig. Der 34-Jäh­
rige war zuletzt als Key Account Manager bei
Canon. Außerdem ist Bernhard Zauner seit
Anfang des Jahres als Account Manager für
Österreich zuständig. Damit löst der 28-Jährige
Christine Barth ab. Der studierte Sportmanager
war die letzten vier Jahre als Key Account
Manager bei der Adidas Austria GmbH tätig.
Marsch und Zauner arbeiten vom Münchner
Büro der Marke im MOC aus.
BILLABONG:
GLOBAL GENERAL MANAGER
Mit Jänner hat Susan Branch bei Billabong
die neu geschaffene Position als Global General
Manager Women übernommen. Mit dieser
neuen Stelle trägt die Streetwear-Marke den
großen Wachstumschancen Rechnung, die sie
im Damensegment ortet. Branch bringt mehr
als 20 Jahre Erfahrung in der Branche mit,
zuletzt war sie als Senior Vice President und
Global Head of Product für Roxy/Quiksilver
tätig, davor von 2010 bis 2013 als President
und General Manager für Roxy in Amerika.
MUSTANG:
GRÜNDER ALBERT
SEFRANEK
VERSTORBEN
Anfang März ist Albert
Sefranek, Gründer von
Mustang Jeans, im
Alter von 93 Jahren in
Kün­zelsau verstorben.
Im September 1948 legte er mit einem Handel
den Grundstein für die europäische Jeans­
produktion: Er tauschte sechs Flaschen selbst
gebrannten Hohenloher Schnaps gegen sechs
»original Amihosen«, welche zur Schnittvorlage
für die späteren Jeans wurden. 1949 wurden
dann die ersten 300 Bluejeans außerhalb
­Amerikas hergestellt. Im März 1990 übergab er
die Hauptgeschäftsführung an seinen Sohn
Heiner Sefranek, fünf Jahre später, anlässlich
seines 75. Geburtstages, erklärte er seinen
vollständigen Rückzug aus der Unternehmens­
leitung. Mustang-Geschäftsführer Dietmar Axt:
»Wir bedauern den Tod von Albert Sefranek
sehr und werden, was er aufgebaut hat, auch
in seinem Sinne weiterführen.«
GERHARD RÖSCH:
NEUER GESAMTVERTRIEBSLEITER
Bei der Tübinger Gerhard
Rösch GmbH wird im kom­
menden Mai Kai Graf die
neu geschaffene Position
des Gesamtvertriebsleiters
übernehmen. Dabei wird er
eng mit Andreas Söffker, seit 2013 Mitglied der
Geschäftsführung, zusammenarbeiten und alle
Vertriebsaktivitäten wie die weitere internatio­
nale Expansion, die Überprüfung der Vertriebs­
strukturen und den Ausbau des US-Marktes
­verantworten. Der 34-jährige Graf war zuletzt als
Geschäftsleiter Haus Karlsruhe sowie Verkaufs­
leiter Wien bei Peek & Cloppenburg tätig. Zuvor
bekleidete er bei Falke die Positionen des BrandManagers und Vertriebsleiters.
© Mustang
© LDT Nagold
Bei der zur CBR-Gruppe gehö­
renden Marke Street One hat
Ulf Dörner mit Anfang März
die neu geschaffene Position
des COO übernommen und
ergänzt damit das Management. Thomas Kromik
treibt als Street-One-Geschäftsführer die Positio­
nierung als Contemporary Brand weiter voran,
­während Dörner neben seiner Funktion als Head of
Sales außerdem die Verantwortung für Expansion
und operative Themenfelder übernommen hat.
AIRFIELD:
EXPORTLEITUNG
© Gerhard Rösch
HANRO: MARTENS
IST COUNTRY
MANAGER
© Airfield
© Hanro
kleinanzeigen
Im Rahmen einer großen Abschlussfeier verab­
schiedete die LDT Nagold – Akademie für ModeManagement Ende Jänner 127 Studenten mit
dem begehrten Titel »Textilbetriebswirt BTE« ins
Berufsleben, davon 13 mit der Fachrichtung
­Schuhe. 45 Absolventen schlossen damit das
zwei­jährige Vollzeitmodell ab, 82 das 30-monatige
duale Firmenmodell. Sechs Studierende müssen
die eine oder andere Klausur noch nachbessern.
42 TZ 06 2014
Beim Schweizer Wäsche­
spezialisten hat René Hilpert
mit 1. März die Stelle als
Head of Wholesale ange­
treten. In den letzten beiden
Jahren wurde der Wholesale
von Andreas Lindemann zusätzlich zu seinen
­Aufgaben als General Manager und Vorsitzender
der Geschäftsleitung betreut. Hilpert kommt von
der Esprit Europe GmbH, wo er die letzten sieben
Jahre als Head of Export Bodywear tätig war.
Davor war der 44-Jährige unter anderem als
Head of Division bei der Street One GmbH und
der s.Oliver GmbH. Als Mitglied der Geschäfts­
leitung berichtet er in seiner neuen Tätigkeit bei
Calida direkt an Andreas Lindemann.
© Calida
LDT NAGOLD:
127 BETRIEBSWIRTE BTE
Calida:
WholesaleLeitung
kleinanzeigen
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SCHAUFENSTERPUPPEN
MAERZ MUENCHEN:
BLEIBL ALLEINIGE
GESCHÄFTSFÜHRERIN
CAMBIO: WECHSEL DER
GESCHÄFTSLEITUNG
Seit 1. Jänner ist Marc Welker Geschäftsleiter
Vertrieb bei der Change Sportswear GmbH &
Co. KG. Er folgt damit auf Horst Schwarzer, der
sich nach 15 Jahren aus dem aktiven Geschäft
zurückzieht, aber der Marke Cambio auch künftig noch als Berater zur Seite stehen wird. Der
38-jährige Welker war bereits seit 2010 für die
Leitung der Exportmärkte verantwortlich.
Seit Anfang des Jahres ist
Peter Sontheimer, Leitung
Produkte, Mitglied der
Geschäftsleitung beim Bergsportspezialisten Vaude.
Damit ist nun auch der Unternehmensbereich
Produkte auf Geschäftsleitungsebene verankert.
Sontheimer ist seit 20 Jahren für Vaude tätig und
war unter anderem am Aufbau des 1992 neu
gegründeten Produktbereichs Bike beteiligt. Seit
2011 leitet er das Segment Produkt und verantwortet dabei alle Produktbereiche und die strategische Ausrichtung von der Entwicklung bis zur
Umsetzung. Die Vaude-Geschäftsleitung besteht
nun neben Geschäftsführerin und Marketing­
leiterin Antje von Dewitz aus Jan Lorch, Leitung
Vertrieb, Erwin Gutensohn, Leitung Finanzen, und
Peter Sontheimer.
© Vaude
Mit 1. Mai wird die bishe­
rige Geschäftsführerin für
Vertrieb und Marketing,
Katja Bleibl, die gesamte
Geschäftsführung übernehmen. Co-Geschäftsführer Clemens Ode verlässt
das zur Olymp-Gruppe gehörende Unternehmen
dann, um eine Geschäftsführeraufgabe bei der
Hirmer-Gruppe anzutreten. Bleibl war nach einem
Studium der Bekleidungstechnik bei Esprit unter
anderem als Area-Managerin Sales DOB &
Accessoires für Bayern und als Key-AccountManagerin für Süddeutschland zuständig. Im
Jahr 1999 wechselte die heute 43-Jährige als
Head of Sales Woman für Deutschland zu Marc
O’Polo, ab 2003 war sie als Sales Director für
Deutschland, Österreich, die Schweiz, Spanien
und Frankreich zuständig. Seit 2011 war sie als
Sales Director Womenswear für Deutschland,
Österreich, die Schweiz und Osteuropa für die
Womenswear- und Accessoires-Kollektionen der
Ralph Lauren GmbH Germany tätig.
VAUDE: NEUES
MITGLIED DER
GESCHÄFTSLEITUNG
ETERNA: VERKAUFSLEITER BLUSE
NATIONAL
Seit dem 1. Februar ist
Peter Geist beim Hemdenund Blusenspezialisten
­Eterna als Verkaufsleiter für
den Bereich National Bluse
tätig. Der 34-Jährige arbeitete nach seinem Studium zum Textilbetriebswirt
im Einkauf beim zur Otto Group gehörenden Witt
Weiden. Die letzten sieben Jahre war Geist für
die Cecil GmbH, CBR Holding, in verschiedenen
Vertriebsfunktionen tätig, zuletzt als Executive
Sales Manager.
© Eterna
© Maerz Muenchen
W W W . T O L L Y S . D E
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TZ 06 2014 43
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