REPORT - Hubschrauberzentrum
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REPORT - Hubschrauberzentrum
Nr. 01|2015 29. INTERNATIONALES HUBSCHRAUBERFORUM BÜCKEBURG Schutzgebühr 7.50 € HELI CENTER www.heli.center REPORT inklusive HUBSCHRAUBER FORUM PROGRAMM ab Seite 18 AUS WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG AKTUELLE PROJEKTE ALLES DREHT SICH NEUE KONZEPTE JOINT AND COMBINED DROHNEN DAS UNBEMANNTE PHÄNOMEN INTERNaTIoNalES HUBSCHRAUBERAUSBILDUNGSZENTRUM ERFOLGSMODELL: DAS JUBILÄUM DER EC135 - Seite 46 Für das Internationale Hubschrauberausbildungszentrum der Bundeswehr stellt CAE ein umfassendes Spektrum an Simulatoren und Dienstleistungen bereit. Wir unterstützen die Bundeswehr in Bückeburg seit der Inbetriebnahme der ersten CAE-Simulatoren im Jahr 2002 kontinuierlich durch professionelle Wartung, Upgrades, Ausbildungsunterstützung und Services für das Synthetic Enviroment [SE]. Bückeburg hat mit seinen 12 Full Mission Simulatoren für die Hubschraubermuster EC135, CH-53GS, CH-53GA und UH-1D eines der größten und modernsten Helikopter-Simulatorzentren Europas und der Welt. Die einheitliche synthetische Umgebung [SE] der Simulatoren basiert auf dem offenen und international eingesetzten Common Database (CDB)-Standard und bildet das Rückgrat für Missionstraining im nationalen und internationalen Umfeld. CAE Elektronik GmbH Kontakt: Joachim Kramp | Steinfurt 11 52222 Stolberg 2 | HELI.CENTER E. joachim.kramp@cae.com T: +49 2402 106 526 EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser! Zum „29. Internationalen Hubschrauber Forum“ erscheint erstmalig der „HeliCenter Report“. Ein deutschsprachiges Fach-Magazin, herausgegeben vom Hubschrauberzentrum e. V. Bückeburg. Es geht um fachlich kompetente Informationen für die Industrie und für die Nutzer, für die gesamte Community, die sich im Bereich Drehflügler engagiert: Operator, Fliegendes Personal, Techniker und ebenso für die Politik und ihre Mandatsträger. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf Wissenschaft und Forschung, in einem lokalen Umfeld, das wie kein anderes in der Welt die Entwicklung zum ersten gebrauchsfähigen Drehflügler dokumentiert. Der „HeliCenter Report“ fungiert gleichermaßen als Werbeträger für • das Hubschraubermuseum Bückeburg • das Internationale Hubschrauber Forum • das Internationale Hubschrauberausbildungszentrum am Flugplatz Achum • die Heranführung der Jugend an den Vertikalflug • den Luftfahrtstandort Deutschland mit dem Schwerpunkt Drehflügler • Forschung und Entwicklung • den Drehflügler in seinen vielfältigen Einsatzmöglichkeiten • Fachtagungen, Wettbewerbe, Weiterbildungen (insbesondere für Jugendliche) • Partnerschaften rund um den Vertikal-Flug. Das Hubschrauberzentrum e. V. und das Museum werden dabei unterstützt durch ein Kuratorium, das den Vorstand und den Präsidenten als beratendes Gremium zur Seite steht. Die Mitglieder des Kuratoriums werden vom amtierenden Präsidenten eingeladen und bei Zustimmung für die Dauer von vier Jahren in das Kuratorium Hubschrauberzentrum e. V. berufen. Die Repräsentanten kommen aus der Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI), Forschung & Entwicklung, dem Polizei Flugdienst der Bundespolizei und der Länder, der Luftrettung, den Institutionen, der Bundeswehr sowie den Verbänden. „Wissenschaft zum Anfassen“ rund um den Drehflügler – speziell für Jugendliche – sollte als gemeinsames Ziel mit Unterstützung des Kuratoriums in einem gemeinsamen Kontext definiert werden. Durch die Verbindung zum „Internationalen Hubschrauber Forum“ präsentiert sich der HeliCenter Report aber auch als eine internationale Werbeplattform mit Entwicklungspotenzial. AUSBLICK Nach dem Forum ist vor dem Forum. Diese allgemeine Veranstalterweisheit erhält mit Ablauf des 29. Forums eine ganz besondere Bedeutung: Wir schauen voraus auf das 30. Internationale Hubschrauber Forum in 2017: Dieses runde Jubiläum wird eine ganz besondere Würdigung finden; im Museumskontext: Es wird in die Geschichte eingehen!! In diesem Sinne mit den besten Wünschen für das 29. Internationale Hubschrauber Forum Ihr Guido Ziese Pressereferent und Mitglied im Vorstand Die vorliegende erste Ausgabe des HeliCenter Reports orientiert sich am 29. Internationalen Hubschrauberforum und informiert u. a. über laufende Projekte aus Wissenschaft und Forschung, interessante Entwicklungen am Hubschraubermarkt, gibt einen Überblick über unbemannte Fluggeräte und stellt das neue Internationale Hubschrauberausbildungszentrum am Flugplatz Bückeburg/Achum vor. Sie erfahren mehr über Museum und das Hubschrauberzentrum, das als Herausgeber weitere Schwerpunktthemen rund um den Drehflügler in den nächsten Ausgaben des HeliCenter Reports veröffentlichen wird. In Zusammenarbeit mit dem Kuratorium ist es das erklärte Ziel mehr positive Aufmerksamkeit und bessere Akzeptanz für den Hubschrauber in der Öffentlichkeit und bei den politischen Entscheidungsträgern zu erreichen. HELI.CENTER | 3 INHALT GRUSSWORTE Ralf Barnscheidt, Präsident Reiner Brombach, Bürgermeister Volker Thum, BDLI e.V. Uwe Klein, Kommandeur IHAZ 5 6 7 8 AUSBILDUNG Joint & Combined, IHTC Joint Multinational Helicopter Center 9 12 Herausgeber Hubschrauberzentrum e. V. Bückeburg Sablé-platz 6, 31675 Bückeburg Tel +49 5722 5533 E-Mail: hz@heli.center Redaktion guido Ziese HZB Kim Braun HZB redaktion@heli.center Layout, Design & Druck aeromedia Verlag Beirat Kuratorium HZB vorsitzender@heli.center 9 FORUM & MUSEUM Die Henne und das Ei Alles dreht sich 14 16 29. HUBSCHRAUBERFORUM Das Programm Ausstellerübersicht Ausstellerportraits 18 22 22 HUBSCHRAUBER CH-53 K „King Stallion“ CH-47 F „Chinook“ H145 & H145M H160 NH90 NFH „Sea Lion“ 28 29 30 32 34 FORSCHUNG Innovation und Technik Rotorblattdeformation in Echtzeit 36 40 DROHNEN Das unbemannte Phänomen 43 ERFOLGSMODELL EC135 - Den schickt Ihnen der Himmel 46 DIE LETZTE SEITE Eine Legende am Haken 4 | HELI.CENTER 50 Mitglieder-Service Kerstin Bals service@heli.center Anzeigen Dieter Bals anzeigen@heli.center Verlag aERoMEDIa VERlag gmbH & Co. Kg potsdamer platz 11 D-10785 Berlin germany Telefon: +49 180 5500 737 Telefax: +49 30 2589 4100 E-Mail: info@heli.center Schutzgebühr: 7.50 € (Deutschland), 9.50 € (Österreich), 10.50 € (weltweit) © 2015 Aeromedia Verlag GmbH Co. KG Alle Rechte vorbehalten, Weitergabe und Vervielfältigung nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlags und des Herausgebers. Bildnachweise aDaC luftrettung, aeromedia, airbus Helicopters, BDlI, Boeing, Braun, Bw, DRF, DlR, HZB, Sikorsky, TUM, Zagel, ZV GRUSSWORT Sehr geehrte Gäste, als Präsident des Hubschrauberzentrums e.V. heiße ich Sie sehr herzlich willkommen zum 29. Internationalen Hubschrauberforum. Mein Dank gilt dem Gastgeber, Oberst Klein, aber auch Reiner Brombach, dem Bürgermeister der Stadt Bückeburg. Beide Institutionen, die Heeresfliegerwaffenschule – jetzt Internationales Hubschrauberausbildungszentrum – sowie die Stadtverwaltung Bückeburg waren und sind die tragenden Elemente für eine Beziehung, die nun schon mehr als fünfzig Jahre anhält. Da erscheinen meine acht Jahre Amtszeit als Präsident eher gering. Aber ich blicke gerne zurück auf diese Zeit, in der die Modernisierung und die Erweiterung des Museums zu einem erfolgreichen Abschluss geführt wurden. Zugegeben, die Aufgabe war nicht immer einfach, aber mit den beiden, schon genannten Partnern und in enger Zusammenarbeit mit dem Vorstand, haben wir es geschafft: Ein Eyecatcher als Neubau und ein modernes Museumskonzept. Sicher, es gab öffentliche Zuschüsse, aber gestatten Sie mir die Anmerkung, dass die Industrie und auch „meine Firma“, Airbus Helicopters, nicht unerhebliche Zuwendungen geleistet haben. Dafür danke ich allen Beteiligten! zeptanz in der Öffentlichkeit – sowohl im zivilen, halbstaatlichen, als auch im militärischen Bereich. Ich bin überzeugt davon, dass wir auf einem richtigen Weg sind. Das Programm des 29. Forum stellt dies mit einem sehr ausgewogenem zivil/militärischen Programm unter Beweis. Es sind spannende Themen dabei. Dem 29. Hubschrauberforum wünsche ich einen guten Verlauf und dem neuen „International Helicopter Training Center“ viel Erfolg für den weiteren Weg zu einer multinationalen Helikopter Institution. Ihr Ralf Barnscheidt Präsident Hubschrauberzentrum e. V. Bevor ich mich jetzt aus diesem Rotor-Kreis als Präsident verabschiede, möchte ich an Werner Noltemeier, dem Gründer des Museums, erinnern. Der kam 1958 auf die Idee, am Flugplatz Achum Exponate rund um den Drehflügler zu sammeln. Das führte drei Jahre später zum ersten Hubschrauberforum, im Jahr 1970 zu Gründung des Hubschrauberzentrums e.V. und 1971 zum Umzug des Museums in die Stadt, in den historischen Burgmannshof … Es war eine großartige Leistung! Heute ist Bückeburg, auch mit der Neuordnung der Heeresfliegerwaffenschule zu einem Internationalen Hubschrauberausbildungszentrum, zu einem echten HotSpot rund um den Helikopter gewachsen. Der geplante Aufbau eines Kuratoriums in Anbindung an das Hubschrauberzentrum e. V. zielt auf eine breitere Basis und ermöglicht dadurch eine bessere Wahrnehmung und Ak- HELI.CENTER | 5 GRUSSWORT Liebe Leser, Bückeburg bezeichnet sich gerne als Stadt der Hubschrauber. Das Internationale Hubschrauber Ausbildungszentrum der Bundeswehr in Bückeburg gehört zu den modernsten Hubschrauberschulen in ganz Europa und ist einer der größten und wichtigsten Arbeitgeber unserer Kommune. Die Verantwortlichen der Bundeswehr und der Stadt haben seit jeher ein ausgesprochen gutes und vertrauensvolles Verhältnis miteinander gepflegt. Mit Hilfe der in Bückeburg stationierten Heeresflieger konnte 1971 das großartige Hubschraubermuseum eröffnet werden. Neben dem Schloss zählt es zum größten Anziehungspunkt für Touristen und Experten aus aller Welt. Ich freue mich, dass am 1. und 2. Juli 2015 eine große Anzahl von bedeutenden Fachleuten sich in Bückeburg zusammenfinden, um auf dem 29. Internationalen Hubschrauberforum neueste Erkenntnisse und Erfahrungen auszutauschen. Erstmalig wird zu dieser besonderen Veranstaltung das Fachmagazin „HeliCenter Report“, welches Sie gerade in den Händen halten, erscheinen. Dieses Magazin wird Sie noch tiefer in die Welt der Hubschrauber tragen. Der Schwerpunkt liegt auf Wissenschaft und Forschung im Bereich des Drehflüglers und dokumentiert die Entwicklung vom ersten gebrauchsfähigen Drehflügler bis heute. Ich hoffe, das Magazin wird großen Anklang finden und Ihren Erwartungen gerecht werden. Im Namen von Rat und Verwaltung wünsche ich dem 29. Internationalen Hubschrauberforum einen erfolgreichen und harmonischen Verlauf und hoffe, dass sich alle Teilnehmer in Bückeburg wohlfühlen werden. Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich viel Spaß mit dieser Fachlektüre. Reiner Brombach Bürgermeister derStadt Bückeburg 6 | HELI.CENTER GRUSSWORT Ich begrüße Sie recht herzlich! In den vergangenen Jahrzehnten ist die deutsche Luft- und Raumfahrtindustrie zu einer hochinnovativen technologischen Schlüsselbranche der deutschen Wirtschaft geworden, die – in Summe – seit Jahren nachhaltig wächst. Im Geschäftsjahr 2014 verzeichnete unsere Branche ein Allzeithoch bei Umsatz und Beschäftigten: 105.700 Arbeitnehmer, von denen mehr als die Hälfte hochqualifizierte Ingenieure und Fachkräfte sind, erwirtschafteten einen Umsatz von 32,1 Mrd. Euro. Die Hubschrauberbranche hat sich in den vergangenen 60 Jahren aus einer Nischenposition heraus zu einem der tragenden Pfeiler unserer Industrie entwickelt. Ein Leben ohne Drehflügler ist heute nicht mehr vorstellbar. Das Spektrum des Hubschraubereinsatzes weist eine beeindruckend hohe Vielfältigkeit aus, die gleichermaßen für den zivilen und militärischen Anwendungsbereich gilt. Aufgrund dieser besonderen Fähigkeiten hat die Bedeutung der Hubschrauber bei der Erfüllung öffentlicher Aufgaben ebenso wie bei der Ausübung entscheidender Schutz- und Rettungsfunktionen im militärischen Bereich in der Vergangenheit stetig zugenommen. Ihre Bedeutung wird in Zukunft auch angesichts der instabilen sicherheits- und verteidigungspolitischen Weltlage weiter an Gewicht gewinnen. Unsere Soldatinnen und Soldaten im Einsatz sind auf diese Schutz- und Unterstützungsfunktion angewiesen. Gerade Militärhubschrauber nehmen eine führende Rolle bei technologischen Innovationen ein, da sie für die schwierigsten Einsatzgebiete unter extremen Bedingungen entwickelt werden und als „Spill-Over-Effekte“ auf die zivile Sparte abstrahlen. Airbus Helicopters ist nach wie vor bereits langjährig der zivile Weltmarktführer in der Hubschrauberindustrie. Auch im militärischen Hubschrauber gehört das Unternehmen zu den führenden Herstellern, das zum Teil einzigartige Technologien entwickelt hat. Es ist dieser technologische Vorsprung, mit dem die deutsche und europäische Hubschrauberindustrie ihre großen Marktanteile erobert hat. Die Lage am Weltmarkt ist komplexer geworden und bedeutet eine große Herausforderung für unsere Industrie, den Leistungsstand und die breite Produktpalette in einem harten globalen Wettbewerb zu erhalten und auszubauen. Wir können als Helikopter-, aber auch als Luft- und Raumfahrtindustrie insgesamt unsere Position an der Weltspitze nur halten und ausbauen, wenn wie weiter stark in Hochtechnologie-Forschung und Entwicklung investieren. Unsere industrieeigene F&E-Quote liegt bei 13,3 % des Branchenumsatzes (4,3 Mrd. Euro) und ist gerade auch im Vergleich mit anderen Industrien sehr hoch. Das Luftfahrtforschungsprogramm der Bundesregierung, dessen 20-jähriges Bestehen wir vor wenigen Wochen feierten, wird uns auch in Zukunft den erforderlichen Auftrieb geben, dass viele Innovationen „made in Germany“ in Produkte der Spitzentechnologie und damit in Markterfolge umgesetzt werden. Wir alle sind von Hubschraubern fasziniert, und wir alle hängen ja nicht nur mit dem Verstand, sondern auch mit dem Herzen an dieser Technologie! Und weil Hubschrauber Menschen in ihren Bann ziehen und weil sie über eine so große Zukunft verfügen, werden sie auch einen thematischen Schwerpunkt auf der ILA Berlin Air Show 2016 bilden, die vom 1.-4. Juni stattfinden wird. Ich darf Sie bereits heute herzlich nach Berlin einladen! Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des 29. Internationalen Hubschrauber Forums in Bückeburg wünsche ich einen positiven Verlauf dieser für unsere Industrie so wichtigen Veranstaltung! Ihr Volker Thum Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) HELI.CENTER | 7 GRUSSWORT Verehrte Gäste, Ich heiße Sie in meiner Funktion als Kommandeur des Internationalen Hubschrauberausbildungszentrums und als General der Heeresfliegertruppe am Mutterhaus der Heeresfliegertruppe in unserer Garnisonstadt Bückeburg herzlich willkommen. Neben dem Hubschrauberzentrum Bückeburg e. V., das für den Ablauf der nächsten zwei Tage verantwortlich zeichnet, werden Sie die Gelegenheit haben, das am heutigen Tage neu aufgestellte Internationale Hubschrauberausbildungszentrum erkunden zu können. Vor dem Hintergrund der Neuaufstellung des Internationalen Hubschrauberausbildungszentrums nimmt dieses Forum eine besondere Position ein. Dies nachzuvollziehen, muss in einem größeren Maßstab gedacht werden. Angesichts des Wandels der außen- und sicherheitspolitischen Lage, verbunden mit immer stärkerer Beanspruchung nationaler Haushalte, wird schnell deutlich, dass allumfassende Interventionsfähigkeiten nationaler Streitkräfte nicht mehr alimentierbar werden. Europa muss stärker zusammenrücken und seine Ressourcen optimal einsetzen, um die Sicherheit seiner Bürger und seiner Verbündeten sicherstellen zu können. Wir müssen unsere Arbeitsweisen und Methoden dahin verändern, sodass wir ZUSAMMEN die Herausforderungen unserer Zeit meistern können. Die gemeinsame Nutzung bereits vorhandener hochmoderner Ausbildungseinrichtungen, wie hier am Standort Bückeburg, erscheint in diesem Lichte als logischer Schluss. Nur gemeinsam kommen wir somit weiter! Um dies zu ermöglichen, haben wir uns entschlossen, unsere Ausbildungsmittel und Kapazitäten auch unseren Verbündeten zur Verfügung zu stellen. Ziel ist es nicht nur, unsere eigenen Piloten für Herausforderungen zu wappnen, sondern gemeinsam mit unseren Verbündeten, unter Schaffung und Nutzung gemeinsamer Standards, Luftfahrzeugführer mit einer hohen Affinität zum Joint- und Combined-Gedanken auszubilden, 8 | HELI.CENTER welche dann im Rahmen multinationaler Einsätze zielgerichtet ihren Auftrag erfüllen können. Das diesjährige Forum nimmt innerhalb dieses Prozesses einen elementaren Platz ein. Da hier Experten unterschiedlichster Fachrichtungen versammelt sind, können wir unsere Erfahrungen teilen und Synergien bei der Findung von Lösungsansätzen für anstehende Herausforderungen nutzen. Sie werden im Laufe der Veranstaltung in mehrere hochkomplexe Themen durch Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Industrie und Militärs eingeführt. Ich hoffe, dass wir hier in den nächsten zwei Tagen gemeinsame neue Denkanstöße entwickeln können. In diesem Sinn wünsche ich Ihnen allen, Gästen und Referenten, zwei aufschlussreiche Tage hier am Internationalen Hubschrauberausbildungszentrum in Bückeburg. Uwe Klein Oberst Kommandeur Internationales Hubschrauberausbildungszentrum und General der Heeresfliegertruppe AUSBILDUNG International Helicopter Training Center JOINT & COMBINED Z usammen die Herausforderungen unserer Zeit meistern …“ so der General der Heeresfliegertruppe, der zugleich auch Kommandeur des Internationalen Hubschrauberausbildungszentrums (IHAZ) ist. Das Schlagwort „JOINT and COMBINED“ ist nicht nur mit dem Zusatz INTERNATIONAL angekommen, sondern es wird hier in Bückeburg bereits seit vielen Jahren gelebt. Missionen unter Bedrohung, wie sie in Afghanistan zur täglichen Einsatzroutine gehören, können im Simulator vorab trainiert werden. Dazu zählt auch das in der Erprobung befindliche Programm „Vernetzte Sicherheit“ im Zusammenwirken unbemannter Aufklärungssysteme mit Hubschraubern – u. a. auch bei gemeinsamen Einsätzen im Internationalen Katastrophenschutz. RESSOURCEN NUTZEN Multinationale Ausbildung im NH90-Simulator VERNETZTE SICHERHEIT WEGWEISENDES AUSBILDUNGSKONZEPT Das zeigt sich in den Ausbildungsverträgen mit einer Vielzahl europäischer Verbündeter, darunter aktuell Schweden, Belgien und die Niederlande. Das IHAZ ist das modernste Helikopter-Ausbildungszentrum in Europa. Grundlage ist ein wegweisendes Ausbildungskonzept auf der Basis individuell auf den Lernfortschritt anpassbarer computergestützter Ausbildungsmittel. Insgesamt 14 Full-Motion Flugsimulatoren, mit denen alle Flugmanöver realistisch geflogen werden können, sorgen für ein praxisnahes Training mit einem hohen Sicherheitspotenzial für die Zukunft. Und das in zweierlei Hinsicht: Notverfahren, die man draußen niemals üben kann, können so lange trainiert werden, bis jedes Detail sitzt. Und das geht nur mit Simulatoren, die „wirklich fliegen“, also sich bewegen: Full Motion! Hier zeigt sich auch die zivile Anbindung, in diesem Fall Unterstützung bei Humanitären Hilfseinsätzen weltweit. Und so wirkt das modernste Simulator-Zentrum Europas auch als zivil/ militärische Schnittstelle mit einem erheblichen Erweiterungspotenzial: Der NH90, als Forward AirMedEvac, im Sinne eines Rettungshubschraubers bereits in Afghanistan im Einsatz und die CH-53 Flotte, bei humanitären Hilfseinsätzen weltweit erprobt. Das Ausbildungszentrum betreibt acht EC135-Simulatoren für die Hubschraubergrundausbildung vier Simulatoren für die Transport-Hubschrauber CH-53 und zwei für den NH90. Wie bereits angesprochen, wird auch hier, neben der fliegerischen Grund- und Einsatzausbildung großer Wert auf die taktische und operative Vernetzung der zugehörigen Verbände gelegt. Die Definition „zugehöriger Verbände“ bedarf sicher HELI.CENTER | 9 AUSBILDUNG MODERN UND EINZIGARTIG Die nun umbenannte Heeresfliegerwaffenschule verfügt über das modernste HelikopterAusbildungszentrum in Europa. weiterer Auslegung. Die Öffnung nach Europa scheint aber klar: „Combined and Joint“ für eine zielgerichtete Auftragserfüllung. Das gemeinsame Wirken (Joint) betrifft auch die Abstimmung zwischen den Teilstreitkräften am Flugplatz Achum, denn hier beginnt für alle – Heer, Luftwaffe, Marine – die Ausbildung zum Hubschrauberführer. In Bückeburg fangen sie alle an. Und dafür wurden gute Grundlagen geschaffen. Alles beginnt bei der Auswahl unter den Bewerbern. Auch hierfür gibt es in Bückeburg Simulatoren. Aber ohne Bewegung, einfache Systeme, die es aber in sich haben. Die praktische Eignung, das fliegerische Gefühl ist die eine Sache. Die andere, wohl wichtigere Prüfung, ist die Fähigkeit im Team unter Belastung beim Fliegen den Auftrag zu erfüllen. Und auch in diesem Test geht es wieder um „Joint“, um die Gemeinsamkeit des Handelns. Wer im Team besteht hat Charakter bewiesen. Wenn die jungen Frauen und Männer die Auswahlprüfung bestanden haben, dann kommen sie wieder zurück nach Bückeburg, um ihren Pilotenschein zu machen. Sie lernen in der Computer gestützten Ausbildung alles über die Technik, über das Fliegen, üben dann im EC135 Simulator und eines Tages gehen sie hinaus auf das Vorfeld und klettern in eine der 14 echten EC135 Schulungshubschrauber, die zur Verfügung stehen. 70 FLUGSCHÜLER - 6.000 FLUGSTUNDEN Rund 70 Flugschüler absolvieren jährlich ca. 6000 Flugstunden, um nach etwa einem Jahr ihren Pilotenschein zu erhalten. Für Service und Wartung der 14 EC135 (S. 46), einem weltweit erfolgreichen Hubschraubermuster in der Luftrettung und bei den Polizeien, ist der Hersteller 10 | HELI.CENTER Airbus Helicopters Deutschland verantwortlich, der täglich elf EC135 für das Training bereitstellt. Dieses zivil/militärische Service Modell funktioniert erfolgreich seit vielen Jahren und wurde im letzten Jahr nach einer Ausschreibung wieder an Airbus vergeben. Bliebe noch zu erwähnen, dass Bückeburg über einen Flugplatz – nicht nur für Helikopter – verfügt, der erst nach Ende des Zweiten Weltkrieges von den britischen Streitkräften aufgebaut wurde. Ein Flugplatz ohne kriegerische Vergangenheit, sondern mit einer humanitären Historie, der in den Jahren 1949/50 auch für die Luftbrücke während der Berliner Blockade zur Verfügung stand. Um nun auch diese Erfolgsstory international abzuschließen, gestatten Sie einen Auszug aus 4ROTORS, dem englischsprachigen offiziellen Journal der European Helicopter Assiociation: „When the helicopter simulation training center in Bückeburg near Hannover, Germany, was founded, back in 2005, the original idea was to have the simulation of all currently used helicopter models in one location. At that time, flight simulation was in its early stages and the three-digit Million Euros were spent on the most modern and sophisticated simulation systems. But then times changed … the realignment of the German Army and the allied forces within Europe lead to a completely new capability approach. No single nation has all military skills required in the field, but rather they work together in single specialized units to benefit the whole. The idea of offering simulation time and training capabilities to other military partners is both smart and forward thinking“ … und es sei hinzugefügt: This saves money and resources. HCR NEWS DAS NEUE LUFTFAHRTAMT DER BUNDESWEHR kompetenzen bündeln Anfang Januar 2015 wurde in Köln-Wahn das neue Luftfahrtamt der Bundeswehr in Dienst gestellt. Das LufABw ist unmittelbar dem BMVg nachgeordnet und truppendienstlich dem Generalinspekteur der Bundeswehr unterstellt. Zum Aufgabengebiet gehören: • • • neuen Luftfahrtamt werde Kompetenz gebündelt, sagte Ministerin von der Leyen anlässlich der Indienststellung am 7. Januar 2015. Und abschließend: „Die internationale militärische Zusammenarbeit ist in unserem Bündnis die Zukunft“, erklärte sie mit Blick auf dieses gemeinsame Ziel. Prüf- und Zulassungswesen für Luftfahrzeuge und Luftfahrtgerät der Bundeswehr Regeln für den militärischen Flugbetrieb in Deutschland Anerkennung von nationalen und internationalen Luftfahrtbetrieben und -organisationen sowie Lizenzierung von Personal EINWEIHUNG Mit dem neuen Luftfahrtamt werde Kompetenz gebündelt, sagte Ministerin von der Leyen anlässlich der Einweihung des neuen Luftfahrtamtes in Köln im Januar 2015. Hiermit sind nun auch einheitliche Standards bei Zertifizierung und Zulassung militärischer Geräte in NATO und EU möglich. Die neue Struktur aus einer Hand schafft eine kompetente Entscheidungsebene bei gleichzeitiger Verringerung von Fehlinvestitionen – wie geschehen bei EuroHawk. Direkter ziviler Ansprechpartner des LufABw in allen Fragen der Flugsicherung ist das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF), die nationale Aufsichtsbehörde über zivile Flugsicherungsorganisationen in Deutschland. Seit der Gründung des BAF im Jahr 2009 gibt es bereits ein Verbindungsbüro für die militärische Flugsicherung (VBB), das weiterhin bestehen bleibt. Der weitere Aufbau des LufABw mit ca. 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Standort Köln soll bis Ende 2017 abgeschlossen sein. Mit dem HELI.CENTER | 11 AUSBILDUNG EIN HUBSCHRaUBERZENTRUM FÜR allE JOINT MulTINaTIONal HElICOpTEr CENTEr G emeinsam … sind wir stark. Das zeigt die erfolgreiche Geschichte der effektiven Zusammenarbeit des Museums/ Hubschrauberzentrum e.V. und der Heeresfliegerwaffenschule über fast fünf Jahrzehnte. Nach der Neuaufstellung und Umbenennung zum International Helicopter Training Center ist an der Schule jetzt der Grundstein gelegt für eine erfolgreiche multinationale Zukunft. Dazu der Kommandeur des neu aufgestellten Hubschrauberausbildungszentrums, Oberst Klein: „Europa muss stärker zusammenrücken und seine Ressourcen optimal einsetzen, um die Sicherheit seiner Bürger und seiner Verbündeten sicherstellen zu können. Wir müssen unsere Arbeitsweisen und Methoden dahin verändern, sodass wir ZUSAMMEN die Herausforderungen unserer Zeit meistern können. Die gemeinsame Nutzung bereits vorhandener hochmoderner Ausbildungseinrichtungen, wie hier am Standort Bückeburg, erscheint in diesem Lichte als logischer Schluss“. STRUKTURIERTE ZUSAMMENARBEIT Am 20 März dieses Jahres sagte Verteidigungsministerin Dr. Ursula von der Leyen auf einer Konferenz des „German Marshall Fund of the United States“ (GMF): „… wir haben eine multinationale Helikopter Institution in Deutschland. Wir bauen sie jetzt gerade auf.“ Die Frage nach dem WO ließ sie vorerst unbeantwortet. Erklärte aber im weiteren Verlauf des Gesprächs, was dahinter steckt: “So we are buying the helicopters. And small nations are fitting in with personnel and have the chance to equip their personnel with helicopters which are located in this multinational organization in Germany, when we buy the helicopters. Of course, this is the right idea. It’s the way to go. And we have—as a framework nation, of course we have to supply the frame with a lot of equipment and infrastructure so that other smaller nations can plug in with highly specialized personnel, which we lack. So we need them too.” In der sogenannten Gent-Initiative der EU, die 2010 ins Leben gerufen wurde, geht es darum wie man trotz weniger Geld in den Verteidigungshaushalten die Interoperabilität zwischen EU-Mitgliedstaaten, die im Verteidigungsbereich kooperieren, verbessern kann. Die Lösung: das Bündeln und Teilen von militärischen Fähigkeiten. Was grundsätzlich auch von der Ministerin vorgeschlagen wurde. Neben diesem „Pooling and Sharing“ geht es aber auch um eine bessere „Ständige Strukturierte Zusammenarbeit“ (SSZ) 12 | HELI.CENTER AUSBILDUNG wie es im Lissabon Vertrag von 2009 definiert wurde. Der frühere General der Heeresflieger und heutige Commander des NATO Joint Warfare Centre, Generalmajor R. Wolski, schrieb 2011 dazu*): „Die Messlatte ‘Ständige Strukturierte Zusammenarbeit‘ kann ohne große nationale Anstrengungen auch für den Ausbildungssektor gelten. Nur durch eine qualifizierte gemeinsame Ausbildung und durch Übungen sind einsatzbereite europäische Streitkräfte zu erreichen, nur durch Investitionen in moderne Ausbildungstechnologien ist dies auf hohem Standard zu halten“. Wie in der Gent-Initiative kommt er zu dem Schluss, dass über die Bündelung gemeinsamer Ressourcen Kosten eingeschränkt und schnelle Fortschritte im Ausbildungssektor erreicht werden können: „… es bedarf eines abgestimmten europäischen Ausbildungsverbundes, der angesichts der militärpolitischen Herausforderungen auch in Form einer Clusterbildung zielorientiert und wertschöpfend wirken kann. … Ein europäisches Hubschrauberausbildungs- und Kompetenzzentrum und eine operative Einheit … machen Sinn, sie ergänzen sich hervorragend. Sie unterstreichen aber auch, dass Ausbildung und Einsatz eng zusammen gehören und eine Einheit bilden – auch im europäischen Rahmen.“ Und im weiteren Verlauf: „Die Heeresfliegerwaffenschule ist mit ihren neuen Simulatoren, ihrer international führenden Hubschrauberführergrundausbildung … bestens für die Realisierung eines multinationalen oder europäischen Ausbildungs- und Wissensmanagementzentrums geeignet. Ein ‘Air Manoeuvre Competence Centre‘ ist auch militärpolitisch ein Gewinn für das Portfolio in einer neuen Bundeswehrstruktur.“ Die Heeresfliegerwaffenschule, die jetzt „Internationales Hubschrauberausbildungszentrum“ (IHAZ) heißt, hat bereits den Schritt zu einem multinationalen Kompetenzzentrum vollzogen (s. a. „Joint and Combined“, S. 9). Ob Ursula von der Leyen mit der „multinationalen Helikopter Institution in Deutschland“, an der zukünftig 22 NH90 stationiert werden sollen, das IHAZ in Bückeburg meinte, dessen Namensgebung zum Auftakt des 29. Internationalen Hubschrauber Forums erfolgt ist, sollte man nicht ausschließen. HCR *) Reinhard Wolski: „Ständige Strukturierte Zusammenarbeit: Die Vision eines europäischen ausbildungverbandes, dargestellt an einem Europäischen Hubschrauberausbildungs- und Kompetenzzentrum“, in: gerd F. Kaldrack und Hans-gert pöttering (Hrsg): „Eine einsatzfähige armee für Europa“ Baden-Baden, Nomos, 2011, S. 258 ff HELI.CENTER | 13 FORUM & MUSEUM Museum und Internationales Hubschrauber Forum Die Henne und das Ei Oder doch zuerst das Ei? Bei einem Museum sind die historischen Ursprünge einfach zu definieren – sollte man meinen. Nicht jedoch beim Hubschraubermuseum in Bückeburg. 1 958, direkt nach seiner Rückkehr aus Fort Rucker, USA, soll der Gründervater des Museums, Werner Noltemeyer, bereits erste Objekte am Flugplatz Achum zusammengetragen haben. Aber war das schon ein Museum. Ein Tempel der Musen für Kunst, Kultur und Wissenschaften? Ein „Mouseíon“ nach griechischer Definition? Wie viele Exponate, wie viel Öffentlichkeit braucht ein Museum? Fest steht, dass zum ersten Internationalen Hubschrauber Forum im Jahr 1961 bereits eine beachtliche Sammlung vorhanden war. Aber es gab zu wenig Öffentlichkeit in einer „militärisch umschlossenen Anlage“ am Heeresflugplatz Achum. In der Krünitzschen Enzyklopädie von 1805 bezeichnet das Wort Museum einen Ort für eine öffentliche Sammlung mit gesellschaftlicher Relevanz. Zehn Jahre nach dem ersten Forum wurde die Chance genutzt, die Sammlung – oder doch schon das Museum? – im Burgmannshof mitten in der Stadt Bückeburg unterbringen zu können. Am 9. Juni 1971 wurde das Hubschraubermuseum Bückeburg der Öffentlichkeit vorgestellt. Ein Jahr zuvor hatten die Gründer – zur juristischen und besseren finanziellen Absicherung – das „Hubschrauberzentrum e. V.“ als Träger des Museums gegründet. Beachtenswert: Einen Tag nach der Eröffnung fand bereits das 9. Internationale Hubschrauber Forum statt. Air. LAnd. SeA. One PArtner fOr SimuLAtiOn And trAining. 14 | HELI.CENTER FORUM & MUSEUM Halten wir – historisch gesichert – fest: • Vor 57 Jahren begann die Geschichte des Museums, • vor 54 Jahren gab es das erste Forum, • vor 45 Jahren wurde das Hubschrauberzentrum e. V. gegründet • vor 44 Jahren begann die „gesellschaftliche Relevanz“ des Museums in der Stadt Bückeburg. Doch kommen wir noch einmal zurück auf den Gründer und Kurator Werner Noltemeyer. Der war 1957 nach Fort Rucker, Alabama, gegangen, um Hubschrauberpilot zu werden. Dort begeisterte er sich sofort für das United States Army Aviation Museum. Eine Idee wurde damals geboren. Und wenn wir im Jahr 2017 das 30. Internationale Hubschrauber Forum begehen, dann wird diese Idee runde sechzig Jahre alt. Das Hubschrauberzentrum und Museum in Bückeburg haben Werner Noltemeyer viel zu verdanken … und in diesem Sinn ist es vollkommen unwichtig, wer oder was zuerst da war – Hauptsache: Es ist da, das Hubschraubermuseum in Bückeburg. Eine Frage bleibt indes: Warum nicht DEUTSCHES Hubschrauber Museum? DER MENSCH IM BRENNPUNKT DER ENTWICKLUNG In 2011 wurde das Hubschraubermuseum, das größte seiner Art in Europa, durch einen zweistöckigen Neubau erneut erweitert und gleich- NEUBAU Der 2011 eröffnete neue Anbau des Hubschraubermusuems: Ein Blickfang im denkmalgeschützten, historischen Bild der Stadt Bückeburg. zeitig wurde die Dauerausstellung konzeptionell, dramaturgisch und gestalterisch überarbeitet. Unter dem Motto “Technik erleben und verstehen – Von der Emotion zur Information” steht auf 2.600 m² Ausstellungsfläche die unterhaltende Wissensvermittlung im Mittelpunkt der Präsentation. Die neue interaktive Ausstellung mit annähernd fünfzig Original-Exponaten macht die faszinierende Technik der Hubschrauber für jeden erleb- und verstehbar und zeigt die Menschen hinter der technischen Entwicklung. HCR Rheinmetall provides comprehensive training solutions for all rotary wing training needs such as: Full Mission Simulators Rear Crew Training Aids Flight Training Devices Maintenance Trainers Joint Mission Trainers Computer-Based Training www.rheinmetall-defence.com/simulation HELI.CENTER | 15 FORUM & MUSEUM HELI CENTER allEs DrEHT sICH Was ein Museum mit der zukunft zu tun hat BRANCHEN NACHWUCHS Die Luft- und Raumfahrtindustrie benötigt Nachwuchs. Und wenn man der Industrie folgt, dann benötigen die Unternehmen in Deutschland tausende Ingenieure und Facharbeiter. • • • • Mit Airbus Helicopters ist in Deutschland ein Großer der Branche zu Hause. Die Einweihung des neuen Entwicklungszentrums vor zwei Jahren in Donauwörth zeigt das Bekenntnis des Herstellers zum deutschen Standort und die Wichtigkeit von Forschung und Entwicklung. So stellte CEO Guillaume Faury damals fest: „Die heutige Einweihung des Systemhauses ist ein entscheidender Baustein der industriellen Strategie von Eurocopter. Mit der vollen Systemfähigkeit zur Entwicklung, Produktion und Wartung von Hubschraubern an unserem deutschen Standort in Donauwörth schaffen wir erhebliche Vorteile für unsere Produkt- und Technologiezyklen.“ Doch auch hier fehlt es am Nachwuchs. PROJEKTE UND THEMEN TAGE Das Hubschraubermuseum in Bückeburg zeigt wie kein anderes auf der Welt die erfolgreiche Geschichte der Entwicklung der ersten wirklich einsetzbaren Hubschrauber. Eine spannende und erfolgreiche Geschichte geschrieben von Visionären, großartigen Entwicklern, Enthusiasten und Piloten. Man kann daraus lernen. I. PROJEKTTAGE ZUKUNFT Und darin liegt der Schlüssel für die neue Initiative des Hubschrauberzentrums e. V. In einer mit der Industrie, den Bildungs- und Bedarfsträgern abgestimmten Aktion soll das Interesse des potenziellen Nachwuchses geweckt und in die richtigen Bahnen gelenkt werden. Alles dreht sich … um die Zukunftsfähigkeit 16 | HELI.CENTER Vom Spiel zum Aufstieg (Grundlagen der Aerodynamik) Wie geht was? (Beruf oder Studium) Lehre und Forschung am Objekt (für Studierende) Karriereaussichten (Angebot und Nachfrage) II. THEMEN TAGE: Mit der Neuaufstellung zum Internationalen Hubschrauberzentrum gewinnt auch das Museum/ Hubschrauberzentrum e. V. weiter an Bedeutung. Die Ausstellung mit den einmaligen Exponaten ist ein besonderer Anziehungspunkt. Die bestens ausgestatteten Tagungsräumlichkeiten bieten Platz für Meetings, Workshops und Fach-Veranstaltungen zwischen den Foren. Alles dreht sich um: • Einsatz und Flugsicherheit • Ausbildung, Training, Simulation • Crew Resource Management • Einsatz von Drohnen im Sinne von VTOL UAS/RPAS. • Privat Public Partnership (PPP) • Service-Modelle in der zivil/militärischen Zusammenarbeit • AirRescue: SAR, AirMedEvac, HEMS III. PROJEKTTAGE MODELLBAU UND SPIELZEUGDROHNEN Alles dreht sich um: • Senkrechtstarter für Große und Kleine • Modellwettbewerb und Flugschau Die genauen Termine werden rechtzeitig auf „hubschraubermuseum.de“ und „www.heli.center“ veröffentlicht. HCR HELI.CENTER | 17 VoRTRÄgE pRogRaMM Das prOGraMM Stärker als in den vergangenen Jahren bietet das Vortragsprogramm des 29. Internationalen Hubschrauberforums eine Mischung aus militärischen und zivilen Themen, die die gesamte Community anspricht. Bitte beachten Sie auch die angegliederte Industrieausstellung im Messezelt direkt am Eingang. Es sind kurze Wege. Nutzen Sie die pausen. Es lohnt sich! Kaffee und Snacks finden Sie im HeliCenter Bistro im hinteren Teil des Messezelts. 29. HUBSCHRAUBERFORUM 29. INTERNATIONALES HUBSCHRAUBERFORUM, BÜCKEBURG Day 1 1 July, 2015 09.30 International Helicopter Training Center (IHTC) – Reception for invited guests general german army aviation 09.00 opening Registration Desk and Industry Exhibition 11.00 Opening Addresses opening address Dipl.-Ing. Ralf Barnscheidt, president Helicopter Centre Bückeburg Welcome addresses N.N., Representative of the City of Bückeburg, Col Uwe Klein, general german army aviation BDlI greetings Volker Thum, Managing Director german aerospace Industry association 11.30 Successor Models for the Heavy/ Medium Lift Helicopter Chair: Majgen Reinhard Wolski, NaTo Joint Warfare Centre (JWC) 1. german armed Forces Helicopter Inventory and procurement planning 2015–2025 Briggen Wolfgang gäbelein, german DoD 2. CH-47 F: Improved Cargo Helicopter Robert Torgerson, Senior Manager, Boeing Chinook program 3. CH-53 K: Modern Battlefield Helicopter J. Craig Tallman, H-53 Heavy lift Helicopters 12.45 18 | HELI.CENTER Lunch Break – Industry Exhibition pRogRaMM 14.00 Special Helicopter Operations 15.45 29. HUBSCHRAUBERFORUM Chair: Thomas Helbig, Head german Federal police air Support group 1. german Counter-Terrorism group gSg-9 N.N., gSg-9, german Federal police 2. Special operations Forces with lUH H145M Maj Fabian Dahlum, Helicopter Transport Wing – HSg 64 3. personnel Recovery with CH-53 ltCol andreas langer, Squadron leader, Helicopter Transport Wing – HSg 64 4. Brown out - Second Sight Thomas Buck, ESg Elektroniksystem- und logistik-gmbH 5. Helicopter Terrain avoidance Technologies – Situational awareness and Mission Management Christian Bauer, Euroavionics gmbH Coffee Break – Industry Exhibition 16.15 Training and Simulation – From Basics to (Mission) Readiness Chair: Col Hans-peter grathwol, IHTC, Director of Training and Instruction 1. analysis of the needs and definition of training means for the german/French Tiger Helicopter Technical School Marcus Voigt and gerd Ruhwedel, CaE Elektronik gmbH 2. learning objective oriented simulation with aSTERIoN Roland Friedrich, Head of project Management, benntec Systemtechnik gmbH and gerd Broszeit, Key account Manager Europe, Rheinmetall Defence Electronics gmbH 3. New german police aviation School – Experiences Tobias Schönherr, Head of aviation School for police Services 4. The New aviation authority of the german Forces Majgen Dr. ansgar Rieks, german Military aviation authority 5. Challenges for the Future Military aviation Technical Training Rüdiger lucassen, CEo pro-ades gmbH 18.15 Chairs’ Summary – Panel Discussion 19.30 Reception@Helicopter Museum Bückeburg HELI.CENTER | 19 pRogRaMM 29. INTERNATIONALES HUBSCHRAUBERFORUM, BÜCKEBURG Day 2 08.30 2 July, 2015 opening Registration Desk and Industry Exhibition 09.00 New Concepts and Updates on Rotorcraft Research and Development 29. HUBSCHRAUBERFORUM Chair: prof. Dr.-Ing. Stefan levedag, DlR, Head Institute of Flight Systems 1. Rotorcraft Research at TUM Dipl.-Ing. aaron Barth, TU Munich, Institute of Helicopter Technology 2. DlR and oNERa: Joint Rotorcraft Research programs and Developments Dr.-Ing. Klausdieter pahlke, DlR, german aerospace Center and Blanche Demaret, oNERa, French National aerospace Center 3. Future Semi-automated Helicopter landing Capabilities esp. in Degraded Visual Environments Dipl.-Math. Sabine K. Hipp and Dipl.-Ing. Udo Wobker, airbus Defence and Space 10.00 Coffee Break – Industry Exhibition 10.20 Air Rescue: Every Minute Counts – The Best for the Patient Chair: Thomas Hein, Head german Helicopter association 1. Helicopter Emergency Medical Service (HEMS) in Europe Stefan Becker, Man. Dir. European HEMS & air ambulance Committee (EHaC) 2. Civil protection Helicopters in germany Christoph Unger, president Federal office of Civil protection & Disaster assistance (BBK) 3. SaR Services in germany Cpt Michael Wagner, SaR Dept. NäCHSTE AUSGABE Der nächste HELI.CENTER-Report erscheint im Dezember 2015. Als Mitglied des Hubschrauberzentrum e. V. erhalten Sie Ihr persönliches Exemplar kostenfrei. WERDEN SIE HEUTE MITGLIED UNTER www.hubschrauberzentrum.de 20 | HELI.CENTER pRogRaMM 29. HUBSCHRAUBERFORUM (Fortsetzung von „Air Rescue: Every Minute Counts“) 4. HEMS pilots in the Crossfire between Safety Regulations, Humanity and Culture. Is there a Solution or at least a Way out? Thomas gnägi, Head Rega Crew Training 11.45 Experiences and New Projects Chair: Col Uwe Klein, general german army aviation 1. UK Experiences in Helicopter operations/procurement Majgen Richard Felton, CBE, Cdr Joint Helicopter Command 2. Future Conceptual Design TIgER, NH90, UaS a. The army aviation’s view: ltCol (gS) olaf Bölting, army Concepts and Capability Development Center b. The procurer’s view: Dipl.-Ing. Thomas Höhn, Director BaaINBw, DoD 3. Hostile Fire Indication Dipl.-Ing. Ralph-Dieter Wetzel, airbus Helicopters 4. german Navy Sea lion Helicopter: procurement and operational portfolio Cpt (Navy) Hans-Jörg Detlefsen, Commander Naval aviation Command 13.30 Chairs’ Summary – Panel Discussion 14.00 End HELI.CENTER | 21 INDUSTRIESCHaU aUSSTEllER DIE aussTEllEr Bitte besuchen Sie die aussteller des 29. Hubschrauberforums an ihren Ständen Airbus Helicopters Deutschland Airbus Defence & Space AirWork & Heliseilerei GmbH Autoflug GmbH Becker Avionics GmbH BOEING Liebherr Aerospace Lindenberg GmbH MBDA Deutschland GmbH Mehler Engineered Defence GmbH MKU GmbH MULTIROTOR service-drone GmbH Pall GmbH ProPilots 29. HUBSCHRAUBERFORUM CAE DIEHL Defence Holding GmbH ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH EuroAvionics GmbH Forges de Zeebrugge Helicopter Trainings Alliance HTA HFTS Helicopter Flight Training Services GmbH Hubschrauberzentrum e. V. Reiser Simulation and Training GmbH Rheinmetall Defence Electronics GmbH Rheinmetall Technical Publications RIEKER Rockwell Collins Deutschland GmbH SAAB International Deutschland GmbH SEKAI Europe GmbH Thommen Aircraft Equipment TURBOMECA Germany GmbH BDLI e.V. Der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie e. V. (BDLI) mit über 220 Mitgliedern vertritt die Interessen einer Branche, die durch internationale Technologieführerschaft und weltweiten Erfolg ein wesentlicher Wachstumsmotor der deutschen Wirtschaft geworden ist. Die deutsche Luft- und Raumfahrtindustrie mit derzeit rund 105.700 direkt Beschäftigten bündelt nahezu alle strategischen Schlüsseltechnologien. Sie generiert ein jährliches Umsatzvolumen von gegenwärtig 32,1 Milliarden Euro. Zu den primären Aufgaben des BDLI gehören die Kommunikation mit politischen Institutionen, Behörden, Verbänden und ausländischen Vertretungen in Deutschland, aber auch verschiedenste Mitglieder-Serviceleistungen im Inund Ausland. Der Verband ist Markeninhaber der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung 22 | HELI.CENTER ILA in Berlin, die vom 1.–4. Juni 2016 wieder in Berlin stattfinden wird. Der BDLI ist offiziell beim Deutschen Bundestag akkreditiert und erfüllt dort eine Reihe gesetzlich verankerter Aufgaben. Er ist Mitglied des europäischen Dachverbandes AeroSpace and Defence Industries Association of Europe (ASD) und des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI). WEBADRESSE: www.bdli.de KONTAKT: BDLI e.V. Cornelia von Ammon Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Tel.: +49 30 206140-14 E-Mail: von.ammon@bdli.de Das Unternehmen entwickelt, vertreibt und betreut die weltweit umfangreichste Modellpalette an Hubschraubern, vom einmotorigen Leichthubschrauber über zweimotorige leichte und mittlere Maschinen bis hin zu Transporthubschraubern der Elf-Tonnen-Klasse. Mit einem Marktanteil von 44 Prozent ist Airbus Helicopters mit Abstand Weltmarktführer auf dem zivilen und halbstaatlichen Markt. Im militärischen Segment belegt das europäische Unternehmen mit 11 Prozent ebenfalls einen Spitzenplatz. Das in Nordschwaben gelegene Werk Donauwörth ist der deutsche Hauptsitz des Unternehmens, der Airbus Helicopters Deutschland GmbH. Mit rund 7.000 Beschäftigten ist Airbus Helicopters der größte Arbeitgeber in dieser Region und blickt auf eine jahrzehntelange abwechslungsreiche Geschichte im Zeichen von Innovation und Hochtechnologie zurück. 29. HUBSCHRAUBERFORUM Airbus Helicopters ist eine Division der Airbus Group. Das Unternehmen bietet seinen Kunden die effizientesten zivilen und militärischen Hubschrauberlösungen für hoch anspruchsvolle Einsätze zur Versorgung, zum Schutz, zur Rettung von Menschenleben und zum sicheren Transport von Passagieren weltweit. Über 3.000 Kunden in 152 Ländern betreiben insgesamt circa 12.000 unserer Hubschrauber und absolvieren dabei jährlich über 3 Millionen Flugstunden. An seinen Standorten beschäftigt Airbus Helicopters mehr als 23.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete in 2014 einen Gesamtumsatz von 6,5 Milliarden Euro. Im Einklang mit der neuen Firmenidentität, nach vollständiger Eingliederung in die Airbus Group, hat Airbus Helicopters die Kennzeichnung seiner Produktpalette vom früheren „EC“ in „H“ geändert. aUSSTEllER Airbus Helicopters WEBADRESSE: www.airbushelicopters.com KONTAKT: Airbus Helicopters Corporate Communications Claas Belling Head of External Communications Germany Tel.: +49 (0)906 71 4 56 5 E-Mail: claas.belling@airbus.com CAE CAE ist ein weltweit führendes Unternehmen in den Bereichen Modellbildung, Simulation und Training für die zivile und militärische Luftfahrtbranche. Das Unternehmen beschäftigt weltweit rund 8.000 Mitarbeiter an mehr als 100 Standorten und Ausbildungszentren in rund 30 Ländern. CAE’s Trainingszentren, verteilt auf 50 Standorte weltweit, bieten für zivile und militärische Kunden umfassende Trainingsdienstleistungen an und erreichen somit jährlich rund 100.000 Besatzungsmitglieder. Darüber hinaus ermöglicht die CAE Oxford Aviation Academy angehenden Piloten modernstes Grundlagentraining in zehn weiteren Flugschulen. Für die Heeresfliegerwaffenschule Bückeburg stellt CAE ein umfassendes Spektrum an Ausbildungsmitteln und -dienstleistungen bereit. CAE war als Hauptauftragnehmer federführend am Aufbau des Hans-E.-Dre- bing-Simulatorzentrums in Bückeburg beteiligt und unterstützt die Heeresflieger seit der Inbetriebnahme der ersten Simulatoren im Jahr 2002 durch professionelle Wartung und Upgrades. Darüber hinaus ist CAE als Teilhaber der HFTS am Betrieb der NH-90 Simulatoren in Bückeburg, Holzdorf und Faßberg beteiligt. WEBADRESSE: www.cae.com KONTAKT: CAE Elektronik GmbH Kontakt: Joachim Kramp Steinfurt 11, 52222 Stolberg T: +49 2402 106 526 E-Mail: joachim.kramp@cae.com HELI.CENTER | 23 aUSSTEllER ProPilots GmbH 29. HUBSCHRAUBERFORUM Die ProPilots GmbH hat eine weltweit einzigartige Trainingssoftware entwickelt, die Hubschrauberbesatzungen umfassend auf Notsituationen vorbereitet und damit die Sicherheit für Piloten, Passagiere und Luftfahrzeuge nachhaltig erhöht. Wir haben in einem aufwändigen Verfahren 3D-visualisierte Filme produziert sowie Fachtexte von weltweiten Experten erstellt, um Piloten von Flugschulen und Flugfirmen effizient, nachhaltig und wirksam auf jede erdenkliche Gefahrensituation vorzubereiten. Über ein webbasiertes System ist eine gezielte Vorbereitung überall und jederzeit möglich, um sein Wissen nicht nur für Checkflüge zu schulen und zu überprüfen. Die Piloten haben zu jeder Zeit und an jedem Ort Zugang zu dem Sicherheitstraining. Über unser Managementsystem können Flugfirmen die Trainingsintervalle jedes Piloten überprüfen, den Zeitplan steuern und die Schwachstellen in Notfallsituationen ermitteln – die weitere Trainings zielgerichtet ermöglichen. Ihre Piloten entwickeln eine ganz neue Art der Handlungssicherheit - das Training wird zur Gewohnheit und kann so neue Verhaltensweisen in Notfällen entwickeln. Die dargestellten Maßnahmen zur Verhinderung eines Flugunfalls sind auf alle Hubschraubermuster übertragbar, unabhängig ob eine R22 oder Super Puma oder eine anderes Modell geflogen wird. Mit Hilfe eines Ampelsystems sehen Sie auf einen Blick, welchen Trainingsstatus der Pilot gerade hat. Eine vollständige Dokumentation der absolvierten Trainings dient zur Vorlage bei den Behörden. Mit ProPilots schützen Sie Ihre Mitarbeiter und Ihr Betriebsvermögen und haben eine kostengünstige Variante zu echten Trainingsflügen. WEBADRESSE: www.propilots.de KONTAKT: ProPilots GmbH Waldstr. 43 53177 Bonn, Germany Tel.: +49 (0)228 38769236 E-Mail: info@propilots.de Diehl Defence Holding GmbH 24 | HELI.CENTER Diehl Defence bündelt das Verteidigungsgeschäft der Nürnberger Diehl-Gruppe. Auf dem 29. Internationalen Hubschrauber-Forum in Bückeburg zeigt Diehl Defence einen Querschnitt seines Lenkflugkörper-Portfolios. Der PARS 3LR-Lenkflugkörper bildet die Hauptbewaffnung des Kampf- und Unterstützungshubschraubers TIGER des Deutschen Heeres und ist auf die präzise Bekämpfung von Bodenzielen ausgelegt. Der passive Infrarotsuchkopf von Diehl sorgt in Verbindung mit einem Tandem-Hohlladungs-Gefechtskopf für Präzision und Wirkung im Ziel. 70 mm GILA-Lenkrakete ist ein vollständig neu entwickeltes Produkt, das auf der Lenkrakete GATR des Kooperationspartners Elbit basiert. Bei der Bekämpfung von Bodenzielen kommt die bewährte Technologie des semi-aktiven Laser (SAL)-Suchkopfs zum Einsatz. GILA lässt sich ohne weitere Modifikation aus dem vorhandenen TIGER 70 mm-Werfer verschießen. Der mit dem Kooperationspartner Rafael entwickelte Spike NLOS™-Lenkflugkörper ist für Landund Luft-Anwendungen ausgelegt. Der hochagile Flugkörper verfügt über einen Datenlink zum Schützen, erzielt eine hohe Treffgenauigkeit auch gegen verdeckte und sich bewegende Ziele und weist eine Reichweite von bis zu 30 km auf. Die KONTAKT: Diehl Defence Holding GmbH Alte Nußdorfer Str. 13 88662 Überlingen, Germany Tel.: +49 7551 89-01 pr@diehl-defence.de WEBADRESSE: www.diehl-defence.de Grob, Tecnam, Aircraft Company, AgustaWestland, German Air Force, Navy and Army, German Border Patrol, German Police, Austrian Army and Police, Swiss Air Force, Dutch Police, Security Civil, Irish Air Corps, Egyptian Navy, Indonesian Navy, Portuguese Air Force, U.S. Air Force, U.S. Navy and U.S. Auxiliary Civil Air Patrol, etc. WEBADRESSE: www.becker-avionics.com KONTAKT: Becker Avionics GmbH Thomas Knapp Head of Marketing Baden-Airpark B108 77836 Rheinmünster Deutschland / Germany Phone : +49 7229 305 - 234 Fax : +49 7229 305 - 217 Mobil : +49 151 156 581 71 E-Mail : Thomas.Knapp@becker-avionics.com 29. HUBSCHRAUBERFORUM Becker Avionics is a leader in digital avionics technology. We set the standard in customer-centric, state-of-the-art ground and airborne solutions. Becker Avionics is a privately held high-tech company that develops, manufactures and distributes the latest communications, navigation, surveillance and search & rescue equipment for airborne and ground applications. Becker Avionics has a longstanding history of over 50 years in providing equipment to General and Corporate Aviation, ATC, law enforcement and military organizations around the world. In order to support international market requirements the Company has established branches around the world. Becker Avionics is dedicated to meeting individual customer requirements, backed by the company’s real commitment to quality and customer satisfaction. OEM organizations include: Airbus, Airbus Helicopters, Bell Helicopter, BAE Systems (British Aerospace), ATR, CASA, RUAG, Xi’an, Pilatus Aircraft, aUSSTEllER Becker Avionics GmbH Thommen Aircraft Equipment AG Thommen Aircraft Equipment AG, based in Waldenburg, Switzerland, is a long established leading manufacturer of aircraft equipment including instruments and air data systems used worldwide on a full range of civil and military aircraft types. Swiss-made THOMMEN products are part of the design of more than one hundred new-production and numerous aircraft modernization programs worldwide. This includes all categories of aircraft in civil and military aviation from business jets and large turboprops to helicopters, trainers and combat aircraft. THOMMEN is AS/ EN 9100, ISO 9001:2008, EASA Part 21 and EASA Part 145 certified. Thommen Aircraft Equipment AG is pleased to announce the selection of the HSL-1600 searchlight system by The Swedish National Police. The Bell 429 fleet of seven new aircraft, will feature the Thommen searchlight system fully integrated into the aircraft camera and mapping systems, for full optimization of the HSL-1600 feature set. This is a joint program with Helinet Technologies (Van Nuys, Ca.) providing Engineering, Training and Support Services to the Swedish National Police and Bell. Thomas Lail, Director Sales and Marketing, Thommen America: “The HSL-1600 Searchlight is a great fit for this program and highlights the many advantages the Thommen product has for this market. We are excited to be added to the Bell 429, and be a part of this exciting program. This will allow more global operators a superior searchlight platform without the limitations they have today.” WEBADRESSE: www.thommen.aero KONTAKT: Thommen Aircraft Equipment AG Hauptstrasse 85 4437 Waldenburg, Switzerland Tel.: +41 61 965 2222 E-Mail: info@thommen.aero HELI.CENTER | 25 aUSSTEllER MUTLIROTOR service-drone GmbH 29. HUBSCHRAUBERFORUM Das von Volker Rosenblatt und Dipl.-Ing. Oliver Knittel im März 2011 gegründete Unternehmen hat es mit mehr als 400 verkauften Systemen geschafft zum Branchenführer im Bereich professionell fliegender Kameras für die gewerbliche und institutionelle Nutzung zu werden. Im Frühjahr 2013 wurde der Mitanbieter MULTIROTOR integriert und die MULTIROTOR G4 Flugsteuerung entwickelt, die mit der Modellreihe 2014 in Serie ging. Im Herbst 2014 gewann das Unternahmen den ARTIE Innovationspreis 2014 und setzte sich mit dem ebenfalls neu entwickelten Vermessungs-Flugroboter MULTIROTOR G4 Surveying Robot an die Spitze innovativer industrieller Anwendungen. Für weitere Branchen wie Agrar oder Logistik sind neue Produktlösungen in der Entwicklung. Heute arbeiten rund zwanzig feste und freie Mitarbeiter in Berlin und Buchholz bei Hamburg. Am Standort Buchholz seit Mai 2014 unter idealen Bedingungen in einem ebenfalls neu errichteten Technologie- und Innovationszentrum. Mit einem Jahresumsatz von rund zwei Millionen EURO und einem fünfstelligen Rekord-Bilanzgewinn für 2014 wurden alle Ziele für das vergangene Jahr erreicht. Das neuste MULTIROTOR-Produkt heißt „Recon One“ und ist die konsequente Weiterentwicklung aus vielen Jahren Drohnenkonstruktion und typischen Kundenanforderungen an ein Surveillance UAV. Bei sehr geringer Geräuschentwicklung und einer Flugzeit von bis zu 90 Minuten je nach Beladungs- und Einsatzkonzept. Kennzeichnend ist die herausragend stabile Fluglage sowie das MULTIROTOR Flight-Control der 4. Generation, das 512 Mal in der Sekunde die Fluglage korrigiert. Damit sind Missionen auch bei schlechten Wetterbedingungen problemlos möglich. Als Kamerasensoren sind individuell leistungsstarke RGB- Zoom Kameras und Infrarot- bzw. Wärmebildsensoren vorgesehen. WEBADRESSE: www.service-drone.com KONTAKT: service-drone.de GmbH Waldenserstraße 2-4 10551 Berlin, Germany Tel.: +49 (0)30 26101697 E-Mail: berlin@service-drone.com Rheinmetall Technical Publications GmbH Rheinmetall Technical Publications ist Ihr Partner für komplexe Dokumentation und Logistics-Engineering-Leistungen für den zivilen und den militärischen Markt. Das Spektrum umfasst die Erstellung von technischen Dokumentationen für den Betrieb, die Inspektion, die Wartung und Instandsetzung sowie die Ersatzteildokumentation für Flug-, Land- und Marinesysteme. Die technische Dokumentation ist eine Voraussetzung für die Zulassung und den Betrieb von komplexen technischen Systemen. Rheinmetall Technical Publications bietet den Kunden eine auf ihre Anforderung zugeschnittene technische Dokumentation nach neusten Standards und Prozessen. Gearbeitet wird nach allen gängigen Vorschriften, Standards und Verfahren sowohl auf dem Sektor der konventionellen Dokumen- 26 | HELI.CENTER tation als auch im Bereich der Interaktiven elektronischen Technischen Dokumentation (IETD). Hierfür besitzt das Unternehmen alle erforderliche luftfahrttechnischen Zulassungen und Qualitätsmanagement-Zertifikate. WEBADRESSE: www.rheinmetall-tp.com KONTAKT: Rheinmetall Technical Publications GmbH Flughafenallee 3 28199 Bremen, Germany Tel.: +49 421 457-05 E-Mail: rtp@rheinmetall.com Das Produktportfolio spannt sich dabei von mobilen Tablet-Lösungen zum Grundlagentraining über Replika-Systeme zum Prozedur- und Verfahrenstraining bis hin zu komplexen Full-Mission Simulatoren. Simulatoren lassen sich bei der Ausbildung moderner Streitkräfte kaum noch wegdenken, denn sie bieten rund um die Uhr und wetterunabhängig äußerst flexibel anzulegende Trainingsmöglichkeiten. Trainingssysteme von Rheinmetall tragen hierzu seit über 40 Jahren bei und erleichtern die Ausbildung zu Lande zu Wasser und in der Luft. WEBADRESSE: www.rheinmetall-defence.com 29. HUBSCHRAUBERFORUM Rheinmetall Defence Electronics (RDE) gehört mit dem in Bremen angesiedelten Geschäftsbereich Training und Ausbildung zu Europas größten Anbietern im Bereich Design, Entwicklung und Produktion von Trainings- und Ausbildungslösungen. Dabei ist RDE darauf spezialisiert, gesamtheitliche Konzepte für alle Ausbildungsanforderungen im Land-, Marine- und Flugbereich zu entwickeln und umzusetzen. Hierzu bietet RDE für alle Teilstreitkräfte hochmoderne Ausbildungsmittel und -konzepte an, die sich am Einsatzfall orientieren und ein Höchstmaß an Schulungs- und Lerneffekt garantieren. Neben der klassischen Simulatorausbildung setzt RDE weitere Schwerpunkte in den Bereichen vernetzte Operationen, taktische Führerausbildung sowie Live-Training. Der Bereich Flugsimulation ist RDE Partner in den multinationalen Trainingsprogrammen für die Systeme Tiger, NH90 und A400M und garantiert Kompetenz und Innovation im Bereich Ausbildung der Luftstreitkräfte sowie ziviler Nutzer. aUSSTEllER Rheinmetall Defence Electronics GmbH KONTAKT: Rheinmetall Platz 1 40476 Düsseldorf Deutschland Tel.: +49 211 473-01 Fax: +49 211 473-4746 HELI.CENTER | 27 HEAVY LIFT CH-53K: zwischen See und Land Sikorsky CH-53K vor dem ersten Start 1962 initiierte das US Marine Corps das Heavy Helicopter Experimental/HH(X) Programm mit den Vorgaben, eine Last von 3.600 kg über einen Radius von 190 km mit einer Geschwindigkeit von 150 kt (280 km/h) zu transportieren. Sikorsky gewann den Wettbewerb (u. a. gegen die CH-47) und entwickelte die S-65, die zur H-53 Reihe werden sollte. Basierend auf der Erfolgsgeschichte ihrer Vorgänger, der CH-53A/D/EReihe, und die Zusammenarbeit mit dem Marine Corps fortsetzend, wird Sikorskys CH-53K – die „Kilo“ – wieder für Aufgaben und Anforderungen des USMC und dessen Doktrin des Sea-Land-Basing maßgeschneidert sein. Laut Sikorsky wird sie intelligent und verlässlich sein, anspruchslos in der Wartung und mit umfassender Überlebensfähigkeit ausgestattet sein. Voll schiffstauglich wird sie die Schnittstelle zwischen See- und Landbasen des USMC bilden. Wenn in Dienst genommen, wird der King Stallion der schwerste Helikopter der US Streitkräfte sein. Am 17. April 2014 testete Sikorsky in seinem Flight Test Center in West Palm Beach, Flori- 28 | HELI.CENTER da, erstmals Haupt- und Heckrotorsysteme, Startschuss zu einem intensiven zweijährigen Testprogramm für Rotorblätter, Getriebe, der GE-Triebwerke, aller Sub-Systeme wie auch der Zelle selbst. Der Erstflug des King Stallion steht kurz bevor. HCR Leistungsdaten Triebwerk drei General Electric T408-GE-400 Turbinen mit einer Leistung von jeweils 7500 WPS (5595 KW) Maximalgewicht 33566 kg (74000 lbs) mit interner Last 39916 kg (88000 lbs) mit externer Last Reisegeschwindigkeit 151 kts (261 km/h)* Reichweite 852 km (460 nm)* Service Ceiling (AEO) 4383 m (14380 ft) HIGE Ceiling (MAGW) 4155 m (13630 ft) HOGE Ceiling (MAGW) 3073 m (10080 ft) *Reisegeschwindigkeit und Reichweite sind zzt. berechnete Angaben (SL, Standardtag). HEAVY LIFT CH-47F Chinook Boeings fortgeschrittener Lastentransporter mit Reichweite Boeings CH-47F Chinook ist der schwere Multi-Mission-Hubschrauber nicht nur für die U. S. Army sondern auch für zahlreiche internationale Kunden wie die Niederlande, Japan, Kanada und Großbritannien. Die Chinook ist zwar eine Entwicklung aus den späten fünfziger und sechziger Jahren, hatte ihren Erstflug bereits 1961, aber der Transporthubschrauber wurde stetig weiterentwickelt. Die CH-47F, die 2006 erstmals flog, hat mit den frühen Chinooks kaum noch Gemeinsamkeiten. Der vollständig modernisierte Airframe sichert höhere Stabilität und Überlebensfähigkeit und bedeutet minimierten Wartungsaufwand. Das digitale Cockpit Management System mit dem Digital Automatic Flight Control System (DAFCS) erlauben es, mit der Chinook z. B. unter Brownout-Bedingungen zu hovern und zu landen und so u. a. Rettungseinsätze auch unter schwierigen Bedin- gungen zu fliegen. Das fortgeschrittenen Lasttransport System, sowohl für interne als auch für Außenlasten, macht aus der CH-47F Chinook einen fähigen Schwertransporter. Angetrieben von zwei Lycoming T55-GA-714A Turbinen erreicht die CH-47F eine Höchstgeschwindigkeit von 170 KTAS (302 km/h) und eine Reisefluggeschwindigkeit von 157 KTAS (291 km/h). Ein Missions-Radius von 370 km und eine Useful Load von nahezu 11 t machen aus der Chinook einen vielfältig einsetzbaren Hubschrauber. Die große Zahl der unterschiedlichen Varianten unterstreicht diese Fähigkeiten. Seit 2006 die Auslieferungen an die U. S. Army begannen, hat sich die CH-47F in einer Vielzahl unterschiedlicher Einsätze bewährt. Im Oktober 2014 erhielt die Army die 300. Maschine dieses Typs. HCR HELI.CENTER | 29 HUBSCHRAUBER Breites einsatzspektrum H145 und H145M Waren die Vorgänger der H145 noch Weiterentwicklungen auf Basis der BK 117 (C2), so ist die H145 ein neuer Hubschrauber, der 2014 von der EASA als EC145 T2 zertifiziert wurde. Im Mai 2015 erhielt die militärische Version H145M die zivile Zulassung. Durch diese zivile Genehmigung werden hohe Kosten und weiterer Doppelaufwand vermieden. Die EASA-Zulassung ermöglicht außerdem die uneingeschränkte Teilnahme am zivilen Luftverkehr – auch unter IFR. Zu den Kunden der H145 (ehemals EC145 T2) zählt neben der ADAC Luftrettung die Deutsche Rettungsflugwacht, die Ende 2014 als weltweit erste Luftrettungsorganisation die neue H145 übernahm. Zum ersten Mal wurde eine gemeinsam mit der ADAC Luftrettung neu entwickelte medizinische Ausstattung eingebaut. Weltpremiere noch in diesem Jahr feiern auch die Polizeiflieger in Baden-Württemberg. Sie sind die ersten Polizisten, die diese Maschine in Betrieb 30 | HELI.CENTER nehmen. Insgesamt sechs H145 wurden geordert. Sie haben einen Wert von 60 Millionen Euro. Die ersten Maschinen sollen Ende 2015 ausgeliefert werden, die letzten bis November 2016. In Baden-Württemberg kamen seit Anfang der 2000er Jahre MD 902 Explorer zum Einsatz, die sich damals überraschend gegen die EC135 durchgesetzt hatten. DIE AUSLIEFERUNG BEGINNT IN DIESEM JAHR Aber die H145 Premieren-Story geht noch weiter. Die H145 gibt es auch in einer militärischen Version. Dann heißt sie H145M und wird demnächst bei der Luftwaffe im Rahmen von Special Operations eingesetzt. Die Auslieferung der bei Airbus Helicopters bestellten 15 Maschinen beginnt in diesem Jahr. Sie gehen an das in Laupheim stationierte Hubschraubergeschwader 64, wo heute die Luftwaffe das Kommando führt und das auch HUBSCHRAUBER die vormals zum Heer gehörigen CH-53 übernommen hat. Eine Übernahme, ein Transfer mit vielen Facetten, nicht ohne Nach- und Nebenwirkungen. Da macht ein neuer Helikopter Mut, vor allem dann, wenn man zu den Ersten gehört, die weltweit diese Version einfliegen dürfen!! Die H145M bietet ein breites Spektrum von Einsatzmöglichkeiten von Transport und Aufklärung über Such- und Rettungseinsätze bis hin zur Feuerunterstützung und Evakuierung von Verletzten. Das maximale Startgewicht der H145M beträgt 3,7 t. Der Hubschrauber kann mit einem drehbaren Bordmaschinengewehr an den Seitentüren und Mehrzweckhalterungen für weitere Außenwaffen ausgestattet werden. Elektrooptische und infrarotgestützte Sensoren für die Zielerfassung gehören ebenso zum Ausrüstungspaket wie militärische Bordavionik für Kommunikation, Navigation und Flugsteuerung. Für Spezialeinsätze steht optional eine Abseilvorrichtung zur Verfügung. Die gepanzerte Kabine der H145M, selbstdichtende Treibstofftanks und ein elektronisches Selbstschutzsystem erhöhen die Überlebensfähigkeit der Crew. Das maximale Startgewicht der H145M wurde um 50 kg erhöht. Die stabilen Eigenschaften im Schwebeflug, selbst bei Ausfall eines Triebwerks, sind für die Flugsicherheit und besonders für Spezialmissionen sowie Such- und Rettungseinsätze im Gefechtsfeld überlebenswichtig. „Das ist eine neue Dimension zur Unterstützung meiner Soldaten“, sagte der Kommandeur des Kommandos Spezialkräfte, Brigadegeneral Dag Baehr, bei der Vorführung. Mit der H145 bringt Airbus Helicopters einen überaus leistungsfähigen und zukunftsfähigen Hubschrauber mit einer überragenden OEI- Leistung in den Markt, an dem in der 3.5 bis 4 to Klasse kaum ein Weg vorbei führt! In Verbindung mit den unproblematischen Handlingseigenschaften ist er ein Kandidat für die gesamte Palette aller möglichen Einsatzfelder wie Pax Transport, Utility, HEMS, Offshore, Parapublic usw. – und dies sowohl VFR als auch IFR. Mit der Helionix bietet Airbus Helicopters eine Avionic-Suite an, die das Ziel verfolgt, einerseits die Arbeitsbelastung der Crew zu reduzieren und andererseits die Flugsicherheit zu erhöhen. Die integrierten enhanced assistance Funktionen, das Crew Alerting Concept (bei Rot: Voice Warning, bei Gelb: Gong) und letztlich der Flight Limit Indicator FLI unterstützen die Crew in jeder Phase eines Fluges. Die Umsetzung des Human Machine Interface überzeugt absolut. Die Philosophie des „part time display“, dass Anzeigen beispielsweise von Öltemperaturen oder Öldrücken nicht angezeigt werden müssen, wenn sie in Normalbereichen liegen, ist absolut praxisgerecht. HCR HELI.CENTER | 31 HUBSCHRAUBER H160 Ein ganz neuer technologischer und richtungsweisender ansatz, der Maßstäbe in der Klasse der mittelschweren Transporthubschrauber setzt. D arauf hatte die Branche mit großer Spannung gewartet: Airbus Helicopters stellte Anfang des Jahres die brandneue H160 vor, deren Leistung, Kosteneffizienz, Passagierkomfort und Umweltfreundlichkeit einen neuen Standard für mittelschwere Hubschrauber setzen soll. Die neue Maschine in der 5,5- bis 6-Tonnen-Klasse ist das erste Produkt, das Airbus Helicopters unter seiner neuen Corporate Identity und Modellbezeichnung auf den Markt bringt. Ihre durchweg hochinnovativen Designs und Systeme veranschaulichen den Transformationsplan, mit dem das Unternehmen ERSTFLUG Am 13. Juni absolvierte die H160 am Airbus-Entwicklungsstandort Marignane ihren weltweit vielbeachteten Erstflug. Nach ersten Schwebeflügen konnte auch eine Geschwindigkeit von 130 kts demonstriert werden. 32 | HELI.CENTER seinen Schwerpunkt auf Kundenzufriedenheit und Betriebssicherheit legt. Die H160 vereint Form und Funktion in einem überaus stilvollen Hubschrauber, in dem 68 patentierte Technologien von Airbus Helicopters integriert sind. Dank ihrer Transportkapazität, Reichweite und Effizienz eignet sich diese Maschine perfekt für verschiedenste Missionen wie Einsätze im Öl- und Gasbereich, öffentliche Aufgaben, Luftrettung und Küstenwache, kommerziellen Transport sowie Privat- und Geschäftsflüge. Mit einer Reisegeschwindigkeit von 160 Knoten kann die H160 bei Offshore-Flügen zwölf Passagiere bis zu 120 Seemeilen transportieren, und hat eine Reichweite von 450 Seemeilen mit 20-minütiger Reserveleistung für Such- und Rettungseinsätze oder andere öffentliche Aufgaben. Das charakteristische Design der H160 zeigt zwei Neuheiten von Airbus Helicopters, die beide für mehr Leistung und Flugstabilisierung stehen. Dazu zählt zum einen der bisher größte ummantelte Fenestron®-Heckrotor, der mit einer Neigung um 12 Grad für einen sehr effizienten HUBSCHRAUBER Drehmomentausgleich sorgt. Die weitere Neuheit ist der Biplane Stabilizer®, dessen zweiflächiges Höhenleitwerk in einem absolut einzigartigen Design übereinander angeordnet und miteinander verbunden ist. Er vereinfacht die Arbeit des Piloten und verbessert deutlich die Aerodynamik bei geringer Fluggeschwindigkeit und im Schwebeflug. Ein weiterer technischer Durchbruch bei der H160 ist der erste Produkteinsatz der Blue Edge® Rotorblätter, die das Außengeräusch um 50 Prozent (3 dB) senken und je nach Flugbedingungen im Vergleich zu herkömmlichen Rotorblättern eine zusätzliche Nutzlast von bis zu 100 kg mehr Ladung ermöglichen. Die H160 ist der erste zivile Hubschrauber überhaupt, der komplett aus Verbundwerkstoffen besteht. Daraus resultiert eine leichte, robuste, besonders korrosions- und ermüdungsresistente Struktur mit geringerem Wartungsaufwand. Hinzu kommt die bewährte lagerlose Spheri flex-Hauptrotornabe, die mit der Verwendung von innovativen thermoplastischen Verbund- werkstoffen für die Haube aufgewertet wurde. Das Ergebnis ist ein geringeres Gewicht und eine höhere Schadenstoleranz. In der H160 setzt Airbus Helicopters ein weiteres Mal auf Helionix® aus unternehmenseigener Entwicklung: Dieses System ist die erste digitale Avionik-Suite, die vollständig von einem Hubschrauberhersteller konzipiert und integriert wurde, und findet sich bereits an Bord der EC175 und EC145 T2. Durch das Familienkonzept der Avionik-Suite Helionix lässt sich die Software in der H160, aber auch in anderen aktuellen und künftigen Modellen sowie deren Weiterentwicklungen verbessern und aufrüsten. Für den Antrieb der H160 hat Airbus Helicopters das neue 1.100 WPS starke Turbomeca Arrano Triebwerk gewählt, das eine deutliche Reduzierung des Treibstoffverbrauchs bietet. Zu den weiteren Merkmalen der H160 gehört auch das elektrische Fahrwerk. Auch hier ist ein niedrigerer Wartungsaufwand nötig, zugleich kann mehr Nutzlast aufgenommen werden. HCR HELI.CENTER | 33 HUBSCHRAUBER Sea lion für marine Durch die Umsteuerung des NH90-Programms erhält die Marine 18 Sea Lions. Der NH90 NTH Sea Lion soll der Deutschen Marine ab 2019 zur Verfügung stehen. Er ist vielfältig einsetzbar und trotz seiner Komplexität einfach zu bedienen. Der NH90 Marinehubschrauber ist einsetzbar für Search and Rescue, Boarding Operationen, Unterstützung von Spezialkräften oder maritime Aufklärung. Das Verbreitungs- und Einsatzgebiet der NH90-Hubschrauberfamilie erstreckt sich weltweit, von Australien, Afrika, Afghanistan bis nach Europa. Mehr als 75.000 Flugstunden hat die gesamte Flotte bis heute geflogen. Mehr als 240 Hubschrauber wurden an 14 Nationen ausgeliefert, davon 119 Marinehubschrauber. Die Deutsche Marine soll 18 Stück erhalten. ein. Logistische Transporte für alle Einsatzarten, auch mit Außenlast, gehören zum Einsatzspektrum des „LTH Heer“. Darüber hinaus gibt es beim NH90 weitere Optionen zur Ausstattung mit speziellen Missionsausrüstungspaketen zur Aufklärung und Führung aus der Luft, z. B. bei luftbewegliche Operationen, aber auch für unbemannte Systeme. Der NH90 verfügt über ein hohes Sicherheitspotenzial sowohl bei der Zelle, als auch bei den crash-sicheren Sitzen sowie bei den mehrfach redundanten Systemen. Der NH90 ist der erste Serienhubschrauber überhaupt, der über ein Flyby-Wire Flugsteuerungssystem verfügt. HCR Die französische Marine hat mit dem NH90 Caiman, wie der französiche Beiname lautet, schon über 150 Personen aus lebensbedrohlichen Lagen gerettet. Die Heeresflieger setzen den NH90 erfolgreich als „Forward Air Medevac“, sozusagen als Rettungshubschrauber in Afghanistan 34 | HELI.CENTER HELI.CENTER | 35 FORSCHUNG DEUTSCHES LUFT- UND RAUMFAHRTZENTRUM INNOVATION UND TECHNIK Hubschrauber bilden in modernen Industriegesellschaften einen unverzichtbaren Teil des Rettungswesens und übernehmen wichtige militärische Rollen. Für die Spezialisierung auf die Schwebefähigkeit werden erhebliche Nachteile in Kauf genommen. Die Forschung befasst sich daher heute insbesondere mit der Reduzierung der bauartbedingten Nachteile wie Lärm und Vibration, relativ hoher Betriebskosten, der relativ zum Starrflügler niedrigen Horizontalfluggeschwindigkeit. D ie besonderen Gefahren des bodennahen Einsatzes führen zu einer verstärkten Betrachtung der Crashsicherheit, die schwierige Handhabung motiviert Maßnahmen zur Verbesserung der Flugeigenschaften und der Steuerung im Allgemeinen. Den flugtechnischen Verbesserungen liegen dabei die Beschreibung der Strömungs- und Strukturphänomene am Rotor und die Simulation des Gesamtsystems zu Grunde, die aufgrund der Komplexität der beteiligten physikalischen Phänomene bis heute noch nicht die Leistung der vergleichbaren Beschreibungen auf dem Starrflügelgebiet erreichen konnten. Die Unterstützung des Piloten in allen Flugsegmenten und insbesondere beim Flug in der Hinderniskulisse ist ein Forschungsthema von hoher Wichtigkeit. Hier werden neben neuen Steuerungs- und Regelungsfunktionen zur Entlastung des Piloten auch die Integration von Sensoren, Anzeigen und spezielle Flugverfahren untersucht. Während kontinuierliche Verbesserungen die klassischen Konfigurationen (z.B. Hauptrotor mit Drehmomentausgleich durch Heckrotor oder Fenestron bis heute zu großer Leistung geführt haben, sind für spezifische Flugbereichserweiterungen (u.a. höhere Fluggeschwindigkeiten und Reichweiten) neue Wege zu gehen. Hybride Konzepte wie der Verbundhubschrauber, das Kipprotorflugzeug oder Flug- und Tragschrau- 36 | HELI.CENTER ber haben das Potenzial, eigene Marktsegmente zu schaffen und verlangen nach systematischer wissenschaftlicher Unterstützung für die neuen Aufgaben. Drehflügelforschung ist auf Grund der äußerst komplexen Vorgänge an den Rotoren immer ein stark experimentell getriebenes Gebiet gewesen und wird es in absehbarer Zukunft sein. Das DLR verfügt über zwei fliegende Hubschrauberversuchsträger (FHS EC135 und BO105) sowie über Rotorversuchsanlagen für Basistests im Forschungszentrum Braunschweig und für den Windkanaleinsatz im DNW in den Niederlanden für Windkanalmodelle von ca. 4m Rotordurchmesser. Mit dieser Hardwareausstattung nimmt das DLR einen internationalen Spitzenplatz ein. Das DLR hat sich mit der ONERA (der französischen Luft- und Raumfahrtforschungsanstalt) seit 16 Jahren komplementär im Bereich der Drehflügelforschung aufgestellt und mit dieser Zusammenarbeit die erste enge Forschungskooperation dieser Größenordnung in Europa geschaffen. Inhalt und Ziele Um die oben genannten Herausforderungen anzugehen, ist das Drehflüglerforschungsprogramm in fünf Teilprogramme gegliedert, die im FORSCHUNG Folgenden kurz beschrieben werden. Das Teilprogramm Der virtuelle Drehflügler konzentriert sich auf die Entwicklung und Validierung von Analyse- und Entwurfsverfahren mit einem klaren Schwerpunkt auf Computer gestützte Strömungssimulationsverfahren, sogenannte CFD (Computational Fluid Dynamics)-Verfahren für Gesamthubschrauber. Diese Verfahren zur Lösung der strömungsmechanischen Grundgleichungen sind heute in der Lage Hubschraubergesamtkonfigurationen innerhalb der Flugenveloppe einschließlich aller aerodynamischen Interferenzen mit hoher Genauigkeit zu berechnen. Sie wurden von Airbus Helicopters in die tägliche Projektarbeit übernommen. Diese Verfahren haben allerdings immer noch einen großen Nachteil: Der Rechenaufwand ist extrem hoch. Daraus folgt ein zweiter Nachteil: Man findet nur die Phänomene, nach denen man gesucht hat. Aktuelle Arbeiten zielen zum einen auf die Reduktion der enormen Rechenzeiten zum anderen aber auf Methoden zum Absuchen des gesamten Flugbereichs nach Problemenfällen ab, auf die die CFD-Verfahren dann gezielt eingesetzt werden können. Für die Erzeugung der erforderlichen Vergleichsdaten wurden umfangreiche Windkanalversuche durchgeführt (z.B. das EU-Projekt GOAHEAD Generation Of Advanced Helicopter Experimental Aerodynamic Database for CFD code validation). Bei hoch belasteten Rotoren kommt es im Vorwärtsflug zum Stall. Anders als bei Starrflüglern führt das Abreißen der Strömung nicht zu einer direkten Gefährdung, aber es erhöht signifikant die dynamischen Lasten auf die Rotorblätter, die Rotorsteuerstangen und die Aktuatoren der Taumelscheibe. Für diese Thematik wurde eine umfangreiche experimentelle Datenbasis für schwingende Profile geschaffen. Die systematisch auf schwingende und rotierende Ro- HELI.CENTER | 37 FORSCHUNG torblätter erhöht wird. Darüber hinaus wurden unterschiedliche Methoden zur Vermeidung von Dynamic Stall untersucht (z.B. Ausblasung). Ein Schwerpunkt der heutigen Arbeiten liegt auf der Nutzung der CFD-Verfahren in Optimierungsketten, um das noch vorhandene Potential der aerodynamischen Blattauslegung zur Leistungssteigerung und insbesondere Nutzlasterhöhung zu nutzen. COMPUTERMODELL Vergleich der berechneten (Fläche) und gemessenen (Symbole) Druckverteilungen auf dem GOAHEAD-Modell (Reiseflug Ma=0,2) 38 | HELI.CENTER Einer der wesentlichen Faktoren, der die Nutzung von Drehflüglern im zivilen und teilweise auch im militärischen Bereich einschränkt, ist der von Drehflüglern erzeugte Lärm. Insbesondere wegen der niedrigen Flughöhe bei vielen Einsätzen, wird der Außenlärm von der Bevölkerung als störend empfunden. Das Teilprogramm Der leise und komfortable Drehflügler beschäftigt sich daher mit der Entwicklung und Validierung von Verfahren zur Vorhersage des Außen-, Innenlärms (nur ONERA) und der Vibrationen sowie mit konkreten Lösungen zur Lärm- und Vibrationsminderung. Wichtige Ergebnisse der letzten Jahre sind die Erzeugung experimenteller Referenzdaten für Lärm und Vibrationen, die Bereitstellung von Lärmvorhersageverfah¬ren und konkrete lärmarme Anflugverfahren. Es konnte nachgewiesen werden, dass die theoretisch vorhergesagte Lärmminderung von bis zu 10dB auch im Flugversuch erreicht wird. Darüber hinaus wird auch das Thema der Vibrationen im Innenraum bearbeitet. Die Modellierung zielt auf eine Gesamthubschrauberstruktur und untersucht die Ausbreitungswege und die Möglichkeiten, mit passiven und aktiven Mitteln in der Zelle die Vibrationsbelastung im Innenraum zu senken. Der erfolgreiche Einsatz von Hubschraubern im medizinischen Notfalldienst, in Rettungseinsätzen (Save and Rescue: SAR) und in speziellen militärischen Missionen ist limitiert durch Schlechtwetterbedingungen, insbesondere schlechte Sicht und Wetterlagen mit Vereisungsgefahr. Gleichzeitig operieren Hubschrauber oft in Bodennähe mit wechselnder Hinderniskulisse (Bäume, Masten etc.). Insgesamt ist die Arbeitsbelastung des Piloten und das Unfallrisiko in solch komplexen Missionen deutlich höher als bei Flächenflugzeugen, die von einem regulären Flughafen zum anderen fliegen. Deshalb erfolgen im Teilprogramm „Der intelligente Drehflügler“ Forschungsarbeiten zur Flugsteuerung, zur Mensch-Maschine-Schnittstelle, zur Sensorentwicklung, zur Informationsdarstellung, zu Pilotenunterstützungs- und zu Navigationssystemen. Gleichzeitig wird an neuen operationellen Verfahren, an Redundanzkonzepten unter Sicherheits- aber auch Zertifizierungsaspekten gearbeitet. DLR und Onera erbringen hier qualifizierte Lösungsansätze in enger Abstimmung mit Industrie und Behörden. Fly-by-Light/Fly-by-Wire Flugversuchsträger Von besonderer Bedeutung sind die Arbeiten mit dem Fly-by-Light/Fly-by-Wire Flugversuchsträger Fliegender Hubschraubersimulator. Ein wesentliches Ziel ist die Landung eines bemannten Hubschraubers unter eingeschränkten Sichtbedingungen, so dass der Pilot die jeweils erforderliche Unterstützung durch spezielle Anzeigen, aktive Sidesticks, durch die Teilautomatisierung oder sogar vollständige Automatisierung von bestimmten Flugabschnitten erhält. Im Hinblick auf spezielle militärische und zivile Missionen werden Konzepte für unbemannte Drehflügelflugzeuge (UAV) untersucht. Der Schwerpunkt dieser Arbeiten liegt auf der Entwicklung von Algorithmen für autonomes Fliegen (Erkennen von Hindernissen, Entscheidungsfindung, Landen auf nicht vorbereiteten Plätzen). Gemeinsam mit dem FHS wird die Thematik des kooperativen Einsatzes von bemannten und unbemannten Hubschraubern untersucht. Der Themenbereich Der robuste Drehflügler bündelt die Arbeiten zum Thema Sicherheit und Fertigung in Bezug auf die Hubschrauber spezi- FORSCHUNG fischen Bauweisen und Fertigungstechnologien, auf das Crashverhalten, den Insassenschutz und die Allwetterfähigkeit (nur ONERA: Vereisung und Blitzschlag). Hierzu zählt zum einen die Entwicklung von Vorhersageverfahren für das Verhalten von Faserverbundmaterialen im Versagensfall einschließlich der Erzeugung der erforderlichen Validierungsdatenbasis und zum anderen die Anwendung dieser Verfahren für die Auslegung neuer Strukturen. Die betrachteten Crashszenarien reichen hierbei von der Untersuchung einzelner Komponenten über Notlandungen eines vollständigen Hubschraubers einschließlich Besatzung auf festem Untergrund und auf Wasser bis hin zum Vogelschlag und ballistischen Einwirkungen. Neue Bauweisen und Fertigungstechnologien für die Hubschrauberzelle zeigen ein großes Potential zur Senkung der Produktionskosten. Die zu untersuchenden Ansätze zielen auf eine Prozessbeschleunigung der Fertigungsprozesse der überwiegend aus Faserverbundmaterialien bestehenden Sandwichstrukturen ab. Eine Gewichtsreduktion und gleichzeitige Sicherheitssteigerung wird durch neue Hochleistungsmaterialien in Kombination mit neuen Bauweisen erreicht. Der innovative Drehflügler beschäftigt sich mit neuen Ansätzen der Rotorsteuerung und neuen Drehflüglerkonzepten. Neue Rotorkonzepte wie aktive Klappensteuerung oder aktive Verwindung, zeigen erhebliche Potentiale, um den Flugbereich für Hauptrotor-Heckrotor-Konfigurationen zu erweitern. Dies gilt auch für Verbundhubschrauberkonzepte, in denen zusätzlich Auftrieb oder Vortrieb erzeugende Komponenten den Hauptrotor entlasten. Die Arbeiten zu neuen Konzepten sind nahezu vollständig in EU-Projekte eingebunden, wobei die Forschungsprojekte zu Kipprotorflugzeugen im Jahr 2014 abgeschlossen wurden. Es ist vorgesehen, dass noch 2015 Projekte zu Verbundhubschraubern (mit Flügeln für den zusätzlichen Auftrieb und Propellern für zusätzlichen Vortrieb) starten. Zusammenfassung und Ausblick Das DLR hat sich über viele Jahre in der internationalen Drehflüglerforschungsszene einen hervorragenden Ruf erworben und ist dadurch zum gefragten Kooperationspartner geworden. Durch eine gezielte Teilnahme an den Förderprogrammen der EU ist es dem DLR gelungen, einerseits erhebliche Fördergelder zu akquirieren und andererseits Synergien durch den Wissensaustausch mit anderen Forschungseinrichtungen in Europa zu nutzen. Der Trend zur Konzentration der EU-Fördergelder im Rahmen von Clean Sky 2 auf sehr hohe Technologiereifegrade schränkt den Zugang von ONERA und DLR zu EU-Fördergeldern erheblich ein, was die Erarbeitung von technologischen Grundlagen in der Zukunft erschweren wird. Neben den oben genannten konkreten Forschungsarbeiten ist es auch Teil der Mission des DLR, Versuchstechniken und -anlagen (Rotorversuchstand, Bodensimulatoren, fliegende Versuchsträger: BO105, EC135 FHS) bereit zu halten und weiter zu entwickeln. Diese Testanlagen werden neben der Entwicklung und der Erprobung neuer Technologien auch für unterstützende Dienstleistungen bei Entwicklungsprojekten der Industrie eingesetzt. Als nationales Forschungszentrum hat das DLR die Aufgabe, für die jeweiligen Behörden und Dienststellen beratende Unterstützung bereit zu stellen. Die Onera/ DLR-Zusammenarbeit bei den Drehflüglern erlaubt die Zusammenführung des Wissens beider Organisationen und erweitert damit die Basis zur Unterstützung in beiden Ländern. Dr.-Ing. Klausdieter Pahlke Koordinator DLR-Forschungsgebiet Drehflügler Lesen Sie demnächst im HeliCenter Report mehr über „Wissenschaft und Forschung“, dann mit ausführlichen Informationen zu den Programmen des DLR HELI.CENTER | 39 FORSCHUNG HUBSCHRAUBERFORSCHUNG AN DER TUM rOTOrBlaTTDEFOrMaTION iN echtzeit M it dem im Jahr 2010 an der Technischen Universität München (TUM) gegründeten Stiftungslehrstuhl für Hubschraubertechnologie wurde mit der Finanzierung durch Airbus Helicopters ein einzigartiger Lehrstuhl zur Ausbildung des Ingenieur-Nachwuchses im Bereich der Hubschraubtechnologie geschaffen, an dem exzellente Bedingungen für eine enge Verzahnung von universitärer Lehre, Grundlagenforschung und angewandten Ingenieurwissenschaften bestehen. Aktuell forschen 12 Doktoranden und ein Post-Doc an zukünftigen Technologien für Hubschrauber. Kernthemen der Forschung bilden die missionsbasierte Auslegung von Hubschraubern als Gesamtsystem, fortschrittliche Rotorsysteme, Modellierung und Simulation u. a. von instationärer Aerodynamik oder nichtlinearer Strukturdynamik, die nichtlineare adaptive Regelung von Hubschraubern, die Entwicklung von zukünftigen Simulationsumgebungen für die Pilotenausbildung und faserbasierte Messtechniken zur Zustand- 40 | HELI.CENTER süberwachung von Hubschrauberrotoren. Verschiedene Forschungsvorhaben des Lehrstuhls für Hubschraubertechnologie werden von BMWI, EU und der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren gefördert bzw. finden mit einem der zahlreichen Partnerinstitutionen oder der Industrie statt. ENTWICKLUNG EINES LEICHTEN UNBEMANNTEN DREHFLÜGLERS Unter anderem wird derzeit ein Sensorsystem, basierend auf faseroptischen Komponenten, entwickelt. Das System soll die Blattdeformation in Echtzeit erfassen, um z. B. die Datenbasis für ein System zur Flugzustandserkennung oder zur Bauteilüberwachung zu liefern. Die Schwerpunkte liegen dabei auf der Integration und Applikation der Sensoren, Signal- und Energieübertragung zwischen drehendem und festem System, sowie der Auswertung und Interpretation der Messsignale. Ein anderes Forschungsprojekt beschäftigt sich mit der Entwicklung eines leichten (unter FORSCHUNG JUNGFERNFLUG Erstflug des AREA (Autonomous Rotorcraft for Extreme Altitudes) Technologieträgers beim DLR in Oberpfaffenhofen. Auffallend ist die kämmende Rotorkonfiguration (Flettner). Abflugmasse bei diesem Flug 20 kg. Hier noch kleiner Rotordurchmesser (2,2 m) sowie kleiner Akku (Flugzeit 10 min). Für den Flug bei schlechter Sicht werden visuelle Pilotenunterstützungssysteme untersucht 30 kg), unbemannten Drehflüglers mit ineinanderkämmenden Rotoren (Bild oben). Die Auslegungsschwebeflughöhe beträgt 9000 m, eine Flughöhe, die für am Markt erhältliche Systeme bei weitem nicht erreichbar ist. Dieser Hintergrund motiviert ein kleines Team von Munich Aerospace, TUM und DLR, die Entwicklung dieses elektrisch angetriebenen Hubschraubers voranzutreiben. Im Rahmen dieses Projektes wurden am Lehrstuhl auch spezielle CFK Rotorblätter mit großer Streckung sowohl aerodynamisch als auch strukturell ausgelegt, gebaut und anschließend getestet. NEUES ROTORBLATT Neu am Lehrstuhl entwickeltes, gefertigtes und getestetes Rotorblatt für die AREA Mission (Rotordurchmesser 3,3 m, Blattmasse: 890 g, Bild oben): Abheben auf 5000 m MSL, steigen auf 9000 m, Schweben 2 min auf 9000 m, Sinkflug auf 5000 m, Landung. Geplant ist dieser Höhenflug 2016 in Argentinien. ROTORBLATTPRÜFSTAND DES LEHRSTUHLS Test und Validierung von in Glasfaser einlaminiertete optische Fasersensoren zur Spannungsanalyse. Validierung mit an der Oberfläche applizierten Dehnmessstreifen (Bild links). HELI.CENTER | 41 FORSCHUNG Sicht des Piloten mit Head-Mounted-Display In diesem Fall ein mit freiem Auge noch nicht erkennbares Hindernis (oranges Windrad), die Gelände- und Gebäudekonturen, Flugpfad (Pfeile am Boden) zu einer möglichen Landezone sowie wichtige Flugführungsanzeigen. MIT 3D-INFORMATIONEN WIRD DIE VERSCHLECHTERTE AUSSENSICHT ERWEITERT Für den Hubschrauberflug bei schlechten Sichtbedingungen werden am lehrstuhleigenen Forschungssimulator visuelle Pilotenunterstützungssysteme untersucht. Dabei werden dem Piloten über ein Head-Mounted-Display 3D-Informationen eingeblendet, um die verschlechterte Außensicht virtuell zu erweitern. Neben klassischen primären Flugführungsanzeigen werden über der Landschaft liegend weitere Anzeigen wie z. B. synthetische Landezonen, Geländeinformationen oder der bekannte „Highway-In-TheSky“ eingeblendet. Des Weiteren wird im Rahmen des Projekts „Echtzeitfähige Simulation des Hubschrauberabwinds“ ein Strömungsmodell entwickelt, das die Simulation des Rotorabwinds in Bodennähe und im Umfeld komplexer Hindernisse ermöglicht. Ziel ist eine realistische Simulation von Brownout und Whiteout. Ebenfalls in Verbindung mit dem Simulator wurden Versuche zur „Intended Single Engine Operation“ durchgeführt. Hierbei kann durch das Abschalten einer von zwei Turbinen in Teilen der Flug-Envelopes der Kraftstoffverbrauch erheblich reduziert werden. Das abgeschaltete Triebwerk muss bei einem Ausfall des aktiven so schnell gestartet werden, dass der resultierende Höhenverlust minimiert wird. Die Auswirkungen auf den Flug konnten am Simulator getestet werden, welcher zu diesem Zwecke mit einer für den Schnellstart modifizierten Allison 250-C20B Turbine 42 | HELI.CENTER ECHTZEITFÄHIGE DOWNWASH-SIMULATION Um dem Piloten im Simulatortraining realistische Whiteout und Brownout Visualisierung zu bieten, wird an einer echtzeitfähigen Simulation des Hubschrauberabwinds geforscht. Hier am Beispiel eines Tiltrotorflugzeuges über einem Schiff visualisiert. des Lehrstuhls für Flugantriebe (TUM) gekoppelt wurde. Es wurde gezeigt, dass mit Hilfe eines zu diesem Zweck adaptierten Autopiloten der Flughöhenverlust im Reiseflug bei gleichzeitiger Pilotenentlastung auf <100 m gehalten werden kann. Prof. Dr. Manfred Hajek, Dipl.-Ing. Aaron Barth TUM, Lehrstuhl für Hubschraubertechnologie Lesen Sie demnächst im HeliCenter Report mehr über „Wissenschaft und Forschung“ mit ausführlichen Informationen zu den Programmen des DLR. DROHNEN DROHNEN ALS NEUE LUFTRAUMNUTZER Das uNBEMaNNTE pHÄNOMEN längst ist die unbemannte luftfahrt in den Kinderzimmern angelangt. aber die Entscheidung über den Einsatz einer Drohne und das Know How des operators am Steuerpult entscheiden darüber, ob von dem gerät eine Nützlichkeit oder auch eine ernstzunehmende gefahr für leib und leben ausgeht. SAR ÜBER SEE Ein Sportboot auf dem Weg von Sylt nach Borkum ist gekentert. Die Position ist unklar: Geschätzt 30 SM nordöstlich Helgoland. Ein schwacher Mayday Call wurde von einem Fischerboot empfangen und an das RCC der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) übermittelt. Ein Sea Lion SAR-Hubschrauber der Marine ist von Helgoland in das Suchgebiet gestartet. Die Suche endet erfolglos. Der Sea Lion kehrt zum Auftanken zurück. In der Zwischenzeit hat ein Boot der DGzRS das Gebiet erreicht und startet eine unbemannte Drohne, die nun beginnt das Suchgebiet automatisch abzufliegen. Das UAS ist ausgestattet mit Sensoren, Video Kameras und FLIR. Die Daten werden „real time“ übertragen. Nach zwei Stunden Suchen werden die Schiffbrüchigen gefunden. Die erfasste GPS Position wird zum SAR Kommando übermittelt und nach 30 min Flug können die Skipper geborgen werden. MANNED UNMANNED TEAMING Im Rahmen einer vorgesehenen Evakuierung von HELI.CENTER | 43 DROHNEN deutschen Staatsbürgern im Ausland fliegt eine H145 M der Special Forces unter Bedrohung im Tiefflug zu ihrem Einsatzziel. Voraus fliegt eine HighSpeed VTOL-Drohne, die an den Flugweg des Hubschraubers gekoppelt ist. Nach dem Auffassen eines MG-Schützen am nächsten Berghang kann die Besatzung geeignete Schutzmaßnahmen treffen. Bergrettung Ein Kind wird in den Alpen vermisst. Wegen schlechter Sicht und niedriger Wolken können Hubschrauber nicht starten. Im Suchgebiet angekommen setzt die Bergwacht eine Drohne ein, die zur Standardausrüstung des Teams gehört. Das System verfügt über FLIR-Wärmebild- und Zoomkamera und kann autonom navigieren und dokumentieren. zusammenstoss Mitten in der Nacht kracht Ende Mai 2015 auf der Autobahn bei Bochum eine Drohne in einen PKW. Es wurde niemand verletzt. Während die ersten beiden Beispiele noch Visionen sind, setzt die bayerische Bergwacht tatsächlich schon unbemannte Systeme zur Bergrettung ein. Realität ist aber auch der Unfall mit einer Drohne Ende Mai auf der Autobahn. Gefahren für die Luftfahrt Doch kann es so unkontrolliert weitergehen? Welche Gefahr besteht für die Luftfahrt? Insbesondere, wenn man die immensen Wachstums- 44 | HELI.CENTER BIRDSTRIKE VERSUS DRONESTRIKE Die „No Drone Zone“ Verbotsschilder der FAA gelten für Washington und machen auf die Gefahren für die Sicherheit der Landeshauptstadt aufmerksam (links). Welche Auswirkungen Vogelschlag haben kann, zeigt das Fotos eines Zusammenstoßes einer EC135 mit einem Bussard (oben). Und ein Bussard ist nicht schwer: ca. 500 bis 1.000 Gramm. raten auf diesem Gebiet, sowohl für eine gewerbliche, polizeiliche und militärische, insbesondere aber auch im Rahmen der Freizeitgestaltung und des Sports berücksichtigt. Folgt man den Hochrechnungen aus den USA, dann wird im Consumer-Bereich eine Umsatzsteigerung von 1.000 Prozent bis zum Jahr 2020 erwartet. Wenn man diese Zahlen auf die heute geschätzten Systeme einmal grob hochrechnet, dann kann man – abhängig vom Verkaufspreis – von deutlich mehr als einer Million unbemannter Luftfahrtsysteme ausgehen, die in der Regel allerdings als Spielzeug zu definieren sind. Wann kracht die erste Drohne in ein Luftfahrzeug? Eine Mitte Juni 2015 veröffentlichte Statistik des FAA verzeichnet in den USA 194 gemeldete Zwischenfälle mit Drohnen und Luftfahrzeugen, einschließlich Hubschraubern, innerhalb von neun Monaten. Fest steht, dass die Anzahl von kleineren unbemannten Fluggeräten und Modellen im Luftraum unter 500 ft AGL weiter deutlich zunimmt. In diesen Luftraum ist aber schon viel los: Polizei, Rettungshubschrauber, die Bundeswehr und die kommerziellen Operator sind hier Tag und Nacht unterwegs. Und tatsächlich wird von einem Beinah-Zusammenstoß zwischen einen DROHNEN unbemannten Fluggerät und einem Rettungshubschrauber der DRF Luftrettung bei einem Einsatzflug am 9. April 2015 berichtet. Auch die Piloten der ADAC Luftrettung sehen sich mit der Zunahme der Drohnen einer steigenden Kollisionsgefahr ausgesetzt: „Denn für Rettungshubschrauber stellen auch kleinere Modelle eine ernstzunehmende Gefahr dar. Trotz ihrer geringen Masse können sie, bedingt durch ihre kinetische Energie, einen Hubschrauber gefährden und im ungünstigsten Fall zum Absturz bringen. Ihre schlechte Sichtbarkeit aufgrund ihrer geringen Größe und der oftmals dezenten Farbgebung erschwert ein Ausweichen in der Luft.“ Eine große Rolle spielt demnach die Sichtbarkeit der wesentlich kleineren Fluggeräte am Himmel. Im Gegensatz zu Vögeln, die oft schwer von den Besatzungen zu erkennen sind, kann man bei den Drohnen aber etwas tun, z. B. Signalfarbgebung, Beleuchtung – und natürlich die (eingebaute) Beherrschung von Ausweichregeln. Das lässt sich aber so schnell nicht lösen. Eine sehr komplexe Aufgabenstellung für Wissenschaft, Forschung und Industrie – auch für die kommerziellen Anwender und für die im hoheitlichen Auftrag fliegenden unbemannten Systeme. Wie man aus Erfahrungen der Bundeswehr weiß. Die Vereinigung Cockpit hatte sich bereits Ende Juli 2014 an das Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur gewandt und dabei auf das wachsende Gefahrenpotenzial hingewiesen. Denn: Bauart und Gewicht auch kleinerer unbemannter Luftfahrtsysteme und Modellflugzeuge (inkl. Spielzeug) können bei einer Kollision große Schäden an Helikoptern und Flugzeugen bis hin zum Kontrollverlust verursachen, vergleicht man die teilweise massiven Schäden, die bereits durch Weichziele wie Vögel (von unter 300 g) bei bemannten Flugzeugen verursacht werden.“ Mit dem Problem der Flugsicherheit im unteren und untersten Luftraum befasste sich Ende April 2015 eine Expertengruppe*), deren Ziel es ist, die unmittelbaren Gefahren bei der Begegnung im beiderseits genutzten Luftraum zu minimieren. In Form einer „Tischvorlage“ soll der Bund-Länder-Fachausschuss zur Luftfahrt (BLFA-L) informiert und ein Katalog von Sofortmaßnahmen empfohlen werden. Leider konnte nicht in allen Punkten Einigkeit erzielt werden. Hier soll nun getrennt vorgetragen werden. Auffällig, dass einer der großen Betreiber von Luftfahrtzeugen, die Bundeswehr, in dieser Expertengruppe fehlte. Mit dem neue Luftfahrtamt der Bundeswehr (siehe Seite 11) würde diese Aktion mehr Gewicht bekommen. HCR GEFAHR IM LUFTRAUM BIS 500 ft AGL Auch die Piloten der DRF hatten schon eine gefährliche Begegnung mit einer Drohne bei einem Rettungsflug. Hier im Foto eine H145 – die DRF übernahm als weltweit erste Luftrettungsorganisation eine H145 von Airbus Helicopters Germany. ERLAUBNIS ODER NICHT Die erforderliche Abgrenzung zwischen unbemannten Luftfahrtsystemen und Flugmodellen im Sinne von § 1 Abs. 2 Nr. 9 LuftVG erfolgt ausschließlich nach dem Zweck der Nutzung: Dient die Nutzung des Geräts dem Zwecke des Sports oder der Freizeitgestaltung, so gelten die Regelungen für Flugmodelle. Ist mit dem Einsatz hingegen ein sonstiger, insbesondere gewerblicher Zweckverbunden (z.B. gewerbliche Bildaufnahmen), so handelt es sich um ein unbemanntes Luftfahrtsystem, dessen Betrieb unabhängig von seinem Gewicht gem. § 16 Abs. 1 Nr. 7 LuftVO erlaubnispflichtig ist. *) Die Expertengruppe bestand aus: • AIR LLOYD – Deutsche Helicopter Flugservice GmbH • BPol – Bundespolizei • BFPP – Bundesvereinigung fliegendes Personal der Polizei e.V. • DAeC – Deutscher Aero Club e.V. • DMFV - Deutscher Modellfliegerverband e.V. • DFS Deutsche Flugsicherung GmbH (Beteiligung, Kenntnisnahme) • DHV – Deutscher Hubschrauber Verband e.V. (unterstützt durch die Luftrettungsunternehmen im Verband) • UAV-DACH e.V. • Vereinigung Cockpit … und sachverständigen Hubschrauberpiloten aus Polizei und Luftrettung HELI.CENTER | 45 ERFOLGSMODELL 46 | HELI.CENTER ERFOLGSMODELL ERfolgsmodell EC135 DEN SCHICKT IHNEN DER HIMMEL Vor etwas über zwanzig Jahren fiel die EC135 zwar nicht vom Himmel, aber sie hob zum ersten Mal ab, zu einem Höhenflug, der erfolgreicher kaum sein könnte. Mit diesem Jungfernflug war auch der erste Eurocopter-Hubschrauber geboren. Ein Meilenstein in der deutsch/französischen Hubschraubergeschichte, die mit der Umbenennung von Eurocopter zu Airbus Helicopters ein neues Branding verzeichnet. D ie neuen H135 Varianten kommen gerade von den Assembly Lines, aber schon vor zwanzig Jahren motivierten die EC135 die Marketingstrategen und Werbetexter zu „Glanz“-Leistungen wie: „Den schickt Ihnen der Himmel!“ nehmen, das erst kurz zuvor durch den Zusammenschluss der DASA (hier in der Tat die Hubschraubersparte von MBB) und der Aérospatiale entstanden war. Nicht alle waren damals von der Fusion begeistert, aber die politischen Vorgaben waren eindeutig. Kurz nach der Umbenennung von Eurocopter zu Airbus Helicopter jährte sich Anfang letzten Jahres der Erstflug des ersten Eurocopter-Hubschraubers, der EC135, zum zwanzigsten Mal. Wir schauen zurück auf die Entwicklung eines der erfolgreichsten Hubschrauber. Auch schon vor zwanzig Jahren waren Marketing und Zurückhaltung zwei Dinge die selten zusammen gehen. Daher überrascht es auch nicht, 1998 in Eurocopter Broschüren zur EC135 Sätze wie den Titel oben zu lesen. Geradezu bescheiden klingt da, wenn es hieß und heißt: EC135 – Ein Typ für alle Fälle Bo108 Am 15. Februar 1994 hatte die EC135 in Ottobrunn ihren Erstflug; die zweite Maschine folgte bereits im April und noch im Dezember schließlich der dritte Prototyp. Und – unvorstellbar schnell für heutige Verhältnisse – am 14. Juni 1996 erhielt die EC135 Ihre Zulassung durch das LBA. Fast interessanter als die Geschichte der EC135 ist Ihre Vorgeschichte, sowohl aus rein technischer, aber auch aus luftfahrtpolitischer Sicht. Immerhin war sie der erste Hubschrauber von Eurocopter, jenem deutsch-französischen Unter- Der eigentliche Prototyp der EC135 war die Bo108. Mit der Bo108 wurde die Verwendung von Kunstfaserstoffen an der Zelle vorangetrieben, was sie gegenüber der Bo105 oder der BK117 nicht nur leichter sondern auch weniger korrosionsanfällig machte. Aerodynamische Formgebung erhöhte zudem die Geschwindigkeit. Der gelenk- und lagerlose Rotorkopf aus Verbundstoffen mit elastischen Torsionselementen an den Verbindungen zu den Rotorblättern war aber wohl die innovativste Neuerung an der Bo108. Das sogenannte Anti-Resonanz-Isolierungssystem (ARIS), das später ebenfalls in die EC135 eingebaut wurde, verminderte durch die Trennung der Rotor- und Getriebe-Einheit von der Zelle die Vibrationen und erhöhte so den Komfort für Crew und Passagiere. Am 15. Oktober 1988 flog die erste Bo108 noch als Technologie-Demonstrator angetrieben von zwei Allison 250-C20 Turbinen, die auch in der Bo105 verwendet wurden. Ca. 15 cm länger und mit zwei Turbomeca TM 319 Arrius Turbinen ausgerüstet flog der erste echte Bo108 Prototyp HELI.CENTER | 47 ERFOLGSMODELL erstmalig im Juni 1991. Große Seitenleitwerke, neue Rotorblattformen und -profile und ein Cockpit mit Bildschirmen statt Rundinstrumenten gehörten zu den Innovationen der Bo108. Fusion und EC135 Mit Gründung von Eurocopter (1992) wurde aus der Bo108 ein neues, gemeinsames deutsch-französisches Projekt. Das augenfälligste und wichtigste Element, das von französischer Seite in die Bo108 eingebracht wurde, war der Fenestron Heckrotor. Vor allem seine lärmreduzierende Wirkung gab den Ausschlag für diese Entscheidung, denn der Fenestron war damals in der Tat neu und hatte sich noch zu beweisen. Der Fenestron ersetzte also den klassischen Heckrotor der Bo108 und die Erprobung wurde fortgesetzt. Ende Februar 1993 standen bereits 330 Flugstunden im Logbuch. Es wurden weitere Maschinen bestellt, die zur Musterzulassung führen sollten. Allerdings hieß der Hubschrauber nun EC135. Das erste Vorserienmuster flog am 14. Februar 1994, hatte aber eigentlich schon mehrere hundert Stunden „auf dem Buckel“. So erklärt sich auch der kurze Zeitraum bis zur Zertifizierung nur zweieinhalb Jahre später. Die EC135 war der erste Helikopter, der von Anfang an mit zwei unterschiedlichen Triebwerken zweier Hersteller erprobt und später angeboten wurde: Turbomecas Arrius 2B1 und Pratt & Whitney Canadas PW 206B. Die LBA und auch die FAA-Zulassungen galten sofort für beide Varianten. Die dritte Vorserienmaschine, die erste in Donauwörth gefertigte, wurde bereits für Werbezwecke eingesetzt. Die waren offensichtlich so erfolgreich – und es ist nicht geklärt, ob trotz oder wegen der oben genannten Slogans oder solchen wie „Schnelligkeit, Wendigkeit, Einsatzvielfalt – so wird die EC 135 zum Überflieger“ –, dass die geplanten Fertigungszahlen schnell nach oben korrigiert wurden, um der Nachfrage nach dem neuen Muster gerecht zu werden. (Zu dieser Zeit hatten die Eurocopter Typenbezeichnungen tatsächlich noch ein Leerzeichen zwischen dem EC und der eigentlichen Kennzeichnung. Dies wurde erst später weggelassen.) Am 31. Juli 1996 wurden die ersten beiden Serienmaschinen an die Deutsche Rettungsflugwacht 48 | HELI.CENTER (DRF) ausgeliefert. Nicht einmal eineinhalb Jahre später wurde im Dezember 1997 die 100ste EC135 verkauft. Bestellungen der Länderpolizeien und auch der Bundespolizei (damals noch Bundesgrenzschutz) Fliegergruppe sowie vor allem der Luftretter ADAC, DRF und ÖAMTC trugen zu dem schnellen Erfolg bei – und natürlich die überzeugenden Leistungen des neuen Hubschraubers. Weiterentwicklung Da aber noch mehr Leistung besser ist als überzeugende Leistung, folgte der ersten Baureihe EC135 P1 im August 2001 die EC135 P2 angetrieben von zwei PW206B2 Turbinen. Die EC135 T2 mit Arrius 2B2 folgte gut ein Jahr später. Beide hatten verbesserte OEI-Leistung sowie ein um gut 100 kg erhöhtes MTOW. Über 500 verkaufte Maschinen und gut fünf Jahre später hieß es im März 2006 in einer Pressemeldung, Eurocopter werde Ende September eine leistungsgesteigerte Version der EC 135” auf den Markt bringen: die EC135 P2i und T2i mit einem erhöhten Abfluggewicht (2910 kg, ein plus von 75 kg). Außerdem versuchte Eurocopter, die EC135 für einen zunehmend interessant werdenden Markt fit zu machen. Waren von den ausgelieferten Ma- ERFOLGSMODELL schinen rund 42 % in der Luftrettung und rund 25 % im Polizeidienst im Einsatz, sollte nun ein weiterer Schwerpunkt auf den Offshore-Markt gelegt werden. Eine speziell für Offshore Wind Farm Support ausgerüstete EC135 für den englischen Operator BOND zeigte Eurocopter z.B. auf der Helitech 2009. Eintausendmal EC135 Am 20. Juli 2011 übergab Eurocopter in einem feierlichen Akt die 1000. EC135 aus seiner Produktion an die ADAC-Luftrettung. Für den ADAC war es die 32. EC135 und insgesamt der 51. Hubschrauber von Eurocopter (die Flotte setzte sich zusammen aus BK117, EC145 und eben EC135). Zählt man auch noch die Bo105 dazu, kann die ADAC-Luftrettung wohl als einer der ältesten und treuesten Kunden von Eurocopter (und der Vorgänger) gelten. Bei mehr als 200 Unternehmen im Einsatz ist die EC135 – mittlerweile in der Version EC135 T3/P3 – weltweit einer der erfolgreichsten Helikopter. Erfolgreich ist er nicht nur für Eurocopter und heute Airbus Helicopters sondern auch für die Kunden und vor allem für die Menschen, die von Rettungskräften in einer HEMS EC135 versorgt wurden und werden. Es ist nicht so, dass die EC135 konkurrenzlos wäre, aber sie hat sich in über zwanzig Jahren in zahlreichen Einsatzszenarien mehr als bewährt und ist ohne Zweifel einer der vielseitigsten Helikopter in der 3-Tonnen-Klasse. Und es scheint, als werde sie das – jetzt als H135 – auch noch einige Jahre bleiben. K. Braun DER VORFAHRE Prototyp der Bo108 in der ständigen Ausstellung des Hubschraubermuseums Bückeburg RELIABLE PRODUCTS AND SERVICES FOR YOUR MISSION reiser-st.com HELI.CENTER | 49 DIE LETZTE SEITE HUBSCHRAUBERMUSEUM Eine LeGENDE AM HAKEN Noch rechtzeitig zum 29. Internationalen Hubschrauberforum erhielt das Hubschraubermuseum Bückeburg einen gewichtigen Neuzugang: eine „Puma“, die einst für die UNO weltweit im Einsatz war. Urprünglich sollte dieser Hubschraubertyp aus französischer Produktion die Bezeichnung „Alouette IV“ erhalten – in Fortführung der Reihe der bewährten Muster „Alouette II“ und Alouette III“. Abermit 11 t MTOW war Sud Aviations (später Aérospatiale) SA 330 denn doch zu schwer, um noch als Lerche durchzugehen, sodass die Entscheidung auf „Puma“ fiel. Und wenn er auch nicht so elegant daherkommt, wie sein Namensgeber, so ist er doch ein zuverlässiges „Arbeitstier“ - sowohl in militärischer als auch ziviler Nutzung. Das neue Exponat des Hubschraubermuseums Bückeburg wurde 1979 in Dienst gestellt und flog zunächst für den Bundesgrenzschutz (mittler- 50 | HELI.CENTER weile Bundespolizei). Im Jahr 2005 wurde er an den zivilen Hubschrauberbetreiber HELOG verkauft, der mit diesem Hubschrauber im Auftrag der Vereinten Nationen Flüge zur humanitären Hilfe in Afrika durchgeführt hat. Mitdenken. Mitgestalten. HUBSCHRAUBER Gemeinsam Abheben. Das HELI.CENTER wird das neue Zentrum der Hubschrauberbranche in Deutschland. Es ist das Bindeglied zwischen ziviler und militärischer Rotorwelt sowie plattform für die Hubschrauberthemen der Zukunft. HELI CENTER www.heli.center HELI.CENTER | 51 Sea Lion. The 3rd dimension of maritime search, rescue and transport. ✔ Erfolgreich im Dienst in Frankreich, Italien, Norwegen, Belgien und den Niederlanden ✔ Über 150 Menschenleben in SAR-Missionen gerettet ✔ Erfolgreich im Atalanta-Einsatz mit der niederländischen Marine www.marinehubschrauber.de 52 | HELI.CENTER