Hockley, Jo - Sankelmark May `14

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Hockley, Jo - Sankelmark May `14
to nurse   pflegen  schonend behandeln Jo Hockley RN PhD OBE Honorary Fellow, University of Edinburgh hockley203@btinternet.com Übersicht   Historische und politische Perspektiven von Pflege am Lebensende und Pflegeheimen im UK   Die UK End of Life Care Strategie (2008) – und ihr Einfluss auf die Entwicklung in Pflegeheimen   Ergebnisse eines 5-­‐Jahres Projekts mit 71 Pflegeheimen mit on-­‐site nursing   Das Pflegeheim Projekt Team, St Christopher’s Hospice, London (www.stchristophers.org.uk/care-­‐homes) Orte der Kranken- und Altenpflege für Senioren, chronisch
Kranke und Körperbehinderte nach Sektoren, UK, April
1967-2012
(Laing & Buisson, 2012)
Historischer Kontext von UK Pflegeheimen NHS und Community Care Act von 1990:  Schließung geriatrischer Langzeitstationen zugunsten einer Pflege in der Gemeinde -­‐ Geld über das Sozialwesen an private Anbieter gegeben [Inadäquates Vorhalten medizinischer Angebote) Historischer Kontext von UK Pflegeheimen Pflegestandard-­‐Gesetz von 2000:  Alle Einrichtungen für ältere Menschen heißen jetzt PFLEGEHEIME  Altenheime = PFLEGEHEIME (bieten körperliche Pflege)  Pflegeheime = PFLEGEHEIME (bieten Behandlungspflege und körperliche Pflege) Historischer Kontext von UK Pflegeheimen Empfehlungen von 2000 der Britischen Geriatirischen Gesellschaft /Königlichen Gesellschaft der Ärzte/
Königlichen Gesellschaft der Pflegenden –
empfohlene Ziele für Gesundheit und Pflege älterer Menschen in Pflegeheimen aufgestellt:  ‘Eine rehabilitative Philosphie des Ermöglichens soll alle Pflege untermauern, wenn das Potential einer älteren Person maximiert werden soll’.  Tod und Sterben ist NICHT enthalten [zugrunde liegende Kultur der Rehabilitation bleibt erhalten] Population: nach Alter, United Kingdom
Ältere Menschen: UK National Statistics
www.statistics.gov.uk
.www.statistics.gov.uk
[accessed: May’13]
Pflegeheime  In England gibt es über 18,000 Pflegeheime für gebrechliche ältere Menschen (DH 2008) – ca:  4,048 – Pflegeheime  14,515 – Altenheime  3x so viele Pflegebetten wie alle übrigen Betten im UK Gesundheitssystem  19% der UK Bevölkerung stirbt jetzt in Pflegeheimen (DH 2012) o 
o 
9.5% Sterbefälle in Pflegeheimen (Tebbit 2008) 6.7% Sterbefälle in Altenheimen (Tebbit 2008) ‘Wie wir Sterbende umsorgen ist ein Indikator dafür, wie wir alle kranken und verletzlichen Menschen umsorgen. Es ist ein Messinstrument für die Gesellschaft als Ganzes und es ist ein Lackmus-­‐Test für das Gesundheits-­‐ und Sozialsystem. (DH 2008) Faktoren die bei einer Einlieferung ins Pflegeheim zu einer subop@malen Pflege am Lebensende beitragen [DH 2008]  Pflege am Lebensende wird nicht mit Bewohnern besprochen, mit der Folge eines Mangels an vorausschauender Pflegeplanung  Inadequate Wahrnehmung wann das Lebensende beginnt und Scheitern im Durchführen … einer ganzheitlichen Einschätzung von Bedürfnissen und Vorlieben  Bedenken in einigen Pflegeheimen, dass, wenn zu viele Bewohner im Pflegeheim sterben, das ungünstige Auswirkungen auf die Durchführung der Pflege hat und sogar zum Vorwurf der Sterbehilfe kommt Fortsetzung ……   Bedenken wegen eines Einflusses auf andere Bewohner, wenn Menschen innerhalb des Pflegeheims sterben  Inadequater Zugang zu NHS Services, Beispielsweise district nursing care, primäre medizinische Versorgung, medizinische Notfallversorgung, SAPV  Inadäquate Beurteilung und inadäquates Management der Medikation  Inadäquates Training der Mitarbeiter auf allen Leveln innerhalb des Pflegeheims. Das wird als wichtigster Einzelfaktor angenommen. Herausforderungen von qualita@v hochwer@ger Pflege am Lebensende in Pflegeheimen 1) ‘Leben-­‐Sterbe Kontinuum’ (Froggatt et al 2007)   ‘leben mit’ & ‘sterben an’ fortgeschrittener, fortschreitender unheilbarer Erkrankung   4 Arten des Sterbens machen das ‘Definieren von Sterben’ schwierig (Katz et al 2003)   allgemeiner Verfall der besonders Alten – ‘Kräfteverlust’   Sterben an einer akuten Episode wie Schlaganfall oder Lungenentzündung   Sterben an einer terminalen Erkrankung [‘Krebs’, M. Parkinson] (15%)   plötzlicher Tod (9%) 2) Kultur der funktionellen Rehabilitation versus Palliative Care Ansatz   ‘Sterben als Versagen’ versus ‘Feier des gelebten Lebens’   ‘am Leben erhalten’ versus ‘natürliches Sterben erlauben’ 3) Isolation & Fehlen guter Rollenmodelle und Training zu Geriatrie & Palliative Care   Wenige haben eine kontinuierliche medizinische Versorgung trotz Gebrechlichkeit & multipler Komorbiditäten   Fehlen externer Unterstützung durch Geriatrie & SAPV   Versorgung duch ungeschulte Kräfte Spezialisierte Palliativversorgung   multidisziplinäres Versorgungsmodell mit kritischer Praxisevalutation   Fokus auf eine Erkrankung und kaum auf kognitive Einschränkung   Beide Patient & Familie wünschen oft Lebensverlängerung   sieht das Leben als ‘verkürzt’   gute Unterstützung durch Familie Pflege am Lebensende in Pflegeheimen   Pflegende & Pflegehelfer
(mit wenig oder ohne Palliative Care Training)   Multiple Komorbiditäten– 80% der Bewohner mit Demenz   eher das Gefühl Last zu werden   natürliches Ende ist klarer   Mitarbeiter & andere Bewohner werden als Familie gesehen** Spezialisierte Palliativversorgung   Personal geachtet – wenig Personalwechsel   Palliative care oft über viele Monate   Leben bis zuletzt (wenn Sterben schon diagnostiziert ist)   spendenunterstützt Pflege am Lebensende in Pflegeheimen   Personal wenig geachtet – derzeit noch keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, keine Rente   längere Abhängigkeit – Mitarbeiter können Bewohner über Jahre kennen   leben/sterben Zusammenhang (sterben oft nicht diagnostiziert)   Bewohner zahlen Eigenanteil zur Verbesserung der Versorgung Prak@sche Entwicklung und Rahmenbedingungen in UK NHs   Studien zeigen dass Pflegeheime “schwache” Rahmenbedingungen bieten   häufiger Personalwechsel   fehlen eines interdisziplinären Inputs   meist geringer formaler Ausbildungsstand der Mitarbeiter   fehlen einer Lernkultur Es braucht viel Unterstützung um Veränderungen zu erreichen (Kitson et al 1998) Fortbildung alleine kann die Praxis nicht verändern. (Froggatt 2000)   Dokumentation um die Pflege leiten zu helfen im letzten Lebensjahr:   Weg zum Erfolg   Gold Standard Rahmenbedingungen für Pflegeheime   vorausschauende Pflegeplanung   Überraschungsfrage nutzen ‘würde ich überrascht sein wenn …   Nutzen monatlicher Review-­‐Treffen   nutzen einer Dokumentation um Symptome zu erfassen   Schmerz, Depression, Obstipation End of Life Care Strategy (DH 2008): Vorschläge für Pflegeheime  Die Werte des Teams sind:   Innovation zu inspirieren   Anderen zum Gelingen zu helfen   Wiedererwecken einer Kultur des Umsorgens   ermutigen zu beziehungsbasierter Pflege   Die Wahrnehmung von Tod und Sterben bei gebrechlichen alten Menschen in Pflegeheimen herausfordern. http://www.stchristophers.org.uk/care-­‐homes SYSTEME um die qualitativ hochwertige Pflege am Lebensende zu Unterstützen   Goldstandard Rahmenbedingungen für Pflegeheime
(www.goldstandardsframework.org.uk)   Multiprofessionelle vorausschauende Pflegeplanung für die letzten Lebenstage
(www.stchristophers.org.uk/care-­‐homes) Wichtigkeit der LEBENSWELT   monatliche ‘reflektive debriefing Sitzungen’ nach dem Tod von Pflegeheimbewohnern (Hockley 2014 – Int J of Older People Nursing) Vergleich des Ortes von Todesfällen bezogen auf
Pflegeheime
Pflegeheim Projekt Team, St Christopher’s
Hospice [2007 to 2012]
2007/2008
2008/2009
2009/2010
2010/2011
2011/2012
Sterbefälle in %, die in Pflegeheimen auftreten
[Anzahl der Sterbefälle]
57%
67%
72%
76%
78%
n=324
n=989
n=1071
n=1375
n=1351
Todesfälle in
Todesfälle in
Todesfälle in
Todesfälle in
Todesfälle in
19 Heimen
52 Heimen
53 Heimen
71 Heimen
71 Heimen
Datenvergleich bezüglich 1-keine Reanimation, 2-vorausschauende
Versorgungsplanung, 3-multidisziplinäre vorausschauende Versorgungsplanung
zwischen 2009-2012
Pflegeheim Projekt Team, St Christopher’s, London
PCT 1 PCT 2 & 3 PCT 4 PCT 5 Total zu 1: 2009/10 2010/11 2011/12 43% (n=155) 41% (n=265) 45% (n=218) 74% (n=329) 75% (n=214) 84% (n=284) 68% (n= 384) 54% (n=271) 75% (n= 435) 71% (n=397) 86% (n= 492) 76% (n=361) 52% 66% 80% zu 2: 2009/10 2010/11 2011/12 48% (n=155) 44% (n=265) 62% (n=218) 61% (n=329) 76% (n=214) 60% (n=284) 60% (n= 384) 51% (n=271) 74% (n= 435) 63% (n=397) 83% (n=492) 79% (n=361) 51% 65% 75% 33% (n=155) 5.5%(n=265) 59% (n=218) 30% (n=329) 70% (n=214) 51% (n=284) 44% (n=384) 17% (n=271) 60% (n= 435) 37% (n=397) 72% (n= 492) 59% (n=361) 25% 47% 63% zu 3: 2009/10 2010/11 2011/12 Visionen für die Zukun] (i) Visionen für die Zukun] (ii) Literatur/Quellen: BGS (2011) Quest for Quality. British Geriatric Society. http://www.bgs.org.uk/campaigns/carehomes/
quest_quality_care_homes.pdf National Health Service & Community Care Act 1990 (c.19) Stationery Office Ltd: London. Available online: http://www.opsi.gov.uk/acts/acts1990 National Service Framework for Older People (2001) http://
www.nhs.uk/NHSEngland/NSF/Pages/Olderpeople.aspx RCP, RCN, BGS (2000) The health and care of older people in care homes: a comprehensive interdisciplinary approach. A report of a joint working party. Royal College of Physicians of London, London. Department of Health (2012) End of Life Care Strategy Fourth Annual Report http://www.dh.gov.uk/health/files/2012/10/End-­‐of-­‐Life-­‐Care-­‐
Strategy-­‐Fourth-­‐Annual-­‐report-­‐web-­‐version-­‐v2.pdf Accessed 04/02/13 Bowman C, Whilstler J, Ellerby M et al (2004) A national census of care home residents. Age Agein, 33:561–566. • Small N, Froggatt K & Downs M (2007) Living and Dying with
Dementia. Oxford University Press: Oxford
• Katz J & Peace S (2003) End of life in care homes: a palliative
care approach. Oxford University Press: Oxford
• Hockley J & Clark D (2002) Palliative Care for Older People in
Care Homes. Open University Press: Buckingham
• Froggatt K (2000) Evaluating a palliative care education project in
nursing homes. International Journal of Palliative Nursing, 6 (3):
140-146.
• Kinley J, Hockley J, Stone L, Dewey M et al (2013) The provision
of care for residents dying in UK nursing homes. Age and Ageing.
doi: 10.1093/ageing/aft158