Chanel N°5. - Alsterhaus

Transcription

Chanel N°5. - Alsterhaus
EDITORIAL
Vieles in unserem Leben trägt die Bezeichnung
»wünschenswert«. Am allerliebsten dann, wenn
die Erfüllung dieses Ansinnens besonders unre­
alistisch erscheint. Dabei
liegt es doch in der Na­
tur des Wunsches, erfüllt
zu werden. Anderenfalls
wären Wunschzettel über
die Jahrhunderte schon
längst ad acta gelegt wor­
den. Sie erfreuen sich
aber immer noch größter
Beliebtheit, nicht nur bei
den ganz Kleinen.
märchenhaftes Heft, lassen Sie sich inspirieren
und die Fantasie schweifen.
die schönste zeit
am ende
des jahres
Dass Märchen traditio­
nell in die Weihnachtszeit
passen, hat jeder selbst als
Kind erfahren. Wir haben
aber auch das Gefühl, dass
Märchen nicht nur aus sai­
sonalen Gründen momen­
tan eine ganz besondere
Faszination ausüben. Wer
Magie für
in letzter Zeit das Kino­
den Alltag
programm verfolgt hat,
weiß, wovon wir spre­
Der Umweg über den
chen: Märchen liegen in
Weihnachtsmann ist ein
der Luft! Wie heißt es so
willkommener literari­
schön: »In alten Zeiten, wo
scher Kniff, denn er er­
Sven Zahn
das Wünschen noch gehol­
laubt uns ein wenig Magie
Geschäftsführer Alsterhaus
fen hat …«. Solche Zeiten
im Alltag. Mit unserem
Foto: Maurice Kohl
wünschen wir uns doch
Weihnachtsmagazin laden
alle ab und zu. Ein bisschen entspannen, träu­
wir Sie ein in diese magische Welt des Wün­
men und die Gedanken mutig in alle Richtun­
schens. Sie liegt gar nicht so weit entfernt, wie
gen schweifen lassen. Wann, wenn nicht jetzt,
wir immer glauben. Blättern Sie sich durch ein
2
hermes.com
3
ist die Zeit gekommen, sich etwas von diesem
Traum zu erfüllen. Mit oder ohne Wunschzet­
tel: Ist nicht etwas wahr an der Idee, dass das,
was man sich wirklich sehr wünscht, auch in
Erfüllung gehen kann? Es gibt viel zu schauen
und zu lesen in unserem Heft. Zum Beispiel
darüber, wie sich ungeliebte Geschenke am
Ende als besonders schön erweisen können.
Der Schriftsteller Wladimir Kaminer erzählt
uns vom deutschen und vom russischen Weih­
nachtsfest, vom Feiern und, was Geschenke
ihm bedeuten. Und natürlich zeigen wir Ihnen
alles, was Sie brauchen, damit das »Spieglein
an der Wand« ohne jedes Zögern »Du bist die
Schönste ...« antwortet.
Märchen liegen
in der Luft
Kommen Sie ins Alsterhaus, schließen Sie
vor der Tür einen Moment die Augen und
überlegen Sie sich, welchen Traum Sie Ihren
Liebsten oder sich selbst in diesem Jahr erfül­
len möchten. Aus Wunsch kann Wirklichkeit
werden!
Ihr Sven Zahn
06
07
inhalt
Contributors
64 Seiten Einkaufskultur
zum Blättern
Ohne sie wäre unser Magazin nicht das, was es ist: die kreativen Mitstreiter.
Auf dieser Seite wollen wir vier von ihnen – stellvertretend für alle – vorstellen.
14
Zeitlose Legende
Für immer: Chanel N° 5
20
34
12
Sofia
Coppola
Adriano Sack über eine
Frau mit Stil
Nine D’Urso
Das Gesicht zum Parfum
von Bottega Veneta
SPIEGLEIN,
SPIEGLEIN
Märchenhafte Düfte
und Pflege
08
10
13
Gute Geschenke
Von Moleskine und Möve
Alle Jahre
wieder
Weihnachtsvarianten von
Anne Urbauer
Edle Socke
Eine Kostbarkeit
von Falke
28
44
Wunschzettel
Wunsch- und Geschenkideen
für Weihnachten
57
56
SCHÖN
SCHREIBER
Stilvolle
Schreibutensilien
62
Lingerie und Nightwear für
lange Winternächte
58
60
Schöner
Zu hause
Stoffe für Ideen von
JAB Anstoetz
05
Contributors
4
ist verschlagen, bösartig, monströs. Er bevölkert Sagen, Märchen
und Dorfchroniken. Der Wolf ist schlichtweg das große Angst­
symbol des Menschen – und der heimliche Star unseres Foto­
shootings in der Heftmitte. Dem grau-melierten, sibirischen
Wolfsrüden begegnete jeder am Set mit Respekt – und bei leichtem
Knurren mit echtem Grusel. Doch blieb er wirklich professionell:
Was der Fotograf (und der Tiertrainer) sagte, war Gesetz.
peter
langer
Er ist der Mann, der wie kein anderer das leblose Objekt zum
Leben erwecken kann: Peter Langer, deutscher Fotograf und
großer Ästhet des Stilllebens. Seine mehrfach prämierte Stilkolumne im Zeit Magazin, in der er genau diese erschafft,
wurden eine Art Markenzeichen. Und auch für unser Magazin
erfindet er märchenhafte Universen. Er lässt Duftflakons
Abenteuer vor Scherenschnitten erleben und Schreibgeräte
in Pergament- und Büttenlandschaften wandeln. Geschichten
fürs Auge. Wie ein einziger großer Sagenschatz.
ANNE
URBAUER
kennt sich mit Tradition bestens aus. Die Journalistin und Blatt­
macherin in den Bereichen Design, Mode und Trends (Monocle,
NZZ am Sonntag) ist auf einem oberbayerischen Bauernhof groß
geworden. Und so fiel es ihr auch nicht schwer, einmal die Weih­
nachtsrituale zum Anlass zu nehmen, uns die Traditionen jenseits
der Tradition zu zeigen – Patchwork-Bescherung und heiliges
Fest unter Palmen beispielsweise. Urbauer leitete zuletzt das
außergewöhnliche Münchner Opernmagazin Max Joseph und das
Berliner Kulturmagazin Liebling. Heute ist sie Chefredakteurin
der Zeitschrift Country.
Fernweh
Traumhäuser von
Richard Meier in Bodrum
Wertsache
03
der wolf
TRAUM­
GEWAND
Das Portemonnaie von
Golden Head
Editorial
Bewundert vom Volk, umworben von den Schönen und Mächtigen,
versteckt entdeckt in Tristesse und Armut: Die Märchenprinzessin
unserer Zeit ist das Model. Kleine Mädchen wollen so werden
wie sie. Große Jungs sie erretten (oder einfach nur in ihrer Nähe
sein). Die Modelkarriere bleibt eine magische Projektionsfläche
unserer Wünsche nach Schönheit, Ruhm, Erfolg. Und Sophie
Vlaming, das niederländische Star-Model, darf das PrinzessinnenSein in unserer märchenhaften Modestrecke endlich einmal wört­
lich ausleben – in majestätischen Roben.
Weihnachten mit
Wladimir Kaminer
Feine Kleider und funkelnder Schmuck
für einen unvergesslichen Abend
Auf den Spuren von
Schönheit und Essenz
die Prinzessin
Eine Waggon­
ladung Geschenke
WEIHNACHTEN WIE
IM MÄRCHEN
IM PARADIES
DER DAMEN
11
Eva Mendes
Eine Muse für Thierry Mugler
62
Impressum
5
Portrait
Für immer
E ine F rau M it S til
C hanel N°5
Der Duft,
Der nie vergeht
Coco Chanel hasste Parfums. Sie fand, eine Frau dürfe ruhig mal nach einer Frau riechen.
Gute 37 Jahre wartete sie deshalb, bis sie 1921 ein Parfum für sich akzeptierte – eines, das
90 Jahre später alle 30 Sekunden über den Ladentisch geht und noch heute den schlichtnumerischen Namen seiner ersten Kundin trägt: Chanel N°5.
von
U lf L ippitz
einen Duft mit der Note von Winterschmelze zu
destillieren – aus dem Ende 1921 schließlich das
erste Parfum von Chanel hervorging. Nach wie
vor wird es aus 31 Parfumrohstoffen hergestellt,
von denen Rose, Jasmin, Vetiver und Bergamot­
tenöl selbst für ungeübte Nasen durchscheinen.
Coco Chanel wollte, dass es ein Parfum für
Frauen ist, die sich selbst gefunden haben. Der
Grundgedanke hat sich bis in das Internet-Zeit­
alter gehalten. Chanel N°5 eignet sich nicht für
Mädchen, die noch flatterhaft suchen.
Sofia
Coppola
Coco Chanel wollte ein
Parfum für Frauen, die sich selbst
gefunden haben
Frauen entscheiden sich in jungen Jahren erst
einmal gegen den Duft, um später überraschen­
den Gefallen daran zu finden. Und die Geschich­
ten ihres Ehemanns zu hören, der an ihrem Hals
schnuppert und sofort von seiner Mutter schnat­
tert. Na ja, eine Frau muss noch ganz andere Din­
ge aushalten.
Niemals in die Fallen der Männer tappen:
die hart erkämpfte und doch hingegossene
Allüre einer großen Tochter.
von
A driano S ac K
Illustration
D aavid M ö rtl
einmal besonders hübsch, aber sinnlich, unsicher,
Alles fing so vielversprechend an! Und wurde dann
töd­lich entschlossen. Sofias Besetzung war der
ziemlich schlimm. Sofia Coppola, eine der perfek­
letzte Geniestreich ihres Vaters. In meinen Augen
testen Frauen unserer Tage, hat Aufstieg und Fall,
hat sie für ihre Leistung und für die Prügel, die
Privileg und Erniedrigung im Schnelldurchlauf
sie ungerechterweise dafür bezog, lebenslangen
erledigt. Ihr erster Filmauftritt war die Taufszene
Welpenschutz verdient.
in »Der Pate«. Sofia spielte den neugeborenen
Zumal sie die genau richtigen Konsequenzen zog.
Sohn von Conny Corleone und war als Säugling
Sie gab die Schauspielerei auf, wurde Regisseurin
sehr überzeugend. Natürlich war ihr Auftritt auch
und zeigte es allen. Der Trick an ihrer Arbeit, die
überschattet von den gegengeschnittenen Massen­
auf aufreizende Art
hinrichtungen, die ihr
von ihrem Wesen und
Filmonkel und Taufpa­
ihrem Leben nicht
te Michael Corleone –
Modisch
trennbar scheint: Sie
der neue Pate! – zur
macht aus Vorteilen,
Feier des Tages arran­
wagemutig,
die Nachteile sein
giert hatte. Dass sie in
aber nicht
könnten, Trumpfkar­
einem Film ihres Va­
ten. Nichts kann ge­
ters einen Sprössling
hysterisch
fährlicher sein, als der
der Corleones spiel­
Verdacht, es zu leicht
te, ist typisch für das
im Leben zu haben
darstellerische Früh­
und alles nur durch die richtigen Beziehungen zu
werk von Sofia Coppola. Sie wuchs im über­
erreichen. Sofia umgab sich immer mit den rich­
großen Schatten ihres Vaters auf – ca. so groß
tigen kreativen Menschen. Und für ihren ersten
wie ein Privatjet –, der in den 70ern als Genie
großen Kinofilm »The Virgin Suicides« bot Sofia
galt: also in Hotelzimmern, unter Superstars, und
ein Casting auf, wie es nur ein Mädchen aus Hol­
vermutlich auch unter dem Generalverdacht, dass
lywoods Hochadel kann: Kathleen Turner, James
auch in ihr ein Talent schlummern müsse. 1990
Woods, Josh Hartnett, Danny DeVito, Giovanni
wurde dieser Verdacht erst einmal ausgeräumt.
Ribisi, Hayden Christensen und vor allem Kirs­
Sofia spielte die inzestuös verliebte Tochter von
ten Dunst. Nebenbei inspirierte sie die franzö­
Michael Corleone in »Der Pate – Teil III« und
sische Band Air zu einem der besten Alben der
wurde im Film von einem besonders versierten
späten 90er-Jahre. Was ihr aber vor allem gelang,
Killer und in der Wirklichkeit von den Kritikern
war ein Film, der zart, verträumt, mädchenhaft,
hingerichtet. Wer den Film mit klaren Augen be­
grausam war. Unverkennbar das Werk einer jun­
trachtet – und nicht mit den Augen eines Fans, der
gen Frau und zugleich perfekt im Einklang mit
vom schwindenden Talent Francis Ford Coppolas
ihrer Zeit.
enttäuscht war –, sah ein junges Mädchen: nicht
6
Natürlich ist sie auch eine Modeikone. Ob­
wohl nicht hochgewachsen, bevorzugt sie
flache Schuhe – ein Pièce de Résistance der
vermeintlich zu kleinen Frau. Meist sieht man
sie in schlichten Blusen (weiß oder schwarz),
was nur den Showeffekt unterstreicht, wenn
sie für den großen Auftritt eine Robe trägt –,
die dann garantiert richtig ausgewählt ist. Als
sie für »Somewhere« den Goldenen Löwen in
Venedig erhielt, tat sie dies in einem Kleid
von Louis Vuitton mit Tuschemuster. Feier­
lich genug für den Lido, albern genug für Mo­
defreunde. Sie ist das, was man eine Fashio­
nista nennt, aber sie macht kein Aufhebens
darum. Bevor es irgendwer realisierte, hatte
sie bereits eine eigene kleine Linie in Japan.
Die richtigen Designer, Marc Jacobs, Stella
McCartney etc. sind ihre Freunde. Anders
aber als bei Lady Gaga oder Madonna, ent­
springt ihre Beschäftigung mit Kleidung nie­
mals dem Bedürfnis nach Show. Sie spricht
leise, mag eher schöne als laute Dinge.
Für die Louis-Vuitton-Kampagne, in der auch
Michail Gorbatschow und Keith Richards
zu sehen sind, posiert sie mit ihrem Vater im
Pampagras der Familienhazienda in Argentini­
en. Francis Ford Coppola sitzt auf einem Stuhl,
in der einen Hand hält er ein handschriftliches
Manuskript, mit der anderen weist er durch­
aus autoritär in Richtung seiner Tochter, die
hübsch dahingegossen am Boden liegt und
scheinbar ergeben ihrem Vater zuhört. Sie hat
die Anmut einer Frau, die sich durchsetzen
musste und trotzdem niemals in die Fallen der
Männer getappt ist.
Seit 90 Jahren beruht der Duft auf
denselben 31 Rohstoffen.
Fünf, das war für Gabrielle Bonheur Chasnel,
besser bekannt als Coco Chanel, eine magische
Zahl. Sie zeigte ihre Kollektion stets am fünften
Tag des fünften Monats, am 5. Mai eines Jahres.
Mit derselben, man muss schon sagen, Starr­
sinnigkeit entschied sie sich auch für die fünf­
te Probe, die ihr der Parfümeur Ernest Beaux
in seinem Labor anbot. Sie besuchte ihn in
Cannes – eine solvente Bettbekanntschaft, der
Großherzog Dimitri, hatte das Treffen arrangiert.
Beaux, dem früheren Chefparfümeur des Zaren,
erschien die frisch gegründete Sowjetunion kein
passender Ort für sein dekadentes Handwerk
zu sein, die nach Glanz dürstende Côte d’Azur
hingegen schon. Wie schön, dass Coco Chanel
gerade Urlaub am Mittelmeer machte und sich
liebevoll um die Exil-Russen kümmerte.
Auch für Beaux war die Fünf eine mystische
Zahl. Schließlich schlug sein Herz für den fünf­
ten Sinn, den Geruchssinn. Er wusste, welches
Kopfkino so ein Duft in Bewegung setzt. Wir
können nur ahnen, was Ernest Beaux in einem
Soldatenlager nahe Murmansk im Sommer 1918
erlebt hat. Wir wissen jedoch mit ziemlicher Be­
stimmtheit: Es muss eine mächtige Erfahrung
gewesen sein, die frischen Polarwinde um die
Nase, der herbe Geruch der Natur, so kostbar
für ihn, dass er im französischen Exil daran ging,
7
Es heißt, hat eine Frau sich einmal für N°5 ent­
schieden, wird sie nie wieder zu einem ande­
ren Geruchsaufheller greifen. Marilyn Monroe
ließ sich 1954 zu einem viel kolportierten Zitat
hinreißen, als sie gefragt wurde, was sie denn
nachts im Bett trage: »Zum Schlafen trage
ich nur ein paar Tropfen Chanel N°5.« Andy
Warhol widmete dem Flakon 1959 einen PopArt-Siebdruck – und verewigte ihn in neun
verschiedenen Variationen. In der hinreißenden
Sitcom »Absolutely Fabulous« von 1992 trank
die hedonistische Lebedame Patsy das Parfüm
aus der Flasche – als Ausdruck eines vielleicht
aus den Fugen geratenen Exzessverständnisses,
aber eines, das wenigstens noch mit den richti­
gen Symbolen gesegnet war.
Heute überwacht Karl Lagerfeld als Chanel-Chef
die ästhetische Vision, die Coco Chanel vor mehr
als 100 Jahren prägte. Die Begründerin des Pa­
riser Modehauses hatte keine Kinder – ein Erbe
hat sie der Welt trotzdem vermacht: das wohl be­
rühmteste Parfum – ein Duft, der nie vergeht.
Illustration: 1921 CHANEL N°5 by Sem
Chanel N°5, 50 ml, Eau de Parfum, 80 Euro, Erdgeschoss
Das perfekte Geschenk
Das perfekte Geschenk
Der 365-Tage-Kalender
von Moleskine
das Handtuch
von MÖVE
Es gibt Geschenke, die sind so einfallslos, das man sie nicht einmal
umtauschen möchte. Eines dieser vermeintlichen No-Gos entpuppt sich auf den
zweiten Blick als sorgfältig ausgesuchtes Kleinod.
Gut gemeint ist nicht gleich gut gelungen. Das gilt gerade für Geschenke. Aber
auch das Sich-Beschenkenlassen will gelernt sein. Beim vorurteilslosen Blick auf
das eine oder andere Präsent kommt vielleicht doch noch Freude auf.
M oleskine
M ö ve
Text
Text
T ill S chr ö der
Kalender gehen gar nicht. Es gab Zeiten, da
habe ich zu Weihnachten zwei Agenden und
drei Wandkalender – einen mit Kochrezepten,
einen mit Bildern von Claude Monet, einen
selbst gemachten mit getrockneten Blumen und
Urlaubsfotos – bekommen. Spätestens im März
wird schon nicht mehr umgeblättert und die
Agenda trage ich ein paar Tage mit mir herum,
schreibe beflissen mit dem Füllfederhalter ein
paar Geburtstage auf die weißen Blätter und
steige, kaum hat der Arbeitsalltag begonnen,
ganz schnell wieder auf die digitale Version in
meinem Smartphone um. Mein digitaler Kalender
denkt nämlich mit. Er spricht mit mir – piepst,
wenn ich zum Zahnarzt muss, blinkt, wenn die
Steuer ansteht, könnte wahrscheinlich sogar
vorformulierte SMS termingerecht an einge­
speicherte Geburtstagskinder schicken und lässt
sich so schön einfach von unnötigem Ballast
bereinigen. Einfach löschen.
Jeder Eintrag, jedes geschriebene
Zeichen löst Erinnerung aus
Dann irgendwann passiert, was kommen muss:
Telefon im Taxi verloren. Alle Daten weg, weil
kein Backup. Keine Hardcopy auf Papier. Nicht
mal mehr einige Fetzen Papier mit der wichti­
gen Telefonnummer, die man wieder aus dem
Papierkorb zusammenklauben könnte.
Notizbuchbesitzer können da nur müde lä­
cheln. Sicher, ihre Büchlein könnten auch ver­
lustig gehen – eine echte Tragödie, keine Fra­
ge – aber auf die Idee, ständig vermeintlichen
Datenmüll aus ihren beschriebenen Seiten zu
entfernen, kämen sie niemals. Wirklich nie­
mals. Jeder Eintrag hat seine Berechtigung, je­
des geschriebene Zeichen löst Erinnerung aus.
Ein Moleskine-Notizbuch ist ein persönliches
Dokument, das man aufbewahrt. Das, selbst
wenn man kein wirkliches Tagebuch führt,
einen solchen Charakter bekommen kann. Ich
reiße eine Seite ein, wenn ein Tag schlecht war;
mache ein Eselsohr, wenn etwas Denkwürdiges
passiert ist; denke mir Zeichen aus, die nur ich
entziffern kann. Ich sammle sie seitdem in mei­
nem Regal und schmökere ab und zu sentimen­
tal in alten Zeiten.
Und selbst diejenigen unter uns, denen jegliche
Nostalgie abhandengekommen ist, schätzen
das kleine Büchlein aus Gründen der Prakti­
kabilität. Nirgends ist der Notizblock so grif­
fig gestaltet wie beim Moleskine: abgerundete
8
N ikolas F eireiss
Ecken, Gummiband, Innentasche – und er liegt
verdammt gut in der Hand. Eine Seite erfüllt
die Funktion eines Lineals und die mitgelie­
ferte Weltkarte weckt noch echtes Fernweh
ob seiner altertümlichen Anmutung. Wer hat
sich denn je schon mal aufgrund eines GoogleEarth-Abbilds auf die Reise gemacht?
Das Notizbuch bewahrt uns das
Leben – Seite für Seite
Und noch einen Vorteil gilt es zu nennen: Das
Adressbuch hat therapeutischen Wert. Wer hier
vehement durchgestrichen wurde, ist nicht auf
immer im digitalen Nichts atomisiert und damit
aus unserer Erinnerung gelöscht. Das durch­
gestrichene Gegenüber bleibt weiter präsent.
Entweder blickt man später mit Reue auf den
Kontaktabbruch zurück und knüpft neue Bande
oder man fühlt sich in seiner Entscheidung des
Kommunikationsentzugs bestätigt. Es tat so
gut, den Übeltäter zu tilgen. Auch jetzt noch!
Das Notizbuch bewahrt uns das Leben – Sei­
te für Seite. Ein schöneres Geschenk gibt es
kaum.
Moleskine, 2012,
12-Monate-Tageskalender, 17 Euro, Untergeschoss
Nein, ich finde nicht, dass Handtücher ein pas­
sendes Geschenk sind. Nicht für einen erwach­
senen Mann. Warum nicht gleich einen Wasch­
lappen? Für einen Studenten, der die erste eigene
Bude bezieht, mögen Handtücher durchgehen.
Als Teil der Hochzeitsausstattung für die Braut
gehören sie wohl auch dazu. Meinetwegen. Aber
für mich, bloß weil ich mal wieder Geburtstag
habe – und zwar nicht den 18ten?! Ich besitze
Handtücher und benutze sie auch. Ein Handtuch
zu schenken, ist das nicht ungefähr so, als ob
man ein Deo verschenkt?
Diese Handtücher waren Schwergewichte.
Ich konnte mich mit ihnen identifizieren
»Das ist ja ’ne schöne Überraschung« entfuhr
es mir also, als ich diese Handtücher, ein Ge­
schenk meiner Tante, auspackte. Manchmal bin
ich etwas undiplomatisch. Auf mich trifft zu,
was man landläufig mit »rauhe Schale, zarter
Kern« charakterisiert. Im Grunde genommen
bin ich nämlich sensibel, und genau diese emp­
findliche Seite in mir reagierte auf die Handtü­
cher ganz unerwartet. Sie mochte sie. Irgendwie
war ihr Griff und ihr Gewicht anders als bei
den – zugegebenermaßen schon ein paar Mal
zu heiß gewaschenen – etwas kratzigen Model­
len in meinem Besitz. Diese Handtücher waren
Schwergewichte, dabei ziemlich kuschelig und
ganz besonders griffig. Es mag sich merkwürdig
anhören, aber ich konnte mich mit ihnen identi­
fizieren. Da ich ein gründlicher, systematischer
Mensch bin, informierte ich mich über dieses
unwillkommene Geschenk, das bei unvoreinge­
nommener Betrachtung eigentlich ganz passabel
war. Möve »Bamboo« hießen die Tücher. Und
da sie nicht ohne Grund so genannt werden, bin
ich einverstanden. Zu 40 Prozent werden sie
nämlich aus Bambus-Viskose hergestellt, zu 60
Prozent aus Baumwolle, und diese Mischung
macht ihre besondere Qualität aus. Perlstruktur
nennt sich die Webart, in der das Tuch hergestellt
wird, und die ist verantwortlich für den schönen,
festen Griff. Da ich die Handtücher nun mal be­
saß – ich hatte es nicht über mein weiches Herz
gebracht, sie meiner Tante wieder zurückzuge­
ben –, beschloss ich, sie zu benutzen.
Ein Stresstest für die Handtücher sollte
Gewissheit bringen
Die Farbe übrigens war super. Ein schöner
Grauton, der im Vergleich sehr sichtbar werden
9
ließ, dass meine vorhandenen Bestände doch
etwas in die Jahre gekommen waren und die
Farbintensität nachgelassen hatte. Ich bin ei­
gentlich nicht so leicht rumzukriegen, und in
gewisser Weise passte es mir nicht, dass ich
meine erste spontane Ablehnung aus nachvoll­
ziehbaren, prinzipiellen Gründen so schnell
aufgegeben hatte. Ein Stresstest für die Hand­
tücher sollte meiner anschwellenden Sympa­
thie für das unpassende Geschenk eine ratio­
nale Grundlage geben. Ich ging also unter die
Dusche, bemühte mich, diese so tropfnass wie
nur irgend möglich zu verlassen und begann
mich mit dem »Bamboo«-Handtuch abzutrock­
nen. Um es mal auf den Punkt zu bringen: Kein
Problem, selten so schnell trocken geworden.
In der Info steht, das Handtuch habe eine »vier­
fach höhere Wasseraufnahmefähigkeit« und sei
außerdem »antibakteriell, luft- und feuchtig­
keitszirkulierend«. Nun ja, die Wasseraufnah­
mefähigkeit kann ich schon mal bestätigen.
Inzwischen halte ich Handtücher für einen er­
wachsenen Mann für ein sehr gelungenes Ge­
schenk. Wenn es die richtigen sind.
Möve »Bamboo«, Duschtuch, 55 Euro.
3. Etage
Musen
weihnachten mit
T h I err y M ugler
W ladimir K aminer
EvA Mendes
für ThIerry Mugler
eine waggonladung
geschenke
Wie wird man zur Muse? Gäbe es eine Checkliste für diesen Job, sähe sie bei Eva Mendes
ungefähr so aus: Schön? Ja. Sexy? Oh ja. Kann sich vor der Kamera bewegen? Sie ist immerhin
Schauspielerin! Und würde man diese Frau je mit einem Mädchen verwechseln? Absolut nicht.
Das macht Eva Mendes zur perfekten Muse für Thierry Muglers Parfum »Angel«.
Wladimir Kaminer ist ein in Deutschland lebender Schriftsteller mit einer bunten russischen
Seele. Sein erster veröffentlichter Text, »Wodka, rasiert« erschien 1998 in der »taz« und hatte
das russische Weihnachtsfest zum Thema. Seitdem ist Kaminer auf diesem Gebiet Experte, auch
wenn oder gerade weil er selbst den Heiligabend nicht unbedingt besinnlich begeht.
Interview
Text
nina kage
M arie- S ophie M üller
Wesen. Es braucht eine erwachsene Frau, um
damit durchzukommen, eine, die gerne auf­
fällt. Und vielleicht ist auch das eine Erklä­
rung für den großen Erfolg des Parfums: eine
Frau, deren erster Duft »Angel« war, bleibt
auch dabei.
Allein 2009 lag der weltweite Umsatz bei 100
Millionen Euro. Irgendwo auf der Welt geht in
einem von 122 Ländern vermutlich in diesem
Augenblick ein Flakon über den Tresen. Viel­
leicht auch, weil man sich damit ein Stück von
Muglers glamouröser Welt kauft.
In den 80er-Jahren prägte seine Ästhetik die
Pariser Laufstege. Seine Frauen sahen aus wie
Superheldinnen: kantig und hart, mit breiten
Schultern und winzigen Taillen, ausgestattet
Was macht Sie zum Weihnachtsexperten, Herr Kaminer?
Ich werde immer danach gefragt, wie die Russen Weihnachten feiern. Da­
durch, dass sich in Russland der kirchliche von dem bürgerlichen Kalender
unterscheidet, gibt es alle Feste doppelt: Das alte Neujahr, das neue Neu­
jahr, Weihnachten gibt es inzwischen in zweifacher Ausführung, aber auch
ohne diese Feste hat es nie an Feierlichkeiten gemangelt. In der Sowjetuni­
on sowieso nicht und in der kapitalistischen, russischen Realität feiern wir,
um nicht zweimal vom Sofa aufstehen zu müssen, vom 20. Dezember bis
zum 6. Januar durch. Das heißt, glaube ich, Weihnachtsferien.
Davon können die Deutschen nur träumen!
Ich glaube, dass Weihnachten für Deutschland sehr wichtig ist. Es gibt
einfach zu wenig Feste hier und gerade solche, die einen familiären Sinn
haben, wo Menschen, die sich im Laufe des Jahres nicht so oft sehen, an
einem Tisch zusammenkommen, sind ein rares Gut!
Was machen Sie selbst an Heiligabend?
Ich habe jedes Mal einen Kampf auszutragen, denn ich bekomme immer
sehr interessante Einladungen und Angebote. In den letzten Jahren habe
ich an der Volksbühne in Berlin eine Weihnachtslesung mit anschließen­
der Russendisko veranstaltet für Menschen, die Weihnachten nicht zu
Hause verbringen wollen oder können. Nicht jeder hat ja eine Familie
oder Menschen, zu denen er gehen will – aber niemand will alleine sein.
Und Ihre Familie ist damit einverstanden?
Ein Komet: der Flakon für
das neue Eau de Toilette
Vielleicht hat der Designer Thierry Mugler selbst
eine solche Liste aufgestellt, denn Eva Mendes
wirbt nun für sein Parfum »Angel« in einer Kam­
pagne, in der man gleich noch einen weiteren ih­
rer Vorzüge erkennt: Sie sieht in einem zartblauen
Chiffonkleid zum Anbeißen aus. Was sehr passend
ist, schließlich geht es hier um das erste Parfum,
das sich als »Gourmand-Duft« bezeichnen durfte.
»Angel« hat Inhaltsstoffe, die man eher in ei­
nem Dessert vermutet als in einem Flakon: Va­
nille, Karamell und Schokolade. Mugler hatte
sich einen Duft vorgestellt, bei dessen Geruch
man die Frau, die ihn trägt, am liebsten anknab­
bern möchte. In welchem Gericht neben dem
verführerischen Geschmack von Pralinen auch
die Früchte Bergamotte und herber Patschuli
vorkommen, bleibt sein Geheimnis. Fest steht,
dass viele davon kosten wollen.
Den Duft gibt es seit 1992 und seitdem ist er
ununterbrochen beliebt. Das ist in etwa so,
als würde sich 20 Jahre lang derselbe Jacken­
schnitt gleich gut verkaufen und bedeutet eine
Ewigkeit in einer Branche, in der jede Saison
neue Trenddüfte auf den Markt gebracht wer­
den und dann schnell und unbemerkt wieder
verschwinden. »Angel« ist dagegen ein Par­
fum, das man sich merkt. Und die Frauen, die
es tragen, werden auch nicht so leicht verges­
sen. Das stellt sich ziemlich schnell heraus,
wenn man den Flakon ein paar Leuten unter
die Nase hält. Meine Kollegin dachte sofort
an Jerry Hall. Ein Bekannter an eine Affäre in
Paris. Mein Mann erinnerte sich daran, dass
es das erste Parfum seiner ersten Freundin
war. »Angel« ist, anders als man dem Na­
men nach vermuten könnte, nichts für zarte
10
in Lacklederkleidern und Metallbustiers. Der
futuristische Look war schon Mitte der 90er in
die Jahre gekommen. Ende des Jahrzehnts zog
sich Mugler aus der Modelinie zurück, die in­
zwischen unter der Leitung von Nicola Formi­
chetti ein so aufsehenerregendes Comeback er­
halten hat, wie man es von Lady Gagas Stylist
erwarten darf. Thierry Mugler hat sich derweil
auf seine Parfums konzentriert, an deren Kreati­
on und Kampagnenentwicklung er entscheidend
mitwirkt.
Um ihn auch als Designer zurück auf die Bühne zu
holen, musste erst eine Frau wie Beyoncé daherkommen. Nachdem sie 2008 in der »Superheroes«Ausstellung sein berühmtes Motorcycle-Bustier
gesehen hatte, beauftragte sie Mugler, die Garde­
robe für ihre Welttournee zu entwerfen. Bestärkt
haben dürfte ihn ebenfalls, dass seine Mode auch
wieder auf der Straße angekommen war. Überall
sah man Tops mit Pagodenschultern, glitzernde
Röhrenhosen und Lederkorsetts.
Wenn, dann jetzt, wird er sich wohl gedacht
haben und machte sich daran, »Angel« für eine
neue Generation noch einmal zu überarbeiten.
Das Eau de Toilette ist eine leichte und raffi­
nierte Version des klassischen Parfums. Was
allerdings nicht heißen soll, dass Mugler zahm
geworden ist. Den Flakon hat er variiert, der
Stern ist für das Eau de Toilette zum Komet ge­
worden. Auch im Werbespot fährt er groß auf,
in dem Eva Mendes in einem Hochgeschwin­
digkeitszug durch die Nacht rast und im Traum
durch die Lüfte schwebt. Und dazu »The wind­
mills of your mind« singt. Singen kann sie
nämlich auch.
»Angel« von Thierry Mugler,
Eau de Toilette Vaporisateur, 40 ml, 59 Euro, Erdgeschoss
Meine Frau war streng dagegen, sie ist mehr für die klassische Variante.
Deswegen muss ich einen Kompromiss finden, um beides unter einen Hut
zu kriegen. Glücklicherweise haben wir Russen in Deutschland ja zwei
Feste. Also kann ich ein Weihnachten mit der Familie und ein Weihnach­
ten mit anderen Menschen verbringen.
Wann gibt es denn die Geschenke?
Es gibt natürlich auch an Heiligabend Geschenke, aber die Hauptge­
schenke gibt es zu Silvester, denn was hier Silvester ist, ist sozusagen
unser Weihnachten.
Am 31. Dezember, um Mitternacht, taucht der Weihnachtsmann mit ei­
nem großen Sack voller Geschenke auf. Normalerweise. Denn da wir viele
Verwandte, Freunde und Gäste haben, ist der Sack längst kein Sack mehr –
er ist zu einem Waggon voller Geschenke mutiert. Einer, der von mehre­
ren Männern getragen werden muss, so schwer ist er!
»Jedes
gute Geschenk ist
gleichzeitig ein
Verlust«
Wie praktisch, man kann also alle Geschenke, die man zum deutschen Weihnachtsfest bekommen hat, und die einem nicht gefallen,
direkt weiterverschenken!
Aber das ist doch keine gute Geste, etwas zu schenken, das man selbst nicht
haben will! Das ist nichts anderes als Schadenfreude. Man muss das schen­
ken, was man selbst auch gern hätte. Jedes gute Geschenk ist auch gleich­
zeitig ein Verlust für den Schenkenden. Nur dann hat es auch einen Wert.
Das beste Geschenk, das Sie selbst je bekommen haben?
Sie haben kürzlich ein neues Buch herausgebracht.
Das war eine Katze, vor ungefähr neun Jahren. Ein riesengroßer Kater,
Fjodor Dostojewski.
»Liebesgrüße aus Deutschland«.
Ein gutes Weihnachtsgeschenk?
Gibt es denn etwas, das die Deutschen von den Russen in Sachen
Weihnachten lernen können?
Ja, denn direkt eine der ersten Geschichten ist eine Weihnachtsgeschichte. Sie
handelt davon, wie wir mit einem kranken Kater am Weihnachtsabend in die
Nottierarztpraxis fahren und dort jede Menge Tiere mit weihnachtsbedingten
Verletzungen kennenlernen. Zum Beispiel einen Papagei, der sich an einer
Kerze den Flügel verbrannt hat, und große quadratische Meerschweinchen,
die geröntgt werden müssen, weil sie irgendetwas großes Quadratisches ver­
schluckt haben, wir tippen auf einen Adventskalender. Es ist eine sehr lebens­
bejahende Geschichte, denn am Ende können alle Tiere gerettet werden.
Nach wie vor ist ja Weihnachten in Deutschland ein sehr zurückhaltendes
Fest. Ein Abend, an dem sich die Menschen zu Hause einsperren. Die
Städte sehen aus wie leer gefegt! Die Russen feiern laut und gerne, auch
in einer großen Runde. Man fängt zu Hause an und dann geht es weiter. Es
ist doch kein gutes Fest, wenn man von Anfang an weiß, wie und wo es
endet.
Und was sollten die Russen sich abschauen?
Das sind gute Nachrichten.
Herr Kaminer, herzlichen Dank für das Gespräch.
Den deutschen Vorbereitungswahn finde ich sehr vorbildlich. Dass man
sich schon im Sommer auf Weihnachten freut und einstellt. Und die gan­
zen kleinen Details, die zum Fest gehören, das finde ich hochinteressant.
Foto: Jan Kopetzky
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Musen
Blickfang
B ottega V eneta
S chaufenster
Nine D’Urso
Für Bottega Veneta
Wunschzettel
Fürs Weihnachtsfest
Die Schönheit liegt ihr in den Genen. Anmut, Understatement und klassische Eleganz hat sie von
Kindheit an umgeben. Jetzt ist Nine d’Urso Star der Kampagne für den ersten Duft von
Bottega Veneta. Eine Rolle, für die sie wie geschaffen scheint.
Es ist immer dasselbe: Im Laufe des Jahres fallen einem 100 Sachen ein, die man
sich wünschen könnte, und kurz vorm Fest ist alles vergessen. Wir helfen Ihnen gern mit
ein paar Ideen auf die Sprünge.
Text
N ikolas F eireiss
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Nine d’Urso ist in gewisser Weise ein Verspre­
chen. Es besteht aus ihrer klassischen Schön­
heit und einer Familie, die für Stil und Eleganz
steht. Mutter Inès de la Fressange war in den
80er-Jahren die Muse der Pariser Modewelt
und lief erst kürzlich mit unglaublich unsicht­
baren 53 Jahren noch einmal über den Lauf­
steg. Nines Vater Luigi d’Urso war ein italie­
nischer Geschäftsmann und Kunsthändler, der
Großvater ein Marquis und die Patentante heißt
Caroline von Monaco. Nine d’Urso ist also –
noch – in erster Linie Tochter, 17 Jahre jung
und auf dem Sprung ins Leben, der gleich zu
einem Höhenflug ansetzt, denn Nine d’Urso ist
das Gesicht des neuen und ersten Duftes aus
dem italienischen Modehaus Bottega Veneta.
»When your own initials are enough«, lautet der
Slogan von Bottega Veneta und dieser drückt
aus, wofür das Haus steht: Individualität, Selbst­
bewusstsein und Modernität. Alles Attribute,
mit denen auch Nine d’Urso beschrieben wer­
den kann. Ihr Gesicht ist noch nicht so bekannt
und strahlt sofort etwas Fesselndes aus. Sie ist,
wie Bottega Veneta, von stolzer Herkunft. Sie
ist modern und dabei ganz eigen. Fast scheint
es, als sei Nine d’Urso das Gesicht, auf das Bot­
tega Veneta gewartet hat, bis es sein erstes Eau
de Parfum auf den Markt bringt.
1966 wurde Bottega Veneta gegründet und ist
berühmt für seine ganz besonderen Lederwa­
ren. Seit Tomas Maier 2001 Kreativdirektor
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von Wärme, Sonnenschein, dem Zirpen der
Zi­kaden vor einer eleganten Villa. Säulen, alte
Holzböden und ausgebleichte Fresken an den
Decken schaffen diese besondere Atmosphäre
gelebter Tradition. Die Bücher in der Biblio­
thek sind in edles Leder gebunden. Jeden Mo­
ment erwartet man Nine d’Urso, die in einem
champagnerfarbenen Kleid von Bottega Veneta
durch die Tür kommt. Frische Wiesen, gemäh­
tes Heu, Blumen, Erde, Holz und Leder sind
darüber hinaus die Assoziationen, die der Duft
hervorruft.
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Nonchalance, Stil und
Individualität lebt Nine d’Urso ganz
selbstverständlich
Bottega Veneta: eine Chypre-Kreation
aus rotem Pfeffer, Bergamotte, Patschuli, Jasmin,
Eichenmoos – und natürlich Leder
wurde, hat das Haus mit seinen Kollektionen
auch die Modewelt erobert. Längst war die Zeit
reif, die Philosophie von Bottega Veneta, das
Understatement und die Modernität auch über
einen Duft erfahrbar zu machen. Das Parfum
fängt den Traum vom venezianischen Land­
leben in einem Duft ein. Er ist durchdrungen
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Für ihren ersten Model-Auftrag arbeitete d’Urso
gleich mit einem Experten der Fotografie zusam­
men. Die Kampagne und der TV-Spot wurden
von Bruce Weber aufgenommen. Spielend leicht
gelingt es Nine d’Urso, die Feinheit, Individu­
alität und Sinnlichkeit von Bottega Veneta Eau
de Parfum, kurz, seine Seele, zum Ausdruck zu
bringen.
Sie löst ihr erstes Versprechen ein. Wir warten
auf mehr. Versprochen.
Bottega Veneta Eau de Parfum Vaporisateur,
50 ml, 75 Euro, Erdgeschoss
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Wie nach einem heißen Bad: Eau de Parfum Vaporisateur »L’Eau Serge Lutens«, 100 ml, 98 Euro. Serge Lutens, Erdgeschoss
Schön verpackt: zartes, schwarzes
Spitzenset »Vanité«, BH, 75 Euro, Serre-Taille, 60 Euro, und Shorty, 50 Euro. Chantelle, 3. Etage
Formvollendet: das weiße Smokinghemd, 90 Euro. Jacques Britt, 1. Etage
Kuss unterm Mistelzweig: Lippenstift in der Farbe Scarlet Rouge, 45 Euro. Tom Ford, Erdgeschoss
Prêt-à-Porter: die schicke und kühlende Shopping-Bag für den RoséDer Duft der Metropole: »New York Oud«, Eau de Parfum Vaporisateur, 100 ml, 310 Euro. Bond No. 9 New York,
Champagner, 55 Euro. Veuve Clicquot Boutique, 4. Etage
Erdgeschoss
Eleganter Klassiker: Manschettenknöpfe, 60 Euro. jacques britt, 1. Etage
Märchenstunde: zartes Nachthemd in
Blau-Melange mit weißer Spitze, 76 Euro. Vive Maria, 3. Etage
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Burberry
Da wird selbst der böse Wolf zahm: schwarzes
Kleid mit Volants von Burberry, 650 Euro.
burberry, 2. Etage
FOTOS
Markus Jans
Styling
NIKI PAULS
Blutrot, waldgrün oder tiefschwarz, raffiniert in Schnitt und Materialität, fließend
und körperbetont, das sind die Abendkleider dieser Saison. Wie aus einer Märchenwelt entsprungen, einem Reich der Sage und der Fantasie, das bevölkert ist von
zarten Prinzessinnen und schönen Prinzen, bösen Stiefgeschwistern und geheimnisvollen Tieren. Nicht das Hübsche, sondern das ausgesprochen Schöne, mitunter
auch gefährlich Verführerische macht den besonderen Reiz dieser Kleider aus.
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Gabentisch
Schöne Bescherung: Champagner Veuve Clicquot Brut Rosé. Cham­
pagnerglas »Sommeliers« von Riedel, 52 Euro. Etro, Eau de Parfum
Vaporisateur, 100 ml, 122 Euro. »Gucci Guilty Intense« Damenduft,
50 ml, 80 Euro, Eau de Toilette für den Herrn, 50 ml, 66 Euro.
Bodycream von Acqua di Parma, 150 g, 58 Euro. Tom Ford, »Santal
Blush« und »Jasmin Rouge«, Eau de Parfum Vaporisateur, 50 ml, je
175 Euro, und Lippen­stift, 45 Euro. »Oh, Lola!« von Marc Jacobs,
50 ml, 69 Euro. »Idealist« und »Illuminator« von Estée Lauder, 30 ml,
je 69 Euro. Samtbox für Godiva-Schokoladen und -Pralinés.
hugo
Wie dahingegossen: rotes
Seidenkleid, 299 Euro.
Hugo, 2. Etage
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burberry
Ball der Königskinder: dunkelgrünes
Kleid von Burberry, 695 Euro, Smoking,
Boss Black, 599 Euro.
Burberry, 2. Etage
Boss black, 1. Etage
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spieglein,
FOTOS
Peter Langer
In Zeiten, als das Wünschen noch geholfen hat, und aus Fröschen Prinzen wurden,
brauchte es keine Cremes und Düfte, um schön zu sein wie Schneewittchen. Heute verlassen wir uns jedoch lieber auf die Wirkung von märchenhaften Düften und Pflege­
produkten, wie sie nur die gute Fee und niemals die böse Hexe ersinnen könnte.
Alle Beauty-Produkte finden Sie im Erdgeschoss.
Gucci
»Gucci Guilty« ist ein Duft, der Liebende herausfordert. Das neue »Gucci Guilty Intense«
ist noch leidenschaftlicher. Der Damenduft ist ein orientalisch sinnlich-warmes Eau de Parfum, der Herrenduft
ein Eau de Toilette, das gleichermaßen provoziert und verführt. »Gucci Guilty Intense«, Eau de Toilette Vaporisateur,
50 ml, 80 Euro, »Gucci Guilty Intense«, Eau de Toilette Vaporisateur, 50 ml, 66 Euro.
dior
Ein neues Kapitel in der märchenhaften Geschichte von »J’adore«. Auf die üppige
Duft-Komposition des Eau de Parfum antwortet das neue Eau de Toilette mit einer selbstbewussten
Betonung des Bouquets der zarten Blütenblätter. Ein Duft, so luxuriös wie das Haus Dior,
Eau de Toilette Vaporisateur, 100 ml, 95 Euro.
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Etro
ESTÉE LAUDER
Paisleymuster sind das typische Erkennungszeichen der EtroKollektionen. »Paisley« heißt auch das neue Parfum des Labels. Ein sanfter Duft
mit blumigen und exotischen Noten wie Kardamom, arabischem Jasmin, rosa
Pfeffer, Ambra und Vanille, Eau de Parfum Vaporisateur, 100 ml, 122 Euro.
Vier Zaubermittel für einen Prinzessinen-Teint: »Advanced Night Repair«, das Reparatur-Serum,
das auch auch am Tag verwendet werden kann, 66 Euro, »Idealist« für ein verfeinertes Hautbild und
minimierte Poren, 30 ml, 63 Euro, »Illuminator« für einen ebenmäßigen Teint, 30 ml, 69 Euro,
und das Anti-Falten-Serum »Perfectionist [CP+]«, 78 Euro.
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SENSAI / KANEBO
PRADA
Seide kann Ihrer Haut mehr geben, als Sie für möglich halten. Die Pflege von Sensai mit wertvoller
Koishimaru-Seide ist Kult. Die Basis-Kombination aus Lotion und Emulsion macht sie besonders feuchtigkeits­
intensiv, ergiebig und hautverträglich. Sie werden es sehen und fühlen. Sensai Cellular Performance Lotion II,
125 ml, 65 Euro, Sensai Cellular Performance Emulsion II, 100 ml im Spender, 100 Euro.
»Prada Candy« ist die duftende Blüte im dunklen Märchenwald. Moschus,
Benzoe und Karamell machen dieses Parfum besonders verführerisch.
»Ein exzessiver Duft mit zu viel von allem«, beschreibt es Miuccia Prada.
Eau de Parfum Vaporisateur, 50 ml, 74 Euro.
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Shiseido
Dermalogica
»Future Solution LX Ultimate Regeneration Serum« optimiert die Hautfunktion
und steigert die Widerstandskraft der Haut gegenüber den Zeichen der Zeit. Es enthält die
maximale Konzentration des Wirkstoffes Skingenecell 1P, 30 ml, 270 Euro. Als Geschenk gibt
es von Shiseido als Ergänzung eine japanische Teeschale im typischen Nipponrot.
Ein grüner Tee klärt den Geist und macht von innen schön.
Hollywoodstars, Visagisten und Hautpflegeprofis sind Fans von Dermalogica,
der Hautpflegeserie aus Los Angeles. »Age Smart« pflegt, regeneriert und beugt gleichzeitig
vorzeitiger Hautalterung vor. Super Rich Repair, 50 ml, 92 Euro, Reversal Eye Complex, 15 ml,
63 Euro, Skin Resurfacing Cleanser, 30 ml, 10 Euro, Antioxidant Hydramist,
30 ml, 10 Euro, Daily Microfoliant, 13 g, 11 Euro.
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schön
FOTOS
peter langer
Luxus, der in der Hand liegt. Edle Schreibgeräte für die besondere Botschaft
oder die Notiz zwischendurch sind Stilbeweis im Detail und Accessoires, die
unser Leben schöner machen.
Alle Schreibwaren im Untergeschoss.
moleskine
Die Notizbücher von Moleskine mit fest-flexiblem
Einband sind Klassiker und in verschiedenen Größen,
Farben und Lineaturen erhältlich, ab 12 Euro.
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CARAN D’ACHE
Swiss Made: Füllfederhalter und Kugelschreiber
aus der Kollektion »RNX.316 Steel« mit Feder aus
Stahl und einer schwarzen PVD-Beschichtung, die
perfekte Gleitfähigkeit garantiert. Füllfederhalter,
275 Euro, Kugelschreiber, 135 Euro.
parker
Die neue Form des Schreibens: Die bewegliche
Schreibspitze des »Parker 5th« interagiert mit der
gravierten, metallenen Minenfassung der Parker
Ingenuity Collection. Schon nach wenigen
Worten passt sich das 5th Refill individuell dem
Schreibstil an, 160 Euro.
Otto Hutt
Otto Hutt, Sterling-Silber made in Germany. Die Traditions­
marke folgt den Prinzipien des Bauhauses. Füllfeder­
halter aus Sterling-Silber und 18-Karat-Goldfeder mit
eingraviertem Otto-Hutt-Logo, 495 Euro. Kugelschreiber,
Sterling-Silber, 225 Euro.
ONLINE
Diese Online-Schreibgeräte »Timeless Wood«
verwenden 45.000 Jahre altes Kauri-Holz aus
Neuseeland. Jedes ist ein Unikat und wird in einer
Holzkassette mit Zertifikat angeboten. Füllfeder­
halter, 160 Euro, Kugelschreiber, 150 Euro.
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Semikolon
Fächermappe mit 12 Fächern
und einem festen Einband.
Die 12 bunten Fächer bilden
einen Regenbogen.
CROSS
Die Linienführung der Cross-C-Serie im Industrie­
design – mit einem durch elegante Sportwagen
inspirierten Finish – verleiht dieser SchreibgeräteSerie einen Hightech-Look. Füllfederhalter mit
Schreibfeder aus 18-Karat-Massivgold, 155 Euro,
Kugelschreiber / Rollerball, 105 Euro.
FABER-CASTELL
PELIKAN
Holzkoffer mit 36 Künstlerfarbstiften und Pastellkrei­
den in den gängigsten Farben und feinster Qualität.
Zusätzlich eine große Auswahl von Zeichenmaterial
aus der PITT-Grafikserie (Stifte, Kohlen, Kreiden,
Spitzer, Knetradierer, Estompen usw.).
Ein perfekter Begleiter für Vielschreiber: der
Pelikan M1005 Demonstrator, ein transparenter
Kolbenfüllfederhalter in beeindruckender Größe
mit 18-Karat-Goldfeder, Rhodiumbeschichtung
und silbernen Beschlägen. Special Edition in
begrenzter Auflage, 580 Euro.
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im
der damen
FOTOS
ö zgür albay rak
c/o emeis deubel
Die feine Welt des Kaufhauses, die Émile Zola vor über
100 Jahren als das Paradies der Damen beschrieb, findet
man nach wie vor in seiner reinsten Form in der Parfümerie – sie speist sich bis heute aus zeitlosen Zutaten:
die Verführung der Aromen, das Spiel der Farben und
die Anmut der Formen. Eine Fotoreportage auf den
Spuren von Schönheit und Essenz.
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TOM FORD
Tom Fords Versprechen des Sex-Appeals sind nie
nur Lippenbekenntnisse: Seine Beauty-Serie besticht mit aufreizenden Lippenstiftkreationen wie
Scarlet Rouge, Violet Fatale und Nude Vanille.
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CREED
In den Duftwelten, auf die schon Kaiserin Sissi
schwor: Creed, der ehemalige Hofparfümeur,
betört noch heute mit exaltierten Kreationen.
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SERGE LUTENS
Orient trifft Okzident: Serge Lutens’ Düfte verbanden
schon immer westliche Reduktion mit der spielerischen
Vitalität des Maghrebs.
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MARC JACOBS
Marc Jacobs bereichert seine sinnliche Duftwelt um
eine weitere Facette: Das neue Eau de Toilette »Oh, Lola!«
ist eine fruchtige Variation seines Erfolgsdufts »Lola«.
BEAUTY
R eportage
kleine
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Duft ist Erinnerung. Und die Parfümerie im
Kaufhaus ein Duft-Archiv. Bei dem einen Ge­
ruch denkt man an die Mutter und den Duft ihrer
frisch eingecremten Hände, als sie uns über das
Haar strich. Ein anderer erinnert an das Rasier­
wasser des Vaters, das einem beim morgendli­
chen Abschiedskuss die Nase umwehte. An den
Duft der ersten großen Liebe, an Urlaubsreisen
in ferne Länder, deren ungewohnte Gerüche wir
auf immer mit Exotik und trauter Zweisamkeit
verbinden. Nirgendwo anders nehmen wir Düfte
so bewusst wahr wie an diesem Ort: der BeautyAbteilung des Kaufhauses. Kaum tritt man durch
die Eingangstür, fällt das tägliche Geruchschaos
von einem ab. Der mondäne Hauch fremder Duft­
welten heißt einen willkommen: Hier bekommt
die Nase Urlaub vom Tohuwabohu der Straße.
ACQUA DI PARMA
01 03
Mit seiner Serie »Le Nobili« beschwört
Acqua di Parma den Geist der kalabrischen
Gärten des 16. Jahrhunderts: Jasmin von
seiner betörendsten Seite.
Durchatmen. Duft-Harmonie durchströmt die
Sortimente. Die flüchtigen Essenzen der Pflege­
abteilung, immer im Erdgeschoss angesiedelt,
bestimmen die Duftnote des gesamten Hauses.
Jedes Haus erhält so auch ein persönliches Bou­
quet, ein wiederkehrendes Moment der Ver­
trautheit, das wir bei jedem Besuch gern wieder
abrufen und bestätigen. Die Beauty-Abteilung
bedeutet uns auch körperliche Erholung. Re­
generation unseres wichtigsten Schutzschildes
gegen die Widrigkeiten der Umwelt: der Haut.
Hier atmet sie auf, darf sich in wohlriechenden
Lotionen räkeln und unter sanften Cremes ent­
spannen. Hier bietet sich der gesuchte Balsam
für Haut und Seele: Skincare, die besänftigt und
heilt, aus den besten kosmetischen Forschungs­
laboren.
02
Wandert man die Flakons und Fläschchen, die
Tiegel und Cremedöschen in der Beauty-Abtei­
lung ab, lösen auch sie permanent Assoziationen
aus: Klassiker wie Blumenwiese, Wald, frisch
geschnittenes Gras, Zitrusfrüchte, Leder, Gre­
nadine und Veilchen umspielen den Spaziergän­
ger im Duftparcours. Aber auch Unerwartetes
wie Bücher, eine Duftnote, die Karl Lagerfeld
zusammen mit Kunstbuch-Verleger Gerhard
Steidl kürzlich ankündigte. Und natürlich ei­
nes: Verführung. Kein stärkeres Motiv erklärt
die Omnipräsenz der Duftstoffe. Es verspricht
Erotik, Leidenschaft und Nähe. Dieses Verspre­
chen zieht uns seit Jahrhunderten in die Wunder­
kammern der Parfümeure und Kosmetiker, ihm
suchen wir stets zu entsprechen – am liebsten
immer der Nase lang.
04
Lippenstift Scarlet Rouge von Tom Ford, 45 Euro.
»Oh, Lola!« Eau de Toilette Vaporisateur, 50 ml, von Marc Jacobs,
69 Euro.
Eau de Parfum Vaporisateur, »Gelsomino Nobile«, 50 ml, von Acqua di Parma, 85 Euro. Eau de Parfum Vaporisateur,
»Royal Oud«, 75 ml, von Creed, 175 Euro.
»L’Eau Serge Lutens« von Serge Lutens, Eau de Parfum Vaporisateur, 100 ml, 98 Euro.
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Traum
FOTOS
S abrina Theissen
Styling
A nn-K athrin O berme y er
StilL life-styling
B etty S ommer
Auch wenn die meisten Märchenprinzessinnen ihre Liebe mit Schläue, Mut und
Fleiß finden, so wussten auch sie schon um die Macht der kleidsamen Verführung.
Nicht umsonst ist in Märchen auffällig oft von »Leibchen« und »Hemdchen« die
Rede. Wir zeigen zauberhafte Lingerie und bequeme Nightwear für Prinzessinnen
und alle, die in langen Winternächten davon träumen.
Alle Artikel finden Sie in der 3. Etage.
LA PERLA
Schwarz wie Ebenholz: Body mit
zartem, transparentem Mittelteil, 385 Euro.
HANRO
Zart wie eine Feder: Set bestehend aus
leicht transparentem BH und Panty in
Taubengrau, 65 und 45 Euro.
JOOP!
Zum Nicht-mehr-Ausziehen-wollen:
schwarzer Jumpsuit, 70 Euro.
CALVIN KLEIN
Casual Beauty: Set aus gepolstertem
Bügel-BH und Slip in Schwarz mit weiß
abgesetztem Saum an Dekolleté und
Beinausschnitt, 40 und 20 Euro.
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LEJABY
La Dolce Vita: kurzes, schwarzes
Nightdress mit Polka-Dots-Muster,
100 Euro.
JUST CAVALLI
Zahme Wildkatze: BH-Hemdchen, 115 Euro, String, 56 Euro,
und Morgenmantel, schwarz-schimmernder Satin, abgesetzt mit
einem Saum in Leoparden-Print, 179 Euro.
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MARC O’POLO
Wochenende im Bett: Pyjama im HolzfällerLook, blau-weiß-kariert, 80 Euro.
Lauren by Ralph LaureN
Eine Nacht in den Highlands: schwarzes Nachthemd
mit kleiner gerüschter Schottenkaroborte, 70 Euro.
EMPORIO ARMANI
Königin der Nacht: Push-up-BH mit zarter
Spitze und passender Panty, 46 und 30 Euro.
SIMONE PÉRÈLE
Femme fatale: Set mit zarten, transparenten
Spitzendetails, bestehend aus schwarzem BH,
Miedergürtel und Panty, 80, 90 und 55 Euro.
FéRAUD
Kuschelig: Homewear-Zweiteiler »Leo de Luxe«
aus weichem schwarzen Nickystoff und schwarzweiß-meliertem Teddyfell, 249 Euro.
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LISE CHARMEL
Verführerisch: Push-up-BH und Taillenslip in
Miederoptik aus schwarzer Dentelle de Calais
und lackierter Mikrofaser, je 120 Euro.
PRINCESSE TAM TAM
Für Freizeit-Ballerinas: schwarzer Body mit
Spitzensaum und Spaghettiträgern, 65 Euro.
ELLE MACPHERSON
Schön verpackt: Set aus schwarzer Spitze,
BH unterfüttert mit durchschimmernden
roséfarbenen Körbchen und passende Panty
mit Schleifchen, 60 und 35 Euro.
TAUBERT
So weich: Hausmantel aus Nickystoff
mit Zopfmuster in Mauve, 129 Euro.
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VOM FEINSTEN
tradition
F alke
alle jahre wieder
die kostbarste
socke der welt
das beste
aller feste
Unbeschreiblich weich, warm und leicht. Die Vicuña-Wolle ist sehr selten und sehr
teuer, die Qualität dafür unübertroffen. Nur diese allerfeinste Wolle war Falke gut
genug für eine limitierte Auflage exklusiver Socken.
Das Weihnachtsfest zu Hause mit der ganzen Familie zu feiern ist das
unbestrittene Ideal, doch es führen viele Wege zu einer fröhlichen Weihnacht,
wenn besondere Umstände es erfordern.
von
Foto
N ikolas F eireiss
von
P eter L anger
Die Kinder fahren zur Oma, während der Baum
geschmückt wird. Das Bimbim der kleinen Mes­
singglocke kündigt die Ankunft des Christkindes
an, alle singen »Stille Nacht«, es folgen die Be­
scherung, der Kartoffelsalat mit Würstchen und
dann die Christmette. Am nächsten Tag Gans,
Rehrücken oder Karpfen und beim Spaziergang
am Nachmittag die Erkenntnis, dass man alle
Geschichten schon mindestens einmal erzählt
hat. Am zweiten Feiertag nimmt man sich vor,
im nächsten Jahr mal eine Runde auszusetzen.
Dann tritt Amnesie ein und zwölf Monate spä­
ter freut man sich wieder genauso sehr auf die
Familienfeier.
Weihnachten ist als Tradition so groß, dass es
höchst ambivalente Reaktionen auslöst, nicht
nur in einem selbst. Es gibt eherne Traditio­
nalisten, deren Seele Schaden nähme, würde
das Familienritual nicht ohne jede Abweichung
absolviert. Und es gibt verbiesterte Totalver­
weigerer, die jedes Jahr betonen müssen, die
Forschung kenne keinerlei Beweis dafür, dass
der Heiland am Heiligen Abend zur Welt ge­
kommen sei. Weihnachten ist aber das Fest der
Liebe, nicht der Sturheit. Es kann viel für sich
haben, eingefahrene Bahnen auch einmal zu
verlassen.
Meistens sind es Zäsuren wie Trennungen oder
bloßes Pech wie die Insolvenz des Billig-Feri­
enfliegers – wer Weihnachten anders begeht als
im Kreise der Familie, tut das oft unfreiwillig
und kämpft mit dem Aschenputtel-Gefühl, als
Einzige nicht zum Fest geladen zu sein. Dann
aber kommt man auf den Geschmack. Folgende
»andere Weihnachten« habe ich ausprobiert und
kann sie empfehlen.
Seit 1895 stricken die Falkes aus Schmallenberg
im Sauerland schon Socken und Pullover. Und
von Generation zu Generation versuchen sie da­
bei, sich selbst zu übertreffen. Die diesjährige
Herrenkollektion für Herbst / Winter 2011 / 2012
ist allerdings an Exklusivität schwer zu überbie­
ten. Falke ist weltweit der erste Bekleidungsher­
steller, der Socken aus Vicuña-Wolle anbietet.
Vicuña-Wolle ist die seltenste und teuerste der
Welt. Aus Vicuña-Wolle gewebte Stoffe sind
extrem leicht, halten besonders warm und sind
von einer Weichheit, die selbst Kaschmir um
Klassen übertrifft. Die Fasern sind einzigartig
fein und haben einen Durchmesser von nur
zwölf Tausendstel Millimetern. Ein mensch­
liches Haar ist ungefähr sechsmal dicker. Die
feingliedrigen Paarhufer, von denen die Wolle
stammt, sind die kleinsten Kamele der Anden,
die in über 4.000 Metern Höhe in Peru, Ecua­
dor, Bolivien, Argentinien und Chile leben.
Dass es in den Anden heute überhaupt noch
Vicuñas gibt, grenzt an ein Wunder. Die Jagd
der spanischen Eroberer auf das Vicuña – nicht
nur wegen der Wolle, sondern auch, um Wei­
deland zu gewinnen – hatte die Bestände stark
dezimiert. In den 60er-Jahren war die Spezi­
es vom Aussterben bedroht. Dank staatlicher
Schutzmaßnahmen und der Reglementierung
des Handels ist sie wieder gewachsen. Trotzdem
ist Vicuña-Wolle auf dem Weltmarkt nur schwer
zu bekommen. Weil die wild lebenden Tiere
nicht im Besitz von Farmern, sondern der All­
gemeinheit sind, fließen die Erlöse aus dem
Handel mit der kostbaren Wolle an die indigene
Bevölkerung und sind eine wichtige Einnahme­
quelle in den Vicuña-Gebieten. Für Falke ist es
eine besondere Ehre, für eine limitierte Kollek­
tion von Socken und Pullovern das kostbare Ma­
terial verarbeiten zu können.
aus gerade einmal 40 Gramm des
seltenen Vicuña-garns wird ein Paar
Socken gefertigt
Ein Vicuña darf nur alle zwei Jahre geschoren
werden und liefert dabei eine Garnmenge von
etwa 250 Gramm. Die gesamte Jahresproduk­
tion beläuft sich auf gerade mal 5.000 Kilo
Vicuña-Fell. Zum Vergleich: Bei Kaschmir sind
es um die 10.000 Tonnen. Für die Produktion
der Falke-Socken wurden pro Paar 40 Gramm
des kostbaren Vicuña-Garns verwendet. Die
Menge reichte für gerade zehn Paare der exklu­
siven Stücke und erklärt den stolzen Preis von
860 Euro pro Paar.
»Chaccu« sagen die Einheimischen dazu, wenn
den filigranen Tieren einmal im Jahr ihr haariges
56
Illustration
A nne U rbauer
Gold geschoren werden soll. Keine einfache
Angelegenheit, da Vicuñas zwar Herdentiere
sind, sich aber nicht in Gehegen halten lassen.
Die scheuen Tiere müssen von Hunderten von
Männern und Frauen zusammengetrieben wer­
den, bis schließlich ungefähr anderthalbtausend
Exemplare beisammen sind.
Die empfindliche Vicuña-Wolle wurde un­
gefärbt zu Falke-Socken verarbeitet. Ein be­
sonders ausgebildeter Stricker musste den
Herstellungsprozess an der Maschine mit der
Hand begleiten. Die Spitze der Socken wurde
sogar ganz von Hand gekettelt, und auch die
Etiketten sind mit der Hand eingearbeitet. Ei­
nen ganz besonders weichen Griff haben die
Socken, weil jeder einzeln nach dem Stricken
noch einmal separat gewaschen wurde. Ange­
boten werden sie in einer hochwertigen, hand­
gefertigten Nussbaum-Schatulle.
Die zehn Käufer dieser limitierten Edition
von Falke-Socken können sich ganz sicher
sein: Feinere, wärmere und exklusivere Fuß­
kleidung ist nicht vorstellbar. Allerdings gilt
hier wie auch sonst: Es war schon immer et­
was teurer, einen besonderen Geschmack zu
haben.
Socken aus Vicuña-Wolle von Falke, auf 10 Paar limitiert,
für je 860 Euro, Erdgeschoss
D aavid M ö rtl
Frustrationen verwandeln sich in Lacher, wenn
man sie anderen erzählt. Und sobald die Heran­
wachsenden merken, dass die Eltern an Heilig­
abend etwas Besseres vorhaben, bleiben sie im
Jahr darauf verlässlich zu Hause.
2. Patchworkbescherung à la Bethlehem
Nur weil man nicht dem klassischen Familien­
modell entspricht, feiert man noch lange kein
Fest zweiter Klasse. Stattdessen breitet man die
Arme weit aus, kocht, singt und spielt mit neu­
en und alten Kindern, mit heimatlosen SingleFreunden oder verwaisten Nachbarn. Wir sind
öfter Gast bei einer solchen Heiligabend-Gesell­
schaft aus Kreativ-Migranten mit ungeklärtem
Aufenthaltsstatus, Ex-Schwiegermüttern, aus­
nahmsweise glühweintrinkenden Moslems und
Models, die in der Stadt gestrandet sind. Dafür
fehlt regelmäßig die Dame des Hauses. Sie kann
sich auch mit 40 Jahren nicht dazu durchringen,
Heiligabend nicht bei den eigenen Eltern im
Schwarzwald zu verbringen. Na und? Herrliche
Abende und eine wahrhaft fröhliche Weihnacht.
Und sie atmet den Geist von Bethlehem.
1. Die After-Hours-Party
Die Kleinkinder sind müde gespielt, die Show
ist vorbei und es ist gerade mal 21 Uhr. Laden
Sie jetzt Freunde auf eine gute Flasche zu sich
nach Hause ein. Es ist genau die Zeit, wenn de­
ren herzlose Teenie-Kinder auf die Piste und
die schwerhörigen Großeltern zu Bett gehen.
Statt den Fernseher einzuschalten, hat man
als Mitglied der Sandwichgeneration besser
eine Verabredung, redet Erwachsenes und hört
Weihnachtsjazz. Sehr heilsam: Die eigenen
Erwartungsdruck leiden, ist es befreiend, am
23. Dezember abends ein großes Flugzeug zu
besteigen. Kaum schließt sich die Tür, fällt al­
les von einem ab. Tags darauf sitzt man am
Strand, froh, entkommen zu sein und verfolgt
auf dem Handy anhand der SMS wie in einem
Live-Ticker mit, wann zu Hause in Deutsch­
land die Bescherung beginnt. Ich habe einen
Heiligabend in einer Open-Air-Karaoke-Bar
in der Karibik in bester Erinnerung, in der wir
die einzigen Gäste waren. Es war sehr lustig
und auch ein bisschen wehmütig, ein Gefühl,
das den nächsten Morgen nicht überdauert.
Wichtige Geschenke – die Patenkinder! – hat
man vorab per Post geschickt. Und nächstes
Jahr, nimmt man sich in Äquatornähe heim­
lich vor, feiert man wieder ganz idyllisch zu
Hause.
3. Die Festflucht
Für viele, die das ganze Jahr über unter kom­
munikativem Overload, überfrachtetem Ter­
minkalender und anderem psychosozialen
57
4. Winter-Wonderland auf der Skihütte
Oberhalb von 1.500 Metern stehen die Chan­
cen auf eine weiße Weihnacht immer noch gut.
Dem Schmelz von Holzstuben, Kachelöfen und
der kalten Pracht draußen vor den GucklochFenstern können sich die wenigsten entziehen.
Allerdings sollte man auf perfekte Logistik ach­
ten: Es ist Hochsaison, also frühzeitig eine Hüt­
te reservieren. Der Weihnachtsbaum sollte vor
Ort organisiert werden, am besten beim vermie­
tenden Bauern oder einer Ferienhaus-Service­
agentur. Je älter und hölzerner das Haus, desto
mehr Umsicht im Umgang mit Kerzenlicht ist
geboten. Ein Tipp: am besten über Silvester
bleiben und zusehen, wie die aus dem Tal abge­
schossenen Raketen auf der Höhe, auf der man
wohnt, wieder umkehren.
Gut zu wissen, dass viele Wege zu einem fro­
hen Fest führen, wenn besondere Umstände es
erfordern. Allerdings halten Kinder unter 16
normalerweise nichts davon, Weihnachten »an­
ders« zu feiern.
Und was spräche dagegen, es auch 2011 zu hal­
ten wie jedes Jahr, wenn das Bimbim des Mes­
singglöckchens die Ankunft des Christkindes
ankündigt, alle »Stille Nacht« singen und dann:
Bescheeerung!!!!
Wohnen
J A B A nstoetz
Schöner
Zu hause
Wie in der Mode sind es auch beim Wohnen Accessoires, die einer Wohnung
Persönlichkeit und zeitgemäßen Stil geben. Kleine Veränderungen können große Wirkung
haben: Neue Gardinen, ein schöner Teppich in modernem Design – und schon hat die
Wohnung ein regelrechtes »Facelifting« bekommen.
Text
N ikolas F eireiss
Tausende Stoffe in noch mehr
Farben für unerschöpfliche
Möglichkeiten
Opas neobarocker Lesesessel hatte sentimenta­
len Erinnerungswert, mit der neuen Polsterung
in Shocking Pink ist er nun auch noch ein schi­
ckes Wohnobjekt. Das Tüpfchen auf dem i, das
dem ansonsten minimalistisch eingerichteten
Wohnzimmer genau den richtigen und wichti­
gen ironischen Bruch gibt. Dank der neuen Gar­
dinen hat das Schlafzimmer eine so kuschelig
warme Atmosphäre, dass man beim Aufwachen
gleich gute Laune bekommt. Und natürlich ist
es kein Zufall, dass die Farben so gut zur Aus­
legware passen. Die Liste, wie Wohntextilien
eine Einrichtung ergänzen, aufwerten und ihr
den individuellen Dreh geben können, ließe sich
endlos fortführen. Im gerade eröffneten House
of JAB Anstoetz im Alsterhaus finden Design­
freunde, die ihren eigenen anspruchsvollen Ein­
richtungsgeschmack auf diesem Feld verwirk­
lichen möchten, genau das, wonach sie suchen
und meist sogar noch mehr: Anregungen, Ideen
und Vorschläge, wie sie ihren Stil perfektionie­
ren oder interessant ergänzen können.
Erst wer die Auswahl kennt, wird
auf die richtigen Ideen kommen
Die Anstoetz-Stoffkollektion umfasst mehr als
2.000 Artikel in über 20.000 Farben. Einzelne
Stoffe gibt es in bis zu 200 abgestuften Farb­
nuancen. Ein Fest für Innenarchitekten und
ein Glück für jeden, der seine ganz speziellen
Farbwünsche verwirklichen möchte. Leinen,
58
Baumwolle, Wolle und auch Kunstfasern sind
in unterschiedlichen Fertigungsarten im Pro­
gramm. Und gerade edle Seidenstoffe sind eine
Spezialität des Hauses. Jede Saison werden neue
Kreationen mit außergewöhnlichen Farbspielen
herausgebracht. Silberne und goldene Effekte
gehören dabei zu den exklusiven Höhepunkten
für anspruchsvolle Inneneinrichtungen. Wer die
Welt von JAB Anstoetz entdeckt, wird erst er­
kennen, was alles möglich ist – auch, weil sich
JAB Anstoetz nicht auf einen Stil verpflichtet
hat. Zweimal im Jahr bringt der Stoffverlag aus
Bielefeld umfangreiche Kollektionen mit neuen
Designs für Möbel- und Dekorationsstoffe und
natürlich Gardinen heraus. Genauso wird jedes
Jahr das Spektrum an modernen, handgefer­
tigten Teppichen, Teppichböden und Polster­
möbeln erweitert. Klassisch, modern oder im
Landhausstil: Jede Lebenswelt findet hier das
passende Angebot. Oft machen gerade die Kon­
traste eine Einrichtung lebendig und geben ihr
Atmosphäre. JAB Anstoetz’ Anliegen ist es, seine
Kunden immer wieder zu überraschen. Sinnli­
che Inszenierungen betonen die Faszination und
Ausdruckskraft der Ware. Und immer wieder
arbeitet JAB Anstoetz auch mit internationa­
len Designern und Künstlern zusammen. Kein
Wunder, dass das Unternehmen regelmäßig
Design-Preise einheimst. Das StilgarniturenProgramm »Metropolitan« zum Beispiel ist in
Zusammenarbeit mit den Designern Peter Maly
59
und Carsten Gollnick entstanden und wurde mit
der weltweit wohl bedeutendsten Auszeichnung
für Produktdesign, dem Good Design Award des
Museum for Architecture and Design, The Chi­
cago Athenaeum, prämiert.
Von der Beratung bis zur Umsetzung:
alles aus einer Hand
Und damit von Planung, Einkauf bis hin zur tech­
nischen Umsetzung auch wirklich alles wie am
Schnürchen läuft, haben sich JAB Anstoetz und
das Traditionsunternehmen Schröder Raumaus­
stattung zusammengetan. Zum Service im Als­
terhaus, im House of JAB Anstoetz in der dritten
Etage, gehören die Auswahl aus dem gesamten
JAB Anstoetz-Sortiment, das gemeinsame Ent­
wickeln der richtigen Konzepte und im An­
schluss daran die perfekte handwerkliche Arbeit
vom Gardinenservice bis zur Polsterarbeit. Kars­
ten Schröder ist stolz darauf, gemeinsam mit JAB
Anstoetz allen Kunden stilsichere Beratung und
absolut professionelle Umsetzung in angemes­
sener Zeit garantieren zu können. Und last but
not least: Die exklusiven Farben des britischen
Herstellers Farrow & Ball, die Schröder im Pro­
gramm hat, lassen Kennerherzen höherschlagen.
Die 132 hochpigmentierten Farben für Wände,
Möbel und Fußböden lassen sich perfekt mit den
prächtigen Anstoetz-Textilien abstimmen.
JAB Anstoetz, 3. Etage
fernweh
bodrum
Mythisches Sommerglück und Europas südli­
che Strände sind kein selbstverständlicher Reim
mehr. Von dem lauschigen Fischerdorf, das
Saint-Tropez einmal war, ist wenig geblieben,
und auch die übrige Côte d’Azur wurde touris­
und der Couchbereich mit Panoramablick bil­
den separate Intensitäten. Stützpfeiler, Säulen,
tragende Wände wirken nie massiv, sie lösen
sich in einen harmonischen Rhythmus grafi­
scher Strukturen auf und machen die mit einem
tisch restlos erschlossen und bezahlt die Folgen
ihres legendären Rufs mit ihrem urspünglichen
Charme. Während die Menge ans französische
Mittelmeer strebt, nimmt ein neues Jetset-Ziel
Gestalt an, das alle mediterranen Reize zu bie­
ten hat und von dem doch nur die wenigsten
wissen. Gemeint ist Bodrum, jene idyllische
Halbinsel an der türkischen Riviera, die man­
cher St. Barths- und Saint-Tropez-Kenner als
wohltuende Zeitreise empfindet. In Bodrums
nördlichen Hügeln, nur 20 Autominuten vom
Küstenstädchen Yalıkavak und seinem renom­
miertem Jachthafen entfernt, entsteht eine vi­
sionäre Villensiedlung. Richard Meier hat sie
im Auftrag von Nicolas Berggruen entworfen.
Die Bauarbeiten haben begonnen; die erste der
23 geplanten Villen ist im November 2011 be­
zugsfertig.
Berührt von der Stille und Menschenleere, den
alten Zisternen und über die Hänge verstreuten
einstöckigen weißen Würfeln der traditionel­
len anatolischen Musandira-Häuser skizzierte
Richard Meier an Ort und Stelle ein Ensemble
von schneeweißen Villen. Seine spontane Idee
arbeitete er zu fünf Haustypen von raffiniertes­
ter Modernität und makelloser Anmut aus, zu
fünf Variationen eines Grundthemas: der mit
Hilfe von Stein, Glas, Licht und Luft und Geo­
metrie ins Werk gesetzten Feier der Humanität.
Gemeinsam ist seinen Entwürfen der großzügi­
ge, über zwei Stockwerke aufragende, komplett
verglaste Wohnbereich mit Meerblick. Dass die
von eleganten Rundsäulen getragene Decke an
die Architektur der Stoa, des antiken Hallen­
baus, erinnert, der zum Marktplatz hin offen
das Zentrum der griechischen Agora umgab, ist
kein Zufall: Mag das Haus für den Amerikaner
auch ein Ort der Geborgenheit sein, so dient es
doch nie der Isolation. Jede Richard-Meier-Vil­
la kreiert eine kommunikative Atmosphäre, die
sich zwanglos auf mehrere Zentren verteilt. Sie
ist zur Terrasse hin offen, bezieht das Treppen­
haus und die Innenbalkone des ersten Stocks in
ihre große Bewegung ein und sorgt zugleich für
die Privatsphäre von Bewohnern und Gästen.
Der gemeinsame Raum ist mit kosmopoliti­
scher Ungezwungenheit gestaltet, der Kamin,
der Pool, der überdachte Speisetisch im Freien
starken Sinn für kubistische Grazie begabte
Konstruktion fast spielerisch transparent. Die
Dialektik von Durchlässigkeit und Geschlos­
senheit ist bei Richard Meier nicht nur eine
Qualität des Raums, sondern auch eine Funk­
tion der Persönlichkeit, ein Pas de deux zwi­
schen Ich und Welt. Seine auf einem soliden
Fundament aus dem Fels wachsenden Villen
besitzen das Ethos eines gefestigten Charak­
ters, der in sich verwurzelt und zugleich groß­
zügig, neugierig und reich an Emotionen ist.
Mit dieser Empfänglichkeit begründet der Ar­
chitekt seine Vorliebe für das allgegenwärtige
Richard-Meier-Weiß. Er schätzt die Nichtfarbe,
die alle Spektralfarben enthält, weil die Farben
der Landschaft und der Wechsel von Licht und
Schatten sich auf ihrer Basis ungehindert ent­
falten. Signalisieren weiße Flächen doch maxi­
male Offenheit, Leichtigkeit und Optimismus,
Zukunft statt Vergangenheit und das schwere­
lose Vermögen, sein Leben mit jedem Tag neu
zu beginnen. Die Eindrücke strömen auf eine
Richard-Meier-Villa ein und durch sie hin­
durch. Sie lässt sich vom Klima, von Wind und
Licht durchspülen wie eine Grotte und strahlt
dabei die heitere Souveränität eines modernen
Tempels aus.
Für Richard Meier geht es darum, die Archi­
tektur auf das Nichtmaterielle hin zu öffnen.
Er versteht sie als ein Element, das sich kon­
trapunktisch zur sie umgebenden Natur ver­
hält, das die Landschaft wie ein Brennspiegel
bündelt, steigert und fokussiert. Während die
Natur von einem Augenblick zum anderen ihr
Gesicht verändert, inszeniert sich die Architek­
tur als Fluchtpunkt und meditatives Zentrum
der Verwandlung. Gerade weil sie ein durch­
dachtes Nichts ist, lässt sich das Außen auf die
flüchtigen Rahmungen ein, liegt den Terrassen­
aussichten wie ein Schauspiel zu Füßen. Der
Bewohner genießt ein kontinuierliches Wech­
selspiel von Kunst und Natur, von Innen und
Außen, Ruhe und Bewegung. In diesem Sinne
ist Richard Meiers Architektur mit ihren kurz­
weiligen Perspektiven, tangentialen Blicken
und variierenden Klimazonen in hohem Maße
regenerativ. »Im Grunde meditiere ich in mei­
ner Arbeit über Raum, Form, Licht, die Bedin­
Präsenz
statt illusion
Das neue Hideaway in Bodrum:
Richard Meiers Villen in Yalikavak
An der türkischen Riviera beginnt der verlorene Charme von Saint-Tropez neu zu erstrahlen.
Bodrum heißt die Halbinsel, die alles bietet, was die Côte d’Azur einst ausmachte: endlose
Strände, malerische Buchten, unberührte Fischerdörfer und ein mildes, frühlingshaftes Klima,
wenn hierzulande das Thermometer Minusgrade anzeigt. Den Jetset fasziniert aber noch etwas:
Auf Bodrums antiken Hügeln entsteht Avantgarde-Architektur. Richard Meier entwarf
23 Villenträume für das mediterrane Paradies, die einer neuen Generation
ein exklusives Zuhause bieten.
60
61
gungen, unter denen sie zustande kommen und
sich entfalten können. Mein Ziel ist Präsenz,
nicht Illusion.«
Der Amerikaner ist durch zahlreiche öffent­
liche Gebäude wie das kalifornische GettyCenter berühmt geworden und wurde dafür
mit dem Pritzker-Preis für Architektur, der
höchsten Auszeichnung seiner Innung, geehrt.
Doch die größte Herausforderung, der ein Ar­
chitekt sich stellen kann, bleibt am Ende des
Tages das Wohnhaus. Denn hier zeigt sich, wie
viel er vom menschlichen Dasein und dessen
elementaren Bedürfnissen begriffen hat und ob
er wegweisend bleibt für kommende Genera­
tionen.
Mit Takt und Subtilität hat Richard Meier in
Bodrum auf das humane Maß der Antike zu­
rückgegriffen. Die Struktur der Villen ist so
unaufdringlich wie klar, seine Vision ist pu­
ristisch, elementar, auf das Wesentliche kon­
zentriert. Damit steht nicht nur der Mensch
im Zentrum, die Architektur schlägt auch eine
Brücke zur Kulturlandschaft der anatolischen
Halbinsel und führt ein Gespräch mit ihrer lan­
gen Tradition.
Bereits im Altertum war Bodrum ein Kno­
tenpunkt der Welten, arrangierte sich mit der
Eroberung durch Alexander dem Großen, im­
portierte die griechische Baukunst, trieb mit
Ägypten regen Handel und pflegte das persi­
sche Erbe. Die vom Villenensemble 45 Auto­
minuten entfernte Stadt Bodrum ist auf den
Mauern des antiken Halikarnassos erbaut, das
der persische Satrap Maussollos in eine mo­
derne Festungsstadt umrüstete. Die internatio­
nale Gesellschaft, die das türkische Elitedomi­
zil heute frequentiert, hat Bodrum von Neuem
zum globalen Schlüsselort gemacht. Mit dem
Villenensemble Richard Meiers wird die Bod­
rumer Szene noch an Glanz gewinnen.
bodrum houses
www.berggruen.com.tr / bodrum.html
Nicolas Berggruen Holdings GmbH
bodrum@berggruenholdings.de
Tel. 030 25 93 996-13
Die Liebhaber der Richard-Meier-Architektur
werden die Bodrumer Kultur bereichern. Die
entstehenden Synergien werden sich nicht
nur auf das ohnehin lebhafte Nachtleben der
Halbinsel auswirken, sondern auch auf die Be­
deutung des Jachthafens Palmarina im nahen
Yalıkavak. Zu den dortigen Attraktionen gehören
heute schon Regatten, eine hafennahe Ein­
kaufsmeile im osmanischen Stil mit eleganten
Lifestyle-Adressen, ein Wochenmarkt sowie
eine kilometerlange Strandpromenade mit
Bars, Bistros und erstklassigen Fischrestau­
rants. Noch immer sind die Bodrumer frei von
Hektik, sympathisch und weltoffen. Und noch
immer ist das Wasser der Ägäis glasklar und
erfrischend, reich an historischen Zeugnissen,
antiken Schiffswracks und versunkenen Mau­
ern, transparent für die Mosaikböden hellenis­
tischer Villen, denen Richard Meier eine kon­
geniale Renaissance verschafft. IH
So Clicquot, so responsible. www.massvoll-geniessen.de
wertsache
golden head
Geschmeidige
schatzkiste
Die goldene Regel für den Geldbörsenkauf: weder protzen noch sparen.
Die richtige Brieftasche ist wie ein Gentleman – hat Format, ist aus gutem Hause,
unaufdringlich, elegant, hilfsbereit und immer da, wenn man sie braucht.
Ein Portemonnaie sollte nicht nach
sehr viel mehr aussehen, als es in
der Regel beinhaltet, andererseits sei
auch keinem dazu geraten, sein Ba­
res in einem schlichten Nylonetui mit
sich herumzutragen. Nach der perfek­
ten Brieftasche kann man lange su­
chen. Sie muss in jede Tasche passen,
ohne sie hässlich auszubeulen, muss
Scheine und Kleingeld, Kreditkarten,
Visitenkarten und Personalausweis
und jede Menge Restaurantquittun­
gen beherbergen können, möglichst
ein Geheimfach haben, gut vernäht
und aus geschmeidigem Leder sein.
Und last but not least: Sie muss von
so zeitloser und unaufdringlicher
Eleganz sein, dass sie einen – sofern
man gut auf sie aufpasst – ein Leben
lang begleiten kann.
Eine, bei der man hinter jedem der hier auf­
geführten Merkmale ein Häkchen setzen
kann, ist die Brieftasche »Colorado Gold« der
kleinen Ledermanufaktur Golden Head aus
Nürnberg. Mit acht Kreditkartenfächern, ei­
ner Scheintasche mit Druckknopfverschluss,
Netzfach für den Führerschein, zwei Schein­
fächern und einem verschließbaren Münzbeu­
tel, ist die schmale, tabakfarbene Schatzkiste
Die Alsterhaus
SolitaireCard
für alle Fälle ausgestattet. Für die
Brieftaschen verwendet man in der
Manufaktur von Golden Head nur
edelste Feintäschnerleder aus der
Narbenoberschicht – bei der Kollek­
tion »Colorado« sogar nur das Leder
einer ganz bestimmten Partie: das
der charakteristisch genarbten Hälse
italienischer Rinder. Die Brieftasche
wird aus 50 Einzelteilen in ebenso
vielen Fertigungsschritten überwie­
gend von Hand verarbeitet und mit
dem Signet der Manufaktur, einem
Wikingerhelm aus 585er-Gelbgold,
veredelt. Am Ende steht ein Produkt,
das man so schnell nicht mehr aus
der Hand geben möchte. Schlicht und
überzeugend funktional, dabei aber
unverwechselbar und so wunderbar
geschmeidig, dass man es gern aus der Tasche
zieht, um die Rechnung zu begleichen.
Brieftasche »Colorado Gold« von Golden Head, mit 30-jähriger Garantie
auf Material und Verarbeitung. Jeder Börse ist ein Juwelierszertifikat
beigelegt, 299 Euro, Erdgeschoss.
IMPRESSUM
Der edle Joker für Ihre Brieftasche: Die SolitaireCard bietet alle Vorteile einer Kundenkarte
und ist in der Version der Visa SolitaireCard als Kreditkarte weltweit einsetzbar.
Herausgeber:
Karstadt Premium GmbH
Alsterhaus
Jungfernstieg 16-20
20354 Hamburg
Autoren:
Nikolas Feireiss,
Nina Kage, Ulf Lippitz,
Marie-Sophie Müller,
Adriano Sack, Till Schröder,
Anne Urbauer
Projektleitung:
Petra Fladenhofer (Leitung)
Andrea Ponholzer
Artdirektion:
Mario Lombardo
Fotografie / Illustration:
Özgür Albayrak, Enver Hadzijaj,
Markus Jans, Peter Langer,
Daavid Mörtl, Sabrina Theissen
CvD:
Design:
Helena Dietrich, Tania Parovic
BUREAU Mario Lombardo
Ilka Tödt
BUREAU Mario Lombardo
Schlussredaktion:
Redaktionsleitung:
Marie-Sophie Müller
BUREAU Mario Lombardo
Karola Handwerker,
Günter M. Okupski
Druck:
Mit der SolitaireCard profitieren Sie vom Punkteprogramm und können sich wertvolle Ein­
kaufs­gutscheine sichern. 1 Und das Beste: Die Alsterhaus Visa SolitaireCard ist nicht nur
Kundenkarte, sondern zugleich weltweit als Kreditkarte gültig – ganz ohne Jahresgebühr.
Als Willkommensbonus erhalten Sie am Tag der Beantragung 10% Einstiegsvorteil auf
fast alle Einkäufe. 2
Redaktion:
Nikolas Feireiss,
Till Schröder
E&B engelhardt und bauer
Druck und Verlag GmbH
Bildredaktion:
Beide Versionen der SolitaireCard sind im Alsterhaus beim Kundenservice im Untergeschoss erhältlich. Nähere Informationen unter www.Alsterhaus.de.
June Fischer
www.alsterhaus.de
Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Das Punkteprogramm gilt nicht für den Feinschmecker-Boulevard, Verlagserzeugnisse,
Dienstleistungen, Wunschkarten, Tabakwaren, Pfand sowie Einkäufe bei Mietern. Das Alsterhaus kann das Programm jederzeit
mit Ablauf eines Kalenderjahres einstellen. Die Rabattierungshöhe kann mit Beginn eines neuen Kalenderjahres neu festgesetzt
werden.
1
Den Einstiegsvorteil von 10% erhalten Sie nur bei der Beantragung einer Visa SolitaireCard. Gilt nicht für den FeinschmeckerBoulevard, 0% Finanzierung, Verlagserzeugnisse, Dienstleistungen, Wunschkarten, Pfand sowie Einkäufe bei Mietern und
Concession-Shops. Der Einstiegsvorteil ist nicht kombinierbar mit anderen Rabatten.
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