projekte - HG Esch

Transcription

projekte - HG Esch
A U S G A B E 03 / 09. 2011
concretegmp
—
Architekturfotografie
schwer punkt
02
– concrete gmp – Impressum Inhalt – 03. / 09.2011
concrete gmp – Editorial – 03. / 09.2011 – 03
INHALT
03Editorial
Michael Kuhn
04Architekturfotografie
Interview mit Meinhard von Gerkan, Hans-Georg Esch,
Heiner Leiska, Julia Ackermann, Marcus Bredt
24DGNB und LEED
gmp-Experten für energieeffiziente und nachhaltige Gebäude,
Jiaming-Center, Peking
26Ausstellung
INHALT
50Standort Peking
Westbahnhof Tianjin, Bao’an Stadion, Universiade 2011
Sportzentrum, Entwicklungs- und Forschungszentrum,
SOHO Fuxinglu, Jianming Creative Park, Panorama
56Standort Rio
Estádio Nacional Brasília (Nationalstadion), Arena da
Amazônia
Wer sehen kann,
kann auch fotografieren.
Sehen lernen kann
allerdings lange dauern. /
57Standort Hanoi
Habubank Mefrimex Towers – B6, Verleihung des vietname­
sischen Staatspreises für das NCC
w er be sloga n der leica ca mer a ag
Fagus-Werk Alfeld
58Hotspots der Fotografen
27Standort Berlin
Kapelle und Raum der Stille, CSPG Comprehensive Production and Research Base, Hengqin International Finance
Center, New Energy R&D Center, Erweiterung der SchillerBibliothek, Jade Island, Tangshan Culture Plaza, Qingdao
Sino-German High-TechEco City, Flughafen Berlin Brandenburg Willy Brandt, Panorama
34Standort Hamburg
Nanjing Financial City, Hualian Qianjiang Times Square,
Ferienhaus in Mecklenburg-Vorpommern, Tesdorpfstraße 8,
Xulong-Unternehmenszentrale, VTRON Science Park,
CEEC – China Expo & Exhibition Complex, Deutsches Haus,
Weser-Ems-Halle, Krankenhaus Fermo, Panorama
42Standort Shanghai
Shanghai Oriental Sports Center (SOSC), Xi’an Central Park,
Caohejing xh203-07 – „One Cube“, China Life – Regionalbüro
46Standort Aachen
Lia Manoliu Stadion, Neubau Historisches Archiv – Kunstund Museumsbibliothek, Neubau eines Chemiepraktikum­
gebäudes für die RWTH
48Standort Frankfurt
Martin-Luther-Schule, Kultur- und Tagungszentrum Worms,
Panorama
Sehenswürdigkeiten
IMPRESSUM
gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner
Public Relations und Kommunikation
Redaktion: Michael Kuhn, Christian Füldner und Julia Richter (Lektorat)
Telefon: + 49.40.88 151-142
E-Mail: communication@gmp-architekten.de
Grafische Gestaltung: ON Grafik + Felix Heining
Erscheinungsweise: vierteljährlich. Wir danken den Kolleginnen und
Kollegen für ihre Mitwirkung bei der Umsetzung dieser Mitarbeiterzeitung.
concretegmp erscheint auf deutsch und englisch und ist auch digital im
Intranet abrufbar.
Titelseite: Medienzentrum des Shanghai Oriental Sports Center
Bildnachweis:
Anette Koroll (24, 33), Anja Wippich (24), Ben McMillan (53), Christian Gahl
(25, 50–53, 57), cube viz (39), Davide Abbonacci (27), Eduardo Castro Mello
(56), Frontop (44–45), Gärtner + Christ (40), gmp (28–32, 34, 37–39, 40, 43,
50, 54–57), Günter Wicker (32), Hans-Georg Esch (8–11, 35, 58), Heiner Leiska (7, 13–15, 59), Heinrich Heidersberger (6), Inges Idee (48), Julia Ackermann
(16–19, 43, 59), Marcus Bredt (Titelseite, 20–23, 36, 42, 49, 59), Mettler Landschaftsarchitektur (48), Nguyen Tien Hong Duong (57), Rendertaxi (47)
Liebe gmp-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit,
mit mehr als 35 000 Fotos fertiggestellter Bauten von etwa 130 Fotografen
aus dem In- und Ausland zählt das Bildarchiv unseres Büros zu den größten
Sammlungen analoger und digitaler Architekturfotografie. Sie ist damit ein
besonderer Spiegel der mehr als 45-jährigen Geschichte von gmp.
Meinhard von Gerkan erläutert zum Themenschwerpunkt, was für ihn ein
gutes Architekturfoto ist; und vier renommierte Fotografen geben uns Einblick
in ihre Arbeitsweise, zeigen Bilder, die sie für gmp fotografiert haben und
Beispiele ihrer freien Arbeiten. In der Rubrik „Hotspots“ verraten sie uns außerdem ihre auf drei Kontinente verteilten Lieblingsorte.
Wir führen in diesem Heft den QR-Code für Smartphones und iPad ein, um
auf weitere Informationen zu den einzelnen Interviews und ausgewählten
Meldungen zu verweisen.
Inspiration und viel Vergnügen beim Lesen!
Michael Kuhn
04
– concrete gmp – Architekturfotografie – 03. / 09.2011
concrete gmp – Architekturfotografie – 03. / 09.2011 – 05
Meinhard von Gerkans Blick
auf die Architekturfotografie /
Mit welchen Mitteln kann ein Architekturfoto Sie berühren?
Welches ist spontan für Sie ein besonderes Foto?
Bedarf es einer Sympathie zwischen Architekt und Fotograf für ein
besonderes Foto oder ist es ein rein technisch kreativer Vorgang?
Können Sie eine Veränderung in der Bildsprache der
Architekturfotografie feststellen?
Erklären Sie dem jungen Architekten, warum es wichtig ist, fotografisch
zu dokumentieren – vom Modell des Entwurfs bis zum fertigen Bau.
Flughafen Tegel, Fertigstellung 1975
Foto aus dem gmp-Archiv
06
– concrete gmp – Architekturfotografie – 03. / 09.2011
concrete gmp – Architekturfotografie – 03. / 09.2011 – 07
Shell AG, Fertigstellung 1974
Hillmann Parkhaus, Fertigstellung 1984
Foto Heinrich Heidersberger
Foto Heiner Leiska
08
– concrete gmp – Architekturfotografie – 03. / 09.2011
concrete gmp – Architekturfotografie – 03. / 09.2011 – 09
Canon EOS-1Ds Mark III, 24 mm, f/11, 1/125 s
Hans-Georg Esch
a rchi t ek t u r fotogr a f
Grand Theater Chongqing, China
Dieses Motiv steht aus Ihrer Sicht für die Zusammenarbeit zwischen
Ihnen und gmp – wie kam es zu dieser Aufnahme?
Auf welche Weise erschließen Sie sich Ihr Objekt, um zu entscheiden, wie
Sie ein Foto aufbauen werden?
Ende 2009 bekam ich die Möglichkeit, nach Jahren wieder für gmp zu arbeiten.
Die Oper in Chongqing zu fotografieren, war eine große Herausforderung, da
ich mit den örtlichen Wetterverhältnissen umgehen musste – das heißt bestimmte Perspektiven waren nur möglich, wenn der Nebel genügend Fernsicht
zuließ. Wir sind mehrmals nach Chongqing gereist, um alle Gebäudeansichten
fotografieren zu können. Bei dieser Aufnahme war es mir wichtig, die exponierte Lage des Gebäudes zu zeigen: Die Oper steht genau an der Stelle, wo
die Flüsse Jangtse und Jialing zusammenfließen – diese besondere geografische Situation ist auf der Fotografie zu erkennen.
Sind Gebäude rein statische Objekte oder lässt sich mit ihnen auch foDa ich mit vielen meiner Auftraggeber schon lange zusammenarbeite, weiß tografisch eine Geschichte erzählen?
ich zum Beispiel, welche Perspektiven bestimmte Kunden bevorzugen. Nach
gewissenhaftem Studium der jeweiligen Briefings versuche ich mir jedoch Die meisten Architekturen, die ich fotografiere sind für Menschen gebaut.
immer einen frischen, neugierigen Blick zu bewahren. Im Gegensatz zum Film, Wenn ich den Auftrag erhalte, ein Gebäude zu dokumentieren, sind die Baukann ich mir in meiner Fotografie mit einem überschaubar technischen Auf- ten oft schon in Betrieb. Genau dann geht es ums Geschichtenerzählen. Nicht
wand eine hohe Flexibilität leisten: Ich kann schnell auf Lichtwechsel reagie- nur die ästhetische Sensation steht im Zentrum meines Interesses, sondern
ren oder andere Besonderheiten vor Ort in das Foto aufnehmen. Ich gebe auch die Menschen in der Architektur, die dort arbeiten, sich ein Konzert anschaugerne zu, dass ich dabei sehr intuitiv vorgehe, um wach und aufmerksam das en oder sich einfach nur vor Ort aufhalten. Diese Aufnahmen zeigen Archizu fotografierende Objekt abzubilden. Ich denke, dass gerade diese oft von tektur und erzählen, wie diese von den Menschen angenommen wird. Der
Spontaneität geleitete Arbeit bezeichnend für meine Fotografie ist.
10
– concrete gmp – Architekturfotografie – 03. / 09.2011
concrete gmp – Architekturfotografie – 03. / 09.2011 – 11
Shanghai aus der Serie „Cities Unknown“
Wunsch, mit meinen Bildern diese Geschichten zu zeigen, führte jüngst dazu,
dass ich – auch durch die Unterstützung von gmp – meine ersten Architekturfilme realisieren konnte. Die Filme über den Berliner Hauptbahnhof und
das Olympiastadion in Berlin behandeln genau das Bestreben, die Objekte in
Betrieb zu zeigen.
Welche Prozesse – organisatorisch, logistisch, technisch – spielen sich
ab zwischen der Beauftragung und dem Betätigen des Auslösers?
Xi’an aus der Serie „Cities Unknown“
unterwegs waren, reisen wir jetzt mit erheblich weniger Gepäck. Viele Perspektiven und Standpunkte wären zur analogen Zeit nicht möglich gewesen,
da ich nicht so schnell reagieren konnte, wie es mir heute möglich ist. Insofern
hat die „digitale Revolution“ meine Fotografie beeinflusst. Die digitale Bearbeitung der Fotografien findet allerdings nur insofern statt, dass die RawDateien zu reproduzierbaren Daten aufgearbeitet werden müssen und dass
im Auftrag des Kunden Retuschen, zum Beispiel an noch nicht ganz fertig­
gestellten Objekten, vorgenommen werden. Auch in Zeiten, in denen alle
denkbaren digitalen Verfremdungen oder Eingriffe möglich sind, verändern
oder schönen meine Fotografien nicht die Realität – meine Fotos zeigen die
Objekte so, wie sie im Moment der Aufnahme waren.
Nun, die Prozesse sind da routiniert ähnlich. Nach der Beauftragung erfolgt,
wenn terminlich möglich, eine Begehung des Objektes. Mithilfe eines detaillierten Briefings setze ich mich dann mit dem Gebäude auseinander und gehe
gedanklich verschiedene Standpunkte durch.
Ist es möglich, fotografisch die Realität abzubilden?
Vor Ort nehme ich mir Zeit und arbeite die geplanten Einstellungen an den
realen Gegebenheiten ab. Wenn die Perspektiven und Standpunkte feststehen, Ich denke, dass Fotografie von einer Realität zeugt, die zum Zeitpunkt der
müssen alle Locations „organisiert“ werden, sodass ich sie zu den optimalen Aufnahme real war. Fotografien zeigen einen Moment, einen Ausschnitt, der
Tageszeiten (die mir der Sonnenstand vorgibt) wie gewünscht nutzen kann. auf Wirklichkeit verweist.
Hier hat sich – gerade im Ausland – unsere Hartnäckigkeit bewährt. Wir versuchen mit der Devise „Geht nicht, gibt es nicht“ Zugang zu Hochhausdächern Vor welche Probleme kann man vor Ort gestellt werden, vielleicht haben
und Wohnungen zu bekommen, um die bestmögliche Perspektive nutzen zu Sie eine Anekdote für uns?
können. In den meisten Fällen sind wir da auch erfolgreich.
Es gibt natürlich Situationen, in denen ein gewünschter Standpunkt unerDigitale Bearbeitung: Inwiefern ist sie auch ein gestalterisches Mittel?
reichbar scheint. Als wir für gmp die Oper in Qingdao fotografiert haben,
erschien uns eine Perspektive wichtig, die nur aus einem Hochhaus möglich
Wir sind recht früh, ich glaube 2007, auf die rein digitale Fotografie umge- war, dass in einer „Gated Community“ stand. Nachdem es für uns keinen
stiegen – wo wir zuvor mit der Plattenkamera und jeder Menge Equipment Zutritt vorbei am Wachpersonal gab, haben wir Bewohner angesprochen, sie
nach ihrem Stockwerk und der Himmelsrichtung ihrer Fenster gefragt. In Wie wurden Sie Architekturfotograf?
China trifft man bei Aktionen dieser Art selten auf Englisch sprechende Menschen, so gestalten sich diese Befragungen oft als schwierig, die Gastfreund- Seit meinem zwölften Lebensjahr beschäftige ich mich mit Fotografie. Als mir
schaft, im Besonderen der Chinesen, macht aber dann doch vieles möglich. So mein Vater dann eine Kamera gekauft hat, begann ich zunächst Burgen und
trafen wir auf einen Mann, der mit seiner Familie im 20. Stock unserer ge- Schlösser meiner Heimat zu fotografieren. Nach einer klassischen Fotografenwünschten Location wohnte. Wir durften schließlich zu verschiedenen Tages- ausbildung habe ich während eines kurzen Praktikums bei einem Modefotozeiten in die Wohnung, wo wir von Kindern und Großeltern umringt unsere grafen realisiert, dass ich Architektur interessanter und spannender finde und
Aufnahmen realisieren konnten. Gekrönt wurde diese Aktion mit der Einla- beschlossen, mich als Architekturfotograf selbstständig zu machen – das ist
nun schon über 20 Jahre her und den Entschluss habe ich bisher noch keine
dung, am familiären Abendessen teilzunehmen.
Sekunde bereut!
Welche Rolle spielt Geduld?
Geduld spielt in der Architekturfotografie eine sehr große Rolle und beinhaltet nicht selten auch einen kontemplativen Aspekt – wir warten viel! Auf den
richtigen Sonnenstand, auf optimale Wetterverhältnisse, auf die Dämmerung
oder einfach nur auf das Wegfahren eines Lkws, der die Sicht versperrt.
Wenn Sie Ihre Bilder mit einem Attribut versehen sollten – welches wäre
das?
Mir gefällt für meine Fotografie tatsächlich die Bezeichnung intuitiv, denn
trotz aller Planung und allen Wissens über das zu fotografierende Objekt,
ordne ich mein handwerkliches Können situativen Eingebungen unter. Ich
versuche wach und aufmerksam zu sein, um nicht in eine Routine zu verfallen
und flexibel, um mich immer wieder neuen Gegebenheiten und Situationen
stellen zu können.
Vita
Hans-Georg Esch, geboren 1964 in Neuwied, absolvierte eine klassische Fotografenausbildung. Seit 1989 arbeitet er als freischaffender Architektur­fotograf
für nationale und internationale Architekturbüros und zählt heute zu den renommiertesten Vertretern seines Fachs. Neben Auftragsarbeiten ist dabei ein
eigenständiges Œuvre freier künstlerischer Arbeit getreten, in dem Esch den
Blickwinkel auf die gesamte Stadt öffnet. Bekannt wurden die vielfach international ausgestellten und in mehreren Buchpublikationen
veröffentlichten Serien wie „Megacities“, „City and Structure“
oder „Cities Un­known“, die sich mit heutigen Boomcities westlicher wie insbesondere auch asiatischer Prägung beschäftigen. Esch lebt und arbeitet in Hennef/Stadt Blankenberg.
12
– concrete gmp – Architekturfotografie – 03. / 09.2011
concrete gmp – Architekturfotografie – 03. / 09.2011 – 13
Heiner Leiska
a rchi t ek t u r fotogr a f
Sinar p, Rodenstock Grandagon N 1:6,8/115 mm, Blende 32–45,
Verschluss ca. 2 Minuten geöffnet, Fujicolor
Dieses Motiv steht aus Ihrer Sicht für die Zusammenarbeit zwischen
Ihnen und gmp – wie kam es zu dieser Aufnahme?
Es ist eine Aufnahme von 1986, aus den ersten Jahren der Zusammenarbeit.
Denn damals wie heute liegt den Entwürfen von gmp ein ausgeprägter Grundgedanke zugrunde, den ich natürlich konzentriert vermitteln möchte. Charakteristisch sicher auch, dass die Aufgabe nicht lösbar schien: Das Halbmodell
durch Spiegelung komplettieren und trotz zu knapper Zeit einen großen Print
für die Präsentation am nächsten Tag liefern. Die Spiegelung muss selbstverständlich von der Perspektive richtig und nicht störend erkennbar sein. Auch
sollte sich nur das Modell spiegeln, sonst nichts. Keine Kamera, kein Fotograf,
kein Licht. Bildbearbeitung gab es zwar schon für die Stern-Titel, war für uns
aber noch unerschwinglich und zu zeitaufwendig.
Auf welche Weise erschließen Sie sich Ihr Objekt, um zu entscheiden, wie
Sie ein Foto aufbauen werden?
Indem ich versuche, die Entwurfsabsichten zu erkennen. Bevor das Thema (das
Motiv!) eines Bildes nicht geklärt ist, lässt sich auch kein Foto aufbauen.
Notwendig ist es, das Motiv erkannt und umgesetzt zu haben, hinreichend
wird es, wenn es zudem auch als ein eigenständiges Bild wirkt. Manchmal
verschwindet die Absicht etwas unter den sogenannten Zwängen – dann
versuche ich es besonders.
Sind Gebäude rein statische Objekte oder lässt sich mit ihnen auch fotografisch eine Geschichte erzählen?
Ein Gebäude an sich stellt keine Geschichte dar. Es kann später einmal eine
Geschichte erlebt haben, aber dann ist es nicht mehr relevant für den Architekten. Es ist nicht als Geschichte gedacht, entworfen. Ein Fotograf könnte
das Gebäude zur Bühne machen und damit eine Geschichte inszenieren. Aber
dann wäre die Architektur Staffage für etwas ganz anderes. Was nicht hineingelegt wurde, lässt sich auch nicht herausholen.
Welche Prozesse – organisatorisch, logistisch, technisch – spielen sich
ab zwischen der Beauftragung und dem Betätigen des Auslösers?
Reise organisieren, umorganisieren
Fotogenehmigung einholen
• Wettervorhersage genau studieren
• Terminverschiebungen
• Vor Ort ist alles anders
• Das Gebäude begehen und begreifen und dann Motive festlegen
•Reihenfolge der Motive bestimmen (Aufwand minimieren, Sonnenstand
berücksichtigen etc.)
•Liebevolle Kontaktpflege mit Hausmeistern, Haustechnikern und Sicherheitsleuten
•Wiederholt erklären, was man und wozu man das macht und auch eine
Genehmigung hat
•Kamerakaufempfehlungen höflich verweigern
•Überredungskünste einsetzen: trotz Sonne bitte Jalousien hoch und Fenster zu
•Handwerker bitten, ihr Gerüst mal kurz zu beseitigen
•Autofahrer ausfindig machen und bitten, ihr Auto …
•Akkus aufladen (von der Kamera und die eigenen), Kamera (Chip) reinigen
•Stativ aufbauen, Kamera einrichten
•Aufräumen, Möbel rücken, Krempel wegräumen, Details justieren
•Versatzfotos für die spätere Montage bedenken
•Über all die Vorbereitungen das Betätigen des Auslösers nicht vergessen
•
•
Digitale Bearbeitung: Inwiefern ist sie auch ein gestalterisches Mittel?
Sie ist es genauso wenig wie das Zeichnen mit digitaler Technik für den Architekten. Digitale (oder andere) Bildbearbeitung ist reines Handwerk, kein
gestalterisches Mittel. Gut, dass es sie gibt, um das Bild von der Architektur
weitgehend der idealisierten, filternden Sichtgewohnheit anpassen zu können.
Sie ist geradezu notwendig geworden, um in unserer „verkrauteten“ Welt
wenigstens zu ordentlichen Bildern zu kommen.
Ist es möglich, fotografisch die Realität abzubilden?
Realität? Was ist das? Realität mag die Beule sein, die ich mir hole, wenn ich
mich am Gebäude stoße. Aber jedes Bild, dass man sich von einem Gebäude
macht, ob nun mit fotografischen Mitteln aufgezeichnet oder nicht, ist das
Modell des Hamburger Flughafens
subjektive Bild des Betrachters. Auch die Fotografie, die ja in vielerlei Aspekten
dem Betrachter feste Vorgaben macht durch gewählte Perspektive, Ausschnitt,
Licht, Bildaufbau etc., wird von jedem Betrachter anders gesehen, je nach
Sehgewohnheit, Bildung, Erwartungshaltung. Irgendein aus Sicht der Urheber
(Architekt und Fotograf) völlig unerhebliches Detail kann die volle Aufmerksamkeit hervorrufen oder die Architektur bzw. das Bild davon erregt nicht die
geringste Beachtung.
Vor welche Probleme kann man vor Ort gestellt werden, vielleicht haben
Sie eine Anekdote für uns?
Ach, das ist sicher ein Klassiker, dass das Haus aus Sicht des Architekten
fertig ist, aus Sicht des Fotografen noch lange nicht. Parkende Autos, Möbelwagen, Restarbeiten, Nachbesserungen oder der doch nicht informierte Sicherheitsdienst sind Routinethemen genauso wie die „Fotografenwolke“, die
sich pünktlich vor die Sonne schiebt. Sowieso hält sich das lokale Wetter nur
bedingt an die Vorhersage. Nervend ist jedoch das Dauerthema der Lichtschaltung mit raffinierter, kryptisch nur am PC zu bedienender sogenannter automatischer Zentralsteuerung. Keiner traut sich ran, die Programmierung ist
noch nicht ganz fertig, Einweisung gab es auch noch nicht, der Lichtplaner
hat damit nichts zu tun, die Installationsfirma erreicht den Sub-Sub-Subunternehmer nicht etc. Es ist eben keine einigermaßen planbare Schreibtischarbeit. Mehrfache Anekdote aus der Modellfotografie: „Wo bleiben die Modellfotos?“, „Das Modell ist noch nicht da!“, „Aber wir brauchen die Fotos jetzt für
Broschüre und Präsentation!“, „Wann wird das Modell kommen?“, „…“ Und
immer wieder hat es dann doch geklappt.
Welche Rolle spielt Geduld?
Eine große. Aber das gilt sicher auch für viele andere Tätigkeiten. Unterschied
dürfte sein, dass man die in der Öffentlichkeit aufbringen muss, unter Beobachtung, es gibt viele Frager. Vielleicht spielt auch eine verstärkende Rolle, die
notwendige Zeit gegen den wirtschaftlichen Druck aufbringen zu müssen.
Oder gegen die Erwartungshaltung, das Fotografieren doch eigentlich schnell
ginge.
Wenn Sie Ihre Bilder mit einem Attribut versehen sollten – welches wäre
das?
Einfach direkt.
Wie wurden Sie Architekturfotograf?
Ganz ungeplant. Mein Berufsziel am Ende des Studiums – Leiter eines der
damals aufkommenden Großrechenzentren zu werden – hatte ich schnell
erreicht. Das sollte es gewesen sein? Bevor ich mich in die goldene Fessel der
Pensionszusage eines Großkonzerns begab, wollte ich wenigstens einmal
etwas anderes probiert haben. Mit italienischen Möbeln handeln? PC-Systemhaus aufbauen? Umfassenden Hausmeisterservice bieten? Fotograf werden
als Amateur ausgerechnet im von Fotografen überlaufenen Hamburg, wo ich
gerade hingezogen war? Die Architekturaffinität war da, Bauingenieurwesen
statt Architektur hatte ich nur studiert aus Angst vor dem damals noch geforderten künstlerischen Eignungstest. Nach eineinhalb Jahren Suchzeit, die
ich als angestellter Consultant für Großrechenzentren überbrückte, brachte
ein Freund die Begriffe Architektur und Fotografie zusammen: „Fotografiere
doch Architektur!“
PS: In die Architekturfotografie gewechselt zu haben: meine beste Entscheidung.
Vita
1946 Anfang // 1963 Seemann // 1974 Diplom im Bauingenieurwesen //
1975–1978 IT-Manager // 1978–1980 IT-Berater // 1980 angefangen, als
Architekturfotograf zu arbeiten // 1988 erstes Digitalfoto // 1988–1998 Mitglied im Bund Freischaffender Foto-Designer // 1988–1999
Softwareentwicklung für Architekten und Fotografen // 1990
Spezialisierung auf Architekturmodelle // 1995 Gründung der
Fotoagentur arturimages // 2003 eigene Projekte gestartet //
Lebt und arbeitet dort, wo er fotografiert.
14
– concrete gmp – Architekturfotografie – 03. / 09.2011
Horizons
concrete gmp – Architekturfotografie – 03. / 09.2011 – 15
16
– concrete gmp – Architekturfotografie – 03. / 09.2011
concrete gmp – Architekturfotografie – 03. / 09.2011 – 17
„Uralt-Nikon“ D70s, 70 mm, f/5.0, 1/800 s, ISO 200
Julia Ackermann
a rchi t ek t u r fotogr a fin
Dieses Motiv steht aus Ihrer Sicht für die Zusammenarbeit zwischen
Ihnen und gmp – wie kam es zu dieser Aufnahme?
Das Stadion Foshan im November 2006 – Testlauf für die Eröffnungsfeier. Wie
gehen die Nutzer mit den Gebäuden um, wie verstehen sie sie, was machen
sie daraus? Anspruch des Architekten versus chinesische Realität.
Auf welche Weise erschließen Sie sich Ihr Objekt, um zu entscheiden, wie
Sie ein Foto aufbauen werden?
Nach dem Studium von Plänen und Perspektiven – vor Ort dann gern intuitiv.
Sind Gebäude rein statische Objekte oder lässt sich mit ihnen auch
Stadion Foshan, China
fotografisch eine Geschichte erzählen?
Digitale Bearbeitung: Inwiefern ist sie auch ein gestalterisches Mittel?
Statisch insofern, als dass sie mir nicht weglaufen können. Aber durch den
Bezug zur Umgebung und die Inbesitznahme durch die Nutzer lassen sich
durchaus Geschichten erzählen.
Kein Mittel der ersten Wahl – lediglich Tonwertkorrekturen und kleinere Retuschen, in Asien vor allem Kabelbündel und -berge. Wenn, dann überwiegend
bei Modellfotografie eingesetzt.
Welche Prozesse – organisatorisch, logistisch, technisch – spielen sich
ab zwischen der Beauftragung und dem Betätigen des Auslösers?
Ist es möglich, fotografisch die Realität abzubilden?
Ein klares Jein zu dieser Frage – ich kann nur mittels meiner Wahrnehmung
Meist ist es nur ein Anruf. Da ich zwischen Hanoi und Shanghai pendle, ken- eine eigene subjektive Realität abbilden.
ne ich viele Projekte und bin recht schnell vor Ort. Wenn also das Wetter und „Zur medialen Rettung der Wirklichkeit gehört freilich mehr als ihre Aufzeichdie Umstände passen, dann Kamera und Stativ schnappen, ab ins Auto und nung durch die Apparatur und die durch sie bewirkte Umformatierung der
Wahrnehmung. Denn das durch die Apparatur gerettete Reale ist immer ein
zur Baustelle.
18
– concrete gmp – Architekturfotografie – 03. / 09.2011
concrete gmp – Architekturfotografie – 03. / 09.2011 – 19
Aus der Serie „Sleepless – 72 hours“ in Saigon, 2008
HuaHai Lu, Shanghai, 2007
entstelltes Reales.“ Uwe C. Steiner: „Eine gelungene Anmaßung? – Die Aura
der Reproduktion und die Religion des Medialen bei Walter Benjamin und
Patrick Roth“
samt Glasscheibe auszuleihen …
Vor welche Probleme kann man vor Ort gestellt werden, vielleicht haben
Sie eine Anekdote für uns?
Warten auf Zugangserlaubnis, Fertigstellung, besseres Wetter. Geduld, auf den
entscheidenden Moment zu warten. Aber nie zu lange.
Wettbewerb in Shanghai: Für die Multimedia-Präsentation soll das Modell
animiert werden. Aber wie? Es ist spätabends, wir robben auf Knien durch
ungeheizte Hallen. Der Modellbauer sitzt im tiefsten Pudong, quasi auf dem
Dorf. Zum Glück spielt in China Essen eine so große Rolle – überall gibt es
Restaurants – was liegt da näher, als sich zwei Straßen weiter einen Dreh­­teller
Wenn Sie Ihre Bilder mit einem Attribut versehen sollten – welches wäre
das?
Welche Rolle spielt Geduld?
Kein Attribut: Das liegt ganz im Auge des Betrachters.
Wie wurden Sie Architekturfotografin?
tin an der HdK Lissabon, Fachbereich Fotodesign. Ab 1989 Studium der Kunstgeschichte, Romanistik und Europäischen Ethnologie an der Christian-AlbStudium der Kunstgeschichte (CAU Kiel), Schwerpunkt Architektur und Archi- rechts-Universität zu Kiel. Parallel dazu: Studiengang Fotodesign an der
tekturdarstellung in der Fotografie. Parallel dazu der Studiengang Fotodesign Muthesius-Kunsthochschule in Kiel. Arbeit mit verschiedenen bildnerischen
Techniken, Schwerpunkt Fotografie seit 1988. Seit 1991 Mitglied im Künstleran der Muthesius-Kunsthochschule Kiel.
bund Rendsburg. Mitglied im BBK Schleswig-Holstein und igbk.
1995 Magisterexamen: „Aspekte der Architekturdarstellung in der Fotografie
der 20er Jahre. Zur Theorie des Neuen Sehens am Beispiel Alexander Rodtschenko und László Moholy-Nagy.“ Seit 1995 als Fotografin und Art Director
Vita
1966 in Kellinghusen, Schleswig-Holstein geboren. Nach dem Abitur 1987 in Hamburg, München, Shanghai (2005) und Hanoi (2009) für verschiedene
Auslandsaufenthalte in Brasilien, Spanien und Portugal, 1988 als Gaststuden- Büros, Agenturen und Verlage tätig.
20
– concrete gmp – Architekturfotografie – 03. / 09.2011
concrete gmp – Architekturfotografie – 03. / 09.2011 – 21
Canon EOS-1Ds Mark III, 38 mm, f/13, 2,5 s
Hanoi Museum, Vietnam
Marcus Bredt
Sind Gebäude rein statische Objekte oder lässt sich mit ihnen auch fotografisch eine Geschichte erzählen?
Die Realität besteht nicht aus Daten, Pixeln oder Informationen, sondern sie
wird erlebt. Dieses Erlebnis zu vermitteln, ist die Kunst der Fotografie.
Geduld ist kein Wert an sich, man muss den richtigen Augenblick erwischen.
Das kann sofort sein oder später.
a rchi t ek t u r fotogr a f
Jedes Gebäude weckt Fantasien über zukünftige Geschichten, die ich schon
heute zu fotografieren versuche.
Vor welche Probleme kann man vor Ort gestellt werden, vielleicht haben
Sie eine Anekdote für uns?
Wenn Sie Ihre Bilder mit einem Attribut versehen sollten – welches wäre das?
Welche Prozesse – organisatorisch, logistisch, technisch – spielen sich
ab zwischen der Beauftragung und dem Betätigen des Auslösers?
Keine Attribute, eher ein Motto: keine dauerhaften Attribute.
Auf welche Weise erschließen Sie sich Ihr Objekt, um zu entscheiden, wie
Sie ein Foto aufbauen werden?
So wie nur Gedichte die Realität abbilden können, ermöglicht die digitale
Bearbeitung die Annäherung der Fotos an die Realität.
Never Lost in Translation
Auftrag in China: Treffen mit Li Ling
in Changchun, kurze Besichtigung
des Museums. Danach: allein unter
1,3 Milliarden Chinesen. Li Ling hat
mir einen Zettel zugesteckt: Reiseführer, Navigationssystem, Rettungsring. Dem Taxifahrer zeigen, nicken,
losfahren, ankommen, aussteigen.
Dem Wachdienst zeigen, nicken, Tür auf usw. Mein Zettel ist inzwischen etwas
abgegriffen. Nach etlichen Chinareisen brauche ich bald einen neuen …
Durch Intuition, Spontaneität und harte Arbeit.
Ist es möglich, fotografisch die Realität abzubilden?
Welche Rolle spielt Geduld?
Dieses Motiv steht aus Ihrer Sicht für die Zusammenarbeit zwischen
Ihnen und gmp – wie kam es zu dieser Aufnahme?
Dieses Motiv aus dem Hanoi Musuem steht für ein gegenseitiges Verstehen
und Vertrauen ohne Worte, auch wenn ich gelegentlich Fotos mache, die sich
nicht unmittelbar als Architekturfotografie erschließen.
Ein Anruf aus Hamburg, vier Telefonate mit der Reiseagentur Schittek, 15
Kilogramm Handgepäck, 22 Flugstunden, 24 Stunden Fotografieren, 26 Stunden Bildbearbeitung, 50 Gigabyte Daten und eine Abgabe.
Digitale Bearbeitung: Inwiefern ist sie auch ein gestalterisches Mittel?
Wie wurden Sie Architekturfotograf?
Ich mag es nicht, wenn Motive wackeln und schlechter Laune sind.
Vita
Marcus Bredt, 1968 in Göttingen geboren, lebt seit 1992 als Fotograf in Berlin. Nach seiner Ausbildung im Lette-Verein Berlin gründete
er mit seinem Kollegen Jan Bitter das Büro BitterBredt Fotografie. Seit 2001 arbeitet er allein unter dem Namen Bredt
Fotografie weltweit für Architekten, Magazine und verschiedene Institutionen.
22
– concrete gmp – Architekturfotografie – 03. / 09.2011
Deutsche Bank Frankfurt
concrete gmp – Architekturfotografie – 03. / 09.2011 – 23
Aus der Serie „The Ascent“ in Cincinnati von Daniel Libeskind
24
– concrete gmp – DGNB und LEED – 03. / 09.2011
concrete gmp – DGNB und LEED – 03. / 09.2011 – 25
gmp-Experten für energieeffiziente und nachhaltige Gebäude /
dgnb u nd leed
Gabriele Köhn und Urs Wedekind sind für gmp die offiziellen DGNB-Auditoren;
die nach dem LEED-System akkreditierten Experten sind David Schenke und
Justin Allen sowie Sebastian Linack.
Auf dem Consense-Nachhaltigkeitskongress 2011 in Stuttgart verliehen
DGNB-Präsident Prof. Manfred Hegger und -Geschäftsführerin Dr. Christine
Lemaitre den neu ausgebildeten Auditoren ihre Zulassungsurkunden. Damit
sind Gabriele Köhn und Urs Wedekind nun berechtigt, Zertifizierungen zur
Erlangung des Gütesiegels der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen, DGNB, durchzuführen.
Sowohl das Zertifizierungssystem der DGNB als auch das LEED-Zertifikat
(Leadership in Energy and Environmental Design) sind die international anerkannten Verfahren zur Bewertung für die Nachhaltigkeit von Gebäuden. In
umfangreichen Kriterienkatalogen prüfen beide Systeme die wesentlichen
Aspekte der Nachhaltigkeit.
LEED Accredited Professionals:
David Schenke + 49.30.617 85 723
Justin Allen + 49.30.617 85 676
Sebastian Linack + 86.10.58 15 61 61
Florian Wiedey (LEED-AP bis 2009) + 49.30.617 85 733
DGNB akkreditierte Auditoren:
Gabriele Köhn + 49.30.617 85 622
Urs Wedekind + 49.40.88 151 188
Jiaming-Center, Peking /
f e rt ig st e l lu ng u n d l e e d -z e rt i f i z i e ru ng i n g ol d
Das 20-geschossige Bürogebäude Jiaming-Center wurde kürzlich mit dem
LEED-Zertifikat durch das U.S. Green Building Council (USGBC) in Gold ausgezeichnet.
In der Nähe des Pekinger Central Business District am östlichen dritten Ring
gelegen, besteht das Gebäude aus zwei parallel zueinander verschobenen
Scheiben. Die leichte Verschiebung der beiden monolithischen Gebäudeteile
erzeugt im Norden einen auf die Ecksituation reagierenden Stadtraum. Dieser
stellt einen prominenten einladenden Vorplatz dar, dessen intimeres Pendant
sich südlich des völlig verglasten 80 Meter hohen Atriums befindet. Die konzeptionelle Einfachheit und Klarheit setzt sich in der Fassade fort: Diese ist als
doppelschalige „klimaaktive“ Fassade ausgeführt, die eine völlige Reduktion
auf großformatige Stein- und Glasflächen erlaubt, was eine natürliche Belüf-
tung über verdeckte Öffnungen ermöglicht. Realisiert wurde das Projekt von
dem Büro Peking.
Wettbewerb 2006 – 1. Preis
Entwurf Meinhard von Gerkan und Stephan Schütz mit Nicolas Pomränke
Projektleiter Torsten Bessel, Chen Lan
Mitarbeiter Johannes Erdmann, Semra Ugur, Ralf Sieber, Ji Xu, Christian
Dorndorf, Kristin Schoyerer, Jochen Sültrup
Bauherr Jiaming Investment (Group) Co., Ltd.
Bauzeit 2008–2011
26
– concrete gmp – Ausstellung – 03. / 09.2011
concrete gmp – Standort Berlin – 03. / 09.2011 – 27
Ausstellung
/ FAGUS -W E R K A L F E L D
Standort Berlin
/ PROJ E K T E
ausstellung
ge w o nnener W E T T B E W E R B
„Auf alten Fundamenten –
Bauen im historischen Kontext“
Ausstellung in Alfeld – Einhundert Jahre Fagus-Werk, die Ernennung eines Meisterwerks der modernen Architektur zum
UNESCO-Weltkulturerbe – das ist eine verdiente Ehrung. Was
außerhalb der Fachkreise kaum bekannt ist: Der Bau von Walter
Gropius steht auf den Fundamenten eines Baus, den ein anderer
Architekt begonnen hatte. Damit ist er Teil eines historischen
Zusammenhangs. Dieser Bau stellt einen Anfang dar, aber einen,
dem eine Geschichte vorausging, auf die er reagiert. Architektur
ist nicht die Schaffung von etwas voraussetzungslos Neuem,
sondern etwas, das nur auf dem Fundament des Alten als neu
gesehen werden kann.
gmp ist sich dieser Tatsache sehr bewusst und setzt sich immer
aufs Neue mit dem Vorhandenen auseinander – mit einer bestehenden städtebaulichen Situation und mit bestehenden Bauten,
auf die gmp reagiert.
In einer Hommage an das Fagus-Werk werden in vier Kapiteln
insgesamt 17 Projekte gezeigt, die ganz unterschiedliche Geschichten haben. Das betrifft nicht nur den denkmalpflegerischen Umgang (Haus Michaelsen, Hamburg), sondern auch
formale Reaktionen auf eine Umgebung (Parkhaus in der Hamburger Speicherstadt, Nationalmuseum Peking). Selbst bei den
viel gerühmten Stadionbauten setzt man sich nicht nur mit der
Größe von Fußballfeldern oder einer spektakulären Dachkonstruktion auseinander, sondern mit ihren Vorgängerbauten (St.
Petersburg, Warschau) oder der Geschichte ihrer Nutzung
(Olympiapark Berlin). So entsteht ein facettenreiches Bild davon,
welche vielfältigen architektonischen Möglichkeiten genutzt
werden können. Es zeigt auch, dass die Auseinandersetzung mit
der Geschichte eines Ortes notwendiger Teil eines verantwortungsvollen Bauens darstellt.
Volkwin Marg sagte 2006 aus Anlass der Einweihung der
Lange­­­marckhalle des Olympiastadions in Berlin dazu: „Ich bin
der festen Überzeugung, dass man Geschichte nicht durch Entstellen und Leugnung bewältigt. Man darf bestehende Bauten,
gleich aus welcher Zeit, nicht durch Eingriffe zerstören. Andererseits muss ich die Chance haben, Stellung dem Vorhandenen
und seiner Geschichte gegenüber zu beziehen. Das geschieht auf
unterschiedliche Weise: durch ergänzenden Neubau, durch
Übertragung historischer Formen in das heutige Formgefühl, in
Einzelfällen auch durch Rekonstruktion.“
„Auf alten Fundamenten – Bauen im historischen Kontext“: bis 8. Januar 2012
im ehemaligen Lagerhaus des Fagus-Werks Alfeld
Mitarbeiter Abteilung für PR und Kommunikation Inhaltliche Bearbeitung Prof. Gert Kähler Grafische Gestaltung ON Grafik
Kapelle und Raum der Stille, Berlin
Eingeladener beschränkter Wettbewerb, erster Platz – Gestaltungskonzept
für den Bereich „Kapelle und Raum der Stille“ im Fluggastterminal E2 des
Flughafens Berlin Brandenburg Willy Brandt (BER), zirka 120 Quadratmeter
BGF.
In zentraler Lage des Fluggastterminals sollen ein Raum der Stille und eine
Kapelle als Rückzugsraum für Menschen aus verschiedenen Kulturen und
Religionen geschaffen werden. Der Entwurf thematisiert das gewünschte
gleichrangige Nebeneinander eines bekenntnisunabhängigen und eines christlich geprägten Raumes mit zwei architektonisch identisch ausgebildeten
Andachtsräumen. Lediglich in ihrer Ausstattung unterscheiden sie sich voneinander. Sie sind durch eine Folge von Vorräumen miteinander verbunden,
die alle einen quadratischen Grundriss und eine gestufte Gewölbedecke haben.
Jedoch verändert sich durch die unterschiedliche Größe ihrer Grundfläche bei
gleichbleibender Raumhöhe die Neigung des Gewölbes. So gewinnt jeder
Raum trotz gleicher Grundflächengeometrie seine eigene Identität. Durch
offene horizontale Lichtfugen entsteht in den Andachtsräumen der Eindruck
eines schwebenden „Lichtgewölbes“ aus Ziegeln, dessen oberen Abschluss ein
indirekt beleuchtetes Okulus bildet. Dadurch scheint sich der Raum nach oben
zu erweitern, was Interpretationsspielräume wie „Himmel“ oder „Paradies“ als
wesentliche Bestandteile fast aller Glaubensbekenntnisse eröffnet. Mit der
konsequenten Reduktion auf die Elemente, „Mauerwerksziegel“ und „Licht“,
entsteht eine archaisch anmutende Umgebung, in der innere Einkehr und
Stille inmitten des hektischen Betriebs eines Großflughafens möglich werden.
Gleichzeitig stellt der Ziegel einen Bezug zu Berlins lokaler Bautradition her.
Entwurf Meinhard von Gerkan mit Hajo Paap und Alexander Buchhofer
Partner Hubert Nienhoff
Mitarbeiter Silvia Schneider, Stefan Both, Claudia Busch, Davide Abbonacci
(Visualisierungen)
28
– concrete gmp – Standort Berlin – 03. / 09.2011
concrete gmp – Standort Berlin – 03. / 09.2011 – 29
Standort Berlin
/ PROJ E K T E
ge w o nnener W E T T B E W E R B
ge w o nnener W E T T B E W E R B
CSPG Comprehensive Production and
Research Base, Guangzhou, China
Wettbewerb, erster Preis, Beauftragung – Forschungs- und Verwaltungsgebäude, 350 000 Quadratmeter BGF. Der südchinesische Netzbetreiber China Southern Power Grid hat sich entschlossen, seine neue Hauptverwaltung
statt am bisherigen Standort in der CBD von Guangzhou nun auf einem
parkartigen Grundstück vor den Toren der Stadt zu errichten. Um den landschaftlichen Charakter des Grundstücks zu erhalten, wird das Bauvolumen in
mehrere quadratische Baukörper aufgeteilt, die in ihrer Anordnung Bezüge
zum Landschaftsraum herstellen. Um die oberirdische Baumasse möglichst
gering zu halten, werden große Teile des Volumens in den Hang integriert.
Entwurf Meinhard von Gerkan und Stephan Schütz mit Nicolas Pomränke
Projektleitung Jens Förster, Simon Schetter
Mitarbeiter Helene Käschel, Kian Lian, Katja Pötzsch, Ye Keke, He Xiaohua,
Xu Ji, Gai Xudong, Thilo Zehme, Jan Deml
Hengqin International Finance Center, Zhuhai, China
Wettbewerb, erster Preis, Beauftragung – Multifunktionaler Komplex mit Büros, Wohnungen, Hotel
und Shopping, 550 000 Quadratmeter. Der südchinesischen Stadt Zhuhai wird als neuer Sonderwirtschaftszone eine rasante wirtschaftliche Entwicklung vorhergesagt. Unmittelbar an Macao grenzend, im
Zentrum des Hauptentwicklungsgebietes Hengqin soll das International Finance Center geplant werden.
Ein überdachtes Gangsystem um einen zentralen Platz fasst die maßstäblich sehr unterschiedlichen
Funktionen wie Boutique-Shopping, Apartments und den 400 Meter hohen Büro- und Hotelturm
zusammen.
Entwurf Meinhard von Gerkan und Stephan
Schütz mit Nicolas Pomränke
Mitarbeiter Anna Liesicke, Haitao Long, Xuan
Zhang, Verena Kiewardt, Clemens Ahlgrimm, Jan
Deml, Bin Zhou
30
– concrete gmp – Standort Berlin – 03. / 09.2011
concrete gmp – Standort Berlin – 03. / 09.2011 – 31
Standort Berlin
/ PROJ E K T E
ge w o nnener W E T T B E W E R B
New Energy R&D Center,
Taiyuan, China
Wettbewerb, erster Platz, Beauftragung – Das
Fünf-Sterne-Hotel und das durch den Bauherrn
selbst genutzte Bürogebäude sind mit 120 und 100 Metern die beiden höchsten Gebäude des Gebäudekomplexes und bilden die Adresse. Die Türme
sind mit einem Podium entlang der in Nord-SüdRichtung verlaufenden städtischen Magistrale
verbunden. Die vier Türme des zweiten Bauabschnittes sind ebenfalls durch zwei Podien entlang
der Querstraßen verbunden, sodass ein länglicher
zentraler Park entsteht. Ihre versetzte Anordnung
schafft attraktive Blicke in die umgebende Stadtlandschaft.
w ettbe w erb
Erweiterung der Schiller-Bibliothek, Berlin
Beschränkter Wettbewerb, Anerkennung – Mit der Erweiterung der SchillerBibliothek ist eine Neuordnung des städtischen Umfelds zwischen dem Leopoldplatz und der Beuth-Hochschule beabsichtigt. Der vorliegende Entwurf
verbindet oberirdische wie unterirdische Baustrukturen zu einem „Band der
Bildung“: Vier Baukörper alternieren mit oberirdischen Plätzen und Tiefgärten,
wodurch ein zusammenhängendes bauliches Ensemble geschaffen wird, das
einen Dialog zwischen Innen- und Außenräumen generiert. Der denkmalgeschützte Bezirksverordnetensaal schiebt sich in das neu geschaffene „Band
der Bildung“ und dient diesem als Eingangsbauwerk.
Entwurf Meinhard von Gerkan und Stephan Schütz Mitarbeiter Clemens
Kampermann, Min Li, Michael Reiss, Jochen Sültrup, Jan Deml
w ettbe w erb
Entwurf Meinhard von Gerkan und Stephan
Schütz mit Nicolas Pomränke
Projektleitung Entwurf Simon Schetter
Mitarbeiter Entwurf Helene Käschel, Jens
Förster, Katja Pötzsch, Thilo Zehme, Ye Keke,
Wang Zheng
Projektleitung Ausführung Ralf Sieber
Mitarbeiter Ausführung Matthias Fruntke,
Kralyu Chobanov, Thomas Werner, Huang Cheng,
Sebastian Pohle, Wang Zheng
Jade Island, Shenzhen, China
Wettbewerb, keine Platzierung – Das Grundstück für das Jade-Insel-Projekt
ist charakterisiert durch seine prominente Küstenlage am Fuße des YandunBerges. Wegen der hohen Verkehrsbelastung durch Auto- und Eisenbahn­linien
im Norden wird das Grundstück durch einen länglichen Baukörper zweigeteilt.
Spezifische Brennpunkte wie Berg, Verkehrsknoten oder Eingangsbereiche
strahlen radial aus und schneiden kreisförmige Segmente aus dem Gebäudevolumen. Hierdurch entsteht ein klar orientierter und räumlich spannungsreicher Baukörper, der ein Hotel und Konferenzzentrum sowie gewerbliche
Nutzungen beinhaltet.
Entwurf Meinhard von Gerkan und Stephan Schütz Projektleitung Ralf
Sieber Mitarbeiter Thomas Werner, Kralyu Chobanov, Sebastian Pohle,
Huang Cheng, Thilo Zehme, Chen Zhicong, He Xiaohua
32
– concrete gmp – Standort Berlin – 03. / 09.2011
concrete gmp – Standort Berlin – 03. / 09.2011 – 33
Standort Berlin
/ PROJ E K T E
Standort Berlin
/ PA NOR A M A
w ettbe w erb
STUDIE
gl ü c k w uns c h
sp o rt
Herzlichen Glückwunsch!
Wir gratulieren unserer Auszubildenden Tessa Poth. Sie
hat nach zweijähriger Ausbildung bei gmp im Juni ihre
Abschlussprüfung als Bauzeichnerin mit sehr gutem Erfolg bestanden.
neue k o llegen
Tangshan Culture Plaza, Tangshan, China
Wettbewerb, erste Phase, Ergebnis noch offen – Im Zentrum des Kulturforums im neuen Stadtteil von Tangshan ruht das Grand Theater inmitten eines
quadratischen Wasserbeckens. Insbesondere die glänzenden, keramischen
Fassadenelemente der gefalteten Dachstruktur erinnern an das Gefieder eines
Phönixes. Weitere kleinere Kulturbauten wie Ausstellungshallen, Bibliothek
und Theater sind durch ein gemeinsames geometrisches Faltungsprinzip zu
einem Ensemble zusammengefügt.
Entwurf Meinhard von Gerkan und Stephan Schütz
Projektleitung Ralf Sieber
Mitarbeiter Thomas Werner, Christa Hillebrand, Sebastian Pohle, Thilo
Zehme, Wang Zheng
Qingdao Sino-German High-TechEco City,
Qingdao, China
Städtebauliche Studie – Im Westen Qingdaos soll ein neuer Stadtteil gebaut
werden, der den Prinzipien der Nachhaltigkeit entspricht. Analog zu steinernen
Trittstufen eines Gartens, die als menschliche Artefakte in einer Wasserlandschaft liegen, wird eine Gruppierung bebauter „Inseln“ geschaffen, die sich in
die Landschaft integrieren. Die quadratischen „Districts“ ordnen sich um den
zu einem See aufgeweiteten Yangmao–Kanal. Die Architektur dieser „Districts“
zitiert urbane Elemente wie Boulevards, Terrassenplätze am Wasser, Arkaden
und Kanäle.
Entwurf Meinhard von Gerkan und Stephan Schütz mit Nicolas Pomränke
Projektleiter Johann von Mansberg Mitarbeiter Björn Homann, Christian
Machnacki, Jochen Sültrup, Thilo Zehme
namens ä nderung
Flughafen Berlin Brandenburg Willy Brandt, Berlin
Aus BBI wird BER – Am Donnerstag, 9. Juni 2011 hat die Flughafen Berlin-Schönefeld GmbH am Flughafen Tegel das neue Corporate Design für den Flughafen Berlin Brandenburg Willy Brandt vorgestellt.
Der Projektname BBI wurde mit der Einführung des neuen Designs abgelöst. Der neue Flughafen heißt
ab sofort Flughafen Berlin Brandenburg mit dem Beinamen Willy Brandt. Damit einher geht die neue
Abkürzung bzw. das neue Logo BER. So lautet der IATA-Code des neuen Flughafens, der auch als Markenname dient.
Staffellauf
Obere Reihe Jens Förster, Keke Ye, Maarten Harms, Fernando Nasarre
Zweite Reihe Jens Weiler, Jing Xue, wieder zurück: Katja Godejohann,
Ignacio Zarrabeitia (Praktikant)
Schön schnell waren in diesem Jahr: Stephanie Brendel, Sabine Böttger, Clemens Ahlgrimm, Arno Hoffmann, Florian Wiedey, Christian Hellmund, Michael Scholz, Frank Bartos, Keywan Gross, Veit Lieneweg, Patrick Hoffmann, Johanna Kuntze, Irena Katharina Ludwig, Julian Hippert, Achim Wollschläger,
Thomas Werner, Marleen Michaels, Torsten Weber, Martin Klinger, Peter Axelsen, Ramona Jenß, Maria Siewert, Diana Helbing, Claudia Busch und Jessica
Neumann.
Bei der zwölften 5 × 5 Kilometer TEAM-Staffel der Berliner Wasserbetriebe haben sie es am 24. Juni gemeinsam unter die besten 5 Prozent geschafft. Mit
einer Zeit von 1:48:23 Std. hat eine der fünf teilnehmenden gmp-Mannschaften Platz 57 von 1395 errungen.
34
– concrete gmp – Standort Hamburg – 03. / 09.2011
concrete gmp – Standort Hamburg – 03. / 09.2011 – 35
Standort Hamburg
/ PROJ E K T E
ge w o nnener Wettbe w erb
f ertigstellung
Hualian Qianjiang
Times Square,
Hangzhou, China
Nanjing Financial City, Nanjing, China
Wettbewerb, erster Platz und Beauftragung – Südwestlich der Altstadt von Nanjing soll im „Hexi New
District“ im Rahmen der Entwicklung eines Central Business Districts (CBD) ein bisher untergenutzes
Grundstück neu beplant werden. Auf einem zirka 80 000 Quadratmeter großen Grundstück soll die
„Nanjing Financial City“ mit zehn bis zwölf Hochhäusern entstehen und die gesamte BGF zirka 550 000
Quadratmeter oberirdisch betragen. Das Grundstück wird von äußeren Parametern wie Flusslauf, U-BahnStrecke, städtebaulicher Grünachse, Baulinien und Grenzen stark reglementiert. Diese Voraussetzungen
wurden in ein Konzept transformiert, das die Blockränder des Plots stärkt und neben einer klar definierten Mitte viel Raum für Grünflächen und fußläufige Verbindungen auf dem Grundstück lässt. Die Fassaden der zwischen 100 und 200 Meter hohen Gebäude sind eine Reminiszenz an die Stadtmauer Nan­jings.
Obwohl sich das Ensemble nur aus zwei Fassadentypen zusammensetzt, erhält jeder Turm durch eine
andere Farbschattierung aus der Stadtmauer seine eigene Identität.
Entwurf Meinhard von Gerkan
Partner Nikolaus Goetze
Assoziierter Partner Marc Ziemons
Projektleitung Jan Blasko
Mitarbeiter Matthias Heck, Bastian Bartz, Oliver
König, Philipp Schneider, Mei Pan, Tim Leimbrock
Fertigstellung – Der Auftrag zur Planung der Doppeltürme des Unternehmens UDC resultierte aus
dem Gewinn eines internationalen Wettbewerbs
von 2005. Während der Planungsphase haben der
Bauherr und gmp den Entwurf optimiert, sodass er
sich heute mit zwei gläsernen Hochhäusern präsentiert, die über ein dreigeschossiges Foyer miteinander verbunden sind.
Charakterisierend für diese Doppeltürme sind die
gläsernen Fassaden mit den abgerundeten Ecken.
Die Transparenz der gläsernen Bauten ermöglicht
den Nutzern der Büros einen hervorragenden Blick
auf die Uferlandschaft. An zwei gegenüberliegenden Gebäudeseiten sind jeweils zweigeschossige
Wintergärten in die Büroetagen integriert. Die
Wintergärten bilden die „Visitenkarten“ der Hochhäuser, machen sie unverwechselbar und werden
somit zum Signet des Projekts. Sie erzeugen jedoch
auch Zwischenräume zwischen außen und innen,
die als Wärmepuffer dienen und die Energiebilanz
erheblich verbessern. Diese Räume können als Pausenbereiche oder für besondere Veranstaltungen
genutzt werden.
Die Außenfassaden als Doppelfassade sind als Hybridlösung ausgeführt: Diese Konstruktion besteht
aus zwei Elementen – der Festverglasung und den
Öffnungsfenstern – deren Wirkungsweise und
Kon­­struktion unterschiedlich aufgebaut ist. Die
Festverglasung besteht aus raumhohen Elementen,
die mit einem farbneutralen und hochgedämmten
Isolierglas ausgestattet sind. Der Sonnenschutz ist
hinter die Scheiben platziert und dient gleichzeitig
als Blendschutz. Die Öffnungsfenster haben das
Prinzip der natürlichen Belüftung und des integrierten Sonnenschutzes als System eines Kastenfensters zur Grundlage. Die gesamte Fassade ist als
Elementkonstruktion vorgefertigt und montiert
worden.
Die Anordnung der Grundrisse erlaubt eine flexible Flächenaufteilung der bis zu elf Meter tiefen
Bürobereiche um den zentralen Kern.
Entwurf Meinhard von Gerkan und Nikolaus
Goetze mit Volkmar Sievers
Mitarbeiter Wettbewerb Alexandra Kühne,
Barbara Henke
Mitarbeiter Ausführung Wiebke Meyenburg,
Diana Spanier, Uli Rösler, Simone Nentwig
36
– concrete gmp – Standort Hamburg – 03. / 09.2011
concrete gmp – Standort Hamburg – 03. / 09.2011 – 37
Standort Hamburg
/ PROJ E K T E
f ertigstellung
beau f tragung
Tesdorpfstraße 8, Hamburg
Ferienhaus in Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland
Fertigstellung – Dieses Ferienhaus wurde auf einer Fläche von zirka 12,10 × 10,22 Metern als Massivbau
mit Erd- und Dachgeschoss ohne Keller errichtet. Im Erdgeschoss befinden sich neben der Erschließung
und dem Hausanschlussraum das Wohn- und Esszimmer mit einer offenen Küche sowie ein Gästezimmer
und Gäste-WC. Im Dachgeschoss liegen die Schlafzimmer und zwei Bäder.
Frei über dem Gebäude bietet eine Stahlkonstruktion mit Holzlamellen Sicht- und Sonnenschutz. Die
Holzlamellenkonstruktion unterstützt die klare Ausrichtung des Gebäudes in Richtung der Seenlandschaft. Sie ragt im Süden um zirka 2,30 Meter, im Norden um zirka 5,60 Meter über das massive Ferienhaus hinaus und bildet eine leichte, blickdurchlässige, schattenspendende Hülle für die vordere und
hintere Terrasse.
Die Stirnseiten des Gebäudes gestalten sich gläsern und vollkommen offen. Die Südfassade als Eingangsfassade und die zum See ausgerichtete Nordfassade werden in Pfosten-Riegel-Konstruktion (Stahl) mit
mehreren Öffnungsflügeln ausgebildet. Die Längsseiten des Ferienhauses hingegen erhalten durch die
davor liegende Holzlamellenkonstruktion eine klare horizontale Gliederung. Diese Fassaden haben pro
Geschoss jeweils nur ein Fenster in der Mitte des Gebäudes hinter den Lamellen.
Entwurf Meinhard von Gerkan und Nikolaus Goetze
Projektleitung Kristina Milani
Mitarbeiter Marcus Tanzen
Beauftragung – Die großvolumige Form dieses Entwurfs für die SAP-Unternehmenszentrale verbindet Innen- und Außenraum, Architektur und Landschaft zu einem ganzheitlichen Ensemble, welches sich an dem Umfeld in
Hamburg-Rotherbaum orientiert.
Die Höhenentwicklung des Neubaus ist städtebaulich angemessen und orientiert sich an den Bestandsbauten der Nachbarschaft. So werden die Traufhöhen beider Nachbargebäude berücksichtigt und durch die unterschiedliche
Geschossigkeit aufgenommen. Jeweils zu beiden Grenzen hin wird das oberste Geschoss abgerückt. Zweigeschossige Arkaden definieren an zentraler
Stelle den Eingangsbereich.
Die architektonische Hülle verleiht dem Gebäude eine Expressivität, ohne
aufdringlich zu wirken. Geschwungene Kurven und Fassadenvariationen mit
Vor- und Rücksprüngen lassen den Bau aus jedem Blickwinkel anders erscheinen. Die zweigeschossigen Fensterelemente setzen einen angenehmen Maßstab: In definierten Bereichen variieren sie in Höhe und Breite und erzeugen
so ein abwechslungsreiches Erscheinungsbild.
Die gläserne Halle bildet das großzügige Entree und die Visitenkarte der SAPUnternehmenszentrale. Durch das Foyer gelangen Nutzer und Besucher direkt
zu der zentral angeordneten Aufzugsgruppe und in die Treppenhäuser.
Entwurf Meinhard von Gerkan und Nikolaus Goetze mit Volkmar Sievers
Projektleiter Jan Stolte, Tilmann Jarmer
Mitarbeiter Wettbewerb Alexandra Heise, Christian Dahle, Wiebke
Meyenburg, Kerstin Steinfatt, Jared Steinmann
Mitarbeiter Ausführung Wiebke Meyenburg, Nina Moelle, Steffen Lepiorz
38
– concrete gmp – Standort Hamburg – 03. / 09.2011
concrete gmp – Standort Hamburg – 03. / 09.2011 – 39
Standort Hamburg
/ PROJ E K T E
beau f tragung
baubeginn
VTRON Science Park, Guangzhou, China
Baubeginn – Bei diesem landschaftlich geprägten Entwurf bilden Architektur
und Landschaft eine ausgewogene Balance. Wesentliches Gestaltungsmerkmal
ist dabei die formale Überlagerung von Park und Tektonik. Während die Gemeinschafts- und Sonderflächen in die Sockelgeschosse integriert sind, erheben sich die Büro- und Fabrikeinheiten als mehrgeschossige Bauten über den
Park. Dies erzeugt einen offenen und einladenden Eindruck.
Formale Basis des Entwurfes ist ein quadratisches Areal, das durch eine umlaufende Pergola eingefasst wird. Das große Pergoladach vereinigt alle Sonderbereiche in ein architektonisches Element, dessen weiche Formen mit der
umgebenden Landschaft harmonieren. Außerdem bietet die Pergola Fußgängern zwischen den Gebäuden den erforderlichen Wetterschutz für das sub-
tropische Klima. Darüber entwickeln sich die vier Hochhäuser bis zu einer Höhe
von 64 Metern.
Das Hochhaus des Headquarters, zentral am Haupteingang positioniert, definiert sich durch Höhe, Form und Differenziertheit von den seitlichen Gebäuden. Dem Hauptfoyer ist ein breiter Vorplatz vorgelagert. Die mehrgeschossige Stützenreihe der Pergola bildet eine repräsentative Torgeste aus.
Die Formensprache der Gebäude unterscheidet sich in punkto Höhe und
Fassade deutlich von den Bauten in der unmittelbaren Nachbarschaft. Horizontale Fensterbänder in differierenden Höhen und Längen erzeugen ein abwechslungsreiches Fassadenbild. Sie ermöglichen so die vom Bauherrn gewünschte architektonische Alleinstellung in der Science City von Guangzhou.
Entwurf Meinhard von Gerkan und Nikolaus Goetze mit Volkmar Sievers Projektleiter Jan Stolte Mitarbeiter Wettbewerb Alexandra Heise, Kerstin Steinfatt, Sandra
Kroll, Steffen Lepiorz, Theresa Nehls, Patrick Tetzlaff Mitarbeiter Ausführung Bastian Scholz, Martina Klostermann, Frederik Heisel, Elena Cubillo, Michèle Watenphul
Xulong-Unternehmenszentrale, Cixi, China
Beauftragung – Für die Xulong-Gruppe, ein Lebensmittelhersteller mit
Schwerpunkt Aquakulturen, entsteht etwa 75 Kilometer südlich von Shanghai
in Cixi eine neue Unternehmenszentrale. Der Bau in dem neuen Gewerbegebiet
von Cixi wird das Kopfgebäude einer fünfteiligen Gebäudegruppe.
Das hauptsächlich zur Büronutzung konzipierte Gebäude verfügt über eine BGF
von 15 500 Quadratmetern. Da aufgrund städtebaulicher Vorgaben 30 Prozent
des Neubaus öffentlich genutzt werden müssen und der CEO leidenschaftlich
gern Porzellan (Teile der Sammlung in der derzeitigen Ausstellung im Pekinger
Nationalmuseum von gmp) sammelt, werden in den unteren Geschossen Ausstellungsflächen und ein Forschungsinstitut für Porzellan untergebracht. Die
beiden Toplevel werden als zweigeschossige CEO-Wohnung dienen.
Der Entwurf zeichnet sich durch einen U-förmigen Grundriss aus, der von
einem gläsernen Atrium geschlossen wird. Dieses verbindet die massiven
Nord- und Südflügel miteinander und gewährt zur Straße hin den Passanten
Einblicke ins Gebäude. Gleichzeitig ermöglicht das Atrium Blickbeziehungen
zwischen den Geschossen. Der großzügige Bereich zwischen Kern und Atrium
kann flexibel für Kommunikations- und Repräsentationszwecke genutzt werden und entspricht modernen Bürokonzepten.
Entwurf Meinhard von Gerkan und Nikolaus Goetze mit Volkmar Sievers
Projektleiter Enrico Kremp Mitarbeiter Isabel Vollmer, Kim Sunju
w ettbe w erb
CEEC – China Expo & Exhibition Complex, Shanghai
Wettbewerb, Top 3 (excellent designs) – Shanghai plant in sehr naher Zukunft ein internationales
Messe- und Kongresszentrum zu realisieren, das auf einem zirka 104 Hektar großen Grundstück westlich
des Inlandflughafens Hongqiao im Westen der Stadt entstehen soll. Es sollen 500 000 Quadratmeter
Ausstellungsfläche realisiert werden, wodurch der China Expo & Exhibition Complex (CEEC) das größte
und modernste Messezentrum der Welt sein wird.
Aufgrund der innerstädtischen Lage und der Größe des Grundstücks gilt es, ein kompaktes und hocheffizientes Messezentrum auf mehreren Ebenen zu planen, in dem sowohl kleinere Veranstaltungen parallel als auch Großveranstaltungen durchgeführt werden können. Der Entwurf sieht ein doppelstöckiges
Messezentrum vor, das sich um eine identitätsstiftende Mitte gruppiert. Von außen können über eine
Messe-Ring-Straße Exponate und Güter an und in die Hallen gebracht werden. Über flache Rampen und
Brückensysteme gelangen die Besucher ins Zentrum der Messe, um sich von dort in die einzelnen Messehallen zu verteilen.
Entwurf Meinhard von Gerkan Partner Nikolaus Goetze Assoziierter Partner Marc Ziemons
Projektleitung Jan Blasko Mitarbeiter Phase 1 Tim Leimbrock, Pan Mei, Matthias von Hanstein,
Oliver König, Cai Lei, Zhu Honghao Phase 2 Tim Leimbrock, Pan Mei, Matthias von Hanstein, Oliver
König, Matthias Heck, Cai Lei
40
– concrete gmp – Standort Hamburg – 03. / 09.2011
concrete gmp – Standort Hamburg – 03. / 09.2011 – 41
Standort Hamburg
/ PROJ E K T E
Standort Hamburg
/ PA NOR A M A
k o n z eptstudie
v erhandlungs v er f ahren
Deutsches Haus, Ho-Chi-Minh-Stadt, Vietnam Weser-Ems-Halle, Oldenburg
Konzeptstudie – Der unter nachhaltigen Kriterien geplante Entwurf für das
Deutsche Haus soll neben dem deutschen Generalkonsulat mit zugehöriger
Residenz das Goethe-Institut mit Ausstellungs- und Veranstaltungsflächen
beherbergen. Hinzu kommen Büroflächen für den Deutschen Industrie- und
Handelskammertag sowie Mietbüros für deutsche Firmen und Organisationen.
Die oberen Geschosse sollen repräsentative Wohnungen enthalten.
Den städtebaulichen Richtlinien im ehemaligen Saigon folgend, staffelt sich
die Gebäudehöhe mit begrünten Terrassen von zirka 60 Metern Höhe an der
Straßenseite auf 110 Meter im hinteren Grundstücksteil. Der Baukörper mit
seinem begrünten Atrium hat eine Bruttogeschossfläche von zirka 39 000
Quadratmetern. Zurzeit steht der Bauherr in Verhandlungen über das Grundstück.
Entwurf Meinhard von Gerkan und Nikolaus Goetze mit Volkmar Sievers
Projektleiter Fabian Faerber Mitarbeiter Sandra Kroll, Martin Majewski
Verhandlungsverfahren – Modernisierung und Erweiterung der Weser-EmsHalle in Oldenburg; Teilnahme in Kooperation mit den Bauunternehmen Max
Bögl und Ludwig Freytag. In der Schlussrunde ausgeschieden.
Die Aufgabe sah eine neue Multifunktionshalle mit 5500 Quadratmetern
Veranstaltungsfläche, ein neues Verwaltungsgebäude sowie die Sanierung der
zentralen Messehalle (5000 Quadratmeter) vor. Umlaufende Foyerzonen verbinden Bestand und Neubau und ermöglichen flexibel und parallel stattfindende Veranstaltungen.
Entwurf Volkwin Marg mit Robert Friedrichs
Assoziierter Partner Wolfgang Haux
Mitarbeiter Anna Falkenbach, Bernd Kottsieper,
Alessia Spezzano, Theresa Thiele
w ettbe w erb
Krankenhaus Fermo, Italien
Wettbewerb, 4. Platz – Nach einjähriger Prüfung der Beiträge für den Neubau des Krankenhauses Fermo hat der Bauherr Ende Juni das Wettbewerbsergebnis bekanntgegeben: ein 4. Rang.
Neben dem Entwurf beinhaltete die Bearbeitungszeit von nur sechs Wochen
sowohl das Erarbeiten des Raumprogramms mit einem Krankenhausplaner als
auch ein komplettes Kosten- und Honorarangebot. Wie vorgegeben sieht der
Entwurf die typologische Trennung von Funktionsbau und Bettenhaus vor. In
der landschaftlich reizvollen Hanglage der Marken orientiert sich der Entwurf
nach Fermo und bietet einen guten Fernblick.
Entwurf Volkwin Marg mit Robert Friedrichs
Mitarbeiter Anna Falkenbach, Alessia Spezzano,
Theresa Thiele, Timo Heise, Valentina Milan
neue k o llegen
na c h w u c hs
Obere Reihe Inés Arkenbergova, Nicolas Balacco, Andreas Bräuer, Jinying Sui
Zweite Reihe Nina Moelle, Julia Richter, Jan Schwarz, Inès Grüning (kein Foto)
Wir gratulieren Andreas und Esther Weihnacht zu ihrer Tochter Naemi Esther,
die am 2. August 2011 auf die Welt kam.
42
– concrete gmp – Standort Shanghai – 03. / 09.2011
concrete gmp – Standort Shanghai – 03. / 09.2011 – 43
Standort Shanghai
/ PROJ E K T E
ein w eihung
ein w eihung
Shanghai Oriental Sports Center (SOSC),
Schwimm-WM 2011
Einweihung – Vom 16. bis 31. Juli fand die Weltmeisterschaft des Schwimmverbands FINA im Shanghai Oriental Sports Center statt. In fünf Wassersportdisziplinen galt es für die Sportler, Medaillen zu holen und sich für die Olympischen Sommerspiele 2012 zu qualifizieren.
Der FINA-Präsident Dr. Julio C. Maglione bezeichnete die Austragungen als
„bisher beste Weltmeisterschaft“ und lobte die hervorragenden Einrichtungen
sowie die gute Zusammenarbeit zwischen der FINA und der Stadt Shanghai.
Wie schon die EXPO 2010 und Olympia 2008 erzielte diese WM Rekorde in der
Anzahl der teilnehmenden Mannschaften, den Schwimmern und dem Medieninteresse.
Abgesehen von den hochkarätigen Wettbewerbsbeiträgen konnten die Besucher nicht nur in den Stadien, sondern auch auf der Plaza und in der Parkanlage von WES eine entspannte, fröhliche Atmosphäre genießen. Livemusik
wurde gespielt, und die breiten Terrassen und gemütlichen Stufen um die
Stadien luden bis in den späten Abend zum Verweilen und zum Anschauen
der wechselnden Licht- und Wasserspiele auf den Seen ein.
Während der Spiele halfen 3000 Freiwillige. Auch sie schienen eine großartige Zeit zu haben und bescherten den Besuchern besondere Erlebnisse – bei-
anbaden
spielsweise als sie sie abends nach den Wettkämpfen mit fröhlichen Sprechchören verabschiedeten.
Jetzt, wo die WM vorbei ist, sind wir neugierig darauf, wie der Sportkomplex
in Zukunft genutzt wird. Die Schwimmhalle ist so geplant, dass sie als öffentliches Schwimmbad dienen kann. Das Sportstadion mit 18 000 Zuschauerplätzen ist eine Multifunktionshalle, in der unter anderem Basketball und
Eishockey gespielt, Schlittschuhlauf oder Gymnastik betrieben werden kann.
Ganz besonders hoffen wir, dass der Park für die Öffentlichkeit zugänglich
wird, was in China leider selten der Fall ist. Wir sind uns sicher, dass ein offener Park von den Anwohnern in der Nachbarschaft begrüßt werden würde,
und auch für Besucher aus anderen Stadtteilen wäre der Park attraktiv.
Entwurf Meinhard von Gerkan und Nikolaus Goetze mit Magdalene Weiss
Projektleiter Chen Ying Mitarbeiter Jan Blasko, Lu Cha, Lu Miao, Jörn
Ortmann, Sun Gaoyang, Yan Lu-Ji, Jin Zhan, Fang Hua, Martin Friedrich, Fu
Chen, Ilse Gull, Kong Rui, Lin Yi, Katrin Löser, Ren Yunping, Alexander
Schober, Nina Svensson, Tian Jinghai, Zhang Yan, Zhou Yunkai, Zhu
Honghao
Generalprobe im SOSC
Anbaden – Kurz vor der Schwimm-WM im Juli organisierte der Bauherr einen
Schwimmwettbewerb zwischen allen, die an der Planung und dem Bau des
SOSC beteiligt waren. Unser Anbaden diente gleichzeitig als eine der Generalproben, die einen reibungslosen Ablauf bei den verschiedenen Wassersportarten gewährleisten sollten.
14 gmp-Kollegen schwammen, unterstützt von unseren Lichtplanern, mit und
traten gegen unsere lokalen Partnerbüros und die bauausführenden Firmen
an. Dank der eher gemischten Darbietung unserer Herausforderer gewannen
wir in verschiedenen Wettbewerben etliche Medaillen – und nicht zuletzt
natürlich dank unserer außerordentlichen sportlichen Fähigkeiten!
44
– concrete gmp – Standort Shanghai – 03. / 09.2011
concrete gmp – Standort Shanghai – 03. / 09.2011 – 45
Standort Shanghai
/ PROJ E K T E
G E WO N N E N E R W E T T B E W E R B
beau f tragung
Caohejing xh203-07 – „One Cube“,
Shanghai, China
Beauftragung – Dieses Bürogebäude liegt in der Nähe weiterer Projekte, die wir
im Hightech-Park Caohejing planen. Wegen seiner quadratischen Kubatur nennen wir den Bau intern „One Cube“. Die akkurate, quadratische Form harmoniert
mit den Gebäuden der Nachbarschaft und schafft einen neuen Blickpunkt in der
Straße. Die terrassenförmige Landschaftsarchitektur schreibt die quadratische
Entwurfsform fort und weitet sich nach außen hin aus.
Der Entwurf sieht ein Stützenraster von 8,40 Metern vor und eine Raumhöhe
von 4,20 Meter. Die 4,20 × 4,20 Meter Rastereinheiten nutzen die halbe Höhe
des Stützenrasters und die gesamte Raumhöhe aus und erreichen so in jeder
Beziehung eine streng gleichmäßige Architektursprache. Darüber hinaus fungiert
das Raster der auskragenden Elemente als energetisch wirksamer Sonnenschutz.
Entwurf Meinhard von Gerkan mit Magdalene Weiss
Partner Nikolaus Goetze
Projektleiter Magdalene Weiss mit Sun Yajin
Mitarbeiter Eazy Lin, Christina Mann, He Yanping, Zhang Yan
w ettbe w erb
China Life, Regionalbüro, Zhengzhou, China
Wettbewerb – Erneut hat uns die Versicherung China Life zu einem Wettbewerb eingeladen, diesmal für die Repräsentanz in Zhengzhou – der Provinzhauptstadt Henans in der östlichen Mitte Chinas. Der Auftraggeber ist Chinas
größter Lebensversicherer und laut Börsenberichten der zweitgrößte der Welt.
Unser Entwurf beinhaltet zwei 80 Meter hohe Gebäude mit insgesamt 150 000
Quadratmetern BGF. Die Zwillingstürme bestehen aus zwei abgestuften Volumen, verbunden durch ein dreigeschossiges Podium. Durch die versetzte
Anordnung der beiden Türme mit einem dazwischen liegenden, großzügigen
Eingangsbereich entsteht eine kompositorische Dynamik.
Entwurf Meinhard von Gerkan mit Magdalene Weiss
Partner Nikolaus Goetze
Projektleiter Martin Hagel
Mitarbeiter Gao Shusan, Martin Seibel, He Yanping
neue k o llegen
Xi’an Central Park, Xi’an, China
Wettbewerb, erster Preis – 900 000 Quadratmeter BGF Mischnutzung sollen
in der Xi’an-Beijiao-Entwicklungszone für Wirtschaft und Technologie entstehen. Die Gebäude mit einem großen Anteil an hochwertigem Wohnungsbau
sind um eine zentrale Parkanlage gruppiert.
Unser Wettbewerbsbeitrag schlug eine klassische und eine moderne Variante
vor, mit dem Ziel, ein europäisches Flair zu erzeugen. Die erstere überzeugte,
und so erhielten wir zusammen mit EBU Architects aus den USA den ersten
Preis. Nun muss entschieden werden, wer von uns welchen Teil des Projekts
weiter bearbeiten wird.
Entwurf Meinhard von Gerkan mit Magdalene Weiss
Partner Nikolaus Goetze
Projektleiter Chen Ying
Mitarbeiter Huang Meng, Kong Rui, Fan Xiaodi, Martin Seibel, Mareike
Asmus, Alex Fu, Yan Lu-Ji
Obere Reihe Fan Sijia (Praktikantin), Juergen Russ, Leslie Braumann
(Praktikantin), Li Ye (Praktikantin)
Zweite Reihe Liu Yite, Nicola Knop, Wang Mengjiao (Praktkantin), Wu Lanlan
46
– concrete gmp – Standort Aachen – 03. / 09.2011
concrete gmp – Standort Aachen – 03. / 09.2011 – 47
Standort Aachen
/ PROJ E K T E
teamreise
w ettbe w erb
Neubau Historisches Archiv,
Kunst- und Museumsbibliothek, Köln
Wettbewerb, Ankauf – Kölns Kultur soll zukünftig in einer „Schatztruhe“ aufbewahrt werden, die den
Bürgern und Gästen ihren kostbaren Inhalt ebenso unübersehbar wie sinnfällig darbietet. Wie in Erinnerung
an eine bildreich geschmückte, mit Bronze beschlagene Truhe schwebt dieser Schatzkasten freigestellt als
Solitär auf dem transparenten Sockel der öffentlichen Bibliotheken und Veranstaltungsräume im erweiterten Grüngürtel der Stadt.
Entwurf Volkwin Marg Assoziierter Partner Christian Hoffmann Projektleitung Michael König
Mitarbeiter Marie Merkelbach, Stefan Walter
ent w ur f
Neubau eines Chemiepraktikumgebäudes
für die RWTH, Aachen
Lia Manoliu Stadion, Bukarest, Rumänien
Teamreise – Am 28. Juli wurde das neue rumänische Nationalstadion „Lia Manoliu“ in Bukarest mit einem Stadionfest von Max Bögl intern eröffnet. Die
Aachener Kollegen waren vor Ort, um sich vom fertiggestellten Bau ein Bild zu
machen und die Eröffnung gebührend mitzufeiern.
Der folgende Tag stand im Zeichen einer Stadtbesichtigung der rumänischen
Hauptstadt unter der Leitung der resoluten Professorin für Architekturgeschichte Hanna Darer.
Der Abend wurde genutzt, um mit den Kollegen des beteiligten Partnerinstituts
der University of Architecture and Urbanism „Ion Mincu“ in das Bukarester
Nachtleben abzutauchen.
Entwurf Volkwin Marg mit Christian Hoffmann
Projektleitung Franz Lensing
Mitarbeiter Entwurf Sarah Coenes, Sebastian Möller, Marek Nowak,
Christoph Salentin
Mitarbeiter Ausführung Sarah Coenes, Michael Haase, Flori Jackowski,
Monika Kaesler, Olaf Peters, Tobias Bley, Katja Mezger, Marie Merkelbach
Entwurf – Die gestaffelten Baukörper des Neubaus orientieren sich mit Ihren
Kanten an dem vorhandenen Baukörper der Anorganischen Chemie. Die beiden
Volumen, in denen sich die großen Laborbereiche befinden, werden durch eine
zentrale Erschließungsachse, die auch die Nebenräume beinhaltet, verbunden.
Den Abschluss dieser Achse bilden die zwei verglasten Treppenhäuser. Durch die
simple und kompakte Anordnung der Volumen werden die Verkehrsflächen minimiert und die Medienversorgung der Labore vereinfacht.
Entwurf Volkwin Marg
Assoziierter Partner Christian Hoffmann
Projektleitung Jonathan Gerlach, Marek Nowak
Mitarbeiter Sebastian Möller, Christoph Salentin,
Remigiusz Kowalczyk, Jarek Siwiecki
48
– concrete gmp – Standort Frankfurt – 03. / 09.2011
concrete gmp – Standort Frankfurt – 03. / 09.2011 – 49
Standort Frankfurt
/ PROJ E K T E
Standort Frankfurt
/ PA NOR A M A
ent w ur f splanung
einbli c k
Martin-Luther-Schule, Rimbach im Odenwald
Städtische Bühnen, Frankfurt
Entwurfsplanung – Nach abgeschlossener Vorplanung startet gmp Frankfurt
jetzt in die Entwurfsplanung für den Neubau des Martin-Luther-Gymnasiums,
der größten Schule im Landkreis Bergstraße. In Zusammenarbeit mit Veit Lieneweg in Berlin werden die architektonischen Standards gesetzt. Bereits im Februar 2012 soll mit den Baumaßnahmen begonnen werden. Die Vorbereitungen mit Bauanträgen, Ausschreibung für Abbrucharbeiten und die Einrichtung
von Interimsunterrichtsräumen in Containern und bestehenden Altbauten laufen
auf Hochtouren. Mit Beschlussfassung des Landkreises Bergstraße wird das
Martin-Luther-Gymnasium Rimbach die erste DGNB-zertifizierte Schule Hessens
sein. Das Projektbudget konnte dadurch um zwei Millionen auf eine Gesamtsumme von zirka 21 Millionen Euro erhöht werden. Der durch den Vandalismus
einiger Schüler leidgeprüfte Bauherr fordert Vandalensicherheit an dem Neubau.
Es gilt daher, noch mehr Engagement des Architekten aufzubringen, um Architektur als ein Stück Kulturgut auch für Erziehungseinrichtungen umzusetzen.
Der Entwurf der neuen Schule zeichnet sich besonders positiv dadurch aus, dass
Orte der Kommunikation sowohl im Gebäude als auch außen für Schüler und
Lehrer geschaffen werden. Viele Unterrichtsräume für musikalische Erziehung,
Kunst und eine große Bühne in einer multifunktionalen Mensa/Aula für die
Theatergruppen fördern die kreative Erziehung der Schüler.
Einblick – Wie jedes Jahr werden die Theaterferien im Sommer dazu genutzt,
Baumaßnahmen in den Städtischen Bühnen Frankfurt durchzuführen. Dieses
Jahr werden neben zahlreichen Restarbeiten des Werkstattneubaus endlich
die Außenanlagen gebaut.
Der Stützenkranz der Ostflügelüberbauung an der Gebäudeecke Neue Mainzer
Straße/Hofstraße wird mit einem hochwertigen Splittasphaltbelag in einem
Stufenpodest für das neue Eingangshaus Kammerspiel ausgestattet. Der Bereich wird für Pausen der Aufführungen im Kammerspiel ein angenehmer
Aufenthaltsort werden. Die Städtischen Bühnen erhalten außerdem das großflächige Werbetransparent im Stützenzwischenraum und den Schriftzug „Schauspiel Frankfurt“ auf dem Dach. Beide sind weithin bei der Einfahrt
in die Innenstadt über die Untermainbrücke zu sehen.
Die ausgedehnte Werbefläche wird permanent mit dem Logo des Schauspiels
Frankfurt belegt sein und kann alternativ für die Bewerbung von Premieren
um z ug
mittels 70 Quadratmeter großen Werbeplanen behängt werden. Die entsprechenden Hängevorrichtungen wurden zusammen mit Bühnentechnikplanern
entwickelt und in die Fassadenbauteile integriert. Nachts wird das Bild angestrahlt, womit es in die Silhouette Frankfurts ausgehend von der gegenüberliegenden Flussseite eingehen wird. Nach Abschluss der Arbeiten an der
Bestandsfassade, die durch den Neubau des Werkstattbaus notwendig wurden, werden wir ein repräsentables Gebäude geschaffen haben, das wir Ende
September offiziell an den Bauherrn übergeben.
Entwurf Volkwin Marg und Hubert Nienhoff mit Kristian Spencker
Assoziierter Partner Bernd Gossmann
Mitarbeiter Nicole Jahn, Brigitta Kortz, Christian Klimaschka, Jörg
Schlieckmann, Alexis Michalec, Martin Heß, Carsten Nawrath, Jun-Florian
Peine, Florian Klee, Felix Gast, Felix Mantel
na c h w u c hs
Entwurf Volkwin Marg und Hubert Nienhoff mit Veit Lieneweg
Assoziierter Partner Bernd Gossmann
Mitarbeiter Elisabeth Heiner, Antje Pfeifer, Christian Klimaschka,
Stefan Both, Nicole Jahn
k unst am bau
Kultur- und Tagungszentrum Worms
Kunst am Bau & Inges Idee – Mittlerweile ist das Wormser Kultur- und Tagungszentrum, kurz WORMSER, schon sechs Monate im Betrieb. Der den Straßenraum übergreifende Vorplatz ist jedoch durch die schleppende Bearbeitung
der Tiefbau- und Außenanlagenfirma immer noch eine Baustelle. Avisierter
Fertigstellungstermin der Stadt ist Ende September. Dieser Termin wird sehnsüchtig erwartet, um endlich Architekturfotos erstellen zu können. Dennoch
wurde am 19. August auf dem Vorplatz des Tagungszentrums die Kunst am Bau
in Form einer Skulptur der Künstlergruppe „Inges Idee“ feierlich und im Zuge der
neuen Veranstaltungsreihe Kunstraum übergeben.
Kunstraum wird als Symposium, kuratiert vom Kunstbeirat der Stadt Worms, bis
Anfang Oktober jeweils freitags Raum für temporäre Kunstaktionen am und um
das Kultur- und Tagungszentrum bieten. Der fest installierte Beitrag zur Kunst
am Bau wurde nach einem beschränkten Einladungswettbewerb der Stadt
Worms vom Preisrichtergremium zur Ausführung empfohlen und durch „Inges
Idee“ entsprechend der Wettbewerbspräsentation umgesetzt.
Das Kultur- und Tagungszentrum ist ein Ensemble des denkmalgeschützten
Theaterbaus aus den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts mit dem direkt angrenzenden Neubau eines Tagungszentrums mit Veranstaltungssaal, Tagungsräumen
und Bistro. Dabei greift der Neubau die architektonischen Stilelemente des
Theaters, errichtet auf dem Grundriss des Vorgängerbaus aus dem ausgehenden
19. Jahrhundert, mit einer Neuinterpretation auf und spielt sie gestalterisch
wiederum in die Zukunft des 21. Jahrhunderts fort.
Bauleitung in die Guiollettstraße 24 umgezogen
27. April 2011: Henry Goossens. Sohn von
Nina Goossens, Architektin Team Deutsche Bank
10. Juli 2011: Vincent Nao Peine. Sohn von JunFlorian Peine, Architekt im Baumanagement Flughafen A+ und Städtische Bühnen
15. Juli 2011: Leonard Kaspar Bauer. Sohn von
Emöke Bauer, Architektin Team Deutsche Bank
08. August 2011: Marlene Michalec. Tochter von
Alexis Michalec, Architekt im Baumanagement
Städtische Bühnen
Herzlich willkommen! – Am Montag, den 25. Juli
zog die Abteilung Baumanagement der Projekte
Deutsche Bank, Städtische Bühnen Frankfurt, Allianz Taunusanlage und KuTaZ Worms aus ihrem
Büro in der Rüsterstraße in die Räume der Planung
in der benachbarten Guiollettstraße mit ein.
abs c hied
Auf Wiedersehen!
Entwurf Volkwin Marg und Hubert Nienhoff mit Kristian Spencker
Assoziierter Partner Bernd Gossmann
Projektleiter Christian Klimaschka
Mitarbeiter Entwurf Uta Graff, Antje Pfeifer, Katina Roloff
Mitarbeiter Ausführung Elisabeth Heiner, Kathrin Binder, Sebastian
Baumeister, Antje Pfeifer, Anna Maria Stiera, Boris Grischkat, Emanuel
Homann, Nicole Jahn, Katrin Röser, Andrea Schmeing, Eva Westermeier
Preety Anand verlässt gmp, um ein Aufbaustudium
an der AA in London aufzunehmen.
Kathrin Binder wechselt die Seiten und wird als
Bauherrenvertreterin aktiv sein.
Wir wünschen Euch alles Gute.
50
– concrete gmp – Standort Peking – 03. / 09.2011
concrete gmp – Standort Peking – 03. / 09.2011 – 51
Standort Peking
/ PROJ E K T E
er ö f f nung
er ö f f nung
Westbahnhof Tianjin, China
Eröffnung am 30. Juni – Die Gesamtnutzungsfläche dieses Projekts beträgt 220 000 Quadratmeter. Durch den Westbahnhof mit zwölf Bahnsteigen
führen 24 Gleise.
Ein 37 Meter hohes und 400 Meter langes Tonnendach über den zwei 20 Meter hohen, C-förmigen
symmetrischen Podien verbindet das nördlich gelegene Geschäftsviertel mit der Altstadt von Tianjin
im Süden. Die Verbindung der Stadtteile ist auch
aus städteplanerischer Sicht bedeutsam. Die geräumige Überwölbung der Halle symbolisiert ein
großes Stadttor, während der Innenraum den
wichtigsten Bereich des Bahnhofsgebäudes beherbergt: die Wartehalle. Die transparente Stahlstruktur lässt Tageslicht in die Wartehalle eindringen,
und der 47 Meter hohe säulenfreie Raum bietet
den Passagieren eine gute Orientierung. Das 20
Meter hohe Arkadenpodium betont den großzügigen urbanen Raum und seine Flexibilität und bildet
eine komfortable, angenehme Freifläche zwischen
dem Bahnhofsvorplatz und dem -gebäude.
In der Geschichte Tianjins waren die Baustile lange
Zeit sowohl von der westlichen als auch von der
östlichen Architektur beeinflusst. Der ehemalige
Westbahnhof beinhaltet Elemente deutscher Architektur des 19. Jahrhunderts, womit der Dialog
und das Zusammenspiel zwischen westlicher und
östlicher Architekturgeschichte bezeugt werden.
Der Wettbewerb für den Westbahnhof begann
2004, nach drei Phasen war die Planung Ende 2008
abgeschlossen. Die Bauzeit betrug zwei Jahre.
Entwurf Meinhard von Gerkan und
Stephan Schütz mit Stephan Rewolle
Projektleitung Jiang Linlin
Mitarbeiter Mulyanto, Zheng Shanshan,
Sebastian Linack, Xing Jiuzhou, Liu Yixiao, Yang
Li, Jenny Thia, Dong Shuying, Thomas Schubert,
Jochen Sültrup, Li Zheng, Zhou Bin
Mitarbeiter erste Phase 2004, erster Preis
Stephan Rewolle, Iris Belle, Shi Liang, Du Peng,
Chunsong Dong
Mitarbeiter zweite Phase 2007, erster Preis
Nicolas Pomränke, Jochen Sültrup, Clemens
Ahl­grimm, Christian Dorndorf, Bernd Gotthardt,
Clemens Kampermann, Kian Lian, Sabine Stage,
Cai Wei
Mitarbeiter dritte Phase 2008, erster Preis
Stephan Rewolle, Sebastian Linack, Thomas
Schubert, Zheng Shan Shan
Bao’an Stadion, Shenzhen, China
Eröffnung zur Universiade 2011 – Die weiten Bambuswälder Südchinas standen Pate für die Konstruktion dieses Stadions, dessen schlanke Stützen die Stadionränge und die weitgespannte Dachkonstruktion tragen. Durch den „Wald“ aus Stahlstützen tritt der Besucher in den Umgang des Stadions, der
zu den Treppen des Oberrangs führt oder direkt zur unteren Tribüne.
Das Bild des Bambuswaldes entsteht durch einen zweireihigen Ring aus Stahlstützen, bei denen sich jede
zweite Stütze der inneren Stützenreihe mit der Betonstruktur des ondulierenden Oberrangs verbindet
und vertikale Lasten der Zuschauertribünen trägt. Die bis zu 32 Meter langen Stahlrohre sind im Durchmesser der unterschiedlichen statischen Belastung angepasst und variieren von 55 bis 88 Zentimeter.
Für die Überdeckung der Zuschauerränge wurde ein mit Membran bespanntes Seildach mit innerem
Zugring und radialen Speichen gewählt. Das Dach mit einem Durchmesser von 230 Metern und einer
Auskragung von 54 Metern auf jeder Seite der Tribünen wird durch 36 radiale Seilpaare gebildet, deren
Vorspannung über einen doppelten Zugring aus Litzenbündeln über dem Spielfeld kreisförmig zusammengeschlossen wird. Das Stadion ist für 40 000 Zuschauer konzipiert.
Entwurf Meinhard von Gerkan und Stephan
Schütz mit David Schenke
Projektleitung David Schenke, Li Ran
Mitarbeiter Entwurf Jennifer Heckenlaible,
Daniela Franz, Zhang Xi, Yin Chao Jie, Zhou Bin,
Anna Bulanda-Jansen, Cai Qing, Xu Ji
Mitarbeiter Ausführung Matthias Grünewald,
Cai Yu, Wang Le, Wang Li, Zhang Xi, Lucas
Gallardo, Zhang Xiao Guang, Sebastian Linack, Li
Zheng, Pan Xin, Martin Schulte-Frohlinde
52
– concrete gmp – Standort Peking – 03. / 09.2011
concrete gmp – Standort Peking – 03. / 09.2011 – 53
Standort Peking
/ PROJ E K T E
er ö f f nung
f ertigstellung
Entwicklungs- und
Forschungszentrum,
Peking, China
Universiade 2011 Sportzentrum, Shenzhen, China
Eröffnung zur Universiade 2011 – Der Entwurf für das Universiade Sportzentrum reagiert auf die
umgebende hügelige Landschaft mit kristallinen Baukörpern und generiert auf diese Weise einen formalen Dialog, der auf die chinesische Gartenbau- und Landschaftsphilosophie verweist. Die Dachkonstruktion des Stadions kragt bis zu 65 Meter weit aus und ist als Stahlfaltwerk auf Basis modularer
dreieckiger Flächen konzipiert. Die kristalline Form der drei Stadien wird durch die nächtliche Beleuchtung
der transparenten Fassaden, die zu den Innenräumen mit Membrankonstruktionen bespannt sind, zusätzlich betont. Ein künstlicher See verbindet das Stadion mit der kreisförmigen Multifunktionshalle im
Norden und der rechteckigen Schwimmhalle im Westen. Über eine erhöhte Promenade gelangen die
Besucher von den einzelnen Stadien zu einer zentralen Plaza.
Das Hauptstadion erfüllt die Anforderungen internationaler Sportveranstaltungen und Events. Die Gesamtkapazität liegt bei 60 000 Zuschauern, die auf drei Tribünen ihre Sitzplätze finden. Der Durchmesser
des Daches beträgt 310 Meter in Längs- und 290 Meter in Querrichtung. Die Sporthalle ist als kreisrunde multifunktionale Arena für vielfältige Hallen- und Eissportveranstaltungen geplant, ihre Gesamtkapazität beträgt 18 000 Zuschauer. Das Schwimmstadion ist die dritte Sportstätte im Universiade Sportzentrum. Insgesamt 3000 Zuschauer finden auf zwei Rängen in der Wettkampfhalle Platz.
Entwurf Meinhard von Gerkan und Stephan
Schütz mit Nicolas Pomränke
Projektleitung Ralf Sieber
Mitarbeiter Xu Ji, Alexander Niederhaus, Huang
Cheng, Niklas Veelken, Martin Gänsicke,
Stephanie Brendel, Marlene Törper, Andrea
Moritz, Zheng Xin, Kralyu Chobanov, Chen
Zhicong, Thomas Krämer, Lin Wei, Martin
Schulte-Frohlinde, Plamen Stamatov, Christian
Dorndorf, Lian Kian, Zhou Bin, Tobias Keyl, Li Ling,
Helge Lezius, Meng Xin, Kuno von Häfen
Fertigstellung – Als Ergebnis des 2005 gewonnenen internationalen Wettbewerbs und der Beauftragung wurde im Frühjahr dieses Jahres das von
gmp geplante Entwicklungs- und Forschungszentrum im UFIDA-Business-Park eröffnet.
Die Kammstruktur der 18 Meter hohen Büroriegel
verzahnt sich mit dem umgebenden Landschaftsraum. Zentrales Element des Entwurfs ist die gläserne Eingangshalle. Darin eingestellt sind mit
Metalltubes umkleidete Freiformen, die einen
spannungsvollen Kontrast zu der sonst sehr rationalen Architektur des Forschungsgebäudes aufbauen. In Anlehnung an die ortstypische Bautradition besteht die Fassade der Büroriegel aus grauem
Betonsteinmauerwerk. Die großen Fensteröffnungen sind mit in kupferton-pulverbeschichtetem
Aluminium ausgekleidet.
Entwurf Meinhard von Gerkan und Stephan
Schütz Projektleitung Tobias Keyl Mitarbeiter
Wettbewerb Giuseppina Orto, Patrick Pfleiderer,
Ji Xu Mitarbeiter Ausführung Sabine Stage,
Susan Schwarz, Kristin Schoyerer, Xie Fang
54
– concrete gmp – Standort Peking – 03. / 09.2011
concrete gmp – Standort Peking – 03. / 09.2011 – 55
Standort Peking
/ PROJ E K T E
Standort Peking
/ PA NOR A M A
ge w o nnener W E T T B E W E R B
ent w ur f
Jianming Creative Park, Peking, China
Entwurf – gmp wurde mit dem Entwurf eines Industrie- und Gewerbegebiets beauftragt, das hauptsächlich aus ökologischen Büros mit unterstützenden Einrichtungen bestehen soll. Die Entwurfsidee sieht
vor, ein dorfähnliches Zentrum für Industrie, Gastronomie und Shopping zu schaffen. Um den Gemeindecharakter herzustellen, werden die Bauten westlich, nördlich und östlich des Grundstücks angeordnet,
womit im Süden zur Straße hin ein einladender öffentlicher Platz entsteht. In diesen verkehrsfreien Platz
ist eine weitläufige runde Außentreppe integriert, über die die Fußgänger hinunter auf einen abgesenkten Platz kommen, der mit einer Einkaufspassage verbunden ist. Die skulpturartigen runden Treppen
erinnern an ein Freilufttheater: Hier können die Menschen sitzen und auf den untenliegenden Platz
sehen, sie können sich treffen oder ausruhen und den Ort für Musik und andere Aufführungen nutzen.
Der Bürobereich liegt unabhängig und unbeeinflusst in den drei Kuben oberhalb der Ladenzeilen. Die
unterste Ebene wurde in einigen Bereichen nach hinten versetzt, wo Säulen die darüber liegenden Kuben
stützen. Diese Kolonnaden schützen die Passanten vor Regen und bilden eine Flaniermeile zum Einkaufen und Verweilen.
Eine besondere Fassadenschicht vereint all die unterschiedlichen Elemente zu einem Ensemble: Die
zaunähnliche Lamellenstruktur fasst die Volumen ein, womit nicht nur interessante Aussparungen entstehen, sondern auch unterschiedliche Funktionen erfüllt werden.
Entwurf Meinhard von Gerkan und Stephan Schütz mit Stephan Rewolle
Projektleitung Patrick Pfleiderer Mitarbeiter Chen Lan, Wang Yan, Christoph Millotat
k uri o sa
SOHO Fuxinglu, Shanghai, China
Internationaler Wettbewerb, erster Preis – Niedrige Bauten: In ihrer Form
orientieren sich diese Gebäude an den berühmten „Long-Tang-Häusern“ von
Shanghai. Das Ensemble besteht aus drei Gebäuden aus neun länglichen,
riegelartigen Volumen mit abgeschrägten Dächern in ost-westlicher Richtung.
Die Grundrisse dieser Volumen sind parallel zum Bauwich versetzt angeordnet
und schaffen somit, entsprechend der historischen Bebauung der Nachbarschaft, eine lebhafte Frontseite zur Straße hin. Im Inneren des Areals sind die
Riegel derart versetzt, sodass sich – als Herzstück des Projekts – ein urbaner
Platz bildet. Die Fassaden der long-tang-artigen Häuser sind mit beigefarbenen Natursteinen verkleidet – einer Farbe, die typisch für Shanghai und ganz
besonders für den Bereich um den Bund ist. Die Inspiration des vertikalen,
filigranen Aufbaus der Steinfassaden entstammt den chinesischen Bambuswäldern. Vertikale, unterschiedlich breite Steinplatten bilden gegenüber den
Glasfassaden eine semitransparente Sichtblende. Auf diese Weise zeigt sich
die Fassade an vielen Stellen unterschiedlich transparent. Einen Kontrast zu
den hellen Steinplatten bilden die Metallelemente der Glasfassaden in glänzendem Dunkelgrau.
Hochhaus: Der Entwurf des 100-Meter-Hochhauses bezieht sich auf die beschriebenen niedrigen Gebäude. Dünne vertikale Steinstreifen strukturieren
das Volumen und interpretieren ebenfalls das Bild des Bambuswaldes. Zwei
vertikale Rücksprünge an der Ost- und Westfassade lassen das Gebäude
schlank und elegant erscheinen. In Höhe des Erdgeschosses markieren diese
Aussparungen die Haupteingänge. Teile der Nord- und Südfassaden sind
entsprechend der Sonnen-Schatten-Analyse nach hinten abgeschrägt. Das
angeschrägte Hochhaus und die geneigten Dächer der niedrigen Gebäude
korrespondieren visuell miteinander. Bei dem Hochhaus wird das gleiche
Material wie bei den niedrigen Gebäuden verwendet. Auf diese Weise haben
die verschiedenen Gebäude jeweils ein eigenes Fassaden-System, erscheinen
aber als Bestandteil desselben Konzepts.
Entwurf Meinhard von Gerkan und Stephan Schütz mit Stephan Rewolle
Projektleitung Matthias Wiegelmann, Kong Jing
Mitarbeiter Cai Yu, Zhang Yingying, Kornelia Krzykowska, Dai Tian Xing,
Zhang Xuhui
neue k o llegen
Obere Reihe Tian Xueli, Je Woo Park, Wang Yan, George Liang (Praktikant)
Zweite Reihe Zhang Xuhui (Praktikant), Song Zhuangzhuang (Praktikant),
Shi Xiayao, Gao Rui (Praktikantin)
56
– concrete gmp – Standort Rio – 03. / 09.2011
concrete gmp – Standort Hanoi – 03. / 09.2011 – 57
Standort Rio
/ PROJ E K T E
Standort Hanoi
/ PROJ E K T E
Z w is c henstand
G rundsteinlegung
Estádio Nacional Brasília
(Nationalstadion), Brasília, Brasilien
Habubank Mefrimex
Towers, B6, Hanoi, Vietnam
Zwischenstand – In Brasília sind die Bautätigkeiten im Bereich der Esplanade
und der Stadionränge in vollem Gang. Die Stützen der Esplanade sind bereits
zu 80 Prozent, das heißt bis zu einer Höhe von zwölf Metern, betoniert. Dies
entspricht der Höhe der oberen Haupterschließungsebene. Dort werden außerdem die ersten Deckenfelder und die aufgehenden Stützen betoniert, die
im endgültigen Zustand eine Höhe von 26 Meter erreichen, um den Stahlbetondruckring des Daches zu tragen. Im Bereich der Stadionränge ist bereits
der Unterrang der Gegentribüne betoniert. Aufgrund der zeitaufwendigen
Fundamentierungsarbeiten laufen in diesem Bereich die Arbeiten von der
Pfahlgründung bis zum Betonieren der Unterzüge parallel. Wir sind mit der
Fertigstellung der Ausführungsplanung für den Ausbau der Esplanade sowie
mit der Koordination des Rohbaus und der Haustechnik vor Ort beschäftigt.
Grundsteinlegung – Am 25. Juli fand die feierliche
Grundsteinlegung des zweiten Teils des MefrimexProjekts statt. Nachdem B7 bereits im Herbst 2010
eingeweiht wurde, liegt nun die Baugenehmigung
für B6 vor. B6 ist ein kombiniertes Wohn- und
Bürohochhaus mit 200 Wohneinheiten und verfügt
wie auch B7 über vier Untergeschosse. Im verbindenden Podium findet sich kommerzielle Nutzung.
Entwurf Volkwin Marg und Hubert Nienhoff Projektleitung Martin Glass, Stefanie Eichelmann Projektleitung Brasilien Holger Betz, Robert Hormes
Mitarbeiter Brasilien Ralf Amann, Martina Brusius, Maryna Samolyuk Mitarbeiter Berlin Laura Cruz Lima da Silva, Sara Taberner-Bonastre Mitarbeiter
Entwurf Carsten Borucki, Ante Bagaric, Helge Lezius, Florian Schwarthoff, Martin Krebes Mitarbeiter projeto básico Carsten Borucki, Tobias Mäscher,
Lucia Martinez, Ruth Gould, Rebecca Bornhauser, Adel Motamedi, Kacarzyna Ciruk
Entwurf Meinhard von Gerkan
Partner Nikolaus Goetze
Assoziierter Partner Dirk Heller
Projektleitung Heiko Thiess
Mitarbeiter Jessica Last, Dirk Seyffert, Hanna
Diers, Jörn Ortmann, Tuyen Tran Viet
aus z ei c hnung
Arena da Amazônia,
Manaus, Brasilien
Zwischenstand – 33 Grad Celsius (40 Grad Celsius
gefühlte Temperatur)/66 Prozent Luftfeuchtigkeit/
sonnig.
Zurzeit erfolgen Erdarbeiten, Pfahlgründungen und
die Vorfertigung der Betonfertigteile für die Tribüne. Anfang Juli hat die Montage der Betonelemente im Nordosten des Unterrangs begonnen. Der
Bauherr hat derzeit zirka 750 Fachkräfte auf der
Baustelle, in der Produktionsvorbereitung- und im
Ausführungsprozess im Einsatz.
Entwurf Volkwin Marg und Hubert Nienhoff mit Martin Glass Projekt­leitung Martin Glass, Maike Carlsen Projektleitung Brasilien Burkhard Pick, Troost
Sander-Christiaan Mitarbeiter Brasilien Ralf Amann, Katerine Witte, Maike Carlsen, Rodrigo Mathias Duro Teixeira, Angelica Troost, Dirk Peissl Mitarbeiter Berlin Sophie-Charlotte Altrock, Felipe Bellani, Lena Brögger, Claudia Chiappini, Priscila Lima da Silva Giersdorf, Ruth Gould, Jacqueline Gregorius, Helge
Lezius, Lucia Martinez Rodriguez, Dirk Müller, Dirk Peissl, Ivanka Percovic, Camila Preve Mitarbeiter Entwurf (alpha­betisch) Konstanze Erbe, Claudio
Aceituno Husch, Martin Krebes, Helge Lezius, Ausias Lobatón Ortega, Dirk Peissl, Nicolai Reich, Stefan Saß, Florian Schwarthoff, Sonia Taborda Mitarbeiter
projeto básico (alphabetisch) Sophie-Charlotte Altrock, Lieselotte Decker, Barbara Düring, Stephanie Eichelmann, Konstanze Erbe, Silke Flaßnöcker, Elke
Glass, Fabian Kirchner, Juliana Kleba-Rizental, Helge Lezius, Veit Lieneweg, Lucia Martinez Rodriguez, Adel Motamedi, Sara Taberner, Katerine Witte
Verleihung des vietnamesischen Staatspreises für das NCC
neue k o llegen
Anquelica Larocca Troost, Renata Sampaio und von
Berlin aus in Rio sind zur Zeit: Holger Betz, Maike
Carlsen und Dirk Peissl
Auszeichnung – Ein Orden für das Nationale Kongresszentrum Hanoi soll an
Meinhard von Gerkan und Nikolaus Goetze verliehen werden. Die vietnamesische Architektenkammer und die Kulturbehörde haben das NCC für den
diesjährigen Staatspreis für Architektur vorgeschlagen. Die Anerkennung wird
alle zwei Jahre in der Hauptstadt Hanoi vergeben. Mit gmp wird zum ersten
Mal in der Geschichte des Preises ein ausländisches Büro nominiert und
ausgezeichnet.
In Kooperation mit Inros Lackner
Entwurf Meinhard von Gerkan und Nikolaus Goetze
Projektleitung Klaus Lenz, Susi Winter
Mitarbeiter Birgit Föllmer, Marcus Tanzen, Tuyen Tran Viet, Jens Reichert,
Hito Ueda, Udo Meyer, Uli Rösler, Lorin Rüttger, Nicole Flores
58
– concrete gmp – Hotspots der Fotografen – 03. / 09.2011
concrete gmp – Hotspots der Fotografen – 03. / 09.2011 – 59
Hotspots der Fotografen
/ SE H E NS W Ü R DIGK E I T E N
ü berbli c k
heiner leis k a
J ulia a c k ermann
B
A
D
C
C
© Google 2011 – Kartendaten © 2011 Tele Atlas
A MetLife Building, New York City, USA B Insel Vaxholm, Schweden C Altstadt von Hoi An, Zentralvietnam D Viglacera Building, Hanoi, Vietnam
hans - ge o rg E s c h
Auf dem Dach des MetLife
Buildings, New York City
„Für mich ein ganz besonderer Ort ist das Dach des
MetLife Buildings in New York. Den Rundumblick
finde ich sensationell und die Nähe zum Chryslerbuilding eine Wucht. Das Dach ist zwar nicht öffentlich, aber wenn man den Sicherheitsdienst
höflich fragt, wird es möglich sein, heraufzukommen.“ Das MetLife Building an der Park Avenue ist
mit 246 Metern derzeit das 14.-höchste Gebäude
New Yorks. Ursprünglich beherbergte der im Zusammenwirken von Walter Gropius, Pietro Belluschi, TAC und Emery Roth & Sons (Quelle: archInform) konzipierte Bau nach seiner Fertigstellung
1963 die Verwaltung der Fluggesellschaft Pan Am.
Das vom Dach aus gut zu sehende Chryslerbuilding
aus dem Jahr 1930 liegt in der Lexington Avenue
und wurde von William van Alen entworfen.
MetLife Building, 200 Park Avenue East 45th
Street, New York, NY, USA
Was ist Ihr Lieblingsort?
Es kann eine Stadt, eine Insel, ein Café, ein Boot,
ein Garten, was auch immer sein.
„Stadt und Insel sind eins, heißen beide Vaxholm. Das Café Hembygdsgården
erreicht man am besten mit dem Boot und lässt sich im Garten direkt am
Wasser nieder. Was macht diesen Ort so besonders? Wem das Gesagte noch
nicht reicht: der Kuchen!
PS: Wegbeschreibung oder besser Wegbegleitung auf Anfrage.“
In der Altstadt von Hoi An, Zentralvietnam
„Im 17. Jahrhundert hatte Hoi An den größten Hafen Südostasiens. Heute hat
es eine kleine pittoreske Altstadt: Hier herrscht ein Mix aus traditioneller vietnamesischer, japanischer und chinesischer Architektur. Das ist kein Freilichtmuseum, sondern quicklebendig – also perfekt für ein verlängertes Wochenende fernab der Hanoier Hauptstadthektik. Und mit dem Fahrrad oder Moped
ist man in nur zehn Minuten an dem endlosen, über drei Kilometer langen und
300 Meter breiten Strand von Cua Dai.
Unbedingt probieren: die kulinarischen Highlights der Hoi-An-Küche. Ich
empfehle Cao Lau, My Quang und La Gai.“
mar c us bredt
Café im 18. Stockwerk des
Viglacera Buildings, Hanoi
Früher Abend in diesem Café hoch über Hanoi. „Selbstorganisation. Eine vietnamesische Installation. Order out of Chaos und das jeden Tag auf‘s Neue.
Dazu ein warmes Bier, einen scheußlichen Kaffee und nebenbei einen herrlichen Ausblick auf das Hanoi Museum. Lohnt sich!“
Viglacera Building, No.1 Lang – Hoa Lac Str., Hanoi, Vietnam