02 |13 - CUBE Magazin
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CUBE Das Münchner Magazin für Architektur, modernes Wohnen und Lebensart ARCHITEKTUR Mit einem Band aus Zedernholz – Ungewöhnliches Haus in einem Münchner Wohnviertel Garten und Landschaft Garten und Villa im Einklang – Filigranes Spiel mit Licht und Schatten Bautrend Der Trend zur Baugruppe – Private Bauherrengemeinschaften Kunst und Kultur Paris Intense – Die Nabis - von Bonnard bis Valloton 02 |13 ICH BRAUCHE KEIN HAUS MIT EIGENEM GARTEN. NUR EINES IM ENGLISCHEN. TIVOLI GARDEN, SEDERANGER 3, MÜNCHEN Unmittelbar im – und nicht nur am – Englischen Garten entsteht ein repräsentatives Terrassenhaus mit 30 Wohnungen von 92 m2 bis 399 m2. Das von dem vielfach ausgezeichneten Büro Hild und K konzipierte Gebäude überzeugt mit seiner transparenten, klar gegliederten Architektur, die ausgesprochen viel Freiraum bietet – außen wie innen. Alle Wohnungen verfügen über großzügige Terrassen zum Englischen Garten oder zum Eisbach und über ein Raumkonzept, das ein optimales Gleichgewicht schafft zwischen vorstrukturierten und frei gestaltbaren Wohnflächen. Die im Inneren wie an den Fassaden verwendeten Natursteine unterstreichen die hochwertige Ausstattung und gehen mit der Umgebung eine ideale Verbindung ein. Wohnen im grünsten Bereich. Beratung und provisionsfreier Verkauf: 089 415595-15 www.bauwerk.de Bauwerk Capital GmbH & Co. KG, Prinzregentenstraße 22, 80538 München Inhalt Erweitern statt abreissen Im Münchner Süden, in der Wolfratshauser Straße steht versteckt hinter einer Jugendstilvilla ein denkmalgeschützter Holzpavillon, für dessen Umbau das Münchner Architekturbüro Jensen Ingrisch Recke mehrfach mit Preisen ausgezeichnet wurde, zuletzt mit dem Rosenheimer Holzbaupreis 2012. Seite 13 Liebe Leserin, lieber Leser, Wir laden Sie wieder ein, gemeinsam mit uns neue Ideen und Tendenzen aus den Bereichen Architektur, Stadtentwicklung und modernes Wohnen zu entdecken – stets mit konkretem Bezug zu der Stadt München und der angrenzenden Region. Erfahren Sie mehr über die Realisierung zweier Villen für ein Brüderpaar, über die Aufwertung eines Siedlungshauses aus den 1940er Jahren oder über die gelungene Metamorphose eines Holzpavillons. Darüber hinaus informieren wir Sie über den Umbau und die Erweiterung des historischen Lenbachhauses und zeigen Ihnen den Blick des renommierten Architekturfotografen HG Esch auf architektonische Highlights in München. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen mit CUBE – dem Münchner Magazin für Architektur, modernes Wohnen und Lebensart. Ihre CUBE-Redaktion Mehr Platz für den Blauen Reiter und Co. Schon lange war der Städtischen Galerie im Lenbachhaus ihr Gewand zu klein. Sie platzte aus allen Nähten. Nun, mit dem An- und Umbau von Foster + Partners ist das alles anders geworden. Nach vierjähriger Schließzeit öffnete das neue Lenbachhaus am 8.Mai 2013 seine Pforten. Seite 27 4 Mit einem Band aus Zedernholz – Ungewöhnliches Objekt in einem Wohnviertel 6 Ein Spiel aus Nähe und Distanz – Zwei Villen für ein Brüderpaar am Ammersee 10 Klares Signal für die Zukunft – Gelungene Symbiose aus Tradition und Moderne 13 Erhalten statt Abreissen – Metamorphose eines Holzpavillons 16 Anbau mit Auszeichnung – Aufwertung eines Siedlungshauses aus den 40er Jahren 18 Panorama-Haus im Bauhausstil – Modernes Gebäude mit Aussicht 21 Fenster zum See – Robustheit und Design stehen sich konträr gegenüber 24 1.500 Meter Balkon – Farbenfrohe Sanierung von vier Wohnhäusern 27 Mehr Platz für den Blauen Reiter und Co. – Das neue Lenbachhaus 30 Selbstbewusste Bescheidenheit – Das Museum für ägyptische Kunst 32 Die neue Mitte in Hasenbergl – Das Kulturzentrum 2411 34 Architekturfotografie – Der Fotograf Hans-Georg Esch 39 München baut auf Geothermie – Ein Heizkraftwerk als Skulptur in Freiham 42 Zum 150. Geburtstag der Villa Stuck – Interview mit Michael Buhrs 62 Der Trend zur Baugruppe – Private Bauherrengemeinschaften 66 Architektur für Hunde – Diese Entwürfe machen Mensch und Tier glücklich 68 Paper Weight – Stilbildende Magazine von 2000 bis heute 70 Paris Intense – Die Nabis – von Bonnard bis Valloton 74 Impressum 3 © Michael Ingenweyen Architektur Mit einem Band aus Zedernholz Ungewöhnliches Haus in einem Münchner Wohnviertel Fotos: Gisela Schenker, Michael Ingenweyen, Gunter Bieringer Nach einer Bauzeit von insgesamt 14 Monaten konnte die Familie ihr neues Domizil beziehen, das seine Dreigeschossigkeit deutlich über die horizontale Gliederung der Fassade präsentiert. Sowohl Erdgeschoss als auch das oberste 4 © Gisela Schenker Obgleich sich unmittelbar neben dem neuen Projekt zweigeschossige Satteldachhäuser sowie Staffelbauten aus den Siebziger Jahren befinden, konnte der Entwurf eines klar geschnittenen, dreigeschossigen Kubus mit Flachdach auch bei der planungs- und baurechtlichen Beurteilung bestehen, sodass der Verwirklichung des Gebäudes nichts mehr im Wege stand. © Gisela Schenker In einem Münchner Wohnviertel, das sich durch eine sehr heterogene Bebauung auszeichnet, befindet sich das Grundstück, auf dem die Architekten Volker Petereit und Susanne Muhr vom Münchner Architekturbüro lynx architecture dieses ungewöhnliche Projekt verwirklichten. Von einem privaten Bauherrn beauftragt sollte auf dem nur 580 m2 großen Grundstück ein dreigeschossiges Haus, das Platz für ein Ehepaar bietet, realisiert werden. Geschoss sind mit großflächigen, modern wirkenden Verglasungen und Verkleidungen aus Glasfaserbetonplatten ausgewogen aufgeteilt. Das dazwischen liegende Geschoss ist vollständig mit Zedernholzlatten verkleidet, die das Gebäude wie ein Band umfassen. Da die Verkleidung an den entsprechenden Stellen mit Klappläden versehen ist, lassen sich auch die dahinter liegenden Fenster leicht öffnen. So imposant das Gebäude inmitten der zweigeschossig bebauten Umgebung von weitem wirkt, so imposant bleibt es auch, wenn man sich ihm nähert. Das liegt vor allem an der Die Innenräume sind über alle Geschosse hinweg fließend ausgebildet, so dass das Haus ganz ohne Flurzonen auskommt. Dabei ändern sich über die Geschosse die einzelnen Nutzungen. Je höher es geht, umso privater werden auch die Räumlichkeiten. Während der Wohn- und © Gunter Bieringer außergewöhnlich großen, fast schon überdimensioniert wirkenden 1,60 m breiten Eingangstür, welche raumhoch angelegt ist und sich wie ein Wandelement bündig in die Fassade einfügt. Ein Beispiel für die Präzision der Planung, die auch beim weiteren Zugang ablesbar ist. So gelangt man von der Garage aus über einen direkten Zugang direkt ins Zentrum des Erdgeschosses. Dabei ist das Garagentor ebenso plan wie die Eingangstür in der Betonverkleidung integriert und von außen nicht als solche erkennbar. © Gunter Bieringer © Gisela Schenker © Gunter Bieringer © Gunter Bieringer Architektur Essbereich im Erdgeschoss untergebracht ist, finden sich im ersten Obergeschoss das Büro, das Gästezimmer sowie ein Fitnessbereich. Im zweiten Obergeschoss schließlich trifft man auch auf den privaten Schlafbereich mit angrenzender Dachterrasse. Wie das äußere Erscheinungsbild schon vermuten lässt, kamen im gesamten Gebäude nur wenige, unterschiedliche Materialien zum Einsatz, die grundsätzlich unverfälscht in ihrer natürlichen Oberfläche und Farbe verwendet wurden. www.lynx-a.com 5 © Christian Schmidt Architektur Ein Spiel aus Nähe und Distanz Am Ammersee: Zwei Villen für ein Brüderpaar Fotos: Christian Schmidt, ATP / Brigida Gonzalez Die beiden Häuser, die sich ca. 80 m über dem Ostufer des Ammersees in Nähe eines Naturschutzgebietes befinden und schon in ihrem Habitus zeigen, dass die Bewohner zwei Brüder sind, haben in der Genehmigungszeit, die sich über ganze zwei Jahre erstreckt hat, viel Mühe und Überzeugungsarbeit gekostet. Überzeugungsa rbeit, die gemeinsam mit dem Architekten von einem engagierten und überzeugten Bauherren geleistet wurde. In der Gemeinschaft liegt dann auch die ganze Kraft des Projekts. Der Bauherr von heute, der sich zunehmend als Mitgestalter versteht, greift aktiv ein, während der moderne Architekt immer mehr zum Berater und Vermittler wird. Was auch nötig ist, da die Anzahl der am Bau 6 © Christian Schmidt In der bayerischen Gemeinde Inning realisierte ATP sphere, auf einer Grundstücksfläche von rund 1.800 m 2 zwei moderne Villen. Das weitläufige Grundstück, das der Bauherr per Zufall gefunden hatte, war für ein Gebäude zu groß. Also wurde es geteilt und kurzerhand an seinen Bruder vermittelt. Beteiligten ständig steigt und der administrative Aufwand in den Projekten gleichzeitig wächst. Die gestalterische Kompetenz des Architekten wird anders, nämlich vornehmlich am Tempo der Errichtung von virtuellen Welten oder der Perfektion der Bilder gemessen – und nicht mehr an der Fähigkeit zur Suggestion oder seiner generalistischen Fähigkeiten als Gestalter. Eine der wichtigsten Aufgabe des Architekten ist es, herauszufinden, was der Bauherr meint, wenn er sagt: „Ich will mich wohlfühlen.“ Dazu gehört Vertrauen auf beiden Seiten. Der Entwurf und der Bau eines individuellen Wohnhauses bildet die engste Beziehung zwischen Architekt und Bauherr, die es beim Bauen geben kann. Dabei wird die Intensität der Erlebnisse umso greifbarer, wenn man sich vor Augen hält, um was es beim Bau des eigenen Wohnhauses eigentlich geht. Nämlich um Lebensglück, oft das gesamte Geld, um Zukunft und den eigenen Lebensentwurf. All diesen Dingen muss das Haus standhalten und all diese Dinge setzen den Maßstab für das eigene Haus. © ATP / Brigida Gonzalez © ATP / Brigida Gonzalez © ATP / Brigida Gonzalez © ATP / Brigida Gonzalez Architektur Üblicherweise verstecken sich großzügige Wohnhäuser in der Tiefe der meist auch großzügigen Grundstücke. Das Vorfeld ist dabei oft von pompösen Auffahrten und feingliedrigen Toranlagen geprägt. Im Falle der Häuser für die beiden Brüder ist dies anders. Die Baukörper aus sich heraus eher schlank und lang, sind für alle wahrnehmbar. Ihre Schlankheit verrät aber nichts über ihre eigentliche Größe. Die Toranlage und die Garagen bilden eher einen Filter als eine Grenze und lassen Blicke in das Grundstück zu. Ganz bewusst ist der Raum zwischen den Garagen, der Toranlage und den eigentlichen Eingangsbereichen als öffentlicher Park gestaltet. Ein Teppich aus anthrazitfarbenen Kieseln verbindet Innen 7 © Christian Schmidt © Christian Schmidt Architektur © Christian Schmidt und Außen. Es gibt keine Wege, nur eine Fläche, die ein ganz besonderes Gehgefühl mit einer ganz eigenen Akustik bietet. Die Eingangsbereiche sind bewusst aus dem Teppich aus Kieseln herausgehoben und nach Betreten der Häuser wird der Besucher entlang einer leicht nach oben führenden Rampe in die Wohn-/Essbereiche geführt. Die Raumfolgen in beiden Häusern berücksichtigen den Ort und die Bedürfnisse der Bewohner. Atrien und Durchbrüche nach oben und nach unten verstärken die Beziehung in der Vertikalen. Da alle diese Bewegungen durch Glas oder Wandscheiben abgeteilt sind, bleibt die Beziehung rein visuell, schaufenstergleich und vermeintlich nutzlos. Raum und Fläche aber nicht zu belegen, sondern zu betrachten und wirken zu lassen, das ist die eigentliche Großzügigkeit. Ein Gang wird so zum Raum. Ein Atrium zur 8 © Christian Schmidt Nur dadurch, dass die Häuser recht bescheidene dem See zugewandte Gärten „übrig lassen“, kann der See ins Haus geholt werden. Die leichte Bewegung der Rampen hebt den Wohnbereich jetzt so weit aus dem Grundstück, dass die Präsenz des Sees noch verstärkt wird. Es sind nur 40 cm, aber durch diese Bewegung kann das Wasser im Sitzen gesehen werden und trotz seiner Entfernung wird es so gegenwärtig. Halle. Der Tausch von Raumanteilen zwischen Obergeschoss und Erdgeschoss verbindet und trennt gleichzeitig, vor allem aber gibt er den einzelnen Nutzungsbereichen ihren Charakter. Es gibt keine Räume eher sind es Orte in einem Kontinuum, das aber gleichzeitig entdeckt werden will. So werden die Häuser zum Erlebnis. www.atp.ag bulthaup b3 Folgt keinen schnellen Trends. Sondern Überzeugungen. Eine bulthaup verbindet höchste Individualität mit Präzision. Die Liebe zum Detail spielt dabei eine ebenso wichtige Rolle wie das architektonische Gesamtkonzept. Das macht jede bulthaup einzigartig. Zu einer echten Maßarbeit, genau auf den Raum zugeschnitten und auf alle, die darin leben. Mehr per QR-Code oder unter www.ramsauer.bulthaup.de Ramsauer Planen u. Einrichten GmbH Leopoldstraße 129 80804 München Tel. 089 3681560 Architektur Klares Signal für die Zukunft Gelungene Symbiose aus Tradition und Moderne in Passau Das Passauer Viertel Innstadt hat einen ganz eigenen Charakter mit zahlreichen schönen, alten Häusern. Farbig verputzte Giebelfassaden reihen sich in den engen Gassen dicht aneinander, in unsaniertem Zustand bieten die alten Gemäuer allerdings nur wenig Wohnqualität. In der Schmiedgasse wurden zwei Altstadthäuser von Koeberl Doeringer Architekten saniert und zu neuem Leben erweckt. Das östliche der beiden Häuser wurde im 18. Jahrhundert über einer Gasse errichtet, die früher einmal die Römerstraße mit der Schmiedgasse verbunden hat. Die Sanierung macht den ursprünglichen Charakter des „Haus über der Gasse“ wieder erkennbar. Durch die offene und kooperative Zusammenarbeit mit den Behörden und dem Denkmalschutz konnte trotz strenger Auflagen eine moderne Immobilie geschaffen werden. Moderne Architektur und historisches Gemäuer sind kein Widerspruch, sondern setzen im Gegenteil ein klares Signal für die Zukunft des Ortes. So lautete auch die Begründung der Jury für die Auszeichnung dieses Projektes mit dem BDA Preis Bayern. 10 Fotos: koeberl doeringer architekten Architektur Die Vorderseite mit dem Haupteingang wurde farbig verputzt, die Rückseite zur Römerstraße zeigt im Kontrast dazu rohen Sichtbeton. Auch im Inneren des Hauses bilden Sichtbetonelemente und Altbausubstanz eine gelungene Einheit. Die gläserne Dachgaube unter dem spitzen Dachstuhl bietet großartige Ausblicke auf die Wallfahrtskirche Mariahilf. Die Architekten überließen nichts dem Zufall. Selbst kleinste Details der Materialien und Proportionen wurden hinterfragt und mit der baukulturell versierten Bauherrin abgestimmt. Gemeinsam mit fähigen Handwerksbetrieben wurden einige, scheinbar „unlösbare“ Aufgaben gemeistert. So wurde der historische Dachstuhl durch ein besonders schonendes Trockeneisverfahren gereinigt. Die Südfassade wurde in Sichtbeton mit unterschiedlichen Schalungstafeln erstellt, dieses besondere, gestaltete Schalungsbild wurde auch im Innenbereich weitergeführt. Ebenfalls wurde ein innovatives Heizungskonzept realisiert, das durch eine Temperierung der Außenwände mit blanken Kupferrohren im Sockelbereich komplett ohne Heizkörper auskommt. Die Symbiose aus Tradition und Moderne hat ein echtes Stadtjuwel entstehen lassen, sehr zur Freude der Bauherrin und der Nutzer des Hauses. www.koeberl-doeringer.com 11 Ihr Zuhause wIrd jetZt hochIntellIgent. Stellen Sie sich vor, Sie hätten ein perfekt vernetztes Zuhause: Die Jalousien schließen sich, die Deckenleuchte dimmt herunter, der Flachbild-TV richtet sich perfekt aus, ein intensiver sanfter Klang ertönt…. Ihre Reise beginnt mit nur einem einzigen Knopfdruck. Alles ganz nach Ihrem Wunsch. Mit dem einzigartigen Master Link Gateway lassen sich alle Entertainment-Geräte, jegliche Haustechnik und sogar Systeme im Freien miteinander verbinden. Die Steuerung erfolgt ganz einfach mit Ihrer Bang & Olufsen-Fernbedienung oder einem Smartphone. Sogar festgelegte Abläufe mit mehreren Aktionen sind möglich. Selbst der Zugriff auf die heimische Film- und Musikdatenbank über das TV-Gerät im Hotel, Ferienhaus oder im Auto ist keine Vision mehr, sondern Wirklichkeit. Die renommierten Profis von Bang & Olufsen machen aus Ihrer Vision eine neue Realität. Wir haben Ihre Sinne im Sinn. BANG & OLUFSEN, Maxburgstraße 4, 80333 München, Tel. (089) 222676 BANG & OLUFSEN, Maximilianstraße 32, 80539 München, Tel. (089) 24224034 BANG & OLUFSEN im Luitpoldblock, Salvatorplatz 4, 80333 München, Tel. (089) 22807080 BANG & OLUFSEN, Wolfratshauser Straße 181, 81479 München,Tel. (089) 79100730 Architektur Erhalten statt Abreissen Fotos: jir architekten Metamorphose eines Holzpavillons im Münchner Süden Im Münchner Süden, in der Wolfratshauser Straße steht versteckt hinter einer Jugendstilvilla ein denkmalgeschützter Holzpavillon, für dessen Umbau das Münchner Architekturbüro Jensen Ingrisch Recke mehrfach mit Architekturpreisen ausgezeichnet wurde, zuletzt mit dem Rosenheimer Holzbaupreis 2012. Ursprünglich diente der Pavillon in Thalkirchen als Büroanbau der Villa Vollnhals aus dem Jahr 1911. Errichtet wurde er 1979 nach Plänen des Architekten Ekkehard Fahr als einstöckiger Büropavillon. Es war damals der erste Leimholzbinderbau und somit eine erhaltenswerte Besonderheit. Jahrelang stand der Pavillon leer und sollte eigentlich abgerissen werden, was glücklicherweise verhindert werden konnte, indem Villa und Pavillon 2004 als Ensemble unter Denkmalschutz gestellt wurden. Neue Käufer und Besitzer fanden sich und beauftragten jirarchitekten mit der Sanierung, Erweiterung und Bewahrung des Baudenkmals. Das Büro hatte sich zum Ziel gesetzt, das Ensemble sowie den alten Baumbestand des großen dazugehörenden Gartens zu erhalten und den Pavillon durch Nachverdichtung und Aufstockung in ein modernes Wohngebäude zu verwandeln. Die Sanierungsarbeiten begannen 2008 bis 2009. Zu diesem Zeitpunktwurde der Pavillon in einem ersten Schritt bis auf die Holzkonstruktion rückgebaut wurde. Als nächster Schritt folgte die komplette Erneuerung der Fassade in eine für die Wohnnutzung adäquate Gliederung in Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde. 13 Architektur Die Aufstockung um ein weiteres Stockwerk - statisch als Option bereits vom Architekten Fahr mitbedacht - entspricht optisch dem Erdgeschoss, musste aber aus abstandsrechtlichen Gründen etwas kleiner werden. So entstand ein großzügiger Umgang im ersten Obergeschoss, der als Balkon bzw. Dachterrasse genutzt werden kann, dementsprechend verfügen die Wohnungen im EG über kleine Garten-Terrassen. Insgesamt wurde Platz gewonnen für fünf Wohnungen. Die Käufer hatten durch die offenen Grundrisse die Möglichkeit, ihre Raumaufteilung selbst zu bestimmen. Das Ergebnis sind fünf völlig unterschiedliche Wohnungen innerhalb eines einheitlichen Grundkonzepts. Das Obergeschoss erreicht man durch eine Aussentreppe im Norden des Gebäudes. Das Wohngebäude entspricht heute dem Niedrigenergiestandard, obwohl der luftige Charakter eines Pavillons erhalten blieb. Dies konnte durch den Einsatz von Vakuum-Dämmpaneelen und dreifach-Verglasung (zum Vergleich: Alter Primärenergiebedarf (Qp) Qp=210kWh/m2; neu: Qp=53,7 kWh/m 2) erreicht werden, was um so erstaunlicher ist, da das Gebäude durch die großflächige Fensterfassade eher die Anmutung eines Glaspavillons als eines Holzpavillons hat. Fußbodenheizung und Warmwasser werden durch eine Grundwasserpumpe gewährleistet. 14 Durch diesen behutsamen Umbau, der doch in jeglicher Hinsicht ein großer Eingriff war, ist ein elegantes, leicht anmutendes Wohngebäude entstanden, dessen Proportionen durch das Attikageschoss sogar noch stimmiger sind, und so ein bedeutsames sowie schützenswertes Ensemble erhalten geblieben ist. www.jir-architekten.de Cube-magazin 1/1 15.10.12 12:26 Seite 1 Seit 1841 …und vieles mehr* finden Sie in München bei RADSPIELER *Tisch, Schrank, Bett und alles, was eine Wohnung schön macht. F. Radspieler & Comp. Nachf. · Hackenstraße 7 · 80331 München Telefon 089 -23 50 98-0 · Fax 089 -26 42 17 www.radspieler.com Architektur Anbau mit Auszeichnung Fotos: Haack + Höpfner.Architekten Aufwertung eines Siedlungshauses aus den 40er Jahren Ein ungewöhnlicher Anbau an ein ehemals recht ausdrucksloses Siedlungshaus aus den 40er Jahren ist den Architekten Haack und Höpfner mit diesem Projekt in Laim gelungen. Um dem Wunsch des Bauherrn nach mehr Raum, einer energetischen Verbesserung, puristischen Ästhetik und erhöhtem Einbruchschutz gerecht zu werden, wurde dem Bestandsgebäude ein minimalistisches Hausvolumen mit identischem Querschnitt als eine Art abstrakte Interpretation des Bestandgebäudes vorgestellt. Lediglich eine schmale Glasfuge setzt die beiden Häuser, die zu einem einheitlichen Ganzen verschmilzen, voneinander ab. Dank dieser Maßnahme wird der Altbau, der zugleich umfangreich saniert wurde, auf eine besonders dezente Weise dominiert und aufgewertet. Der Anbau selbst ist durch eine über die gesamte Außenfront fortlaufende Verglasung vom Bestand abgesetzt und besticht durch seinen einheitlichen, nahezu monolithischen Habitus. Eine besondere Herausforderung bei der Umsetzung des funktionalen, stringent reduzierten 16 Entwurfs lag zum einen in der Integration der Kellertreppe des Bestands in den neuen Baukörper, zum anderen auch in der Belichtung und Belüftung. Hinzu kamen zahlreiche, Detailabstimmungen, die besonders die Fassade und das Lamellenscreen betrafen. Der moderne, 2012 realisierte Anbau dient als Erweiterung der Wohnräume im Erdgeschoss, die über große Öffnungen und eine Stufe mit dem neuen Wohnraum verbunden sind. Zusätzlich verbindet eine Glasbrücke die beiden Häuser im Obergeschoss, wo sich ein geräumiges Schlafzimmer befindet, das vom Altbau erschlossen ist. Eine dem Hausprofil folgende dreifach Verglasung zwischen Neu- und Altbau ermöglicht eine Belichtung in die Tiefe des Gebäudes und macht den baulichen Eingriff zum alten Gebäude ablesbar. Während die seitlichen Wände und das Dach mit anthrazitfarbenen Faserzementplatten verkleidet sind, ist die Giebelfassade nahezu vollständig verglast und mit einem homogenen Screen aus horizontal gelagerten weißen pul- Architektur verbeschichteten Quadrathohlprofilen aus Aluminium verkleidet. Dieser Screen, der von außen als Sicht-, Blend- und Sonnenschutz dient, fungiert von Innen als Raumabschluss. Durch diesen Kunstgriff ergibt sich ein im Tagesverlauf und jahreszeitlich wechselndes Licht- und Schattenspiel im Innenraum. „Das grafische Lichtspiel durch die Giebelseite ist wie ein Kunstwerk. Es wechselt mit dem Verlauf der Sonne im Tagesgang und mit den Jahreszeiten. Da braucht man kein Bild mehr an den Wänden,“ so ein Besucher der Bauherren. In den Raum zwischen Glasfassade und Aluminiumkonstruktion ist im Obergeschoss ein kleiner Balkon integriert. Vor diesem ermöglicht ein motorisch geregelter Falthebemechanismus eine abstrakte Fensteröffnung. Im Erdgeschoss ist der Screen in fünf Felder aufgelöst, deren mittlere drei Felder schienengeführt hinter einem Klappfeld in einen Bahnhof geparkt werden können. Auf diese Weise ist es möglich, die Fassade bedarfsweise zu öffnen und so dem Bedürfnis nach Offenheit, Blendschutz und Durchlässigkeit flexibel und spielerisch gerecht zu werden. Die puristisch strenge Fassade wird so lebendiges Abbild des Familienlebens im Alltag. www.haackhoepfner-architekten.de türe LINK+ design guiseppe bavuso INNENTÜREN | SCHIEBETÜREN | EINBAUSCHRÄNKE | MÖBEL rimadesio showroom münchen: aperio hermann stocker | wolfratshauser str. 60 | 81379 münchen fon 089 74 28 58 15 | www.aperio.info | info@aperio.info 17 Architektur Panorama-Haus im Bauhausstil Modernes Gebäude mit Aussicht Der schlichte Kubus in horizontaler, naturbelassener Lärchenholzschalung zeigt mit seiner klaren Linienführung und reduzierten Materialwahl, wie schön die kompromisslose Moderne sein kann. Ruhig und transparent entfaltet sich die Komposition des Entwurfs auf vier Geschossebenen, wobei das vierte Geschoss den Dachgarten als Logenplatz inmitten der Landschaft umfasst. Indem sich das Gebäude an den Hang anschmiegt, nutzt es die landschaftlichen Gegebenheiten optimal aus und ermöglicht den Bewohnern über die Dächer der Nachbargebäude hinweg einen Blick zum nahegelegenen See. Eine Aussicht, die sich sowohl von den Terrassen als auch von den Innenräumen aus genießen lässt. Denn dank raumhoher Fenster und großzügigen Verglasungen nach Osten und Süden wird der Bezug zur Landschaft auch von innen nach außen hergestellt. Licht und Durchsicht spielen bei dem Kubus als Grundmotiv eine große Rolle. So dienen filigrane, in der Optik der Außenfassade gestaltete Schiebefaltläden als individueller Sonnen- bzw. Sichtschutz und erzeugen interessante Lichtspiele 18 Fotos: Baufritz Architektur im Inneren. Von den schönen Designfallrohren an der Außenecke bis hin zur Einbindung der Garage ist die gesamte Architektur bis ins Detail durchdacht, was auch die besonders wartungsarme naturbelassene Fassade sowie die Skalarfenster beweisen. Von der Treppe, den Fliesen im Bad bis hin zur Außenfassade oder der Gestaltung der Außenanlagen fügt sich jedes Element harmonisch in das Konzept. Dank einem einheitlich abgestimmten Material- und Farbmix im Innenraum entsteht ein Raumfluss, während die Kombination aus Hell und Dunkel zugleich für spannende Kontraste sorgt. Im Erdgeschoss bildet der offen gestaltete Koch-, Ess- und Wohnbereich den Familien-Treffpunkt, wobei der Design-Kamin ofen mit Holzregal gleichzeitig als „Raumteiler“ fungiert und wohlige Wärme verbreitet. Geradläufige Treppen führen in das Obergeschoss, wo eine Galerie mit edlem Ganzglasgeländer eine Verbindung zwischen den beiden Geschossen herstellt. Ausgestattet mit einem Schlafzimmer inklusive Ankleide und einem großzügigen Bad mit freistehender Badewanne sind in der 2. Etage die privaten Räumlichkeiten untergebracht. Das „Penthouse“ wiederum dient als Refugium, während das Untergeschoss, das durch die Hanglage optimal genutzt werden kann, das Raumangebot um ein Apartment, ein Weindepot und vieles mehr erweitert. Neben der Architektur sind auch die technischen Fakten erwähnenswert. So erzielt die eingebaute Wasser-Wärmepumpe, kombiniert mit dem 37 cm starken Wandaufbau mit natürlicher Hobelspandämmung als KfW-Effizienzhaus 70, geringste Energiekosten. Zudem schützt das Gebäude dank eines Gesundheitskonzepts, das den Einsatz schadstoffgeprüfter Materialien bis hin zur Schutzhülle gegen Elektrosmog einschließt, nicht nur die Bewohner des Hauses, sondern auch die Umwelt. www.baufritz-cn.de 19 Sinnliche Offenbarung +MODO Wir sehen uns Küchen nicht nur an, wir leben und erleben sie. Unsere +MODO bereichert die Küchenwelt mit sinnlichen Emotionen. Das Wechselspiel zwischen offenen und geschlossenen Elementen schafft anregende Räume für Ihre Lieblingsobjekte. Verbergen oder präsentieren Sie diese Objekte je nach Stimmung. Lenken Sie die Aufmerksamkeit auf Ihre Möbel und Schätze. Die Küche wird so zur Plattform für fortwährende Entdeckungsreisen. ASMO Küchen GmbH Neufahrn bei Freising, Lilienthalstraße 14, Tel. +49 (0) 81 65 / 63 40 · München-Freiham, Anton-Böck-Straße 38, Ecke Hans-Steinkohl-Str., Tel. +49 (0) 89 / 8 97 13 30 · Unterhaching/ Gewerbepark, Grünwalder Weg 23, Tel. +49 (0) 89 / 6 12 90 60 · Raubling bei Rosenheim, Rosenheimer Straße 105, Tel. +49 (0) 80 35 / 9 06 90 · Ingolstadt-Süd, Eriagstraße 2, Tel. +49 (0) 841 / 96 41 40 · Landshut-Nord, Maybachstraße 8, Tel. +49 (0) 871 / 1 43 95 60 www.asmo.de Anz_Poggenpohl_DE-Asmo-188x275.indd 1 01.03.13 16:40 Ausflugstipp Fenster zum See Fotos: Hierl Architekten Robustheit und Design stehen sich in vielen Fällen konträr gegenüber Es ist ein zeitloses Bauwerk, das der Münchner Architekt Rudolf Hierl nahe des Sissi-Schlosses am Westufer des Starnberger Sees geschaffen hat: Die Jugendherberge Possenhofen. Sie wurde wie das nahe gelegene Schloss als öffentlicher Bau begriffen und behauptet sich dementsprechend als solitärer, geometrisch klar definierter Baukörper in der Landschaft. Obwohl als funktionell-praktisches Gebäude erdacht, gleicht die Herberge fast einem Designhotel – und ist nicht nur für Übernachtungen, sondern auch für einen Tagesausflug und einen Kaffee auf der Terrasse einen Besuch wert. Ausgangspunkt des umgesetzten Entwurfs waren die Merkmale der umgebenden Landschaft: Die Weite des Starnberger Sees, die Ausgewogenheit des von Peter Joseph Lenné um 1850 gestalteten Landschaftsparks rundherum und seine historische Allee. Diese wurde als starkes, ordnendes Element weitergeführt und gab die Orientierung auf dem Grundstück vor. Der Weite der Lennéschen Landschaft wurde als fassbarer Freiraum der präzise begrenzte Hof der Herberge entgegengesetzt - ein archetypisches gemeinschaftliches Element. Als Mittelpunkt des Herbergslebens ermöglicht er Schulklassen, Vereinen, Reisegruppen und Wanderern zugleich einfache Orientierung, hohe Identifikation und geschützte Veranstaltungsfläche. Die untergeordneten privaten Bauten mit ellip21 Ausflugstipp tischem Grundriss – Personalgebäude, Waschhaus und Zelte – wurden typologisch an der freien Musterbildung der vorhandenen offenen Wohnbebauung orientiert und arrondieren diese zu einer Figur. Das Hauptgebäude besteht aus einer Betonkonstruktion, wobei sich hier Robustheit und Design in vielen Fällen konträr gegenüber stehen und die geforderte Stabilität als gestaltgebendes Mittel genutzt wurde. Holz, Sichtbeton und verputzte Flächen dominieren die Materialwahl. Parallel zur Hoffassade schiebt sich eine knapp 20 m lange StahlbetonTreppe nach oben. Eine mächtige, umlaufende Betonwanne verhüllt den Rhythmus der Stufen und verwandelt die kantige Treppenstruktur in eine gleitende Fläche. Diese imposante Treppe führt zu den hellen Gästezimmern im Obergeschoss – mit großzügigen Fensterfronten und schlichten, funktionellen und dennoch robusten Holzmöbeln. Mit 142 Betten in 33 Zimmern können in der Herberge ohne Probleme mehrere Gruppen gleichzeitig unterkommen. Im Erdgeschoss liegen sämtliche öffentlichen Nutzungen mit allseitiger Anbindung an die umgebende Landschaft. Speisesaal und Tagesräume sind durch ihre Struktur und Erschließung flexibel und vielfältig teilbar bis hin zum 270 m 2 großen Saal. Sie vermitteln zwischen Uferlandschaft und Hof 22 und sind beiden Freiräumen gleichermaßen zugeordnet. Nach Osten öffnet sich der Bau über ein großes „Fenster zum See“ und verortet so den archaischen Hof in der Landschaft. www.hierlarchitekten.de Nur durch Besitzen zu spüren München-Nymphenburg, Menzinger Str. 14 – T: +89 3750 708-0 Mo – Fr 9:00 – 18:00 Uhr, Sa 10:00 – 16:00 Uhr kontakt@storeM.de Grand Repos Developed by Vitra in Switzerland, Design: Antonio Citterio www.vitra.com/grandrepos Architektur 24 Architektur 1.500 Meter Balkon Fotos: Edward Beierle Farbenfrohe Sanierung von vier Wohnhäusern am Englischen Garten In der Osterwaldstraße, direkt am Englischen Garten, übernahm Robert Meyer Architekten die Aufgabe, vier baugleiche Wohnhäuser zu sanieren, sie heutigen Standards anzupassen und optisch ,aufzufrischen‘. Die Betonhäuser wurden 1970 von dem in München sehr bekannten und renommierten Architekten Professor Josef Wiedemann (1910 - 2001) errichtet. Wiedemann machte sich als Architekt nicht nur durch seine Kirchenprojekte oder durch seine Teilnahme am Wiederaufbau nach dem Krieg, wie etwa des Münchner Siegestores und der Glyptothek einen Namen sondern er ging später teilweise auch sehr experimentierfreudig mit dem Baumaterial Beton um. Bis heute umstritten ist sein Kaufhof-Bau am Marienplatz - ein Schandfleck und eine Betonburg für die einen; ein mutiges, zukunftsweisendes Bauwerk für die anderen.Tempi passati - heute würde wahrscheinlich keine Stadtgestaltungskommission einer derartigen Bunkerarchitektur wie der des Kaufhofgebäudes (Bauzeit 1969-1972) mehr zustimmmen. Anders bei den Wohnhäusern Wiedemanns, sie zeichnen sich durch hohe architektonische Qualität aus, so Robert Meyer. Er und seine Mannschaft haben es geschafft, die drei baugleichen Punkthäuser optisch ins 21. Jahrhundert zu holen. Im bewohnten Zustand wurden u. a. die Altlasten und Balkone saniert, die Fenster getauscht und eine Aufwertung der Eingangssituation geschaffen. Ergänzend wurde die bestehende Gebäudetechnik durch moderne Anlagen ersetzt und innerhalb der Wohnungen die Heizkörper ausgetauscht. Und die auffallendste Neuerung: Farbenprächtig präsentieren sich die Häuser in einem neuen ,Look‘. Um den vier zum Verwechseln ähnlichen Häusern ihre eigene AdressenIdentität zu verschaffen, wurden die gläsernen Balkonbrüstungen mit den Farben Grün, Orange, Blau und Grau besetzt. Keine kleine Sache, denn die umlaufenden Balkone haben die stattliche Länge von insgesamt 1,5 Kilometern. So wurden 48 Wohnungen auf den neuesten Standard gebracht und die Optik der Häuser hat sich verjüngt. Das wichtigste Anliegen, so Robert Meyer, sei ihm bei dieser Bauaufgabe der behutsame Umgang mit dem Vorhandenen gewesen und mit wenigen gezielten Maßnahmen den Häusern ein wertvolles und modernes Erscheinungsbild zu geben. Dies ist ein weiteres positives Beispiel dafür, dass Abreissen wirklich erst die ultima ratio sein sollte. Noch nie gab es so viel Abrissmaßnahmen wie derzeit und besonders betroffen sind gerade die 70er-Bauten, wie etwa das einstmals legendäre Schwabylon an der Leopoldstrasse in Nordschwabing, oder die bevorstehende Ausradierung des Gerichtsgebäudes an der Nymphenburger Strasse. Oft fehlt es an Phantasie und dem Willen zum Erhalt, und oft auch an der Qualifikation von Architekten, die in Zukunft immer mehr gefragt sein wird. www.rmarchitekten.de 25 SAEGMÜLLER E n t e r t a i n m e n t S y s t e m s Ganz großes Kino Das ist modernes Home Entertainment: Erleben Sie Hollywood-Blockbuster in 3D, die besten TV-Serien und die größten Sportereignisse in einer Atmosphäre, die keinen Ihrer Wünsche offen lässt. In Ihrem Kino, in Ihrem Zuhause. Das Programm bestimmen Sie. Wir kümmern uns um den Rest. Unsere Profis planen und gestalten Ihr Kino nach Ihren Vorstellungen. Und nach unseren Qualitätsmaßstäben in Funktion und Technik, Bild und Sound: In unserem Showroom bekommen Sie einen Eindruck von den faszinierenden Möglichkeiten. Vereinbaren Sie einen Termin für eine persönliche Vorstellung. Wir freuen uns auf Sie! SES Saegmüller Entertainment Systems GmbH Josef-Jägerhuberstr. 17 82319 Starnberg Tel. 08151 - 9090 1030 Fax 08151 - 9090 1031 info@ses-saegmueller.de www.ses-saegmueller.de Architektur MEHR PLATZ FÜR DEN BLAUEN REITER UND CO. Umbau und Erweiterung des historischen Lenbachhauses Fotos: Nigel Young Foster + Partners Schon lange war der Städtischen Galerie im Lenbachhaus ihr Gewand zu klein. Sie platzte aus allen Nähten. Spektakuläre Ausstellungen, wie z.B. die Kandinsky-Ausstellung 2009, lockte 400.000 Besucher aus aller Welt an. Diesem Andrang war die ursprünglich als Atelier und Künstlervilla konzipierte Anlage nicht mehr gewachsen. Nun, mit dem An- und Umbau von Foster + Partners ist das alles anders geworden. Nach vierjähriger Schließzeit öffnete das neue Lenbachhaus Anfang Mai seine Pforten und es bildeten sich sofort lange Besucherschlangen. Ritter von Lenbach - so durfte er sich seit 1886 nennen - hätte sicherlich nicht gezögert, sich Lord Norman Foster als Architekten für diese Spezialaufgabe zu holen, wenn er denn heute gelebt hätte - gilt das Büro Foster + Partners doch mittlerweile als Spezialist für die Anpassung historischer Gebäude an heutige Nutzungsbedingungen. Bei dieser Aufgabe sah sich Foster mit folgenden Anforderungen konfrontiert: Die Dreiflügelanlage der Lenbachschen Villa mit Seitenflügeln war unantastbar. Ein deutlich größeres Foyer, neue Ausstellungsräume sollten hinzugewonnen 27 Architektur werden und die zeitgemäßen technischen Anforderungen an ein Kunstmuseum mussten erfüllt werden. Foster spielt mit den historischen Details der Dreiflügelanlage: Er nimmt die Säulenmotive des Atelierbaus als Fassadenelement wieder auf, indem er sie aus metallenen Röhren mit etwa 12 cm Durchmesser nachbildet und seinen Anbau damit verkleidet. Nun steht der ,güldene‘ Foster-Trakt fertig da. Hier fand der größte und sichtbarste Eingriff statt: Der verwinkelte Erweiterungsbau von Heinrich Volbehr aus den 70er Jahren wurde abgerissen und damit ergab sich die Möglichkeit, eine völlig neue Erschließung unter Beibehaltung der historischen Bausubstanz zu schaffen. Nun konnte Foster das Raumprogramm, das er realisieren sollte, in die neue Situation ,hineinpacken‘: Ein großzügiges Foyer mit Kassenhalle und Garderobe, eine neue Eingangssituation und damit Neuorientierung des Museums zum Königsplatz und den Propyläen hin, ein Café plus Restaurant, ein großzügiger Museumsladen, ein Vortragssaal, ein Zentrum für Kunstvermittlung und zwei Geschosse mit Ausstellungsräumen im Neubau. Der eigentliche Coup Fosters vermittelt sich erst beim Betreten des Foyers, genauer: des Atriums. Er stellt die Fassade der Lenbachvilla frei, die bisher - verdeckt von Volbehrs Anbau nie zu sehen war. Wie eine historische Kulisse aus 28 Pappmaché steht ein Teil dieser ockergelben Fassade in diesem riesigen Foyer und gibt im oberen Drittel den Blick frei geradewegs hinein in Lenbachs ehemalige Privatgemächer. Ein schönes, überraschendes und spielerisches Moment des alten Museums im neuen. „Die Villa Lenbachs, die bisher nie ganz zu sehen war, wird selbst Objekt der Betrachtung“, so drückt es Helmut Friedel, Direktor seit 1990, aus. So beginnen die Ausstellungsräume im Prinzip bereits im Atrium, noch bevor man die Treppe nach oben zu den neuen Räumen geht. Architektur Der zweite Coup und Eyecatcher ist die gewaltige von der Decke hängende Skulptur von Olafur Eliasson aus poliertem Metall und farbigem Glas, die der Künstler eigens für dieses Foyer entwickelt hat. Sie trägt den Namen ,Wirbelwerk‘, ist mehrere Tonnen schwer und misst 7 Meter im Durchmesser und 8 Meter in der Länge. Je nach Lichteinfall beginnen die Glasscheiben des spiralförmigen Wirbels zu leuchten und farbige Schatten an die weissen Wände zu werfen - ein tolles Farbenspiel. Dritter Coup Fosters ist, dass er im Neubau ein zweites Obergeschoss hinzugewinnt und es schafft, trotzdem nicht über die Traufhöhe der Villa hinauszukommen. Hier oben haben die Kunstwerke des ,Blauen Reiters‘ ihr neues Domizil gefunden. Im Neubau und im Riegel, der sich hinter dem historischen Bau an der RichardWagner-Strasse an das alte Gebäude angliedert, kommt es also zu einem Raumzuwachs, mit kleinteiligen Räumen zwar, aber das war Fosters Programm. Er wollte mit seinen Eingriffen stets dem Grundsatz treu bleiben ,Make it more domestic‘ - der Besucher soll sich fühlen, als wäre er bei einem reichen Sammler zu Gast, wenn er die Ausstellungsräume durchwandert. Ein weiteres ,Kunst-am-Bau‘-Objekt ist Thomas Demands Aussenskulptur des Schriftzuges ,Len- bachhaus‘ an der messingfarbenen Fassade. Demand entwickelt den Schriftzug sozusagen als Zeitschiene: hinten beginnend mit einer AntiquaSchrift, die 1929 bei Eröffnung des Lenbachhauses als Museum Verwendung fand und die sich vorne verjüngt, auf die schmale Groteskschrift, die das Haus heute verwendet. Er hat dafür eigene Formen gebaut, jeder Buchstabe ist eigens erfunden. Auch die Lichtsituation im Innern ist völlig neu: Erst während des Umbaus wurde ein weltweit noch einmaliges Lichtsystem auf LED-Basis entwickelt. In den oberen Räumen wird durch Lichtsheds Nordlicht in die Räume gebracht. Die wunderschöne Gartenanlage wird hinfort nur noch vom Museum aus begehbar sein und mehr als bisher als Skulpturengarten genutzt werden. Mehr denn je ist das Lenbachhaus mit seiner weltberühmten Sammlung zum Publikumsmagneten für Gäste aus aller Welt geworden. www.fosterandpartners.com www.lenbachhaus.de 29 © Ulrich Schwarz © Dieter Leistner Architektur Selbstbewusste Bescheidenheit Versteckt unter einer Wiese liegt das neue ägyptische Museum an der Gabelsbergerstrasse. Der Kölner Architekt Peter Böhm, einer der Söhne des Architekten und Bildhauers Gottfried Böhms, hat sich diesen besonderen Entwurf einfallen lassen und konnte mit dem Doppelprojekt Neubau der Hochschule für Fernsehen und Film und Ägyptisches Museum den Wettbewerb gegen 37 andere Architekturbüros für sich entscheiden. Das Besondere an Böhms Lösung ist, dass er den Mut hatte, sich mit dem Gegenüber, der Alten Pinakothek von Leo von Klenze, in Konkurrenz zu begeben. Der massive Bau der Hochschule nimmt die Maße von Klenzes Bau-Ikone in der Länge und in der Höhe (150m lang/40m hoch) auf und bildet einen neuzeitlichen, heutigen, von der Kubatur her gleichen Baukörper. Peter Böhm: „Konkurrenz habe ich da nie empfunden. Mein Entwurf war ja der einzige, der eine durchgehende Stadtkante hatte, im Gegensatz zu allen anderen, die das Museum und die Hochschule nebeneinander gestellt hatten - das hätte Klenze sicher gut gefallen.“ 30 Fotos: Dieter Leistner, SMAEK/Marianne Franke, Ulrich Schwarz © SMAEK Marianne Franke Ein unterirdisches Museum für die ägyptische Kunst Im Innern steigert sich die Spannung noch weiter: Das Raumprogramm folgt einer Dramaturgie, für die Böhm sich von ägyptischen Tempelanlagen, wie etwa Karnak oder von alten vietnamesischen Tempeln hat inspirieren lassen. Durch eine in den Rasen eingeschnittene Öffnung dringt Licht nach unten in einen ersten Säulenhof. Hier sieht man in den Hof der zweiten Säulenhalle und erst dann kommt man in den Ausstellungsbereich, wo mal quadratisch, mal länglich, ganz verschiedene © Dieter Leistner Böhm hat diesen Riegel 30 Meter von der Straße zurückversetzt positioniert, um unter der davor liegenden Grasfläche Platz für sein unterirdisches Museum zu schaffen. Eine 17 Meter hohe freistehende Portalwand ist der Hochschulfassade vorgelagert und markiert unübersehbar den Eingang. Bereits hier am Portal beginnt die Inszenierung: Eine breite, sacht abfallende Treppe, eher eine Rampe, führt vier Meter in die Tiefe auf das vergleichsweise kleine, in das Portal eingeschnittene Tor zu, das in das Foyer mit Auditorium, Shop, Toiletten und Garderobe im 1. Untergeschoss führt. Von hier gelangt man über eine schmalere Treppe, die noch einmal ein Höhenniveau von vier Metern überbrückt, in das 2. Untergeschoss zu den Ausstellungsräumen. Acht Meter unter der Erde - wo einst - man mag sich das kaum noch vorstellen - Hitlers Bunker lag, den man nur mühsam wegsprengen konnte. © Dieter Leistner © SMAEK Marianne Franke Architektur Räume in unterschiedlichen Proportionen folgen und auch ab und zu einen Blick nach draussen ermöglichen. Der Übergang von einem Raum zum anderen wird jeweils thematisiert. „Die Folge aus Räumen, die immer wieder neue Qualitäten schaffen und wo das Betreten und das Verlassen eines Raumes immer wieder zum Thema gemacht wird, ist das eigentliche Konzept der Inszenierung“, erläutert Böhm. Für seine ,Säulenhallen‘ verwendet Böhm dreieckige Betonpfeiler. „Durch die dreieckige Form, wirkt das von der Seite manchmal so, als würde die Masse sich auflösen.“, schwärmt der Architekt. Am Schluss des Rundgangs führt eine Treppe wieder hinauf ins Foyer. Die Highlights der Dauerausstellung werden künftig auf 1.800 m2 Ausstellungsfläche gezeigt, 400 m2 kommen noch für Sonderausstellungen hinzu. Die Gesamtbestände kann man dem Publikum nach wie vor nicht zugänglich machen, aber von diesen 8.000 Objekten können nun 2.000 gezeigt werden, immerhin doppelt so viele, wie zuvor in den alten Räumen der Residenz, die immer nur als Provisorium gedacht waren. www.boehmarchitektur.de 31 Architektur Die neue Mitte in Hasenbergl Fotos: Engelhardt/Sellin Im Herbst 2012 wurde das Kulturzentrum 2411 eröffnet Seit Herbst 2012 verfügt der Münchner Stadtteil Hasenbergl über eine neue Mitte. Der gesamte Komplex fungiert als Stadtteilzentrum für ca. 80.000 Bürger im Norden der Stadt und beinhaltet zugleich ein Nahversorgungszentrum. Im viergeschossigen Stadtteilkulturzentrum ist neben einer Außenstelle der Münchner Stadt bibliothek auch die Münchner Volkshochschule mit Unterrichtsräumen, Lehrküche, Computerarbeitsplätzen und großzügigen Übungsräumen für Yoga, Tanz und vieles mehr untergebracht. Darüber hinaus befindet sich im 3. Obergeschoss ein etwa 100 m2 großer Veranstaltungssaal mit multifunktionaler Ausstattung für unterschiedliche Nutzungen. Das Gebäude ist als kubischer Baukörper mit weißer Fassade konzipiert, wobei die Bibliothek und der Veranstaltungssaal durch großflächig verglaste Bereiche betont werden. Der an der Südwestecke des 3. OG liegende Veranstaltungssaal mit einer größeren Raumhöhe wird durch die eingeschnittenen Dachterrassen und eine umlaufende anthrazitfarbene Fensterlaibung besonders akzentuiert. Die Rahmen stehen vor 32 der Putzfläche und ergeben in Zusammenspiel mit den tief in den Öffnungen liegenden Glasflächen ein abwechslungsreiches Licht- und Schattenspiel. Im Kontrast zu den Rahmen wurde der Sonnenschutz als Store mit hellen, Licht lenkenden Lamellen geplant. Erschlossen wird das Zentrum über einen neu geschaffenen städtischen Platz an der Gebäudenahtstelle zwischen Lebensmittelmarkt und kulturellem Zentrum. Der Platz wird durch die Gebäude an der Nord- und Ostseite gefasst. Aufgrund der möglichen Einsehbarkeit der Dachflächen von den höher gelegenen Wohnhochhäusern wird auf die Gestaltung der Dächer besonderes Augenmerk gelegt. Sie werden exten- Architektur siv begrünt und die notwendigen technischen Anlagen geordnet aufgestellt und eingehaust. Neben dem vorgelagerten, öffentlichen Platz wurde auch die Parkplatzanlage im Norden neu geordnet und mit versickerungsfähigen Rasenpflasterbelägen hergestellt. Freigestellte Robiniengruppen binden die Stellplatzanlage in die Bestandstrukturen ein. Der östliche Teilbereich der Stellplatzanlage im Übergang zum höhergelegenen Wohnumfeld ist mit einer begrünten Pergolakonstruktion überstellt. Beheizt wird über Grundwasser-Wärmepumpen, die in den Gebäuden aufgestellt sind. Da sich in Grundwasserfließrichtung „vor“ den Entnahmebrunnen eine Fernkälteversorgung der SWM befindet, wird das Grundwasser bereits vorgeheizt in die Wärmepumpen gefördert. Mit den erhöhten Grundwassertemperaturen kann ein besserer Wirkungsgrad der Wärmepumpen für die Wärmeerzeugung und somit niedrige Betriebskosten erzielt werden. Die Wärme wird im Stadtteilzentrum über statische Heizflächen im Gebäude verteilt. Zusätzlich zu der mechanischen Be- und Entlüftung können alle Räume durch öffenbare Fensterflügel natürlich belüftet werden. www.atp.ag 33 ArchitekturFotografie BMW Forschungszentrum, München, Architekt: Henn Architekten Uptown, München, Architekt: ingenhoven architects Der Fotograf Hans-Georg Esch Fotos: HG Esch Hans-Georg Esch, der 1964 in Neuwied geboren wurde und heute in Hennef/Stadt Blankenburg lebt, absolvierte eine klassische Fotoausbildung. Seit 1989 arbeitet er als freischaffender Architekturfotograf für angesehene nationale und internationale Architekturbüros und zählt heute zu den renommiertesten Vertretern seines Fachs. Sein unverwechselbarer Blick interpretiert Architektur vielmehr als sie nur zu dokumentieren. Spannende und wegweisende Gebäudearchitektur ist auf den Fotografien von HG Esch nicht nur Abbild, sondern ermöglicht in ungewöhnlichen Perspektiven einen Eindruck davon, was zeitgenössische und moderne Architektur leisten kann. Neben den Auftragsarbeiten ist dabei ein eigenes Œuvre freier künstlerischer Arbeiten entstanden, in dem HG Esch seinen Blick auf die gesamte Stadt öffnet. Dabei lässt ihn seine Leidenschaft oft die Grenzen zwischen Auftrag und freier Arbeit vergessen. 34 HVB Turm, München, Architekt: Walter und Bea Betz Bekannt wurden seine international ausgestellten und in Buchpublikationen veröffentlichen Serien wie „Megacities“, „City and Structure“, „Cities Unknown“ und „Köln–Peking, Peking– Köln“ die sich mit den heutigen Boomcities, insbesondere asiatischer Prägung, beschäftigen. www.hgesch.de ArchitekturFotografie Mercedes-Benz Center, München, Architekt: Lanz Architekten+Generalplaner Allianz Arena, München, Architekt: Herzog & de Meuron High Light Tower, München, Architekt: Jahn Wohnung E., München, Architekt: Klaus Müller BMW Welt, München, Architekt: Coop Himmelblau BMW Forschungszentrum, München, Architekt: Henn Architekten 35 ArchitekturFotografie Breeze Tower Osaka, Architekt: ingenhoven architects SWFC, Shanghai, Architekt: Kohn Pedersen Fox Megacities – Ein Themenschwerpunkt von HG Esch Dort, wo Megacities enger und enger werden, wachsen die Räume immer weiter in die Höhe und erzeugen imposante Kulissen. HG Eschs Architekturaufnahmen, die vor allen in den mächtigen Wirtschaftszentren unserer Erde entstanden sind, führen dies in bildfüllender Verdichtung vor. www.hgesch.de 1 Bligh Street, Sydney, Architekt: ingenhoven architects Burj Khalifa, Dubai, Architekt: SOM 36 Burj Khalifa, Dubai, Architekt: SOM Informieren Sie sich hier über Neuigkeiten rund um die USM Systemwelt. Ihr Raum. Ihre Lösung. Lassen Sie sich in unserer aktuellen Ausstellung inspirieren. Fragen Sie nach detaillierten Unterlagen oder besuchen Sie unsere Showrooms. by USM München, Wittelsbacher Platz 1, 80333 München, Tel. +49 89/2 28 47 02-0 Deutschland: USM U. Schärer Söhne GmbH, D-77815 Bühl, Tel. +49 72 23 80 94 0, info@de.usm.com Showrooms: Berlin, Bern, Düsseldorf, Hamburg, München, New York, Paris, Tokio info@usm.com, www.usm.com DIE MANUFAKTUR FÜR GEÖLTE NATUR-HOLZ-BÖDEN WWW.HAIN.DE SHOWROOM MÜNCHEN JEDE DIELE EIN UNIKAT. Ottostr. 1 (Am Stachus) 80333 München Tel: 089 / 20 18 14 28 Gewerbliche Bauten München baut auf Geothermie Ein Heizkraftwerk als Skulptur im neuen Stadtteil Freiham Fotos: SCG Architekten In einer Phase, als die Energiegewinnung mit Erdwärme noch in den Kinderschuhen steckte und erste Euphoriewellen auslöste, wurde für den neu entstehenden Stadtteil Freiham ein Wettbewerb für ein Geothermie-Heizkraftwerk ausgeschrieben. Und das aus gutem Grund. Schließlich ist die Situation für Geothermie in München besonders günstig, weil man hier wie im Bereich des bayerischen Molassebeckens in relativ geringer Tiefe von etwa drei bis fünf Kilometer auf sehr heißes Wasser stößt. Nichts desto trotz war es keine leichte Aufgabe, ein solch technokratisches Gebäude ansprechend zu gestalten. Vor allem, weil es sich im Westen am neuen Stadteingang und damit in exponierter Lage von städtebaulicher Bedeutung befindet. Daher bestand die Hauptaufgabe vor allem darin, ein technisches Gebäude in eine Form zu bringen, die der „Aufgabe Stadteingang“ gerecht wird. Überzeugen konnte schließlich der Entwurf der Münchener Architektin Julia Mang-Bohn, die den Wettbewerb für sich entschieden hat. 39 Gewerbliche Bauten „Wir sind eigentlich sehr schnell auf die Idee gekommen, die Landschaftssituation miteinzubeziehen. Gelungen ist dies, indem wir einen Wall angeschüttet haben, der von weitem wie ein Hügel aussieht,“ erzählt die Architektin Julia Mang-Bohn. Wie metallenen Skulpturen ragen wie Schornsteine aus diesem Hügel heraus. „Man darf ruhig sehen, dass es sich bei dem Kraftwerk um eine überformte Struktur handelt“, so die Architektin weiter. Das Skelett des Turmes ist eine Stahlkonstruktion, in der verschiedene Plattformen aufgehängt werden. In diesem befinden sich nicht nur die Kessel, auch die Schornsteine sind darin befestigt. Umhüllt ist der Turm mit einer Haut aus gestrecktem Aluminiumblech, das – je nach dem, wie das Licht einfällt – leicht metallisch schimmert. Im Erdwall selber, der zehn Meter hoch und mit 35 bis 50 Grad recht steil ist, ist die Technik untergebracht. Als eine Art Ring umgibt er das gesamte Kraftwerksgebäude, in dem sich die Gaskessel und im Keller die Geothermie-Anlagen befinden. kluger Entwurf für ein Kraftwerk gelungen, das zugleich als ansprechendes Stadttor fungiert. Zudem kann es als eine Art Inspiration dienen, um für all die noch nicht gebauten GeothermieKraftwerke eine ästhetische Lösung zu finden, die über die lapidare technoide Betonkiste hinausgeht. Die Jury gab diesem Entwurf den Zuschlag, weil er ,unter dem Leitbild „grüne Energie“ eine bewegt gestaltete Landschaft mit einem strahlenden Energieturm als markantem Mittelpunkt vorsieht. Mit dem Entwurf ist der Architektin ein phantasievoller, mutiger und logistisch sehr Insgesamt belaufen sich die Gesamtkosten für den 36 Meter hohen Turm und den begrünten Erdwall auf rund neun Millionen Euro, wobei die Kraftwerkstechnik noch nicht in den Kosten enthalten ist. Endgültig zur Geothermie-Anlage ausgebaut, wird das Heizwerk auch erst, wenn 40 das neue Stadtgebiet Freiham fertig gestellt ist. Dabei bleibt das Gebäude von außen in jedem Fall so erhalten, wie es seit 2009 am Stadteingang vorzufinden ist. „Das genau war auch die Idee hinter dem Projekt: Außen schon sehr früh ein Bild zu schaffen, das bereits fertig ist, auch wenn sich die weiteren Bauabschnitte noch sehr weit in die Länge ziehen können“, führt Julia Mang-Bohn aus. Die Ausführungsplanung für dieses Projekt wurde im Auftrag des Generalunternehmers von SCGArchitekten übernommen. www.bohnarchitekten.de © Jens Weber Interview Zum 150. Geburtstag Franz von Stucks Interview mit Michael Buhrs – dem Direktor des Museums Villa Stuck CUBE: Zunächst herzlichen Glückwunsch zum 150. Geburtstag Franz von Stucks! Wie sehen Sie Ihre Aufgabe als Leiter des Museums und welche Aktivitäten stehen im Jubiläumsjahr an? Michael Buhrs: Die Villa Stuck als Künstlerhaus und als Wohn- und Repräsentationsort Franz von Stucks ist bereits durch ihren Erbauer als untrennbare Verflechtung aus Architektur, Bildender Kunst und Inszenierung erdacht und realisiert worden. Wir möchten uns diesem Thema aus historischer Perspektive nähern, in dem wir zum Beispiel in diesem Herbst als Jubiläumsausstellung zum 150. Geburtstag Franz von Stucks das Künstlerhaus als Gesamtkunstwerk betrachten. Unter dem Titel „Im Tempel des Ich“ zeigt Margot Brandlhuber, Sammlungsleiterin und Kuratorin der Ausstellung, Künstlerhäuser von 1800 bis 1948 aus Europa und den USA. Über die Villa Stuck sagt sie: „Für Stuck war seine antik anmutende Villa Kosmos und persönliches Pantheon, Inkarnation seiner Selbst und farbig lodernde Inspirationsquelle seines Schaffens.“ Wie integrieren Sie das Thema Architektur in Ihre Ausstellungsaktivitäten? Die Herkunft und Idee, die hinter der Villa Stuck steht, macht sie zum idealen Ort für die Präsentation von architekturbezogenen Themen, die sich zumeist jedoch gattungsübergreifend in andere Disziplinen erweitern. 2012 war das der Fall bei Terunobu Fujimori, in diesem Jahr sind es die theaterbezogenen Arbeiten von Frederick J. Kiesler, ich würde aber zum Beispiel auch die Ausstellung „Promise vs. Reality“ von Gerwald Rockenschaub (2009) in diesen Kontext stellen. Über die reine Präsentation von Architektur hinaus, widmen wir uns insbesondere dem Dialog aus 42 Foto: Jens Weber Kunst und Architektur, der in der Villa Stuck eine durchaus lange Tradition hat, mit historischen Positionen wie Theo van Doesburg genauso wie mit zeitgenössischen Künstlern wie Donald Judd oder Dan Graham. Mit welchem ‚Alleinstellungsmerkmal‘ versucht die Villa Stuck sich gegen die übermächtige Konkurrenz des Kunstrareals bzw. der anderen Münchner Museen zu behaupten? Ich sehe die Häuser im Kunstareal wie auch z.B. entlang der Prinzregentenstraße nicht als Konkurrenz, dazu sind die Profile der einzelnen Häuser zu unterschiedlich und ergänzen sich gegenseitig vielmehr zu einer einzigartigen Museumslandschaft, die international keinen Vergleich zu scheuen braucht. Das Museum Villa Stuck kann gegenüber den großen Häusern dort Schwerpunkte setzen, wo es zum Einen um Themen aus der Zeit um 1900 geht, ob Stuck und seine Zeitgenossen, Jugendstil und Art Nouveau, zum Anderen haben wir in den vergangenen Jahren durch Projekte mit zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern, wie z.B. mit der Reihe RICOCHET, Formate entwickeln können, durch die ein sehr junges Publikum die Villa Stuck für sich entdeckt hat. Mit unserem Vermittlungsprogramm für Kinder und Jugendliche, FRÄNZCHEN, haben wir außerdem Grundlagenarbeit in München geleistet. Das Zusammenspiel aus historischer Künstlervilla, den Sammlungen des Museums, einem deutlich profilierten Ausstellungsprogramm und dem umfassenden Vermittlungsprogramm verschafft der Villa Stuck einen klaren und starken Auftritt in der Münchner Museumsszene. Interview: Christina Haberlik © Occhio GmbH, Robert Sprang © Occhio GmbH, Robert Sprang Lichttechnik Ökologisch ausgezeichnet Ende 2012 wurde der erste Bauabschnitt des NuOffice Projekts im Münchner Norden fertig gestellt. In Zusammenarbeit mit der Hubert Haupt Immobilien Holding, dem Fraunhofer Institut und der TU München entstehen auf rund 33.000 m2 neue Prototypen für effiziente Büroimmobilien, die höchste Anforderungen an Nachhaltigkeit, Architektur und Ambiente erfüllen, unter anderem Grundwasser zum Heizen und Kühlen verwenden und mit einem intelligenten Lichtkonzept einen geringen Stromverbrauch erzielen. Das ambitionierte Großprojekt, das als das nachhaltigste Neubauprojekt in Europa gilt, wurde nun mit dem LEED-Zertifikat in Platin bewertet, der höchsten Auszeichnung, die das U.S. Green Building Council für ökologisches Bauen vergibt. Die Suche nach einem Beleuchtungssystem, das den Ansprüchen der LEED-Zertifizierung gerecht wird und zugleich eine hohe Ästhetik ausstrahlt, führte den Bauherrn zur Occhio, die seit über zwei Jahrzehnten im Bereich Leuchtendesign Akzente setzt und nun auch für das NuOffice tätig wurde. „Wir haben uns für die konsequente Ver- Fotos: Robert Sprang, Falk von Tettenborn Architekten © Falk von Tettenborn Architekten Europas nachhaltigstes Bürogebäude steht in München wendung desselben Leuchtentyps entschieden, für die Serie Occhio Più. Diese Durchgängigkeit verbindet die Gebäudeabschnitte und die Mieter bereiche miteinander, außerdem vermittelt sie eine grundlegende Ruhe und harmoniert perfekt mit der klaren Architektur und der präzisen Innenausstattung. Gleichzeitig erzeugen wir Vielfalt und Abwechslung durch den Einsatz der verschiedenen Ausführungen von Più“, erläutert Helen Neumann, Lichtplanerin im Occhio Team, das Konzept, das auf zwei grundlegenden Beleuchtungsprinzipien beruht: „Zum einen haben wir die vertikalen Flächen beleuchtet, was für natürlich wirkende und angenehme Helligkeiten sorgt. Zum anderen haben wir in den Empfangsbereichen eine Beleuchtung mit direktem und indirektem Licht in der Horizontalen gewählt, wodurch sich diese Zonen deutlich vom restlichen Korridor unterscheiden und den Menschen Orientierung bieten.“ www.occhio.de 43 Haustechnik Ideen aus Technik Fotos: Saegmüller Individuelle Lösungen – vom hauseigenen Kino bis zur Multi-Room-Ausstattung Mit dem Ziel, ein exklusives Geschäftsfeld im Bereich des Home Entertainment zu bedienen, gründeten Xaver Schoder und Gerd Zanker im März dieses Jahres SES Saegmüller Entertainment. Mit der SES lassen sich nun bereits im Vorfeld und bei der Planung die Wünsche des Bauherrn berücksichtigen. „Eine genaue Planung ist das Wichtigste, da es ohne entsprechende Infrastruktur wie Rohre oder Kabel schwierig wird, dies im Nachhinein zu integrieren“, so Gerd Zanker. Ist die Planung jedoch erfolgt, ist nahezu alles möglich – ganz gleich, ob der Kunde seinen Wohnraum als eigenes Kino ausstatten, unsichtbare Lautsprecher mit Konzert-Sound oder perfekt ins Wohnambiente integrierte Fernseher bzw. Bildschirme möchte. „Neben der unauffälligen Platzierung von Bildschirmen, die bei Bedarf vollständig hinter Bildern bzw. in der Decke verschwinden können, ist die sichtbare Integration von Technik ein weiteres Steckenpferd von uns“, erklärt Gerd Zanker. Doch ganz gleich, ob sichtbare oder unsichtbare Technik gewünscht wird, alle Elemente sind über eine zentrale Medien44 steuerung bedienbar, die zudem die Möglichkeit zur Integration in die Haussteuerung bietet. Das oberstes Gebot hierbei lautet: Einfache Bedienbarkeit für den Kunden. „Smart & simple“ soll die Technik über eine individuelle Bedienoberfläche gesteuert werden, die es zum Beispiel ermöglicht, mit einer einzigen Fernsteuerung iPad oder iPod zu bedienen. SES bei Privatkunden und auch bei Kunden aus dem kommerziellen und industriellen Bereich, die einen hohen Anspruch an perfekte Präsentationstechnik in Bild und Ton stellen, erfüllt. Ob hochauflösender Video-Beamer, Videokonferenztechnik oder Multi-Room-Ausstattung – die SES GmbH bietet von der Planung über die Ausführung bis hin zum Service alles aus einer Hand. Anders als bei vielen anderen Herstellern sind sämtliche Lösungen bei der SES kundenspezifisch entwickelt und dabei trotz allem einfach und komfortabel zu bedienen. Ein Anspruch, den die www.saegmueller.de Inneneinrichtung Inszenierte Möbelwelten Fotos: USM Vierter USM Showroom in Deutschland am Wittelsbacherplatz eröffnet Pünktlich zum Frühlingsanfang am 21. März wurde der neue USM Showroom München am Wittelsbacherplatz 1 und damit – nach Hamburg, Düsseldorf und Berlin – ein weiterer Treffpunkt in Deutschland für Kultur, Beratung und Planung rund um die USM Möbelsysteme eröffnet. Auf über 600 m² werden die USM Möbelbau systeme zukünftig auch in der bayrischen Landeshauptstadt mit besonderer Ausdruckskraft inszeniert und dem Endkunden näher gebracht. Dem ungewöhnlichen Showroomkonzept der anderen Standorte folgend entstehen am Wittels- Alexander Schärer und Ruth Werner, Niederlassungsleiterin München bacherplatz wandelbare Erlebniswelten zu unterschiedlichsten Themen, die regelmäßig durch Lesungen, Vernissagen und Veranstaltungen ergänzt werden. Ziel ist es, das Kundenerlebnis in allen Facetten der Begegnung mit dem Produkt und der Marke zu verbessern. Darüber hinaus bietet der Showroom begleitend zur Planung und dem Vertrieb der USM Möbelbausysteme auch Schulungen und Workshops für Vertriebs partner an. www.usm.com 45 InnenArchitektur Diggin`the Crates im James T. Hunt Retro-Style trifft abstrakte Kunst in der American Bar Fotos: Arnold / Werner Man nehme die Räume des ehemaligen Antiquariats Maxvorstadt, Teile der originalen und über hundert Jahre alten weißen Holzvertäfelung aus dem Wiener Gründerzeit-Hotel Britannia. Dazu eine mächtige, aus Zinn gegossene Bar - eine Spezialanfertigung aus Frankreich - und ein überdimensionales sieben Meter breites Chesterfield-Sofa. Ein paar Designer-Leuchten und abstrakte Ölkreidekunst an den Wänden – und fertig ist eine Bar mit einem ganz außergewöhnlichen Ambiente in der Schellingstraße 32. Im kürzlich eröffneten James T. Hunt würde es einen nicht einmal wundern, wenn sich zum szenigen Münchner Ausgehpublikum auch noch Gäste wie der Great Gatsby oder Bonnie & Clyde gesellen würden – so retro und zugleich modern ist die Mischung aus Alt & Neu, aus Historischem & Künstlerischem gelungen. In eine bestimmte Zeit einordnen wollen die Betreiber Niels Jäger, Sascha Arnold und Steffen Werner ihren jüngsten Neuzugang nicht. Denn auch die Musik im Laden variiert – je nach Laune der Gäste. Hier kann jeder nach der in Amerika bekannten „digg the crates“-Methode in alten 46 Vintage-Vinyl-Scheiben schwelgen und Swing aus den 1940ern, Jazz, Soul oder Elektro auflegen. „Crates“ sind übrigens alte Plastikbehälter, ursprünglich zum Transport für Milchtüten gedacht und heute begehrte Sammelboxen für Schallplattenfans. Die Musik der Seventies hätte wohl der Namensgeber James T. Hunt besonders gemocht. Und auch die Drinks hätten dem wegen seiner Alkohol-Eskapaden berühmt-berüchtigten Formel 1-Rennfahrer gefallen: Vom Karwendel Hell bis zum Munich Mule, einem Gin-Drink mit InnenArchitektur Life is passion Enjoy it with something special Lighting masterpieces by JPHandke ® frischen Gurkenscheiben, und weiteren Cocktails. Für den kleinen Hunger gibt es hausgemachte Speisen. Danach oder schon währenddessen darf der Gast schwelgen im Ambiente dieses wunderbaren Orts: An den alten Holzwänden im Shabby-Style flackert Kerzenlicht und die dynamischen, überall an Decke und Wände verteilten weißen Ölkreidestriche auf grau-schwarzem Grund bilden dazu einen abstrakten, modernen Gegenpol. Die Kunst im Raum hat der Berliner Künstler Uli Hackl ersonnen, der zusammen mit Steffen Werner an der Kunstakademie studierte. Und da Arnold im Hauptberuf Architekt ist, war es naheliegend, zusammen mit seinem Partner Steffen Werner das außergewöhnliche Innen-Konzept in ihrer nach der edmoses Bar und dem Bob Beaman Music Club bereits dritten selbstgeführten Münchner Location zu entwerfen. Auf das James T. Hunt sind die beiden besonders stolz: „Für uns wurde mit unserer neuinterpretierten American Bar ein Traum wahr“, sagen sie. Ganz besonders ist auch das Licht in der Bar – eine Mischung aus Kerzenschein und „Filament-Glühlampen“, die ein geheimnisvolles, warmes Licht in die Bar zaubern – zu beziehen über den Mailänder Designer Dante. Wer ganz unter sich bleiben will, kann sich in den „Jochen Rind-Salon“ auf der Rückseite der Bar zurückziehen. Auch hier trifft retro neu – die geschwungene, mit schwarzem Linoleum beschichtete Eichenholzbank harmoniert mit der Spiegelwand im Jugendstil und eignet sich perfekt für private Gespräche und kleine Festivitäten. www. jameshuntbar.com www.arnoldwerner.com Hängeleuchte „cliffhanger“ veredelt mit 24 Karat Blattgold Exclusive Lightings handmade in Germany jphandke.com JP Handke Headquarter Kleegartenstraße 49 D-94405 Landau a.d. Isar 09951.599257 47 Innenausstattung KÜCHEN FÜR INDIVIDUALISTEN Wiedemann Werkstätten eröffnen neuen Showroom in Schwabing Handwerkliche Perfektion und planerische Kompetenz gepaart mit hohem Designanspruch: Lucia und Georg Wiedemann fertigen Küchen für Menschen, die sich bewusst gegen Serienkollektionen von der Stange und für Ästhetik, Funktionalität, Material- und Fertigungsqualität entscheiden. Wiedemann Werkstätten bieten ihren Kunden ausschließlich besondere Lösungen, zum Einsatz können alle denkbaren Materialien kommen. So entsteht beispielsweise der BetonKüchenblock als Skulptur oder der aus einem bestimmten Stamm gefertigte Tisch. Am Anfang steht das Gespräch mit dem Kunden. „Wir wollen als erstes die Räumlichkeiten und die künftigen Bewohner kennen lernen,“ so Lucia Wiedemann. Die Innenarchitektin ergänzt sich mit ihrem Mann Georg Wiedemann, der als gelernter Schreinermeister der Macher ist, perfekt. Beide sind voller Leidenschaft dabei, wenn es um den Designanspruch beim Thema Küche geht. „Es macht uns Spaß, für genau solche Menschen Küchen zu planen und zu bauen, die den Wert im Alltag zu schätzen wissen. Denn wir fertigen so gut wie nie Showküchen – un48 Fotos: Wiedemann Werkstätten Innenausstattung sere Kunden kochen wirklich. Manche täglich, manche sehr ambitioniert und einige schon fast professionell.“ Was dann als maßgeschneiderte Lösung entsteht, fügt sich natürlich und ganz selbstverständlich in die Gegebenheiten ein, sticht aber gleichzeitig durch besondere Details heraus. Minimalistisch und funktional, perfekt passend zur Architektur und zum Kunden, immer in handwerklich perfekter Ausführung. „Wir arbeiten in einem kleinen, aber feinen Team, wobei unser Knowhow weit über das Schreiner-Einmaleins hinaus geht. Sogar unseren Beton gießen wir selbst“, erklärt Lucia Wiedemann selbstbewusst. Das Familienunternehmen plant und baut jede Küche als Unikat in den eigenen Werkstätten in Höchstädt. Da alle Küchen in einem Stück gefertigt sind, mussten manche bereits mit einem Kran in die Häuser gehoben werden. Es gibt weder Programme noch Kollektionen, jede Arbeit ist so einzigartig wie der Auftraggeber. Wer sich einen Eindruck verschaffen möchte – unter anderem auch von den verschiedensten Materialien im ständig wachsenden Sortiment – besucht den neuen Showroom an der Hohenzollernstraße 47 (Rückgebäude) in Schwabing. www.wiedemann-werkstaetten.de 49 Anzeige Innenausstattung Je besser die Nacht, umso besser der Tag Optimale Lösungen für einen erholsamen Schlaf Während wir schlafen, geschieht in unserem Körper eine ganze Menge. Nach der Einschlafphase, die meist zwischen fünf und 30 Minuten dauert, wechseln sich Tiefschlaf- und Traumphasen in einem 90-Minuten-Rhythmus ab. Dabei sind in der Tiefschlafphase, in der hauptsächlich die körperliche Regeneration stattfindet, die Körperfunktionen ruhig gestellt. In den Traumphasen hingegen läuft das Gehirn auf Hochtouren: Jetzt wird der Tag verarbeitet, der Speicher im Gehirn für den nächsten Tag geleert und unsere Fantasie kann sich ungehindert entfalten. All diese Vorgänge, die im Inneren unseres Körpers stattfinden, lassen sich kaum steuern. Anders sieht das jedoch bei den äußeren Bedingungen für einen guten Schlaf aus, die wir sehr wohl beeinflussen können. Angefangen bei der richtigen Matratze, der passenden Bettbreite über die Atmosphäre im Schlafzimmer bis hin zu unseren Lebensgewohnheiten haben wir jede Menge Möglichkeiten, die optimalen Bedingungen für einen erholsamen Schlaf zu schaffen. 50 Fotos: Schlafraumkonzept Stephan Innenausstattung Anzeige Goldene Schlaf-Tipps: kostenlos anfordern! Ausgeschlafene haben mehr vom Tag – und damit mehr vom Leben: Die SchlafFibel gibt wertvolle Tipps. Gleich per Mail anfordern: schlaffibel@schlafraumkonzept.de Münchens erste Adresse für guten Schlaf In München weiß das kaum jemand besser als die Mitarbeiter des Traditionsunternehmens Schlafraumkonzept Stephan. Seit genau 125 Jahren und mittlerweile bereits in der fünften Generation ist Bayerns größtes SchlafzimmerSpezialhaus eine gute Adresse, wenn es um den gesunden Schlaf geht. So finden sich auf über 2.000 m 2 mehr als 70 ausgestellte Schlafzimmer- und Bettvarianten, welche die Zukunft des entspannten Schlafens präsentieren. Dabei kommen auch Senioren nicht zu kurz, die hier bedarfsgerechte Schlafraumkonzepte finden, welche bei aller Funktionalität ein angenehm wohnliches Ambiente garantieren. Neben jeder Menge Auswahl und einer kompetenten Beratung, wie sich die individuelle Schlafsituation verbessern lässt, bietet Schlafraumkonzept Stephan auch die firmeneigene „Schlaf-Fibel“ an, in der sich von Ritualen, die beim Einschlafen helfen bis hin zum richtigen Aufstehen zahlreiche Tipps rund um das Schlafen finden lassen. Dazu gehört zum Beispiel auch Wissenswertes über Ernährungs- bzw. Lebensweisen, die den Schlaf fördern und jede Menge Ideen, wie ein Schlafzimmer idealerweise gestaltet und ausgestattet sein sollte. www.schlafraumkonzept.de 51 Architektur «Mit Kunst grillieren.» dEsIGN a N dR E as R EICH l I N pat EN t I ERt W W W. F E U E R R I NG.C H 52 Garten und LAndschaft Garten und Villa im Einklang Filigranes Spiel mit Licht und Schatten Fotos: Raffaella Sirtoli Diesen Villen-Garten in Bogenhausen zu gestalten war eine besondere Herausforderung. Diese bestand für die Gestalter des Münchener Büros Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten nicht nur darin, dass das Gelände auf einem nach Norden ausgerichteten Grundstück lag, sondern auch in der Aufgabe, für diesen außergewöhnlichen und eigenwilligen Villenneubau eine korrespondierende Rahmung zu schaffen. Das vom Berliner Büro Kahlfeldt Architekten konzipierte und realisierte Gebäude ist einer Palladio-Villa der Renaissance-Zeit nachempfunden und prägt durch sein Erscheinungsbild die umliegenden Freiflächen. Es galt, die Monumentalität des Bauwerks mit seiner eher dunkel anmutenden Erscheinung und die starke Schattenbildung des alten, einprägsamen und hochgewachsenen Bestands an Bäumen und Gehölzen auf dem Grundstück in Einklang zu bringen. Darüber hinaus standen auf dem Gelände für die Gestaltung des Gartens neben der Bebauung und der Tiefgarage nur vergleichsweise geringe Anteile unversiegelter Flächen zur Verfügung. Die Architektur des Anwesens besticht durch ihre strukturierte Gliederung der Fassade. Diese klaren Linien und klassischen Proportionen spiegeln sich auch in der Flächenaufteilung der Gartenanlage wieder. Ein heller, gerader Weg dient als Zugang, passiert eindrucksvolle Stau- denpflanzungen und erreicht auf der Rückseite des Gebäudes ein offenes und zugleich repräsentatives Rasenparterre, ein klassisches Element aus der Gartenkunst der Renaissance. Es spielt hier mit dem Palladio-Bezug der Villa und vermittelt geschickt zwischen Natur und Architektur. 53 Garten und LAndschaft Ein etwa 15 cm niedriger, geschnittener Buchsstreifen umfasst die gesamte Anlage, rahmt die Rasenfläche ein und betont so die klare geometrische Disposition des Gartens. Die Entwurfsidee bestand also darin, zwischen der Monumentalität der Bebauung und jener der umgebenden alten Baumbestände durch ein filigranes Netzwerk von Licht und Schatten zu vermitteln und mit den Farben der Pflanzen jahreszeitlich unterschiedliche Effekte zu erzielen. Diese Komposition bildet die ideale Kulisse, um 54 Skulpturen und Kunstobjekte in Szene zu setzen. Das Gestaltungskonzept arbeitet bewusst mit dem Kontrast zwischen einer schlichten, klaren Rahmensetzung von Wegen und Rasen durch winterharte, grüne Pflanzen einerseits und den belebenden Pflanzungen durch farbenfrohe Stauden und Gehölze andererseits, um mit diesen im Wechsel der Jahreszeiten gezielt Akzente zu setzen. de „Wellen“ von Buchsbäumen eingefasst. Die jahreszeitlich unterschiedlich farbgebenden Pflanzen finden ihren Platz auf Rasen und Terrasse innerhalb der rahmenden Geometrie der Gesamtanlage. Die Gestaltung des Gartens spiegelt in ihrer Repräsentativität und geometrischen Klarheit die Strenge der Villa und harmonisiert sie durch die Farben und spielerischen Akzente der Bepflanzung. Die Gartenfläche wird durch streng geschnittene, aber Bewegung ins Gesamtbild bringen- www.rainerschmidt.com new look new light Più 3d new liberty Die Occhio Più Strahlerserie hat Zuwachs bekommen: Die Wand- und Deckenstrahler der Più alto 3d überzeugen durch ihre dreidimensionale Beweglichkeit. Professionelle Lichttechnik und Designanspruch verbinden sich zu einem umfassenden System für die Lichtgestaltung im Privat- und Objektbereich. Dabei sorgt die neueste LED-Technologie für höchste Effizienz bei bester Lichtqualität. Alle Occhio Handelspartner in Ihrer Umgebung finden Sie unter www.occhio.de/haendlersuche Innenausstattung Look and Feel Fotos: Matthias Fend Neuer Vitra-Showroom setzt auf ganzheitliches Ausstellungskonzept Im vitra. by storeM, einem 440 m2 großen Showroom in München an der Menzinger Straße 14 unweit des Nymphenburger Schlosses, finden Kunden die hochwertigen Vitra Produkte im Zusammenspiel mit Teppichen und Parkettböden von Kasthall und Meister, Licht von Artemide, Einbauten und Speziallösungen von Interlübke. Die Idee dahinter ist schnell erklärt: Der Vitra Flagshipstore soll seinen Kunden einen Einblick in die Vitra Markenwelt und zugleich eine umfassende Produktpräsentation der Marke bieten. Während im konventionellen Möbelhandel oft nur wenige Teile der Vitra Kollektionen zu sehen sind, dreht sich im storeM alles um Vitra. Kunden können hier Einrichtungsgegenstände nach dem Motto „look&feel“ erleben und testen. Im direkten Dialog mit kompetenten Beratern werden Produktnutzen erläutert, bei Bedarf ganzheitliche Lösungen erarbeitet oder auch nur der Reparaturauftrag für den Vitra Klassiker zu Hause übernommen. Für komplexe Einrichtungslösungen bietet storeM ein besonderes Stufenkonzept an. Bedarfsgerecht unterstützt das Team bei der Raumanalyse, der Entwicklung ei56 nes Nutzungskonzepts, dann folgen ergänzende Lösungen für Boden, Wand, Decke, Einbauten und Licht bis zur Auswahl der passenden Vitra Produkte. Private Interessenten und natürlich auch Geschäftskunden und Architekten finden im storeM eine entspannte Atmosphäre und immer wieder aktuelle Trends. Zusätzlich werden Themen wie energiesparende Beleuchtung und Akustik in der Ausstellung demonstriert. www.storem.de Innenausstattung Schwebend über dem Herzogpark Penthouse mit besonderen Raumelementen In exponierter Lage hoch über dem Herzogpark realisierte das Architekturbüro Kehrbaum-Architekten das moderne und außergewöhnliche Wohnhaus. Die Wohnungen sind großzügig und offen konzipiert – schlicht elegant mit hohen und lichten Räumen. Genauso außergewöhnlich wie die Architektur ist die Inneneinrichtung einer der beiden Penthouse-Wohnungen. Auf ca. 200 m2 bilden hochwertige Dielenböden und Inneneinrichtung die Basis eines ganzheitlichen Raumdesigns. Böden und Interieur, basierend auf Plänen des Architekten Francisco Cortina, wurden von Schotten und Hansen geplant und umgesetzt. Der naturgetrocknete Eichenboden im Farbton Tinte bildet die Grundlage für eine genau aufeinander abgestimmte und zugleich individuelle Raumkomposition. In der Farbgebung, Qualität und Bearbeitung greifen die exklusiven und innovativen Raumelemente den Charakter der Dielen wieder auf. Das Soho Tür- und Wandleistensystem sowie das Unterbodensystem sind intelligente und an eine intensive Planung gekoppelte Lösungen. Teilweise gleichen sie die Fotos: Schotten & Hansen baustellenseitig ungünstigen Bedingungen aus, so dass sich eine Flächenbündigkeit und exakt proportionierte Schattenfugen ergeben, welche die geschwungene Wohnform des Gebäudes nachzeichnen. Boden, Türen, Sockelleisten und Interieur sind handbearbeitete Unikate von natürlicher Schönheit: Mit einem patentierten Verfahren wurde die natürliche Alterung des Holzes vorweg genommen, wodurch eine ästhetisch ansprechende, reliefartige Oberfläche entstand. www.schotten-hansen.de 57 Inneneinrichtung Die Big Box Fotos: 45 Kilo Designstück mit vielen Funktionalitäten Eine Kiste und ein abnehmbarer Holzdeckel obendrauf – die Big Box ist die Mutter der Bread Box, wobei der Entwurf des Brotkastens bereits älter ist. Was die Big Box auszeichnet, ist ihre veränderbare Funktionalität. So kann sie als großzügige Aufbewahrungskiste, side table, kleine Bank oder Couchtisch genutzt werden. Das massive Eschenholzbrett liegt auf den Aufkantungen der Stahlkiste auf und kann einfach zu Seite geschoben oder als Tablett zum Servieren verwendet werden. Wer keine Angst vor Patina hat, kann das Brett auch als Schneidbrett verwenden und so die Funktionspalette der Big Box um ein Küchenmöbel erweitern. Geschaffen wurde die Big Box von „45 Kilo“, das von Daniel Klapsing und Philipp Schöpfer 2007 gegründet wurde. Die beiden Designer sind sich während des Studiums an der Bauhaus-Universität in Weimar über den Weg gelaufen und haben gleich entdeckt, dass in Sachen Geschmack ein gemeinsamer Nenner vorhanden war. Und so wurde noch während des Studiums „45 kilo“ ins Leben gerufen. „Philipp und ich ergänzen uns perfekt. Während ich von Ideen sofort begeistert bin, bleibt Philipp sachlich, so dass er besser beurteilen kann, ob sich die Umsetzung einer Idee lohnt oder nicht.“ „ Letztendlich spielen wir immer so ein bisschen good cop, bad cop,“ ergänzt Philipp Schöpfer die Ausführungen seines Partners mit einem Augenzwinkern. www.45kilo.com DAS IST PARKETT INTELLIGENCE: DAS ERSTE PFLEGEFREIPARKETT. weitzer-parkett.com/muenchen Wir bieten von der Profi-Beratung bis zur Profi-Verlegung intelligente Parkettlösungen für Ihren Wohntraum. WEITZER PARKETT SHOWROOM MÜNCHEN „Berg-am-Laim“, Neumarkter Straße 74, DE 81673 München, Telefon: +49 (0) 89-43 77 8190 0 I muenchen@weitzer-parkett.com 58 BESUCHEN SIE UNS JETZT IM SHOWROOM MÜNCHEN! Inneneinrichtung Neuauflage des Bardi’s Bowl Chair Limitierte Edition des Kultobjekts aus den 50er Jahren Fotos: Arper 62 Jahre ist es nun her, dass die italienisch-brasilianische Architektin Lina Bo Bardi den Bardi‘s Bowl Chair entworfen hat. Klar und universal in Form und Struktur belegt die halbrunde SesselSchale, die auf einer metallischen Ringstruktur ruht, einmal mehr Lina Bo Bardis Vorliebe für einfache, funktionelle, organische Formen. Darüber hinaus ist der Stuhl so anpassungsfähig, dass er harmonisch in jede Umgebung passt. Außerdem lässt sich der Stuhl nach Belieben in verschiedene Stellungen drehen, so dass er mehrere Funktionen erfüllen kann. Die bei diesem Projekt neue Vorgehensweise, die menschliche Interaktion mit dem Objekt in den Mittelpunkt zu stellen, war für die 50er Jahre revolutionär. Bardis Bowl erfindet neu, wie wir sitzen: natürlich und entspannt. Dies kündete von einem Kulturwandel, der einen neuen Lebensstil begründete, der lockerer und offener war als der bisherige. Das Dasein und das Sein haben Vorrang vor der Erscheinung. Da das Möbelstück von Lina Bo Bardi gut in die Arper Kollektion passt, hat sich der italienische Möbelhersteller nun damit befasst, Bardis Bowl Chair erstmals industriell zu produzieren und in einer limitierten Auflage von 500 Stück herzustellen. Dabei blieb man innerhalb des Designprozesses dem ursprünglichen Entwurf treu, wobei man zugleich die eigene Kernkompetenz einbringen konnte. Jeder Schritt dieses Prozesses wurde gemeinsam mit dem Lina Bo and P.M. Bardi Institute in São Paulo vollzogen, um im Einklang mit den ursprünglichen Ideen von Lina Bo Bardi zu stehen. „Das Streben nach dem Wesentlichen, die Innovationsfähigkeit und der Drang, Menschen in den Mittelpunkt jedes Projekts zu stellen: Das ist das, was uns spontan zu Lina hingezogen hat, als wir ihr Werk erstmals entdeckten. Auch darum arbeiten wir mit dem Lina Bo and P.M. Bardi Institute in São Paulo zusammen,“ erklärt Claudio Feltrin, Geschäftsführer von Arper. www.arper.com 59 Inneneinrichtung KAMINE & ÖFEN Mit viel Freude und Liebe zum Detail haben wir ein Kamin- & Ofen-Studio für exklusive Wohnraumfeuerungen gestaltet. Lassen Sie sich über die individuellen Möglichkeiten für Ihr Heim informieren. Für Ordnung mit Stil Musikmöbel aus Dänemark Fotos: Stig Rune / www.stigrune.com Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 09.00-18.00 Uhr Samstag: 09.00-14.00 Uhr Sie sind herzlich willkommen! Rüegg Studio Oberbayern GmbH Eichenstrasse 4 83083 Riedering Tel. 08036 30080 info@riederinger-hafnerei.de www.ruegg-studio.de www.ofenkunst.de 60 Seit Mai bietet TAD-Audiovertrieb modulare Kastenmöbel des dänischen Herstellers clic an. Damit erweitert der exklusive Distributeur anspruchsvoller Audio-Systeme sein Portfolio um Designermöbel zur stilvollen Aufbewahrung von Hifi-Anlagen und -zubehör. Ordnung mit Stil – so lässt sich das Wesen der eleganten clic-Serie treffend zusammenfassen. Als clic-Gründer Mike Fabricius sein AV-Möbelprogramm konzipierte, ging es ihm nicht um die Inszenierung von Hifi-Komponenten. Im Gegenteil: Fabricius wollte sie unsichtbar machen. Deshalb verschwinden HiFi-Geräte und Tonträger aller Art bei clic auf Kundenwunsch diskret hinter verschlossenen Türen. Dank ihrer zurückhaltenden Gestaltung fügen sich die clic-Module harmonisch in jede zeitgenössische Wohnumgebung ein. www.clic.dk Inneneinrichtung Zertifizierte Hölzer n Modulsysteme n 12 Jahre Erfahrung n alles aus einer Hand n Dampfbad für daheim Wellnessoasen, selbst in kleinen Badezimmern Das Dampfbad Atlanta, das für eine funktionale und designschöne WellPantone 383C nessoase für bis zu zwei Personen steht, sorgt für ein wohltuend feuchtes CMYK 40/10/100/0 RGB 197 / 207 / 48 Klima in kleineren Badezimmern. Dabei besticht das Dampfpaneel vor allem durch sein schlankes abgerundetes Design und eine elegante Glasfront, die in den Farben dark black, obscure, snow und rubin erhältlich ist. Während das bedienerfreundliche Tableau gut sichtbar in der Glasfront integriert ist, versteckt sich die komplette Dampfbadtechnik sowie das Antikalkmanagement hinter dem grazilen Dampfpaneel. Zusatzausstattungen wie Aroma-, Farblichttherapie und Musikgenuss können individuell ergänzt werden – und selbst auf die heilende Wirkung von Sole muss im Dampfbad Atlanta nicht verzichtet werden. Zu den weiteren Komponenten zählen eine Mineralwerkstoffduschtasse, die es wahlweise in den Größen 100 x 100cm und 120 x 100 cm gibt, eine Glasabtrennung mit repaclear Veredelung sowie ein versenktes Dach mit Siebdruck als formschöne Hülle. Bequem Platz nehmen lässt es sich auf dem Hocker Orlando oder auf den Klappsitzen Boston und Detroit. Der 4 KW starke Dampfgenerator mit 230V Anschluss sorgt für ein von Repabad gewohnt starkes Dampfbild. Die Entkalkung ist direkt an die Abwasserleitung angeschlossen. Ähnlich wie beim Einbau einer Unterputzarmatur wird die Wandinstallationseinheit in der Rohbauphase installiert und fachmännisch abgedichtet. www.repabad.de Daiserstr. 18, 81371 München Tel. 089 - 89 05 23 95 info@dieholzterrasse.de www.dieholzterrasse.de 61 Stadtentwicklung Der Trend zur Baugruppe Fotos: QBUS Private Bauherrengemeinschaften bieten Vorzüge, verlangen aber auch einen langen Atem Die Spannung steigt, die Anspannung auch. Marius Laleike sorgt sich um den Einzugstermin. Kann er die Mietwohnung zum Monatsende guten Gewissens für die vierköpfige Familie kündigen? Nur sieben Wochen bleiben bis zu seinem Einzug in den Neubau – bereits einmal musste der Termin verschoben werden. Trotzdem wird die Vorfreude auf das, was bislang nur als Konzept und auf Plänen bestand, immer konkreter: „Bezahlbare Wohnungen nach eigenen Wünschen - mit Nachbarn, die längst zu Freunden geworden sind.“ Baugruppen sind kein ganz neues Phänomen – im Grunde ist jede Bau- und Wohngenossenschaft von ihrer Organisationsstruktur her nichts anderes als eine Baugruppe. Neu ist, dass Baugruppen, die sich seit den 1980er Jahren in den Großstädten verstärkt bei der Sanierung von Altbaubestand unter Hausbesetzern und Alternativen herausbildeten, inzwischen beim Neubau und in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind. Mittlerweile auch aus Kostengründen: Inmitten der immer teureren Innenstadtlagen in deutschen Metropolräumen verspricht ein BaugruppenNeubauprojekt Einsparungen von zehn bis 20 62 Prozent im Vergleich zu Projekten kommerzieller Bauträger. Der reduzierte Preis erklärt sich vor allem aus kommunalen Förderungen beim Grundstückserwerb, Synergien bei Entwurf und Realisierung und natürlich durch die Einsparung der Gewinnmarge des Bauträgers – eventuelle Eigenleistungen noch nicht mit einberechnet. Auch Marius Laleikes Baugruppe QBUS aus Düsseldorf konnte bisher das angepeilte Preisniveau halten: Für die 3.100 m2 Gesamtwohnfläche, die sich die 26 bunt gemischten Eigentümerparteien (von Alleinerziehenden bis gut situierten Familien) in zwei drei- bzw. viergeschossigen Riegelbauten teilen, durften 2.300 Euro pro m2 (zzgl. Sondereinlagen, aber inklusive der Kosten Stadtentwicklung für das 4.000 m2 große Grundstück) nicht überschritten werden. „Kopfpauschale oder Abrechnung nach Quadratmetern ist immer wieder ein heißes Thema, aber das gemeinsame Projekt hat die unterschiedlichen Einkommensverhältnisse gut ausgehalten, und wenn es nötig wurde, half ein Solidartopf“, erzählt Laleike. Was man an Kosten einspart, gibt man an Zeit wieder her: Noch immer gehört jeder Montagabend dem großen Plenum der 26 Familien der Bau-GbR QBUS: Berichte von der Baustelle, Budgetkontrolle, Bemusterungen, Diskussionen und Abstimmungen zu aktuellen Fragen wie Fassadenfarbe oder Schließanlage, und immer wieder der Bauzeitenplan. Vor lauter Engagement in den einzelnen Arbeitsgruppen kommen dabei manchmal sogar die Pläne für die eigene Wohnung zu kurz. Die Planung und Findungsphase war bei QBUS mit mehr als sieben Jahren ungewöhnlich lang. Zunächst scheiterte der schon fertig durchgeplante und kalkulierte Umbau zweier Bestandsgebäude auf einer ehemaligen Kaserne. 2010 wurde mit alter Gruppe und gleichem Architekten auf einem anderen Grundstück neu durchgestartet: „So eine lange Vorbereitungsphase schmiedet zusammen und man weiß am Ende wirklich, was man als Gruppe will und was nicht“, meint Laleike. Zu einem Kern von Akteuren aus einem vorangegangenen Baugruppenprojekt zur Miete kamen über die dazugehörige Kindertagesstätte neue Familien hinzu – das letzte Drittel fand sich über Freunde und Mund-zu-Mund-Propaganda. Obwohl die Bauten nach außen vergleichsweise homogen erscheinen, ist keine der 3- bis 7-Zimmer-Wohnungen wie die andere geschnitten, alle Grundrisse sind individuell und möglichst gleichwertig gestaltet. Mindestens genauso wichtig war den Akteuren aber auch der generationsübergreifende Gemeinschafts- und Quartiersgedanke: Ein 125 m2 großes Gemein- schaftshaus mit Sauna, Musik- und Jugendraum sowie ein Gästeapartment und einen großen Garten mit Gemeinschaftsterrassen haben die Eigentümerparteien zur gemeinsamen Nutzung vorgesehen. Das Gemeinschaftshaus mit seinem großen Versammlungsraum, der Café-Ecke und Küche soll dabei auch Kontakte „nach außen“ zur Nachbarschaft und zum Quartier knüpfen. Aber auch ökologisch verantwortlich und ökonomisch nachhaltig musste das Projekt sein: QBUS ist eine der ersten sogenannten „Klimaschutzsiedlungen“ in Düsseldorf, weil es die wärmebedingten CO2-Emissionen deutlich reduziert. 63 Stadtentwicklung Die Wohnhäuser sind im Passivhausstandard errichtet und beziehen Strom und Wärme zu 100 Prozent aus erneuerbaren, teils selbst erzeugten Energien. Die zweite Miete für Heizung und Strom kann durch die zum Teil geförderte Investition in Photovoltaik, Solarthermie und Holzpelletanlage deutlich nach unten reduziert werden. Schon bald soll ein Elektroauto für die gemeinsame Nutzung angeschafft werden. Die eigenen Idealvorstellungen auf gemeinsame Ziele im Rahmen eines bestimmten Fixbudgets herunter zu brechen ist sicherlich die größte Herausforderung einer Baugruppe. Man muss schon einen langen Atem haben, um die verschiedenen Ideen zu einem realisierungsfähigen Kompromiss zu vereinen, der auch die Zielvorgaben der Kommunen nicht vergisst: Schließlich sind die vergleichsweise wenigen innerstädtischen Grundstücke, die von den Städten in Wachstumsregionen angeboten werden, sehr gefragt. Oft konkurrieren gleich mehrere Baugruppen darum. Hilfreich ist es, sich für Schlüsselrollen professionelle Hilfe von außen zu holen, die neutral und sachlich bleiben kann und Interessenkonflikte vermeiden hilft. Schließlich tragen alle Mitglieder der Baugruppe auch das Haftungsrisiko für den Gesamtbau, und nicht nur die eigene Wohnung. Werkum Architekten aus Darmstadt hatten bei QBUS vielfältige Einzelwünsche zu moderieren und an Baurecht und Machbarkeit anzupassen, ohne 64 dass dabei das Gesamtkonzept aus den Augen verloren werden durfte. Ein Generalplaner mit Passivhauserfahrung und ein Finanzfachmann mit Erfahrung bei GbRs und Baugruppen stießen ebenfalls zum Team. Als es zum ersten Mal ernst wurde für die Beteiligten mit Gründung der Planungs-GbR und unwiderruflichen Einzahlungen, half die resolute Moderation von außen durch eine Projektsteuerin – auch sie auf Baugruppen spezialisiert. Natürlich sind auch bei dem mittlerweile kurz vor Abschluss stehenden Projekt immer wieder einmal Probleme aufgetaucht: Die Individualität der Grundrisse macht sich an komplizierter Statik und höherem Aufwand bei den Lüftungs- anlagen bemerkbar. Auf viele andere planerische oder organisatorische Fragen fand die Gruppe mit zunehmender Routine Antworten – als sich herausstellte, das hochwertige Stellplätze für fast 100 Fahrräder oberirdisch zu viel Geld und Gartenflächen kosten würden, wurden sie kurzerhand in die Kellerräume umgeplant. Wenn die Wohnungen in einigen Wochen komplett bezogen sind, dann ist aus den Bewohnern eine über Jahre eingeschworene Gemeinschaft geworden, die gelernt hat, miteinander zu diskutieren und Lösungen zu finden – eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen eines Wohnprojektes in den heutigen, oft anonymen und unwirtlichen Städten. www.qbus-duesseldorf.de © Simon Menges Buchtipp Zelterstr. 5 Baugruppen machen Stadt Fotos: Simon Menges, Leo Ritz In keiner anderen Großstadt in Deutschland kann man mehr über das Potenzial von Baugruppen und Baugemeinschaften lernen. In den letzten zehn Jahren hat sich Berlin zur Hauptstadt einer neuen Kultur der Planung und Gestaltung von Mikro-Räumen entwickelt, die in der gesamten Republik, wenn nicht in Europa überhaupt, ihresgleichen sucht. Die Berliner Architekturkuratorin Kristien Ring stellt in ihrer gut strukturierten, mit Foto- und Planansichten anschaulich dokumentierten Übersicht 50 ausgewählte Projekte aus dem Stadtgebiet vor, die deutlich mehr als nur die Schaffung individuellen Wohnraums zu einem guten Preis im Sinne haben. Baugruppen-Projekte, die in Berlin nach dem Wegfall der Wohnbauförderung 2002 aus vielen Baulücken und Innenstadtbrachen sprießten, erschaffen spezifische Gemeinschaftsräume für die Bewohner im Innen- wie im grünen Außenbereich; Sie bieten aber auch einen nicht unerheblichen sozialen Mehrwert für ein umliegendes Quartier, setzen auf ökologisch nachhaltige Lösungen, die über den Status quo weit hinaus gehen, erproben neue Standards, indem sie flexi- © Leo Ritz Self Made City Berlin - Stadtgestaltung und Wohnprojekte in Eigeninitiative Am Friedrichshain 25 von Zoomarchitekten ble Typologien, innovative Bau- und Konstruktionsweisen oder besondere Finanzierungsmodelle zur Anwendung bringen. Auch wenn viele der Projekte von Architekten initiiert wurden - allen ist gemein, dass sie durch den Prozess der Akteure getragen sind, der ihnen ein jeweils ganz charakteristisches, individuelles Gepräge verleiht. So Berlin-spezifisch die Lösungen, so sicher lassen sich Einzelaspekte der Projekte auch auf andere Städte übertragen: Baugruppen können, wenn sie qualitätsvoll umgesetzt werden, die Verantwortlichkeit der Bewohner für ihr städtisches Lebensumfeld und letztlich auch die Identifikation mit einem Viertel deutlich erhöhen. Man wird nicht alle Grundstücke mit Baugruppen besetzen können – auch wenn das Buch Beispiele zeigt, wie es mittlerweile interessante Finanzierungsmodelle selbst für Mietobjekte für Bewohner mit niedrigem Einkommen gibt. Bevor Grundstücke der öffentlichen Hand veräußert werden, sollte jedoch in jedem Fall überlegt werden, inwieweit durch Baugruppen nicht Impulse gesetzt werden können. Self-Made benötigt vielleicht mehr Zeit und Engagement, bringt aber auch mehr Qualität als so manches Ready-Made. Herausgegeben von Kristien Ring, AA PROJECTS in Kooperation mit der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Jovis Verlag, Berlin 2013 www.aa-projects.eu www.jovis.de 65 Design Architektur für Hunde Diese Entwürfe machen Mensch und Tier glücklich „Architecture for dogs“ macht vor allem eins: Spaß! Den Menschen beim Betrachten der Bilder, beim Nachbauen der Entwürfe von Architekten und Designer und den Hunden beim Benutzen. Die Idee geht zurück auf Kenya Hara, den wohl einflussreichsten zeitgenössischen Designer Japans und kreativer Kopf von MUJI. Er versammelte 13 weltbekannte Designer und Architekten, um eine bauliche Struktur zu schaffen, die die Interaktion zwischen Mensch und Hund nachhaltig verändert. Jedem Entwerfer wurde eine bestimmte Hunderasse zugeordnet. Interessante Paarungen entstanden dabei, von denen wir acht vorstellen. Das niederländische Architekturbüro MVRDV baute ein archetypisches Haus für den Beagle, Rückzugsort und Spielzeug zugleich. Die amerikanischen Architekten Reiser + Umemoto entwarfen eine Wolke für den Chihuahua, die den kapriziösen Hund beschützt und Mensch und Tier den großen Auftritt ermöglicht. Der deutsche Designer Konstantin Grcic sah das Divenhafte und die Intelligenz des Pudel und gab ihm die entsprechende Bühne. Das japanische Architekturbüro 66 Fotos: Hiroshi Yoda Design Atelier Bow-Wow hatte ein Einsehen mit dem langen, aber kurzbeinigen Dackel und kreierte für ihn komfortable Rampen mit Liegeflächen. Das japanische Architekturbüro SANAA schuf ein Objekt für den Bichon Frisé, genauso verspielt, weich und flauschig wie der Hund selbst. Der japanische Architekt Sou Fujimoto entwarf unter dem Motto „Kein Leben ohne Hund“ ein Haus für den Boston Terrier, das zugleich ein Möbelstück für die Menschen ist. Das japanische Architekturbüro Torafu ersann für den lebhaften Jack Russell Terrier eine Hängematte mit einem alten Shirt seines Menschen zum perfekten Ausruhen. Der japanische Architekt Toyo Ito möchte mit seinem „Wohnwagen“ das Leben des Shiba erleichtern und bietet ihm Schutz vor rauem Asphalt und stechender Sonne. Die Prototypen wurden auf der Design Miami im Dezember 2012 ausgestellt und sind jetzt auf Welttournee. Auf der Website kann jeder die Pläne für alle Entwürfe kostenfrei herunterladen, dann nachbauen und sich und einen Hund glücklich machen. Die eigenen Konstruktionen mit Hund zu fotografieren und online zu stellen, sorgt dann noch für weltweite Verbreitung und Freude. www.architecturefordogs.com 67 an everyday life interiors magazine – issue #10 Featuring: Esther Mahlangu, Yorgos Lanthimos, Witold Rybczynski, Ai Weiwei, Jim Walrod, Christophe Lemaire & Sarah-Linh Tran, Lisa Larson, Devonté Hynes, Edward Colver, Coryander Friend, David Toro & Solomon Chase, Tauba Auerbach, Ken Garland, Rachel Korine, Juan Stoppani, Ola Rindal, KK Barrett, Elein Fleiss, Jasper Morrison, Juergen Teller Marlene Marino, Nico Krijno, Claudette Didul, Jeremy Liebman, Till Sperrle, Thea Slotover With a portfolio by Aurora Altisent and two comics by Artus De Lavilleón and Andy Rementer with Margherita Urbani No. 3 — Food Fights SPAIN €10.00 EUROPE €12.00 ISSN ISSN ISSN 2013-0190 2013-0190 2013-0190 000999 999 7777272020101313300101919090003033 PAPER WEIGHT Bild-/Textquelle: Haus der Kunst Stilbildende Magazine von 2000 bis heute Mit der Präsentation von „Paper Weight - Stil bildende Magazine von 2000 bis heute“ ermöglicht das Haus der Kunst einen frischen Blick auf unabhängiges Publizieren im 21. Jahrhundert. Die Ausstellung bietet die Perspektive eines Insiders auf die Welt des unabhängigen Veröffentlichens und untersucht gleichzeitig die umfassende kulturelle Bedeutung redaktioneller und gestalterischer Perspektiven von bestimmten Nischenmagazinen. Kernstück sind 15 Magazine, die in den vergangenen 13 Jahren gegründet wurden - jedes von ihnen ein Vorreiter der breiteren kulturellen und redaktionellen Veränderungen im Verlegen spezialisierter Zeitschriften. „032c“, „Apartamento“, „Bidoun“, „BUTT“, „Candy“, „Encens“, „EY! Magateen“, „Fantastic Man“, „Girls Like Us“, „Picnic“, „PIN-UP“, „Sang Bleu“, „The Gentlewoman“, „Toilet Paper“ und „White Zinfandel“ wurden eingeladen, ihre Ideen und Herangehensweisen vorzustellen. „Paper Weight“ stellt von jedem Magazin eine überdimensionale Doppelseite vor, die aufgeschlagen im Raum steht. Diese Doppelseite entspricht nicht 1:1 einer 68 inhaltlichen Schwerpunkt des Magazins, über Erscheinungsweise und Entstehungsgeschichte. Mit der steigenden Bedeutung digitaler Medien wurde der Untergang der Printmedien unzählige Male vorhergesagt. Dabei wird vernachlässigt, dass regelmäßig neue Magazine an den Start gehen. Oft getragen von der Vision - und den Obsessionen - einer starken Persönlichkeit, haben die hier ausgewählten Magazine ein breites Spektrum an Themen wie Architektur, Kunst, Design, Sex, Mode, Essen und Kulturpolitik. Statt die sichtbaren Bedürfnisse eines vorhandenen Markts zu bedienen, zielen sie darauf, die Erwartungen einer neuen, unvorhergesehenen Zielleserschaft zu übertreffen. Stapel von für die Ausstellung ausgewählten Magazinen, Foto: Matthu Placek Doppelseite im Magazin, sondern wird eigens für die Präsentation zusammengestellt. Begleitende Texte informieren über den jeweiligen „Paper Weight“ beschäftigt sich mit den kulturellen Phänomenen, die diese Magazine in die öffentliche Debatte einbringen. Als stilbildend bezeichnet Ausstellungskurator Felix Burrichter ein Magazin dann, „wenn es als Bindeglied für eine Leserschaft fungiert, die sich erst über das Magazin definiert. Burrichter selbst gründete 2006 das Magazin „PIN-UP“. Bis zu diesem Zeit- Cover „Apartamento“, issue no. 10 Cover „White Zinfandel“, issue no. 3 Cover „Toilet Paper“, issue no. 6 Kunst und Kultur PLUS A 48–PAGE NEW YORK CITY SPECIAL Magazine for architectural entertainment issue 12 Fall winter 2012/13 uSd 15.00 Featuring Jeanne GanG, Peter Shire, h.r. GiGer, OScar tuazOn, PhiliPPe MalOuin, erwin wurM, JurGen Bey, Paul rudOlPh, leOnG leOnG and more… punkt waren Architektur-Zeitschriften hauptsächlich einem Fachpublikum vorbehalten. Er wollte die Architektur aus dieser Nische herausholen und einem breiteren Publikum zugänglich machen. Dieser Anspruch ist inzwischen erfüllt: Die Hälfte der heutigen Leser sind keine Architekten. Alle für „Paper Weight“ ausgewählten Magazine sind unabhängig, d.h. gehören keiner großen Cover „PIN-UP“, issue no. 12 Cover „032c“, issue no. 24 Kunst und Kultur Verlagsgruppe an. Die Herausgeber wollen mit ihrem Produkt nicht nur kulturelle Artefakte schaffen, sondern selbst auch kulturelle Veränderungen hervorrufen. „Wer ein Magazin gründet, ist per se ein Optimist“, sagt Felix Burrichter. „Der logistische Aufwand für die Erzeugung eines Printprodukts ist hoch, und im digitalen Zeitalter stehen die Zeichen einer solchen Unternehmung entgegen. Idealismus ist daher ein Schlüsselbegriff, und oft sind vor allem die ersten Ausgaben eines Magazins eine Art Manifest.“ Ausstellungsdauer: 12. Juli bis 27. Oktober 2013 Haus der Kunst Prinzregentenstraße 1 80538 München www.hausderkunst.de deine stadt* zum abhängen. design: maße: material: *und viele weitere städte. the home of modern living · ambientedirect zielstatt str. 32 · 81379 münchen · telefon 089.71046590 michael rösing & gregor pielken 18 cm x 80 cm x 3,5 cm stahl gepulvert, schwarz www.radius-design-shop.de m a d e i n g e r m a n y 79,- inkl. mwst. 69 Kunst und Kultur Pierre Bonnard, Dame vor dem Spiegel, um 1905 © Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Neue Pinakothek, München Paul Gauguin, Bretonische Bäuerinnen, 1886 © Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Neue Pina kothek, München PARIS INTENSE Bild-/Textquelle: Bayerische Staatsgemäldesammlungen Die Nabis – von Bonnard bis Valloton »Paris Intense« lautet der Titel, den Félix Vallotton seiner 1893/94 entstandenen Graphik-Serie gab. In seinen Bildern wirft der Künstler einen modernen Blick auf die französische Metropole. Er demaskiert das Paris der Belle Époque und zeigt eine verdichtete, intensivierte Realität jenseits von Tand und manierierter Eleganz. Kurz zuvor hatte sich Vallotton der Künstlergruppe der Nabis (hebräisch für Propheten oder Erleuchtete) angeschlossen, einem Kreis junger Studenten der Académie Julian, deren ungewöhnliche Formensprache im Paris des Fin de Siècle Plakaten, Zeitschriften, Interieurs oder Theaterdekorationen ein neues Gesicht verlieh. Meisterwerke der Nabis wie Vuillards „Szene im Café“, Bonnards „Braunkohlengrube“, oder Maillols Skulptur der „Flora“ sind dem Besucher der Neuen Pinakothek bereits vertraut. Die Ausstellung zeigt nun alle in der Sammlung des Hauses vertretenen Künstler zum ersten Mal vereint und wirft ein neues Licht auf die ungewöhnliche Gruppe und ihre Intentionen. Zum inneren Kreis der Nabis zählten u. a. Pierre Bonnard, Maurice Denis, Paul Sérusier, Félix 70 Vallotton und Édouard Vuillard. Sie alle waren auf der Suche nach neuen „echten“ Ausdrucksformen. Die Kunst sollte von ihren repräsentativen Funktionen befreit, der Naturalismus der Impressionisten überwunden werden. Dem Vorbild Gauguins folgend, komponierten die jungen Maler Bilder aus leuchtenden, stark konturierten Farbfeldern und erzeugten mit ihrer einfachen Formensprache zugleich eine hintergründige Atmosphäre, die weit über die pastose Oberfläche hinausweist. Das Sujet trat zurück, während die Materialität des Bildes, seine Linien, Farben und Formen zu Protagonisten wurden. Den Schritt zur Abstraktion vollzogen die Nabis damit noch nicht, doch treiben einige ihrer Werke die Auflösung des Bildgegenstandes und seine Reduktion auf wesentliche Elemente weit voran. Aristide Maillol, Venus mit Perlenkette, 1918-1928 © Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Neue Pinakothek, München Diese Modernität fand ihren Ausdruck in verschiedenen Medien. Bonnard etwa schuf ungewöhnliche Werbeplakate ebenso wie kongeniale Illustrationen zu den symbolistischen Gedichten Paul Verlaines. Vuillard dekorierte Wohnräume mit großformatigen Interieurszenen, in denen sich seine Auftraggeber selbst gespiegelt sahen. Kunst und Kultur der Appartements in atmosphärisch dichten Bildern festhielten. Maurice Denis, Sommertag auf der Insel Noirmoutier, 1903 ©Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Neue Pinakothek, München Vallotton wiederum fertigte für Zeitschriften wie die avantgardistische Revue blanche Holzschnitte an, die in klaren Linien eine kühl sezierende Physiognomie städtischen Lebens und menschlicher Beziehungen vor Augen führen. Einige der Nabis Künstler entwarfen Büh- Berghammer GmbH Parkett & Bodenbeläge Verdistr. 72 81247 München Tel.089 51114629 Fax 089 51263779 www.parkettmuenchen.de info@parkettmuenchen.de nenbilder für das symbolistische Theater und gestalteten kunsthandwerkliche Gegenstände wie Möbel oder Paravents. Kunst und Leben sollten einander durchdringen, so die Maxime der jungen Maler, die das Leben auf den Pariser Straßen, in den Parks und hinter den Türen In dieser Ausstellung präsentiert die Neue Pinakothek Werke der Nabis und ihrer Wegbereiter wie Gauguin, van Gogh und Puvis de Chavannes aus eigenen Beständen. Eine Reihe bedeutender Exponate der Staatlichen Graphischen Sammlung München sowie einige kostbare externe Leihgaben erweitern die Präsentation. Die Ausstellung erhebt nicht den Anspruch, alle Mitglieder der Künstlergruppe vorzustellen. Vielmehr setzt die charakteristische Auswahl bedeutender Gemälde und Skulpturen von Bonnard, Vuillard, Vallotton, Sérusier, Denis und Maillol einen neuen Akzent auf die herausragenden NabisBestände der eigenen Sammlung. Ausstellungsdauer: 4. Juli bis 30. September 2013 Neue Pinakothek Barer Straße 29 80799 München www.pinakothek.de reserve Traccia Eiche Siena 1348 71 Architektur News Aktuelles in München und Umgebung Nichts ist monumentaler als die letzte Einfachheit ... unter diesem Motto Stefan Zweigs präsentierten N-V-O, die Gewinner des diesjährigen Nachwuchsförderpreis der Stadt München ihre Arbeit. Zum 39. Mal wurde dieser Preis vergeben und für viele bekannte Münchner Architekten war er der Start ihrer Karriere. Hinter N-V-O verbergen sich Clemens Nuyken und Christoph von Oefele. Ihnen geht es nicht um radikal junge und umstürzlerische Ideen, sondern im Gegenteil - radikal wertkonservativ - um höchste Qualität. Praktische Erfahrung sammelte Nuyken u.a. bei Peter Zumthor und Oefele bei BaumschlagerEberle - den Toparchiteken der Schweiz. 2009 gründeten sie ein gemeinsames Büro. Für den Förderpreis präsentierten sie das Modell eines Holzhäuschens mit einfachem Satteldach. Die Fassade fehlt, um die Aufmerksamkeit auf den innenliegenden Versorgungskanal des Gebäudes zu lenken. Nebenan ist der Kanal noch einmal in groß zu sehen. Von hier aus wird das Haus mit offenen Kaminen beheizt und hier liegt auch die Wendeltreppe. „Wir wollen ein autarkes Haus, das zumindest 100 Jahre hält.“ ist der Anspruch der jungen Architekten. Eine intelligente Art, Tradition weiterzuführen. Das vermeintlich Banale des schlichten Holzhauses ist dann aber doch High-Tech in Holz. So wird auch die wärmespeichernde Fassade beschaffen sein, die noch im Entwicklungsstadium ist. www.n-v-o.com Stellengesuch (Anzeige) Verstärkung für Obermaier Einst Spezialist für die Veredelung von Natursteinen, dann Deutschlands erster Marmorgroßhandel und seit vier Generationen Ansprechpartner für individuelle Badkonzepte – das Haus Obermaier blickt auf eine lange Erfolgsgeschich- te zurück. Dabei lautete von jeher die Maxime, die Handwerkskunst gemäß der Tradition des Hauses zu wahren. Und so wird nach wie vor jedes Detail als Unikat aus hochwertigen Materialien gefertigt. Zum Leistungsangebot des © Obermaier © Nuyken von Oefele Architekten Architekturwettbewerb etablierten Einrichtungshauses gehört alles, was sich auch im Bad finden lässt: Angefangen von handgefertigten Badewannen über Waschbecken bis hin zu Accessoires wie Badvorleger nach Maß lässt sich bei Obermaier die Vorstellung vom eigenen Traumbad realisieren. Das garantieren langjährige Erfahrung und ein eingespieltes Team, das aktuell auf der Suche nach einem/r passionierten/r Innenarchitekt/in in Vollzeit ist. Interessiert? Dann einfach bei Annette Sprick bewerben: sprick@obermaier.de www.obermaier.de CUBE – jetzt auch im Abo Ab sofort bieten wir Ihnen CUBE auch im Abonnement an. Viermal pro Jahr senden wir Ihnen das Magazin bequem per Post nach Hause. So können Sie sicher stellen, dass jede Ausgabe von CUBE Sie unmittelbar nach Erscheinen und ohne eigenen Aufwand erreicht. Hier können Sie sich informieren: www.cube-magazin.de/abo 72 IN EIGENER SACHE CUBE MAGAZIN MIT NEUER WEBSITE AUSGABE VERGRIFFEN? dann schauen Sie auf unsere neue Website. Dort finden Sie jetzt alle Ausgaben ab dem Jahr 2011 als PDF oder als einzelnen Artikel. Suchen Sie nach einem bestimmten Thema, dann benutzen Sie die bequeme Suchfunktion. Schauen Sie auch über die Stadtgrenze hinaus was in anderen Metropolen geschieht. www.cube-magazin.de CUBE Hamburg • CUBE Essen /Ruhrgebiet West • CUBE Düsseldorf • CUBE Köln Bonn • CUBE Frankfurt / Rhein-Main • CUBE Stuttgart • CUBE München Impressum CUBE 02 | 13 Das Münchner Magazin für Architektur, modernes Wohnen und Lebensart Chefredaktion Gerrit Menke (verantwortlich) Folker Willenberg (verantwortlich) Briedestraße 1-9, 40599 Düsseldorf, Telefon 0211-650264-0 Verlag b1 communication GmbH Briedestraße 1-9, 40599 Düsseldorf Telefon 0211-650264-0, info@cube-magazin.de Sitz und Registergericht: Düsseldorf, HRB 64429 Geschäftsführung Gerrit Menke, Folker Willenberg Redaktion Christina Haberlik, Dunja Hennes, Bettina Schön, Barbara Brubacher, Folker Willenberg, Gerrit Menke, Kunst und Kultur: Heiko Cramer Gesamtanzeigenleitung Gerrit Menke Verlagsdirektion München Simone Lang Zugspitzstraße 56, 82061 Neuried Telefon 089 21892003, Mobil 0172 6109340 lang@cube-magazin.de Vertrieb b1 communication GmbH Briedestraße 1-9, 40599 Düsseldorf Telefon 0211-650264-0 info@cube-magazin.de 74 Artdirektion Folker Willenberg Gestaltung Vera von Laufenberg Urheber- und Verlagsrecht Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. 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Oft handelt es sich um gesetzlich geschützte eingetragene Warenzeichen, auch wenn sie nicht als solche gekennzeichnet sind. © b1 communication GmbH ebenfalls erhältlich CUBE Hamburg, CUBE Essen und das westliche Ruhrgebiet, CUBE Düsseldorf , CUBE Köln Bonn, CUBE Frankfurt / Rhein-Main und CUBE Stuttgart Küchen I Innenausbau l Möbel l Innenarchitektur Wiedemann Werkstätten I Anton-Wagner-Straße 9 I 89420 Höchstädt T 0 90 74.95 02 0 I info@wiedemann-werkstaetten.de I www.wiedemann-werkstaetten.de Showroom I Hohenzollernstraße 47 Rückgebäude I 80801 München T 089.27 29 95 84 I showroom@wiedemann-werkstaetten.de I Termine nach Vereinbarung Verlieben Sie sich. Jede Nacht aufs Neue. Vorstellung einer neuen Rahmenbetten-Kollektion Einführungsangebote für HästensRahmenbetten bis zum 31. August 2013. Das ist der Anfang einer Liebesgeschichte. Erleben Sie Hästens neue, verbesserte RahmenbettenKollektion, und entdecken Sie eine neue Liebe in Ihrem Leben. 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