2009-08-06_HAZ_West_KZ-Limmer-Zeitzeugen - kz
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2009-08-06_HAZ_West_KZ-Limmer-Zeitzeugen - kz
2 Stadt−Anzeiger WEST LINDEN / Von-Alten-Garten Sommerliches Fest mit Musik Inmitten des Von-Alten-Gartens wird bereits seit vier Jahren das „Junge Fest im Alten Garten“ gefeiert. Auch die fünfte Veranstaltung am Sonnabend, 22. August, will der Förderverein Von-Alten-Garten zu einem kulturellen und kulinarischen Erlebnis machen. Die Gäste können ab 17 Uhr sommerlich-mediterrane Speisen von Jonte Schmatzler sowie das musikalische Unterhaltungsprogramm genießen. Auftreten werden der Akkordeonspieler Carsten Simms, das Piano- und Gesangsduo Cyrus & Jones und die Gruppe Die Marshmallows. Zum Abschluss des Festes präsentiert Sabine Grujic ihre flammende Feuershow. Karten gibt es für 19 Euro im Vorverkauf bei Hut Up und Weinhandel Leone am Lindener Marktplatz. Das Essen ist im Preis inbegriffen. Bei schlechtem Wetter wird die Veranstaltung auf Sonnabend, 29. August, verschoben. Die Karten behalten ihre Gültigkeit. sis WESTLICHE STADTTEILE Familien gesucht Der Pflegekinderdienst des Kommunalen Sozialdienstes (KSD) sucht (Ersatz-) Familien, die Kindern für einen begrenzten Zeitraum oder auf Dauer ein Zuhause geben können. Der KSD bietet am Dienstag, 11. August, von 17 bis 19 Uhr eine Infoveranstaltung im Fachbereich Jugend und Familie, Nikolaistraße 14 (Eingang Karolinenstraße) an. Weitere Informationen gibt es unter Telefon 16 84 51 97. fes DONNERSTAG, 6. AUGUST 2009 · NR. 181 Erinnerung mit mehr Würde Der Stadt-Anzeiger erklärt die hannoverschen Straßennamen. Unterricht auf engem Raum Ein Arbeitskreis bemüht sich weiter um ein Mahnmal für das ehemalige Frauen-KZ in LIMMER. VON G ERDA VALENTIN Ein niedriger Stein mit einer Bronzetafel befindet sich an der Ecke von Sackmannstraße und Stockhardtweg. Die Inschrift ist mehr als unübersichtlich. Nur mühselig lässt sich entziffern, dass es hier nur wenige Schritte weiter ein Konzentrationslager für Frauen gab. Ein angemessenes Gedenken sieht anders aus. In Limmer bemüht sich inzwischen eine Initiative darum, den Opfern ein würdigeres Gedenken zu verschaffen. Ihr Ziel ist es, auf dem Terrain der künftigen Wasserstadt Limmer ein angemessenes Mahnmal für das Frauen-KZ zu errichten. Das Lager existierte von Juli 1944 bis kurz vor Kriegsende auf dem Gelände der Continental AG. Ständigem Hunger und Schikanen ausgeliefert, waren hier ab Januar 1945 mehr als 1000 Frauen zusammengepfercht. Etwa die Hälfte von ihnen musste in Zwölf-Stunden-Schichten für die Conti Gasmasken produzieren. Die anderen kamen aus einem Lager der Brinker Eisenwerken in Langenhagen, das durch Bomben zerstört worden war. Die meisten der Insassinnen zwang die SS Anfang April 1945 auf den Todesmarsch nach Bergen-Belsen. Wie viele letztlich überlebten, ist nicht bekannt. Schon 2004 hatte der Bezirksrat Linden-Limmer einen Antrag gestellt, zur Erinnerung an das Frauen-KZ ein besser geeignetes Mahnmal zu errichten. Die Angelegenheit verlief damals im Sande. Im Frühjahr 2008 jedoch bildete sich ein Arbeitskreis, in dem neben etwa 20 Limmeranern auch der stellvertretende Bezirksbürgermeister Rainer-Jörg Grube und der Bauhistoriker Sid Auffarth vertreten sind. „Der bisherige Gedenkstein stammt aus dem Jahr 1987 und ist selbst im Stadtteil kaum bekannt“, berichtet Horst Dralle, Sprecher des Arbeitskreises „Ein Mahnmal für das Frauen-KZ in Limmer“. Dralle kritisiert zudem, dass der Stein fast im Gras verschwinde und häufig gar Hunde daran ihr Bein erheben. Stattdessen wünscht sich die Initiative ein künstlerisch gestaltetes Mahnmal, etwa in Form einer Skulptur. Der größere Teil des Lagergeländes befand sich einst unmittelbar hinter der Mauer am Stockhardtweg, ein Terrain, das inzwischen zur künftigen Wasserstadt Limmer gehört. Dort soll nach den Wünschen des Arbeitskreises auch das Mahnmal für das Frauen-KZ Limmer er- Frauen aus dem KZ Limmer wurden nach Bergen-Belsen deportiert und dort befreit. richtet werden. „Wir denken dabei zum Beispiel an einen kleinen Stadtteilplatz“, sagt Grube. Die Wasserstadt Limmer GmbH steht dem Projekt im Prinzip offen gegenüber. „Für uns ist jedoch die Frage, wie man ein Mahnmal oder ähnliches in die Wohnbebauung integrieren könnte“, gibt Geschäftsführer Ferdinand Kiekenap zu bedenken. Und die Zeit drängt: Denn das Terrain am Stockhardtweg soll nun entgegen früherer Planungen als erster Abschnitt bis Ende 2010 baureif werden. Die Initiative für das Mahnmal unterstützen auch die Historikerinnen Janet Anschütz und Irmtraud Heike, die zu dem Thema „Hannoversche Lager“ bereits etliches erforscht und publiziert haben. Derzeit arbeiten sie an der Geschichte ei- nes Zwangsarbeiter-Lagers bei der Conti, dass gleich neben dem KZ erbaut worden war. Auch bei den Sichel-Werken in Limmer und in verschiedenen Handwerksbetrieben soll es Zwangsarbeiter gegeben haben. „Wir gehen davon aus, dass während des Zweiten Weltkrieges recht viele Menschen unfreiwillig in Limmer lebten und hier arbeiten mussten“, erläutert Dralle. Längerfristig plant der Arbeitskreis eine Dokumentation zu diesem Thema. Innerhalb seiner Reihen hat sich eine Arbeitsgruppe gebildet, die jetzt nach Zeitzeugen sucht. Auch Erzählungen aus der Familie, Fotos zum Ausleihen und andere Erinnerungen sind willkommen. Ansprechpartnerin ist Bärbel Triller unter Telefon 2 10 64 86. Rostiges Rohrstück muss raus Unsere Serviceagentur in Ihrem Stadtteil: Im Fössebad in LIMMER laufen die Reparaturarbeiten auf Hochtouren. 4 Hapag-Lloyd Reisebüro, Wegsfeld 42, Davenstedt 4 Hapag-Lloyd Reisebüro, Ricklinger Stadtweg 6a, Ricklingen 4 FIRST Reisebüro, Falkenstraße 4/6, Linden Das Freiluftbecken ist leer. Beim Bilderbuchkino in der Stadtbibliothek Limmerstraße, Windheimstraße 4, findet „Der kleine Pirat“ am heutigen Donnerstag ab 16 Uhr seinen Beruf langweilig und probiert etwas Anderes aus. „Ist dieses Tier nützlich hier?“ fragt das Bilderbuchkino heute ab 16 Uhr in der Stadtbibliothek Linden, Lindener Marktplatz 1. Mühlenberg Schach spielen oder es lernen können alle Kinder jeden Dienstag von 15 bis 16 Uhr im Freizeitheim „Weiße Rose“, Mühlenberger Markt 1. Eine Mädchen-Tanzgruppe für Acht- bis 12-Jährige probt jeden Donnerstag von 16.30 bis 18 Uhr im Freizeitheim ihre 64735301_09080600353000109 V on der Richard-Lattorf-Straße in Ahlem zweigt nahe der Grundschule die Erich-Bähre-Straße ab. Ihren Namen hat sie nach dem Volksschullehrer Ernst Bähre, der 1902 seinen Dienst in Ahlem antrat. Ahlem war zu diesem Zeitpunkt kein reines Bauerndorf mehr, denn viele der rund 1100 Einwohner arbeiteten bereits in der Industrie. Die Schule war in einem Fachwerkgebäude an HANNOVERS HANNOVERS BASARE Badenstedt Beim Flohmarkt am Sonntag, 9. August, von 11 bis 16 Uhr rund um die Paul-Gerhardt Kirche, Eichenfeldstraße 12, sorgen der Kinder- und Jugendchor Triangel sowie der Kirchenchor für musikalische Unterhaltung. Wer selbst etwas verkaufen möchte, kann sich unter Telefon 2 84 45 97 informieren und anmelden. Standgebühr ist ein Kuchen oder eine Geldspende. Linden Bad-Chef Carsten Koch zerlegt das Rohr mit einem Presslufthammer in Einzelteile. planten Eröffnungstages, 11. August, an. Falls die Arbeiter ein weiteres Leck finden, bleibt das Freibad zu – und würde es dann dem Becken im Hallenbad gleich tun. Denn am 10. August beginnt die jährliche Wartungspause für das Hallenbad, das dann bis zum 13. September geschlossen ist. Unter anderem wird die Überlaufrinne des Beckens erneuert. Die Kacheln seien an manchen Stellen undicht, sagt Koch. Zudem soll die Anlage für Wasseraufbereitung einen neuen Korrosionsschutz bekommen, um die Metallteile vor Rost zu bewahren. Von der Stadt bekommt die Betreibergesellschaft dafür 150 000 Euro. „Das deckt aber nur die bisher geschätzten Kosten ab. Für jede zusätzliche Sache müssen wir selbst aufkommen“, sagt Koch. So stehe der tatsächliche Reparaturaufwand am Hallenbecken erst dann fest, wenn die schad- Steiner (2) haften Kacheln beseitigt seien und der Beton darunter untersucht werden könne. Diese Reparatur sei längst fällig gewesen. Schon allein wegen dieser Reparatur haben die Badbetreiber ein Minus von rund 50 000 Euro für das laufende Geschäftsjahr einkalkuliert. Doch nun kommen noch die Folgekosten für die Beseitigung der Rohrschäden im Freibadbecken hinzu. Allein der erhöhte Wasserverbrauch schlage mit rund 17 000 Euro zu Buche, sagt Koch. Obendrauf verlief die Freibadsaison bisher eher mäßig. Bis zum Beginn der Zwangspause kamen insgesamt 6300 Besucher – in warmen Sommern sind es monatlich bis zu 16 000. Je nach Wetterlage soll das Freibad deshalb auch im September geöffnet bleiben, die Geltungsdauer der Fössebad-Jahreskarten wird bei Vorlage an der Kasse um 21 Tage verlängert. KINDERKRAMS Linden VON G ERDA VALENTIN der Krugstraße untergebracht, doch für die zahlreichen Kinder gab es dort nicht mehr als zwei Klassenzimmer. Das Rechnen lehrte Bähre mit Hilfe eines Abakus – einem Gestell, an dem jeweils eine bestimmte Anzahl Kugeln verschoben wurde. Zum Schreiben besaß jedes Kind eine kleine Schultafel, Griffel und Schwamm; vorne am Katheder hatte Bähre eine Karte mit den Buchstaben der deutschen Schrift ausgerollt. Neben einigen weiteren Fächern stand auch Naturkunde auf dem Stundenplan. Davon zeugen ausgestopfte Tiere wie Fuchs oder Fasan, die heute – neben etlichem anderen Schulinventar – im Heimatmuseum Ahlem zu sehen sind. Seine Arbeit teilte sich Ernst Bähre damals mit seinem Kollegen Wilhelm Kröger. Er selbst wurde 1905 Leiter der Dorfschule. In den zwanziger Jahren war Bähre zugleich Standesbeamter und Rechnungsführer der Gemeinde Ahlem. Schon bald nach seiner Pensionierung als Lehrer starb er 1934 im Alter von 64 Jahren. VON M A RCEL S CH WA RZEN BERGER Einen schlechteren Zeitpunkt kann es nicht geben: Das nach einem Rohrbruch geschlossene Freiluftbecken im Fössebad bleibt voraussichtlich bis Dienstag, 11. August, geschlossen – ausgerechnet dann, wenn sich ein sommerliches Hoch über Deutschland breit macht. Seit einigen Tagen reparieren die Techniker eine Wasserleitung, die das Freibad mit gefiltertem Wasser versorgt. Auf rund 8000 Euro schätzt Betriebsleiter Carsten Koch die Kosten für den Austausch eines sechs Meter langen, verrosteten Rohrstücks. Das Leck vermiest den Badbetreibern eine bislang ohnehin nur mäßige Badesaison. Wie berichtet, musste das Freibad Anfang vergangener Woche schließen. Dem Betriebsleiter machte der hohe Wasserverlust stutzig, denn es ging deutlich mehr Wasser als üblich verloren. „Wegen Verdunstung oder Überschwappen entweichen normalerweise etwa 200 Kubikmeter pro Woche“, erläutert Koch. Zuletzt belief sich der Wasserverlust auf mehr als 500 Kubikmeter innerhalb von 24 Stunden. „Das war ein deutliches Alarmsignal“, sagt Koch. Ihm war schnell klar, dass ein Leck in der Rohrleitung dafür verantwortlich sein müsse. Eine zeitraubende Suche in der gut 90 Meter langen Leitung blieb den Betreibern aber erspart. Koch entschied sich für eine Probegrabung an einem Abschnitt nahe der Filteranlage im Pumpenhaus, die das Wasser reinigt und wieder ins Becken leitet. Tatsächlich stießen die Arbeiter schnell auf ein vom Rost zerfressenes Rohrstück. „Nach langer Erfahrung hat man ein Gefühl, wo man suchen muss.“ Ob das Problem mit der jetzt laufenden Reparatur beseitigt ist, wird sich zeigen. Die betroffene Wasserleitung ist über 50 Jahre alt. „Erst wenn das Becken wieder gefüllt ist, wissen wir, ob es nicht doch noch anderswo ein Leck gibt“, sagt Koch. Der Praxistest steht am frühen Morgen des ge- Lehrreich: Erich Bähre. Schickes aus zweiter Hand ist beim Frauenkleidermarkt mit Prosecco und Musik am Freitag, 18. September, von 18 bis 20 Uhr bei der Gerhard-Uhlhorn-Gemeinde, Salzmannstraße 5, zu haben. Tischreservierungen sind vom 10. bis 13. August, jeweils zwischen 17 und 19 Uhr, unter Telefon 92 39 97 19 möglich. List Gut erhaltene Kinderartikel und Spielzeug werden am Sonntag, 6. September, von 15 bis 17 Uhr in der Gethsemanegemeinde, Klopstockstraße 16, angeboten. Anmeldungen unter Telefon 69 96 45. Die Tischgebühr beträgt fünf Euro und eine Kuchenspende. Nordstadt Beim Tauschring-Flohmarkt können Besucher am Sonntag, 9. August, ab 12 Uhr im Stadtteilzentrum Bürgerschule, Klaus-Müller-Kilian-Weg 2, stöbern. Ab 11 Uhr können die Stände aufgebaut werden, die Gebühr beträgt fünf Euro. Stadt-Anzeiger West Choreografien. Wer will, kann sein Talent bei öffentlichen Auftritten zeigen. Die Kosten betragen fünf Euro pro Monat. Anmeldung werden unter Telefon 16 84 96 12 angenommen. „Theos Reise im Orient-Express“ können Krimifreunde beim Bilderbuchkino am Dienstag, 11. August, ab 15.30 Uhr in der Stadtbibliothek Mühlenberg, Mühlenberger Markt 1, miterleben. Ricklingen „Juhu, die Schule fängt an“ freut sich Marie heute ab 15.30 Uhr beim Bilderbuchkino in der Stadtbibliothek Ricklingen, Ricklinger Stadtweg 1. Wettbergen Apfelkuchen backen dürfen Jugendliche ab 12 Jahren am heutigen Donnerstag ab 16 Uhr im Falken-Jugendzentrum, In der Rehre 40. Die Teilnahme kostet zwei Euro. Weitere Angebote Kreativität und Selbstentfaltung soll Yoga für Kinder fördern. Zwei neue Kurse beginnen am 15. August im Kulturtreff Roderbruch, Rotekreuzstraße19, in GroßBucholz. Die Kleinen üben sonnabends von 10 bis 11.30 Uhr, 12 Termine kosten 75 Euro. Der Kurs für Kinder und Jugendliche ab elf Jahren umfasst zehn Termine für insgesamt 50 Euro, jeweils von 11.40 bis 12.40 Uhr. Für Kinder von ALGII-Empfängern kostet die Teilnahme nur 7,50 beziehungsweise fünf Euro. Anmeldung sind unter der Telefonnummer 5 49 81 80 erwünscht. Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt: Hans-Dieter Meinen Zuständig für die Ausgabe West: Margret Jans-Lottmann, Corinna Korthals Telefon Redaktion: 5 18-28 05, 5 18-28 52 Fax Redaktion: 5 18-28 02 E-Mail: stadt-anzeiger@madsack.de Verantwortlich für den Anzeigenteil: Olaf Kuhlwein, Stellvertreterin: Sabine Bernsee Anzeigenannahme: Telefon 5 18-21 24 Telefax 5 18-21 02 Verlag und Druck: Verlagsgesellschaft Madsack GmbH & Co. KG August-Madsack-Straße 1 30559 Hannover Gültige Anzeigenpreisliste Nr. 67