Antrag Hotelleben
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Antrag Hotelleben
CDU /Bürgersinn-FDP Gruppe im Rat der Stadt Bad Pyrmont Bad Pyrmont, den 22. Mai 2012 CDU/Bürgersinn-FDP Gruppe im Rat der Stadt Bad Pyrmont Stadt Bad Pyrmont Frau Bürgermeisterin Roeder Rathausstraße 1 31812 Bad Pyrmont Antrag der CDU/Bürgersinn-FDP Gruppe Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin Roeder Die CDU/Bürgersinn-FDP Gruppe im Rat der Stadt Bad Pyrmont beantragt zum Thema: „Leerstände bekämpfen: Neue Wege gehen – innovativ und aktiv in die Zukunft“: 1. a) b) 2. a) b) Die Verwaltung wird beauftragt, für einen Nachtragshaushaltsplan 2013 die Voraussetzungen zur Einrichtung eines Brandschutzfonds zur Umsetzung eines Brandschutzkonzepts sowie die Einrichtung eines revolvierenden „Zukunftsfonds Bad Pyrmont/Weserbergland“ zu schaffen. Hierzu sind unverzüglich Gespräche mit dem Landkreis Hameln-Pyrmont zur Realisierung aufzunehmen. Die Verwaltung wird beauftragt, die bisherigen Bemühungen der Gruppe zur Ansiedlung einer „Hotelfachschule Weserbergland“ im Hotel Bergkurpark fortzusetzen und im Rahmen der Bauleitplanung eine geeignete Fläche zur Ausweisung eines Hotelneubaus für 100-150 Betten im 4-Sterne Bereich auszuweisen. Begründung: I. Ausgangslage Auch in Zukunft wird die „weiße Industrie“ für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Bad Pyrmont eine herausragende Rolle spielen müssen. Der Rat und die Verwaltung der Stadt Bad Pyrmont sind ständig gefordert alle Anstrengungen zu unternehmen, um diesen herausragenden Wirtschaftszweig zu erhalten und nach Möglichkeit weiter zu entwickeln. Dabei müssen auch - unabhängig von den derzeitigen Überlegungen zur Neuausrichtung der Strategie für Bad Pyrmont durch die Bad Pyrmont Tourismus GmbH (BPT) - neue und innovative Ansätze von der Stadt geprüft und nach Möglichkeit umgesetzt werden. Notwendig ist eine aktive Politik, eine „Politik des Handelns“. Es geht nicht um Aktionismus, aber um Aktionen statt lediglich Reaktionen. Udo Nacke Gruppensprecher Tel.: 05281/5652 Handy: 0163/1474587 email: u.r.nacke@gmx.de Mit großer Sorge muss in diesem Zusammenhang zur Kenntnis genommen werden, dass das Hotel Bergkurpark geschlossen und für das Hotel Kaiserhof noch keine Nachfolgeregelung für die beabsichtigte Schließung zum Jahresende 2013 gefunden worden ist. Mit großer Sorge muss weiter davon Kenntnis genommen werden, dass seit Jahren, insbesondere bei kleineren Beherbergungsbetrieben, Schließungen aus den verschiedensten Gründen zu einem kontinuierlichen Bettenabbau geführt haben. Es ist zu befürchten, dass sich dieser Prozess fortsetzen wird. Häufige Gründe hierfür sind fehlende Nachfolgeregelungen. Gelingt es z.B. einen Investor für ein zu verkaufendes Objekt zu gewinnen, muss zwangsläufig nach der Übernahme eine Neukonzessionierung durchgeführt werden. In der Regel wird dies zu erheblichen Investitionen in notwendige Brandschutzmaßnahmen führen. Ohne ein zugrunde liegendes Brandschutzkonzept kann es sehr schnell zu finanziell nicht vorhersehbaren und den neuen Betrieb sehr belastenden Kostenentwicklungen kommen. Der Erwerb des Hotels Bergkurparks hat dies sehr deutlich gezeigt. Ähnliches gilt auch für die baulichen Zustände der in der Regel älteren Immobilien in unserer Stadt, sei es an der Gebäudehülle oder aufgrund eines Investitionsstaus im Inneren. Ohne notwendige Modernisierungsinvestitionen werden sich aber neu erworbene Immobilien nicht am Markt durchsetzen. An dieser Schnittstelle gilt es Überlegungen anzustellen und neue Konzepte zu entwickeln. Aus Sicht eines Investors ist der Erwerb einer Immobilie dann interessant, wenn die Investition möglichst kalkulierbar bleibt und die baulichen Risiken im Vorfeld abgesichert sind. Auch die oft notwendige Kreditbeschaffung gestaltet sich dann wesentlich unkomplizierter. Im Ergebnis will und soll sich ein neuer Betreiber sofort dem Wettbewerb stellen, ohne dem Risiko einer nicht vorhersehbaren und damit nicht finanzierbaren Nachinvestition ausgesetzt zu sein. Die Vorschläge zur Einrichtung eines Brandschutzfonds sowie eines Zukunftsfonds sind dabei neue und innovative Konzeptionsansätze, wie sie zumindest in Niedersachsen ohne Beispiel wären. Das bisherige Förderinstrument der Zinsbeihilfen hat sich – nicht zuletzt auch aufgrund der Zinsentwicklungen – als nicht wirksam erwiesen. Für die Neunutzung des Hotels Bergkurpark werden Überlegungen zur Ansiedlung einer „Hotelfachschule Weserbergland“ in Bad Pyrmont entwickelt. Zu konkretisieren sind auch die Bemühungen zur Ansiedlung eines neuen 4-Sterne Hotels mit 100 bis 150 Betten, wie dies in allen bisher vorliegenden Entwicklungskonzepten gefordert wird. II. Die Gruppe CDU/Bürgersinn-FDP schlägt konkret folgendes Zukunftspaket vor: 1. Einrichtung eines Brandschutzfonds zur Umsetzung eines Brandschutzkonzepts Die Stadt Bad Pyrmont schafft einen Brandschutzfonds, auf den jeder Inhaber einer Immobilie im Hotel oder Gaststättenbereich auf Antrag Zugriff hat. Aus dem Fonds werden die Kosten für ein Brandschutzgutachten eines unabhängigen Sachverständigen zu 75 Prozent übernommen. Das Brandschutzgutachten wird von einem Ansprechpartner der Stadt in Zusammenarbeit mit dem/der Brandschutzbeauftragten des Landkreises HamelnPyrmont konkret zu einem Brandschutzkonzept weiterentwickelt. Auf diese Weise wird mit Kosten belegt, wie die notwendigen Brandschutzmaßnahmen ggfls. auch in Schritten detailliert umgesetzt werden können. Mit der Gewährung des Zuschusses wird auch vereinbart, dass die Rechte an dem Brandschutzgutachten bei der Stadt verbleiben, so dass bei Nichtumsetzung dies Konzept für einen weiteren Interessenten genutzt werden kann. Die Darlehen zur Finanzierung des Fonds werden durch ein Kreditinstitut, welches zuvor durch eine Ausschreibung ermittelt wird, bereitgestellt. Die Stadt hat dabei jederzeit Zugriff auf eine zuvor im Rahmen des Haushalts bestimmte Obergrenze. Nach internen Recherchen der Gruppe fällt dabei ein „Bereitstellungszins“ zwischen 0,0 und maximal Udo Nacke Gruppensprecher Tel.: 05281/5652 Handy: 0163/1474587 email: u.r.nacke@gmx.de 0,25 % Zinsen p.a. an, also bei einem fiktiven Betrag von 100.000 Euro ca. maximal 250 Euro p.a. Eine tatsächliche Inanspruchnahme durch die Stadt erfolgt zu Kommunaldarlehenskonditionen, also bei 10-jähriger Laufzeit zu aktuell knapp 2% Zinsen p.a. zzgl. Tilgung. Bei dieser Finanzierung handelt es sich um ein kreditähnliches Rechtsgeschäft, welches der kommunalaufsichtsrechtlichen Genehmigung bedarf. Anzustreben ist dabei, den Landkreis Hameln-Pyrmont im Rahmen seiner Wirtschaftsförderung an den finanziellen Aufwendungen zu beteiligen. Dabei könnte es auch zu dem Ergebnis kommen, dass der Landkreis ein eigenes Programm auflegt, in dessen Rahmen sich die einzelnen Kommunen bei Abruf der Mittel finanziell beteiligen. Durch die Erstellung eines Brandschutzgutachtens/Konzepts und dem „Zugriff“ der Stadt hierauf, besteht die Möglichkeit, möglichen Investoren frühzeitig verlässliche Informationen zur Untermauerung ihrer Investitionsentscheidung zur Verfügung zu stellen. 2. Einrichtung eines revolvierenden „Zukunftsfonds Bad Pyrmont/Weserbergland“ Mit Hilfe des Zukunftsfonds sollen Investoren in die Lage versetzt werden, ein vor der Übernahme saniertes Objekt zu genau kalkulierbaren Bedingungen zu erwerben. Voraussetzung einer Inanspruchnahme ist, dass zuvor eine Brandschutzkonzeption erstellt worden ist (es sei denn, dass in Ausnahmefällen kein Brandschutzgutachten erforderlich ist). Auch dieser Fonds wird durch ein zuvor durch Ausschreibung ermitteltes Kreditinstitut bereitgestellt. Auch hier wird lediglich der Rahmen durch den Haushalt der Stadt vorgegeben. Pro 1 Mio. Euro Verfügungsrahmen würde sich bei Nichtinanspruchnahme des Fonds eine jährliche Kostenbelastung bei aktuellen Konditionen von maximal 2.500 Euro p.a. ergeben. Im Gegensatz zum Brandschutzfonds soll ein sog. revolvierender Fonds eingerichtet werden, also ein Fonds, dessen Ausgaben durch spätere Einnahmen größtenteils wieder aufgefüllt werden, um wiederum eingesetzt werden zu können. Die erforderlichen baulichen Maßnahmen zur Chancenerhöhung des Verkaufs werden mit dem Eigentümer und – wenn schon möglich - mit dem Investor gemeinsam mit der Stadt festgelegt, wobei die Stadt die BPT im Innenverhältnis beteiligen sollte. Dabei kann es sich um bauliche Instandsetzungen an der Gebäudehülle oder um Modernisierungsmaßnahmen im Inneren einschließlich des Brandschutzes handeln. Die Sanierungs- und/oder Umbaukosten werden durch einen Gutachter nach DIN 276 ermittelt und bestimmen die vom Fonds aufzubringende Größenordnung. Vor Baubeginn bzw. Auszahlung hat der Eigentümer im Grundbuch an rangerster Stelle eine entsprechende Sicherung zugunsten der Stadt einzutragen. Kommt es zum Verkauf des Objekts, wird der durch den Fonds aufgebrachte Finanzierungsanteil vom Kaufpreis abgezogen und über die Stadt dem Fonds zur Tilgung des aufgenommen Darlehens wieder zugefügt. Das Kreditinstitut hat sich aufgrund der Ausschreibungsbedingungen bereit erklärt, die Tilgung bis zum Verkauf, maximal jedoch bis zum Ablauf einer 10jährigen Laufzeit, auszusetzen. Auch hierbei handelt es sich um ein kreditähnliches Rechtsgeschäft, welches im Vorfeld der kommunalaufsichtsrechtlichen Genehmigung bedarf. Vor dem Hintergrund einer sich drehenden Abwärtsspirale und der wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt bei seiner „Kernkompetenz Tourismus und Gesundheit“ sowie der relativen Sicherheit des Modells bei einem überschaubarem Finanzbedarf erscheint der Gruppe ein Verhandlung über das Gesamtpaket mit dem Landkreis aussichtsvoll. In den Verhandlungen mit dem Landkreis Hameln-Pyrmont sollte auch darauf hin gewirkt werden, dass der Landkreis im Rahmen der EU-Förderung ab dem Jahr 2014 sich an diesem Modell beteiligt. Nach Informationen der Gruppe wird es auch in der neuen Förderperiode der EU von 2014 – 2020 eine landkreisindividuelle Förderung im Rahmen der Regionalen Teilbudgets (RTB) geben. Da auch in der EU-Förderung revolvierende Fonds Präferenz genießen, sollte auch der Landkreis sich dieses Instrumentariums bedienen. Udo Nacke Gruppensprecher Tel.: 05281/5652 Handy: 0163/1474587 email: u.r.nacke@gmx.de 3. Ansiedlung einer „Hotelfachschule Weserbergland“ im Hotel Bergkurpark Die CDU/Bürgersinn-FDP Gruppe schlägt die Errichtung einer „Hotelfachschule Weserbergland“ als Projekt im „Hotel Bergkurpark“ vor. Hintergrund ist, dass die Wiederaufnahme des Hotelbetriebs im Bergkurpark aufgrund der Rahmenbedingungen sehr schwierig sein dürfte und in Bad Pyrmont aufgrund der Hotel- und Klinikdichte ein Bedarf an Servicekräften besteht. Die Gruppe hat sich bereits initiativ an die Industrie und Handelskammer Niedersachsen sowie an den Hotel- und Gaststättenverband Niedersachsen (DeHoGa) gewandt. Ferner sind die beiden örtlichen MdL’s unterrichtet worden. 4. Ausweisung einer Fläche für einen Hotelneubau in der Bauleitplanung Seit Jahren gelingt es der Stadt Bad Pyrmont nicht, einen Investor/Betreiber für einen Hotelneubau in einer Größenordnung von 100 – 150 Betten im 4-Sterne-Segment zu gewinnen. Die Gründe hierfür sind vielschichtig. Im Sinne eines aktiven Handels sollte die Stadt im Rahmen der Bauleitplanung konkret ein in der geforderten Größe geeignetes Grundstück ausweisen und aktiv die Vermarktung (z.B. auf der Expo Real) suchen. Wir bitten unsere Anträge im Fachausschuss, im Verwaltungsausschuss und abschließend im Rat zu beraten und zu beschließen. Mit freundlichem Gruß ………………………... Udo Nacke Gruppensprecher Udo Nacke Gruppensprecher Tel.: 05281/5652 Handy: 0163/1474587 email: u.r.nacke@gmx.de