2006/07 Verantwortung im Dialog

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2006/07 Verantwortung im Dialog
2006/07 Verantwortung im Dialog
Social Report
ÜBER BRITISH AMERICAN TOBACCO
IN DEUTSCHLAND
Die British American Tobacco Gruppe ist, am globalen Marktanteil gemessen, der zweitgrößte
Tabakkonzern der Welt. Insgesamt produziert das Unternehmen in 44 Ländern mehr als 300 unterschiedliche Marken, die in über 180 Märkten verkauft werden. Die vier internationalen strategischen
Marken sind Kent, Dunhill, Lucky Strike und Pall Mall.
Das Tochterunternehmen British American Tobacco Deutschland wurde 1926 in Hamburg
gegründet. Noch heute befinden sich an diesem Standort die zentralen Unternehmensbereiche
für Deutschland sowie Beteiligungen und Teile der europäischen Servicebereiche. Darüber hinaus
verfügt British American Tobacco Deutschland über zwei weitere Standorte in Bayreuth und
Bremen. In Bayreuth erfolgen die Herstellung von Cigaretten sowie Forschung und Entwicklung,
in Bremen die Feinschnittproduktion.
Insgesamt beschäftigte British American Tobacco Deutschland über 2000 Mitarbeiter und ist seit
2001 zweitgrößter Tabakwarenanbieter am deutschen Markt. Innerhalb Deutschlands wurden 2006
22,9 Milliarden Cigaretten verkauft, was einem Marktanteil von 24,6 Prozent entspricht. Am
deutschen Markt ist das Unternehmen mit den vier Marken Lucky Strike, Pall Mall, HB und Gauloises
Blondes unter den Top-Ten-Markenfamilien vertreten. Weitere erfolgreiche Tabakprodukte sind zum
Beispiel die Feinschnittmarken Javaanse Jongens, Samson und Schwarzer Krauser.
UNABHÄNGIGE ÜBERWACHUNG
UND ASSURANCE
Der gesamte Social Reporting Prozess bei British American Tobacco in Deutschland folgt den Kriterien
der international geltenden Qualitätsnorm AccountAbility1000 Assurance Standard (AA1000AS) und
wird von einer unabhängigen Institution überwacht und verifiziert. Damit wird sichergestellt, dass
§ der Prozess nach objektiven, überprüfbaren und vergleichbaren Kriterien verläuft
§ jeder Prozessschritt transparent und nachvollziehbar ist
§ die Auswahl der Dialogpartner und Themen fair erfolgt
§ die Dialogpartner ihre Themen offen und uneingeschränkt zur Sprache bringen können
§ die Fakten und Informationen in der anschließenden Berichterstattung, also auch in diesem
Bericht, korrekt wiedergegeben werden
Die Prüfung und Assurance nimmt Bureau Veritas vor, das auch regelmäßig als Beobachter an den
Dialogveranstaltungen teilnimmt. Das 1828 gegründete Bureau Veritas mit Hauptsitz in Paris ist eine
der weltweit führenden Prüfungsinstitutionen in Sicherheits-, Qualitäts- und Umweltfragen.
Assurance-Symbole
Bureau Veritas hat die in diesem Report beschriebenen Informationen in drei unterschiedlichen
Detailtiefen verifiziert. Insbesondere die Daten und Fakten, die für den Social Reporting Prozess von
entscheidender Bedeutung sind, wurden umfassend geprüft.
Welche Sachverhalte im Einzelnen in welcher Intensität überprüft wurden, ist an den entsprechenden
Textpassagen folgendermaßen gekennzeichnet:
FORTGESCHRITTEN
Die dargestellten Informationen werden von zugrunde liegenden Nachweisen gestützt, die
Aktivitäten wurden von der Prüfinstanz überwacht und die beschriebenen Aktivitäten entsprechen
den Anforderungen des AA1000AS.
POSITIV
Die Informationen im Bericht werden durch zugrunde liegende Nachweise gestützt. Es wurden keine
wesentlichen Fehler oder Unterlassungen festgestellt.
BASIS
Im Lauf der Prüfung konnte Bureau Veritas nichts feststellen, was auf wesentliche Fehler, Unterlassungen oder falsche Angaben hindeutet.
Unabhängiger Assurance-Anbieter
AA1000AS: www.accountability.org.uk
Bureau Veritas: www.bureauveritas.de
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INHALT
Social Report 2006_ 3
04
Vorwort
PROZESS UND ERGEBNISSE
07
08
09
12
Einleitung
Die globale CSR-Strategie
Social Reporting in Deutschland
Fünf Jahre Social Reporting bei British American Tobacco
Deutschland – Ergebnisse im Überblick/Ausblick
THEMEN DER STAKEHOLDER
15
16
20
24
26
28
31
32
Einleitung
Jugendschutz und Kommunikation für Tabakprodukte
Zusatzstoffe und Verbraucherinformation
Illegaler Cigarettenhandel
Harm Reduction: Mögliche Maßnahmen zur Reduzierung
des mit dem Rauchen verbundenen Risikos
Rauchen in der Öffentlichkeit
Mitarbeiter fördern – Leistung anerkennen
Gesellschaftliches Engagement:
Die Stiftung für Zukunftsfragen
UMWELTSCHUTZ UND ARBEITSSICHERHEIT
35
36
38
39
Einleitung
EHS-Managementsystem
Kontinuierlich sinkende Unfallzahlen
Konsequente Verbesserungen beim Umweltund Klimaschutz
GRI (GLOBAL REPORTING INITIATIVE)-INDIKATOREN
41
42
43
46
Einleitung
Ökonomische Indikatoren
Ökologische Indikatoren
Gesellschaftliche/soziale Indikatoren
UNABHÄNGIGE ASSURANCE
49
Assurance bei British American Tobacco Deutschland
von Bureau Veritas
54
55
Die Teilnehmer der Dialogveranstaltungen
Impressum
Feedback-/Bestellfax
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Zusammenhang mit Tabakkonsum und -verkauf
entstehen. Voraussetzung dafür ist, dass wir
sowohl die notwendige Glaubwürdigkeit und
Kompetenz als auch die jeweiligen Einfluss- und
Kontrollmöglichkeiten besitzen.
Wir haben in den vergangenen Jahren viel gelernt.
Die regelmäßigen Dialogveranstaltungen zeigen
uns auf, in welchen Bereichen wir uns stärker
engagieren und eine verantwortliche Führungsrolle übernehmen können und müssen. Die
Themen und Meinungen bei diesen Dialogen
sind ebenso vielschichtig wie die beteiligten
Stakeholder-Gruppen. Daher sind wir im vergangenen Jahr dazu übergegangen, mehr Dialoge zu jeweils bestimmten Themen anzubieten.
Auf diese Weise können wir mit den jeweiligen
Interessengruppen intensiver und effizienter einzelne Problembereiche diskutieren und Lösungsansätze erarbeiten.
LIEBE LESERIN, LIEBER LESER,
seit nunmehr fünf Jahren pflegen wir den offenen
und kritischen Dialog mit unseren Stakeholdern.
Wir sind mehr denn je davon überzeugt, dass
diese regelmäßigen Dialogveranstaltungen wichtig und richtig sind. Denn es geht um die Frage,
wie wir unser Geschäft verantwortungsbewusst
gestalten können. Und dies können wir nur
gemeinsam mit Ihnen. Wirtschaft, Politik und
Gesellschaft müssen konstruktiv zusammenarbeiten, um die Interessen von Rauchern und
Nichtrauchern in Einklang zu bringen und gesellschaftliche Probleme zu lösen.
Mit den Dialogveranstaltungen bieten wir allen
Stakeholdern – Kritikern und Fürsprechern der
Tabakindustrie – gleichermaßen eine Plattform,
um Probleme und auch Kritik offen anzusprechen,
die eigene Position zu reflektieren und gemeinsam Ansätze zu erarbeiten, wer in welchem Bereich einen effektiven Beitrag zur Problemlösung
leisten kann. Fünf Jahre Social Reporting haben
gezeigt, dass wir bereit sind, überall dort tätig
zu werden und entsprechende Maßnahmen zu
entwickeln und durchzuführen, wo Probleme im
Aktuell besteht vor allem dringender Handlungsbedarf beim Jugendschutz und bei der Bekämpfung des illegalen Handels von Tabakprodukten.
In beiden Fällen handelt es sich um vielschichtige
gesamtgesellschaftliche Probleme, die nicht
allein von der Wirtschaft gelöst werden können.
Alle Stakeholder sind aufgefordert, aktiv zu werden und konstruktiv zusammenzuarbeiten – von
der Politik über die Wirtschaft bis hin zu den
Verbrauchern. Das haben auch unsere Dialogveranstaltungen deutlich gezeigt.
Unsere Position beim Jugendschutz ist eindeutig:
Rauchen unter 18 Jahren gehört verboten. Wir
wollen nicht, dass Minderjährige rauchen. Dafür
werden wir uns weiterhin gezielt einsetzen. Allerdings haben die regelmäßigen Dialogveranstaltungen deutlich gemacht, dass wir gerade beim
Thema Jugendschutz nicht die Erwartungen aller
Stakeholder erfüllen können. So fehlt uns beispielsweise im Bereich der Prävention und Aufklärung die Glaubwürdigkeit, um hier eine führende Rolle zu übernehmen. Dennoch wollen
wir uns im Rahmen unserer Möglichkeiten aktiv
für eine Verbesserung des Jugendschutzes einsetzen. Wir haben in den vergangenen Jahren
eine Vielzahl von Anregungen erhalten, unsere
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Vorwort_ 5
„Mit den Dialogveranstaltungen bieten wir allen Stakeholdern – Kritikern und
Fürsprechern der Tabakindustrie – gleichermaßen eine Plattform, um Probleme
und auch Kritik offen anzusprechen, die eigene Position zu reflektieren und
(Mark Cobben)
gemeinsam Ansätze zu erarbeiten.“
Maßnahmen entsprechend überprüft und, wo
notwendig, angepasst oder ergänzt. Diesen Weg
wollen wir auch in Zukunft konsequent weitergehen.
Der Handel mit illegalen Cigaretten – insbesondere mit minderwertigen Produktfälschungen –
hat dramatische Ausmaße angenommen und
bedroht die gesamte Gesellschaft durch kontinuierlich sinkende Steuereinnahmen, drastische
Umsatzverluste in Industrie und Handel, die Vernichtung von Arbeitsplätzen und, was vielen
Konsumenten nicht bewusst ist, erheblich höhere
gesundheitliche Risiken. Schon fast jede vierte
Cigarette, die in Deutschland geraucht wird,
ist nicht hier versteuert. Wird der Schmuggel
nicht schnellstmöglich eingedämmt, gehen
noch mehr Arbeitsplätze verloren, die dann in
der organisierten Kriminalität neu entstehen.
paket geschnürt, das insbesondere die Politik
auffordert, effiziente Rahmenbedingungen im
Kampf gegen den illegalen Handel zu schaffen.
Ob Cigarettenschmuggel, Jugend- und Nichtraucherschutz oder die Risikominimierung des
Tabakkonsums – der konstruktive und lösungsorientierte Austausch mit allen Stakeholdern
ist uns ein zentrales Anliegen. Wir wollen für
Sie ein fairer, zuverlässiger und konstruktiver
Ansprechpartner sein, um tragfähige Lösungen
für die Zukunft zu entwickeln und unser unternehmerisches Handeln in Deutschland so auf
verantwortliche Weise fortzuschreiben.
Mark Cobben,
Wir nehmen unsere gesellschaftliche Verantwortung in diesem Bereich sehr ernst und
schöpfen alle Möglichkeiten innerhalb unseres
Handlungsspielraums aus – von der Unterstützung der Behörden bei der Identifizierung und
Vernichtung von geschmuggelter und gefälschter
Ware über die regelmäßige Überprüfung unserer
Produktionsmengen in den einzelnen Ländern
bis hin zu juristischen Maßnahmen gegen
Produktpiraterie. Doch wir können weder die
Ursache des illegalen Handels beseitigen noch
die Schmuggelwege kontrollieren. Die Ursache,
so das Fazit unseres Stakeholder-Dialogs, liegt
in den massiven Tabaksteuererhöhungen der
vergangenen Jahre. Sie haben den Schmuggel
künstlich vervielfacht. Gemeinsam mit Vertretern
aus Polizei, Zoll, Justiz, Wirtschaft und Verbraucherschutz haben wir jetzt ein Maßnahmen-
Sprecher der Geschäftsführung
British American Tobacco (Germany) GmbH
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07_ Einleitung
08_ Die globale CSR-Strategie
09_ Social Reporting in Deutschland
12_ Fünf Jahre Social Reporting bei British American Tobacco Deutschland – Ergebnisse im Überblick/Ausblick
01
PROZESS UND
ERGEBNISSE
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Prozess und Ergebnisse_ 7
VERANTWORTUNG IST
ZUKUNFTSSICHERUNG
Die internationale British American Tobacco Gruppe ist sich der Risiken bewusst,
die mit dem Konsum ihrer Produkte verbunden sind. Verantwortliches Handeln
ist daher für den weltweit zweitgrößten Hersteller von Tabakprodukten die Voraussetzung, um langfristig erfolgreich sein zu können. Corporate Social Responsibility
(CSR) gehört neben Produktivität und Wachstum zu den drei globalen strategischen
Säulen und ist damit auf allen Ebenen der Wertschöpfungskette integraler Bestandteil
unternehmerischen Handelns – von der Produktentwicklung bis zur Vermarktung.
Herzstück der globalen CSR-Strategie ist der Dialog. Die Gruppe pflegt den kontinuierlichen und kritischen Austausch mit Stakeholdern aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Denn verantwortungsbewusstes Handeln heißt, sich mit
den gesellschaftlichen Erwartungen auseinanderzusetzen und sie bei unternehmerischen Entscheidungen zu berücksichtigen.
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DIE GLOBALE CSR-STRATEGIE
In den vergangenen Jahren haben sich weltweit
sowohl auf gesellschaftlicher als auch auf politischer Ebene die Einstellungen zum Tabakkonsum verändert und mit ihnen die Erwartungen
an Unternehmen der Tabakindustrie. Die British
American Tobacco Gruppe sieht sich in der
Verantwortung, auf diese Erwartungen einzugehen und sie bei unternehmerischen Entscheidungen zu berücksichtigen, um die Zukunft des Unternehmens zu sichern und
langfristig Shareholder-Value zu schaffen.
Daher sucht die Unternehmensgruppe weltweit
aktiv den systematischen Dialog mit den gesellschaftlichen Anspruchsgruppen (Stakeholdern)
und hat 2001 im Rahmen der CSR-Strategie das
Social Reporting gestartet.
Im Mittelpunkt dieses langfristigen Prozesses stehen regelmäßige Dialogveranstaltungen
mit den Stakeholdern. Die British American
Tobacco Gruppe bringt Kritiker und Fürsprecher
der Tabakindustrie an einen Tisch, um die unter-
schiedlichen Standpunkte in der Gesellschaft
kennenzulernen und die eigenen Werte und
Ziele entsprechend kritisch zu überprüfen. Ziel
ist es, aus den teilweise sehr unterschiedlichen
Positionen und Meinungen Schnittmengen zu
erarbeiten, die Ansätze für pragmatische Problemlösungen bieten. Auf Basis dieses kontinuierlichen
Dialogs analysiert das Unternehmen, in welchen
Bereichen bzw. Problemfeldern es eine stärkere
Verantwortung übernehmen kann, und leitet
daraus entsprechende Maßnahmen ab.
Um die Unabhängigkeit und Neutralität der
Dialogveranstaltungen sicherzustellen, folgt der
gesamte Social Reporting Prozess den Kriterien
des AccountAbility1000 Assurance Standard
(AA1000AS) und den Leitlinien der Global
Reporting Initiative (GRI). Die Einhaltung dieser
Standards und auch die Umsetzung der sich aus
den Dialogveranstaltungen ergebenden Maßnahmen werden von der unabhängigen Institution
Bureau Veritas überwacht und verifiziert.
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Prozess und Ergebnisse_ 9
Achieve
Leadership
of the Global
Tobacco Industry
Der Social Reporting
Prozess der
British American
Tobacco Gruppe
folgt den Richtlinien des
AA1000AS. Dieser
liefert Gestaltungs- und
Growth
Productivity
Bewertungskriterien für
Responsibility
den Nachhaltigkeitsprozess mit dem Ziel, die
soziale und ethische
Verantwortung des
Unternehmens und die
Winning Organisation
Qualität der Berichterstattung zu stärken
und kontinuierlich zu
Unternehmensstrategie der British American Tobacco Gruppe
Mit dem aufwendigen Social Reporting
Prozess als Kernelement der CSR-Strategie hat
die British American Tobacco Gruppe innerhalb
der Tabakbranche eine neue Form der Unternehmensführung etabliert, die StakeholderInteressen und Shareholder-Value gleichermaßen
berücksichtigt. In der Folge ist British American
Tobacco p.l.c. das einzige Tabakunternehmen,
das im Dow Jones Sustainability World Index
(DJSI World) und im Dow Jones STOXX Sustainability Index (DJSI STOXX) geführt wird.
Der Social Reporting Prozess findet inzwischen in 32 Märkten statt – so werden zwei
Drittel des gesamten Absatzvolumens abgedeckt.
Weltweit steht das Tabakunternehmen mit mehr
als 300 Stakeholder-Gruppen im regelmäßigen
Dialog. Für die vollständige Einbettung der CSRPrinzipien in das Unternehmen sorgt eine CSRGovernance-Struktur, die die gesamte Unternehmensgruppe erfasst. Auf globaler, regionaler
und lokaler Ebene wurden CSR-Komitees einge-
verbessern.
richtet, die im strategischen Management verankert sind. Sie treffen sich regelmäßig, um Fortschritte des Prozesses zu überprüfen, strategische
Entscheidungen zu treffen und die Wirksamkeit
von umgesetzten Maßnahmen zu überprüfen.
SOCIAL REPORTING
IN DEUTSCHLAND
British American Tobacco Deutschland war eine
der ersten Gesellschaften innerhalb der Unternehmensgruppe, die 2001 mit dem Social
Reporting Prozess begonnen hat. Bis heute ist
sie der einzige Tabakprodukthersteller in Deutschland, der einen solchen Prozess durchführt und
so gesellschaftliche Erwartungen in der Unternehmensstrategie berücksichtigt.
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STAKEHOLDER-GRUPPEN
Verbraucher
Medien
Medien Wissenschaft
und Forschung
Umwelt
Medien Jugend
Umweltschutzverbände
und -initiativen
Medien Lifestyle
Umweltbundesamt
Umweltministerien
Jugend
Gesundheit
Bundesanstalt für
Arbeitsschutz und
Arbeitsmedizin
Verbraucherverbände
Lehrerverbände
Elternverbände
Nichtraucher
Raucher
Ärztekammern
und -verbände
Medien Politik
und Wirtschaft
Jugendorganisationen
Jugendschutzorganisationen
Zulieferer
(Papier- und
Druckindustrie)
Bundesverband
der Deutschen
Industrie
Medien
Gesundheit
Krankenkassen
Bundeszentrale für
gesundheitliche
Aufklärung
Mitarbeiter
EU-Kommission
Bundesministerium für
Bildung und Forschung
Bundestag
EU-Parlament
Potenzielle
Mitarbeiter
Tabakwarengroßhandel
EU-Ausschuss für
Umweltfragen,
Volksgesundheit und
Lebensmittelsicherheit
Tabakwareneinzelhandel
Ausschuss für Ernährung,
Landwirtschaft und
Verbraucherschutz
Tabakproduzenten
Deutsche Industrieund Handelskammer
Bundesministerium für
Umwelt, Naturschutz
und Reaktorsicherheit
WHO
Werbewirtschaft
Wirtschaft,
Handel und
Lieferanten
Berufsgenossenschaftliches Institut für
Arbeitsschutz
Nichtraucherinitiativen
VdR und VdC
Berufsgenossenschaft
Nahrung und
Gaststätten
Bundesinstitut für
Risikobewertung
Verbände der
Zeitungs- und
Zeitschr.-Verleger
DKFZ
Krebsforschung
Suchtforschung
Fraunhofer Institut für
Toxikologie und Aerosolforschung
Weitere Ministerien
Bundeskanzlerin
Bundesministerium
für Finanzen
Gesundheitsbehörden
der Länder
Petitionsausschuss
Landesregierungen
Finanzausschuss
DEHOGA
Kanzleramtsminister und
Berater im Kanzleramt
Bundestagsfraktionen
Europarat
BM Gesundheit
Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
Gewerkschaft
NGG
Bundesministerium für
Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz
Bundesforschungsanstalten
Landesmedienanstalten
der Rundfunkräte
Wissenschaft und
Forschung
Landesparlamente
EU-Ausschuss für Recht
EU-Ausschuss für
Binnenmarkt und Verbraucherschutz
Politik und
Gesetzgebung
Europäischer Gerichtshof
Kirchen
Körperschaften und
Verbände
Ziel der Dialogveranstaltungen
sehr hohe Relevanz
hohe Relevanz
Relevanz
ist es, die Erwartungen der
Stakeholder kennenzulernen und
Schnittmengen aus den unterschiedlichen Positionen zu erarbeiten, die British American
Tobacco Deutschland Ansätze
für das eigene unternehmerische
Handeln bieten. Anschließend
werden die Stakeholder-Erwartungen und die Antworten des
Unternehmens im Social Report
festgehalten und öffentlich kommuniziert sowie entsprechende
Maßnahmen eingeleitet.
Aufgrund der Komplexität der gesellschaftlichen Erwartungen und der Vielzahl der unterschiedlichen Stakeholder-Gruppen hat British
American Tobacco Deutschland die Dialogveranstaltungen im Jahr 2006 ausgeweitet. Statt
einer Dialogrunde pro Jahr wurden verschiedene themen- und zielgruppenorientierte Veranstaltungen durchgeführt. So fanden im Jahr
2006 Dialoge zu den Themen Jugendschutz,
Tabakzusatzstoffe, Mögliche Maßnahmen zur
Reduzierung des mit dem Rauchen verbundenen
Risikos und Rauchen in der Öffentlichkeit statt. Im
Februar 2007 wurde eine Dialogveranstaltung
zur Problematik des illegalen Cigarettenhandels
durchgeführt.
Darüber hinaus wurden bei einer internen
Dialogveranstaltung auch die Mitarbeiter als
eine der wichtigsten Stakeholder-Gruppen in
den Social Reporting Prozess einbezogen. Ziel
war es, die Erwartungen der Mitarbeiter an ihr
Unternehmen bezüglich verantwortlichen unternehmerischen Handelns kennenzulernen. Die
Mitarbeiter haben das Gesprächsangebot und
die damit verbundene Möglichkeit, sich aktiv in
den Prozess einzubringen, äußerst positiv und
konstruktiv angenommen. Daher wird der Dialog mit den Mitarbeitern fortgesetzt.
Probleme diskutieren – Lösungsansätze finden
Bei allen Dialogveranstaltungen sind die Stakeholder grundsätzlich aufgefordert, frei ihre Meinung zu äußern sowie Erwartungen an das Unternehmen zu formulieren. British American
Tobacco Deutschland stellt sich offen jeder Kritik
und setzt sich intensiv mit den Vorschlägen und
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Erwartungen auseinander. Die Konsequenzen bzw.
Maßnahmen, die das Unternehmen daraus ableitet, werden jeweils bei der nächsten Veranstaltung präsentiert. Auf diese Weise entsteht ein
kontinuierlicher und konstruktiver Dialog.
Die regelmäßigen Dialogveranstaltungen
zeigen British American Tobacco Deutschland auf,
in welchen Bereichen es mehr Verantwortung
übernehmen und sich aktiv engagieren kann
und muss – auch im Hinblick auf sachliche und
offensive Aufklärung über Tabakprodukte und
ihre gesundheitlichen Auswirkungen. So hat das
Unternehmen in Deutschland in den vergangenen Jahren auf Anregung der Stakeholder eine
Vielzahl von Maßnahmen ins Leben gerufen, die
in diesem Report dargestellt sind. Auf internationaler Ebene arbeitet die British American Tobacco
Gruppe intensiv an der Forschung und Entwicklung zur Reduzierung des mit dem Rauchen
verbundenen gesundheitlichen Risikos.
Die Dialogveranstaltungen machen aber
auch deutlich, dass einem verantwortlich handelnden Tabakunternehmen Grenzen gesetzt
sind und es nicht alle Stakeholder-Erwartungen
erfüllen kann. Ein Tabakhersteller kann nicht für
alle gesellschaftlichen Probleme, die mit dem
Verkauf und Konsum von Tabakprodukten in
Verbindung stehen, die Hauptverantwortung
zur Lösung übernehmen. So ist es zum Beispiel
in der Öffentlichkeit wenig glaubwürdig, wenn
ein Tabakunternehmen Antiraucher- oder Präventionskampagnen für Jugendliche durchführt.
Die Tatsache, dass Kinder und Jugendliche rauchen, ist ein gesamtgesellschaftliches Problem,
bei dessen Lösung alle Stakeholder, insbesondere die Elternhäuser, in der Pflicht stehen.
In allen Bereichen, in denen British American
Tobacco Deutschland effektiv und glaubwürdig
agieren kann, ist das Unternehmen bereit, durch
eigene Maßnahmen oder – sofern dies nicht
möglich ist – in Kooperation mit anderen Unternehmen und Verbänden, beispielsweise aus
Handel und Gastronomie, verantwortlich auf die
gesellschaftlichen Erwartungen einzugehen und
zur Problemlösung beizutragen.
➜ Die globale CSR-Strategie
von BAT: www.bat.com
➜ Dow Jones Sustainability Index:
www.sustainability-index.com
➜ Die Global Reporting Initiative:
www.globalreporting.org
SOCIAL REPORTING PROZESS
Identifikation
der Stakeholder
und Themen
UMSETZEN
ZUHÖREN
Dialog:
Erwartungen
kennenlernen und
verstehen
Umsetzung der
Verpflichtungen und
Überprüfung der
Wirksamkeit
Diskrepanzen
erkennen,
Verpflichtungen
eingehen
Kommunikation
(Social Report)
ENTSCHEIDEN
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FÜNF JAHRE SOCIAL REPORTING PROZESS BEI BRITISH AMERICAN TOBACCO DEUTSCHLAND
ERGEBNISSE IM ÜBERBLICK/AUSBLICK
STAKEHOLDER-FORDERUNG
ANTWORT
BRITISH AMERICAN TOBACCO DEUTSCHLAND
STATUS
JUGENDSCHUTZ
Heraufsetzung des Mindestalters für den Erwerb von
Tabakprodukten auf 18 Jahre
– In Übereinstimmung mit der globalen Position der British American Tobacco Gruppe
Unterstützung des entsprechenden Vorhabens der Bundesregierung
– Klare Kommunikation dieses Standpunktes durch Packungsaufdruck „Rauchen – bitte
nur Erwachsene“
– Werbeabkommen der deutschen Cigarettenindustrie zur freiwilligen Selbstbeschränkung;
Sicherstellung, dass Werbung sich nicht an Kinder und
dieses verbietet u.a. Werbung mit Prominenten, Personen unter 30 Jahren und Personen,
Jugendliche richtet; hierzu sollte das Alter der abgebildeten
die jünger als 30 wirken, durchzuführen
Menschen deutlich höher sein als das der Jugendlichen
Alternativ: auf den Einsatz von Menschen in der Werbung – Internationale Marketingstandards zur weiteren Selbstbeschränkung in der Werbung
– Kontrollmechanismen zur Sicherstellung der Einhaltung aller gesetzlichen und freiwilligen
verzichten
Werbebeschränkungen, z.B. Überprüfung der Werbebannmeile um Schulen mithilfe
von GPS-Daten
– Beschränkung des Zugangs der Markenwebsites auf volljährige Raucher mit deutschem
Wohnsitz durch das Verifizierungssystem CHEKX. Anfang 2007 wurde dessen ungeachtet vom Landgericht Hamburg eine einstweilige Verfügung gegen die Markenseiten
von British American Tobacco Deutschland im Internet erlassen, bis zur endgültigen
gerichtlichen Klärung sind die Seiten abgeschaltet
Seit 1999
Seit 1966
Seit 2001
Laufend
Seit 2005
Unterstützung von Aufklärungsprogrammen für Jugendliche
VERSUS
Verzicht auf Unterstützung von Aufklärungsprogrammen
für Jugendliche aufgrund mangelnder Glaubwürdigkeit
– Erfahrungswerte zeigen, dass Tabakunternehmen keine glaubwürdigen Absender von
Präventionsmaßnahmen sind
– British American Tobacco Deutschland wird jedoch auf seiner Website www.bat.de Links
zu Anbietern entsprechender Programme bereitstellen
Forderung nach Sensibilisierung von Autofahrern zum
Thema Nichtrauchen, wenn Kinder mitfahren
– Kooperation „Rücksicht – kommt gut an!“ mit dem Automobilclub von Deutschland (AvD)
Erschwerung des Zugangs zu Cigaretten für Jugendliche;
Abbau/Umbau von Automaten, Verkaufsverbote
– Unterstützung der Automatenaufsteller bei der Umstellung auf das jugendsichere
Geldkartensystem durch finanzielle Anreize, Software und Schulungen
– Überprüfung der Automaten Anfang 2007; bei Nichteinhaltung der Jugendschutz2007
regelungen Sanktionen (Lieferstopp für den Betreiber)
– Sensibilisierung des Handels zur strikten Einhaltung des Jugendschutzes nach Inkrafttreten 2003
des neuen Jugendschutzgesetzes am 01.04. 2003: Verteilung von Informationsbroschüren
und Hinweisaufklebern an rund 80.000 Einzelhändler sowie persönliche Gespräche des
Außendienstes mit rund 40.000 Händlern
Unterstützung von Projekten/Organisationen, die das
Ziel haben, Jungendliche zu „starken“ Persönlichkeiten
zu machen
VERSUS
Keine Unterstützung von Projekten/Organisationen,
um deren Unabhängigkeit nicht zu beeinflussen
– Erfahrungswerte zeigen, dass British American Tobacco Deutschland im Falle der Unterstützung derartiger Projekte unerwünschte Einflussnahme vorgeworfen würde. Daher
verzichtet das Unternehmen auf Maßnahmen dieser Art
Unterstützung/Durchführung von Projekten zur
Erforschung der Verhaltensweisen von Jugendlichen
– British American Tobacco Deutschland wäre kein glaubwürdiger Sponsor für derartige
Projekte. Dem Unternehmen würden unlautere Absichten unterstellt
Signifikante Erhöhung des Verkaufspreises pro Packung
bzw. Nutzung der Mehreinnahmen aus der
Tabaksteuererhöhung für präventive Maßnahmen
– Wie die Erfahrung zeigt, trägt die Erhöhung des Verkaufspreises nicht dazu bei, dass
Konsumenten wesentlich weniger rauchen, sondern führt unter anderem zu einem
erhöhten Konsum illegaler Ware. Daher haben die Tabaksteuererhöhungen der letzten
Jahre nicht zu Steuermehreinnahmen geführt. Zudem liegt die Entscheidung über
die Verwendung von Steuergeldern nicht bei Unternehmen, sondern beim Staat
(siehe S. 24 ff.)
Geplant für 2007
Seit 2005,
fortgesetzt 2006
und 2007
2005 und 2006
KONSUMENTENINFORMATION
Sicherstellung, dass in der Werbung der Warnhinweis
auf abgebildeten Packungen stets lesbar ist
– Im Interesse der Konsumenteninformation wird darauf geachtet, dass diese seit
Einführung der Warnhinweise immer gut lesbar sind
Laufend
Forderung nach besserer Verbraucherinformation zum
Thema Zusatzstoffe, Inhaltsstoffe, Rauchinhaltsstoffe
– Veröffentlichung aller eingesetzten Zusatzstoffe im Internet (www.bat-ingredients.com)
– Veröffentlichung der Broschüre „CIGARETTEN: Mehr als nur Tabak?“ und Durchführung
von Workshops zur transparenteren Kommunikation
– 2007 werden auf www.bat.de zu folgenden Themen Informationen bereitgestellt
werden: Rauchinhaltsstoffe, standardisierte Messverfahren zur Bestimmung von Teer,
Nikotin und Kohlenmonoxid, historischer Überblick über die Entwicklung der Cigarette
(siehe S. 20 ff.)
Seit 2003
2006
2007
Unterstützung der Behörden durch Förderung von Transparenz und der Entwicklung von geeigneten Testverfahren
– British American Tobacco Deutschland ist offen für die Zusammenarbeit mit Behörden
und bemüht sich, diese zu intensivieren
Entwicklung eines Tests, mit dem Konsumenten herausfinden
können, inwiefern sie abhängig sind
– Fragebögen zur Ermittlung von suchtabhängigem Konsumverhalten werden bereits von
unterschiedlichen Anbietern im Internet bereitgestellt. British American Tobacco Deutschland
wird auf seiner Website www.bat.de Links zu entsprechenden Seiten bereitstellen
Geplant für
2007
Bessere Kommunikation zum Thema Umweltschutz
bei British American Tobacco Deutschland
– Integration des jährlich erscheinenden Umweltschutzberichts in den Social Report.
Dadurch sind alle CSR-relevanten Aktivitäten in einem Dokument zusammengefasst
Seit 2005
Klare Kommunikation der Cigarette als Risikoprodukt
(im Gegensatz zum Genussmittel)
– British American Tobacco Deutschland stellt sicher, dass die Cigarette immer klar als
Risikoprodukt kommuniziert wird
Laufend
Unterstützung eines kompletten Werbeverbots für
Tabakwaren
– Tabakprodukte sind legale Produkte. Aus diesem Grund ist British American Tobacco
Deutschland der Ansicht, dass Werbung im angemessenen Rahmen möglich sein muss
KOMMUNIKATION
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Prozess und Ergebnisse_ 13
RAUCHEN IN DER ÖFFENTLICHKEIT
Förderung des Nichtraucherschutzes
– Unterstützung der Vereinbarung des DEHOGA und des Bundesgesundheitsministeriums
zur Einrichtung von Nichtraucherzonen sowie Förderung von innovativen technischen
Lösungen zur Verbesserung der Raumluftqualität (Einrichtung von Ventilation-Showcases)
– Unterstützung von Rauchverboten in Schulen und Krankenhäusern (siehe S. 28 ff.)
Seit 2005, fortgesetzt
2006 und 2007
Sensibilisierung von Rauchern für mehr Rücksichtnahme
auf Nichtraucher und Kinder
– Kampagne „Rücksicht – kommt gut an!“ in Kooperation mit dem Automobilclub von
Deutschland (AvD)
– Kampagne „Ohne Rücksicht ist bald Schluss mit Rauchen“: Verteilung von einer halben
Million Streichholzschachteln mit dem Kampagnenslogan an Konsumenten, ergänzt
durch Anzeigen in der Handelspresse
– Unterstützung der Umweltinitiative „Sauberhaftes Hessen“
Seit 2005, fortgesetzt
2006 und 2007
2005
2002, 2003, Fortsetzung
geplant für 2007
PRODUKTENTWICKLUNG UND MÖGLICHE MASSNAHMEN ZUR REDUZIERUNG DES MIT DEM RAUCHEN VERBUNDENEN RISIKOS
Interessenvertretung für die Zulassung von Snus
(rauchfreies Tabakprodukt) in der EU
– Die British American Tobacco Gruppe sucht den Dialog mit Wissenschaftlern, Gesellschaft
und Gesetzgeber mit dem Ziel, über regulatorische Rahmenbedingungen zu sprechen,
die die Einführung von rauchfreien Produkten wie „Swedish-Style Snus“ ermöglichen
(siehe S. 26)
Laufend
Eliminierung von Zusatzstoffen, die im Verdacht stehen,
gesundheitsschädlich zu sein; Anwendung des
Vorsorgeprinzips
– Durchführung von umfangreichen Untersuchungen zur Bewertung von Zusatzstoffen
und Sicherstellung, dass diese nicht die Risiken des Rauchens erhöhen
– Entwicklung eigener Produktstandards, die teilweise über die gesetzlichen Vorgaben
hinausgehen; z.B. Verzicht auf vielfach kritisierte, aber gesetzlich zugelassene Stoffe
(siehe S. 20 ff.)
Laufend
Entwicklung risikoärmerer Produkte
– Die Entwicklung risikoärmerer Produkte hat höchste Priorität bei der British American
Tobacco Gruppe (siehe S. 26)
Laufend
Fortführung des kritischen Stakeholder-Dialogs über die
Gefahren des Rauchens
– Der Social Reporting Prozess ist ein fester Bestandteil der Unternehmensstrategie und
wird fortgesetzt
Seit 2002
Bessere Erklärung der Assurance im Social Report
– Leserfreundliche und verständliche Zusammenfassung des Assurance-Vorgangs im
vorliegenden Social Report
2007
Bessere Kommunikation der Ergebnisse von CSR und Social
Reporting bei British American Tobacco Deutschland
– Weiterentwicklung des Social Reports vom reinen Dialogbericht zu einem themenorientierten Report
– Tabellarische Darstellung der Ergebnisse im vorliegenden Social Report zur transparenten
Darstellung der Entwicklung des Social Reporting Prozesses
Seit Social Report
2005
Seit Social Report
2006
– Unterstützung der Behörden bei der Identifizierung und Vernichtung von geschmuggelter
und gefälschter Ware
– Regelmäßige Überprüfung der Produktionsmengen in den einzelnen Ländern zur
Sicherstellung, dass nur so viel produziert wird, wie in dem jeweiligen Land konsumiert
werden kann
– Intensive Gespräche mit dem tschechischen und polnischen Handel, damit diese auf
Werbung in Deutschland für günstige Tabakwaren verzichten
– Durchführung einer Dialogveranstaltung zum Thema „Bekämpfung von Cigarettenschmuggel und Markenfälschung in Deutschland“ mit einem Maßnahmenkatalog als
Ergebnis (siehe S. 24 ff.)
Laufend
SOCIAL REPORTING UND CSR
CIGARETTENSCHMUGGEL UND MARKENFÄLSCHUNG
Beteiligung an der Bekämpfung des Cigarettenschmuggels
GENERELLE STAKEHOLDER-FORDERUNGEN
Einstellung des Geschäfts mit Tabakprodukten
– Es ist seit Langem allgemein bekannt, dass mit dem Tabakgenuss ernsthafte gesundheitliche Risiken verbunden sind und dass es schwierig sein kann, mit dem Rauchen aufzuhören. Regierungen in aller Welt haben ihre Tabakpolitik auf der Grundlage dieses
Wissens gestaltet. Aus Sicht von British American Tobacco Deutschland gibt die Entscheidung für den Tabakgenuss, getroffen von einem informierten Erwachsenen, der Genuss
und Risiko gegeneinander abwägt, nicht mehr Anlass zu Kritik als viele andere Entscheidungen, die jeder bezüglich seines Lebensstils trifft. Das Unternehmen teilt aber die
Meinung, dass die gesundheitlichen Auswirkungen des Rauchens reduziert werden sollten.
Als verantwortungsbewusstes Tabakunternehmen fühlt sich das Unternehmen dazu
verpflichtet, dies in Zusammenarbeit mit anderen voranzutreiben
Einstellung der Interessenvertretung der Tabakindustrie
(Lobbying)
– Interessenvertretung ist ein elementarer Bestandteil in einer Demokratie, da durch
Lobbying Fachinformationen an die Politik übermittelt werden. Wie alle anderen
gesellschaftlichen Akteure formuliert auch British American Tobacco Deutschland seine
Interessen und Erwartungen an die Politik
Laufend
Laufend
Februar 2007,
Umsetzung des
Maßnahmenkatalogs geplant
für 2007
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15_ Einleitung
16_ Jugendschutz und Kommunikation für Tabakprodukte
20_ Zusatzstoffe und Verbraucherinformation
24_ Illegaler Cigarettenhandel
26_ Harm Reduction: Mögliche Maßnahmen zur Reduzierung des mit dem Rauchen verbundenen Risikos
28_Rauchen in der Öffentlichkeit
31_Mitarbeiter fördern – Leistung anerkennen
32_Gesellschaftliches Engagement: Die Stiftung für Zukunftsfragen
02
THEMEN DER
STAKEHOLDER
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Themen der Stakeholder_ 15
VERANTWORTUNGSVOLL HANDELN
Im Rahmen des Social Reporting Prozesses tritt British American Tobacco Deutschland
regelmäßig mit einer Vielzahl von Stakeholdern in den Dialog, um auf Informationswünsche und Erwartungen einzugehen und gemeinsam die aktuellen Probleme
anzugehen – sei es im Bereich des Jugend- und Nichtraucherschutzes, der Minimierung
der mit dem Rauchen verbundenen gesundheitlichen Risiken oder der Bekämpfung
des Cigarettenschmuggels. Auf diese Weise setzt das Unternehmen innerhalb der
Tabakbranche in Deutschland Zeichen und etabliert sich als verlässlicher Partner.
Verantwortungsvoll zu handeln ist ein zentrales Element der strategischen Unternehmensführung von British American Tobacco Deutschland und wird auch innerhalb
des Unternehmens gefördert und praktiziert. Darüber hinaus engagiert sich der
Cigarettenhersteller im Rahmen seines Corporate Social Investment Programms
intensiv in der Förderung von Bildung und Wissenschaft.
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JUGENDSCHUTZ UND
KOMMUNIKATION FÜR TABAKPRODUKTE
Rauchen unter 18 Jahren gehört verboten. Diese Position vertritt British
American Tobacco Deutschland und
engagiert sich seit vielen Jahren konsequent für den Jugendschutz. Daher
unterstützt das Unternehmen ausdrücklich die Pläne der Politik, das Mindestalter für den Erwerb von Tabakprodukten auf 18 Jahre anzuheben.
Tabakprodukte sind legale Genussmittel, die ausschließlich Erwachsenen vorbehalten sein müssen. Denn nur mündige und informierte Konsumenten
können eigenverantwortlich die gesundheitlichen Risiken abwägen und
sich bewusst für das Rauchen oder
Nichtrauchen entscheiden.
Der Jugendschutz hat eine lange Tradition bei British American Tobacco in
Deutschland. Bereits seit rund 40 Jahren
engagiert sich das Unternehmen gegen
den Tabakkonsum von Jugendlichen und
hat diesbezüglich eine Vielzahl von Maßnahmen durchgeführt (siehe auch Seite
12). In seinen Geschäftsleitlinien hat sich
British American Tobacco Deutschland
dazu verpflichtet, seine Produkte verantwortungsvoll zu vermarkten und ganz
gezielt nur erwachsene Raucher anzusprechen. Demzufolge lehnt das Unternehmen ausdrücklich den Verkauf von
Cigaretten an Jugendliche und den
Tabakkonsum durch Minderjährige ab.
Doch wo beginnt die Verantwortung
eines Tabakunternehmens und wo stößt
sie an ihre Grenzen? Steht die Cigarettenindustrie in der Hauptverantwortung, um
zu verhindern, dass Kinder und Jugendliche rauchen? Um diese zentralen Fragen
drehte sich auch die Dialogveranstaltung
zum Thema Jugendschutz im Jahr 2006.
Nach Ansicht von British American
Tobacco Deutschland umfassen die Aktivitäten zum Jugendschutz grundsätzlich
drei Bereiche: Marketing und Werbung,
die Erhältlichkeit von Cigaretten im Handel
sowie Prävention und Aufklärung. Allerdings kann ein Tabakunternehmen nicht
in allen drei Bereichen in gleichem Maße
Einfluss ausüben oder gar eine glaubwürdige Führungsrolle übernehmen.
Freiwillige Selbstbeschränkung
bei Marketing und Werbung
Im Hinblick auf Marketing und Werbung
sieht British American Tobacco Deutschland die Tabakindustrie uneingeschränkt
in der Verantwortung. Daher hatte sich
das Unternehmen bereits in den 1960er-
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Jugendschutz_ 17
Das Auto ist keine Smoker’s Lounge.
Ein Anzeigenmotiv von
British American Tobacco Deutschland.
Jahren für freiwillige Werbebeschränkungen in Deutschland eingesetzt. Infolge
dieser Selbstverpflichtungen hat die Tabakbranche in Deutschland bereits seit vielen
Jahren (auch vor Inkrafttreten des Printwerbeverbots) auf Werbung in Jugendzeitschriften, Sportstätten, in der Nähe
von Schulen und anderen Einrichtungen
für Jugendliche sowie auf öffentlichen
Verkehrsmitteln verzichtet. Die Einhaltung
dieser Regelungen wird streng kontrolliert
und Verstöße werden von einem unabhängigen Schiedsgericht mit Geldbußen
in zum Teil sechsstelliger Höhe geahndet.
Darüber hinaus führt British American
Tobacco Deutschland regelmäßig eigene
Kontrollen durch, unter anderem durch
Mediaanalysen und Überprüfungen des
Abstands von Werbeplakaten zur nächsten Schule. Zusätzlich initiierte die
„Wenn BAT erklärt, man wolle sich bei Jugendlichen unter 18 Jahren
zurückhalten, ist das nur ein passiver Ansatz. Erforderlich ist aber die
Überlegung, wie man die Jugendlichen stark machen kann.“
(Aussage eines Vertreters einer Jugendorganisation auf der Dialogveranstaltung im September 2006)
British American Tobacco Gruppe 2001
gemeinsam mit Philip Morris und Japan
Tobacco die Internationalen Marketingstandards, die global gültige Richtlinien
bezüglich der Werbung festschreiben.
Auch im Internet hat sich British
American Tobacco freiwillige Beschränkungen auferlegt und als erstes Tabakunternehmen in Deutschland ihre Markenseiten Anfang 2005 mittels des eigens
entwickelten Altersverifizierungssystems
CHEKX für Nutzer unter 18 Jahren ge-
sperrt. Jeder Nutzer muss sich mit Name,
Postadresse, E-Mail-Adresse, Geburtsdatum und Personalausweisnummer registrieren. Durch ein umfassendes Prüfsystem erhalten nur erwachsene Raucher
mit Wohnsitz in Deutschland Zugang
zu den Markenseiten. Die Kommission
für Jugendmedienschutz in Deutschland
hatte das System geprüft und dem Unternehmen „Rechtssicherheit für die
Markenkommunikation im Internet“
zugesprochen.
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DREI VERANTWORTUNGSBEREICHE IM JUGENDSCHUTZ
Aufgaben,
die einzig
in den
Aufgabenbereich
des Unternehmens
fallen
z.B. Markenwerbung
Aufgaben,
die das
Unternehmen
nur in
Kooperation
mit anderen
wahrnehmen
kann
Aufgaben,
die andere
wahrnehmen müssen,
z.B. Politik, Eltern,
Schulen
z.B. Prävention und
Aufklärung
z.B.
Erhältlichkeit von
Cigaretten
Wir vertreten den Standpunkt, dass Minderjährige keine Tabakprodukte konsumieren sollten.
Da die Markenseiten nur erwachsenen deutschen Rauchern offenstehen, vertritt British American Tobacco die Auffassung, dass ihr Betrieb im Einklang mit
der EU-Tabakwerberichtlinie und dem
deutschen Umsetzungsgesetz steht. Allerdings ist in der EU-Tabakwerberichtlinie
der Umfang des Internetwerbeverbots
nicht eindeutig definiert, wodurch das
Unternehmen gezwungen war, die Markenseiten jedenfalls bis zur endgültigen
gerichtlichen Klärung abzuschalten.
haltung des Jugendschutzgesetzes und
der Kommunikation mit den Konsumenten zu unterstützen.
So hat British American Tobacco
Deutschland zum Beispiel die Automatenaufsteller in den vergangenen Jahren bei
der Umstellung der Cigarettenautomaten
auf das Geldkartensystem unterstützt,
unter anderem durch finanzielle Anreize,
die Entwicklung einer speziellen Systemsoftware und Schulungen für die Mitarbeiter der Automatenaufsteller zum
Thema Jugendschutz.
Unterstützung des Handels beim
Jugendschutz
Prävention und Aufklärung
Beim Verkauf von Cigaretten hat British
American Tobacco Deutschland dagegen
nur einen begrenzten Einfluss auf die Verbesserung des Jugendschutzes, denn der
direkte Kontakt zum Kunden erfolgt über
den Handel. Daher arbeitet das Tabakunternehmen mit geeigneten Partnern
zusammen, um den Handel bei der Ein-
Immer wieder, so auch bei der vergangenen Dialogveranstaltung zum Thema
Jugendschutz, wird British American
Tobacco Deutschland von Stakeholdern
aufgefordert, sich bei Präventions- und
Aufklärungskampagnen stärker zu engagieren. Dies lehnt das Unternehmen jedoch aufgrund nationaler und internatio-
naler Erfahrungen ab. „Unsere Unternehmensgruppe hat in der Vergangenheit in
verschiedenen Ländern, so auch in
Deutschland, festgestellt, dass eigene
Jugendschutzprogramme nicht glaubwürdig sind, da uns Präventionskompetenz
abgesprochen wird und unlautere Motive
unterstellt werden“, so Mark Cobben,
Sprecher der Geschäftsführung von
British American Tobacco Deutschland.
Selbst die finanzielle Unterstützung
von Präventionskampagnen anderer Organisationen und Einrichtungen stößt in
der Öffentlichkeit auf Kritik. So ist das
Bundesgesundheitsministerium unter
Druck geraten, weil es für eine fünfjährige Jugendschutzkampagne Geld von
der Cigarettenindustrie erhalten hat. Im
Rahmen einer Vereinbarung zwischen dem
Verband der Cigarettenindustrie (VdC)
und dem Bundesgesundheitsministerium
stellten die Tabakunternehmen in
Deutschland von 2002 bis 2007 insgesamt
11,8 Millionen Euro zur Finanzierung von
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Jugendschutz_ 19
„Es liegt nicht in der Verantwortung der Industrie, Gesundheitskampagnen zu finanzieren. [...]
Prävention ist nicht Aufgabe der British American Tobacco, sondern letztlich eine Verpflichtung der
(Aussage eines Lehrervertreters auf der Dialogveranstaltung im September 2006)
Gesellschaft und der Politik.“
Programmen zur Verfügung, die Kinder
und Jugendliche bestärken und unterstützen, nicht mit dem Rauchen anzufangen.
Auf die konkrete Verwendung der Gelder
und auf die Inhalte der Maßnahmen hatten die Unternehmen keinen Einfluss.
Aufgrund der nationalen und internationalen Erfahrungen wird British
American Tobacco Deutschland in Zukunft
weder eigene Präventionsmaßnahmen
für Kinder und Jugendliche durchführen
noch Kampagnen Dritter finanziell unterstützen. „Wir überlassen dies anderen
Organisationen, die in der Öffentlichkeit
glaubwürdiger und damit effektiver
agieren können, als es ein Cigarettenunternehmen vermag“, so Cobben. Um
Interessierten den Zugang zu solchen
Organisationen zu erleichtern, wird das
Unternehmen auf seiner Internetseite
www.bat.de eine Liste von Webadressen
einstellen.
Auch die überwiegende Mehrheit
der Dialogteilnehmer sah Präventionsund Aufklärungskampagnen nicht im
Verantwortungsbereich eines Tabakunternehmens. „Es liegt nicht in der Verantwortung der Industrie, Gesundheitskampagnen zu finanzieren. [...] Prävention ist nicht Aufgabe der British
American Tobacco, sondern letztlich eine Verpflichtung der Gesellschaft
und der Politik“, konstatierte ein Lehrervertreter. Denn die Tatsache, dass immer
mehr Kinder und Jugendliche rauchen,
sei ein gesamtgesellschaftliches Problem.
Bei dessen Lösung stehen neben Politik
und Schule insbesondere die Eltern in der
Pflicht. Vorbildliches Verhalten der Eltern
und die Erziehung von Kindern zu starken
Persönlichkeiten, die Gruppenzwängen
widerstehen können, sind die elementare
Grundlage für einen effektiven Jugendschutz.
Daher wird British American Tobacco
Deutschland sich auch künftig auf Maßnahmen konzentrieren, die sich an Er-
wachsene richten. So wird die seit 2005 in
Kooperation mit dem Automobilclub von
Deutschland (AvD) laufende Kampagne
„Rücksicht – kommt gut an!“ auch 2007
fortgesetzt. Sie appelliert an alle Autofahrer, auf das Rauchen im Auto zu verzichten, wenn Kinder mitfahren.
KONTROLLE DER
AUTOMATENUMSTELLUNG
Im Januar 2007 trat die gesetzliche Vorschrift zur Altersüberprüfung an Cigarettenautomaten in Kraft. British American
Tobacco Deutschland sieht sich bei der Unterstützung und
gegebenenfalls Kontrolle des Handels bezüglich der Umsetzung dieses Gesetzes klar in der Verantwortung.
Deshalb hatte das Unternehmen die Automatenaufsteller
bei der Einführung des Geldkartensystems maßgeblich unterstützt.
Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen alle Automatengroßhändler schriftlich aufgefordert, zu versichern, ihre Automaten fristgerecht auf Geldkarten mit Altersnachweis umzustellen. Um sicherzugehen, dass diese Frist tatsächlich eingehalten
wurde, hat British American Tobacco Deutschland Anfang 2007
deutschlandweite systematische Kontrollen durchgeführt. Dabei
wurden in Einzelfällen Automaten entdeckt, die noch nicht auf
das jugendsichere System umgestellt waren.
In diesen Fällen wurde der Aufsteller aufgefordert, den
Automaten umgehend umzurüsten. Wenn dieser Aufforderung
innerhalb einer gesetzten Frist nicht nachgekommen wurde,
wurde die Belieferung des Kunden so lange eingestellt, bis dieser
nachweislich alle Automaten umgerüstet hatte.
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Zusatzstoffe in Tabakprodukten:
infolge der öffentlichen Forderung nach mehr
Transparenz und Aufklärung ein Schwerpunktthema
der Unternehmenskommunikation 2006.
ZUSATZSTOFFE UND
VERBRAUCHERINFORMATION
Als Ergebnis eines Stakeholder-Dialogs hat
British American Tobacco Deutschland die
Tabakzusatzstoffe im Jahr 2006 zu einem
Schwerpunktthema der Unternehmenskommunikation gemacht. Ziel war es, umfassende
Transparenz über die Verwendung von Zusatzstoffen zu schaffen und mit interessierten
Konsumenten sowie Stakeholdern in einen
aktiven Dialog zu treten. In einem ersten
Schritt wurden eine Broschüre und ein neuer
Webauftritt zur Verbraucherinformation veröffentlicht sowie Workshops für verschiedene
Interessengruppen in Berlin und Brüssel
durchgeführt.
Mit diesen Kommunikationsmaßnahmen
stellt sich die deutsche British American Tobacco
der Kritik der Stakeholder über mangelnde Verbraucherinformation und bezieht Stellung zu
vielfach geäußerten Vorwürfen im Hinblick auf
die Verwendung von Zusatzstoffen. Bei der Dia-
logveranstaltung im Jahr 2005 hatte sich gezeigt, dass die öffentliche Diskussion zu diesem
Thema von vielen Missverständnissen geprägt
ist und Unklarheit darüber herrscht, welche
Zusatzstoffe tatsächlich in Cigaretten enthalten
sind und warum sie verwendet werden. Die
Stakeholder hatten dem Tabakunternehmen
damals unter anderem vorgeworfen, dass bestimmte Zusatzstoffe nur eingesetzt würden,
um die Sucht erzeugende Wirkung zu verstärken und insbesondere Kindern und Jugendlichen den Einstieg ins Rauchen zu erleichtern.
British American Tobacco Deutschland räumte
ein, dass die Tabakindustrie es in der Vergangenheit versäumt habe, umfassend über Art und
Verwendungszweck von Zusatzstoffen zu informieren und aufzuklären. Die Veröffentlichung
von Listen mit allen verwendeten Stoffen im
Internet (www.bat-ingredients.com) sei nicht
ausreichend gewesen. Mit einer aktiveren, klareren
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Zusatzstoffe und Verbraucherinformation_ 21
CIGARETTEN:
MEHR ALS NUR TABAK?
Was ist drin und warum? Unter dieser Leitfrage hat British American
und zielgruppengerechteren Kommunikation
will die deutsche British American Tobacco
mehr Transparenz schaffen.
Workshops für Politiker und
Nichtregierungsorganisationen
Tobacco Deutschland eine Vielzahl von Fragen und Antworten
über die Verwendung von Zusatzstoffen zusammengestellt und in
der Broschüre „CIGARETTEN: Mehr als nur Tabak?“ veröffentlicht.
Die Publikation ist als Einstieg in die komplexe Thematik der Zusatzstoffe zu verstehen, um der interessierten allgemeinen Öffentlichkeit einen verständlichen Überblick zu geben.
Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen erstmals Produktworkshops für Vertreter aus Politik,
Verbänden und Nichtregierungsorganisationen
in Berlin und Brüssel durchgeführt. Ziel dieser
Veranstaltungen war es, öffentlichen Entscheidern und Meinungsbildnern umfangreiche Fakten
und Informationen zur Verfügung zu stellen
sowie als offener und kompetenter Ansprechpartner in die öffentliche Diskussion über Tabakprodukte und Zusatzstoffe einzutreten. Die Workshop-Teilnehmer erhielten einen umfassenden
Einblick in den gesamten Herstellungsprozess
von Tabakprodukten – vom Tabakanbau über
Sie erläutert ausführlich die einzelnen Bestandteile von Cigaretten,
die unterschiedlichen Arten von Zusatzstoffen und ihre Funktionen
sowie die gesetzlichen Regelungen für ihre Verwendung. Dabei
gibt sie unter anderem Antworten auf kritische Fragen wie „Sind
Zusatzstoffe gesundheitsschädlich und machen sie abhängig?“,
„Verstärken Zusatzstoffe die Wirkung von Nikotin?“ und „Werden
Zusatzstoffe eingesetzt, um Cigaretten für Kinder und Jugendliche
attraktiver zu machen?“.
Die 32-seitige Broschüre ist kostenlos erhältlich unter www.bat.de.
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„Bei der Verbrennung aller organischen Stoffe entstehen
gesundheitsschädliche Produkte. Durch die Verwendung von
Zusatzstoffen gibt es keine zusätzliche toxikologische Wirkung.“
(Dr. Bernd Brümmer, ehemaliger Leiter Entwicklung und
Technologie Europa bei British American Tobacco)
Trocknungsverfahren und Eigenschaften der verschiedenen Tabaksorten bis hin zum Blending
von Tabaksorten und zur Verwendung von Zusatzstoffen. Dieses umfassende Informationsangebot stieß durchweg auf positive Resonanz. Bei
allen vier Veranstaltungen entwickelte sich eine
engagierte und konstruktive Diskussion.
Broschürenentwicklung mit
Stakeholder-Input
Unter dem Titel „CIGARETTEN: Mehr als nur
Tabak?“ hat British American Tobacco Deutschland zur Information der breiten Öffentlichkeit
eine Broschüre erarbeitet, die zentrale Fragen
und Vorwürfe über Art, Funktion und gesund-
heitliche Auswirkungen von Zusatzstoffen aufgreift und sachliche Antworten gibt. Bei der
Entwicklung dieses Frage-Antwort-Katalogs hat
das Tabakunternehmen die Meinungen und Erwartungen der Stakeholder aktiv einbezogen.
Den Teilnehmern einer Dialogveranstaltung im
Jahr 2006 wurde ein erster Entwurf zur Diskussion vorgelegt. Die anwesenden Vertreter aus
verschiedenen Interessengruppen begrüßten,
dass British American Tobacco Deutschland in
der Publikation offensiv kritische Fragen aufgreife und sich auf diese Weise der öffentlichen
Diskussion über Zusatzstoffe stelle. Sie warnten
jedoch davor, der Broschüre einen wissenschaftlichen Anstrich zu geben, den sie als allgemeine
Verbraucherinformation nicht erfüllen könne.
In einem kritischen, aber konstruktiven Gespräch wurden die Fragen und Antworten in der
Broschüre, insbesondere zu den möglichen gesundheitlichen Auswirkungen von Zusatzstoffen,
erörtert. Die deutsche British American Tobacco
stellte klar, dass sie nur gesetzlich zugelassene
und umfassend überprüfte Additive verwende.
Alle Tabakzusatzstoffe werden in der eigenen Forschungs- und Entwicklungsabteilung im englischen Southampton umfassend auf ihre Gebrauchsfähigkeit hin überprüft und bewertet.
Da es weltweit keine standardisierten Prüfprozesse gibt, die wissenschaftlich akzeptiert und
von Behörden anerkannt sind, hat die British
American Tobacco Gruppe eigene Prüfstandards
entwickelt. Die Stakeholder forderten jedoch,
sich nicht nur auf Gesetze und derzeit verfügbare
wissenschaftliche Erkenntnisse zu berufen, sondern bei der Verwendung von Zusatzstoffen
stärker nach dem Vorsorgeprinzip (siehe Kasten
S. 23) zu verfahren.
Aufgrund eigener wie externer wissenschaftlicher Erkenntnisse ist die British American
Tobacco Gruppe davon überzeugt, dass Tabakzusatzstoffe in den eingesetzten und rechtlich
zugelassenen Mengen nicht zu einer Erhöhung
des gesundheitlichen Risikos beitragen. Ebenso
wenig werden Zusatzstoffe verwendet, um
Cigaretten für Kinder und Jugendliche attraktiver zu machen. Dies belegen auch internationale
Vergleiche, denn nicht in allen Ländern ent-
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Zusatzstoffe und Verbraucherinformation_ 23
halten Cigaretten Zusatzstoffe. „Während in
Kanada überwiegend Virginia-Blend-Cigaretten
ohne Zusatzstoffe und in den USA AmericanBlend-Produkte mit Zusatzstoffen geraucht werden, sind bezüglich der Häufigkeit von Lungenkrebserkrankungen sowie der Anzahl rauchender
Kinder und Jugendlicher keine relevanten Differenzen feststellbar“, erläuterte Dr. Adrian Payne,
Leiter Corporate Social Responsibility bei British
American Tobacco p.l.c. in London.
Dennoch forderten die Stakeholder, so wenige Zusatzstoffe wie möglich einzusetzen oder
ganz darauf zu verzichten. „Was hindert Sie daran,
die kanadischen Verhältnisse auf den deutschen
Markt zu übertragen? Dann wäre die Diskussion
über Zusatzstoffe beendet“, so die Meinung
eines Vertreters der Krankenkassen. Dieser Punkt
berührt jedoch das Problem der Nachfrage.
British American Tobacco Deutschland bietet –
ebenso wie Mitwettbewerber – Cigaretten
ohne Zusatzstoffe an. Mit einem Marktanteil
von weniger als einem Prozent treffen diese bislang allerdings nur den Geschmack weniger
Raucher.
Auf Basis der Kritik und Anregungen der
Stakeholder hat British American Tobacco
Deutschland im Anschluss an die Dialogveranstaltung die Broschüre überarbeitet und im
September 2006 veröffentlicht. Daran angelehnt wurde auf der Internetseite www.bat.de
unter „Produktinformationen“ ein neuer Bereich
zum Thema Zusatzstoffe eingerichtet.
DAS VORSORGEPRINZIP
Auf das Vorsorgeprinzip wird in der Umwelt- und Gesundheitspolitik
in Europa häufig Bezug genommen. Eine rechtsverbindliche Anwendung dieses Prinzips ist für Lebensmittel gesetzlich vorgeschrieben. Für Tabakerzeugnisse existiert keine vergleichbare
Regelung. Ziel ist es, potenzielle Gefahren für Gesundheit und Umwelt, deren Risiko sich anhand wissenschaftlicher Daten nicht mit
Sicherheit bestimmen lässt, im Voraus zu vermeiden oder weitestgehend zu verringern. Die Anwendung des Vorsorgeprinzips
erfolgt im Rahmen der allgemeinen Risikoanalyse, die außer der
Risikobewertung auch das Risikomanagement und die Information
über die Risiken umfasst.
Nach Auffassung der Europäischen Kommission handelt es
sich bei der Anwendung des Vorsorgeprinzips um eine politische
Entscheidung, die davon abhängt, welches Risikoniveau die Gesellschaft als „akzeptabel“ ansieht. Für den Fall, dass ein dringender
Handlungsbedarf gesehen wird, steht eine breite Palette an Maßnahmen zur Verfügung. Sie reicht von Forschungsprojekten oder
Empfehlungen bis hin zu rechtlich verbindlichen Maßnahmen, wie
beispielsweise einem Vermarktungsverbot oder einem Produktrückruf.
Die eingeleiteten Maßnahmen müssen jedoch bestimmten Grundsätzen entsprechen. So sollten sie
– verhältnismäßig sein und dem angestrebten Schutz der
Gesundheit entsprechen
– diskriminierungsfrei sein
– auf Maßnahmen, die in der Vergangenheit in ähnlichen
Bereichen getroffen wurden, abgestimmt sein (Kohärenzgebot)
– dahin gehend geprüft sein, welche Kosten und welcher Nutzen
mit einem Tätigwerden bzw. Nichttätigwerden verbunden sind
Offene Informationspolitik wird fortgesetzt
– überprüft werden, sobald neue wissenschaftliche Daten vorliegen
Auf Basis des bei der Dialogveranstaltung und
den Workshops gewonnenen StakeholderFeedbacks wird die deutsche British American
Tobacco den eingeschlagenen Weg der offenen
und dialogorientierten Kommunikation rund
um das Produkt fortsetzen. Für das Jahr 2007 ist
unter anderem die Ausweitung des Informationsangebots auf der Website www.bat.de geplant.
So sind Veröffentlichungen zu den Themen Rauchchemie und Messverfahren sowie zur historischen
Entwicklung der Cigarette in den letzten 50 Jahren in Arbeit.
Für British American Tobacco p.l.c. bedeutet das Vorsorgeprinzip
die kontinuierliche Bewertung aller verwendeten Tabakzusatzstoffe,
um sicherzugehen, dass sie das gesundheitliche Risiko nicht erhöhen. Auf Basis aller verfügbaren wissenschaftlichen Daten und
eigener Untersuchungen werden die Stoffe laufend auf ihre gesundheitlichen und toxikologischen Wirkungen im verbrannten
und unverbrannten Zustand untersucht. Tabakzusatzstoffe, bei
denen nach heutigen Erkenntnissen der Verdacht auftritt, dass sie
das gesundheitliche Risiko des Tabakkonsums erhöhen könnten,
werden nicht mehr eingesetzt. So verzichtet das Unternehmen
beispielsweise seit Jahren auf die vielfach kritisierten Ammoniumverbindungen – obwohl die gesetzlich zugelassen sind.
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EIN EUROPA, VIELE PREISE.
Island
€ 6,37
Schweden
€ 4,82
Finnland
€ 4,10
Norwegen
€ 8,38
Russland
€ 0,87
Estland
€ 1,73
Lettland
€ 1,06
Dänemark
€ 4,23
Unter € 1,00
Litauen
€ 1,27
Irland
€ 7,05
€ 1,00 – € 1,99
Großbritannien
€ 7,88
€ 2,00 – € 2,99
€ 3,00 – € 3,99
Weißrussland
€ 0,93
Niederlande
€ 4,00
Belgien
€ 4,00
€ 4,00 – € 4,99
Polen
€ 1,78
Deutschland
€ 4,71
Ukraine
€ 0,61
Tschechien
€ 2,17
Luxemburg
€ 3,50
€ 5,00 – € 6,99
Frankreich
€ 5,00
Über € 7,00
Österreich
€ 3,80
Schweiz
€ 3,91
Slowenien
€ 2,50 Kroatien
€ 2,65
(Preise in € für 20 Cigaretten*
des gehobenen Preissegments)
* Durchschnittspreise im Januar
2007
Andorra
€ 1,90
Portugal
€ 3,15
Slowakei
€ 2,38
Moldawien
€ 0,70
Ungarn
€ 2,24
Rumänien
€ 1,21
Serbien
€ 1,01
Italien
€ 4,00
Spanien
€ 2,95
Bulgarien
€ 2,30
Albanien
€ 1,48
Türkei
€ 2,30
Griechenland
€ 2,80
Zypern
€ 3,89
Malta
€ 3,61
(Grafik: British American Tobacco Deutschland, Zahlen: Verband der Cigarettenindustrie, Stand: Januar 2007)
ILLEGALER CIGARETTENHANDEL
Cigarettenschmuggel und Produktpiraterie bedrohen Wirtschaft und Gesellschaft. Rund jede vierte Cigarette in
Deutschland ist nicht mehr hier versteuert. Schätzungsweise zwei Drittel davon
sind Schmuggelware, ein erheblicher
Anteil davon minderwertige Produktfälschungen. Die volkswirtschaftlichen Folgen sind fatal: finanzielle Einbußen für
Staat und Wirtschaft in Milliardenhöhe,
die Vernichtung von Arbeitsplätzen zugunsten der organisierten Kriminalität
sowie zusätzliche Gesundheitsrisiken für
Konsumenten. British American Tobacco
Deutschland möchte auch bei der Lösung
dieses Problems seinen Beitrag leisten.
Vor diesem Hintergrund fand im Februar
2007 eine Dialogveranstaltung mit hochrangigen Fachleuten unter anderem von
Zollkriminalamt, Oberfinanzdirektion,
Polizei, Staatsanwaltschaft, Politikern,
Markenartikelunternehmen und den
wichtigsten betroffenen Verbänden in
Berlin statt.
In den letzten beiden Jahren verzeichneten Industrie und Handel Verluste in
Höhe von insgesamt rund 1,3 Milliarden
Euro. „Geschmuggelte Cigaretten müssen
transportiert und verkauft werden. Das
heißt, dass Arbeitsplätze bei Industrie und
Handel zwar verloren gehen, dass sie aber
in der organisierten Kriminalität wieder entstehen“, so Sven Moryson, Anti-Illicit Trade
Manager von British American Tobacco
Deutschland, bei der Dialogveranstaltung.
Schon heute handelt es sich bei der
Mehrheit aller beschlagnahmten Cigaretten
um minderwertige Fälschungen. Laut
Zollkriminalamt waren zwei Drittel aller
Cigaretten, die 2005 und 2006 in
Deutschland beschlagnahmt wurden, Produktfälschungen. Eine alarmierende Ent-
wicklung – nicht nur in wirtschaftlicher
Hinsicht. Denn laut Bundesfinanzministerium stellt das Rauchen gefälschter Produkte
ein noch höheres gesundheitliches Risiko
dar als der Konsum legaler Cigaretten.
Nach Erkenntnissen britischer Zollbehörden wiesen untersuchte gefälschte Cigaretten 160 Prozent mehr Kondensat, 133
Prozent mehr Kohlenmonoxid und 80 Prozent mehr Nikotin auf als die Originalprodukte.
Schmuggel durch Tabaksteuererhöhungen künstlich geschaffen
Als Hauptursache für den explodierenden
illegalen Cigarettenhandel sahen die Dialogteilnehmer die massiven Tabaksteuererhöhungen der letzten Jahre. Seit November
2001 wurde die Steuer auf Tabakwaren
schrittweise um insgesamt über 70 Prozent
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Illegaler Cigarettenhandel_25
„Geschmuggelte Cigaretten müssen transportiert und verkauft werden. Das heißt, dass Arbeitsplätze bei
Industrie und Handel zwar verloren gehen, dass sie aber in der organisierten Kriminalität wieder entstehen.“
(Sven Moryson, Anti-Illicit Trade Manager bei British American Tobacco Deutschland)
angehoben. Im gleichen Zeitraum sanken
laut Statistischem Bundesamt die realen
Nettolöhne um rund 7 Prozent. Ein Mitglied einer Bundestagsfraktion fasste die
Folgen der Tabaksteuererhöhung auf der
Dialogveranstaltung wie folgt zusammen:
„Der Staat nimmt weniger ein. Die Gesundheitsschädigungen sind in der Prognose
schlimmer und die Kriminalität nimmt zu.
Das sind Argumente, die dafür sprechen,
hier etwas zu verändern.“
So ist, nach Untersuchungen des Verbands der Cigarettenindustrie (VdC), der
Konsum von in Deutschland versteuerten
Cigaretten seit 2002 um rund ein Drittel
auf 93,2 Milliarden Stück im Jahr 2006 zurückgegangen. Gleichzeitig stieg der Anteil
unversteuerter Cigaretten um 70 Prozent
auf 24 Milliarden Stück. Für 2007 rechnen
Experten mit einem weiteren sprunghaften
Anstieg auf schätzungsweise 30 Milliarden
Stück. Dann wäre jede vierte in Deutschland
gerauchte Cigarette nicht hier versteuert.
Die Prognose basiert auf der Annahme, dass
die Mehrwertsteuererhöhung und das
Auslaufen der einst steuerbegünstigten
Steckcigaretten in Deutschland sowie der
EU-Beitritt von Rumänien und Bulgarien
und die dadurch bedingte Vergrößerung
der EU-Außengrenze nach Osteuropa den
illegalen Handel weiter stärken werden. Dies
wird vor allem zulasten der heimischen
Wirtschaft, des Staates und der Konsumenten gehen.
Das einhellige Fazit aller Dialogteilnehmer: Die Tabaksteuer hat ihre Lenkungswirkung verfehlt. So haben die massiven
Erhöhungen weder zu einem wesentlich
sinkenden Tabakkonsum noch zu Steuer-
mehreinnahmen geführt. Allein 2005 und
2006 entgingen dem Staat insgesamt
rund 7,2 Milliarden Euro. Folglich müsste
die Tabaksteuer reduziert (ähnlich wie in
Dänemark bereits geschehen) und das
Steuergefälle in der Europäischen Union
beseitigt werden.
Energische Maßnahmen erforderlich
Um effektiv gegen den sogenannten
Ameisenschmuggel und die organisierte
Kriminalität vorgehen zu können, sind
nach Ansicht der Stakeholder mindestens
energische Maßnahmen – auch auf politischer Ebene – dringend erforderlich. Denn
sowohl Polizei und Zoll als auch Justiz
stoßen zunehmend an ihre Grenzen.
Gemeinsam erarbeiteten die Stakeholder bei der Dialogveranstaltung einen
Katalog dieser dringend erforderlichen
Maßnahmen, zu denen insbesondere die
folgenden gehören:
➝ Verschiebung der FreimengenErhöhung für sämtliche zwölf neuen EUMitgliedsstaaten, insbesondere für Polen
und Tschechien, bis diese Länder ihr
Tabaksteuerniveau auf den EU-Standard
gebracht haben. In einer zweiten Stufe
sollte eine allgemeine Reduzierung der
Freimengen auf 25 Cigaretten vorgenommen werden. Eine solche Beschränkung
hat Österreich bereits erfolgreich eingeführt. In Verbindung mit verschärften
Kontrollen und einer intensiven Abschreckungskampagne der Wirtschaftskammer
und der „Kronen Zeitung“ über
„Gefälschte und hochgiftige MafiaTschicks“ konnte der Anteil unversteuerter
Cigaretten dort von 18 Prozent 2005 auf
13 Prozent 2006 gesenkt werden.
➝ Verstärkte Kontrollen hinter den
Grenzen zu Polen und Tschechien, da
rund zwei Drittel der nicht versteuerten
Cigaretten aus Polen, der Ukraine und
Tschechien kommen. Ungarn hat eine solche „Steuerkontrolle“ einen Meter hinter
seiner Grenze zu Rumänien mit Wirkung
zum 1. Januar 2007 eingeführt.
➝ Konsequenteres Vorgehen gegen
Schmuggler kleinerer Mengen durch die
Einführung von sofort vollstreckbaren
Strafmaßnahmen. In Ungarn konnte durch
solche Maßnahmen im vergangenen Jahr
die Einfuhr von unversteuerten Cigaretten
halbiert werden. Alle Grenzgänger aus
der Ukraine werden intensiv kontrolliert.
Bei Überschreitung der erlaubten Freimenge muss an Ort und Stelle eine Geldbuße in Höhe des dreifachen Verkaufspreises bezahlt werden. Ist dies nicht
möglich, wird das benutzte Kraftfahrzeug,
unabhängig von den Eigentumsverhältnissen, unmittelbar als Pfand beschlagnahmt.
➝ Personelle und sachliche Verstärkung
der Strafverfolgungsbehörden, bundesweite Vernetzung der Ermittlungsbehörden
sowie die Einführung der Telekommunikationsüberwachung bei Verdacht des gewerbs- oder bandenmäßigen Schmuggels.
➝ Einführung einer Mindestbeschauquote
von 5 Prozent an deutschen Häfen.
➝ Verstärktes Einwirken der Bundesregierung auf Tschechien, die Ukraine und
China, gegen Markenpiraterie vorzugehen.
Denn in diesen drei Ländern werden massiv
gefälschte Cigaretten hergestellt.
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TABAKSTEUERERHÖHUNG UND IHRE FOLGEN
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
Tabaksteuerentwicklung 1
(in €/20 Cigaretten)
1,63
1,83
2,02
2,26
2,53*
2,75
2,75
2,79
Tabaksteueraufkommen
(in Mrd. €) 1
12,1
13,8
14,1
13,6
14,3
14,2
14,1
Konsum versteuerter Cigaretten
(in Mrd. Stück) 2
141,0
143,4
134,4
113,6
96,9
93,2
92,1
Konsum unversteuerter Cigaretten
(in Mrd. Stück) 2
15,2
14
14,4
16,6
18,4
24,1
30
1.932
199
205
2.465
233
243
3.036
297
337
4.259
353
379
5.666
491
561
Finanzielle Verluste durch unversteuerte Cigaretten
(in Mio. €) 2
Staat 3
1.638
1.720
Handel
204
195
Industrie
206
202
* Ab 01. 12. 04.
)Zahlen des Bundesfinanzministeriums.
1
➝ Bessere Absicherung der EU-Außengrenzen in Osteuropa. Da rund jede fünfte
unversteuerte Cigarette aus der Ukraine
kommt, sollten die Bundesregierung und
die EU stärker insbesondere auf Polen
)Berechnungen von British American Tobacco Deutschland (2007: Prognosen).
2
und die Slowakei einwirken, ihre Grenzen
zu diesem Land besser abzusichern.
British American Tobacco Deutschland
regte darüber hinaus an, dem Beispiel
Österreichs folgend eine gemeinsame
3
)Tabak-, Umsatz- und Körperschaftssteuer.
Kampagne mit Industrie, Handel und
Ministerien zu entwickeln, die deutsche
Konsumenten vor dem Erwerb von geschmuggelten und gefälschten Cigaretten
abschreckt.
HARM REDUCTION:
Mögliche Maßnahmen zur Reduzierung des mit dem Rauchen verbundenen Risikos
Der Konsum von Tabakerzeugnissen
ist mit echten und ernst zu nehmenden
Risiken verbunden. Die Minderung
dieser Risiken durch diesbezügliche
Produktinnovationen ist nicht nur ein
fester Bestandteil der Strategie der
British American Tobacco Gruppe, sondern auch ein wesentlicher Faktor für
einen nachhaltigen Geschäftserfolg.
Die British American Tobacco Gruppe
arbeitet inzwischen schon viele Jahre an
Forschungsprojekten zur Entwicklung
weniger riskanter Tabakerzeugnisse und
sucht fortlaufend den Dialog mit
Gesundheits- und Aufsichtsbehörden
sowie unabhängigen Wissenschaftlern.
Da der Rauch bzw. die beim Verbrennungsprozess entstehenden Rauchin-
haltsstoffe für potenzielle gesundheitliche Schäden verantwortlich gemacht
werden, verfolgt British American
Tobacco p.l.c. einen zweigleisigen Forschungsansatz. „Wir wollen zum einen
Wege finden, um in unserem gesamten
Markenportfolio den Einfluss von Teer
und toxischen Stoffen auf den Menschen
zu verringern. Zum anderen arbeiten
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Harm Reduction_ 27
„Ich verstehe nicht, warum Snus in der EU außer in Schweden nicht auf den Markt gebracht werden darf.
[...] Der Verbraucher ist nur nicht richtig informiert.“
(Aussage eines Vertreters einer Verbraucherschutzorganisation)
wir intensiv an der Entwicklung rauchfreier Tabakprodukte“, erläuterte Dr.
Adrian Payne, Leiter Corporate Social
Responsibility bei British American
Tobacco p.l.c., im Rahmen einer Dialogveranstaltung in Berlin im vergangenen
Jahr.
Rauchfreie Tabakprodukte –
„Swedish-Style Snus“
In Schweden hat sogenannter SwedishStyle Snus, ein rauchfreies Tabakerzeugnis, das unter die Oberlippe geschoben
wird, bereits eine lange Tradition.
Die British American Tobacco Gruppe
ist das erste Unternehmen, das SnusProdukte unter dem Dach etablierter
Cigarettenmarken vertreibt. Snus-Produkte werden in Schweden äußerst
erfolgreich unter der Marke Lucky Strike
vermarktet und wurden 2005 mit den
Markennamen Peter Stuyvesant und
Lucky Strike in Südafrika eingeführt.
„Wir hoffen, dass die Verwendung etablierter Cigarettenmarken mehr Verbraucher dazu anregen wird, das neue
Produkt auszuprobieren“, so Payne.
Die insgesamt recht positive Reaktion der Verbraucher und der Vertreter
staatlicher Gesundheitsbehörden veranlasste die British American Tobacco
Gruppe dazu, es nicht bei ihrer Vermarktung in Schweden und ihrer Erfahrung
in Südafrika zu belassen, sondern auch
in Norwegen aktiv zu werden und ein
Pilotprojekt in Japan zu starten. Darüber
hinaus wurde in Southampton, Großbritannien, eine spezielle Forschungsabteilung für diese Tabakprodukte ein-
gerichtet. In der Europäischen Union
sind Snus-Produkte, mit Ausnahme von
Schweden, seit 1992 mit der Begründung verboten, dass sie Kinder und
Jugendliche zum Konsum von Tabakerzeugnissen verleiten und der Sorge, dass
sie Mundhöhlenkrebs fördern könnten.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO)
lehnt ferner die Verwendung von SnusProdukten als Methode zur Risikoverminderung ab, da sie die Ansicht vertritt,
dass sie einerseits die derzeitigen Bemühungen, das Rauchen aufzugeben ,
untergraben, und andererseits Menschen
vom Konsum rauchfreien Tabaks zum
Rauchen bringen könnten – das sogenannte Argument der Einstiegsdroge.
Allerdings zeigt die 2005 vom schwedischen Gesundheits- und Sozialwesen
(Socialstyrelsen) durchgeführte Studie
über die nationale Volksgesundheit in
Schweden auf, dass vier von fünf Rau-
chern Snus als Methode gewählt haben,
das Rauchen aufzugeben.1 Im selben
Bericht wird das Thema der Einstiegsdroge ins rechte Licht gerückt und die
Daten haben ergeben, dass „für jeden
Snus-Konsumenten, der mit dem Rauchen beginnt, vier Raucher mithilfe von
Snus den Ausstieg schaffen”. Dr. Adrian
Payne erklärt: „Wir müssen mit Aufsichtsbehören, Wissenschaftlern und Vertretern des öffentlichen Gesundheitswesens
konstruktiv zusammenarbeiten, um
Standards zu erarbeiten, wie neue Entwicklungen hinsichtlich ihrer Risikominderung zu bewerten sind. Ebenso wichtig
ist die Kommunikation mit den Verbrauchern. Es muss ihnen klar werden, dass
auch risikoärmere Tabakprodukte noch
ein Gefährdungspotenzial aufweisen.“
Relevante öffentlich zugängliche Studien
finden Sie unter www.bat.com.
Snus – rauchfrei und risikoärmer
Snus-Produkte bestehen aus gemahlenen Tabakblättern, Wasser, Salz, Feuchthaltemitteln und in der Regel
auch Aromastoffen. Swedish-Style Snus wird in einem einzigartigen, der Pasteurisierung ähnlichen Verfahren
hergestellt. Das Erhitzungsverfahren mindert die Bildung tabakspezifischer, potenziell krebserregender
Nitrosamine, die in einigen anderen Arten rauchfreier Tabakerzeugnisse in relativ hohen Konzentrationen vorliegen. Snus wird in loser Form oder verpackt in einem kleinen Beutel unter die Oberlippe geschoben. Im Gegensatz zu Kautabak wird Snus weder gekaut noch gelutscht. In Schweden sind Snus-Produkte bereits seit Jahrzehnten auf dem Markt und haben einen Anteil von 55 Prozent am Gesamtabsatz von Tabakprodukten. Rund
23 Prozent der schwedischen Männer konsumieren regelmäßig Snus-Produkte und weniger als 13 Prozent
aller Männer rauchen. Mit der steigenden Verwendung von Snus ist der Cigarettenkonsum zurückgegangen.
Langzeitstudien haben ergeben, dass die Sterblichkeitsrate in Bezug auf Lungenkrebs in Schweden die niedrigste
in ganz Europa ist, und auch die Anzahl der Todesfälle durch Mundhöhlenkrebs zählt europaweit zu den
niedrigsten. Rauchfrei ist nicht gleichzusetzen mit gesundheitlich unbedenklich. Allerdings sind unabhängige
Forschungsinstitute wie das Royal College of Physicians in Großbritannien zu dem Schluss gelangt, dass SwedishStyle Snus wesentlich weniger Gesundheitsschäden verursacht als Cigaretten.2
1
2
) „Folkhälsorapport 2005“ (2005 Report on Public Health; siehe www.socialstyrelsen.se).
) „Protecting smokers, saving lives“, Tobacco Advisory Group of the Royal College of Physicians, 2002 (siehe www.rcplondon.ac.uk).
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„Bistro-Restaurant Einstein“ in Wedel mit eingebauter Ventilationsanlage.
RAUCHEN IN DER ÖFFENTLICHKEIT
British American Tobacco Deutschland respektiert die Interessen aller. Daher spricht sich
das Unternehmen ausdrücklich für einen
besseren Schutz von Nichtrauchern in öffentlichen Räumen aus. Allerdings setzt das
Unternehmen weniger auf gesetzliche
Rauchverbote als vielmehr auf freiwillige
Maßnahmen und technische Lösungen, die
die Interessen von Nichtrauchern und Rauchern in Einklang bringen.
An Orten, an denen Menschen sich nicht
freiwillig aufhalten, zum Beispiel in Krankenhäusern und Schulen, befürwortet British
American Tobacco Deutschland ein grundsätzliches Rauchverbot. In allen anderen öffentlichen Bereichen plädiert das Unternehmen für
interessensgerechte Maßnahmen in Form von
räumlich abgetrennten Raucher- und Nichtraucherzonen sowie einer Verbesserung der Luftqualität durch moderne Lüftungsysteme. Ob
Bahnhöfe, Züge oder Behörden – die erhebliche
Ausweitung rauchfreier Zonen in Bereichen
des öffentlichen Lebens hat in den vergangenen
Jahren eindeutig gezeigt, dass die Durchsetzung
des Nichtraucherschutzes über das Hausrecht
auch auf freiwilliger Basis funktioniert.
Aktive Unterstützung der
DEHOGA-Vereinbarung
British American Tobacco Deutschland spricht
sich eindeutig gegen ein Rauchverbot in der
Gastronomie aus und unterstützt die freiwillige
Selbstverpflichtung zwischen dem Deutschen
Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) und
dem Bundesgesundheitsministerium für die
schrittweise Einführung von Nichtraucherzonen.
Um dieses Ziel zu erreichen, hatte British
American Tobacco Deutschland gemeinsam
mit dem DEHOGA und weiteren Tabakunternehmen in Deutschland die Initiative „Sie
haben die Wahl“ ins Leben gerufen mit dem
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Rauchen in der Öffentlichkeit_ 29
„Wir sollten uns bewusst sein, dass Gaststätten Orte der Begegnung sind, auch
von Rauchern und Nichtrauchern. Ich wiederhole gern: Ich vertraue auf die Kräfte
des Marktes. Sie zeigen sich ja bereits heute, denn diejenigen Gaststättenbetriebe,
die Nichtraucherzonen eingerichtet haben, berichten uns, dass sich der Erfolg
dieser Maßnahme an einem erhöhten Gastaufkommen ablesen lässt.“
(Aussage eines Gastronomievertreters auf der Dialogveranstaltung im Juni 2006)
Ziel, die Gastronomen (auch Nicht-DEHOGAMitglieder) für die Einrichtung von Raucherund Nichtraucherbereichen zu gewinnen und
durch die Bereitstellung kostenloser Kennzeichnungsmaterialien zu unterstützen.
Innovative Belüftungstechnik für
ein tolerantes Miteinander
Als Alternative zu der räumlichen Trennung
engagiert sich British American Tobacco
Deutschland aktiv für technische Lösungen
zur Verbesserung der Raumluftqualität in der
Gastronomie. „Die politische Diskussion in
Deutschland berücksichtigt kaum, dass die
Möglichkeiten effizienter Lüftungsmaßnahmen
zum Nichtraucherschutz längst nicht ausgeschöpft sind“, so Stephan Rack, verantwortlich
für das Thema „Rauchen in der Öffentlichkeit“
bei British American Tobacco Deutschland.
Studien des niederländischen Forschungsinstituts
TNO (Netherlands Organisation for Applied
Scientific Research) haben gezeigt, dass durch
Lüftungs- und Filtrationsmaßnahmen die Schadstoffkonzentration in der Luft verschiedener
Gastronomiebetriebe um bis zu 90 Prozent
gesenkt werden konnte – ein Rauchverbot würde
lediglich eine Luftqualitätsverbesserung um 80
Prozent mit sich bringen.
Um die Effizienz technischer Maßnahmen in
der Praxis zu zeigen, unterstützt British American
Tobacco Deutschland seit 2006 Restaurantbetreiber finanziell und konzeptionell bei der
Installation innovativer Lüftungssysteme und
lädt Stakeholder zum Besuch dieser Gaststätten ein. Dazu gehören beispielsweise das
Bistro-Restaurant Einstein in Wedel bei Hamburg,
das Restaurant Nola’s am Weinberg in Berlin
und das Café Forum in München. Ziel dieser
Modellprojekte ist es, eine wirksame und für
alle gangbare Alternative zu einem generellen
Rauchverbot in die öffentliche Diskussion einzubringen.
Die Lüftungssysteme arbeiten mit einem
Zu- und Abluftkonzept, sodass ein kontinuierlicher Luftaustausch stattfindet. Sie werden
über einen CO2-Sensor gesteuert, der vollautomatisch die Belüftungsleistung je nach
Bedarf regelt. CO2 dient hier als die bestmögliche Leitkomponente für schlechte Luft. Pro
Person und Sekunde werden 16 Liter Außenluft zugeführt. Die CO2-Konzentration in der
Raumluft beträgt bei Betrieb der Anlage maximal 1.000 ppm (parts per million) und liegt
damit um ein Fünffaches unter der zulässigen
Maximalen Arbeitsplatz-Konzentration (MAKWert) in Deutschland.
Bei allen bislang von British American
Tobacco Deutschland eingerichteten Modellprojekten stießen die Lüftungsanlagen durchweg auf positive Resonanz. „Wir haben jetzt
die Möglichkeit, dass Raucher und Nichtraucher
in einer Räumlichkeit sitzen können, ohne dass
die Nichtraucher von den Rauchern gestört
werden“, erklärte beispielsweise der Betriebsleiter des Bistro-Restaurants Einstein in Wedel.
Marktwirtschaftliche versus
staatliche Regulierung
„Technische Entwicklungen können Situationen grundlegend zum Positiven verändern. Es
wird ein Element des Wettbewerbs werden,
wie es den Betreibern von Gaststätten gelingen
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„Wenn sowohl die Bevölkerung als auch die wissenschaftliche Meinung hinsichtlich
der Gefährlichkeit des Rauchens, auch des Passivrauchens, gespalten ist, spreche
ich mich eindeutig dafür aus, ohne gesetzliche Vorgaben auszukommen. Ein einheitlicheres Meinungsbild würde die politische Arbeit erleichtern.“
(Aussage eines Mitglieds des Deutschen Bundestags bei der Dialogveranstaltung im Juni 2006)
Die Vereinbarung zwischen DEHOGA
und dem Bundesministerium:
➜ www.dehoga.de
➜ www.bmg.bund.de
➜ www.tno.nl
wird, die Interessen sowohl von Rauchern als
auch von Nichtrauchern unter einen Hut zu
bringen“, konstatierte auch ein Vertreter der
Gesundheits- und Antidrogenpolitik, der
selbst Nichtraucher ist, bei der Dialogveranstaltung der deutschen British American
Tobacco.
Eine marktwirtschaftliche Regulierung
befürworteten allerdings nicht alle Teilnehmer
des Dialogs. Es entwickelte sich eine kontroverse Diskussion über die Frage, ob freiwillige
Maßnahmen ausreichen, um einen effektiven
Nichtraucherschutz in der Gastronomie sicherzustellen, oder ob ein generelles Rauchverbot,
wie es die Europäische Union fordert, erforderlich ist. Die Befürworter eines Rauchverbots
warfen British American Tobacco Deutschland
vor, sich lediglich aus Profitinteresse für den
Nichtraucherschutz zu engagieren. „Warum
sind Sie gegen gesetzliche Vorgaben? Mein
Gefühl ist, dass Sie opportunistisch reagieren,
um Schlimmeres zu vermeiden, indem Sie sich
einer sogenannten freiwilligen Lösung anschließen und weniger proaktiv gesellschaftlich verantwortlich handeln“, so der Vertreter
einer Verbraucherschutzorganisation.
British American Tobacco Deutschland
sieht jedoch gerade in der Unterstützung der
Gastronomie zur Einrichtung von Raucherund Nichtraucherbereichen sowie zur Verbesserung der Raumluftqualität ein ethisch und
moralisch fundiertes Handeln im Sinne der
Corporate Social Responsibility, weil dadurch
die Interessen aller Menschen gleichberechtigt berücksichtigt werden – der Nichtraucher,
der Raucher und der Gastronomen. „Wir
dürfen nicht vergessen, dass das Rauchen für
viele Menschen ein Stück Lebensqualität dar-
stellt. Diese darf man ihnen nicht einfach wegnehmen“, so Dr. Bernd Brümmer, ehemaliger
Leiter Entwicklung und Technologie Europa
bei British American Tobacco. Vor dem Hintergrund dessen, dass Menschen aus unterschiedlichen Gründen dem Passivrauch nicht ausgesetzt sein wollen, geht es British American
Tobacco Deutschland darum, den Nichtraucherschutz mit der Entscheidungsfreiheit des
Einzelnen in Einklang zu bringen. Schließlich
sei auch der Besuch einer Gaststätte die freiwillige Entscheidung eines jeden Menschen.
Ebenso sollten die Gastronomen die Wahl
haben, nach den Interessen ihrer Gäste zu entscheiden. „Nach den Gesetzen der Marktwirtschaft bildet sich das Angebot entsprechend
der Nachfrage. So gibt es viele Gaststättenbetreiber, deren Geschäft seit der Einführung von
Nichtraucherplätzen besser läuft“, so ein Vertreter des DEHOGA. Werden die individuelle
Entscheidungsfreiheit und die Gesetze der
Marktwirtschaft außer Kraft gesetzt, kann dies
negative Folgen haben. So ist beispielsweise
die Anzahl der Kneipenbesucher in Schottland
seit Inkrafttreten des Rauchverbots um 14 Prozent zurückgegangen, der Umsatz sank um 10
Prozent. Dies ist das Ergebnis einer im Dezember
2006 erschienenen Studie der Oxford University
Press im International Journal of Epidemiology,
bei der 2.724 Kneipenwirte vor und nach der
Einführung des Rauchverbots befragt wurden.
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Mitarbeiter fördern – Leistung anerkennen_ 31
MITARBEITER FÖRDERN – LEISTUNG ANERKENNEN
Qualifikation, Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeiter sind die
Grundlage für den Erfolg von British
American Tobacco Deutschland. Um
die besten Talente dauerhaft für das
Unternehmen zu gewinnen, werden
herausragende Qualifizierungsmaßnahmen und leistungsorientierte
Vergütungen angeboten.
Zahlreiche Programme zur fachlichen und persönlichen Qualifizierung
sowie leistungsorientierte Vergütungskonzepte folgen dem Prinzip Leistung
anerkennen und fördern. Mit allen Mitarbeitern werden jährlich individuelle Zielvereinbarungen getroffen, die systematisch überprüft und beurteilt werden.
Verschiedene Potenzialeinschätzungsverfahren auf allen Ebenen stellen sicher,
dass Talente frühzeitig erkannt und gefördert werden. Das Unternehmen unterstützt eigenverantwortliches Lernen
und individuelle Bemühungen seiner
Mitarbeiter auch finanziell, beispielsweise
beim Studium. Ziel der Personalentwicklung ist, Know-how im Unternehmen zu
halten und Führungsnachwuchs aus den
eigenen Reihen zu gewinnen.
Die leistungsorientierten Vergütungskonzepte bieten neben einem
Fixeinkommen eine Beteiligung der
außertariflich Beschäftigten am Unternehmenserfolg. Dazu gehören variable
Entgeltanteile wie Bonuszahlungen
ebenso wie Aktienbeteiligungen. Hinzu
kommen für alle vermögenswirksame
Leistungen und eine überdurchschnittli-
che Altersvorsorge. Im Tarifvertragsbereich wurde ein neuer Entgelttarifvertrag
(Laufzeit zwei Jahre, Entgelterhöhungen
2,5 Prozent und 2,3 Prozent) abgeschlossen. Durch den Abschluss eines
Altersteilzeit-Tarifvertrages ist der frühzeitige Ausstieg aus dem Berufsleben für
ca. 120 Mitarbeiter möglich.
Regelmäßige Mitarbeiterbefragungen
Regelmäßige Befragungen haben sich zu
effektiven Instrumenten entwickelt, um
die Beschäftigten aktiv an der Entwicklung
des Unternehmens und seiner Kultur zu
beteiligen. Jeder ist aufgefordert, seine
Meinung frei zu äußern, Kritik zu üben
und Verbesserungsvorschläge zu machen.
2006 wurde ein Social Reporting
Dialog mit Mitarbeitern und Mitgliedern
der Geschäftsleitung durchgeführt. Sie
erörterten gemeinsam, wie das Unternehmen seinem Anspruch als verantwortungsbewusster Tabakkonzern noch
besser gerecht werden kann und was
der Einzelne hierzu beitragen sollte.
Einstellung der StiX-Produktion (Steckcigaretten) in Bremen, die infolge eines
Urteils des Europäischen Gerichtshofs zur
höheren Besteuerung von StiX erfolgen
musste, zog eine Personalreduzierung von
305 auf 63 Mitarbeiter nach sich. Im Verlauf des Jahres konnten dank der Einführung der neuen QuiX-Produkte (als
Cigaretten versteuerte Tabakstränge, aus
denen der Konsument Cigaretten beliebiger Länge herstellen kann) wieder
50 Arbeitsplätze geschaffen und fast ausschließlich mit einstigen Mitarbeitern
besetzt werden. Weitere Arbeitsplätze
wurden im Rahmen der Arbeitnehmerüberlassung geschaffen.
Wie 2005 angekündigt, erfolgten
die Schließung des Distributionsbereichs
und dessen Vergabe an ein externes Serviceunternehmen zum 30. September
2006. Für die betroffenen Mitarbeiter
wurden Vorruhestandsregelungen und
Abfindungen sowie umfangreiche Outplacement- und Qualifizierungsmaßnahmen angeboten.
Restrukturierungen fortgesetzt
Durch die Fortsetzung der Restrukturierungsmaßnahmen konnte der Produktionsstandort Bayreuth nachhaltig
gesichert und im März 2006 als strategisches Produktionszentrum für Westeuropa bestätigt werden. Der Standort
Hamburg konnte durch die Etablierung
von Verantwortungsbereichen, deren
Aufgaben über den deutschen Markt
hinausgehen, gestärkt werden. Die
Auch der Erhalt der Attraktivität als Arbeitgeber
und die Steigerung des Bekanntheitsgrades sind erklärte
Ziele von British American Tobacco Deutschland. Als
Resultat der bisherigen Aktivitäten gehört das Unternehmen seit drei Jahren zu den Top-Arbeitgebern in
Deutschland. Dies ergab das jährlich durchgeführte
Arbeitgeber-Ranking des Job- und Wirtschaftsmagazins
„karriere“ der Verlagsgruppe Handelsblatt. Bewertet
werden vor allem die Bereiche Mitarbeiterentwicklung,
Vergütung und Arbeitsklima. Darüber hinaus hat
British American Tobacco Deutschland Ende 2006
begonnen, sich der Hertie-Zertifizierung als familienfreundliches Unternehmen zu unterziehen. Mit der
Zertifizierung wird Mitte 2007 gerechnet.
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Seit fast drei Jahrzehnten Leiter
des Freizeit-Forschungsinstitutes:
Prof. Dr. Horst W. Opaschowski (l.)
und seine Mitarbeiter (r.) Dr. Julia
Rombach und Dr. Ulrich Reinhard.
GESELLSCHAFTLICHES ENGAGEMENT:
DIE STIFTUNG FÜR ZUKUNFTSFRAGEN
Die British American Tobacco Gruppe
ist davon überzeugt, dass ein Unternehmen nur in einem gesellschaftlich
intakten Umfeld dauerhaft erfolgreich
sein kann. Vor dem Hintergrund des
weltweit fortschreitenden gesellschaftlichen Wandels hat British American
Tobacco p.l.c. seine globalen Richtlinien für gesellschaftliches Engagement
im Jahr 2005 auf den Prüfstand gestellt
und neu ausgerichtet. Ziel war es,
künftig noch gezielter auf die sozialen
Herausforderungen der Zukunft einzugehen und so nachhaltiger zum
Wohl der Gesellschaft beizutragen.
Wie bereits im Social Report 2005
berichtet, wurde infolge dieser globalen
Strategieüberarbeitung auch die Ausrichtung für Deutschland überprüft
und konkretisiert. British American
Tobacco Deutschland wird seine bislang
eher standortbezogenen Aktivitäten
auf ein übergreifend gesellschaftliches
Engagement ausweiten und sich künftig
stärker auf die Förderung von Bildung
und Wissenschaft konzentrieren. Im
Zentrum des neuen Ansatzes steht das
in Politik, Wissenschaft und Öffentlichkeit geschätzte Freizeit-Forschungsinstitut von British American Tobacco
Deutschland.
Gesellschaftliche Herausforderungen frühzeitig erkennen und
Lösungswege aufzeigen
Das 1979 gegründete Freizeit-Forschungsinstitut von British American
Tobacco Deutschland versteht sich als
Schnittstelle zwischen Wissenschaft,
Wirtschaft, Öffentlichkeit und Politik
und stand in den vergangenen Jahrzehnten bei Abwägungs- und Entscheidungsprozessen hilfreich zur Seite. Mit
seinen wegweisenden Zukunftsstudien,
zum Beispiel „Wie leben wir nach dem
Jahr 2000“ (1998), „Deutschland
2010“ (1997) oder „Deutschland 2020“
(2006), hat sich das Institut unter der
wissenschaftlichen Leitung von Professor Dr. Horst W. Opaschowski im Inund Ausland einen Namen gemacht.
Dieses erfolgreiche Engagement
möchte British American Tobacco
Deutschland dauerhaft und nachhaltig
etablieren. Aus diesem Grund hat sich
das Unternehmen dazu entschlossen,
die „Stiftung für Zukunftsfragen“ zu
gründen. Auf der Basis und in Fortführung der Forschungsarbeit des Instituts
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Gesellschaftliches Engagement: Die Stiftung für Zukunftsfragen_ 33
Pressekonferenz zur Buchveröffentlichung „Das Moses-Prinzip“
mit Prof. Dr. Horst W. Opaschowski
(l.), Dr. Ursula von der Leyen und
Ulf Bauer, Leiter Unternehmenskommunikation British American
Tobacco Deutschland.
EXEMPLARISCHE PUBLIKATIONEN
DER STIFTUNG FÜR ZUKUNFTSFRAGEN
fördert die Stiftung seit Mai 2007 die
wissenschaftliche Auseinandersetzung
mit Zukunftsfragen sowie die Entwicklung von Ansätzen zur nachhaltigen
Lösung künftiger Gesellschaftsprobleme.
Die Stiftung wird sich insbesondere auf
die Verbesserung der sozialen und kulturellen Lebensqualität konzentrieren.
Auch wenn die Bildungs- und Wissenschaftsförderung in Zukunft den
Schwerpunkt des gesellschaftlichen
Engagements darstellt, wird British
American Tobacco Deutschland weiterhin als Förderer von Kunst und Kultur
bei ausgewählten Projekten tätig sein.
Die Stiftung für Zukunftsfragen führt die Forschungsprojekte des
Freizeit-Forschungsinstituts von British American Tobacco weiter. In
den vergangenen Jahren entstanden u. a. folgende Publikationen:
2006 Das Moses-Prinzip. Die 10 Gebote des 21. Jahrhunderts
Horst W. Opaschowski
2006 Freizeitwirtschaft. Die Leitökonomie der Zukunft
Horst W. Opaschowski, Michael Pries und Ulrich Reinhardt
2005 Edutainment. Bildung macht Spaß
Ulrich Reinhardt
2005 Besser leben, schöner wohnen? Leben in der Stadt der Zukunft
Horst W. Opaschowski
2004 Deutschland 2020. Wie wir morgen leben – Prognosen der
Wissenschaft
Horst W. Opaschowski
2003 Der Generationenpakt. Das soziale Netz der Zukunft
Horst W. Opaschowski
2003 Neue Welt der Arbeit. Herausforderungen und Anforderungen
im 21. Jahrhundert
Horst W. Opaschowski
Weitere Informationen zur Stiftung für Zukunftsfragen und zu ihren
Forschungsprojekten sind auf www.bat.de erhältlich.
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35_ Einleitung
36_ EHS-Managementsystem
38_ Kontinuierlich sinkende Unfallzahlen
39_ Konsequente Verbesserungen beim Umwelt- und Klimaschutz
03
UMWELTSCHUTZ UND
ARBEITSSICHERHEIT
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Umweltschutz und Arbeitssicherheit_ 35
UMWELTSCHUTZ UND ARBEITSSICHERHEIT:
STETIGE VERBESSERUNG
British American Tobacco Deutschland hat den Anspruch, die Marktführerschaft zu
übernehmen. Da wir der Überzeugung sind, dass langfristiger unternehmerischer
Erfolg untrennbar mit verantwortlichem Handeln verbunden ist, definieren wir die
beanspruchte Führungsrolle nicht nach rein ökonomischen Kriterien. Wir setzen auch
höchste Leistungsmaßstäbe bei Qualität, Umweltschutz und Arbeitssicherheit. Wir
wollen die gesetzlichen Vorgaben und gesellschaftlichen Erwartungen beim Schutz
von Umwelt und Mitarbeitern nicht nur erfüllen, sondern nach Möglichkeit übertreffen. Für British American Tobacco Deutschland sind sowohl der verantwortungsvolle
Umgang mit Ressourcen und die Vermeidung von Abfällen als auch ein effizienter
Arbeitsschutz seit Jahren gelebte Praxis.
Die deutsche Gesellschaft nimmt mit ihren hohen Umwelt- und Arbeitssicherheitsstandards eine führende Position innerhalb der weltweiten Unternehmensgruppe
von British American Tobacco ein. Erreichte Standards sind für uns immer nur die
Basis, noch besser zu werden. Nur so können wir der beanspruchten Führungsrolle
dauerhaft gerecht werden.
Marc Van Herreweghe,
Mitglied der Geschäftsführung,
verantwortlich für Arbeits- und Umweltschutz
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Standort Bayreuth – von hier wird das EHS-Management gesteuert.
EHS-MANAGEMENTSYSTEM:
Konsequente Einbindung aller Mitarbeiter
Marc Van Herreweghe.
Christian Kreusch.
British American Tobacco p.l.c. verfügt weltweit
über ein integriertes EHS-Managementsystem
(Environment, Health & Safety). Ein wesentlicher
Erfolgsfaktor dieses Systems ist die konsequente
Einbindung aller Mitarbeiter. So liegen Umweltund Arbeitsschutz grundsätzlich im Interesse und
auch im Zuständigkeitsbereich eines jeden einzelnen Mitarbeiters. Verantwortlich für die Einhaltung der Vorgaben sind die Vorgesetzten der
jeweiligen Organisationsebene.
Innerhalb der Geschäftsführung ist seit Januar
2007 Marc Van Herreweghe als Verantwortlicher
für Arbeits- und Umweltschutz benannt (bis Dezember 2006 Dr. Arno Weiss). In einer Stabsstelle
fungiert Christian Kreusch, der als EHS-Manager
sowohl für Europa als auch für Deutschland zuständig ist. An den Standorten Bayreuth, Hamburg und
für den Bereich Trade, Marketing & Distribution
(TM&D) sind jeweils lokale EHS-Manager benannt.
Des Weiteren sind in Deutschland eine Reihe
von speziell ausgebildeten Beauftragten, Sicher-
heitsfachkräften, Sicherheitsbeauftragten und
Ersthelfern ernannt. Sie haben die Aufgabe, die
Vorgesetzten der jeweiligen Organisationsebene
zu unterstützen und optimale Sicherheit für alle
Mitarbeiter zu gewährleisten.
Zur Risikobeurteilung werden international
anerkannte Verfahren angewandt, die sowohl die
Eintrittswahrscheinlichkeit als auch das Ausmaß
der potenziellen Konsequenzen berücksichtigen.
EHS-Organisationsstruktur
Um ein effizientes und erfolgreiches Arbeiten im
Bereich EHS sicherzustellen, ist ein rechtzeitiger,
zielgerichteter und fundierter Informationsfluss
notwendig. British American Tobacco Deutschland arbeitet mit crossfunktionalen Teams, damit
alle relevanten Informationen vom Management
über die Linienfunktionen an die Mitarbeiter
gelangen. Dies geschieht im Wesentlichen über
eine Meeting-Organisation. Zweimal jährlich tref-
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Umweltschutz und Arbeitssicherheit_ 37
WELTWEITER SPITZENREITER
Im Jahr 2006 wurde die deutsche Gesellschaft bereits zum vierten Mal von der
Muttergesellschaft British American Tobacco p.l.c. für außergewöhnlich gute
Ergebnisse beim Arbeits- und Umweltschutz ausgezeichnet. Damit nimmt
Deutschland eine führende Position innerhalb der weltweiten Unternehmensgruppe ein. Da der Standort Hamburg das dritte Jahr in Folge ohne meldepflichtigen Unfall blieb, erhielt die deutsche Gesellschaft erstmals den unternehmensinternen Merit Silver Award für hervorragenden Arbeitsschutz. Für
die erneute Verbesserung der nach Global Reporting Initiative (GRI) Richtlinien
ermittelten Umweltkennzahlen ging auch der ebenfalls weltweit ausgelobte
EHS Excellence Award zum vierten Mal nach Deutschland.
fen sich die EHS-Manager aller europäischen
Gesellschaften zur EHS-Konferenz Europa. Dort
werden die Umwelt- und Arbeitsschutzdaten der
gesamten Region und der einzelnen Standorte
diskutiert sowie Ziele und Projekte für die Folgeperiode abgestimmt. Diese werden im EHS-Meeting Deutschland, das ebenfalls zweimal jährlich
stattfindet, an die nationalen Anforderungen
angepasst und anschließend in den einzelnen
Standort-Meetings sowie den themenbezogenen
Teams an alle Mitarbeiter weitergegeben. Auf
diese Weise wird sichergestellt, dass die Unternehmensvorgaben in alle Organisationen implementiert werden und zugleich die Möglichkeit
zur Systemverbesserung durch stetiges Feedback
gegeben ist.
Umweltpartnerschaften
Als verantwortungsbewusstes Unternehmen
ist sich British American Tobacco Deutschland
bewusst, dass nachhaltige Umweltpolitik in Zusammenarbeit mit externen Partnern besonders
wirksam ist. Daher ist die deutsche Gesellschaft
seit Dezember 2002 Mitglied im Umweltpakt
Bayern und in der Umweltpartnerschaft
Hamburg. Ziel dieser Organisationen ist es, die
Kompetenzen und Ressourcen von Staat und
Wirtschaft zu bündeln und durch gemeinsame
Veranstaltungen zu Themen wie Emissionshandel,
Rationaler Energieeinsatz und Abfallvermeidung
das Bewusstsein für freiwilligen Umweltschutz zu
schärfen.
Darüber hinaus hat British American Tobacco
Deutschland im Jahr 2006 an der Vortragsreihe
„Best Practice EHS“ der Bundesarbeitsgemeinschaft für Sicherheit und Gesundheit teilgenommen. Das Unternehmen hat sein erfolgreiches
Arbeitsschutzmanagementsystem vorgestellt
und Möglichkeiten aufgezeigt, wie ein derartiges
System auf andere Unternehmen und Bereiche
übertragen werden kann.
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UNFALLRATE BEI BRITISH AMERICAN TOBACCO DEUTSCHLAND
4
3,91
3,5
3
2,5
2
1,5
1,38
1
0,74
0,69
0,41
0,5
0
1998
2000
2002
2004
2006
Lost Workday Case(LWC)-Rate: langfristige Entwicklung und Auswertung.
KONTINUIERLICH SINKENDE UNFALLZAHLEN
Seit 1998 ist die Zahl der Betriebsunfälle bei British American Tobacco in
Deutschland deutlich rückläufig. Möglich war diese positive Entwicklung
durch gezielte Mitarbeiterschulungen
und motivationssteigernde Bonusprogramme. British American Tobacco
Deutschland analysiert regelmäßig alle
verfügbaren Unfalldaten und wertet sie
nach verschiedenen Kriterien wie zum
Beispiel Unfallart und -ort, Verletzungsursache sowie Alter des Opfers aus. Auf
diese Weise können Schwerpunkte herausgearbeitet und gezielte Präventionsmaßnahmen durchgeführt werden.
Dazu gehören unter anderem Fortbildungen zu technischen Sicherheitsmaßnahmen und zur Sensibilisierung
der Mitarbeiter für Gefährdungen in
ihren jeweiligen Tätigkeitsbereichen.
Darüber hinaus konnten durch ver-
mehrte Fahrsicherheitstrainings die Zahl
der Wegeunfälle und die Unfallrate im
Außendienst deutlich gesenkt werden.
Lost Workday Case-(LWC)-Rate:
Arbeitsausfälle ab einem Tag
Die LWC-Unfallrate ist ein wichtiger
Indikator für die Maßnahmen und Ergebnisse des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses in Anlehnung an die
ISO 9001 und 14001. Sie dient innerhalb der weltweiten British American
Tobacco Gruppe als einheitliche Vergleichsbasis und drückt die Anzahl der
Unfälle mit einem Arbeitsausfall von
mindestens einem Arbeitstag aus, bezogen auf 200.000 Arbeitsstunden.
Dies ist deutlich anspruchsvoller als die
deutsche Gesetzesanforderung, in der
ein Arbeitsunfall erst ab einer Ausfallzeit
von drei Tagen berichtet wird. Nachdem das Unternehmen im Jahr 2005
mit einer LWC-Rate von 0,43 die niedrigsten Unfallkennzahlen seit Aufzeichnung der Daten erzielt hatte, konnte
dieser Wert 2006 erneut um 0,02 auf
0,41 gesenkt werden.
Zukünftig will British American
Tobacco in Deutschland den Fokus bei
Präventionsmaßnahmen stärker auf die
Förderung von vorbildlichem Verhalten
legen, statt negative Geschehnisse zu
pointieren. Dafür werden verschiedene
Verfahren und Programme entwickelt.
Das Unternehmen ist davon überzeugt,
durch eine positive Denkweise weitere
Potenziale für Verbesserungen beim
Arbeitsschutz erschließen zu können.
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KONSEQUENTE VERBESSERUNGEN
BEIM UMWELT- UND KLIMASCHUTZ
British American Tobacco Deutschland
engagiert sich aktiv für den Klimaschutz
und setzt verstärkt auf regenerative
Energiequellen. Der gesamte Standort
Hamburg wurde im vergangenen Jahr
auf Naturstrom umgestellt und wird
unter anderem aus dem Wasserkraftwerk
Rheinfelden der Firma Energiedienst AG
versorgt. Dadurch ist für 2007 eine weitere Reduzierung der CO2-Emissionen
zu erwarten. Auch am Produktionsstandort in Bayreuth wird kontinuierlich die Energieeffizienz überprüft und
optimiert. An diesem Standort wurde
2005 Heizöl zum Teil durch Erdgas
ersetzt, was zu einem überproportionalen CO2-Rückgang von 0,85 auf 0,77
Tonnen pro eine Million produzierter
Cigaretten geführt hatte.
waren 2005 sogar noch bessere Werte
erzielt worden.
Recyclingrate von fast 100 Prozent
Pro Jahr fallen in Bayreuth rund 400
Tonnen Tabakabfälle, die zum Teil aus
Reinigungsprozessen entstanden sind,
an. Dabei handelt es sich um durch
Reinigungsprozesse von Produktionsanlagen und Transportbehältnissen verunreinigten Tabak, der nicht mehr in den
Produktionsprozess zurückgeführt werden kann. Bislang wurden diese Tabakabfälle der Kompostierung zugeführt.
In Zusammenarbeit mit der Oberfränkischen Biogasvereinigung ist es gelungen, diese Abfälle in Biogasanlagen
stofflich zu verwerten und auf diese
Weise zusätzlich Energie zu gewinnen.
Im Jahr 2006 wurden aus den Tabakabfällen mehr als 300.000 Kilowattstunden
Energie erzeugt. Dies entspricht rund
30.000 Litern Heizöl (ein Tankzug).
Damit leistet British American Tobacco
Deutschland einen weiteren Beitrag
zur Schonung natürlicher Ressourcen
und konnte gleichzeitig die Entsorgungskosten halbieren.
Insgesamt erreicht das deutsche
Tabakunternehmen durch stoffliche
und thermische Verwertung eine Recyclingrate von 99,7 Prozent. 62 Prozent
der gesamten Abfallmenge werden
stofflich und rund 38 Prozent thermisch recycelt. Damit nimmt im
Bereich der stofflichen Verwertung
British American Tobacco Deutschland
innerhalb der Gruppe eine führende
Position ein.
Sinkende Abfallmengen
Die kontinuierliche Abfallreduzierung
durch bestmögliche Materialausnutzung
hat bei British American Tobacco
Deutschland höchste Priorität. Sämtliche Warenströme unterliegen einer
vollständigen Systemkontrolle vom
Lieferanten bis zum Produkt. Dadurch
können Abweichungen sofort erkannt
und umgehend korrigiert werden. Auf
diese Weise konnten die Produktionsabfälle in Bayreuth seit 2002 deutlich
von 86 Kilogramm pro eine Million
produzierter Cigaretten auf nunmehr
rund 60 Kilogramm im Jahr 2006 reduziert werden. Die Abfallmenge ist
auch stark von Produktionslosgrößen
abhängig, weshalb bei Produktionsverschiebungen dieser Wert beeinflusst
wird. Durch solche Verschiebungen
innerhalb der europäischen Werke
GESAMTABFALL/MIO. CIGARETTEN (STANDORT BAYREUTH)
(kg)
120
100
86,21
80
70,70
60
58,48
58,60
2004
2005
60,54
40
20
0
2002
2003
2006
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41_ Einleitung
42_ Ökonomische Indikatoren
43_ Ökologische Indikatoren
46_ Gesellschaftliche/soziale Indikatoren
04
GRI-INDIKATOREN
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GRI-Indikatoren_41
ÖKONOMISCHE, ÖKOLOGISCHE UND
GESELLSCHAFTLICHE LEISTUNGEN
Für die Erstellung des Social Reports orientiert sich British American Tobacco
Deutschland am Leitfaden zur Nachhaltigkeitsberichterstattung der Global Reporting
Initiative (GRI). Damit folgt das deutsche Unternehmen der gängigen Praxis der
British American Tobacco Muttergesellschaft in London und schafft ein zusätzliches
Instrument zur Sicherstellung der Neutralität, Transparenz und Überprüfbarkeit des
Berichts. Der GRI-Leitfaden umfasst eine Vielzahl von Indikatoren für eine ausgewogene und angemessene Berichterstattung über die ökonomischen, ökologischen
und gesellschaftlichen Leistungen eines Unternehmens. Auf den folgenden Seiten
werden die wichtigsten Leistungsindikatoren für 2006 dargestellt.
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ÖKONOMISCHE INDIKATOREN
EC1
Nettoumsatz der British American Tobacco Germany GmbH, inklusive der Ergebnisse der Auslandsbeteiligungen:
5.275.381.000 Euro
Darin enthaltene Tabaksteuer: 3.689.645.000 Euro
EC3
Kosten aller eingekauften Waren, Materialien und Dienstleistungen:
Leaf*:
316.450.593,57 Euro
Directs:
113.901.440,27 Euro
Indirects: 203.311.099,00 Euro
Summe: 633.663.132,84 Euro
*Summe für die gesamte Region Europa, da British American Tobacco Germany den Tabakeinkauf für die gesamte Region übernimmt.
EC11
Aufschlüsselung der Lieferanten nach Organisation und Land (Liste aller Lieferanten, bei denen
das Einkaufsvolumen 2006 10 % des Gesamteinkaufsvolumens überstiegen hat):
Mit keinem Lieferanten wurden mehr als 10 % des British American Tobacco Gesamteinkaufsvolumens getätigt.
EC5
Summe der Lohnzahlungen und Zusatzleistungen (einschließlich Löhnen, Rentenbeiträgen, anderer Zusatzleistungen und Abstandszahlungen):
Löhne & Gehälter:
132.403.000 Euro
Pensionen:
43.198.000 Euro
Rentenversicherung (AG+AN): 21.472.000 Euro
EC8
Gesamtsumme aller gezahlten Steuern jeglicher Art:
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag:
Aufwand aus Ertragssteuerumlage*: 132.191.000 Euro
Latente Steuern:
1.217.000 Euro
Quellensteuern:
103.000 Euro
Tabaksteuern:
3.689.645.000 Euro
*Steuerumlage von British American Tobacco Germany im Rahmen der Organschaft der British American Tobacco Industrie Gruppe.
EC10
Spenden an die Anwohner/Gemeinde, die Bürgergesellschaft und andere Gruppen, in Geld- und Sachspenden
und für jede Empfängergruppe separat aufgegliedert:
Spenden: 88.300 Euro
Darüber hinaus unterstützte British American Tobacco die Raymond Loewy Foundation und die Pall Mall
Foundation mit 1.676.298 Euro.
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GRI-Indikatoren_ 43
ÖKOLOGISCHE INDIKATOREN
EN2
Prozentanteil des verwendeten Materials, der Abfall (weiterbehandelt oder unbehandelt) von Quellen außerhalb
der berichtenden Organisation ist:
Keine (= 0 Tonnen) (0 %)
EN3
Direkter Energieverbrauch, aufgegliedert nach Primärenergieträgern:
545.836 GJ
9,88 GJ/Million Cigaretten-Äquivalent
EN4
Indirekter Energieverbrauch:
312.432 GJ
5,66 GJ/Million Cigaretten-Äquivalent
EN17
Initiativen mit dem Ziel, erneuerbare Energiequellen zu nutzen und Energieeffizienz zu erhöhen:
Jährlicher Energieverbrauch aus erneuerbaren Energiequellen:
66.638 GJ, entspricht 11,23 %
EN19
Anderer indirekter Energieverbrauch der Organisation (produktionsvorgelagert/-nachgelagert) und dessen
Implikationen, wie z.B. Geschäftsreisen, Produktlebenszyklus-Management und Verwendung energieintensiver
Materialien:
47.353 GJ
0,86 GJ/Million Cigaretten-Äquivalent
EN5
Gesamter Wasserverbrauch:
176.669 m3
3,2 m3/Million Cigaretten-Äquivalent
EN8
Emissionen klimarelevanter Gase:
41.981 Tonnen CO2-Äquivalent
0,77 Tonnen CO2-Äquivalent/Million Cigaretten-Äquivalent
EN9
Gebrauch und Emissionen von Ozon abbauenden Substanzen:
Diese Substanzen werden im Unternehmen nicht mehr verwendet (= 0).
EN10
NOx, SOx und andere signifikante Luftemissionen nach Art der Emission:
Öffentliche Bekanntgabe
Vollzug des Immissionsschutzrechts; Unterrichtung der Öffentlichkeit gemäß §18 der 17. BImSchV durch
British American Tobacco (Germany) GmbH, Standort Bayreuth.
Gemäß § 18 der 17. BImSchV in Verbindung mit dem Genehmigungsbescheid der Stadt Bayreuth vom 27.09.1996
werden die Emissionswerte der Feststoff-Dampfkessel-Anlage des Standorts Bayreuth (kontinuierliche und diskontinuierliche Messungen sowie Bewertung der Ergebnisse) öffentlich bekannt gemacht.
1.
Betreiber und Inhaber der Anlage
British American Tobacco (Germany) GmbH
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2.
Berichtszeitraum
01. 01. 2006 bis 31.12. 2006
3.
Standort
Weiherstraße 26, 95448 Bayreuth
4.
Einzuhaltende Verbrennungsbedingungen
Anteil Sonderbrennstoffe an der Gesamtfeuerungswärmeleistung
5.
Einzuhaltende Emissionsbegrenzung
Entspricht der 17. BImSchV
Seite 44
6. Ergebnisse der Emissionsmessungen
6.1 Kontinuierliche Messungen
Parameter
Grenzwert
mg/m3
Kessel 4
Jahresmittelwert
mg/m3
CO
200
120
NOx
430
280
Staub
40
1,4
6.2 Diskontinuierliche Messungen/Mittelwerte der durch Einzelmessungen bestimmten Emissionswerte
Parameter
7.
Grenzwert
mg/m3
Kessel 4
Emissionswert
Mittelwert
mg/m3
Gesamt-C
43
<0,7
HCI
53
10,3
<0,1
HF
5
SOX
1.550
170
Dioxine, Furane
0,06 ng/m3
0,038 ng/m3
Sb, As, Pb, Cr
0,5
< 0,004
Co, Cu, Mn
0,5
< 0,004
Ni, V, Sn
0,5
< 0,004
Hg
0,050
< 0,001
Cd, TI
0,050
< 0,001
Bewertung der Ergebnisse
Die Emissionsbegrenzungen und Verbrennungsbedingungen wurden eingehalten und somit die Auflagen des
Genehmigungsbescheides erfüllt.
EN11
Gesamtabfallmenge nach Art und Behandlungsform:
Erzeugte Gesamtmenge an Abfall:
4.346 Tonnen
Erzeugter Abfall/Million Cigaretten-Äquivalent:
0,079 Tonnen
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GRI-Indikatoren_ 45
Gesamtmenge an recyceltem Abfall:
4.333 Tonnen
% recycelte Abfallmenge:
99,7 %
Abfall, der an die Deponie weitergegeben wird:
13 Tonnen
Abfall, der recycelt wird:
4.333 Tonnen
Verbrannte Abfallmenge:
1.468 Tonnen
Sonstiger Abfall:
0 Tonnen
Gefährlicher Abfall, der an die Deponie weitergegeben wird:
0,1 Tonnen
Gefährlicher Abfall, der recycelt wird:
46 Tonnen
Verbrannte Menge von gefährlichem Abfall:
16 Tonnen
Sonstiger gefährlicher Abfall:
0 Tonnen
EN12
Signifikante Abwassereinleitungen in Gewässer, aufgegliedert nach Art der Einleitung:
Gesamte abgeleitete Wassermenge:
8.2018 m3
Abgeleitete Wassermenge/Million Cigaretten-Äquivalent:
1,49 m3
Abgeleitete Prozess- oder Abwassermenge:
82.018 m3
Abgeleitetes Regenwasser:
Nicht erfasst
Wird Abwasser vorbehandelt?
Teilweise
Abwasser wird abgeleitet zur:
Gemeinde
EN13
Signifikante Freisetzungen von Chemikalien, Ölen und Kraftstoffen, angegeben in ihrer Gesamtzahl und ihrem
Gesamtvolumen:
Keine
EN16
Fälle von Strafzahlungen für Nichteinhaltung gesetzlicher Regelungen, alle anwendbaren internationalen
Deklarationen/Konventionen/Verträge betreffend, sowie nationaler, subnationaler, föderaler, regionaler und lokaler
Gesetzgebung mit Umweltrelevanz:
Keine
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GESELLSCHAFTLICHE/SOZIALE INDIKATOREN
LA4
Geschäftsgrundsätze und Verfahren zur Information, Beratung und Verhandlung mit Angestellten über Veränderungen im Berichtszeitraum (z.B. Restrukturierungsmaßnahmen):
In den Beschäftigungsleitlinien (www.bat.de) verpflichtet sich British American Tobacco Deutschland, notwendige Maßnahmen verantwortungsbewusst und sozial verträglich durchzuführen. Über verschiedene Kommunikationskanäle werden die Mitarbeiter über
die Hintergründe und Konsequenzen rechtzeitig und umfassend informiert.
LA5
Praktiken zur Erhebung und Erfassung von Arbeitsunfällen und Krankheit:
Die LWC-Unfallrate (Lost Workday Case) konnte seit 1998 unter Verwendung von Managementsystemen kontinuierlich verbessert werden
und lag 2006 bei 0,41.
Sie dient weltweit innerhalb der British American Tobacco Gruppe als einheitliche Vergleichsbasis und drückt die Anzahl der Unfälle
mit einem Arbeitsausfall von mindestens einem Arbeitstag aus, bezogen auf 200.000 Arbeitsstunden.
British American Tobacco Deutschland erfasst die Unfalldaten dabei sowohl gemäß deutscher Gesetzgebung als auch gemäß den
darüber hinausgehenden Vorschriften der British American Tobacco p.l.c. Die Unfallmeldungen werden über die ärztlichen Dienste/HR
erfasst und an den Bereich Environment, Health & Safety (EHS) weitergeleitet. Im Bereich EHS werden die Unfälle in die entsprechenden
Datenbanken zur weiteren Auswertung/Analyse eingetragen und Reports erstellt. Diese Reports werden der Geschäftsleitung vorgestellt, um entsprechende Maßnahmen abzuleiten. Um möglichst präventiv arbeiten zu können, werden sowohl Beinaheunfälle als
auch kleinere Verletzungen ohne Arbeitszeitausfall erfasst und ausgewertet.
Krankmeldungen werden ebenfalls gemäß deutscher Gesetzgebung (Entgeltfortzahlungsgesetz) sowie den betrieblichen Regelungen
(Arbeitsordnung) erfasst.
LA9
Durchschnittliche Anzahl an Trainingsstunden pro Jahr pro Angestellten:
An den 33 im Jahr 2006 von British American Tobacco Deutschland durchgeführten Standardmaßnahmen haben 203 Mitarbeiter
teilgenommen. Die Seminare dauerten im Schnitt 1,9 Tage. Damit lag die durchschnittliche Trainingszeit pro Mitarbeiter bei 1,6
Stunden. Diese Zahlen betreffen nur die bei British American Tobacco Deutschland durchgeführten Standardmaßnahmen. Trainings
für den Außendienst sowie die internationalen Trainings wurden hierbei nicht berücksichtigt.
LA10
Beschreibung von Gleichstellungsgrundsätzen und -programmen:
Eine der internen Leitlinien von British American Tobacco lautet „Stärke durch Vielfalt”. Mit dieser Leitlinie beschreibt das Unternehmen
die kulturelle Vielfalt innerhalb der internationalen Gruppe und ein Arbeitsumfeld, in dem die individuelle Verschiedenartigkeit der
Mitarbeiter respektiert und geschätzt wird. Der Grundsatz unterstreicht zudem das Bemühen, durch Verschiedenartigkeit – ob von
Menschen, Kulturen, Standpunkten oder Ideen – Chancen optimal zu nutzen und die Leistungsfähigkeit zu verbessern. In den Beschäftigungsleitlinien (www.bat.de) wird Chancengleichheit explizit unter dem Punkt „Stärke durch Vielfalt“ behandelt.
HR1
Beschreibung von Grundsätzen, Leitlinien, Unternehmensstruktur und Verfahren im Umgang mit allen Aspekten der Menschenrechte,
die für die Geschäftstätigkeit relevant sind:
Die Beschäftigungsleitlinien (www.bat.de) der British American Tobacco Gruppe beschreiben ausführlich den Umgang von British
American Tobacco mit allen Aspekten der Menschenrechte. Diese Leitlinien sind für alle British American Tobacco Gesellschaften bindend.
PR1
Beschreibung des Grundsatzes zur Erhaltung der Konsumentengesundheit und -sicherheit während des Produktgebrauchs und der
Dienstleistung, Umfang, in dem dieser Grundsatz ersichtlich wird, sowie Beschreibung der Verfahren, um dieses Thema anzusprechen,
inklusive Überwachungssystemen und Ergebnissen der Überwachung:
British American Tobacco Deutschland vertreibt ein Produkt, das Risiken birgt. Das Unternehmen hält es deshalb für umso wichtiger,
dass es sein Geschäft auf verantwortungsvolle Weise führt. Es unterliegt einer Vielzahl von Gesetzen, Regulierungen und freiwilligen Selbstbeschränkungen. Diese Auflagen werden selbstverständlich erfüllt. Das Unternehmen erfüllt selbstverständlich alle gesetzlichen Auflagen.
Insbesondere bei der Vermarktung seiner Produkte erfüllt es zudem Anforderungen, die über das gesetzliche Maß hinausgehen. Diese
Anforderungen sind in den Internationalen Marketingstandards sowie im Werbeabkommen der deutschen Tabakindustrie von 1966
definiert.
Die British American Tobacco Gesellschaften verfolgen einen gemeinsamen Ansatz, um das Risiko von Produktionsfehlern zu minimieren
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GRI-Indikatoren_ 47
und im Ernstfall adäquat reagieren zu können. Hierzu werden regelmäßige Kontrollen und Risikoanalysen während des Herstellungsprozesses und innerhalb der Lieferketten durchgeführt. Im Falle eines Vorfalls kann auf existierende Sicherheitstools, die sofort aktiviert
werden können, zurückgegriffen werden.
PR4
Anzahl und Art von Fällen der Nichteinhaltung von Regulierungen zur Konsumentengesundheit und -sicherheit, einschließlich Strafen
und Strafzahlungen auf entsprechende Gesetzesbrüche:
Keine
PR2
Beschreibung der Grundsätze, der Verfahren/Managementsysteme und Überwachungsmechanismen, die mit Produktinformation
und Labeling in Verbindung stehen:
Gesundheitsbezogene Warnhinweise wurden ab 1975 zunächst auf der Basis einer freiwilligen Vereinbarung auf Cigarettenpackungen
aufgebracht. Seit 1982 sind sie per Gesetz vorgeschrieben. 2002 erfolgte die Umsetzung der EU-Tabakproduktrichtlinie von 2001 in
nationales Recht. Diese schreibt den Wechsel zwischen zwei allgemeinen Warnhinweisen in Kombination mit jeweils einem von 14
ergänzenden Warnhinweisen vor.
Nikotin-/Kondensat-/Teergehaltwerteaufdrucke:
Seit 1982 sind die Aufdrucke der Nikotin- und Kondensatwerte bei Cigaretten vorgeschrieben. Eine Höchstmenge für den Teergehalt
pro Cigarette wurde erstmals 1991 festgesetzt. Zusätzlich sind mit der Umsetzung der Tabakproduktrichtlinie 2002 die Grenzwerte
für Teer, Nikotin und Kohlenmonoxid festgesetzt. Alle drei Werte werden auf die Cigarettenpackungen gedruckt. Darüber hinaus druckt
British American Tobacco Deutschland freiwillig die Werte für Nikotin und Kondensat auch auf alle Drehtabakprodukte auf (Matrixdeklaration).
Produktinformation:
Die EU-Tabakproduktrichtlinie 2001/37 EG regelt unter anderem auch die Offenlegung der in Tabakprodukten verwendeten Zusatzstoffe. Neben der jährlichen Offenlegung gegenüber den zuständigen Behörden veröffentlicht British American Tobacco Deutschland
seit 2003 auch sämtliche eingesetzten Zusatzstoffe pro Land/Marke/Variante im Internet unter www.bat-ingredients.com.
Darüber hinaus hat British American Tobacco Deutschland im Juni 2006 zum wiederholten Male eine Dialogveranstaltung zum Thema
Zusatzstoffe und Verbraucherinformation durchgeführt und dieses 2006 zu einem Schwerpunktthema in der Unternehmenskommunikation gemacht. (Siehe S. 20 ff. sowie unter www.bat.de)
PR9
Beschreibung der Grundsätze, Verfahren/Managementsysteme und Überwachungsmechanismen zur Einhaltung von Standards und
freiwilligen Kodizes zur Werbung:
British American Tobacco hat sich über die Gesetze hinaus zusätzliche Beschränkungen im Rahmen eines internationalen Marketingkodexes auferlegt. So hält sich das Unternehmen an die freiwillige Selbstbeschränkung der Cigarettenindustrie sowie die Internationalen Marketingstandards, deren Einhaltung zum Beispiel international dafür sorgt, dass die Werbung verantwortungsbewusst im
Sinne des Jugendschutzes ist.
Zur Sicherstellung der Einhaltung der Regeln existieren zahlreiche Mechanismen. Im Falle von Beanstandungen, wie z.B. Bannmeilenverstößen, wird diesen umgehend nachgegangen. Liegt tatsächlich eine Verletzung eines Standards vor, wird der Fehler sofort entsprechend behoben.
In 2006 blieb British American Tobacco Deutschland bundesweit ohne Bannmeilenverstoß.
PR10
Anzahl und Art von Gesetzesbrüchen zu Werbe- und Marketingregulierungen:
British American Tobacco Deutschland gestaltet seine Marketingmaßnahmen im Einklang mit allen das Geschäft betreffenden Gesetzen.
In 2006 entschied das Hamburger Landgericht, dass ein Lucky Strike Motiv, das in einem Studentenmagazin erschienen war,
besonders geeignet ist, Heranwachsende anzusprechen. British American Tobacco Deutschland ist der Ansicht, dass es sich hier um
ein Magazin handelt, dass größtenteils von über 21-Jährigen gelesen wird und damit die erforderliche besondere Ansprache von Heranwachsenden nicht gegeben ist. Nichtsdestotrotz wurde das Urteil in zweiter Instanz bestätigt.
Anfang 2007 wurde vom Landgericht Hamburg eine einstweilige Verfügung gegen die Markenwerbung im Internet von British American
Tobacco erlassen. Eine Klärung steht noch aus. (Siehe S. 16 ff.)
PR3
Beschreibung des Grundsatzes, der Verfahren/Managementsysteme und Überwachungsmechanismen zum Schutz der Privatsphäre
von Konsumenten:
British American Tobacco Deutschland ist gesetzeskonform auf Basis des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) und des Telekommunikationsgesetzes (TKG). Ein direkt dem Sprecher der Geschäftsführung berichtender Datenschutzbeauftragter überwacht die Einhaltung
für alle British American Tobacco Konzerngesellschaften in Deutschland.
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UNABHÄNGIGE
ASSURANCE
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Unabhängige Assurance_ 49
ASSURANCE BEI BRITISH AMERICAN TOBACCO
VON BUREAU VERITAS
Bureau Veritas S.A. hat British American Tobacco (Germany) GmbH (BAT Germany)
bereits für fünf Social Report Zyklen Assurance-Dienstleistungen erbracht. Dieses
Assurance-Statement bezieht sich auf den Social Report von BAT Germany für
2006/2007 (den „Bericht“). Die Erstellung des Berichts und seines Inhalts obliegt
der Verantwortung von BAT Germany, während Bureau Veritas dafür zuständig ist,
ein Assurance-Statement in Bezug auf die Zuverlässigkeit der darin enthaltenen
Informationen zu erstellen und ein Gesamtgutachten über den Bericht gemäß dem
Prüfungsumfang abzugeben.
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Ziele und Umfang
1. Zu den Zielen des Assurance-Statements
gehörte die Prüfung der Zuverlässigkeit des
Berichtsinhalts für den Berichtszeitraum von
März 2006 bis März 2007 und die Erstellung
eines unparteiischen Kommentars über den
Social Reporting Prozess.
Der Umfang unserer Arbeit wurde nach den
Gesprächen mit BAT Germany festgelegt und
lässt sich wie folgt zusammenfassen.
2. Anwendung von drei Prüfungsebenen in Bezug
auf ausgesuchte Informationen im Bericht unter
Verwendung der folgenden Symbole zur Beschreibung des Umfangs und der Art unserer Arbeit:
FORTGESCHRITTEN Wir führten eine erweiterte Assurance der Stakeholder-Dialoge durch,
die von Juni 2006 bis Februar 2007 stattfanden.
Dies beinhaltete eine Überprüfung der Auswahlverfahren der Dialogthemen, die Teilnahme an
Dialogen, die Durchsicht aller Feedbacks der Stakeholder bezüglich der Dialogqualität sowie eine
detaillierte Prüfung der unabhängigen Berichte
zum Dialog und der Informationen über die
Reaktion von BAT Germany auf die im Dialog
angesprochenen Punkte.
POSITIV Im Zusammenhang mit den
Berichtssystemen, der Unternehmensführung,
der Unternehmenspolitik und ausgesuchten
Kernthesen von BAT Germany wurde eingeschätzt, ob die im Bericht enthaltenen Informationen durch zugrunde liegende objektive Nachweise belegt sind, indem Gespräche geführt, detaillierte Stichproben untersucht und Dokumentennachweise bewertet wurden, einschließlich
der Quellen Dritter, sofern möglich.
BASIS Die ausgewiesenen Informationen,
darunter die Global Reporting Initiative (GRI)Indikatoren und ausgewählte Fallstudien, wurden
anhand von Gesprächen, speziellen Stichproben
und umfassenden Prüfungen von Dokumentennachweisen beurteilt.
3. Die Ausrichtung der für den Zeitraum von
März 2006 bis März 2007 unternommenen
Social Reporting Aktivitäten auf die Hauptanforderungen des AA1000 Assurance Standard
(AA1000AS) wurde betrachtet und eine vollständige Bewertung des Berichts vorgenommen,
um seine Übereinstimmung mit den Untersuchungsergebnissen von Bureau Veritas sicherzustellen. Die von Bureau Veritas durchgeführte
Arbeit wird anhand der oben angeführten Symbole festgelegt. Durch Assurance geprüfter Text
wird mit dem entsprechenden Prüfsymbol ausgewiesen.
Grundlage des Gutachtens
Bei der Durchführung dieses Auftrags wurden die
Anforderungen des AA1000AS berücksichtigt.
Die Arbeit wurde so geplant und durchgeführt,
dass eine angemessene, aber keine absolute
Assurance geboten werden konnte und sie
somit, wie im vorstehenden Arbeitsumfang beschrieben, eine angemessene Grundlage für die
Schlussfolgerungen darstellt. Bureau Veritas hat
sich dabei auf die Darstellungen verlassen, die
BAT Germany im Verlauf der Assurance-Arbeit
abgegeben hat. Die Informationen im Bericht,
die direkt aus Finanzdaten von BAT Germany
stammen, werden als zuverlässig betrachtet, da
sie von einem unabhängigen zugelassenen Wirtschaftsprüfer geprüft worden sind. Sofern Zahlenmaterial verifiziert wurde, beruht diese Bestätigung auf der Bewertung der Verfahren und
Datenbanken von BAT Germany in Hamburg.
Assurance-Ergebnisse
Eine Kennzeichnung mit den nachstehenden
Symbolen hat folgende Bedeutung:
FORTGESCHRITTEN Die dargestellten
Informationen werden von zugrunde liegenden
Nachweisen gestützt, die Aktivitäten wurden
von der Prüfinstanz überwacht und die beschriebenen Aktivitäten entsprechen den Anforderungen des AA1000AS.
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Unabhängige Assurance_ 51
POSITIV Die Informationen im Bericht werden durch zugrunde liegende Nachweise
gestützt und es wurden keine wesentlichen Fehler
oder Unterlassungen festgestellt.
BASIS Im Lauf der Prüfung konnte Bureau
Veritas nichts feststellen, was auf wesentliche
Fehler, Unterlassungen oder falsche Angaben
hindeutet.
➜ Der Bericht zeigt ein angemessenes Bild dieser
sozialen Rechenschafts- und Berichtstätigkeit für
den Berichtszeitraum.
➜ Die Informationen sind in einer klaren und
verständlichen Weise angegeben und werden
als zuverlässig betrachtet.
➜ Die Informationen zur Sicherheit, Gesundheit
und Umwelt stammen aus gut verwalteten und
koordinierten Systemen.
➜ Der Bericht geht informativ auf seine ermittelten Hauptthemen ein.
Übereinstimmung mit den Grundsätzen
des AA1000AS
Vollständigkeit
Der Bericht befasst sich mit einer Bandbreite
von sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen
Themen, die das Unternehmen managt und
für die es die rechtliche Verantwortung trägt.
Allesamt sind verbunden mit den Aktivitäten,
Produkten und Standorten von BAT Germany.
Wesentlichkeit
➜ Der Inhalt des Berichts ist anhand eines gut
strukturierten Prioritätsverfahrens in Bezug auf
die Themen festgelegt worden, die für das
Unternehmen und seine Haupt-Stakeholder als
wesentlich betrachtet werden. Er beschreibt
die Aktivitäten und Auswirkungen, die von BAT
Germany und seinen partizipierenden Stakeholdern als wichtig angesehen werden. Hierfür
kommt ein inklusiver und transparenter Dialogund Beratungsprozess zur Anwendung.
➜ BAT Germany ist ferner auf die unterschiedlichen Meinungen der partizipierenden Stakeholder eingegangen, die während des Dialog- und
Beratungsprozesses vorgetragen worden sind.
➜ Die angegebenen Informationen können
sowohl vom Unternehmen selbst als auch von
seinen Stakeholdern als angemessene Grundlage zur Meinungsbildung und Entscheidungsfindung herangezogen werden.
Reaktionsfähigkeit
➜ Der Bericht vermittelt einen Überblick über
die Erwartungen der Stakeholder und die Reaktionen von BAT Germany, die im Verlauf der
Dialogveranstaltungen des Berichtszeitraumes
zur Sprache gekommen sind, und auch über
die Reaktion von BAT Germany zu StakeholderErwartungen vorangegangener Berichtsperioden.
➜ Die in diesem Bericht enthaltenen Informationen versetzen die Stakeholder in die Lage,
die Reaktionen des Unternehmens und seinen
Beitrag zu tabakbranchenspezifischen Themen
zeitgerecht zu verfolgen. Diejenigen Verpflichtungen, die bis dato noch nicht umgesetzt wurden, sind im Bericht erläutert worden, und es
sind Vorschläge zur künftigen Umsetzung
gemacht worden.
➜ Wenngleich keine spezifischen Ziele und Leistungsindikatoren festgelegt worden sind, wird
in diesem Bericht der Fortschritt in Bezug auf
die einzelnen Verpflichtungen, die gegenüber
den Stakeholdern im vorherigen Berichtszyklus
(2005/2006) gemacht wurden, erfasst.
Wesentliche Errungenschaften
Im Verauf der Assurance-Arbeiten wurden folgende Punkte ermittelt:
➜ BAT Germany hat das Social Reporting
Management Team konsolidiert und weiter in
die Organisation eingebunden, um eine fortlaufende Leistungsbewertung des Social Reporting
Prozesses vornehmen zu können. Es wurden
klare Zuständigkeiten und Beschreibungen für
die Abteilungen und Aktivitäten festgelegt, die
auf die Reaktionen des Unternehmens Einfluss
nehmen können.
➜ BAT Germany hat einen fokussierteren Ansatz
hinsichtlich des Stakeholder-Engagements begon-
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nen, sodass in diesem Zyklus vier verschiedene
Dialoge stattfanden, wodurch das Spektrum des
Engagements erweitert wurde. So haben sich
diesmal Stakeholder-Gruppen wie bestimmte
Antitabakorganisationen beteiligt, die zuvor eine
Beteiligung abgelehnt hatten.
➜ Bei diesem Bericht handelt es sich bis dato
um den ersten Social Report des Unternehmens,
der detailliert auf die Stakeholder-Themen eingeht, die BAT p.l.c. bei der Einführung seines
Social Reporting 2001 vorab ermittelt hatte.
➜ Zur Verbesserung der Beratung mit den Stakeholdern hat BAT Germany interaktive Workshops
eingeführt und darüber hinaus anhand von Stakeholder-Dialogen Literatur über Zusatzstoffe in
Cigaretten entwickelt.
➜ Die Dialogprotokolle wurden mit allen teilnehmenden Stakeholder-Gruppen abgestimmt
und an diese weitergeleitet. Dem Feedback zufolge sind die Informationsgespräche zufriedenstellend verlaufen und es gab ausreichend Zeit
und Gelegenheit, BAT Germany gegenüber Bedenken und Erwartungen vorzutragen.
➜ Die meisten Verpflichtungen, die während des
ersten Social Reporting Zeitraums eingegangen
und im Social Report von 2002 angeführt
wurden, sind inzwischen erfüllt worden oder
werden im Rahmen eines laufenden Prozesses
erfüllt. Wo BAT Germany sich entschieden hat,
keine Festlegungen bezüglich bestimmter, in
Dialogen angesprochener Stakeholder-Forderungen zu treffen, wurde dies im Bericht erläutert.
➜ Die interne Kommunikation wurde im Zusammenhang mit dem Social Reporting Prozess
verbessert, einschließlich des Einsatzes regelmäßiger Publikationen, in denen die Fortschritte
des Social Reporting reflektiert werden. Ferner
hat das Unternehmen seine Mitarbeiter als
Haupt-Stakeholder in den Dialogprozess einbezogen.
Verbesserungspotenziale
➜ Um die Aussagekraft der Fortschrittsmessung
zu erhöhen, sollten neben der umfangreichen
Berichterstattung gegen GRI-Indikatoren, wo
immer möglich, auch quantitative Ziele und
Leistungsindikatoren, die sich auf die eingegangenen Verpflichtungen gegenüber den Stakeholdern beziehen, entwickelt werden.
➜ Die Werkzeuge, die für das Social Reporting
entwickelt wurden, sollten weiter in das gut
strukturierte Integrierte Management System
(IMS) des Unternehmens eingebunden werden.
➜ Die Nachvollziehbarkeit in Bezug auf die
relevanten Verpflichtungen im Social Reporting
sollte auf der Ebene des oberen Managements
verbessert werden, um z.B. externen Prüfern
mehr Transparenz hinsichtlich der Definition
und Ausführung der Social Reporting Strategie,
der Politik und der Ziele des Unternehmens zu
bieten.
➜ In zukünftigen Berichten (oder anderen Plattformen) sollte verstärkt herausgestellt werden,
was BAT Germany in Bezug auf das Social
Reporting und die Unternehmensverantwortung
anders macht als die Branche und andere
Sektoren; z.B. Übertreffen von behördlichen
Anforderungen.
➜ Hinsichtlich bestimmter Themen sollte BAT
Germany sorgfältig prüfen, wie die Ansichten
derjenigen Stakeholder besser berücksichtigt
werden können, die derzeit nicht bereit sind,
an Dialogen teilzunehmen.
➜ BAT Germany sollte den Input von Mitarbeitern aus verschiedenen Abteilungen verstärkt
nutzen, um sowohl den Beratungs- als auch den
Dialogprozess mit externen Stakeholdern zu
bereichern.
Erwägungen und Beschränkungen
Im Zusammenhang mit der Assurance-Arbeit
und den Schlussfolgerungen sollten folgende
Erwägungen und Beschränkungen beachtet
werden:
➜ Aktivitäten außerhalb des definierten Prüfzeitraums, mit Ausnahme der Durchsicht der
Aktivitäten von BAT Germany in Bezug auf die
Verpflichtungen, auf die infolge des ersten Social
Reporting Zyklus eingegangen wurde.
➜ Positionserklärungen des Unternehmens (aus
dem Umfang unserer Prüfung ist jegliche Äuße-
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rung von Meinungen, Ansichten, Bestrebungen,
Erwartungen, Zielen oder künftigen Absichten
durch BAT Germany ausgeschlossen).
➜ Umwelt- und Sozialdaten unterliegen den
mit ihrer Natur verbundenen Beschränkungen
hinsichtlich der für ihre Ermittlung, Berechnung
oder Schätzung genutzten Methoden. Die Assurance kann nicht als verlässlich für die Erkennung
aller Fehler Unterlassungen oder Falschdarstellungen im Social Report gelten.
➜ Unsere Prüfung erstreckt sich nicht auf Informationen, auf die im Social Report per Hyperlink
verwiesen wird.
ERKLÄRUNG VON BUREAU VERITAS
IN BEZUG AUF SEINE UNABHÄNGIGKEIT,
NEUTRALITÄT UND KOMPETENZ
Bureau Veritas ist eine unabhängige, professionelle Dienstleistungsgesellschaft mit einer knapp 180-jährigen Geschichte
und einer Präsenz in über 140 Ländern, die auf Konformitätsbeurteilungen von Qualitäts-, Gesundheits-, Sicherheits-,
Sozial- und Umweltmanagementsystemen spezialisiert ist.
Die Aktivitäten von Bureau Veritas für BAT Germany
Bureau Veritas S.A.
April 2007
umfassen lediglich die Social Reporting Assurance.
Bureau Veritas hat für sein gesamtes Unternehmen einen
Ethikkodex eingeführt, mit dem sichergestellt werden soll,
dass alle unsere Mitarbeiter bei ihrer täglichen Arbeit hohe
ethische Standards vertreten. Wir achten mit spezieller
Sorgfalt darauf, mögliche Interessenkonflikte zu vermeiden.
Kompetenz: Unser Assurance-Team, das wir für die Prüfung des Social Reports von BAT Germany eingesetzt haben,
verfügt über umfangreiche Kenntnisse in der Durchführung
von Prüfungen ökologischer, sozialer, ethischer, gesundheitsbezogener und sicherheitstechnischer Informationen,
Systeme und Prozesse, besitzt zusammengenommen eine
15-jährige Erfahrung auf diesem Gebiet und zeichnet sich
durch ein Verständnis der Guten Praxis im Zusammenhang
mit Corporate Responsibility Reporting und Assurance aus.
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DIE TEILNEHMER DER DIALOGVERANSTALTUNGEN
DIALOGTHEMEN:
Antitabakinitiativen
Bundestagsfraktionen
„Zusatzstoffe“
„Rauchen in der
sowie
Öffentlichkeit“
„Mögliche
Maßnahmen zur
Reduzierung des
mit dem Rauchen
verbundenen
Risikos“
„Bekämpfung
von Cigarettenschmuggel und
Markenfälschungen“
JUNI 2006
JUNI 2006
SEPTEMBER 2006
FEBRUAR 2007
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✗
✗
✗
✗
Freiwillige Selbstkontrolle in Medien
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Gastronomie
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Jugendorganisationen
Krankenversicherungen
„Jugendschutz“
Landeskriminalämter
Lehrervertreter
NGOs und Stiftungen
Oberfinanzdirektionen
Staatsanwaltschaft
Unternehmen, Wirtschaftsverbände, Handelspartner
Verbraucherverbände
Werbewirtschaft
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Zollfahndung
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✗
✗
EXPERTEN
Dr. Thilo Bode
Experte für Verbraucherschutz
✗
✗
Dr. Bernd Brümmer
bis 2005 Leiter Entwicklung und Technologie Europa
bei British American Tobacco
✗
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Prof. Dr. Josef Wieland
Experte für Wirtschaftsethik
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Mark Cobben
Sprecher der Geschäftsleitung
✗
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Andreas Vecchiet
Leiter Industriepolitik und Öffentlichkeitsarbeit
Bis Sept. 2006
✗
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VERTRETER VON BRITISH AMERICAN TOBACCO
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Peter Halacz
Leiter Industriepolitik und Öffentlichkeitsarbeit seit Febr. 2007
✗
Ilona Luttmann
Leiterin Gesellschafts- und Verbraucherpolitik
Dr. Ralf Leinweber
Vertreter der Hauptstadtrepräsentanz
✗
Sven Moryson
Anti-Illicit Trade Manager
✗
Karin Müller
Corporate Social Responsibility Manager
✗
✗
Dr. Adrian Payne
Leiter Corporate Social Responsibility,
British American Tobacco p.l.c.
✗
✗
✗
✗
Insgesamt haben vier externe Dialogveranstaltungen stattgefunden, an denen 34 Vertreter von 29 Organisationen aus den oben genannten
Bereichen teilgenommen haben. Darüber hinaus fand im November 2006 ein interner Dialog mit 15 Mitarbeitern und Mitgliedern der Geschäftsleitung von British American Tobacco in Deutschland statt.
IMPRESSUM
Herausgeber
British American Tobacco (Germany) GmbH
Alsterufer 4
20354 Hamburg
Telefon: 040 4151-1000
Internet: www.bat.de
Juli 2007
Ansprechpartnerin
Karin Müller
Corporate Social Responsibility Manager
Telefon: 040 4151-2373
E-Mail: karin_mueller@bat.com
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British American Tobacco (Germany) GmbH
Alsterufer 4, 20354 Hamburg
Telefon: +49 (0)40 4151-1000
Internet: www.bat.de