- Heftarchiv - Internet World Business

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- Heftarchiv - Internet World Business
Seite 1
Foto: Condor
AUSGABE 4/12 20. FEBRUAR 2012
ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL
www.internetworld.de
Fliegenjagd
bei Condor
Facebook-Apps
in der Timeline
„Fahrlässiges
Nichtwissen“
Wie der Ferienflieger
Kunden zurückgewinnt S.13
Welche Möglichkeiten Sie für
das Marketing bieten
S.18
Matthias Wahl,
Geschäftsführer OMS
Neue Geschäftszahlen
Wechsel in der Chefetage
Adconion-Europachef Arndt Groth zieht
sich aus dem operativen Geschäft zurück
und wechselt in den Beirat des auf Bewegtbild spezialisierten Content-Vermarkters. Die Führung des digitalen Video-Geschäfts übernehmen Jean-Pierre Fumagalli
und Roland Schaber, Geschäftsführer des
im Herbst 2011 von Adconion übernommenen Vermarkters Smartclip. Sie berichten direkt an das Adconion-Management
in den USA.
Groth ist seit
2003 Präsident
des BVDW. fk
Seit 2007 bei
Adconion:
Scheidender
Europachef
Arndt Groth
SCHUFA
Schutz vor Identitätsklau
Mit dem kostenpflichtigen Angebot
Identsafe wendet sich die Schufa erstmals
an Endkunden. Der Kreditdatenbankanbieter überwacht, ob im Internet sensible
Daten des Kunden veröffentlicht oder
missbräuchlich verwendet werden. Im
Notfall gibt es eine Alarm-SMS und Hilfe
per Hotline. Kosten: 40 Euro pro Jahr. fk
NEW TOP LEVEL DOMAINS
ICANN plant zweite Runde
Die Internet-Koordinierungsstelle ICANN
hat in einer Presseerklärung angekündigt,
der noch bis zum 12. April 2012 laufenden Anmeldephase für neue Top-LevelDomains (zum Beispiel .berlin, .shop oder
.marke) „so schnell wie möglich“ eine
weitere Bewerbungsrunde folgen zu lassen. Experten rechnen damit allerdings
nicht vor 2015. fk
Bestellen per Handy
optimal aufsetzen S.33
Der Marktführerschaftskampf von Schlecker, DM und Rossmann fällt im Web noch eindeutig aus
A
kamen auch über mehrere
ls das Fürther VerMonate hinweg regelsandhaus Quelle im
Nutzung der Online-Drogerien
mäßig wieder. Der TreueHerbst 2009 Konkurs anSchlecker.de führt bei Reichweite und Intensität
faktor, der die Anzahl der
melden musste, galt der
+100
Kunden, die die Seite
Online Shop als Filetauch über zwei Monate
stück des Unternehmens,
+50
hinweg besuchten, widerdas schließlich auch vom
spiegelt, liegt bei rund 22
Konkurrenten Otto überProzent.
nommen wurde. Im In0
Doch: Auch im Web
solvenzfall Schlecker.de
schläft die Konkurrenz
könnte sich ein ähnliches
-50
nicht. Zwar lässt MitbeSzenario
abzeichnen.
werber DM derzeit bis auf
Denn während der Droeine Kooperation mit
gerie-Discounter im sta-100
-100
-50
0
+50
+100
Amazon die Finger noch
tionären Geschäft seine
Reichweite – Abweichung vom Mittelwert (in %)
komplett vom Onlineeinst komfortable SpitDer taumelnde Drogerie-Discounter Schlecker sitzt im E-Commerce noch fest im Sattel
Handel, doch Douglas
zenreiterposition immer
© INTERNET WORLD Business 4/12
Quelle: GfK Sirvaluse; Stand: November 2011
schaffte es im November
heftiger gegen die Kon2011 erstmalig, mit
kurrenten DM und RossSchlecker in Sachen Treuemann verteidigen musste,
ist er im Online-Drogeriehan- Sirvaluse, der die Reichweite Reichweitenvorsprung gegen- faktor gleichzuziehen. Und
del weiterhin unangefochtener und Nutzungsintensität von über der Konkurrenz, sondern Rossmann nimmt, was die EntWebshops anhand verschiede- auch eine hohe Nutzungsinten- wicklung der NutzungsintenMarktführer.
Das zeigt der aktuelle Web- ner Parameter analysiert. So ge- sität. Das bedeutet: Die Nutzer sität betrifft, inzwischen deutvalue-Index des Usability- und nießt Schlecker laut der Markt- zeigten sich auf der Website licher Kurs auf Schlecker. Mehr
User-Experience-Beraters GfK forscher nicht nur einen hohen aktiv, verweilten dort lange und dazu lesen Sie auf Seite 21. dz ❚
Webvalue Index (Nutzungsintensität)
Abweichung vom Mittelwert (in %)
ADCONION
S.50
Schlecker.de ist spitze
ZALANDO
Wie Rocket-Internet-Investor Kinnevik
vermeldet, hat Zalando im ersten Halbjahr 2011 Nettoumsätze nach Retouren in
Höhe von rund 200 Millionen Euro erwirtschaftet. Für das Gesamtjahr 2010 lag der
Wert bei 159 Millionen Euro. Laut E-Bundesanzeiger fuhr Zalando 2010 einen Verlust von 20,4 Millionen Euro ein. 2009
waren es noch 1,6 Millionen Euro. dz
Mobil zum
Checkout
Skype startet Vermarktung
M
icrosoft Adphones
können
vertising geht
Standardformate in
mit Skype in die
verschiedenen GröWerbeoffensive –
ßen als Exklusivmobil wie stationär.
belegung gebucht
Waren auf dem
werden.
PC bisher nur 24Die Erwartungen
Stunden-Homepage
von Microsoft an
Takeover möglich,
den im Oktober
können Werbekun2011 für 8,5 Milliden jetzt verschiearden US-Dollar
dene Rich-Mediaerworbenen VideoFormate auf einer
Chat-Anbieter sind
Tausend-KontaktGlobal gibt es 600 Milli- hoch: „Wir schätPreis-Basis buchen. onen Skype-Accounts
zen, dass die PlattMicrosoft zielt daform bereits in diemit auf die Branding-Budgets sem Jahr einen zweistelligen
der großen Markenartikler. Umsatzanteil beitragen wird“,
Ebenfalls brandneu: die Face- so Markus Frank, Director Sales
book-Integration und die mo- & Marketing bei Microsoft
bile Vermarktung. Unabhängig Advertising. Mehr dazu lesen
vom Betriebssystem des Smart- Sie auf Seite 10. dg / häb
❚
Neue Mobile Facts
I
m März 2012 will die Agof die
zweite Auflage der Mobile
Facts vorlegen. Da die Smartphone-Verbreitung und die
mobile Web-Nutzung gerade
im vergangenen Jahr enorm
gewachsen sind, wurden die
neuen Zahlen über die Reich-
weite mobiler Web-Angebote
in der Branche ungeduldig
erwartet. „Wir hoffen, dass es
zügig Neuigkeiten vonseiten der
Agof gibt“, kommentiert Carsten
Frien, CEO des mobilen Werbenetzwerks Madvertise. Mehr
❚
dazu auf Seite 3. tdz
Foto: Fotolia / Pkdinka
Online-Werbung I E-Commerce I Technik
e 4,50 Fr. 9,00
Anzeige
14:02 Uhr
43205
16.02.2012
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München
Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt
Titel_IWB_0412.qxd
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2
16.02.2012
13:13 Uhr
Seite 2
AKTUELL
Internet World BUSINESS
20. Februar 2012
Sonderdeal mit Google?
In eigener Sache
Kompakt-Workshop
„Rechtsfragen im Internet“
Bei SEO hat Amazon in Japan die Nase klar vor Rakuten. Bei SEM gibt es Ungereimtheiten
Foto: Fotolia / Texelart
I
n fünf Jahren sind wir die Nummer
eins“, posaunt Rakuten-CEO Hiroshi
„Mickey“ Mikitani derzeit in die Welt
hinaus. Eine nicht unwesentliche Rolle,
wer der künftige Platzhirsch im weltweiten
E-Commerce werden wird, dürfte Google
spielen. Grund genug für INTERNET
WORLD Business, sich über das Suchmaschinen-Performance-Analysetool
„Searchmetrics Suite“ anzusehen,
welche SuchmaschinenmarketingStrategien Rakuten und Marktführer Amazon bei Google verfolgen.
Das Ergebnis für SEO: Selbst im
Rakuten-Heimatland Japan hat Amazon in puncto Sichtbarkeit im organischen
Google-Ranking die Nase weit vorn. So
rangiert der Jeff-Bezos-Konzern bei der
SEO-Visibility auf Rang sechs, Rakuten
belegt den elften Platz. Ein Blick auf die
gebuchten Keywords von Amazon und
Rakuten zeigt: Die Japaner decken deutlich mehr Keywords ab, aber bei den sich
überschneidenden Keywords bezieht
Amazon etwa drei Mal so viel Traffic wie
der Herausforderer.
Ein Blick auf das Abschneiden im PaidBereich bei Google lässt allerdings stutzen:
Laut den Searchmetrics-Zahlen gibt Amazon ungefähr drei Mal so viel Geld für
Google Adwords aus als Rakuten. Dennoch liegen die Japaner beim VisibilityIndex mit 72.513 Punkten deutlich über
dem Wert von Amazon (49.998). Der
Index bewertet die Anzahl von Suchbe-
Der japanische SEO-Sieger Amazon sieht im SEM überraschend blass aus
griffen, ihre Sichtbarkeit in den Suchergebnissen und die Häufigkeit entsprechender Suchanfragen. Beim Traffic machen sich die Mehrausgaben von Amazon
bei Google ebenfalls nicht proportional
bemerkbar: Der Traffic-Index von Rakuten liegt mit 452.061 Punkten nur wenig
unter den 568.567 Punkten von Amazon.
Die Schlussfolgerung daraus: Amazon zahlt
einen hohen Preis für das Ziel, im SEM-Bereich immer ganz oben gerankt zu werden.
Rakuten begnügt sich mit günstigeren Plat-
zierungen im Mittelfeld, die aber offenbar
eine ähnlich hohe Reichweite erzielen.
SEM-Experten zeigen sich auf Anfrage
von INTERNET WORLD Business von
dieser Erklärung allerdings wenig überzeugt – und stellen stattdessen gewagtere
Hypothesen auf: „Rakuten hat offenbar
einen Sonderdeal mit Google“, sagte ein
SEM-Profi, der namentlich nicht genannt
werden will. Wer selbst einen Blick auf die
Zahlen werfen will, findet sie auf Internetworld.de unter Webcode 1204002. ad ❚
INTERNET WORLD Business 4/2012
Studie: Der Einfluss der Händlerstimme auf
den Kaufprozess ist gering, wächst aber
4
5
Der Web-Supermarkt Le Shop ist Motor und Experimentierfeld für das Online-Geschäft von Migros 6
Konversion Rate mit Emotional Usability
Hausaufgaben gemacht
MARKETING & WERBUNG
Schulranzen-onlineshop.de im Shop-Porträt
So läuft gutes Beendigungsmanagement
10
MEINUNG
26
Gastkommentar: Datenschutz 2012 – Die SPDFraktion erreicht das Tal der Ahnungslosen
50
TOOLS & TECHNIK
Viele Händler planen intelligente Shop-Suche
11
Weder willig noch kundig
27
30
„Wir haben gut zugehört“
RUBRIKEN
Topkampagne: Catch the Flash von Nike
19
Etats Marketing & Werbung
19
Rechtstipp: Fehlende Angaben im Impressum 27
Intershop will vor allem Großkunden überzeugen 31
Was bei SEO wirklich zählt
12
Multichannel on the rocks
Wie Eismann die Warenkorbwerte erhöht hat
32
Fliegenjagd bei Condor
Mittels abgestufter E-Mail-Kampagne reaktiviert
der Ferienflieger inaktive Newsletter-Empfänger 13
Digitale TV-Spielchen
Im lukrativen Zukunftsmarkt Internet-Fernsehen
prägen hierzulande zwei Systeme den Markt
16
SPECIAL: MOBILE PAYMENT
Schnell und einfach zum Ziel – Die
Nutzungssituation und die technischen
Möglichkeiten charakterisieren den
Einkaufsprozess im mobilen Internet
33
Marketing mit Social Apps
Gut für Schnäppchenjäger
Nutzer sollen sich mit den neuen sozialen
Anwendungen besser selbst darstellen
Die mobilen Angebote von Guenstiger.de und
Geizhals.de im App-Usability Check
18
36
Gründerin von Eye Square, findet,
dass praktisch jede Entscheidung
eines Users emotional bedingt ist
24
Jörn Hartig,
46
24
Webshops wollen bessere Suche
Stühlerücken in Sunnyvale
45
Das Internet in Hannover
Das erwartet Sie auf der Cebit Webciety 2012
Recht: Wo bleiben Cloud-Daten?
Skype-Ads werden mobil
Facebook Shares sind die wichtigste Währung
für das Ranking bei Google
22
Serie: Shop-Optimierung (Teil 3)
Verkaufen mit Beratung
8
Die Gala der Best Brands 2012
Leiter Handel und E-Commerce bei
Migros, meint, die Qualität leide oft,
wenn sich zwei Kanäle vermischen 6
Sabrina Duda,
SZENE
„Willkommen in Schloß Bellevue“
„Tablets sind Wachstumsthema“
Der E-Commerce-Leiter von Baumarkt direkt
über Wachstumstreiber in seinem Geschäft
Wellwide ist ein Marktplatz für die Gesundheit
und setzt auf unabhängige Berater
Beim Internet-Konzern Yahoo dreht sich nicht
nur das Personalkarussell
20
Schlecker.de ist Marktführer der Web-Drogerien 21
„Trendsetter und Pionier“
Microsoft Advertising beginnt mit der
Vermarktung von Skype
Zukunftsjobs – ohne Ausbildung
Eine fundierte Ausbildung zum Online Marketer
ist noch in weiter Ferne. Doch es gibt Wege
40
For you. Im Web.
Abrechnen per iPad
Orderbird funktioniert Apples Tablet zum
effizienten Kassensystem um
Acht Prozent der Online-Kunden von Real
lassen ihre Bestellung in die Filiale liefern
Dieter Berninghaus,
MENSCHEN & KARRIERE
„Kundenwissen nutzen“
Erfolgsfaktor Vertrauen
Der Marktplatz Internet wächst nach wie
vor und mit ihm die
rechtlichen Herausforderungen. Ob der
Datenschutz in der
Werbung, Opt-in im
E-Mail-Marketing
Nicole Rüdlin,
oder Haftungsfragen
Neue Medienim Webshop: der
gesellschaft Ulm
Kompakt-Workshop
„Rechtsfragen im
Internet“ am 28. März 2012 parallel zur
Internet World 2012, die vom 27. bis 28.
März auf dem Münchner Messegelände
stattfindet, beantwortet praxisorientiert die
wichtigsten Fragen.
Darüber hinaus muss schnelles Wachstum auch finanziert werden. Rechtsanwälte
von Taylor Wessing geben Tipps im Umgang mit der Kapitalbeschaffung.
Zusätzlich bietet die Internet World – die
E-Commerce Messe am Infostand A001
eine Expertenecke „Recht“. Dort können
sich die Messebesucher über effiziente Gestaltungsmöglichkeiten einer Rechtsberatung im E-Commerce-Bereich informieren.
SKW Schwarz Rechtsanwälte stehen den
Teilnehmern am 27. März 2012, Kleiner
Rechtsanwälte am 28. März am Infostand
zur Verfügung.
Aktuelle Informationen zum KompaktWorkshop „Rechtsfragen im Internet“, zur
Internet World, zum Messeprogramm, zu
allen Partner-Events und zur Anmeldung
finden Interessierte unter:
❚ www.internetworld-messe.de
Meinungen in diesem Heft
E-COMMERCE
TRENDS & STRATEGIEN
4/12
Leiter E-Commerce bei Baumarkt
direkt, glaubt an M-Commerce und
perspektivisch auch an Facebook
22
Karsten Hemmer,
Leiter Online/New Business Real,
setzt vor allem auf die konsequente
Nutzung seines Kundenwissens
20
Christian Herold,
Head of Mobile Services bei Baur,
weiß, welche Anforderungen User
an mobile Bezahlprozesse stellen
34
Jan Marquard,
Techniktipp: Content für B2B-Kunden
30
Etats Tools & Technik
31
Dienstleisterverzeichnis
37
Menschen & Karriere
42
Impressum
42
Head of Product Strategy Samsung,
will die Stärken des TV-Mediums bei
der Mediennutzung ausspielen
17
Termine
43
Matthias Wahl,
Stellenmarkt
44
Gehört / Feedback
50
Geschäftsführer des Vermarkters
OMS, ärgert sich über den Gesetzentwurf zum Datenschutz der SPD 50
SEO Consultant bei der Artaxo AG,
hätte für Offline Marketing nicht so
eine Leidenschaft entwickelt
40
André Schneider,
4
15.02.2012
18:00 Uhr
Seite 4
TRENDS & STRATEGIEN
Internet World BUSINESS
Digitale Geschenkgutscheine
THE DAILY YOU
Kritik an Profilbildung
Im neu erschienenen Buch „The Daily You“
analysiert Joseph Turow, Professor an der
University of Pennsylvania, wie das Sammeln
von Nutzerdaten für Targeting-Zwecke zur
sozialen Diskriminierung durch Profilbildung führen kann. Turow macht den Drang
zur immer genaueren Zielgruppenansprache dafür verantwortlich. is
GOOGLE STORE
Google wird Händler
Google plant, in Dublin einen stationären
Laden zu eröffnen, berichtet das US-Fachmagazin „Advertising Age“. Laut einem
Planungsantrag von Google in Irland soll
der Google Store – anders als ein Geschäft
am Hauptsitz Mountain View – nicht nur
Google-Mitarbeitern, sondern auch der Allgemeinheit zugänglich sein. Retail könnte
eine neue Front im Wettbewerb mit Apple
sein, spekuliert die „Advertising Age“. Die
Apple Stores hätten den Verkauf von iPads
und iPhones angekurbelt. Welche Produkte
Google im Dubliner Store verkaufen will, ist
dagegen bisher noch nicht bekannt. is
Studie: Der Einfluss der „Händlerstimme“ auf den Kaufprozess ist gering, nimmt aber zu
E
in Großteil der Kunden ist
durchaus bereit, Händlern
mehr über ihre Mediennutzung,
ihren Lebensstil oder auch demografische Daten mitzuteilen,
wenn wenn sie im Gegenzug für
sie Relevantes erhalten. Große
Zurückhaltung zeigen sie bei medizinischen und Finanzdaten,
hat das IBM Institute for Business Value festgestellt. In der Studie „Winning over the empowered consumer: Why trust
matters“ wurde untersucht, wem Auf Ladengeschäfte wollen Konsumenten nicht verzichten
Konsumenten trauen und wie
bereitwillig sie Informationen über sich Prozent (2011) erhöht. Schaefer führt dies
auf die stärkere persönliche Interaktion
herausgeben.
Im „Trust Ranking“ hat sich die Position zwischen Händlern und ihren Kunden zudes Handels zwischen 2010 und 2011 ver- rück, unterstützt durch neue Kommunibessert, hat Melissa Schaefer, Leiterin des kationsmittel wie Twitter und Facebook.
Bereichs Handel beim IBM Institute for Dennoch ist der Einfluss der Händler auf
Business Value, durch die Befragung von den Entscheidungsprozess der Konsuüber 28.000 Verbrauchern in 15 Ländern menten am geringsten. Kunden hören in
ermittelt. Das Gewicht der „Händlerstim- erster Linie auf Freunde und Verwandte
me“ hat sich von 6 Prozent (2010) auf 10 und lesen Bewertungen (siehe Grafik).
Auf wen Konsumenten beim Einkauf hören
Familie und Freunde üben den größten Einfluss aus
Händler
Hersteller
6%
10 %
Kundenbewertungen
Produktexperten
22 %
Hersteller
Händler
17 %
10 %
Familie/
Freunde
Familie/
Freunde
48 %
14 %
Produktexperten
12 %
Kundenbewertungen
42 %
19 %
Zunahme: Der Einfluss der Händler auf die Kaufentscheidung wächst, ist aber im Vegleich gering
© INTERNET WORLD Business 4/12
Der Google Store verkauft bereits
Merchandise-Artikel von Google online
Quelle: IBM Institute for Business Value, n = 28.527, Januar 2012
Online Shop für Apotheken
ISPO MUNICH
Vitabote.de als Plattform für lokale Apotheken gestartet
Snow Action bringt Fans
Die Sportmesse ISPO Munich in München
hat mit einem „Snow Action Contest“
5.000 neue Fans über virales Marketing
gewonnen. Wintersportler waren aufgerufen, Videos zu Freeride und Freestyle in der
Facebook App „Fanvoyce“ hochzuladen –
100 Beiträge kamen. Umgesetzt wurde
Fanvoyce von der Münchener Firma Voycer.
Die Wettbewerbsteilnehmer mussten für
ihren Beitrag Stimmen sammeln. Die virale
Reichweite der Kampagne betrug nach
Angaben von Voycer 260.000 Nutzer. is
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Sie suchen den
Fachmann für Suchmaschinen-Marketing?
Sie finden sie in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business
www.internetworld.de/dienstleister
4/12
Erfolgsfaktor Vertrauen
WRAPP
Das schwedische Start-up Wrapp, das es
Freunden ermöglicht, gemeinsam Einkaufsgutscheine zu verschenken, hat in einer
weiteren Finanzierungsrunde fünf Millionen
US-Dollar erhalten. Die digitalen Gutscheine
sollen den Markenanbietern, die diese ausstellen, bei der Neukundengewinnung helfen. Wrapp will den Service in diesem
Quartal in den USA und in Großbritannien
starten. Das deutsche Copycat Dropgifts.de
bietet einen ähnlichen Dienst an. is
20. Februar 2012
D
ie Otto Group hat in Hamburg einen
Online-basierten Arzneimittellieferdienst gestartet. Kunden können auf Vitabote.de rezeptfreie und verschreibungspflichtige Medikamente sowie Gesundheitsartikel bestellen und sollen innerhalb
weniger Stunden von einer lokalen Apotheke beliefert werden. Alternativ können
sie die Bestellung in der Apotheke abholen. Vor der Bestellung bieten die Apotheken auch ein telefonisches Beratungsgespräch an. Bei der Lieferung sollen für die
Kunden keine zusätzlichen Gebühren
anfallen, erklärt die Vitabote GmbH, eine
eigenständige Gesellschaft der Otto Group.
Vitabote erhält von den beteiligten Apotheken eine Umsatzbeteiligung.
Wenn stationäre Apotheken Vitabote.de
als Plattform nutzen, brauchen sie keinen
eigenen Online Shop aufzubauen, erklärt
das Unternehmen. „Lokalen Apotheken
bieten wir eine unkomplizierte Lösung zur
Nutzung des Online-Vertriebskanals“, er-
läutert Florian Hermsdorf, Geschäftsführer von Vitabote.
Zum Start kooperiert Vitabote mit zehn
Apotheken in Hamburg. Ziel von Vitabote
ist es, in der ersten Jahreshälfte 2012 das
gesamte Hamburger Stadtgebiet abzudecken. Eine schrittweise Erschließung
ländlicher Gebiete und weiterer Städte ist
❚
ebenfalls in Planung. is
Vitabote übernimmt auch das Online und
Offline Marketing für lokale Apotheken
Neue Technologien und Geräte
haben die Bequemlichkeit des
Einkaufs erhöht. Sie schaffen es
sogar, Konsumenten zu einer
Transaktion zu bewegen, selbst
wenn diese gar nicht vorhatten,
etwas zu kaufen. Händler sollten
sich deswegen fragen, ob sie die
nötigen Technologien einsetzen,
damit ihr Angebot den Konsumenten permanent begleitet,
angefangen bei der Produktrecherche bis zum Gang zur Kasse.
Wissen die Shops, welche Kommunikationskanäle ihre Kunden
bevorzugen, und zwar entlang des gesamten Einkaufsprozesses? Die Befragung hat
auch ergeben, dass 83 Prozent der Verbraucher auf den stationären Laden nicht
verzichten wollen, obwohl das digitale
Einkaufen immer beliebter wird.
Die Studie bestätigt, dass Händler die
Chance haben, Kunden zu gewinnen,
wenn sie relevante und auf die jeweilige
Person zugeschnittene Angebote machen.
Voraussetzung dafür ist ein genaues Bild
der Kunden: Welche Motivation steht
hinter ihrem Einkaufsverhalten und ihrer
Bereitschaft, mit dem Händler zu interagieren? Wie kann ein Händler den bestehenden Kunden seine Loyalität zeigen? Die
Antwort lautet: Zuhören und verfolgen,
worüber sich die Leute unterhalten, um
herauszufinden, was die Kunden erwarten
oder im Angebot vermissen.
Auch wenn die IBM-Studie unter anderem dazu dient, die entsprechende Software von IBM zu promoten, belegen die
Ergebnisse doch, dass sich das Verhältnis
zwischen Verbrauchern und dem Handel
ändert, weil neue Technologien den Kunden mehr Macht geben. Der Handel sollte
darauf vorbereitet sein. is
❚
Foto: Galeria Kaufhof
04_Trends-News.qxd
Gute Stimmung
im B2B-Handel
D
er Online- und Versandhandel mit
Firmenkunden (B2B-Versender) erlebte 2011 nach einem starken Jahr 2010
das zweite sehr gute Jahr in Folge. Über die
Hälfte (56 Prozent) der vom Bundesverband des Deutschen Versandhandels und
Creditreform Wirtschaftsforschung befragten Unternehmen berichtet von einer
Umsatzsteigerung gegenüber dem Vorjahr. 19 Prozent der 120 Versender, die an
der Umfrage teilnahmen, mussten ein
Umsatzminus hinnehmen. Die Ertragslage
ist ähnlich der des Vorjahres: 45,6 Prozent
der Befragten erhöhten ihren Gewinn.
Die gute Geschäftssituation wirkt sich
auf den Personalbedarf aus: Knapp 41
Prozent der Umfrageteilnehmer beschäftigen heute mehr Mitarbeiter als noch vor
einem Jahr. Jedes fünfte Unternehmen
plant weitere Einstellungen.
Für die nächsten sechs Monate rechnen
41 Prozent mit einer guten oder sogar sehr
❚
guten Geschäftsentwicklung. is
5_Strato.qxd
16.02.2012
12:17 Uhr
Seite 5
06_News_0412.qxd
6
16.02.2012
13:58 Uhr
Seite 6
TRENDS & STRATEGIEN
Internet World BUSINESS
Ein Shop für
Hörspiele
Hier finden Sie
Nachrichten von
jungen Firmen und
Investoren
FANTASY SHOPPER
Millionen für Expansion
Accel Partners, B-to-V sowie New Enterprises sind mit einem Millionenbetrag bei
Fantasy Shopper eingestiegen. Das Startup aus London, um das sich Lars Hinrichs‘
Inkubator HackFWD kümmert, verbindet
E-Commerce mit Spielelementen und will
mit dem frischen Geld in Europa expandieren. Schon Anfang dieses Jahres hatte
Fantasy Shopper 3,3 Millionen Euro Risikokapital von verschiedenen Investoren
eingeworben. vs
ZALANDO.DE
Neuer Investor
Die russische Beteiligungsgesellschaft DST
Global hat vier Prozent des Web-Schuhhändlers Zalando übernommen. DST ist
weltweit einer der größten Internet-Investoren und hält auch Anteile an Facebook.
Angeblich spekuliere DST auf einen baldigen Börsengang von Zalando, heißt es.
Von einem Engagement bei Rocket Internet, der Mutter von Zalando, nahm DST
jedoch Abstand. So suchen die SamwerBrüder für ihre Ideenschmiede jetzt bei
Staatsfonds neue Finanziers. vs
FLAREGAMES.COM
Finanzspritze für den Start
Accel Partners hat sich mit rund sechs
Millionen Euro an Flaregames.com beteiligt. Das Start-up aus Karlsruhe entwickelt
mobile Spiele, die dank Smartphones in
der realen Welt stattfinden. Das Unternehmen wurde 2011 von Klaas Kersting
gegründet, einem der Macher von Gameforge. An Gameforge hatte sich Accel
Partners ebenfalls beteiligt. Mit dem Geld
will Flaregames neue Spiele aufbauen. vs
ZUUTUUN.DE
Geld von Buch.de-Gründer
Mit einem nicht genannten Betrag hat
sich Nabru Ventures an der lokalen Jobbörse Zuutuun.de beteiligt. Das Start-up
bietet kleineren Firmen sowie Arbeitssuchenden einen einfachen Dienst: die Suche nach einem Job vor Ort. Hinter Nabru
Ventures steckt Buch.de-Gründer Michael
Urban, der im Januar auch in die MinijobPlattform Cash4feedback.de investierte. vs
HITFOX.COM
Eigenes Werbenetzwerk
Spielevermarkter Hitfox hat Chilie Entertainment gekauft. Die ehemalige Tochter
des Karlsruher Entwicklers Gameforge
betreibt mit Ad2Games.com ein Werbenetzwerk für Browser-basierte Spiele und
platzierte Ads in Spielen von Bigpoint
oder Innogames. Hitfox soll für Chilie
einen einstelligen Millionen-Eurobetrag
bezahlt haben. Das Berliner Start-up existiert seit 2011, finanziert wird es von Investoren wie Tengelmann und Holtzbrinck. Spieler finden hier Rabattaktionen
und Sonderangebote rund um PC- und
Web-Spiele sowie Hardware. vs
D
as Radio feiert sein Comeback im
Internet: Sender finden online mehr
Hörer und ziehen über Apps ihre Fans in
anderen Sendegebieten oder im Ausland
an. Diesen Trend nutzt Hörspielpark.de:
Im Sommer 2011 gestartet finden Freunde
von Hörspielen, Radioreportagen oder
klassischen Konzerten auf dem Portal die
Sendungen als Download oder als CD. „Es
gibt immer wieder Hörer, die sich nach
Hörspielsendungen aus dem Radio erkundigen und danach fragen, ob es davon Mitschnitte auf CD oder zum Download zu
kaufen gibt“, erklärt Initiator Paul Plamper.
„Ihnen wollten wir Autoren-Hörspiele
online zugänglich machen.“
Hinter dem Unternehmen stehen Hörspielautoren wie Plamper, aber auch Sprecher und Autoren. Gegenwärtig stehen
rund 40 Titel zur
Auswahl.
Der
Download kostet
sieben Euro, die CD
kommt in der
schlichten Einheitspackung für zwölf
Euro ins Haus. Mit
von der Partie sind
zudem fünf öffentlich-rechtliche Sender, der DeutschHörspielpark: Gelandfunk sowie das
schichten und KonSchweizer
Radio
zerte zum Download DRS. vs
❚
4/12
Abrechnen per iPad
Orderbird funktioniert Apples Tablet zum effizienten Kassensystem um
D
as Aufgreifen vorhandener Ideen, um aus diesen etwas Neues zu machen,
liegt im Trend. Die Gründer
von Orderbird.de ließen sich
vom US-Militär inspirieren.
Dort hatte man den iPod
Touch zum Fernzünder umfunktioniert. Analog
dazu meinte Bastian
Schmidtke, einer der
Orderbird macht das
Gründer von OrderiPad zur Kasse
bird und vertraut mit
Kassensystemen, das
von „Enable2Start“ für
iPad zu einer RegisOrderbird. Nebenbei
trierkasse umwandeln
überzeugten die Grünzu können. „Initialzünder Branchenkenner
dung für das Projekt
und mit deren Hilfe
war die Aufgabe, für die
auch noch über 100
P1-Gaststätten in Mün- Schreyer (li.) und Schmidtke wollen
Restaurants, Diskothechen ein Lagerbestell- die Gastronomie verändern
ken und Eisdielen.
system auf Basis von
Mithilfe der Orderbird-App gestalten
iOS-Devices zu entwickeln“, erläutert
Schmidtke. Mit Freunden entwickelte er Gastronomen Speisekarten, drucken Recheine App, die aus Apples Tablet-Computer nungen und Bons aus, lassen von verschieeine Registrierkasse macht: „Unsere Kas- denen Mitarbeitern per iPad Bestellungen
sensystem-App soll die Gastro-Branche bonnieren und organisieren Reservierunkomplett verändern“, sagt der Gründer gen. Orderbird vernetzt Küche und Gastselbstbewusst. „Das System ist so unkom- raum und führt die Einnahmen- und Auspliziert zu bedienen wie das Adressbuch gabenrechnung täglich oder wöchentlich
fürs Finanzamt zusammen. Dass das Sysim iPhone.“
Anfang 2011 gestartet hat das Berliner tem cooler als übliche Kassen aussieht und
Start-up bereits einige Wettbewerbe ge- verschiedene Aufgaben berücksichtigt, ist
wonnen, gerade entschied auch das Team sicher ein Grund für die Verbreitung. vs ❚
Kapital und Know-how
Die Gründer von Handy.de und Blau.de starten jetzt als Investoren neu
W
as machen Gründer, die sich aus
dem operativen Geschäft zurückziehen? Richtig, sie gründen neuerdings
gern Beteiligungsgesellschaften, mit denen
sie von neuen Geschäftsideen profitieren
und Gründern Erfahrungen vermitteln
wollen. Das jüngste Beispiel für diese Strategie stammt vom Gründungsteam von
Blau.de. Bereits einen Monat nach der
Stabübergabe bei ihrem Mobilfunk-Discounter riefen Dirk Freise,
Thorsten Rehling und Martin
Ostermayer im Dezember 2011
die Gesellschaft Fastlane Ventures
ins Leben. „Wir sind ein eingespieltes Team, haben beim Aufbau von Handy.de und Blau.de
einiges gelernt, sind alle schon
länger als Business Angel unterwegs“, zählt
Ostermayer auf.„Da liegt es doch nahe, die
Beratung und Förderung von Gründern
zu professionalisieren.“ In den vergangenen Wochen hat das Trio bei Investoren
einen „zweistelligen Milllionenbetrag“ für
den ersten eigenen Fonds eingesammelt,
wichtigster Finanzier ist die niederländische Telefongesellschaft KPN.
„Schon aufgrund unserer Erfahrungen
in diesem Bereich legen wir natürlich
einen Schwerpunkt auf Ideen für MobileAnwendungen“, sagt Ostermayer. „Daneben kennen wir uns mit Gaming aus, mit
Web-Ideen in allen Facetten und auch mit
Social Media.“ In diesen Bereichen will
20. Februar 2012
Einkaufshelfer
für Blinde
E
Freise, Rehling, Ostermayer: Aus
Gründern werden Investoren
sich Fastlane Ventures verstärkt engagieren. Schon liegen erste Business-Pläne auf
den Tischen im Hamburger Büro, die
Verhandlungen laufen schon und auch
Investments sollen noch im ersten Quartal
spruchreif werden.
Fastlane Ventures sucht in Deutschland
und Europa reifere Start-ups, die schneller
wachsen und internationalisieren wollen.
„Geplant sind initiale Investments von jeweils 500.000 bis zwei Millionen Euro pro
Beteiligung“, erläutert Ostermayer. „In
Folgerunden kann der Fonds sein Investment auf bis zu sechs Millionen Euro
erhöhen.“ Zum Geld liefert Fastlane Ventures außerdem noch Know-how. vs
❚
ine Datenbank für Produkthinweise
ermöglicht viel mehr Services: Das
beweist der Schweizer Codechecker. Seit
zehn Jahren informieren sich Verbraucher
unter Codechecker.info über Inhaltsstoffe
und Produktionsbedingungen. 2010 entwickelte der Schweizer Verein, der keine
Gewinne erzielt, aus seiner Datenbank
verschiedene Apps, die die Informationen
liefern, sobald ein Barcode mit Handykamera gescannt wird. Nun hat Codechecker
seinen Dienst um den „Scan-Guide“ erweitert. Scannen Blinde eine Packung, hören sie, wie sie die Packung halten müssen,
damit der Barcode aufgenommen werden
kann. Danach folgen die Hinweise zum
Produkt und die Preise. Um die Entwicklungskosten und den Betrieb finanzieren zu können, kostet der Scan-Guide
knapp 25 Euro. vs
❚
Codecheck: Nennt Produkte und Inhaltsstoffe
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13:43 Uhr
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TRENDS & STRATEGIEN
Internet World BUSINESS
7
INTERVIEW
„Trendsetter und Pionier“
Der Online-Supermarkt Le Shop ist Motor und Experimentierfeld zugleich für das Online-Geschäft der Migros-Gruppe
E
rstmals im Plus: Le Shop, der InternetSupermarkt der Migros-Gruppe aus der
Schweiz schreibt schwarze Zahlen. Im letzten Jahr verdoppelte sich außerdem der Mobile-Anteil am Umsatz auf rund zehn Prozent oder 15 Millionen Schweizer Franken.
Mit solchen Entwicklungen habe sich Le
Shop in den letzten Jahren zum Motor und
Web-Experimentierfeld der gesamten Handelsgruppe entwickelt, sagt Dieter Berninghaus, der bei Migros den Bereich Handel
und E-Commerce leitet.
Kaufen Sie online ein?
Logistik und Technologie nötig,
und wer verfügt inklusive Knowhow über diese Ressourcen? In
Deutschland ist kein Einzelhändler
so früh in den E-Commerce eingestiegen wie Migros, bei ersten
Versuchen fehlte das Durchhaltevermögen. So konnten keine Erfahrungen, vor allem aber keine Partnerschaften wie zum Beispiel mit
der Schweizer Post und anderen
Logistikdienstleistern entstehen,
die Migros heute im Web-Lebensmittelgeschäft einzigartig machen.
Wer genauer hinsieht, vermisst neue
Formate wie Groupon, Clubkauf
oder Liveshopping bei Migros.
Berninghaus: Das Online-Geschäft
der Migros ist stark, vielleicht noch
zu stark auf das Shop-Geschäft
fokussiert. Das heißt nicht, dass wir
uns nicht mit neuen Handelsformen beschäftigen. Bestes Beispiel
ist Mobile bei Le Shop. Der Anteil
hat sich im letzten Jahr auf zehn
Prozent verdoppelt. Mobile wird
zum zentralen Bestandteil unserer
E-Commerce-Strategie. Die Applikationen sind so komfortabel, dass
wir auch in anderen Shops zweistellige Wachstumsraten erwarten.
Dieter Berninghaus: Klar, Lebensmittel in
Bestellen Sie dabei auch mal bei der Konkurrenz, etwa bei Coop@Home?
Berninghaus: Selten, natürlich betreiben
wir Konkurrenzanalysen und probieren
die anderen aus. Aber wenn ich für mich
einkaufe, bestelle ich meistens bei Le Shop,
Exlibris, M-Electronics oder Officeworld.
13 Jahre nach dem Start liefert Le Shop, an
dem Migros seit 2006 die Mehrheit hält,
endlich schwarze Zahlen. Welche Bedeutung
haben diese für die Gruppe?
Berninghaus: Für uns ist das der Beweis,
dass sich der Online-Handel mit Lebensmitteln bei mehr als 60.000 Schweizer
Kunden durchgesetzt hat. Sie bestellen
regelmäßig bei uns, meist mit einem sehr
hohen Bestellwert von mehr als 200 Franken. Überrascht hat uns 2011 das starke
Wachstum im Bereich Mobile Commerce.
Zehn Prozent Umsatzanteil zeigen, dass
auch dieser Kanal funktioniert. Wir haben
mit Le Shop und dem Internet-Lebensmittelhandel aufs richtige Pferd gesetzt.
Wäre der Erfolg von Le Shop in Deutschland
ebenfalls möglich?
Berninghaus: Der deutsche Markt ist zehnmal so groß wie der Schweizer. Le Shop
könnte hier also 1,5 Milliarden Euro im
Jahr umsetzen und ich sehe keine Gründe,
warum das nicht funktionieren sollte.
Aber was ist an Aufwand, also Kapital,
❚ Migros wurde 1925 von Gottlieb Duttweiler
gegründet und ist heute ein Konglomerat aus
Aktiengesellschaften, Stiftungen und Genossenschaften. Als Unternehmen ist Migros der größte
Schweizer Handelskonzern. Er beschäftigt rund
84.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2011
knapp 25 Milliarden Schweizer Franken, davon
21,05 CHF im Handelsgeschäft.
❚ Migros betreibt neben Leshop.ch 19 weitere
Online Shops, darunter Travel.ch, Officeworld.ch,
Micasa.ch, Vacando.com und Exlibris.ch. Der Online-Anteil am Umsatz liegt bei rund drei Prozent.
Warum hat Migros neben Le Shop
selbst kein eigenes Online-Angebot
aufgebaut?
Berninghaus: Wir haben uns 2006
bewusst entschieden, kein eigenes
Online-Angebot unter Migros.ch
aufzubauen und wollten Le Shop
als Pure Player zunächst ohne Integration in den Läden entwickeln,
um eine reine Online Supply Chain
zum Kunden aufzubauen. Das war
Dieter Berninghaus
studierte Wirtschaft in Köln und arbeitete bei der
Metro AG und bei Rewe. Der 47-Jährige wechselte
2004 als Verwaltungsrat zur Migros-Tochter Denner
und verantwortet heute den Bereich Handel und
E-Commerce der Gruppe.
❚ www.migros.ch
der auch andere Bereiche beeinflusst
hat. Wir haben gelernt, dass es zum
Aufbau eines starken Online-Geschäfts Pioniermentalität und die
richtigen Unternehmer erfordert,
denen man Freiheiten geben muss.
Wie soll das gehen?
Berninghaus: Bei Le Shop erledigen
Verbraucher ihren Wocheneinkauf,
sie bestellen geplant, wenn auch
immer öfter von unterwegs. Das ist
bei Exlibris anders. Hier können
wir Mobile nutzen, um Kunden mit
Angeboten unterwegs anzusprechen und das Filial- und OnlineGeschäft besser zu verknüpfen. Bei
Exlibris können Sie in Zürich mit
dem Handy ein Buch bestellen, das
Sie abends in Genf abholen oder OnlineBestellungen in Filialen zurückgeben und
umgekehrt. Diese crossmediale Ansprache
über verschiedene Kanäle verstärken wir.
Wie wichtig ist dabei die Kundenkarte?
Berninghaus: Wir haben 2,3 Millionen
richtig, denn man muss eine punktgenaue
Prozesskette betreiben. Wenn sich zwei
Kanäle vermischen, leidet oft die Qualität.
Heute haben wir mehr Erfahrung und
könnten Le Shop und die Migros-Filialen
langfristig stärker zusammenbringen und
in den Kanälen crossmedial werben.
Hat Le Shop die Migros-Gruppe verändert?
Berninghaus: Aber ja, wir haben erkannt,
wie wir in der Schweiz hybride und Onlineaffine Kunden auch im anspruchsvollen
Food-Bereich bedienen können. Le Shop
war und ist im Migros-Universum ein
Trendsetter und E-Commerce-Pionier,
Medien, Elektronik, Garten, Möbel,
Büro, Reisen, selbst Seminare und Kochkurse – es gibt nur wenig, was Migros online
nicht verkauft. Der Web-Anteil der Gruppe
liegt aber bei nicht einmal drei Prozent.
Berninghaus: Wir haben von gut 25 Milliarden Franken Umsatz im vergangenen Jahr
rund 664 Millionen online erzielt. Das Ziel
muss sein, diesen Anteil gezielt weiter auszubauen. In all unseren Einheiten hat das
strategische Priorität, auch unter der Berücksichtigung von Multi- und Crosschannel-Ansätzen.
Was macht Migros in Social Media?
book,Youtube und Twitter aktiv, das ist ein
Teil der Reichweitenstrategie und beschäftigt Abteilungen. Mit Migipedia haben wir
sogar eine Community, auf der Nutzer
Kritik und Lob abgeben oder Produkte
empfehlen. Wir erhalten hier oder über
Facebook sehr viel Input für die Sortimentsgestaltung oder für Produkte.
❚ 2,3 Millionen Migros-Kunden kaufen mit der
Cumulus-Karte ein, die Treue mit Rabatten und
Sonderverkäufen belohnt.
❚ M-Connect ist ein Online-Dienst, der den
Login zu den diversen Shops vereinheitlicht; mit
Mikipedia betreibt Migros eine eigene Community für den Meinungsaustausch mit Kunden.
Migipedia ist die Community, in der Kunden
über Kauf und Produkte diskutieren
M-Cumulus-Karten ausgegeben, über 70
Prozent der Einkäufe werden damit getätigt. Das Programm ist eine fantastische
Basis, um mehr über Kundenverhalten zu
erfahren und Konsum zu lenken. Die Karte
steht nicht für Einzelpersonen, sondern
für Haushalte. Erfahren wir beispielsweise
von einer Familie, dass sie viele Kindersachen kauft, können wir gezielt Angebote
für Windeln oder Kinderbücher machen –
online, mobile oder in den Filialen.
Berninghaus: Wir sind offensiv auf Face-
Quelle: Leshop.ch
unserem Haushalt stammen größtenteils
von Le Shop. Insgesamt bin ich Heavy
User, auch was das Bestellen von Büchern,
Medien, Elektronik oder Reisen angeht.
Mobile wächst bei Le Shop deutlich schneller
als Online in den Startjahren des E-Commerce
Das Internet verschiebt Einnahmequellen
im Handel. Wie geht Migros damit um?
Berninghaus: Es gibt Substitution von Offline durch Online, wir befinden uns aber
erst am Anfang dieser Entwicklung. Bei
Migros sehen wir uns im Food-Bereich gut
gerüstet. Im Non-Food-Bereich ist diese
Entwicklung stärker spürbar. Händler
müssen darauf Antworten finden, ob
durch den Aufbau von Pure Playern, durch
Cross- oder Multichannel-Konzepte.
❚
Interview: Susanne Vieser
08_Start-ups_0412.qxp
8
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13:33 Uhr
Internet World BUSINESS
Seite 8
TRENDS & STRATEGIEN
Verkaufen mit Beratung
Wellwide ist ein Marktplatz für die Gesundheit und setzt auf unabhängige Berater
M
enschen, die gesund bleiben und
sich fit halten wollen, suchen Beratung und Information“, meint Karl-Otto
Lang. Deshalb hat er mit seinem Team
ein neuartiges Marktplatzkonzept entwickelt: Wellwide startet im März und
bietet neben einem Angebot aus Sportund Fitnessgeräten, Wellness-Produkten, Kleidung und Reisen vor allem Inhalte. Unabhängige Experten beraten am
Telefon und online. Kunden finden neutrale Berichte zu Themen wie Rückenschmerzen, Entspannung oder gesundes
Schlafen und können sich – so sie auch
Angaben zu Gewicht und physischen
Details machen – Empfehlungen zu Training oder Ernährung zusammenstellen.
❚ Das Konzept für Wellwide entsteht beim
Pharmagroßhändler Celesio. Betreiber
Perfect Life wird im April 2011 gegründet. Online-Start: März 2012
❚ Geschäftsmodell: Online-Marktplatz mit
Schwerpunkt Fitness und Gesundheitsvorsorge auf Provisionsbasis
❚ Finanzierung: Gründungsteam um KarlOtto Lang
❚ Mitarbeiter: 10 plus freie Berater, Texter
❚ Internet: www.wellwide.com
Wellwide: Utensilien für Fitness und Gesundheit plus unabhängige Beratung
„Wir bauen auf vertrauenswürdige, unabhängige Inhalte“, erklärt Lang, und: „Je
mehr Kunden von sich preisgeben, desto
genauer können wir sie beraten und bedienen.“ Bisher hat das Wellwide-Konzept 60 Experten rund um die Gesundheitsvorsorge überzeugt, die hier beraten
oder Kurse anbieten. Etwa 35 Partner
sorgen zudem bis zum Marktstart für ein
Sortiment aus 5.000 Produkten, das
durch mehr Lieferanten weiter wachsen
soll. „Kunden erhalten eine Rechnung,
haben einen Ansprechpartner, bekommen aber eventuell mehrere Pakete“, beschreibt Lang die praktische Seite des
Provisionsmodells.
Gesundheitsvorsorge und Wellness ist
ein lukrativer Markt: Pro Jahr geben die
Deutschen rund 60 Milliarden
Euro für Sportgeräte, rezeptfreie
Heilmittel und gesunde Ernährung aus, für Dinge, wie Wellwide
sie bietet. Vor allem die Älteren
kümmern sich um ihre Gesundheit, daher richtet
sich Wellwide bevorzugt an Kunden
ab 35 Jahren.
„Wir glauben an
das Projekt“, meint
Lang. Gründer und
Team suchen nach
Lang: Unverhoffter
Investoren. WellStart-up-Chef
wide wurde 2010
als neues Geschäft
für Celesio erfunden, der Aufbau der Plattform größtenteils vom Stuttgarter Pharmagroßhändler finanziert. Doch nach
einem Vorstandswechsel änderte dieser
seine Strategie – und trennte sich Ende
2011 von seiner Tochter Perfect Life und
ihrem Marktplatz Wellwide. Lang und
seine Mitstreiter übernahmen: „Ich habe
in meinem Leben schon viele Projekte,
auch im E-Commerce, aufgebaut“, meint
der 59-Jährige, der sein Alter als Vorteil
sieht: „Ich kann Produkte für Ältere
besser bewerten und leichter Sortimentsentscheidungen treffen. Für technische
Fragen habe ich ein versiertes Team aus
jungen Kollegen.“ vs
❚
App zum Abfahren
Pockettaxi bringt Fahrgemeinschaften zusammen und findet Mitfahrer für Pendler
M
ytaxi, Flinkster, Car2go: Der Verkehr beschäftigt die Web-Gründer.
Nach der Vermittlung von Taxis sowie
Car-Sharing-Autos startet im März mit
Pockettaxi eine virtuelle Mitfahrzentrale.
„Wir wollen Pendlern die Möglichkeit
geben, Fahrgemeinschaften zu bilden“,
erklärt Stefan Ostwald, der mit drei Kommilitonen seit 2010 an dem Web-Dienst
und der App tüftelt. Kurz vor dem Start
hat sich das Team in die hessische Provinz
zurückgezogen und einige Monate
in einem Haus, das Ostmann geerbt hat, zusammengewohnt und
dort Pockettaxi weiter optimiert.
„Wir testen Dienst und App mit
Bekannten“, so Ostwald.
Pockettaxi organisiert Mitfahrgelegenheiten, zunächst in Firmen, bald auch spontan
In Pockettaxi können User favorisierte
Strecken anlegen und für diese Mitfahrer oder Fahrer suchen. Die App vermittelt für Teilstrecken Fahrgäste, prüft
Alternativrouten und enthält zudem ein
Bewertungsverfahren für Teilnehmer.
Aus Sicherheitsgründen werden diese
bei der Anmeldung über ihr Bankkonto
authentifiziert. Und weil Fahrgemeinschaften platzen können, integriert
Pockettaxi auch die Routen des öffentlichen Nahverkehrs.
Am Provisions- und
Preismodell arbeiten die
Gründer noch. Sicher ist,
dass das Karlsruher Startup seinen Dienst zunächst
bevorzugt Unternehmen
anbietet. Schon vor dem
Start ließen sich die Stadt
Stefan OstKarlsruhe, Siemens sowie
wald: Lösung EnBW von Pockettaxi übergegen Staus
zeugen. Der Versorger wird
den Dienst auch in sein
Intranet integrieren. „Es gibt drei Millionen Fahrgemeinschaften in Deutschland,
viele Städte versuchen aus Umweltgründen, den Pendlerverkehr einzugrenzen“,
begründet Ostwald die Konzentration
auf Firmen. Mittelfristig sollen sich des-
❚ Gründung: In einem Seminar am Karlsruher Institut für Technologie seit 2010 entwickelt, GmbH-Gründung steht noch aus
❚ Geschäftsmodell: Vermittlung von Mitfahrpartnern, Einnahmen geplant aus Vermittlungsprovisionen und White Label
❚ Finanzierung: Exist-Darlehen, Gründer
❚ Mitarbeiter: 9
❚ Internet: www.pockettaxi.de
halb über Pockettaxi auch unternehmensübergreifende Gemeinschaften
finden, außerdem spontane Mitfahrten
vermittelt werden. „Für den Erfolg entscheidend ist, regional kritische Massen
aufzubauen“, sagt Ostwald.
Das Start-up, dessen technische Basis
in einem Seminar des Karlsruher Instituts für Technologie vor zwei Jahren entstand, finanziert sich durch ein ExistGründerstipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft, Investoren werden
noch gesucht. Vielleicht findet sich ja wie
bei Mytaxi (Daimler) ein Autohersteller
als Geldgeber und Partner. vs
❚
20. Februar 2012
4/12
Eine gute Idee für
einen (mobilen)
Service, eine praktische Technik oder der
Web-basierte Helfer im Internet-Alltag: Die Innovationskraft im Internet ist
ungebrochen. Deshalb stellt INTERNET WORLD
Business regelmäßig junge Unternehmen und
ihre Angebote vor. Alle Beiträge dieser Serie
finden Sie online auf www.internetworld.de
unter dem Webcode 0802024.
Apps Marke
Eigenbau
E
inen Filialfinder mit Sonderangeboten, einen Kalender mit Coupon-Aktionen – es gibt viele Ideen für Apps. Mithilfe von Appyourself kann sie jeder selbst
erstellen. „Mit unserem Baukasten lassen
sich native Apps für Android und iPhone
oder Browser-basierte Apps auf HTML5Basis erstellen“, erklärt Benjamin Heisch,
einer der Gründer des Frankfurter Startups. Interessenten können RSS-Feeds,
Bildergalerien, Coupons, Web-basierte
Kalender und andere Tools einbinden, die
❚ Appyourself wird von Benjamin Heisch
und Markus Kaiser im Dezember 2010 gegründet. Online-Start: April 2011
❚ Geschäftsmodell: Baukasten für Apps
gegen Lizenz- und Nutzungsgebühren.
❚ Finanzierung: Gründer
❚ Mitarbeiter: 6
❚ Internet: www.appyourself.net
die App mit Social Media verlinken,
verschiedene Layout-Versionen und Farben wählen.„Dynamische Inhalte können
in Echtzeit einfließen“, sagt Heisch. „Es
sind aber auch statische Dienste in AppForm möglich.“
In Deutschland nutzt mittlerweile etwa
jeder Vierte ein Smartphone, das über
Apps auf Web-Dienste zugreift. Kein
Wunder, dass jetzt die ersten Baukästen
angeboten werden. Neben Appyourself
bieten sich Appconfector und Totally
App an. „Sie können mithilfe von Apps
Kunden auf einem immer beliebteren
Kanal direkt ansprechen“, erklärt Heisch.
Wer eine Web App mit Appyourself baut,
bezahlt knapp 15 Euro pro Monat für die
Nutzung der Technik. Im Premiumpaket
sind neben der Web- auch native Apps
enthalten. Wer darüber hinaus die AppVermarktung mitbucht, bezahlt je nach
Leistung ab 99 Euro im Monat. Zum Vergleich: Bei spezialisierten Dienstleistern
kostet der Aufbau einer App meist hohe
vierstellige Summen, die Vermarktung
frisst oft genug sogar einen fünfstelligen
Etat. „Bei Bedarf bieten wir den Nutzern
auch technische Hilfen“, verspricht Benjamin Heisch. vs
❚
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10_Mark_News.qxp
10
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11:18 Uhr
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MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
Durchwachsener Werbestart
WELEDA
Panorama-Auftritt im Netz
Zusammen mit der Münchner Agentur
CDM und dem Panoramafotografie-Experten The Look Beyond hat Weleda seinen
Heilpflanzengarten, das Herzstück der Naturkosmetik- und Arzneimittelmarke, als
Film ins Netz gebracht. Neben Imagepflege bietet die virtuelle Tour Informationen über die wichtigsten Heilpflanzen, die
dort angebaut und direkt verarbeitet werden. Der neue Auftritt (Weleda.de) liefert
auch Tipps für mehr Wohlbefinden. häb
Microsoft Advertising beginnt mit der Vermarktung von Skype
I
m Oktober 2011 war es
Millionen aktive PC und
so weit: Microsoft kaufte
200.000 aktive Mobileden Video-Chat-Anbieter
Skype-Nutzer für rund 4,5
Skype für 8,5 Milliarden
Millionen beziehungsweise
US-Dollar. Jetzt läuft auch
650.000 Werbemittelkondie Vermarktung an – mit
takte – das können nur
großen Erwartungen: „Wir
wenige andere mobile Werschätzen, dass die Plattbeträger vorweisen. „Skype
form bereits in diesem Jahr
ist international unter den
einen zweistelligen UmTop 10 der meistgenutzten
satzanteil beitragen wird“,
Apps und hat weiter sehr
erklärt Markus Frank,
starke Wachstumsraten“, ist
Deutschlandchef MicroFrank selbstbewusst. Potensoft Advertising. Um dieses
zial gibt es tatsächlich noch
Ziel zu erreichen, wurden
reichlich: Eine App für Winzum Start grundlegende
dows Phone 7 soll noch
Neuerungen eingeführt.
nachgereicht werden, an
Die Wichtigste: Ab so- Markus Frank hat große ErwarSkype auf der Xbox wird
fort können auch die mo- tungen an die Vermarktung
gearbeitet.
bilen Skype-Clients für
Einen weiteren Schub solAndroid und iOS mit mobilen Werbe- len Kooperationen mit Facebook bringen:
Bannern in der Größe 300 x 50 und 320 x Aus dem sozialen Netzwerk heraus sind jetzt
50 Pixel belegt werden. Dabei kann das auch „Video-Calls powered by Skype“ mögAngebot vor allem mit einer außerge- lich, in der neuesten Version der Skype-Softwöhnlichen Reichweite punkten: Allein in ware ist zudem der Newsfeed der FacebookDeutschland sorgen täglich rund zwei Freunde integriert.
Neues bietet Microsoft Advertising auch
für die Desktop-Version der Skype-Software, die in Deutschland bei etwa 15 Millionen Usern installiert ist und täglich von
zwei Millionen Teilnehmern aktiv genutzt
wird: ein Expendable Ad mit den Maßen
650 x 170 und 650 x 340 Pixel (ausgeklappt), das „ideal“ für Branding-Kampagnen von Markenartiklern ist. Diese
würden überhaupt von den „inneren Werten“ des Internet-Telefon-Dienstes profitieren, denn: „Während in Social Networks Kontakte schnell, oberflächlich und
flüchtig gepflegt werden, nutzen Skype
User das Angebot sehr intensiv. Im Schnitt
pflegt ein Skype-Nutzer nur neun Kontakte,
die dafür aber sehr wichtig sind. Eine
durchschnittliche Skype-Session dauert
34 Minuten, die störungsfrei verbracht
wird“, rechnet der Manager vor.
Einen kleinen Wermutstropfen gibt es
noch: Bislang werden alle Zahlen zur SkypeNutzung von Comscore erhoben und sind
daher nicht direkt mit Agof-Zahlen vergleichbar. „Die Agof-Zählung ist aber in
Arbeit“, so Frank. dg
❚
Die Skype-Geschichte: Eigentlich nur Zufall
Gesunder Garten: Weleda setzt im Netz
auf Imagepflege und Information
FLEUROP
Florales Kompetenzzentrum
Fleurop setzt gleich doppelt auf Crossmedia. Der Blumenhändler legte seinen Media-Etat in die Hände der gleichnamigen
Agentur in Berlin, die künftig stärker vernetzte Kommunikationskonzepte stricken
soll. Die Aufgabe: „Fleurop zum Kompetenzzentrum mit der größten Vernetzungs- und Informationsplattform für die
gesamte Branche zu entwickeln.“ Bereits
zur Valentinstag-Kampagne wurde der TVSpot mit „massiven Online-PerformanceMaßnahmen“ flankiert. häb
APPLE
iAds werden weiter günstiger
Apple senkt laut dem Fachmagazin „Ad
Age“ erneut die iAd-Preise: Inzwischen
reicht ein Anzeigenvolumen von 100.000
US-Dollar für eine Kampagne auf dem mobilen Anzeigennetzwerk iOs. Gleichzeitig
erhöht Apple den Umsatzanteil für Entwickler. Diese bekommen künftig 70 statt 60
Prozent. Diese Zusatzeinnahmen sollen ein
Ausgleich für zu geringe Werbeauslastung
sein und verhindern, dass die Kunden auf
anderen Plattformen werben. häb
Anzeige
Sie brauchen
Content Management
Software?
Sie finden sie in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business
www.internetworld.de/dienstleister
4/12
Skype-Ads werden mobil
NIELSEN
Der Werbemarkt schloss den Januar 2012
im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit
einem minimalen Plus von 0,2 Prozent auf
1,72 Milliarden Euro ab. Das Internet legte
laut Nielsen um 6,5 Prozent auf 172,65
Millionen Euro brutto gegenüber dem Vorjahr zu, TV um 5,1 Prozent auf 659,93 und
Radio um 4,7 Prozent auf 103,78 Millionen
Euro. Print und Kino blieben im Minus. häb
20. Februar 2012
„Dass es Skype gibt, ist eigentlich nur Zufall“,
sagte Niklas Zenström, Erfinder und Gründer
des Internet-Telefondienstes Skype, im Januar auf
dem DLD 2012 in München. Inzwischen besitzen etwa 600 Millionen Menschen weltweit einen Skype-Account, zu Spitzenzeiten sind mehr
als 30 Millionen Nutzer gleichzeitig online.
Die Geschichte von Skype ist schnell erzählt:
Im April 2003 wurden die Domains Skype.com
und Skype.net reserviert. Im Dezember 2003
verzeichnete die Webseite
3,4 Millionen Downloads,
Ende 2004 waren es knapp 47
Millionen. Im September 2005 kaufte eBay
(Interesse bekundeten auch Google und Yahoo)
Skype für 3,1 Milliarden US-Dollar und verkaufte
die Mehrheit von 65 Prozent im Jahr 2009 für
1,9 Milliarden US-Dollar. Die Zahl der Skype
User war zwar von 54 Millionen auf 405 Millionen gestiegen, eBay fiel es jedoch schwer, die
HTC, Amazon und Apple
Bei den Best Brands werden die erfolgreichsten Marken gewählt
B
MW, Apple, Amazon und HTC: Das denn die Best Brands werden von der GfK
sind die Sieger der „Best Brands 2012“ in einer Verbraucherumfrage erhoben –
die von Serviceplan, GfK, Pro Sieben Sat1, und sind nicht das Resultat einer
„Wirtschaftswoche“, dem Markenverband Expertenbefragung oder eines Juryund IQ Media Marketing zum neunten Urteils. Neben der Beliebtheit der Marke
aus Verbrauchersicht fließt auch noch der
Mal vergeben wurden.
Der Münchner Autobauer konnte sich tatsächliche wirtschaftliche Markterfolg
dabei über die Auszeichnung „Beste Unter- ins Ergebnis mit ein.
nehmensmarke International“ freuen. Apple sicherte
sich den ersten Platz in der Kategorie „Beste Produktmarke“.
Vergangenes Jahr war Apple
übrigens Sieger in der Kategorie „Beste Wachstumsmarke“,
dort belegt das Unternehmen
in diesem Jahr Rang drei.
„Beste Wachstumsmarke“ Begehrte Auster: Seit 2004 werden die Best Brands gekürt
im Jahr 2012 war der Handyhersteller HTC vor dem Likör Aperol, dem Last but not least wurde noch die diesjähApple iPhone und dem Mobilfunktarif rige Sonderkategorie „Beste HändlerBase von E-Plus. Der Sieg von HTC war marke Nonfood bei Entscheidern“ gekürt.
erstaunlich, schließlich machte das Unter- Hier siegte Amazon – das Internet-Vernehmen aus Taiwan zuletzt mit einer Ge- sandhaus verwies damit die Drogeriewinnwarnung Schlagzeilen. Das Ergebnis marktkette DM und das Möbelhaus Ikea
❚
mag aber auch am Studiendesign liegen, auf die Plätze. häb
Ring, ring: Der Online-Telefondienst wird jetzt vermarktet
Telefontochter in den Konzern zu integrieren. Im Mai 2011 buhlten Facebook, Google
und Microsoft um Skype. Für 8,5 Milliarden USDollar (das Zehnfache des Jahresumsatzes) ging
Skype im Oktober an Microsoft. Vergangenen
August hat Skype den Dienstleister Group Me
übernommen, der auf Konferenzgespräche
über Skype spezialisiert ist. häb
Tipps zur Agenturvergütung
W
ie bezahle ich meine Agentur richtig? Eine schwierige Frage, schließlich ist das Spektrum von Werbe- und
Media-Agenturen und deren Leistungen
genauso vielfältig wie die Modelle zu ihrer
Vergütung. Deshalb hat die Organisation
Werbungtreibende im Markenverband
(OWM) die Broschüre „Agenturvergütungsmodelle. Die wichtigsten Honorarmodelle für Leistungen von Agenturen
und Beratungsunternehmen aus Marketing, Werbung und Media“ druckfrisch auf
den Markt gebracht.
Der Ratgeber wurde von Experten aus
Mitgliedsunternehmen erstellt und kann
gegen eine Schutzgebühr von zehn Euro
bei der OWM (www.owm.de) bestellt werden. Auf 25 Seiten werden acht verschiedene Vergütungsvarianten sowie ihre Vorund Nachteile dargestellt. Weiter helfen
praktische Tipps sowie ein „5-PunktePlan“, das richtige Modell für das eigene
Unternehmen zu ermitteln. Vier „BestPractice-Beispiele“ geben ebenfalls ganz
konkrete Hilfestellung bei der Entschei❚
dungsfindung. häb
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11:06 Uhr
Seite 11
MARKETING & WERBUNG
11
ONLINE-VERMARKTER
Stühlerücken in Sunnyvale
Bei Yahoo dreht sich nicht nur das Personalkarussell
E
Foto: Yahoo
s ist noch keine vier Jahre
her, da hätte Microsoft um
ein Haar rund 45 Milliarden
US-Dollar für Yahoo bezahlt.
Dass es nicht dazu kam, lag vor
allem am Widerstand des Firmengründers Jerry Yang und
des Verwaltungsrats. Microsoft-CEO Steve Ballmer ist
heute froh, dass der Deal 2008
platzte, denn gegenwärtig beträgt die Marktkapitalisierung
von Yahoo weniger als 20 Milliarden Dollar. Zum Vergleich:
Google ist an der Börse derzeit
das Zehnfache wert.
Ein Zehntel von Google
Der Abstieg des Suchmaschi- Vom Internet-Pionier zum „Me too“-Unternehmen: Yahoo-Zentrale in Kalifornien
nen-Pioniers, der 1996 an die
Börse ging und als eines der ersten reinen den IDC-Analysten Hadley Reynolds mit
Internet-Unternehmen mit Börsennotie- den Worten: „Seit der Ablehnung des
rung gilt, erinnert an AOL, einstmals der Microsoft-Angebots 2008 herrscht in Ingrößte Access Provider der Welt und heute vestorenkreisen breite Skepsis darüber, ob
nur noch ein Schatten seiner selbst. Doch der Yahoo-Verwaltungsrat kompetent gedie Dimensionen stimmen nicht: An der nug ist, seine Geschäfte zu führen.“
Doch in das mächtige FührungsgreBörse ist Yahoo zehnmal so viel wert wie
AOL. Betrachtet man den Marktanteil von mium ist jetzt Bewegung gekommen. AnYahoo am Search-Geschäft, dann ver- fang Februar kündigten Roy Bostock und
mittelt die deutsche Sicht ein leicht ver- drei andere Mitglieder ihren Rückzug an.
zerrtes Bild: So extrem wie hierzulande Analysten vermuten, dass sie durch Manadominiert Google nicht jeden Markt. ger ersetzt werden, die den Wünschen der
Während Yahoo in Deutschland nur einen Wall Street offener gegenüberstehen. Dazu
Marktanteil von 3,2 Prozent bei der Such- gehören in erster Linie eine Überarbeitung
der Produktpalette und höhere
maschinennutzung verzeichnen kann, sind es in den USA
Einnahmen. Woher letztere
immerhin noch 9,3 Prozent.
kommen sollen, machte wenige
Gemeinsam mit TechnologieTage später die in Hongkong
partner
Microsoft
(Bing)
ansässige Alibaba Group klar:
kommt Yahoo in den USA auf
Die Betreiberin von Chinas
rund 19 Prozent, in Deutschwichtigster Online-Plattform
land sind es derzeit lediglich
stoppte den Börsenhandel für
knapp 8 Prozent.
Alibaba-Anteile und führt derZu Optimismus gibt es denzeit Verhandlungen mit sechs
noch in Sunnyvale keinen An- Neuer Yahoo-Chef:
Großbanken, um sich für drei
lass. Die Erlöse schrumpfen von Scott Thompson
Milliarden Dollar vom GroßakQuartal zu Quartal – Yahoo ist
tionär Yahoo freizukaufen. Die
vom Schrittmacher zu einem ersetzbaren Amerikaner zahlten 2005 für ihren 40-ProMarktteilnehmer geworden. Ende Januar zent-Anteil an Alibaba rund eine Milliarde
musste der Konzern abermals ein Minus Dollar. Auch die japanische Yahoo-Tochter
von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr ist ein möglicher Verkaufskandidat –
melden, auch der Gewinn ging um über ebenso wie das gesamte Unternehmen. Als
fünf Prozent zurück. Grund: rückläufige potenzielle Käufer gelten in Börsenkreisen
Erträge aus der Banner-Werbung. Als nach wie vor Microsoft, aber auch FaceKonsequenz hieraus verabschiedete sich book. Das Social Network könnte nach
Firmengründer Yang aus allen noch ver- seinem Börsengang mehr als genug Geld
❚
bliebenen Ämtern. Carole Bartz, die Yang für Yahoo in der Tasche haben. fk
2009 vom CEO-Posten verdrängt hatte,
war bereits im September 2011 gegangen.
Verwaltungsrat inkompetent?
Scott Thompson, Bartz’ Nachfolger auf
dem Yahoo-Chefsessel, hat sein Amt zu
Jahresbeginn angetreten und muss jetzt
einen Weg finden, die Erwartungen der
Aktionäre zu erfüllen. Als ein Hindernis
gilt der mächtige Yahoo-Verwaltungsrat
unter der Leitung von Chairman Roy
Bostock. Dieses Gremium, das die Macht
des CEO begrenzt, gilt als eines der Haupthindernisse für eine tiefgreifende Neuausrichtung des Konzerns. Allerdings ist der
Verwaltungsrat seit der geplatzten Übernahme durch Microsoft angezählt. Das
US-Branchenblatt „Computerworld“ zitiert
Yahoo-Aktienkurs in den letzten 12 Monaten
€
13
Kursverlauf Yahoo! Inc.
12
11
10
9
8
Mär 2011
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Jan 2012
Seit dem Einbruch im Sommer 2011 dümpelt das Yahoo-Papier bei ca. 12 Euro
© INTERNET WORLD Business 4/12
Quelle: Onvista
12_marketing-newsiii.qxd
17:56 Uhr
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MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
ADMOB
Auktion wie bei Adwords
Der Mobile-Werbevermarkter Admob hat
sein Verkaufsmodell für CPC-Werbeplätze
auf ein Auktionsmodell umgestellt, das
große Ähnlichkeit mit dem von Google
Adwords hat. Der Preis pro Klick wird von
der Qualität der Anzeige mitbestimmt.
Mindestpreise und Zuschläge für Targeting
entfallen. Die Regeln für nicht klickbasierte
Kampagnen ändern sich vorerst nicht. fk
Facebook Shares sind die wichtigste Währung für das Ranking bei Google
Wachstum in Istanbul
DE-MAIL
Telekom mit neuer Adresse
Die Telekom präsentiert zur Cebit eine
neue Kunden-Kommunikationsstrategie.
Dazu nutzt der Konzern die von ihm
unterstützte E-Mail-Domain „de-mail.de“.
Mails eines T-Mobile-Mitarbeiters tragen
also künftig die Adresse vorname.nach
name@t-mobile.de-mail.de. Sie werden von
anderen De-Mail-Unterstützern (zum Beispiel GMX, Web.de, Freenet) als vertrauenswürdig kennzeichnet. fk
B
eim Ranking von Websites greift
Google bevorzugt auf Daten des Wettbewerbers Facebook zurück. Wie das
Web-Analyse-Unternehmen Searchmetrics in einer Studie ermittelte, sind Facebook Shares „pures SEO-Gold“ und der
wichtigste Faktor für ein gutes GoogleRanking. Seiten, die zu viel Werbung enthalten, werden hingegen von Google
schlechter gelistet. Das Verblüffende
dabei: Dies gilt nach den SearchmetricsErkenntnissen in besonderem Maße für
Werbung, die über das Google-eigene
Werbenetzwerk Adsense geschaltet wird.
Searchmetrics-Mitgründer Marcus Tober
stellt fest: „Überraschend ist, dass ausgerechnet Googles eigenes Werbenetzwerk
Adsense hier wesentlich häufiger auf
schlecht positionierten Seiten als auf Seiten mit Top Rankings auftaucht, während
sich alle anderen Werbenetzwerke wie
Affilinet, Zanox oder Commission Junction neutral verhalten.“
Daten mehrfach untersucht
Für die Ermittlung der wichtigsten SEOEinflussgrößen hat das Unternehmen
10.000
ausgewählte
Top-Keywords,
300.000 Webseiten und mehrere Millionen Backlinks, Shares und Tweets ausgewertet. Die Ergebnisse seien zum Teil
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www.internetworld.de/dienstleister
Niels Anhalt,
Mitglied der
Geschäftsleitung bei
Nexum in Köln
❚ www.nexum.de
„ziemlich überraschend“ gewesen, deshalb habe man die Daten sicherheitshalber
mehrmals ausgewertet, heißt es im Searchmetrics-Blog.
Die klassischen SEO-Tuning-Maßnahmen behalten auch in der Facebook-Ära
ihre Gültigkeit. So sind kurze, knackige
Link-Texte ebenso wichtig wie Backlinks,
Keyword Links, Nofollow Links und sogenannte „weiche“ Links mit Stopwords.
Besonders überrascht sind die Analysten
von den Auswirkungen der Keywords in
der Hauptüberschrift und im Titel. So
scheint eine Seite in den Top-Positionen
umso besser zu ranken, je seltener das Keyword im Titel und in der Überschrift steht.
Die Integration von Keywords in die Domain bleibe jedoch ein wichtiges Kriterium zur SEO-Optimierung.
SEO-Effekt von Google+ unklar
Den Einfluss von Google+ aufs SEO
konnte Searchmetrics noch nicht ermitteln. Hier lagen nicht genügend Daten vor.
Dennoch gehen viele SEO-Experten von
einer steigenden Relevanz der Social Plattform des Suchmaschinenkonzerns aus.
Nexum-Geschäftsführer Niels Anhalt rät
Unternehmen zu Google+ Aktivitäten, da
Google+ andere Textformate abbilden
❚
kann als Facebook. fk/tdz
Welche Rolle spielt Google+ im Bereich
SEO?
Niels Anhalt: Eine überaus wichtige
Rolle. Wir beobachten einen Paradigmenwechsel im SEO-Bereich, der ein
Umdenken erfordert, denn die klassische Suche wird immer mehr zu einer
sozialen Suche. Das lässt sich schon
heute bei Google erkennen, dabei
fließen Meinungen und Empfehlungen von Nutzern erst allmählich in
die Suchergebnisse ein. Diese Entwicklung wird nicht nur auf die
Suchmaschine beschränkt bleiben.
In welche Richtung wird sich Google+
Ihrer Ansicht nach entwickeln?
Anhalt: Die SEO-Relevanz von
Google+ wird sicherlich weiter zunehmen und der Indexierung von
Websites und Suchergebnissen zusätzliches Gewicht verleihen. Man kann
zudem davon ausgehen, dass Google
weitere Dienste – etwa Location Based
Services, Bewertungs- und Empfehlungsmechanismen – integrieren und
dadurch noch relevanter wird. Mittelfristig könnte Google+ zu einer echten
Twitter-Alternative werden und im
Rahmen direkter Reichweitenaspekte
Massenrelevanz erlangen.
Fingerprint statt Cookie
ECIRCLE
Der Münchner E-Mail-Marketing-Spezialist
eCircle veranstaltet am 15. März 2012 in
London zum zweiten Mal die paneuropäische Konferenz Connect Europe. Als Referenten werden Vertreter von Firmen wie
Innocent Smoothies, Bonprix, Centerparcs
und der englischen Football Association
erwartet. Die Journalistin Emma Barnett,
2011 zum „Digital Journalist of the Year“
gekürt, soll über ihre Arbeit bei der OnlineAusgabe von „The Daily Telegraph“ berichten. Die Teilnahmegebür beträgt 300
Pfund Sterling (knapp 350 Euro). fk
Interview
„SEO-Paradigmenwechsel“
Performance
in Österreich
Digital Response nutzt technische Merkmale für das Targeting
T
eile der IP-Adresse, individuelle Brow- können anhand der gespeicherten Userser-Einstellungen und Regio-Daten Daten die Inhalte gelöschter oder abgereichen dem Targeting-Dienstleister Digi- lehnter Cookies nach der Indentifizierung
tal Response aus, um rund 80 Prozent aller des Users wieder herstellen.“ Was DatenInternet-Endgeräte zu erkennen und zu schützer beunruhigen dürfte, sieht Seidler
identifizieren. Das Hamburger Unterneh- als wichtiges Werkzeug zur Erfassung der
Customer Journey, also
men sieht die „Fingerdes Wegs des Nutzers
print“-Methode
als
vom ersten WerbemitAlternative zur umstrittelkontakt bis zur finatenen Cookie-Technik.
len Kaufentscheidung.
Anders als bei Cookies
Derzeit arbeitet Digiwird der digitale Fintal Response noch dargerabdruck nicht auf
an, die Erkennungsdem Computer oder
quote zu erhöhen. FinSmartphone gespeigerprint und Cookies
chert, deshalb kann er
zusammen
ermögauch nicht vom Nutzer
lichen heute schon 85
gelöscht werden. Der
Prozent. Noch in dieChef von Digital Ressem Jahr erwartet Seidponse, Mathias Seidler,
bietet sogar den umge- Erkennt acht von zehn Nutzer: Digita- ler eine Quote von weit
kehrten Weg an: „Wir ler Fingerabdruck des Computers
über 92 Prozent. fk ❚
Foto: Fotolia / Hans-Joachim Roy
Im Aufwind: Adtriplex-Gründer Cihangir
Acilan (l.) und Yücel Alagöz
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Was bei SEO wirklich zählt
ADTRIPLEX
Ein knappes halbes Jahr nach seiner Gründung im September 2011 meldet das türkische Affiliate-Netzwerk Adtriplex 1.200
Publisher und 40 Werbekunden. Darunter
befinden sich die vier größten ShoppingClubs des Landes, außerdem das Modelabel Efor. Das Netzwerk, das auf deutscher Software aufbaut, liefert derzeit nach
eigenen Angaben rund 70 Millionen Ad
Impressions im Monat aus. fk
20. Februar 2012
Foto: Fotolia / Michelangelus
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15.02.2012
D
as Web-Werbenetzwerk Plista
aus Berlin startet gemeinsam mit dem
Wiener Ableger der
Schweizer Goldbach
Group das „Austrian Performance Network“. Goldbach Audience Austria implementiert im Rahmen der Kooperation die
Recommendation-Ads-Lösung des Berliner Partners. Recommendation Ads sind
Text-/Bild-Werbeformate, die auf Basis
der Interessen des Nutzers ausgeliefert und
auf CPC-Grundlage bezahlt werden.
Das Austrian Performance Network
umfasst derzeit unter anderem InternetAngebote von Spiegel Online, „Handelsblatt“, „Bunte“, Xing, „Bazar“ und der
„Wiener Zeitung“. Nach eigenen Angaben
verhandelt Plista-Gründer Dominik Matyka zudem fortlaufend mit weiteren Content-Partnern. fk
❚
13_Optivo_Condor.qxp
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MARKETING & WERBUNG
20. Februar 2012
Internet World BUSINESS
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CASESTUDY
Fliegenjagd bei Condor
Mit einer abgestuften E-Mail-Kampagne weckt der Ferienflieger inaktive Newsletter-Empfänger auf
it einem Wortspiel wirbt die Airline
Condor schon seit einiger Zeit für
ihre Dienste. Der Firmenslogan „Wir lieben Fliegen“ kann sich auf den Service der
Luftgesellschaft beziehen oder eine –
gleichsam außergewöhnliche wie dadurch
Aufmerksamkeit erregende – Zuneigung
zu dem Insekt bekunden; die gestrichelte
Linie stellt die „unkonventionelle Flugroute“
der kleinen Fliegetierchen dar und ist fester Bestandteil der Haus-Grafik.
Anfang 2011 wurde „Die große Fliegenjagd“ ausgerufen, eine Kampagne, mit der
inaktive Empfänger des Condor-Newsletters reaktiviert werden sollen. Als inaktiv
gilt ein Kunde, wenn er 120 Tage, also vier
Monate lang, keinen Newsletter geöffnet
hat – im Schnitt versendet der Carrier alle
zwei Wochen eine Werbe-Mail an Kunden
mit vorliegendem Opt-in.
Foto: Condor
M
Plakativer Claim: „Wir lieben Fliegen“ lautet der Slogan der Fluggesellschaft Condor
sowohl beim Absendernamen als auch im
Wording von den üblichen Condor-NewsDie Idee zur großen Fliegenjagd erarbeitete lettern unterschied, sollte die AufmerkCondor mit dem Berliner E-Mail-Marke- samkeit auf den nächsten Newsletter lentingdienstleister Optivo. Das Konzept: Die ken, der dann tatsächlich Fliegen zum
Empfänger der Aktivierungs-Mail werden Zählen enthielt.
Bei der Wahl der Betreffzeilen ergaben sich interessante Ergebnisse: So
wurden Mails mit der
Zeile „Auf geht’s zur großen Fliegenjagd“ rund 60
Prozent häufiger geöffnet
als solche, die einfach nur
auf die Möglichkeit verwiesen, einen Rabattgutschein zu gewinnen. Bei
den Empfängern, die auf
die Reaktivierungs-Mails
nicht reagierten, erfolgten
noch zwei Versuche, dann
wurde der Empfänger
vom weiteren NewsletterVersand ausgenommen.
E-Mail-Marketing-Experte Otto nennt Gründe
für dieses konsequente
Mit spielerischen Elementen wurde der Newsletter ausgestattet
Vorgehen: „Heutzutage
ermuntert, einen Newsletter zu öffnen, in hat es keinen Nutzen mehr, inaktive Empdem Condor mehrere Fliegen versteckt hat. fänger weiterhin mit Newslettern zu belieWer alle Fliegen findet, gewinnt einen Preis fern. Intelligente Postfächer, wie sie inzwi– einen 10-Euro-Gutschein, einlösbar beim schen die meisten Mail-Provider einsetzen, überprüfen die Reputation des Empnächsten Flug.
Doch zuvor mussten die rund 195.000 fängers – und die leidet, wenn zu viele
Teilnehmer an der Aktion erst einmal auf Newsletter-Empfänger diesen nicht öffEntzug gesetzt werden: Sie erhielten vier
Wochen lang keinen regulären CondorNewsletter. „Ein Newsletter, der nicht
beachtet wird, fällt in den Bereich der Grey
Mail“, erklärt Torben Otto, E-Mail-Marketing-Consultant bei Optivo, „Zwar hat der
Kunde dem Empfang einmal zugestimmt,
❚ Die Condor Flugdienst GmbH wurde 1956
aber er blendet die regelmäßig wiederkehgegründet und gehört seit 2009 zum Reiserenden Mails in seinem Postfach einfach
konzern Thomas Cook AG. Firmensitz ist
aus.“ Wird der Versand ausgesetzt, so das
Kelsterbach bei Frankfurt am Main.
Kalkül, dann fehlt dem Kunden etwas in
❚ Geschäft: Mit derzeit 35 Flugzeugen fliegt
seinem Posteingang – die Chance, dass eine
Condor über 70 Destinationen in Europa,
Mail nach einer gewissen Pause auf stärkeAsien, Afrika und Amerika an.
re Aufmerksamkeit stößt, vergrößert sich.
❚ Fluggäste: Rund sechs Millionen pro Jahr
In einem zweiten Schritt wurden die
❚ Mitarbeiter: Rund 3.000
Empfänger dann mit den Regularien des
❚ www.condor.de
Spiels vertraut gemacht. Eine Mail, die sich
Gutschein fürs Fliegenzählen
nen.“ Es sei daher sinnvoll, Listenhygiene
zu betreiben, „sonst leidet auf die Dauer
die Sichtbarkeit“. Bei der dritten Aktivierungs-Mail änderte Condor den Namen des
Absenders. Das sorgt – bei gleicher E-MailAdresse – für eine ungewohnte Optik im
Posteingang, erzeugt aber keine Probleme
mit übereifrigen Spam-Filtern. Bei regulären Newslettern rät Otto jedoch zum vorsichtigen Umgang mit dieser Stellschraube:
„Der Effekt nutzt sich schnell ab.“
Den Erfolg der Fliegenjagd-Kampagne
kann Birgit Clauß, Leiterin Marktkommunikation bei Condor, in Zahlen fassen:
Insgesamt konnten 6,9 Prozent aller als
inaktiv eingestuften Newsletter-Empfänger
reaktiviert werden, bei 195.000 Teilnehmern sind das rund 13.500 Kunden. Noch
besser performte das Rückgewinnungsprogramm bei Empfängern, die weniger
als ein Jahr lang inaktiv waren – hier betrug
die Erfolgsquote 17 Prozent. Für E-MailExperte Otto ergibt sich daraus der Rat:
„Man sollte mit der Reaktivierung eines inaktiven Kunden nicht zu lange warten.“
Die Zukunft ist automatisch
Bei Condor soll die Fliegenjagd künftig
von selbst ablaufen. Derzeit implementiert
Optivo für die Fluggesellschaft einen Prozess, bei dem Mail-Empfänger, die länger
als vier Monate keinen Newsletter geöffnet
haben, automatisch in ein Reaktivierungsprogramm aufgenommen werden. fk ❚
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MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
20. Februar 2012
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SPECIAL INTERNET TV
Digitale TV-Spielchen
Im lukrativen Zukunftsmarkt Internet-Fernsehen dominieren derzeit zwei Systeme im Markt: Die TV-Häuser
forcieren HbbTV, die Netzbetreiber – allen voran die Deutsche Telekom – setzen auf IPTV
I
rgendwann kommt immer der Zeitpunkt, wo es ernst wird: so wie jetzt
beim Internet-Fernsehen. Lange wurde
über das Zusammenwachsen von Internet
und TV geredet – jetzt sind schon die
ersten Kampagnen zu sehen.
An vorderster Front hierzulande: die Pro
Sieben Sat1 Group, die den europäischen
TV-Standard HbbTV forciert, und auf der
anderen Seite die Deutsche Telekom, die
mit Entertain das Feld vom Internet
(Stichwort Triple Play) her aufrollt. Via
Settop-Box gelangt das IPTV-Angebot
hier ins Fernsehen, Abonnenten können
zwischen verschiedenen Paketen und etwa
140 TV-Kanälen auswählen. Knapp 1,7
Millionen Abonnenten hat Entertain im
Moment, etwas weniger das Sportpaket
Liga total. Hier läuft die Fußball-Bundesliga – und seit Herbst auch Werbung. „Wir
schlagen die Brücke zu TV und wollen
neue Werbetöpfe aufmachen“, gibt Frank
Bachér, Geschäftsführer der Vermarktungstochter Interactiv Media, die Richtung vor.
Erster und (gewollt) bislang einziger Werbekunde ist Samsung. Seit dem Start der
Bundesliga-Saison 2011/2012 präsentiert
der Unterhaltungselektronikhersteller –
wie aus dem linearen Fernsehen bei „Tatort“, Wetter oder Sportübertragungen
gelernt – Liga Total. Im November wurde
das Presenting um die Infoleiste „Wenn Sie
sich für das Angebot interessieren, dann
drücken Sie die grüne Taste auf der Fernbedienung“ erweitert – und somit der erste
Schritt in Richtung Interaktion vollzogen.
Wird die grüne Taste gedrückt, teilt sich
der Bildschirm. Auf dem linken Drittel
läuft das Programm weiter, rechts
erscheint Samsung und bietet dem Zuschauer die Möglichkeit, in die Produktwelt einzutauchen, Zusatzinformationen
und Videos abzurufen oder an einem Ge-
winnspiel teilzunehmen.
Besonderheit hier: Da die
Daten des Zuschauers
bereits durch das Abonnement vorhanden sind,
genügt ein Knopfdruck,
um teilnehmen zu können.
Bequemer geht es nun
wirklich nicht.
Die Ergebnisse können
sich sehen lassen. In der
Spitze erreichte die
Applikation
pro
Spieltag eine Öffnungsrate von 15
Prozent, erzielt über
sechs PIs pro Visit,
verzeichnet eine Verweildauer von durchschnittlich 120 Sekunden und innerhalb
von
vier
Wochen
konnten
16.000 Gewinnspielteilnehmer generiert
werden.
Seit der Bundesliga-Rückrunde ist neben
Samsung auch Autobauer VW als Presenter vertreten – allerdings ohne Interaktionsmöglichkeiten. Schließlich ist Liga
Total beziehungsweise Entertain ein kostenpflichtiges Angebot, und da will es sich
die Deutsche Telekom nicht mit den
Abonnenten durch zu viel Werbung verscherzen. „Wir wollen den Werbekunden
künftig mehr anbieten, aber weiterhin
auch für die Zuschauer attraktiv bleiben“,
erläutert Bachér, warum sein Haus diesen
Spagat macht. Denkbar und möglich ist
dabei vieles: von Branded Channels bis hin
zu Modellen, bei denen es gegen Werbung
Inhalte kostenlos gibt.
HBBTV
Verbreitung: Bis
Ende 2011 wurden
laut GfK 1,12 Millionen HbbTV-fähige
TV-Geräte abgesetzt
Ganz nach Geschmack: Der neue Beetle konnte
bequem vom Sofa aus konfiguriert werden
IPTV
Provider: Bekanntestes IPTVAngebot ist T-Entertain. Weitere
Player: Alice/O2 und Vodafone
Split Screen: Mit Samsung testet Interactive Media Werbung auf Liga Total
Interaktion: Ob Voting, Gewinnspiele oder Zusatzinfos: Die Rückkanalfähigkeit sorgt für Abwechslung
Roter statt grüner Knopf
Nicht der grüne Knopf wie bei T-Entertain, sondern der rote („Red Button“)
führt die Zuschauer von HbbTV ins Internet. Seit Mitte 2010 ist Hybrid Broadcast
Broadband TV europäischer Industriestandard, somit wurde ein Konsens
zwischen den TV-Häusern und der Geräteindustrie erreicht. ARD und ZDF und
insbesondere natürlich die werbefinanzierten privaten TV-Häuser RTL und Pro
Sieben Sat1 sehen hierin die Zukunft von
Internet TV. HbbTV wird entweder über
eine Settop-Box, meist aber über ein Connected-TV-Gerät (mit integriertem WLAN) empfangen. Laut einer Studie
von Mücke, Sturm & Company wird es im Jahr 2014
23 Millionen HbbTV-Geräte in Deutschland geben.
Auch hier wird schon
kräftig getestet, ganz beSpot an: Der rote
sonders bei Pro Sieben
Knopf im Spot
Sat1. Dort lief beispiels(unten) lud die
weise die interaktive „FestZuschauer auf die
zauber auf Bestellung“Microsite ein
Weihnachtskampagne
des Versandhändlers
Otto. „Internet-TVTechnologien eröffnen
Händlern völlig neue
Möglichkeiten
der
Interaktion – sowohl
im Marketing als auch
im Service. Durch die
Verknüpfung von TV
und Internet können
Zuschauer noch während des Spots direkt
mit uns in Austausch
treten. In Echtzeit und ohne Medienbruch
schaffen wir so einen echten Mehrwert für
Interessenten und Kunden“, äußert sich
Ralf Klein-Bölting, Direktor Strategie,
Marketing und Werbung bei Otto, zu dem
Pilotversuch.
Das wollte auch Volkswagen mit seiner
„21st Century Beetle“-Kampagne „High
Five“ (ebenfalls auf den TV-Kanälen der
Pro Sieben Sat1 Group). Sobald während
des Spots ein roter Punkt aufleuchtete,
konnten die Zuschauer per „Red Button“
vom Werbespot in den digitalen Showroom des Beetle wechseln und ein Fahrzeug konfigurieren. Sogar eine Probefahrt
konnte vereinbart werden. Darüber hinaus konnten die Zuschauer im Videocenter aus 170 verschiedenen Videos rund um
VW und seinen Produkten wählen.
„Marktforschungsergebnisse zeigen, dass
durch den Einsatz von TV und Online die
Werbewirkung erhöht werden kann. Dadurch ergeben sich neue Möglichkeiten,
das Informationsbedürfnis der Kunden im
eigenen Wohnzimmer am TV zu erfüllen“,
formuliert auch Luca de Meo, Leiter Marketing des Volkswagen Konzerns und der
Marke Volkswagen, zur HbbTV-Kampagne, ohne jedoch konkret zu werden.
Doch auch wenn die Interaktionsraten
noch homöopathisch gering und unter der
Wahrnehmungsschwelle sein dürften:
„Interaktive Spots auf dem Hybrid-TV bestimmen die Kommunikation von morgen“, prophezeit Thomas Port, Geschäftsführer bei Sevenone Media. Neben Otto,
Volkswagen und der Teambank hätten bereits zahlreiche Advertiser ihr Interesse
signalisiert. Port: „Wir sind davon überzeugt, dass Internet-fähige Fernseher neue
kreative Spielflächen für Bewegtbildwer❚
bung schaffen.“ häb
17_interview_samsung_neu.qxp
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MARKETING & WERBUNG
20. Februar 2012
Internet World BUSINESS
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Interview
TV-Apps vernetzen Content
Während Apps auf Smartphones aus der
mobilen Welt und der mobilen Vermarktung nicht mehr wegzudenken sind, steht
die Entwicklung von Apps für den Fernseher, den sogenannten TV-Apps, noch
ganz am Anfang. Mit der Vielfalt der
mobilen Applikationen können TV-Apps
noch lange nicht mithalten. INTERNET
WORLD Business
hat bei André
Schneider, dem
Head of Product
Strategy bei Samsung Electronics in
Deutschland, nachgefragt, welche Rolle
TV-Apps für den
Gerätehersteller spielen und wie diese
vermarktet werden.
Warum sind TV-Apps für Samsung wichtig? Sollen sich die Fernsehgeräte, die sich ja
doch ähneln, durch Inhalte unterscheiden?
André Schneider: Wir sehen den Content
nicht als alleiniges Unterscheidungsmerkmal. Vielmehr geht es darum, wie
der Fernseher seine Stärken in modernen
Mediennutzungsszenarien optimal ausspielen kann. Immer mehr Unterhaltungs- und Informationsinhalte werden
heute aus dem Internet bezogen und vom
Zuschauer auch auf Personal Devices angesehen – der Smart TV ist allerdings das
Medium, auf dem diese Inhalte gemeinsam und in noch besserer Bildqualität
genossen werden
können. Dabei spielen Apps eine wichAndré Schneider
tige Rolle.
ist Head of Product Strategy bei
Samsung Electronics in Deutschland und für die Content-Strategie
und -Partnerschaften für SamsungGeräte im deutschsprachigen Raum
zuständig.
❚ www.samsung.de
In Deutschland können Samsung-Kunden mit einem Smart
TV aus über 350
Applikationen aus
den Bereichen Video,
Spiele, Sport, Lifestyle, Information
und Bildung wählen. Gibt es Apps,
die sie bevorzugen?
Schneider: Besonders häufig werden Angebote mit Bewegtbildinhalten benutzt. Das sind Videoon-Demand-Dienste, Verlagsangebote
oder auch Apps als innovatives Musikfernsehen.
Wie messen Sie die Nutzung der TV-Apps?
Schneider: Wir können die Anzahl der
Downloads und ebenso die Anzahl der
Aufrufe einer App, die sich auf dem
Smart-Hub-Portal befindet, messen.
Samsung-TV-Apps können auf smarten
Fernsehern, über Blu-ray-Player und
Heimkino-Anlagen aufgerufen und heruntergeladen werden. Anfang Dezember
2011 nannten Sie eine Reichweite von 1,7
Millionen verkauften „smarten“ SamsungGeräten. Wie vermarktet Samsung die TVApps?
Schneider: Für die Vermarktung der Applikationen, die Entscheidung für ein
bestimmtes Geschäftsmodell sowie die
Payment-Abwicklung ist der App-Anbieter verantwortlich. Der Download von
TV-Apps ist für den Endkunden zunächst
kostenlos. Umsätze kann der Content
Provider mit Bezahlinhalten oder durch
Werbung innerhalb der App generieren.
Da die Geschäftsmodelle sehr unterschiedlich sind, besprechen wir den kommerziellen Teil unseres Beteiligungsmodells individuell mit den Anbietern.
Wie läuft der Prozess ab, bis es eine App in
die Samsung-Apps-Galerie schafft?
Schneider: Samsung Smart TV steht allen
Inhalteanbietern offen. Wir stellen ein
kostenloses Software-Developer-Kit über
unser Entwicklerforum zur Verfügung
und leisten Support. Damit eine App gelauncht wird, muss diese über das Entwicklerforum bei Samsung eingereicht
werden. Anschließend unterziehen wir
die Applikation einer technischen Qualitätsprüfung. So stellen wir sicher, dass
unsere Kunden die App problemlos nutzen können. is
18_socialmedia.qxp
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12:05 Uhr
Internet World BUSINESS
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MARKETING & WERBUNG
20. Februar 2012
4/12
FACEBOOK CHRONIK
Marketing mit Social Apps
Nutzer sollen sich mit den neuen sozialen Anwendungen besser selbst darstellen / Facebook lernt mehr über sie
Z
eigt, wer Ihr seid, fordert
alle Musik-Videos, die ich auf
Facebook die Nutzer auf –
Tape.tv ansehe, auch zum
und sammelt künftig noch
Musikprogramm
meiner
detailliertere Informationen
Freunde. Entertainment im
zu den Nutzeraktivitäten,
Social Web wird zum gemeinund zwar mit den neuen
samen Erlebnis“, sagt Conrad
„sozialen Anwendungen“ für
Fritzsch, CEO und Gründer
die Facebook Chronik, die auf
von Tape.tv in Berlin.
dem Open Graph basieren.
Auch Manuel Uhlitzsch, GeDie Daten, die diese Social
schäftsführer der Magic InterApps über die Nutzeraktivitänet GmbH, Berlin, der Mediaten zusammentragen, könnAgentur von Myvideo, freut
ten sich schon bald als die
sich über die Möglichkeiten,
neuen „Wunderkinder“ des
die die Open-Graph-FunktioTargetings entpuppen.
nalitäten bieten: „Seitdem
Bereits im September 2011
werden Musik-Videos gleichhatte Facebook-Gründer Mark
zeitig in der persönlichen
Zuckerberg auf der FacebookFacebook Chronik dargeEntwicklerkonferenz F8 den
stellt“, erklärt er. Myvideo
neuen Open Graph (siehe
konnte den Facebook-Traffic
Kasten) vorgestellt. Seit Mitte
dadurch signifikant erhöhen.
Januar 2012 können Websei- Unterschiedlichste Anwendungen für die unterschiedlichsten Interessen
Die Nutzerzahl mithilfe der
ten-Betreiber und Entwickler ermöglichen eine darauf abgestimmte werbliche Ansprache
Anwendung zu steigern, ist
weltweit diese Schnittstelle
auch ein Ziel von Tape.tv.
nutzen, um mit ihren sozialen Apps an wendung von Pinterest hinzu. „Im Lauf
Die Anwendungen motivieren FaceFacebook anzudocken. Nutzer können mit der Zeit werden immer mehr Anwendun- book-Nutzer, sich noch stärker mit ihrem
diesen ihrem Freundeskreis in Echtzeit gen veröffentlicht und so wird es künftig Netzwerk über ihre Interessen auszutaumitteilen, was sie gerade tun. „Falls Ihr Anwendungen für die unterschiedlichsten schen. Ein Plus aus Facebook-Sicht: Die
gerne kocht, verwendet beispielsweise die Interessen geben“, kündigt der Facebook- Nutzer verbringen mehr Zeit in dem soziAnwendung von Foodily und teilt Eure Blog-Eintrag vom 18. Januar 2012 an. alen Netzwerk, weil sie die Plattform nicht
Gerichte, die Ihr gekocht habt. Wenn Eure „Füge Anwendungen zu deiner Chronik mehr verlassen müssen, um beispielsweise
hinzu, um zu zeigen, wer du bist – Musik zu hören oder Inspirationen fürs
ein Läufer, Feinschmecker, Reise- Abendessen zu finden. Zeit, die dann für
fan, Musikfan, Filmfreak und andere Internet-Angebote nicht mehr zur
mehr“, wirbt das soziale Netzwerk Verfügung steht.
für die Apps.
Während Facebook und die App-AnbieDer Nutzer kann selbst ent- ter die Vorteile für die Nutzer herausstellen
scheiden, ob und für wen die (anderen zeigen, was man gerade macht,
Aktivitäten sichtbar sein sollen. Neues entdecken, gemeinsam etwas erleBei der Installation der Apps sieht ben), wird das Wissen, welcher Nutzer
er ein Dialogfenster, das ihn wann etwas hört, liest, kocht, spielt oder
darüber informiert, welche Infor- weiterempfiehlt, für die werbliche Anspramationen die App erfragt und wie che genutzt. Ein Beispiel dafür gibt Conrad
diese verwendet werden. Doch Fritzsch (siehe Interview rechts).
selbst wenn er die Sichtbarkeit
Action Spec Targeting
einschränkt oder seine Aktivitäten nicht auf der Chronik Unter dem Stichwort „Action Spec Targe„Kästen“ entlang der Timeline: So sehen die neuen
sozialen Anwendungen in der Facebook Chronik aus
veröffentlicht, dürfte Facebook ting“ auf den Facebook-Developer-Seiten
registrieren, welche Anwendun- (http://developers.facebook.com) schreibt
Freunde auch die Foodily App nutzen, gen der User verwendet.
Facebook, dass das Unternehmen das
könnt Ihr gemeinsam neue Rezepte ent„Action Spec Targeting“ im Betastadium
Mehr Traffic durch Apps
decken“, heißt es im Facebook-Unternehteste. „Dieses neue Feature soll Werbungmens-Blog. Wer gerne reist, kann mit einer Erste deutsche Unternehmen, die Apps in treibenden helfen, die Nutzer basierend
entsprechenden App, beispielsweise von die Facebook Chronik integriert haben, auf den Aktionen, die sie durchgeführt
Tripadvisor, zeigen, an welchen Orten er sind Myvideo, die Musikdienste Simfy und haben, zu targeten“, lautet die Erklärung.
bereits war. Wer sich für Design oder Mode Tape.tv sowie der Online-Spieleanbieter
Diese Art des Targetings, das sich an
interessiert, fügt seiner Chronik die An- Wooga. „Durch den Open Graph werden Handlungen und Interessen orientiert, die
eindeutig einem bestimmten Nutzer zugewiesen werden können, dürfte für WerWas sich durch den Open Graph verändert hat
bungtreibende sehr interessant sein und
könnte die bisherigen Targeting-Ansätze
Der Open Graph bei Facebook bietet EntwickSong XY“ strukturiert an die Facebook Chronik
im Online Marketing in den Schatten stellern und Webseiten-Betreibern erweiterten Zu(Timeline) zu übergeben. Während bisher die
len. Denn je mehr die Facebook-Mitglieder
gang zur Facebook-Plattform. Sie können über
Pinnwandeinträge eines Nutzers unstrukturiert
durch die Anwendungen über sich verradiese Schnittstelle auf Aktivitäten der Nutzer
nacheinander „liefen“, packt der Open Graph
ten, desto genauer wird das Bild, das Facezugreifen und darauf basierend eigene soziale
die verschiedenen Interaktionen und Aktivitäbook sich von ihnen machen kann und
Applikationen entwickeln.
ten übersichtlich in „Kästen“ und ermöglicht,
desto präziser können Anzeigen auf ihre
Mit dem Open Graph werden Informationen
diese Aktionen dem Freundeskreis in Echtzeit
Vorlieben und Interessen hin zugeschnitüber Nutzeraktivitäten besser strukturiert. Bismitzuteilen, zum Beispiel „Anna erreicht Level
ten werden. Dieses Wissen an Werbunglang erhielt Facebook nur die Information, dass
4 von Spiel YZ“. So erhalten sowohl Facebook
treibende zu verkaufen, könnte sich langNutzern eine Webseite „gefällt“ (Like-Button).
als auch die Webseiten-Betreiber viel genauere
fristig zum Kern der Facebook-WerbeausNun ist es möglich, den Datensatz „Fritz hört
statistische Informationen zu den Aktivitäten.
❚
lieferung entwickeln. is
Interview
Conrad Fritzsch
ist Gründer und
CEO von Tape.tv
in Berlin
❚ www.tape.tv
„Die Social App spielt uns
neue User zu“
Tape.tv hat als eines der ersten deutschen Unternehmen eine soziale Anwendung für die Facebook Chronik
entwickelt. Was versprechen Sie sich
davon?
Conrad Fritzsch: User-Bindung und
Wachstum. Tape.tv wird damit zudem wesentlich sozialer. Unsere
Tape.tv-App ist seit Januar 2012 aktiv.
Wir verzeichnen ein sprunghaftes
Wachstum der Interaktionsrate. Die
Möglichkeit, live gemeinsam bei
einem Event dabei zu sein, ist ein großer Treiber. Kürzlich haben wir ein
Konzert gestreamt und gesehen, dass
viel Traffic kam, weil die Leute aufgrund der sozialen Anwendung gesehen haben, dass ihre Freunde das
Konzert sehen und dann ebenfalls
kamen. Die Social App spielt uns
neue User zu.
Welche Ziele verfolgen Sie unter
Marketinggesichtspunkten?
Fritzsch: Tape.tv produziert Branded
Content, der eine tiefe Markenintegration ermöglicht. Mithilfe des
Open Graph wissen wir, wer welchen
Künstler mag. Wenn nun eine Marke
ein Konzert dieses Künstlers sponsert, kann man diese Nutzer gezielt
ansprechen. Die Marke kann direkt in
Kontakt mit den Nutzern treten, von
denen sie weiß, dass sie sich in der
Vergangenheit bereits für den Künstler interessierten.
Welche Rolle spielt der Open Graph
dabei?
Fritzsch: Der Open Graph ermöglicht
die Identifizierung und das Targeting
von Zielgruppen über die Aktionen
und Vorlieben der Nutzer. Zusätzlich
ermöglicht es Facebook, Social Ads
zu buchen, die dem sozialen Netzwerk zeigen, dass jemand gerade ein
bestimmtes Konzert hört. Das wirkt
wie eine persönliche Empfehlung.
Was bewirken die neuen Social Apps
aus Sicht von Facebook?
Fritzsch: Mit den Apps können Facebook User ihre sozialen Aktivitäten in
ihr Profil holen und sich mit anderen
in Facebook dazu austauschen und
interagieren. Sie bleiben länger im
sozialen Netzwerk.
19_Topkampagne_0412.qxp
4/12
15.02.2012
15:15 Uhr
Seite 19
MARKETING & WERBUNG
20. Februar 2012
Internet World BUSINESS
Catch the Flash
Nike startet eine interaktive Verfolgungsjagd durch das nächtliche Wien
W
er fast 300 Euro für eine HightechLaufjacke ausgibt, ist meistens
nicht nur sportverrückt sondern auch
technikbegeistert. Und ich muss gestehen, ich gehöre dazu und bin deshalb
genau die Zielgruppe für ein Produkt,
welches bei Läufern für glänzende Augen
und glänzende Sichtverhältnisse sorgt.
Denn das Nike Vapor Flash Jacket bietet
mit seiner hochreflektierenden Außenseite in der Dunkelheit ausgezeichnete
Sichtbarkeit und unterscheidet sich damit deutlich von meinen anderen sieben
Laufjacken.
Diesen Produkt-USP transportiert die
Kampagne „Catch the Flash“ auf unique,
interaktive sowie zielgruppengerechte
Steckbrief
❚ Auftraggeber: Nike
❚ Auftrag: ARG „Catch the Flash“
❚ Agentur: Jung von Matt/Neckar, Stuttgart
❚ Internet: http://inside.nike.com
❚ Start: 14. November 2011
Alternate Reality
Games zeigen eindrucksvoll, wie sich
Produkt-Launches in
Zukunft effektvoll in
Szene setzen lassen. Nike
bietet ein tolles Beispiel dafür.
Vorgestellt von:
Stephan Metzger,
Director CRM,
Code64 GmbH
in München
❚ www.code64.de
Erst bei Blitzlichtgewitter werden die
Rückennummern auf
den Nike-Jackets in
der Dunkelheit auch
sichtbar
Weise. So rief Nike am 14.11.2011 die
Running Community zu einer virtuellen
und realen Verfolgungsjagd durch die
dunkle Wiener Innenstadt auf. Fünfzig
mit GPS und Nike Vapor Flash Jacket
ausgerüstete Läufer, darunter zahlreiche
Prominente und Sportler, ließen sich für
das Spektakel durch die Stadt jagen. Ziel
war, möglichst viele dieser Flashrunner,
die über eine mobile App geortet werden
konnten, zu fotografieren. Erst im
Augenblick des Flashs wurde die Rückennummer des Läufers sichtbar und wer
am Ende die meisten unterschiedlichen
Rückennummern vorzeigen konnte, hatte
die Chance auf attraktive Gewinne.
In einem „Alternate Reality Game“
erfolgt idealerweise nicht nur die Verknüpfung der verschiedensten Medien,
sondern auch von realer und OnlineWelt. Bei „Catch the Flash“ konnten die
19
Web-Teilnehmer in einer Applikation virtuelle Blitzfallen aufstellen und so an der Verfolgungsjagd teilnehmen.
Der Erfolg für Nike: Über tausend Jäger nahmen die Verfolgung sowohl live als auch am
Computer auf. Die hohe Aufmerksamkeit bei Facebook, Youtube und in zahlreichen Onlineund Offline-Medien spricht ebenso für
die Kampagne. Schade nur, dass es sich
hierbei um eine Einzelaktion handelt, die
nicht online über mehrere Level und in
der realen Welt über mehrere Städte ausgerollt wurde. Mich hat’s trotzdem überzeugt und so hab ich noch zusätzlichen
Platz im Kleiderschrank geschaffen. ❚
Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
ADAC
Media-Etatbetreuung für Print, Radio, TV, Web und Plakat
Mediaplus
MAN
Entwicklung einer internationalen Kampagne für die Lastwagensparte
Publicis
Obi
Entwicklung einer Social-Media-Strategie für die Baumarktkette
TLGG
Reinert Wurst
Betreuung des Gesamtwerbeetats inklusive TV-, Print-, Online-, PR-,
Hörfunk- und PoS-Maßnahmen für den Wursthersteller
Scholz & Friends
Düsseldorf
Unitymedia
Lead-Agentur für sämtliche Werbekampagnen des Kabelnetzbetreibers
Kemper Trautmann
Vedes
Umfassende Werbekampagne zur Steigerung der Bekanntheit
Serviceplan
Volkswagen
Internationale Kampagne inklusive Online-Maßnahmen, Printanzeigen
und TV-Spots für das neue Modell Volkswagen CC / Media-Agentur
DDB Team Blue /
Mediaplus
Deutsche Stiftung
Organtransplantation
Kreation eines Werbespots für die DSO-Initiative „Fürs
Leben“, der ausschließlich im Internet zu sehen ist
Hofmann Gesundheitskommunikation
Fleurop
Beratung, Planung und Media-Einkauf
Crossmedia
Joop
Betreuung des Digital-Etats für das Modelabel
Jung von Matt/Spree
King.com
Web-Vermarktung des Anbieters von Casual Social Games
Interactive Media
Magnus Mineralbrunnen
Kampagne inklusive Online, Plakaten, Print und PoS
Neue Monarchie
Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an pitch@internetworld.de
20_e-commercenews_i.qxp
20
16.02.2012
9:23 Uhr
Seite 20
E-COMMERCE
Internet World BUSINESS
20. Februar 2012
4/12
ZALANDO
„Kundenwissen nutzen“
Eigene Kollektion
Der Klamottenversender Zalando steigt in
die margenfreundlichere Eigenproduktion
ein und bringt am 4. März 2012 seine erste
„Zalando Collection“ auf den Markt. Und
die wird erst mal nicht im Web, sondern
offline präsentiert. In Berlin-Mitte eröffnet
einige Tage davor schon ein Pop-up-Shop,
in dem Frauen einen haptischen Eindruck
von der neuen Oberbekleidung, den Schuhen und Taschen bekommen können. dz
VENTE-PRIVEE
670 Kampagnen in 2011
Der französische Shopping-Club VentePrivee.com hat seinen Bruttoumsatz 2011
gegenüber dem Vorjahr um elf Prozent auf
1,1 Milliarden Euro gesteigert. 15 Prozent
davon wurden via Mobile Apps für iPhone,
iPad, Windows Phone 7 und Android erzielt. Rund 450.000 Visits werden Unternehmensangaben zufolge mobil generiert.
Insgesamt wurden international 4.350
Sales-Events durchgeführt, 670 davon in
Deutschland. Im Schnitt werden täglich
75.000 Bestellungen versendet. dz
75.000 Päckchen täglich verlassen den
Shopping-Club Vente-Privee.com
DOUGLAS HOLDING
21 Prozent E-Commerce-Plus
80 Millionen Euro Online-Umsatz, 21 Prozent mehr als 2010, meldet die Douglas
Holding mit ihren Töchtern Douglas, Thalia, Buch.de, Christ und Appelrath Cüpper.
Zum Ergebnis trugen Douglas rund 32
Millionen Euro (plus 48 Prozent) und die
Thalia-Gruppe 45 Millionen Euro (plus drei
Prozent) bei. Die restlichen drei Millionen
Euro wurden unter anderem von Christ
erwirtschaftet. Insgesamt wurden sieben
Prozent des Umsatzes online erzielt. dz
NETTO
QR-Codes auf der Paprika
Netto Marken-Discount führt ab Februar
2012 bundesweit in allen über 4.000 Filialen QR-Codes für ausgewählte, verpackte
Obst- und Gemüseartikel ein. SmartphoneBesitzer erfahren durch Scannen des QRCodes auf der Produktverpackung die Herkunft sowie weitere Detailinformationen der
jeweiligen Artikel. Zum Launch werden
sechs Artikel mit QR-Codes ausgestattet,
weitere sollen folgen. Ein ähnliches Konzept
verfolgt Netto bereits bei Fleisch. dz
Anzeige
Sie brauchen
eine neue
Online-Agentur?
Sie finden sie in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business
www.internetworld.de/dienstleister
Acht Prozent der Online-Kunden von Real lassen ihre Bestellung in die Filiale liefern
D
ie Verzahnung der Kanäle Online und
Offline stellt für viele Händler eine
große Herausforderung dar. Die Supermarktkette Real hat ihre Lösung gefunden.
Was diese Multichannel-Strategie dem
Unternehmen bringt, fragte INTERNET
WORLD Business Karsten Hemmer, Leiter
Online/New Business von Real.
Sie verknüpfen Filiale und Webshop, indem
Sie Ware in die Filiale schicken und dort
auch retournieren lassen. Seit geraumer Zeit
ist der Versand kostenlos. Wie hat sich das
auf die Online-Bestellungen ausgewirkt?
Karsten Hemmer: Seit September 2011 zahlen Kunden von Real-onlineshop.de keine
Versandkosten mehr, wenn sie sich die
Produkte direkt in ihren Markt liefern lassen. Diese kostenlose Marktanlieferung
wird von unseren Kunden sehr gut angenommen. Während vor der Neuregelung
kaum Kunden von der Möglichkeit der
Anlieferung in den Markt Gebrauch gemacht haben, werden jetzt immerhin
schon rund acht Prozent unserer Bestellungen auf diese Weise abgewickelt.
Wie häufig passiert es, dass Kunden in der
Filiale retournieren?
Hemmer: Die Zahl der abgewickelten Retouren über unsere Märkte ist verschwindend gering. Die Mitarbeiter an der Infotheke wurden diesbezüglich entsprechend
geschult. In regelmäßigen Abständen werden weitere Infopakete den Märkten zur
Verfügung gestellt. Zurzeit beschränkt
sich der Retourprozess im Markt aber nur
auf die Annahme und Weiterleitung der
retournierten Ware. Die weitere Abwicklung, also etwa Garantieprozess oder Rück-
vergütung, wird dann direkt durch das
Team des Real-Onlineshop durchgeführt.
Schaffen Sie es, aus Filialretouren wieder
Neugeschäft zu generieren?
Hemmer: Mehr als zwei Drittel aller Kunden, die sich für die kostenlose Marktanlieferung entschieden haben, kaufen bei
der Abholung im Markt ein. Wir haben
allerdings derzeit keine Systematik, die uns
Daten liefern könnte, ob auch Kunden, die
lediglich einen im Online Shop gekauften
Artikel retournieren wollen, im Anschluss
auch noch im Markt einkaufen.
Karsten Hemmer
ist einer von 16 Top-Speakern, die auf der RetailTechnology-Messe „Euro CIS“ vom 28. Februar bis
1. März in Düsseldorf über Strategien im Multichannel sprechen. INTERNET WORLD Business moderiert
am 1. März einen Teil des Panels.
❚ www.eurocis.com
Online-Bestellung und Offline-Abholung
sind in Sachen Multichannel beziehungsweise „Noline-Handel“ allerdings erst der
Anfang. Wie sieht Ihrer Meinung nach die
ideale Vernetzung aus, wenn Sie keinerlei
Rücksicht auf Budget oder IT-Landschaft
nehmen müssten?
Hemmer: Wir registrieren, dass die hohe Innovationsrate auf dem Markt für mobile
Endgeräte uns ständig neue Möglichkeiten
zur effizienten und kundenfreundlichen
Vernetzung aller Absatzkanäle beschert.
Hier kommt es darauf an, nicht den richtigen Zeitpunkt zu verpassen. Der Multichannel-Ansatz bedeutet die intelligente
Vernetzung aller Vertriebskanäle.
Dass wir die konsequente Nutzung
unseres Kundenwissens weiter ausbauen, ist dabei ein ganz entscheidender Faktor. Gut genutztes Kundenwissen war immer schon der entscheidende Faktor eines erfolgreichen Händlers. Natürlich ist es wichtig, das Geschäft
auf der Fläche zu beherrschen. Ein entscheidendes Thema der Zukunft wird aber
ein anderes sein: Es muss uns gelingen, die
Kanäle optimal miteinander zu vernetzen,
um unsere Kunden über alle Kanäle hinweg konsistent anzusprechen, mit ihnen
zu kommunizieren und dabei bestmöglich
auf die ganz spezifischen Bedürfnisse der
jeweiligen Kundengruppen einzugehen,
gerade in einem stark saturierten Markt
mit sich elementar wandelndem Kundenverhalten. dz
❚
Expert plant Webshop
Allerletzte
Chance
300 Gesellschafter steuern regional ihre Online-Preise
N
ach Saturn und Media Markt wagt im Web selbst bestimmen dürfen. Zur
jetzt auch der zweitgrößte deutsche Verteilung der Erträge aus dem InternetElektronikhändler, Expert, den Schritt Geschäft erläuterte Müller gegenüber der
Richtung E-Commerce. „Es geht bald los“, Fachzeitschrift „Telekom Handel“: „Das
ließ Expert-Vorstand Volker Müller seine Geschäft, das aus der Region entsteht,
Handelspartner auf der Expert-Frühjahrs- kommt direkt zum Gesellschafter. Egal, ob
tagung wissen. Doch Umsatzzahlen und es aus der lokalen oder der zentral gesteuErgebnisse würden Expert nicht zu hekti- erten Ebene kommt.“ dz
❚
schen Internet-Aktivitäten zwingen, sagte Müller mit einer offensichtlichen Anspielung auf die
Konkurrenz aus dem Hause Metro.
Konkreter waren die Ausführungen zum Sortiment des Online
Shops und zur Einbindung der
einzelnen Händler in die Multichannel-Strategie: Ausgehend von
einer zentralen Startseite sollen
individualisierbare und regionale
Seiten von zunächst 300 Gesellschaftern online gehen. Abgesehen von einem kleinen Sortiment
mit bundeseinheitlichen Preisen –
beispielsweise Werbeware – soll Bevorstehender Relaunch: Expert rüstet sich für die
jeder Expert-Händler die Preise Multichannel-Zukunft mit einem eigenen Webshop
Karsten Hemmer ist Leiter Online/New
Business bei der Supermarktkette Real
G
roße Resonanz auf den INTERNET
WORLD Business Shop-Award 2012:
Für den in diesem Jahr erstmals ausgelobten Preis gingen eine Woche vor Anmeldeschluss bereits 270 Bewerbungen von
E-Commerce-Agenturen und Shop-Betreibern ein. Ein erster Blick auf die
potenziellen Preisanwärter zeigt: Die
Mischung ist äußerst bunt – vom kleinen
Nischen-Shop bis zum Mega-Retailer.
Wer sich noch für den Preis bewerben
will: Bis heute, 20. Februar 2012, 24.00
Uhr, sind die Anmeldeformulare unter
www.internetworld.de/shopaward
noch
online geschaltet. Folgende Kategorien
stehen zur Auswahl: Bester Online-PurePlayer, Bester Multichannel-Auftritt, Bester Mobile-Shop, Beste Social-CommerceStrategie, Beste Produktpräsentation,
Bester Webshop-Relaunch 2011 sowie der
Sonderpreis Größte Innovation/beste
Technologie. Die Preisverleihung erfolgt
am 27. März im Rahmen der E-CommerceMesse „Internet World“ im Münchner
Kongresszentrum ICM. dz
❚
21_E-Commerce-News2.qxd
16.02.2012
9:28 Uhr
Seite 21
E-COMMERCE
21
For you. Im Web.
Im Internet ist Schlecker.de der Marktführer der Drogerien
O
nline und Offline driften, was den
Erfolg betrifft, bei dem insolventen
Drogerie-Discounter Schlecker offenbar
weit auseinander und könnten den Webshop zum Filetstück des taumelnden
Filialisten werden lassen. Das zeigt eine
aktuelle Analyse des Usability- und UserExperience-Beraters GfK Sirvaluse. Wie Aus „For you. Vor Ort.“ sollte „For you. Im Web.“ werden
der aktuelle Webvalue-Index (WVI), der
die Nutzungsintensität einer Website misst, zeigt, und DM, bei denen der WVI nach dem Relaunch
erreichte Schlecker bei den Drogeriemärkten im stagnierte, die Aufholjagd begannen.
So kletterte der WVI von Rossmannversand von
Internet nicht nur die meisten Nutzer, sondern
diese waren auch besonders treu und aktiv. Auf Oktober bis November 2011 um drei Punkte auf
einer Matrix, die die Reichweite und Nutzungs- einen Wert von 45. „Offensichtlich wurden inteintensität der Wettbewerber Schlecker, Douglas, ressierte Nutzer für die Website gewonnen“, so
Rossmanversand, DM-Drogeriemarkt und Mül- Jacobs. Verantwortlich für den Indexanstieg waler im Internet zeigt, genießt Schlecker nicht nur ren unter anderem eine längere Verweildauer und
einen hohen Reichweitenvorsprung gegenüber höhere Page Impressions. Das heißt: Die Nutzer
der Konkurrenz, sondern auch eine hohe Nut- blieben nicht nur länger, sondern sahen insgesamt
zungsintensität. Das bedeutet: Die Nutzer zeigten auch mehr Seiten an als in den Monaten zuvor.
sich auf der Website aktiv, verweilten und kamen Zudem stieg der Anteil an Heavy Usern. Sechs von
100 Nutzern besuchten den Rossmann-Webshop
wieder – auch über mehrere Monate hinweg.
mindestens fünf Mal.
Reichweitenrückgang nach Relaunch
Die neue Seite von DM indes präsentiert eine
Auch die Auswirkungen des Shop-Relaunchs von große Bandbreite an Informationen rund um
Schlecker.de im Oktober vergangenen Jahres ana- Produkte und Marken und lädt die Besucher zum
Entwicklung Treuefaktor
Verlauf der Nutzungsintensität
Anteil mehrmaliger Besucher in zwei Monaten
Entwicklung Juni – November 2011
+55
+25
Webvalue Index (WVI)
Retention in %
+27,5
+22,5
+20
+17,5
+15
+12,5
Relaunch
Schlecker
6.10.11
+50
+45
+40
Relaunch Rossmannversand.de 27.10.11
+35
+10
8/11
9/11
10/11
11/11
Monat/Jahr
Schlecker Douglas.de Rossmannversand.de
Dm-drogeriemarkt Mueller.de
Schlecker hat die treuesten Online-Kunden, aber Douglas.de
holte in den vergangenen Monaten stark auf
© INTERNET WORLD Business 4/12
lysierten die E-Commerce-Experten und verglichen die Entwicklung mit dem Online Shop
von Rossmann, der fast zeitgleich in neuem Gewand erschien, und der Website von DM, die
weiterhin ohne Shopping-Bereich auskommt.
Das Ergebnis: Auf den Websites von Schlecker und
Rossmann folgte nach dem Relaunch ein rascher
Anstieg der Reichweite, begünstigt durch Neugier
weckende Meldungen neuer Website-Angebote,
vor allem aber auch durch den strategisch günstig
gewählten Zeitpunkt in der Vorweihnachtszeit.
„Relaunchs ziehen häufig Schaulustige an, die
sich mit einem Blick auf die Startseite begnügen
und daher nur als Bouncer in die Statistik eingehen“, beobachtet die verantwortliche SirvaluseExpertin Martina Jacobs.
Ein genauer Blick in die Zahlen zeigt: Nach dem
Relaunch im Oktober hatte Schlecker einen
leichten Rückgang der Nutzungsintensität zu verzeichnen, der im Oktober sogar mit einem Reichweitenverlust einherging. Verantwortlich hierfür
waren eine leicht gestiegene Bounce Rate und ein
geringerer Anteil an Heavy Usern, die die Website
fünf Mal oder mehr innerhalb eines Monats
besuchten. Trotz leicht sinkender Werte überzeugte Schlecker aber weiterhin mit sehr hohen
Indexwerten und behauptete die Spitzenposition
unter den Drogeriemärkten, während Rossmann
6/11
7/11
8/11
9/11
10/11
11/11
Monat/Jahr
Schlecker Douglas.de Rossmannversand.de
Dm-drogeriemarkt Mueller.de
Der leichte Rückgang der Nutzungsintensitäts-Kurve nach
dem Schlecker.de-Relaunch erklärt sich durch „Schaulustige“
Quelle: GfK Sirvaluse; Stand: November 2011
Verweilen ein. Obwohl DM weiterhin keinen
eigenen Online Shop anbietet, sondern nur im
Rahmen einer Kooperation mit Amazon Produkte
vertreibt, fallen die Page Impressions und die Verweildauer der Besucher auf der Website sehr hoch
aus. Der WVI von DM schnellte im September bei
kurzfristig steigender Reichweite hoch. „Hier
machte sich die ,Aktionswoche Erlebnis Ausbildung‘ bemerkbar“, weiß die Sirvaluse-Expertin.
„Vermehrt jüngere Besucher unter 20 Jahren besuchten die Website, eine sinkende Bounce Rate
und ein höherer Anteil an loyalen und an Heavy
Usern führte zum WVI-Anstieg, der auch nach
dem Reichweitenrückgang im Oktober gehalten
werden konnte“, so Jacobs.
Schlecker hat die treuesten Kunden
Dennoch sitzt Schlecker als Online-Marktführer
noch fest im Sattel und verzeichnet der Analyse
zufolge eine verlässliche, sehr aktive Online-Nutzerschaft. Viele Nutzer besuchten die Seite auch
über zwei Monate hinweg, der Treuefaktor („Retention“) liegt mit Werten von rund 22 Prozent im
Oktober und November deutlich höher als beim
Wettbewerb. DM folgt in einem Abstand von gut
drei Prozentpunkten an zweiter Stelle, Rossmannversand bleibt in der Retention deutlich unter der
❚
20-Prozent-Marke. dz
22_Hagebau_Interview.qxd
22
15.02.2012
17:18 Uhr
Internet World BUSINESS
Seite 22
E-COMMERCE
20. Februar 2012
4/12
INTERVIEW
„Tablets sind Wachstumsthema“
Jörn Hartig, Leiter E-Commerce bei Baumarkt direkt, glaubt an M-Commerce und – perspektivisch – auch an Facebook
I
m Geschäftsjahr 2010/2011 verzeichnete der Do-it-yourself-Versandhändler Baumarkt direkt eigenen
Angaben zufolge mit Umsätzen in
Höhe von 182,8 Millionen Euro das
beste Geschäftsergebnis seit dem Start
im Jahr 2001. 60 Prozent des Handelsumsatzes stammen aus dem E-Commerce. Damit hat der Online-Handel
die Bedeutung des Kataloggeschäfts
deutlich übertroffen. INTERNET
WORLD Business sprach mit Jörn
Hartig, Leiter E-Commerce bei Baumarkt direkt, über die Wachstumstreiber in seinem Segment.
Herr Hartig, 18 Prozent Wachstum
und übertroffene Umsatzziele sind dieser Tage im Handel eher die Ausnahme
als die Regel. Was sehen Sie als wichtigste Faktoren für dieses Wachstum
bei Baumarkt direkt?
Jörn Hartig: Die Verknüpfung von Stationärmarkt und Versandhandel war
sicher der größte Wachstumstreiber.
Denn der Kunde ist nicht mehr nur in
einem Kanal unterwegs, sondern
nutzt die Kanäle, wie sie ihm gerade
begegnen. Eine optimale Verzahnung der
Kanäle ist daher aus meiner Sicht einer der
wichtigsten Erfolgsfaktoren im Handel der
Zukunft und auch für uns ein sehr wichtiges Thema.
Können Sie Beispiele für diese Verzahnung
nennen?
Hartig: Zum einen haben wir im vergangenen Jahr unsere mobile Plattform gelauncht, mit der wir dem Kunden in der
mobilen Situation eine Möglichkeit geben,
zu sehen, wo die nächstgelegenen stationären Märkte sind und was es für Serviceleistungen gibt. Für die Zukunft ist da
auch noch die Verfügbarkeitsabfrage von
stationären Artikeln ein wichtiges Thema.
Zum anderen haben wir uns im vergangenen Jahr stark auf das Thema Social Media
konzentriert. Das ist sicher absolut gesehen kein Umsatztreiber, aber ein Perspektivfeld mit sehr starkem Wachstum.
Wenn Sie sagen, Sie wollen, dass Kunden
verstärkt ihr Mobiltelefon zücken – was machen Sie mit Kunden, die in Ihren stationären
Filialen damit die Preise vergleichen?
Sehen Sie, dass Produktlieferanten
hierfür stärker in die Pflicht genommen werden müssen?
Hartig: Für Lieferanten und Hersteller
gewinnt das Thema Content in Zukunft eine größere Bedeutung. Denn
niemand kennt das Produkt besser
als sie selbst. Die großen Marken sind
in diesem Punkt inzwischen sehr gut
aufgestellt und es gibt auch genügend
Mittel und Wege, diese Inhalte auf
eine entsprechende Plattform zu
bekommen. Aber gerade in unserem
Segment ist es oft nicht so trivial,
geeignete Inhalte zu finden. Da muss
man auf kleinere Hersteller zugehen
und Anforderungen definieren, die
das Business erfordert. Das kann gerade bei kleineren Lieferanten ein
längerer Prozess sein.
Im vergangenen Jahr ist Ihr mobiler
Shop gestartet. Glauben Sie, dass Tablets den Smartphones in Sachen mobi-
Jörn Hartig
Hartig: Der Preisvergleich ist ein teil-
ist Leiter E-Commerce bei Baumarkt direkt. Das
Joint Venture von Otto und Hagebau wurde 2007
weise schwieriges Thema für Händgestartet und ist der marktführende Do-it-yourselfler, aber wir leben damit. Er ist Teil
Distanzhändler in Deutschland.
der Transparenz, die das Web bietet,
❚ www.baumarktdirekt.de
die wir aber nicht fördern. Stattdessen fördern wir eine Transparenz des
Sortiments und des Angebots. Ein
Barcode-Scan muss ja nicht notwendiger- ler Nutzung in naher Zukunft den Rang abweise nur ein Preisvergleich sein, sondern laufen werden?
kann den Kunden zu einem Produkt über Hartig: Bei der mobilen Nutzung bin ich
Bewegtbild und Video mehr Informatio- nicht sicher, beim M-Commerce bin ich
nen geben als am Regal vorhanden ist.
überzeugt. Wir sehen, dass inzwischen viele
Besucher in unserem Shop ein Tablet benutzen und gehen von hohen WachstumsMachen Sie das schon?
Hartig: Nein, aktuell noch nicht. Nachdem
raten aus. Deshalb wollen wir uns diesem
wir mit unserem mobilen Shop eine Basis Thema in diesem Jahr noch stärker widgeschaffen haben, ist das eines der Felder, men. Das Tablet bietet durch das größere
in die die geplante Erweiterung zielen soll. Display eine neue Haptik der Produkte,
Wir wollen die mobile Situation des Kun- durch das Touchpad kann man sie fast anden noch mehr mit Inhalt aufladen und fassen. Das bietet große Chancen in der
verschiedene Mehrwerte bieten. Das kann Produktkommunikation. Für uns sind
die Abfrage von Online-Verfügbarkeiten Tablets ein sehr großes Wachstumsthema.
in der Filiale sein oder auch eine InstoreNavigation. In großen Baumärkten kön- In welchen Nutzungssituationen bestellen
nen wir uns schon vorstellen, dass es ein Heimwerker denn mobil?
Mehrwert sein kann, den Verbraucher im Hartig: Das Spannende an dem Thema ist,
Store genauer zu führen.
dass wir es noch nicht genau wissen. Der
Markt entwickelt sich sehr dynamisch und
wir sind da in vielen Punkten noch am Anfang. Die Nutzungssituation verändert
sich kontinuierlich. Sicher ist: Kunden, die
im Besitz eines Smartphones oder Tablets
sind, sitzen nicht mehr so statisch am
Schreibtisch wie Desktop-Kunden, sondern zum Beispiel auf dem Sofa oder im
Garten. Sie müssen gar nicht unbedingt
unterwegs sein. Im Hinblick auf die Multichannel-Strategie hat das den Reiz, dass
ein Kunde immer mehr Touchpoints mit
uns hat. Die Herausforderung liegt darin,
zu erkennen, was konkret in den wechselnden Berührungsmomenten sein individueller Bedarf ist.
Sie haben mit Deingartenhaus.de einen
Online-Pure-Player entwickelt. Wie unterscheidet sich dieses Geschäftsmodell von
Ihrem bisherigen Multichannel-Konzept
mit Filiale und Webshop?
Hartig: Als Pure Player entfallen die Chancen des stationären Handels, auf die wir in
unseren anderen Geschäftsfeldern einen
starken Fokus legen. Auf der anderen Seite bietet ein Pure Player Spielraum, Dinge
auszuprobieren. Bei diesem Shop ist unser
Ziel, alles auf den Gartenhauskauf abzustimmen.
Planen Sie noch mehr solche Shops?
Hartig: Es gibt Pläne, aber ich möchte dazu
noch nicht mehr verraten.
Was sehen Sie gegenwärtig als größte Herausforderung, die Sie mit Ihrem Unternehmen bewältigen müssen?
Hartig: Uns beschäftigt vor allem die Frage,
wie wir Multichannel noch besser leben
und in der Praxis für den Kunden umsetzen können. Durch mobile Endgeräte
verändert sich in der Kundenerwartung in
der jeweiligen Bedarfssituation gerade
wahnsinnig viel und wir stehen in einigen
Feldern noch relativ am Anfang. Auch der
Bereich Social Media stellt für jeden stationären Händler eine Herausforderung
dar. Der Kunde hat mehr Macht und mehr
Mitspracherecht und auch mehr Möglichkeiten, sich auszudrücken. Momentan
konzentrieren wir uns da sehr auf Facebook. Aber das soll nicht die einzige Plattform bleiben.
❚
Interview: I. Schutzmann / D. Zimmer
neueIWB-Anzeige-1-1-intern_v2.qxd:Layout 1
30.06.2010
11:39 Uhr
Seite 38
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24-25_ShopOptimier_III.qxd
24
16.02.2012
12:52 Uhr
Seite 24
E-COMMERCE
Internet World BUSINESS
20. Februar 2012
4/12
SERIE: SHOP-OPTIMIERUNG 2012 (III)
Konversion mit Gefühl
Jede Kaufentscheidung basiert auf Emotionen. Häufig wird dieser Umstand
bei der Website-Optimierung jedoch übersehen
D
Serie: Shop-Optimierung 2012
Standard-Layouts und Navigationsleisten
nach Schema F haben für Online Shops ausgedient. Individuell und überzeugend sollen
E-Commerce-Seiten sein, ausgestattet mit
hoher User Experience und tadelloser Usability. In der Serie „Shop-Optimierung 2012“
zeigt INTERNET WORLD Business, wo die
Reise hingeht, und erklärt darüber hinaus
die neuesten Design-Buzzwords.
❚ Folge
1: Überzeugende Shops mit
Persuasive Webdesign
Ausgabe 2/2012
❚ Folge
2: Neu, anders, erfolgreich: Innovative Online Shops vorgestellt
Ausgabe 3/2012
belt und besucht eine Website. Stößt er auf
ein stimulierendes Element der Seite, steigt
die auf der Haut gemessene Spannung an.
Duda testete mit dem System die Werbewirkung einer Anzeige für einen Matratzenhersteller. War ein Baby auf dem Motiv
zu sehen, spielten die Messkurven kurzzeitig verrückt.
Die Emotion führt zum Kauf, der Verstand
begründet diesen – in dieser Reihenfolge.
Gefühle messen und nutzen
❚ Folge
3: Conversion Rate: Emotional
Usability berücksichtigen
Ausgabe 4/2012
Alle Folgen der Serie können Sie unter www.internet
world.de/webcode mit dem Webcode 1202028
als PDF-Version herunterladen
werden wollen. Sabrina Duda nutzt eine
Segmentierung von Donald Norman, der
jahrelang Weggefährte des Usability-Gurus Jakob Nielsen war. Norman erkennt
drei Ebenen mit sehr unterschiedlichen
emotionalen Anforderungen.
Da wäre zunächst die viszerale Ebene.
Vereinfacht ausgedrückt ist das der erste
Eindruck, den ein Produkt oder eine Website bezüglich Form, Ästhetik und Attraktivität hinterlässt. Schon beim ersten Kontakt mit einer Website, etwa von einer Versicherung oder Bank, kann das Unterbewusstsein eine Entscheidung über deren
Vertrauenswürdigkeit treffen.
Die zweite Ebene ist die Verhaltensebene.
Wie bewährt sich das Produkt im Alltag,
welche Funktionen hat es und wie einfach
sind sie abzurufen?
Die dritte Ebene ist die reflektive. Hier
betrachtet sich der Nutzer gewissermaßen
von außen und zieht Bilanz. Was bringt
mir das Produkt? Fördert es mein Image,
wie ist die Außenwirkung? Diese Ebene ist
für Duda die komplexeste, da die Gefühlslage hier nicht stabil, sondern stark Moden
und Zeitströmen ausgesetzt ist.
Geht man von diesen Ergebnissen aus, ergibt sich eindeutig die Notwendigkeit, der
Gefühlslage der User auf den Grund zu gehen. Thorsten Wilhelm, Chef des Dienstleisters eResult, legt den Fokus auf die Produktpräsen„Praktisch jede Entscheidung,
tation. Er testete mithilfe des
Hautleitwiderstands
eine
die ein Web-Nutzer fällt, ist
Reihe von Shops hinsichtemotional beeinflusst.“
lich ihres aktivierenden Potenzials und stellte für den
Sabrina Duda
Taschenverkäufer Bree bei
Gründerin Eye Square
einer Probandin so starke
Ausschläge während der
Die Verwendung physikalischer Mess- Messung fest, dass er zu dem Schluss kam:
methoden im Bereich des Marketings hat „Dieses Produkt verkauft sich von selbst.“
Tradition. Seit einigen Jahren bereits
Egal mit welcher Methode die Daten
macht die Hirnforschung von sich Reden, erhoben werden, im Anschluss folgt die
Emotion löst den Kauf aus
indem die Werbewirkung mithilfe eines schwierige Aufgabe der Analyse. Es gilt, die
Eye Square setzt zur Messung solcher Ge- MRT-Scanners gemessen wird. Hier wird Nutzergruppen zu segmentieren und festfühle ein physikalisches Verfahren ein. nicht nur die emotionale Aktivität ver- zustellen, welche emotionalen Bedürfnisse
Über Elektroden wird der Proband verka- folgt, sie wird auch bestimmten Gehirnre- in welcher Phase der Customer Journey
gionen zugewiesen. Daraus zie- auftreten und per Design angesprochen
hen die Neurowissenschaftler
Schlüsse über die Qualität der
Emotionale Sortierung nach Robert Greene
ausgelösten Gefühle.
Die wichtigste Erkenntnis der
Wie werden Menschen verführt? Der Autor Robert Greene hat Theorien von berühmten PerMessungen ist indes vergleichssönlichkeiten wie Ovid, Freud, Kierkegaard, Einstein, Kleopatra, John F. Kennedy, Andy Warhol
weise banal: Körpermessungen
und Josephine Bonapart analysiert. Herausgekommen ist ein Raster aus 18 Kundengruppen,
zeigen, dass beim User deutlich
die emotional jeweils anders angesprochen werden müssen (siehe auch Webcode rechts):
vor Drücken des Bestellknopfs
eine emotionale Stimulation zu
❚ der Lebemann / die Sirene
❚ der Eroberer
❚ der Retter
sehen ist. Auch bei Befragungen
❚ der enttäuschte Träumer
❚ der exotische Fetischist
❚ der Wüstling
hat sich gezeigt, dass die Emo❚ der verwöhnte König
❚ die Drama Queen
❚ der Vorbild-Verehrer
tionen längst zu messen waren,
❚ der neue Prüde
❚ der Profesor
❚ der Genussmensch
bevor der Befragte die Entschei❚ der gescheiterte Star
❚ die Schönheit
❚ der einsame Führer
Das Echtgrößen-System von Reno berücksichtigt die
dung rational abrufen konnte.
❚ der Neuling
❚ das alternde Baby
❚ der Geschlechtslose
Angst der Eltern, Schuhe zu kaufen, die nicht passen
Die Forscher zirhrn den Schluss:
Quelle: „Die Kunst der Verführung“
von Robert Greene
Foto: Fotolia /Macgyverhh
er Multivariate-Test ist salonfähig geworden. Immer
mehr Shop-Betreiber und Online
Marketer gehen dazu über, verschiedene Varianten ihrer Produktseiten, Landing Pages oder
Banner anfertigen zu lassen und
testen diese mit echten Nutzern.
Die Alternative, die die meisten
Klicks erzielt, gewinnt. Ausgefuchste Conversion-Spezialisten
zünden dann gleich die nächste
Stufe, erstellen weitere Varianten
und testen auch diese.
„Das Testen verschiedener Varianten ist richtig und auf jeden
Fall besser als keine Optimierung“, meint André Morys von
Webarts, dessen Agentur die Steigerung der Effizienz von Websites zum Ziel hat. „Doch es setzt
im Grunde zu spät an. Die Frage
ist doch: Was gilt es zu testen? Ist
es der Call-to-Action oder der
Produkttext oder das Aufmacherbild? Wer entscheidet das?“
Vor fünf Jahren wurden die
Testmethoden A/B-Test und Multivariat-Test eingeführt, um dem intuitiven
Shopdesign (oder auch: dem Bauchgefühl
der Grafikabteilung) auf Basis harter WebAnalyse-Fakten den Garaus zu machen.
Nun stehen die Testmethoden selbst in der
Kritik. Die Tests setzen zu spät an und es
kommt vor, dass Elemente optimiert werden, deren Einfluss auf die Kaufwahrscheinlichkeit geringer ist als der anderer.
Um die Beweggründe für die Kaufentscheidung herauszufinden, ist es zwingend nötig,
die Gefühle der Nutzer zu evaluieren.
„Praktisch jede Entscheidung, die ein WebNutzer fällt, ist emotional beeinflusst“, stellt
Sabrina Duda fest. Die Gründerin der Berliner Agentur Eye Square ist der Auffassung,
dass die gängige Praxis der Usability-Optimierung zu kurz greift.„Wenn die Nutzung
der Website positive Emotionen auslöst,
setzen sich die Benutzer auch über kleinere
Usability-Schwächen hinweg.“
24-25_ShopOptimier_III.qxd
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Seite 25
E-COMMERCE
Der Like-Button von iLike löst gelernte Verhaltensmuster aus
Appetithäppchen: Ein sogenannter „Page
Peel“ macht neugierig auf neue Inhalte
Duda gibt Website-Betreibern den Tipp,
durch geschickt eingefädelte Befragungen
die Gefühlslage der Nutzer zu erkunden.
„Wir zeigen den Nutzern die Startseite eines
Angebots und fragen zum Beispiel nach
den spontanen Assoziationen, um die viszerale Ebene abzubilden“, so die Berlinerin.
Direkte Fragen, ob einem Nutzer dieses
oder jenes Element gefällt, sind verboten.
Sie könnten den Befragten beeinflussen.
Ähnlich geht auch Thorsten Wilhelm
dieser Seite bietet Esprit ergänzende Artikel an, um einen kompletten Look zusammenzustellen. „Die Nutzer haben hier
die rosarote Brille auf, weil sie bereits in
Kauflaune sind“, meint Wilhelm. Er empfiehlt den Shop-Betreibern eine Konkurrenzanalyse durchzuführen, um herauszufinden, wo aus emotionaler Sicht die Stärken und Schwächen der eigenen Site im
Vergleich zur Konkurrenz liegen.
Neugier und Exklusivität in einem: Bei Birchbox bezahlen die Nutzer für Kosmetikpröbchen
mit dem Einsatz der Kano-Analyse vor.
Hierbei untersucht er, welche Elemente
einer Website grundlegend wichtig sind,
welche einen überdurchschnittlich positiven Eindruck hinterlassen und welche die
Nutzer animieren können. „Ziel muss es
sein, den Nutzer mit Begeisterungsfunktionen zu überraschen“, so Wilhelm. Im
Test fand Wilhelm eine hohe Zustimmung
auf der sogenannten Warenkorbzwischenseite. Das ist ein Layer, der eingeblendet
wird, um zu bestätigen, dass der Nutzer ein
Produkt in den Warenkorb gelegt hat. Auf
Der Nutzen von Social Media
Für Paul Marsden von Syzygy tut sich derzeit ein ganz neues Feld auf, die Gefühle
der Nutzer anzusprechen. Auch er setzt
Methoden der Befragung ein, rekrutiert
seine Teilnehmer aber vorwiegend auf
Facebook: „Die Fans einer Marke haben
mehr Bereitschaft, einen solchen Fragebogen auszufüllen, weil sie sich selbst einen
Nutzen davon versprechen.“
Marsden empfiehlt Site-Betreibern, Facebook-Posts oder Facebook-Anzeigen dazu
zu verwenden, um zum Beispiel Headlines
oder Call-to-Actions für die Websites zu
testen. „Wenn die Nutzer einen Post
weiterleiten oder kommentieren, hat er sie
emotional angesprochen“, sagt er. Unterdessen gilt es zu beachten, dass die Facebook-Fans häufig Power User einer
Website sind und andere Probleme und
Bedürfnisse haben als Neukunden und
Erstbesucher.
Auch hier kann Social Media helfen.
Schon passives Social Media Monitoring,
ohne dass explizite Fragen an die Community gestellt werden, ermöglicht dem
Site-Betreiber, tiefere Erkenntnisse über
die Probleme und Bedürfnisse seiner Ziel-
Emotionale Aktivierung
Eine Vielzahl von Beispielen kann die Bedeutung von Gefühlen für die Konversion illustrieren. Hier eine Auswahl:
Vertrauen: Welche Rolle Vertrauen beim
Checkout spielt, ist hinlänglich bekannt. Der
Reno-Schuh-Shop verlängert diesen Ansatz
aber auch in die Produktauswahl, indem Kinderschuhe verschiedener Hersteller nach einem
einheitlichen Größensystem vermessen werden. So wissen Eltern, dass die Schuhe, die sie
für ihre Kinder bestellen, auch passen. Folge
für den Händler: Die Retourenquote sinkt.
Bekanntes Muster: Der Psychologe nennt das
Phänomen „kognitive Entlastung“. Bei einer
Funktion, deren Effekte er zu kennen glaubt,
denkt der Nutzer nicht mehr nach, sondern
entscheidet spontan. Der Musik-Profilierungsdienst iLike etwa nutzt den bekannten LikeButton wörtlich, nämlich als Übermittlung von
Präferenzen.
Spielen macht Spaß: Stephen P. Anderson
skizziert in einem lesenswerten Vortrag den
positiven Einfluss spielerischer Elemente auf die
Bereitschaft zur Angabe von Daten. Anderson
zeigt den Profilierungsprozess bei Linkedin. Bei
jeder angegebenen Information steigt die Säule mit der Prozentzahl der geleisteten Mitarbeit
an. Auch iLike setzt spielerische Elemente ein, so
gibt es in der Registrierungsphase ein Quiz. Damit sammelt der Nutzer Punkte und der Dienst
erneut Daten.
Neugier: Zahlreiche Websites setzen auf Page
Peel, das umklappende Eselsohr in der rechten
oberen Ecke, das nur einen Teil der Inhalte freigibt. Spannend ist auch der Ansatz von Tchibo
oder Medion in ihren Online Shops. Hier sind
stets die noch nicht bestellbaren Produkte der
nächsten Woche zu sehen.
Exklusivität: Alle Shopping-Clubs arbeiten
nach diesem Prinzip. Registrierte Nutzer wissen
mehr und erfahren Informationen schneller
oder erhalten ganz besondere Angebote. Neuester Trend hier ist die Birchbox: Das ist ein
Abo auf Kosmetikproben, die in einem tollen
Paket verschickt werden. Der deutsche Klon
heißt Glossybox.de und wird von den SamwerBrüdern finanziert.
gruppe zu bekommen. So
fand etwa der Shampoo-Hersteller Schwarzkopf vergangenes Jahr heraus, dass die User
nicht einfach nach Produkten
suchen, sondern nach haarspezifischen Themen wie beispielsweise „Haare färben“
Ausschau halten. Schwarzkopf
baute die gesamte Seite um
und stellte redaktionelle Artikel in den Mittelpunkt – mit
dem Ergebnis, dass nicht nur
die Verweildauer der Nutzer
anstieg, sondern sich auch die
Rankings bei Google verbesserten.
Internet World BUSINESS
25
Christian Sauer von Webtrekk
hebt die Bedeutung von Texten
auf den Call-to-Actions noch
einmal hervor: „Das Hotel
Dolce in München nutzt einen
Button ,Jetzt Buchen‘ als Einstieg in die Reservierungsanfrage. Das ist zu verpflichtend
und kann abschrecken.“
Ein Paradebeispiel für den
Einsatz von Social Commerce
für die emotionale AnreicheStarke Marken können
rung der Kaufentscheidung
es sich erlauben, mit
liefert Booking.com. Auf den
Geheimnissen zu spielen Übersichtsseiten der Hotelzimmer stehen die letzten Verfügbarkeiten günstiger Zimmerangebote.
Daneben erscheint die Anzahl der User, die
Die Rolle der Gefühle
sich gerade auf der Website befinden, und
Eine der wichtigsten Aufgaben beim Mo- im Abstand von wenigen Sekunden wird
nitoring ist es herauszufinden, welche jeweils eine Buchung eingeblendet, auch
Sprache die Zielgruppe spricht und wel- wenn sie nichts mit dem gerade betrachteche Schlüsselbegriffe sie verwendet. „Vie- ten Angebot zu tun hat. Booking.com baut
le unserer Kunden bitten uns, ihre Texte massiv emotionalen Druck auf die Kaufauf die emotionale Qualität zu analysie- entscheidung auf, die bei den Nutzern aber
ren“, weiß Sabrina Duda. Und Saim Rolf nicht zum Stress führt. Im Gegenteil: BeAlkan, der sich mit seiner Agentur Aexea fragungen ergaben, dass Nutzer diese
auf das Verbessern von Texten in Websites Zusatzinformationen als „besonders hilfspezialisiert hat, bestätigt: „Subjektiv ge- reich“ ansehen.
❚
fühlte bessere Lesbarkeit ist wichtiger als
Frank Puscher
objektiv messbare.“ In einem Test fand
Alkan heraus, dass User einen Text, der
Weitere Infos unter www.internetworld.de/webcode
über mehrere Seiten verteilt wurde, emoWEBCODE 1204024
tional besser bewerteten als einen, der auf
❚ Wie kann Social Media beim Texten helfen?
einer Seite zusammengefasst war. Und
❚ Die subtile Kunst der Verführung
das, obwohl sie für den Prozess mehr Zeit
benötigten.
❚ Stimmungen versus Emotionen: eine Analyse
26_Shop-Portrait_Schulranzen.qxd
26
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Internet World BUSINESS
9:47 Uhr
Seite 26
E-COMMERCE
20. Februar 2012
4/12
SHOP-PORTRÄT
Hausaufgaben gemacht
Schulranzen-onlineshop.de überzeugt seine Kunden online wie offline – und bietet durchdachten Multichannel
inderhorden toben lachend über die
Kletterwand, Skateboarder brettern
über eine Halfpipe, in den Spielecken türmen sich Riesenbauklötze zu Spielburgen
auf – im Puchheimer Ladengeschäft von
Schulranzen-Onlineshop geht es mitunter
zu wie auf einem Indoor-Spielplatz. Dazwischen stöbern besorgte Eltern durch
die Auswahl von über 500 Schulranzenmodellen und fragen die Mitarbeiter nach
verstellbaren Tragegurten, optimaler Lastverteilung und Anti-Schweiß-Materialien.
„Früher begann die Verkaufssaison für
Schulranzen frühestens rund um Ostern
und endete vor den Sommerferien“, erklärt Stephan von Dall’Armi, Geschäftsführer der Southbag GmbH, die Schulran-
Vielfältig: Die Ladengeschäfte von Southbag punkten
mit einem besonders breiten Sortiment an Schulranzen
weiten. Wie der Ge- sagt: ,Das bekomme ich
schäftsführer den Er- erst in 14 Tagen rein.‘ Das
folg seines Shops be- Kind heult bitterlich, und die Mutter geht
schreibt? „Sagen wir abends ins Internet und bestellt das geso: Ich habe drei Kin- wünschte Modell dort. Die Kunden sind
der. Das erste suchte durch Amazon verwöhnt, sie erwarten,
Reibungslos: 1.500 qm Lagerfläche müssen organisiert werden
sich seinen Schulran- dass sie jedes Produkt innerhalb weniger
zen-onlineshop.de und die angeschlosse- zen in unserem kleinen, stationären, krän- Tage haben können. Deshalb verschicken
nen Ladengeschäfte betreibt. „Mittlerwei- kelnden PBS-Geschäft aus“, sagt von Dal- wir innerhalb von 24 Stunden.“
le läuft das Geschäft neun Monate pro Jahr l’Armi. „Das zweite hatte in unserem ersMultichannel mit Hindernissen
gleichbleibend gut.“ Ein Geschäft, an dem ten eigenen Outlet-Store schon mehr AusSchulranzen-Onlineshop einen beträcht- wahl. Und der Nachzügler wurde von den Den Beratungsservice im stationären Gelichen Anteil hat: Der Webshop mit einem Schulranzenherstellern förmlich bekniet, schäft versucht Schulranzen-Onlineshop
Sortiment von 6.000 Produkten gehört zu ihre Modelle zu tragen!“
mit hohem technischem Aufden größten Versendern im Bereich Schulwand zu ersetzen. BeratungsMarktlücke Kindertränen
bedarf. Design, Bilder und Produkttexte
Videos zeigen, wie ein Schuldes Shops werden immer wieder von der Als von Dall’Armi 2004 beranzen sitzen muss, digitale
Konkurrenz kopiert. Zum Geschäft gehören schloss, Schulranzen im InterKindermodelle geben einen
auch zwei Megastores in Puchheim bei net zu verkaufen, steckte das
Eindruck davon, wie der RanMünchen und Salzburg. In den kommen- stationäre Geschäft mit Schulzen dem eigenen Kind passen
den Jahren will von Dall’Armi das statio- und Bürobedarfsartikeln bewird und 360-Grad-Ansichnäre Geschäft auf ganz Deutschland aus- reits in einer tiefen Krise.
ten geben Einblick in jedes
Detail. Trotz dieser Hilfsmittel
Großversender à la Staples
ist von Dall’Armi der direkte
gruben den Kleinen das WasKontakt zum Kunden in
ser ab; gegen ihre Übermacht
den eigenen Ladengeschäften
war auch mit einem Internet Vater und Verkäufer:
ebenfalls wichtig, das OfflineShop nicht anzukommen. Da- Stephan von Dall’Armi
Geschäft soll nach und nach
her konzentrierte sich der
Unternehmer auf ein krisensicheres Pro- ausgebaut werden.
Damit zwischen den Megastores und
dukt: Schulranzen. „Die braucht schließlich jeder“, so der Chef. 2005 wurde mit dem Webshop keine geschäftsschädigende
Online- und Print-Werbung begonnen, Barriere entsteht, suchte Southbag schon
und das Geschäft kam in Gang. Das Sorti- 2009 nach einer neuen technischen Löment wurde stetig erweitert, nebenbei wur- sung, mit der die Multichannel-Idee umde an der Usability und am Zahlungskom- gesetzt werden konnte. Auch das bisherige
fort des Online Shops gebastelt. Und auf Shop-System, das den stark gestiegenen
einmal lief das Geschäft, als hätten die Versandmengen nicht mehr gewachsen
Kunden schon lange auf einen Online war, sollte ersetzt werden. Fündig wurde das
Shop gewartet, der Schulranzen verkauft. Unternehmen bei dem Fullservice-E-Com„Im Ladengeschäft läuft es doch meistens merce-Dienstleister Actindo in Ismaning
so: Ein Kind probiert einen Ranzen an, der bei München und dessen flexiblen ERPihm gut passt, es will aber unbedingt ein System, das Warenwirtschaft, Shop-Sysanderes Motiv“, erklärt der Online-Händ- tem und PoS-Daten integriert abbilden
ler. „Der Verkäufer, der natürlich nur eine kann. Begeistert von der neuen techniNutzerfreundlich: Schulranzen-onlineshop.de
gewann 2010 den Shop Usability Award
begrenzte Auswahl am PoS lagern kann, schen Basis plante Southbag einen Rund-
umschlag: Warenwirtschaft, Buchhaltung,
Shop-System sollten gleichzeitig erneuert
und auf Actindo umgestellt und dazu zeitgleich ein Relaunch des Shops umgesetzt
werden. „Dafür wurden wir abgewatscht“,
gibt von Dall’Armi unumwunden zu. „Es
gab viele Probleme: Unser SEO-Wert
stürzte ab, Programmierfehler legten den
Shop am Wochenende lahm, und das
wirkte sich natürlich negativ auf die Umsätze aus. Aber am Ende hat sich die Arbeit
doch gelohnt. Heute sind wir sehr froh
über unser integriertes ERP.“
Mittlerweile laufen viele Prozesse automatisiert ab, zum Beispiel die Einstellung
der Produkte in zehn verschiedenen Verkaufsportalen und Preisvergleichsseiten.
Die Kassen-Software der
Ladengeschäfte ist voll in
das Gesamt-ERP integriert,
sodass Bestandsänderungen sofort synchronisiert
werden. Das komplexe Rabattsystem des Online
Shops wird ebenfalls offline abgebildet, damit Kunden immer mit dem gleichen Preis rechnen können, egal, wo sie kaufen.
Zudem können Kunden online bestellen
und offline abholen – oder umgekehrt –
und Retouren in allen Geschäften zurückgeben oder zurückschicken. Als Nächstes
soll jetzt außerdem das CRM-System
Greyhound an das ERP angeschlossen
werden, sodass künftig den SupportMitarbeitern die komplette Kauf- und
Kontakthistorie eines Kunden angezeigt
werden kann. Allerdings hat man aus den
Fehlern gelernt: In Zukunft sollen solch
gravierende Änderungen Schritt für
Schritt implementiert werden.
Seit die technischen Schwierigkeiten des
Umbaus überwunden sind, läuft der Shop
wieder rund – und große Pläne werden
geschmiedet. „Wir erwarten im nächsten
Jahr ein starkes Wachstum“, so von Dall’
Armi. „Das einzige Problem besteht darin,
qualifiziertes Fachpersonal zu finden, um
dieses Wachstum zu stemmen.“ il
❚
Foto: Fotolia / Kaipity
K
Weitere Infos unter www.internetworld.de/webcode
WEBCODE 1110028
❚ Alle bislang erschienenen Shop-Porträts finden
Sie unter diesem Webcode als Gratis-Download
❚ Gründung: 2004
❚ Anzahl der Mitarbeiter: 12
❚ Shop-Software: Actindo
❚ Versandsoftware: Actindo
❚ SEO-/SEA-Agentur: Site Ranger
❚ Callcenter-Partner: inhouse
❚ Logistik: inhouse, DHL
27_Recht_0412.qxp
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E-COMMERCE
20. Februar 2012
Internet World BUSINESS
Wo bleiben Cloud-Daten?
Bei SaaS-Dienstleistungen sind Verträge über das Beendigungsmanagement wichtig
D
ie Verlagerung von Rechenzentrumsleistungen oder SoftwareLösungen hin zu externen Anbietern
liegt im Trend. Bei allen Vorteilen, die
Application Service Provider (ASP),
Software as a Service (SaaS) oder
Cloud Computing dem
Unternehmen bieten, fällt
eine Frage oft unter den
Tisch: Wie regelt man die
Rechte und Pflichten der
Vertragsparteien für den
Fall, dass das Geschäftsverhältnis beendet werden
soll? Schließlich werden heute
nicht mehr nur reine Rechenzentrumsleistungen beauftragt, bei
denen die eingesetzte Software und
Datenbanken im Recht des Auftraggebers stehen. Beim Cloud Computing
geht es darum, dass das ganze Rechenzentrum im Netz abgebildet wird.
Dazu ein Beispiel: Ein Unternehmen
betreibt mittels einer proprietären Anbieterlösung ein Geschäft – und die gesamte Abwicklung des Geschäfts über
Software as a Service (SaaS) erfolgt
dahingehend, dass der Kunde nur über
Thin Clients auf die gesamte Soft- und
Hardware-Infrastruktur nebst den dahinterliegenden Datenbanken zugreift.
Foto: Fotolia
/ Mipan
Abgeschlossen im Netz: Wie kommt man
nötigenfalls an seine Daten aus der Cloud?
bankinhalten oder gar deren Konvertierung in übliche Formate verpflichtet, ist
es zunächst wichtig, dass ein Beendigungsmanagement zu einem Zeitpunkt
verhandelt wird, zu dem sich die Vertragsparteien noch verstehen – idealerweise also im Zuge des Abschlusses des
Hauptvertrags.
Aus nachvertraglichen Ansprüchen
wie etwa dem Urheberrecht lässt sich
zwar ein Anspruch auf
Herausgabe der Daten begründen. In diesem skizDr. Hajo Rauschhofer
zierten Beispiel ist es jedoch
wesentlich hilfreicher, deziist Rechtsanwalt und
dierte Regelungen zu trefFachanwalt für IT-Recht
fen, die eine Herausgabein Wiesbaden
verpflichtung von Doku❚ www.rechtsanwalt.de
menten und Daten in einem
bestimmten Format und
ohne ZurückbehaltungsWas passiert jetzt, wenn das Unterneh- recht – zum Beispiel auf erstes Anformen beschließt, sich vom SaaS-Dienst- dern – regelt. Erfolgt eine komplexe Daleister zu trennen? Da ohne vertragliche tenhaltung beispielsweise auf Basis relaRegelungen kein ausdrücklicher gesetz- tionaler Datenbanken wie Oracle oder
licher Anspruch besteht, der den Soft- MySQL, sollte der Auftraggeber in die
ware-Anbieter nach Beendigung des Beendigungsvereinbarung die VerVertrags zur Herausgabe von Daten- pflichtung aufnehmen, dass der Anbie-
ter einen sogenannten DatenbankDump bereitstellt. Ein solcher Datenbank-Dump enthält neben den Inhaltsdaten auch deren Verknüpfung im Rahmen der relationalen
Datenbank. Zumindest aber
sollte je nach Ausgestaltung der Daten und der
Datenbank die vertragliche Verpflichtung bestehen, diese in üblichen Formaten, wie
CSV oder Excel, zu
exportieren. Die technischen Anforderungen hängen von der jeweiligen Komplexität der Lösung ab.
Schnelligkeit entscheidet
Darüber hinaus ist eine frühzeitige Verpflichtung zur Übermittlung der Daten
von besonderer Bedeutung, da der Folgedienstleister rechtzeitig in die Lage
versetzt werden sollte, die Daten einzuspielen, gegebenenfalls zu migrieren
und vor Produktivsetzung auch noch
ausführlich zu testen.
Zusammengefasst ist es in Zeiten des
häufigeren Wechsels von Anbietern
nicht nur wichtig, Regelungen für die
Laufzeit der Verträge zu treffen, sondern
dezidiert sicherzustellen, dass auch nach
Kündigung im Rahmen eines geordneten Beendigungsmanagements der
Geschäftsbetrieb eines Unternehmens
reibungslos weiterlaufen kann.
❚
RA Hajo Rauschhofer
Darauf müssen Sie achten:
❚ Vereinbarungen über die Herausgabe von
Daten am besten dann treffen, wenn beide
Partner noch gut zusammenarbeiten.
❚ Sowohl Umfang und Form als auch der
Zeitpunkt der Datenherausgabe sollten
festgelegt werden.
❚ Ohne Vereinbarung besteht kein eindeutiger Anspruch auf Herausgabe der Daten.
27
Abmahnfallen,
aktuelle Urteile,
neue Gesetze:
Auf Online-Recht
spezialisierte Fachleute helfen Ihnen weiter.
Der E-Shop-Rechtstipp
Sabine HeukrodtBauer LL.M., Rechtsund Fachanwältin für
Informationstechnologierecht in Mainz
❚ www.legalershop.de
Abmahnung wegen fehlender
Angaben im Impressum
Fehlende Angaben im Impressum einer
Unternehmens-Website sind immer wieder Anlass für wettbewerbsrechtliche
Abmahnungen. Doch ist wirklich jede
fehlende Information gleich ein wettbewerbsrechtlicher Verstoß, der zu einer Abmahnung berechtigt?
In Umsetzung der Richtlinie über den
elektronischen Geschäftsverkehr bestimmt Paragraf 5 Telemediengesetz die
gesetzlichen Anforderungen an den Inhalt
eines Impressums. Dass alle dort verlangten Informationen als wesentlich anzusehen und damit geeignet sind, bei einem
Verstoß eine Abmahnung zu rechtfertigen,
hat das KG Berlin in seiner aktuellen Entscheidung (5 U 144/10) bestätigt.
Nach Ansicht der Berliner Richter sind
auch die Angaben zur Handelsregistereintragung sowie die Umsatzsteuer-Identifikationsnummer als wesentliche Informationen im Sinne von Paragraf 5a Abs. 2
des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) einzustufen. Zwar beeinflusse das Fehlen dieser Informationen
nicht direkt die Kaufentscheidung des
Verbrauchers, doch seien mit einem unvollständigen Impressum die Interessen
von Verbrauchern „spürbar“im Sinne von
Paragraf 3 UWG beeinträchtigt.
Internet-Händler sollten sich darum
unbedingt vergewissern, dass ihr Impressum alle gesetzlich erforderlichen Angaben
enthält, um Abmahnungen zu vermeiden.
Aktuelle Kurzmeldungen zum Thema Internet-Recht
MARKENRECHT
KUNDENBEWERTUNGEN
WETTBEWERBSRECHT
GRUNDSATZURTEIL
Fehlerhafte Abmahnung
Maulkorb für Verivox
„Festpreis“ muss fest sein
„Illegale“ Links erlaubt
Das Oberlandesgericht Düsseldorf hat Unterlassungserklärungen für unwirksam erklärt, die
infolge einer unrechtmäßigen Abmahnung
abgegeben wurden. Im konkreten Fall (Az.:
20 U 206 /09) ging es um ein Unternehmen,
das die Marke „Stealth“ eintragen ließ, ohne
sie nutzen zu wollen. Triebfeder war nach
Ansicht der Richter vielmehr die geplante
wettbewerbsrechtliche Abmahnung anderer
Marktteilnehmer. Diese Abmahnungen stufte
das OLG jetzt als rechtswidrig ein, weshalb die
von betroffenen Unternehmen daraufhin abgegebenen Unterlassungserklärungen ungültig seien. Bereits 2010 kassierte das Gericht
❚
die Marke „Hawk“ (Az.: 20 U 199/09). fk
Der Stromanbieter Flexstrom hat dem Verkaufsportal Verivox gerichtlich die „verfälschte Darstellung von Kundenbewertungen“ verbieten lassen. Verivox vermittelt Stromverträge an Verbraucher gegen Provision. Das Landgericht Hamburg erließ eine entsprechende einstweilige Verfügung (Az.: 315 O 22/12). Stein des Anstoßes
waren Kundenbewertungen, in denen Verivox
unter anderem dokumentiert, wie viele der bisherigen Kunden den Stromanbieter wiederwählen würden. Dieser Wert war für Flexstrom innerhalb von drei Wochen von 65 auf 35 Prozent gesunken, nachdem das Unternehmen gegen die
Darstellung eines Tarifs bei Verivox juristische
❚
Schritte eingeleitet hatte. fk
Online-Händler, die mit dem Begriff „Festpreis“
für ihre Produkte werben, dürfen im betreffenden
Preis keine variablen Preisbestandteile haben. Dies
hat das Oberlandesgericht Hamm entschieden
(A.z.: I-4 U 58/11). Im vorliegenden Fall hatte ein
Stromversorger einen Stromtarif beworben und
mit einem „Sternchen“-Hinweis darauf verwiesen,
dass Änderungen durch Umsatz- und/oder Stromsteuer und eventuelle neue Steuern sowie durch
Änderungen der Erneuerbare-Energie-Gesetz-Umlage ausgenommen seien. Diese Änderungen, so
monierte das Gericht, würden aber 40 Prozent
des Angebotswerts ausmachen und seien deshalb
nicht als Ausnahme zu sehen. Das Gericht stufte
❚
die Werbung als wettbewerbswidrig ein. fk
Bis zum Bundesverfassungsgericht ging der
Streit über die Frage, ob eine Verlinkung auf
ein Web-Angebot erlaubt sei, das dazu geeignet ist, Kopierschutzmaßnahmen auszuhebeln.
Der Online-Dienst „Heise online“ hatte im
Rahmen der Berichterstattung einen Link zur
Homepage eines Software-Herstellers veröffentlicht, der ein Programm zur Umgehung
des DVD-Kopierschutzes anbietet. Dagegen
hatte die Musikindustrie durch alle Instanzen
geklagt. Das BVG entschied nun, dass die Pressefreiheit höher zu bewerten sei als die Eigentumsinteressen der Musikindustrie – zumal
interessierte Internet-Nutzer die fragliche Web❚
site auch per Google finden können. fk
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15.02.2012
15:48 Uhr
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Medien und lokale Märkte
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Haldun Tuncay, Geschäftsführer, WVW Westdeutsche
Verlags- und Werbegesellschaft mbH & Co. KG / WAZ Gruppe
Christian Vogel, Leiter Digital Innovation, Wall AG
Sehr geehrte Damen und Herren,
Wer sollte teilnehmen?
der Kampf um den lokalen Kunden hat neue Dimensionen angenommen. Verdient
wird immer mehr über E-Commerce Shop-Angebote. Kunden werden gewonnen über
Fanpages, per Smartphone Gutschein, Communities und Crossmarketing Konzepte.
Wie aber wird der stationäre Handel positioniert und mit welchem Media-Mix erreicht
er seine Zielgruppe? Was müssen Medien bieten, um gebucht zu werden? Print,
Online, Shops, Verzeichnisse, Mobile, Radio, Plakat und TV – die Möglichkeiten scheinen unendlich. Die Budgets sind begrenzt und es zählt der Verkaufserfolg.
Die Local Media + Marketing Conference, Deutschlands
größter Branchentreff für den lokalen Markt, richtet
sich an regional aktive Unternehmen und Marken, lokale Werbeagenturen, Corporate Publishing Agenturen,
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lmc_eindruck_280x381_QUARK7.qxd:Layout 1
15.02.2012
15:50 Uhr
Seite 29
Local Media + Marketing Conference
27. März 2012
ICM München
Programm • München, 28. März 2012 • ICM
9:00
Block 1
9:15
Begrüßung durch Ihren Moderator
Volker Zanetti, Initiator Local Media + Marketing Conference, Geschäftsführer,
zanetti altstoetter und team gbr
Der Mensch ist ein lokales Wesen:
Mediennutzung und Kaufverhalten im Wandel
Konsumverhalten und Mediennutzung der Digital Natives – „Social, Local, Mobile“
aus der Nutzerperspektive
Susanne Fittkau, Geschäftsführerin, Fittkau & Maaß Consulting
N.U.G. – New Urban Generation: Die neue Lust der Bürger an der Mitgestaltung im
visionären Kontext der Re-Lokalisierung. Spannende Zukunftsthemen für lokale Medien
Birgit Altstoetter, Geschäftsführerin, zanetti altstoetter und team gbr
10:15
Kaffeepause
Block 2
Lokale Medien als Werbeträger: Platzhirsch oder Auslaufmodell?
Zielgruppenspezifische Lösungen für kontextgetriebene Werbung
10:30
International Case: 100% lokal, web first und die gelungene Einbindung von WebTV –
die Jungfrau Zeitung aus der Schweiz
Urs Gossweiler, Chief Executive Officer, Gossweiler Media AG
Local Case: Geomarketing bei Anzeigenblättern:
Werbedruck aufbauen – Streuverluste minimieren
Herbert Bergmaier, Geschäftsführer, Münchener Nord-Rundschau Verlag
Local Case: Print und Digital aus einer Hand:
Von der Regionalzeitung zum Multimedienhaus
Jochen Herrlich, General Manager Digital, „Hamburger Abendblatt“
und „Berliner Morgenpost“
Local Case: Ups and Downs in der Vermarktung von Online-Communities
Haldun Tuncay, Geschäftsführer, WVW Westdeutsche Verlags- und
Werbegesellschaft mbH & Co. KG / WAZ Gruppe
12:30
Mittagessen, Networking und Besuch der Internet World (mit Guided Tour „Local Heros“)
Block 3
Lokal Marketing reloaded I:
Der neue Media-Mix von Marken und Unternehmen
14:00
Top Themen:
Videowerbung
● Web-TV Production
● Connected-TV
● Content Delivery
● IPTV/VoD
● Video Management
● Streaming Media
●
Teilnahme fü
r
INTERNET W
ORLD
Business-Le
ser
Die Insellösung! Erfolgreiches Tourismus Marketing setzt auf Vielfalt und Kontaktqualität
Robert Keysselitz, Vice President Continental Europe, Barbados Tourism Authority
nur € 290,-
Personalrecruitment – Von der Schwierigkeit, sein Budget für Stellenanzeigen
auszugeben… Auswahlkriterien und NoGos
Dr. Konstantin Korosides, Leiter PR, Studien und Redaktionsdienst, Unister Media
(statt € 390,
-)
*
Code: svs1
2 iwb
Kaufhaus 2.0: Das Crossmedia Feuerwerk von Breuninger:
Bewegtbild, Social Media und Online
Christian Witt, Director Corporate Communications, E. Breuninger GmbH & Co. (angefragt)
Corporate Publishing: Wie lokal ausgerichtete Medienformate Marke und Absatz stärken
Lutz Eckardt, Partner, heller & partner
15:00
Kaffeepause
Lokal Marketing reloaded II: Neue Technologien, Themen & Trends
15:15
Außenwerbung goes digital: Chancen crossmedialer Nutzung von Inhalten
in der Aussenwerbung für Medien und Marken
Christian Vogel, Leiter Digital Innovation, Wall AG
Hyperlocal & Micromarketing: Die Hofpfisterei: Tradition/Handwerk/Ökologie
der lokale Marketing-Mix für 156 Filialen
Nicole Stocker, Geschäftsführerin Ludwig Stocker Hofpfisterei GmbH (angefragt)
*alle Preise zzgl. gesetzl. MwSt.
www.streamingsummit.com
Mobile: Erfolgskriterien mobiler Geo-Kampagnen und Location Based Services
mit echtem Nutzer-Mehrwert
Matthias Schenk, Chief Sales Officer, apprupt GmbH
Kooperation, Konfrontation oder Auslaufmodell? Welche Rolle spielen lokale Medien im
Media Mix der Unternehmen? Wer macht das Rennen um den lokalen Kunden?
Thomas Szász, Senior Advisor Media Sales & Markets, zanetti altstoetter und team gbr
im Anschluss Podiumsdiskussion mit Dr. Jörg Eggers, Geschäftsführer, BVDA e.V.,
Dr. Konstantin Korosides, Leiter PR, Studien und Redaktionsdienst, Unister Media , Robert
Keysselitz, Vice President Continental Europe, Barbados Tourism Authority, Haldun Tuncay,
Geschäftsführer, WVW Westdeutsche Verlags- und Werbegesellschaft mbH & Co.KG / WAZ
Gruppe, Nicole Stocker, Geschäftsführerin Ludwig Stocker Hofpfisterei GmbH (angefragt) und
Christian Witt, Director Corporate Communications, E. Breuninger GmbH & Co. (angefragt)
17:00
Zusammenfassung des Konferenztages
Volker Zanetti, Geschäftsführer, zanetti altstoetter und team gbr
17:30
Ende der Veranstaltung
Programmänderung vorbehalten
Stand: 15.02.2012
Veranstalter:
30_news-I.qxd
30
16.02.2012
11:12 Uhr
Seite 30
TOOLS & TECHNIK
Internet World BUSINESS
Techniktipp
Hans-Jürgen Even,
Geschäftsführer
der TWT Interactive
GmbH, Düsseldorf
❚ www.twt.de
Mit dem richtigen Content
B2B-Kunden generieren
Rund 70 Prozent der Marketing-Entscheider
wollen zur Qualitätssteigerung und LeadGenerierung in die unternehmenseigene
Webseite investieren. Der größte Fehler bislang: Sie legen den inhaltlichen Fokus auf
Besucher mit unmittelbarem Kaufinteresse.
B2B-Einkäufer recherchieren jedoch in verschiedenen Internet-Quellen, vergleichen
Preise und erwarten Antworten auf Fragen
zu Produkt oder Dienstleistung. Vielfach
mangelt es Web-Auftritten aber an geeignetem Content, um die Interessenten in jedem
Stadium der Recherche abzuholen:
1. Early-Stage-Leads
Early-Stage-Leads sammeln im Web erste Informationen über Produkte oder Dienstleistungen. Diese Besucher haben meist noch
keine klar umrissene Problemstellung und
wissen noch nicht konkret, wonach sie suchen. Sie führen eine erste Business-Recherche durch und bringen keine Kaufkraft mit.
Tipp: Schaffen Sie eine gute Visibilität Ihrer
Themen und Dienstleistungen. Bieten Sie
Whitepaper, Case Studies, Fachartikel oder
Produktvideos an, die Sie als kompetente Informationsquelle erscheinen lassen.
2. Mid-Stage-Leads
Mid-Stage-Leads suchen nach Lösungen für
ein konkretes Problem. Sie haben bereits
Whitepaper heruntergeladen oder Newsletter abonniert, um sich zu informieren. Sie prüfen Ihre Webseite auf Kompetenz und wollen
die Vorteile Ihrer Lösungen ergründen.
Tipp: Zeigen Sie Ihre Kompetenz. Publizieren Sie Demo-Videos, Referenzen und Produktbroschüren, um die Vorteile Ihrer Lösungen hervorzuheben.
3. Late-Stage-Leads
Late-Stage-Leads verfügen über hohe Kaufkraft und suchen direkten Kontakt zu SalesAnsprechpartnern. In der finalen Phase ihrer
Recherche vergleichen diese Besucher Sie mit
Wettbewerbern und haben konkrete Fragen
zu Produkten. Sie prüfen die Rentabilität der
Lösungen, sodass Ihre Antworten unmittelbar
über einen Kauf entscheiden können.
Tipp: Überzeugen Sie durch zugeschnittene
Webinare, Best Practices oder einen Vorteilsvergleich Ihrer Produkte. Bieten Sie direkte
Dialogmöglichkeiten via Hotline, ExpertenChat und Social-Media-Kanäle. Je intensiver
Sie auf den Interessenten eingehen, desto
höher ist das Kaufpotenzial.
20. Februar 2012
4/12
Shops wollen bessere Suche
Einer Umfrage zufolge planen viele Händler den Einsatz einer intelligenten Shop-Suche
J
e intelligenter die Suchfunktion, desto
zufriedener die Kunden. So lautet das
Fazit der Websop-Betreiber, die in ihren
Online Shops eine sogenannte optimierte
Suche einsetzen, die neben den Standardfunktionen auch Features wie Fehlertoleranz, Auto-Suggest, Synonym-Suche oder
eine dynamische Ergebnisfilterung bietet.
Im Rahmen des E-Commerce-Leitfadens
hat Ibi Research rund 200 deutsche ShopBetreiber über den Einsatz von SuchFunktionen in ihren Shops befragt – 80
von ihnen nutzen in ihren Shops bereits
intelligente, kostenpflichtige Suchen von
Drittanbietern wie Fact-Finder oder Exorbyte. Etwa 60 Prozent der befragten Händ-
Zufriedenheit mit Shop-Suche
40 %
Ja, ist geplant
45 %
Zufrieden
Vielleicht, wir denken
darüber nach
30 %
23 %
Eher zufrieden
Nein, ist derzeit
nicht geplant
13 %
Eher unzufrieden
Unzufrieden
Intelligente Shop-Suche geplant
16 %
Sehr zufrieden
ler, die intelligente Suchfunktionen einsetzen, berichten von höherer Kundenzufriedenheit und verbesserter Konversionsrate;
rund 40 Prozent freuten sich über eine
bessere Kundenbindung.
Grundsätzlich ist das Thema Suche für
Webshop-Betreiber von entscheidender
Bedeutung. 70 Prozent bezeichneten die
Suche als „sehr wichtig“ für ihr Geschäftsmodell, nur 7 Prozent der Befragten haben
keine Suche im Shop integriert. Rund 60
Prozent zeigten sich mit ihrer aktuell genutzten Suche – in über 50 Prozent der
Fälle die Standardsuche des jeweils genutzten Shop-Systems – zufrieden bis sehr zufrieden. Dennoch halten es über 40 Prozent
3%
n = 186
Nur 16 Prozent sind wirklich zufrieden mit ihrer Suche
Ich wusste nicht,
dass es das gibt
25 %
5%
n = 125
40 Prozent wollen ihre Suche intelligenter machen
für sehr nötig, eine optimierte Suche im
Shop einzusetzen, fast ebenso viele planen
konkret einen Wechsel. An der Qualität der
Systeme, die von Drittanbietern gekauft
oder kostenpflichtig zum Shop-System
dazugebucht werden müssen, besteht
kaum ein Zweifel unter den Interessenten.
Hemmschuhe für den Einsatz einer besseren Suche sind in den meisten Fällen die zusätzlichen Kosten, die für eine solche Lösung anfallen. Auch die generelle Abhängigkeit vom Suchanbieter stört die Händler.
Die Webshop-Größe hingegen ist kaum ein
Hinderungsgrund; nur 14 Prozent der
Händler meinen, für ihren Shop würde sich
eine solche Lösung nicht lohnen. il
❚
Was intelligente Suche bringt
Höhere Kundenzufriedenheit
Höhere
Konversionsrate
Höhere
Kundenbindung
Höherer Umsatz
allgemein
Längere Verweildauer im Shop
Höhere Bestellmenge
pro Bestellung
64 %
59 %
39 %
28 %
28 %
21 %
n = 80
Mehrfachnennung möglich
Mehr Kundenzufriedenheit, bessere Konversionsrate
© INTERNET WORLD Business 4/12
Quelle: Ibi Research: E-Commerce-Leitfaden, Februar 2012
Einfach sozialer
AgenturRanking
Ein Online Tool von Allyve verbindet Websites mit sozialen Netzwerken
D
ie Hamburger Allyve GmbH, ein Inhalte der Website in diesen Netzwerken
Technologieanbieter für Social Media zu teilen. Auch die Integration von KomOptimization, bringt im März 2012 seine mentaren, Bewertungen, Live-Chats oder
„Social Media Suite“ an den Start. Das Activities wie „Gelesen“, „Gehört“ oder
Web-basierte Tool soll es Website-Betrei- „Gekauft“ soll mit dem Allyve-Tool webern erleichtern, Social-Media-Elemente sentlich einfacher vonstatten gehen. Eine
in ihre Website zu integrieren. Über die Schnittstelle zur Social Media Suite würde
Social Media Suite erhält eine Website Zu- genügen, so der Anbieter. il
❚
gang zu Social-Media-Funktionserweiterungen, sogenannten Social
Plug-ins, fertigen Entwicklungsbausteinen für die Integration von
Social-Media-Schnittstellen sowie
Statistiken und Nutzerdaten zu
den neuen sozialen Elementen. Auf
einfache Weise können Site-Betreiber so ihren Nutzern ermöglichen,
sich über ein bestehendes Profil bei
sozialen Netzwerken oder E-MailAnbietern wie Facebook, Google+
oder T-Online auf der eigenen Site
via Social Log-in anzumelden oder Allyve erleichtert die Sozialisierung von Websites
D
er BVDW hat zum 13. Mal zur Teilnahme am Internetagentur-Ranking
aufgerufen. Jede sich bewerbende Agentur
wird über ihre Honorarumsätze, Mitarbeiterzahlen und -prognosen sowie über
die Schwerpunkte des Tätigkeitsfelds befragt. Am Internetagentur-Ranking 2012
können Fullservice-Internetagenturen teilnehmen, die mehrere Ebenen der digitalen
Wertschöpfungskette für ihre Kunden im
Internet abbilden. Dazu gehören die Konzeption, Kreation und technische Realisierung von Web-Auftritten.
Die Leistungsschwerpunkte von Fullservice-Agenturen und Spezialanbietern
gleichermaßen werden im Agenturkompass von INTERNET WORLD Business
getrennt nach den Branchenbereichen
E-Commerce, Mobile Internet und Social
Media unter die Lupe genommen. Die erste Auswertung des Agenturkompass 2012
finden Sie in Ausgabe 6/2012. il
❚
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Täglich topaktuell
informiert
Jeden Tag ab 12:30 Uhr:
Der Newsletter der
INTERNET WORLD Business
hält Sie auf dem Laufenden.
www.internetworld.de/newsletter.html
DPD
TNS INFRATEST
SOCIALBAKERS
CO2-neutraler Paketversand
Tests mit 3D-Einkaufssimulation
Erstes Büro in Deutschland
Ab Juli transportiert der Paketdienst DPD in
Deutschland, Frankreich, Großbritannien und
den Benelux-Ländern alle Sendungen CO2neutral – und zwar ohne Aufpreis. Über einen
neu entwickelten CO2-Rechner lässt sich der
Ausstoß je Kunde und auch je Paket ermitteln. cf
Das Marktforschungsunternehmen TNS Infratest
bietet Tests von Handelsumgebungen wie etwa
neue Verpackungs-, Regal- oder PoS-Konzepte
über eine virtuelle Online-Simulation in 3D an.
Dahinter steht eine Kooperation mit Actisku,
Spezialisten für 3D Web Virtual Reality. cf
Socialbakers, Anbieter der Social-Media-AnalyseLösungen „Engagement Analytics“ und „Engagement Builder“, hat in München sein erstes deutsches Büro eröffnet. Egon Wilcsek leitet dort das
Deutschlandgeschäft als Regional Director. Socialbakers hat rund 750 Kunden in 75 Ländern. cf
31_Interview Intershop.qxd
4/12
15.02.2012
14:54 Uhr
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TOOLS & TECHNIK
20. Februar 2012
Internet World BUSINESS
31
INTERVIEW
„Wir haben gut zugehört“
Intershop will mit Intershop 7 vor allem Großkunden überzeugen und nicht länger am Markt vorbei entwickeln
A
nwender des E-Commerce-Systems
Enfinity Suite mussten in den vergangenen Jahren Geduld beweisen: Seit 2006
hat der Jenaer Entwickler Intershop seine
Shop-Software nicht mehr überarbeitet.
Doch jetzt ist endlich „Intershop 7“ an den
Start gegangen. Und INTERNET WORLD
Business sprach mit Intershop-Vorstand
Henry Göttler über neue Features, neue
Partner und neue Pläne.
Was bedeutet das konkret?
Göttler: Grob gesagt wollen wir unsere Software nicht wie früher still und heimlich im
Labor entwickeln, sondern unsere Entwicklung viel mehr an den Markt- und
Kundenbedürfnissen ausrichten. Intershop
7 hat bereits von dieser Philosophie profitiert. In die Entwicklung sind Erkenntnisse
aus Interviews mit 150 Shop Managern eingeflossen. Bei diesen Gesprächen haben wir
gut zugehört – und viel gelernt.
Seit dem letzten großen Update der Enfinity Suite sind beinahe sechs Jahre vergangen. Was haben Sie in der Zwischenzeit
gemacht?
Henry Göttler: Es hat sich strategisch sehr
viel bei uns getan. Ende 2008 haben
wir die Firma auf neue Beine gestellt, seitdem verstehen wir uns
Henry Göttler
nicht mehr als technologie-, sonAls Vorstand der Intershop Communications AG
dern als marktgetriebenes Unterverantwortet Henry Göttler seit 2008 weltweit das
nehmen. Wichtig war in dem Zugesamte Geschäft des Unternehmens. Er schaffte es
sammenhang auch der Einstieg von
2008, die Jenaer Softwareschmiede nach signifikanGSI 2010 und der Abschluss einer
ten Verlusten erstmals in die Gewinnzone zu führen.
Partnerschaft mit einem großen
❚ www.intershop.de
Technologiekonzern 2011 in der sogenannten E-Commerce-Allianz.
IT-Dienstleister und Agenturen: Neue Etats, Kunden und Tools
Auftraggeber
Auftrag
Agentur
Auto Eder
Navigations- und Design-Relaunch der Website
www.autoforum.de
Schalk&Friends
Baywa
Website-Optimierung mit Econda Shop Monitor
und Click Monitor
Econda
Bundespresseamt
Realisierung der Website
www.dialog-ueber-deutschland.de
Aperto, Babiel,
Materna
Brunnen
Relaunch des B2C-Portals, Start eines neuen Werbeartikelportals für Geschäftskunden
Weitclick
Deutsche Telekom
Microsite zum Glasfasernetz der Telekom mit
geobasierter Informationsauswahl
Denkwerk
Europcar
Relaunch der iPhone App
Sapient Nitro
Kotte & Zeller
Integration eines Social-Shopping-Moduls in das
Shop-System
Websale
Tom Tailor
Relaunch der Company Page passend zum
Kollektionswechsel
Wiethe Interaktiv
Vita Bote GmbH
Website-Optimierung mit der Mouse-TrackingLösung Etracker Visitor Motion
Etracker
Weleda
Virtueller Online-Rundgang durch den
firmeneigenen Heilpflanzengarten
CDM /
The Look Beyond
Werner & Mertz GmbH
Technischer Relaunch mit Typo3 der Markenseiten
von Frosch und Frosch Pflegeseife
Netz98
Witt
Web-Analyse der Marken Witt Weiden, Sieh an!,
Création L, Ambria und Wäschepur in 10 Ländern
mit Econda Shop Monitor und Click Monitor
Econda
WWF Deutschland
Relaunch der Website, Hosting und Support,
Schulung der Redakteure
Aperto
Xella-Gruppe
Relauncht des Ytong-Webshops, strategische
Überarbeitung der Marke
Grey
Zum Beispiel?
Göttler: Dass eine technische Lösung allein
die Alltagsprobleme eines Shop Managers
oft nicht erfasst. Händler müssen heute
viel schneller auf den Markt reagieren als
früher, deshalb brauchen sie ein flexibles
Shop-System, das genau das möglich
macht. Früher hieß es „Bau mir ein Feature“, heute lautet die Ansage „Lass mich
ein Feature konfigurieren“. Deshalb sind
viele der neuen Features von Intershop 7,
etwa die Promotion Engine, frei konfigurierbar. Individuelle Kampagnen entstehen einfach und schnell per Drag & Drop.
Das hat unsere Testkunden überzeugt.
Wo wollen Sie mit Intershop 7 hin?
Göttler: Wir hoffen nicht auf neue Kundengruppen, wenn Sie das meinen. Wir
sprechen bereits Händler und Hersteller
an, und so soll es bleiben. Aber wir wollen
unsere Präsenz unter den großen Unternehmen deutlich ausbauen. Deshalb legt
Intershop 7 beispielsweise einen deutlichen Schwerpunkt auf das Thema Internationalisierung.
Wie soll es mit Intershop weitergehen?
Göttler: Wir haben noch einiges vor. So haben wir momentan eine gute, zufriedenstellende Multichannel-Lösung am Start,
aber auf diesem Feld wird in Zukunft noch
viel Neues kommen. Auch aus der E-Commerce-Allianz werden noch viele neue Features entstehen. In Sachen Entwicklung
sind wir heute ein Speed Tanker: Wir
haben die Geschwindigkeit einer kleinen
Firma, verfügen aber über die Allianz über
große Ressourcen. Diese Kombination
wollen wir nutzen. Außerdem wollen wir
unsere Entwicklungsschmiede The Bakery
ausbauen und stärken.
❚
Interview: Ingrid Lommer
32_Eismann.qxp
32
21.02.2012
13:34 Uhr
Seite 32
Internet World BUSINESS
TOOLS & TECHNIK
20. Februar 2012
4/12
CASE STUDY
Multichannel on the rocks
Dank cleverer On-/Offline-Verbindung freuen sich Eismann-Fahrer über höhere Warenkörbe und mehr Zeit beim Kunden
E
s klingelt, der „Eismann“ steht vor der
Tür – und mal wieder ist der Kunde
völlig überrascht, trotz Fahrtenkalender
und Vorankündigung des Besuchs per
Postkarte. Schnell wird gegrübelt, was in
der Tiefkühltruhe fehlt, und schließlich
sucht der Kunde Rettung bei den üblichen
Standards: Pommes und Vanilleeis. “Die
Abstimmung eines Besuchstermins zwischen unseren unabhängigen Vertriebspartnern – den ,Eismännern‘ – und unseren Kunden ist in der heutigen Zeit eine
Herausforderung“, sagt Markus Meyer,
Leitung Neue Medien der Eismann Tiefkühl-Heimservice GmbH. „Die Kunden
werden immer mobiler und sind
nicht zu Hause, und der Eismann
fährt Teile seiner Tour umsonst.
Oder die Kunden sind vom Besuch
überrascht und kaufen weniger, als
sie eigentlich benötigen, was sich negativ auf die Warenkorbgröße auswirkt. Hinzu kommt, dass die Kapazität der Eismann-Wagen begrenzt
ist: Sie führen deshalb größtenteils
Klassiker mit, die eigentlich immer
gehen – für ausgefallenere, exklusive
Produkte ist zu wenig Platz. Hier
unterstützen wir unsere Vertriebs- Portable Handgeräte sagen dem „Eismann“ vor Ort,
was genau der Kunde bestellt hat
fahrer mit neuen Lösungen.“
Ausrichtung auf Stammkunden
Diese Lösungen fand Eismann in seinem
Online-Auftritt. Seit 2006 betrieb der Tiefkühllieferant einen Webshop auf Basis des
E-Commerce-Systems von Intellishop. Ziel
des Shops war jedoch vornehmlich die
Neukundengenerierung, eine tiefe Anbindung an die Touren der Eismänner fehlte.
Die Kunden, die wir über das Portal [gemeint ist der alte Online-Shop] generierten, kamen mit der gängigen Online-Erwartung in unseren Shop: Sie bestellten,
empfingen die Ware und ließen sich nur
schwer in unser Geschäft integrieren. Das
wollten wir ändern. Unser Geschäft ist im
Kern ein Stammkundengeschäft mit regelmäßigen Besuchsterminen“, sagt Meyer.
„Der Webshop sollte daher künftig ganz
Luftig und lecker: Die Bilder im Internet Shop
wirken seit dem Relaunch sehr appetitanregend
auf den Bestandskunden ausgerichtet und
mit dem Haustürgeschäft verknüpft werden, um auch unsere Vertriebspartner zu
stärken.“ Eine lange Konzeptionsphase begann. Über ein Jahr lang feilte Eismann gemeinsam mit Intellishop am technischen
Konzept hinter der Multichannel-Idee, die
letztlich im Rahmen von drei Relaunches
und Testläufen in mehreren Städten Gestalt annahm: Zunächst wurde die Bestellung für Bestandskunden durch eine Anbindung an das unternehmensweite CRM
erleichtert. Jetzt genügt die Eingabe von
Kundennummer und Postleitzahl für die
Bestellung, eine vollständige Registrierung
ist nicht mehr nötig. Im zweiten Schritt
wurden die Besuchstermine der Vertriebspartner mit dem Shop verknüpft; Kunden
sehen jetzt schon während des Bestellprozesses, wann ihr Eismann das nächste Mal
klingelt. „Der Punkt mit den Terminen im
Shop war für uns eine große Herausforderung“, sagt Meyer. „sowohl in der Planung
als auch in der Schnittstellenanbindung an
unsere internen Systeme.“ Letztlich mussten noch technische Lösungen für die
Übermittlung der Bestellung
an den jeweiligen Fahrer gefunden werden, mit denen der
Fahrer auch vor der Haustür
des Kunden nachprüfen kann,
Online vorbestellen, zu Hause genießen – Eismann setzt
auf die Internet-Kundschaft
Die Eismann Tiefkühl-Heimservice GmbH mit
Sitz in Mettmann wurde 1974 gegründet
und beliefert heute rund zwei Millionen Kundenhaushalte mit Tiefkühlprodukten. Die Eismann-Gruppe beschäftigt rund 4.800 Mitarbeiter, dazu gehören in Deutschland 1.200
selbstständige Handelsvertreter, die sogenannten „Eismänner“. Seit 2006 hat Eismann
einen Online Shop, der seit einem Relaunch
2011 auf Bestandskunden ausgerichtet ist.
was genau bestellt wurde. Handscan-Geräte mit Anbindung an den Shop und die
Warenwirtschaft lösten das Problem: Eismänner können jetzt vor Beginn ihrer Tour
die Online-Bestellungen ihrer Kundschaft
abrufen und ihren Wagen mit den entsprechenden Waren beladen. Unterwegs rufen
sie mit den Handhelds die individuellen
Daten des einzelnen Kunden ab und stehen
mit der fertigen Bestellung vor der Tür.
Der dritte Schritt lag in einer deutlichen
Erweiterung des Online-Sortiments. „Wir
wollten dem Kunden Anreize
bieten, den Shop auch zu nutzen“, so Meyer. „Deshalb haben
wir das Online-Sortiment von
350 Produkten auf 700 Produkte verdoppelt – dieses zusätzliche Sortiment gibt es exklusiv nur auf Vorbestellung.
Der Eismann hat sie nicht standardmäßig auf seinem Wagen
dabei.“ Ein neuer Newsletter
weist die Kunden auf die Produkthighlights hin und lockt sie
in den Shop. Zudem bekam der
Shop nach der verbesserten
technischen Basis von IntelliKlare Terminplanung: Der bevorstehende Besuchstermin
shop einen neuen äußeren Andes zuständigen „Eismanns“ wird angezeigt
strich. Die Düsseldorfer Agen-
tur Netigo modernisierte das Design, setzte auf große, appetitanregende Produktbilder und stellte
die Ernährungskompetenz des
Tiefkühllieferanten in den Vordergrund. Ausführliche Produktinformationen klären über Inhaltsstoffe, Broteinheiten und Nährwerte auf. Verschiedene kulinarische Themenwelten sollen User
zum Stöbern und Schwelgen animieren. Um den ausführlicheren
Content auf der Site stemmen zu
können, setzte Netigo die Typo3Konfiguration des Shops neu auf.
Künftig will Eismann den Content-Bereich der Site weiter ausbauen. Eine Kochschule und eine
Rezeptdatenbank sind geplant,
insgesamt will das Unternehmen
seine Ernährungskompetenz auf
der Website noch stärker in den
Vordergrund rücken.
Größere Warenkörbe
Zunächst legt Eismann nach einem Jahr
der Relaunches aber eine Konsolidierungsphase ein –es wird analysiert und ausgewertet, mit Kunden und Handelspartnern
gesprochen. Die ersten Ergebnisse stimmen positiv: Rund ein Drittel der Bestandskunden hat seit der bundesweiten
Einführung des Multichannel-Projekts im
Oktober 2011 schon über den Online Shop
bestellt, vor allem der Newsletter hat die
Zugriffszahlen ansteigen lassen. Unter den
Online-Bestellern liegt der Warenkorbwert
deutlich über dem der Haustürkäufer – die
Muße beim online Aussuchen schlägt sich
in der Auswahl von höherwertigen Waren
nieder. Zudem treffen die Fahrer ihre vorbereitete Web-Kundschaft viel öfter an. Die
eingesparte Zeit kann für ein ausführlicheres Beratungsgespräch oder einfach ein beziehungsförderndes Schwätzchen an der
Tür genutzt werden. „Insgesamt bemerken
wir, dass die Annahme des Web-Angebots
auf Kundenseite stark vom Engagement
des Eismanns abhängt“, so die Bilanz von
Markus Meyer: „Wenn der Eismann die
Online-Vorbestellung aktiv beim Kunden
bewirbt, ist der Anteil der Web-Käufer bei
den von ihm betreuten Kunden deutlich
höher.“ Multichannel ist eben nicht nur eine Frage der Technik, sondern auch eine
Frage der Einstellung. il
❚
Das Projekt im Überblick
❚ Auftraggeber:
Eismann Tiefkühl-Heimservice GmbH, Mettmann
❚ Projekt: Überarbeitung von Backend und
Design des Webshops, Verbindung des
Online-Sortiments mit dem Handelsvertreter-Geschäftsmodell
❚ Agenturen: Netigo (CMS und Design),
lntellishop (Shop-System)
❚ Zeitrahmen: Drei Relaunches innerhalb
eines Jahres
❚ Budget: k. A.
❚ Intenet: www.eismann.de
33-35_Special_Mobile-Payment.qxp
4/12
16.02.2012
20. Februar 2012
9:55 Uhr
Seite 33
SPECIAL: MOBILE PAYMENT
Internet World BUSINESS
33
MOBILE CHECKOUT
Schnell und einfach zum Ziel
Wenig Zeit, kleines Display, langsame Verbindung: Die Nutzungssituation und die technischen Möglichkeiten
des Endgeräts charakterisieren den mobilen Einkauf. Der Bestell- und Bezahlprozess muss dem Rechnung tragen
J
eder, der schon einmal auf einem
Smartphone ein Formular ausgefüllt
hat, weiß, wie mühsam das ist: Die Felder
sind klein und schwer zu erkennen, zoomt
man sie auf, sind die daneben stehenden
Erklärungen nicht mehr sichtbar, das Tippen selbst ist zeitraubend. Das gilt natürlich auch für den mobilen Einkauf. Wenn
es dem Kunden aber zu mühsam ist, seine
Lieferadresse einzugeben, dann bricht er
den Kauf ab. Ebenso, wenn er keine Zahlart vorfindet, die ihm zusagt. Wie muss ein
mobiler Bestellprozess aussehen, damit
der Kunde wirklich kauft?
Webshop nicht 1:1 kopieren
„Ein Shop-Betreiber darf nicht den Fehler
machen und den Webshop 1:1 kopieren“, so
Moritz Koch, Managing Director bei der
Agentur Next Commerce. Vielmehr müssen die Prozesse an mobile Endgeräte angepasst werden. Nur so lassen sich die Anforderungen erfüllen, die sich durch kleinere Bildschirme und deren niedrigere
Auflösung, die langsamere Datenverbindung und die eingeschränkte Datenerfassung durch das On-Screen-Display ergeben. Ein weiterer Faktor ist die Zeit: Ein
Kunde, der via Smartphone oder Tablet bestellt, hat meist wenig Zeit, daher muss der
o:
Fot
a
ink
Pkd
Das bestätigen auch Betreiber mobiler Shops. So lag bei
Alba Moda, einem Shop für italienische Mode, der Fokus bei der
Bestellprozess-Optimierung für Mobile
auf der Reduzierung auf für mobile Kunden relevanten Features und auf einer möglichst geringen Anzahl von Klicks bis zur
Bestellung. Im Webshop verfügbare Funktionen wie die Angabe einer abweichenden
Lieferanschrift fehlen deshalb im mobilen
Checkout. Auch der Versandhändler Otto
hat die mobilen Prozesse angepasst. Zwar
kann der Kunde wie gewohnt Lieferadresse,
Lieferart und Zahlart angeben, der Bezahlvorgang selbst wird mobil aber komprimiert auf nur einer Seite dargestellt.
▲
Bestellprozess auf direktem Weg zum
Kaufabschluss führen. Gleichzeitig müssen
alle relevanten Informationen kompakt
und übersichtlich dargestellt werden. „Es
klingt fast profan, aber die wichtigste Regel
lautet: Der Bestellvorgang muss so simpel,
sicher und schnell wie möglich sein. So wie
bei einem realen Laden-Checkout – und
keinen Deut schlechter“,
fasst Birger Veit, Ge„Simpel, sicher und schnell wie
schäftsführer der Agentur Cellular, zusammen.
der reale Laden-Checkout – und
Koch ergänzt: „Mobile
keinen Deut schlechter.“
Shops werden in erster
Linie auf Funktionalität
Birger Veit
und kurze Klickwege
Geschäftsführer der Agentur Cellular
ausgerichtet.“
a/
oli
Fot
Vor allem Bestandskunden kann und sollte
der Mobile-Shop-Betreiber schnell und
effizient zum Kaufabschluss leiten. So
können etwa die im Shop bereits bekannten Standardangaben des Kunden wie die
präferierten Zahlungsmittel oder die am
häufigsten genutzte Lieferanschrift in ein
vorausgefülltes Checkout-Formular einfließen, rät Joachim Bader, Director bei
Sapient Nitro. Der Kunde muss die voreingestellten Angaben nur noch mit dem
Kaufabschluss bestätigen. Neukunden den
mobilen Einkauf leicht zu machen, ist dagegen deutlich schwieriger. Die Grundregel dazu: Nur die Inhalte abfragen, die
wirklich für die Bestellung benötigt werden. Statt eines kompletten Nutzerprofils,
das der Kunde später über den Webshop ergänzen kann, sollte laut
Bader eine Schnellregistrierung eingesetzt werden.
Hilfreich sind Eingabefelder mit DropdownMenüs zur einfachen
Auswahl und ein AutoSuggest bei der Adresseingabe. Bewährt hat
sich auch das Vorausfüllen
von Eingabefeldern, das beim Löschen von
Nutzereingaben nochmals erscheint.
Für Jörg Tochtermann, Geschäftsführer
der Agentur Mobilemojo, ist auch wichtig,
dass Pflichtfelder klar gekennzeichnet sind
und freiwillige Angaben erst dann eingeblendet werden, wenn der Nutzer diese
Option aktiviert. Er rät zudem dazu, die
einzelnen Eingabefelder mit der passenden
Keyboard-Darstellung zu koppeln: Wenn
etwa eine Postleitzahl gefragt ist, sollte
33-35_Special_Mobile-Payment.qxp
34
16.02.2012
Internet World BUSINESS
9:55 Uhr
Seite 34
SPECIAL: MOBILE PAYMENT
20. Februar 2012
4/12
gleich das Ziffernfeld angezeigt werden.
Einheitliche Navigationselemente sollten
ein Zurückspringen auf die vorherige Seite
ermöglichen, um dort Änderungen vorzunehmen. „Schließt der Kunde die Bestellung ab, sollten ihm nochmals alle Angaben zur Überprüfung angezeigt werden.
Dabei bietet es sich an, diese sinnvoll zu
gruppieren und über editierbare Untermenüs zu verwalten, sodass die Angaben
veränderbar sind“, rät Tochtermann.
Auf nachhaltiges Speichern achten
Weitere Knackpunkte liegen laut Joachim
Bader in einem nahtlosen Übergang zwischen verschiedenen Kanälen sowie im
nachhaltigen Speichern: Reißt etwa die
Funkverbindung ab, weil der Kunde im
Zug durch einen Tunnel fährt, dürfen bereits
eingegebene Daten nicht verloren gehen;
eine auf HTML 5 basierende Lösung, bei
der die Daten direkt im Gerät gespeichert
werden, könnte dies leisten. Auch wenn der
Kunde den Kauf unterbricht, sollten die
Daten erhalten bleiben. Das gilt kanalübergreifend: Wenn der Kunde Produkte auf
seinem Wunschzettel ablegt, müssen diese
auch am Desktop-PC und am Tablet verfügbar sein. „Es müssen persistente Systeme geschaffen werden, um diese Herausforderung zu meistern“, mahnt Bader.
Wenn es gelungen ist, den Kunden
schnell und unkompliziert zur mobilen
Aussagekräftige Buttons führen den Kunden
bei Sport Scheck zum Warenkorb oder zurück
soll in diesen Tagen folgen. Bezahlen kann
der Kunde in den mobilen Läden per
Nachnahme, Vorkasse und Paypal sowie
bar und mit EC-Karte bei Abholung in den
Filialen. Im Online Shop können die Käufer zusätzlich per Sofortüberweisung.de,
Clickandbuy und Kreditkarte bezahlen.
„Wir haben im mobilen Shop beispielsweise die Zahlarten herausgelassen, die
eine direkte Eingabe
einer TAN benötigen, da
„Zahlarten, die eine TANhier die Akzeptanz seitens der Kunden gerinEingabe benötigen, haben wir im
ger ist“, erklärt MarkeMobile Shop herausgelassen.“
tingdirektor Ulrich Kaleta das Vorgehen.
Ulrich Kaleta
Bei Alba Moda könDirektor Marketing bei Notebooksbilliger.de
nen die Kunden ihre
Waren per Rechnung
Kasse zu führen, entscheidet sich dort, ob und mit Kreditkarte bezahlen, der Einsatz
er den Kauf auch tatsächlich abschließt. von Paypal ist in Planung. Verzichtet hat
Doch welche Bezahlverfahren bieten der Betreiber bislang auf die Ratenzahmobile Shops derzeit an? Etliche Betreiber lung, die im Online Shop zur Verfügung
solcher Shops stellen nur eine reduzierte steht. Als Grund für die Wahl dieser ZahlAuswahl an Zahlarten zur Verfügung, wie arten nennt Alba Moda, dass der mobile
etwa Notebooksbilliger.de. Der Elektro- Shop und der Online Shop dieselben
nik-Shop ist sowohl mit einem mobilen Backend-Systeme nutzen und daher auch
Webshop als auch mit einer iOs-App auf die Bezahlverfahren im Wesentlichen die
dem Markt vertreten, eine Android-App gleichen seien.
Im Warenkorb müssen jederzeit Änderungen
möglich sein – wie bei Notebooksbilliger.de
Dropdown-Menüs erleichtern die Auswahl;
Preis und Verfügbarkeit sind sofort sichtbar
Jörg Tochtermann von Mobilemojo hält
dieses Vorgehen für sinnvoll: „Shop-Betreiber, die einen vollwertigen Mobile
Checkout in ihre mobile Präsenz integrieren möchten, sollten zunächst mit einem
begrenzten Portfolio an Zahlarten starten,
um zum einen die Kunden nicht zu überfordern und zum anderen
auch die Kundenakzeptanz zu prüfen. Als
Einstieg eignen sich seiner Meinung nach vor
allem
nachgelagerte
Bezahlverfahren wie
Rechnungskauf, Vorkasse oder Nachnahme.
Daneben empfiehlt er
Paypals Lösung Mobile
Express, weil auch bei
Neukunden automatisch die Lieferadresse
in den Bestellprozess
übernommen werde,
und Paypal bereits großes Vertrauen genieße
und zudem mit einer
hohen Nutzerzahl aufwarten könne.
Auch Birger Veit rät, mit zwei bis drei
populären und leicht zu bedienenden
Zahlverfahren einzusteigen – und dann zu
lernen. „Ein Mobile-Shop-Betreiber kann
derzeit nicht die eine, richtige Entscheidung treffen. Vielmehr muss er sich bewusst sein, dass er eine
Lernkurve in Kauf
nehmen und akzeptieren muss, dass sich erst
in den kommenden
zwölf Monaten herausstellen wird, welche
Systeme das Rennen
machen werden“, lautet Veits Einschätzung.
Zudem sieht er, dass
die technische Implementierung
häufig
noch mit hohem Aufwand verbunden ist.
Auch würden manche
Zahlarten zwar extrem
Gelernte Elemente nutzt
Otto in seinem Mobile Shop
für die Auswahl der Zahlart
Interview
„Bestellung mit einem Klick ausführen“
Welche Anforderungen Nutzer an mobile
Prozesse stellen und welche Herausforderungen Shop-Betreiber bestehen müssen,
schildert Christian Herold, Head of Mobile Services beim Baur Versand. Er ist
auch Referent auf dem Internet World
Kongress zum Thema Mobile Commerce
am Mittwoch, 28. März 2012.
Christian Herold,
Head of Mobile
Services bei der Baur
GmbH & Co. KG in
Burgkunstadt
❚ www.baur.de
Sie erwarten Transparenz, schnelle Ladezeiten und alle wichtigen Informationen
auf einen Blick. Wiederkehrende Nutzer
wollen per Autologin – so sie es erlaubt
haben – erkannt werden, um redundante
Eingaben zu vermeiden.
Was mögen sie überhaupt nicht?
Herold: In der mobilen Nutzungssituation
Was ist Ihrer Meinung nach der grundlegende Unterschied zwischen einem herkömmlichen Bestellprozess und einem
mobilen Checkout?
Christian Herold: Wir reden hier von einer
mobilen Nutzungssituation, also wenn der
Kunde auf dem Weg zur Arbeit im Bus
oder im Stau shoppen geht. Das ist etwas
anderes als ein User, der zu Hause auf dem
Sofa mobil einkauft. Dennoch ist der mobile Checkout dem herkömmlichen sehr
ähnlich: Es müssen bei der ersten Bestellung die gleichen Daten abgefragt werden
wie stationär – Lieferadresse, Zahlungsart
etc. Allerdings sollte der mobile Checkout
noch einfacher, klarer und performanter
sein. Ablenkungen in welcher Form auch
immer sollten vermieden werden.
ist der User unter Zeitdruck. Er mag keine
langwierigen Checkouts und schreckt vor
Formularen mit vielen Eingabefeldern
zurück. Auch lange Ladezeiten führen zu
einem Abbruch.
Was kann man dagegen tun?
Herold: Idealerweise sollte der User die Be-
Was erwarten die Nutzer?
Herold: User wollen klar, kurz und verständlich durch den Checkout gelangen.
stellung mit einem Klick ausführen können, Stichwort „1-Click Checkout“. Daneben sollten die nötigen Eingabefelder
auf ein Minimum reduziert werden, die
übrigen sollten möglichst intelligent und
User-freundlich sein. Weiterhin sollten
bereits bestehende Verknüpfungsmöglichkeiten verschiedener Konten genutzt
werden, um den Prozess zu beschleunigen etwa bei Paypal Express Mobile.
Wie wird ein mobiler Checkout in 24
Monaten aussehen?´
Herold: Mit zwei Worten: „einfach“
anders. Die Checkouts werden mobil
wesentlich kürzer werden und auch der
Nutzungssituation gerechter. Ein „Timeout“ sollte nicht mehr existieren, das
heißt, der User kann Bestellungen zu jeder
Zeit fortführen. Zukünftig sollte dem User
auch die von ihm favorisierte Zahlungsart
angeboten werden. Dazu kommt, dass
mobile Zahlsysteme wie NFC oder Paypal
Express Mobile mit Sicherheit wesentlich
an Relevanz gewinnen werden. Ein aktuelles Beispiel: Apples Easy Pay im USamerikanischen Apple App Store.
33-35_Special_Mobile-Payment.qxp
4/12
16.02.2012
9:55 Uhr
SPECIAL: MOBILE PAYMENT
20. Februar 2012
hohe technische Ansprüche erfüllen, seien
aber sehr umständlich zu bedienen.
Nicht zuletzt deswegen greifen etliche
Betreiber auch auf ihren Online Shop zurück, wenn es um das mobile Bezahlen
geht. Das Musikhaus Thomann beispielsweise, 2010 vom Bundesverband des Deutschen Versandhandels als „Versender des
Jahres“ ausgezeichnet und 2011 beim Global E-Commerce Summit in Barcelona mit
dem „Global E-Commerce
Award“ in Gold bedacht,
wickelt den Bezahlprozess seines mobilen Webshops über
den normalen Online Shop
ab, ein eigens für den mobilen
Shop aufgesetztes System bietet das Familienunternehmen
aus Burgebrach derzeit gar
nicht an. Alternativ kann der
Kunde den Kauf über eine
Interaktion mit dem Verkaufsteam abschließen.
Unbegrenzte Auswahl
Gegen eine Beschränkung
spricht sich Joachim Bader
von Sapient Nitro aus.Vor gut
einem Jahr sei es tatsächlich
kaum möglich gewesen,
etwas anderes als einen Rechnungskauf anzubieten, weil
die Payment-Anbieter noch
keine mobilen Lösungen gehabt hätten und die im Web
genutzten iFrames auf mobilen Endgeräten nicht funktionieren würden. „Mittlerweile
aber werden die PaymentSeiten von den Anbietern
Mobile-optimiert ausgeliefert und können wie gewohnt
im Checkout-Prozess eingebunden werden – von Gutscheinsystemen und Sofortüberweisung.de bis hin zu
Kreditkarte und Paypal. Warum also sollte man den User
in seiner Auswahl einschränken?“, argumentiert Bader.
Sport Scheck folgt genau
dieser Strategie. Die Kunden
können beim mobilen Einkauf zwischen dem Bezahlen
per Rechnung, Ratenzahlung,
Nachnahme und Kreditkarte
wählen – genau wie im Online
Shop. „Unsere Kunden sollen
überall die gleichen Bezahlmöglichkeiten haben, egal ob
sie mobil oder am Desktop
shoppen“, begründet Christian
Seidel, Abteilungsleiter Neue
Medien, das Vorgehen.
Zugleich will er die zukünftige Entwicklung im Auge
behalten. Denn beim mobilen
Payment-Verfahren wird sich
einiges bewegen: Derzeit besteht ein typisches Portfolio
meist aus Zahlarten wie Vorkasse, Nachnahme, Lastschrift
Rechnung, Paypal und Kreditkarte. Doch laut Birger Veit
bauen beispielsweise Mastercard und Visa ihre MobileLösungen bereits weiter aus.
Und „bis zum vierten Quartal
werden wir zusätzlich Google
Wallet und Amazon Payments sehen“, ist Veit über❚
zeugt. cf
Seite 35
Zehn Tipps für mobile Nutzerfreundlichkeit
❚ Setzen
Sie auf Bekanntes und bereits Gelerntes
❚ Nutzen Sie den knappen Platz für Wesentliches
❚ Achten Sie auf ausreichende Button-Größe
❚ Nutzen Sie „Zurück“-Buttons, die das Ziel präzise bezeichnen
❚ Geben Sie ein eindeutiges Feedback, was im
Moment passiert, etwa „lade Daten“. Wurde
ein Button gedrückt, sollte dies klar ersichtlich
sein, etwa durch eine Farbveränderung
❚ Call-to-Action-Buttons müssen noch deutlicher
sein als im stationären Internet. Sie müssen
den Nutzer „anspringen“
❚ Achten Sie auf schnelle Nutzbarkeit, bieten Sie
beispielsweise eine Express-Registrierung an
Internet World BUSINESS
❚ Unterstützen
35
Sie den Nutzer bei Eingaben
durch Autovervollständigung, Verwendung des
aktuellen Orts, vorausgefüllte Formulare etc.
❚ Nutzen Sie gerätespezifische Funktionen wie
die Lagebestimmung des Geräts, Kamerafunktion, Fingergesten zum Vergrößern/Verkleinern
❚ Testen Sie die App schon während der EntQuelle: eResult
wicklung mit Nutzern
36_App-Test.qxd
36
16.02.2012
11:40 Uhr
Seite 36
TOOLS & TECHNIK
Internet World BUSINESS
20. Februar 2012
4/12
IM TEST: GUENSTIGER.DE UND GEIZHALS
Gut für Schnäppchenjäger
Filtermöglichkeiten, Auto-Vervollständigung und Testberichte sorgen für mehr Nutzungskomfort
D
ie Preisvergleichsportale „Geizhals“
und „Guenstiger.de“ unterstützen
Schnäppchenjäger beim cleveren Shoppen. Ihre Apps weisen den Weg zum günstigsten Produkt. Wie bedeutsam eine optimale User Experience im Wettbewerb um
die Gunst der Nutzer ist, zeigt der AppUsability Check von Mediascore. Im Auftrag von INTERNET WORLD Business
haben die Medienforscher aus Köln untersucht, wie präzise die iPhone Apps von
Geizhals und Guenstiger.de auf die Bedürfnisse und Anforderungen der Nutzer
abgestimmt sind.
Einstieg in die Apps
Wer Preisvergleichs-Apps nutzt, weiß im
Regelfall genau, wonach er sucht. Der
Homescreen der Guenstiger.de-App ist
exakt darauf zugeschnitten und überzeugt
durch einen schlanken, reduzierten Aufbau: Suchfenster und Barcode-Scanner
sollen die User rasch ans Ziel führen. Auch
die Geizhals-App bietet diese beiden Features auf der Startseite, ergänzt sie jedoch
um ein Kategoriensystem. Rubriken wie
„Hardware“, „Software“ oder „Games“ laden insbesondere Freunde von Unterhaltungselektronik zum Stöbern ein. Der
Usability-Test zeigt: Kategorien sind insbesondere dann hilfreich, wenn die genaue
Bezeichnung des gesuchten Produkts
nicht bekannt ist.
Darstellung der Suchtreffer
Was wirklich in den Apps steckt, zeigt sich
in der konkreten Nutzungssituation. Hier
kann die App von Guenstiger.de die User
nicht vollends überzeugen. Die nach eindeutiger Sucheingabe ausgelieferte Trefferliste wirkt unsortiert, eine erkennbare
Trennung von Artikel und Zubehör wird
vermisst. Die Darstellung mutet gedrungen und kleinteilig an, die Schrift wird als
schlecht lesbar kritisiert.
Die Suchtreffer-Darstellung der Geizhals-App stößt auf positivere Resonanz:
Suchergebnisse werden automatisch nach
Kategorien sortiert gelistet. Die verfügbare
Displayfläche wird besser ausgenutzt:
Ohne Scrollen sind mehr Ergebnisse sicht-
Produktsuche und
Barcode-Scanner
befinden sich im
Seitenkopf.
Bereits verwendete
Suchbegriffe
werden bei der
Eingabe automatisch vorgeschlagen
Reduziert auf das
Wesentliche:
Produktsuche und
Barcode-Scanner
sollen die User
rasch ans Ziel
führen
Bereits
verwendete
Suchbegriffe
werden nicht
automatisch
vorgeschlagen,
sondern verbergen sich hier
bar. Auch die Schriftgröße wird als angenehmer empfunden.
Pluspunkt Komfort
Zudem wartet Geizhals mit hilfreichen Features für mehr Nutzungskomfort auf. Die
App verfügt über eine Auto-Vervollständigungs-Funktion, die den Zugriff auf zuvor
eingegebene Suchbegriffe erleichtert. Auch
die Schnäppchenjagd über das Kategoriensystem von Geizhals überzeugt durch technische Raffinesse: Innerhalb einer Kategorie kann gezielt gefiltert werden, die angezeigten Produkte werden automatisch
nach Preis sortiert. Darüber hinaus stehen
weitere Sortierungsoptionen (alphabetisch, nach Bewertung etc.) zur Verfügung.
Mobil suchen, vor Ort shoppen
Guenstiger.de punktet durch übersichtlich
und strukturiert anmutende Produkteinzelansichten. Besonders positiv fällt auf,
dass neben dem günstigsten Online-Angebot auch direkt das günstigste Geschäft in
der Nähe ausgewiesen wird. Informatio-
Auffälliger
Unterschied:
Das
Kategoriensystem
auf dem
Homescreen lädt
zum Stöbern ein
nen zur Verfügbarkeit des Artikels sowie
den Öffnungszeiten des Anbieters nehmen
die User ebenfalls als Bereicherung wahr.
Auch bei Geizhals lassen sich die Angebote
nach Entfernung zum Standort sortieren.
Diese Funktion ist jedoch schwerer zu finden und erschließt sich weniger intuitiv.
Beide Apps bieten die Möglichkeit, per
Link zur Produktseite des Anbieters zu gelangen. Besonders elegant ist dies bei Geizhals gelöst: Hier öffnet sich der Online
Shop innerhalb der App. Der Weg zurück
zu den Suchergebnissen steht jederzeit
offen. Anders bei Guenstiger.de: Beim
Klick auf die Anbieter-Homepage wird die
Applikation geschlossen und die Site im
Browser geöffnet. Frustrierend für viele
User: Die Suchergebnisse innerhalb der
App gehen dabei verloren.
Die Autoren
Anika Reimann und Ulrich Kluge sind Projektleiter bei Mediascore in Köln. Die Erforschung multimedialer Angebote stellt einen
Schwerpunkt ihrer Arbeit dar. Neben AppTests führen die User-Experience-Experten
auch Eye-Tracking-gestützte Untersuchungen von Internet-Auftritten, Online Shops,
Mobile-Marketing-Maßnahmen und Multimedia-Kampagnen durch.
Gefragte Zusatzinfos
Enttäuscht reagieren die mobilen Preisjäger bei Guenstiger.de auf die unter „Tests,
Meinungen“ verfügbaren Informationen:
Hier wird zwar die Anzahl der abgegebe-
nen Bewertungen gezeigt, ansehen und lesen lassen sich die Kommentare jedoch
nicht. Gleiches gilt für die Testberichte.
Überzeugender ist auch hier das Angebot
des Wettbewerbers: Bei Geizhals bieten
sich den Nutzern auf Produktebene verschiedene Links zu Testberichten, die sich
innerhalb der App öffnen und lesen lassen.
Fazit
Im direkten Vergleich wirkt die GeizhalsApp insgesamt ausgereifter. Das Plus an
Nutzungskomfort (Auto-Vervollständigung, prägnante Strukturierung der Suchergebnisse, praktische Filter- und Sortierungsoptionen, Wechsel zu Produktanbietern innerhalb der App) sowie das zum
Stöbern einladende Kategoriensystem lassen Geizhals aus User-Sicht hilfreicher und
praktischer erscheinen. Wer schnell nach
dem günstigsten Preis vor Ort suchen
möchte, wird jedoch auch mit der App von
Guenstiger.de problemlos fündig.
❚
Die Methode
Mit App-Tests bietet Mediascore Anbietern
von Mobile Content Unterstützung bei der
Evaluierung und Perfektionierung ihrer Anwendung. Auf unterschiedlichen Endgeräten
und Betriebssystemen wird die App-Performance mithilfe Task-geleiteter Einzeluntersuchungen und videobasierter Verhaltensbeobachtungen dokumentiert. Je nach Fragestellung bieten sich ergänzende In-App-Befragungen an. Aus den Ergebnissen werden BestPractice-Empfehlungen abgeleitet, die Attraktivität, Nutzungsfreundlichkeit und Joy of Use
der mobilen Anwendungen sicherstellen.
Weitere Infos unter www.internetworld.de/webcode
Die Trefferliste von Guenstiger.de wirkt unsortiert, kleinteilig und schwer lesbar
Die automatisch nach Kategorien sortierte
Geizhals-Trefferliste bewerten die User positiver
WEBCODE 1110040
❚ Alle bisher erschienenen Usability Checks als PDF
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MENSCHEN & KARRIERE
20. Februar 2012
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WEGE INS ONLINE MARKETING
Zukunftsjobs – ohne Ausbildung
Eine fundierte Ausbildung zum Online Marketer ist noch in weiter Ferne. Doch es gibt auch andere Wege
D
Foto: Fotolia / N-Media-Images
er Mangel an Fachkräften, die
schlossenen DDA-Ausbildung und
sich mit Online Marketing
langjährigen Berufserfahrung beauskennen, kommt nicht von unwarb sie sich beim Verlagshaus Oegefähr: Immer mehr Werbegelder
tinger – und bekam den Job als Onfließen – statt in TV-Spots oder
line Marketing Managerin. „Der
Verlag ist ein super Arbeitgeber
Print-Anzeigen – in Online-Werund ich kann mein Wissen sehr gut
bung. Dieser Trend wird sich weieinbringen“, sagt sie.
ter verstärken, da sich die Mediennutzung zugunsten des Internets
Fachstudent
verschiebt. Laut einer Studie des
Online-Vermarkterkreises (OVK)
Eine dritte Möglichkeit, ins Online
gaben deutsche Unternehmen im
Marketing einzusteigen, ist ein Stuvergangenen Jahr 16 Prozent mehr
dium. Allerdings wird eine entGeld für Internet-Werbung aus als
sprechende Ausbildung bisher nur
noch 2010. Insgesamt werden diean einer Handvoll Hochschulen
ses Jahr geschätzte 6,23 Milliarden
angeboten. Immerhin: Es werden
Euro in Web-Werbung investiert,
mehr und sie bieten zum Beispiel
das macht einen Anteil von rund 22
Wirtschaft mit Schwerpunkt InterProzent am Gesamtwerbemarkt. Es
net-Wirtschaft oder E-Commerce
verwundert daher kaum, dass viele
an. Zudem gibt es Bachelor- und
Unternehmen und auch Agenturen
Masterstudiengänge sowie einen
dringend Fachkräfte suchen. Doch Gute Perspektiven für Online-Marketing-Spezialisten: Immer mehr Werbung wandert ins Netz – infolgedessen
Studiengang zum Fachwirt im Ondiese sind schwer zu finden, weil suchen immer mehr Unternehmen nach immer mehr Experten für die Online-Welt
line Marketing (siehe Kasten).
gerade Hochschulen und UniverFür welchen Weg man sich auch
sitäten noch nicht ausreichend auf diesen experimentierte er viel, tüftelte neue Dinge tur beschäftigt. 2005 wechselte sie zu ei- entscheidet: „Jobs in der digitalen WirtTrend reagiert haben.
aus. Wenn es nicht weiterging, gaben ihm nem Kunden der Agentur und kümmerte schaft haben Zukunft, während im klassiDennoch gibt es Möglichkeiten, ins On- Freunde Hilfestellung. Über einen ehema- sich dort um die Öffentlichkeitsarbeit und schen Marketing langfristig eher weniger
line Marketing einzusteigen. Philipp Wes- ligen Schulkameraden bekam er ein Prak- das Marketing. Ihr Glück: Das Unterneh- Stellen geschaffen werden“, sagt Westertermeyer, Gründer des Jobportals Online- tikum bei der Hamburger TRG. Dort blieb men vertraute ihr den Aufbau eines Webs- meyer von Onlinemarketingjobs.de.
marketingjobs.de, empfiehlt drei Wege: als er für zwei Jahre, bevor er im Sommer ver- hops an – der Startschuss für ihre Karriere „Gefragt sind vor allem Mitarbeiter, die
Autodidakt, Quereinsteiger oder Student. gangenen Jahres einen Arbeitsvertrag bei in Sachen Online Marketing: „Das war al- die digitalen Medien und Technologien
„Wer sich für einen Beruf im Online Mar- der Artaxo AG unterschrieb. Marquardt les sehr spannend und hat viel Spaß ge- verstehen und sie in die gesamte Markenketing entscheidet, dem winken gute Ver- fühlt sich bei der Hamburger Agentur sehr macht. Da ich aber zuvor
dienstmöglichkeiten, ein zukunftssicherer wohl, die Arbeit macht ihm viel Spaß.„Für nur wenige Berührungs„Für Offline Marketing
Job, ein dynamisches Berufsfeld und gute Offline Marketing hätte ich nicht so eine punkte mit dem Online
Aufstiegschancen“, so Westermeyer.
Leidenschaft entwickelt“, sagt er.
Marketing hatte, habe
hätte ich nicht so eine
Ebenfalls ein guter Weg, um sich für den ich mir mein Wissen
„Learning on the Job“
Leidenschaft entwickelt.“
Job fit zu machen: Fachwissen ist überall über Learning by Doing
Laut einer Befragung von Onlinemarke- kostenfrei im Internet zu finden, in kaum angeeignet. Nach einiger
Jan Marquardt
tingjobs.de unter fast 180 Stellensuchen- einer Branche gibt es so viele Blogger und Zeit allerdings hatte ich
SEO Consultant bei der Artaxo AG
den haben mehr als die Hälfte (53 Prozent) Unternehmen, die ihr Wissen in Experten- das Gefühl, dass ich ein
der Online Marketer ihr Know-how erst portalen, Fachforen und Whitepapern tei- vernünftiges theoretistrategie eines Unternehmens einbinden
„on the Job“ erworben. 26 Prozent gaben len. Besonders empfehlenswert sind auch sches Fundament brauche“, berichtet sie.
Deshalb belegte sie einen Kurs bei der können“, so Westermeyer. Und auch in
sogar an, sich ihr Fachwissen autodidak- Fachzeitungen und -magazine oder Übertisch beigebracht zu haben. Interessierte blickswerke, etwa „Erfolgreiche Websites. Deutschen Dialogmarketing Akademie Sachen Gehalt sieht der Internet-Untersollten zunächst über ein Praktikum in SEO, SEM, Online-Marketing, Usability“ DDA. Insgesamt studierte die 42-Jährige nehmer rosige Zeiten auf die Mitarbeiter
den Beruf hineinschnuppern. Oft ergeben von Esther Düweke und Stefan Rabsch aus acht Monate lang jeden Freitagnachmittag zukommen. „In etwa vier oder fünf Jahren
und am Samstag, schrieb Klausuren und werden Leute mit Online-Marketingdem Verlag Galileo Computing.
sich daraus erste Berufsperspektiven.
eine praxisorientierte Projektarbeit. „Die Know-how flächendeckend mehr verdieQuereinsteiger
Weiterbildung hat mir sehr viel gebracht nen als die meisten klassischen Werber“,
„Ohne die Weiterbildung wäre
❚
Wer bereits länger im und ich bin froh, dass ich das gemacht ha- lautet seine Prognose.
be“,
so
Hollingshausen.
Mit
ihrer
abgeBerufsleben
steht
und
Susann Naumann
ich nicht so weit gekommen.“
ins Online Marketing
Claudia Hollingshausen
einsteigen will, für den
Angebote Studium Fachrichtung „Online Marketing“ (Auswahl)
Online Marketing Managerin beim
empfehlen sich interne
Verlag Friedrich Oetinger
und externe Weiterbil❚ Die Hochschule für angewandte Wissenschafund managementbezogenem Grundlagenwisdungsseminare innerten Würzburg-Schweinfurt hat zum Wintersesen. Voraussetzung für ein Studium ist neben
halb des Unternehmester 2011/2012 den Bachelor-Studiengang
einem qualifizierten Schulabschluss ein minSo war es auch bei Jan Marquardt. Der SEO mens oder an einer Akademie. Eine weite„E-Commerce“ gestartet. Der Studiengang ist
destens dreimonatiges Praktikum.
Consultant der Artaxo AG, der Ethnologie re Möglichkeit ist ein Fernstudium zum E❚ Die Europäische Medien- und Businessakadeauf sieben Semester ausgelegt, sechs Semester
und Erziehungswesen studierte, war schon Commerce-, Online-Marketing- oder Somie (EMBA) bietet in Berlin, Hamburg und
werden an der Hochschule absolviert, ein Sefrühzeitig von der Online-Welt fasziniert. cial-Media-Manager. Immerhin 27 ProDüsseldorf den Studiengang „Online Markemester in der Praxis. Der Bachelor ermöglicht
Dennoch startete er nach seinem Studium zent der Online Marketer sind laut Umfrating Management“ an. Schwerpunkte sind
zudem den Zugang zu einem Masterstudium,
beruflich zunächst mit seiner zweiten Lei- ge von Onlinemarketingjobs.de über
neben betriebswirtschaftlichen Kenntnissen
offizieller Abschluss ist „Bachelor of Science“.
denschaft durch: dem Sport. Gleichzeitig interne oder externe Weiterbildungsmaß❚ Ebenfalls einen Bachelor-Studiengang bietet
und Managementkompetenzen fundiertes
begann er, auch online aktiv zu werden. So nahmen ins Online Marketing eingestiedie Fachhochschule Düsseldorf im Fachbereich
Wissen im Marketingmanagement. Dazu zährief er eine Website ins Leben, die Events gen. Diesen Weg ist auch Claudia HolWirtschaft an. Inhalte des Studiums „Kommulen auch die Vermarktung und Entwicklung
am Meer anbietet – und entdeckte dabei lingshausen gegangen. Die Online Markenikations- und Multimediamanagement“
zielgruppenspezifischer sowie von Online- und
seine Leidenschaft für SEO. „Ich wollte ting Managerin beim Hamburger Verlag
sind Marketing- und Medienkommunikation
crossmedialen Kommunikationsangeboten.
unbedingt wissen, wie es funktioniert, dass Friedrich Oetinger GmbH, die Anglistik,
sowie Planung und Realisation von Multimedia
Weitere Angebote unter www.onlinemarketing
bei Google diese Seite ganz am Anfang Slavistik und Betriebswirtschaftslehre stuin Verbindung mit betriebswirtschaftlichem
jobs.de/online-marketing-studium
erscheint“, schmunzelt er. In dieser Zeit diert hat, war zunächst bei einer PR-Agen-
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MENSCHEN & KARRIERE
Internet World BUSINESS
Jörn Sorge /
Sebastian Biehl
Rebecca Van Dyck
Neo@Ogilvy, Düsseldorf
Facebook, Menlo Park, Kalifornien (USA)
Mit zwei neuen Mitarbeitern
verstärkt sich Neo@Ogilvy in
der Führungsebene: Für Jörn
Sorge wurde die Position des J. Sorge
Client Service Directors neu
geschaffen. Der 44-Jährige,
der vor allem die Beratungsqualität und Kundenführung
bei der Düsseldorfer Agentur
verbessern soll, kommt von
Quisma. Bei der Tochter von
Group M leitete Sorge bisher S. Biehl
als Head of Account Management den Münchner Standort. Unterstützt wird
er in Zukunft von Sebastian Biehl, der als Head of
Buying zu Neo@Ogilvy wechselt. Der 35-Jährige,
der bislang unter anderem Account Manager
Publisher Services bei Advertising.com und Leiter
Verlagskooperationen und neue Geschäftsfelder
bei der Hamburger Bauer Media Group war, soll
nun die Abteilung Media-Einkauf ausbauen.
❚ www.neoogilvy.de
Als globale Marketingchefin heuert Rebecca Van Dyck bei dem
Social Network Facebook an. Bislang war sie beim Jeans-Label
Levi’s ebenfalls für das weltweite Marketing zuständig, nachdem sie vor etwa einem Jahr vom Internet-Konzern Apple gekommen war. Davor arbeitete Van Dyck zwölf Jahre lang bei
der Werbeagentur Wieden + Kennedy, bei der sie unter anderem als Global Nike Account Director die Kampagne „Just do
it“ des Sportartikelherstellers betreute.
❚ www.facebook.com
Silke Kreutzer
Arbeitsgemeinschaft Online
Forschung, Frankfurt/Main
20. Februar 2012
4/12
Gunnar Bender
Facebook, Menlo Park (USA)
Nick Brambring
Rainer Krösing
Zattoo, Zürich (CH)
Erento, Berlin
Der Web-TV-Anbieter Zattoo
hat einen neuen Chef: Nick
Brambring folgt als CEO auf
Unternehmensgründer Beat
Knecht, der sich künftig stärker auf seine Rolle als Chairman des Boards konzentrieren will. Brambring, der bereits seit 2007
für das Züricher Unternehmen tätig ist, war zuletzt Chief Operating Officer. Davor arbeitete er
unter anderem von 2002 bis 2006 als Berater bei
The Boston Consulting Group.
❚ www.zattoo.com
Seit 1. Februar führt Rainer
Krösing die Geschäfte beim
Online-Mietmarkplatz Erento
GmbH in Berlin. Er folgt auf
Oliver Weyergraf, der nach
drei Jahren an der Spitze das Unternehmen auf
eigenen Wunsch verlässt, um sich eine Auszeit zu
nehmen. Neben Krösing, der bisher unter anderem bei eBay, Mobile.de, Autorola und zuletzt als
Geschäftsführer von Yoom beschäftigt war, verstärkt Helmar Hipp die Erento-Geschäftsführung.
Zudem bleibt Hipp CEO von VM Digital, zu dem
Erento seit Mitte 2011 gehört.
❚ www.erento.com
Mit der neu geschaffenen Position der Bereichsleitung Forschung und Innovation setzt
die Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (Agof) den Ausbau ihrer Studienaktivitäten fort. In dieser Funktion soll sich künftig
Silke Kreutzer, die bislang Leiterin Traffic-Management bei der WAZ New Media GmbH, Essen, war,
um den Ausbau der Studien „Internet Facts“ und
„Mobile Facts“ sowie die Entwicklung neuer Studien kümmern. Außerdem ist die 37-Jährige, die
direkt an die Agof-Geschäftsführung berichtet, für
die Koordination der Arbeitsgruppen sowie die
Kooperation mit externen Verbänden zuständig.
❚ www.agof.de
Match Herceg
Oliver Viering
Columbus Interactive,
Ravensburg
Sebastian Golombek
Shopgate, Butzbach
Der ehemalige Geschäftsführer des Shop-System-Anbieters XT Commerce Oliver
Viering heuert beim Butzbacher Mobile-ShoppingUnternehmen Shopgate GmbH an. Dort soll der
38-Jährige gemeinsam mit Gründer und CEO
Andrea Anderheggen die nationale und internationale Expansion vorantreiben.
❚ www.shopgate.com
Die Kreation bei der Columbus Interactive GmbH leitet
in Zukunft Mario Dold, bisher als Senior Developer bei
Scholz & Volkmer aus Wiesbaden tätig. Der 36Jährige ist als Art Director bei der Ravensburger
Agentur für ein mehrköpfiges Team von Gestaltern und Designern sowie für die Entwicklung
von Kreativkonzepten verantwortlich.
❚ www.columbus-interactive.de
Als neuer strategischer Berater für E-Commerce soll sich
Sebastian Golombek bei der
Shopmacher – eCommerce
für Marken GmbH in Gescher
künftig vor allem um die Beratung bei allen Fulfillment-Prozessen kümmern. Golombek kommt
von der Docdata E-Business GmbH aus Münster,
bei der er Mitglied der Geschäftsleitung war.
❚ www.shopmacher.de
Sinner Schrader, Hamburg
Bei der Digitalagentur Sinner
Schrader AG in Hamburg ist
Match Herceg in Zukunft als
Creative Director für das
Kreativteam aus Designern,
das für Kunden wie Base, WMF und Ergo Direkt
interaktive Strategien entwickelt, verantwortlich.
Der 41-Jährige kommt von der Agentur Wunderman, bei der er drei Jahre lang als Senior Art Director Interactive tätig war. Davor arbeitete Herceg für TMC in Frankfurt.
❚ www.sinnerschrader.com
Mario Dold
Jürgen Lorenz
Specific Media, München
Der bisherige Agency Group
Head bei Yahoo Deutschland,
Jürgen Lorenz, verantwortet
künftig die strategische und
operative Führung des deutschen Sales-Teams bei Specific Media, München.
Bevor der 36-Jährige, der künftig die Position Sales Director bekleidet, zu dem Digital-Media-Spezialisten wechselte, war er außer bei Yahoo unter
anderem bei der Agentur Plan Net tätig.
❚ www.specificmedia.com
Shopmacher, Gescher
Neben der neuen globalen
Marketingchefin Rebecca Van
Dyck (vgl. links) holt das Social Network Facebook einen
neuen Director Policy für den
deutschen Markt. In der neu geschaffenen Position verantwortet Gunnar Bender ab Mitte April
2012 die politische Facebook-Kommunikation
und soll von Berlin aus den Dialog mit der Politik
verbessern. Der 40-Jährige kommt von der E-Plus
Gruppe, bei der er in den vergangenen Jahren
die Unternehmenskommunikation neu aufstellte.
Dort führte Bender, der zuvor bei Time Warner,
AOL Europe und Bertelsmann aktiv war, unter
anderem die Sparte Digital Public Affairs ein.
❚ www.facebook.com
Oliver Kinne
LG Electronics, Ratingen
Als neuer Marketing & Sales
Director Mobile Communications kommt Oliver Kinne zur
LG Electronics Deutschland
GmbH in Ratingen. In dieser
Position ist der 45-Jährige, der bislang Geschäftsführer des Online-Zahlungsdienstleisters Clickandbuy International, einer Telekom-Tochter, war, für
das Produktmarketing des Mobilfunk-Geschäfts
bei LG zuständig. Zuletzt war der Posten ein Dreivierteljahr unbesetzt, nachdem Vorgänger Sascha
Hancke im Sommer 2011 zur Media-Markt-Gruppe gewechselt war. Kinne berichtet an Ki Ju Song,
der LG Electronics Deutschland seit Anfang dieses
Jahres als CEO vorsteht.
❚ www.lg.com/de
Tobias Dupuis
Gettings, Düsseldorf
Einen neuen Leiter Marketing
hat die Gettings GmbH, Anbieter für Location Based Advertising, eingestellt: Tobias
Dupuis, bislang als Head of
Online Marketing beim Hamburger Verlag Bauer
Media tätig, soll künftig vor allem die Markenbekanntheit des Düsseldorfer Unternehmens ausbauen und neue Handelspartner akquirieren. Bisher war der Posten nicht besetzt, er wurde von
Geschäftsführer Boris Lücke interimistisch wahrgenommen. Bevor Dupuis zu Gettings kam, war
der 39-Jährige unter anderem bei G+J Kontor Visions als Online Marketing Manager und bei der
„Financial Times Deutschland“ als Business Development Manager Electronic Media aktiv.
❚ www.gettings.de
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MENSCHEN & KARRIERE
20. Februar 2012
Tanja Loenser /
Daniela Livieri /
Andrej Sosnin
Xamine, München
Mit drei neuen Mitarbeitern
verstärkt die Xamine GmbH,
Spezialist für PerformanceT. Loenser
Optimierung von SEA-Kampagnen, die Bereiche Service
und Beratung: Tanja Loenser
kommt als Online-MarketingSpezialistin fürs Inside Sales
Team. Bisher war die 34-Jährige, die bei Xamine künftig
D. Livieri
außerdem alle Online- und
Social-Media-Aktivitäten verantwortet, bei der Videocation GmbH in den Bereichen
Sales und Marketing beschäftigt. Von Nonstop Consulting
wechselt Daniela Livieri, um
in Zukunft als AnsprechpartA. Sosnin
nerin für die Agenturkunden
zu den SEA-Analyse-Angeboten zu agieren. Bisher war die 31-Jährige als Affiliate Marketing Managerin tätig. Als Sales und Key Account Manager war bislang Andrej Sosnin aktiv, zuletzt bei
der COI Consulting für Office und Information
Management GmbH in Erlangen. Bei Xamine arbeitet der 32-Jährige nun als Key Account Manager in der Beratung und Betreuung von Kunden.
❚ www.xamine.com
Frank Kwasnitza /
Simon Formanowski
Bluechip, Meuselwitz
Mit zwei neuen Mitarbeitern
besetzt die Bluechip Computer AG in Meuselwitz Schlüsselpositionen in Vertrieb und F. Kwasnitza
Marketing, um den Bereich
Eigenmarken in Zukunft auszubauen. Als Vertriebsleiter
kommt Frank Kwasnitza, der
bislang beim Hardware-Hersteller Maxdata Prokurist und
stellvertretender Geschäftsführer war. Ebenfalls neu ist
S. Formanowski
zudem Simon Formanowski,
der bei Bluechip als neuer Marketingleiter anheuert. Zuvor war er unter anderem bei Philips im
strategischen Marketing tätig sowie zuletzt bei
Dell als Key Account Manager für die strategische Partnerbetreuung im Channel zuständig.
❚ www.bluechip.de
Andrew Bonar
Hans-Peter Weber
Emailvision, New York
IQ Media Marketing,
Düsseldorf
Als neuer Worldwide Director
of Deliverability geht Andrew
Bonar zu Emailvision, einem
Spezialisten für E-Mail-, Mobile- und Social Media Marketing mit Deutschlandsitz in Hamburg. In dieser
Position verantwortet Bonar die Entwicklung von
Best-Practice-Beispielen aus dem Bereich Permission Based Marketing und die Vermittlung an die
Kunden des US-amerikanischen Unternehmens.
Bislang war Bonar, der 1996 in Großbritannien
den Internet Service Provider Cheapnet Ltd gegründet hatte, als unabhängiger Berater in ganz
Europa, dem Mittleren Osten, dem asiatisch-pazifischen Raum sowie den USA aktiv.
❚ www.emailvision.de
Zum 1. April 2012 wird HansPeter Weber als Sales Director
Online beim Düsseldorfer Vermarkter IQ Media Marketing
GmbH in Düsseldorf starten. Der 44-Jährige, der
vor seinem Wechsel zur Düsseldorfer Tochter der
Verlagsgruppe Handelsblatt zuletzt als stellvertretender Verkaufsdirektor im Bereich Online Sales
bei IP Deutschland tätig war, arbeitete zuvor unter anderem für die Media-Agenturen HMS Carat
in Wiesbaden sowie Zenithmedia in Frankfurt am
Main. 2006 ging er zu IP Deutschland.
❚ www.iqm.de
Michael Kraft /
Mandy Hannemann
Maurizio Cinti
News.de, Leipzig
Berger Baader Hermes,
München
Das Web-Nachrichtenportal
News.de stellt seine Führung
neu auf: Nachdem bereits im
Juni 2011 Georg MannsperM. Kraft
ger als neuer Geschäftsführer
anheuerte, folgt nun Michael
Kraft auf Kathrin Wöhler, die
den Posten als Chefredakteur
auf eigenen Wunsch aufgegeben hat, um sich neuen
Projekten zu widmen. Bisher
M. Hannemann
war Kraft, der seit 2008 für
News.de arbeitet, stellvertretender Chefredakteur und Projektmanager. Darüber hinaus werden zwei neue Bereiche geschaffen. Den Bereich „Sonderveröffentlichungen“ leitet künftig Mandy Hannemann, die in dieser Position auch Mitglied der Chefredaktion wird. Neu
ist außerdem der Bereich „Kooperationsmarketing“, dessen Teamleiter noch gesucht wird.
❚ www.news.de
Bei der Kreativagentur Berger
Bader Hermes leitet Maurizio
Cinti in Zukunft das Art- und
Multimedia-Team als neuer
Creative Director. Daneben soll der 42-Jährige,
der Mitglied des Art Director Clubs in Italien ist,
auch strategische Aufgaben bei dem Münchner
Unternehmen übernehmen. Cinti war in den vergangenen 15 Jahren unter anderem für Ogilvy &
Mather sowie Publicis in Frankfurt, Grey Worldwide in Mailand sowie Saatchi & Saatchi in New
York und Dubai tätig und für Kunden wie Audi,
Emirates, Dove, Reebok und T-Mobile zuständig.
Zuletzt arbeitete er bei Scoop and Spoon, Wien,
als Creative Director.
❚ www.bergerbaaderhermes.de
Magdalena Mulenga
Quisma, Warschau
Bei der Quisma GmbH, Spezialist für Performance Marketing aus München, übernimmt Magdalena Mulenga
die Leitung des Warschauer
Büros. Als neuer Managing Director soll sie das
Geschäft weiter ausbauen und die neue QuismaPlattform QMP im polnischen Markt etablieren.
Mulenga war zuvor bei der klassischen MediaAgentur Mindshare Polen, die wie Quisma zur
britischen Agenturholding WPP gehört, als Client
Leadership Director beschäftigt und für die Mediaplanung über alle Kanäle hinweg zuständig.
❚ www.quisma.com
Philipp
Graf Montgelas
Wort & Bild Verlag, Baierbrunn
Beim Wort & Bild Verlag legt
Philipp Graf Montgelas, der
bisherige Geschäftsbereichsleiter Online und Neue Medien, sein Amt zum 29. Februar 2012 nieder. Aus
welchen Gründen die Trennung erfolgt, wollten
weder Montgelas, der lediglich seinen Abschied
vom Baierbrunner Verlagshaus bestätigte, noch
das Unternehmen mitteilen.
❚ www.wortundbildverlag.de
Internet World BUSINESS
43
Julia Sorokin /
Stefanie Daschinger
Netzathleten Media, München
Mit zwei neuen Mitarbeitern
verstärkt sich die Münchner
Netzathleten Media, VerticalNetwork-Betreiber: Als Head
J. Sorokin
of Sales Business & More ist
Julia Sorokin für alle Vermarktungsaktivitäten des jüngsten
Vertical Networks im Portfolio zuständig. Sie kommt von
Yahoo Deutschland, wo sie
als Account Manager Media
Sales tätig war. Als neuer Se- S. Daschinger
nior Product Manager startet
darüber hinaus Stefanie Daschinger bei Netzathleten Media. In der Position betreut sie in erster
Linie das Vertical „Netzathleten Network“. Zuvor
war Daschinger bei der Tradedoubler GmbH als
Senior Publisher Manager beschäftigt, davor bei
der Tomorrow Focus AG tätig.
❚ www.netzathleten-media.de
Cyriacus W. Schultze
Wein-Plus, Erlangen
Seit 1. Februar ist Cyriacus
W. Schultze neuer Vertriebsund Marketingleiter bei dem
Online-Weinportalbetreiber
Wein-Plus in Erlangen. Bisher
war der 50-Jährige, der künftig für das Kundenbetreuungsteam am Hauptsitz und die Vertriebsrepräsentanten im Ausland zuständig ist, Gründer und Leiter des Slow Food Conviviums RheinNeckar. Bei Wein-Plus, das auch in Italien, Österreich, Spanien und Griechenland aktiv ist, soll er
zudem die europäische Expansion vorantreiben.
❚ www.wein-plus.de
Lars Koschnick
Netdoktor.de, München
Für den Ausbau der Bereiche
Suchmaschinenoptimierung
und -marketing ist in Zukunft
Lars Koschnick bei der Netdoktor.de GmbH, München,
zuständig. Der neue Online Marketing Manager,
der außerdem die Online-Kooperationen bei der
Holtzbrinck-Tochter betreut, berichtet an den Bereichsleiter Marketing, Sales und Business Development Christian Hauke. Bisher war Koschnick
bei der Ciao Commerce Division von Microsoft
als SEO-Manager beschäftigt.
❚ www.netdoktor.de
Termine@internetworld.de
❚ Mobile World Congress
Neben einer Ausstellung, einigen Nebenveranstaltungen und der Verleihung der Global
Mobile Awards erwarten die Kongressbesucher
unter anderem die Themen „The Connected
Consumer“, „Mobile Operator Strategies in Developed Markets“ sowie „Mobile Applications:
Apps for all – How apps are changing our lives“.
Termin: Barcelona, 27. Februar bis 1. März 2012
Kosten: Zwischen 699 Euro (Exhibition Visitor
Pass) und 4.999 Euro (Platinum Pass)
Infos: www.mobileworldcongress.com
❚ EuroCIS 2012
Auf der „Leading Trade Fair for Retail Technology“ geht es um die optimale Vernetzung der
verschiedenen Vertriebskanäle und individuell
zugeschnittene digitale Services, die dem Handel zusätzliche Einnahmen generieren sollen.
Termin: Düsseldorf, 28. Febr. bis 1. März 2012
Kosten: 22 Euro
Infos: http://www.eurocis.com
❚ Swiss Online Marketing
Zu den Schwerpunkten der Ausstellung zählen
Affiliate Marketing, Cross-Media Planning, Social Networks, E-Commerce, Mobile Marketing
sowie Permission und Performance Marketing.
Termin: Zürich, 14. und 15. März 2012
Kosten: 30 SF (2 Tage), 15 SF (1 Tag); Preise
inkl. MwSt. bei Online-Vorabreservierung
Infos: www.swiss-online-marketing.ch
❚ Content-Marketing Conference
Online-Experten und Marketing-Entscheider
treffen sich hier, um über die Bedeutung von
Content Marketing zu diskutieren. Unter anderen auf der Agenda: „Der Weg zu meiner Content-Strategie: von der Planung bis zur Durchführung“, „Der Einsatz von Video im E-Commerce“ und „Content to go – Was bei Mobile
Content zu beachten ist“.
Termin: Köln, 15. März 2012
Kosten: 249 Euro inkl. MwSt.
Infos: www.content-marketing-conference.com
❚ Hitmeister E-Commerce-Day
Vor allem Webshop-Betreiber, Internet-Händler
und E-Commerce-Dienstleister tauschen sich
auf dieser Veranstaltung mit Ausstellern und
Fachvorträgen über aktuelle Entwicklungen im
Online-Handel aus.
Termin: Köln, 17. März 2012
Kosten: 29 Euro inkl. MwSt.
Infos: www.hitmeister.de/ecommerceday
❚ Internet World 2012
Die deutsche E-Commerce-Messe bietet neben
60 Vorträgen auf drei Infoarenen zahlreiche
Sonderschauen zu unterschiedlichen Schwerpunktthemen wie Mobile, Social Media, Video
und Affiliate Marketing.
Termin: München, 27. und 28. März 2012
Kosten: Messe ist bei Vorabregistrierung frei;
Kongressticket für unsere Leser 500 bzw. 800
Euro statt 650 bzw. 950 Euro (1- bzw. 2-TagesTicket); Code: PROiw12iwb; Preise zzgl. MwSt.
Infos: www.internetworld-messe.de
❚ Mobile Business Conference
Die zweitägige Fachkonferenz gibt einen Überblick über die wichtigsten Fragestellungen rund
um die Themen Mobile Marketing und Mobile
Commerce sowie Apps und Co.
Termin: München, 27. und 28. März 2012
Kosten: Unsere Leser zahlen nur 699 statt 799
Euro zzgl. MwSt. (Code: MBC12iwb)
Infos: www.mobile-business-conference.de
❚ BVH 2.012 – Digital Retail Days
Als „Konferenz für Praktiker im interaktiven
Vertrieb und Handel“ sehen die Organisatoren
diese Veranstaltung, die sich an Einzelhandelsunternehmer und operative Entscheider richtet. Themen unter anderem: „Multichannel –
Chance oder Chimäre?“, „Handel der Zukunft
– am Tropf von Google, Amazon und Facebook?“ sowie „Datenschutz im Internet“.
Termin: Hamburg, 18. und 19. April 2012
Kosten: 99 Euro zzgl. MwSt.
Infos: www.versandhandel.org
42-44_PersosImprTerm_0412.qxp
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12:27 Uhr
Seite 44
MENSCHEN & KARRIERE
Internet World BUSINESS
Lars Neumann /
Christian Jansen
Mathias Plica /
Thomas Pyczak /
Roman Miserre
Gruner + Jahr, Hamburg
Mit zwei neuen Mitarbeitern
stockt der Verlag Gruner +
Jahr sein Digital Center auf:
Lars Neumann und Christian L. Neumann
Jansen verantworten künftig
die Entwicklung und Umsetzung neuer Medienformate.
Neumann, der zuletzt beim
Business-Netzwerk Xing als
Director Product für die E-Recruiting-Produkte zuständig
C. Jansen
war, soll sich vor allem ums
markenübergreifende Anforderungsmanagement kümmern. Jansen kommt
von der Otto-Tochter Bonprix zu Gruner + Jahr.
Davor war er bei Sun Microsystems und Oracle
für Design und Planung verschiedener Produkte
aus den Bereichen Web und Mobile zuständig.
❚ www.guj.de
Chip, München
Judith Boxdörfer
Webguerillas, München
TFT, München
Als Web Business Consultant
verstärkt Judith Boxdörfer bei
der Tomorrow Focus Technologies GmbH, kurz TFT, das
Optimierungsteam. Zu den
Aufgaben der 28-Jährigen, die vor ihrem Wechsel
zu der Münchner Technik- und Kreativagentur als
Web and Data Analyst bei Autoscout24 tätig war,
gehören Kundenberatung sowie Konzeption und
Implementierung von Web-Analysesystemen.
❚ www.t-f-t.net
Avril McDonald
Mondia Media, Hamburg
Der Münchner Verlag Burda
bündelt die Aktivitäten seiner
Unternehmen Chip Commu- M. Plica
nications und Chip Xonio Online unter der gemeinsamen Führung von Thomas Pyczak (CEO) und Roman Miserre (CFO).
Pyczak war bislang als Geschäftsführer von Chip
Communications tätig. Sein Pendant bei Chip Xonio Online, Gründer und Geschäftsführer Mathias
Plica, verlässt dagegen das Unternehmen. Erhalten
bleiben sollen künftig die beiden Bereiche Online
und Print als eigenständige Unternehmen, die von
den neu ernannten Chief Operating Officers Markus Letzner, der für Online zuständig ist, und Florian Schuster, der sich um die Print-Belange kümmern soll, verantwortet werden.
❚ www.chip.de
Anja Morawietz
Neu im Bereich Internet-Konzeption ist Anja Morawietz in
der Münchner Webguerillas
GmbH, Fullservice-Agentur
für alternative Werbeformen.
Die 27-Jährige, die als Informationsarchitektin anfängt, war davor unter anderem bei der Langenscheidt KG als Projektmanagerin tätig und zuletzt
bei der Bild digital GmbH für die Koordination
und Steuerung des Bild-iPad-Projektteams sowie
die Konzeptionierung verantwortlich.
❚ www.webguerillas.de
Der Digital-EntertainmentAnbieter Mondia Media aus
Hamburg hat Avril McDonald
zum Managing Director UK
ernannt. Vom Londoner Büro
des Hamburger Unternehmens aus verantwortet
die 38-Jährige das Bestands- und Neukundengeschäft der Märkte UK, Irland, Neuseeland sowie
Australien. McDonald, die bislang beim australischen Pay-TV-Sender Foxtel, dem Londoner Musikplattform-Anbieter Music Choice und zuletzt
beim Mobile-Content-Dienstleister Lumata tätig
war, berichtet an Group COO Volker Glaeser.
❚ www.mondiamedia.com
Christina
Haack-Hernandez
eRevmax, London (UK)
Die Internet-Hoteltechnologie
Ratetiger wird in Deutschland,
Österreich und der deutschsprachigen Schweiz künftig
von Christina Haack-Hernandez vermarktet. Die
37-Jährige ist bereits seit 2008 beim Ratetiger-Anbieter eRevmax International in Spanien als Sales
Managerin tätig. Davor arbeitete Haack-Hernandez, die sich unter anderem um die Betreuung
von Hotels sowie die Zusammenarbeit mit Branchenverbänden kümmern soll, beim Radisson Hotel Lübeck sowie den spanischen Hotels Meliá Valencia Palace und Meliá Altea Hills. Sie folgt auf
Ulf Guldi, der sich neuen beruflichen Herausforderungen widmen möchte.
❚ www.ratetiger.com
20. Februar 2012
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Jan Pilhar /
Michael Bahles
Greenkern, Berlin
Mit zwei neuen Mitarbeitern
verstärkt sich die Greenkern
Group GmbH & Co. KG aus
Berlin: Michael Bahles leitet
M. Bahles
als Director Brand Management in Zukunft den Standort Berlin. Von dort aus ist er
in der neu geschaffenen Position für die Betreuung sämtlicher Kunden in Deutschland
verantwortlich. Bislang war
J. Pilhar
der 35-Jährige bei McCannErickson, BBDO, Publicis Sasserath Brand Consultancy sowie Atletico International und OMD tätig und unter anderem für die
Kunden Bertelsmann, Edeka, L’Oréal, Nestlé und
Nivea zuständig. Verstärkung erhalten bei Greenkern, einer Tochter der Aperto AG, außerdem die
Mitarbeiter in Peking, wo Jan Pilhar künftig das
Beratungsteam ergänzt. Bislang arbeitete der 36Jährige unter anderem bei Spector & Associates
in New York und als International Client Service
Director bei Scholz & Friends Berlin. Zu den Kunden, die er betreute, zählen die Deutsche Bank,
Mercedes-Benz, Novartis und Weigt Watchers.
❚ www.greenkern.com
Lassen Sie’s uns wissen
Wenn Sie Karriere machen, ein-, auf- oder
aussteigen, schreiben Sie uns.
❚ aufstieg@internetworld.de
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HSE24
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München
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Fashionation Online KG
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Onlineshop Manager (m/w)
WEB ANALYST (m/w)
Fashionation Online KG
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Referenten (m/w) International Electronic Business
Berner Trading Holding GmbH
WEB PRODUCER (M/W)
Fashionation Online KG
Wien
ID: 409
Web Manager/in
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SEO MANAGER (M/W)
Fashionation Online KG
Wien
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Online Product Manager (m/w)
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20. Februar 2012
SZENE
Internet World BUSINESS
45
„Willkommen in Schloß Bellevue“
Harald Schmidt empfing die Gäste der Gala „Best Brands 2012“ im Bayerischen Hof in München
s sollte eigentlich der Abend der „Best men. Anschließend ging es zur
Brands 2012“, der besten Marken, wer- „Druckbetankung“. Geladen
den, doch am Ende war es der Abend von hatten Serviceplan, GfK, Pro
Harald Schmidt. Der Late-Night-Talker Sieben Sat 1, Wirtschaftswoche,
moderierte die diesjährige Preisverleihung Markenverband und IQ Media
im Bayerischen Hof in München und hieß Marketing. häb
❚
seine Gäste in bester Bundespräsident Wulff-Manier „Willkommen in Schloß Bellevue“
zu einer Feier, „die andere bezahlt haben“. Es war ein Abend
voller Highlights und hochkarätiger Gäste aus Wirtschaft,
Politik und Medien. Ex-Außenminister Joschka Fischer sinnierte über Nachhaltigkeit, das
ehemalige Spice Girl Melanie C
bestritt den Show Act und die
Gewinner durften ihre Schecks Sieger: A. Horlitz (Gravis; v.l.n.r.), S. Streit (HTC),
(260.000 Euro) entgegenneh- R. Kleber (Amazon), U. Ellinghaus (BMW)
Fotos: Best Brands 2012 / Holger Rauner
E
Gruppenfoto: Bevor es zur Party ging,
durften alle Sieger und Show Acts noch
einmal auf die Bühne
Höchstform:
In echt viel
besser als im
TV war Harald
Schmidt, der
gutgelaunt
durch den
Abend
führte
Next best Superstar:
Das ehemalige Spice
Girl Mel C, heute Melanie C, war auch da
Experten im Dialog: Thomas Port von Sevenone Media im Gespräch mit Marcus Ambrus (r.),
Geschäftsführer Plan Net Media
5. Plenty Markets Kongress
ehr als 800 Teilnehmer folgten der
Einladung der Kasseler Plenty Systems GmbH, Anbieter der Shop-Software
Plenty Markets, und kamen zum 5. Plenty
Markets Online-Händler Kongress, um
über aktuelle Entwicklungen und Trends
im E-Commerce zu diskutieren. Die rund
40 Aussteller durften sich ebenso über
zahlreiche Besucher freuen wie die Referenten, die in 35 Fachvorträgen ihr Wissen
vermittelten. Besonders gut besucht waren
neben den Vorträgen von Amazon und
eBay vor allem die Ausführungen von E-Commerce-Experte Jochen
Krisch (Inhaber der Exciting Future GmbH),
der im Rahmen des
Themas „Zukunftsperspektiven des E-Commerce“ die These vertrat „Frauen shoppen
anders“, sowie von Axel
Gronen. Der Autor von
Wortfilter.de verglich
die Online-Marktplätze Die Führungsmannschaft des Veranstalters Plenty Systems
stellte sich den Fragen der mehr als 800 Besucher
eBay und Amazon.
M
Ebenfalls auf der Agenda stand die Verleihung des Plenty Markets Webshop
Awards, den Johannes Altmann (Shoplupe.de) überreichte. Die Gewinner, die
in den Kategorien Look & Feel, Bestellprozess, Navigation & Auffindbarkeit
sowie Produktdetails überzeugten: Designseller.de (Gold), Pipa-schuhe.de
(Silber) und Trendbad24.de (Bronze).
Im Anschluss trafen sich viele Teilnehmer noch auf der Aftershowparty, um
den Tag ausklingen zu lassen. host
❚
Auch auf der Bühne:
Jan Griesel, CEO des
Veranstalters Plenty
Systems GmbH
Fotos: Plenty Systems GmbH
Alte Bekannte:
Terry von Bibra (Yahoo)
mit Christine Höger und
Ralf Kleber (Amazon;v.l.)
Voller Saal:
Vor allem die
Vorträge von
Amazon und
eBay sowie
von Axel
Gronen
waren sehr
gut besucht
Reichlich Diskussionsstoff für
die Pause hatte sich offenbar während der Vorträge angesammelt
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SZENE
Internet World BUSINESS
20. Februar 2012
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Dienstag / 06.03.2012
10:00
Eröffnung
10:10
Zukunftstrends im Web-Business
Was sind die aktuellen Themen für das Web-Business in 2012? Ist das Web die
Infrastruktur für neue Geschäftsprozesse und Modelle? Wohin entwickelt sich die
2011er-Wachstumsformel „So(cial)-Lo(cal)-Mo(bile)“? Diese und weitere Fragen
diskutiert das Auftaktpanel zur CeBIT Webciety Conference 2012.
❚ Diskussion: Henry Göttler, Intershop • Ingo Stoll, neuwärts •
Ralph Klin, Deutsche Post
❚ Moderation: Björn Negelmann, Kongress Media
11:00
Sponsorenvortrag
Einfache Nutzung, zielgenaue Aussteuerung und transparente Ergebnisse – die
Erfolgsformel für digitales Marketing.
❚ Vortrag: Ralph Klin, Deutsche Post
11:20
Trendthema: Mobil wird lokal
Welche Möglichkeiten bieten ortsbezogene Dienste für das Mobile Business? Welche Marketing- und Geschäftspotenziale sind realisierbar? Ein Expertenpanel diskutiert aktuelle Fragen und Erfolgsfaktoren für die Nutzung von Location-based
Services in Marketing und digitalen Geschäftsaktivitäten.
❚ Vortrag: Rene Hentschel, T-Systems
❚ Diskussion: Michael Domsalla, KMTO • Jan Webering, Sevenal GmbH
❚ Moderation: Björn Negelmann, Kongress Media
Webciety mehr Sitzgelegenheiten für
Fachgespräche bereit.
Vom Konzept der Webciety fühlen sich
nicht nur Kleinunternehmen und Startups angesprochen, auch etablierte Player
wie T-Systems Multimedia Solutions,
Google, Strato und Internet24 präsentieren sich in Hannover dem Fachpublikum.
Übrigens: Die Neue Mediengesellschaft
Ulm mbH, der Verlag der INTERNET
WORLD Business, ist ebenfalls mit einem
Stand vertreten.
12:10
Konzepte zum Content Targeting
Ist Content Targeting nicht alter Personalisierungs-Wein in neuen Schläuchen?
Wo liegen die neuen Entwicklungen? Warum ist es heute zukunftskräftiger als in
2000? Das Panel diskutiert aktuelle Technologieansätze und Konzepte für die Bereitstellung und Nutzung von personalisierten Inhalten.
❚ Diskussion: Christian Hasselbring, Stern.de (angefragt) •
Stephan Noller, Nugg.Ad • Alexander Siebert, Retresco
❚ Moderation: Frank Kemper, INTERNET WORLD Business
13:00
Sponsorenvortrag
Future of Social Business
❚ Vortrag: Dr. Frank Schönefeld, T-Systems
Webciety-Konferenz
13:20
Business Operations in the Cloud
Was sind die Potenziale der Cloud-Technologie? Und was sind die Herausforderungen? J. P. Rangaswami gibt in seiner Keynote einen kurzen und prägnanten Ausblick der wirtschaftlichen Auswirkungen der Cloud-Technologie.
❚ Keynote: J. P. Rangaswami, Salesforce
❚ Diskussion: Rafael Laguna, Open-Xchange
❚ Moderation: Björn Negelmann, Kongress Media
14:10
Commerce goes Realtime!
Was bringen die verschiedenen Echtzeit-Strategien – von zeitlich limitierten Verkaufsaktionen über auf Echtzeit-Daten basierte Personalisierungsansätze bis zu
kundengetriebenen Geschäftsmodellen? Was sind die Unterschiede und Herausforderungen? Das Panel diskutiert alte und neue Erfahrungen für dynamische Verkaufsansätze im Online-Handel.
❚ Vortrag: Stephan Meixner (angefragt)
❚ Diskussion: Sebastian Diemer, Gigalocal (angefragt) •
Dr. Daniel Glasner, Groupon (angefragt) • Klaus Skripalle, The Bakery
❚ Moderation: Björn Negelmann, Kongress Media
15:00
Rob Vegas @ CeBIT Webciety
Rob Vegas ist Deutschlands selbsternannter „Showmaster 2.0“, der mit seiner
ehemals wöchentlichen Web-TV-Sendung „Mindtime-Show“ zu den Pionieren im
deutschen Web-Entertainment-Segment gehört. In seinem täglichen Talk auf der
CeBIT Webciety diskutiert er mit interessanten Überraschungsgästen über Persönliches und Allgemeines.
❚ Gäste: Andreas Kurth, TUI • Ingmar Witt, nacamar
❚ Moderation: Robert Michel, Showmaster 2.0
15:20
Social Networking im Unternehmen
Wo stehen die Unternehmen bei der Einführung von Social Networks in Unternehmen? Welche Erfahrungen gibt es? Eine Expertenrunde erörtert den Status quo und
die Erfolgsdimensionen für den Einsatz von sozialen Netzwerken im Unternehmen –
ausgehend von einem Erfahrungsbericht.
❚ Diskussion: Jens Osthues, Communote • Stefan Pfeiffer, IBM •
Frank Wolf, T-Systems
❚ Moderation: Dr. Richard Heigl
16:10
Seal of e-Excellence Award
Mit dem „European Seal of e-Excellence Award“ werden vom European Forum for
e-Excellence (EMF) Unternehmen der digitalen Wirtschaft geehrt, die sich durch
herausragende Produktentwicklungen und Dienstleistungen sowie innovative Marketingstrategien auszeichnen.
MESSEVORSCHAU
Das Internet in
Hannover
Zum vierten Mal fokussiert die „CeBIT Webciety“ die
digitale Wirtschaft in einer Sonderschau
D
as Internet ändert alles – auch Industriemessen. Lange brauchte die Deutsche Messe AG, um eine passende Antwort
auf die immer drängenderen Fragen der
Besucher der einstmals größten Messe der
Welt zu finden: „Wo geht es hier zum Online Business?“ Diese Frage schien lange
Jahre paradox, denn schließlich ist die
CeBIT seit ihrer Gründung im Jahr 1986
der Ort, an dem die neuesten Computer,
Displays und Netzwerktechnologien zu
besichtigen sind – mithin die Bausteine
des Internets. Doch Entwicklungen in der
digitalen Gesellschaft, neue Geschäftsmodelle und Online-Trends wurden in
Hannover von den Messebesuchern zunehmend vermisst. Die Sonderschau CeBIT Webciety findet seit 2009 statt, um
dieses Defizit zu beheben.
Neue Optik, aufgefrischtes Konzept
2012 findet die CeBIT von 6. bis 10. März
statt, die Webciety behält ihren angestammten Platz in Halle 6. Nach drei Runden im selben Outfit gönnt sich die
Sonderschau in diesem Jahr eine neue
Optik und ein aufgefrischtes Konzept. Neu
gestaltete sogenannte Homebases ermöglichen auch kleineren Unternehmen und
Start-ups eine CeBIT-Teilnahme zu überschaubaren Kosten. Außerdem kommt in
diesem Jahr erstmals das E-CommerceForum hinzu (siehe Seite 49)
Für den Besucher bleibt ein Hauptvorteil: Statt in 25 Hallen findet er alle relevanten Aussteller auf wenigen hundert
Quadratmetern. Kleine, aber angenehme
Neuerung: Im Vergleich zu früher hält die
Ein zentrales Element der Webciety ist das
internationale Bühnenprogramm. Business-Talks, Kamingespräche oder Startup-Pitch – hier werden die Geschäftsmodelle von heute und die Entwicklungen
von morgen präsentiert und diskutiert.
Am Ende des ersten Messetages verleiht
das European Forum of e-Excellence
(EMF) die Auszeichnung „Seal of e-Excellence“. Geehrt werden Unternehmen der
digitalen Wirtschaft in der EU, die sich
durch herausragende Produktentwicklungen und Dienstleistungen sowie innovative Marketingstrategien auszeichnen.
Am 7. März 2012 veranstaltet der ITKBranchenverband Bitkom – bereits zum
siebten Mal auf der CeBIT – den Innovator’s Pitch. Der Live-Wettbewerb bietet
jungen Unternehmern die Chance, neue
Geschäftsmodelle im Bereich Digital Life
zu präsentieren.
Das detaillierte Programm der WebcietyKonferenz und des E-Commerce-Forums
❚
finden Sie auf den nächsten Seiten. fk
Zum vierten Mal in Halle 6: Die neue Webciety gibt es im Moment nur im Computer
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SZENE
20. Februar 2012
Internet World BUSINESS
Mittwoch / 07.03.2012
10:00
47
Donnerstag / 08.03.2012
10:00
Eröffnung
10:10
Geschäftspotenziale mit Augmented-Reality-Lösungen
Wo steht die geschäftliche Anwendung der digital erweiterten Realität aka Augmented Reality in 2012? Was sind die Herausforderungen für die nutzenstiftende
Anwendung? Ein Expertenpanel diskutiert aktuelle Projekte und Entwicklungen in
diesem Bereich.
❚ Diskussion: Marc Einar Maurer, empea • Thomas Nindl, Qualcomm •
Kaja Wollschläger, CWS-boco
❚ Moderation: Björn Negelmann, Kongress Media
10:10
Zukunft zum Learning & Knowledge Management
Was sind die Ansprüche für digitales Lernen und das Wissensmanagement in einer
sozial vernetzten Organisation? Eine Runde aus E-Learning- und Wissensmanagement-Experten diskutiert die Entwicklungen und Veränderungen für die nächste
Generation der digitalen Lern- und Wissensmanagement-Konzepte.
❚ Diskussion: Markus Foos, T-Systems • Dr. Lutz Goertz, MMB Institut (angefragt)
Marc Nitschke, Cogneon / GfWM (angefragt) • Oliver Tacke, TU Braunschweig
❚ Moderation: Gudrun Porath, Redaktionsbüro
11:00
Sponsorenvortrag
Usability Matters Or Why On Earth Did They Design It That Way?
❚ Vortrag: Jörn Bodemann, E-Spirit
11:00
Sponsorenvortrag
XT Commerce. More than a shop.
❚ Vortrag: Saggy Kalvo Klarner, XT:Commerce
11:20
Konzepte für den Social Workplace
Welche Veränderungen bringen die sozialen Technologien für das Unternehmen?
Was sind Grundpfeiler für das über soziale Software-Lösungen erweiterte Unternehmen? Das Panel diskutiert die strategischen Herausforderungen an den Arbeitsplatz und die Arbeitsorganisation der Zukunft.
❚ Vortrag: Frank Wolf, T-Systems
❚ Diskussion: Dr. Willms Buhse, doubleYUU • Ilja Hauß, Communardo •
Tim Miksa, Netmedianer • Carsten Rossi, Kuhn, Kammann & Kuhn
❚ Moderation: Joachim Lindner, Berater
11:20
Entwicklungen zum Bewegtbild im Netz
Wo steht die Web-Video-Szene in Deutschland? Ist sie mehr als nur ein subkulturelles Phänomen? Wer sind die Anbieter und wer sind die Nutzer? Das Panel gibt
einen aktuellen Überblick zu den Entwicklungen.
❚ Vortrag: Markus Hündgen, Videopunkt & Partner
❚ Diskussion: Christoph Krachten, clixoom • Robert Michel, Showmaster 2.0 •
N.N., Youtube • Sebastian Wolters, Nordmedia • Uwe Schnepf, nacamar
❚ Moderation: Björn Negelmann, Kongress Media
12:10
Neue Organisationsformen für die vernetzte Welt
Wie sehen die Strukturen von Organisationen in einer vernetzen Welt aus? Welche
Herausforderungen haben sie und wie können sie diese meistern? In seiner Keynote diskutiert David Cushman von der 90:10 Group die Ideen für die Unternehmensorganisation in einer sozial vernetzten Welt.
❚ Keynote: David Cushman, 90:10 Group
❚ Diskussion: Isabelle Droll, TUI Innovationsmanagement •
Dr. Frank Schönefeld, T-Systems
❚ Moderation: Björn Negelmann, Kongress Media
13:00
Rob Vegas @ CeBIT Webciety
Rob Vegas ist Deutschlands selbsternannter „Showmaster 2.0“, der mit seiner
ehemals wöchentlichen Web-TV-Sendung „Mindtime-Show“ zu den Pionieren im
deutschen Web-Entertainment-Segment gehört. In seinem täglichen Talk auf der
CeBIT Webciety diskutiert er mit interessanten Überraschungsgästen über Persönliches und Allgemeines.
❚ Gäste: Prof. Dr. Sven Prüser, HTW Berlin •
Tristan Reckhaus, IBM Global Entrepreneur Program
❚ Moderation: Robert Michel, Showmaster 2.0
13:20
Ordnungsrahmen für das Web-Business
Ist der ordnungspolitische Rahmen für die Zukunft des Web-Business in Deutschland ausreichend definiert? Was fördert und was behindert die Entwicklung? Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik diskutieren die Rahmenbedingungen.
❚ Vortrag: Prof. Klaus-Peter Wiedmann, Uni Hannover
❚ Diskussion: Dirk Rockendorf, Continental • Jimmy Schulz, FDP •
Nora-Vanessa Wohlert, Gründerszene (angefragt)
❚ Moderation: Prof. Sven Prüser
14:10
Vom Content- zum Context-Management
Welche Herausforderungen bringt die dynamische und situative Anpassung der
Website an Nutzerinteressen und Interaktionsverhalten? Inwieweit werden solche
Konzepte bereits durch die Technologiekonzepte der Content-Management-Branche unterstützt? Eine Expertenrunde diskutiert die aktuelle Entwicklung im Bereich Content-Management-Anwendungskonzepte.
❚ Vortrag: Werner Spengler, namics
❚ Diskussion: Jörn Bodemann, E-Spirit • Nicolas Fromm, MyHeimat •
Gerrit Kolb, Coremedia • Lars Onasch, Opentext • Nico Rehmann, arithnea
❚ Moderation: Björn Negelmann, Kongress Media
15:00
Sponsorenvortrag
Nur editieren oder interagieren? … Sitecore CMS – anders als Sie denken!
❚ Vortrag: Marc Schneider, Sitecore • Timo Wolters, Sitecore
15:20
Herausforderungen und Lösungen für das Social Media Measurement
Was sind wichtigsten Kennzahlen für die Erfolgsmessung von Social-Media-Aktivitäten? Was ist messbar und auswertbar – und was nicht? Das Panel bietet einen
aktuellen Überblick über Messkonzepte und Verfahren für die Erfolgs-, Meinungsund Marktforschung in den sozialen Medien.
❚ Diskussion: Timo Lommatsch, SMOM • Oliver Tabino, Linkfluence •
Fernando Reimann, Nielsen • Ralf Haberich, Webtrekk •
Egon Wilcsek, Socialbakers
❚ Moderation: Roland Panter, Wirtschaftsfaktor Sprache
16:10
Paradigmen der App Economy
Was sind die Geschäftsmodelle der App-/Widget-Landschaft? Welche Mechanismen kennzeichnen die Applikationsmärkte? In dem Panel diskutieren Marktexperten den Status quo und die Entwicklungen in diesem Bereich.
❚ Diskussion: Tilman Boller, Heidelberg Mobil • James Cameron,
camerjam (angefragt) • Olav Rauls, Deutsche Messe AG (angefragt) •
Vikas Luthra, Dotzoo Inc.
❚ Moderation: Vesna Gudlin
17:00
Musik-Entertainment 2.0
Was sind die aktuellen Entwicklungen beim Musik-Entertainment? Ist die Zeit des
Raubkopientauschs vorbei? Das Panel mit Vertretern angesagter Online-Musikdienste diskutiert die aktuellen Trends und Entwicklungen.
❚ Diskussion: Bernhard Bahners, radio.de • Stefan Langkammer, QTom (angefragt) •
Britta Lüerßen, Bundesverband Musikverband (angefragt) • Tobias Schiwek, simfy
❚ Moderation: Björn Negelmann
12:10
Trends beim Social Media Management
Was sind die Herausforderungen für den aktiven Aufbau und die Nutznießung von
Fan-Gemeinschaften in sozialen Netzwerken? Welche Erfolgsfaktoren gibt es für
das Community Management und die redaktionelle Betreuung? Anhand eines
Fallbeispiels diskutieren Experten den Erkenntnisstand zu Social Media Management.
❚ Diskussion: Susanne Liedtke, bonprix (angefragt) •
Florian Stöhr, buw Unternehmensgruppe / BVCM • Oliver Tabino, Linkfluence
❚ Moderation: Björn Negelmann, Kongress Media
13:00
Sponsorenvortrag
Die Zukunft des Enterprise 2.0.
❚ Vortrag: Ilja Hauß, Communardo
13:20
Content in the Cloud
❚ Keynote: Tom Jenkins, Opentext (angefragt)
❚ Moderation: Björn Negelmann, Kongress Media
14:10
Status quo zum Social Advertising
Wo liegen die Potenziale und Herausforderungen bei der Online-Werbung in Social
Networks? Was sind die Formate und Konzepte? Eine Expertenrunde diskutiert
Thesen und Standpunkte zur Werbung in und über soziale Netzwerke.
❚ Diskussion: Nils Hachen, ZenithMedia • Jan Heidenreich, TBG •
Olaf Kroll, Unruly Media • Thomas Langenberg, Halalati
❚ Moderation: Ralf Scharnhorst, Scharnhorst Media
15:00
Rob Vegas @ CeBIT Webciety
Rob Vegas ist Deutschlands selbsternannter „Showmaster 2.0“, der mit seiner
ehemals wöchentlichen Web-TV-Sendung „Mindtime-Show“ zu den Pionieren im
deutschen Web-Entertainment-Segment gehört. In seinem täglichen Talk auf der
CeBIT Webciety diskutiert er mit interessanten Überraschungsgästen über Persönliches und Allgemeines.
❚ Gäste: Frank Pörschmann, Deutsche Messe (angefragt) • Ingo Stoll, neuwärts
❚ Moderation: Robert Michel, Showmaster 2.0
15:20
16:00
Status quo zum Internet der Dinge
Was gibt es Neues zum „Internet der Dinge“? Schafft das Thema in 2012 seinen großen Durchbruch? Eine Expertenrunde diskutiert die aktuellen Treiber und Herausforderungen rund um die Themen „Internet der Dinge“ und das Web als Service-Infrastruktur für das reale Leben und die Wertschöpfung.
❚ Vortrag: Reinhard Karger, DFKI
❚ Diskussion: Stephan Haller, SAP Research (angefragt) •
Dirk Spannaus, on2off.de • Prof. Dr. Gerrit Tamm (angefragt)
❚ Moderation: Nicole Y. Männl, NY DesignBeratung
BITKOM Innovator’s Pitch
Am 7. März 2012 wird BITKOM bereits zum siebten Mal den Innovator’s Pitch auf der
CeBIT in Hannover veranstalten. Der Live-Wettbewerb bietet jungen Unternehmern
die Chance, neue Geschäftsmodelle im Bereich Digital Life zu präsentieren.
Neue Optik, kurze Wege: So soll die CeBIT Webciety 2012 aussehen
▲
Eröffnung
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15.02.2012
14:47 Uhr
Internet World BUSINESS
Seite 48
SZENE
20. Februar 2012
Freitag / 09.03.2012
10:00
Eröffnung
10:10
Herausforderungen von Cloud Services
Was sind die großen Herausforderungen bei der Einbindung von Cloud Services?
Was müssen Unternehmen beachten und wie ist damit umzugehen? Eine Expertenrunde diskutiert die aktuellen Brennpunkte und Entwicklungen im Bereich der
Cloud Services.
❚ Vortrag: Dittrich Raik, T-Systems
❚ Diskussion: Marcel Donges, C2 - Cquadrat • Holger Dyroff, ownCloud •
Thomas Witt, Infopark
❚ Moderation: Björn Negelmann, Kongress Media
11:00
Sponsorenvortrag
Mobilität, Zusammenarbeit & Cloud – eine Huawei-Unified-Communication-Lösung
❚ Vortrag: Dennis Episkopos, Huawei
11:20
Zukunft von Social Media
Wohin entwickeln sich die sozialen Medien – als soziale Plattform für die Nutzer wie
auch als Dialog- und Interaktionsplattform für Unternehmen? Ist Facebook die
Plattform der Zukunft oder welche weiteren Infrastrukturen sind vorstellbar? In
dem Panel diskutieren verschiedene Experten aufbauend auf einer Status-quoAnalyse die zukünftigen Entwicklungen für diesen Bereich.
❚ Vortrag: Jan Rezab, Socialbakers
❚ Diskussion: Oliver Jeschonnek, Socialnect • Stefan Sommer, T-Systems •
Björn Eichstädt, Storymaker
❚ Moderation: Roland Panter, Wirtschaftsfaktor Sprache
12:10
Customer Journey & the Web Experience
Was sind die Leitkonzepte für ein gutes Online-Kundenerlebnis? Welche Möglichkeiten bietet die Customer-Journey-Analyse für die Verbesserung der Web Experience? Das Panel gibt einen Überblick über die aktuellen Erkenntnisse und Erfolgsfaktoren zur Customer Journey und zum Web Experience Management.
❚ Diskussion: Rainer Gibbert, XING (angefragt) •
Gunnar Klauberg, Adobe (angefragt) • Marc Schneider, Sitecore •
Jörn Bodemann, E-Spirit
❚ Moderation: Björn Negelmann, Kongress Media
13:00
Rob Vegas @ CeBIT Webciety
Rob Vegas ist Deutschlands selbsternannter „Showmaster 2.0“, der mit seiner
ehemals wöchentlichen Web-TV-Sendung „Mindtime-Show“ zu den Pionieren im
deutschen Web-Entertainment-Segment gehört. In seinem täglichen Talk auf der
CeBIT Webciety diskutiert er mit interessanten Überraschungsgästen über Persönliches und Allgemeines.
❚ Gäste Nicole Y. Männl & Valentina Kerst • N.N.
❚ Moderation: Robert Michel, Showmaster 2.0
13:20
Geschäftsmodelle für das Zeitalter des Web Operating Systems
Was sind die Geschäftsmodelle, die im Internet funktionieren und deren Entwicklung für Investoren interessant ist? Welche Entwicklungen in Bezug auf die Geschäftsmodelle gibt es für das Zeitalter, in dem das Web als Betriebssystem gilt?
In seiner Keynote gibt Julian Riedlbauer von der M&A Beratungsgesellschaft Pure
Equity Advisors einen Überblick in die „Blaupausen“ von Internet-basierten Geschäftsmodellen von heute und von morgen.
❚ Keynote: Julian Riedlbauer, Pure Equity
❚ Diskussion: Regine Haschka-Helmer, Seedlab •
Tristan Reckhaus, IBM Global Entrepreneur Program
❚ Moderation: Björn Negelmann, Kongress Media
14:10
From Social Collaboration to Social Business Process
What are the success factors for collaboration support through social technologies? How do social technologies complement and enhance traditional business
processes? An expert panel discusses current best practices and improvements
for internal collaboration and process efficiency.
❚ Diskussion: Georg Ell, Yammer • Mark Masterson, CSC •
Dennis O’Malley, Moxie Software (angefragt) • Dirk Röhrborn, Communardo
❚ Moderation: Björn Negelmann, Kongress Media
15:00
Mobility Trends
❚ Gäste: N.N.
❚ Moderation: Sascha Pallenberg, NetBookNews.de
15:20
Gamification – Hype oder nutzstiftender Ansatz für das Web-Business?
Was steckt hinter dem neuen Wort „Gamification“? Was sind die Chancen und Grenzen dieses neuen Trends? Eine Expertenrunde diskutiert den aktuell gehypten Trend
der Integration von Spielprinzipien in Geschäfts- und Engagement-Modellen.
❚ Vortrag: Markus Breuer, OtherlandGroup
❚ Diskussion: Jann Eicker, UnicBlue • Christian Manzius, GameHouse Europe
❚ Moderation: Björn Negelmann, Kongress Media
16:10
Was ist „So-Lo-Mo“-Commerce?
Welche Potenziale bietet das Akronym „So(cial)-Lo(cal)-Mo(bile)“ für den E-Commerce? In welche Kombination müssen die drei Trends konzeptionell zusammengebracht
werden, um erfolgreich zu sein? Das Panel diskutiert die Herausforderungen und
Entwicklungen für den E-Commerce durch soziale, lokale und mobile Konzepte.
❚ Diskussion: Christian Grötsch, dotsource • Matthias Höfer, T-Systems •
Dieter Kartmann, shopgate • Alexander Neuhausen, Intershop •
Joachim Schneidmadl, Intellishop
❚ Moderation: Björn Negelmann, Kongress Media
17:00
iPhone Performance
❚ Vortrag: N.N.
4/12
Samstag / 10.03.2012
10:00
Eröffnung
10:10
Hannover als Hub der Web-Szene
Wie sieht die Web-Wirtschaft in Hannover aus? Welche Strukturen und Möglichkeiten gibt es für Web-Worker in Hannover? Eine Runde von Web-Enthusiasten aus
Hannover und der Region spricht über die Szene und ihre Strukturen.
❚ Diskussion: Nicole Y. Männl, NY Design Beratung • N.N., Hannover Impuls •
Roland Panter, Wirtschaftsfaktor Sprache • Thomas Ruthemann, N.N. •
Ingo Stoll, neuwärts
❚ Moderation: Björn Negelmann, Kongress Media
11:00
Zeitung zum Mitmachen – Lokalzeitungen im Wandel
❚ Diskussion: Nicolas Fromm, MyHeimat.de (angefragt)
❚ Moderation: Björn Negelmann, Kongress Media
11:20
Bürgerbeteiligung & Open Data
❚ Vortrag: Walter Matthias Kunze, trendquest
❚ Diskussion: Michael Fritsch, T-Systems • Rolf Lührs, TuTech •
Prof. Dr. Helmut Scherer, IJK Hannover (angefragt)
❚ Moderation: Björn Negelmann, Kongress Media
12:10
Social Networks als Recruiting-Plattformen
❚ Diskussion: Ina Ferber, Monster.de (angefragt) • Martin Gaedt, Younect •
Eva Zils, JobTicket (angefragt)
❚ Moderation: Björn Negelmann, Kongress Media
13:00
Rob Vegas @ CeBIT Webciety
Rob Vegas ist Deutschlands selbsternannter „Showmaster 2.0“, der mit seiner
ehemals wöchentlichen Web-TV-Sendung „Mindtime-Show“ zu den Pionieren im
deutschen Web-Entertainment-Segment gehört. In seinem täglichen Talk auf der
CeBIT Webciety diskutiert er mit interessanten Überraschungsgästen über Persönliches und Allgemeines.
❚ Gäste: Jens Uwe Sauer, Seedmatch.de • N.N.
❚ Moderation: Robert Michel, Showmaster 2.0
13:20
Social 2.0 - Soziale Projekte im Internet
Welche Möglichkeiten bieten das Internet und die sozialen Medien für soziale Projekte? Was sind die Herausforderungen und was die Erfolgsfaktoren? Das Panel
diskutiert verschiedene Erfahrungsberichte, in denen das Internet als Plattform
für die Förderung von soziale Projekten genutzt wird.
❚ Vortrag: Ole Seidenberg, SocialBlogger.de
❚ Diskussion: Prof. Dr. Susanne Robra-Bissantz, TU Braunschweig (angefragt) •
Tom Nöding, Evangelisch.de (angefragt)
❚ Moderation: Björn Negelmann, Kongress Media
14:10
Seedlounge @ CeBIT Webciety
Die Seedlounge @ CeBIT Webciety ist ein Start-up-Wettbewerb, bei dem sich innovative Start-ups vor einer Jury präsentieren. Die Wettbewerbsveranstaltung ist
Höhepunkt eines Mentoring-Programms, das während der CeBIT-Woche in Hannover mit Unterstützung der Deutschen Messe AG, der TUI AG, des IBM Global
Entrepreneur Programms und von Hannover Impuls, Nord Media, Hanse Ventures
und The Media Lab stattfindet.
Verschiedene Größen: Die
neu entwickelten „Homebase“Module ergeben eine komplett
neue Webciety-Atmosphäre
Start-ups und Konzerne: Auf
der Webciety trifft sich die
digitale Wirtschaft
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14:47 Uhr
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SZENE
20. Februar 2012
Internet World BUSINESS
CeBIT Webciety 2012: E-Commerce Forum
E-Commerce auf der CeBIT
D
er elektronische Vertrieb über das
Internet ist für viele Unternehmen
zu einer tragenden Säule ihres Geschäftsmodells geworden – und dies gilt nicht
nur für reine Internet-Händler. Auch
klassische Händler und Hersteller haben
sich über den E-Commerce ein wichtiges
Standbein geschaffen.
Social, Local, Mobile
In den vergangenen Jahren hatten die
E-Commerce-Dienstleister auf der CeBIT
ihre Heimat im E-Commerce-Park. 2012
wird dieses Konzept überarbeitet. Das
neue E-Commerce-Forum rückt näher
an die Webciety heran und erhält zudem
ein neues Vortragsprogramm.
Für die Organisation des Programms
ist – wie bei der Webciety auch – Björn
Negelmann von Kongress-Media verantwortlich. Zur organisatorischen kommt
die räumliche Nähe: Beide Veranstaltungen finden in Halle 6 auf dem Messegelände statt.
Themen wie Tablet Commerce, Facebook Commerce sowie Mobile und Local
Shopping entwachsen rasant den Kinder-
schuhen und zeigen den Erfolg neuer
Kundenzugänge jenseits des klassischen
Online Shops. Das E-Commerce Forum
2012 diskutiert aktuelle und zukünftige
Entwicklungen in diesem Themenfeld.
Das Forum als Treffpunkt
Auf dem Weg zum „Internet als Betriebssystem“ bildet der E-Commerce das
Rückgrat der Geschäftsaktivitäten. Dabei
geht es sowohl um Themen der Geschäftsanbahnung wie Online Marketing
und Konversionskonzepte als auch Abwicklungen. Im Überall-Internet kann
sich das elektronische Einkaufsszenario
aber nicht mehr auf den Online-Einkauf
am Desktop-PC beschränken, sondern es
hat auch mobile, ortsbezogene sowie soziale Anwendungssituationen.
Vier Themenstränge bestimmen das Programm des E-Commerce Forums:
❚ Zukunft der E-Commerce-Strategien:
Diskussionen zu strategischen Entwicklungen wie Bargain Commerce, Facebook Commerce, Multichannel Commerce, Local Commerce, Experience
Shopping und anderen Zukunftskonzepten.
❚ Online Marketing und Conversion-Optimierung: Diskussionen rund um die
Optimierung aktueller E-CommerceStrategien wie Suchmaschinen- und
Conversion-Optimierung, Retargetingund Display-Marketing sowie Customer-Journey- und Data-Driven-Konzepte.
❚ Social Commerce & Business: Diskussionen rund um die Einbindung des
Kunden in den E-Commerce-Prozess
bei Marketing, Service und Fulfillment
– wie zum Beispiel in Social CRM, Customer Innovation und Social-Customer-Service-Konzepten.
❚ E-Commerce Operations: Diskussionen zu klassischen Erfolgsfaktoren im
E-Commerce und bei der Abwicklung
der Kaufprozesse wie E-Payment und
E-Fulfillment.
Das komplette Veranstaltungsprogramm
stand bei Redaktionsschluss noch nicht
fest. Nebenstehend finden Sie einige ausgesuchte Programmhighlights. fk
❚
❚ Aktuelles Programm: bit.ly/zqUBtX
Highlights E-Commerce Forum
❚ 6.
bis 10. März, jeweils 11.00 bis 12.00
Uhr: Trends im Online Handel.
An jedem Messetag findet in der Stunde
vor Mittag eine Gruppendiskussion mit
den Speakern vom Vormittag statt.
❚ 6. März, 13.10 bis 13.30 Uhr: ConversionOptimierung. Matthias Henrici von Web
Arts stellt die Frage „Warum klicken 97 Prozent nicht?“ und stellt die Erfolgsfaktoren
der Conversion-Optimierung vor.
❚ 6. März, 15.30 bis 16.10 Uhr: Tourismus
2.0. Über aktuelle und künftige Entwicklungen beim Reiseverkauf im Web diskutieren Stefan Möhler (Tourism Consult Network), Olaf Dierich (Relexa Hotels), Ulrich
Kastner (Trivago) sowie Benedikt Schaumann (9Flats.com). Moderation: Michael
Domsalla (KMTO).
❚ 7. März, 15.10 bis 15.30 Uhr: E-Commerce Fulfillment. Über aktuelle Trends diskutieren Hartmut Binner (Prof. Binner Akademie), Tobias Kaulfuß (Rhenus) und Klaus
Skipalle (The Bakery). Moderation: Martin
Groß-Albenhausen (BVH)
❚ 9. März, 15.30 bis 16.10 Uhr: Fashion &
Lifestyle Commerce. Über aktuelle Trends
diskutieren Matthias Häsel (Otto). René
Otto (Rock’n Shop), Dirk Weimar (Design
3000), Marc Appelhoff (Fashion4Home).
Moderation: Björn Negelmann. fk
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MEINUNG
Internet World BUSINESS
20. Februar 2012
KOMMENTAR
GASTKOMMENTAR
Mobile
Hungersnot
Weder willig noch kundig
Bei den Telekommunikationsanbietern ächzen die
Netze, bei SmartphoneHerstellern laufen die
Bänder heiß. Beste
Wachstumsvoraussetzungen für die Online-Branche: Denn seit sich iPhone
und Co. zu Massenprodukten gewandelt haben, D. Grollmann,
Chefredakteur
ist die digitale Mediennutzung in weiten Teilen
der Bevölkerung so alltäglich, wie früher der Griff
zur Tageszeitung. Und: Mehr Nutzung ist der
beste Nährboden für mehr Umsätze.
Oder etwa nicht? Facebook, die Website mit
der weltweit höchsten Zahl mobiler Besuche, hat
jüngst ausgerechnet die Smartphone-Anwender
als eines der größten Wachstumsrisiken ausgemacht. Zwar haben sich durch Android- und iOSNutzer die Abrufzahlen vervielfacht, aber auf den
Minibildschirmen lassen sich kaum Werbe-Banner
unterbringen. Selbst wenn Mark Zuckerberg Anzeigen einblenden würde, würde er viel weniger
als im klassischen Web erlösen.
Mit dem Problem steht Facebook nicht allein.
Weder Spiegel Online noch Sueddeutsche.de oder
Bild.de könnten ihre Websites heute nur mit mobilen Zugriffen monetarisieren. Die winzigen Banner
ließen sich gar nicht so teuer vermarkten, wie sie
sein müssten, um die Angebote zu tragen. Das
Paradoxe: Je besser die Sites funktionieren, desto
größer wird das Problem. Jeder mobile Seitenaufruf „kostet“ vier bis fünf reguläre Ad Impressions.
Mobile droht am eigenen Erfolg zu scheitern. Aber
auch Werbungtreibende stehen vor einem Dilemma. Noch ist die Nachfrage nach mobilen Werbeplätzen gering, sie wächst jedoch rasant. Auf Dauer wird eine Vielzahl von Kampagnen gar nicht
unterzubringen sein. Nach der inflationären Entwicklung beim Werbeinventar im „klassischen“
Internet droht eine erste Not – ausgelöst just
durch den Hoffnungsträger „Mobile Internet“.
Datenschutz 2012 – SPD-Fraktion erreicht das Tal der Ahnungslosen
I
n Sachen Datenschutz wird es langsam
ernst. Die Brüsseler EU-Bürokratie hat,
begleitend zum ungestümen FacebookWachstum, europaweit ein ausgeprägtes
Schutzbedürfnis der „Online-Schäfchen“
entdeckt, Regulierungsbedarf erkannt und
auch gleich an möglichst pauschalen und
undifferenzierten Definitions- und Lösungsansätzen für den Umgang mit den
sogenannten „personenbezogenen Daten“
gebastelt. In Deutschland haben die Landesdatenschutzbeauftragten den Markt
nach Bundesländern aufgeteilt und wahlweise Google, Facebook oder
auch einheimische Kandidaten als jeweiliges Angriffsziel
gewählt.
Relevant für die Publisher,
die ihre Webseiten mit Werbung finanzieren, um die Inhalte den Nutzern kostenfrei
zur Verfügung stellen zu können: Vor allem das Cookiebasierte „(Predictive) Behavioural Targeting“ (PBT) und
die IP-Adresse sind in die
datenschutzamtliche Schusslinie geraten.
Jeder Nutzer soll einer Cookie-Setzung
explizit zustimmen (Opt-in) – die heute
schon mögliche individuelle Abmeldung
(Opt-out) wird dem gern als mündig
bezeichneten Nutzer offensichtlich nicht
zugetraut. Der enorme Schaden, der für
die Online-Industrie durch Opt-in und
die am Ende stark dezimierten Werbeerlöse
angerichtet werden würde, tritt gegenüber
ideologisch motiviertem Sendungsbewusstsein problemlos in den Hintergrund.
Unsere Branche nahm und nimmt die
Anwürfe extrem ernst, hat präventiv,
schnell und umfassend mit Gesprächsbe-
Je mehr Untersuchungen die Wirkung von
Marketingmaßnahmen auf Facebook infrage stellen, umso mehr hält das soziale
Netzwerk dagegen und gibt selbst Studien
in Auftrag.
Internetworld.de berichtete über eine Studie zum Erfolg von Facebook-Präsenzen im
Mittelstand. Aussage: Wenn deutsche
Mittelständler mit einer Unternehmensseite präsent sind, trägt das zu ihrem wirtschaftlichen Erfolg bei. Dazu Meinungen
unserer Leser:
book bewerben würde. Interessanterweise
stellt auch die Deloitte-Studie nur einen materiellen Nutzen von ca. 700 Mio. Euro fest.
Matthias Wahl
ist Geschäftsführer und
Sprecher der Geschäftsführung des Premiumvermarkters OMS.
❚ www.oms.eu
Konkurrenzfähigkeit gegenüber dem innerund außereuropäischen Wettbewerb,
Überleben und Wachstum einer Zukunftsindustrie, Arbeitsplätze.
Wissen tatsächlich alle Bescheid? Nein,
offensichtlich nicht. Derzeit beweist das die
SPD-Fraktion, die einen Gesetzentwurf
zum Thema Datenschutz vorgelegt hat, der
jeden bislang mühevoll vermittelten Erkenntnisgewinn in einer Troika aus grob
fahrlässigem Nichtwissen, vorsätzlicher
Ausblendung eines Gesamtbilds und undifferenziertem Populismus verweigert.
Worüber ich mich so aufrege? Es geht
um die Bundestagsdrucksache 17/8454
und den darin enthaltenen Gesetzentwurf
zur Änderung des Telemediengesetzes
(TMG). Dort wird in Punkt A zunächst
lediglich das „Problem“ beschrieben,
nämlich angeblich mangelhaft geregelter
Datenschutz im TMG. O.k., das bietet sich
als Wahlkampfbegleitthema an. Ärgerlicher wird es in Punkt B, dort wird der
„Einwilligungsvorbehalt“ (Opt-in) als
„Lösung“ beschrieben. Ergo: Klarer Fall
von unheilbarem Tunnelblick und Beratungsresistenz der Verfasser! Aber so richtig echauffiere ich mich über Punkt C, in
dem es um „Alternativen“ geht. Sie erwarten
nun eine Aufzählung bekannter Punkte?
Tatsächlich steht dort allen Ernstes:
„Keine“! Die Verfasser haben offensichtlich noch nie etwas gehört von jahrelanger
Selbstregulierungsdiskussion, DDOW, Informations-Icon … Wahrscheinlich wird
das Internet sogar als Informationsmedium verteufelt – es hätte allerdings in diesem Fall eine Fülle erhellenden Materials
liefern können. Der sprichwörtliche Vogel
wird aber mit Punkt D abgeschossen, denn
hier wurden die „finanziellen Auswirkungen“ recherchiert. Das Ergebnis: „Keine“
[sic]! Man darf gespannt sein auf die Stimmen derer, die im Falle eines entsprechenden Gesetzes ihren Arbeitsplatz oder gar
ihr Unternehmen verlieren werden. Aber
vielleicht ist das Lachen von Google, Facebook & Co. über die neu gewonnenen
Wettbewerbsvorteile ja lauter als das Geheul der einheimischen Online-Industrie!
Hoffnung macht allein die aktuelle Willensbekundung der SPD, die Bürger am
neuen Wahlprogramm mitarbeiten zu lassen. Vielleicht sind da ja neben ein paar
Mündigen auch ein paar Kundige dabei! ❚
❚ Link zum Gesetzentwurf: bit.ly/AbsbcR
„Ich habe aus Fehlschlägen gelernt. Viele meiner
Projekte hätte ich viel früher aufgeben sollen.“
Gunter Gabriel
Unseren Kunden ist es wichtig, bei Facebook
präsent zu sein. Messbare Umsatzsteigerungen können wir aber trotz entsprechender
Statistiken auch in Shops nicht feststellen.
Konkret mehr Besucher und Anfragen haben
aber kleine Einzelhändler, die selbst aktiv sind.
Das ist also alles sehr B2C-lastig.
Webagentur Niewerth
Was ich mich immer noch frage, ist, ob Facebook auch eine gute Plattform ist, um B2BMarketing zu verstärken. Die guten Facebookoder Social-Media-Kampagnen sind meist von
Unternehmen geprägt, die im B2C agieren.
Ihre Meinung ist uns wichtig!
Jochen Harter
Haben Sie sich beruflich verändert? Dann
schicken Sie uns doch eine Nachricht an
❚ aufstieg@internetworld.de
Vieles mag sicher zutreffen für Marketing, PR
und B2C. Im B2B halte ich Facebook generell
für ungeeignet außer vielleicht zur Markenbildung. Und selbst da steht ein Beweis noch
aus. Würde mich jedenfalls wundern, wenn
beispielsweise Liebherr Schiffskräne bei Face-
reitschaft und Aufklärung reagiert, monatelange Verhandlungen in allen möglichen
Fachverbänden geführt, bis heute viel Geld
und Ressourcen in Brüssel, Berlin und
auch der deutschen Provinz investiert und
mit dem „Deutschen Datenschutzrat
Online Werbung“ (DDOW) ein übergreifendes Konzept ernsthafter Selbstregulierung entwickelt. Und alle mindestens
peripher mit Datenschutz betrauten Politiker sollten nach intensiver Informationsund Lobbyarbeit inzwischen darüber
Bescheid wissen. Denn es geht um viel:
Gehört
mail@internetworld.de
Was nützt Facebook?
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Haben Sie Kommentare, Vorschläge oder
Kritik? Schreiben Sie einen Leserbrief an
❚ mail@internetworld.de
Fragen zu Ihrem Abo richten Sie bitte an
❚ leserservice@internetworld.de
Wikipedia-Gründer Jimmy Wales gibt sich vor Studenten der Hult
International Business School in San Francisco selbstkritisch
„Ich warne vor Überregulierung.“
Microsoft-Deutschlandchef Ralph Haupter setzt sich im Interview mit Focus.de
kritisch mit den EU-Datenschutzplänen auseinander
„Das Internet ermöglicht die Aufnahme und die
Aussendung von Ideen in zwei Richtungen. Und wir
müssen lernen, damit umzugehen.“
Maximo Lider Fidel Castro hält das World Wide Web für revolutionär
„Das alte Urheberrecht wird im Internet nur unter Verletzung des
halben Grundgesetzes aufrechtzuerhalten sein. Und das geht nicht.“
Alpha-Blogger Sascha Lobo im Polit-Magazin „Cicero“
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16.02.2012
12:15 Uhr
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14.12.2011
11:14 Uhr
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