Dialog statt Discount - Heftarchiv
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AUSGABE 24/12 26. NOVEMBER 2012 Die App für alle Karten Die Beilage dieser Ausgabe: Ihr Business-Kalender 2013 So funktioniert Apple Passbook für Händler Zukunfts-Shopping in Berlin Anzeige a/ Th om as Be th ge Ohne gehts nicht: Social Media Marketing Offene Kommunikation Dabei sind die Ziele der Unternehmen eigentlich klar umrissen: Drei Viertel wollen über Facebook und Co. Kunden erreichen, zwei Drittel schätzen die neue, offene Art der Kommuni- kation mit ihren Zielgruppen. Für die Mehrheit der Befragten steht im Vordergrund der Gedanke, für ihre Kunden auf allen Kanälen erreichbar zu sein. Zu diesem wenig differenzierten Ansatz passt auch die Erkenntnis, dass 74 Prozent aller Be- Double-Opt-in illegal? E Fotos: Fotolia / S047 in aktuelles Urdas OLG München teil befremdet im Widerspruch zu Marketingexperten anderen Gerichten. und Juristen gleiDas Urteil ist noch chermaßen. Das nicht rechtskräftig, Oberlandesgericht eine Revision beim München stufte die Bundesgerichtshof Bestätigungs-Mail, ist ausdrücklich zudie im Zuge der Angelassen. Bis dahin meldung zu einem besteht jedoch die Newsletter ver- Ein Urteil bedroht Gefahr, dass Abschickt wird, als un- das E-Mail-Marketing mahnanwälte die erwünschte und daSituation ausnutzen mit rechtswidrige Werbe-Mail und im Zuge des fliegenden ein. Damit steht das allgemein G erichtsstands einstweilige akzeptierte Double-Opt-in-Ver- Verfügungen in München fahren zum Einholen der Ein- beantragen. Ein Verzicht auf verständniserklärung für den Double-Opt-in erscheint indes Newsletter-Empfang juristisch höchst praxisfern. Neue Newsauf der Kippe. letter-Abonnenten müssten so Mit dieser Entscheidung, so ihre E-Mail-Adresse per Brief • erläutern Juristen, befindet sich oder Fax übermitteln. fk fragten mit Social Media nicht nur eine, sondern verschiedene Zielgruppen ansprechen. Erschwert wird der Einstieg ins Social Media Marketing durch die nach wie vor ungeheure Dynamik der verschiedenen Plattformen. Platzhirsch Facebook wartet nicht nur mit einer kaum fassbaren Menge von Nutzern auf, sondern präsentiert fast schon wöchentlich neue Marketing- und Werbemöglichkeiten. Dazu kommen neue Netzwerke wie Pinterest und Spotify, die sich eng mit Facebook verweben und den noch ganz eigene Möglichkeiten der Präsenz bieten. Das gilt in ebensolchem Maße für Twitter und Google+. Einen Überblick über die neuen Möglichkeiten des Social Media Marketing bietet unsere neue dreiteilige Serie zum Thema. Der erste Teil be• ginnt auf Seite 16. fk TV und Banner wirkt D er Mix aus den Kanälen TV und Online steigert das Markenimage und die Kampag nenwirkung. Das ist das Ergebnis der großen Gattungsstudie „Online Visions 2012“, die Procter & Gamble gemeinsam mit der Agentur Pilot und sie- ben weiteren Partnern durchgeführt hat. Eine der überraschendsten Erkenntnisse: Im Zusammenspiel mit TV entfalten auch die Online-Standardwerbemittel ungeahnte Kräfte. Weitere Ergebnisse der Studie • lesen Sie ab Seite 18. sg Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt Der Bundesverband Digitale Wirtschaft hat mit dem IAB Schweiz eine enge Kooperation vereinbart. Die Organisationen, die beide zum IAB Europe gehören, wollen zukünftig ihre Interessen auf den Feldern Standardisierung und Politik gebündelt vertreten, dabei aber „die Identität und Besonderheiten der beiden Fachverbände bewahren“, heißt es. fk toli ocial Media ist in den Köpfen der Manager der deutschen Wirtschaft angekommen. Nur vier Prozent von ihnen haben damit noch keine Erfahrungen gesammelt, ergab eine Studie der Universität St. Gallen und der Virtual Identity AG. Allerdings hapert es noch an der Umsetzung: Nur 30 Prozent aller Befragten gaben an, bereits eine Social-Media-Strategie zu verfolgen. Komplett umgesetzt, ausgewertet und auf Basis der Ergebnisse verfeinert haben demnach erst neun Prozent aller Unternehmen ihr Vorgehen bei Facebook und Co. : Fo Allianz der Verbände Wie Indigo im Internet Handelstreue beweist S.6 S.50 S Mobile Shopping verdoppelt BVDW, IAB SCHWEIZ Axel Schmiegelow, CEO DW Capital Social Media Marketing muss die Kommunikation in den Mittelpunkt stellen WEIHNACHTSGESCHÄFT 2012 wird sich der Mobil-Anteil bei den Online-Weihnachtseinkäufen gegenüber 2011 verdoppeln. Das prognostiziert der Softwareanbieter Adobe nach Analyse von 150 Milliarden Page Visits bei europäischen und amerikanischen OnlineHändlern. Unterschied: Die Europäer beginnen mit den Weihnachtseinkäufen früher und hören auch später auf. fk Edel-Ski im Netz Foto Paypal aktuelle und künftige Wege, um Dinge on- und offline zu bezahlen. Nach Weihnachten wird der Laden am Hackeschen Markt umfunktioniert: Am 27. und 28. Dezember können Verbraucher Geschenke, die nicht willkommen sind, mitbringen und weiterverkaufen. fk S.28 „Aufhören, Fans zu zählen“ Dialog statt Discount EBAY Per Handy einkaufen können Kunden im Dezember im eBay-Kaufraum www.internetworld.de ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL Das ganze Jahr an der Wand Vom 6. bis 16. Dezember eröffnet eBay in Berlin-Mitte ein Ladengeschäft, in dem Kunden ihre Weihnachtseinkäufe erledigen und gleichzeitig Visionen zum Shopping der Zukunft bestaunen können. Im eBay-Kaufraum werden rund 100 Trend-Produkte teils in natura, teils auf Displays präsentiert – bestellen kann man sie dann via Smartphone und QRCode. In einem gesonderten Bereich des Kaufraums präsentiert die eBay-Tochter 43205 Online-Werbung I E-Commerce I Technik € 4,50 | Fr. 9,00 2 AKTUELL Internet World BUSINESS 26. November 2012 Chance und Risiko In eigener Sache Internet World 2013 – Die Top-Themen des Kongresses Immer mehr Verbraucher nutzen immer mehr Kanäle – eine Herausforderung für Händler „Die Zukunft des E-Commerce“ – das ist das Motto des begleitenden Kongresses der Internet World 2013. Bereits zum 17. Mal findet die Messe im kommenden Jahr statt, am 19. und 20. März 2013 auf dem Münchner Messegelände. Top-Händler berichten auf dem Kongress über ihre Erfahrungen und Erfolgsfaktoren im E-Commerce. Die Themen reichen von Daten- und Prozessmanagement, Customer Relationship & Customer Experience Management über Mobile Commerce, Big Data, Multichannel sowie Social CRM & Social Commerce bis zu E-Commerce International und E-Commerce im B2B. Ab Ende November 2012 steht das Konferenzprogramm der Internet World 2013 online bereit. Die Internet World wird von INTERNET WORLD Business präsentiert. Deshalb erhalten Leser der Fachzeitschrift Sonderkonditionen für die Kongressteilnahme. Wer bei der Anmeldung den Code PROiw13iwb angibt, spart 240 Euro beim Kongressticket (gültig für 1-Tages- oder 2-Tages-Tickets). Keine Rabatte gibt es dagegen auf das All-Area-Ticket. Der Messebesuch ist bei Vorabregistrierung kostenlos. Aktuelle Informationen sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie unter: • www.internetworld-messe.de/Tickets S hoppen im Web ist für viele inzwischen Alltag: 36 Prozent der Internet-Käufer ordern inzwischen wöchentlich Waren im Web, aber nur 31 Prozent tun dies im gleichen Zeitraum in einem stationären Geschäft. 42 Prozent ihrer Konsumausgaben lassen die Online Shopper mittlerweile in Webshops, 16 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Das hat Pricewaterhouse Coopers (PwC) in einer aktuellen Studie ermittelt, für die 1.000 deutsche Webshopper befragt wurden. Besonders häufig landen Bücher, Filme, Spiele sowie Elektronik und Computerartikel in den digitalen Warenkörben. Doch auch der Online-Absatz von Kleidung und Schuhen legte gegenüber 2011 um mehr als 30 Prozent zu. Dem stationären Einzelhandel macht dies zu schaffen: Die Web-Käufer decken sich in immer mehr Bereichen online mit den gewünschten Produkten ein, den Weg in den Laden finden sie aber immer seltener. „Je höher der Internet-Anteil in einer Warenkategorie ist, desto wichtiger ist es für einen Multichannel-Händler zu prüfen, welche stationären Geschäfte einen positiven Beitrag zum Gesamtumsatz leisten“, sagt Gerd Bovensiepen, Bereichsleiter Retail und Consumer bei PwC in Deutschland. Dafür kann eine Neuausrichtung des stationären Geschäfts nötig sein – etwa die Verringerung von Ladenflächen, die Umwandlung in Abwicklungszentren für Online-Kanäle oder die Integration digitaler Elemente und Technologien im Geschäft. Welchen Einkaufskanal Kunden am liebsten nutzen Lebensmittel 71 % 7% Möbel/Haushaltswaren Im TV schauen, im Web kaufen TRENDS & STRATEGIEN Datenschutzrat legt los Das Joint Venture Axxamo kombiniert TV-Spots mit Performance Marketing im Internet 20 4 Eine Plattform für Filme Hierzulande fehlt ein Portal für Filme und Serien 5 Klasse statt Masse Für sein Premium-Image begrenzt der Wintersportausrüster Indigo Werbung und Verkauf 6 Befragen im Moment der Wahrheit Feedback in Echtzeit: Smartphones und Tablets entwickeln sich zu Umfrage-Tools am PoS Haushaltsgeräte 8 Do it yourself/Heimwerken 54 % 15 % Schmuck/Uhren Mit angezogener Bremse Studie: Automobilmarketing im Social Web 9 10 11 Xmas-Tipps für Adwords Wie Anbieter im Web zum Jahresende ihre Suchmaschinen-Performance optimieren 12 14 Neue Serie: Social Media Marketing Marketing auf Facebook ist nicht länger nur „nice to have“, es warten eine Milliarde User 5.000 Originalprodukte stehen zum Verkauf 25 Wer bei Fashionette.de im Callcenter anruft, trifft auf echte It-Bag-Fans 26 Kleidung/Schuhe 39 % Elektronik/Computer stationäres Geschäft © INTERNET WORLD Business 24/12 Dazu kommt, dass sich Showrooming weiter verbreiten wird. Eine Erhebung von Aprimo und Forrester Research in den USA hat ergeben, dass 96 Prozent der Befragten künftig häufiger ein Produkt im Laden ansehen und dann via Smartphone online den günstigsten Anbieter suchen wollen. Ein Drittel derer, die bereits heute Showrooming betreiben, haben das Produkt anschließend woanders gekauft. Und: Das neue mTAN-Verfahren der DHL führt zu Chaos an den Packstationen 16 Batch Media kontrolliert Werbeplatzierungen Im Test: iPad App von Zara 18 Mit System zum Monitoring Tool Die Qual der Wahl: Wie finden Unternehmen die passende Lösung für Social Media Monitoring? 39 37 Das reduzierte Design mit vielen Bildern macht Spaß, geht aber teils auf Kosten der Usability 38 Ein Drittel derer, die es bislang nicht tun, kam schlicht noch nicht auf die Idee. Doch dem Handel bieten sich auch neue Chancen: Direktvertrieb über Partys mit Freunden oder durch einen Verkäufer, der ins Haus kommt, steigt in der Gunst der Konsumenten, so eine Studie des Bundesverbands Direktvertrieb Deutschland: Vor allem Jüngere empfinden Verkaufspartys • als „kommunikativ“ und „echt“. cf Helene Fritzsche, Beraterin bei Vi Knallgrau, sieht große Leistungsunterschiede bei Social Media Monitoring Tools 39 Jens Hofmann, 44 SZENE Praxiswissen für Händler und Werber The Search Conference und das Conversion Rate Forum bieten Praxistipps fürs Internet Business 49 MEINUNG Social Media Optimization? Head of Digital Mediaplus, findet es reizvoll, als Werbeagentur direkt in Windows 8 aktiv zu werden 14 Torsten Panzer, Geschäftsführer einer Kommunika tionsberatung, rät Unternehmen, konsequenter auf Dialog zu setzen 16 Michael Risse, Topkampagne: Wer sich rasiert, verliert 23 Etats Marketing & Werbung 23 E-Shop-Rechtstipp: „Versanddauer“-Angaben 34 36 im Internet Meinungen in diesem Heft RUBRIKEN TOOLS & TECHNIK Gut geschützte Pakete 68 % n = 1.000 deutsche Online-Käufer Quelle: Pricewaterhouse Coopers „Der Kunde wird wieder König“; Stand: November 2012 SPECIAL: PAYMENT Wie Kunden gern bezahlen – Internet Shopper reagieren sehr sensibel, wenn ihre Lieblingszahlart nicht verfügbar ist 30 34 56 % 21 % Bücher/Musik/Film/Spiele Wie Social Commerce die Zukunft von Google, Facebook, Yahoo und Co. verändern könnte 50 Recht: In schlechter Gesellschaft 49 % 26 % Mit Passbook, einer digitalen Brieftasche, mischt Apple den mobilen Payment-Markt auf 28 Werbung am richtigen Platz Mit doppelter Kraft voraus „Online Visions 2012“: Multiplying-Strategien steigern die Kampagnenwirkung sehr effektiv Heine expandiert nach Kroatien Haftungsrisiken für Werbungtreibende im Affiliate Marketing Revolution der Kacheln Mit Windows 8 rüttelt Microsoft an etablierten Werbekonzepten 24 52 % 21 % Umfrage: Berufswahl in der Internet-Branche Die App für alle Karten MARKETING & WERBUNG Mobile bleibt hoch im Kurs Immer mehr Menschen nutzen ihre Handys zum Surfen im Web – das zeigt der BVDW Statista und EHI ermitteln die größten Online Shops in Österreich und der Schweiz 56 % 32 % MENSCHEN & KARRIERE Stimmung schlägt Geld Frauenplausch Dating für die Wirtschaft Das Portal Fianc.me bringt Unternehmen und Investoren diskret zusammen E-COMMERCE Die Alpen-Märkte 67 % 17 % INTERNET WORLD Business 24/2012 Die Selbstregulierung der Online-Werbebranche beim Behavioral Advertising ist gestartet 24/12 Techniktipp: Neukundenakquise 36 Dienstleisterverzeichnis 40 Menschen & Karriere 46 Impressum 46 Stellenmarkt 47 Termine 49 Gehört / Feedback 50 New Media Manager Falke.com, weiß, welche Bezahlverfahren bei Online Shoppern beliebt sind 30 Thorsten Schwabe, Mitgründer von Indigo, will sicherstellen, dass der Sportartikler nicht am Einzelhandel vorbei verkauft 6 Martina Vollbehr, Geschäftsführerin Pilot Hamburg, glaubt, das Ergebnis ihrer Studie sei generalisierbar für die Branche 18 Uli Weißgerber, Geschäftsführer Getperformance, hat die Erfahrung gemacht, dass es ein Jahr dauert, bis man TV kennt 20 Philipp Westermeyer, Gründer Onlinemarketingjobs.de, findet es hochrelevant, dass OnlineFirmen Fachkräfte selbst ausbilden 44 AKTUELL 3 Was wird aus Print? Paid-Content-Modelle zu entwickeln, wird für Verlage immer dringlicher D ie Redaktion der Berliner „Taz“ schickt als „Notopfer“ zwölf Päckchen Tazpresso an die „Frankfurter Rundschau“. „In der Hoffnung, damit – wenn schon nicht die Zeitungskrise – so doch zumindest eine drohende Kaffeekrise bei der FR zu verhindern“, kommentiert der Hausblog der „Taz“. Nach der Meldung, dass das Druck- und Verlagshaus Frankfurt am Main, in dem die „Frankfurter Rundschau“ erscheint, einen Insolvenzantrag gestellt hat, bekunden auf der Webseite Fr-online.de viele Leser ihre Solidarität. Die Zeitung erscheint noch und bietet nun ein „Solidaritätsabo“ an. Wie es mit dem Blatt langfristig weitergeht, ist jedoch offen. Die „Frankfurter Rundschau“ nutzt die momentane Aufmerksamkeit, Einige Tage später meldete die um für ein Solidaritätsabo zu werben. Wie es weitergeht, ist offen „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, dass Gruner + Jahr die „Financial Times Deutsch- stellt wird: Setzt in Deutschland jetzt ein Zeiland“ (FTD) einstellt. Der Hamburger Zeitschrif- tungssterben ein? INTERNET WORLD Business tenverlag wolle sich aus dem Geschäft mit Wirt- hat dazu Expertenmeinungen eingeholt. schaftsmedien weitgehend zurückziehen. Auch Dass viele Print-Zeitungen unter sinkenden bei der „FTD“ war bis Redaktionsschluss noch Auflagen und rückläufigen Anzeigenerlösen leikeine endgültige Entscheidung gefallen, ob und den, ist nicht neu. Im Vergleich zum US-amerikawie es weitergeht. nischen ging es dem deutschen Zeitungsmarkt jeZu den Gründen für das drohende Aus der Titel doch bislang noch relativ gut. Doch während in gibt es unterschiedliche Meinungen. Eine Frage, den USA größere Titel wie die „New York Times“ die in diesem Zusammenhang nun verstärkt ge- schon seit einiger Zeit ein Paid-Content-Modell eingeführt haben, sind deutsche Verlagshäuser noch recht zögerlich. Leser wandern ins Internet Mathias Plica ab und Verlage haben es in den vergangenen JahUnternehmer, ehemaliger ren nicht geschafft, dort für gut recherchierte CEO von Chip Online Nachrichten Geld zu verlangen. Die Branche tut sich mit Bezahlmodellen schwer. „Es ist komplett überraschungs„Paid Content – hier entscheidet sich das frei, dass jetzt eine große TagesSchicksal der Verlage“, sagt Mathias Döpfner, Vorzeitung ihren Abschied nimmt. standschef bei Axel Springer, im Interview mit Wir durchleben seit Jahren dem „Manager Magazin“. Zum Jahreswechsel einen fundamentalen Wandel der Mediennutwird „Die Welt“ und Mitte 2013 die „Bild“ auf Bezung, in dessen Zuge Zeitungen nicht ganz verzahlinhalte umstellen, kündigt Döpfner an. Die schwinden, aber einen guten Teil der Nutzer ans Frage ist, wie viele andere Verlage mitziehen. Internet abgeben werden. Erstaunlich ist eher, „Wenn es viele sind, dann haben alle eine große dass sich so viele Zeitungen so lange halten konnChance“, sagt Döpfner. „Wenn wir aber die einziten und Verlage sogar noch neue Investoren fangen bleiben (…), dann wird es natürlich schwierig.“ den. Die Leidenschaft für Zeitung ist groß und sie Die Diskussion um die Zukunft der „Frankfurmacht blind. Der ,FR‘ werden noch viele Zeitungen ter Rundschau“ und der „Financial Times Deutschfolgen, am Ende werden einige anspruchsvolle land“ sorgt nun vielleicht dafür, dass Paid Content Titel und die ,Bild‘-Zeitung in Print bestehen.“ in den Verlagen auf der Prioritätenliste ganz nach • oben rutscht. is Ulrike Langer, Medienexpertin Medialdigital.de Rolf-Dieter Lafrenz, Schickler Managementberatung, Hamburg „Nicht das Internet, sondern die mangelnde Fähigkeit, sich im Internet neu zu erfinden, treibt Tageszeitungen in die Pleite. Die Nachrichten sind kein knappes Gut mehr, das einmal am Tag als gebündelte Einheitskost verabreicht werden kann. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob die Zeitung gedruckt wird oder als tägliche iPad-Ausgabe daherkommt. Solange Tageszeitungen sich nicht ins Netz verweben und in personalisierten Nachrichtenströmen mitfließen, wird der Graben zwischen ihnen und immer mehr digital orientierten Mediennutzern weiter wachsen. Dann wird der Tod der ,Frankfurter Rundschau‘ in einigen Jahren nicht mehr besonders erwähnenswert sein.“ „Treibt das Internet die Tageszeitungen in die Pleiten? Dieser Schluss ist zu einfach. Eine Zeitung hat sehr unterschiedliche Erlösquellen: Die Rubrikenmärkte sind zwar beinahe vollständig in Internet-Portale abgewandert, Handelsanzeigen, Geschäftsanzeigen und Lesermarkt kämpfen aber mit eigenen Problemen, die nicht das Internet als wichtigsten Treiber haben. Müssen wir mit einem Zeitungssterben rechnen? Nein. Auslöser der aktuellen Krise ist der Weggang großer Werbekunden, vor allem in Richtung Beilagen, TV und Radio. Verlage mit guten Renditen können diese Rückgänge wegstecken, die Problemfälle geraten in Schwierigkeiten. Die Mehrheit der Verlage steht jedoch gut da.“ Begeistert auch Sie! Die perfekte E-Commerce-Lösung. Mit plentymarkets lassen sich alle Prozesse des Online-Handels komfortabel organisieren, effizient steuern und in Echtzeit verwalten. plentymarkets wird von über 2.500 Unternehmen für den Online-Handel genutzt. Das plentymarkets-Prinzip: E-Commerce as a Service www.plentymarkets.com 4 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS Kartendienst heißt Here ADTRAP Online-Werbung ausblenden Das US-Unternehmen Adtrap sammelt auf der Crowdfunding-Seite Kickstarter.com Geld ein, um eine Hardware-Box zu bauen, die Online-Werbung abfängt. Wer die Box zwischen das Modem und den Router Auf Getadtrap.com wird erklärt, wie Adtrap funktioniert schaltet, sieht auf all seinen Internet-fähigen Geräten im Haus keine Internet-Werbung mehr. Wenn auf Kickstarter bis zum 8. Dezember 2012 der Betrag von 150.000 US-Dollar eingesammelt wird, wird das Projekt umgesetzt. is 24/12 Datenschutzrat legt los NOKIA Nokia hat seine Kartenanwendung Nokia Maps in „Here“ umbenannt und positioniert sich neben Google und Apple als weiterer Kartendienst für Smartphones. Ein Fokus von Here liegt auch auf Location Based Services. Unternehmen stehen verschiedene Tools zur Verfügung, die sie für Marketingzwecke nutzen können, so ein Nokia-Sprecher. Kleinere Firmen können ihren Standort auf Primeplace.nokia.com eintragen. Here zeigt auch Bewertungen von Qype oder Tripadvisor. Nokia hat das kalifornische Unternehmen Earthmine gekauft, um die Dreidimensionalität des Kartenmaterials von Here zu verbessern. is 26. November 2012 Die Selbstregulierung der Online-Werbebranche beim Behavioral Advertising ist gestartet N ach dem offiziellen Start des Deutschen Datenschutzrats Online-Werbung am 19. November 2012 wird das Advertising-Icon auf deutschen Webseiten nun häufiger zu sehen sein. Es wird eingeblendet, um Nutzer darüber zu informieren, dass ihre Daten für die Auslieferung von nutzungsbasierter Werbung gesammelt werden. Das Piktogramm und die damit verbundene Information sind Teil der Selbstregulierung der OnlineWerbewirtschaft (vergleiche INTERNET WORLD Business 20/12, Seite 15), die der Branchenverband IAB Europe bereits im April 2011 angekündigt hatte. Dass die Umsetzung der Selbstregulierung so lange gedauert hat, zeigt, wie schwer sich die Branche damit offenbar tut. Klickt der Nutzer auf das Piktogramm, sieht er, welcher Dienstleister hinter der Datenerhebung steht. Ein weiterer Klick führt ihn auf die Seite Meine-Cookies.org, auf der er das Tracking deaktivieren kann. Eine Liste zeigt dort, wie viele Unternehmen Daten für Targeting-Zwecke sammeln. Unter dem Link „Präferenzmanager“ finden sich aktuell über 70 Namen. Der Deutsche Datenschutzrat OnlineWerbung (DDOW) ist unter dem Dach des Zentralverbands der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) angesiedelt und koordiniert die Selbstregulierung. Zu seinem Sprecher wurde Matthias Wahl gewählt. Wahl ist Sprecher der Geschäftsführung Das Piktogramm weist päischen Datenschutzregeln möglichst Nutzer darauf hin, wer stark zu verwässern. Wonach wird der Erfolg der Selbstreguihre Daten sammelt lierung bemessen? „Wir haben mit der Politik vereinbart, dass wir in diesem Jahr 80 Prozent der Internet-Nutzer in Europa erreichen müssen und im nächsten Jahr 90 Prozent“, erklärt Thomas Schauf, der beim DDOW für die Implementierung zuständig ist. In den USA ist das AdchoicesIcon schon über ein Jahr im Einsatz. Mediapost.com berichtet, dass dort nur jeder fünfte Internet-Nutzer das Piktogramm wahrnimmt. Das hat eine im Juli 2012 durchgeführte Studie der University of Pennsylvania ergeben. is • beim OnlineVermarkter OMS und Vorstand der Sek tion Internet bei der Agof. Die Selbstregulierung soll Akzeptanz und Vertrauen schaffen. Ihre Vorgaben sind europäisch harmonisiert, erklärt Wahl. Kritiker meinen, dass der Datenschutzrat die Datenschutzprobleme im Internet nicht löse. Der Verband Digitale Gesellschaft kommentiert: Solche Selbstregulierungsinitiativen seien nur der Angst vor Rechtsdurchsetzung geschuldet, man versuche damit Matthias Wahl wurde zum Sprecher des Deutschen vor allem, die kommenden euro- Datenschutzrats Online-Werbung gewählt Am Plakat bestellen JUICY COUTURE Shopping im Video-Clip Der amerikanische Modehändler Juicycouture.com zeigt auf Youtube das Video „California Dreaming“, von dem aus direkt in den Store verlinkt wird. Zuschauerinnen landen auf der Produktseite des jeweiligen Kleidungsstücks, das gerade im Video präsentiert wird. Die entsprechende YoutubeTechnologie, um Videos „einkaufsfähig“ („shoppable“) zu machen, sei zwar noch im Beta-Stadium, berichtet das US-Fachmagazin „Advertising Age“, doch Modemarken wie Juicy Couture experimentieren bereits damit. Das Konzept, von einem Video in den Shop zu verlinken, ist nicht neu. Juicy Couture habe bereits früher mit verlinkten Videos experimentiert, bisher sei die Benutzerfreundlichkeit aber nicht immer die beste gewesen, meint Michelle Ryan, Vice President bei Juicy Couture. is Anzeige Mit der QR Shopping App von Paypal können Verbraucher überall einkaufen P aypal treibt den Einsatz seiner mobilen Lösung „QR Shopping“ voran. Gerade hat der Zahlungsanbieter die Version 2.0 der App veröffentlicht. Im Gegensatz zu anderen QR-Codes verlinkt die Lösung nicht nur auf Informationen im Internet, sondern ermöglicht den sofortigen Kaufabschluss, wenn sich der Nutzer bei seinem Paypal-Konto anmeldet. Der QR-Code kann etwa auf Werbeplakaten oder an Schaufenstern angebracht werden. Passanten können dann ein Produkt sofort kaufen, auch wenn das anbietende Geschäft gerade geschlossen hat. In Amsterdam nutzen 30 Läden der Einkaufsmeile De 9 StraatDas Terminal Smobsh (Smart Mobile Shopping) verkauft Mode neben dem Produkt abgebildeten QR-Code mit der PaypalApp, kann Farbe und Größe wählen und bezahlen. Einige Tage später erhält er die Ware nach Hause geliefert. In Österreich setzen einige Handelsunternehmen wie Adler, Mstore, Retalio oder Mpreis die QRShopping-Lösung bereits ein. Der Apple-Reseller Mstore hatte in Deutschland im April 2012 QR-Shopping als Pilotprojekt gestartet. Fünf Produkte samt QR-Code wurden auf einem Aufsteller im Laden beworPaypal hat die Version 2.0 der QR-Shopping-App mit ben. Das Projekt hat sich bewährt. Inzwischen hat Mstore Merkzettel und besserer Wahlmöglichkeit veröffentlicht eine interaktive Stele entwickelt, jes den Paypal-QR-Code im Schaufenster. die der Händler immer mit zu Messen Er verlinkt auf eine mobile Website, wo das oder Ausstellungen nimmt. Dort wird die Produkt „on the go“ bestellt werden kann. QR-Shopping-Lösung von den Besuchern Auch das österreichische Einkaufszent- sehr gut angenommen, erklärt Charlotte rum Kaufhaus Tyrol bietet Kunden ein Erdmann, die Unternehmenssprecherin innovatives Einkaufserlebnis. Sie können von Mstore. Der Händler könne nun Kunüber digitale Terminals namens Smobsh den überall dort Ware anbieten, wo das mit Touch-Display Produkte aus den Be- bislang nicht möglich war. „Das ist das reichen Mode, Sport, Wohnen und Spiel- erste Mal, dass wir Multichannel-Handel • waren kaufen. Dazu scannt der Kunde den ausführen können“, sagt sie. is TRENDS & STRATEGIEN 26. November 2012 Ablage in der Wolke D ie erste Geldspritze Ende 2011 über Crowdfunding eingeworben, nun für den Marktstart einen Millionenbetrag: Das Münchner Start-up Smarchive.de überzeugte nicht nur User, sondern auch T-Venture – die Beteiligungsgesellschaft der Deutschen Telekom –, die Vergleichsplattform Check24.de sowie diverse Business Angels von seiner Idee: Smarchive ist eine Online-Ablage im Internet, in der Nutzer alle Verträge, Rechnungen und Unterlagen speichern, um von überall darauf zugreifen zu können. Funktionen wie Erinnerungen an Rechnungen, Hinweise zu Kündigungsfristen oder Kostenkontrollen sollen Usern Smarchive: Finanziert von Nutzern und Investoren und ausgezeichnet als praktische Idee den Alltag erleichtern und dem Unternehmen Mehreinnahmen bescheren. „Persönliche Unterlagen im Web archivieren – da ist Skepsis angebracht“, so Steffen Reitz, einer der Gründer. „Aber wir sorgen mit unserer Technik für hohe Sicherheit der Daten und achten die Privatsphäre.“ Ein Jahr nach dem Launch beschäftigt das Start-up 20 Mitarbeiter, allerdings kommt nun auch Konkurrenz in die Gänge. Beim Wettbewerb Startup-Battle@Zollverein gewann Fileee mit einer ähnlichen Idee Startgeld. Mehr zu Smarchive: http://bit.ly/TNtrka. vs• Eine Plattform für Filme E in Milliardenmarkt will neu strukturiert werden: Rund drei Milliarden Euro geben die Deutschen im Jahr für Filmgenuss im Jahr aus – nicht inbegriffen sind in der Summe die Gebühren fürs Fernsehen und PayTV. Zunehmend werden die bewegten Bilder online abgerufen: Wie die Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender ziehen Videotheken und Kinofilme: Viel Potenzial für eine Video-on-Demand-Plattform -Portale Nutzer an. Nach Einschätzung der Beratung Arthur D. Litt- Wer sich in Deutschland an das Großprole fehlt jedoch eine zentrale Online-Video- jekt wagt, ist ungewiss: Vor Kurzem hat thek, die Fernsehinhalte, Filme und Videos das Kartellamt einer gemeinsamen Mediaauflistet: „Die Plattform könnte ähnlich thek von RTL und Pro7 Sat1 eine Absage funktionieren wie der US-Anbieter Com- erteilt. Neben Medienkonzernen könnten cast“, meint Michael Opitz, der bei Arthur Telefongesellschaften oder GeräteherstelD. Little den Bereich IT und Medien leitet. ler das Geschäft entdecken: „Besser als Auf der Website des Medienkonzerns fin- Alleingänge wäre es, wenn die diversen den User Serien, Filme und Dokus auch Player gemeinsam eine Plattform ins Levon anderen Konzernen zum Download. ben rufen“, meint Opitz. Das helfe Personal, Aufwand und Infrastruktur zu sparen. Schon schielen Konzerne wie Vivendi/ Video- und Filmplattformen Universal aus dem Ausland auf den deutschen Video-Markt: Sie müssten sich je• Clipfish.de: Video-Plattform RTL (Musik/ doch erst die Vermarktungsrechte für den TV/User Generated Content) deutschsprachigen Raum sichern: eine ge• Lovefilm.de: VoD Amazon (Film/TV) nauso langwierige wie teure Prozedur. Das • Maxdome.de: VoD Pro7 Sat1 (Film/TV) gibt den nationalen Interessenten noch • Myvideo.de: Plattform, Sevenone Intermeetwas Zeit. Aber sie müssten sich bald dia (Pro7) beteiligt (Musik/Film/TV) sammeln, um den Vorsprung zu nutzen. • Onlinefilm.org: Portal der Filmschaffenden Mehr Infos und die Studie zum Video• Videoload.de: VoD Dt. Telekom (Film/TV) • Markt: http://bit.ly/PZqwGQ. vs Govapps.de: Informationsportal, über 150 Apps von Kommunen, Ländern und der Bundesregierung dem Mängelmelder können User Schäden im öffentlichen Raum anzeigen. Govapps entstand beim FrauenhoferInstitut Fokus in Berlin: Entwickler können hier eigene Apps „mit Nutzen für die Allgemeinheit in Deutschland, seinen Kommunen und Ländern“ einstellen und über ihre Inhalte informieren. Neben den Inhalten müssen auch Datenschutzregeln und weitere Kriterien eingehalten werden. Mit einem Wettbewerb sucht die Bundesregierung zurzeit zudem die beste E-Government-App. Entwickler können sich dafür im Internet unter der Adresse http://www. egovernment-computing.de/wettbewerb be• werben. vs GOOGLE / FACTORY BERLIN Geld für Gründer und Ideen Der Suchkonzern Google beteiligt sich am Berliner Gründerzentrum Factory, das gerade in Berlin Mitte in einer ehemaligen Brauerei entsteht. Der Suchkonzern will in den nächsten drei Jahren drei Millionen Euro in neue Geschäftsideen aus Berlin investieren und außerdem Gründern mit Seminaren, Workshops und Mentoring-Programmen zur Seite stehen. Das 12.000 Quadratmeter große Gelände wird vom Immobilienhändler Simon Schäfer entwickelt, der Seed- und Angel-Investor JMES ist ebenfalls an Bord. Mit Soundcloud und Gidsy sind erste Start-ups bereits eingezogen. vs CAPSULE.FM Hören statt lesen An der Spracheingabe und -steuerung von Computern und Smartphones wird schon länger gebastelt. Capsule.fm dreht den Spieß nun um: Das Berliner Start-up entwickelt die Technologie, mit der E-Mails, Nachrichten aus Communitys sowie allgemeine Informationen nicht mehr gelesen werden müssen – sie können auch gehört werden. „Audio Space wird ein immer wichtigeres Thema“, meint Mitgründer Espen Systad. „Wir sehen uns als Content Player.“ Die Technik wird auch als White Label an Unternehmen vermarktet. vs FUNDSTERS.DE Crowdfunding für alle Das Auto wird zum Postfach Bundesregierung startet mit Govapps ein eigenes App-Portal er Staat liebt es mobil: Während des IT-Gipfels, der vor Kurzem in Essen stattfand, startete die Bundesregierung ihren App Store: Govapps.de listet nach Regionen und Themen geordnet mehr als 150 Apps auf, die von Kommunen, Ländern und der Regierung in Auftrag gegeben wurden oder die von privaten Anbietern stammen und einen praktischen Nutzen bieten. Verwiesen wird auch darauf, wo sich die Apps laden lassen. „Viele Stellen bieten Apps für iPhone, Android, Windows oder mobile WebAnwendungen an“, sagt Cornelia RogallGrothe, Beauftragte der Bundesregierung für Informationstechnologie. „Mit Govapps haben diese mobilen Angebote jetzt einen gemeinsamen Platz – sozusagen das Rathaus im mobilen Internet.“ Dort finden sich Apps wie der Alleenfinder, der schöne Straßen zeigt. Myhandicap nennt barriere freie Parkplätze und Restaurants, die Bundeswehr-App erläutert Dienstgrade und mit Hier finden Sie Nachrichten von jungen Firmen und Investoren In Deutschland fehlt eine Online-Plattform für Filme, Serien und Dokus Rathaus des mobilen Web D Internet World BUSINESS Foto: Fotolia / Deklofenak 24/12 S chnell und sicher Pakete ausliefern – an dieser Aufgabe tüfteln Logistiker, Händler und Gründer. In Belgien entwickelt Cardrops eine Technik, die das Auto zum Postfach macht. Ein Zusatzgerät meldet via Global Position System (GPS) den Standort eines Fahrzeugs sowie die Schlüsseldaten. Der Lieferdienst kann den Kofferraum so öffnen und darin Pakete deponieren. Wer online bestelle, wolle Zeit sparen, sagen Gründer Nick de Mey und Philippe De Ridder. Aber wer sein Paket bei der Post abholen müsse, verliert diesen Vor- In der Crowd oder unter Nutzern Geldgeber werben: Das ist ein Trend 2012. Mit Fundsters aus Meerbusch wagt sich nun noch eine Plattform in den Wettbewerb. Dank einer Lizenz der Finanzaufsicht Bafin sind Finanzierungen über 100.000 Euro möglich. Neben Anlagen in Firmen können Investoren für Ideen und soziale Projekte Geld stiften. vs TAPE.TV Schluss mit gratis Tape.tv arbeitet an einem Bezahlmodell. Der Anbieter von Musik-Video-Streaming will sich nicht für Inhalte, sondern für Services wie Videos in HD-Qualität oder Personalisierungsmöglichkeiten bezahlen lassen. Der Strategiewechsel wird notwendig durch das Aufkommen der Tablets: Darauf funktionieren die Werbeunterbrechungen von Musik-Videos nicht. vs REFINED INVESTMENT Schnelles Geld In den Kofferraum geliefert: Cardrops will Autos für die Zustellung von Gütern nutzen sprung. Zurzeit wird das System in Belgien und Deutschland in Zusammenarbeit mit Volkswagen und eBay getestet. Bleibt die Frage, ob Verbraucher ein Unternehmen jederzeit ihren Standort wissen lassen und • ihm Zugang zum Auto gewähren. vs In nicht einmal einer Stunde hat Refined Investment 100.000 Euro bei 136 privaten Investoren eingesammelt. So schaffte das Berliner Start-up die bisher kürzeste Finanzierungsrunde im Crowdfunding. Refined Investment bietet auf seiner Online-Plattform Privatanlegern Zugang zu professionellen und automatisierten Systemen für den Börsenhandel. vs 5 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS 6 26. November 2012 24/12 INTERNET-STRATEGIE: WINTERSPORTARTIKLER INDIGO Klasse statt Masse Für sein Premium-Image begrenzt Wintersportausrüster Indigo bewusst Fertigungszahlen, Werbung und Verkauf. Den Online Shop betreibt das Unternehmen in erster Linie als Schaufenster und für den Fachhandel M Weniger ist mehr und Image ist alles Klein, aber fein und vor allem berechenbar, heißt die Devise, die Gregor Baer und Thorsten Schwabe seit etwa zwölf Jahren mit wachsendem Erfolg verfolgen. Wo andere Marken und Hersteller sich stets weiteren Zielgruppen und zusätzlichen Vertriebskanälen öffnen, um mehr Marktanteile zu gewinnen, setzen die Skispezialisten aus München bewusst auf Knappheit und Beschränkung. Das hat Auswirkungen auf das gesamte Geschäft: auf die Fertigung, vor allem aber auf Verkauf, Werbung – und die Internet-Strategie. Indigo gibt es nur in kleinen Dosen. Dafür setzen die Gründer Grenzen, enge Grenzen: Die Marke verkauft pro Saison über Fachhandel und Internet gerade mal etwa 2.000 Paar Ski. Zum Vergleich: Völkl setzt im gleichen Zeitraum mehr als 400.000 Paar ab. Lediglich zehn Mitarbeiter entwickeln, produzieren und vermarkten in München die begehrten Wintersport- Lifestyle-Magazinen wie „Vogue“, „Wallpaper“ oder „Snow“ an. Seit Ende 2008 ist in der Homepage ein Shop integriert. Für die Technik im Hintergrund sind der Karlsruher Dienstleister Gaxsys und seine Tochter Gaxweb verantwortlich, das Design entstand wie alle Kataloge, Anzeigen und Fotos im eigenen Indigo-Studio. „Wir brauchten eine Bestellmöglichkeit im Internet“, erklärt Schwabe. „Und das GaxsysSystem ermöglichte uns die Zusammenarbeit mit dem Fachhandel.“ Online mit dem Handel vernetzt Indigo: Neben Ski und Snowboards verkaufen die Münchner Helme und Skibrillen Artikel. Diese werden inzwischen in 30 Ländern verkauft, besonders oft allerdings im deutschsprachigen Raum. Ist so überhaupt notwendiges Wachstum möglich? „Ja klar“, sagt Schwabe mit einem vielsagenden Lächeln und ohne näher auf Zahlen einzugehen: „Wir sind mit unserer Größe nicht unzufrieden. Aber wir müssen sehr vorsichtig sein. Für unser Image ist es wichtig, dass von unseren Produkten nicht zu viel in den Umlauf kommt.“ Das ist auch aus Kundensicht angebracht: Wer deutlich mehr als 3.000 Euro für ein Paar Ski oder mehr als 1.000 Euro für ein Board und damit ein Vielfaches des Gewöhnlichen ausgibt, will neben Qualität und Technik noch Exklusivität gewahrt wissen und am Lift keinen anderen mit vergleichbaren Brettern antreffen. Gleiches gilt für die Helme und Accessoires, mit denen Indigo in den letzten Jahren sein Sortiment erweiterte. „Bei einigen Produkten kooperieren wir mit Partnern und entwickeln mit ihnen das Angebot weiter. Das erfordert meist viel Aufwand, aber es lohnt sich und macht Spaß“, erzählt Für Freunde bauen sie Ski und Snowboards. Erste Kunden kommen auf Empfehlung. • Um 2000 entdecken die Ingenieure den widerstandsfähigen Bambus als Baumaterial für den • Ende der 1980er-Jahre entdecken die Freibur- ger Schüler Gregor Baer und Thorsten Schwabe Snowboards und versuchen, die Bretter, die es in Europa noch nicht gibt, für sich und Freunde aus Eschenholz selbst nachzubauen. „Die Boards hielten manchmal nur eine Abfahrt“, erzählt Schwabe grinsend. • Aus dem Hobby wird in den 1990er-Jahren ein Nebenverdienst – Baer studiert Versorgungstechnik und Schwabe Architektur in München. Gründer-Duo: Schon als Schüler bauen Gregor Baer (li.) und Thorsten Schwabe Ski Schwabe. So liefern Marker und Ertl-Renz Bindungen und Schuhe, für Bogner produziert Schwabe & Baer eine Skiserie. Mit Leder aus dem Allgäu werden Schlüsselringe mit den zwei Bögen gemacht. Seit dem Start hat Indigo in die Beziehungen zu Händlern investiert: Die technisch aufgerüsteten Ski sind erklärungsbedürftig, sie können zudem länger und besser gewartet werden. So veranstalten die Münchner regelmäßig Testfahrten, sie beraten intensiv zur Kosten-Nutzen-Argumentation rund um Technik und Preis, stellen Händlern auffälliges Bildmaterial für Kataloge und Webseiten zur Verfügung. Spätestens ab Februar können sich Sporthändler in einem geschlossenen Online-Bereich über die neuesten Pro dukte informieren: „Wir pflegen den persönlichen Kontakt zu unseren Händlern“, so Schwabe. „Sie müssen ja früh wissen, Webshop und Katalog: Indigo verzichtet auf viele Bilder und Detailabbildungen. Kunden kennen die Produkte Fotos: Indigo ünchen, Neuhausen, Blutenburgstraße: Eine stille Seitenstraße nahe der Innenstadt, wo Familien gerne wohnen, weil es hier kaum Verkehr gibt. Zwischen Schule, Läden, gemütlichen Kneipen und ansehnlichen Wohnhäusern haben Indigo und die Schwabe & Baer Entwicklungs GmbH ihren Platz gefunden. Hier entstehen auffällige Ski aus Holz, Snowboards mit schrillen Schlangenmustern und elegantem Tech-Design, beliebte Helme und futuristisch anmutende Skibrillen. Unter Wintersportlern hat die Marke Indigo einen besonderen Klang: Ski und Boards werden zu einem großen Teil in Handarbeit gefertigt. In München kommen außerdem feine Materialien wie Bambus, Edelstahl, Titanal und Carbon zum Einsatz. „Die Indigo-Ski- und Snowboard-Manufaktur verbindet handwerkliches Können und technische Perfektion“, beschreibt Thorsten Schwabe, einer von zwei Gründern, das Geschäft. „Damit die Qualität unserer Produkte dauerhaft auf höchstem Niveau bleibt, produzieren wir nur eine limitierte Zahl von Kollektionsteilen pro Saison.“ „Der Indigo-Kunde ist interessiert an Technik und Design, jünger und sportlich“, stellt Schwabe fest. Solche Konsumenten bewegen sich und kaufen gerne im Internet. Indigo spricht sie dennoch bevorzugt über Anzeigen und Artikel in was wir für den nächsten Winter liefern, um das Budget zu planen.“ Bis März kann geordert werden. Ab Mitte August wird geliefert. Anfang November startet der Verkauf, der begleitet wird von Print-Werbung und intensiver Öffentlichkeitsarbeit. Sicht. 2004 wird der Bogner BamSchneesport und präsentieren bus-Ski auf der Ispo präsentiert. erstmals ein Snowboard aus BamDas Münchner Unternehmen bus namens Indigo auf der Sportmesse Ispo. Dort g ewinnen sie baut einen eigenen Vertrieb für mit dem Brett den renommierten Indigo- und Bogner-Ski auf und Designpreis Brandnew Award. verkauft in Kleinserien SchneeDas Architektur- und Designbüro bretter. In den folgenden Jahren Schwabe & Baer Entwicklung erweitern die Gründer über Partentsteht, weitere Designpreise nerschaften ihr Warensortiment Schliff: Indigo steht folgen in den nächsten Jahren. um Bindungen, Skischuhe, Ski• Modehersteller und Skisportler für neue Technik helme, Skibrillen, Taschen und Willy Bogner wird auf das Duo Accessoires. • Das Münchner Unternehmen verkauft seine aufmerksam und gibt bei Schwabe & Baer eine eigene Ski-Serie in Auftrag: „Das war das Waren in 30 Ländern und kooperiert mit 300 Sprungbrett“, erklärt Schwabe aus heutiger Fachhändlern weltweit. 24/12 26. November 2012 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS Interview „Wir verkaufen nicht am Einzelhandel vorbei“ Ski und Helme präsentiert die Marke im Fachhandel oder auch bei Optikern Dann finden Kunden auch mehr Detailinformationen zu Skin und Boards auf der Website. „Jede Anzeige erhöht die Dynamik im Handel und auf der Website“, erläutert Schwabe das gut kalkulierte Saisongeschäft. Um Weihnachten herum sei man nicht mehr lieferfähig, ab Januar sei das Lager vollkommen leer. Dann sei es wieder an der Zeit, Neues zu gestalten und zu entwickeln. Der sichere Absatz begehrter, aber begrenzter Güter macht Indigo auch aus Händlersicht zur coolen Marke. Die Kooperation übers Internet steigert die Bereitschaft, mit den Münchnern zu verhandeln. Zum Online-Verkaufssystem wurden 300 Händler im deutschsprachigen Raum zugelassen, die ein festgelegtes Order volumen garantieren. Verbraucher, die bei Indigo ein Snowboard, einen Helm oder eine B rille bestellen, erhalten die Ware nicht aus München, sondern von dem Fachhändler, der am nächsten liegt und sie auf Lager hat. So kann das Unternehmen die eigene Lagerhaltung begrenzen und Kosten sparen, aber dennoch eine hohe Verfügbarkeit bieten sowie zuverlässige Lieferungen realisieren. „Wir brauchen den Handel und wollen ihn stärken“, sagt Schwabe, und: „Indigo hat den Bonus von Premiumprodukten, wir sind mit den Händlern so zusammen gewachsen, dass sie Kleinserien akzeptieren – nur so können wir gut kalkulieren.“ Auch wenn der Webshop nicht gerade mit Kundenfreundlichkeit punktet – die Produkte sind teilweise nur schwer zu sehen und nicht alle werden ausführlich beschrieben –, hält sich die Retourenquote in Grenzen. Auf „deutlich unter zehn Prozent“ fixiert sie Schwabe, wobei die günstigeren Mützen eher mal zurückgeschickt werden als die teureren Helme. Weil zudem nach Orders gefertigt wird, macht man sich bei Indigo auch keine Gedanken • Die Schwabe & Baer Entwicklungs GmbH eschäftigt 10 Mitarbeiter im Münchner Büro b sowie in der Produktion, die sich im Umkreis Münchens befindet. Umsatzzahlen werden nicht veröffentlicht. Pro Jahr werden etwa 2.000 Paar Ski in Kleinserie vermarktet. • Im Internet ist die Marke Indigo mit einer Website sowie mit einem Shop vertreten. Die Münchner verzichten bewusst auf Social Media, Mobile-Angebote und Online Marketing, um ihre Produktion und das Sortiment überschaubar zu halten. • Indigo kombiniert Online mit Print-Werbung in ausgewählten Zeitschriften. • Das Unternehmen entwirft alle Werbemateria- über Shopping Clubs und andere Aktionsverkäufe, bei denen normalerweise Restposten abgesetzt werden. Ski oder Boards mit kleinen Macken vermarktet der Handel gern unter guten Kunden zum Sonderpreis. Auch auf Online Marketing, Social Media oder Mobile können die Münchner verzichten. Bei Facebook sucht der Nutzer Indigo vergebens. Die Marke ist auch ohne Community-Empfehlungen und -Bewertungen bekannt und gesucht. Wer bei Google nach „edler Skin“ oder „Luxus-Ski“ sucht, stößt auf die Konkurrenz von Volant und Lacroix, die ebenfalls mit anspruchsvollen oder teuren Materialien hantieren. „Wir waren die Ersten, die den PremiumTrend in der Wintersport-Hardware besetzt haben“, so Schwabe. „Der Wettbewerb zeigt den Markt, bei zu viel Exotik und Einzigartigkeit bleibt man ja Außenseiter.“ Wachstum kritisch gesehen Was Wachstum angeht, bleiben die Gründer trotz der Beliebtheit von Indigo skeptisch. Wer Snowboards zu bauen versteht, kann sich an Surfbretter wagen. Erste Versuche hat es schon gegeben – mit akzeptabler Qualität. Doch der Plan wurde aufgegeben: „Es ist sehr angenehm, dass wir kein Sommergeschäft haben“, erläutert Schwabe und verweist auf die Berechenbarkeit der Firma. „Es ist alles gut überlegt, was wir machen. Das hat sich bewährt, wir sind immer nur kleine Schritte vorwärts gegangen.“ Bei zehn Mitarbeitern an zwei Standorten seien die Kommunikationswege kurz, effizient und persönlich. Mehr Angestellte, meinen die Unternehmer, erforderten mehr Organisation. Im nächsten Jahr steht daher lediglich der Umzug in ein neues und größeres Büro auf dem Plan. Und über anderes Wachstum wird noch • mal gründlich nachgedacht. SUSANNE VIESER lien selbst. Bei der Entwicklung des Shops unterstützt Gaxweb aus Karlsruhe, bei der Öffentlichkeitsarbeit Saint Elmo’s, München. • Internet: www.indigosnow.de Handarbeit: Snowboards und Ski werden teilweise von Hand gefertigt und geprüft Mehr als eine Homepage mit integriertem Shop bietet Indigo nicht, warum? Thorsten Schwabe: Das Internet ist extrem wichtig für Indigo. Die Homepage ist unsere Visitenkarte und Informationsplattform. Damit bauen wir Image auf, und hier finden Händler und Kunden alle Informationen zu den Indigo-Produkten. Wir registrieren eine erstaunlich hohe Frequenz an Besuchern. Ja, mehr als einen Shop und eine Homepage haben wir nicht zu bieten. Das ist eine bewusste Entscheidung. Wir wollen kein Online-Portal für Ski und Helme werden und mit dem Shop keine Konkurrenz zum Fachhandel aufbauen. Wir brauchen und pflegen unsere Händler und müssen aufpassen, dass wir nicht zu viel Ware in Umlauf bringen. Der Shop ist schön gemacht, aber schlecht, was Produktbeschreibung und Bilder angeht: Schwarze Taschen auf schwarzem Hintergrund – viel zu erkennen ist nicht. Schwabe: Sicher wär’s schöner und kundenfreundlicher, wenn wir die Produkte in mehr Ansichten und Perspektiven abbilden würden. Der Shop steht aber strategisch eher im Hintergrund, er ist Back-up für Kunden und Händler, wir wollen keine Internet-Marke werden und halten daher den Online-Anteil am Umsatz bewusst überschaubar. Wo liegt der zurzeit? Schwabe: Bei etwa fünf Prozent. Besonders häufig werden bei uns Helme und Accessoires gekauft. Unsere Ski und Snowboards sind erklärungsbedürftig und werden daher eher seltener bestellt. Wir kommen von der Technik, achten auf beste Qualität und Materialien und agieren im Premiumbereich. Ob ein Ski oder ein Snowboard gefällt und passt, ist online schwer zu beurteilen. Kunden müssen testen können, zumal IndigoSki ihren Preis haben. Ein Auto will man ja auch einmal gefahren haben, bevor man sich für den Kauf entscheidet. Wie binden Sie den Fachhandel ein? Schwabe: Wir arbeiten seit vier Jahren mit dem Dienstleister Gaxsys zusammen. Über dessen Plattform verkaufen wir nicht am Fachhandel vorbei, sondern beziehen ihn als Partner ins Online-Geschäft ein. Bestellt ein Kunde online, wird der Auftrag im System eingestellt. Der nächstliegende Händler, der die Ware auf Lager hat, kann darauf zugreifen und ihn erledigen. Wir lassen die Ware – Skier, Boards, Accessoires und Helme – abholen und transportieren diese auf unsere Kosten zum Kunden. So bieten wir die Sicherheit, dass die Ware ankommt. Das Gaxsys-Verkaufssystem erhöht die Verfügbarkeit, wir verkaufen ja in Kleinserien, die schnell ausverkauft sind. Weiterer Vorteil ist: Die Transportwege bleiben überschaubar und effizient. Wie werben Sie im Internet für sich? Schwabe: Sehr selten, wir setzen stattdessen auf Print, also auf hochwertige Thorsten Schwabe ist Mitgründer von Indigo. Er studierte Architektur, arbeitete auch in der Werbung • www.indigosnow.de Ski-, Mode- und Lifestyle-Magazine und arbeiten intensiv redaktionell. Wir bieten außergewöhnliche Produkte, die immer im Mittelpunkt stehen, außerdem das Design und die Technologie. Darüber wird gerne berichtet. Wenn möglich integrieren wir einen sogenannten Gaxcode. Wer ihn auf www. gaxcode.com eingibt, landet beim gewünschten Produkt im Shop, kann dort sofort bestellen oder findet einen Händler in seiner Nähe. Jede Anzeige, jede Nachricht führt also zu einer hohen Dynamik auf der Website. Die Bestellungen kommen meist aus Gegenden, in denen es keine Indigo-Handelspartner gibt. Sind Mobile oder Social Media ein hema für die Ansprache von Kunden? T Schwabe: Wir sind nicht auf Social-Media-Plattformen vertreten. Wenn überhaupt wollen wir Social Media mit Anspruch verbinden. Das aber erfordert Aufwand. Um die drei, vier wichtigen Plattformen zu bespielen, müssten wir eine Vollzeitstelle einrichten. Das ist gerade kein Thema. Für eine Firma unserer Größe sind ziemlich viele Waren in Umlauf, wir müssen beim Wachstum also vorsichtig sein. Unser fokussierter Markt ist hochempfindlich. Wir verzichten in dieser Phase also bewusst auf eine Social-Media-Präsenz. Wir sind mit unserer Größe nicht unglücklich. Wie sieht es bei einer Marke wie Indigo mit Retouren aus, verkaufen Sie auch Restposten, etwa über Shopping Clubs? Schwabe: Indigo ist keine Luxusmarke, wir sind eine Premiummarke. Wir verkaufen beste Qualität zu einem entsprechenden Preis. Unser Geschäft läuft saisonal, kurz vor Weihnachten sind wir meist ausverkauft, spätestens ab Januar sind wir nicht mehr lieferfähig und kümmern uns voll um die neue Kollektion und neue Produkte. Wir haben keine große Überproduktion, wenn möglich produzieren wir eher ein Teil weniger als verkauft wurde. Deshalb gibt es kaum Restposten. Die Retourenquote liegt bei unter zehn Prozent. Mützen werden öfter zurückgeschickt als Brillen oder Helme, die wir in zwei Größen und mit einem guten System zum Verstellen anbieten. Legen Sie eigentlich selbst noch Hand an bei Ski und Snowboards? Schwabe: Ja, klar. Wir sind als Geschäftsführer eng an der Entwicklung neuer Modelle beteiligt und pendeln daher oft zwischen Büro und Produktion. Generell sind bei uns die Aufgaben nicht streng in Positionen und Bereiche eingeteilt. Jeder kann bei uns an fast jedem Rad schrauben. Wir arbeiten wie ein eingespieltes Formel-1-Team, jeder reagiert schnell auf die nächsten Anforderungen. 7 8 Internet World BUSINESS TRENDS & STRATEGIEN 26. November 2012 24/12 TRENDS IN DER MARKTFORSCHUNG Befragen im Moment der Wahrheit Feedback in Echtzeit: Smartphones und Tablets entwickeln sich zu Umfrage-Tools am Point of Sale Ä Foto: iStockphoto / Neustockimages kommen jedoch mit sehr klaren Vorstellungen“, bemerkt Smaluhn. Wie zu Beginn der Internet-Marktforschung vor rund zehn Jahren ist die mobile Marktforschung für alle Beteiligten heutzutage noch ein Lernprozess: für die Marktforscher, für die Kunden und für die Befragungsteilnehmer. Nicht nur die permanente Verfügbarkeit von mobilen Geräten ist ein Vorteil, sondern auch die vielen Funktionen der Geräte. So können mit der Kamera Bilder aufgenommen sowie Videos oder Audiodateien in die Befragung integriert werden. Mobile Befragungen eignen sich gut für Feedback-Zwecke, betont Jan Schötteln dreier, Geschäftsführer bei Cluetec in Karlsruhe. Cluetec bietet die Software Mquest an, eine Befragungs- und Erhebungs-Software für die mobile Markt- und Meinungsforschung. Ein neues Produkt, Reisende oder Pendler können mit mobilen Umfragen gut erreicht werden. Vorteil: Das Smartdas Cluetec zur „Research & Results“ vorgestellt hat, ist „Mquest Direct Response“. phone ist immer dabei und der Teilnehmer bestimmt selbst, wann ein guter Zeitpunkt ist Es ermöglicht Unternehmen, Kunden bei schungsunternehmen Research Now. Das gung rund um diese Aktion zu starten“, er- Veranstaltungen oder am Point of Sale Unternehmen hatte zur Messe eine kon- läutert Haney. Dieses Echtzeit-Feedback spontan zu befragen. Als Beispiel nennt krete Anwendung der mobilen Marktfor- habe den Vorteil, dass die Wahrnehmung Schöttelndreier die Befragung von Hotelschung vorgestellt. „Harvesting the Mo- des Ereignisses frisch sei und nicht ver- gästen, die gerade angekommen sind. Ist ment of Truth“ hieß der Vortrag, der be- zerrt, wenn beispielsweise erst im Nachhi- im Zimmer alles zu ihrer Zufriedenheit? schrieb, wie Amerikaner für eine Studie nein ein E-Mail geöffnet wird, die zu einer Benötigen sie noch etwas, zum Beispiel ihre Essgewohnheiten über den Tag hinzusätzliche Kleiderbüweg mit dem Smartphone aufzeichneten. gel? Wenn dieses FeedSolche Aufzeichnungen nennt die Branche back gleich an der Re„Tagebuch-Studien“. Mobile Geräte sind zeption ausgewertet gut dafür geeignet, weil sie immer mitgewird, kann das Hotel nommen werden. sofort reagieren. Auch in der Gastronomie Befragung dann, wenn es zählt könnten mit QR-Codes Der Moment der Wahrheit („Moment of versehene Tischaufsteltruth“) ist ein häufig genanntes Stichwort ler den Gästen die Ge bei der mobilen Marktforschung. Gemeint legenheit geben, direkist die Befragung genau in dem Moment, tes Feedback zu liein dem jemand eine Entscheidung trifft fern. Das Management oder eine Aktion durchführt. Dies eröffnet könnte reagieren, wenn Unternehmen neue Möglichkeiten, Menein Gast unzufrieden schen zu befragen, wenn es ist, sozusagen als Vor„darauf ankommt“: nämlich Cluetec hat das Produkt „Mquest Direct Response“ speziell für beugungsmaßnahme beim Einkauf oder in ande- Feedback-Umfragen entwickelt gegen negative Einträge ren Kontaktsituationen mit auf BewertungsplattKunden – theoretisch zumin- Umfrage führt. Als dritten Typ nennt Ha- formen. Für Cluetec ist das neue Produkt dest, denn ob sich die Kun- ney „In-store Insights“ (Einsichten direkt ein strategischer Schritt, weil es die Techden darauf einlassen werden, im Geschäft). Käufer könnten mittels ei- nologie Mquest für neue Einsatzzwecke • ist noch offen. nes QR-Codes am Regal zu einer Befra- öffnet, erklärt Schöttelndreier. is Haney von Toluna unter- gung geführt werden, um herauszufinden, scheidet drei Arten von mo- warum sie sich für dieses oder jenes ProEinsatzmöglichkeiten für bilen Befragungen: Umfra- dukt entscheiden. Auch in diesem Fall ist gen, die zu einem bestimm- der zeitliche Abstand zwischen Erfahrung mobile Umfragen ten Zeitpunkt, zu einem be- und Erhebung gering, die Befragung erBefragungen mithilfe des Smartphones stimmten Ereignis oder an ei- folgt dank des mobilen Geräts noch in der durchzuführen, kann für bestimmte Erhenem bestimmten Ort durch- Situation selbst. bungen von Vorteil sein. Hier sind einige geführt werden und genau Smaluhn von Research Now beobachtet, Beispiele dafür: dann an die jeweilige Ziel- dass mobile Befragungen oft Teil von hyb• Erhebungen zur Nutzung von mobilen Mit Research Now Mobile können 6,5 Millionen Panel- gruppe herangetragen wer- riden Studien sind. Hybrid bedeutet, dass Geräten Mitglieder per Smartphone und Tablet befragt werden den („Demographic Push“). mehrere Befragungswege für eine Studie • „Tagebuch-Studien“, zum Beispiel bei Zweitens: Die oben bereits benutzt werden, zum Beispiel Mobile und Medikamenten-Einnahme ring. In diesem Jahr hingegen verzeichne- erwähnten Tagebuch-Studien, die auch dann eine vertiefende Internet-Befragung • Ortsbezogene Umfragen, zum Beispiel für ten wir mit einem ähnlichen Thema gro- über mehrere Wellen erfolgen können: der Probanden. Doch: „Mobile MarktforFeedback im Hotel oder in Restaurants ßes Interesse. Das zeigt, dass die Firmen Eine Befragung wird in dem Moment aus- schung ist noch ein zartes Pflänzchen. Der • „Moment of Truth“-Umfragen jetzt über Möglichkeiten nachdenken, wie gelöst, in dem der Teilnehmer etwas Be- Anteil der Nachfragen, die sich auf Mobile • Befragung spezieller Zielgruppen, zum sie ihre Kunden mobil befragen können“, stimmtes macht wie einkaufen oder essen. beziehen, liegt im einstelligen ProzentbeBeispiel Reisende oder Jugendliche berichtet Marc Smaluhn, der Managing „Dann kann die Person einen kurzen reich gemessen an allen Nachfragen. Die • Umfrage unter Kunden im Handel Director Central Europe beim Marktfor- Code per SMS versenden, um die Befra- Kunden, die mehr dazu wissen wollen, hnlich wie im digitalen Marketing ruft auch die Marktforschungsbranche jedes Jahr zum „mobilen Jahr“ aus, beobachten Experten. Inzwischen gibt es jedoch deutliche Anzeichen dafür, dass die mobile Marktforschung keine theoretische Vorstellung mehr ist, sondern in den Alltag Einzug hält – wenn auch nur langsam. Bei der mobilen Marktforschung werden tragbare Geräte wie Smartphones oder Tablets als Umfrageinstrumente eingesetzt. Die Befragung läuft entweder über Apps oder im mobilen Browser ab. Aufgerufen wird sie über einen Link oder einen QR-Code. Die Idee, mobile Geräte als Befragungsinstrument zu verwenden, gibt es schon seit einigen Jahren, doch die technischen Voraussetzungen waren bislang eingeschränkt. Erst jetzt mit der gestiegenen Verbreitung von Smartphones und Datenflatrates kommen mobile Umfragen auch richtig in die Gänge. Carol Haney, Vice President Marketing beim Marktforscher Toluna, nimmt eine Veränderung wahr, wie Menschen bei Befragungen mitmachen. Zehn Prozent der Panel-Teilnehmer von Toluna in Nordamerika nutzen heute ihr mobiles Gerät, um einen Fragebogen auszufüllen. In der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen beträgt der Anteil sogar 18 Prozent, berichtet sie. Ein Vorteil von Mobile sei, dass Menschen an der Befragung teilnehmen können, wo und wann es ihnen passt, erklärt Haney. „Der Übergang zu Mobile ist unvermeidlich, ob dies die Marktforscher beabsich tigen oder nicht“, ist sie überzeugt. Einige Unternehmen beziehungsweise Technologiedienstleister stellten „Mobile“ in den Fokus ihres Auftritts während der Marktforschungsmesse „Research & Results“ Ende Oktober in München. „Wir waren im vergangenen Jahr mit einem Mobile-Thema auf der Research & Results, damals war das Interesse noch ge- TRENDS & STRATEGIEN 9 JETZT Dating für die Wirtschaft GRATIS VORBESTELLEN: Fianc.me bringt Unternehmen und Investoren diskret zusammen I nvestoren übers Internet finden: Mit diesem Service haben sich 2012 diverse Crowdfunding-Dienste etabliert. Fianc.me, ein Spin-off der Universität Würzburg, definiert die Aufgabe neu. Die Gründer Artur Schlaht und Matthias Neugebauer führen Firmen Geldgeber zu – diskret wie ein Dating-Dienst. „Unternehmer wollen bei der Suche nach Kapital nicht gleich Details zu ihrer wirtschaftlichen Lage veröffentlichen“, sagt Schlaht. „Fiance.me vereinfacht die Suche, garantiert Diskretion und bietet Informationsaustausch.“ Mittelständische Firmen und Unternehmen mit hohem Kapitalbedarf wollen vermeiden, dass Konkurrenten wie bei den Crowdfunding-Börsen Einsicht in Kennzahlen nehmen. Wie die Investoren auch legen sie bei Fianc.me ein Profil an. Die Datenbank bringt danach potenzielle Partner zusammen. „Die Firmen entscheiden, • Gründung: Oktober 2011 • Geschäft: Vermittlung zwischen Firmen und Investoren, Einnahmemodell offen • Mitarbeiter: 2 • Finanziert: Exist- und Anschlussförderung • Internet: www.fianc.me Fianc.me: Firmen treffen auf Investoren wie beim Dating wie es nach dem Erstkontakt weitergeht“, erklärt Schlaht. „Sie können Vertraulichkeit vereinbaren, Kontaktdaten austauschen oder Informationen hochladen.“ Das Interesse an Fianc.me ist bewiesen: Zunächst suchten die Gründer bevorzugt unter Mittelständlern Kunden, nun können sich auch Gründer mit Kapitalbedarf eintragen. 1.200 Unternehmen und 400 Investoren sind registriert und empfehlen die Plattform auch weiter. Noch ist Fianc.me kostenlos, doch die Gründer tüfteln an Einnahmemodellen: „Wir wollen erst kritische Masse aufbauen, dann sehen wir weiter“, sagt Schlaht. 2.000 Investoren und 15.000 Unternehmen, lauten die Vorgaben. Erst im nächsten Jahr laufen die Exist- und ihre Anschlussförderung aus, dann benötigt Fianc.me Kapital sowie Umsatz. vs • Ihre neue DomainEndung im Web! Neugebauer vermarktet den Dienst Schlaht sucht nach Preismodell Schutz für kleine Surfer Maxgate bietet ein System, das Web-Adressen und -Inhalte sortiert I nternet Provider bieten sie an, auch T elefongesellschaften: Kindersicherungen fürs Surfen im Web. Die Krux ist aber, dass Mädchen und Jungen sie oft knacken. „Maxgate ist Kinderschutz in der Cloud – unabhängig von Geräten und altersgerecht“, wirbt Christoph Berger, Mitgründer des Kölner Start-ups Maxgate. Mit Freunden und seinem Bruder gründete er 1999 Intergenia, den Anbieter von ServerHosting. Im Januar 2012 startete Maxgate. „Am Produkt arbeiten wir schon seit mehreren Jahren“, erzählt Berger. Das Unternehmen sucht gerade 200 Familien für den Praxistest, ab Frühjahr 2013 soll der Verkauf starten: Eltern bekommen eine Box, die zwischen Computer und • Gründung: Januar 2012 • eschäft: Kinderschutz im Internet durch G ein Gerät plus Cloud-Services • Mitarbeiter: 10 plus Freie • Finanziert: Gründer und Betreiber (Bellaxa) • Internet: www.maxgate.de Maxgate.de: Kinderschutz im Internet aus der Cloud, abhängig von Alter und für mehrere Geräte In Kürze verfügbar – Web-Adressen mit neuen Endungen! Router gesteckt wird und eine separate Web-Verbindung aufbaut. So screent, filtert und blockiert Maxgate Internet-Verbindungen, die von einem registrierten Kind aufgebaut werden: ob am PC oder von mobilen Geräten im WLAN. „Maxgate blockiert bedenkliche Web-Adressen und -Inhalte, und wir achten auch darauf, was Kinder online preisgeben“, erklärt Berger. Wird etwa die Handynummer eingetippt, gibt’s eine Warnung. Bei der Auswahl von Inhalten und Sites halfen Pädagogen mit. Außer für die Box sollen Eltern Monatsgebühren zahlen: „Die Basisvariante wird unter fünf Euro liegen“, so Berger. Interesse ist da – von Eltern und auch von potenziel• len Kooperationspartnern. vs Berger kooperiert mit Pädagogen Das Web wird vielfältiger: Neben den bekannten Endungen wie .de und .com gibt es ab 2013 zahlreiche neue Adressendungen – z. B. .earth, .news, .shop, .sport, .web, .bayern, .berlin, .koeln und viele mehr. Jetzt vorbestellen – kostenlos und unverbindlich! www.united-domains.de Jan Osthues kümmert sich um die Finanzen MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS NEW MEDIA AWARD 2013 Die Einreichungsfrist läuft Auch im nächsten Jahr werden wieder die kreativsten Digitalkampagnen des Jahres mit dem New Media Award 2013 ausgezeichnet. Werbe-, Digital- und Kommunikationsagenturen sowie werbungtreibende Unternehmen und Institutionen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz können ihre Kampagnen bis zum 14. Januar 2013 einreichen. Die Teilnahme über die Internet-Seite www.newmediaaward.de ist kostenlos. Ausgezeichnet wird in den Kategorien „Digital Campaigns“, „Integrated Campaigns“, „Digital Craft“, „Efficient Communication“ und „Young Lions“. Die Preisverleihung wird wie schon in diesem Jahr in Hamburg stattfinden, der endgültige Termin steht jedoch noch nicht fest. sg MY TV LINK Video meets Social Network My TV Link erweitert sein Angebot und startet eine neue Rubrik, die auf SocialMedia-Empfehlungen basiert. Das OnlineVideo-Verzeichnis stellt Zuschauern unter dem Namen „Youtube Gold“ ab sofort die beliebtesten Youtube-Videos der Facebook My TV Link zeigt die beliebtesten Youtube-Clips der Facebook-Freunde Community zur Verfügung. Konkret können die Zuschauer im Bereich „Freunde“ die Videos sehen, die ihnen von ihren Facebook-Freunden empfohlen wurden. Der Bereich sei ausschließlich privat einzusehen und soll nicht öffentlich sichtbar sein. Außerdem können alle registrierten Nutzer nun auch ihre Benutzeroberfläche farblich individuell einstellen. sg YOC MEDIA Animierte Werbeformate Yoc Media bringt mit dem Cube Ad und dem Rotation Banner gleich zwei neue Formate heraus. Beide Werbemittel sind durchgehend animiert – damit will es der Berliner Vermarkter Kunden ermöglichen, auch komplexe Werbegeschichten aus mehreren Perspektiven zu zeigen. Darüber hinaus sollen sich die Formate durch besonders flexible Einsatzfelder auszeichnen: Der Yoc Cube Ad eigne sich beispielsweise für verkaufsstarke Industrien wie Mode, Beauty, Automotive, Unterhaltungselektronik oder auch die Lebensmittelbranche. Die neuen Werbemittel erscheinen auf den mobilen Webseiten für iPhones mit dem Betriebssystem iOS sowie für AndroidSmartphones. sg 26. November 2012 24/12 Mobile bleibt hoch im Kurs Immer mehr Menschen nutzen ihre Mobiltelefone zum Surfen – das zeigt der BVDW S echs von zehn Bundesbürgern und damit rund 42 Millionen Menschen besitzen Internetfähige Mobiltelefone. Es ist also kein Wunder, dass immer mehr Bundesbürger auch über ihr Smartphone surfen. Das belegt eine Untersuchung des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW). Als Grundlage für die Angaben dient die repräsentative Befragung des IAB Europe unter mehr als tausend Personen über 16 Jahre. Das Smartphone ist das liebste Spielzeug der Deutschen Foto: iStock / Franckreporter 10 Männer dominieren noch In der deutschen Bevölkerung sind die modernen Endgeräte vor allem bei Männern beliebt, doch auch immer mehr Frauen schätzen Internet-fähige Mobiltelefone und Smartphones zur Kommunikation. Bei der Nutzung nach der Altersverteilung liegen die jüngeren Jahrgänge der 16- bis 24-Jährigen vorne, gefolgt von den 35- bis 44-Jährigen. Dabei geben bereits 13,7 Millionen Deutsche (19 Prozent der Bundesbürger) an, mindestens jede Woche diese Endgeräte für den Zugang zum Mobile Internet zu verwenden. Damit hat sich die wöchentliche Internet-Nutzung über das Mobiltelefon innerhalb der letzten zwei Jahre mit einem Zuwachs in Höhe von 117 Prozent mehr als verdoppelt. Für Oliver von Wersch, Leiter der Unit Mobile Advertising (MAC) der Fachgruppe Mobile im BVDW, ist Mobile in Deutsch- land zweifellos einer der relevanten Medienkanäle. Er prognostiziert: „Sowohl qualitativ hochwertige Inhalte als auch ein fache und günstige mobile Datentarife helfen, dass die Menschen das Mobile Internet noch stärker nutzen werden. Durch Smartphone-Besitzer in Deutschland und der EU Beliebte Smartphone-Marken sind Samsung, Apple und Nokia DE 44 %44 % 3% Smartphone gesamt EU 9% 9% 8% Blackberry Apple iPhone Prognose 2012 Anzeige 49 % 2% 0% 0% Sehr gut wicklung erwarten elf Prozent (Vorjahr zehn Prozent), von „schlechten“ gesamtwirtschaftlichen Aussichten gehen sechs Prozent aus (Vorjahr zehn Prozent). Auch die Werbeausgaben sollen weiterhin auf hohem Niveau bleiben. Der Anteil derjenigen, die ihr Budget erhöhen wollen, hat sich gegenüber 2012 leicht von 30 auf 31 Prozent erhöht, deutlich gestiegen von 26 auf 36 Prozent ist der Anteil der Firmen, die 2013 genauso viel wie in diesem Jahr für Werbung ausgeben wollen. sg • Prognose 2013 83 % 77 % 46 % 10 % 11 % Gut 2% Befriedigend 10 % 6 % Schlecht 0% 3% 0% Sehr schlecht 83 Prozent der Befragten geben bei den wirtschaftlichen Aussichten für 2013 „befriedigend“ an © INTERNET WORLD Business 24/12 6% 4% 7% 8% HTC Nokia Quelle: BVDW / OVK in Kooperation mit IAB Europe; DE: n = 1.007, EU: n = 22.918; Stand: November 2012 Aussichten für die gesamtwirtschaftliche Lage 2013 Prognose 2011 Samsung © INTERNET WORLD Business 24/12 Laut einer OWM-Umfrage bleiben die Werbeausgaben auf hohem Niveau rotz Eurokrise: Die werbenden Unternehmen in Deutschland erwarten 2013 eine leicht positive konjunkturelle Entwicklung. Das ist das Ergebnis der aktuellen Umfrage der Organisation Werbungtreibende im Markenverband (OWM). Demnach schätzen 83 Prozent der befragten Unternehmen die wirtschaftlichen Aussichten für 2013 als immerhin „befriedigend“ ein – eine deutlich optimistischere Einstellung als noch im Vorjahr, als der Anteil bei 77 Prozent lag. Eine „gute“ Ent- 13 % 10 % In Deutschland und der EU verfügen 44 Prozent der Internet-Nutzer über ein Smartphone, ganz vorne liegt in Deutschland Samsung (13 Prozent) vor Apple (neun Prozent) und Nokia (sieben Prozent). Gute Werbeaussichten T die steigende Akzeptanz in der Bevölkerung wird das Medium Mobile auch als Werbekanal weiterhin eine steigende Bedeutung erfahren und somit auch eine nach- Oliver von Wersch haltige Wirkung auf die setzt auf Mobile Wertschöpfungskette entfalten“, erklärt von Wersch. Auch das Tablet wird gerne zum Surfen genutzt: Mehr als jeder zehnte Deutsche (8,2 Millionen Bundesbürger) gehen über iPads und Co. ins Mobile Internet. Hier liegen die Altersklassen der 16- bis 24-Jährigen und 35- bis 44-Jährigen vorn. sg • Quelle: OWM; Stand: 2012 Startschuss für Oncama A uf einer einheitlichen Plattform den Bedarf an Online-Marketing-Maßnahmen kompakt zusammenzufassen – das ist das Ziel des neuen Marktplatzes Oncama („Online Campaign Market“). Das Start-up will Webmastern, Agenturen und Unternehmen dabei helfen, ihre Aufträge gegliedert nach Themenbereichen wie SEO, SEA, Social Media und E-MailMarketing auszuschreiben. Über neue Angebotseingänge, Ausschreibungen und anschließende Zusagen oder Ablehnungen werden die Beteiligten in ihren Accounts sowie per E-Mail informiert. Die Grundidee zu Oncama erklärt Rene Mangold, Gründer und Geschäftsführer der Plattform: „In den letzten Jahren haben immer mehr Menschen ihren Traumpartner über Dating-Portale im Internet gefunden. Etwas Vergleichbares wollten wir nun auch für den Werbebereich schaffen – Nachfrage und Angebot im Online Marketing sollen zentral zusammengeführt werden, um so neue Partnerschaften und die Umsetzung von Werbemaßnahmen zu ermöglichen. Aktuell können sowohl Auftraggeber als auch Anbieter die Plattform komplett kostenlos nutzen.“ sg • 24/12 MARKETING & WERBUNG 26. November 2012 Internet World BUSINESS 11 Mit angezogener Bremse Eine Untersuchung von Unruly beleuchtet Automobilmarketing im Social Web E s sind turbulente Zeiten für die Autoindustrie. Im Wettbewerb der Hersteller um Marktanteile ist der Druck höher denn je, den Return on Investment (ROI), den Marketingaktivitäten bringen sollen, unter Beweis zu stellen. Umso wichtiger ist es für Auto-Marketers daher, ihren Online Video Content als „Social Videos“ über soziale Netzwerke viral zu verbreiten. Der Vorteil dieser geteilten Clips, der Shares: Während Video Views leicht eingekauft werden könnten, beruhen Shares auf freiwilliger Empfehlung, was sich positiv auf die Werbewirkung auswirkt. Marketers müssen Vollgas geben Wie die Anteile der Video-Inhalte von Automobilmarken tatsächlich im Social Web verteilt sind, hat Unruly, Plattform für Social Video Advertising, im Report „Noch immer im ersten Gang“ anhand der „Shareability“ untersucht. Für die Studie hat Unruly 12.867 gebrandete Online Videos von Autobauern zwischen Juni 2011 bis Juli 2012 erfasst – die aufwendigen Analyseergebnisse liegen erst jetzt vor. Demnach schwimmen Auto-Marketer zwar im Wesentlichen auf der Social- Video-Welle mit, treiben sie aber nicht voran. Das Teilen von Videos mit Autowerbung auf sozialen Plattformen wie Facebook macht nur ein Fünftel der Wachstumsrate des gesamten Werbemarkts aus: Zwischen März und Juni 2012 sind die Shares der 50 Spots von Auto herstellern mit der größten Resonanz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 122 Prozent auf etwa 1.150.000 gestiegen, die 50 branchenübergreifend am besten per- Die Marktanteile der Automobilhersteller bei Video Shares von Juli 2011 bis Juni 2012 25,7 % Die restlichen 13,1 Prozent entfallen auf andere, hier nicht genannte Automarken 21,6 % 15,3 % 10,5 % 5,7 % Volkswagen Kia Chevrolet Nissan Honda 4,1 % 4,0 % Fiat BMW Vier Automobilhersteller sind für knapp drei Viertel (73,1 Prozent) aller Video Shares verantwortlich © INTERNET WORLD Business 24/12 Mit einem besonderen TV-Spot läutet der Händler die Weihnachtszeit ein reude bereiten ist das schönste Geschenk: Unter dem Motto hat Otto den Startschuss für seine diesjährige Weihnachtskampagne gegeben. Der OnlineHändler testet damit zum ersten Mal die Begleitung eines TV-Spots mit „Second Screen“Anwendungen. formenden Social Videos verzeichneten dagegen einen satten Zuwachs von 535 Prozent auf 185.564.935 Shares. Auffällig ist außerdem, dass nur vier Autohersteller den Content für fast drei Viertel (73,1 Prozent) der Video Shares in- Die Autoindustrie im sozialen Netz Otto testet Second Screen F VW führt aktuell das Rennen bei den Automarken im Social Video Advertising an erklärt, habe das Hamburger Unternehmen die neuen Werbemöglichkeiten von Second Screen genutzt, um eine Brücke zwischen klassischem TV und den Online-Kanälen zu schlagen. „Wir stellen uns damit auf das veränderte Mediennutzungsverhalten unserer Kunden ein und aktiHin zum Zweitgerät vieren passive ZuDie Fernsehkampagne schauer zur Aus besteht aus mehreren einandersetzung mit Kurzgeschichten, in deder Marke Otto“, betont nen Otto diverse weihKlein-Bölting. nachtliche Momente Auch Uz Kretzvon den Vorbereitunschmar, Geschäftsfühgen bis zum eigentlirer von Couchfunk, chen Fest thematisiert. Ein Countdown zeigt die verbleibende zeigt sich von der KoDer Clou: Der 25- Zeit bis zum nächsten Otto-Spot an operation begeistert: sekündige Spot wird „Die Verknüpfung von per Second-Screen-Technik begleitet. Das TV-Werbung mit dem Second Screen ist heißt, Zuschauer können mit Smart für den Social-TV-Markt in Deutschland phones oder Tablets über die App des ein gewaltiger Schritt nach vorne. So lässt Kooperationspartners und Social-TV-An- sich Werbung aus dem TV heraus verlänbieters Couchfunk einen Countdown ver- gern. Durch die Einbeziehung der Zufolgen, der die verbleibende Zeit bis zur schauer erzielt diese neue Werbeform eine nächsten Otto-TV-Werbung anzeigt. Zeit- deutlich bessere Werbewirkung als hergleich zur Ausstrahlung können sie dazu kömmliche Werbeformate. Das ist eine an einem Gewinnspiel teilnehmen und die Chance für Unternehmen, TV-Sender im Spot präsentierten Produkte gewinnen. und Social-TV-Anbieter wie Couchfunk.“ Wie Ralf Klein-Bölting, Direktor StrateVerantwortlich für die Kreation ist die • gie, Marketing und Werbung bei Otto, Hamburger Agentur Kolle Rebbe. sg Quelle: Unruly; Stand: 2012 s Taylor lia / Charle Foto: Foto nerhalb der Branche liefern: VW ist hier der absolute Platzhirsch – 25,7 Prozent aller Auto-Video-Inhalte kommen aus Wolfsburg –, es folgen Kia mit 21,6 Prozent, Chevrolet mit 15,3 Prozent und Nissan mit 10,5 Prozent. Aus dem „Luxussegment“ ist der Siebtplatzierte BMW mit vier Prozent die Marke, die führend im Social Web unterwegs ist. Das bedeutet im Umkehrschluss: Mit nur vier großen Marktdominierenden ist die Chance für die übrigen Teilnehmer, mit Social Video Advertising Erfolge zu erzielen, sehr hoch. „Wir sind überzeugt, dass Social Video Marketingverantwortlichen im Automobilbereich einen einzigartigen Medienkanal bietet, um ihre Kunden zu erreichen. Social Video schafft Markenbindung, bringt mehr Kunden in die Autohäuser und steigert den Umsatz“, erklärt Olaf Kroll, Geschäftsführer von Unruly in • Deutschland. sg MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS Neue Such-Allianz? Wie zum Jahresende die Suchmaschinen-Performance optimiert werden kann N ur noch ein Monat, dann ist Weihnachten. Für tief greifende Maßnahmen am Webshop oder in der Logistik kette ist es jetzt zu spät, nicht jedoch für Feinjustierungen bei der Suchmaschinenwerbung, meint Marcel Pirlich, Gründer und Geschäftsführer des Bid-Management-Dienstleisters Adspert. Hier sind sechs Tipps, wie Shop-Betreiber ihre Adwords-Kampagnen noch kurz vor Ultimo optimieren können: Alles um Meine-tui.de 1. Keywords und Texte anpassen Das im August gelaunchte Informations portal Meine-tui.de steht im Mittelpunkt der erweiterten Zusammenarbeit zwischen dem E-Mail-Marketing-Anbieter Optivo und dem Tourismuskonzern Tui. Nach der Buchung im Reisebüro können die TuiKunden alle Informationen zu ihrer ge Ohne etwas weihnachtlichen Zauber, davon ist Pirlich überzeugt, läuft vor Heiligabend auch auf Google nichts. Deshalb rät er dazu, Anzeigentexte und Keywords saisonal zu überarbeiten und um typische Weihnachtsbegriffe zu ergänzen. Solche Kampagnen müssen allerdings unbedingt zeitlich begrenzt werden. 2. Google Remarketing nutzen buchten Reise auf www.meine-tui.de perso nalisiert einsehen. Der kostenlose und indi vidualisierte Service informiert beispiels weise über den Flug und Highlights in der Nähe des Urlaubsorts. Darüber hinaus ist das neue Service-Portal für gezielte CrossSelling-Angebote ausgelegt. So können Kunden vor Reiseantritt auf „meine Tui“ bequem von zu Hause aus einen Miet wagen buchen. fk SILVERPOP Behavioral Marketing Als „Paradigmenwechsel“ bezeichnet der Marketingdienstleister Silverpop den Re launch seiner Software-Plattform Engage. Sie soll Offline-Daten – etwa aus Waren wirtschaftssystemen und Kundenbin dungsprogrammen – mit Online-Daten, etwa Location Based Services, Review- und Rating-Seiten oder Social-Media-Plattfor men zusammenführen. Damit entstünden komplexe Verhaltensprofile über einzelne Kunden. Diese seien nicht statisch, sondern entwickeln sich mit den laufend eingehen den Verhaltensdaten kontinuierlich weiter. Daraus soll sich etwa erkennen lassen, in welcher Filiale ein Kunde gewohnheits mäßig einkauft, welche Produkte er dort zu welchem Zeitpunkt erwirbt, welche Medien er nutzt und mit wem er welche Inhalte auf welchen Social-Media-Plattfor men teilt. Diese Informationen können dann in Direktmarketing-Maßnahmen ein fließen, verspricht der Anbieter. fk Anzeige Retargeting heißt bei Google Remarketing. Die Funktion ist vergleichbar: Google bietet Besuchern des Shops gezielt Anzeigen mit den bereits angesehenen Artikeln an und ermuntert sie so, ihren begonnenen Kauf fortzusetzen. Allerdings rät Pirlich dazu, dieses Mittel sparsam einzusetzen. Zu viel Remarketing könne den Kunden belästigen und verärgern. 3. Budgetgrenzen überprüfen Der 26. November 2013 ist Cyber Monday, der Startschuss für die Jahresendrallye. Um die heiße Phase des Weihnachts geschäfts optimal auszunutzen, sollte man die Budgetgrenzen seiner Adwords-Kampagnen überprüfen und gegebenenfalls nach oben anpassen. Sonst könnte es passieren, dass mitten in der Hochverkaufs- phase die Kampagne mangels Masse aussetzt – und die Verkäufe gleich mit. Jetzt geht‘s los: Der Weihnachtsendspurt hat begonnen 4. Banner und Mobile Ads Pirlich plädiert dafür, in der Weihnachtszeit auch Banner sowie Mobile Ads einzusetzen: „Durch visuelle Call-to- Actions werden Interessenten dazu bewegt, sich näher mit den Produkten auseinanderzusetzen.“ Der Aufwand darf allerdings nicht unterschätzt werden, denn zu den Werbemitteln gehören auch passende Landing Pages, die saisonal angepasst werden sollten. Electriceye OPTIVO 24/12 Xmas-Tipps für Adwords FACEBOOK UND YAHOO Die von der britischen Tageszeitung „The Telegraph“ in Umlauf gebrachte Vermu tung, dass Facebook und Yahoo gemein sam an einer eigenen Suchmaschine ar beiten, um Google anzugreifen, schlug vor wenigen Tagen hohe Wellen. Doch inzwischen mehren sich unter Branchen beobachtern die Zweifel, dass die Pläne tatsächlich ernst gemeint sind. Yahoo be findet sich nach wie vor in einer Suchpart nerschaft mit Microsoft, in der Microsoft Bing die Suchtechnik für Yahoo stellt. Ein vorzeitiges Ende dieser Zusammenarbeit ist nach Einschätzung von Experten un wahrscheinlich. skr 26. November 2012 Foto: Fotolia / 12 5. Tools nutzen Dass ein Bid-Management-Spezialist den Einsatz von entsprechenden Automatisierungs-Tools zur Kampagnensteuerung favorisiert, verwundert kaum. Pirlich hat allerdings ein schlagendes Argument auf seiner Seite: Wenn man die üblichen Anpassungsarbeiten der Kampagne einem Bid-Management-Tool überlässt, bleiben Ressourcen frei für Aufgaben, die mehr Kreativität erfordern. Allerdings: Auch das leistungsfähigste Bid-Management-System benötigt Einarbeitungszeit. Deshalb sollten es sich Händler, die bislang kein komplexes Kampagnensteuerungs-Tool eingesetzt haben, überlegen, ob sie damit wirklich mitten im Weihnachtsgeschäft anfangen wollen. 6. Die Zeit nach Weihnachten Das Weihnachtsgeschäft endet nicht an Heiligabend. In den Tagen danach gilt es, Retouren schnell abzuwickeln und die Kunden anzusprechen, für die Geld oder ein Geschenkgutschein auf dem Gabentisch lag. Auch jetzt, so Pirlich, lohnt der Blick auf Budgets und Keywords, damit die Kampagnen weiter performen. fk • An Nutzung mitverdienen Neues Tool für die Verprovisionierung von In-App-Umsätzen D ie Vermarktung von SmartphoneApps steckt noch in den Kinderschuhen. Viele Anbieter setzen primär darauf, dass die App vor allem im iTunes App Store und in Android Play gut gefunden wird. Bei Performance-Netzwerken, die Website-Betreiber dafür bezahlen, dass sie für den Download einer App Werbung machen, ist immerhin schon eine Provi sionierung eines Downloads möglich. Einen Schritt weiter geht der Performance-Spezialist Tradedoubler mit einem Tracking Tool, das nicht nur den Download der App registriert, sondern auch die Umsätze erfasst, die der Nutzer damit e rzeugt. Dadurch werden umsatzabhängige Lifetime-Provisionierungen mögProvision bei Buchung: Hotel buchungs-App Very Last Room lich, wie sie heute bereits bei DSL- und Handyverträgen anzutreffen sind. Als erster Tradedoubler-Kunde nutzt das Hotelbuchungsportal Verylastroom.com die neuen Funktionen. Das Unternehmen bietet eine App an, die Kunden direkte Hotelbuchungen mit bis zu 70 Prozent günstigeren Tarifen als über Internet-Ka• näle ermöglicht. fk Nachbrenner für Produkt-Ads A nfang 2013 will Google auch in Deutschland die Product Listing Ads (PLA) kostenpflichtig machen. Die Verkaufsangebote, die Google bisher im organischen Ranking präsentiert, werden dann ähnlich wie Adwords behandelt. Automatisierung steigert Ertrag Der britische Marketingsoftware-Spezialist Kenshoo bietet seinen Kunden bereits ein Modul zum automatisierten Schalten von PLAs an. Erste Erfahrungen wurden nach Unternehmensangaben im angelsächsischen Raum getätigt, wo PLAs schon kostenpflichtig sind. Demnach sollen Online-Händler, die ihre Kampagnen von Kenshoo optimieren ließen, durchschnittlich einen 46 Prozent höheren Ertrag aus • Werbeausgaben erzielt haben. fk KEINE VERTRAGSLAUFZEIT KEIN BEREITSTELLUNGSPREIS VOLLE KOSTENKONTROLLE 1&1 NOTEBOOK-FLAT Z T E N D- 9, 99 €/Monat* Und alle, die sich für einen Laufzeitvertrag entscheiden, erhalten ein Startguthaben von bis zu 150,– €!* 1 Sofort starten: NACHT OVERNIGHTLIEFERUNG In Ruhe ausprobieren: 1 MONAT TESTEN Defekt? Morgen neu bei Ihnen: 1 TAG AUSTAUSCH VOR ORT www.1und1.de 0 26 02 / 96 96 * 1&1 Notebook-Flat für 9,99 €/Monat. Ab einem Datenvolumen von 1 GB steht eine Bandbreite mit max. 64 kBit/s zur Verfügung. Bereitstellungspreis von sonst 29,90 € entfällt. Keine Mindestvertragslaufzeit. Alternativ: Zusätzliches Startguthaben von 50,– € bei einer Mindestvertragslaufzeit von 24 Monaten. Startguthaben zur Verrechnung mit den monatlichen Grundgebühren ab dem 4. Monat. DE110090100091_280x381+5_xx_46L.indd 1 10.10.12 11:32 14 Internet World BUSINESS MARKETING & WERBUNG 26. November 2012 24/12 WINDOWS 8 ADS IN APPS Revolution der Kacheln Auf den ersten Blick ist es einfach nur ein neues Betriebssystem. Doch mit Windows 8 rüttelt Microsoft an etablierten Werbekonzepten und überträgt das Prinzip der In-App-Werbung erstmals auf alle Plattformen U nderstatement gehört in der Regel nicht zu den hervorstechenden Eigenschaften von Microsoft. So wurde der Launch von Windows 8 rund um den Erdball mit viel Brimborium und reichlich Werbegeldern zelebriert. Die kleine Revolution innerhalb der Werbelandschaft, die mit der neuen Version einhergeht, verkündet der IT-Konzern hingegen vergleichsweise leise. Die Kacheloptik von Windows 8 findet sich auf allen Microsoft-Produkten: PC, Laptop, Tablet, Windows Phone 8, Xbox, Bing und Skype. Doch der Umbau der Oberfläche geht über die reine Optik hinaus. Kampagnen finden eingebettet als Display oder Video Zugang in die neue App-basierte Benutzeroberfläche von Windows 8 und sind auf diese Weise endgeräteübergreifend auf allen Plattformen präsent, die Werbekunden als für ihre Kampagne geeignet auswählen. Windows Ads in Apps nennt Microsoft das. „Mit Prominente Platzierung: Nissan wirbt mit einem „Tap to Video“ unter anderem auf der Bing-Wetter-App unter Windows 98. Ein Klick öffnet das Werbe-Video mit dem schnellsten Mann der Welt „Die Möglichkeit, direkt im Betriebssystem werblich aktiv zu werden, finden wir als Agentur durchaus reizvoll.“ Als Hürde für eine erfolgreiche Etablierung der Ads in Apps sieht Hofmann den Nutzer selbst: „Das Kacheldesign von Windows 8 macht es natürlich sehr leicht, Werbung in gleichem Look zu integrieren. Herausforderung wird aber sein, sowohl die Botschaft der Werbekunden als auch die User Experience von Windows 8 unter einen Hut zu bringen.“ Das neue Betriebssystem erfordert von langjährigen Verwendern in der Tat Flexibilität. Es soll vereinen, was bislang noch niemand vereint hat: ein Betriebssystem für Tablets und Desktop. Die Anforderungen könnContent oder Werbung? Die Werbung für den 20th-Century-Foxten dabei unterschiedFilm „Life of Pi“ fügt sich nahtlos in die Windows-8-Oberfläche ein licher nicht sein: Auf dem neuen Betriebssystem haben wir der einen Seite Touchscreen, auf der andenicht nur Windows neu erfunden, son- ren Maus und Tastatur. Hier unpräzise Findern auch die Möglichkeiten der platt- ger, dort pixelgenaue Eingabegeräte. „Alles hängt davon ab, ob Windows 8 formübergreifenden Werbung ganz neu definiert“, ist Markus Frank, Director sich bei den Usern durchsetzt“, ist Oliver Advertising & Online bei der Microsoft Roth überzeugt. Für Markus Frank ist das keine Frage: „Ganz allgemein beobachten Deutschland GmbH, überzeugt. wir, dass die User sich mehr und mehr von Werbung über alle Kanäle Dass das keine Marketing-Plattitüden sind, lassen erste Einschätzungen von Mediaplanern vermuten. Oliver Roth, Geschäftsführer von Pilot München und Stuttgart, sieht das neue App- basierte Werbeangebot positiv: „Es ist das allererste Mal, dass exakt die gleichen Inhalte sowohl auf dem PC, dem Tablet als auch dem Mobiltelefon ausgespielt werden. Unternehmen können also ihre Werbung innerhalb identischer Umgebungen gleichzeitig auf allen Kanälen aussteuern.“ Roth lobt außerdem die „außergewöhnlich tiefe inhaltliche Inte gration von Werbung innerhalb der Apps.“ Jens Hofmann, Head of Digital bei Media plus, zeigt sich gleichfalls aufgeschlossen: „Direkt im Betriebssystem werblich aktiv zu werden, finden wir als Agentur reizvoll.“ JENS HOFMANN Head of Digital Mediaplus einer Browser-basierten Nutzung hin zu Apps bewegen“ (siehe Interview). Allein in den ersten drei Tagen nach dem Launch habe man weltweit vier Millionen Versionen von Windows 8 abgesetzt. 1,4 Milliarden Exemplare will Microsoft nach Aussagen von Brancheninsidern innerhalb der nächsten 18 Monate verkaufen. Gelingt das, wären das 1,4 Milliarden Konsumenten, für die das Unternehmen mit detaillierten Nutzer-Profilen aufwarten könnte. „Unter dieser Voraus setzung hätte man eine exakte Werbeaussteuerung in einer nie dagewesenen Reichweite sowie Tiefe“, unterstreicht Roth. Jens Hofmann bleibt skeptisch: „Selbst Marktführerschaft und hohe Penetration des Betriebssystems sind kein Garant dafür, dass die Nutzer in hohem Maße auch die Apps nutzen und damit die Werbung sehen.“ Attraktive Apps steigern Reichweite Um die Kostenbarriere niedrig zu halten, und die Bruttoreichweite sehr schnell zu steigern, lockt Microsoft bis zum 31. Januar 2013 mit speziellen Einführungspreisen. Vereinbarungen mit zahlreichen internationalen Publishern sollen darüber hinaus dafür sorgen, dass das Angebot an WindowsApps im gleichfalls neu gegründeten Windows 8 Store rasant wächst. Auch hierzulande hat Microsoft bereits zahlreiche Marketingkooperationen geschlossen. Unter anderem sind Pro Sieben, die „FTD“, „Der Spiegel“ und auch die Telekom mit eigenen Windows 8 Apps im Store präsent. „Die Publisher, die mit uns zusammenarbeiten, können selbst entscheiden, ob sie eine kostenpflichtige oder eine rein werbefinanzierte App produzieren möchten“, erläutert Markus Frank. Den Kooperationspartnern stellen die Unterschleißheimer zudem frei, ihre Werbung selbst oder über Microsoft zu verkaufen. Im letzteren Fall bekommt Microsoft Advertising 30 Prozent der Erlöse. „Wir haben neben zahlreichen kleineren bereits 50 Top-Apps in der Vermarktung“, sagt Markus Frank – unter anderem die der Telekom. Auch die Werbung in der FTD-App wird in der Anlaufphase von Microsoft Advertising vermarktet, mittelfristig aber zu hundert Prozent von Gruner + Jahr. Der Hamburger Vermarkter-Konkurrent zeigt sich durchaus beeindruckt vom Coup der Unterschleißheimer: Microsofts Idee mithilfe von Responsive Design ein plattformübergreifendes Erscheinungsbild von Inhalten auf dem PC, dem Tablet und dem Smartphone zu schaffen, sei „richtungsweisend“, urteilt Oliver von Wersch, Geschäftsführer von G+J Electronic Media Sales. „Der Cross-PlattformAnsatz von Windows 8 zeigt, wohin sich die Zukunft der digitalen Präsentation von Inhalten – und damit auch von Werbung – entwickeln wird.“ Wie diese Ads in Apps jetzt schon aussehen können, demonstrieren 20th Century Fox und Nissan als erste Kunden unter anderem auch in Deutschland. Der japanische Autohersteller Nissan wirbt in den News und Travel Apps von Bing. Mit einem „Tap to Video“ ist 20th Century Fox „Alles hängt davon ab, ob sich Windows 8 bei den Usern durchsetzt.“ OLIVER ROTH Geschäftsführer Pilot München und Stuttgart in den Video- und Musik-Apps von Xbox zu sehen. Der Filmverleiher trommelt mit einem Trailer für „Life of Pi“, die Roman adaption von „Schiffbruch mit Tiger“, die im Dezember 2012 in die deutschen Kinos kommt. Mit 25 globalen Markenartiklern hat Microsoft zudem bereits Vereinbarungen geschlossen. Die Unternehmen schalten in den nächsten Monaten Kampagnen sowohl in den Microsoft-eigenen als auch in den Apps der Publisher. Das Interesse der Werbekunden sei sehr groß, so Frank. Und das, obwohl einige der aktuell angebotenen Werbeformate laut MediaplusPlaner Hofmann keinen etablierten Standards entsprächen und außerdem von den USA vorgegeben würden. Er räumt jedoch ein: „Microsoft bietet hier aktiv Unterstützung an.“ Zudem heißt eine konsistente Oberfläche (noch) nicht, dass ein Werbemittel auf allen Plattformen passt. Muss es aber laut Jens Hofmann auch gar nicht: „Eine gute Kreation trägt auch dem Nutzungskontext – mobil oder stationär, auf dem First oder auf dem Second Screen – Rechnung: Wir zeigen ja auch keine Pla• katwerbung im Fernsehen.“ vg 24/12 MARKETING & WERBUNG 26. November 2012 Internet World BUSINESS 15 Interview „Massive Umwälzung“ Mit Windows Ads in Apps entwickeln Sie Frank: Bei unseren eigenen Anwendungen ein Gegenmodell zur Browser-basierten sind wir Exklusivvermarkter. Wir kaufen Werbung. Welches Potenzial hat das? den Content ein und vermarkten die Markus Frank: Windows 8 wird den AdverApps, die Werbeerlöse gehören dann zu tising-Markt massiv umwälzen. Wir be- 100 Prozent Microsoft. Die Publisher, die obachten, dass die User sich mehr und werbefinanzierte Apps über den Winmehr von einer Browser-badows Store vertreiben, haben sierten Nutzung hin zu Apps hingegen die Wahl. Sie können bewegen. Die Anwender werihre Werbung selbst vermarkden zunehmend auf Touchten oder durch uns. Im letzteren optimierten Oberflächen arFall bekommt Microsoft Adverbeiten. Daraus ergeben sich für tising 30 Prozent der Erlöse. Werber völlig neue kreative Möglichkeiten, weil man die Wie viele Publisher lassen sich Werbung nicht mehr nur auf bereits durch MSA vermarkten? die Bedienung von Maus und Frank: Wir haben momentan 50 Markus Frank, Tastatur ausrichten muss. Top-Apps in der Vermarktung, Director Advertising daneben vermarkten wir zahlDas heißt, die klassische Brow- & Online, Microsoft reiche Apps aus dem Longtailser-basierte Werbung wird nach basierten Bereich. Wir sind mit und nach sterben? diesen Vereinbarungen – gerade einmal Frank: Nein, damit würden wir uns ja zwei Wochen nach Start – sehr zufrieden. selbst kannibalisieren. Tatsächlich werden Mit wachsender Zahl unserer Partner aber in absehbarer Zeit zwei Drittel der steigt täglich der Traffic. 50 Prozent des Internet-Nutzung per App erfolgen, also Traffics erzielen wir momentan schon müssen wir uns auch mit der Werbung mit Third Party Apps. Dieser Anteil wird rechtzeitig darauf einstellen. sukzessive steigen. Wie sieht das Geschäftsmodell zur Vermarktung der Apps aus? Wie groß ist das Interesse der Werbungtreibenden an den Ads in Apps? Über alle Kanäle: Die Windows-Kacheloptik zieht sich konsistent über alle Endgeräte Frank: Das Interesse der Werbekunden ist sehr groß. Nissan und 20th Century Fox sind hierzulande schon mit eigenen Kampagnen präsent, Samsung startet in den nächsten Tagen, auch eine Ford-Kam pagne ist schon geplant. Global sind derzeit 25 Topmarken mit Kampagnen live. Windows 8 soll Werbung vereinfachen. Heißt das, Advertiser benötigen nur noch ein Werbemittel für alle Plattformen? Frank: Ganz so weit sind wir noch nicht, allerdings übernehmen wir auch jetzt schon den gesamten Anpassungsaufwand für den Kunden. Mittelfristig ist unser Ziel, dass wir die Werbung auf allen Systemen mit Windows 8 über einen gemeinsamen Adserver ausspielen und aussteuern. Unser USP besteht aber bereits darin, dass wir die Nutzer über ihren Microsoft-Account zweifelsfrei identifizieren können. Wir können also ganz genau sehen, welche Werbung auf welchen Plattformen jeder User wahrgenommen hat und können das entsprechend aussteuern. Das alles natürlich anonymisiert unter Beachtung des Datenschutzes. Bislang lief das Geschäft mit Windows Phone vergleichsweise verhalten. Werden die Windows-8-Umgebung und die daraus resultierenden Apps das Thema pushen? Frank: Wir sind überzeugt, dass wir den Marktanteil deutlich steigern können mit der steigenden Zahl der Apps, die eigens für Windows 8 produziert werden und dann natürlich auch auf dem Windows Phone 8 nutzbar sind. Windows 8 Ads in Apps funktionieren Browser-unabhängig. Ist das die App- basierte Antwort auf „Do not Track“? Frank: Wir machen uns dabei in der Tat frei von jeglicher Diskussion zu unerwünschter Werbung. Denn auch hier übertragen wir dem Nutzer die Hoheit, ob er Werbung sehen will. Er selbst entscheidet, ob er sich Apps installieren und ansehen will, die Werbung enthält. INTERVIEW: VERA GÜNTHER Hochverfügbarkeits-Shopserver Hochverfügbarkeitssysteme von internet24.de garantieren, dass Online-Anwendungen rund um die Uhr erreichbar sind. Fällt das aktive Serversystem aus, springt automatisch ein zweiter, permanent aktualisiert mitlaufender Server ein, um alle Aufgaben zu übernehmen. Ergänzt wird diese Leistungsfähigkeit durch die redundante Internetanbindung mit 99,99 % Verfügbarkeit, die mehrfach abgesicherte, USV-gestützte Stromversorgung, gespiegelte Festplatten, den Hardware-Austausch in 4 Stunden und das 24/7 Monitoring mit Reset-Service. Informieren Sie sich bei Ihrem persönlichen Ansprechpartner über beeindruckend individuelle Webserver-Qualität. internet24 GmbH | Bayrische Straße 18 | 01069 Dresden Telefon +49 (0)3 51 / 211 20 40 info@internet24.de MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS 16 26. November 2012 24/12 SERIE SOCIAL MEDIA MARKETING (TEIL 1) Platzhirsch mit Werbepotenzial Marketing auf Facebook ist nicht länger nur „Nice to have“. Eine Milliarde Nutzer weltweit und vielfältige Werbemöglichkeiten überzeugen immer mehr Unternehmen von den Vorteilen des Social-Media-Giganten W Serie: Social Media Marketing In Social Networks erreichen Werbungtreibende ihre Zielgruppen in immer größerem Ausmaß. Hier ist es vor allem Facebook mit seiner mehr als eine Milliarde Nutzer weltweit, das Marketern vielfältige Werbemöglichkeiten bietet. Ein Marketing-Engagement lohnt sich aber auch in anderen Netzwerken. • Folge 1: Facebook – Platzhirsch mit Werbepotenzial Ausgabe 24/2012 • Folge 2: Viralität trifft Suchverhalten: Richtig werben auf Twitter & Google+ Ausgabe 25/2012 • Folge 3: Pinterest war erst der Anfang: Neue Plattformen, neues Marketing Foto : Fo Ausgabe 26/2012 toli a/ Th om as Be th ge er hat’s erfunden? – Ri-co-la!“ Mit dem bekannten Soundlogo – dem 1993 erstmals vertonten Ricola-Ruf – lässt der Kräuterzuckerhersteller momentan auf Facebook die Profilbilder tanzen. Auf der Facebook Page der Schweizer können User ihren eigenen Ricola-Song kreieren. Dazu greift die Werbe-Applikation auf die bei Facebook hinterlegten Profileigenschaften des Users zu und generiert daraus ein Lied, das mit einer Animation unterlegt wird. Wer bei seinen Musikinteressen beispielsweise Rockbands angegeben hat, kann mit einem rockigen 80er-Jahre-Auftritt rechnen. Das Profilbild des Nutzers mutiert dabei zum tanzenden Hauptakteur, die Facebook-Freunde werden zum Background-Chor. Die Kampagne „Life is a Hit!“ entstand unter der Federführung der Münchner Agentur Webguerillas und setzt vor allem auf Entertainment und das damit verbundene virale Potenzial. „Sounds, Animationen und Profilbilder werden künftig viel häufiger für Werbekampagnen genutzt werden“, glaubt Webguerillas-Chef David Eicher. Auch wenn Social Media Marketing seiner Ansicht nach erst am Anfang steht: Immer mehr Unternehmen erkennen das Werbepotenzial des Social Web. Facebook als das größte Netzwerk mit mehr als einer Milliarde Nutzer weltweit ist meist der Ausgangspunkt dafür. len jedoch anspruchsvoll. Es gilt, relevante Themen für die Zielgruppe zu finden, die zum Diskutieren und Mitmachen anregen. Nutzer, die den „Gefällt mir“-Button klicken, werden zu Fans, bekommen die Posts des gelikten Unternehmens in Die Page als Basis ihrem Newsfeed angezeigt. „Eine UnterDas Fundament bilden stets die sogenann- nehmensseite oder eine Ortsseite sind die ten Unternehmensseiten. Auf solchen Voraussetzung für effizientes Facebook Facebook-Seiten können sich Firmen prä- Marketing“, erklärt Thomas Hutter, Gesentieren, ihrer Fangemeinde zuhören, schäftsführer des Schweizer BeratungsDiskussionen anregen, Neuigkeiten ver- dienstleisters Hutter Consult. Bei einem künden, Produkte promoten oder Ge- Facebook Ort werden die geografischen winnspiele veranstalten. Sie einzurichten Informationen hinterlegt. Nutzer können ist zwar kostenlos, sie mit Inhalten zu fül- an den hinterlegten Orten einchecken. „Wenn Facebook-Nutzer sehen, in welche Läden ihre Freunde gehen, bringt das zusätzliche Laufkundschaft ins stationäre Geschäft“, so Hutter. Facebook Orte ist daher vor allem für stationäre und regionale Anbieter sinnvoll, die so ihren Offline-Umsatz ankurbeln möchten. Eine Unternehmens-Page wiederum ist auch für große Marken ein wichtiges Instrument. Auf seinen Unternehmensseiten kann der Anbieter mit seinen Interessenten auf Augenhöhe interagieren – und hat als Page-Inhaber zudem Zugriff auf sämt liche kostenpflichtigen Werbemöglichkeiten auf der Plattform. Die buchbaren Werbeanzeigen lassen sich dabei Your Life is a Hit: Facebook-Nutzer bekommen einen eigenen, prinzipiell in Marketplaces Ads und Premium Ads auf ihre Profileigenschaften zugeschnittenen Ricola-Song Alle bereits erschienenen Folgen können Sie unter www.internetworld.de/webcode Webcode 1224016 herunterladen u nterscheiden. Wer- verschiedenster Altersgruppen oder werbungtreibende können dende Mütter können als Zielgruppe ausMarketplaces Ads über eine gewählt werden. Mobile Nutzer lassen sich Selbstbuchungsplattform schalten, die außerdem nicht nur nach SmartphoneVersteigerung der Werbeplätze erfolgt Betriebssystem selektieren, sondern zuähnlich dem Google-Adwords-Prinzip. sätzlich nach Endgerät. Neben diesen Standard Ads sind auch Mit ihnen lassen sich verschiedenste Marketingziele erreichen. So können gesponserte Meldungen möglich, soge Werbungtreibende die eigenen Facebook- nannte Story Ads. Während bei den StanSeiten, Internet- und Facebook-URLs, dard Ads das Unternehmen als Absender Veranstaltungen, Orte, Domains und der Botschaft klar erkennbar ist – beiApplikationen bewerben. Für jedes Ziel spielsweise durch Logo oder Werbetext – bietet Facebook eigene Werbeanzeigen. steht bei den Story Ads ein Freund des BeWer Traffic auf seine herkömmliche trachters im Mittelpunkt. Hat ein Nutzer Homepage oder eine Landing Page im In- mit einer Seite, Anwendung oder Veranternet bringen möchte, schaltet zum Bei- staltung interagiert, werden auch dessen spiel eine Facebook-Anzeige, die eine Freunde darüber informiert. Werbekunden bezahlen dafür, dass diese URL bewirbt. Neben Headline Aktivität als gesponserte Melund kleinem Foto bietet sie dung angezeigt und besonders Platz für eine Kurzbeschreihervorgehoben wird. bung. Um innerhalb des Facebook-Universums Seiten zu Premium Ad per TKP bewerben, gibt es sogar zwei Premium Ads sind BusinessMöglichkeiten: Entweder man Account-Kunden vorbehalschaltet „Gefällt mir“-Anzeiten. In der Regel sind dies gen, bei denen Nutzer beim Klick zum Fan der beworbeAgenturen oder große Werbenen Seite werden, oder der kunden mit einem MonatsSeiteninhaber bewirbt einzelne David Eicher, budget jenseits der 10.000 Inhalte seiner Page. Euro. Der Vorteil der PremiGeschäftsführer Die große Stärke von Face- Webguerillas um Ads: Sie werden promibook ist jedoch das Targeting. nenter platziert und sind großNach Wohnort, Geschlecht, Alter, Bezie- formatiger. Auch garantiert Facebook für hungsstatus, Arbeitsplatz und Ausbildung Premium Ads die Reichweite, abgerechnet und auch anhand von Interessen können wird nach Tausend-Kontakt-Preis. „Wer Werbungtreibende ihre Zielgruppe aus- einen großen Werbedruck aufbauen wählen. Regional ist dies bei großen Städ- möchte, bucht Premium Ads“, rät Hutter. ten sogar bis auf Stadtteilebene möglich. Zwar seien die Premiumanzeigen teurer Beispielsweise lassen sich alle Facebook- als die Standardwerbemittel, sie würden Nutzer in München-Sendling ansprechen, sich dem Experten zufolge unterm Strich die älter als 18 Jahre sind und sich für allerdings wegen der garantierten ReichDaniela Katzenberger interessieren. Aber weite, ihrer prominenten Platzierung und auch Frischvermählte, Eltern von Kindern des Formats rechnen. 24/12 MARKETING & WERBUNG 26. November 2012 Das wichtigste Werbeinstrument auf Facebook sind jedoch die Inhalte. Regelmäßig, aber maßvoll und gleichsam interessant zu posten, das gilt als hohe Kunst. Die entsprechenden Posts sehen die Fans einer Seite in ihren Meldungen. Der Newsfeed der U ser unterscheidet dabei „Hauptmeldungen“ und „neueste Meldungen“. Doch welche Informationen bei den Hauptmeldungen eingeblendet werden, das bestimmt Facebook. Mit seinem „Edge Rank“ genannten Algorithmus werden diese Posts gefiltert, um dem Nutzer möglichst nur relevante Informationen anzuzeigen. Die Krux dabei: Wenn Nutzer nicht mit einem Unternehmen interagieren, interpretiert die Technologie diese Nutzer als nicht r elevant. So kommt es, dass die Posts von Firmen längst nicht für alle Fans sichtbar sind. Eine Alternative ist, flankierend Reichweite mit bezahlter Werbung aufzubauen. Mit den Sponsored Posts hat Facebook erst kürzlich eine neue Werbeform gelauncht, die genau diesen Bedarf abdecken soll. Ist die Statusmeldung erstellt, kann der Nutzer auf „hervorheben“ klicken und sein Budget festlegen. Für den Empfänger unterscheidet sich die Nachricht im Newsfeed durch einen kleinen Hinweis von einer klassischen Meldung. 85.000 Nutzer sammeln mit: In der Facebook Likes Lounge animiert Payback seine Fans auch im Internet zum Punktesammeln liegt damit in der sozialen Reichweite“, erklärt die Mediaplanerin. Neben Anzeigen bietet Facebook aber auch reichlich Raum für eigene Kreativität. So sind Wettbewerbe und Gewinnspiele bei Unternehmen und Usern gleichermaßen beliebt. Den Firmen bieten sie die gewünschte Interaktivität und virale Effekte, Usern machen sie Spaß. Oft werden auch Gutscheine eingesetzt, als Abverkaufsinstrument oder, um die Loyalität zu fördern. Wettbewerbe können darüber hinaus für ein gewisses GrundVirale Stärken rauschen in der Online-ComThomas Hutter, munity sorgen. Facebook-ExFacebook ist aus dem Marke- Geschäftsführer von ting nicht mehr wegzudenken, Hutter Consult perte Hutter rät: „Wer Wettbedennoch ist es nicht zwangswerbe durchführt, muss unbeläufig Bestandteil jedes Mediaplans. „Wie dingt strategisch vorgehen.“ So dürfe als immer entscheiden die Zielsetzung, das zu Gewinn beispielsweise kein Hauptpreis lobewerbende Produkt und die strategische cken, den jeder gern haben möchte. „Ein Ausrichtung des Kunden, ob Facebook Gewinnspiel muss stets mit den eigenen Ads zum Einsatz kommen oder nicht“, Produkten und Dienstleistungen im Zusagt Katja Schljachow, Senior Online Me- sammenhang stehen. Es sollte so konzidia Planer bei der Berliner Agentur Space piert sein, dass es die Zielgruppe anspricht dealer. Für Schljachow liegt der Vorteil der und Preisejäger außen vor bleiben.“ Facebook-Anzeigen in der „Mouth to Wichtig ist es dabei, für solche WettbeMouth“-Mechanik: Nutzer, die zunächst werbe Aufmerksamkeit zu erzeugen und durch Targeting nicht berücksichtigt wer- auch die Werbetrommel zu rühren. „Das den, kommen über „Likes“ ihrer Freunde läuft bei vielen Unternehmen falsch“, ermit dem Produkt oder der Marke in Be- klärt H utter. Soll eine großflächige Couporührung. „Die Stärke der Facebook Ads ning-Aktion den Absatz fördern, sei es Internet World BUSINESS 17 Mission Possible mit Verknüpfung zum PoS: Den „All Star“-Orden gibt es für besonders gute Geschäfte mit Payback-Partnern zum Beispiel sinnvoll, dies mit der Schaltung von Ads oder Premium Ads zu verbinden. Viele Unternehmen geben Tausende von Euro für die Kreativleistung und Programmierung eines Gewinnspiels aus und hoffen auf seine Viralität. Dabei könnten laut Hutter die Budgets viel besser verteilt werden. Das Motto: das Gewinnspiel etwas weniger aufwendig entwerfen, aber dafür Anzeigen schalten. „Mit Facebook Ads lassen sich wesentlich mehr Leute involvieren, als allein auf die Viralität zu hoffen“, so der Berater. Zwecke nutzen“, erläutert Dominik Dommick, Geschäftsführer Marketing & Digital bei Payback. Wie dies in der Praxis aussieht, zeigt das Beispiel des Drogeriemarkts DM. Nutzer erhielten für zwei Einkäufe im stationären DM-Geschäft innerhalb von vier Wochen einen virtuellen DM-Shopper-Badge. „Wir haben 15.000 DM-Badges verliehen – das entsprach einer Penetration von 18 Prozent bei der Gesamtnutzerschaft der ,Likes Lounge‘User“, erläutert Dommick. Das ist nur eines von vielen Beispielen. Generell wird Social Media immer mehr Spielend werben zur Universallösung für viele Sehr gute Erfahrungen hat Unternehmensanliegen – von man bei Payback mit dem der Neukundengewinnung und Thema Gamification gemacht. Imagepflege über KostenoptiDer Bonusprogrammanbieter mierung und Qualifizierung wirbt auf Facebook vor allem von Daten bis hin zu Personal mit Ads, aber eben auch mit und Support. „Noch herrscht Gewinnspielen auf der Fandie Ruhe vor dem Sturm“, sagt Seite und in seiner „Likes Eicher. Doch die Vernetzung Lounge“ – einer langfristig anmit Offline-Umfeldern werde gelegten App innerhalb des die Bedeutung von Social MePayback-Angebots mit rund Dominik Dommick, dia Marketing in Zukunft wei85.000 Nutzern. Dort können Geschäftsführer Marke- ter steigern und Interaktionen Kunden spielend Payback- ting & Digital Payback werden damit weiter zunehmen. „Insbesondere Facebook Punkte sammeln und Missionen erfüllen, eine Art Erweiterung des be- wird künftig nicht nur als Markenpräsenz stehenden Payback-Programms auf Face- eine Rolle spielen, sondern zu einem echbook. „Wir erreichen damit neue Kunden- ten Marken-Tool werden“, ist sich David • gruppen, vor allem junge, die den Kanal Eicher von den Webguerillas sicher. Social Media intensiv für verschiedenste KARSTEN ZUNKE Interview Konsequenter auf Dialog setzen Wie wichtig ist Facebook fürs Marketing? Torsten Panzer: Facebook ist das wichtigste Netzwerk für Social Media Marketing. Die Reichweite ist groß und die Werbemöglichkeiten vielfältig. Aber Achtung: Bei manchen Unternehmen bleibt der gewünschte Marketingeffekt aus, weil sie unvorbereitet ins Social Web stolpern. Zwei Fragen müssen beantwortet werden. Erstens: Ist meine Zielgruppe auf Facebook? Und zweitens ist zu klären, was erreicht werden soll und ob man dafür vorbereitet ist. Ist das positiv geklärt, sollte ein Facebook-Engagement die erste Wahl im Social Media Marketing sein. Womit haben Firmen beim Facebook Marketing am meisten zu kämpfen? Panzer: Viele Marken gehen das Thema sehr professionell an, mit ausreichend Ressourcen und hohem Sachverstand. Es Torsten Panzer, Geschäftsführer der Kommunikations beratung Torsten Panzer, ist Spezialist für Social Media und Word-of-Mouth Marketing gibt jedoch auch Anbieter, die nur dem Hype folgen und versuchen, ihr gelerntes Offline-Welt-Marketing in die digitale Werbewelt zu übertragen. Aber Facebook ist eine Vernetzungs- und Weiterverbreitungsmaschine, bei der es auf Inhalte und Interaktionen ankommt. Das ist meist durchaus bekannt, wird aber häufig vergessen. So nützt es beispielsweise nichts, ein Thema anzuteasern und auf die Zielseite zu verlinken, wenn die Nutzer nicht einbezogen werden: „Was haltet ihr davon?“ – diese Dialogaufforderung wird zu selten konsequent umgesetzt. Wo liegen im Zusammenhang mit Facebook noch Werbepotenziale brach? Panzer: Wichtig sind zunächst klare und realistische Ziele, eine Strategie und eine dialogorientierte, langfristige Bindung mit der Zielgruppe, die dann kreativ und partizipativ umgesetzt werden müssen. Künftig wird es vor allem darauf ankommen, klassische Maßnahmen mit Social Media zu verknüpfen. Schon heute werden zum Beispiel Fußballspiele oder der Tatort auf Twitter und Facebook in Echtzeit mitdiskutiert oder in Live-Sendun- gen auf das parallele Social-Media-Angebot verwiesen. Solche Durchdringungen werden zunehmen. Hier ergeben sich für Werbungtreibende gute Ansatzpunkte. Wird die Plattform in Zukunft weiterhin so dominant bleiben? Panzer: Wenn die Betreiber keinen Fehler machen, wird Facebook wohl schon allein aufgrund der Größe auf Jahre hinaus das dominante soziale Netzwerk bleiben. Bislang haben die Vorteile alle Kritik überwogen. Selbst die Datenschutzbedenken kümmern die meisten Nutzer kaum. Insgesamt kommt Facebook zugute, dass es im Kern ein zutiefst menschliches Bedürfnis befriedigt, nämlich zusammenzukommen und sich auszutauschen. Dieser Aspekt ist in keinem Social Network so ausgeprägt wie bei Facebook. INTERVIEW: KARSTEN ZUNKE MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS 18 26. November 2012 24/12 STUDIE: TV- UND ONLINE-WERBUNG Mit doppelter Kraft voraus Die Studie „Online Visions 2012“ belegt: Multiplying-Strategien steigern die Kampagnenwirkung am effizientesten. Und: Es muss nicht immer Bewegtbild sein – im Zusammenspiel mit TV trumpfen auch Standardwerbemittel auf nline wurde getestet – und für gut befunden. Das Internet ist erwachsen geworden und kann sich neben TV als Werbeträger be haupten. So richtig entfalten sich die beiden Akteure aber erst im Doppelpack. Bei identischem Etat wirken TV und Online gemeinsam besser als TV allein. Fernsehwer bung punktet vor allem, wenn es darum geht, dass Verbraucher die Marke schnell erkennen. Online dagegen eignet sich besser, um die Produktvorteile zu vermitteln. Das waren die Schlüsselergeb nisse der großen Gattungsstudie „Online Visions 2010“, die der Konsum güterkonzern Procter & Gamble (P&G) – laut Statistikunternehmen Statista der welt weit größte Werbungtreibende – zusam men mit der Agentur Pilot vor zwei Jahren durchgeführt hat. Foto: Fotolia / Karepa O Gemeinsam noch stärker: Treffen TV- und Online-Werbung aufeinander, steigert das die Kampagneneffektivität merklich vor allem zeigen wollte, wie Internet-Wer bung im Hinblick auf unterschiedliche Wahrnehmungs- und Nutzungssituatio nen zu planen ist, stieg der zweite Teil der Gattungsstudie tiefer in die Planungsrele vanz ein. Jetzt galt es Fragen zu beantwor ten wie: „Welcher Online-Formate-Mix führt zur besten Werbewirkung?“ oder „Wie lassen sich TV- und Online-Kontakte feinjustieren?“ Und das erforderte Verstärkung: Neben den Initiatoren Procter & Gamble sowie ilot waren wie auch schon vor zwei Jah P ren die Online-Vermarkter Interactive Media, Tomorrow Focus, Microsoft Advertising, United Internet Media und Yahoo mit an Bord. Neu dabei waren zu dem Gruner + Jahr Electronic Media Sales (G+J EMS) und der Fernsehsender Sky. Neues Spiel, neues Glück Die Studienmotivation erklärt Uli Kra In Runde zwei, den „Online Visions 2012“, mer, Geschäftsführer Pilot Hamburg: „Die blieb das übergeordnete Thema zwar das Digitalisierung stellt die Marketingexper selbe, die zentralen Fragestellungen wur ten vor große Herausforderungen. Die den aber erweitert. Während der erste Teil Zielgruppen fragmentieren und segmen tieren sich immer stärker, alte Planungsansätze wie Monostrategien haben Die drei crossmedialen Testkampagnen von P&G im Überblick sich längst überholt. Über Als Basis für die „Online Visions 2012“ dienen reale TV-/Online-Werbekampagnen die sich verändernden Wirkungszusammenhänge besteht großer Forschungs bedarf, auf den wir im • TV/Pre-Roll Ad (Video) • TV Spot 1/Pre-Roll Ad 1 (Video) • TV Spot/Pre-Roll Ad (Video) Getestete Rahmen unserer Gattungs Werbeinitiative ‚Online Visions‘ formate gezielt reagieren.“ Für das aufwendige Stu diendesign, das insgesamt fast 6.000 Interviews um fasste, stellte P&G drei • Online (Standard Size/Big Size) • Online (Standard Size/Big Size) • TV Spot 2/Pre-Roll Ad 2 (Video) reale, crossmediale Werbe kampagnen von Gillette, Blend-a-med und Meister Proper zur Verfügung. Begleitet wurden die TVSpots und Online-Formate über eine Kampagnen • Online (Standard Size/Big Size) dauer von sechs Wochen. Die Mischung macht‘s Zielgruppe Männer, 20 – 49 Jahre Frauen, 25 – 49 Jahre Frauen, 25 – 49 Jahre Ausgangs situation - Kontinuierliche TV-/OnlinePräsenz - Hohe inhaltliche Konvergenz von TV und Online (gleiches Key-Visual/gleiche Copy) - Kontinuierliche TV-/OnlinePräsenz - Ähnliche Copy (Benefits), jedoch verschiedene Visuals, das heißt: zum Teil unterschiedliche Story bei Bewegtbild und den OnlineWerbeformaten Standard/ Big Size - Neustart im TV/Online; erstmalig Online werblich aktiv gewesen - Bindeglied zwischen TV und Online ist das Key-Visual ‚Meister Proper’ bei vergleichbarem Benefit (neuer Duft von Febreze) - die Online-Werbeformate Standard/Big Size arbeiten mit reduzierter Story Die drei Testkampagnen wurden national geschaltet und über einen Zeitraum von sechs Wochen begleitet © INTERNET WORLD Business 24/12 Quelle: Pilot, Procter & Gamble Eine Multiplying-Strategie aus den Kanälen TV und Online hat einen Katalysa toreffekt auf die Kampag nenwirkung und über trumpft ganz klar die Mo nokanal-Ansprache. Aus dieser Erkenntnis der „Online Visions 2010“ re sultiert eines der wichtigs ten Ergebnisse der aktuel len Studie: Werbungtrei bende können mit OnlineWerbung auch TV-Wenig seher erreichen. Denn: Die drei Gruppen der TVViel-, -Wenig- und -Selek tivseher haben alle unterschiedliche Wirk niveaus. Werbung bei TV-Wenigsehern hat durch das Kontaktdefizit bei TV eine geringere Effizienz als bei Vielsehern. Die ses Wirkungsdefizit beträgt der Studie zu folge durchschnittlich knapp 20 Prozent – ein großer Anteil, der sich aber durch den Einsatz von Online ausgleichen lässt, da die Wenigseher über das Internet sehr gut erreicht und gezielt angesteuert werden können (Double Play-TV/Online). Das heißt konkret: Multiplying aus TV und Online kann die Performance-Lücke bei den Wenig- und Selektivsehern effizi ent schließen. Online-Werbung behebt die Defizite, die in den TV-Plänen durch die abnehmende Zahl von Vielsehern entste hen – und zwar kostengünstiger als über zusätzliche TV-Buchungen. Die naheliegende Online-Ergänzung für Wenigseher-Zielgruppen, also solche, die nur einen geringen TV-Kontakt haben, ist den „Online Visions“ zufolge der Ein satz der Werbeform Online Video. Diesen Ansatz bestätigen auch die Ergebnisse. Gerade bei Awareness (Aufmerksamkeit) und Persuasion (Beeinflussung) konnte die Multiplying-Kampagne mit einem durchschnittlichen Key Performance In dicator (KPI) von 109 beziehungsweise 122 besonders dann punkten, wenn On line Video eingesetzt wurde. Vom Einzelfall abhängig Allerdings ist die Stärke des TV-/OnlineMultiplying-Effekts von der Marke und der spezifischen Ausgangssituation ab hängig: Bei großen, etablierten Marken mit verhältnismäßig geringer Konkurrenz und kontinuierlicher Werbepräsenz (Gil lette) lassen sich auch mit Online-Mono (also reiner Online-Werbung) vergleich bare Ergebnisse zu TV-Mono und TV-/ Online-Multiplying erzielen. Bei Blend-a-med sieht die Situation an ders aus. Der Markt ist hier von starkem Wettbewerb geprägt und die Marke wirbt mit umfangreichen, produktbezogenen Benefits. Angesichts dieser – im Vergleich zu Gillette – wesentlich komplexeren Aus gangslage benötigt die Kampagne sowohl TV- als auch Online-Kontakte, um opti mal zu wirken. Auch Meister Proper ging angesichts einer neuen Produktbotschaft 24/12 26. November 2012 MARKETING & WERBUNG (Integration einer Zweitmarke: Febreze) mit hohen Anforderun gen in die Kampagne. Hinzu kam, dass die Marke im OnlineBereich bisher nicht in größerem Umfang aktiv gewesen ist. Hier zeigt sich, dass durch TV-OnlineMultiplying in Bezug auf Aware ness und Persuasion die optimale Wirkung erzeugt wird. „Ein wichtiges Fazit der ersten Starke Partner: Die Initiatoren Procter & Gamble und Erhebung war, dass Online ab Pilot holten sich gleich siebenfach Unterstützung einem Budgetanteil von 15 Pro zent bei den getesteten Marken eine opti sich im Persuasion-Bereich mit einem male Wirkung entfaltet. Das neue Unter durchschnittlichen KPI von 142 als wir suchungsdesign ermöglicht eine indivi kungsstark erwies. duelle strategische Planung und Optimie Aussteuern nach Tageszeit rung, die auf Format- und Kontaktklassen zugeschnitten ist. Dadurch lassen sich die „Unser Ziel war es, einen Multiplying- in 2010 pauschal genannten 15 Prozent je Ansatz zu finden, der neben der richtigen nach Kampagnenziel weiter präzisieren. Medien-Kontaktdosis auch Fragen zu Media-Entscheider erhalten dadurch eine geeigneten Formaten, zur optimalen Krea wichtige Grundlage für ihre Budget tion und zur Day- oder Primetime-Schal planung“, fasst Markus Frank, Director tung beantwortet“, erklärt Susanne Kunz, Advertising & Online bei Microsoft Director Media & Consumer Connections Deutschland, die Ergebnisse zusammen. DACH bei Procter & Gamble, zu den Stu dienzielen. Der von Kunz erwähnte Tages Standard wird unterschätzt zeit-Faktor, im TV schon lange berück Eine der überraschendsten Erkenntnisse: Video ist im Zusammenspiel mit TV zwar das wirkungsstärkste Werbeformat, aber Kombination Online + TV auch Online-Standardwerbemittel entfal Die Formate wirken im Zusammenspiel ten in Kombination mit Fernsehwerbung Werbeformat Standard Big Size Video ungeahnte Kräfte: Im Bereich Awareness Awareness 106 107 113 und Brand Image kann Video mit einem Brand Image 122 122 durchschnittlichen KPI von 113 und 131 131 die höchsten Werte erzielen (siehe Kasten). Persuasion 130 137 142 Allerdings ist das Werbemittel den ande Der Standard-Banner überzeugt ren nicht so überlegen, wie von manchen zusammen mit TV im Persuasion-Bereich vielleicht vermutet. Auch die Online-For mate Standard und Big Size trumpfen auf Score: Durchschnitt pro KPI über alle Testkampagnen Index: Kein Kampagnenkontakt TV/Online = 100 und qualifizieren sich durch ihre Perfor Gemeinsame Basis: TV 1 + Kontakte mance für den Mediaplan. Für eine kleine Quelle: Pilot, P & G Überraschung sorgte hier vor allem das © INTERNET WORLD Business 24/12 schon oft totgesagte Standard-Banner, das Internet World BUSINESS sichtigt, konnte in den „Online Visions 2012“ zum ersten Mal auch für die OnlinePlanung nachgewiesen werden. Demnach kann die Werbewirkung optimiert wer den, wenn die Kampagnen nach der Tageszeit ausgesteuert werden. Dabei wür den sich Online-Primetime-Kontakte mit einem durchschnittlichen KPI von 123 maßgeblich auf den Werbewirkungspara meter „Awareness“ aus wirken. Daytime-Kon takte, also die Ausliefe rung der Werbung tags über, insbesondere werk tags, sind dagegen starke Treiber für die Kaufent scheidung. Das gilt vor allem für die InternetWerbekontakte bei Fast Moving Consumer Goods (FMCG). Diese hatten eine umso stärkere Wirkung, je nä her der Kontakt der üblichen Einkaufszeit entspricht. Am wenigsten Erfolg hatte eine Aussteuerung am Wochenende. Für die Studie betrieben die Partner einen hohen Aufwand: Es wurde eigens ein Online Panel aufgebaut, ein BrowserAdd-on auf den Rechnern der Probanden 19 verfolgte die Online-Nutzung, das SurfVerhalten und die Kontakte mit Werbe mitteln. Die ermittelten Daten wurden dann mit den TV-Daten aus dem offiziel len Panel der Arbeitsgemeinschaft Fern sehforschung (AGF) und der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) verglichen. Für Martina Vollbehr, Geschäftsführe rin Pilot Hamburg, kann von den genera „Von den generalisierbaren Ergebnissen kann der gesamte Markt profitieren.“ MARTINA VOLLBEHR Geschäftsführerin Pilot Hamburg lisierbaren Erkenntnissen der gesamte Markt profitieren. „Dazu war es notwen dig, gewohnte Denkmuster über Bord zu werfen und sich auf innovative Ansätze einzulassen. Der Einsatz hat sich gelohnt und die ,Online Visions 2012‘ hat uns be reits wieder interessante Ansatzpunkte für die Fortführung in einer künftigen dritten • Ausgabe geliefert.“ sg Tageszeit + Werbewirkung FMCG-Online-Werbung TV-Primetime versus Daytime Werktags oder am Wochenende? Zeitpunkt Schwer Daypkt. TVtime Primetime Only Schw. pkt. Dayt. Kampagnenkontakt Schwerpunkt Wochenende Werktags Only Schwerpunkt Werktags Awareness 123 114 118 Awaren. 114 118 118 Brand Image 121 114 124 Brand I. 112 120 117 Persuasion 123 126 139 Persuas. 115 133 128 Die Tageszeit des Online-Kontakts hat großen Einfluss auf die Werbewirkung FMCG-Kampagnenkontakte, die werktags erfolgen, sind wirkungsstärker Score: Durchschnitt pro KPI über alle Testkampagnen Index: Kein Kampagnenkontakt TV/Online = 100 Score: Durchschnitt pro KPI über alle Testkampagnen Index: Kein Kampagnenkontakt TV/Online = 100 © INTERNET WORLD Business 24/12 © INTERNET WORLD Business 24/12 Studien-Steckbrief • Name: „Online Visions 2012“ • Mitglieder: Gruner + Jahr Electronic Media Sales (G+J EMS), Interactive Media CCSP, Microsoft Advertising, Pilot, Procter & Gamble (P&G), Sky, Tomorrow Focus AG, United Internet Media, Yahoo Deutschland • atenerhebung: 5.900 D Befragte über alle Erhebungswellen • Test-Kampagnen: TV- und Online-Kampagnen von Gillette Fusion, Blend-a-med und Meister Proper • ampagnenlaufzeit/techniK sches Tracking: 1. Februar 2012 bis 15. März 2012 • eteste Online-Formate: G – Standard Size (Superbanner/ Medium Rectangle/Wide Skyscraper) – Big Size (Homepage Event/ Maxi Ad/Half Page Ad/ Hockeystick/InPage Video) – Video Pre-Roll Ad in Video Player • ampagnensteuerung: AusK steuerung nach Kontakthäufigkeit und Online-Formaten Rechnungskauf – schnell und unkompliziert Plug-ins für eine flexible Anbindung an alle gängigen Shopsysteme Plug and Pay für das Mehr Informationen über Trust’n Pay 05241 80-43303 an Kundenzufriedenheit! Trust’n Pay jetzt noch schneller! Mit unseren neuen Plug-ins für OXID, Magento und andere führende Shopsysteme binden Sie die bewährte Risikosteuerung und Zahlungsgarantie jetzt noch bequemer in Ihren Online-Shop ein. Wir übernehmen das Risiko-, Debitoren- und Inkassomanagement komplett für Sie, während Sie sich auf Ihr Kerngeschäft konzentrieren. Ob Sie Ihren Kunden Kauf auf Rechnung, Lastschrift oder Rate anbieten: Mit Trust’n Pay sichern Sie sich gegen Zahlungsausfälle ab und sorgen mit attraktiven, flexiblen Zahlungsmöglichkeiten für größere Umsätze, vollere Warenkörbe und mehr Neukunden. www.trust-n-pay.de Anz T&P Internet World Business 215x159 arvato 12-11 RZ.indd 1 22.11.12 10:43 20 Internet World BUSINESS MARKETING & WERBUNG 26. November 2012 24/12 CROSS CHANNEL MARKETING Im TV schauen, im Web kaufen Das Joint Venture Axxamo kombiniert Werbespots im Fernsehen mit Performance Marketing im Web D ie Handtasche einer Frau – Terra incognita für die Männerwelt. Wie einfach ist da doch ein Smartphone: Alles gut sortiert und handlich auf einem Gerät. Ob diese Argumentation dazu taugt, Damenbekanntschaften im Stadtpark zu machen, wissen wir nicht. Aber der TVSpot, der seit September 2012 auf den Sendern der Pro Sieben Sat1 Group immer wieder um dieses Thema kreist, transportiert eine ganz einfache Botschaft: Praktische Smartphones gibt es im Internet bei Axxamo.de. Vom Flirt auf der Parkbank wird das Interesse des TV-Zuschauers di rekt auf die Website von Axxamo gelenkt „Direct Response To Online“ Das Start-up mit dem Kunstnamen ist ein Joint Venture zwischen dem Mobilfunkversender Getmobile (51 Prozent) und Seven Ventures, der Beteiligungsgesellschaft von Pro Sieben Sat1 (25 Prozent). Der Medienkonzern bringt als Mitgift Medialeistungen ein, also vor allem Sendeplätze für Fernsehwerbung. Die restlichen Anteile hält der Online-Marketing-Dienstleister Ecommerce Alliance, zu dem Getmobile bis 2009 gehörte, bevor es als eigenständiges Unternehmen aus der Gruppe herausgelöst wurde. Heute wird Getmobile von Getperformance, dem Performance-Spezialisten der Alliance, betreut. Getmobile-Chef Frank Demmer bringt als Geschäftsführer die Kompetenz des Mobilfunk-Vertrieblers in sagt Weißgerber und fügt einen wichtigen Vorteil des Online-Auftritts hinzu: „Die Hürde, um anzurufen, ist viel höher als anonym zu surfen.“ Zwei Monate nach dem Start von Axxamo steht noch der Awareness-Aufbau für die neue Marke im Vordergrund. „Im Moment überwiegen die Kontakte aus dem TV“, erklärt der Marketing-Experte. „Die Kanäle SEO, SEA und Affiliate setzen wir sukzessive auf.“ Die Wirkung der TV-Spots zeigt sich auch im Zugang auf die Website. Brand Search macht über 50 Prozent aller Besuche aus, aber auch Affiliates, die sich am AxxamoPartnerprogramm beteiligen, profitieren von der wachsenden Bekanntheit der Marke. Abgesehen davon, dass „Es dauert ein Jahr, die Medialeistungen von Seven Ventures den Nabis du TV wirklich kennst.“ men Axxamo pene ULI WEISSGERBER trieren helfen, erschlieGeschäftsführer Getperformance GmbH ßen sie auch noch neue Zielgruppen. Während Getmobile im Internet das neue Unternehmen ein. Von ihm technikaffine und preisaggressive Käufer stammt auch die Idee, den Kanal TV in die unter 28 anspricht, zielt Axxamo auf die Marketingstrategie einzubeziehen. Dem- klassischen Einkäufer, etwas älter, etwas mer hat Erfahrung: Bereits vor Jahren pro- weniger nerdig, dafür auch weniger preisduzierte er fünf Minuten lange Infomer- sensibel. Das schlägt sich auch im Preiscials, in denen Kombi-Deals angeboten punkt nieder, der zwischen den Onlinewurden, etwa zwei Handys mit Mobil- Angeboten und dem stationären Einzelfunkvertrag und ein Motorroller. handel angesiedelt ist. Inzwischen sind die TV-Spots kürzer, Das Wagnis TV-Werbung doch Fernsehen hat als Startpunkt der Customer Journey eine unverändert hohe In den Augen vieler Online-Händler gilt Bedeutung. Axxamo setzt auf den Second TV-Werbung als etwas, das vor allem eins Screen – TV-Kampagne und Internet-Auftritt korrespondieren miteinander. „Direct Response To Online“ nennt Uli Weißgerber, Geschäftsführer der Getperformance GmbH, dieses Modell und sagt „Wir zielen auf die Parallelnutzung von TV und Online.“ Dabei sind die Rollen klar verteilt: TV sorgt für die Aufmerksamkeit, Online ist das vertiefende Medium. Was der TV-Spot an Informationen nicht liefern kann, soll der Kunde auf der Website herausfinden. „Die Andere Optik, andere Zielgruppe: Getmobile setzt Hotline spielt gar keine Rolle mehr“, derzeit rein aufs Netz und spricht jüngere Kunden an ist: unbezahlbar. Eine Einschätzung, die Weißgerber nicht teilen kann: „Viele Kunden geben sechsstellige Beträge für Adwords aus und sagen dann: ‚TV geht nicht‘.“ Dabei könne TV-Werbung Spar effekte bei Adwords-Kampagnen bringen. Schließlich gehören „Handy“ und „Smartphone“ zu den teuersten Keywords in der Suchmaschinenwerbung – und Getmo bile-Chef Demmer fügt trocken hinzu: „Smartphone ist kein gut funktionierendes Keyword – zu generisch.“ Als Produktionskosten für einen professionellen TV-Spot muss man 30.000 bis 50.000 Euro einkalkulieren – wer mit Amateur-Optik leben kann, der kommt deutlich billiger davon. Doch damit enden die Herausforderungen nicht. Entscheidend ist die optimale Platzierung der Spots in Abhängigkeit von Tageszeit und Sender umfeld. Diese Faktoren können die durch den TV-Spot ausgelösten Zugriffe um den Faktor 5 variieren lassen. Aus ihren Erfahrungen mit anderen Projekten wie zum Beispiel der MännerShopping-Site Pauldirekt.de haben die Axxamo-Macher gelernt. So hat sich zum Beispiel der Freitag als schlechter Wochentag für das Online Shopping erwiesen. Und die Preise für TV-Sendezeit variieren nicht nur je nach Tageszeit, sondern auch je nach Saison: So sind sie im Sommer ein Drittel billiger, zu Weihnachten dagegen 20 Prozent teurer als im Mittel. Dennoch warnt Weißgerber davor, die Komplexität des Mediums zu unterschätzen: „Es dauert ein Jahr, bis du TV wirklich kennst.“ Und wenn die Usability der Website nicht stimmt, dann nützen auch die besten TV-Spots nichts. Youtube? Konvertiert nicht. Die Entscheidung, auf TV-Spots als Einstieg in den Kundendialog zu setzen, bot sich für Axxamo nicht nur deshalb an, weil Teilhaber Seven Ventures die entsprechenden Sendeplätze als Mitgift in das Joint Venture einbringt. Weißgerber berichtet auch von Tests mit Preroll Ads auf Youtube. Sein Fazit: „Youtube kann ich günstig testen, aber es konvertiert nicht.“ Grund dafür ist nach seiner Ansicht die tendenziell andere Nutzungssitua tion. Wer einen Werbeblock im Fernsehen verfolgt, so lautet Weißgerbers Theorie, der ist konsumbereiter als jemand, der auf Youtube Inhalte sucht. Außerdem werde die gängige Praxis, TVSpots auch im Internet zu verwenden, dem Medium nicht gerecht: „TV-Spots sind zu lang fürs Web.“ Nicht nur TV-Sender beteiligen sich an Online-Unternehmen und bezahlen den Einstieg mit Medialeistung, auch der Außenwerbegigant Ströer verfolgt mit seiner Tochter Media Ventures diese Stategie: Unternehmen wie die Reisevermittlung Weg.de oder das Flirtportal Neu.de haben ihre hohe Markenbekanntheit zu einem Gutteil ihrer auffälligen Präsenz auf Plakatwänden zu verdanken. Wäre das auch ein Weg für Axxamo? Weißgerber hat Zweifel: „Ich glaube nicht, dass Außenwerbung für uns so gut funk tioniert wie TV. Wir profitieren von der Parallelnutzung.“ „‚Smartphone‘ ist kein gut funktionierendes Keyword.“ FRANK DEMMER Geschäftsführer Axxamo GmbH Diesen Effekt wissen inzwischen auch andere Internet-Unternehmer zu nutzen. So schaltete im Frühjahr 2012 der Mass-Customisation-Anbieter Spreadshirt TVSpots, die das Thema „T-Shirt selber gestalten“ aufgriffen. Das deutliche Resultat: Unmittelbar nach der Ausstrahlung vervierfachten sich die Zugriffszahlen auf die Website – und am Ende der Kampagne • blieb ein Plus von 25 Prozent. fk Steckbrief: Axxamo • Geschäftsmodell: Verkauf von Smart phones und Telefonverträgen im Internet • Gesellschafter: Getmobile GmbH (51 Pro zent), Seven Ventures GmbH (25 Prozent), Ecommerce Alliance (24 Prozent) • Geschäftsführung: Frank Demmer, Andreas Schmidt • Launch: September 2012 • In Planung: PoS-Kooperationen mit statio nären Händlern, im Frühjahr 2013 Start von Axxamo.at in Österreich als Testmarkt, Ausweitung von SEA- und SEO-Aktivitäten • URL: www.axxamo.de Die Konferenz zu Facebook, Twitter, Youtube & Co 21. Februar 2013 Lenbachpalais München Tickets nur € 490,- Themenauswahl: B2B in sozialen Medien Daten, Fakten, Potenziale zzgl. MwSt. (statt € 650,- zzg l. MwSt.) Anmeldecode: Soziale Netze und Recht Das müssen Unternehmen beachten SMC13iwb CRM Social Media für Kundensupport und CRM im B2B-Umfeld Strategie & Implementierung Neue Herausforderungen für Unternehmen Monitoring Die wichtigsten Kennzahlen und Bewertungsmodelle im Überblick Top-Referenten auf der Social Media Conference B2B: Michael Buck, Experte für Social Media Dr. Regina Krammer, Deputy Head of Training Center, LOESCHE GmbH Ingo Notthoff, Senior Manager PR & Online, T-Systems International GmbH Klaus Schenkmann, Leiter goDentisAkademie, Journalist, goDentis – Gesellschaft für Innovation in der Zahnheilkunde mbH Christian Solmecke LL.M., Rechtsanwalt, WILDE BEUGER & SOLMECKE Rechtsanwälte Svenja Teichman, Geschäftsführerin, crowdmedia Boris Turalija, Social Media Officer, Walter AG Veranstalter www.socialmediaconference.de Donnerstag, 21.02.2013 Business-to-Business in sozialen Medien – Daten, Fakten, Potenziale 09.00 – 10.45 Uhr •B egrüßung durch die Moderatorin Svenja Teichmann Geschäftsführerin, crowdmedia •N ichts liegt näher als Social Media für B2B Die Frage ist also wie und nicht ob Sven-Olaf Peeck, Geschäftsführer, crowdmedia •S ocial Media und BtB – von der Theorie in die Praxis und vom Hype zur realen Umsetzung Wie kann ich erfolgreiche Social Media Projekte umsetzen und meine Organisation dabei mitnehmen Michael Buck, Experte für globales Unternehmensmanagement, eCommerce, Online Marketing und Social Media Kaffeepause 10.45 – 11.15 Uhr Einblick in die Praxis – von der Strategie zur Umsetzung 11.15 – 13.00 Uhr • I nternationale Social Media-Strategie und der ROI im B2B-Bereich Wie kann eine Social Media-Strategie im B2B-Umfeld aussehen? I Wie lässt sich Content identifizieren, auswählen und verbreiten? I Welche Synergieeffekte bietet eine internationale Ausrichtung? I Wie lässt sich der Wert von Social Media berechnen? I Ist ein Return on Investment ermittelbar? Ingo Notthoff, Senior Manager PR & Online, T-Systems International GmbH •P räzisionswerkzeuge erobern Social Media - von der Theorie zum praktischen Einsatz bei der Walter AG Von der Organisation bis zur Durchführung - Fokus Prozesse und Verantwortlichkeiten Boris Turalija, Social Media Officer, Walter AG • E ngagement statt Budget: Mit Social Media Image und Reichweite generieren Klaus Schenkmann, Leiter goDentis-Akademie, Journalist, goDentis – Gesellschaft für Innovation in der Zahnheilkunde mbH Mittagessen 13.00 – 14.00 Uhr Was gerne vergessen wird – Potenziale interner Nutzung und rechtliche Aspekte 14.00 – 15.45 Uhr •S ocial CRM – Wie nehme ich Mitarbeiter mit auf die Social Media Reise? N.N. •U msetzung eines Blended Learning Konzepts: Erfahrungen mit eLearning und Wiki im mittelständischen Unternehmen Dr. Regina Krammer, Stellvertretende Leitung Training Center / Deputy Head of Training Center, LOESCHE GmbH •S oziale Netze und Recht – das müssen Unternehmen beachten, um nicht in die Abmahnfalle zu tappen! Christian Solmecke LL.M., Rechtsanwalt, WILDE BEUGER & SOLMECKE Rechtsanwälte 15.45 – 16.15 Uhr Kaffeepause Monitoring, Erfolgsmessung und Ausblick 16.15 – 18.00 Uhr 18.00 Uhr •A lle für einen, einer für alle! Social Media Monitoring als Kulturherausforderung für das Business Warum nur der ganzheitliche Unternehmensansatz die ROI-Antwort liefern kann … Martin Meyer-Gossner, Managing Director & Gründer, The Strategy Web GmbH •S ocial Media Monitoring – von kostenlosen & kostenpflichtigen Tools – mit Beispielen aus der Praxis Patrick Bunk, Gründer und Geschäftsführer, uberMetrics Technologies GmbH •A lles anders. Alles schwierig. Alles doof. Oder? Der Vortrag räumt mit den wichtigsten Vorurteilen gegenüber Social-Media-Einsatz in B2B-Umfedern auf Dirk Ploss Ende der Konferenz Partner: Jetzt anmelden unter www.socialmediaconference.de Diskutieren Sie mit www.facebook.com/socialmediaconf #SMConf Stand: 19. November 2012 24/12 MARKETING & WERBUNG 26. November 2012 Internet World BUSINESS Wer sich rasiert, verliert 23 Der Mix macht‘s: Man mische Vor freude, Humor und einen Sympathie träger – und schon wächst neben dem Bart auch die Markenbekanntheit, wie bei Philips. Philips und BVB-Trainer Jürgen Klopp motivieren Deutschlands Männer zum Bart Vorgestellt von: P assend zur Fußball-EM 2012 hat sich der Elektronikhersteller Philips im Rahmen seiner „Express yourself every day“-Kampagne männliche Verstärkung gesucht: Gemeinsam mit Jürgen Klopp fiel im Mai 2012 der Startschuss für eine breit angelegte Kampagne, die Deutschlands Männer dazu aufrief, ihren Bart wachsen zu lassen. Mit dem Claim „Dein Bart für Deutschland“ sollte ein sichtbares Zeichen für die Nationalmannschaft gesetzt werden. Das niederländische Unternehmen griff dabei den Aberglauben im Sport auf, der „Lebe Deinen Style“: Der Aufruf zur Bartwuchs-Kam pagne ziert auch die Web site des Herstellers Philips Idol vieler Fans und Vor reiter in Sachen Bartwuchs: Bundesliga-Trainer Jürgen Klopp und sein Blog (u.) Steckbrief • Auftraggeber: Philips Deutschland GmbH, Hamburg • Kampagne: Express yourself every day / Dein Bart für Deutschland • Agentur: Ogilvy und Mather, Düsseldorf • Produktion: E+P Commercial • Media: Carat Hamburg • Medien: Social Media, Online, PoS, Plakat, TV • Launch: Mai 2012 manchem Athleten schon Glücksbringer im Socken, verschiedenfarbige Schuhe oder eben eine wilde Gesichtsbehaarung einbrachte. Frei nach dem Motto: „Solange der Bart wächst, scheiden die Deutschen nicht aus.“ Neben TV-Spots, eindrucksvollen Outof-home-Maßnahmen wie einem Megaposter am Philips Tower in Hamburg Tim Nieland, Bereichsleiter Instream bei der IP Deutschland GmbH in Köln • www.ip-deutschland.de oder einem Special auf Facebook sorgte vor allem der Blog „Klopper des Tages“ für Aufsehen. Im Barttagebuch auf der S ite www.dein-bart-fuer-deutschland.de konnten sich Männer bereits im Vorfeld des Sportereignisses über ihr Projekt austauschen und ihr eigenes Tagebuch führen: Dem User, der seinen Bart am eindrucksvollsten dokumentierte, winkte eine Teilnahme an der EM-Final-Party an der S eite von Jürgen Klopp. Weiterhin standen exklusive Videos mit dem bekannten Trainer, gemeinsame Fan-Aktionen und eine interaktive Style-App zum Abruf bereit. Nicht zuletzt dank Jürgen Klopp, der im deutschen Fußball wie kaum ein anderer für Männlichkeit und Humor steht, konnte sich Philips von der Werbeflut zur EM abgrenzen. Durch Authentizität und eine frische Ansprache gelang es, das Wir-Gefühl in den Köpfen der deutschen Männer pünktlich zur EM 2012 zu verankern. • Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen Auftraggeber Auftrag Dienstleister Auftraggeber Auftrag Dienstleister A. Lange & Söhne Betreuung des Digital-Etats für die Uhrenmanufaktur Scholz & Volkmer Personalmarkt Ströer Interactive Doc Insider Online-Vermarktung des Arztbewertungsportals Netzathleten Media Online-Vermarktung der drei Internet-Serviceseiten Gehalt.de, Gehalts-check.de und Gehaltsvergleich.com eBalance.de SEM, Affiliate Marketing, Facebook Ads und Banner-Konzeption Exelution Rabobank Fujitsu Kampagne für die Computer-Produktneuheit Esprimo X913-T Webguerillas Fortsetzung der Launch-Kampagne für die Tochter Rabodirect im deutschen Markt inkl. Banner-Werbung / Mediaplanung Lukas Lindemann Rosinski / Zenith Haberstock Mobility Launch-Kampagen für die neuen E-Bikes des Unternehmens Kraftjungs Rewe Touristik Hotels & Investments Kreative Konzeption des neuen Reisekatalogs und begleitende Werbekampagne für den Cluburlaub-Anbieter Club Calimera Y&R Germany Joker Jeans Werbekampagne mit Print- und Internet-Maßnahmen / Betreuung des Media-Etats für den Jeanshersteller Sommer + Sommer / Concept Media Sanyo Component Europe Internet-Kampagne zur Steigerung der Marken- und Produkt bekanntheit sowie Kundengewinnung für die Marke Eneloop Coma Lufthansa Awareness-Kampagne für den neuen Flugsteig A in Frankfurt, unter anderem mit der Microsite www.lufthansa.com/flugsteig-a Wunderman Deutsche Telekom Werbekampagne mit dem Motto „T loves Spotify“ inklusive TV-Spots, Online-Werbung und Social Media / Mediaplanung DDB Tribal / Mediacom Mondelez Betreuung des Media-Etats in 14 westeuropäischen Ländern für den Konzern, der zuvor als Kraft Foods firmierte Aegis Gruppe Toom Konzeption und Umsetzung aller begleitenden Online-Maß nahmen zur Aktion „Zauberhafte Weihnachten mit Disney“ Nexum Netzkino Online-Vermarktung des Internet-Filmanbieters Smartclip Vorwerk Stiftung SEA sowie Landing Pages für die Küchenmaschine Thermomix Exelution Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an pitch@internetworld.de Postbank ködert Kunden Finanzdienstleister investiert eine halbe Million für „Gold-Sparen“ A us sehr unterschiedlichen Branchen stammen die Unternehmen, die im Oktober 2012 die teuersten Werbekampagnen im Internet starteten. Ganz vorn im Ranking: die Deutsche Postbank, die ihr Angebot Gold-Sparen mit rund einer halben Million Euro bewirbt. Deutlich dahinter folgt Autobauer Skoda, der die Werbetrommel für sein Modell Rapid rührte und dafür rund 210.000 Euro in die Hand nahm. Fast ebenso viel investierte Handy-Hersteller HTC, der sein • Smartphone One X bewarb. host Top-Ten-Newcomer in den Werbecharts im Oktober 2012 Die teuerste Web-Werbekampagne, die im Oktober neu startete, stammt von der Post Produkt Firma Okt. 2012 in Mio. Euro Postbank Gold-Sparen Deutsche Postbank, Bonn 0,50 Skoda Rapid PKW Skoda Auto Deutschland, Weiterstadt 0,21 HTC One X Smartphone HTC Europe, Slough 0,18 Adidas Women Sport Energie Duft Coty Deutschland, Mainz 0,14 Microsoft Windows 8 Microsoft Deutschland, Unterschleißheim 0,13 WC Frisch Kraft-Aktiv Lemon Henkel Wasch- & Reinigungsmittel, Düsseldorf 0,12 Bundesnetzagentur Bundesnetzagentur, Bonn 0,11 Caudalie Image Caudalie Deutschland, Bassum 0,11 Garnier Hautklar Fruit Energy Waschgel L’Oreal Hup, Düsseldorf 0,10 Labello Repair & Beauty Lippenpflege 0,09 © INTERNET WORLD Business 24/12 Investiert Geld in Sparer: Deutsche Postbank Beiersdorf AG, Hamburg Zeitraum: 01.10.2012 – 31.10.2012 Quelle: Nielsen Media Research GmbH 2012 24 E-COMMERCE Internet World BUSINESS Click & Collect eingeführt eBay-Verbot für Händler Jack Wolfskin tritt in die Fußstapfen von Adidas und Co. und will den Vertrieb seiner Produkte auf Auktionsplattformen wie eBay untersagen. Man wolle nur auf Verkaufskanälen präsent sein, die „sowohl der hohen Qualität der Produkte als auch den Statista und EHI ermitteln die größten Online Shops in Österreich und der Schweiz N eue Zahlen zu den E-Comeinen Umsatz von 3,4 Milliarden Euro (Vorjahr 2,7 Milliarden), merce-Märkten in Österwas einer Steigerung von 25 Proreich und der Schweiz: Zum zent entspricht. Unterschiede zweiten Mal haben das Forsieht die Studie bei der Entwickschungsinstitut EHI Retail und lung der Marktkonzentration in das Statistikunternehmen Statista den beiden Ländern: Während in einer Studie die Märkte in den die Konzentration in Österreich beiden Alpenländern unternahezu konstant geblieben sei sucht. Die Wachstumsraten seien und wie im Vorjahr die zehn um„beeindruckend groß“, so das satzstärksten Händler etwa ein Fazit. Zudem zeigten die ErgebDrittel der Online-Umsätze genisse, dass beide Länder bei nerierten, sei der Marktanteil Trendthemen wie Mobile gut der Top-10-Online-Shops in der aufgestellt sind. „Trotz ähnlich hoher Wachstumsraten von über Schweiz mit 36,1 Prozent (Vor25 Prozent und mehr unter- Spitzenaussichten genießen auch die E-Commerce-Märkte in Öster- jahr 26,1) vom Gesamtumsatz scheiden sich die Märkte Öster- reich und der Schweiz – mit „beeindruckenden“ Wachstumsraten her deutlich gestiegen. reich und Schweiz stark voneinDer Studie zufolge betreiben ander“, erklärt Lars Hofacker, Projektleiter im Jahr 2011 Umsätze von 2,1 Milliarden 58 Prozent der befragten Webshop-HändE-Commerce beim EHI. Euro (Vorjahr 1,6 Milliarden) – bei Wachs- ler in Österreich zusätzlich ein stationäres Die jeweils 250 umsatzstärksten Online tumsraten von 28 Prozent. Die untersuch- Ladengeschäft, in der Schweiz gab dies je• Shops in Österreich generierten laut Studie ten Shops in der Schweiz erwirtschafteten der zweite Online-Händler an. tdz Foto: Fotolia / By-studio JACK WOLFSKIN 24/12 Die Alpen-Märkte KARSTADT.DE Auch wenn zum Beispiel bei Sainsbury‘s jeder zweite Kunde Waren online bestellt und offline abholt, so ist es wohl eher strategisches Kalkül als Kundenfreundlichkeit, was die Multichannel-Händler dazu bewegt, möglichst rasch Click & CollectDienste für ihre Kunden zu realisieren. Schließlich kann man dem Kunden im Laden vielleicht noch das eine oder andere Zusatzprodukt mit an die Kasse geben. Jetzt erweitert Karstadt sein MultichannelAngebot um Click & Collect. Kunden können künftig Produkte von Karstadt.de und Karstadtsports.de versandkostenfrei in ihre Wunschfiliale liefern lassen. Auf diese Weise will Karstadt.de-Chef Michael Melzer Frequenz in die Filialen bringen. dz 26. November 2012 Die 10 umsatzstärksten Webshops in Österreich 255,0 Amazon.de 84,0 Universal.at Ottoversand.at Conrad.at Weltbild.at Esprit.at Brack.ch 131,5 Leshop.ch 121,8 43,2 Coopathome.ch 34,6 28,1 Amazon.com 21,3 Die Rangfolge der Top 7 bleibt unverändert im Vergleich zum Vorjahr © INTERNET WORLD Business 24/12 185,9 43,9 39,1 Ditech.at hohen Erwartungen der Kunden entsprechen“, heißt es. Künftig soll systematisch gegen Händler aus Deutschland und aus Österreich vorgegangen werden, die auf diesen Plattformen mit Jack-Wolfskin-Produkten handeln. dz 211,3 Amazon.de 53,8 Eduscho.at 282,4 Digitech.ch Nespresso.com/ch 60,0 Neckermann.at Jack-Wolfskin-Produkte von Händlern wird es auf eBay bald nicht mehr geben Die 10 umsatzstärksten Webshops in der Schweiz 70,6 Distrelec.ch 60,1 Microspot.ch 59,3 Steg-electronics.ch 49,6 Exlibiris.ch 47,3 Erstmals auf Platz 1 liegt Digitech.ch mit einem Umsatz von 282,4 Mio. Euro Stand: November 2012; Angaben: Umsatz in Mio. Euro Quelle: EHI / Statista PRODUKTPIRATERIE Wo Schnäppchen keine sind Jeder fünfte Schnäppchenjäger in den USA und Europa hat bei der Suche nach günstigen Angeboten unbeabsichtigt schon mal auf E-Commerce-Seiten eingekauft, die gefälschte Produkte anbieten. Das ermittelte der Spezialist für Markenschutz, Mark Monitor, im Rahmen seines aktuellen „Mark Monitor Shopping Report“. Schnäppchenjäger und Kunden, die gezielt nach Fälschungen suchen, stehen dabei in einem Verhältnis von 20:1. Zusammen mit dem Marktforscher Nielsen untersuchte das Unternehmen über einen Zeitraum von neun Monaten das Konsumverhalten anonymisierter Verbraucher. Insgesamt wurden fünf Millionen ShoppingSessions analysiert. dz Anzeige Pause für Supermarkt.de Um den Online-Versand von Lebensmitteln ist es nicht gut bestellt S upermarkt.de hat seinen Betrieb vorü- tiert E-Commerce-Berater Jochen Krisch. bergehend eingestellt. Auf Nachfrage Auch beim Schweizer Leshop seien zwei von INTERNET WORLD Business heißt Mal Investoren einfach abgesprungen. es zur Begründung: „Die Gesellschaft Das einzige Segment, das Investoren gewuchs bis zur Kapazitätsgrenze des Lagers genwärtig interessiere, seien Abo-Lebensund hat hierbei wichtige Kennzahlen für mitteldienste wie Schlemmertuete.de oder • den weiteren Betrieb gewinnen können. In Hellofresh.de. dz den letzten Monaten konnte eine Stammkundschaft gewonnen werden, welche über 80 Prozent der Bestellungen tätigte. Viele dieser Stammkunden wickelten ihren kompletten Lebensmitteleinkauf online bei Supermarkt.de ab. In Summe ist es in den vergangenen Monaten gelungen, den Proof-of-Concept des Geschäftsmodells zu zeigen, und man befindet sich zurzeit in Gesprächen mit möglichen Investoren, um die Wachstumsziele umsetzen zu können.“ Doch Anschlussfinanzierungen zu generieren, sei für Online-Su- Auf den ersten Blick sieht Supermarkt.de aus wie permärkte nicht einfach, konsta- immer. Doch verschickt wird gegenwärtig nichts Saturn.de mit 0,6 Prozent CR E in KPI ist es eigentlich nicht – trotzdem findet sich im aktuellen Quartalsbericht der Metro für die Online Shops von Saturn und Media Markt die Angabe der Konversionsrate (CR) – und die Zahlen sehen mit 0,3 und 0,6 Prozent auf den ersten Blick nicht gerade erfreulich aus. In der Branche ist daraufhin ein Kampf um die Frage entbrannt, wie viel die Konversionsrate über den Erfolg eines Online Shops aussagt. Das Fazit: nicht viel. „Auch mit einer hohen Conversion Rate lassen sich Verluste einfahren. Anders können Websites mit tiefen Conversion Rates durchaus Gewinne erwirtschaften“, meint etwa E-Commerce-Berater Thomas Lang von Carpathia Consulting. Auch die Prozentangaben müssten relativiert werden, findet der „Conversion-Doktor“. Rund 50 Prozent der Besucher auf Mediamarkt.de und Saturn.de würden dort nach lokalen Märkten und Öffnungszeiten recherchieren. Ziehe man die ab, läge die Konver • sionsrate schon bei 1,2 Prozent. dz E-COMMERCE 25 E-PAYMENT RISIKOMANAGEMENT DEBITORENMANAGEMENT Heine expandiert nach Kroatien Unter Happy-shopping.hr stehen 5.000 Originalprodukte zum Kauf D er Mode- und Lifestyle-Katalogversender Heine ist ab sofort auch in Kroatien aktiv. Unter www.happy-shop ping.hr können Kunden rund 4.000 bis 5.000 Originalprodukte direkt bei der Karlsruher Otto-Group-Tochter bestellen. Das Besondere daran: Die Idee, den Heine-Versand in Kroatien aufzubauen, stammte nicht vom Unternehmen selbst, sondern von der Kommunikationswirtin Izis Ibrahim. Durch ihre kroatische Mutter kannte sie die Landesgepflogenheiten, als ehemalige Marketingleiterin – unter anderem beim Münchner Sternekoch Alfons Schuhbeck – war sie mit internationalem Marketing bestens vertraut. Als ihr irgendwann ein Heine-Katalog in die Hände fiel und sie daraufhin den Webshop inspizierte, kam ihr die Idee, Heine nach Kroatien zu bringen. Und mit diesem Vorschlag trat sie schließlich an das Happy-shopping.hr basiert nicht auf Intershop, sondern auf Magento verantwortliche Management heran. „Mit fünf Millionen Einwohnern ist Kroatien schinen noch so gut wie keinen Wettbewerb um wohl zu klein, um als Großunternehmen dort die besten Plätze gibt. Wer nach Lederjacken, selbst aktiv zu werden“, sagt Frau Ibrahim. Auch Strickkleidern oder Skinny-Hosen sucht, stößt die E-Commerce-Verbreitung ist noch nicht be- unweigerlich auf Happy-shopping.hr. Darüber hisonders hoch: Aktuellen Marktstudien zufolge naus wirbt Frau Ibrahim wie Heine in Deutschsurft rund ein Viertel der Kroaten via Breitband land auch mit Saisonkatalogen um Bestands- und im Internet, 16 Prozent der Kroaten kaufen online Neukunden. Wie der Shop sind sie streng an das ein, 1,2 Millionen haben einen Facebook-Account. deutsche Design angepasst. Doch es gibt auch Potenzial: Im Jahr 2013 tritt Unterschiedliche Ansprüche Kroatien der EU bei, außerdem möchte Ibrahim auf absehbare Zeit Heine auch in den Republiken Dabei können die Ansprüche der kroatischen Serbien (7,1 Millionen Einwohner) und Bosnien Kundschaft an den Online-Handel mit denen aus (5,6 Millionen Einwohner) aufbauen. Deutschland kaum verglichen werden. Bis zu zwei Wochen kann es dauern, bis Schnelle Entscheidung eine Bestellung auch wirklich beim Das Heine-Management benötigte nicht Kunden eintrifft, erzählt Ibrahim. Die lange, um eine positive Entscheidung zu generierten Bestellungen werden einfällen: Im März/April 2011 wurden die mal pro Woche gebündelt über eine ITersten Gespräche geführt, Anfang August Schnittstelle an Heine in Deutschland war der Vertrag unter Dach und Fach. übermittelt. Und einmal pro Woche Dann begann Frau Ibrahim damit, vor wird die Ware vor Ort in Karlsruhe verOrt eine GmbH zu gründen, ein Büro anpackt und von dort auf die Reise zum zumieten, Mitarbeiter einzustellen und Kunden geschickt. den Webshop bauen zu lassen. Die feder- Izis Ibrahim bringt Doch statt sich über die langen Warführende Agentur dabei war Eproducts Heine nach Kroatien tezeiten aufzuregen, freuen sich die in Kiel, die den Shop auf Basis von MaKundinnen auf ihre Päckchen – und gento im Look & Feel von Heine in Deutschland schicken auch deutlich weniger zurück. Bei fünf konzipierte. Das Kalkül ging auf. „Seit der Shop Prozent liegt die Retourenquote – davon können online ist, läuft alles nach Plan“, freut sich Izis Ib- deutsche Versender nur träumen. „Wir haben ein rahim. Besonders günstig wirke sich für ihr paar emotionale Schranken aufgebaut, welche Markt-Entrée aus, dass es in kroatischen Suchma- scheinbar wirken“, lacht I brahim. So müssen Kunden nicht nur die Versandgebühr von umgerechnet drei Euro pro Bestellung tragen, sondern auch die Retouren selbst bezahlen. Lediglich der Umtausch in eine andere Größe und Bestellungen ab einem Warenwert von umgerechnet 160 Euro sind kostenfrei. Von dem ist Happy-shopping.hr allerdings noch weit entfernt. Denn im Schnitt bestellen die Kundinnen Waren in einer Höhe von 50 bis 60 Euro. Die Retouren, die sich nicht vermeiden lassen, behält Frau Ibrahim zunächst in ihrem Büro in Kroatien und verkauft sie im Online Shop unter dem Motto „Express-Abteilung“ – zum regulären Verkaufspreis. Erst zum Saisonende wird die Ware rabattiert. Nachdem die Gründungsphase nun erfolgreich abgeschlossen ist, will Izis Ibrahim das Geschäft weiter ausbauen. Unter anderem ist im Januar geplant, das Sortiment um Möbel und Kleinaccessoires zu erweitern. Für Juni/Juli 2013 steht dann die Expansion nach Serbien und Bosnien auf ihrem Plan. Hier könnte sich Izis Ibrahim auch gut vorstellen, mit einem potenziellen Partner zusam• menzuarbeiten. dz Das Shop-Design ähnelt sehr dem in Deutschland AUTHORIZED PARTNER PASSENDE E-PAYMENT LÖSUNGEN FÜR ALLE, DIE HOCH HINAUS WOLLEN ExperCash bietet umfassendes ePayment, komplettes Risikomanagement und integriertes Debitorenmanagement für Internethändler: 100 % Financial Supply Chain Management aus einer Hand. Mehr Bezahlarten = mehr Umsatz: Bieten Sie Ihren Kunden viele unterschiedliche Zahlungsmöglichkeiten an: Kreditkarten, ELV, giropay, sofortüberweisung.de oder Rechnung. 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November 2012 24/12 Foto: Fotolia / Andrey Bandurenko, Simone Andress, PhotoMan, Ragnarocks 26 KUNDENBERATUNG BEI FASHIONETTE Frauenplausch It-Bag-Besitzer als Callcenter Agents Bei der Suche nach dem richtigen Call center-Dienstleister war schnell klar, dass ein herkömmlicher Anbieter, der seine Agents heute bei Telefonverträgen und morgen bei Autoreifen telefonieren lässt, für Fashionette eher ungeeignet ist. „Wir brauchen Agents, die besser auf die Be- „Ist die Jimmy-Choo-Tasche echt?“, fragen Anrufer im Callcenter oft als Erstes Dem Hobby frönen und kassieren „Wir lassen unsere Bewerber auf einem umfassenden Fragebogen verschiedene Punkte ausfüllen wie Alter, Geschlecht, Haustiere oder Interessen“, beschreibt Expertcloud-Chef Jan Hendrik Ansink das Prozedere bei der Suche nach den richtigen Agents. „Aus diesem Pool treffen wir dann eine Grundauswahl, denen wir das Projekt vorschlagen und die sich dann über verschiedene Multiple-Choice-Tests qualifizieren müssen.“ In derartigen Tests wird beispielsweise Markenwissen abgefragt, es wird getestet, ob Produktions reihen bekannt sind, oder die Bewerber müssen die geeignete Tasche zu einem bestimmten Outfit auswählen. Auf diese Weise rekrutierte Expertcloud für Fashionette rund 15 Agents, die stundenweise gegen Bezahlung ihrem liebsten Hobby frönen und sich mit Gleichgesinnten über die aktuelle Handtaschenmode austauschen können. „Nicht selten werden neue Agents nna eA Uw M. a/ dürfnisse unserer Kunden eingehen können“, sagt Reschke. Eine Inhouse-Lösung erschien ebenfalls suboptimal, da die Anruflast extrem schwanke und Kapazitäten mit einem festen Team nur schwer optimierbar seien. Schlussendlich entschied sich Fashionette für den virtuellen Callcenter-Dienstleister Expertcloud. Das Berliner Unternehmen rekrutiert über das Internet nach Kundenvorgabe thematisch versierte Experten aus ganz Deutschland und Europa, die bei eigener freier Zeiteinteilung und im Homeoffice telefonisch für Kundenanfragen zur Verfügung stehen. Im Fall von Fashionette lauteten die Profiling-Vorgaben an die potenziellen Agents: Weiblich und an Handtaschen interessiert, idealerweise sogar im Besitz sogenannter It-Bags. toli „Kundinnen fragen am Telefon oft als Erstes, ob unsere Taschen echt sind“, erzählt er. Durch einen kompetenten Ansprechpartner am anderen Ende der Leitung, der hochdeutsch spricht und Modekompetenz unter Beweis stellt, werde Vertrauen aufgebaut, das über andere Kanäle nur schwer zu erzielen sei. „Wir können nicht wie andere Online Shops eine vertrauenswürdige Marke über TV-Werbung aufbauen“, sagt Reschke. „Denn dafür ist unsere Zielgruppe zu spitz und die Streuverluste wären zu hoch.“ o: F o uch wenn Frau ihre It-Bag auf Raten finanziert – behandelt werden will sie trotzdem wie eine Frau von Welt, wenn sie online die aktuelle It-Bag von Jimmy Choo erjagt. Darum legt Fashionette, die Düsseldorfer Online-Boutique für Luxushandtaschen, auch höchsten Wert auf bestmöglichen Service. Dazu zählen nicht nur schneller Versand in hochwertiger Verpackung, Bestpreis-Garantie und eine Bo nitätsprüfung, die für die ohnehin schon etwas peinlich berührte Kundin unbemerkt im Hintergrund funktioniert, sondern auch eine bestmögliche Kundenberatung per Telefon. Über eine 0800Nummer können Kundinnen Fashionette von Montag bis Freitag zwischen 9.00 und 21.00 Uhr und am Wochenende von 10.00 bis 18.00 Uhr für Rückfragen erreichen. Und das tun sie auch, wie Fashionette-CoGeschäftsführer Ronald Reschke weiß – vor allem bei höherpreisigen Produkten: Fot A s Wer bei Fashionette im Callcenter anruft, trifft auf echte It-Bag-Fans Von Fan zu Fan: Im Fashionette-Callcenter kann man kompetent über It-Bags klönen auch über Mund-zu-Mund-Propaganda gewonnen“, erzählt Ansink. Wöchentlich wird auf Basis eines Forecast-Plans, der zum Beispiel aktuelle Werbekampagnen berücksichtigt, das notwendige Personal eingeplant, das dann über eine ausreichend stabile Leitung, ein Skype-Modul auf dem heimischen Rechner und ein Headset die Kundenanrufe entgegennimmt. „Wir sind TÜV-zertifiziert. Und der achtet sehr genau darauf, dass Kunden nur eine gewisse Zeit in der Warteschleife der Hotline verbringen müssen“, so Fashionette-Chef Reschke. Anders als bei anderen Shops sollen die Agents, die im Auftrag von Fashionette telefonieren, mit dem Kunden auch wirklich ins Gespräch kommen. „Das Ziel ist es, den Kunden mit allen notwendigen Informationen zu versorgen und ihn happy zu machen“, sagt Reschke. Eine Höchstzeit pro Telefonat ist daher genauso tabu wie vertrieblicher Druck. Ob durch die gute Callcenter-Betreuung die Konversionsrate steigt, misst Reschke daher nicht. „Wir haben ein gutes Gefühl“, sagt der Fashionette-Gründer. Wichtiger sei aber ein po• sitives Kunden-Feedback. dz Ihr Preisvorteil: 100 % Branchenwissen * für nur € 4,12. Wir brauchen keine Prämie, um Sie von unseren Inhalten zu überzeugen. Gleich Test-Ab o mit 4 Ausgab en kostenlos siche rn unter www.internetw orld.de/abo Online-Werbung, E-Commerce und Technik. Wie Sie heute und in Zukunft erfolgreich im Internet vermarkten, verkaufen und verdienen, erfahren Sie alle 14 Tage neu, detailliert und nur im Abo. Das Wichtigste der Branche frei Haus und komprimiert auf 48 Seiten. Internet World Business – die einzige Online-Wirtschaftszeitung offline. * im Jahresabo bei 26 Ausgaben 28 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 26. November 2012 24/12 APPLE PASSBOOK Die App für alle Karten Mit Passbook, der digitalen Brieftasche für Tickets oder Coupons, mischt Apple den mobilen Payment-Markt auf. Viele Unternehmen sind begeistert, aber das neue Angebot des Internet-Giganten wird auch kritisiert K Bonusstempel als Belohnung. Zum Start von Apples iOS 6 hat 10stamps seinen „Friendpass“ direkt in „Passbook“ inte griert. René Weyhofen, Betreiber des Cafés Crazy Bean an der Technischen Universität in München, ist bereits nach kurzer Einsatzzeit überzeugt: „Seit wir als 10stamps-Partner die Friendpass-Funk tion für Facebook freigeschaltet haben, kommen immer wieder neue Kunden zu uns ins Café, die von ihren Freunden einen ersten digitalen Stempel bekommen haben.“ (Siehe auch Anwenderbeispiel im InfoKasten unten.) Firmen sind optimistisch Foto: Lufthansa inokarten, Kundenkarten, Coupons oder Bordkarten – alle gesammelt an einem Ort –, das ist die Idee hinter der Apple-App Passbook. Mit der aktuellsten Version seines Betriebssystems, iOS 6, hat der Computer-Riese Apple im September eine Anwendung auf den Markt gebracht, in der sich QR-Code-basierte Dokumente zentral sammeln und mit einer zeit- und ortsabhängigen Erinnerungsfunktion ausstatten lassen. Beispielsweise können Reisende Flugtickets ablegen. Wenn sie sich dem Flughafen nähern, informiert sie ihr iPhone über die Abflugzeit und erklärt, zu welchem Terminal sie müssen. Als eine der ersten Fluggesellschaften weltweit stellt Lufthansa die PassbookFunktionalität ihren Kunden zur Verfügung. Die bisherigen Erfahrungen mit der Anwendung seien sehr gut, sagt Jan Bärwalde, der bei Lufthansa für den Bereich Produktkommunikation zuständig ist: „Gerade die für Lufthansa wichtigen Geschäftskunden sind für technologische Innovation sehr aufgeschlossen. Das gilt insbesondere für Smartphone-Anwendungen.“ Die Lufthansa-App beinhalte schon länger eine vergleichbare Speicherfunktion: „Mit der Passbook-App ergänzen wir diese Funktionalität.“ Lufthansa-Passagiere können seit dem 19. September die mobile Bordkarte über die Passbook-Funktion auf ihrem iPhone Lufthansa-Passagiere können mit „Passbook“ die mobile Boarding-Karte auf dem iPhone nutzen gesellschaft noch im laufenden Jahr die pdate-Funktion integrieren: Wenn sich U etwa der Abflugsteig ändert, sollen die Daten automatisch in den unter „Passbook“ abgelegten Bordkarten angepasst werden, der User erhält dann eine Mitteilung. Wichtige Apple-Neuerung Passbook sei eine der wichtigsten Neuerungen des Apple-Betriebssystems iOS 6, ist Joachim Bader, Executive Director DACH „Pro Woche kommen 25 bis 30 bei der Agentur Sapient Nitro, überzeugt: „Das neue Kunden über die FriendThema Mobile Payment pass-Empfehlung ins Café.“ und Ticketing bekommt wohl dadurch einen RENÉ WEYHOFEN Schub.“ Sapient Nitro Betreiber des Cafés Crazy Bean entwickelt mobile Anwendungen für Lufthansa nutzen. Diese wird nach erfolgtem mobi- und hat auch die Anbindung der Fluggelem Check-in an das iPhone übermittelt sellschaft an Passbook übernommen. Um und in der neuen Passbook-App hinter- eine eigene Passbook-Anwendung aufsetlegt. So steht die mobile Bordkarte auch zen zu können, benötigohne Internet-Zugang zur Verfügung und ten Unternehmen keine rückt zeit- und ortsgebunden in den Vor- eigene App. Entscheidergrund des Startbildschirms, wenn der dend für die Nutzung sei Abflug für den Reisenden ansteht. In einem lediglich, dass man digizweiten Entwicklungsschritt will die Flug- tale Dienste anbietet, die einen Orts- oder Zeitbezug besitzen oder einen Barcode nutzen, also zum Beispiel ein Datum bei einem Konzertticket oder eine digitale Bonuskarte mit ortsbasierten Funktionen, erklärt Felix Baaken, Mitgründer des Unternehmens Contigua, das mit seinem Produkt 10stamps eine Loyality-Lösung für Mobilgeräte anbietet. Die Passbook-Funktion könne im einfachsten Fall nur aus einer Datei bestehen, die der Anbieter über seine Website zur Verfügung stellt. Mit etwas Kreativität lässt sich Passbook nicht nur als Kundenservice, sondern auch zur Kundengewinnung einsetzen. Mit seiner Stempelkarten-App „Friendpass“ bietet 10stamps seinen Nutzern die Möglichkeit, Empfehlungsstempel ihrer Lieblingsgeschäfte an Freunde zu schicken: Die Weiterempfehlungsfunk tion kommt über Facebook oder direkt von Smartphone zu Smartphone zum Einsatz. Für jede Empfehlung gibt es e inen Anwenderbeispiel: Die Passbook-Funktion Friendpass Die Passbook-Funktion Friendpass von 10stamps wird derzeit von den Ketten Black Bean, Sushi Circle und Bäckerei Trendle genutzt. Neben diesen Partnern gibt es auch einzelne Läden, die bereits auf die FriendpassFunktion setzen. Dazu gehören Crazy Bean, IO Lounge und Deli Star in München, das Café Perfect Day in Wiesbaden und das Café & Bistro Amadeus in Mannheim. Wer in diesen Läden via 10stamps stempelt, kann an Freunde einen Friendpass mit Gratis-Startstempel weitergeben, der dann in der Passbook App angezeigt wird und daran erinnert, dass er genutzt werden kann. „So können Kunden eines 10stamps-Partners eine Empfehlung aussprechen und Neukunden haben einen attraktiven Start bei dem empfohlenen Geschäft“, sagt 10stamps-Mitgründer Arash Houshmand. Da die Funktion noch sehr neu ist, seien die nachhaltigen Effekte bislang nicht wirklich sichtbar. Besonders positiv habe sich aber die Nutzung bei Crazy Bean, einem Café an der TU München, entwickelt: In das Café kommen pro Woche etwa 25 bis 30 neue Kunden direkt über die Empfehlung. Gratisstempel mit Friendpass Inzwischen setzen neben Lufthansa auch etliche weitere große Unternehmen auf Apples Passbook. Zum Beispiel die Fluggesellschaft American Airlines, die amerikanische Kaffeekette Starbucks, die Elek tronikkette Euronics, das Hotelbuchungsportal HRS oder der Autovermieter Sixt. „Sixt ist die erste Autovermietung weltweit, die ihren Kunden Apple Passbook anbietet“, sagt Konstantin Sixt, Leiter Internet bei Sixt. Das habe mehrere Gründe: „Passbook ermöglicht Kunden zum Beispiel eine zentrale Verwaltung der gesamten Reise inklusive Organisation von Auto, Flug und Hotel und den Zugriff auf Übernahmeuhrzeiten und Stationen.“ Zudem ermögliche die Funktion Kunden einen leichten Zugang zum QR-Code, mit dem sich der Anmieteprozess deutlich beschleunigen lasse. Bislang seien die Erfahrungen mit Passbook sehr positiv. Kunden würden darin „eine moderne und innovative Dienstleistung von Sixt“ sehen. Auch Björn Krämer, Director Mobile & New Passbook im Überblick • Die App ist seit Start des Apple-Betriebssystems iOS 6 auf dem iPhone verfügbar. • Bordkarten, Kinokarten, Coupons, Kundenkarten und Ähnliches können an einem Ort gesammelt und verwaltet werden. • Der Barcode auf den Karten wird von Passbook digitalisiert. • Große Unternehmen wie Lufthansa, American Airlines, Starbucks, Sixt oder HRS nutzen Passbook bereits. Auch Gutscheinportale wie Coupies sind dabei. 24/12 E-COMMERCE 26. November 2012 Media bei HRS, zeigt sich zufrieden: „Gerade Geschäftsreisende, die viel unterwegs sind und ihre Hotels häufig über unsere App buchen, schätzen den neuen Service, der ihnen die Verwaltung ihrer Hotelbuchungen signifikant erleichtert. Die Erfahrungen der letzten Wochen zeigen, dass die neue Passbook-Funktion von unseren Kunden sehr gut angenommen wird und die Nutzung der neuen Anwendung kontinuierlich steigt.“ Dem User wird die gespeicherte Hotel reservierung automatisch auf seinem iPhone Display angezeigt, wenn er sich dem gebuchten Hotel nähert. Wie sich die App noch nutzen lässt, zeigt das Technologie-Start-up Bonusmagnet Networks mit seiner Plattform Passmagnet.com. Nutzer können damit Passbook um persönliche Pässe erweitern. Die Website bietet zum Beispiel die Möglichkeit, einen persönlichen Geschenkgutschein, einen Merkzettel oder eine private Nachricht mit Foto in der digitalen Brieftasche zu speichern. Inzwischen können Kunden mit Passmagnet auch eigene Plastikkundenkarten in digitaler Form in der Passbook App speichern. Passmagnet nimmt die Kundendaten und erstellt daraus einen „Passbook“-Pass samt Barcode, der entweder gescannt oder dessen Kartennummer an der Kasse vorgezeigt wird. „Im Markt der digitalen Wallets auf dem Smartphone hat Apple mit Passbook einmal mehr seine Vorreiterstellung im Mobile Markt bewiesen“, konstatiert Patrick Setzer, Geschäftsführer von Bonusmagnet Networks. „War of Platforms“ Hans J. Even, Geschäftsführer der Düsseldorfer FullserviceInternet-Agentur TWT Interactive, steht dem Angebot von Apple kritischer gegenüber. Das Ziel von Unternehmen müsse es sein, sensible Daten in ihrem eigenen Ökosystem zu halten: „Reiseunternehmen und Event-Anbieter sollten also lieber eine eigene App programmieren lassen, anstatt vertrauliche Zahlen und Inhalte an einen Internet-Giganten wie Apple auszulagern.“ Oftmals sei eine Individuallösung besser für den Kunden. „Seit der mobilen Revolution greift ein regelrechter War of Platforms um sich. Egal ob Apple, Android, Google oder Microsoft – jeder ist sich selbst der Nächste“, meint Even. So seien beispielsweise die Basisfunktionen von Google oftmals darauf ausgelegt, möglichst viele Daten zu generieren, „um ein Informationsmonopol aufzubauen“. Apple wolle dem in nichts nachstehen und seine Geschäftsmodelle immer stärker monetari- sieren: „Da bietet sich ein Bezahlsystem, das auf Informationen großer Konzerne basiert, natürlich an.“ Even rät Unternehmen, genau zu prüfen, inwiefern sich die Zusammenarbeit mit Apples Passbook tatsächlich lohne und welche Vorteile die Applikation im Gegensatz zu einer eigenen Anwendung biete. Nach genauer Analyse blieben meist nicht viele Vorteile üb• rig, so das Fazit des Beraters. tdz Internet World BUSINESS 29 „Reiseunternehmen oder Event-Anbieter sollten lieber eine eigene App programmieren, anstatt vertrauliche Zahlen und Inhalte an einen Internet-Giganten wie Apple herauszugeben.“ HANS J. EVEN Geschäftsführer TWT Interactive Fashion online verkaufen ist ein 24-Stunden-Job. Ich kann trotzdem super schlafen. E-Commerce-Shops haben 24 Stunden am Tag geöffnet, an 365 Tagen im Jahr. Das eröffnet Chancen – und birgt Risiken. Mit den automatisierten Fraud-Protection-Systemen von Wirecard haben Händler hochwirksame Lösungen zur Betrugsprävention an der Hand – rund um die Uhr und immer auf dem neuesten Stand der Technik. www.wirecard.de Unser Portfolio Zahlungssysteme Risikomanagement Bankservices Unsere Keyfacts 15,5 Milliarden Euro Transaktionsvolumen 85 Services für Payment und Risikomanagement 13.000 Kunden Wirecard_Anzeige_215x301mm_IWB.indd 1 13.11.2012 10:40:07 SPECIAL: PAYMENT Internet World BUSINESS 30 26. November 2012 24/12 ERFOLGREICHER ZAHLARTENMIX Wie Kunden gerne bezahlen Webshopper reagieren auf dem Weg zur Kasse besonders sensibel, wenn ihre Lieblingszahlart nicht verfügbar ist. Die richtige Mischung zu finden, ist aber gar nicht so schwer U nser Ziel ist es, die Kunden dazu zu bewegen, per Vorkasse zu bezahlen. Deswegen gewähren wir bei Zahlung per Vorkasse ein Skonto von drei Prozent“, sagt Tina Manske. Sie betreibt unter Matratzen-kissen.de einen Online Shop für Produkte rund ums Bett, vom Lattenrost über die Matratze bis hin zum Kissen und Füllmaterial. Der Grund ist einfach: Für den Shop-Betreiber ist es in aller Regel die günstigste Variante, wenn der Käufer vorab per Banküberweisung bezahlt – und sicher ist es obendrein, schließlich geht der Kunde in Vorleistung und der Händler liefert erst, wenn er sein Geld hat. „Außerdem gewinnen wir durch die Vorauszahlung zwei bis drei Tage Zeit, um zu disponieren und zu kommissionieren“, erklärt Manske einen zusätzlichen Vorteil. „Also versuchen wir, diese Zahlart für unsere Kunden attraktiv zu machen.“ Und die Rechnung geht auf: Rund ein Drittel der Kunden zahlt seinen Einkauf bei Matratzen-kissen.de vorab. Dabei ist die Vorkasse das Bezahlverfahren, das deutsche Webshopper am wenigsten mögen. Wenn sie frei wählen können, ob sie per Rechnung, Kreditkarte, Paypal, Lastschrift, Sofortüberweisung oder Vorkasse bezahlen möchten, entscheidet sich nur ein Prozent für die Vorkasse. Das hat Ibi Research, ein Beratungs- und Forschungsinstitut an der Universität Regensburg, in seiner jüngsten Studie „Erfolgsfaktor Payment – Reloaded“ herausgefunden, für die über 1.000 meist erfahrene Web-Käufer befragt wurden. Dass sie dennoch mit Rabatten dazu zu bewegen sind, diese Zahlart zu nutzen, belegen die Studienzahlen: Mehr als ein Viertel der Online Shopper gab an, per Vorkasse zu zahlen, wenn der Händler dafür ein Skonto von drei Prozent einräumt. Das deckt sich mit den Erfahrungen von Daniel Bader, Betreiber des Online Shops Bader-outdoor.de. Er belohnt die Vorkassezahlung mit zwei Prozent Skonto, „weil wir uns dadurch Gebühren sparen und davon auch unsere Kunden etwas haben sollen.“ Seine Kunden haben beim Bezahlen die Wahl zwischen Vorkasse, Sofortüberweisung, Paypal und Nachnahme. „Sicher die Hälfte“ der Zahlungen entfällt laut Bader auf Paypal, „mindestens 80 Prozent“ auf Paypal plus Vorkasse. Den Rest teilen sich Nachnahme und Sofortüberweisung. Für Im Falke-Shop bezahlen die meisten Kunden per Rechnung, Vorkasse gibt es gar nicht Nur mit der richtigen Bezahlartauswahl rollt der volle Einkaufswagen auch zur Kasse lia oto F to: / rhh ve gy c Ma Fo Zahlungen über Sofortüberweisung gibt es keinen Rabatt, weil die Nutzung dem Händler Kosten verursacht. „Wer bei uns vorab überweist, tut das fast immer direkt über seinen Online-Banking-Account und nicht über Sofortüberweisung“, stellt Bader fest. Trotzdem möchte er das Bezahlverfahren, das seit Sommer 2011 in seinem Shop verfügbar ist, noch ein Jahr lang beobachten, bevor er entscheidet, ob es im Portfolio bleiben soll oder nicht. Rabatt ist nicht gleich Rabatt Doch Rabatt ist nicht gleich Rabatt, hat die Ibi-Studie ergeben: Gewährt der Händler einen Nachlass von beispielsweise drei Prozent, akzeptieren rund 20 Prozent der Käufer die Vorauszahlung als Bezahlme- thode. Verspricht der Händler dagegen einen Festbetrag als pauschalen Rabatt, lassen sich sogar 46 Prozent dazu bewegen, die Ware im Voraus per Banküberweisung zu zahlen. „Wenn der Shop-Betreiber seinem Kunden explizit sagt, er bekommt einen pauschalen Nachlass von einigen Euro oder muss keine Versandkosten bezahlen, schwenkt dieser oft auf Vorkasse um“, fasst Stefan Weinfurtner, Mitautor der Ibi-Studie, das Ergebnis zusammen. Wer also möglichst viele Kunden zur Vorkasse bewegen will, sollte sich überlegen, ob er als Anreiz nicht lieber eine pauschale Summe nennt als einen prozentualen Anteil. Ein anderes Mittel, Kunden die Vorkasse schmackhaft zu machen, sind Gütesiegel, wie sie beispielsweise von Trusted Shops, dem TÜV Süd, dem EHI Retail Institute und dem Bundesverband des Deutschen Versandhandels vergeben werden. „Viele Käufer empfinden die Vorkasse als unsicher. Gerade wenn sie einen Shop noch nicht kennen, zweifeln sie daran, ob sie die bestellte und bezahlte Ware dann auch tatsächlich geliefert bekommen“, umreißt Wenn Ihr Kunde nicht zahlt, zahlen wir. FlexiPay ® Optimale Risikoprävention im Online-Geschäft Individuelle Zahlart Andere Worauf Sie als Händler achten sollten: Bonitätsstrategie Bleibt Ihre Kundenbeziehung geschützt? Rechnung und Mahnung in Ihrem Namen, Zahlung auf Ihr Konto Bonitätsprüfung auf Basis des größten Datenpools Deutschlands Bestimmen Sie die Kosten-/Risiko-Relation? Individueller Cut-off Haben Sie 100% Planungssicherheit? Keine versteckten Kosten, ausschließlich die für Sie kalkulierte Prämie Basiert die Prämienkalkulation auf Ihrem tatsächlichen Netto-Umsatz? Retouren, Gutschriften, Bestellabbrüche etc. bleiben außen vor Profitieren Sie von einer hohen Treffer- und geringen Ablehnungsquote? Bonitätsprüfung auf Basis eines der größten deutschen Datenpools Zahlungseingang ( Händler ) Rechnungskauf Lastschrift Kontinuierlicher Datenaustausch Zahlungsgarantie + individuelles Mahnwesen + Inkasso Sprechen Sie uns an, wir beraten Sie gerne! Telefon +49 (0)69 / 42091-06 vertrieb@universum-group.de www.universum-group.de Payo 24/12 SPECIAL: PAYMENT 26. November 2012 Stefan Weinfurtner das Problem, „Ein Gütesiegel hilft dabei, die Vertrauenswürdigkeit des Shops zu verbessern.“ Während sich in einem Shop ohne Gütesiegel nur zwölf Prozent der Befragten für die Vorkasse entscheiden, sind es in Shops mit Siegel immerhin 20 Prozent. Allerdings ist dieser Effekt für Shop- Betreiber offenbar nicht immer so leicht festzumachen. „Das Siegel trägt sicher insgesamt zum Kundenvertrauen bei“, erklärt Patrick Bhamroyal, Projektmanager Online bei Zentraldrogerie.com, „einen größeren Einfluss auf die Wahl der Bezahlmethoden konnten wir bei unseren Kunden bisher aber nicht erkennen.“ Seit Sommer verfügt der Drogerie-Shop über das Trusted-Shops-Siegel, das vor allem auch Kunden aus dem Ausland, die per Kreditkarte bezahlen, Sicherheit geben soll. Der Shop greift noch zu anderen vertrauensbildenden Maßnahmen: Ein Foto des stationären Ladengeschäfts in der Münchner Innenstadt soll deutlich machen, dass der Shop nicht nur aus einem Warenlager besteht. „Wir haben immer wieder Kunden etwa aus Norddeutschland, die in unseren Laden kommen, wenn sie mal in München sind“, erzählt er. Internet World BUSINESS Prozent, ergänzt der Händler die Vorkasse um Sofortüberweisung, sinkt sie auf 67 Prozent. Interessanter wird es bei der Lastschrift. Können die Kunden per Vorkasse oder per Lastschrift bezahlen, verlassen nur noch 38 Prozent den Shop unverrichteter Dinge. Noch etwas höher in der Nutzergunst steht Paypal: Selbst wenn ein Shop nur die beiden Zahlarten Vorkasse und Paypal anbietet, bricht nur noch ein Drittel der Kaufwilligen den Kauf ab. Paypal: Schnell und bequem Zwei Prozent Rabatt erhalten Kunden bei Bader-outdoor.de, wenn sie vorab bezahlen Auch bei Matratzen-kissen.de hat die Einführung des Gütesiegels von Trusted Shops nicht zu einer signifikanten Veränderung des Zahlverhaltens geführt. Dennoch ist Tina Manske zufrieden: „Ich würde keinen Online Shop mehr ohne Gütesiegel machen, die Kunden haben seither sehr viel mehr Vertrauen in uns“, ist sie sich sicher. Das größte Problem sei, dass vielen Käufern gar nicht bewusst sei, dass sie sich bei Trusted Shops für einen Käuferschutz anmelden könnten. Doch trotz aller Bemühungen, die Bereitschaft für Vorkassezahlungen zu fördern, ist klar, dass kaum ein Anbieter ohne weitere Bezahlverfahren überleben kann. Bietet ein Shop ausschließlich die Bezahlung per Vorkasse an, brechen 88 Prozent der Online Shopper den Kauf ab, haben die Forscher von Ibi Research herausgefunden. Doch nicht jede weitere Bezahlmethode bringt unterm Strich wirklich etwas: Kommt als weitere Zahlart die Nachnahme dazu, sinkt die Kaufabbruchquote auf 80 Meistgenutzte Zahlarten Angebot und Nachfrage Womit Online-Käufer in den vergangenen zwölf Monaten bezahlt haben Was Händler anbieten und was Käufer nutzen Kreditkarte 74 % 71 % Rechnung 58 % Paypal 54 % Lastschrift Sofortüberweisung Bezahlen über Amazon Giropay Vorkasse Kreditkarte 50 % Rechnung Giropay 12 % 73 % 58 % 59 % 74 % 71 % 46 % 17 % 39 % 5% 36 % Lastschrift 13 % 74 % Paypal Nachnahme 17 % „Bei vielen Nutzern ist Paypal beliebt, weil es für sie relativ bequem zu handhaben ist“, erklärt Stefan Weinfurtner. Tatsächlich wird es für Händler immer schwieriger, auf Paypal zu verzichten, und so findet sich das Bezahlverfahren der eBay-Tochter mittlerweile in drei von vier Online Shops. Haben die Käufer die freie Auswahl, ob sie mit Kreditkarte, Paypal, per Rechnung, Lastschrift, Vorkasse oder Sofortüberweisung bezahlen, entscheidet sich im Schnitt jeder fünfte für Paypal – wobei Männer die Zahlart etwas lieber nutzen als Frauen. Und da nicht jeder Shop diese große Auswahl an Bezahlmethoden bietet, haben tatsächlich in den ▶ 34 % Sofortüberweisung 34 % Vorkasse 31 54 % 11 % 12 % Kreditkarte im Kommen: Drei Viertel der Online Shopper haben im letzten Jahr per Kreditkarte bezahlt Von Händlern angeboten Von Käufern genutzt Am häufigsten verfügbar ist die Vorkasse, am meisten genutzt wird aber die Kreditkarte © INTERNET WORLD Business 24/12 © INTERNET WORLD Business 24/12 Quelle: Ibi Research „Erfolgsfaktor Payment – Reloaded“; Stand: Oktober 2012; n = 1.010; Mehrfachnennungen möglich Quelle: Ibi Research „Erfolgsfaktor Payment – Reloaded“; Stand: Oktober 2012; Händler: n = 249, Käufer: n = 954 Modulare Payment-Lösungen für erfolgreichen E-Commerce. Vom einfachen Kreditkarten-Processing bis zur ganzheitlichen Abwicklung aller Zahlungsprozesse im E-Commerce bietet PAYONE Ihnen alle Zahlarten und Services aus einer Hand. 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Die Vortet und die Kunden vertrauen kasse spielt für die Online-Drodarauf.“ Zwar seien die Gebühgerie keine große Rolle. ren, die Paypal von den HändAuch im Online Shop des Solern verlange, „nicht von Pappe“, cken-Spezialisten Falke ist die aber sie würden ja auch erst dann Kreditkarte ein oft verwendetes anfallen, wenn tatsächlich eine Bezahlverfahren. „Bei uns ist die Transaktion stattgefunden habe meistgenutzte Zahlart die Rechund nicht wie etwa bei Sofortnung, dahinter folgen die Kreditüberweisung, wo unabhängig karte, Paypal und Bezahlen über von der Nutzung des Verfahrens Amazon zu etwa gleichen Teieine monatliche Grundgebühr len“, berichtet Michael Risse, als fällig werde. „Außerdem erstatNew Media Manager zuständig tet Paypal die Gebühr bei einer für den Shop unter Falke.com. Rückabwicklung einer Zahlung Das zeigt: Dort, wo Kreditkarund das macht auch e twas aus“, Nur bekannte Kunden dürfen bei Zentraldrogerie.com ihre bestellte tenzahlung angeboten wird – das resümiert Bader. Ware per Rechnung oder per Lastschrift bezahlen sind häufiger eher größere Shops Erstaunlich aber ist: Für die Abbruchquote noch wichtiger als Paypal wicklung von Kreditkartenzahlungen ist mit einem Jahresumsatz von mehr als ist die Möglichkeit, per Kreditkarte zu für uns als kleinerer Shop schlicht viel zu 500.000 Euro –, wird sie in aller Regel auch zahlen. Haben die Shop-Besucher ledig- teuer.“ Bei ihr verteilen sich die Zahlungen gut angenommen. Zwingend benötigt lich die Wahl zwischen Vorkasse und Kre- etwa zu gleichen Teilen auf die drei zur wird sie aber nicht. „Obwohl unsere Kunditkarte, bricht nur noch ein Viertel den Verfügung stehenden Zahlarten Vorkasse, den nur per Paypal, Vorkasse und NachKauf ab. Zur Erinnerung: Mit Vorkasse Paypal und Nachnahme, die sie für ihre nahme bezahlen können, liegt unsere Kaufabbruchquote nur etwa drei bis vier und Paypal waren es 33 Prozent. „Die Kre- Kunden gebührenfrei anbietet. Prozent“, betont Tina Manske. ditkarte ist mittlerweile auch in DeutschEs geht auch ohne Kreditkarte Deswegen hat sie an land bei den Kunden sehr beliebt“, stellt der Ibi-Forscher Weinfurtner fest, „die Auch bei Outdoor-bader.de können die diesem Portfolio derzeit Händler spüren das deutlich, wir sehen da Online Shopper nicht per Kreditkarte ein- auch wenig auszusetzen. einen regelrechten Boom.“ Auch hier fällt kaufen, aber die meisten seiner Kunden Wenn sie eine weitere auf, dass Männer etwas lieber zur Kredit- würden das akzeptieren, sagt Bader. Nur Bezahlmethode in den aufnehkarte greifen als Frauen: Haben sie die vereinzelt kämen Nachfragen, warum es Zahlungsmix men würde, dann den freie Auswahl, greifen 22 Prozent der diese Zahlart im Shop nicht gebe. Männer und 17 Prozent der Frauen im Für andere ist die Kreditkarte ein wich- Kauf auf Rechnung – Online Shop zum Plastikgeld. tiger Baustein im Zahlungsmix. Bei Zen und zwar am liebsten in Dennoch verzichten etliche Online- traldrogerie.com stehen neben der Kredit- abgesicherter Form. Sie Händler auf die Kreditkarte als Zahlart. karte Paypal, Vorkasse und für Bestands- scheut bislang das Risiko von ZahlungsTina Manske von Matratzen-kissen.de kunden auch Rechnung und Lastschrift ausfällen und die Kosten, die für das Risinennt den wichtigsten Grund: „Die Ab- zur Verfügung. Laut Projektmanager komanagement und das Inkasso anfallen können, wenn sie eine offene Rechnung anbietet. Doch auch die Zusammenarbeit mit einem Partner für gesicherten Rechnungskauf sieht sie kritisch: „Wenn das Zahlungsziel stark hinausgezögert ist und ich als Händler sechs Wochen auf mein Geld warten muss, dann ist das einfach zu lange. Das Ganze muss für mich finanzierbar bleiben.“ Für sie wäre nur eine Zeitspanne von maximal 30 Tagen akzeptabel. „Dann aber wäre es schon ein tolles Angebot“, räumt Manske ein. 26. November 2012 24/12 Auch Daniel Bader verzichtet auf den Rechnungskauf. „Das ist für uns kein Thema. Wenn Kunden danach fragen, erklären wir ihnen, dass sie ein Produkt ja immer gerne günstig kaufen möchten und uns der Kauf auf Rechnung einiges kosten kann, wenn schwarze Schafe für Ausfälle sorgen. Das müssten wir dann auf die Preise umlegen und das wollen wir nicht. Das verstehen die meisten“, so Bader. Rechnung nur für Stammkunden Die Zentraldrogerie.com hat einen Mittelweg gewählt und lässt nur Stammkunden per Rechnung zahlen. Ganz ohne geht es nach Meinung von Bhamroyal nicht, denn „Deutschland ist eben ein Rechnungsland“. Dass bei ihm dennoch nur rund ein Drittel per Rechnung oder Lastschrift zahlt, liegt zum einen an der Beschränkung des Kundenkreises, zum anderen vermutet er, dass die Zahlung per Paypal oder Kreditkarte für etliche Kunden einfach bequemer ist. Tatsächlich ist die Bequemlichkeit nach Einschätzung des Ibi-Forschers Weinfurtner der Hauptgrund, wenn jemand nicht per Rechnung bezahlen möchte. „Der Kunde muss daran denken, die Rechnung zu bezahlen, er muss die Daten beispielsweise extra im Online Banking eingeben. Das ist schon mit einem gewissen Auf- „Wenn man weiß, dass man Ware zurückschicken wird, ist die Rechnung mit am bequemsten.“ STEFAN WEINFURTNER Junior Consultant bei Ibi Research wand verbunden“, fasst er die Ergebnisse der Studie zusammen. Dennoch ist die Rechnung unbestritten der Deutschen liebste Zahlart: Haben die Webshopper die freie Wahl, entscheiden sich 45 Prozent am liebsten für den Kauf auf Rechnung. Bei den Frauen sind es mit 52 Prozent sogar mehr als die Hälfte. Und das wirkt sich auch auf die Abbruchquote aus: Stehen in einem Shop allein die Vorkasse und der Kauf auf Rechnung zur Verfügung, lassen nur 15 Prozent der Kaufwilligen den Einkaufswagen stehen. Im Gegenzug lässt sich durch die Einführung des Rechnungskaufs die Abbruchquote am deutlichsten senken. Im Schnitt ging sie durch die Integration dieser Zahlart um 79 Prozent zurück, hat Interesse an Bezahlen über Amazon Ibi Research ermittelt. Zum VerPlanen Sie den Einsatz in Ihrem Webshop? gleich: Bei Händlern, die die ZahNein, habe noch nie Ja, ist bereits geplant lung per Kreditkarte neu in ihren davon gehört 8% Shop aufgenommen haben, sank 18 % Sonstiges die Abbruchquote um 68 Prozent, 3% durch die Einführung von Paypal um 55 Prozent. „Die Nachfrage nach dem Kauf auf Rechnung ist deswegen so groß, Nein, es besteht auch kein Interesse weil es für den Kunden so sicher ist“, so Stefan Weinfurtner. Außer52 % dem gilt: Je teurer ein Produkt ist, desto häufiger wählen die Kunden den Kauf auf Rechnung. Nein, aber ich Ein weiterer Grund, der Online hätte Interesse Shopper dazu veranlasst, lieber auf daran Rechnung zu kaufen, ist die Waren19 % rückgabe. „Wenn man weiß, dass Die Mehrheit der Händler will die Zahlart nicht anbieten man einen Teil der Ware sicher zuQuelle: Ibi Research „Payment-Barometer“; Stand: Oktober 2012; rückschicken wird, dann ist die n = 289 Unternehmen, die Bezahlen über Amazon nicht anbieten Rechnung mit am bequemsten. © INTERNET WORLD Business 24/12 Man kann die Rechnungssumme W m G 12100 24/12 SPECIAL: PAYMENT 26. November 2012 gleich um den entsprechenden Betrag kürzen und muss nicht lange auf zu viel bezahltes Geld warten“, so Weinfurtner. Das ist wohl auch einer der Gründe, warum Frauen häufiger auf Rechnung einkaufen als Männer: Sie erstehen mehr Kleidung und Schuhe im Web, Produkte, die oft in verschiedenen Größen oder Farben bestellt werden und tendenziell die höchsten Retourenquoten aufweisen. Startportfolio mit drei Zahlarten Durch die hohe Akzeptanz der Rechnung lassen sich auch mit einer kleinen Auswahl an unterschiedlichen Bezahlverfahren gute Erfolge erzielen: Ein Mix aus Rechnung, Vorkasse und Paypal kommt beispiels weise auf eine Abbruchquote von durchschnittlich sechs Prozent, einer aus Rechnung, Vorkasse und Kreditkarte auf vier Prozent. Dementsprechend ist es für Web- Händler ratsam, genau zu kalkulieren, ob die Kosten für ein weiteres Bezahlverfahren tatsächlich gerechtfertigt sind. Stefan Weinfurtner kann sich eine Auswahl aus Vorkasse, Kreditkarte und Paypal sehr gut vorstellen: „Das ist ein Portfolio mit wenigen, relativ sicheren Zahlungsverfahren, bei dem die durch die Zahlarten bedingte Abbruchquote bei rund zehn Prozent liegt“, erläutert er. Nimmt der Shop-Betreiber später noch die Rechnung und die Lastschrift dazu, sinkt die Quote auf zwei Prozent. Entscheidet er sich dann, auch noch Sofortüberweisung dazu zu nehmen, verlässt nur noch ein Prozent der Kaufwilligen aufgrund der bereitgestellten Zahlverfahren den Shop unverrichteter Dinge. Daran hat auch Bezahlen über Amazon wenig geändert. Das anfangs hauseigene Einfluss auf die durch Zahlverfahren bedingte Abbruchquote Durchschnittlicher Rückgang der Quote durch Einführung der Zahlart Rechnung Kreditkarte Paypal Lastschrift Sofortüberweisung –22 % –40 % –55 % –68 % –79 % Mit einem Rückgang um 79 Prozent hat die Rechnung den größten Einfluss auf die Kaufabbruchquote © INTERNET WORLD Business 24/12 Quelle: Ibi Research „Erfolgsfaktor Payment – Reloaded“; Stand: Oktober 2012 Internet World BUSINESS 33 Bezahlverfahren von Amazon ist seit rund eineinhalb Jahren als Zahlart für alle Shops offen. Bislang bieten aber nur vier Prozent der kleineren und sieben Prozent der größeren Händler die Zahlart in ihren Shops zon-Kunden eine „breite und hohe Akzeptanz“, so Ulrich Krenn, Leiter der Unternehmenskommunikation bei Poster XXL. Der Shop hat Amazon Payment als einer der ersten in Deutschland im Mai 2011 eingeführt. „Neben der hohen Akzeptanz, die Amazon genießt, sind „Bezahlen über Amazon, Paypal es vor allem die ganz pragmatischen Erleichterungen, die uns und Kreditkarte kommt in etwa überzeugt haben. Der Kunde beauf den gleichen Anteil.“ nutzt für die schnelle Kaufabwicklung einfach seine bei Amazon MICHAEL RISSE hinterlegten Zahlungs- und Liefer New Media Manager Falke.com informationen“, so Krenn. Auch Falke.com hat Bezahlen an, 13 Prozent der Shopper haben sie in über Amazon seit über einem Jahr im Anden vergangenen zwölf Monaten genutzt – gebot. „Der Anteil der Kunden, die es nutKauf bei Amazon selbst eingeschlossen. zen, ist schon signifikant“, meint Michael Die Mehrheit der Shop-Betreiber hat Risse. Auch für den Falke-Mann zählt derzeit kein Interesse, Amazon Payment neben der Einfachheit die Bekanntheit einzuführen, die Skepsis gegenüber dem von Amazon, die bei den Kunden auch ein mächtigen Wettbewerber ist groß. Manske subjektives Sicherheitsempfinden erzeuge. befürchtet, dass Händler sich damit zu Die Nutzung von Bezahlen über Amazon sehr an Amazon binden. „Das möchten geht in seinem Shop vor allem zulasten wir d efinitiv nicht“, sagt sie. von Kreditkarte und Rechnung. Andere können es sich durchaus vorBei Poster XXL lasse sich hingegen kein stellen, die Zahlart anzubieten. „Wir ha- „Verdrängungswettbewerb“ gegenüber einer ben die Einführung schon vorbereitet. anderen Bezahlmethode erkennen, meint Weil es aber recht aufwendig ist, werden Krenn: „Durch Amazon Payments haben wir erst nach dem Weihnachtsgeschäft wir neue Kunden gewonnen, die wir vordamit starten“, verrät Bhamroyal von Zen- her noch nicht angesprochen hatten.“ Dentraldrogerie.com. Er ist sich sicher, dass noch kann das Bezahlverfahren von Amadie Kunden es schätzen werden und es zon in den kommenden Monaten durchdaher auch gut für die Konversion ist. aus noch Bewegung in den Markt bringen. Händler, die Bezahlen über Amazon Laut Ibi Research kann sich gut die Hälfte bereits eingeführt haben, sind damit auch der Shop-Betreiber vorstellen, dass sich die • zufrieden. Die Zahlart habe unter Ama- Zahlart im Markt etablieren wird. cf Weihnachtsumsatz sichern mit BillSAFE Rechnungskauf. Grünes Licht für Ihren Erfolg. JETZT ANMELDEN www.billsafe.de 121008_BillSAFE_Anzeige_reinzeichnung_280_191.indd 1 14.10.2012 12:28:15 34 Internet World BUSINESS E-COMMERCE 26. November 2012 In schlechter Gesellschaft Haftungsrisiken für Werbungtreibende im Affiliate Marketing M des Affiliates alles Zumutbare unternommen zu haben, um den Rechtsverstoß zu beseitigen. Was droht dem Advertiser? Foto: Fotolia / Reicher arketingkampagnen über AffiliateNetzwerke sind bei vielen InternetUnternehmen wichtige Bausteine ihrer Vertriebs- und Werbestrategie. Sie ermöglichen eine hohe Breitenwirkung der Werbemaßnahmen durch die Vielzahl der teilnehmenden Publisher, gleichzeitig ersparen sich Advertiser den operativen Prozess der Zulassung, Verwaltung und Abrechnung ihrer Werbepartner. Auf der anderen Seite wissen Advertiser meistens gar nicht genau, wer denn da ihre Werbe-Banner schaltet. Und hier beginnt das Problem: Es gibt durchaus schwarze Schafe unter der meist erheblichen Anzahl von Affiliates. Die echten schwarzen Schafe, Pub lisher, auf deren Webseiten urheberrechts- oder jugendgefährdende Inhalte zu finden sind, mögen beeindruckende Webseitenstatistiken aufweisen, als Kampagnenpartner sind sie mit Sicherheit keine gute Wahl. Dies gilt gleichermaßen für solche Affiliates, nennen wir sie die grauen Schafe, die zwar nicht jenseits der Legalität operieren, jedoch aufgrund von Unbedarftheit etwa durch eigenhändige Änderungen der Werbemittel des Advertisers, Herabsetzung von Mitbewerbern, unzulässige Verwendung von Kennzei- Dunkle Kanäle: Wenn Affiliates unsauber arbeiten, kann das auch den Advertiser treffen iverser Gerichtsentscheidungen und d die Problematik ist nicht abschließend geklärt. Dennoch ist es wichtig zu verstehen, dass es zwei wesentliche Zurechnungsgrundlagen gibt: Zum einen wird angenommen, so insbesondere auch der Bundesgerichtshof, dass der Publisher als Beauftragter des Advertisers handelt. Die unschöne Konsequenz ist: Der Werbungtreibende haftet in diesem Fall ohne EntlastungsPeer Fischer möglichkeit für das Verhalten „seines“ Publishers. ist Rechtsanwalt und Partner Im Einzelfall kann jedoch bei BBP Rechtsanwälte auch eine rechtliche Mitverantin Berlin. wortung für das Verhalten eines • www.softwareundrecht.de Affiliates in Betracht kommen, die sich auf eine Verletzung von lauterkeitsrechtlichen Verkehrschen in ihren Meta-Tags oder sonstige pflichten oder die Grundsätze der Störerhaftung bezieht. Maßnahmen unlauter handeln. Hier gibt es für den Advertiser einen Die als wettbewerbswidrig einzustufende Gestaltung der Webseiteninhalte Hoffnungsschimmer, denn er kann sich dieser Affiliates wird dem Publisher zu- in diesem Fall entlasten, indem er nachgerechnet. Die rechtlichen Grundlagen weist, seinen Prüfungspflichten genügt dieser Zurechnung sind Gegenstand und ab Kenntnis einer Rechtsverletzung Im Falle einer tatsächlich bestehenden Rechtsverletzung des Affiliates und einer Zurechnung zulasten des Advertisers kann dieser auf Unterlassung in Anspruch genommen werden. Neben der Abgabe einer strafbewehrten Unterlassungserklärung sind im Falle eines Wettbewerbsvereins oder -verbandes diesem überdies angemessene Aufwendungen zu erstatten, sofern der Abmahner anwaltlich vertreten wurde, also die im Rahmen der Abmahnung entstandenen Anwaltsgebühren. Falls man selbst einen Anwalt beauftragt hat, kommen natürlich auch die eigenen Anwaltskosten hinzu. Die Kosten summieren sich so schnell zu etlichen Tausend Euro. Sollte der Advertiser selbst oder sein Affiliate künftig gegen die abgegebene Unterlassungserklärung verstoßen, drohen überdies für jeden Fall der Verletzung empfindliche Vertragsstrafen. Um das Abmahnrisiko und finanziellen Schaden zu begrenzen, sollten Advertiser bei jedem neu aufgesetzten Partnerprogramm einige wichtige Dinge beherzigen. Dazu gehört natürlich auch, sich den Netzwerkbetreiber und poten• zielle Affiliates genau anzusehen. RA PEER FISCHER Was Advertiser tun können • Werbeauftrag auf von Advertiser und Netzwerk freigegebene Domains be schränken • Nutzung der vom Advertiser zur Verfü gung gestellten Werbemittel vorschreiben • Vertragsstrafen im Falle eines Wettbe werbsverstoßes vereinbaren • Freistellungsansprüche im Falle der Inan spruchnahme durch Dritte vereinbaren 24/12 Abmahnfallen, aktuelle Urteile, neue Gesetze: Auf Online-Recht spezialisierte Fachleute helfen Ihnen weiter. Der E-Shop-Rechtstipp Sabine HeukrodtBauer LL.M., Rechtsund Fachanwältin für Informationstechnologierecht in Mainz • www.legalershop.de „Voraussichtliche Versanddauer“ ist unzulässig Das Oberlandesgericht Bremen hat ent schieden, dass die Angabe „Voraussicht liche Versanddauer: 1–3 Werktage” wett bewerbswidrig ist (Urteil vom 05.10.2012, Az.: 2 U 49/12). Das Urteil dürfte zu einer Vielzahl von Abmahnungen führen, da diese Angabe häufig Verwendung findet. Ein Internet-Händler hatte die Lieferzeit mit „Voraussichtliche Versanddauer: 1–3 Werktage” angegeben. Nach Meinung der Bremer Richter stellt die Formulierung eine unzulässige AGB-Klausel nach § 308 Nr. 1 Bürgerliches Gesetzbuch dar, da sich der Händler damit eine nicht hinrei chend bestimmte Frist für die Lieferung vorbehalte. Kunden könnten das Frist ende weder erkennen noch errechnen. Insbesondere aufgrund des Zusatzes „voraussichtlich” sei nicht zuverlässig ein zuschätzen, wann Fälligkeit und Verzug gegeben seien. Anders als bei der zulässi gen Angabe „Lieferfrist ca. 3 Tage”, bei der Kunden von einer Schwankung von vielleicht 1–2 Tagen ausgehen könnten, sei der Zusatz „voraussichtlich” zu unbe stimmt. Der Händler zeige, dass er sich nicht auf ein auch nur ungefähres Ein treffen der Ware beim Kunden festlegen wolle. Gleiches gelte bei der unzulässigen Formulierung „in der Regel“. Händler müssen Lieferzeiten möglichst genau angeben und Zusätze wie „vor aussichtlich“ oder „in der Regel“ vermei den – obwohl man sie etwa bei Amazon häufig finden kann. Aktuelle Kurzmeldungen zum Thema Internet-Recht PREISPARITÄT UNTERLASSUNGSERKLÄRUNG IMPRESSUM FILESHARING Klage gegen Amazon Doppelte Vertragsstrafe Vertretungsberechtigter Rechtshilfe abgelehnt Die Handelsplattform Hood.de hat nach eigenen Angaben beim Landgericht Köln Klage gegen Amazon eingereicht. Anlass ist die sogenannte „Preisparität“, eine Klausel in den Amazon-Ge schäftsbedingungen für Händler, die Waren über den Amazon Marketplace anbieten. Die Klausel verbietet den Händlern, ihre Waren anderswo im Web billiger anzubieten als auf Amazon. Wer auf anderen Plattformen günstiger anbietet, weil dort zum Beispiel geringere Provisionen anfallen, dem droht der Rauswurf. Dadurch, so Hood.de, greife der Handelsriese massiv in die freie Preis gestaltung der Händler ein und nutze seine Marktposition wettbewerbswidrig aus. Inzwi schen ermittelt auch das Bundeskartellamt. fk • Ein Online-Händler wurde abgemahnt, weil er in seinen AGB die Formulierung „Angaben über die Lieferfrist sind unverbindlich, soweit nicht ausnahmsweise der Liefertermin verbindlich zu gesagt wurde“ verwendet hatte. Er gab eine Unterlassungserklärung ab und änderte die Klausel in „Angegebene Lieferfristen stellen nur einen Richtwert dar und gelten daher nur annä hernd vereinbart (Zirka-Fristen).“ Dies war in den Augen des Konkurrenten keine inhaltliche Änderung, er forderte die Zahlung der doppel ten Vertragsstrafe, weil der Händler die Formu lierung sowohl in seinem Shop als auch auf eBay verwendet hatte. Das OLG Hamm gab dem Abmahner Recht (Az.: I-4 U 105/12). fk • Aus Telemediengesetz und BGB ergibt sich die Pflicht, im Impressum einer Website eine vertre tungsberechtigte Person namentlich zu nen nen. Doch ist das Fehlen eines solchen Eintrags im Impressum ein Wettbewerbsverstoß, der von einem Konkurrenten abgemahnt werden kann? Das Kammergericht Berlin entschied im Fall ei nes französischen Unternehmens, das als S.A.R.L (vergleichbar mit GmbH) auftrat: Das Gericht sah einen Verstoß gegen die einschlägi gen deutschen Paragrafen, aber keinen Wettbe werbsverstoß nach § 4 Nr. 11 UWG. Dabei be zogen sich die Berliner Richter auf das EU-Recht, das einen solchen Wettbewerbsverstoß nicht • vorsehe (Az.: 5 W 204/12). fk In den USA gilt der deutsche Internet-Unterneh mer Kim Schmitz („Kim Dotcom“) wegen des Betriebs des Filesharing-Dienstes Megaupload als Raubkopierer. Dass diese Definition in ver schiedenen Rechtssystemen nicht immer gleich ausfallen muss, bestätigt jetzt die Entscheidung des Landgerichts Frankfurt, ein amerikanisches Rechtshilfeersuchen vorerst abzulehnen. Die US-Bundespolizei hatte auf diesem Wege errei chen wollen, Schmitz‘ Vermögenswerte in Deutschland einzufrieren. Laut Gericht gelte der Betrieb von Megaupload allein noch nicht als Verstoß gegen das Urheberrecht, weil man den Dienst auch legal nutzen könne. Jetzt soll das • OLG Frankfurt entscheiden. fk Ein vollwertiger Server, im Taschenbuchformat! Green-IT Unauffällig Stromverbrauch: ca. 6 - 9 Watt Klein und absolut geräuschlos Kein PC Echte Serverkomponenten 24/7 zertifiziert Low Energy Server Bestens geeignet für Anwendungs- Sparen Sie im Jahr über 100 Euro an Stromkosten gegenüber einem vergleichbaren Server auf Atombasis. und Softwareentwickler - ebenso als Firewalllösung oder Nur bei Thomas Krenn ab: Router und aufgrund der geringen Größe für den € 499,– mobilen Einsatz. Dank des sparsamen Verbrauchs www.thomas-krenn.com/neu_les ist der LES ebenfalls als kleiner Webserver praktisch. TRY & BUY Diesen und andere Thomas Krenn Server können Sie auch per Try & Buy testen DE: CH: AT: +49 (0) 8551 9150 - 0 +41 (0) 848207970 +43 (0)732 - 2363 - 0 Verkauf erfolgt ausschließlich an Gewerbetreibende, Firmen, Freiberufler (Ärzte, Rechtsanwälte etc.), staatliche Institutionen und Behörden. Druckfehler, Irrtümer und Änderungen in Preis und Ausstattung vorbehalten. Unsere Versandkosten richten sich nach Gewicht und Versandart - mehr unter: www.thomas-krenn.com/versandkosten.Thomas-Krenn.AG, Speltenbach-Steinäcker 1, D-94078 Freyung TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS Negative Erfahrungen mit Deal-Portalen und die Problematik generischer Gutscheincodes – im Netz wahllos gestreut – lassen Coupon-Marketing oft in schlechtem Licht erscheinen. Carsten Schwecke gibt fünf Tipps, wie sich mit Gutscheinen intelligent neue Kunden gewinnen lassen. Idealer Rabattwert: „Viel hilft viel“, trifft nicht auf Gutscheine zu. Ein Rabattwert von 20 Prozent generiert die beste Einlösequote. Im Bereich zwischen 20 und 40 Prozent sinkt die Zahl der Einlösungen sogar. Außerdem sollte Sie einen konkreten Euro- Rabatt in Erwägung ziehen, sodass sich die Ersparnis besser einschätzen lässt. Schnäppchenjäger ausbremsen: Zu oft landen Gutscheincodes auf entsprechenden Portalen und Käufer suchen vor dem Kauf einen Code, obwohl sie durchaus auch den vollen Preis bezahlt hätten (Inverse Redemption Effect). Verhindern Sie das durch Unique Codes. Ist jeder Coupon nur einmal einlösbar, dann wird er für Gutscheinportale uninteressant. Relevanz herstellen: Nur wenn der Gutschein entscheidende Zielgruppen anspricht, erzielt er maximale Einlösequoten. Ein Reiseanbieter kann etwa Konsumenten, die gerade ihren Skiurlaub gebucht haben, Gutscheine für Sonnenbrillen oder Skimode anbieten. Er belohnt seine Kunden und der Gutscheinabsender trifft mit seinem Angebot auf Konsumenten in Kauflaune. Persönlich und offensichtlich: Entscheiden Sie sich immer für die persönliche Ansprache und nennen Sie das Wort „Gutschein“ prominent. So setzen Sie sich von herkömmlicher Werbung ab. Ansprechend gestaltete Gutscheine suggerieren, dass auch das Produkt hochwertig ist. Im Querformat werden zudem Informationen besser aufgenommen als hochkant. Einfache Einlösung: Der Prozess der Gutscheineinlösung muss simpel sein. Idealerweise haben Sie eine eigene Landing Page, auf der die Kunden die Aktion wiedererkennen und den Gutschein gleich einlösen können. Das erleichtert Ihnen auch das Tracking. Natürlich sollte Ihr Gutscheindienstleister ein transparentes Tracking und eine klare Abrechnung anbieten. Anzeige Das neue mTAN-Verfahren der DHL führt zu Chaos an den Packstationen W as von DHL gut gemeint war, entpuppte sich für die Kunden der Packstationen als größtmögliches Ärgernis: Drei Wochen ist es her, dass die Post-Tochter ihr Abholverfahren auf das mobile TANVerfahren umgestellt hat. Nutzer der rund 2.500 Packstationen können die hinterlegten Pakete seither nur noch auslösen, wenn sie eine per Handy zugeschickte mTAN eingeben. Foto: DHL Neukundenakquise durch Gutscheinmarketing 24/12 Gut geschützte Pakete Techniktipp Carsten Schwecke, Geschäftsführer der Affiliprint GmbH aus Oldenburg • www.affiliprint.com 26. November 2012 Absolut sicher sind die DHL-Packstationen: Selbst die Paketempfänger kommen nicht mehr an ihr Eigentum Schutz vor Empfänger DHL führte das Verfahren ein, um die Kunden vor Phishing-Attacken zu schützen. Den kriminellen Machenschaften hat man damit einen Riegel vorgeschoben, leider aber auch der Abholung durch die rechtmäßigen Besitzer. Einige Kunden haben offenbar keine Handynummer bei DHL hinterlegt und können die mTAN gar nicht empfangen. Eine ersatzweise Benachrichtigung per E-Mail, sich doch bitte telefonisch einen Code abzuholen, schei- terte laut Aussagen genervter Kunden an einer überlasteten Hotline. Im Gegenzug bekamen Empfänger mit korrekt abgelegter Handynummer offenbar in vielen Fällen keinen Freischalt-Code zugeschickt. Auf der Facebook-Seite der DHL ist deshalb ein wahrer Shitstorm losgebrochen. In ihren Posts schreiben empörte User von mehrstündigen Warteschleifen am Telefon und vergeblichen Versuchen, mit scheinbar korrekter mTAN, ein Paket abzuholen. „Die Packstationen laufen Laxer Datenschutz Online Tool ePRI misst Datenschutzrisiko in Unternehmen I n der öffentlichen Wahrnehmung scheint das Thema Datenschutz zunehmend präsent zu sein, in den Unternehmen wird die Gefahr von Datenmissbrauch jedoch immer noch unterschätzt. Das ist das zentrale Ergebnis des Privacy Risk Index des Ponemon Instituts im Auftrag der Agentur Edelman. Für die Untersuchung wurden die Angaben von 6.400 Datenschutz- und Datensicherheitsverantwortlichen in Firmen aus 29 Ländern ausgewertet. Über die Hälfte der Befragten (57 Prozent) glauben nicht, dass der Datenschutz und die Sicherheit personenbezogener Informationen in ihren Unternehmen eine hohe Priorität genießen. Sechs von zehn Unternehmen (61 Prozent) setzen Datenschutzgesetze und -richtlinien nicht konsequent um. Die Studie zeigt, dass viele Unternehmen im Fall von Datenverlusten oder Datenmissbrauch nicht in der Lage wären, wirtschaftlichen Schaden oder Reputationsverlust abzuwenden. Edelman ergänzt seine Untersuchung mit einem Online Tool. Unternehmen haben mit dem ePRI Tool die Möglichkeit, ihr individuelles deutschlandweit störungsfrei, das neue mTAN-Verfahren funktioniert seit der Einführung“, befindet indes DHL-Sprecherin Dunja Kuhlmann und spielt den Ball zurück zu den Kunden, die ihre Mobilnummer trotz Nachfrage nicht ins System eingepflegt hätten. „Inzwischen gehen die Anrufe deutlich zurück und die Hotlines sind wieder weitgehend erreichbar“, so Kuhlmann. Immerhin verbleibt jedes Paket sieben Tage lang bei DHL. Da ist noch genügend Zeit für Telefonate. vg • Testbird fliegt mit der Masse atenschutz- und Datensicherheitsrisiko, D dem sie aktuell ausgesetzt sind, zu messen • und auszuwerten. vg D ie App Stores sind prall gefüllt, ob fürs iPhone, Android oder auch das Windows Phone. Die Spreu vom Weizen versucht Testbirds (www.testbirds.de) bereits im Entwicklungsprozess der Anwendung zu trennen. Das Münchner Start-up hat eine Crowdsourcing-Plattform eingerichtet, bei der Apps und mobile Websites direkt von relevanten Zielgruppen getestet werden. Von Usability-Problemen über Programm abstürze bis hin zu Rechtschreibfehlern reicht die Palette an maßgeschneiderten Checks. Je nach Wunsch des Auftrag gebers stellt Testbirds hierfür passende Fokusgruppen aus Anwendern und Experten als Prüfkommitee zusammen. Relaunch nach Crowd-Befragung Foto: Edelman 36 Datenschutz gewährleistet? Das ePRI Online Tool misst die Risiken in einem Unternehmen Auf die Schwarmintelligenz setzen die Münchner auch, wenn es um die eigenen Belange geht. Anhand der Anregungen der Crowd hat das Unternehmen nun seine Plattform überarbeitet sowie konsequent auf eine intuitive und unkomplizierte Nutzerführung sowie höchstmögliche Usabi• lity ausgerichtet. vg OXID ESALES ALLYVE TICKETSCRIPT Neue Enterprise Solution 5.0 Social Plug-in mit TÜV-Siegel Relaunch Ticketshop Oxid veröffentlicht die Version 5.0 seiner Enterprise Solution. Die neue Edition verfügt unter anderem über ein optimiertes Caching-System zur Steigerung der Performance. Eine neue Master-Slave-Architektur unterstützt insbesondere die Umsetzung umfangreicher E-Commerce-Projekte. vg Der Software-as-a-Service-Anbieter Allyve hat zusammen mit dem TÜV Rheinland das Datenschutzkonzept „Privacy-by-Default“ entwickelt. Das Zertifikat ist ab sofort für alle Social Plug-ins in der Software „Allyve All-in-One“ verfügbar und garantiert eine datenschutzkonforme Lösung für Social-Media-Integration. vg Ticketscript, Anbieter von Tools im Bereich Social und Mobile Ticketing, launcht eine aktualisierte Version des Ticketshops. Das komplette Design des Ticketshops ist nun auf die Nutzung jeglicher Endgeräte eingerichtet. Im Rahmen des Updates wurde zudem Facebook Connect für alle Ticketshops integriert. vg 24/12 TOOLS & TECHNIK 26. November 2012 Werbung am richtigen Platz Die automatische Werbebuchung birgt Risiken: Batch Media kontrolliert die Platzierungen D ie Freiburger Medienholding Virtual Minds (VM) hat 30 Prozent der Berliner Batch Media übernommen. Das Unternehmen, das 2009 gegründet wurde, hat sich auf die Verifizierung von OnlineWerbung spezialisiert. Mit seiner Software Firsttag kontrolliert Batch Media, wohin Werbemittel ausgeliefert werden, und verhindert so, dass sie auf Schmuddelseiten oder in falschen Umfeldern erscheinen: „Die automatisierte Werbebuchung erfordert eine Qualitätskontrolle der Platzierungen“, sagt Andreas Kleiser, VorstandsChef von VM: „Mit der Beteiligung erschließen wir uns eine Technologie, die wir in der Gruppe nutzen werden.“ Firsttag wird beim Adserver-Spezialisten Adition Technologies und auf der RealtimeBidding-Plattform Yieldlab integriert. „Wir wollen FirstJens Scheidemann: Wachsender Bedarf an Kontrolle von Werbeauslieferung Kooperation: Die Freiburger Medienholding Virtual Minds hat sich an Batch Media beteiligt tag weiterentwickeln und expandieren“, begründet Scheidemann, Geschäftsführer von Batch Media, den Verkauf von Anteilen. Firsttag besteht aus Skripts und digitalen Signaturen, die in Werbung eingearbeitet werden und diese so im Internet auffindbar machen. Dahinter steht zudem eine Datenbank, in der Hunderttausende von bedenklichen Sites gelistet sind, auf denen Marken nicht erscheinen sollten. „So wird die Platzierung in unerwünschten Umfeldern verhindert“, erklärt Scheidemann. Unternehmen wie Doubleverify oder Adsafe Media bieten ähnliche Technologien und Dienstleistungen an. Scheidemann sieht einen wachsenden Bedarf an Adverification: „An einem normalen Vormittag registrieren wir schon mal 100.000 Impressions auf Websites, die urheberrechtlich bedenklich sind.“ Innerhalb von sieben Tagen hätte Batch Media 50.000 Banner von seriösen Marken auf Hardcore-Porno- sowie pädophilen Seiten entdeckt. Dahinter steckt je doch keine bewusste Buchung, die Sites sind in Datenbanken von Realtime-Bidding-Anbietern, Blind Networks und Marktplätzen gelistet, auf denen Werbung automatisch nach Reichweiten- und Zielgruppenvorgaben verteilt wird. Fehlbuchungen schädigen nicht nur das Image und unterlaufen die Werbewirkung, Markenhersteller machen sich auch strafbar – etwa wenn sie für Werbeplatz auf illegalen Diensten zahlen. „Es hat schon Abmahnungen gegeben“, warnt Scheidemann. Während Markenhersteller im Ausland wachsamer sind, fehlt es hierzulande noch an Informationen. Scheidemann: „Wir brauchen mehr Aufmerksam• keit für das Problem.“ vs Internet World BUSINESS 37 MARIN SOFTWARE Integrierter Report Builder Marin Software hat mit dem Marin Report Builder ein neues Tool zum Erstellen von Berichten über Pay-per-Click-Kampagnen veröffentlicht. Damit können Nutzer Dashboards kreieren, die auf die individuellen Anforderungen zugeschnitten sind und eine Analyse auf einen Blick ermöglichen. Regelmäßige Abfragen und Untersuchungen lassen sich automatisiert als wiederkehrende Berichte im Excel- oder PDF-Format anlegen. Linien- und Balkendiagramme, Bubble Charts oder Tortendiagramme unterstützen die Analyse. Das Tool steht als Teil der Online-Marketing-Management-Plattformen Marin Professional und Marin Enterprise zur Verfügung. vg PLENTYMARKETS Neue Version 4.5 Die E-Commerce-Komplettlösung Plentymarkets liegt nun in der Version 4.5. vor. Die Entwickler haben nicht nur zusätzliche Zahlungsanbieter integriert, sondern insbesondere auch das Marktplatzangebot und das Statistikmodul erweitert. Auch im Bereich der Schnittstellenauswahl hat sich mit der neuen Version einiges getan. Neben dem Ausbau der Integration zum Online-Marktplatz Otto.de und einer Schnittstelle zu Hood.de wurde mit La Redoute einer der führenden Internet-Marktplätze in den Bereichen Fashion und Accessoires in Frankreich angebunden. vg 38 Internet World BUSINESS TOOLS & TECHNIK 26. November 2012 24/12 IM TEST: IPAD APP VON ZARA Schlichte Eleganz Das reduzierte App-Design mit vielen Bildern macht Spaß, geht teils aber auf Kosten der Usability D er spanische Modean Die Autoren bieter Zara hat seine Shopping App für das iPad vor Kurzem einem Relaunch unterzogen. Das Unter Die unscheinbaren nehmen hatte 1975 seinen RubrikbezeichnunAnstelle einer klasersten Laden in Spanien gen werden oftmals sisch strukturierten eröffnet und zählt heute nicht bemerkt Startseite bietet sich mit mehr als 1.800 Läden den Usern eine hochin 85 Ländern zu den größ wertig anmutende, ten Modeunternehmen scrollbare Bildstrecke der Welt. Im Auftrag von Meike Braden und Ulrich Kluge sind Projekt als Homescreen. INTERNET WORLD Busi leiter bei Mediascore in Köln. Die Erforschung Die Navigation ness haben die User-Expe multimedialer Angebote stellt einen Schwerdurch vertikales rience-Experten von Media punkt ihrer Arbeit dar. Neben App-Tests reaScrollen erschließt score in Köln untersucht, lisieren die User-Experience-Experten auch sich erst auf den wie die Shopping App von Eye-Tracking-gestützte Untersuchungen von zweiten Blick der Zielgruppe wahrge Internet-Auftritten, Online Shops, Mobilenommen und bewertet Marketing-Maßnahmen und Multimediawird. In qualitativen Einzel Kampagnen. interviews wurden Modeaffine iPad-Nutzer aufge fordert, sich zunächst frei und ohne Vor Stattdessen lässt Zara Bilder sprechen. Der zufällig. Viele sprechen sich für einen Unregelmäßigkeit, die nicht selten zu gaben mit der App zu beschäftigen. reduzierte Look wird von den Befragten prägnanteren und stets sichtbaren Hin Irritationen bei den Nutzern führt. Anschließend wurden spezifische Funkti modern und stylish erlebt, geht jedoch auf weis auf die Slide-Funktion aus. Fazit onen und Inhalte anhand typischer Nut Kosten der Usability. Ordnungsprinzipien, Lookbook mit kleinen Schwächen zungsaufgaben analysiert. nach denen die verschiedenen Artikel Zara bietet iPad Usern eine auf das We innerhalb der Übersicht sortiert werden, Auch wenn innerhalb der App bewusst auf sentliche konzentrierte Benutzeroberflä Bilder als Rubrikeinstieg sind für die Nutzer nicht erkennbar. Filter vieles verzichtet wurde, ein Lookbook darf che und lässt vor allem Bilder sprechen. Auf den Homescreen der Zara iPad App funktionen, über die die Artikelanzahl bei einem Modeanbieter wie Zara nicht Der Plan geht weitgehend auf. Den Befrag reagieren die Testpersonen überrascht: eingeschränkt werden könnte, stehen fehlen. Der Grundgedanke des Zara-Style ten bereitet es sichtlich Spaß, mithilfe der Anstelle einer klassisch strukturierten nicht zur Verfügung. Dies erweist sich be guides als aktuellem, monatlich neu erschei App nach neuesten Modetrends zu stö Startseite mit Produkten, Angeboten und sonders bei breit angelegten Rubriken als nendem Mode-Berater und Ideengeber bern. Die schlichte Eleganz der Umset Shopping-Kategorien, empfängt die App nicht komfortabel: Wer zum Beispiel nach kommt in der Zielgruppe gut an. Positiv zung fordert jedoch ihren Tribut: Das Feh ihre User mit einer vertikal scrollbaren einer Lederjacke für Männer Ausschau fällt auch der Aufbau des Lookbooks auf: len von etablierten Selektionselementen Bildstrecke. Im Erstkontakt benötigen die hält, hat keine andere Möglichkeit, als die Hochwertig fotografiert, wird das jewei erschwert die Nutzung der Produktüber Testpersonen einen kurzen Moment, um gesamte Produktliste der Rubrik „Jacken“ lige Outfit im Vollbild vorgestellt. Gleich sichten. Auch die minimalistisch gestalte das Navigationsprinzip zu durchschauen, mit über 80 Artikeln unterschiedlichster darunter die einzelnen Artikel inklusive ten Produktdetailseiten bieten Optimie was nicht zuletzt auf die unscheinbaren Art abzusuchen. Preis, die unmittelbar aus dem Lookbook rungspotenzial. In diesem Fall ist „weniger“ • Rubrikbezeichnungen zurückzuführen nicht unbedingt „mehr“. heraus bestellt werden können. Reduzierte Produktdetailseiten ist. In der Gesamtschau erhielt die auf Bei der aktuellen iPad-App-Version hochwertig anmutende Bilder reduzierte Auf die Produktdetailseiten reagieren die kommt es je nach Scroll-Verhalten jedoch Weitere Infos unter www.internetworld.de/webcode Startseite jedoch positive Resonanz. Befragten zunächst sehr positiv. Anspre vor, dass die unten aufgeführten Produkte WEBCODE 1110040 chend fotografiert, werden die Artikel hier in keinem Zusammenhang mit dem prä Ohne Filter- und Sortierfunktionen „am Model“ präsentiert. Zusatzinforma sentierten Look stehen – eine technische • Alle bisher erschienenen Usability Checks als PDF Der eher puristische Charakter der App tionen wie beispielsweise setzt sich auf Rubrikebene fort. Die Pro Produkt- und Größen duktübersichten geben sich aufgeräumt angaben lassen sich bei und clean: keine Artikelinformationen, Bedarf über die im rech keine Preise, keine Sortierfunktionen. ten Seitenbereich plat zierten Buttons aufrufen. Die gute Bildqualität ver leitet die Nutzer dazu, nicht nur den eigentli chen Artikel, sondern den gesamten Look des Models per Fingerzoom Die Methode genauer unter die Lupe Mit App-Tests bietet Mediascore Anbietern zu nehmen. Nicht selten von Mobile Content Unterstützung bei der wecken dabei auch die Evaluierung und Perfektionierung ihrer AnSchuhe oder Accessoires wendungen an. Auf unterschiedlichen Enddas Interesse, zu denen geräten und Betriebssystemen wird die App jedoch keine Informatio Performance mithilfe Task-geleiteter Einzelnen abgerufen werden exploration, Blickregistrierung und/oder können. Hier verschenkt Video-basierter Verhaltensbeobachtung Zara Potenzial. dokumentiert. Je nach Fragestellung bieten Weitere Produktan sich ergänzende In-App-Befragungen an. sichten lassen sich durch Aus den Ergebnissen werden Best-PracticeScrollen nach unten auf Empfehlungen abgeleitet, die Attraktivität, rufen. Die Systematik Nutzungsfreundlichkeit und Joy of Use der erschließt sich jedoch – Stylisher App Look: Produktübersichten mit vielen Produkte werden am Model präsentiert, ein prägnanmobilen Anwendungen sicherstellen. wenn überhaupt – eher Bildern, aber ohne Filter- und Sortierfunktionen ter Hinweis auf weitere Ansichten fehlt aber 24/12 TOOLS & TECHNIK 26. November 2012 Internet World BUSINESS 39 SOCIAL MEDIA MARKETING Mit System zum Monitoring Tool Die Qual der Wahl: Wie finden Unternehmen die passende Lösung für Social Media Monitoring? D Foto: Fotolia / iQoncept er Markt für Social-Me„Man sollte sich auf drei bis dia-Monitoring-Lösunfünf Anbieter festlegen und gen ist in den vergangenen dann diese Tools mit eigenen Jahren stark gewachsen. Daten testen – und das mögMarktbeobachter gehen von lichst zur gleichen Zeit“, mehr als 200 Werkzeugen empfiehlt Helene Fritzsche. Die Beraterin bei der Wiener weltweit aus, allein im Agentur Vi Knallgrau, Tochdeutschsprachigen Raum ter der Virtual Identity AG, sind über 50 Dienstleister ist Gründerin der Initiative aktiv. Noch fehlen Standards, Somemo.at, deren Ziel es ist, an denen sich die Tools meseine Standardisierung im sen und vergleichen lassen. Monitoring-Tool-Markt zu Um aus der Angebotsfülle die etablieren. Mit ihrer Initiative passende Lösung für das „Somemo.at“ möchte die eigene Unternehmen auszuwählen, raten Experten, sysS ocial-Media-Expertin den tematisch vorzugehen. Markt transparenter und die Zunächst muss geklärt wer- Monitoring-Tools registrieren, ob das Web über die eigene Marke spricht Monitoring Tools vergleichden, ob Social Media Monitobarer machen. ring tatsächlich notwendig ist. Das lässt viel oder wenig sind und ob sich ein MoModerne Tools bieten einen großen sich am besten durch eine Analyse des nitoring überhaupt lohnt. Funktionsumfang. Wichtige LeistungsStatus quo ermitteln. Dabei wird unterEbenfalls im Vorfeld müssen wichtige merkmale sind neben dem reinen Monitosucht, auf welchen Plattformen über ein Fragen beantwortet werden: Sollen zum ring unter anderem Filteroptionen, TrendUnternehmen und seine Produkte gespro- Beispiel Monitoring-Ergebnisse lediglich Analysen, Alarmfunktionen und Rechen wird, wie intensiv sich die Nutzer gelistet oder auch interpretiert werden? portings. Grundsätzlich lassen sich die austauschen und ob die Marke oder wich- Soll das Monitoring in Eigenregie erfolgen Lösungen in Fullservice-, Hybrid- und tige Produkte in den Communitys eher oder wird auf die Beratung von Spezialis- Selfservice-Lösungen einteilen. Bei Fulleinen guten oder schlechten Ruf haben. ten zurückgegriffen? Ziele für das MonitoDiese Analyse sollte man einem erfahre- ring definieren und diese mit den gebotenen Dienstleister mit Branchenreferenzen nen Leistungen vergleichen – das ist die überlassen. Denn nur wer Vergleichswerte erste Herausforderung im Auswahlprohat, kann zum Beispiel einschätzen, ob zess. Dieser Abgleich sowie Referenzen hundert Markenerwähnungen im Monat und der Preis verkleinern dann schnell das im Vergleich zum branchenüblichen Buzz infrage kommende Angebot. service-Angeboten werden Software, Beratung und operativer Betrieb aus einer Hand angeboten. Bei Hybridangeboten stellt der Dienstleister die Lösung und berät auf Wunsch bei der Implementierung. Selfservice-Angebote sind in der Regel einfacher gestrickt und können beispielsweise keine semantischen Zusammenhänge liefern. Als Einstieg sind sie jedoch gut geeignet. „Allerdings muss jedem Unternehmer klar sein, dass auch kostenfreie Lösungen unterm Strich Geld kosten“, sagt Fritzsche. Interne Kosten entstehen, weil ein Mitarbeiter für das Monitoring abgestellt oder eine Agentur beauftragt werden muss. Hybridlösungen können laut Somemo.at bis zu 15.000 Euro pro Jahr und Account kosten – je nachdem, wie viel externe Dienstleistung mitgebucht wird. Die Rundum-sorglos-Pakete der Dienstleister sind mit Preisen bis zu 24.000 Euro pro Jahr und Account auf den ersten Blick teuer, dafür entfällt der interne Arbeitsaufwand. Bei der Wahl einer Lösung sollte auch darauf geachtet werden, dass sie sich gut in die IT-Umgebung einfügen lässt. • KARSTEN ZUNKE Interview Große Leistungsunterschiede Sie haben 48 internationale Anbieter von Social Media Monitoring Tools analysiert. Wie groß sind die Unterschiede? Helene Fritzsche: Generell ist der deutschsprachige Markt für Social Media Monitoring ähnlich gut entwickelt wie in Nordamerika oder UK, auch die Tools sind auf der Höhe der Zeit. Aber je nachdem, ob es sich um ein SelfserviceTool, ein Fullservice-Angebot oder eine Hybridlösung handelt, sind die Leistungsunterschiede markant. Neben dem Preis ist die semantische Analyse hierbei das wichtigste Differenzierungsmerkmal. Während die einen Tools lediglich Treffer auflisten, sind andere Lösungen in der Lage, auch den Sinnzusammenhang zu interpretieren. In Bezug auf die durchsuchbaren Quellen unterscheiden sich die Tools hingegen kaum. Auf welche Fallstricke sollte bei der ToolAuswahl unbedingt geachtet werden? Fritzsche: Besonders wichtig ist es, sich die Abrechnungsmodi anzuschauen. Manche Lösungsanbieter rechnen beispielsweise nach der Anzahl der gefundenen Suchergebnisse ab. Das macht aus Anbietersicht durchaus Sinn, kann für den Anwender aber dramatisch Helene Fritzsche ist Beraterin bei der Agentur Vi Knallgrau in Wien • www.knallgrau.at Jetzt SEO-Grundstein für 2013 legen! e nden. Je mehr Treffer geliefert werden, desto teurer wird es. Anwenderfreundlicher sind Abrechnungen nach der Anzahl von Suchwortgruppen. Wer international agiert, sollte darüber hinaus auf Mehrsprachigkeit des Tools achten. Wie entwickelt sich der deutschsprachige Markt weiter? Fritzsche: Der Markt wird sich generell konsolidieren. Viele Anbieter werden wegfallen, die lediglich Daten-Feeds kombinieren. Der Trend geht zu professionellen Lösungen, die immer mehr Quellen einbeziehen und sehr nutzerfreundlich sind. Dabei wird Social Media Monitoring verstärkt als Bestandteil einer Gesamtanalyse angeboten, bei der man nicht nur den Social Buzz erfassen, sondern auch aus dem Tool heraus reagieren kann – zum Beispiel indem Unternehmen Kommentare oder Anfragen im Tool beantworten und so direkt mit den Nutzern in einen Dialog treten können. Rufen Sie an: 0221 29 29 10 Wenn SEO, dann SUMO. SUMO GmbH A UDG Company www.sumo.de Tel.: O221 29 29 1O 40 DIENSTLEISTERVERZEICHNIS Internet World BUSINESS ADRESSANBIETER CONTENT PLZ PLZ 3 7 mediadress gmbh www.mediadress.de Im Ermlisgrund 18 76337 Waldbronn Tel.: 07243-5685-0 / Fax -31 info@mediadress.de mediadress gehört zu den führenden Listbrokern und EDVDienstleistern rund um die Adresse. mediadress bietet als unabhängiger Broker EmailMarketing, Co-Sponsoring / -Registrierung aus ausgewählten Zielgruppen in den Segmenten B-to-C und B-to-B und Online- / Mobile-Marketing an. AFFILIATE MARKETING e-wolff Consulting GmbH www.e-wolff.de Florian Langer Alemannenstr. 9 71296 Heimsheim Tel.: 07033 / 468710 mail@e-wolff.de e-wolff Full-Service Online Marketing. Schwerpunkte SEM, Social, Analytics, Website Testing & Conversion-Optimierung. 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Einen Grund dafür sieht Philipp Westermeyer darin, dass die Attraktivität der Branche in vielen Kreisen immer noch nicht angekommen ist: „Viele denken, Online Marketing ist Google und Interview Philipp Westermeyer Gründer Onlinemarketingjobs.de • www.online marketingjobs.de „Selbst ausbilden? Hochrelevant!“ Foto: Fotolia / Rido ür Jobsuchende ist der Markt für Online Marketing weiterhin sehr attraktiv. Das hängt vor allem mit den ständigen Veränderungen und dem Wachstum des Marktes zusammen – Job- und Karrierechancen sind demnach vielfältig und zahlreich. Dazu kommen auch gute Gehaltsmöglichkeiten. „Online-Marketing-Fachleute mit drei Jahren Berufserfahrung verdienen wie Oberärzte“, beobachtet Philipp Westermeyer, der Gründer des Jobportals Onlinemarketingjobs.de. Senior-Berater rechnen mit einem Einstiegsgehalt von bis zu 70.000 Euro, Junior-Account-Manager gehen von 40.000 bis 45.000 Euro aus. Und ein Abteilungsleiter schätzt sein Einstiegseinkommen auf bis zu 100.000 Euro. Das sind Ergebnisse aus der Umfrage „Jobs in der Online-Branche 2012“, die das Jobportal Onlinemarketingjobs.de unter 131 Jobsuchenden im Web-Bereich durchgeführt hat. Ein weiterer wichtiger Punkt: Bei der Beurteilung eines Arbeitgebers werden die weichen Faktoren immer bedeutender. So gaben 57 Prozent der Befragten an, dass sie für eine gute WorkLife-Balance am ehesten ein Gehalt unter ihren Erwartungen in Kauf nehmen würden. Der am häufigsten genannte Verzichtgrund liegt in den guten Aufstiegsmöglichen (62 Prozent). Weitere Gründe sind interessante Aufgaben mit 56 Prozent sowie ein gutes Arbeitsklima mit 55 Prozent. Welch große Rolle ein angenehmes Arbeitsklima spielt, wird auch klar, wenn man Arbeitgeber danach fragt, welche Faktoren bei der Jobsuche am bedeutendsten sind. So geben 77 Prozent der Befragten das Arbeitsklima an, danach folgen eine gute Work-Life-Balance sowie Weiterbildungsmaßnahmen durch den Arbeitgeber. Das Gehalt ist nur für knapp 29 Prozent ein sehr wichtiges Kriterium. Bewerber gesucht: Wer jung und motiviert ist, hat im Online Marketing gute Karten sehen nicht, was sich dahinter alles an Chancen bei verschiedensten Firmen eröffnet.“ Auf der anderen Seite investieren Internet-Firmen noch zu wenig in das Recruiting. „Gerade Hochschulmarketing ist sehr teuer und langwierig, das machen die wenigsten Firmen aus dem Online Marketing“, argumentiert Westermeyer. Und für Arbeitnehmer über vierzig Jahre sei ein Einstieg ohne Vorkenntnisse nur sehr schwer möglich, weil vieles sehr technisch und extrem dynamisch sei. Unter dem Arbeitskräftemangel leiden vor allem Agenturen. Hier möchten die wenigsten der Jobsuchenden arbeiten. Gerade einmal 14 Prozent der Befragten bevorzugen als Arbeitgeber eine Agentur. Ob und wie Agenturen dieses Imageproblem lösen können, ist für Branchenkenner schwer einzuschätzen. Denn vieles wird bereits richtig gut gemacht, auch wenn zweifellos noch einiges im Argen liegt. Philipp Westermeyer empfiehlt deshalb individuelle Lösungen, die speziell auf die Mitarbeiter zugeschnitten sind. Gefragt wurde in der Online-Erhebung auch nach der Art des Jobs, für den sich die Umfrageteilnehmer bewerben. Von Inte resse hierbei: Fast dreimal so viele Männer wie Frauen bewerben sich auf einen Job in Wichtige Faktoren bei der Wahl des Jobs Sehr wichtig Wichtig der Abteilungsleitung. Während sich 30 Prozent der Männer für den Job als Spartenleiter interessieren, sind es bei den Frauen nur knapp 13 Prozent. Das weibliche Geschlecht hingegen bewirbt sich zumeist als Berater wie Account Manager oder Projektmanager (33 Prozent). Aufstiegschancen sind gefragt Große Unterschiede zwischen Männern und Frauen finden sich auch bei der Frage, wofür am ehesten ein Gehalt unter den eigenen Erwartungen in Kauf genommen werden würde. 71 Prozent der Frauen könnten auf Gehalt verzichten, wenn das Unternehmen dafür gute Aufstiegsmöglichkeiten bietet. Bei Männern sind es nur 54 Prozent. Sie bevorzugen eine gute Work-Life-Balance (54 Prozent), interessante Aufgaben (47 Prozent), die Aussicht auf Unternehmensanteile (41 Prozent) und – auch hier sind es bedeutend mehr Männer als Frauen – einen großen, namhaften Arbeitgeber (11 Prozent). Interessant auch die Erfahrungen, die Praktikanten im Online Marketing gemacht haben: Die guten und schlechten Erinnerungen halten sich die Waage. Laut Umfrage meinen knapp 17 Prozent der Befragten, dass sie das Gefühl hatten, eine Agenturen schneiden als potenzielle Arbeitgeber noch schlechter ab als im vergangenen Jahr. Woran liegt es, dass es die Agenturen bisher immer noch nicht geschafft haben, ihr Image zu verbessern? Philipp Westermayer: Ich glaube, das ist ein Problem, das sich nicht richtig lösen lässt. Es liegt am Geschäftsmodell „Agentur“, ob im klassischen oder im digitalen Marketing. Es ist bei den gegebenen Margen meist nicht leicht und nicht attraktiv, viele Ressourcen in Mitarbeiter zu stecken, die bereits gut „funktionieren“. Wie wichtig ist es für Agenturen, Fachkräfte selbst auszubilden? Westermayer: Das ist hochrelevant! Allerdings nur entsprechend den genauen Bedürfnissen der Agentur, was sich dann nicht immer mit den Wünschen des Mitarbeiters deckt. Die Bedeutung der Work-Life-Balance nimmt weiter zu. Wie ist diese Entwicklung zu erklären? Westermayer: Ich glaube, wenn die Konjunktur etwas schwächer wird, wird der Druck sofort größer und damit der Wunsch nach einer guten Work-Life-Balance. normale Arbeitskraft zu ersetzen. 16 Prozent gaben an, viel gelernt zu haben. Fast die Hälfte der Befragten hat dagegen gar • kein Praktikum absolviert. SUSANN NAUMANN Warum wollen Sie in der Online-Branche arbeiten? Weniger wichtig Gar nicht wichtig Gehalt 28,6 % 65,9 % 5,5 % 0,0 % Gutes Arbeitsklima 77,0 % 23,0 % 0,0 % 0,0 % Weiterbildungsmöglichkeiten / Ausbildung vom Arbeitgeber 38,9 % 47,6 % 13,5 % 0,0 % Work-Life-Balance 50,0 % 36,5 % 13,5 % 0,0 % Verbleiben am Heimatort 23,8 % 26,2 % 32,5 % 17,5 % Kultfaktor des Arbeitgebers (z. B. bei Google arbeiten) 1,6 % 22,2 % 52,4 % 23,8 % Weil sie ein Wachstumsmarkt ist 32,8 % Weil sie diverse Karrieremöglichkeiten bietet Weil der Netzwerkcharakter so ausgeprägt ist 13,9 % 7,4 % Weil sie sich ständig verändert Weil ich mich für Technik interessiere 28,7 % 17,2 % Weiche Faktoren werden immer wichtiger: Arbeitsklima und Work-Life-Balance spielen die größte Rolle für Arbeitnehmer bei der Suche nach einem neuen Job Spannende Online-Welt: Mitarbeiter reizen vor allem die ständigen Veränderungen in der Branche © INTERNET WORLD Business 24/12 © INTERNET WORLD Business 24/12 Quelle: Onlinemarketingjobs.de; n = 126 Quelle: Onlinemarketingjobs.de; n = 126 Zum Vorteilspreis: Das flexible Rechenzentrum auf sechs Höheneinheiten vereint! Intel® Xeon® Prozessoren SOFORT EINSATZFÄHIG COMPUTE MODULE DAS COMPUTE MODULE IST STANDARDMÄSSIG MIT INTEL XEON 4-CORE 1,80GHZ UND 2GB ECC REGISTERED DDR3 RAM AUSGESTATTET. 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Unsere Versandkosten richten sich nach Gewicht und Versandart - mehr unter: www.thomas-krenn.com/versandkosten.Thomas-Krenn.AG, Speltenbach-Steinäcker 1, D-94078 Freyung Intel, Intel Logo, Intel Core, Intel Inside, Intel Inside Logo, Intel Viiv, Xeon, und Xeon Inside sind Marken der Intel Corporation oder ihrer Tochtergesellschaften in den USA oder anderen Ländern. 46 MENSCHEN & KARRIERE Internet World BUSINESS Eva Maria Jäschke Eva Maria Jäschke ist seit 1. Oktober Account Director bei dem Digital- und Animationsstudio Parasol Island am Hauptsitz in Düsseldorf. Die 31-Jährige betreut unter anderem den Etat „Digital-Creative“ von Toom Baumarkt, den Parasol Island seit Januar 2012 führt. Jäschke kommt von der Sologico GmbH (ehemals Pvxchange), wo sie als Marketing Communications Manager tätig war. Davor setzte die Diplom-Sozialpädagogin rund drei Jahre lang bei „Scholz & Friends“ in Düsseldorf als Leiterin der Beratung Kommunikationskampagnen um. Dort war Jäschke hauptsächlich in den Bereichen Energieversorgung, Standortmarketing und Tourismus beschäftigt. • www.parasol-island.com Stefan Wübbe Kolle Rebbe, Hamburg Die Agentur Kolle Rebbe aus Hamburg hat Stefan Wübbe zum neuen Geschäftsführer Kreation ernannt. Gemeinsam mit Stefan Kolle, Stephan Rebbe, Andreas Winter-Buerke und Ralph Poser soll der 47-Jährige die 260-Mann-Agentur führen und abteilungsübergreifend Verantwortung übernehmen. Nachdem er zehn Jahre als Landschaftsarchitekt gearbeitet hatte, wechselte Wübbe in die Werbung. Nach einer Ausbildung an der Texterschmiede Hamburg begann er 2002 als JuniorTexter bei Kolle Rebbe. • www.kolle-rebbe.de Tarek Muhyeddin Adform, Hamburg In seiner neuen Position als Account Director Agency & Advertiser verantwortet der 40-jährige Tarek Muhyeddin die Pflege und den weiteren Ausbau des Kundenstamms für die Deutschlandniederlassung von Adform. Zum Kundenstamm des Technologieanbieters gehören Media-Agenturen wie Pilot, Unique Digital oder Netzeffekt. Muhyeddin soll auch international operierende Unternehmen betreuen, die länderübergreifende Lösungen für ihre Kampagnenplanung und -steuerung suchen. • www.adform.com 24/12 Dirk Freytag Marianne Stroehmann Parasol Island, Düsseldorf 26. November 2012 YOC, Berlin Online-Vermarkterkreis, Düsseldorf Dirk Freytag übernimmt mit Wirkung zum 1. Dezember 2012 das Amt des Vorstandsvorsitzenden der YOC AG. Er verantwortet künftig im Vorstand die Unternehmensstrategie und Organisation und ist zudem für die Investor und Public Relations zuständig. Freytag war zuletzt CEO bei Adtech und Senior Vice President bei AOL. • www.yoc.com Der Online-Vermarkterkreis (OVK) im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) hat Marianne Stroehmann in den Vorsitz des Verbandsgremiums gewählt. Die Interactive-Media-Geschäftsführerin tritt für die verbleibende Amtsperiode bis Ende 2013 die Nachfolge des stellvertretenden Vorsitzenden Thomas Duhr an, der sein Amt wegen seines Wechsels zu IP Deutschland niederlegt. IP-Geschäftsführer Paul Mudter bleibt OVK-Vorsitzender. • www.bvdw.org Bettina Abele und Christine Feicht Kirsten Walde Nayoki, München Mit Bettina Abele und Christine Feicht baut die Full-Service-Internet-MarketingAgentur Nayoki den Bereich B. Abele Affiliate weiter aus. Abele ist seit September als Senior Affiliate Manager bei Nayoki tätig, wo sie Kunden in Fragen rund um Affiliate Marketing berät. Die 30-Jährige arbeitete bislang als Affiliate Marketing Manager bei Ex C. Feicht plido. Christine Feicht berät bereits seit Juli als Key Account Manager NayokiKunden. Die 27-Jährige arbeitete zuletzt als Key Account Manager bei Affilinet in München. Die Agentur Nayoki gehört zur Bertelsmann-Tochter Arvato E-Commerce. • www.nayoki.de Willibald Müller und Justus Hug Companion, Berlin Die Strategieberatung für Marketing und Media Companion holt sich Verstärkung für die Erweiterung der BeW. Müller wertung von Werbeeffizienz auf den Media Mix. Willibald Müller (44), Ex-Carat-Geschäftsführer, und Justus Hug (40), Ex-JägermeisterNew-Media-Chef, starten das Companion-Projekt „Brand Exellence Net“, das J. Hug als unabhängiges Netzwerk digitale Transparenz und Vergleichbarkeit von Medialeistungen vorantreiben soll. • www.companion.de United Internet Dialog, München Christian Naumann Die Ex-Payback-Managerin Kirsten Walde verstärkt das Produktmanagement-Team bei United Internet Dialog. Mit der neuen Mitarbeiterin will das Unternehmen seine Expertise im Bereich Empfehlungsmarketing ausbauen. Walde soll für die Weiterentwicklung von Referral-MarketingProduktem und -Plattformen zuständig sein. • www.united-internet-dialog.de Der Software-Anbieter für Dialog-Marketing Selligent verstärkt mit Christian Naumann seinen Sales-Bereich. Der Diplom-Betriebswirt Naumann kommt als Key Account Manager ins Team. Zuvor war der 32-Jährige bei der Münchner Retarus tätig, wo er als Account Manager auch die Neukundenakquise verantwortete. Mit Kerstin Habermehl (Marketing Coordinator) und Oliver Leister (Senior Presale) wurden bereits im Sommer zwei Selligent-Schlüsselpositionen neu besetzt. Mit der Verstärkung im Sales-Bereich will das Unternehmen seine Expansionsstrategie fortsetzen. • www.selligent.com Kristin Lange Valueclick, München Als neue Sales Managerin unterstützt Kristin Lange die zentrale Sales-Abteilung von Valueclick. Bei dem OnlineMarketing-Anbieter soll die 30-Jährige das gesamte Portfolio der Geschäftsbereiche Valuecklick Media und Commission Junction abdecken. Dazu gehören Display-Kampagnen, Mobile und LeadGenerierung /Affiliate Marketing. Lange kommt von der Performance-Marketing-Agentur Quisma aus München, bei der sie 2007 als Affiliate Marketing Account Manager einstieg. • www.valueclick.de Christoph Schneider Lovefilm, München Christoph Schneider, bislang Director Digital von Lovefilm Deutschland, wird ab Januar 2013 neuer Geschäftsführer der Internet-Videothek in Deutschland. Er löst damit Ernst Trapp ab, der ab 2013 die Geschäftsführung von EMP Merchandising übernimmt. • www.lovefilm.de Selligent, München Ralf Johnsen Scout24 Services, München Ralf Johnsen übernimmt ab Januar 2013 die Position des Chief Operating Officers (COO) bei Scout24 Services. Der 41-Jährige soll dort die Units FinanceScout24 und Spontacts sowie die Bereiche Finance und Con trolling verantworten. Damit besteht die Geschäftsführung von Scout24 Services künftig aus Sabine Haase und Ralf Johnsen. Zuvor war Johnsen Head of Mergers & Acquisitions bei der Scout24 Holding. • www.scout24.com Lassen Sie’s uns wissen Wenn Sie Karriere machen, ein-, auf- oder aussteigen, schreiben Sie uns. • aufstieg@internetworld.de Impressum Stellvertretender Chefredakteur: Frank Kemper (fk), frank.kemper@internetworld.de Herausgeber: Dr. Günter Götz, guenter.goetz@internetworld.de Redaktion: Till Dziallas (tdz), till.dziallas@internetworld.de Christiane Fröhlich (cf), christiane.froehlich@internetworld.de Susanne Gillner (sg), susanne.gillner@internetworld.de Vera Günther (vg), vera.guenther@internetworld.de Elke Häberle (häb), elke.haeberle@internetworld.de Ingrid Lommer (il), ingrid.lommer@internetworld.de Ingrid Schutzmann (is), ingrid.schutzmann@internetworld.de Susanne Vieser (vs), susanne.vieser@internetworld.de Wilhelm Würmseer (ww), wilhelm.wuermseer@internetworld.de Daniela Zimmer (dz), daniela.zimmer@internetworld.de Chefredakteur: Dominik Grollmann (dg), dominik.grollmann@internetworld.de Mitarbeiter dieser Ausgabe: Susann Naumann, Karsten Zunke ISSN 1433-3309 Neue Mediengesellschaft Ulm mbH Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb: Bayerstraße 16a, 80335 München Telefon (089) 741 17-0, Fax -101 www.internetworld.de Sitz des Verlags: Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, Karlstraße 41, 89073 Ulm Geschäftsführer: Florian Ebner, Dr. Günter Götz Schlussredaktion: Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 17 vom 01.10.2012 Chef vom Dienst: Stefan Hofer (host), stefan.hofer@internetworld.de Leitung Herstellung/Vertrieb: Thomas Heydn, Telefon: (089) 741 17-111, E-Mail: th@nmg.de Art Directorin: Maria-Luise Sailer Gestaltung: Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch, Catharina Burmester, Hedi Hefele, Manuela Keller, Susanna Knevels, Simone Köhnke, Cornelia Pflanzer, Petra Reichenspurner, Ilka Rüther, Christian Schumacher Anzeigenleitung: Angelika Hochmuth, Telefon: (089) 741 17-432, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: angelika.hochmuth@internetworld.de Einträge im Dienstleisterverzeichnis: Marita Brotz, Telefon: (089) 741 17-281, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: marita.brotz@nmg.de Verlagsleitung Online: Matthias Sandner, Telefon: (089) 741 17-259, E-Mail: matthias.sandner@nmg.de Leserservice: Hotline: (089) 741 17-205, Fax: (089) 741 17-101 E-Mail: leserservice@internetworld.de Kooperationen: Larissa Oßwald Telefon: (089) 741 17-116, E-Mail: kooperation@nmg.de Bank: Deutsche Bank Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10) IBAN: DE08 7007 0010 0826 4160 00 BIC: DEUTDEMM Druck: L.N. Schaffrath Druckmedien, Marktweg 42–50, 47608 Geldern INTERNET WORLD Business ist die Fachzeitung für den Internet-Entscheider und erscheint zweiwöchentlich am Montag. Der Bezugszeitraum für Abonnenten beträgt jeweils ein Jahr. Der Bezugspreis im Abonnement beträgt 53,50 Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer im Halbjahr, der Preis für eine Einzelausgabe beträgt 4,50 Euro. In Österreich kostet das Abonnement 61,90 Euro im Halbjahr, in der Schweiz 107,10 Franken im Halbjahr. Das Abonnement verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf der Bezugszeit schriftlich gekündigt wird. Studenten erhalten bei Vorlage eines Nachweises einen Rabatt von 30 Prozent. Schon abonniert? www.internetworld.de/abo 24/12 STELLENMARKT 26. November 2012 Wer bin ich? Mein Online-Ruf im Check. ? Internet World BUSINESS 47 OnlineStellenmarkt Das ausführliche Stellenangebot finden Sie unter: www.internetworld.de/stellenmarkt Affiliate Marketing Mitarbeiter (m/w) OTTO / UNITO GmbH Graz ID 587 Senior Online Marketing Manager/in – Schwerpunkt SEM Witt-Gruppe Weiden ID 585 Manager E-Commerce (m/w) B2B International ratioform Verpackungen GmbH Pliening bei München ID 583 Neuenstein ID 582 Erfahrener IT-Projektleiter (m/w) GLS IT Services GmbH Online-Marketing Manager (m/w) Brixen Zingerlemetal AG(Südtirol/Italien) ID 581 München ID 580 Jr. Online-Marketing Manager (m/w) Lottoland.com Technischer Projektleiter E-Commerce (m/w) mad geniuses GmbH Bad Rodach ID 577 Online-Shop-Manager/-in Jako-o GmbH Koordinator (m/w) B2B Onlineshop Hoffmann GmbH Qualitätswerkzeuge München ID 575 Social Media Manager (m/w) kleiderkreisel.de München ID 573 Key Account Manager / eCommerce Manager / Affiliate Manager Chip - A Burda Digital Company Ihre persönliche Online Reputation Summary inklusive: einer strukturierten Zusammenstellung aller relevanten Daten zu Ihrer Person im Netz der Bewertung Ihres Online-Rufs anhand Ihrer persönlichen Motivation individueller Handlungsempfehlungen und maßgeschneiderter Tipps zur Ruf-Verbesserung Bestellen Sie Ihre Reputation Summary unter: www.reputeer.de/summary Leipzig ID 579 Manager Online-Marketing (m/w) Omniga GmbH & Co. KG Online-Marketing Manager (w/m) E-Commerce Vino – Weine und Ideen GmbH (Projekt) Controlling m/w Shoptimax ID 570 Regensburg ID 568 Rümmelsheim ID 565 Nürnberg ID 564 Cloud Software Developer .NET C# Azure Sevitec Gruppe Grossraum Zürich ID 413 Software Crack .NET C# Sevitec Gruppe Grossraum Zürich ID 412 Buchen Sie jetzt Ihre Anzeige unter: 089/74117–327 Kerstin Berthmann, kerstin.berthmann@nmg.de Stellenmarkt Sie suchen Online-Professionals! Zielorientiertes Recruiting nur bei uns – der einzigen Wirtschaftszeitung fürs Internet ■ ■ 1 55.000 unique user 18.000 Abonnenten und 33.000 Online-Newsletter-Empfänger warten auf Ihr Stellenangebot. nser Stellenmarkt bietet Ihnen unterschiedliche Kombinationen! U Print • Online • Newsletter Sprechen Sie mich an: Kerstin Berthmann Tel.: 089 - 74117-327 kerstin.berthmann@nmg.de www.internetworld.de/stellenmarkt 24/12 SZENE 26. November 2012 Internet World BUSINESS 49 So geht Suchmaschinenmarketing Mit praxisnahen Vorträgen ziehen die Referenten von „The Search Conference“ die Zuhörer in ihren Bann B ereits zum vierten Mal fand in diesem Herbst die Veranstaltungsreihe „The Search Conference“ statt, bei der die 160 Teilnehmer alles Wichtige rund um das Thema Suchmaschinenmarketing erfuhren. In praxisnahen Vorträgen vermittelten die Referenten Tipps und Tricks, mit denen Unternehmen ihre Online-Strategien verbessern können. „Search im strategischen Gesamtkonzept des Online Marketing“ hieß beispielsweise der Vortrag von Pascal Fantou, dem Geschäftsführer der Cogito Ergo GmbH. Im Anschluss referierte Angela Domes von Biz2byte über das Thema „Back to the future: Vintage SEO, Tools & Social Signals“. Angela Domes, Geschäftsführerin bei der Biz2byte Service GmbH aus München In den Pausen fanden die Teilnehmer Gelegenheit, sich auszutauschen Welchen Content braucht man? Am Nachmittag standen schließlich die Schwerpunkte On-/Off-Page-Optimierung sowie Customer Journey auf dem Programm. Auch hier wussten die Referenten mit ihrem Fachwissen zu überzeugen und die Zuhörer in ihren Bann zu ziehen. „Content is King – aber welchen Content braucht man?“, fragte Markus Hövener, Head of SEO bei Bloofusion Deutschland, und beantwortete die Frage gleich selbst. Sebastian Cario, freier Berater für die Bereiche Online Marketing und Management Natürlich durften bei The Search Conference auch rechtliche Aspekte des Suchmaschinenmarketings nicht fehlen. Daher referierte Rechtsanwalt Stefan C. Schicker von SKW Schwarz Rechtsanwälte zum Thema „Suchmaschinen & Recht: ein Update aktueller Entwicklungen“. In den Vortragspausen fanden die Teilnehmer darüber hinaus Gelegenheit, sich mit Kollegen und Referenten über die Vorträge und ihr Business im Allgemeinen • auszutauschen. host Moderatorin Astrid Staats, Staats Consult, führte durch die Veranstaltung User zu Kunden machen Pausengespräch mit Referent Ralf Mager, Online Marketing Manager der Lodenfrey Verkaufshaus GmbH in München (ganz rechts) Das Conversion Rate Forum liefert Tipps und Tricks zur Umsatzsteigerung A Niels Jensen von Adobe Systems, Director Client Ser vice Central Europe Sabine Heukrodt-Bauer, Rechts- und Fach anwältin für Informationstechnologierecht Fotos: Marion Vogel us Points of Interest werden Points of Sale, so lautete die Kernthese von Kai Boyd, Chef von Deal United und Mitglied der Fachgruppe E-Commerce im BVDW. Mit dem gleichnamigen Vortrag eröffnete er das 3. Conversion Rate Forum, das Mitte November in München Station machte. Wie Conversion-Rate-Optimierung über Kanalgrenzen hinweg funktioniert, erläuterten auch Niels Jensen von Adobe Deutschland und Ralf Mager, Online Marketing Manager von Lodenfrey. Vor rund 120 Teilnehmern verrieten Referenten wie Nora Beiteke (Etracker), Marc Dassler (Bitebox) und Kristian Sköld (Compuware) Tricks, wie man die Performance des eigenen Webshops verbessert. Zum Schluss erklärte Rechtsanwältin Sabine Heukrodt-Bauer, dass Kundenbewertungen, Social Media und Analyse-Tools auch juristische Fallstricke haben können • – und wie man sie vermeidet. fk Moderatorin Daniela Zimmer, INTERNET WORLD Business Termine@internetworld.de • Digital TV Summit Der Summit will zwar alle Aspekte des Fernsehmarkts widerspiegeln, rückt aber vor allem die neuen Anbieter wie Online und Mobile Player in den Fokus. Deshalb stehen unter anderem Social und Connected TV sowie Multiscreen auf dem Programm. Termin: London, 4. und 5. Dezember 2012 Kosten: 1.558,80 Britische Pfund inkl. MwSt. Info: www.digitaltvsummit.com • DLD 13 – Digital Life Design Der prominent besetzte Digitalkongress der Burda-Mediengruppe findet diesmal unter dem Motto „Patterns that Connect“ statt. Die Teilnahme ist nur nach vorheriger Einladung durch den Veranstalter möglich. Termin: München, 20. bis 23. Januar 2013 Eintritt: Nur auf Einladung. Bewerbung online erforderlich Info: www.dld-conference.com/ • Online Handel 2013 Der zweitägige Kongress in Bonn steht 2013 unter dem Motto „Wie die Digitalisierung den Handel revolutioniert“. Teilnehmer erhalten Zugang zum parallel stattfindenden 2. Deutschen Cross Channel Kongress. Termin: Bonn, 23. bis 24. Januar 2013 Kosten: 990 Euro (Frühbucherrabatt bis 30. 11.); danach 1.290 Euro; Preise zzgl. MwSt. Info: www.managementforum.com • GSMA Mobile World Congress 2013 Die Leitmesse der Mobilfunkbranche, die 2012 Teilnehmer aus 205 Ländern anlockte, findet auch 2013 wieder in Barcelona statt, allerdings in einer anderen Location. Termin: Barcelona, 25. bis 28. Februar 2013 Kosten: 699 Euro (Exhibition Visitor) bis 4.999 Euro (Platinum Pass); Preise inkl. MwSt.; GSMA-Mitglieder erhalten Rabatte Info: www.mobileworldcongress.com 50 MEINUNG Internet World BUSINESS 26. November 2012 24 /12 KOMMENTAR GASTKOMMENTAR Vertrauen ist besser Social Media Optimization? Targeting ist eine feine Sache. Das wissen alle, die diese Werbeform schon einmal eingesetzt haben. Vor allem Retargeting hat sich zu einem Erfolgsrezept gemausert. Die Werbeform folgt zwar irgendwie dem D. Grollmann, Prinzip „Hammer-aufChefredakteur den-Kopf“, unter Effizienzgesichtspunkten ist sie jedoch ungeschlagen. Allerdings gibt es einen Haken: Retargeting macht besonders transparent, wie intensiv inzwischen Nutzerdaten gesammelt werden. Da ist es völlig schnuppe, ob diese gesetzeskonform erhoben, pseudonymisiert oder anonymisiert wurden und ob IP-Adressen zu personenbezogenen Daten zählen oder nicht – der durchschnittliche Internet-User fühlt sich vor allem eines: beobachtet. Das muss auf kurz oder lang zu einer Reaktion führen. Wie diese aussehen kann, wissen wir, seit das Thema in der EU aufgeschlagen ist und eine strenge Regulierung zur Debatte steht. Dieser will die Branche nun mit einer freiwilligen Selbstkontrolle zuvorkommen (siehe Seite 4). So soll es unter www.meine-cookies.org etwa eine Opt-outMöglichkeit aus dem Datensammelspiel geben. Das ist begrüßenswert, allerdings bestenfalls ein erster Schritt. Denn damit die Initiative funktioniert, muss die Botschaft mit aller Macht unters Volk gebracht werden. Und zwar nicht nur, dass es theoretisch eine Möglichkeit gibt, sich vor getargeten Werbeeinblendungen zu schützen. Sondern, dass dies auch ganz einfach und problemlos möglich ist, weil die Werbeindustrie niemanden stören möchte, der nicht gestört werden will. Diesen Eindruck erweckt das bislang gezeigte Angebot nicht, es sieht doch ein bisschen sehr nach Online-Baukasten aus. Um wirklich Akzeptanz zu schaffen, muss die Branche ihre Hausaufgaben noch erledigen. Wie Social Commerce die Zukunft von Facebook, Google, Yahoo und Co. verändern könnte A ls der Buchstabe „i“ vor einem Wort noch für Internet stand, ein finnischer Hersteller Weltmarktführer für Handys und Fernsehwerbung nicht von schreienden Schuhkäuferinnen geprägt war, dominierten Portale wie Yahoo und Display-Werbung – bis die Revolution des Performance Marketing durch das Erscheinen von Adwords und Adsense losgetreten wurde. Die Folge: E-Commerce-Umsätze in Milliardenhöhe und aus dem Nichts entstandene dominante Marktteilnehmer wie Zalando. Die letzten zehn Jahre waren maßgeblich geprägt von SEO und SEM, damals wie heute die wichtigsten Zünder dieser Explosion. Suchmaschinen haben sukzessive die werbliche Beeinflussung der Kaufentscheidung durch Display-Werbung verdrängt und dem Kunden durch Keywords eine mündigere Entscheidung ermöglicht. Diese Revolution hatte Opfer, deren damalige Dominanz aus Sicht von heute kaum mehr nachzuvollziehen ist: eBay, Yahoo, Lastminute.com und viele andere. Heute sprechen manche von den Big Four (Amazon, Apple, Facebook und Google), als handele es sich um eine unverrückbare Weltordnung. Doch vielleicht ist eine fundamentalere Veränderung im Gang und diese Liste auch nur vorübergehend. Die massiven Anstrengungen bei Android sowie Google+ zeigen, dass die Entscheider bei Google eine grundlegende Bedrohung ihrer Vormachtstellung bei der Online-Werbung für möglich halten. mail@internetworld.de Harte Zeiten für E-Commerce Der ECC-Konjunkturindex für Oktober 2012 offenbart schlechte Stimmung im OnlineHandel. Leser Bernd Szarkowski-Tegtmeier hat sich Gedanken über mögliche Ursachen gemacht: Viele Online-Händler bekommen wahrscheinlich den Konsolidierungs-Prozess zu spüren, der den Unterschied zwischen Online- und Offline-Händler aus Kundensicht immer weiter verkleinert. Online-Händler beklagen oft, dass sie benachteiligt werden, weil sie keine Offline-Präsenz haben. Der stationäre Handel hingegen wird in die Online-Präsenz getrieben. Bewährte Konzepte werden dadurch belastet (auf beiden Seiten) und vor neue Herausforderungen gestellt. Das könnte ein Grund sein. Wir fahren deshalb von Anfang an den Multichannel-Ansatz. BERND SZARKOWSKI-TEGTMEIER Facebook kann mehr Nach Ende der Haltefrist für Belegschaftsaktien erfreute sich das zuletzt viel geschmähte Facebook-Papier unerwarteter Es ist keine neue Erkenntnis, dass „Social Media“ und „Mobile“ wachsende Nutzungsformen darstellen. Social Commerce und Mobile Commerce gelten aber gegenwärtig – wenn überhaupt – als zarte „Pflänzchen“. Immer noch sind die tatsächlichen Umsatzzahlen gering, Werbekunden notorisch erfolglos mit Produktwerbung bei Facebook und selbst Mobile Advertising steckt in den Kinderschuhen, wenn man von Werbung für Apps absieht. Axel Schmiegelow, CEO der Beteiligungsgesellschaft DW Capital GmbH in Köln • www.dw-capital.com In vielen Branchen reflektiert dies jedoch mehr das Fehlen durchdachter und sinnvoller Angebote als das Nutzungsverhalten der Kunden. Folgende Trends und neuere Nutzungsgewohnheiten rücken zu Recht zunehmend in den Fokus: „Soziale“ Kaufentscheidung: Kaum eine wesentliche Kaufentscheidung wird ohne den Rat von Freunden oder eine Suche nach Kundenmeinungen getroffen – das war schon immer so, doch wird diese Empfehlung zulasten von Meinungsportalen zunehmend per Twitter und Facebook im Entscheidungsmoment eingeholt. Soziale Validierung verschiebt Kaufzeitpunkt: Auf diese Weise sozial „validierte“ Entscheidungen verdrängen Keyword-basierte Online-Käufe zunehmend. Wirkungsverlust von SEO: Nutzer sind mündiger und durchschauen Manipulationsversuche mittels SEO und SEM. Spontane Entscheidung durch Mobile: Smartphones verdrängen am Desktop vorbereitete Entscheidungen und ermöglichen den gesamten Entscheidungszyklus inklusive Preisabfragen und Rat von Freunden spontan am Point of Sale. „Influencer“ im Social Graph: Konsumenten haben klare Vorstellungen, welchen Kontakten im Social Graph sie bei spezifischen Kaufentscheidungen am meisten vertrauen. Diese „Beeinflusser“ haben mehr Gewicht als Werbung und auch als der Page Rank eines Angebots. Impulse durch den Social Graph: Impulsentscheidungen entstehen nicht mehr durch Medien oder Surfen, sondern zunehmend durch die virale Verbreitung von Trends im Social Graph. Pinterest und Facebook werden zu Taktgebern bei Mode-, Freizeit-, Lifestyle-, Sport-, Reise- und anderen wichtigen Kaufentscheidungen. All diese Entwicklungen führen dazu, dass die intelligente Steuerung der Verbreitung von Inhalten und des Dialogs in Social Media – verknüpft mit der Möglichkeit, Empfohlenes direkt zu bestellen– zu einer ähnlich fundamentalen Bedeutung für E-Commerce heranwachsen wird, wie sie das Suchmaschinenmarketing in den vergangenen zehn Jahren hatte. Zeit also für Marketing- und E-Commerce-Veranwortliche, mit dem Zählen von Fans aufzuhören und sich stattdessen sehr viel grundsätzlicher Gedanken über ihre Beziehung zum Kunden zu machen! • Gehört Nachfrage – der Aktienkurs stieg schlag artig um zehn Prozent. Leser Joachim Schönke hat eine Erklärung dafür: Langsam begreifen die Menschen, dass das Potenzial von Facebook aus weit mehr besteht als nur aus Werbeerlösen. Facebook hat mittels semantischer Auswertung aller bereits archivierten Kommentare die Möglichkeit, eine weltweit einzigartige Studie zu den Gruppen der Gesellschaft zu machen ... mit einzigartigen Erlösperspektiven. JOACHIM SCHÖNKE Ihre Meinung ist uns wichtig! Haben Sie Kommentare, Vorschläge oder Kritik? Schreiben Sie einen Leserbrief an • mail@internetworld.de „Der Fall Acta hat uns auch gezeigt, dass im Netz von Minderheiten Meinung gemacht werden kann, oft eingedampft auf 140 Zeichen.“ DIETER GORNY , Vorsitzender des Bundesverbands der Musikindustrie, hadert mit dem Shitstorm gegen das gescheiterte Anti-Raubkopierer-Abkommen „Der Wille zur Investition ist bei den werbenden Unternehmen jedenfalls auch für das Jahr 2013 vorhanden.“ JOACHIM SCHÜTZ , Geschäftsführer der Organisation Werbungtreibende im Markenverband (OWM), erwartet trotz sich abkühlender Konjunktur keine Werbekrise „Auch viele Tageszeitungen könnten eine Zukunft haben. Aber nur, wenn sie das Netz nicht als ihren Feind empfinden.“ WOLFGANG BLAU noch Zeit.de-Chefredakteur, bald Digitalchef beim „Guardian“, kommentiert die Insolvenz der „Frankfurter Rundschau“ Haben Sie sich beruflich verändert? Dann schicken Sie uns doch eine Nachricht an • aufstieg@internetworld.de Fragen zu Ihrem Abo richten Sie bitte an • leserservice@internetworld.de „Es ist heutzutage unvernünftig, jemandem zu verbieten, von zu Hause aus auf das Internet zuzugreifen.“ Ein BRITISCHES BERUFUNGSGERICHT kassiert ein Urteil der Vorinstanz, die einem überführten Voyeur ein lebenslanges Internet-Verbot auferlegt hatte Vorkasse neu erfunden! Ihre Kunden möchten telefonisch bestellen – Sie benötigen vor der Lieferung die Zahlung per Vorkasse? Mit dem neuen Bezahlbutton in PDF-Dateien funktioniert dies aus jeder Business-Software heraus, die drucken kann. Mehr Informationen und Gratisdownload: www.gotomaxx.de/pdf-payment Bestellung & Beratung: Telefon: 0 6392-995-100