- Heftarchiv - Internet World Business
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€ 4,50 I FR. 9,00 E-COMMERCE I ONLINE-MARKETING I TECHNIK 43205 INTERNET WORLD Business AUSGABE 21/14 13. OKTOBER 2014 ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL www.internetworld.de Anzeige Retouren vermeiden Schlaue Bierdeckel DirecTV Digital-Kunden in Europa Wege zu mehr Effizienz im Online-Shop S. 12 Der Stellenmarkt für Internet-Fachkräfte S. 43 oder unter internetworld.de/stellenmarkt Der unterschätzte Gegner Location Based Marketing Um die Zielgruppe zum Download der hauseigenen Kneipen-App Crowdit zu bewegen, greift die dänische Brauerei Carlsberg tief in die Technik-Trickkiste: In 250 ausgesuchten dänischen Bars und Bierstuben werden mit NFC-Chips versehene Bierdeckel verteilt, außerdem werden we in den Lokalen Bea Beacons installiert. Berü rührt das (entsprecchend ausgestattete) S Smartphone eines Kneipengängers e einen präparierten B Bierdeckel, erscheint ein eine Aufforderung zum App-Download im Display. Danach erhält der Nutzer per Beacon-Unterstützung spezielle Angebote für die Kneipe, in der er gerade zecht. (fk) Renditen im E-Commerce Alibaba: Konkurrenz aus China für Google und Amazon er Name erinnert an Tausendnderundeine Nacht und das Herkunftsland China steht eher für vabillige Imitation als echte Innovation – dennoch ist Alibaba ein nePhänomen: 80 Prozent des chinesischen E-Commerce wird von kelt. dem Unternehmen abgewickelt. Das ist mehr als Amazon und eBay zusammen erreichen. men, Doch kann ein Unternehmen, esidas auf dem regulierten chinesischen Markt groß geworden ist, zon Playern wie Google und Amazon gefährlich werden? „Der Fall onAlibaba ist in China etwas Besonderes“, sagt Chinakenner Jost verständWübbecke. „Es ist nicht selbstverständlich, dass Privatunternehmen iin Chi China so viel Einfluss haben. Das ist ein großer Pluspunkt.“ Und während Amazon und Google immer wieder mit schlechter Presse zu kämpfen haben, ist Alibaba äußerst populär. Noch nehmen Amazon und Google den neuen Player aus dem Osten beim Wettstreit um die Vorherrschaft im Westen nicht ernst – die zwei Internet-Giganten sind vorwiegend mit sich selbst beschäf- tigt. Sobald der eine etwas Neues auf den Markt bringt, braucht man auf die Antwort des anderen nicht lange zu warten. Warum es ein Fehler sein könnte, Alibaba ◼ zu ignorieren, lesen Sie ab Seite 8. E-Commerce Online-Marketing Technik D Foto: iStockphoto / Godruma Demand-Side-Plattform als Superhirn S. 20 Foto: Fotolia / Barbara Pheby Real-Time Bidding Verschickt ist noch lange nicht verkauft: Viele bestellte Produkte kommen zurück, weil sie nicht passen oder nicht gefallen. Verständliche Produktinformationen helfen, unerwünschte Retouren S. 32 einzudämmen. Noch nicht im Westen: Alibaba ist in China die Nummer eins Internet-Nutzer ab 14 Jahre, die mindestens einmal in Kalenderjahr etwas online gekauft haben Deutschland 44,4 Mio. Großbritannien 39,2 Mio. Frankreich 29,2 Mio. Spanien 16,2 Mio. Italien Multichannel anders denken Katz-und-Maus-Spiel Nur für Erwachsene Live von der Shop.org in Seattle: E-Commerce-Expertin Mim Burt spricht im Interview über neue Chancen für die Innenstädte – selbst über AmazonStores wäre sie nicht überrascht. S. 14 Adblocker sind längst Alltag im Internet. Während einzelne Publisher Gegenstrategien entwerfen, um ihre Einnahmen zu retten, wollen andere Dienstleister von S. 18 der Entwicklung profitieren. Alkohol, Medikamente, Sexfilme: Der Verkauf an Minderjährige ist verboten. Altersverifikationssysteme helfen Online-Händlern diese Klippe zu meistern. Nicht alle S. 30 sind konfortabel für den Kunden. 15,1 Mio. Niederlande US-Amerikaner gaben 2013 im Schnitt ... 9,4 Mio. Schweden 5,4 Mio. Dänemark 3,3 Mio. Finnland 2,7 Mio. Norwegen 2,5 Mio. Das bevölkerungsreichste Land der EU hat auch die meisten Online-Shopper über 14 Jahre INTERNET WORLD Business 21/14 Quelle: eMarketer 29,20 $ 30,18 $ für gedruckte Bücher aus für E-Books aus Obwohl E-Books meist billiger sind als gedruckte Bücher, erzielen sie in den USA bereits höhere Pro-Kopf-Umsätze INTERNET WORLD Business 21/14; Quelle: U.S. Bureau of Labor Statistics Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt im m Foto: Fotolia / Jim Der Bumerang-Effekt AKTIONSPREIS! 1&1 ALL-NET- FLAT FLAT FESTNETZ ALLE FLAT HANDY-NETZE FLAT INTERNET ab €/Monat* 9ROOH0RQDWH GDQDFKĦ0RQDW 6DPVXQJ *$/$;<6 +7& 2QH0 6RQ\ ;SHULDĤ= Unsere gesamte Smartphone-Auswahl finden Sie im Internet. Sofort starten: In Ruhe ausprobieren: Defekt? Morgen neu! 1NACHT 1MONAT 1TAG OVERNIGHTLIEFERUNG TESTEN AUSTAUSCH VOR ORT 02602 / 96 96 0RQDWH9HUWUDJVODXI]HLW(LQPDOLJHU%HUHLWVWHOOXQJVSUHLVĦNHLQH9HUVDQGNRVWHQ$XI:XQVFKPLW6PDUWSKRQHIðUĘĦPHKUSUR0RQDW 7HOHFRP*PE+(OJHQGRUIHU6WUDèH0RQWDEDXU 1und1.de INHALT 13. Oktober 2014 21/14 INTERNET WORLD Business Dialog mit dem Kunden Inhalt SCHWERPUNKT 8 E-COMMERCE Bis zum letzten Tropfen Mehr Effizienz für Online-Shops 12 Multichannel anders denken Stationärer Handel ist nicht tot 14 Umsatz durch Empfehlungen Gamestop lockt mit Spielen 16 Glanz und Gloria Selfridges investiert ins Web 16 Blogger und Bestechung Schleichwerbung in Blogposts 17 Nur für Erwachsene Altersverifikation im Online-Shop 30 Retouren vermeiden Den Bumerangeffekt eindämmen 32 Kosten stehen im Fokus Indirekte Kosten bei Payment 34 Komplex und doch einfach Das ideale Content Management System 36 18 Schaltzentrale für Echtzeithandel Worauf es beim RTB ankommt 20 Grenzenloses Tracking Geräteübergreifendes Targeting von Atlas 22 Wetten, dass ...? Luxus-Kampagne von Johnnie Walker 24 Diesen und weiteren Fragen geht die Veranstaltungsreihe „Online Communication Conference“ am 18. November (München) und am 25. November (Hamburg) nach und präsentiert einen kompakten Überblick über aktuelle Trends und Chancen bei der Optimierung des Online-Kundendialogs. 4 Pro & Contra: E-Books per Flatrate 11 Personalien 41 Szene: Bit & Pretzels 44 Meinung 46 Termine 41 Impressum 44 Stellenmarkt 43 Dienstleisterverzeichnis 37 KNOW-HOW 28 28 Themenbereiche des jeweils eintägigen Seminars sind unter anderem: E-Mail-Marketing, User Experience, Content Marketing, Social Media, Big und Smart Data, Emotionalisierung, Marketing Automation, Internationalisierung, Mobile Marketing und Recht. Foto: Fotolia / Maygutyak Katz-und-Maus-Spiel Strategien gegen Adblocker Das Angebot im E-Commerce wächst, die Kunden werden vertrauter mit Online-Shopping und dadurch immer anspruchsvoller. Der persönliche Dialog über Online-Kanäle wird deshalb immer wichtiger. Wann und wie spreche ich den Kunden an? Welche Strategien sind dafür geeignet? Wie kann ich einen zielgruppengerechten Kontakt entlang der Customer Journey entwickeln? RUBRIKEN Update ONLINE-MARKETING Serie, Teil 2: Auf den Google-Gipfel SEO für Webshops Online Communication Conference TECHNIK Meins! Deins? Seins?? Wenn zwei streiten, freut sich Alibaba Leser der Fachzeitschrift INTERNET WORLD Business erhalten Sonderkonditionen für die Konferenz und können für 249 Euro zzgl. MwSt. (statt 299 Euro zzgl. MwSt.) an der Konferenz teilnehmen. Der Aktionscode zur Anmeldung: occ14iwb Aktuelle Informationen und Anmeldung unter: www.online-communication-conference.de Social Media 32 22 Foto: Fotolia / Sylvain Bilodeau Foto: Fotolia / Lassedesignen 3 Facebook: facebook.com/internetworld.de Google+: internetworld.de Twitter: @internet_world Newsletter: www.internetworld.de/newsletter Menschen in diesem Heft Mim Burt Vice President von Gartner, glaubt an das stationäre Ladengeschäft. Der Kunde will den physischen Kontakt zum Händler, so ihre Überzeugung. Daraus ergibt sich großes Potenzial 14 für Multichannel. Olivier Dobberkau Präsident der Typo3 Association, erklärt, wie ein Content Management System der Zukunft aussehen muss: gleichermaßen komplex und doch einfach, erweiterbar und selbstlernend bei neuen Anforderungen. 36 Till Faida Gründer der Eyeo GmbH und Erfinder von Adblock Plus, ist bei Vermarktern äußerst unbeliebt. Das stört ihn aber nicht. Er sieht den Kampf gegen nervende Werbung als 19 Mission und verdient gut dabei. Michael Karg International CEO bei Razorfish, klagt die Marketer großer Unternehmen des Steinzeit-Marketings an. Er ist der Überzeugung, dass viel mehr Social Media in den Mediaplan aufge46 nommen werden muss. Vincent Nicolai Geschäftsführer der Social-MediaAgentur Buddybrand, glaubt, dass sich das netzwerkübergreifende Tracking der Facebook-Tochter Atlas durchsetzen wird. Damit sind Nutzer auf jeder Website identifizierbar. 22 Jost Wübbeke vom Mercator Institut for China Studies warnt Amazon und Google davor, den chinesischen Internet-Riesen Alibaba nicht ernst zu nehmen. Nach dem Börsengang ist eine weitere 10 Expansion geplant. UPDATE INTERNET WORLD Business 21/14 Relaunch: Seit Anfang Oktober hat der Musik-Streaming-Dienst Deezer eine neue Optik. Im Mittelpunkt: eine aufgeräumte Benutzeroberfläche mit auf den Nutzer persönlich zugeschnittenen Empfehlungen. Deezer hat rund fünf Millionen zahlende Abonnenten. Q&A Börsenhändler Sebastian Hell zum Kurssturz der RocketInternet-Aktie nach dem Börsengang Mehr als 20 Prozent unter den Ausgabekurs fiel die RocketAktie. Wie war das möglich? Normalerweise stützen Emissionsbanken die Kurse der Unternehmen, die sie begleiten. Doch hier war der Verkaufsdruck so groß, dass das nicht mehr durchzuhalten war. Ist der Rocket-Börsengang damit gescheitert? Die hohe Bewertung lässt auf Vorschusslorbeeren schließen. Doch jetzt müsste Rocket Internet Gewinne bringen. Ihre Empfehlung für Anleger? Rocket braucht enorm viel Geld, um über 100 Start-ups zu finanzieren. Möglich ist alles, aber doch sind die Risiken derzeit viel zu groß, um ein Investment zu rechtfertigen. Passend zur coolen Optik der neuesten Notebooks: Deezer ZALANDO UND ROCKET INTERNET Samwer-Show mit Fehlstart Der – aus deutscher Sicht – heißeste Börsengang des Jahres hat den Anlegern eine kalte Dusche beschert. Um rund 30 Prozent fiel der Kurs der Zalando-Aktie innerhalb der ersten Woche nach dem IPO am 1. Oktober. Kaum besser lief es für Rocket Internet, den Inkubator der Samwer-Brüder, über den Zalando gegründet wurde (siehe Interview links). Rocket-Chef Oliver Samwer gab sich äußerlich unbeeindruckt von der desaströsen Kursentwicklung. Er setze eher auf eine langfristige Erfolgsstrategie als auf kurzfristige Kursgewinne. (fk) LEISTUNGSSCHUTZRECHT Google sortiert deutsche Verlage aus beziehen. Stattdessen, so kündigte Google-Deutschlandchef Philipp Justus in einem Blog-Beitrag an, werden nur noch die Artikelüberschriften gezeigt. Betroffen vom Google-Bann sind die Angebote der Verlage, die sich von der neu gegründeten VG Media vertreten lassen, darunter Axel Springer, Burda, Funke, Madsack und M. Dumont Schauberg. Andere Verlagsportale wie Spiegel.de, Faz.net, Sueddeutsche.de, Handelsblatt.com und Zeit.de, die ihre Rechte aus dem LSR nicht an die VG Media abgetreten haben, sollen weiterhin wie gewohnt mit Snippets und Vorschaubildern („Thumbnails“) auf den Google-Seiten angezeigt werden. Justus legt Wert auf die Feststellung, dass die Angebote der nicht kooperierenden Verlage nicht aus dem Index verschwinden, sondern nur so dargestellt werden, wie es das LSR ohne Lizenzzahlungen erlaubt. (fk) BEACONS Die Inhalte von 170 Websites mit deutschen Verlagsangeboten werden ab sofort bei Google nicht mehr mit Vorschaubildern oder kurzen Textauszügen („Snippets“) aufgeführt. Damit zieht der Suchmaschinenriese die Konsequenzen aus den Forderungen der Verlage, für ihre Inhalte eine Vergütung nach dem Leistungsschutzrecht (LSR) zu Telefonzellen in Manhattan verwanzt Unbemerkt von der Öffentlichkeit hat das Außenwerbeunternehmen Titan mehrere Hundert Telefonzellen im New Yorker Stadtteil Manhattan mit Beacons ausgestattet – und damit den Zorn der Stadtverwaltung auf sich ge- Connected Car: Mit einem Stecker an der Onboard-DiagnoseSchnittstelle bringt O2 fast jedes neuere Auto ins Internet. Es lässt sich tracken und aus der Ferne überwachen. Preis: 150 Euro, ab 2015 fünf Euro im Monat zogen. Titan hatte bei den örtlichen Behörden eine Lizenz für 500 Beacons beantragt, angeblich nur „zu Wartungszwecken“. Die Minisender des Herstellers Gimbal strahlen ein codiertes Bluetooth-Signal aus, mit dem Können Smartphones orten: Telefone in Manhattan der Standort eines Smartphones ermittelt werden kann, wenn auf ihm eine bestimmte App installiert ist. Das ermöglicht Werbungtreibenden, an einzelne Smartphones standortbasierte Werbung zu schicken. GimbalKunden wie der Spielehändler Gamestop könnten über diesen Netzwerk beispielsweise direkt Smartphone-Nutzer erreichen, die sich in der Nähe einer Filiale befinden. Das Recht zum Sammeln der Nutzerdaten holt sich Gimbal bereits beim Download der App. Allerdings dürfte dies in Manhattan bald nicht mehr funktionieren: Das Büro von Bürgermeister Michael Bloomberg hat Titan angewiesen, die Beacons wieder zu entfernen. (fk) Quelle: Evercorp Foto: Nixie Drohne am Handgelenk mehr als im Vorjahr. Frische Millionen für Start-up Square Ein neuer Star am Payment-Himmel: Nach Meldungen der „New York Times“ konnte Square in einer Finanzierungsrunde 150 Millionen US-Dollar von Investoren einsammeln; die Bewertung für das 2009 gegründete Start-up liegt derzeit bei stolzen sechs Milliarden US-Dollar. Hauptprodukt ist ein Minikartenleser, der jedes Smartphone zum Kreditkartenterminal macht. Daneben betreibt Square eine Plattform für Kredite an Kleinunternehmer, ein Portal für Restaurantbuchungen und einen Service, der Quittungen in Formulare für Kundenfeedback verwandelt. Doch die Konkurrenz schläft nicht: Ebay will Paypal in eine eigene Gesellschaft ausgliedern, um im PaymentMarkt flexibler agieren zu können, Amazon hat im Sommer eine Mobile Wallet vorgestellt und Apple startet ein eigenes Bezahlsystem namens Apple Pay. (fk) KLARNAMENZWANG Facebook geht auf Dragqueens zu Der Klarnamenzwang auf Facebook ist vielen Mitgliedern schon lange ein Ärgernis – vor allem Features, die Nutzer in Webshops erwarten wird Apple weltweit tweit 014 im 4. Quartal 2014 nach Schätzungen gen tender US-Analystenre gruppe Evercore n. Corp. verkaufen. 27 7% MOBILE PAYMENT Kaufgründe im Web 65 Millionen llionen es iPhones Das sind Golf auf der App: Mit dem O2 Car Kit lassen sich Autos verfolgen Foto: Flickr / Jack Morgan 4 Prototyp: Um den Arm legen lässt sich Nixie, eine automatische Kameradrohne, die Bilder von ihrem Besitzer macht. Derzeit suchen die Erfinder noch nach Geldquellen für die Entwicklung. 44 % 34 % 29 % Produktbewertungen / Meinungen anderer Nutzer Videos, die Produkte in Bewegung / Benutzung zeigen Möglichkeit, Produkte individuell zu gestalten Quelle: W3B-Report „Kaufentscheidungen im Internet“, Basis: Befragte deutsche Internet-Nutzer, Mehrfachnennung möglich (Top-3-Nennungen) 13. Oktober 2014 5 21/14 Viral Video: Ein schlauer Beagle im Dienst der Airline KLM findet Passagiere auf dem Flughafen Amsterdam-Schiphol und bringt ihnen Sachen, die sie im Flieger vergessen haben. Herzerweichend süß – und frei erfunden. Der tierische „Lost & Found Service“ sammelte binnen einer Woche 8,4 Millionen Klicks auf Youtube ein. Zu süß: Der Suchhund der KLM. Leider gibt es ihn nicht wirklich jenen, die einen Künstlernamen tragen. Das Netzwerk hielt bisher vor allem deswegen an seiner Position fest, um sich bei Werbekunden als Vermarkter „echter“ Personen darzustellen. Nutzer, die aus beruflichen oder persönlichen Gründen unter einem Pseudonym im Netzwerk unterwegs waren, mussten sich einem Verifzierungsprozess unterziehen. Dieser soll nun einfacher werden. len, steht noch nicht fest. Cox kündigte jedoch an, dass der Kundendienst „angemessener“ auf Anfragen reagieren soll. (skr) Besuchen Sie die Auftaktveranstaltung des E-Commerces: 28. Februar 2015 Kongress Palais Kassel samt ihren zugelassenen Kraftdroschken vermitteln, ähnlich wie es Mytaxi heute schon tut. (fk) ONLINE-HANDEL MOBILITY Österreich hängt Deutschland ab Künstler sollen ihren Namen auf Facebook führen dürfen „Wir schulden euch einen besseren Service und ein besseres Nutzungserlebnis“, so Facebooks Produktverantwortlicher Chris Cox in einem Blog-Beitrag, der sich ausdrücklich an Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transsexuelle wendet. Das Netzwerk reagiert damit auf Protest aus der kalifornischen Dragqueen-Szene. Hier hatte man sich darüber beschwert, dass Kontoinhaber von Facebook aufgefordert wurden, ihre Identität zu beweisen. Wie die neuen Verifizierungs-Tools aussehen sol- Das umstrittene US-Start-up Uber denkt nicht ans Aufgeben. Obwohl mehrere deutsche Großstädte dem Unternehmen die Arbeit verboten haben, will Uber jetzt auch noch Taxis vermitteln. Derzeit bietet man hierzulande zwei Dienste an: Uber Black, über den Nutzer sich eine Limousine mit Chauffeur mieten können, und Uber Pop, über den Kontakte zu privaten Pkw-Fahrern vermittelt werden, die den Fahrgast dann von A nach B befördern. Vor allem an Uber Pop entzündet sich die Kritik der Taxiverbände und Behörden, denn die Fahrer haben keine Beförderungslizenz und die Fahrzeuge entsprechen nicht den Normen, denen deutsche Taxis unterliegen. Uber-Sprecher Fabien Nestmann sieht Uber Pop nicht als klassische Taxi-Konkurrenz, sondern als Service für Gelegenheitsfahrer, die nebenher etwas Geld verdienen wollen auf Strecken, die sie ohnehin fahren. Der geplante Dienst soll hingegen offiziell zertifizierte Taxifahrer mit- plentymarkets: E-Commerce ERP für erfolgreichen Online-Handel. 7,9 Prozent des gesamten Einzelhandels in der DACH-Region wurde 2013 über das Internet abgewickelt, meldet der Branchenverband BEVH anlässlich des Etailment-Summit in Berlin. In Österreich entfielen auf diesen Kanal 9,4 Prozent, während in Deutschland nur 8,1 Prozent aller Das volle Programm: Foto: Tourismus Kärnten Foto: Shutterstock / Peter Kim Uber will auch Taxis vermitteln Online-Shop Multi-Channel Warenwirtschaft Auftragsabwicklung Up2Date Cloud Aktiv im Web: Österreicher kaufen viel online ein Einzelhandelsumsätze im Web getätigt wurden. Schlusslicht im Vergleich ist die Schweiz mit nur 5,1 Prozent Online-Anteil. (fk) Prozesse CRM Die Jahresauftaktveranstaltung für Online-Händler: Der 8. plentymarkets Online-Händler-Kongress in Kassel. Erleben Sie an diesem Tag mehr als 35 Vorträge und 60 Aussteller aus dem gesamten Spektrum des OnlineHandels. Egal ob Basiswissen für E-Commerce-Einsteiger Traffic-Quellen von Nachrichten- bzw. Clickbait-Sites Direkteingabe Links Suche Facebook oder die neusten Trends der Branche – hier findet jeder Händler nützliche Tipps für mehr Erfolg im E-Commerce. Andere soziale Medien Spiegel.de 63,5 % 15,9 % 13,0 % 6,0% 1,5 % Sueddeutsche.de 49,6 % 13,1 % 25,7 % 9,7 % 1,8 % Intensives Networking und die legendäre E-CommerceParty am Abend runden dieses einzigartige Event ab. Seien Sie dabei! Zeit.de 47,3 % 12,8 % 13,8 % 23,8 % 2,2 % Welt.de 38,0 % 12,8 % 8,6 % 38,5 % 1,7 % Powered by Buzzfeed.com 26,5 % 12,0 % 12,0% 41,7 % 7,6 % Huffingtonpost.com 25,2 % 13,0 % 28,7 % 27,7 % 4,4 % Heftig.co 13,4 % 1,5 % 1,3% 83,6 % 0,0 % Facebook ist wichtigster Traffic-Bringer für „seichte“ Seiten mit Klatsch und Tratsch wie Buzzfeed oder Heftig.co. Für seriöse Medien ist dagegen die Direkteingabe der URL unerlässlich INTERNET WORLD Business 21/14 Quelle: Similarweb.com; sortiert nach Anteil Direkteingabe, August 2014 www.plentymarkets.com UPDATE 6 INTERNET WORLD Business 13. Oktober 2014 21/14 World Wide Web Bookingkit ist ein webbasiertes Reservierungs- und Organisations-Tool für die Freizeitund Event-Branche. Foto: Bookingkit Rafting-Touren, Stadtrundfahrten, Kochkurse – die Veranstalter von solchen und ähnlichen Freizeitaktivitäten hat das Berliner Start-up Bookingkit (www.bookingkit.de) im Visier. Der Anspruch der Gründer: Das im August gestartete Tool soll seinen Nutzern die administrativen Aufgaben rund um die Organisation ihrer Veranstaltungen erleichtern. Dazu gehören Online-Buchung, Terminabsprache, Bezahlung und die Abrechnung der Teilnahmegebühr. Besonderen Wert legen die Veranstalter darauf, dass Orga-Tool für Veranstalter: Bookingkit verdient an Buchungen mit zum Beispiel auch Gutscheine ausgegeben und verbucht werden können. Für eine bessere Vermarktung der lokalen Angebote sollen Schnittstellen zu Google Places, Trip Advisor, Yelp und anderen Bewertungsportalen sorgen. Für die Nutzung des Portals zahlen Veranstalter 50 Cent pro Buchung, außerdem fünf Prozent der online abgewickelten Zahlungen. Dazu kommt eine Grundgebühr von 99 Euro pro Monat, die aber erst nach sechs Monaten fällig wird. Im Moment finanziert sich das Team rund um Geschäftsführer Christoph Kruse noch aus eigenen Mitteln, aber die erste Finanzierungsrunde läuft gerade an. (fk) TOKIO / JAPAN Tracking-Uhr für Kinder https://www.nttdocomo.co.jp/english Um die Nachfrage nach Bandbreite für neue Mobildienste zu befriedigen, plant die US-Kommunikationsaufsicht FCC Anfang 2015 eine Versteigerung sämtlicher TV-Sendefrequenzen des Landes. TV-Stationen können entweder mitbieten oder ihre Frequenz an den Höchstbietenden verkaufen und einen anderen Kanal zugewiesen bekommen. (fk) Docotch heißt eine Smartwatch mit GPS-Tracker, die NTT Docomo im Frühjahr 2015 für rund 70 Euro verkaufen will. Die Armbanduhr ist für kleine Kinder gedacht. Bis zu sechs Personen können via 3G-Handy verfolgen, wo sich Kind und Uhr aufhalten. In Japan müssen seit 2007 alle neuen Handys mit einem GPS-Chip zur Ortung ausgestattet sein. (fk) SAO PAULO / BRASILIEN Futurecom 2014 http://www.futurecom.com.br 13. bis 16. Oktober Rund 15.000 Teilnehmer aus 52 Ländern erwarten die Organisatoren der Futurecom 2014 in Sao Paulo. Brasilien gilt als einer der wichtigsten aufstrebenden Internet- und Telekommunikationsmärkte der Welt – und die Futurecom gilt als bedeutendste nationale Leitmesse zu diesem Thema. Auf der Messe stellen 325 Unternehmen aus, den begleitenden Kongress besuchen über 4.000 Teilnehmer. (fk) BRÜSSEL / BELGIEN Amtsantritt von EU-Digitalkommissar Günther Oettinger http://ec.europa.eu/index_de.htm 1. November 2014 Er sorgte mit seinen ausbaufähigen Englischkenntnissen für Hohn und Spott im Netz. Doch als Energiekommissar erwarb sich der Stuttgarter CDU-Politiker durchaus Meriten. Ab 1. November soll er als EU-Digitalkommissar die europäischen Internet-Belange regeln. (fk) mann-Marktanteil in diesem Segment nur noch 0,6 Prozent. Zum Verkauf – der noch der Absegnung durch das Bundeskartellamt bedarf – gehört auch die Online-Tochter Tengelmann E-Stores, zu der Plus.de und Gartenxxl.de gehören. Viel wichtiger sind für Tengelmann inzwischen die Handelsketten Obi und Kik sowie diverse andere Online-Beteiligungen, etwa bei Zalando und bei Baby-markt.de. (fk) LEBENSMITTELEINZELHANDEL Tengelmann stößt Filialnetz ab Zum Sommer 2015 will der Handelskonzern Tengelmann seine Supermarktkette Tengelmann/ Kaiser’s an den Wettbewerber Edeka verkaufen. Davon betroffen sind 451 Filialen und knapp 16.000 Beschäftigte. Der Konzern gibt dem profitablen Betrieb von Supermärkten keine Chance mehr, zuletzt betrug der Tengel- MEDIEN Foto: Wikipedia / Okfm Start-up WASHINGTON D.C. /USA Die FCC versteigert TV-Frequenzen neu www.fcc.gov Rückzug: Tengelmann verkauft Märkte an Edeka Bertelsmann übernimmt Gruner + Jahr Bisher besaß Bertelsmann bereits 74,9 Prozent der Anteile an Gruner + Jahr, jetzt hat das Medienunternehmen auch die restlichen 25,1 Prozent übernommen. „Die vollständige Übernahme von KÖLN / DEUTSCHLAND Flugmodus adé www.easa.europa.eu/ped Die europäische Flugsicherheitsbehörde EASA mit Sitz in Köln hat den europäischen Fluglinien erlaubt, ihren Passagieren den Gebrauch von Smartphones während des gesamten Fluges zu gestatten. Voraussetzung dafür ist allerdings eine Überprüfung, ob die Bordelektronik in den Fliegern der Airlines gegen Störungen durch die mobilen Begleiter gefeit ist. (fk) Gruner + Jahr ist ein strategischer Meilenstein zur Stärkung unserer Kerngeschäfte“, so Thomas Rabe, Vorstandsvorsitzender von Bertelsmann. Mit der Transaktion will Bertelsmann seine ContentGeschäfte festigen. Gruner + Jahr soll nach der Übernahme schneller auf Veränderungen im Digital-Markt reagieren können. Außerdem sollen Abstimmungsprozesse vereinfacht und die Zusammenarbeit mit anderen Bertelsmann-Unternehmen ausgebaut werden. Medienberichten zufolge hat Bertelsmann 200 Millionen Euro gezahlt. Auch sein Engagement im Bereich Online-Bildung will Bertelsmann ausweiten und investiert in die Webakademie Udacity des Google-X-Gründers Sebastian Thrun. Bildung soll langfristig eine dritte Ertragssäule neben Medien und Dienstleistungen werden. Auch an einem indischen Digital-Fonds beteiligt sich das Medienunternehmen, um auf diesem Weg Zugang zu innovativen Unternehmen in dem asiatischen Land zu bekommen. Auf dem Innovationstag der Agentur Serviceplan in München hatte G+J-Chefin Julia Jäkel erst kürzlich Grundsätze genannt, die das Unternehmen für sich formuliert hat. Sie kündigte Änderungen an: „Das traditionelle Geschäftsmodell ist finanziell nicht überlebensfähig.“ (tdz) NEWS ONLINE E-Commerce, Online-Marketing und Tools & Technik: Topaktuelle News finden Sie unter www.internetworld.de. Dort können Sie auch unsere dreimal täglich erscheinenden Newsletter bestellen. For Digital Professionals E-COMMERCETRENDS Jeden Morgen topaktuell informiert! Jetzt kostenlos anmelden: internetworld.de/newsletter SCHWERPUNKT INTERNET WORLD Business 21/14 Foto: iStockphoto / Godruma 8 Google, Amazon, Google Amazon Alibaba Google und Amazon weiten ihre Geschäftsfelder aus Alibaba gelang beim Börsengang eine Sensation In China hat Alibaba 80 Prozent Marktanteil Jack Ma plant auch eine Expansion in den Westen Meins! Deins? Seins?? Google und Amazon haben es aufeinander abgesehen. Was der eine hat, will der andere auch. Dabei achten sie offenbar nicht auf Alibaba – die neue Konkurrenz aus China uell der Giganten“, Kampf um „Vormachtstellung“ und „Vorherrschaft“ – „WamS“, „Handelsblatt“ und Deutsche Welle schlagen den gleichen Ton an. Die „WamS“ legt mit „ein kalter Krieg, der heiß geworden ist“ gar noch eins drauf. Manch einer mag glauben, in einem SuperheldenComic gelandet zu sein, so martialisch mutet die Rhetorik an. Dabei geht es hier lediglich um zwei Unternehmen, die sich in den Haaren liegen – allerdings um zwei der derzeit weltweit mächtigsten: Google und Amazon. Was sie eint: Ihr jeweiliges Kerngeschäft – Suchmaschine respektive OnlineHandel – genügt ihnen längst nicht mehr. D Sowohl Google-Chef Larry Page als auch Amazon-CEO Jeff Bezos wollen in möglichst vielen Bereichen des Web ihre Finger im Spiel haben. Immer öfter fischt der eine im Teich des anderen. „Mittlerweile sind die beiden Unternehmen so verästelt, da ist es ein ganz normaler Prozess, dass sie sich in die Quere kommen“, sagt Kai Hudetz, Chef des IFH Köln. Gerade Jeff Bezos scheint Spaß daran zu haben, die Google-Macher zu ärgern: So verkündete er etwa, eine Alternative zu Googles Adwords starten zu wollen, einer der wichtigsten Einnahmequellen des Konkurrenten. Kurz davor schnappte Amazon Google das Video-Streaming-Start-up Twitch weg. Auch hat sich die AmazonWebseite für viele Nutzer zu einer Produktsuchmaschine entwickelt – ein Angriff auf die Kernkompetenz von Google. Google hält dagegen. Mit Google Shopping und Shopping Express will das Unternehmen im E-Commerce aktiver werden. Außerdem teilte man mit, dass man schon seit zwei Jahren an Drohnen für den Warenversand arbeitet. Amazon hat ein solches Projekt Ende 2013 vorgestellt. „Sie wissen beide, dass es ihr Geschäftsmodell ins Wanken bring, wenn jemand in ihr Kerngeschäft eindringt“, sagt Achim Himmelreich, Partner bei Mücke, Sturm & Company und BVDW-Vizepräsident. Deswegen achten Beispiele für den Konkurrenzkampf zwischen Google und Amazon Online-Werbung Noch in diesem Jahr will Amazon sein hauseigenes System für Sponsored Links testen, mit dem die bisher über Adwords von Google vermarkteten Werbeplätze auf den Amazon-Seiten bestückt werden können. Zudem arbeitet Jeff Bezos offenbar daran, auch Werbung auf Webseiten Dritter verkaufen zu können. Twitch Google soll den Preis von einer Milliarde USDollar für Twitch schon ausgehandelt gehabt haben, heißt es. Damit hätte es einen potenziellen Youtube-Konkurrenten unschädlich gemacht. Am Ende hat aber Amazon den Zuschlag für 970 Millionen US-Dollar für das Start-up erhalten, auf dem Nutzer Live-Mitschnitte von Video-Spielen hochladen. Für Amazon ist die Übernahme die zweitgrößte Akquisition in der Unternehmensgeschichte und ein weiterer Schritt hin zum Ausbau seiner Medien- und Gaming-Sparte. 13. Oktober 2014 21/14 INTERNET WORLD Business Die neue Rangliste der wertvollsten Internet-Firmen 9 Alibaba im Vergleich Apple Umsatz / Gewinn von Amazon, eBay und Alibaba in Mrd. US-Dollar 605 Umsatz 2013 Gewinn 2013 Google 403 Alibaba 231 Facebook 74,45 203 3,56 Amazon 2,86 153 Tencent 148 Baidu 79 eBay 65 0,27 Priceline 16,05 62 Yahoo 41 Börsenwert in Mrd. US-Dollar (Stand: 20. September 2014) Vor Amazon, direkt hinter Google: Der erfolgreiche Börsengang hat Alibaba auf Anhieb auf Platz drei der wertvollsten Internet-Firmen katapultiert INTERNET WORLD Business 21/14 sie darauf, dass ihnen niemand in die Quere kommt. „Und wenn nichts Besonderes passiert, zum Beispiel in Hinblick auf wichtige technische Innovationen, dann geht das auch erst mal so weiter.“ Es sei denn, den beiden kommt ein ganz anderes Unternehmen zu nahe. Alibaba, der neue Star Alibaba-Gründer Jack Ma hat mit dem Börsengang in New York alle Rekorde gebrochen. Das war zwar schon im Vorfeld erwartet worden, die Zahlen beeindrucken aber trotzdem. Mit 92,70 US-Dollar ist die Aktie in den Handel gestartet, 36 Prozent lag sie damit über dem Ausgabepreis von 68 US-Dollar. Der IPO bringt dem Konzern aus China 25 Milliarden USDollar ein. Alibaba ist jetzt das drittwertvollste Internet-Unternehmen der Welt – nach Apple und Google, aber vor Amazon. Alibabas Marktanteil am chinesischen E-Commerce-Markt liegt bei 80 Prozent. Auf dem Ebay-ähnlichen Marktplatz Taobao wurden in den ersten drei Monaten 2014 Waren im Wert von 47,5 Milliarden US-Dollar verkauft. Beim Amazon-Pendant Tmall lag das Bruttowarenvolumen bei 21,7 Milliarden US-Dollar. Und dann ist da noch Alibaba selbst, das weltweit größte B2B-Portal, auf dem Unternehmern rund 1,5 Milliarden Produkte angeboten werden. 2013 brachte es der Konzern auf Quelle: Bloomberg ein Transaktionsvolumen von knapp 250 Milliarden US-Dollar. Das ist mehr als das von eBay und Amazon zusammen. Hinzu kommt der Bezahlservice Alipay, bei dem der Händler erst sein Geld bekommt, wenn der Käufer die Ware erhalten hat. Da chinesische Konsumenten generell misstrauisch sind, funktioniert das Prinzip bestens. Mittlerweile wird in China jede zweite Online-Transkation darüber abgewickelt. Über die Konzernsparte Alifinance vergibt Alibaba Kredite an Händler und Verbraucher und bietet Services für mobiles Bezahlen an. Außerdem will Jack Ma im Bankengeschäft mitmischen. Von der chinesischen Branchenaufsicht hat er gerade die Erlaubnis bekommen, gemeinsam mit anderen Unternehmen eine Privatbank aufzubauen. Weil Alibaba als reiner Marktplatz fungiert, sind die Ausgaben gering. Das Unternehmen hat kaum Infrastruktur, keine Logistikzentren und kann so trotz vergleichsweise niedrigem Umsatz – 2013 lag er bei 7,95 Milliarden US-Dollar – hohe Gewinne einfahren, nämlich 3,56 Milliarden im vergangenen Jahr. Zum Vergleich: Bei Amazon lag der Umsatz 2013 bei 74,45 Milliarden, der Gewinn bei 0,27 Milliarden. In China agiert Alibaba wie ein Monopolist. Doch Jack Ma ist das nicht mehr genug. Er will aus Alibaba ein globales Unternehmen machen. Schon heute nutzen Hersteller und Händler aus Indien, Japan, Europa Hardware Im Juni hat Amazon sein eigenes Smartphone vorgestellt. Es reiht sich ein in Amazons Produktpalette mobiler Endgeräte, zu der auch der E-Book-Reader Kindle und das Fire-Tablet gehören. Google ist mit Nexus, seiner Marke p für Smartphones und Tablets, schon lä länger dabei. Mit dem Chrome Chromecast-Stick will Google in den TV-Markt. 7,95 Amazon eBay Alibaba Alibaba eBay Amazon Umsatz-Ertrag-Relation: Alibaba macht aus jedem zweiten Dollar Umsatz Gewinn, bei Amazon muss man fast schon an der Gewinnabsicht zweifeln INTERNET WORLD Business 21/14 Quelle: Statista und den USA seine Marktplätze. Im Juni startete das Unternehmen mit 11main seinen ersten Online-Shop in den USA. Ma will das ganze Internet Google und Amazon dürften nicht gerade erfreut sein, wenn sich Alibaba in den USA und Europa niederlässt. Denn auch Jack Ma hat es auf das ganze Internet abgesehen. Das Marktforschungsinstitut Forrester bezeichnete Alibaba einmal als das weltweit größte digitale Ökosystem. Das Unternehmen hat nicht nur Verkaufsplattformen auf den Markt gebracht, es hat den Portalen gleich Payment-Services zur Seite gestellt. Großkunden finden einen Markplatz mit unzähligen Produkten und sie bekommen auch einen Messenger, mit dem die Vertragspartner Konditionen aushandeln können. Außerdem können Unternehmen von Alisoft eine Business-Management-Software für sich entwickeln lassen. Wie Amazon betreibt auch Alibaba einen Cloud Service. Mit Alimama gehört außerdem eine Werbeplattform à la Google Adwords zum Portfolio. Da sich die Portale über Werbung finanzieren, ist gerade Alimama ein integraler Bestandteil des Unternehmens. Ebay musste bereits erfahren, was es bedeutet, Jack Ma als Konkurrenten zu haben. 2003 hat Ma Taobao ins Leben gerufen. Ebay gab es zu dieser ▶ Mobile Wallet Google hat sein mobiles PaymentAngebot schon vor einigen Jahren auf den Markt gebracht. Damit kann unter anderem innerhalb von Googles App-Kiosk, bei Google Play und im stationären Handel per NFC bezahlt werden. Amazon hat im Juli 2014 mit Amazon Wallet nachgezogen. „Man sollte von seinem Wettbewerber lernen, aber ihn nie kopieren. Wer kopiert, stirbt“ Jack Ma CEO Alibaba www.alibaba.com SCHWERPUNKT 10 INTERNET WORLD Business 13. Oktober 2014 21/14 „Die Konkurrenz in China ist härter als in den USA“ Paket-Drohnen Auch Google weiß den Konkurrenten zu ärgern: Ende August verkündete man in Mountain View, bereits seit zwei Jahren an einem Drohnenprojekt namens Project Wing zu arbeiten. Amazon hat vor einem Jahr ein ähnliches System – Prime Air – vorgestellt. Beide Unternehmen wollen Drohnen für die Warenauslieferung einsetzen. E-Commerce Mit Google Shopping will sich der Konzern auch in diesem Bereich etablieren. Zudem bietet er mit Google Shopping Express einen Dienst an, der Kunden von stationären Händlern bestellte Ware noch am gleichen Tag liefert. Der US-Buchhändler Barnes & Noble hat sich mit Google zusammengetan und nutzt seit August das Same-Day-Delivery-Angebot des Suchmaschinenkonzerns. Cloud Services Der mit Abstand weltgrößte Cloud-Service-Anbieter heißt Amazon Web Services (AWS). Google kann da mit seiner CloudPlattform nicht mithalten. Doch Larry Page senkte Anfang 2014 die Preise und wurde billiger als AWS – Amazon musste nachziehen. Erst kürzlich hat Amazon-Finanzchef Tom Szkutak den Preisdruck in der Branche beklagt. Nach dem Rekordbörsengang von Alibaba ist das Unternehmen in China noch populärer. Der China-Kenner Jost Wübbecke analysiert die Situation Herr Wübbeke, wie hat man den Börsengang von Alibaba in China verfolgt? Jost Wübbeke: Alibabas Börsengang war das Thema des Jahres in der chinesischen IT-Branche. Zu mehr Bekanntheit hat das aber nicht geführt. Denn das Unternehmen ist in China ohnehin in aller Munde. Alibaba ist hier das E-Commerce-Unternehmen. Wie fielen die Reaktionen auf den Börsengang in China aus? Wübbeke: Das Ergebnis hat selbst standfeste Pessimisten überzeugt. Jetzt diskutieren Medien besonders die Zeit nach dem IPO. Die Herausforderungen werden nicht weniger: Auch wenn Alibaba im Ausland als einziger Internet-Riese Chinas wahrgenommen wird, hat das Unternehmen in China mit Baidu und Tencent ebenbürtige Konkurrenten. Alle drei Unternehmen fokussieren sich schon seit Längerem nicht mehr nur auf ihren Kernbereich – also Alibaba auf den E-Commerce, Baidu auf seine Suchmaschine und Tencent auf soziale Netzwerke. Alle drei wollen ganze Ökosysteme aufbauen. Zeit in China bereits. Das Prinzip ist ähnlich: Privatleute und Händler verkaufen ihre Produkte. Taobao verzichtet allerdings auf Auktion und Provision, das liegt den sparsamen Chinesen nicht. 2006 ließ Taobao eBay hinter sich. Amazon und Google im Westen gefährlich werden – kann Alibaba das? Kurzfristig, da ist man sich weitgehend einig, wird es keine Konkurrenzsituation geben: „Alibaba hat mit seinen Marktplätzen und mit Alipay einen so großen Erfolg in China, weil dort das Retail- und das Bankensystem unterentwickelt sind. Das Konzept ist ein ganz anderes“, erklärt Berater Himmelreich. Alibabas Dienste nach Europa und in die USA zu bringen würde nicht funktionieren. „Die Nutzer in Europa und den USA haben andere Bedürfnisse als in China, sind weniger verspielt, stellen andere Ansprüche“, so Jost Wübbeke vom Mercator Institute for China Studies. Wahrscheinlicher ist es, dass Alibaba erst mal andere Prioritäten setzt. Schwellenländer etwa, die wie China noch Mängel im Handels- und Finanzbereich haben, dürften ein Ziel sein. „Gerade in Ostasien hat Alibaba sehr gute Chancen“, sagt Wübbeke. „Die E-Commerce-Portale haben dort jetzt schon viele Nutzer gefunden, obwohl sie bisher kaum beworben worden sind.“ In den entwickelten westlichen Märkten dürfte es jedoch nicht so einfach werden. Hier muss sich Alibaba seine Nische suchen. Eine Möglichkeit wäre, das B2BPortal als Vermittler zwischen Händlern in Europa und den USA und Herstellern in China auszubauen. Wenn es Alibaba schafft, hier als vertrauenswürdiger Partner aufzutreten, ist allein das ein lukrativer Markt. Entspannt zurücklehnen sollten Das ähnelt ja der Konkurrenz von Google und Amazon … Wübbeke: Die Konkurrenz in China ist härter als in den USA. Zwischen Alibaba und Tencent herrscht eine große Rivalität. Tencent fordert offen Alibabas Dominanz im E-Commerce heraus. Tencents Instant Messenger We Chat ermöglicht etwa seit Neuestem auch Online-Shopping. Außerdem ist Tencent eine Kooperation mit Jingdong eingegangen, dem nach Alibaba größten E-CommerceAnbieter in China. Alibaba wiederum hat den mobilen Web-Browser UC Web aufgekauft, um so Baidu als Suchmaschine Konkurrenz zu machen. Die Investitionen der drei haben ganz klar die strategische Zielsetzung, sich in Geschäftsfeldern der anderen breitzumachen. Was plant Alibaba für die Zukunft? Wübbeke: Auf dem heimischen Markt will Alibaba sich in der Konkurrenz mit Baidu und Tencent durchsetzen. Das geht deutlich über E-Commerce hinaus und betrifft sämtliche Bereiche digitaler Dienstleistungen. Darüber hinaus plant sich die Verantwortlichen bei Google und Amazon trotzdem nicht: Denn auch wenn Alibaba zumindest kurzfristig nicht zur direkten Konkurrenz wird, indirekt könnten sie das Wirken von Jack Ma trotzdem zu spüren bekommen. „Gut möglich, dass Investoren, die in E-Commerce-Unternehmen investieren, bald ihr Geld verlagern“, mutmaßt Achim Himmelreich, „weg von Amazon und Google, hin zu Alibaba.“ Außerdem sollten sie den Geldberg nicht vergessen, auf dem Alibaba seit dem Börsengang sitzt: „Alibaba kann sich jetzt sehr viel kaufen, auch die richtig dicken Fische“, sagt Exciting-Commerce-Blogger Jochen Krisch. „Jack Ma kann sich jetzt Jost Wübbeke ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Mercator Institute for China Studies und lebt derzeit in China. www.merics.org Alibaba, global zu expandieren. Verglichen mit seinen Konkurrenten setzt Alibaba den stärksten Fokus auf die USA. Bislang geht das Unternehmen allerdings sehr vorsichtig vor, um sich auf dem heiß umkämpften Markt nicht die Finger zu verbrennen. Dabei investiert Alibaba vor allem in Start-ups und unternimmt kleinere Testläufe. Die Strategie dahinter ist, sich von den Geschäftsmodellen der Start-ups inspirieren zu lassen und bei sehr erfolgreichen Projekten groß einzusteigen. Übernahmen von mehreren Milliarden Euro leisten“ – wenn er denn will. „Bisher erschließt es sich uns noch viel zu wenig, was Alibaba eigentlich vorhat“, so Krisch. Und wer weiß, vielleicht ist am Ende auch Yahoo der lachende Dritte. Gut möglich, dass sich Konzernchefin Marissa Meyer derzeit von allen Beteiligten am meisten freut. Yahoo ist 2005 bei Alibaba eingestiegen und hielt bis dato 22,5 Prozent an dem Unternehmen. Beim Börsengang hat es seinen Anteil auf 16,3 Prozent reduziert und den Rest an Alibaba verkauft. So spülte der Rekord-IPO auch Geld ◼ in Yahoos Kassen. Kerstin Viellehner Alibaba-Aktienkurs: Stabilisierung auf hohem Niveau Kurs der Aktie an der New Yorker Börse vom 19.9 bis 6.10.2014 in US-Dollar 94,0 93,5 93,0 92,5 92,0 91,5 91,0 90,5 90,0 89,5 89,0 88,5 88,0 87,5 87,0 86,5 86,0 Angaben in US-Dollar 19.09.2014 22.09.2014 24.09.2014 26.09.2014 30.09.2014 02.10.2014 06.10.2014 Nach einem sprunghaften Anstieg am 19. September, dem Tag des Börsenstarts, stabilisiert sich der Kurs der Alibaba-Aktie langsam auf hohem Niveau INTERNET WORLD Business 21/14 Quelle: Finanzen.net 13. Oktober 2014 21/14 INTERNET WORLD Business 11 E-Books per Flatrate Mit dem Kindle revolutionierte Amazon das Kulturgut ährend in den deutschen Feuilletons der Kulturkampf noch tobt, scheint die Sache in den USA bereits entschieden. Neuesten Erhebungen zufolge gibt der Durchschnittsamerikaner pro Jahr etwas mehr Geld für E-Books als für gedruckte Bücher aus. Obendrein bekommt er für sein Geld wesentlich mehr zu lesen, denn E-Books sind in den USA deutlich billiger als ihre Papier-Pendants. Beschleunigt wird diese Entwicklung durch ein Geschäftsmodell, das bereits den Musikmarkt revolutioniert hat: eine Flatrate auf E-Books. Zur Frankfurter Buchmesse hat Amazon jetzt auch in Deutschland sein W Flatrate-Angebot Kindle Unlimited vorgestellt. Für knapp zehn Euro im Monat können die Kunden aus einem Sortiment von über 650.000 Titeln so viel lesen, wie sie mögen. Davon gibt es allerdings nur 40.000 Titel auf Deutsch, 30.000 davon sind exklusiv auf Amazon erschienen – quasi ein Großteil des Self-PublishingProgramms des Online-Händlers. Amazon ist bekannt dafür, dass es mit harten Bandagen gegen die etablierte Verlagslandschaft kämpft. So ködert der OnlinePionier Autoren mit bis zu 70 Prozent Umsatzbeteiligung an ihren E-Books – das gilt auch, wenn der Titel im Rahmen der Flatrate gelesen Foto: Wikipedia / Maximilian Schönherr Buch. Jetzt geht der Online-Händler einen Schritt weiter wird. Bei normalen Buchverlagen sind dagegen Autorenbeteiligungen von zehn Prozent weitverbreitet. Eine Flatrate auf E-Books sehen viele Branchenkenner als natürliche Entwicklung im digitalen Zeitalter an. Kritisch wird es indes, wenn es Amazon macht. Denn mit rund 40 Prozent Marktanteil liegt der Amazon-Reader Kindle auf Platz eins in Deutschland, und die Marktmacht des E-Commerce-Riesen ist jetzt schon groß genug, um den Verlagen die Bedingungen diktieren zu können. Auf dem Spiel steht nicht weniger als das Preisgefüge auf dem gesamten Buchmarkt. ◼ Frank Kemper Pro & Contra Steffen Meier www.readbox.de „BEQUEMER ZUGRIFF“ Spotify, Netflix, Amazon Prime Instant Video – Musik und Film bewegen sich mit ihren Businessmodellen immer mehr weg vom Besitz hin zu sofortiger, möglichst umfassender Nutzung. Das altehrwürdige Medium Buch wird hier sicher keine Ausnahme bilden. Es gibt schon lange Flatrate-Modelle, schaubaren Angebot. Insofern bleibt erst einmal abzuwarten, wie sich das überhaupt weiterentwickelt. Aus der Tatsache, dass Amazon sich auf diesem Feld umtut, ist jedenfalls erst einmal kein Vorwurf abzuleiten. Und auch wenn es immer schwerer fallen mag, hier Konkurrenzangebote aufzubauen, müssen gerade Verlage dennoch deutlich mehr Engagement zeigen, müs„Verlage müssen mehr in sen in direkte Kundenkontakte und Direktvertrieb Kundenkontakte investieren“ investieren. Vielleicht sind vertikale, spezialisierte, gut gemachte Angebote ja etwa die Onleihe vieler Bibliotheken, eine Alternative zu einem BauchladenSkoobe (dahinter verbergen sich übrimodell à la Amazon? gens auch Medienkonzerne, nämlich Aus Nutzersicht entscheidet am Holtzbrinck und Bertelsmann) oder Ende der zügige, bequeme Zugriff auf Readfy, ein anzeigenfinanziertes Leihdie Lektüre. Mit einer Flatrate gibt es modell – nun also Amazon mit „Kindle einen zusätzlichen Kanal, mehr erst Unlimited“. Das leidet genau an dermal nicht. Und über den Kanal beselben Kinderkrankheit wie alle andestimmt zukünftig mehr und mehr der ren Angebote: dem doch recht überLeser, nicht mehr der Produzent. Alexander Skipis Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels Foto: Claus Setzer Leitung Produktinnovation und -Marketing bei Readbox, einem SoftwareUnternehmen für die Medienbranche www.boersenverein.de „QUASI-MONOPOLIST“ E-Book-Flatrates sind ein spannensen wir befürchten, dass Amazon des Angebot für den Buchmarkt, und auch hier die erpresserische Kraft des grundsätzlich können Abo-Modelle Quasi-Monopolisten nutzen wird. für Bücher eine durchaus sinnvolle Denn Amazon verfolgt eine klare StraVariante und eine legale Antwort auf tegie: Es möchte letztlich der einzige Piraterie-Plattformen sein. Die BuchIntermediär zwischen Autoren und branche bietet dafür bereits Modelle Lesern sein und Verlage und Buchin Deutschland an. handlungen überflüsVoraussetzung dafür sig machen. ist, dass gemeinsam Nur vordergründig mit den Verlagen geblendet Amazon „Amazon möchte eignete Lizenziedurch das Streben Verlage und Buchrungs- und Entlohnach größtmöglichem handlungen übernungsmodelle gefunService für die Kunflüssig machen“ den werden. den. Amazon ist ein Bücher unterscheiQuasi-Monopolist und den sich allerdings diktiert den Handelsvon anderen Medien wie etwa Musik partnern auf erpresserische Art seine oder Film. So wird ein Buch in der ReKonditionen. Das passiert dann sicher gel nur einmal gelesen. Und die Zielirgendwann auch bei den Flatrategruppe ist begrenzter, denn Flatrates Konditionen. Das schadet nicht nur richten sich vorwiegend an Vielleser. den Verlagen, sondern auch den AutoAufgrund des Verhaltens, das Amaren, den Lesern und letztlich der gezon bisher und auch aktuell gegensamten Buchkultur in ihrer Qualität über Verlagen an den Tag legt, müsund Vielfalt. E-COMMERCE 12 INTERNET WORLD Business 13. Oktober 2014 21/14 Bis zum letzten Tropfen Aktuelle Studien zeigen: Die Renditen im Online-Handel liegen deutlich unter denen stationärer Geschäfte. Shop-Betreiber müssen aus ihrem Potenzial das Beste machen Killerfaktoren im (Online)-Handel 1. Produkt Händler müssen ihr Know-how wieder in individuellen Sortimenten zur Schau stellen. „Größe“ ist schon von Plattformen wie Amazon, eBay oder Zalando belegt. Dagegen anzukommen ist ohne immensen Kapitalaufwand unmöglich. 2. Preis Wer bei vergleichbaren Produkten preislich nicht mit der Konkurrenz mithalten kann, muss sich neue Strategien überlegen (Produkt-Bundles, Eigenmarken, Zusatzservices) oder den Kampf verloren geben. 3. Service Ein kleines Mehr an Kundenorientierung, als sie die Konkurrenz bietet, kann höhere Preise rechtfertigen, sorgt für höhere Kundenbindung und so für positivere Customer Lifetime Values. ls die holländische Modemarke Mexx im Februar ihren deutschen OnlineShop einstellte, sprach Kreativchefin Julia Hansen offen aus, was die meisten Retailer und Marken oft noch nicht einmal zu denken wagen: „Die Erwartungen für das Geschäft waren hoch, aber es stellte sich als eine solche Enttäuschung heraus. Zu diesem Zeitpunkt ist E-Commerce kein großer Teil unseres Geschäfts“, resümierte Hansen. Bei vielen anderen Handelsunternehmen dürfte die Bilanz ähnlich aussehen. Zudem hat es sich vielerorts als Trugschluss erwiesen, dass die Vertriebsschiene E-Commerce kostengünstiger ist als das Stationärgeschäft: Laut einer Untersuchung des Branchendienstes „iBusiness“ können Online-Händler von den Renditen ihrer stationären Kollegen oftmals nur träumen. Sie liegen mit durchschnittlich einem Prozent mehr als 50 Prozent niedriger als bei Händlern aus dem Stationärgeschäft. A Die Großen fressen die Kleinen Wenn dann noch, wie Studien des BEVH und des EHI signalisieren, die Wachstumsraten sinken, wird den meisten Branchenbeobachtern schnell klar: Im OnlineHandel wird in den kommenden Jahren ein Massensterben einsetzen. Schwierig dürfte es vor allem für die 2.000 bis 3.000 Webshops von mittelständischen Händlern, Herstellern oder Handelsmarken werden, die im Umsatzbereich von rund zehn bis 100 Millionen Euro liegen. Sie sind zu klein, um bei der Shop-Gestaltung mit der steigenden Komplexität des Marktes, die die Universalhändler und Category Killer vorgeben, mithalten zu können. Dennoch erwarten die Kunden 5. Place 1a-Lagen im Internet sorgen für die notwendige Reichweite. Neben Google sind das auch eBay, Amazon oder Preissuchmaschinen. von ihnen einen guten Shop. Sie haben weniger Spielraum bei der Preisgestaltung als reine Online Pure Player, weil sie entweder als Hersteller an den UVP gebunden sind oder als Multichannel-Händler online ihre auf Basis einer stationären Kostenstruktur kalkulierten Preise nicht unterbieten können. Darüber hinaus sind die Reichweiten von mittelständischen Shops oft schlecht. Studien zufolge sind 70 Prozent aller Suchanfragen im Web produktbezogen – und die Topränge bei Google im Zweifelsfall entweder belegt durch die Brands selbst oder die potentere Konkurrenz. Im ungüns- tigsten Fall suchen Kunden nur noch über Amazon nach dem Wunschprodukt – und kaufen im Anschluss auch gleich dort. Was also können die 2.000 bis 3.000 mittelständischen Händler tun, um im Web zu bestehen? Sich aus Angst vor einem bevorstehenden Tod selbst umzubringen kann schließlich nicht die Lösung sein. Der aktuelle Trend heißt Downsizing: Weil die Ziele im Business-Plan nicht erfüllt wurden, werden die E-CommerceBudgets wieder nach unten geschraubt. Die E-Commerce-Agenturen bekommen das bereits zu spüren: Manch einer jammert hier hinter vorgehaltener Hand, dass Zukunftsperspektiven von Online-Shops 4. Feature Webshops müssen nicht „jede neue Kuh durchs Dorf treiben“, aber die Kundenerwartungen in Sachen ShopQualität erfüllen. Dazu gehört inzwischen zum Beispiel ein mobil optimierter Shop. Features für Mehrwert können die Bestellfrequenz steigern. / ia tol Fo to: o F y eb Ph ara b r Ba Klassifizierung Zukunftsprognosen Typ 1: Universal-Online-Händler und Marktplätze (z. B. Amazon, eBay, Otto) Wachsen weiter, weil sie alle Killerfaktoren bedienen. Das Geschäft wird allerdings auch immer komplexer. Typ 2: Category Killer – die besten in ihrem Segment (z. B. Zalando, Cyberport) Potenzial ist hier begrenzt: Jede Kategorie bietet nicht wie früher gedacht für 100, sondern maximal für fünf bis zehn Player Platz (Google Seite 1). Auch sie müssen sich dem starken Druck in Richtung mehr Komplexität beugen. Das kostet Geld, starkes Insourcing ist die Folge. Wachstum über ergänzende Sortimente ist möglich. Typ 3: Mittelständische Händler / Hersteller / Retailer mit zehn bis 100 Mio. Euro Umsatz (Falke, Engelhorn, Breuninger, Esprit, Engbers, Ernsting’s Family) Die 2.000 bis 3.000 Shops dieser Kategorie können mit der Komplexität des Marktes nicht mithalten, müssen Kunden aber trotzdem einen guten Shop bieten. Schon heute haben sich bei 80 bis 90 Prozent die Erwartungen nicht erfüllt. In der Folge werden Budgets von durchschnittlich 100.000 bis 500.000 auf 50.000 bis 300.000 Euro reduziert, was für Dienstleister in dem Segment ab 2015 gravierende Folgen haben wird. Der Anteil beim Insourcing steigt, weil z. B. Fulfillment-Dienstleister diese Kunden nicht mehr bedienen wollen. Typ 4: Alle kleineren Webshops und Multichannel-Händler (ca. 400.000 Shops) 50 bis 80 Prozent werden aufgrund fehlender Killerfaktoren wegsterben. INTERNET WORLD Business 21/14 Quelle: Shopmacher 13. Oktober 2014 21/14 die Auftragsbücher für das kommende Jahr deutlich leerer aussehen als gewohnt und geplante Projekte ein spürbar geringeres Volumen haben. Falsch ist der Ansatz nicht. Tatsächlich sind viele IT-Systeme auf höhere Umsätze ausgelegt und daher überdimensioniert. Doch ist Gesundschrumpfen nur dann eine Chance, wenn das eigene Shop-Konzept gleichzeitig auf die fünf Killerfaktoren im Online-Handel (siehe Seite 12) optimiert wird. Genau das haben aber viele stationäre Multichannel-Händler noch immer nicht verstanden. Die Erfolgsfaktoren eines regional ausgerichteten Stationärhandels sind im Web wertlos, weil sie dort auf überregionale oder gar globale Konkurrenz treffen. Ein mittelständischer Modehändler, der mit seinem Sortiment in seiner Region konkurrenzlos ist, trifft im Web auf mindestens zwei Dutzend andere Shops mit vergleichbarem Angebot. Ein mittelständischer Elektronikhändler, der regional als preiswert gilt, wird im Web von mindestens hundert anderen im Preis unterboten. Wer dauerhaft bestehen will, muss auf diese Herausforderungen eine Antwort finden. Zwei Zalandos braucht kein Mensch Oberste Pflicht jedes Händlers, der im Web nachhaltig bestehen will, ist es, seine Positionierung in puncto Sortiment und Preis zu schärfen. So könnte ein mittelständischer Schuhhändler, der bei der Sortimentsgröße gegenüber Zalando chancenlos ist, beispielsweise analysieren, in welchen Sortimentsbereichen im Web noch Marktlücken bestehen. Ein vergleichender Blick auf die Sortimente von Deichmann, Görtz, Mirapodo, Zalando und Sport Scheck zeigt: Das größte Schuhangebot im Web gibt es derzeit in der Preisspanne zwischen 50 und 100 Euro. Hingegen ist der Wettbewerb unter und über dieser Preis-Range noch weniger stark. Diese Lücke könnten Händler besetzen, indem sie im Web nur Teilsortimente oder ihre Produkthighlights anbieten. Die eigene Marketingstrategie bietet ebenfalls einige Ansätze zur Effizienzsteigerung. Über einfache Google-Recherchen können Händler ohne viel Aufwand analysieren, wie hoch die Nachfrage nach ihren Marken und Produkten im Web überhaupt ist und diese Nachfrage ins Verhältnis zu den von Google vermittelten Besuchern im eigenen Shop setzen. So lässt sich erkennen, ob es sich lohnt, eine schlechte Suchmaschinenoptimierung (SEO) durch zusätzliche Adwords-Buchungen auf Google zu kompensieren. Liegt der Wert der vermittelten Besucher im niedrigen Prozentbereich, besteht noch Potenzial. Bei Werten von 65 Prozent und mehr ist das Potenzial indes weitgehend ausgeschöpft. Werden Adwords gebucht, ist es kostengünstiger Drittwörter, also beispielsweise „Sofa braun“ statt „Sofa“, zu belegen. Auch müssen Shops sich von der Vorstellung verabschieden, dass Suchmaschinenmarketing (SEM) Hexenwerk ist. Für die mühselige Fleißarbeit, Listen mit Begriffen fortlaufend zu prüfen und zu op- 13 Schuhe online: Preissegmentverteilung Produktanzahl 8.000 6.000 EUROPAS ERSTER MAGENTO HOSTING PARTNER Zalando 4.000 Mirapodo 2.000 0 bis 25 Sportcheck 25 – 50 Deichmann 50 – 100 Görtz 100 – 200 ĞƐƚWƌĂĐƟĐĞZŝĐŚƚůŝŶŝĞŶĚĞƌDĂŐĞŶƚŽ/ŶĐ͘ über 200 Euro Die größte Konkurrenz im Online-Schuhhandel besteht im Preissegment von 50 bis 100 Euro INTERNET WORLD Business 21/14 Quelle: Shopmacher timieren, müssen nicht fünf Agenturmanntage anfallen. Diese 3.000 bis 4.000 Euro sind rentabler in Adwords investiert, die inhouse zudem mit den aktuellen Aktionen der Verkaufsleiter abgestimmt werden. Allerdings müssen sich die Händler darüber klar sein, dass sie über SEO- oder SEM-Maßnahmen nur vorhandenes Potenzial im Web abschöpfen, aber nicht mehr Nachfrage generieren. Die Nachfrage fördernde Maßnahmen wie TV- oder Banner-Werbung lohnen sich aber wiederum nur, wenn alle Killerfaktoren im Webshop top sind. Andernfalls schaufeln sich Händler für viel Geld wertlosen Traffic in den Shop, der nur die eigene Konversionsrate reduBei ziert. Auch beim Wareneinkauf lässt sich die Rendite verbesliegt die sern, etwa durch das Verhandurchschnittliche deln erfolgsabhängiger ZusatzUmsatzrendite provisionen. Größere Sortimente im Web ohne mehr Kapitalbindung im Lager lassen sich via Kommissionierung oder Streckengeschäfte realisieren. Darüber hinaus sollBei ten Händler damit beginnen, liegt die durchihre eigene Reichweite in Form schnittliche von Werbekostenzuschüssen zu Umsatzrendite im monetarisieren. Stationärgeschäft Den größten Umsatzhebel 1,0 % ZĞĚƵnjŝĞƌƵŶŐĚĞƌ>ĂĚĞnjĞŝƚĞŶĂƵĨƵŶƚĞƌϱϬŵƐ KƉƟŵŝĞƌƚĞƐĂĐŚŝŶŐŵŝƚsĂƌŶŝƐŚƵŶĚZĞĚŝƐ ,ŝŐŚWĞƌĨŽƌŵĂŶĐĞDĂŶĂŐĞĚDĂŐĞŶƚŽ,ŽƐƟŶŐ DŽŶĂƚůŝĐŚĞsĞƌƚƌĂŐƐůĂƵĨnjĞŝƚ ϵϵ͕ϵϵйsĞƌĨƺŐďĂƌŬĞŝƚŝŵůƵƐƚĞƌ ŽƉƉĞůƚƌĞĚƵŶĚĂŶƚĞĂƚĞŶƐƉĞŝĐŚĞƌƵŶŐĂƵĨ^^ ƵƚŽŵĂƟƐĐŚĞ^ŬĂůŝĞƌƵŶŐŽŚŶĞhŶƚĞƌďƌĞĐŚƵŶŐ ǀŽŶWh͕ZDƵŶĚ^^ dmsnjĞƌƟĮnjŝĞƌƚĞƐ/^KϮϳϬϬϭ͗ϮϬϬϱZĞĐŚĞŶnjĞŶƚƌƵŵ 2,3 % haben Multichannel-Händler aber durch ihre Nähe zum Kunden. Hier Quelle: ibusiness.de eröffnet sich ein Service-Potenzial, von dem Online Pure Player mit ein paar in Deutschland verstreut liegenden Logistikzentren nur träumen können. Same Day Delivery würde sich im Vergleich zu der Tatsache, dass Kunden ihre online bestellte Ware schon nach einer Stunde beim freundlichen Händler um die Ecke abholen können, wie eine kleine Ewigkeit ausmachen. Doch solange Omnichannel mehr Buzzword als gelebte Praxis ist, spielen stationäre Händler den Pure Playern ◼ die Kunden freiwillig in die Hände. Marcus Diekmann ist Autor des Buches „E-Commerce lohnt sich nicht“ und Mitglied im E-CommerceBeirat der INTERNET WORLD Business. www.shopmacher.de ůƐŽĸnjŝĞůůĞƌDĂŐĞŶƚŽ,ŽƐƟŶŐWĂƌƚŶĞƌďĞƚƌĞŝďĞŶ ǁŝƌƺďĞƌϭϬϬDĂŐĞŶƚŽ^ŚŽƉƐĂůƐŽŵŵƵŶŝƚLJ ƵŶĚŶƚĞƌƉƌŝƐĞsĞƌƐŝŽŶ͘ ǁǁǁ͘ŵĂdžĐůƵƐƚĞƌ͘ĚĞ ĞƌĂƚƵŶŐƵŶƚĞƌнϰϵ;ϬͿϱϮϱϭϱϬϴϴϳϵϬ E-COMMERCE 14 INTERNET WORLD Business 13. Oktober 2014 21/14 Multichannel anders denken Das stationäre Ladengeschäft ist nicht tot, im Gegenteil: Der Kunde will den physischen Kontakt zum Händler, rauchen wir echte Läden? Die Frage war Gegenstand eines Symposiums auf dem Shop.org Summit 2014 in Seattle und für die meisten Speaker und Teilnehmer der wichtigsten Handelskonferenz auf amerikanischem Boden war sie rhetorischer Natur – auch für Mim Burt: Die GartnerAnalystin gestaltete ihren Vortrag als leidenschaftliches Plädoyer für den MultichannelHandel. Danach stand sie INTERNET WORLD Business Rede und Antwort. B Frau Burt, auf der Shop.org sagten Sie: „Das Ladengeschäft geht nirgendwohin.“ Wenn man durch die ausgestorbenen Einkaufsstraßen von mittelgroßen deutschen Städten spaziert, bekommt man einen anderen Eindruck. Bezieht sich Ihre Einschätzung nur auf den US-Markt? Mim Burt: Nein, ganz und gar nicht. Wir beobachten auch in ganz Europa nach einigen schlechten Jahren für die Stadtzentren eigentlich eher wieder eine Belebung der Einkaufsstraßen. Es gab und gibt sicher einen Schrumpfungsprozess. Aber inzwischen lebt die Innenstadt wieder auf, wenn auch in anderer Form. Die Läden, die jetzt in den verlassenen Flächen neu entstehen, verstehen sich oft eher als Showroom für das Gesamtangebot, das online zu haben ist, als Abholstationen für Click & CollectBestellungen. Sie sind von der Fläche her oft kleiner als früher und auch ihre Ladenausstattung spiegelt dieses neue Selbstverständnis wider. Einige richtig große Geschäfte bleiben erhalten, werden aber von Multichannel-Anbietern vornehmlich als Picking-Lager für Bestellungen verwendet oder gleich ganz in Dark Stores umgewandelt, also reine Fulfillment-Zentren ohne Publikumsverkehr. Also ja, das Ladengeschäft verkleinert sich, verändert sich, aber Können sie keinen finden, nutzen sie Beratungsangebote im Laden, Selbstbedienungskassen, Info-Panels und dergleichen. Erst wenn sie dann immer noch nicht weiterwissen, zücken sie das Handy oder gehen nach Hause und recherchieren am PC. ... und kaufen dann dort beim günstigsten Anbieter. Burt: Nein, nicht unbedingt. Klassisches Showrooming, also der mobile Preisvergleich im Laden auf dem Smartphone, findet unseren Studien zufolge vornehmlich in der Consumer-Electronics-Branche statt. In anderen Branchen suchen die Kunden mit dem Smartphone zuallererst die Website des Retailers auf, in dessen Laden sie sich gerade befinden. Hier liegt enormes Multichannel-Potenzial, das viele Retail-Ketten nicht genug nutzen. Einige Retailer, in den USA zum Beispiel Target, haben angefangen, ihre Ladenverkäufer mit mobilen Geräten auszustatten, mit denen sie Kunden beraten und andere Ausführungen eines Produkts, die gerade nicht im Laden vorrätig sind, online bestellen und in die Filiale liefern lassen können. Foto: Gartner ist Gartner-Marktforscherin Mim Burt überzeugt. Multichannel-Händler haben dadurch ein enormes Potenzial ich vielleicht besser gleich einen Dark Store, in dem die Bestellungen nur gepickt und kostengünstig am gleichen Tag geliefert werden können. Sie merken schon, Multichannel erfordert ein neues unternehmerisches Denken und wir sehen, dass die großen RetailKetten im Großen und Ganzen jetzt dafür bereit sind – und dass ihre Fähigkeit dazu über ihre Zukunft entscheiden wird. Sie sprechen von Click & Collect als Vorteil für Multichannel-Ketten. In Deutschland ist das Abholen der Bestellung im Ladengeschäft noch wenig genutzt… Burt: Click & Collect ist besonders stark in den USA und in Großbritannien. In den USA müssen größere Distanzen zurückgelegt werden, das verlängert die Logistikwege. Deshalb dauert ein Amazon-Standardversand zwei bis vier Werktage. Mim Burt Dieses Problem gibt es in Deutschland nicht. Trotzdem glaube ich, ist Research Vice President im Gartner Retail Industry Addass auch dort Click & Collect in den nächsten Jahren ein wichtivisory Services Team. Sie hat sich auf globale Trends und geres Thema werden wird, weil neue Technologien im Handel spezialisiert. Multichanneles für die Kunden eben oft und Cross-Channel-Retail ist ihr Steckenpferd. unpraktisch ist, zu Hause auf ihr Paket zu warten. Bei unserer letzten Europa-zentrierten Studie Die Kunden glauben also an das Stationär- aufgezogen haben, nun auf einmal in die 2012 haben wir gesehen, dass in allen ungeschäft. Die Retailer auch? Fläche gehen und eigene Filialen eröffnen, tersuchten Ländern der Anteil der Kunden, Burt: Was wir sehen, ist, dass einige Retaiweil sie ohne direkten Kontakt zum Kun- die online recherchieren und im Laden kaufen oder abholen, gestiegen ist. Einzige ler nach einigen schlechten Jahren jetzt auf den nicht mehr wachsen können. Ausnahme ist der Consumer-Electronicseinmal die Kurve kriegen und ihr Ladengeschäft wieder profitabel gestalten können. Wie verändert der Multichannel-Gedanke die Markt – hier bestellen die Leute online und HMV beispielsweise, eine große US-ameri- Fläche noch, wenn man die Pure Player in der lassen sich die schwere Hardware liefern. In allen anderen Branchen aber will der Kunde Fußgängerzone außen vor lässt? Burt: Über die Platzierung von Ladengeden physischen Laden besuchen. Wir arbeischäften wird in Zukunft anders entschieden ten gerade an einer Neuauflage dieser Stu„Ich wäre nicht überrascht, wenn in zwei oder drei als früher. Früher hat man sich die Demo- die und vieles deutet darauf hin, dass sich Jahren die ersten Amazon-Läden eröffnen“ grafie der Gegend und die Verteilung der dieser Trend weiter fortsetzt. Konkurrenz in einem Viertel angesehen und Mim Burt, Vice President Research, Gartner danach entschieden, ob man hier einen In Deutschland wird viel mehr über Same www.gartner.com Laden eröffnen will oder nicht. Heute bezieht Day Delivery diskutiert. Ist eine schnelle Lieman Multichannel-Faktoren in die Überle- ferung nicht das wichtigste Kriterium? gungen mit ein. Nicht nur die Laufkund- Burt: Die Kunden wollen nicht unbedingt es wird nicht verschwinden. Das „Brick & kanische Entertainment-Kette stand vor schaft, sondern auch das Click Mortar“-Geschäft bleibt das Zentrum, in einigen Jahren kurz vor der Pleite, musste & Collect-Potenzial im Viertel viele Filialen schließen. Letzte Woche wird überprüft. Das wiederum dem sich Handel und Kunden begegnen. Konversionsraten von Online-Shops haben sie bekannt gegeben, dass das Laden- wirkt sich auf die InnenausstatWoran liegt das? Ist online Einkaufen doch geschäft jetzt wieder profitabel ist. Sicher, tung des Ladens aus – wenn ich Aug 13 Aug 14 sie haben sich durch die Schließungen ge- mehr Click & Collect-Kunden nicht praktischer? Burt: Unsere Studien zeigen sehr eindeutig, sundgeschrumpft, aber in den verbliebenen im Einzugsgebiet habe, muss Desktop / Laptop 3,10 % 2,70 % dass die Kunden kommunizieren wollen. Filialen wurde auch stark auf In-Store mein Schalter für diesen Service Tablet 2,10 % 2,10 % Wir haben Konsumenten gefragt, wie sie Experience gesetzt, das Einkaufserlebnis größer sein, vielleicht setze ich Smartphone 0,80 % 1,00 % vorgehen, wenn sie zu einem Produkt eine digital bereichert und mit dem Content- im Sortiment eher auf CrossFrage haben. Erste Antwort: Ich gehe in Angebot auf der Website verknüpft. Das Selling-Produkte. Habe ich vieMobiles Portal: Gekauft wird auf Smartphoeinen Laden und sehe mir das Produkt an. funktioniert. Umgekehrt beobachten wir le Kunden in der Umgebung, nes noch wenig, dafür aber viel recherchiert. Wenn dann noch Fragen offen sind, suchen überall auf der Welt, wie Online Pure Player, die sich ihre Bestellungen am INTERNET WORLD Business 21/14 Quelle: Adobe Digital Index die Kunden im Laden einen Verkäufer. die ein stabiles, profitables Online-Geschäft liebsten liefern lassen, eröffne 13. Oktober 2014 21/14 INTERNET WORLD Business 15 US-Online-Umsatz in Milliarden US-Dollar 355 385 414 325 294 263 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Die E-Commerce-Umsätze werden bis 2018 weniger als 15 Prozent des US-Gesamthandelsvolumens ausmachen Erst ruinös, jetzt profitabel: HMV hat sich gesundgeschrumpft INTERNET WORLD Business 21/14 Quelle: Forrester US eCommerce Forecast 2013 – 2018 Same Day Delivery, sie wollen „Right Time Delivery“, also die Lieferung zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Manchmal decken sich diese beiden Konzepte, aber nicht immer. Der aktuelle Hype wird vor allem von Amazons Same-Day-Bestrebungen angetrieben – andere Retailer meinen, um jeden Preis mit Amazons Standards mithalten zu müssen. Dabei vergessen sie aber, dass Amazon bei der Logistik ja nicht nur in eine Richtung experimentiert. Um die taggleiche Zustellung umsetzen zu können, hat Amazon verschiedene Vorstöße in Sachen Click & Collect unternommen: zum Beispiel die Amazon Lockers, Abholstationen in der Londoner U-Bahn oder Kooperationen mit örtlichen Händlern. Damit die schnelle Lieferung funktioniert, braucht man irgendeine Form von physischer Basis. Die Retailer müssen endlich die Perspektive wechseln und das Thema Logistik aus Konsumentensicht betrachten: Was ist die praktischste Lieferoption? Manchmal mag das tatsächlich Same Day Delivery sein, ja – aber die wichtigste Frage wird oft übersehen: Wohin wird geliefert? Nach Hause, ins Büro? Oder an einen anderen Ort, von dem der Kunde das Paket einfach abholen kann? Vorstoß in die Fläche: Amazon experimentiert seit zwei Jahren mit verschiedenen Abholstationen (z.B. dem Amazon Locker) Das ist die größte Herausforderung für Händler: die Logistik aus Konsumentensicht zu denken und aus dieser Denkweise heraus einen Strauß an Lieferoptionen anzubieten, die den Bedürfnissen der Kunden in den unterschiedlichen Nutzungssituationen gerecht werden. Wird es also bald Amazon-Läden geben? on für Amazon fungieren, wie sie es jetzt schon beispielsweise in Deutschland für die großen Logistikunternehmen tun. Amazon wird auf Dauer die extremen Logistikkosten der großen Fulfillment-Zentren nicht mehr stemmen können, schon gar nicht, wenn sie taggleich liefern wollen. Das wird ohne physische Basis für Click & Collect nicht dauerhaft funktionieren. ◼ Burt: Das würde mich überhaupt nicht überraschen. In zwei bis drei Jahren schon könnten wir entweder Amazon-gebrandete Läden sehen oder kleinere Tabak- oder Zeitschriftenhändler, die als Pick-up-Stati- Ingrid Lommer internetworld.de/il FACH A MESSE FÜR E-COMMERCE, MULTICHANNEL HANDEL UND MARKETING 14 CONNECTING COMMERCE SHOPPEN OHNE GRENZEN 29./30. OKTOBER 2014 DÜSSELDORF, AREAL BÖHLER Jetzt kostenloses Messeticket sichern! Veranstalter www.neocom.de www.twitter.com/neocom_de www.facebook.com/neocom.de E-COMMERCE 16 INTERNET WORLD Business 13. Oktober 2014 21/14 Umsatz durch Empfehlungen Foto: Dwight Burdette Die Multichannel-Kette Gamestop experimentiert seit rund einem Jahr erfolgreich mit Produktempfehlungen ichard Armour, Senior Director Multichannel bei der globalen Entertainment-Kette Gamestop, konnte sich nach seinem Vortrag auf dem Shop.org Summit in Seattle vor Zuschauerfragen kaum retten. Die Ergebnisse der Personalisierungskam- R Wer sich für Dragon Age interessiert, kauft vielleicht auch Assassin’s Creed pagne, die sein Unternehmen seit einem Jahr mit dem Technologieanbieter Certona fährt, hatten das Publikum beeindruckt: 14 Prozent des gesamten Online-Umsatzes in den USA generiert Gamestop mittlerweile über personalisierte Produktempfehlungen nach dem Muster „Andere Kunden kauften auch …“ oder „Unsere Empfehlungen für Sie …“ Zudem haben Käufer, die einer Empfehlung folgen, ein um 41 Prozent höheres Ordervolumen als andere Kunden und legen 29 Prozent mehr Produkte in ihren Warenkorb. Bei der Implementierung der personalisierten Recommendation Engine ging Gamestop, das 6.600 Ladengeschäfte weltweit betreibt und 2013 einen Umsatz von 8,8 Milliarden US-Dollar erzielte, sehr vorsichtig vor. „Unsere Kunden sind leicht zu verärgern und machen ihrem Ärger schnell Luft – das bekommen dann vor allem unsere Mitarbeiter im Laden zu spüren“, erklärte Armour mit entwaffnender Offenheit. „Deshalb haben wir sehr behutsam mit einigen wenigen personalisierten Empfehlungen auf der Website below the Gamestop in Cleveland: POS-Käufer sollen zukünftig über das hauseigene Bonusprogramm oder durch Beacons ihrem Online-Profil zugeordnet werden fold angefangen. Das hatte einen so durchschlagenden Erfolg, dass wir das Tool jetzt aggressiver einsetzen.“ Jetzt bekommen eingeloggte Kunden auf der Produktdetailseite Empfehlungen, die zu ihrem OnlineProfil und ihrer Kaufhistorie passen. Neukunden werden nach drei Klicks im Shop einem Kundenprofil zugeordnet, zu dem passende Empfehlungen ausgespielt werden können. Im Gamestop-Newsletter ist zudem eine Box für personalisierte Produktempfehlungen reserviert. Fernziel: POS-Integration Als Nächstes will Gamestop mit lokalisierten Empfehlungen experimentieren. „Kunden aus Dallas erhalten dann Produktempfehlungen, die zum Beispiel zum FootballTeam Dallas Cowboys passen“, so Armour. Glanz und Gloria Selfridges investiert in den kommenden fünf Jahren 51 Millionen Euro ins Web und 51 Millionen Euro wird die briti- verankern. Dafür müssen die Reichen sche Nobelkaufhauskette Selfridges und Schönen in aller Welt allerdings noch innerhalb der kommenden fünf Jahre in tief in die Tasche greifen: 19 Euro kostet ihren Online-Shop investieren, um das der Versand innerhalb Europas, 31 Euro Einkaufserlebnis ihrer Kunden im Web zu der in den Rest der Welt. Same Day Deliverbessern. Klingt erst mal nach viel, doch very innerhalb Großbritanniens ist für 20 im Vergleich zu den 382 Millionen Euro, die der Besitzer Galen Weston in die RenovieSelfridges setzt bei seiner neuen rung des Flagship-Stores in der Startseite auf Großflächen Londoner Oxford Street investieren will, sind es dann doch wieder nur Peanuts. Jedes Produkt wird von Der Online-Shop ist schließSelfridges individuell bewertet lich für die Briten das Fenster zur Welt: Rund ein Drittel der eine Million Besucher, die jede Woche auf Selfridges.com klicken, wohnt außerhalb Großbritanniens, vornehmlich in Hongkong, China und den USA. Ihr Anteil soll weiter ausgebaut werden, um Selfridges weltweit stärker zu R Euro zu haben. Erste Maßnahme der Briten in Sachen Online-Relaunch: die Optimierung des seit 2010 unverändert im Web bestehenden Shops via Responsive Webdesign für mobile Besucher. Immerhin zeigen interne Zahlen, dass rund 60 Auch eine Integration der US-amerikanischen Filialen hält der Multichannel-Beauftragte für möglich. Kunden im Laden können zum Beispiel über das hauseigene Bonusprogramm ihrem Online-Profil zugeordnet werden. Eine Erkennung via Beacons sei ebenso denkbar. Allerdings könnte das noch eine Weile dauern; Gamestop sieht sich bisher vornehmlich als POS-Kette. E-CommerceUmsätze weist das Unternehmen nicht aus. „Wir Multichannel-Vertreter sind kleine Fische in einem großen Teich“, so Armour. Innovationen, die von seiner Abteilung angestoßen werden, dauern deshalb in der Umsetzung etwas länger. Pläne, die Personalisierungskampagne über die USA hinaus auf andere Märkte ◼ auszudehnen, gibt es noch nicht. Ingrid Lommer Prozent der Online-Kundschaft mobil auf den Webshop zugreift. Und auch an der Sortimentsstrategie wurde gefeilt: 100 neue Marken, darunter Victoria Beckham, Burberry oder Bruno Cucinelli, sollen fortan in dem Online-Kaufhaus zu kaufen sein. Click & Collect für Cartier Ein geschickter Schachzug half dabei, auch Nobel-Brands, denen bislang lediglich die Highend-Shopping-Umgebung des Selfridges „Wonder Room“ in der Londoner Oxford Street fein genug war, zur Online-Präsenz zu überreden. Die Marken stellen ihre Waren zwar im Web zur Schau, gekauft werden kann aber nur über „Click & Collect“. Erster Aussteller im Online-Wonder-Room ist Cartier. Die weiteren 30 Marken des stationären Pendants sollen 2015 folgen. Auch auf redaktionelle Inhalte will sich das Nobelkaufhaus künftig stärker fokussieren. Dazu wurde die frühere Modejournalistin Nicola Copping als Chefredakteurin gewonnen. Kunden erwarten ausführliche Porträts zu führenden Designern, die Darstellung ausgewählter Saison-Musthaves sowie individuelle Bewertungen aktueller Kollektionen. ◼ Daniela Zimmer RECHT 13. Oktober 2014 21/14 INTERNET WORLD Business 17 § Sabine Heukrodt-Bauer LL.M. Foto: Fotolia / Calado Rechts- und Fachanwältin für Informationstechnologierecht in Mainz Blogger und Bestechung Einkaufsgutscheine für positive Blogposts und das Schleichwerbungsverbot Das sollten Sie beachten ∙ Als redaktioneller Beitrag getarnte Werbung ist wettbewerbswidrig. ∙ Der konkrete Nachweis von Schleichwerbung ist in der Praxis nicht einfach. KOMPENDIUM INTERNETRECHT Standardwerk zum Gratis-Download Nur ein halbes Jahr nach der letzten Ausgabe hat Thomas Hoeren, Professor an der Juristischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und Direktor des Instituts für Informations-, Telekommunikations- und Medienrecht, die neue, aktualisierte Auflage des Kompendiums „Internetrecht“ als kostenlosen PDF-Download ins Netz gestellt. Wer einen kompletten Überblick zum Thema sucht, findet das 575 Seiten starke Werk im Netz unter folgendem Link: (fk) http://bit.ly/1pIDeGj. kaufsförderung, ohne dass sich dies eindeutig ergibt, ist eine unlautere als Information getarnte Werbung – vulgo: Schleichwerbung. „Finanziert“ heißt dabei nicht, dass Geld fließen muss. Es genügt die Entlohnung des Autors durch andere Vorteile, etwa durch Einkaufsgutscheine und Werbegeschenke. Die Rechtsprechung geht davon aus, dass der Leser eines redaktionellen Beitrags eine neutrale Berichterstattung erwartet. Diese ist gefährdet, wenn der Autor oder Blog-Betreiber eine Gegenleistung erhält und Jubelarien verfasst, für die es bei Anwendung objektiver Kriterien keine Berechtigung gibt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die hier aufgezeigten Rechtsfragen Gegenstand von Abmahnungen und rechtlichen Auseinandersetzungen sein werden. Dies gilt umso mehr, wenn Händler und Hersteller dies offen zugeben und als normale Geschäftspraxis bezeichnen. Allerdings ist der Nachweis des Wettbewerbsverstoßes nicht immer einfach. Alle Beteiligten kön- 140.000 Registrierungen verzeichnet die neue TopLevel-Domain .berlin sechs Monate nach ihrem offiziellen Start im April 2014 Quelle: Domain-Recht.de „Die Rechtsprechung geht davon aus, dass der Leser eine neutrale Berichterstattung erwartet“ Marcus Beckmann Anwalt für Wettbewerbs- und IT-Recht www.beckmannundnorda.de nen auf Unterlassung in Anspruch genommen werden. Um den Vorwurf der Schleichwerbung zu entkräften, müssen derartige Artikel daher entsprechend als ◼ Werbung gekennzeichnet werden. „Kaufen“auf BestellButton genügt nicht Das Amtsgericht Köln hat entschieden, dass die Beschriftung des Bestell-Buttons mit „Bestellen und Kaufen“ nicht ausreicht, um einen wirksamen Kaufvertrag zustande kommen zu lassen. Eine sehr fragwürdige Entscheidung. Seit 2012 ist der Bestell-Button im Online-Handel mit „zahlungspflichtig bestellen“ oder einer entsprechenden eindeutigen Formulierung zu beschriften. Das Amtsgericht Köln urteilte nun, dass die Formulierung „BESTELLEN UND KAUFEN“ auf einer Schaltfläche innerhalb einer E-Mail nicht den Anforderungen entspricht. Die Bindungswirkung der Willenserklärung und die Zahlungspflicht werde dem Verbraucher nicht deutlich genug vermittelt (Urteil vom 28.04.2014, Az.: 142 C 354/13). Die Begründung überzeugt nicht. Nicht nachvollziehbar ist, warum ein Verbraucher bei dem Begriff „Kaufen“ nicht von einer Zahlungspflichtigkeit der Bestellung ausgehen sollte. Das Urteil bezieht sich auf eine Zahlungsklage. Es ist zu hoffen, dass es nicht auch im Wettbewerbsrecht Schule macht und zu Abmahnungen führt. Händler, die ganz sichergehen wollen, sollten ihre Bestell-Buttons mit „zahlungspflichtig bestellen“ beschriften. Marcus Beckmann VERSCHLÜSSELUNG Datenschützer machen Ernst Unternehmen, die über eine Website personenbezogene Daten abfragen, etwa im Rahmen eines Anmeldeformulars oder beim CheckHTTPS ist Pflicht, sonst droht Ärger mit Datenschützern out, müssen dafür eine verschlüsselte VerbinAngaben des Berliner Rechtsanwalts dung anbieten (HTTPS) – so sieht es das Matthias Bergt geben die Bayern ihre ErDatenschutzrecht vor. Der bayerische kenntnisse auch an andere Länder weiter, Landesdatenschutzbeauftragte hat jetzt sodass bundesweit Strafmaßnahmen wedamit begonnen, Unternehmens-Websites gen Datenschutzmängeln drohen. (fk) ohne Anlass darauf zu überprüfen. Nach Foto: Fotolia / Orlando Florin Rosu iele Blogger berichten über Produkte und deren Anbieter und bewerten sie. Dabei kommt es nicht selten vor, dass die Autoren für positive Artikel belohnt werden. So räumte Zalando ein, regelmäßig Einkaufsgutscheine an Mode-Blogger zu verschenken. Ist das erlaubt? Nach Paragraf 4 Abs. 3 UWG liegt eine wettbewerbswidrige Handlung vor, wenn der Werbecharakter von geschäftlichen Handlungen verschleiert wird. Der vom Unternehmer finanzierte Einsatz redaktioneller Inhalte zu Zwecken der Ver- V www.res-media.net ONLINE-MARKETING 18 INTERNET WORLD Business 13. Oktober 2014 21/14 Wo wird geblockt? 8% Lokale News Foto: Christian Baum / Bonsai Multimedia Auf Webseiten, die den lokalen NewsBedarf decken, sind Adblocker relativ gering verbreitet. Etwa acht Prozent der Seiten mit lokalen Nachrichten werden mit Blockern belegt. Das gilt auch für Sites mit Finanznachrichten. 16 % General Interest Rund 16 Prozent der User, die regelmäßig Webseiten zu General-InterestThemen nutzen, haben Adblocker installiert. Dies betrifft überregionale Nachrichten, Sport-News oder Lifestyle-Berichte. Katz-und-Maus-Spiel Adblocker sind längst Alltag im Internet. Während einzelne Publisher Gegenstrategien 30 % bis entwerfen, wollen andere Dienstleister von der Entwicklung profitieren 40 % Techies und Gamer Besonders genervt reagieren offenbar die Nutzer von Tech-Sites oder SpielePortalen auf Werbung. Hier geben 40 Prozent an, Werbung zu blockieren. 84 % Desktop-User Die Adblocker haben den Schreibtisch erobert. 84 Prozent der installierten Software befindet sich derzeit auf dem Desktop. 15 % Mobile und Tablet Smartphone und Tablet gelten als Zukunftsmarkt: Nicht nur für die Online-Werber, sondern auch für die Anbieter von Adblockern. Nur auf 15 Prozent der Devices ist solch eine Software installiert. Quelle: Who Is HostingThis s ist ein Teufelskreis. Die Spieleplattform Gamestar.de lebt von Werbung. Die aber nervt die User zunehmend, weshalb sie immer häufiger Adblocker installieren. Dadurch aber schrumpfen die Werbeeinnahmen bei Gamestar, was sich unmittelbar auf das redaktionelle Angebot auswirkt und die Frage aufwirft, wie lange dieses in seiner jetzigen Form noch aufrechterhalten werden kann. E der Entwicklung der Abonnementzahlen sind wir bisher zufrieden“, beteuert Daniel Visarius, Director Business Development IDG Entertainment Media, freilich ohne genaue Zahlen nennen zu wollen. „Die Akzeptanz ist weitaus besser, als ein Teil des öffentlichen Feedbacks den Anschein erweckt.“ Der Handlungsdruck bei Game- Alarmstimmung in den Medienhäusern Zwei Jahre tüftelten die Verantwortlichen an einem Ausweg aus diesem Dilemma, Mitte Juni präsentierten sie eine Lösung. Sie kommt einem Rückgriff auf klassische Paid-Content-Konzepte gleich: Neben der werbefinanzierten Seite Gamestar gibt es jetzt auch die Gamestar-Plus-Version. Hier zahlt der User 1,99 Euro im Monat und bleibt daraufhin von Werbe-Overlays, Pop-ups, Bannern, Spots vor Videos und Werbe-Tracking verschont. Natürlich blieb die Kritik der User an diesem Modell nicht aus. Viele verwiesen darauf, Adblocker nur aus purer Verzweiflung installiert zu haben. „Wenn es diese nervige Java- und Flash-Werbung mit Ton nicht gegeben hätte, die sich durch einen Klick auf das X nicht mal schließen lässt, sowie die zig Pop-ups, dann hätte ich mir den Adblock nie zugelegt“, lautet einer der typischen Kommentare. Ansonsten aber stößt der Schritt auf viel Verständnis. „Mit „Mit der Entwicklung der Abonnementzahlen sind wir bisher zufrieden“ Daniel Visarius, Director Business Development IDG Entertainment Media www.idg.de star ist vergleichsweise hoch. Denn Nutzer von Gaming- oder Techie-Seiten reagieren auf Werbung besonders gereizt und installieren Adblocker überdurchschnittlich häufig (siehe Spalte links). Geschätzt schrumpfen deren Werbeeinnahmen dadurch um 30 bis 40 Prozent. Dennoch fühlt sich die gesamte Branche der Publisher vom Phänomen der Adblocker bedroht. Der deutschen Online-Werbewirtschaft gingen durch sie rund 750 Millionen Euro brutto flöten, rechnete kürzlich Thomas Port, Geschäftsführer Digital beim Vermarkter Sevenone Media, vor. Es herrscht also Alarmstimmung in den Medienhäusern. Der Zorn richtet sich vor allem gegen die Kölner Eyeo GmbH, die seit 2011 die Software Adblock Plus entwickelt und vertreibt. Mit ihren weltweit 300 Millionen Downloads dominiert Adblock Plus den Markt der Werbeblocker, in dem sich sonst noch Anbieter wie Adblock oder Adblock Edge tummeln. Was die Gemüter vor allem erhitzt, ist die Tatsache, dass Adblock Plus nicht jede Werbung blockiert, sondern bestimmte Werbeformen passieren lässt. Voraussetzung: Die Werbung entspricht bestimmten Kriterien, die in dem Manifest zu den Acceptable Ads festgelegt sind: So darf die Werbung nicht aufdringlich sein, sie darf beim Lesen einer Seite nicht stören und sie muss klar als Anzeige erkennbar sein. „Wir lehnen Werbung nicht per se ab“, heißt es in dem Manifest, „aber wir wollen keine nervigen Pop-ups, 30-sekün- 13. Oktober 2014 21/14 dige Pre-Roll-Werbespots, auffällig blinkende Anzeigen oder Überblendungen mehr sehen.“ Diese Form der Werbung komme einem Amoklauf auf Computern und Smartphones gleich. INTERNET WORLD Business 19 Nutzung von Adblockern nach Ländern Kanada Amerika Adblock User können Video nicht mehr vergrößern Wirklich umstritten aber ist das Finanzierungsmodell von Adblock Plus. Während kleinere Werbungtreibende und Vermarkter mit ihren akzeptierten Online-Anzeigen die Software passieren dürfen, müssen größere Anbieter wie Amazon oder Google dafür bezahlen. Die Kunden bezahlen für den Mehrwert, den sie haben, weil ihre Anzeigen in einem weitgehend anzeigenbereinigten Umfeld stehen. Mafiös und erpresserisch sei das, ereiferte sich Thomas Port in einem Beitrag für das Medienportal Horizont. Die Aufregung sei vorgeschoben, der gesamte Vorgang transparent, betont Till Faida, Chef der Eyeo GmbH (siehe Interview). Die Fronten sind verhärtet. Mehrere große deutsche Vermarkter haben Klage gegen die Eyeo GmbH eingereicht. Man halte das Geschäftsmodell für rechtswidrig, heißt es bei der Sevenone Media. Der Vermarkter wirft den Betreibern von Adblock Plus unlauteren Wettbewerb, Verletzung des Urheberrechts und einen Verstoß gegen das Kartellrecht vor. „Wir sehen der Klage gelassen entgegen, da der Bundesgerichtshof bereits 2004 die Zulässigkeit von Werbeblockern im TV im Allgemeinen und das Landgericht Hamburg unser Modell im Spezifischen bestätigt haben“, entgegnet Faida. Auch Helmut Köhler, Professor an der LMU München und Autor des soeben erschienenen fachwissenschaftlichen Beitrags „Internet-Werbeblocker als Geschäftsmodell“, sieht eher geringe Chancen, den Werbeblocker gerichtlich verbieten zu lassen. Weil nicht ersichtlich ist, wann es zu einer juristischen Entscheidung kommen wird, leiten die einzelnen Häuser derzeit verschiedene Gegenmaßnahmen ein. Die User von Pro Sieben Sat1, die einen Adblocker installiert haben und ein Video sehen wollen, bekommen erst mal einen Aufklärungs-Clip mit Stromberg zu sehen, der ihnen klarmacht, warum Werbung als Russland Finnland Schweden Estland Dänemark Polen Großbritannien Deutschland Holland Österreich Gibraltar 10 – 15 % 15 – 20 % Gründer und CEO der Eyeo GmbH, Köln, die den Werbeblocker Adblock Plus entwickelt www.eyeo.com Ungarn Frankreich 5 – 10 % Till Faida Italien 20 – 25 % Deutschland zählt zu den Ländern, in denen die Nutzung von Adblockern relativ weit verbreitet ist. An der Spitze: Österreich und Ungarn INTERNET WORLD Business 21/14 Quelle: Who Is Hosting This Finanzierungsgrundlage für kostenlose Inhalte im Netz unerlässlich ist. Fruchtet auch ein wiederholter Appell nicht, kann der User sein Video-Fenster bald nicht mehr auf Vollbild vergrößern. Auch die Verlage überlegen, User mit installierten Adblockern direkt anzusprechen. Im Mai 2013 taten sie das schon einmal, damals starteten sie eine Aufklärungskampagne, die den Zusammenhang von Werbeerlösen und journalistischer Freiheit verdeutlichte. Die Kampagnen wären wirkungsvoller, wenn die Phalanx der Gegner geschlossen wäre. In den Agenturen zählen die Mediaplaner zu den Gegnern von Adblock Plus zählen, die Kreativen im gleichen Haus sehen darin eine sinnvolle Initiative – der ADC gehört zu den Unterzeichnern der Acceptable Ads. Während die Online-Vermarkter (OVK) im Bundesverband BVDW gern eine Empfehlung gegen Adblocker aussprechen würden, lassen sich einzelne Mitglieder auf der Whitelist von Adblock Plus aufführen. Und so gedeihen in den Nischen neue, alternative Angebote wie beispielsweise die der Tisoomi GmbH, Hamburg. Der Dienstleister bietet Publishern derzeit ein „zuverlässiges Anti-Adblock-System an, das die Werbesperre umgeht“. Andere liefern akzeptierte Werbeformen an den Plätzen aus, die durch den Einsatz von Blockern plötzlich frei werden. Währenddessen feilt Adblock Plus pausenlos an der Verbesserung seiner Software, seit Juli können Internet-Nutzer beispielsweise Facebook an unerwünschten TrackingMethoden hindern. Es ist ein Katz-undMaus-Spiel, wie es das Web schon hundertfach in anderen Bereichen erlebt hat. Adblock Plus betreibt ein Geschäftsmodell, das Werbung verhindert, gleichzeitig aber von Werbeeinnahmen lebt – viele finden das kurios. Vielleicht wird es bald aber noch kurioser: Dann nämlich, wenn es zu einer millionenschweren Übernahme des Kölner Start-ups Eyeo durch einen USKonzern kommt. Nicht wenige Branchen◼ experten halten dies für möglich. Helmut van Rinsum internetworld.de/hvr „Oft sehr niedrige Qualität der Online-Werbung“ Stimmen Sie der These zu: Wenn es weniger nervige Werbung gäbe, gäbe es auch keine Adblocker? Till Faida: Auf jeden Fall, alle angeblich durch Werbeblocker verursachten Einnahmeverluste sind ein Resultat der oft sehr niedrigen Qualität in der Online-Werbung. Eine Umfrage unter den Adblock-Plus-Nutzern hat aber ergeben, dass eine klare Mehrheit von 76 Prozent durchaus bereit ist, unaufdringliche Werbung zu akzeptieren. Hier setzt unser AcceptableAds-Programm an. Als öffentlich wurde, dass Adblock Plus von Google und Amazon Geld erhält, war die Aufregung groß. Faida: Die Aufregung insgesamt ist nur vorgeschoben, wir haben immer transparent und ehrlich über unser Programm aufgeklärt. Aber natürlich stemmen sich einige in der Branche gegen nutzerfreundliche Innovationen, daher wurde versucht, künstlich einen Skandal zu konstruieren. Wer bestimmt, wer bei Adblock Plus auf die Whitelist kommt? Faida: Das tun wir, denn wir tragen die Verantwortung gegenüber unseren Nutzern. Die Kriterien für Acceptable Ads erarbeiten wir zusammen mit unseren Nutzern, aber auch Advertisern, Werbenetzwerken, Adservern und Publishern. An diese Kriterien muss sich jeder ohne Ausnahme halten. Daher wird jeder neue Teilnehmer immer transparent veröffentlicht und die Community kann die Einhaltung der Kriterien überprüfen. Inzwischen gibt es diverse Anti-Adblocker-Systeme. Wie lange hält das Katz-und-Maus-Spiel noch an? Faida: Diese Systeme funktionieren nicht wirklich und sind außerdem nicht im Sinne der Werbekunden. Adblock Plus ist Open Source und wird von Hunderten freiwilligen Helfern unterstützt, Katz-und-Maus-Spiele gegen die Internet-Gemeinde können keinen nachhaltigen Erfolg haben. Nachrichtenseite von Spiegel Online, belegt mit Werbung. Ein Adblocker ist nicht installiert Spiegel Online, dieselbe Seite – Adblock Plus hat die Online-Werbung herausgefiltert ONLINE-MARKETING Schaltzentrale für Echtzeithandel Wer sich für eine Demand-Plattform entscheidet, sollte darüber informiert 21/14 / Jim INTERNET WORLD Business Foto: Fotoli a 20 sein, worauf es bei der Auswahl ankommt in Häppchen von der einen Einkaufsplattform, ein anderes von der zweiten, dazu etwas Shoppen zum Vorzugspreis im Private Marketplace: Geht es um den automatisierten Einkauf von Werbeplätzen für Kampagnen, verhalten sich Werbungtreibende oft wie an der Probiertheke. „Viele Unternehmen machen den Fehler, ihre Real-Time-Advertising-Planung über mehrere Anbieter gleichzeitig abzuwickeln“, sagt Sascha Jansen, Managing Director bei der Annalect Group Germany. „Wenn sie die Budgets für RTA auf mehrere Anbieter splitten, provozieren sie aber Streuverluste, weil Demand-Side-Plattformen und Agenturen letztendlich auf das gleiche Inventar zugreifen. Auch eine übergreifende Optimierung in Echtzeit ist damit schier unmöglich.“ Jansen rät, sich auf einen Dienstleister zu beschränken, der alle Aktivitäten rund um den automatisierten Media-Einkauf steuert. Doch worauf kommt es an bei der Auswahl des Dienstleisters? Dieser Artikel gibt einen Überblick, wie Demand-SidePlattformen (DSP) arbeiten. Wie sich die Angebotsseite – Supply-Side-Plattformen (SSP) – aufstellt, ist in Ausgabe 22 von INTERNET WORLD Business ab dem 27. Oktober zu lesen. DSPs ermöglichen mit einer zentralen Technologieplattform den maschinellen Einkauf von Werbeinventar über verschiedene Angebotskanäle. Hier positionieren sich einige als rein technologische Dienstleister, die ihre Plattform gegen eine Lizenz- oder Servicegebühr bereitstellen (Self Service DSP). Darüber hinaus gibt es die Managed Service DSP (siehe INTERNET WORLD Business 15/2014). Bei diesem Modell legt der Advertiser oder dessen Agentur mit der Einkaufsplattform Kampagnenziele und Rahmenbedingungen fest. Die DSP übernimmt dann auf dieser Basis die Steuerung und Optimierung der Kampagne. Viele Media-Agenturen bauen aber auch eigene Einkaufsplattformen auf. Üblicherweise setzt solch ein Trading Desk eine oder mehrere Self-Service-DSP-Lösungen ein und übernimmt die gesamte Verwaltung und Steuerung der von Agenturkunden eingebuchten Kampagnen. Daneben gibt es Dienstleister, die Demand und Supply Side in einer gemein- E samen Auktionsplattform vereinen. „Systeme und Anbieter, die beide Seiten integriert in einer Technologie beziehungsweise Plattform liefern, sind aber in der Regel darauf ausgerichtet vor allem die eigene Marge zu maximieren“, gibt Jörg Klekamp, Vorstand von Adition und Anbieter der DSP Active Agent, zu bedenken: Besser seien unabhängig voneinander agierende Systeme, die auf die jeweilige Marktseite und die Optimierung der jeweiligen Anforderungen spezialisiert sind. tur Pilot. „Dieses liegt in der kanal- und vermarkterübergreifenden Aussteuerung, dem selektiven Media-Einkauf bei Impression-basierter Preisfindung, Skalierbarkeit, einer einfachen Internationalisierbarkeit von Kampagnen sowie ganz Hauptsache billig? neuen Möglichkeiten der QualitätssicheWie erfolgreich eine DSP arbeitet, lässt rung.“ Letztlich, so Koch, sei es der Kunde, sich nur auf den ersten Blick an den durch- der mit seinen Kampagnenzielen, Keyschnittlich erzielten Einkaufspreisen mes- Performance-Indikatoren und qualitatisen. Real-Time Bidding nur zur Preisopti- ven Anforderungen das Niveau jeder mierung zu nutzen, wäre zu kurz gedacht. Kampagne selbst beeinflussen kann. „Erfahrungsgemäß erkennen die Kunden Prinzipiell lassen sich sämtliche im digisehr schnell das Potenzial des program- talen Marketing genutzten Parameter zur matischen Einkaufs“, erklärt Thomas Auswahl von geeigneten Werbeplätzen Koch, Geschäftsführer der Media-Agen- auch über eine DSP justieren. Werbungtreibende können die gewünschten Selektionskriterien zu ZielgrupViel Transparenz bei Werbeinventar pen, Targeting, Ausspielhäufigkeit, VisibiSemitransparenz Nicht bekannt lity, Plattformen oder (Angabe Umfeld) 14 % Umfeldern wie auf einer 15 % Checkliste auswählen. Umfang und Qualität des Inventars – Werbeflächen auf den Websites (= Ad Impressions) – sind dabei ein wichtiger Schlüsselfaktor. WeltTransparenz (Nennung weit stehen davon mehr Transparenz (Nennung URL) bei Longtail als 2,5 Billionen MilliarURL) bei Shorttail (eher (Vielzahl kleinerer Websites, reichweitenstarkes Predie üblicherweise nicht zum den für den automatimiuminventar) Premium-Inventar zählen) sierten Mediahandel be35 % 36 % reit. Das sind mehr als Mehr als 70 Prozent des in Deutschland über Ad doppelt so viel als im Exchanges angebotenen Inventars sind transparent letzten Jahr, so eine AusINTERNET WORLD Business 21/14 wertung des DoubleQuelle: www.resolutionmedia.de/Kompass; Doubleclick Bid Manager click Bid Managers. Für Deutschland weist Doubleclick 99 Milliarden Ad Impressions aus. Zum Vergleich: Die Demand-Side-Plattform Rocket Fuel hat nach eigener Aussage jeden Tag weltweit Zugriff auf 35 Milliarden Werbeflächen, der Wettbewerber Turn spricht von zwei Billionen Ad Impressions pro Monat. Andere Anbieter wie Dataxu, Spree7 oder App Nexus halten sich bedeckt, man arbeite mit allen relevanten globalen und regionalen Inventaranbietern zusammen. Display-Inventar dominiert Zögerten insbesondere Premiumvermarkter anfangs, ihre Werbeplätze per Auktionsmodell zu verkaufen, weil sie Kannibalisierungseffekte und Preisverfall befürchteten, sind inzwischen alle großen Vermarkter über RTB präsent. Dabei handelt es sich in den meisten Fällen um Standard-Display-Formate, zunehmend kommen aber auch Richmedia und Sonderformate zur Versteigerung. Schlechter bestellt ist es noch um SocialMedia-Werbeplätze sowie Video- und Mobile-Inventar. Die Annalect-Tochter Resolution Media schätzt in ihrem jüngst erschienenen RTM-Kompass, dass 2014 nur fünf (Video) beziehungsweise 5,5 Prozent (Mobile) des verfügbaren Inventars in Deutschland automatisiert gehandelt werden. Hingegen sehen die Macher des Reports eine zunehmend bessere Qualität des Inventars. Mehr als 70 Prozent werde schon semitransparent (mit Angabe des Umfelds) oder transparent (Nennung der vollen URL) gehandelt. Dabei ist aber davon auszugehen, dass große Teile dieses 13. Oktober 2014 21/14 21 Ablauf Real-Time-Media-Einkauf INTERNET WORLD Business 21/14 www.resolutionmedia.de/Kompass 50 Millisekunden: So lange dauert es durchschnittlich, bis eine Kampagne die richtige Ad Impression per Real-Time Bidding findet transparenten Inventars über Private Marketplaces ausgehandelt werden, bei denen Publisher und Werbepartner ausgewähltes Anzeigeninventar zu vorher abgestimmten Konditionen vereinbaren. Aber auch auf den Open Market Places werden die Optionen für Transparenz und Qualitätssicherung immer besser. So können im Vorfeld der Aussteuerung sowohl Publisher als auch Umfelder für die Platzierung der Display-Werbung festgelegt werden. Das geschieht etwa durch ein Black-/White-Listing, also den Ausschluss oder die Bevorzugung bestimmter Seiten oder Vermarkter. Auch der Markenschutz kann durch verschiedene Mechanismen gewährleistet werden. Möglich sind die generelle Sperrung bestimmter Domains oder auch die Kontextanalyse der Platzierungsumfelder in Echtzeit. Die Basis für gute Sichtbarkeitswerte sind fortlaufende Messungen und eine darauf basierende Optimierung der Kampagnen. Click und View Fraud verhindert wiederum der Einsatz spezieller Adserver-Filter, die eine hohe Erkennungsrate von Click- oder View-Anomalien sicherstellen. Daten zur Qualifizierung Daneben aber setzen so gut wie alle Anbieter auf individuelle Optimierungsalgorithmen. „In der Planungsphase investieren wir sehr viel Zeit, um möglichst viel über das Produkt, den Werbetreibenden, seine Ziele und Motivationen herauszufinden und eine Kampagne entsprechend zu planen“, erklärt Viktor Zawadzki, CEO der Trading-Plattform Spree7. Dataxu wiederum setzt auf seinen Algorithm Marketplace. Dieser beinhaltet über 25 unterschiedliche, kanalübergreifende und auf verschiedene Kampagnenziele angepasste „Startalgorithmen“. „Mit Auswahl des Algorithmus und Kampagnenstarts beginnt direkt auch die Personalisierung des Algorithmus. Der Algorithmus verändert sich aufgrund der gesammelten Daten und getroffenen Entscheidungen individuell“, erklärt Sacha Berlik, Managing Director von Dataxu Europe. Grundlage für erfolgreiches Real-Time Advertising sind deshalb umfangreiche Daten. Zur Aggregation, Strukturierung und Bereitstellung der riesigen Datensilos wurden Data-Management-Plattformen (DMP) entwickelt, die die Biet-Algorithmen der DSP mit Daten füttern. Die DMP ist entweder bereits in der Einkaufsplattform implementiert oder kann als externe Datenquelle an die RTA-Plattformen angeschlossen werden. Je mehr Daten der DSP über den Nutzer (Alter, Geschlecht, Einkommen, geografische Lage, Bildung, Einstellungen, Kaufpräferenzen, Interessen) sowie über weitere Faktoren (URL, inhaltliche Kategorie, Zeit, Wetter etc.) zur Verfügung stehen, desto besser kann eine Bewertung der Ad Impression in Bezug auf die Kampagnen vorgenommen werden. Diese Bewertung – die Wahrscheinlichkeit also, dass die Werbebotschaft die gewünschte Zielgruppe erreicht – bildet dann die Grundlage für die Gebotspreisberechnung. Die Herausforderung für jede DSP besteht darin, innerhalb von Millisekunden mehrere Milliarden potenzieller Werbeeinblendungen anhand der vorab festgelegten Kriterien zu prüfen und zu bewerten. „Fehlt es einer DSP an wesentlichen Angebotsquellen oder werden die Angebote nicht schnell genug bewertet und beantwortet, entgehen dem Werbetreibenden in der Regel Kontaktchancen in deutlichem Umfang“, erklärt Bernd Stieber, Gründer und Geschäftsführer der Online-Marketing-Agentur Netzeffekt. Chancen, die er allerdings erst gar nicht gehabt hätte, würde er auf Real-Time Bid◼ ding ganz verzichten. Vera Günther internetworld.de/vg ONLINE-MARKETING 22 INTERNET WORLD Business 13. Oktober 2014 21/14 Grenzenloses Tracking Die Facebook-Tochter Atlas bietet geräte- und netzwerkübergreifendes Targeting an s klingt, als sei es das Paradies für Werbekunden: Diese sollen zukünftig nicht nur Kampagnenergebnisse besser messen, sondern auch Zielgruppen besser erreichen können. Genauer gesagt, mit der Technologie der Facebook-Tochter Atlas können sie den einzelnen User ins Visier nehmen – sie erkennen, wie oft er auf welchen Geräten ihre Kampagnen sieht, und über Frequency Capping legen sie die Kontaktdosis fest. Umgekehrt ermöglicht Atlas eine Targeting-basierte Planung auf Basis soziodemografischer Daten wie Alter und Geschlecht – und das vermarkter- und plattformübergreifend. „Atlas bietet User-basiertes Marketing und hilft den Verantwortlichen, konkrete Personen zu erreichen“, kündigte AtlasChef Erik Johnson Ende September auf dem eigenen Blog an. Dabei soll Atlas sogar Online-Kampagnen mit aktuellen Offline-Verkaufsdaten zusammenführen und so einen Blick auf die gesamte Customer Journey ermöglichen können. Dafür nutzt die Atlas-Technologie die Log-inDaten von Facebook. Anders gesagt: Wer bei Facebook registriert ist und sich auf PC, Tablet oder Smartphone einloggt, wird von Atlas wiedererkannt. „Längst hat Facebook sich aus seinem umzäunten Garten herausbewegt und bietet Webseitenbetreibern einen Like- und Share-Button, ein Facebook-Login und weitere Andockmöglichkeiten über die offene Facebook-Schnittstelle an. So kann ein Facebook-Nutzer auf nahezu jeder Webseite identifiziert werden“, erklärt Vincent Nicolai, Geschäftsführer der SocialMedia-Agentur Buddybrand in Berlin. Die anderen Vermarkter und Netzwerke stellt dieses neue Angebot vor ein Problem. „Die Display-Netzwerk-Offensive von Facebook unter Verwendung des weiterentwickelten Adserver-Systems ,Atlas‘ zeigt, welches Potenzial im Targeting, basierend auf der Verknüpfung von LoginDaten, Cookies und Device-IDs besteht“, E sagt Andreas Hamdorf, Director Ad Operations bei Pilot, Hamburg. „Ich denke, klassische Online-Vermarkter oder Netzwerke haben gegen Atlas nur dann eine Chance, wenn sie sich mit anderen Anbietern von Login- und Device-IDbezogenem Targeting zusammenschließen und ein eigenes, vermarkter- und Device-übergreifendes Targeting-Netzwerk aufbauen.“ Keine Bedrohung Die Genannten beobachten Atlas aufmerksam. „Wie gut die Targeting-Qualität von Atlas ist, wie Nutzer und Datenschützer reagieren, wird sich nach der Einführung zeigen. Wir sehen keine Bedrohung „Ein Facebook-Nutzer kann auf nahezu jeder Website identifiziert werden“ Vincent Nicolai Geschäftsführer Buddybrand www.buddybrand.com Foto: Fotolia / Sylvain Bilodeau für unsere seit zehn Jahren etablierte, Multiscreen-fähige und datenschutzkonforme Targeting-Lösung TGP“, so der Kommentar seitens United Internet Media. Auch der Vermarkter macht seine Hausaufgaben. Laut eigenen Angaben hat UIM die technisch getrennten Systemwelten mobiler und stationärer Geräte zusammengeführt und bietet Werbungtreibenden seit Kurzem Multiscreen-fähiges Targeting an. Dies soll der „Unique Key“ ermöglichen, der das Multiscreen-Nutzungsverhalten datenschutzkonform konsolidiert und mit den Zielgruppenzugehörigkeiten der User zusammenführt. Allerdings bleibt dies vorerst beschränkt auf das Angebot von United Internet Media, der Schulterschluss mit anderen Vermarktern steht noch aus. Atlas hingegen bietet auf Basis der Facebook-Logins eine Reichweite von weltweit 1,2 Milliarden registrierten Nutzern (2013). Von ihnen sollen laut eigenen Angaben täglich 62 Prozent aktiv sein. Ein anderes Problem bei Tracking- und Targeting-Lösungen, die nicht wie UIM über die User-ID funktionieren: Sie basieren meistens auf Cookies, die auf dem digitalen Gerät eines Users gesetzt werden und Informationen über sein Surf-Verhalten sammeln. Löscht ein User alle Cookies oder blockiert er deren Einsatz, geht sein Profil verloren. Nicht so bei Atlas/Face- Facebook und der Datenschutz Daten zu einer Person und Informationen zu deren Verhalten im Internet dürfen nicht zusammengeführt werden Wer mit Kundeninformationen umgeht, muss das Thema Datenschutz im Blick behalten. Dabei gibt es einen grundlegenden Unterschied zwischen personenbezogenen Daten, die eindeutig einem konkreten User zugeordnet werden können, und solchen, die anonymisiert sind. Bei Klardaten gilt: Die Erhebung ist grundsätzlich verboten, es sei denn, das Gesetz erlaubt es oder der Betroffene hat ausdrücklich eingewilligt (Opt-in). Eine wichtige Ausnahme vom Verbotsgrundsatz hält das Telemediengesetz bereit, etwa für den gesamten Bereich des Web- trackings. Unternehmen dürfen Nutzerdaten dann zur Profilbildung erheben und nutzen, solange diese in anonymisierter Form gespeichert sind. Hier gilt derzeit das Opt-out-Prinzip. Der Betroffene kann der Datennutzung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widersprechen. book, wo die Informationen auf Basis der Nutzerprofile vorliegen. „Spannend bleibt abzuwarten, wie der Datenschutz und die Nutzer damit umgehen werden“, sagt Nicolai. „Während man Cookies deaktivieren und löschen kann, liegt die Macht über die Daten der Nutzer in der Hand von Facebook.“ Ein Problem, dessen man sich bei Facebook wohl bewusst ist. Die Company wird nicht müde zu betonen, Atlas und Facebook seien zwei getrennte Unternehmen und Atlas habe keinen Zugriff auf persönliche Informationen, sondern nur auf anonymisierte User-Profile. Dennoch sehen Marktkenner Probleme beim Datenschutz (s. unten). Kontakt zurückgeben Ein Problem sieht Hamdorf auf Agenturen zukommen. Sie kaufen bisher bei den Vermarktern eine bestimmte Reichweite ein. Was geschieht aber, wenn eine Ad Impression laut Atlas nicht den Targeting-Kriterien entspricht oder schon die erforderliche Kontaktzahl überschritten hat? Den nicht relevanten Kontakt „zurückgeben“? Geht nicht. Die Werbung dennoch ausspielen und bezahlen? Für dieses Problem sollte sich Atlas schnell eine Lösung einfallen lassen, damit die Technologie von den Agenturen akzeptiert wird. Trotz der angesprochenen Probleme: Atlas bringt den Online-Werbemarkt einen wichtigen Schritt weiter – und setzt die anderen Player unter Druck. „Dafür hat Atlas zahlreiche Partner an Bord geholt: im Bereich Suchmaschinenmarketing, Social Advertising, Video und Rich Media und nicht zuletzt auf Publisherund Vermarkterseite. Einer der ersten weltweiten Agenturpartner ist die Omnicom Media Group, die die Technologie für Kunden wie Pepsi oder Intel einsetzen will. Internationale Agentur, große Marke – das könnte durchaus Signalwirkung auf die ◼ anderen Agenturen haben. Raoul Fischer Die Themen-Guides der Internet World Business Webhosting Guide 2015 Beilage INTERNET WORLD Business 24/14 vom 24.11.2014 Anzeigenschluss: 17.10.2014 Buche n Ihren W Sie jetzt erbeau ftritt! Bleibe n Sie 1 Jahr lang pr äsent! Anzeigenberatung: Juliane Roschke Telefon 0 89/7 41 17-283, Fax 0 89/7 41 17-269 E-Mail juliane.roschke@nmg.de TOP-KAMPAGNE 24 INTERNET WORLD Business 13. Oktober 2014 21/14 Wetten, dass ...? Vorgestellt von Die Whiskey-Marke Johnnie Walker setzt auf Luxus – und einen tanzenden Jude Law ilde Highlands und kernige Typen – das sind typische Assoziationen, die einem zu Whiskey-Werbung einfallen und die schon x-mal bespielt wurden. Ein sicheres Rezept – aber todlangweilig. Ganz anders ist da der neue Viral-Spot „Gentleman’s Wager“ der Whiskey-Marke Johnnie Walker Blue Label. Der Inhalt: Der leicht verblichene BritBeau und Schauspieler Jude Law sowie der Grandseigneur des italienischen Films, Giancarlo Giannini, schippern auf einer luxuriösen Yacht, Baujahr 1928, an der adriatischen Küste. Es herrscht träge Langeweile, die nur aufkommt, wenn man wirklich alles im Leben erreicht hat. Um Giannini das unverkäufliche Traumboot abzuluchsen, denkt sich Law eine absurde Wette aus, die sich ausgerechnet um eine eher „unmännliche“ Disziplin dreht: den Tanz. Nach intensivem Training, großer Inszenierung – und nicht zuletzt W Danusch Mahmoudi Creative Director bei Sapient Nitro www.sapient.com Jude Law will die Luxusjacht von Giannini – und geht dafür in die Tanzoffensive dank der Unterstützung des Whiskeys – schafft es Law tatsächlich mit seinen Tanzeinlagen zu überzeugen und die Yacht wechselt den Besitzer. Der Sechsminüter wurde Ende August auf den Internationa- Schippern an der Adria-Küste len Filmfestspielen in Venedig präsentiert, auf Youtube wurde er inzwischen über zehn Millionen Mal angesehen. Nun sind virale Kurzfilme seit Jahren ein gern genutztes Format, um für Marken Steckbrief: ∙ Auftraggeber: Johnnie Walker ∙ Kampagnen: Gentleman’s Wager ∙ Agentur/Produktion: Anomaly New York & RSA Films ∙ Länder: International ∙ Kanäle: Youtube ∙ Launch: Juli 2014 Groß inszeniert: Law schwingt das Tanzbein und Produkte zu werben. Gerade im Luxussegment wird hier immer mehr Aufwand betrieben und in die künstlerische Trickkiste gegriffen. Oft wird so die Kernbotschaft der Marke verwässert, wenn nicht gar unsichtbar. Ganz anders „Gentleman’s Wager“, denn hier stimmt alles: die Darsteller, das Setting, die Story. Es geht um das ganz besondere Lebensgefühl, das das Produkt transportieren soll. Regisseur Jake Scott hat das feinsinnig interpretiert und exakt getroffen – nicht platt und plakativ, sondern hintergründig und Giannini: Abwarten und Whiskey trinken ◼ humorvoll. Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen Auftraggeber Auftrag Dienstleister Auftraggeber Auftrag Dienstleister A&E Entwicklung einer Kampagne zum Launch der US-Sendermarke in Deutschland, mit PrintAnzeigen und interaktiven Video-Prerolls Brainagency Sparkasse Konzeption eines Online-Tests zum Thema Rentenvorsorge auf der Homepage des Finanzdienstleisters Jung von Matt / Spree Arag Verantwortung des Media-Etats der Versicherung, crossmediale Maßnahmen Concept Media Teva Deutsche Bahn Umsetzung eines Native Advertising Special auf Focus Online im Zuge der „Einsteiger BahnCard 25“-Kampagne, mit Reisetipps, Gewinnspiel und Quiz, Verlängerung über Social Media Tomorrow Focus Neue digitale Leadagentur des PharmaunterUDG United nehmens, Unterstützung bei der Konzeption Digital Group und Umsetzung digitaler Marketingmaßnahmen Toom Baumarkt Scholz & Friends Magnat Betreuung der Einführungskampagne für die Magnat-Kopfhörer, crossmediale Kommunikationsmaßnahmen Philipp und Keuntje Verantwortung für den gesamten Auftritt der Marke, vom Corporate Design über die klassischen Medien bis hin zu digitalen Touchpoints Toyota Moët Hennessy Social-Media-Betreuung für die Marken Moët & Chandon, Veuve Clicquot, Hennessy und Belvedere Vodka Elbkind Launch-Kampagne für den neuen Toyota Yaris, mit TV-Spot und begleitenden Anzeigenmotiven und Online-Maßnahmen Saatchi & Saatchi Vorwerk Raute Musik.fm Vermarktung der Webradioplattform, sowohl klassische Spots als auch Kombigeschäft Audimark Internationale crossmediale Kampagne für den „Kobold VR200“ mit TV-Spot, Online-Filmen, Display Ads, digitalem Content, Social Media Saatchi & Saatchi The ■ Frankfurt, 10. November 2014 Search Conference ■ München, 17. November 2014 ■ Hamburg, 24. November 2014 Die Fachkonferenz für Suchmaschinenoptimierung und -werbung Von der Suchmaschine zum Googleversum – wie aus einzelnen Teilen ein großes Ganzes wird SEO for Smart Brands – Searched Content Interne Business t World -Leser za hlen Optimization (SCO) Wege aus der Not Provided Krise Mehr Reichweite durch Online-Videos nur statt € 2 49,–* Ihr Code : S E O1 4i w b *alle Pre auf YouTube € 189,– ise zzgl. MwSt. iOS8, Android & Co: App-Store-Optimierung im Wandel Die wichtigsten Rechtstipps bei der Suchmaschinenwerbung Es referieren u.a.: Angela Domes, biz2byte Service GmbH Moderation: Florian Elbers, autobild.de & computerbild.de Diana Karcz, Online Solutions Group GmbH Thomas Park, Google Hamburg, Deutschland Astrid Jacobi, Geschäftsführende Gesellschafterin, jacobi&jacobi GmbH Mehr Infos und Anmeldung unter: search-conference.de Sponsoren: Veranstalter: Tobias Jungcurt, Geschäftsführer, SoQuero GmbH * The Search Conference Sehr geehrte Damen und Herren, Suchmaschinenoptimierung und -werbung sind nach wie vor wichtige Faktoren im Online Marketing, wenn es um Reichweitensteigerung, Branding oder Umsatzsteigerung geht. Mit der richtigen Suchmaschinen-Strategie können Sie nicht nur wettbewerbsfähig bleiben, sondern einen klaren Vorsprung Ihrer Webpräsenz und eine Steigerung Ihrer Conversion Rate erreichen. Auf der Search Conference, die in Frankfurt (10. November), München (17. November) und Hamburg (24. November) Station macht, erfahren Sie wichtige Maßnahmen aus den Bereichen Suchmaschinenoptimierung und Suchmaschinenwerbung, um mit Ihrer Website die für Sie passende Zielgruppe zu erreichen und daraus möglichst viele Kunden zu gewinnen. Frankfurt, 10. November 2014 Welcome Hotel Frankfurt, Leonardo-Da-Vinci-Allee 2, 60486 Frankfurt 9.00 Dagmar Heuberger, Projektleitung Google Update Begrüßung durch den Moderator Tobias Jungcurt, Geschäftsführer, SoQuero GmbH ote Google/TNS „Consumer Barometer“. Der „Connected Consumer“ Keyn in globaler Perspektive Thomas Park, Research Manager DACH, Google Hamburg, Deutschland Von der Suchmaschine zum Googleversum – wie aus einzelnen Teilen ein großes Ganzes wird Andreas Reiffen, Gründer & Geschäftsführer, crealytics GmbH Unsere Experten verraten Ihnen auf der diesjährigen Search Conference u.a., wie Kunden sich auf der Suche nach Produkten und Dienstleistungen verhalten, was die Google Shopping Kampagnen versprechen, welche Keywords für Ihr Business relevant sind oder wie Sie mit Videos auf YouTube mehr Reichweite erzielen. Es erwartet Sie in allen drei Städten eine spannende Vortragsreihe. Wir freuen uns auf einen regen Informationsaustausch mit Ihnen. Google Shopping Kampagnen: Alter Wein in neuen Schläuchen? Steffen Walter, Senior Account Manager, SoQuero GmbH 10.45 - 11.15 Kaffeepause & Zeit für Gespräche 11.15 Content & Keywords Herzlich willkommen! SEO for Smart Brands – Searched Content Optimization (SCO) Sebastian Bungart, Teamlead SEO, UDG Köln GmbH Die Referenten (u.a.) Praxis Content Marketing im Linkbuilding – Erfolgreiche Beispiele von Porno bis Pharma Florian Elbers, SEO-Manager, autobild.de & computerbild.de Wege aus der Not Provided Krise Florian Stelzner, Geschäftsführender Gesellschafter, Wingmen Online Marketing GmbH 12.45 - 14.00 Mittagessen & Zeit für Gespräche Jens Altman, gefruckelt.de Sebastian Bungart, UDG Köln GmbH Sabine Heukrodt-Bauer LL.M., RESMEDIA 14.00 Local SEO & SEO und Offline Marketing & Analytics Local SEO: Was funktioniert wirklich? Bewährte Strategien für mehr Sichtbarkeit vor Ort Björn Tantau, SEO Spezialist, TESTROOM GmbH Praxis Combining SEO & Offline Marketing at Mister Spex. How Europe’s largest online retailer for branded eyewear mixes and scales its Marketing efforts Andrés Tapia Almansa, Head of SEO, Mister Spex GmbH Universal Analytics N.N. Claudia Petri, SoQuero GmbH Andreas Reiffen, crealytics GmbH Björn Tantau, TESTROOM GmbH 15.30 - 16.00 Kaffeepause & Zeit für Gespräche 16.00 App-Store & YouTube & Recht im SEA iOS8, Android & Co: App-Store-Optimierung im Wandel Mariano Glas, CEO, Serienjunkies.de GmbH & Co. KG Mehr Reichweite durch Online-Videos auf YouTube Hendrik Unger, Head of Social Media, netspirits Online Marketing Wer sollte teilnehmen? t Rech Die Veranstaltung richtet sich an: \(Online) Marketing-Leiter und -Manager \SEO/SEM-Verantwortliche \E-Commerce-Leiter \Geschäftsführer aus KMUs und Großunternehmen aller Branchen Teilnahmegebühr und Leistungen Die Teilnahmegebühr für die eintägige Konferenz beträgt € 189,– zzgl. MwSt. für Leser von INTERNET WORLD Business mit Code: SEO14iwb Folgende Leistungen sind enthalten: Die wichtigsten Rechtstipps bei der Suchmaschinenwerbung Sabine Heukrodt-Bauer LL.M., Rechtsanwältin, RESMEDIA | Kanzlei für IT-Recht, E-Commerce und gewerblichen Rechtsschutz 17.30 Ende der Konferenz Programmänderungen vorbehalten Stand: 08.10.2014 Workshop in Frankfurt* \Besuch der Konferenz und Workshops \Kaffeepausen und Mittagessen \Zugang zum Download der Vorträge nach der Veranstaltung Anmeldung unter search-conference.de Workshop – 11.15 bis 12.45 Uhr Google Ranking Faktoren – Google Proof Faktoren Herbert Hartung, Geschäftsführer, isa-media GmbH * begrenzt auf 25 Teilnehmer, Vorabregistrierung notwendig. Es werden keine Anbieter/ Agenturen zugelassen Mehr Infos und Anmeldung unter: Die Konferenz für Suchmaschinenoptimierung und -marketing München, 17. November 2014 Hamburg, 24. November 2014 Courtyard by Marriott Munich City East, Orleansstraße 81-83, 81667 München Sofitel Hamburg Alter Wall, Alter Wall 40, 20457 Hamburg 9.00 9.00 Customer Journey & Beacon & App Store Begrüßung durch die Moderatorin Astrid Jacobi, Geschäftsführende Gesellschafterin, jacobi&jacobi GmbH Studie Customer Journeys aus der Nutzerperspektive – Kaufentscheidungen im Netz Susanne Fittkau, Geschäftsführerin, Fittkau & Maaß Consulting GmbH SEO, Search & Beacon Angela Domes, Geschäftsführerin, biz2byte Service GmbH Begrüßung durch die Moderatorin Astrid Jacobi, Geschäftsführende Gesellschafterin, jacobi&jacobi GmbH Studie in globaler Perspektive Thomas Park, Research Manager DACH, Google Hamburg, Deutschland Von der Suchmaschine zum Googleversum – wie aus einzelnen Teilen ein großes Ganzes wird Andreas Reiffen, Gründer & Geschäftsführer, crealytics GmbH 10.45 - 11.15 Kaffeepause & Zeit für Gespräche 11.15 Google Update & Keywords 10.45 - 11.15 Kaffeepause & Zeit für Gespräche 11.15 Google Shopping & Content Google Shopping Kampagnen: Alter Wein in neuen Schläuchen? Ivo Aasland, Head of SEA, SoQuero GmbH Google Shopping Kampagnen: Alter Wein in neuen Schläuchen? Claudia Petri, Head of SEA Operations, SoQuero GmbH SEO for Smart Brands – Searched Content Optimization (SCO) Sebastian Bungart, Teamlead SEO, UDG Köln GmbH Wege aus der Not Provided Krise Florian Stelzner, Geschäftsführender Gesellschafter, Wingmen Online Marketing GmbH Digital Transformer, Social Media Nerd and Mobile Geek Curt Simon Harlinghausen, Geschäftsführer Strategie und Konzeption, AKOM360 GmbH 12.45 - 13.45 Mittagessen & Zeit für Gespräche 12.45 - 14.00 Mittagessen & Zeit für Gespräche 13.45 Content & Strategie SEO for Smart Brands – Searched Content Optimization (SCO) Sebastian Bungart, Teamlead SEO, UDG Köln GmbH Praxis 14.00 YouTube & Keywords & SEO und Offline Marketing Mehr Reichweite durch Online-Videos auf YouTube Hendrik Unger, Head of Social Media, netspirits Online Marketing Content Marketing im Linkbuilding – Erfolgreiche Beispiele von Porno bis Pharma Florian Elbers, SEO-Manager, autobild.de & computerbild.de Digital Transformer, Social Media Nerd and Mobile Geek Curt Simon Harlinghausen, Geschäftsführer Strategie und Konzeption, AKOM360 GmbH SEO Strategie für Online Shops – Mit 5 Klicks zu besseren Landingpages, mehr Umsatz und Traffic Diana Karcz, Teamleader SEO, Online Solutions Group GmbH Wege aus der Not Provided Krise Florian Stelzner, Geschäftsführender Gesellschafter, Wingmen Online Marketing GmbH Praxis 15.30 - 16.00 Kaffeepause & Zeit für Gespräche 15.45 - 16.15 Kaffeepause & Zeit für Gespräche Onpage Optimierung – Low hanging Fruits und Tipps Jens Altmann, Software Engineer, gefruckelt.de Mehr Reichweite durch Online-Videos auf YouTube Hendrik Unger, Head of Social Media, netspirits Online Marketing Erlaubte Werbung mit Leistungen anderer? – Möglichkeiten und Grenzen bei der Suchmaschinenoptimierung Dr. Felix Buchmann, Rechtsanwalt, Partner, Fachanwalt für IT-Recht, SGT Rechtsanwälte 17.45 Ende der Konferenz Combining SEO & Offline Marketing at Mister Spex. How Europe’s largest online retailer for branded eyewear mixes and scales its Marketing efforts Andrés Tapia Almansa, Head of SEO, Mister Spex GmbH 16.00 Optimierung: Onpage & Recht & App Store Onpage Optimierung – Low hanging Fruits und Tipps Jens Altmann, Software Engineer, gefruckelt.de 16.15 Onpage Optimierung & YouTube & Recht im SEO t Rech Customer Journeys aus der Nutzerperspektive – Kaufentscheidungen im Netz Susanne Fittkau, Geschäftsführerin, Fittkau & Maaß Consulting GmbH ote Google/TNS „Consumer Barometer“. Der „Connected Consumer“ Keyn iOS8, Android & Co: App-Store-Optimierung im Wandel Mariano Glas, CEO, Serienjunkies.de GmbH & Co. KG Von der Suchmaschine zum Googleversum – wie aus einzelnen Teilen ein großes Ganzes wird Andreas Reiffen, Gründer & Geschäftsführer, crealytics GmbH Customer Journey & Google Update t Rech Rechtliche Fallstricke bei der On-Page-Optimierung: Embedding, Spamming & Co. Jan O. Baier LL.M., Rechtsanwalt, SCHÜRMANN WOLSCHENDORF DREYER iOS8, Android & Co: App-Store-Optimierung im Wandel Mariano Glas, CEO, Serienjunkies.de GmbH & Co. KG 17.30 Ende der Konferenz Workshops in Hamburg* Workshop 1 – 11.15 bis 12.45 Uhr Workshop in München* Workshop – 11.15 bis 12.45 Uhr Google Ranking Faktoren – Google Proof Faktoren Herbert Hartung, Geschäftsführer, isa-media GmbH Google Ranking Faktoren – Google Proof Faktoren Herbert Hartung, Geschäftsführer, isa-media GmbH Workshop 2 – 14.00 bis 15.30 Uhr Case Study OBI: Erfolgreiches SEO im E-Commerce Olaf Pleines, SEO Key Account Manager, trafficmaxx c/o construktiv GmbH Jan Schweder, Prokurist, trafficmaxx c/o construktiv GmbH * begrenzt auf 25 Teilnehmer, Vorabregistrierung notwendig. Es werden keine Anbieter/ Agenturen zugelassen search-conference.de KNOW-HOW 28 INTERNET WORLD Business 13. Oktober 2014 21/14 Serie: Die richtige SEO-Strategie für Online-Shops Eine optimale Sichtbarkeit bei Google ist für OnlineShops einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren. Diese Serie beschreibt, welche Strategie für die Suchmaschinenoptimierung (SEO) sinnvoll ist. Foto: Fotolia / Maygutyak Folge 1: Die richtigen Keywords finden (Ausgabe 20/2014) Folge 2: Ranking verbessern, Sichtbarkeit erhöhen (Ausgabe 21/2014) Auf den Google-Gipfel Suchmaschinenoptimierung lässt bei Online-Shops nicht nur die Zahl der potenziellen Kunden steigen, die von Google kommen – auch die Conversion Rate erhöht sich Eine Website aus den Top 10 hat im Durchschnitt … ... 122 interne Verlinkungen … eine Ladezeit von 0,57 Sekunden … eine URL mit 35 Zeichen Länge … 741 Backlinks … eine Verweildauer von 168 Sekunden … 294 Facebook-Signale … eine Click-Through-Rate von 8% INTERNET WORLD Business 21/14; Quelle: Searchmetrics SEO-Rang, Korrelationen und Ranking-Faktoren 2014 uchmaschinenoptimierung ist nach wie vor für viele der Versuch, sich durch Manipulationen und Tricks in den Google-Rankings nach oben zu katapultieren. Das aber wird der Komplexität des Vorgangs nicht gerecht, denn immer mehr verschmelzen Online-Marketing, Content-, Usability- und SEO-Optimierung. Eine Suchmaschinenoptimierung für Online-Shops besteht aus drei Aufgaben: ∙ Herausfinden, wonach potenzielle Kunden bei Google suchen. ∙ Sorge tragen, dass der eigene OnlineShop bei diesen Suchbegriffen möglichst weit oben rankt. ∙ Erhöhen der Klicks auf die eigenen Trefferanzeigen bei Google. In der letzten Ausgabe haben Sie erfahren, wie Sie relevante Keywords für Ihren Shop finden können, um entscheiden zu können, für welche Begriffe die eigenen Seiten optimiert werden sollen. Wie Sie diese Optimierung durchführen, soll im Folgenden gezeigt werden. Google nutzt für seinen Ranking-Algorithmus über 200 Kriterien. Dazu zählen beispielsweise Onpage-Faktoren wie die Keyword-Dichte, die Länge des Textes und die interne Verlinkung, aber auch Nutzerreaktionen wie die Click-Through-Rate, die durchschnittliche Verweildauer auf einer Seite, die Social Signals (Empfehlungen für die Seite via Facebook, Google+ und Twitter) und die Anzahl der Back- S links. Anhand dieser Daten berechnet Google die Rankings zu jedem Suchbegriff permanent neu. Was bedeutet Onpage-, was Offpage-Optimierung? Die entscheidende Aufgabe von SEO ist, anhand der genannten Faktoren die eigenen Seiten so zu optimieren, dass sie im Google-Ranking möglichst weit oben platziert werden. Hierbei wird zwischen Onpage- und Offpage-Optimierung unterschieden. Onpage bezeichnet alle Maßnahmen, die direkt auf den eigenen Seiten durchgeführt werden. Bei der OffpageOptimierung hingegen wird versucht, durch Berichte (und Links) auf anderen Websites sowie eigene aktive Facebook-, Google+- und Twitter-Profile die Sichtbarkeit der eigenen Website zu erhöhen. Moderne Shop-Software-Lösungen sind bereits bei der Erstellung neuer Produktund Kategorieseiten für eine suchmaschinenoptimierte Formatierung eingerichtet. So werden Klartext-URLs angelegt, eine Sitemap für die Indizierung erstellt, interne Links angelegt, Title- und Headline-Tags zur Optimierung des Contents und des URL-Titels bereitgestellt und die Ladezeit auf ein Minimum reduziert. Damit hilft die Shop-Software, quasi nebenbei die SEO-Basics bei der Einrichtung und Pflege des Online-Shops zu erfüllen. Der TitleTag ist besonders wichtig, denn er stellt später die Überschrift des Google-Eintrags bei Suchanfragen dar. Doch das ist nur der Anfang. Eine SEOZauberformel oder ein magisches Tool, das automatisch für ein Google-Boosting sorgt, gibt es leider nicht. Stattdessen gilt es, jede einzelne Produktdetailseite, jede Landing Page, Kategorie und natürlich die Startseite unter die Lupe zu nehmen und nach Optimierungspotenzial zu suchen. Welche Ranking-Faktoren überprüft Google? Schaut man sich die Ranking-Faktoren an, die der SEO-Dienstleister Searchmetrics in seiner aktuellen Studie „SEO Rang-Korrelationen und Ranking-Faktoren 2014“ ermittelt hat, und vergleicht diese mit den Vorjahresergebnissen, fällt vor allem eines auf: Klassisches SEO-Handwerk wie der Aufbau von Backlinks und die Erstellung von Texten mit optimaler Keyword-Gewichtung (siehe Infokasten: Was bedeutet WDF*IDF?) ist zwar nach wie vor wichtig, verliert aber an Relevanz. Stattdessen gewichtet Google immer stärker die User und Social Signals. Wie lange bleiben die Nutzer auf der Seite? Klicken sie auf der Website etwas an oder verlassen sie diese direkt wieder? Und: Wie häufig wird die 13. Oktober 2014 21/14 INTERNET WORLD Business SEO für den M-Commerce Bereits jetzt beträgt der Anteil der Zugriffe via Smartphone oder Tablet bei vielen Webstores bis zu 20 Prozent. Für die Google-Optimierung eines Shops ist es deshalb ratsam, eine mobile Version anzubieten – sei es in Form eines Responsive Designs, eines Mobile Theme oder einer Web App. Sind Shops nicht für die mobile Nutzung optimiert, sorgt dies für eine hohe Absprungrate, was wiederum den Rankings bei Google Mobile schadet. Achten Sie bei der KeywordOptimierung von Mobile Shops zudem darauf, sich auf kurze Keywords zu konzentrieren. Das Tippen von Texten ist bei Smartphones und Tablets mühsam. Deshalb beschränken sich viele Nutzer auf die „Einwortsuche“. Seite anderen via Facebook & Co. weiterempfohlen? Nicht die am besten optimierte Website soll bei Google auf Platz eins stehen, sondern diejenige, die für den Nutzer bei seiner Suchanfrage tatsächlich die höchste Relevanz hat. Shop-Betreiber sollten deshalb ihre Seiten nicht primär für Google, sondern für ihre Kunden optimieren. So genügt es auf Produktdetailseiten nicht immer, die Herstellerinformationen zu übernehmen, viel wichtiger ist vielmehr die Frage „Wie kann ich die bestmögliche Website zu diesem Nur wer seinen Shop für seine mobilen Kunden optimiert, kann ein hohes Ranking bei Google Mobile einnehmen Produkt beziehungsweise zu diesem Keyword erstellen?“ Hier kommt man dann automatisch zu den Elementen, die auch für das Suchmaschinen-Ranking relevant sind: ausführliche, informative Texte – nutzerfreundlich in kurze Textblöcke gruppiert, und mit Listen und Tabellen angereichert. Bilder und Produkt-Videos bieten weiterführende Informationen und helfen bei der Kaufentscheidung. Möglich sind zudem Infokästen zu Herstellern oder Hintergrundinformationen zu Produkteigenschaften und -materialien sowie die Einbindung von Nutzerbewertungen. Diese Tipps bekommen Shop-Betreiber auch zu hören, wenn es um die Optimierung von Usability und Conversion eines Webstore geht. Nach wie vor ein wichtiger Faktor der SEO ist die Offpage-Optimierung einer Website. Allerdings geht es hierbei inzwischen weniger darum, möglichst schnell möglichst viele Backlinks zu kaufen, sondern das Ziel sollte sein, die Sichtbarkeit des eigenen Shops durch Beiträge in themenrelevanten Blogs und Nachrichtenportalen zu erhöhen. Dabei steht nicht primär die Gewinnung von Dofollow-Links im Vordergrund, sondern die Aktivierung potenzieller Neukunden – die wiederum ihrerseits durch positive User und Social Signals zur Verbesserung des Rankings der Shop-Seiten beitragen sollen. Die Backlinks sollten anschließend im optimalen Fall ganz von allein kommen. Die Suchmaschinenoptimierung eines Online-Shops ist nicht mehr eine Aufgabe, die man einfach an einen externen Dienstleister outsourcen kann. Die SEO-Basics müssen erfolgreich umgesetzt und anschließend muss bei allen Optimierungsaufgaben der Kunde in den Vordergrund gestellt werden: Ist er mit den Inhalten zufrieden, die er zu sehen bekommt, nachdem er bei Google auf Ihren Eintrag geklickt hat, registriert das auch Google – und belohnt ◼ mit besseren Rankings. Was bedeutet WDF*IDF? WDF*IDF gilt als wichtigste Formel für die Bestimmung der optimalen Gewichtung eines Keywords in einem Text. WDF steht für „Within Document Frequency“, IDF für „Inverse Document Frequency“. Anders als bei der reinen Messung der Keyword-Dichte eines Textes (= Keyword/Gesamtzahl der Wörter im Text, angegeben in Prozent) analysieren WDF-Tools alle verwendeten Begriffe in einem Dokument sowie die Seiten der Mitbewerber, um eine optimale Gewichtung des Ziel-Keywords vorzuschlagen. Außerdem empfehlen WDF-Tools Neben-Keywords, die in den Text eingebaut werden sollten, um das Ranking einer Seite zu verbessern. Eine kostenlose WDF-IDF-Analyse eines Textes gibt es im Netz unter www.wdfidf-tool.com Markus Siek Ranking-Faktoren 2014: Die Liste der Top 15 0,52 Click-Through-Rate 0,35 Relevant Terms 0,28 Anzahl der Backlinks Facebook gesamt 0,27 Facebook Shares 0,27 Google+ 1 0,26 SEO-Visibility der Backlink URL 0,26 Shopsoware, Shopbetrieb und Support aus einer Hand 0,23 Facebook Likes Time on Site 0,20 Tweets 0,20 Neue Backlinks 0,19 Nofollow-Backlinks 0,19 Anteil Backlinks mit Keywords 0,19 Backlinks von News-Domain Das Nummer 1 Shopsystem für erfolgreichen eCommerce 0,24 Facebook Comments 0,18 Besuchen Sie uns auf der NEOCOM: Düsseldorf 29./30.10.2014 Stand 632 Der SEO-Dienstleister Searchmetrics überprüft jährlich, wie sich die Gewichtung der Ranking-Faktoren bei Google verändert INTERNET WORLD Business 21/14 Quelle: Searchmetrics websale.de/neo 29 K TECHNIK 30 21/14 INTERNET WORLD Business Nur für Erwachsene Wie Händler beim Verkauf nicht jugendfreier eulich an der Supermarktkasse: Drei Teenager wollen zwei große Schachteln Pralinen kaufen, doch die Kassiererin schüttelt den Kopf – da die Pralinen Alkohol enthalten, verstoße deren Abgabe an Jugendliche unter 18 Jahren gegen das Jugendschutzgesetz. Doch wie ist das in Online-Shops? Wer kontrolliert dort das Alter der Käufer? Das Kuriosum vorab: Für Alkohol und Tabakwaren gelten im Internet keine Beschränkungen. Grund ist eine Gesetzeslücke: Im Jugendschutzgesetz wird der Distanzhandel schlicht nicht erwähnt und damit unterliegen Online-Shops beim Verkauf von Tabak und Alkohol keinen gesetzlichen Vorgaben – ein unter Experten strittiges Thema, wie Carsten Föhlisch, Rechtsexperte bei Trusted Shops, anmerkt: „Ein Verstoß gegen Jugendschutzbestimmungen käme nur in Betracht, wenn es Vorgaben zu Altersverifikationssystemen in diesem Bereich gäbe. Entsprechende Vorgaben fehlen aber bisher für den Online-Handel.“ Etliche Hersteller von Spirituosen und Tabakwaren versehen ihre Website dennoch mit einem Eingabefeld, in dem das Alter der Website-Besucher abgefragt wird. Ob der Nutzer wahrheitsgemäß antwortet oder nicht, wird aber nicht geprüft. Einige Shop-Betreiber lassen sich freiwillig für den Verkauf von Alkoholika und alkoholhaltigen Produkten die Volljährigkeit der Käufer bestätigen, viele vertrauen jedoch darauf, nicht tätig werden zu müssen. N Welche Artikel unterliegen dann überhaupt dem Jugendschutz? Inhalte und Waren, durch deren Konsum Minderjährige „in ihrer Entwicklung beeinträchtigt beziehungsweise gefährdet werden“, heißt es im „Jugendmedienschutz-Staatsvertrag“ (JMStV), der zusammen mit dem Jugendschutzgesetz (JuSchG) den rechtlichen Rahmen absteckt. Weil es nicht so einfach ist, diese Artikel zu definieren, vergeben Prüfinstanzen Altersfreigabe-Siegel. Das sind Institutionen wie die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK), die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) für die Games-Branche und die Freiwillige Selbstkontrolle MultimediaDiensteanbieter (FSM), die sich um Telemedien sowie Download-Produkte, Glücksspiele und Wetten kümmert. Achtung: Auch eine E-Commerce-Site ist ein Telemedium und damit kann auch die Werbung eines Shops für jugendgefährdende Produkte der Kontrolle der FSM unterliegen. Es ist also nicht jeder Trailer und jeder Screenshot jugendfrei und erlaubt. Ziemlich klar ist die Rechtslage bei Erotikprodukten, die keinen Mediencharakter haben, sprich keine Filme, Bücher, Zeitschriften oder Spiele sind. Rein jugendschutzrechtlich gesehen könnte ein Zehnjähriger daher einen Dildo kaufen, solange die Bilder auf der Verpackung nicht zu aufreizend sind. Der Sextoy- und Reizwäscheversender Amorelie setzt dement- Foto: Fotolia / Nicky Larson Waren das Alter ihrer Kunden überprüfen können sprechend kein Altersverifikationssystem ein – braucht er auch nicht, wie Marketingmanagerin Miriam Buers feststellt. Auch der Wettbewerber Beate Uhse kann weitestgehend auf eine Überprüfung des Alters verzichten. „Generell haben wir kaum noch Produkte, die einer Altersbeschränkung unterliegen. Diese gilt zum Beispiel nur für DVDs“, erklärt Doreen Schink, Leiterin der Unternehmenskommunikation. Der Grund dafür ist marktstrategisch: Um nicht in Konkurrenz zur digitalen Pornoindustrie zu treten, fokussiert sich das Traditionsunternehmen auf seine Wurzeln im Bereich praxisbezogener „Ehehygiene“-Artikel. Geschlossen wegen Jugendschutz Nicht jugendfrei: Wer bei Bücher.de Spiele oder DVDs für Erwachsene bestellt, muss erst über das Postident-Verfahren seine Volljährigkeit nachweisen Was muss aber nun jemand tun, der jugendgefährdende Produkte verkauft? Laut Gesetz darf er diese nur sogenannten „geschlossenen Benutzergruppen“ zugänglich machen. Für diese Geschlossenheit sorgen Anbieter von Identifizierungsund Altersprüfungsverfahren. Eines der immer noch am weitesten verbreiteten Systeme ist das Postident-Verfahren der Deutschen Post. Bei diesem legt der Kunde am Postschalter seinen Personalausweis vor und weist mit ihm Alter und Identität nach. Dem Auftraggeber wird ein entsprechendes Dokument übermittelt, das die Angaben bestätigt. Noch genießt die Post bei der Abgrenzung gegen die wachsende Anzahl von Wettbewerbern einen Vertrauensvorschuss, den beispielsweise Peter Rohde, Programmleiter Nonbooks bei Bücher.de, bewusst nutzt: „Bei der Altersverifikation setzen wir auf Postident, denn jeder Kunde kennt das Verfah- ren.“ Wer bei Bücher.de Inhalte für Erwachsene kaufen möchte, muss also erst einmal zur Post. Recht neu sind Verfahren, die zum Ziel haben, den oft lästigen Gang zur Postfiliale überflüssig zu machen und damit den zeitraubenden Medienbruch zu verhindern. Denn Bedarf an Identifizierungsmöglichkeiten besteht nicht nur im Handel mit Erotikprodukten, Spielen und DVDs, sondern vor allem auch im Finanzdienstleistungssektor. Hier gibt das Geldwäschegesetz den Rahmen vor. Um Transaktionen durch Strohleute zu verhindern, verlangt der Gesetzgeber von den Geldinstituten die zweifelsfreie Feststellung und Dokumentation der Identität der Bankkunden. Werden solche Geschäfte nicht am Bankschalter erledigt, muss der Kunde seine Identität und seine Berechtigung auf andere Weise belegen. Der Gesetzgeber akzeptiert dazu neben dem Postidenteine Reihe weiterer Verfahren wie beispielsweise die beglaubigte Kopie eines Ausweises oder den Identitätsnachweis „Entsprechende Vorgaben fehlen bislang für den Online-Handel“ Carsten Föhlisch Rechtsexperte bei Trusted Shops 13. Oktober 2014 21/14 Checkliste für Anbieter Händler, die sich für den Einsatz eines Altersverifikationssytems entscheiden, müssen abwägen: î:LHEHNDQQWLVWGHU$QELHWHU" î.¸QQHQEHVWHKHQGHNXQGHQ bezogene Altersverifikationen ZHLWHUJHQXW]WZHUGHQ" î*LEWHVWHFKQLVFKH=XJDQJV EHVFKU¦QNXQJHQ" î:LHODQJHGDXHUWGHU9HULILND WLRQVSUR]HVV" î,VWGLH9HULILNDWLRQLQHLQ %H]DKOYHUIDKUHQLQWHJULHUW" î,VWGDV9HULILNDWLRQVYHUIDKUHQ ]HUWLIL]LHUW" î:DVNRVWHWGDV9HUIDKUHQ" über die„eID“-Funktionalitäten des elektronischen Personalausweises. Im Frühjahr dieses Jahres hat die Bankenaufsichtsbehörde Bafin zudem den Weg für Audio- und Video-basierte Verfahren freigemacht. Hier setzen die Lösungen von Unternehmen wie Web ID, Cybits oder Edentix an. „Eine OnlineIdentifikation ist der Schlüssel zur Akzeptanz von solchen Online-Dienstleistungen durch die Nutzer, denn sie steht am Anfang der Geschäftsbeziehung“, beschreibt Stefan Pattberg, CEO der Cybits AG, die Positionierung seines Unternehmens. Die Lösungen funktionieren im Wesentlichen nach dem gleichen Prinzip: Das Finanzunternehmen oder der Online-Händler bindet in seinen Registrierungs- oder Checkout-Dialog einen Button für die INTERNET WORLD Business Identifizierung oder Altersverifikation ein. Klickt der Kunde darauf, erhält er ein Formular, das er mit seinen persönlichen Daten ausfüllt. Anschließend wird ihm per E-Mail oder SMS eine einmalige Transaktionsnummer (TAN) zugeschickt. Stimmt der Kunde der Aufzeichnung und Speicherung seiner Daten zu, öffnet sich ein VideoFenster. Ein Mitarbeiter des Dienstleisters führt den Kunden nun per Video-Telefonie durch den Identifizierungsprozess. Dafür muss der Kunde seinen Personalausweis oder Reisepass an seine Web- oder Handykamera halten, sodass der Mitarbeiter die Echtheit des Dokuments überprüfen sowie das Foto und das Gesicht seines Gegenübers abgleichen kann. Zusätzlich haben die unterschiedlichen Anbieter noch etliche Maßnahmen gegen Betrügereien eingebaut, angefangen von der Adressdatenüberprüfung bis hin zur Stimmauswertung. Edentix-Geschäftsführer Mathias Adler betont, dass sein Verfahren völlig ohne den Einsatz von US-Technologieanbietern wie Skype funktioniert. Wettbewerber wie etwa Web ID setzen dagegen gezielt auf Skype, weil sie auf den Marketingvorteil der großen Bekanntheit des Video-Telefonie-Pioniers aus den USA bauen. Überprüfung erst bei Auslieferung der Ware Recht simpel, aber teuer ist die Prüfung des Alters nicht gleich beim Kauf, sondern erst bei der Auslieferung der bestellten Ware. Ein Amazon-Kunde muss beispielsweise für die Bestellung von nicht jugendfreien Produkten einen Aufschlag von fünf Euro bezahlen. Dafür liefert der Post- oder Paketbote die Sendung nur an den Besteller persönlich aus und überprüft auch dessen Alter anhand des Personalausweises. 31 Hersteller von Spirituosen fragen auf ihren Websites oft das Alter der Nutzer über eine Eingabemaske ab. Ob die Angaben stimmen, prüft aber niemand Die letzte große Gruppe von Altersverifikationssystemen baut auf der Identifizierung auf, die bereits zu einem anderen Zweck vorgenommen wurde – in erster Linie bei der Eröffnung von Konten, bei denen sich der Kunde ja bereits ausweisen musste. Die großen Finanzdienstleister verfügen daher über aussagekräftige Datenbestände. Bei diesen Verfahren wird das Alter oder die Identität über die bei der Bank hinterlegten Daten nachgewiesen. In aller Regel geschieht dies ähnlich wie bei einer Online-Finanztransaktion mithilfe einer Mobile TAN, die die Bank per SMS auf das Handy des Käufers schickt und die dann im Shop des Händlers oder des Zahlungsdienstleisters eingetragen werden muss. Solche Online-Ident-Verfahren wie etwa „GiroPay-ID“ lassen sich ebenso wie die Video-basierten Verfahren in wenigen Minuten erledigen und sind besonders geeignet zur Ergänzung der Bezahlung mittels Überweisung. Auch der neue Personalausweis mit seiner Kodierung der Personendaten (nPA) ist zur Altersverifikation geeignet. Der Käufer kann zur Datenübermittlung ein Kartenlesegerät oder ein „Near Field Com- munication“(NFC)-fähiges Smartphone nutzen. Allerdings liegt die Zahl der digitalen Ausweise noch im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Andere setzen auf die Daten der Bonitätsauskunftei Schufa. Sie versendet zur Bestätigung des Alters oder der Identität per Einschreiben eine PIN, die der Käufer bei seiner Anmeldung auf der Website angibt. Allerdings muss bei dieser Methode der Kunde wieder auf die Freigabe warten. Um die Gesetzmäßigkeit der Prüfverfahren sicherzustellen, vergibt die FSM an zertifizierte Anbieter Prüfsiegel und verzeichnet sie auf ihrer Website. Für Nichtmitglieder der FSM ist die Kommission für Jugendmedienschutz der Landesmedienanstalten (KJM) zuständig. Auch sie vergibt Prüfsiegel und listet die Anbieter unter Jugendschutz.net auf. Was nach der Überprüfung des Alters durch einen zertifizierten Anbieter kommt, entzieht sich der Kontrolle des Shop-Betreibers: Wenn jemand seinem kleinen Bruder seine Identität „leiht“, kann der Händler dafür nicht zur Verant◼ wortung gezogen werden. Michael Lemster Anbieter (Auswahl) Name der Dienstleistung Firma Webadresse Verfahren FSM/KJMPrüfsiegel Basiskosten Fallbezogene Kosten Bemerkung Sofort Ident Sofort AG http://www.sofort.de Elektronischer Personalausweis Ja k. A. k. A. Die Sofort AG bietet auch eine Sofortidentifizierung per Schufa-Abgleich an Online Ausweischeck Edentix GmbH http://www.online-ausweischeck.de Video-Telefonie Läuft 500 Euro initial Ca. 5,50 Euro bis 8 Euro Verify-U Cybits AG http://www.verify-u.de Online-PIN und Mobile TAN Ja 350 bis 4.000 Euro initial, 150 bis 350 Euro pro Monat 1,59 bis 3,99 Euro pro Verifikation + 0,06 Euro pro Transaktion Die Cybits AG bietet auch ein Video-Telefonie-basiertes Verfahren an DHL Identitätsund Altersprüfung DHL https://www.dhl.de/de/paket/ information/geschaeftskunden/ identitaets-alterspruefung.html Identifizierung durch Zusteller Ja Keine Ca. 5 Euro Wird analog durch die Deutsche Post angeboten Web ID Age Check Web ID Solutions GmbH http://www.webid-solutions.de Video-Telefonie Läuft Keine Ca. 5 bis 6 Euro Gebühr fällt nur für erfolgreiche Verifikation an Giropay-ID Giropay http://www.giropay-id.de Kontonummer, PIN und Mobile TAN Ja 99 Euro initial, 9,90 Euro pro Monat 0,49 Euro pro Verifikation + 0,09 Euro pro Transaktion Voraussetzung ist ein Girokonto bei einer Giropay-Bank Postident Basic Deutsche Post AG http://www.deutschepost.de/de/p/ postident.html Identifizierung in der Postfiliale Ja Keine Ab 5,30 Euro Die Post bietet auch ein Onlineund Mobile-TAN-basiertes Verfahren an ID-Pass Deutsche Telekom https://id-pass.de/ Identifizierung in der Postfiliale oder durch Zusteller Ja k. A. k. A. Früher Netgate, bietet auch Sofortidentifizierung per Schufa-Abgleich und PIN an INTERNET WORLD Business 21/14 Quelle: Eigene Recherchen TECHNIK INTERNET WORLD Business 13. Oktober 2014 21/14 Foto: Fotolia / Lassedesignen 32 § Retouren vermeiden Verschickt ist noch lange nicht verkauft: Viele bestellte Produkte kommen zurück, weil sie nicht passen oder nicht gefallen. Gute Information hilft, den Bumerangeffekt einzudämmen Das neue Verbraucherrecht Am 13. Juni 2014 trat die neue EUVerbraucherrechterichtlinie in Kraft. Wichtigste Änderung: Im Falle eines Widerrufs müssen Online-Händler die Rücksendekosten nicht mehr übernehmen – unabhängig vom Wert der Bestellung. Nach einer Umfrage des Gutscheinportals Deals.com wollen 82 der 100 größten deutschen Online-Shops ihren Kunden aber weiterhin kostenlose Retouren anbieten. Doch nicht alle Händler folgen dem Beispiel der großen Player. Eine aktuelle Umfrage des Marktforschungsinstituts EHI unter 87 Online-Händlern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ergab: Bis zum Inkrafttreten der neuen Richtlinie übernahmen 66 Prozent der Studienteilnehmer unabhängig vom Warenwert die Rücksendekosten. Jetzt sind es nur noch 42 Prozent. Aber möglicherweise ist hier das letzte Wort noch nicht gesprochen. In einer Studie des Marktforschungsinstituts You Gov gaben sieben von zehn Befragten an, dass sie nicht mehr in Shops bestellen werden, in denen sie die Rücksendekosten selbst bezahlen müssen. ie sind lästig, verursachen hohe Kosten, gehören im Online-Handel aber dazu: bestellte Waren, die der Kunde dann doch nicht kauft, sondern an den Händler zurückschickt. Einen schmalen Silberstreifen am Horizont verhieß daher die EU-Verbraucherrechterichtlinie in Sachen Retouren, die in Deutschland im Juni 2014 in geltendes Recht umgesetzt wurde. Die Rücksendung online bestellter Waren ist endlich nicht mehr so einfach wie früher. Der Kunde muss jetzt den Widerruf explizit erklären. Die 40-Euro-Klausel ist ebenfalls entfallen, sodass der Händler dem Kunden nun unabhängig vom Bestellwert die Rücksendekosten überlassen darf. S Am Markt nicht so leicht durchsetzbar Ob er dieses Recht am Markt tatsächlich durchsetzen kann, ist dagegen höchst fraglich. Wichtige Player wie Otto, Zalando und Cyberport bieten nach wie vor kostenfreie Retouren an. Sie etablieren damit einen Standard am Markt, der kleinere Händler quasi zum Mitmachen verpflichtet. Und wie ein Paukenschlag wirkte die Ankündigung des Möbelriesen Ikea, sich von der 14-Tage-Frist ganz zu verabschieden. Der Möbelkonzern gab bekannt, ab sofort alle online gekauften Waren ohne zeitliche Befristung zurückzunehmen. Ganz so revolutionär wie diese Ansage klingt, ist sie allerdings nicht: Der Modeversender Lands’ End bietet Vergleichbares bereits seit Jahren an. Die Modebranche hat indes auch mit den höchsten Rücksendequoten im Online-Handel zu kämpfen. Die Forschungsgruppe Retourenmanagement an der Universität Bamberg hat die Retourenquote verschiedener Branchen bei der Zahlungsart Rechnungskauf miteinander verglichen. Die Alpha-Retourenquote beschreibt dabei die Rücksendewahrscheinlichkeit Bei Zooplus können Kunden ihre eigenen Bilder mit den Produkten einstellen pro Paket. Bei Fashion beträgt sie beispielsweise 55,65 Prozent, gefolgt von Consumer Electronics mit 18,6 Prozent sowie Medien und Bücher mit 11,45 Prozent. Größe 38 ist eben nicht gleich Größe 38 Für die hohe Retourenquote gibt es eindeutige Gründe: Größe 38 bei Zara ist nicht das Gleiche wie Größe 38 bei Gerry Weber. Je nach Hersteller fallen die Kleidergrößen oft unterschiedlich aus. Auswahlbestellungen in mehreren Größen und anschließende Retouren sind die Folge. Sven Bergmann, Referent Unternehmenskommunikation bei Hess Natur, kann das bestätigen. Das Öko-Modelabel vertreibt seine Produkte über mehrere Kanäle, wobei der Löwenanteil auf den Online-Shop entfällt. Hess Natur hat eine Retourenquote von circa 40 Prozent, eine „normale bis gute Quote“, so Bergmann. Das liegt unter anderem daran, dass Hess Natur eine „treue Stammkundschaft“ hat, die aufgrund ihrer Erfahrung mit dem Versender einschätzen kann, wie die Größen ausfallen. 13. Oktober 2014 21/14 INTERNET WORLD Business 33 10 Tipps zur Retourenvermeidung Zalando-Kundinnen geben ihre Körpermaße sowie Bauch- und Hüftform in den Größenrechner ein Um Enttäuschungen zu vermeiden, geben viele Modeversender auf ihrer Website die genauen Maße der Kleidungsstücke an, bei einer Hose etwa die Schrittlänge oder die Fußweite. Doch eine Anleitung zum richtigen Messen, wie sie früher zu jedem dicken Versandhauskatalog gehörte, fehlt häufig im Online-Shop. So bietet der Händler für Motorradbekleidung Louis in seinem Print-Katalog zwar eine doppelseitige Anleitung, die den Kunden hilft, die richtige Helm-, Jacken- und Stiefelgröße zu bestimmen, online sucht man diese Hilfe zur Retourenvermeidung dagegen vergeblich. Exakte Artikelmaße und eine Anleitung zum Messen Bei S.Oliver soll eine genaue Beschreibung von Material und Größe der Kundin zu passenden Jeans verhelfen Anwendung gezeigt wird. Kleidungsstücke sollten daher nicht nur freigestellt, sondern auch an einem Model abgebildet werden. Frauen wollen sehen, wie ein Kleid angezogen wirkt und wie der Stoff fällt. Und die gute alte Zoom-Funktion hilft dabei, den Stoff genauer in Augenschein zu nehmen – wenn man ihn schon nicht anfassen kann. Detaillierte Produktinformationen auf der Website tragen entscheidend zur Retourenvermeidung bei, sind sich zumindest 76 Prozent der befragten OnlineHändler in einer Studie des EHI Retail Institute sicher – schließlich ist der häufigste Grund das Nichtgefallen der Ware. Bei Angeboten auf Amazon Marketplace werden die Produktbeschreibungen dennoch oft sträflich vernachlässigt, und das ist nicht nur bei Modeartikeln zu beobachten. So fehlte zum Beispiel bei einer Spülmaschine die wichtige Information, ob der Innenraum aus Edelstahl oder aus Kunst- Dass es auch anders geht, beweist Navabi: Der Anbieter von Plus-Size-Damenmode liefert neben den exakten Artikelmaßen auch gleich die Anleitung zum richtigen Messen mit. Anhand von Skizzen wird genau erklärt, wo zum Beispiel Innenbeinlänge, Schrittlänge oder Oberschenkelweite einer Hose gemessen wird. Zalando und der zur kostet eine Otto Group gehörige Shop Retouren pro Retoure im About You versuchen, das Jahr gibt es in Schnitt pro Größenproblem mit einem DeutschArtikel Online-Rechner in den land Griff zu bekommen. Eine Kundin gibt zunächst ihre Quelle: Ibi Research, Retourenmanagement Größe, Gewicht, Alter und BHGröße in eine Suchmaske ein. Danach stoff gefertigt ist. Bei solch lückenhaften Inwählt sie aus drei verschiedenen Möglich- formationen sind Retouren programmiert. keiten ihre Bauchform (flacher, durchKundenstimmen können eine wertvolle schnittlich, runder) und die Form ihrer Ergänzung zur Artikelbeschreibung sein. Hüften (gerader, durchschnittlich, weiter) User sprechen manchmal Dinge an, auf aus. Anschließend ermittelt der Rechner die man als Shop-Betreiber selbst nicht die passende Kleidergröße. kommen würde, und sie warnen andere Doch die richtige Größe ist erst die halbe Nutzer vor Fehlkäufen. Händler wie AmaMiete: Viele Kleidungsstücke werden auf- zon und Zooplus bieten ihren Kunden dagrund ihrer Passform zurückgeschickt – rüber hinaus die Möglichkeit, eigene Fotos diese sollte also möglichst genau beschrie- hochzuladen. Wenn der Dackel im Hunben werden. Die „Passforminfo“ von S. Oli- debett gerade noch Platz hat, passt der ver etwa gibt in Wort und Bild Auskunft eigene Bernhardiner nicht mehr hinein. über Bundhöhe, Oberschenkelweite und Auch so werden Fehlkäufe vermieden. Cat-on setzt auf Social Media und perBeinverlauf der angebotenen Jeans. Nach einer Studie des Bitkom retournie- sönlichen Kontakt mit seinen Kunden. ren Frauen deutlich häufiger als Männer, Der Online-Shop für hochwertige Katzenweil ihnen ein Produkt nicht gepasst, nicht möbel aus Wellpappe ist auf Pinterest, gefallen oder nicht ihren Vorstellungen Twitter, Google+ und vor allem auf Faceentsprochen hat. Vor allem Frauen wissen book sehr aktiv. Im Shop ist ein Beweres zu schätzen, wenn ein Produkt in der tungs-Tool von Ekomi integriert, die Kun- 20 Euro 286 Mio. denbewertungen werden zudem genau analysiert. Darüber hinaus spielt die telefonische Beratung eine wichtige Rolle: „Wir nehmen uns wirklich die Zeit und sprechen mit den Kunden. Das Feedback unserer Kunden fließt auch in die Produktentwicklung ein – eine Win-win-Situation für beide Seiten“, so Martin Frank, der Inhaber von Cat-on. Das Engagement zahlt sich aus: „Unsere Retourenquote ist verschwindend gering – wir haben vielleicht drei Retouren im Monat.“ Eine intensive Kundenberatung ist vor allem bei Shops mit einem hochwertigen und nicht zu breiten Sortiment sinnvoll. Auch Hess Natur sucht den direkten Draht zum Kunden. Shop-Betreibern, die ihre Retourenquote senken wollen, empfiehlt Bergmann: „Suchen Sie engen Kontakt mit Ihren Kunden und bauen Sie diesen aus. Zufriedene Kunden retournieren nicht.“ Dazu gehört auch ein guter Service – zum Beispiel bei der Lieferung. Für Hess Natur hat sich die Optimierung der Lieferfähigkeit positiv auf die Kundenzufriedenheit und damit auf die Retourenquote ausgewirkt. Seit es weniger Teillieferungen gibt, sind die Retouren zurückgegangen. Hess Natur bietet auch weiterhin einen kostenlosen Rückversand an. Der Grund: „Unsere Kunden sind kostenlose Retouren gewohnt. Wir wollen eine erfolgreiche Kundenbeziehung nicht aufs Spiel setzen und keine überflüssigen Reibungspunkte schaffen.“ Außerdem, so Bergmann weiter, „will der überwiegende Teil der Versender aus unserer Branche keine Rücksendekosten für den Kunden.“ Das Zurücksenden der Ware 1. Führen Sie eine gründliche Wareneingangskontrolle durch. Damit werden schadhafte Artikel aussortiert, noch bevor sie zum Kunden gelangen. 2. Investieren Sie lieber etwas mehr Geld in stabile Umverpackungen. Damit vermeiden Sie Retouren aufgrund von Transportschäden. 3. Achten Sie bei Ihren Produktfotos auf eine genaue Farbwiedergabe – das gilt insbesondere für Kleidung, Schuhe und Accessoires. 4. Übernehmen Sie Datenfeeds der Hersteller nicht ungeprüft. Sorgen Sie für verständliche Produktbeschreibungen. 5. Bieten Sie Ihren Kunden eine Beratung, etwa per Live-Chat, an. Legen Sie Ihrer Sendung ein Kärtchen mit der Nummer der Service-Hotline bei – manche Retoure kann durch ein erklärendes Telefonat abgewendet werden. 6. Belohnen Sie Käufer, die nichts zurückschicken, mit einem Rabatt auf die nächste Bestellung. 7. So manche Bestellung erfolgt aus einem spontanen Impuls heraus. Liefern Sie schnell, bevor sich Ihr Kunde die Sache anders überlegt oder die Ware bei einem anderen Anbieter besorgt. 8. Lieferung: Optimal ist es, wenn Sie Ihren Kunden ein konkretes Zeitfenster nennen können. 9. Erfassen Sie die Retourengründe mit einem Fragebogen. Er sollte auch ein Feld für Freitext enthalten. 10. Analysieren Sie genau, welche Artikel retourniert werden. Eventuell muss die Produktbeschreibung angepasst oder sogar das Sortiment bereinigt werden. ist für die Kunden lästig Mit der Vermeidung von Retouren tun Händler nicht nur sich selbst, sondern auch ihren Kunden einen Gefallen. Schließlich muss die ungeliebte Ware wieder verpackt, möglicherweise frankiert und zur Post oder einem Paket-Shop gebracht werden. Kein Wunder, dass viele Online-Käufer das Zurückschicken lästig finden. Laut einer Untersuchung des Marktforschungsinstituts You Gov über Retouren in Fashion-Online-Shops empfanden 59 Prozent der Frauen das Retournieren der Waren als „nervig“. ◼ Bärbel Edel TECHNIK INTERNET WORLD Business 13. Oktober 2014 21/14 Foto: Fotolia / Bernd Leitner 34 Der Blick auf den Euro Bei der Auswahl eines Zahlungsverfahrens unterschätzen viele Händler die indirekten Kosten. Dabei liegt genau hier ein großes Potenzial zur Steigerung der Marge 47 % der befragten Händler arbeiten ohne Risikoprüfung orkasse, Zahlung auf Rechnung, Kreditkarte, Lastschrift, Paypal: Die Möglichkeiten der eingesetzten Zahlungsverfahren im Online-Handel sind vielfältig. Zugleich ist die Auswahl des „richtigen“ Verfahrens ein wichtiger Erfolgsfaktor für Webshops. Vor allem die Kosten für die Zahlungsabwicklung spielen dabei eine wichtige Rolle. Doch welche Kosten kommen überhaupt auf den Händler zu? Und welches sind die günstigsten Zahlungsverfahren? V 30 % führen keine Mahnund Inkassomaßnahmen durch Indirekte Kosten im Auge 66 Euro Ibi Research an der Universität Regensburg hat genau das in einer Studie untersucht und die Gesamtkosten einzelner Bezahlarten sowie direkte und indirekte Kosten gegenübergestellt. Die Grundlage bildeten 407 ausgefüllte und verwertete Fragebögen von Online-Händlern. Ganz oben in der Gunst der Händler steht die Vorkasse per Überweisung, die von 75 Prozent der Befragten als Zah- kostet im Schnitt ein Zahlungsausfall Relevante Faktoren bei der Wahl einer Zahlungsart Direkte Kosten des Verfahrens (z. B. Disagio) 42 % 26 % 19 % 9 % 4% Wahrscheinlichkeit von Zahlungsausfällen 39 % 26 % 18 % 11 % 6 % Kosten für die Nutzung eines Payment Service Providers 28 % 30 % 27 % 7% 7% Zeitdauer bis zum endgültigen Zahlungseingang 21 % 28 % 29 % 12 % 10 % Kosten für manuelle Zahlungsordnung bzw. Nachbearbeitung 26% 1 = Äußerst relevant 19% 2 3 27% 4 20% 9% 5 = Überhaupt nicht relevant Direkt wiegt mehr als indirekt: Obwohl die direkten Kosten meist niedriger sind als die indirekten, halten viele Händler diese für relevanter INTERNET WORLD Business21/14 Quelle: Ibi Research; Basis: 274 < n < 349 lungsverfahren für ihre Kunden angeboten wird. Gleichzeitig wird dieses Verfahren von den meisten Shop-Betreibern als das günstigste eingeschätzt. Allerdings ist das ein Trugschluss, meint Ibi Research, da die Händler beim Einsatz der verschiedenen Zahlungsarten oft nur die direkten Kosten im Auge haben. Die indirekten Kosten dagegen werden von ihnen als weniger relevant angesehen. Zu den direkten Kosten zählt das Forschungsinstitut zum Beispiel umsatzabhängige Gebühren, fixe Transaktions- und monatliche Grundgebühren. Indirekte Kosten sind beispielsweise Kosten durch Retouren oder das Debitoren- und Forderungsmanagement sowie Einrichtungs- und Integrationsgebühren. Demnach liegen die Gesamtkosten für die Vorkasse bei 3,54 Euro, für die Lastschrift bei 4,41 Euro. Sehr beliebt sind auch Paypal und Zahlung auf Rechnung. Diese Zahlungsarten bieten 70 beziehungsweise 67 Prozent der befragten Händler an. Allerdings hat sich der Kauf auf Rechnung laut Ibi Research unter Einbeziehung aller Kosten als das mit Abstand teuerste Zahlungsverfahren herausgestellt. Wie das Institut anhand eines Referenzbestellprozesses errechnete, liegen die Kosten dafür bei 8,36 Euro bezogen auf den durchschnittlichen Warenkorb in Höhe von 100,60 Euro. Dabei schlagen die direkten Kosten mit gerade einmal 1,74 Euro zu Buche, sie machen nur 21 Prozent der Gesamtkosten aus. Überdurchschnittlich große Kostenfaktoren sind interne Risikoprüfungen sowie das Mahn- und Inkassowesen. Günstiger ist nach den Ibi-Berechnungen die Rechnungszahlung über einen Dienstleister: Da er Risikoprüfung und Forderungsmanagement im großen Stil abwickeln kann, fallen dafür im Schnitt nur 5,22 Euro an. Auch die Absicherung der Lastschrift durch einen Dienstleister lohnt sich. Die abgesicherte Lastschrift kostet 3,54 Euro, die ungesicherte 4,41 Euro. Als insgesamt günstigste Zahlungsart hat Ibi Research in seiner Modellrechnung „Sofortüberweisung“ ermittelt. Hier liegen die Gesamtkosten bei nur 1,88 Euro. Allerdings sind die tatsächlichen Kosten von Shop zu Shop unterschiedlich, was sich in einer exklusiven Sonderauswertung nach Branchen zeigt. Die Hauptgründe dafür sind Unterschiede in der durchschnittlichen Warenkorbgröße, in der Retourenquote und der Anzahl der monatlichen Bestellungen. In einer Modellrechnung für einen fiktiven großen Modeversender kostet der Rechnungskauf 11,55 Euro, der über einen Dienstleister gesicherte Rechnungskauf 7,73 Euro. Paypal-Zahlungen kommen auf 7,06 Euro, Sofortüberweisung mit 2,60 Euro ab. Branchen unterscheiden sich Anders sieht das Bild bei einem Elektronikversender aus: Um die unterschiedlichen Kosten zu verdeutlichen, wurde für die Modellrechnung ein überdurchschnittlich großer Warenkorb von 2.000 Euro angesetzt. Dieser und die im Gegenzug deutlich geringere monatliche Bestellmenge verschieben die Kosten. In dieser Modellrechnung steht die Vorkasse per Überweisung mit 24,28 Euro am besten da, danach folgt mit 25,05 Euro die Nachnahme, Sofortüberweisung kommt auf Rang drei. Der gesicherte Rechnungskauf ist mit 69,86 Euro teurer als der ungesicherte mit 68,33 Euro. Bei einem kleinen Geschenkartikelversender ist hingegen die Nachnahme mit 4,19 Euro nach der ungesicherten Rechnung die teuerste Zahlart. Spitzenreiter ist hier Sofortüberweisung. Ein kritischer Blick auf die direkten und indirekten Kosten kann sich also schnell auszahlen. ◼ Susann Naumann UND WENN MAL WAS ZURÜCKKOMMT? WIR KÜMMERN UNS AUCH DARUM. Hermes Fulfilment ermöglicht Ihnen ein komplettes Retourenmanagement, so dass bis zu 98 % der zurückgeschickten Textil-Waren wieder in den Verkauf gehen können. Schließlich heißt Fullservice-Betreuung für uns: das gesamte Leistungsspektrum aus einer Hand. www.hermesworld.com Sourcing & Product | Transport Logistics | Full-Service E-Commerce | Distribution TECHNIK INTERNET WORLD Business PraxisTipp Christian Weber Sales Manager bei der Agentur Meyle+Müller www.meyle-mueller.de Mit Produktabbildungen erfolgreicher verkaufen Ohne aussagekräftige Produktabbildungen kommen Online-Shops heute nicht mehr aus. Fünf Tipps, wie mit Produktfotos Sortimente erfolgreich präsentiert werden können. 1. Die Farbe entscheidet Achten Sie darauf, dass die Produktansichten auf den Artikeldetailseiten keine Farbunterschiede aufweisen. Das verunsichert den Kunden. Die Unterschiede entstehen oft aus der Kombination von eigenproduzierten Fotos mit den Bildern der Lieferanten. Intelligente Bildbearbeitungsprozesse gleichen Farbabweichungen aus. 2. Smarte Farbvarianten Um einen modernen Look im Shop zu erreichen und dem Kunden das Stöbern in Farbvarianten angenehm zu machen, sollte man auf Umfärbungen setzen. Dabei wird etwa ein T-Shirt in einer Farbe fotografiert und über die Bildbearbeitung in weitere Farben umgefärbt. Das sorgt beim Betrachter für geringere kognitive Anstrengungen. Zudem sinkt der Aufwand für die Fotoproduktion. 3. Zeigen Sie Größe Damit Shop-Kunden einen besseren Eindruck von der Größe des Produkts erhalten, bietet es sich an, reale Größenverhältnisse zu zeigen. Bei einer Handtasche zum Beispiel kann eine Aufnahme am Model die Größe der Tasche gut vermitteln. Bei anderen Artikeln dienen Dinge wie eine Streichholzschachtel als Bezugsgröße. 4. Produkte von ihrer besten Seite Mehrere Ansichten bedeuten mehr Information. Schuhe beispielsweise lassen sich bereits mit drei Ansichten gut in Szene setzen, weitere Fotos von Sohle und Innensohle erhöhen den Informationsgehalt. Auch 360-GradAnsichten bieten einen Mehrwert. 5. Gehen Sie nah ran Aufnahmen, die Details zeigen, vermitteln eine hohe Wertigkeit, beispielsweise wenn Applikationen eines Modeartikels detailliert betrachtet werden können. Achten Sie auf eine sehr gute Qualität der Bilder. 29.13. September Oktober 2014 21/14 20/14 Komplex und doch einfach Wie sieht ein Content Management System der Zukunft aus? Ein Blick auf Typo3 in fünf Jahren ubiläum in Berlin: Zum zehnten Mal hat die Typo3 Association die Community des gleichnamigen Open-Source-basierten Content Management Systems (CMS) zur Konferenz eingeladen, diesmal nach Berlin. INTERNET WORLD Business sprach mit Olivier Dobberkau, Präsident der Typo3 Association, über die Herausforderungen der Zukunft. J Welche Anforderungen muss ein modernes CMS in den kommenden Jahren erfüllen? Olivier Dobberkau: Das Management von Inhalten wird immer komplexer. Es müssen immer mehr unterschiedliche digitale Endgeräte und Kanäle bedient werden. Da sind Systeme gefragt, die automatisch einen langen Text zu einem sinnvollen kurzen Text etwa für ein Smartphone verdichten können oder die Bilder automatisch von höchsten Auflösungen für SmartTVs bis zu kleinen Auflösungen für Smartwatches anpassen können. Ein erster Schritt passiert heute mit Responsive Design, das ist aber erst der Anfang. Trotz der Anforderungen muss das System leicht zu bedienen sein. Was heißt das konkret? Dobberkau: Es gibt immer mehr Anwender, die über Facebook, Twitter und Blogs selbst Inhalte schaffen und verbreiten. Sie sind im Umgang mit Inhalten gereift, werden selbst zu Publishern. Viele Unternehmen möchten das aufgreifen. Wir müssen daher möglichst viele Nutzer leicht in die Lage versetzen, Olivier Dobberkau ist seit Februar dieses Inhalte zu erstellen und zu Jahres Präsident der Typo3 Association verbreiten. Das Ziel heißt „to make content management suck less“. werden natürlich Schnittstellen immer wichtiger, Interoperabilität heißt das StichWie schaffen Sie es, Funktionsumfang mit wort. Meiner Meinung nach ist ein gutes einfacher Nutzung zu vereinen? CMS in fünf Jahren geprägt durch einen Dobberkau: Beispielsweise indem wir das eigenständigen Inhaltespeicher, eine hohe Erstellen und Speichern von Content von Integrationsfähigkeit und gute Erweiterder Verteilung des Contents trennen. Bei- barkeit, Standardkonformität, Einfachheit und Offenheit. Wie kommen wir an diesen Punkt? Dobberkau: Das System wird für mich lernen. Es erkennt zum Beispiel, hier ist ein User, der sich nur selten einloggt und der auch nur wenige Funktionen nutzt. Entsprechend bekommt er zusätzliche Hilfestellungen in Form von Erklärtexten oder -videos, komplexere Funktionen werden ausgeblendet. Ein geübter Nutzer dagegen erhält Zugriff auf weiterreichende Komponenten. Das System selbst wird die Komplexität je nach Nutzer reduzieren. ◼ des kann über ein System erfolgen, muss es aber nicht. Damit bleibt die reine ContentVerarbeitung überschaubarer. Das haben wir mit Typo3 Neos erreicht. Wir konnten die besten Entwicklungen der Community zu einer einfachen, frustfreien Oberfläche für den Nutzer vereinen. Im Gegenzug Christiane Fröhlich Neugeschäft Etats, Launches, Optimierung und Tools für den Webauftritt Auftraggeber Auftrag Dienstleister Animalshopping.de Integration der Payment-Module Lastschrift, Kreditkarte und Rechnungskauf sowie Abwicklung des Zahlungsverkehrs Secupay AG Chefkoch.de Entwicklung einer nativen App für iOS und Android inklusive Rezeptesammlung und Einkaufsliste The App Guys Frontlineshop.com Integration des Produktberaters „In 5 Schritten zur perfekten Jeans“ in den Online-Shop Epoq Internet Services Globetrotter Ausrüstung Beratung, Entwicklung und Implementierung eines mobilen Shops für sämtliche mobilen Endgeräte inklusive digitaler Kundenkarte Sapient Nitro Henkel Webseiten-Relaunch mit Web-Content-Management-Lösung Core Media 7 Core Media Lufthansa Konzept und Design des digitalen Reiseführers und Online-Magazins „Lufthansa Travel Guide“ People Interactive Rhätische Bahn Webauftritt-Überarbeitung mit responsiver Buchungsplattform, ausführlichen Streckeninformationen, Bildern und Videos Unic Storck Deutschland Planung, Gestaltung und Umsetzung eines Geschäftskunden-Shops für Schokoladen-Weihnachtsgrüße 21Torr Walbusch Relaunch des Online-Shops im Responsive Design auf Basis der Systemarchitektur Hybris Denkwerk Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an pitch@internetworld.de Foto: Typo33 Association /M. Dörzbacher 36 DIENSTLEISTERVERZEICHNIS 13. Oktober 2014 AFFILIATE MARKETING 21/14 INTERNET WORLD Business BILDBEARBEITUNG PLZ PLZ DOMAINS 6 9 PLZ 1 ProfiMasking www.profimasking.de Björn Brücker Föhrenstrasse 33 D-90530 Wendelstein Tel.: +49 9129/2969696 Fax: +49 3212/1395849 info@profimasking.de Fotografie - Bildbearbeitung Multimedia: visuelle Produktbildoptimierung für Onlineshops, Webseiten und Kataloge. Integrierte branchenspezifische Lösungen für den Onlinehandel. Firstlead GmbH www.adcell.de Rosenfelder Straße 15-16 10315 Berlin Tel.: +49 (0)30 - 6098361 - 0 Fax: +49 (0)30 - 6098361 - 99 service@adcell.de Starten Sie jetzt Ihr Partnerprogramm mit über 100.000 Partnern und ohne SetupGebühr! PLZ 2 Intelligente Digitalisierung von Marken und Kundenbeziehungen. Deutschlandweit an 10 Standorten in Ihrer Nähe. 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Der 39-Jährige verantwortet in der Position von der Genfer Europe-Zentrale aus das Geschäft in dieser Region. Mastioni kam 2012 von Expedia zu Home Away, wo er zuletzt als Senior Director EMEA tätig war. Zudem kommt Dan Lynn, bislang Vice President bei Groupon für den Bereich APAC Tigers, neu zu Home Away. Als Vice President AsienPazifik (APAC) kümmert er sich um Australien, Neuseeland und Thailand. Robert Dube RTL Interactive, Köln Achim Rietze Google, Hamburg Von der Werbeagentur Lukas Lindemann Rosinski kommt Achim Rietze zu Google, um dort in Zukunft als Head of Brand Planning für Deutschland, Österreich und die Schweiz zu arbeiten. Der 38-Jährige, der seine Stelle Anfang 2015 antritt, berichtet an die Zentrale in London. Bei Lukas Lindemann Rosinski war er zuletzt Geschäftsleitungsmitglied. www.google.com Martina Feuring Next Audience, Hamburg Als Director Professional Services wechselt Martina Feuring zu Next Audience. Dort soll sie Advertiser beim Thema Programmatic Media unterstützen. Feuring, bisher bei Audience Science Germany tätig, berichtet an Chief Product Officer Ulf Sturm. www.next-audience.com Termine 28. Medientage München Von ARD bis Zattoo reicht die Riege der Teilnehmer an Deutschlands wichtigster Kongressmesse für die AV-Medienbranche. Legendär: die Nacht der Medien im Münchner Justizpalast. Termin: München, ICM/Messe 22. bis 24. Oktober 2014 Kosten: Messe: ab 5 Euro; Messe und Kongress: ab 240 Euro www.medientage.de Info: Neocom Mit einer Kombination aus Messe sowie Kongress richtet sich das Event an Firmenvertreter aus den Bereichen Logistik, Payment, Marketing, Services sowie IT-Lösungen. Themen: B2B-Commerce, Personalisierung, Internationalisierung, Der bisherige Head of Digital Creative bei Grabarz & Partner Andreas Brunsch wechselt zu Publicis Germany sowie deren Schwesteragentur Pixelpark in Hamburg. Als Groupe Creative Director soll der 37-Jährige dort digitale Lösungen und die Integration des Standorts vorantreiben. www.publicis.com www.homeaway.com Bernd Speicher Yoc, Berlin Die neu geschaffene Position des Head of Business Development übernimmt Bernd Speicher bei Yoc, Anbieter für Mobile Advertising. Der bisherige Director Agency Sales bei Adsquare soll vor allem das Programmatic Mobile Advertising in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Großbritannien, Frankreich und Spanien vorantreiben. www.yoc.com 41 Martin Bauermeister / Kaan Karaca / Thomas Staab / Andreas Teigeler / Dirk Thomas Digitas LBi, Köln Rückwirkend zum 1. September 2014 hat die Digitalagentur Digitas LBi eine neue Managementstruktur eingeführt: Martin Bauermeister (Foto) ist als Chief Digital Officer für die Bereiche User Experience, Mobile Commerce, Data-Driven E-Commerce, Logistik, Omnichannel-Handel. Termin: Wiesbaden, 29. und 30. Oktober 2014 Kosten: 890 Euro für Web- und Versandhändler und 1.490 Euro regulär; Preise zzgl. MwSt. www.neocom.de Info: The Search Conference Die Fachkonferenz für SEO und SEM bietet einen Überblick über Search-Trends. Auf der Agenda: Case Studies, Studien und Expertenvorträge zu Google-Updates, SEA und Social Search, Mobile SEO. Termine: Frankfurt, 10. November 2014; München, 17. November 2014; Hamburg, 24. November 2014 Kosten: Für unsere Leser 189 Euro statt 249 Euro zzgl. MwSt. (Code: SEO14iwb) www.search-conference.de Info: Strategie, Redaktion sowie Data & Analytics zuständig. Außerdem steigt Kaan Karaca zum Chief Technical Officer auf und folgt auf Thomas Staab, der nun als Chief Operating Officer agiert. Andreas Teigeler wird zum Chief Creative Officer befördert. Für die Bereiche Performance Marketing, SEO und Media schließlich ist künftig Dirk Thomas verantwortlich. Er wurde am Standort München zum neuen Director Search & Media ernannt. www.digitaslbi.com/de Seit Oktober arbeitet Robert Dube bei RTL Interactive als Leiter Video-on-Demand. In der Position beerbt er Maren Rolfes, die die Abteilung übergangsweise geleitet hat und neue Aufgaben in der Mediengruppe RTL übernimmt. Dube soll mit seinem Team unter anderem Video-Abrufdienste für alle Plattformen entwickeln. Zuletzt war der 33-Jährige als Consultant zum Start von Amazon Instant Video in Deutschland sowie Großbritannien beschäftigt. www.rtl-interactive.de Johannes Kückens Geo Digital, Hamburg Die neu geschaffene Position Redaktioneller Leiter Geo Digital übernimmt Johannes Kückens. Der 40-Jährige, der bereits seit 2007 in der Geo Gruppe tätig ist, verantwortet damit alle digitalen Produkte wie Geo.de und Apps. Zuvor war Kückens als Leiter der E-Magazine-Entwicklung beschäftigt. www.geo.de Touristikcamp „Welche brennenden Fragen beschäftigen die deutsche Reisebranche?“, lautet das Motto dieser Veranstaltung, die mit Sessions unter anderem zu Mobile, SEO, Online-Vertrieb und -Strategie, Google, Facebook, Marketing und IT versucht, passende Antworten zu geben. Termin: Köln, 17. und 18. November 2014 Kosten: 149 Euro inkl. MwSt. www.touristikcamp.de Info: Online Communication Conference Strategien für Ihre digitale Kommunikation liefert dieses Event, das sich unter anderem mit den Schwerpunkten User Experience, Social Media, E-Mail-Marketing, Big Data sowie Content Marketing und Mobile Marketing beschäftigt. Termine: München, 18. November 2014; Hamburg, 25. November 2014 Jessyka Polensky Integral Ad Science, Berlin Als Director Account Management wechselt Jessyka Polensky zum Technologie-Anbieter Integral Ad Science in Berlin. Die 32-Jährige, die vor allem das Monitoring aufbauen soll, war zuletzt bei Zalando. www.integralads.com Kosten: Für unsere Leser 249 Euro statt 299 Euro zzgl. MwSt. (Code: occ14iwb) www.online-communicationInfo: conference.de Pioniere 2014 Bei diesem „Trendforum für Vordenker im E-Commerce“ geht es unter anderem um die Frage: „Amazonisierung des Handels – Erfolgsgarant oder Stolperfalle?“ Themen sind zudem Kundenbindung im Mobile-Commerce-Kontext, Predictive Applications, E-Commerce Benchmark und Innovationsmanagement. Termin: Frankfurt am Main, 27. November 2014 Kosten: 698 Euro (für Online-Händler) und 898 Euro; Preise gültig bis 15. Oktober und zzgl. MwSt. www.conferencegroup.de/ Info: pioniere14 PERSONALIEN 42 INTERNET WORLD Business Karim Ayari Watchever, Berlin Gerd Robertz Vom französischen Konzern Vivendi, zu dem Watchever gehört, wechselt Karim Ayari zum Video-Portalbetreiber. Als neuer Geschäftsführer beerbt er die Mitgründer Sabine Anger und Stefan Schulz, die das Unternehmen aufgrund unterschiedlicher Auffassungen über die künftige Ausrichtung verlassen. www.watchever.de Gemeinsam mit Sikko Böhm und Patrick Hofmann übernimmt Gerd Robertz (47) in Zukunft die Geschäftsführung bei der Verlagsgruppe Weltbild. Der bisherige Geschäftsführer des Versandhändlers Bücher.de verantwortet in seiner neuen Position die Bereiche Markt und Vertrieb. Während sich Hofmann (48), der bislang 13. Oktober 2014 Doug Tilford Akamai, London (GB) Weltbild, Augsburg der Geschäftsführung des Elektrogroßhändlers Sonepar angehörte, um Operations und das Kaufmännische kümmert, ist Böhm für Projekte sowie Effizienz zuständig. Der 41-Jährige war zuletzt Mitglied der Geschäftsleitung des neuen Weltbild-Gesellschafters Droege Group. www.weltbild.de Bruno Breitenbücher Helpster, München Das Online-Ratgeberportal Helpster verstärkt künftig Bruno Breitenbücher als Leiter der Produktentwicklung. Der 52-Jährige, der an die Geschäftsleitung berichtet, war zuvor für verschiedene Medienkonzerne tätig, darunter Maxdome sowie Kabel Deutschland Vertrieb und Service. www.helpster.de René Körting / Karena Mieze Exelution, Hamburg Die Münchner Digitalagentur Exelution hat einen Standort in Hamburg eröffnet. Geleitet wird das neue Büro von Geschäftsführer René Körting, der zwischen den beiden Dependancen pendelt. Außerdem soll Karena Mieze als Sales Director den Vertrieb in Hamburg aufbauen. www.exelution.com Michael Paluszkiewicz Wywy, München Als Head of Programmatic TV unterstützt Michael Paluszkiewicz Wywy, einen Spezialisten für MultiscreenWerbelösungen, bei der Erweiterung des Angebots um den Einkauf von TV-Werbeplätzen. Zuletzt war er bei der Redblue Marketing GmbH Unit-Leiter Media. www.wywy.com Termine Online B2B Conference Strategien für Ihr Online Marketing im B2B-Bereich zeigt diese Konferenz auf, an deren zweitem Tag unter anderem die Themen Social Media, Content Marketing, SEO und SEA, Recht, E-Mail-Marketing und Online-Kennzahlen in IntensivWorkshops vermittelt werden. Termin: Hamburg, 1. und 2. Dezember 2014 Kosten: Für unsere Leser ab 450 Euro statt 590 Euro zzgl. MwSt. (Code: obc14diwb) www.online-businessInfo: conference.de LeWeb Auf dieser Konferenz für digitale Innovationen diskutieren Vertreter von Marken, Sven Dörrenbächer / Matthias Schäfer Interone, München Die Kreativagentur Interone formiert ihr Management neu: Sven Dörrenbacher (Foto), bislang Geschäftsführer, verantwortet als neuer CEO unter anderem die Bereiche Strategie, Beratung, Finanzen und Kultur. Neben dem 40-Jährigen ist Matthias Schäfer nun standortübergreifend für Digital Campaigning und Plattfor- Start-ups, Medienunternehmen und Technologiefirmen über aktuelle Trends und die Zukunft der Internet-Branche. Zu den Speakers gehören Vertreter von Google, Lego, Paypal, Nestlé, Ferrero, Allianz, Unruly, Indiegogo sowie Ogilvy & Mather. Termin: Paris (F), 9. bis 11. Dezember 2014 Kosten: 1.790 Euro (bis 17. Oktober); 2.390 Euro; Preise inkl. MwSt. www.leweb.co Info: DLD15 Mehr als 150 Speaker und 1.000 Besucher werden zur elften Ausgabe dieser Konferenz erwartet, die „Digital Giants“, Start-ups, führende Meinungsmacher und Branchengrößen zusammenbringen möchte. Das Programm wurde bislang noch nicht veröffentlicht. Termin: München, 18. bis 20. Januar 2015 21/14 men zuständig. Zuletzt war der 42-Jährige, der nun Chief Digital Officer wird, als Geschäftsführer Kreation am Standort München tätig. Außerdem gehören auch weiterhin Michael Ohanian (40), der als Chief Creative Officer die Kreation verantwortet, und Christo Zonnev zum Führungsquartett. Der 36-Jährige kümmert sich als Chief Technical Officer um neue Technologien, Produkte und Services. www.interone.de Zum Senior Vice President sowie General Manager für Europa, den Nahen Osten und Afrika wurde Doug Tilford bei Akamai Technologies ernannt. Der Manager, der seit 14 Jahren bei dem Anbieter für Cloud-Services tätig ist, arbeitet vom Standort London aus. Tilford verantwortet unter anderem Expansion, Business Development, Vertrieb und Betreuung der Kunden in der EMEA-Region und berichtet an Robert Hughes, President of Worldwide Operations. www.akamai.com Boris Achterberg ECC, Köln Vor allem den Ausbau des Consulting-Angebots soll Boris Achterberg am ECC Köln vorantreiben. Der Leiter Consulting & Vertrieb des Forschungsinstituts am IFH Köln kommt vom TÜV Rheinland, bei dem sich der 44-Jährige unter anderem ums Online-Geschäft kümmerte. www.ecckoeln.de Kirsten Nachtigall Carat, Wiesbaden Zum Geschäftsführer für den Bereich Planning & Implementation wurde Kirsten Nachtigall, die seit mehr als 20 Jahren im Dentsu Aegis Network tätig ist, bei Carat Deutschland ernannt. Die 46-Jährige war dem Agenturnetzwerk 1992 als Media Planer von HMS Hamburg beigetreten, zuletzt arbeitete sie als Head of Planning & Implementation bei Carat. www.carat-germany.de Kosten: Auf Einladung www.dld-conference.com Info: Smart Data Summit Wie Sie mit den richtigen Daten mehr Effizienz im Marketing erreichen, zeigt Ihnen diese Veranstaltung kompakt an einem Tag. Auf der Agenda stehen Vorträge und Praxisberichte unter anderem zu den Themen Customer Journey Analyse, Marketing Automation, Personalisierung, Data-Management-Plattformen sowie Datenqualität und Datenschutz. Zielgruppe sind insbesondere Führungskräfte und Manager aus den Bereichen Database, (Online) Marketing, CRM und Kommunikation sowie Geschäftsführer mittelständischer Unternehmen aller Branchen sowie Mitarbeiter von Mediaund Werbeagenturen. Termin: München, 29. Januar 2015 Jessica Daniels Smartclip, Hamburg Als neuer Manager Partnerships heuert Jessica Daniels beim Video-Werbedienstleister Smartclip aus Köln an. Die 30-Jährige, die an Director Business Development Robert Günther berichtet, war bislang bei Hubert Burda Media als Marketing Manager tätig. www.smartclip.de Kosten: Für unsere Leser 490 Euro statt 590 Euro zzgl. MwSt. (Code: SDSJ15iwb) www.smart-data-summit.de Info: Campixxweek Mit einer Mischung aus Konferenz, Barcamp, Networking- und Fun-Event richtet sich diese Veranstaltung an alle Interessierten zum Thema Online Marketing. Von Montag bis Freitag dreht sich jeden Tag alles um ein jeweils anderes Thema, von Neuromarketing über Creativity und Inbound Marketing bis hin zu Media und Communication. Am Samstag und Sonntag, 14. und 15. März, steht zudem Suchmaschinenoptimierung auf der Agenda des abschließenden SEO Campixx. Termine: Berlin, 9. bis 15. März 2015 Kosten: 149 bis 645 Euro inkl. MwSt. www.campixx-week.de Info: STELLENMARKT 13. Oktober 2014 21/14 INTERNET WORLD Business Online-Stellenmarkt Das ausführliche Stellenangebot finden Sie unter www.internetworld.de/stellenmarkt Junior-Produktmanager (m/w) Molkerei Alois Müller GmbH & Co. KG Online Marketing Manager Affiliate (m/w) Home Shopping Europe GmbH Consultant - Suchmaschinenoptimierung / Analyse (m/w) AutomotiveTraining & Consulting GmbH Direktor Sales Germany (m/w) adsquare GmbH Online Marketing Manager (m/w) spacedealer GmbH Aretsried Ismaning / Raum München Stuttgart Hennigsdorf / Berlin Berlin Social Media Manager (m/w) Schoenberger Germany Enterprises GmbH & Co. KG Hohenschäftlarn / München Webdeveloper (m/w) Schoenberger Germany Enterprises GmbH & Co. KG Hohenschäftlarn / München Webdesigner (m/w) Schoenberger Germany Hohenschäftlarn / München Mitarbeiter (m/w) E-Commerce Waldhausen GmbH & Co. KG Köln Search Engine Advertising Manager (m/w) e-dialog KG Wien Web Analytics / Digital Analytics Specialist (m/w) e-dialog KG Wien Web Analytics Manager (m/w) FTI eCOM GmbH München Manager (w/m) Affiliate- und Suchmaschinenmarketing TUI Deutschland GmbH Hannover Buchen Sie jetzt Ihre Anzeige unter: 089/74117–327 Kerstin Berthmann, kerstin.berthmann@nmg.de 43 SZENE 44 INTERNET WORLD Business 13. Oktober 2014 21/14 Küsse für den Schokokuss Die Social Media Conference in Hamburg brachte den Netzwerkgedanken und Content Marketing zusammen ocial Media und Content Marketing hängen eng zusammen – schließlich lassen sich Freunde nur durch interessante Inhalte zur Interaktion bewegen. Die vorgestellten Beispiele auf der Social Media Conference in Hamburg waren nicht nur Best Practices – wie bei Bonprix, Otto und Bayer –, sondern auch amüsant. Eines der Highlights: ein Dickmann’s-Schokokuss, den Philipp Thurmann von Buddybrand auf Facebook zum Leben erweckte und der nicht nur Liebeserklärungen bekommt, sondern inzwischen als Sonderedition den Weg in den Supermarkt geschafft hat. Dass Social-Media-Marketing nicht immer große Budgets erfordert, belegte Nadine Neubauer von Facebook. Besonders spannend: wenn zwei Konkurrenten ihre Ansätze vorstellen – diesmal Vodafone und Deutsche Telekom. Was Firmen falsch machen und warum er sie ohrfeigen möchte, erklärte Martin Meyer-Gossner von The Strategy Web. Die Kurzfassung: weil sie nicht auf ihn ◼ gehört haben. (tga) S 01 Bayern gegen Berlin Onpage und Aboalarm luden in München zu „Bits & Pretzels“, dem „größten Gründerfrühstück der Welt“ ünchen hat keine ordentliche Gründerszene? Auf dem ersten GründerEvent „Bits & Pretzels“ im Münchner Löwenbräukeller hatten die Anwesenden einen anderen Eindruck. Mehr als 1.400 Vertreter der bayerischen Start-up-Szene trafen sich in Tracht und Lederhosen zum größten Gründerfrühstück der Welt, um Vorträgen zu lauschen, neue Kontakte zu knüpfen und ihre Geschäftsideen anzutesten. Bayerns stellvertretende Ministerpräsidentin und Wirtschaftsministerin Ilse Aigner lobte pflichtgemäß die tolle Gründeratmosphäre. Entertainer Harry G. schließlich sprach den Entrepreneuren aus der Seele: „Nicht trinken ist wie nicht ◼ gründen – langweilig.“ (dz) M 03 Zeigte Vodafones Weg zur Social Brand: Magnus Kleditzsch 04 Brachte einen Schokokuss groß raus: Philipp Thurmann, Buddybrand 01 02 Fotos: Veranstalter 02 Die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner lobte den Standort 02 Erklärte, wie Marken Facebook nutzen können: Nadine Neubauer Fotos: Wilfried Feder 01 1.400 Gründer erschienen in Tracht und Lederhose im Löwenbräukeller 01 Will Firmen ohrfeigen: Martin Meyer-Gossner, The Strategy Web 03 03 Die Initiatoren Andreas Bruckschlögl (Onpage) und Bernd Storm (Aboalarm) 02 03 04 INTERNET WORLD Business ISSN 1433-3309 Neue Mediengesellschaft Ulm mbH Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb: Bayerstraße 16a, 80335 München Telefon (089) 741 17–0, Fax –101 www.internetworld.de Sitz des Verlags: Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, Karlstraße 3, 89073 Ulm Leitung Online-Redaktion: Tanja Gabler (tga), tanja.gabler@internetworld.de Mitarbeiter dieser Ausgabe: Bärbel Edel, Raoul Fischer, Michael Lemster, Susann Naumann, Markus Siek, Helmut van Rinsum, Kerstin Viellehner Redaktion: Schlussredaktion: Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu Till Dziallas (tdz), till.dziallas@internetworld.de Christiane Fröhlich (cf), christiane.froehlich@internetworld.de Susanne Gillner (sg), susanne.gillner@internetworld.de Geschäftsführer Florian Ebner, Dr. Günter Götz Vera Günther (vg), vera.guenther@internetworld.de Chefredakteur: Dr. Günter Götz (gg), guenter.goetz@internetworld.de Ingrid Lommer (il), ingrid.lommer@internetworld.de Stellvertretender Chefredakteur: Frank Kemper (fk), frank.kemper@internetworld.de Stefan Hofer (host), stefan.hofer@internetworld.de Ingrid Schutzmann (is), ingrid.schutzmann@internetworld.de Susanne Vieser (vs), susanne.vieser@internetworld.de Daniela Zimmer (dz), daniela.zimmer@internetworld.de Textchefin: Vera Günther (vg), vera.guenther@internetworld.de Art Directorin: Maria-Luise Sailer Gestaltung: Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch, Catharina Burmester, Hedi Hefele, Manuela Keller, Simone Köhnke, Cornelia Pflanzer, Petra Reichenspurner, Ilka Rüther, Christian Schumacher Anzeigenleitung: Angelika Hochmuth, Telefon: (089) 741 17–432, Fax: (089) 741 17–269, E-Mail: angelika.hochmuth@internetworld.de Einträge im Dienstleisterverzeichnis: Marita Brotz, Telefon: (089) 741 17–281, Fax: (089) 741 17–269, E-Mail: marita.brotz@nmg.de Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 18 vom 01.10.2013 Leitung Herstellung/Vertrieb: Thomas Heydn, Telefon: (089) 741 17–111, E-Mail: th@nmg.de Leserservice: Hotline: (089) 741 17–205, Fax: (089) 741 17–101 E-Mail: leserservice@internetworld.de Bank: Deutsche Bank Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10) IBAN: DE08 7007 0010 0826 4160 00 BIC: DEUTDEMM Druck: L.N. Schaffrath Druckmedien, Marktweg 42 – 50, 47608 Geldern INTERNET WORLD Business ist die Fachzeitung für den Internet-Entscheider und erscheint zweiwöchentlich am Montag. Der Bezugszeitraum für Abonnenten beträgt jeweils ein Jahr. Der Bezugspreis im Abonnement beträgt 53,50 Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer im Halbjahr, der Preis für eine Einzelausgabe beträgt 4,50 Euro. In Österreich kostet das Abonnement 61,90 Euro im Halbjahr, in der Schweiz 107,10 Franken im Halbjahr. Das Abonnement verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf der Bezugszeit schriftlich gekündigt wird. Studenten erhalten bei Vorlage eines Nachweises einen Rabatt von 30 Prozent. Wenn Sie von München nach Frankfurt wollen, fliegen Sie ja auch nicht über Fort Meade, Maryland. Warum sollte man nicht auch beim Datenaustausch den direkten Weg nehmen? In unserer in Deutschland gehosteten clouD kommunizieren virtuelle Server direkt untereinander oder mit Ihnen. Direkte Wege gehen heißt: Daten geschützt zur Verfügung stellen. Die Sicherheit von Daten in unserer clouD ist für uns selbstverständlich, weil es um Ihre Daten geht. Wir stehen für Ihre Sicherheit. Das nennen wir Hosting – safe in Germany. filoo.de/meade MEINUNG 46 INTERNET WORLD Business 13. Oktober 2014 21/14 Steinzeit-Marketing Warum das Festhalten an überholten Marketingmodellen den Markenwert zerstört as Umfeld, in dem Unternehmen und Agenturen Marketing betreiben, hat sich in der vergangenen Zeit drastisch gewandelt. Während sich die digitale Welt weiter und weiter dreht, ist das Marketing selbst vielerorts in der Steinzeit hängengeblieben. Dem Neandertaler gleich setzt ein Großteil der Marketingverantwortlichen in altgewohnter Manier auf Masse und Reichweite. Die Philosophie dieser „Unterbrecherwerbung“ stammt aus den 1950er-Jahren – einer Zeit, in der die Kanalauswahl klein und das Vertrauen in Marken und Autoritäten groß war. Doch seitdem hat sich eine Menge geändert. Der Konsument von heute ist nicht mehr davon abhängig, dass ihm Marken ihre Botschaften vermitteln. Im Handumdrehen kann er nahezu jede gewünschte Information selbst suchen und verifizieren – und das zu jeder Zeit und an jedem Ort. Vor diesem Hintergrund versteht es sich eigentlich von selbst, dass das Modell der traditionellen Massenwerbung ausgedient hat. Seine Anhänger ruhen sich jedoch lieber auf den Lorbeeren der in der Vergangenheit erzielten Erfolge aus und machen im Neandertal-Style weiter wie bisher. Diese Haltung erklärt auch, warum nach wie vor großflächig das Potenzial von Social Media falsch eingeschätzt wird. Denn die Frage nach Reichweite und Kontaktdichte ist hier völlig fehl am Platz. Social Media deckt grundlegende menschliche Bedürfnisse wie zum Beispiel seine Überzeugungen auszudrücken, wahrge- D Johannes Haupt, Chefredakteur und Herausgeber von Lesen.net Die Resonanz von Presse und in E-Reading-Foren (auf Werbung in E-Books) deutet darauf hin, dass die meisten Nutzer den Deal „weniger bezahlen, dafür mehr Werbung“ eingehen. Rückschlüsse auf die Akzeptanz von werbefinanzierten Flatrates, wo die Anzeigen deutlich aggressiver platziert sind, lässt das aber nicht zu. Nicolas Clasen, Autor („Der digitale Tsunami“) Die Frage ist doch: Woher kommt der Hass auf die Onlinewerbung? Die meisten Banner sind hässlich und nervig. Wenn ich auf eine Nachrichten-Website gehe, blinken da sechs Banner um die Wette. Das hat nichts mit der Anmutung einer Print-Anzeige zu tun und auch nicht mit dem Humor eines Werbespots. Diese Banner sind einfach nur belästigend, weil nicht verstanden wurde, wie Werbung wirkt. Das liegt auch daran, dass die besten Werbeleute immer noch für Print und TV arbeiten. Stephan Noller, Geschäftsführer Nugg Ad Bei Werbung geht es in der Regel nicht darum, Leute darüber zu informieren, wo der nächste Bäcker ist, wenn sie gerade ein Brötchen kaufen wollen. Die viel größere Aufgabe von Werbung ist, Bedürfnisse zu wecken, die Leute zu überzeugen und, ja, auch zu nerven. Carglass zum Beispiel hat wohl einen der nervigsten Radiospots, aber der scheint zu funktionieren. Wenn in meiner Autoscheibe ein Riss wäre, würde ich sofort zu dieser Firma gehen. „Der Konsument von heute ist nicht mehr davon abhängig, dass ihm Marken ihre Botschaften vermitteln“ Michael Karg, Int. Chief Executive Officer, Razorfish www.razorfish.de nommen und postwendend dafür belohnt zu werden – und das 24/7, rund um die Welt, in Echtzeit. Soziale Plattformen stellen die Empfehlungen von Familie und Freunden in den Mittelpunkt. Jedes Produkt und jeder Service, der in diesem Umfeld erfolgreich sein will, muss darum zu hundert Prozent ein #netz_investitionen Jährliche Investitionen in die Internet-Infrastruktur in Millionen US-Dollar im Zeitraum 2011 – 2013 Direkt Indirekt Europa Nordamerika 7.400 8.200 2.200 Lateinamerika 1.100 Naher Osten und Afrika 5.800 „Bei der Zalando-Aktie würde ich besonders deutlich abraten, selbst wenn es möglich ist, dass die in den ersten Tagen nach der Neuemission noch steigt“ 800 900 Quelle: Analysis Mason Asien / Pazifik 1.900 1.900 2.900 Zitat Foto: iStockphoto / Bamlou Meinungen zu: Nerv-Werbung Bedürfnis der Nutzer befriedigen. Um das zu erreichen, braucht es einen völlig neuen Marketingansatz: weg von der Verbreitung von Markenbotschaften, hin zu einem Angebot, dass die Kunden wirklich wollen. Das klingt einfach. Doch noch immer setzen viele Marketingverantwortlichen darauf, das Bedürfnis der Kunden zu beeinflussen, statt ihnen zu dienen. Für viele überraschend tritt NeandertalMarketing nicht nur in traditionellen Kanälen auf. Banner Ads und Preroll-VideoWerbung sind digitale Beispiele derselben Herangehensweise. Obwohl hier häufig sehr gutes Targeting angewendet wird, repräsentieren diese Werbeformen ein überholtes Modell. Die Ursache liegt in der irrigen Annahme, dass die Technologie an sich für Involvement sorgt – von Neandertal-Style 1.0 zu 2.0. Die veränderte Realität wird dabei jedoch völlig ignoriert. Die wenigsten Unternehmen und Agenturen scheinen irgendeine Form von Evolutionsdruck zu verspüren. Das kann nur daran liegen, dass sie völlig falsch einschätzen, wie ungeheuer groß die Auswirkungen des technologischen Fortschritts und des sich stetig wandelnden Konsumentenverhaltens tatsächlich sind. Denn in der heutigen Realität geht es nicht mehr einzig darum, ob Werbegelder richtig oder falsch eingesetzt wurden. Mit dem Festhalten an überholten Marketingmodellen riskieren Marketingverantwortliche nicht weniger als das Überleben ihrer Marke. Die Beispiele von Kodak, Blockbuster, Blackberry & Co. sprechen eine ◼ deutliche Sprache. Wirtschaftsökonom Max Otte glaubt nicht, dass Zalando gegen Amazon auf die Dauer bestehen kann. Quelle: Finanzen.net Was möglich ist, das machen wir. Was wir machen, das machen wir für Sie. Kennen Sie das Gefühl, wenn Sie einen Server Schritt für Schritt auf Ihre Bedürfnisse konfiguriert haben und dann am Ende feststellen, dass Ihre spezielle Einbautiefe so nicht lieferbar ist? Ja? Schade, wir nicht. Wir stehen für individuelle Serverlösungen. Das nennen wir Service made in Germany. thomas-krenn.com/thomas-krenn