- Heftarchiv - Internet World Business
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43205 Marissas Einkaufsliste Auspacken ohne Frust „Netzbelange zentralisieren“ Der ROI auf einen Blick Wie die Yahoo-Chefin den Konzern ausrichten will S.6 Special: Alles über Verpackungen S.24 Gesche Joost, Mitglied im SPD-Kompetenzteam S.10 Was Social Media Monitoring bringt Retournierer fliegen raus Wer überdurchschnittlich viele AmazonEinkäufe wieder zurückschickt, der kann bald gar nichts mehr bei dem OnlineHandelshaus einkaufen. Der Account des Kunden wird gesperrt, neue Accounts sind nicht möglich. Laut Amazon-Sprecherin Christine Höger betrifft dies etwa Fälle, in denen Waren „in nicht handelsüblichen Mengen“ bestellt und dann zurückgegeben wurden. Jeder Verdachtsfall werde sorgfältig und individuell geprüft. Wie viele Accounts davon betroffen sind, verriet Höger nicht. fk SPREADSHIRT T-Shirts am Tablet planen Individuelle Massenfertigung ist ihr Geschäft: Dafür hat Spreadshirt nun seinen „T-Shirt Designer“ fürs Tablet optimiert. Das Programm, mit dem Kunden neben Kleidung auch Taschen, Tassen und Han- Neue Offenheit im Targeting Erstmals informiert eine Kampagne Nutzer darüber, wie zielgerichtete Werbung funktioniert D eutsche Internet-Nutzer werden sich künftig häufiger damit auseinandersetzen, warum sie gerade diese oder jene Werbung sehen. Denn der Deutsche Datenschutzrat Online-Werbung (DDOW) plant ab Mitte August eine Kampagne zur zielgerichteten Werbeauslieferung. Sie soll zwei Monate lang laufen und ist Teil der OBA-Selbstregulierung. OBA steht für Online Behavioral Advertising und bezeichnet das Sammeln von Nutzerdaten für Targeting-Zwecke. Seit dem Start der Selbstregulierung Ende 2012 haben europaweit rund 190 OBA-Dienstleister den Kodex unterschrieben. Ein Kernelement ist ein Symbol in Online-Anzeigen, die mittels Behavioral Targeting ausgeliefert werden. Es informiert Nutzer über Cookies und LEISTUNGSSCHUTZRECHT Verlage knicken ein Punktsieg für Google: Rechtzeitig vor dem Inkrafttreten des Leistungsschutzrechts am 1. August haben die meisten Verlage die vom Suchmaschinenkonzern geforderte Erklärung abgegeben, auf eine Vergütung für die Nutzung ihrer Inhalte in Google News zu verzichten. Dazu zählen auch Axel Springer und Burda, die vehementesten Verfechter des Gesetzes. Zementiert ist jedoch nichts: Viele Verlage haben ihr Einverständnis nur unter Vorbehalt abgegeben. fk choices.eu veröffentlicht der DDOW nicht. Laut Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) kamen im letzten Monat rund 1,7 Millionen Besucher auf die globale Site, 15 Prozent prüfen ihre Cookies und verwalten die Zugriffe von Dritten auf ihr Surf-Verhalten. darüber, welche Unternehmen ihr Surf-Verhalten verfolgen. Das kleine blaue „i“ in einem Dreieck verlinkt zur Site Youronlinechoices.eu. Dort können Nutzer festlegen, wer ihr SurfVerhalten aufzeichnen darf. Zugriffszahlen auf die deutsche Unterseite von Youronline- Megafusion in Paris Tank Top vom Tablet: Spreadshirts T-Shirt Designer auf dem iPad dy-Cover gestalten und bestellen können, wurde grafisch reduziert und auf Touch-Bedienung ausgelegt. Es startet, sobald ein Nutzer die Spreadshirt-Website mit einem Tablet Browser aufruft. fk Zwei Motive der neuen Kampagne, die ab Mitte August rund zwei Monate lang laufen wird D er größte Werbekonzern der Welt heißt bald nicht mehr WPP, sondern Omnicom-Publicis. Die beiden Agentur-Konzerne verschmelzen zu einer Holding, das haben Publicis-Chef Maurice Levy und OmnicomCEO John Wren in Paris Gemeinsam groß: Publicis-Chef Maurice besiegelt. Experten at- Levy (links) und Omnicom-CEO John Wren testieren den Werberiesen großen Nachholbedarf im Erzrivale Pepsi ist OmnicomDigitalgeschäft, die Umsatzan- Kunde. Dem gegenüber stehen teile in diesem Segment liegen Einsparpotenziale durch Ratiobei beiden im niedrigen zwei- nalisierungseffekte. Das „Wall stelligen Prozentbereich. Durch Street Journal“ schätzt, dass die Fusion könnte es jedoch sich die Megafusion erst dann auch zu Loyalitätskonflikten nicht mehr rechnet, wenn mehr kommen. So wirbt Coca-Cola als 19 Prozent aller Werbebud■ beispielsweise mit Publicis, gets wegfallen sollten. fk Die Hälfte davon, rund sieben Prozent, will nicht getrackt werden und wählt das Opt-out. Für die Online-Kampagne in Deutschland sammeln die Initiatoren gerade Werbeplätze bei den Vermarktern ein. Mehr zum Thema OBASelbstregulierung auf S. 8. is ■ Neue Serie: SEO-Tipps S Foto: Publicis AMAZON S.16 Foto: Fotolia / Algre www.internetworld.de ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL uchmaschinenoptimierung gehört für Online Shops zu den Pflichtaufgaben. Dennoch lassen selbst die Top 100 Online Shops in Deutschland viel SEOPotenzial links liegen, das ergab eine Analyse der PerformanceAgentur Soquero. Aufbauend auf den Ergebnissen dieser Untersuchung verraten die Spezialisten, an welchen Stellschrauben Website-Betreiber drehen müssen, um ihre Sichtbarkeit bei Google zu erhöhen. Der erste Teil der neuen Serie be■ ginnt auf S. 22. fk Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt Foto: Yahoo AUSGABE 16/13 5. AUGUST 2013 Anzeige Online-Werbung I E-Commerce I Technik € 4,50 | Fr. 9,00 2 AKTUELL Internet World BUSINESS 5. August 2013 16/13 Google glotzt TV In eigener Sache Mit Chromecast bietet der Internet-Konzern eine Streaming-Technik für TV-Geräte an Vom 25.–26. Februar 2014 findet die Internet World, die E-Commerce-Messe, auf dem Münchner Messegelände statt. Bis 22. August 2013 noch läuft der Call for Papers für den begleitenden Kongress der Internet World, der im nächsten Jahr unter dem Motto „Die Zukunft des E-Commerce“ stehen wird. Gesucht werden hierfür Referenten aus der Praxis, die zu den folgenden Themenkomplexen sprechen wollen: G dem Web-Radio Pandora laufen. Zum Start enthielt Chromecast ein 3-Monats-Abo bei der Online-Videothek Netflix, das allein schon 24 Dollar wert ist. Mit ein Grund dafür, dass der Stick bereits einen Tag nach Vorstellung ausverkauft war. oogle erobert den TVScreen. Ende Juli startete in den USA der Verkauf von Chromecast. Das an einen USBStick erinnernde Gerät wird in den HDMI-Port am Fernseher eingesteckt und per WLAN mit dem Internet verbunden. Anschließend kann der Nutzer per Smartphone, Tablet oder Chrome-Browser Videos, Musik und andere Inhalte auf dem TV abspielen. Nutz-wert für beide Seiten:: Google erhält so Zugrifff auf Bewegtbildgewohn-heiten und kann langfris-tig neue Werbeformate für ür TV-Surfer entwickeln. ■ Multichannel ■ Mobile Commerce ■ Big Data ■ CRM ■ Customer Experience & Emotional Shopping ■ Trends im E-Commerce und in der Online Kommunikation Google auf Partnersuche Angriff auf Apple Der Veranstalter Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, in der auch die Fachzeitschrift INTERNET WORLD Business erscheint, erwartet 2014 über 300 Aussteller. Die Messe deckt alle relevanten Themenfelder des E-Commerce ab. Die Inhalte der Veranstaltung reichen von Payment + Logistik, Shop-Software + Technik, Usability, Social + Mobile bis Online Marketing u.v.a.m. Umfassende Informationen zur Internet World, das Call-for-Papers-Formular zum Download sowie die aktuellen Ausstellerund Sponsoring-Unterlagen finden Interessierte unter: www.internetworld-messe.de Eine Kampfansage an die ie Konkurrenz aus Cupertino? Das Prinzip erinnert in der Tat an Apples ples Airplay – ist aber nicht beschränkt kt auf die Produkte des eigenen Konzerns. erns. Chromecast soll auch mit iOS-Apps funktionieren, hieß es beim Launch des Produkts. Das Apple-Produkt sowie der Streaming Player des unabhängigen Anbieters Roku bieten zwar deutlich mehr Funktionen, kosten aber ein Mehrfaches des für 35 Dollar gelaunchten Funk-Sticks von Google. Weiterer Unterschied: Streamen Airplay oder der Roku Player noch eigene Inhalte Ob der Launch in anderen Ländern genauso gut ankommen wird, hängt von den jeweiligen Kooperationen ab. Zum Deutschlandstart sucht Google Partner für Inhalte. Wenn es dabei um Videos geht, kämen Maxdome oder Watchever infrage. Ein Chromecast: Googles Funk-Stick überträgt Inhalte von mobilen Geräten oder dem PC aufs TV-Gerät Bundle aus Stick und entsprechendem 3-Monats-Abo könnte fformatfüllend ins Wohnzim- sich auch hierzulande zum Verkaufsschlamer, greift Chromecast nur auf ger entwickeln. m Doch Google denkt bereits weiter. So soll Web-Inhalte zu. Wer eigene W Fotos und Filme auf dem Fern- der Internet-Riese laut „Wall Street JourF seher sehen will, wird zu einem nal“ an einer eigenen Set-Top-Box arbeiseh Online-Umweg über die Mitglied- ten. Wie schnell sich Chromecast durchOnlin schaft bei Google Plus oder den Chrome- setzen wird, hängt aber auch davon ab, wie viele Hersteller eigene Endgeräte für die Mediaplayer gezwungen. App-Entwickler und Online-Videothe- Chromecast-Technik entwickeln. Denkbar ken werden Chromecast-Funktionen in wären Adapter für Stereoanlagen, denn ihre Technik integrieren müssen, wollen Online-Musik aus TV-Lautsprechern ist sie beim Streaming dabei sein. Bisher wird kein Genuss. Mit Airplay und Roku könChromecast allerdings nur in den USA nen zudem komfortabel via Fernsehgerät angeboten. Als ersten Partner gewann Online-Spiele gespielt und sogar Video■ Google Netflix, die Verhandlungen mit Konferenzen übertragen werden. vs/vg INTERNET WORLD Business 16/2013 TRENDS & STRATEGIEN Automarken rollen ins Web Mercedes und BMW setzen auf Webshops, um den 4 Absatz zu steigern Ideen werden Start-ups Rent a Desktop Digital statt auf Papier Joachim Allhoff Werbung ohne Browser: Online-Werbung wandert ohne Umweg über das Internet direkt auf den PC18 Bildschirm des Nutzers E-Rechnungen versprechen Einsparpotenzial beim Versand und beim Einkauf 32 Leiter Kommunikationsanalysen bei Infopaq, sieht Social Media Monitoring 16 als Grundlage für Beratung Beratung schlägt Schnäppchen Mithilfe moderner Technologien bieten E-CommerceAnbieter ausgefeilte Online-Beratung 34 Die ersten Gründerteams verlassen das AcceleratorProgramm von Pro Sieben Sat1 5 E-COMMERCE Web-Exporte boomen Sonne über Sunnyvale 2,9 Milliarden Euro fließen derzeit aus dem Ausland in deutsche Webshops 20 Seit einem Jahr sitzt Marissa Mayer an der YahooSpitze. Die Börse reagiert trotz rückläufiger Werbeumsätze mit steigenden Kursen 6 Targeting transparent machen EDAA-Chairman Nick Stringer spricht im Interview über die Bemühungen des Verbands, Targeting für 8 den Verbraucher fair zu gestalten Netzbelange zentral ansiedeln Netzpolitik und die Folgen der Digitalisierung: Da sind die Themen von Gesche Joost in Peer Steinbrücks Kompetenzteam Meinungen in diesem Heft Sehen statt fühlen Butlers-Verkäufer beraten die Online-Kunden per Video in der Filiale SZENE Partysommer in München 21 Neue Serie: SEO-Fehler der Top 100 Shops Bereichsleiterin des E-Commerce-Center Köln, fordert, dass sich Online-Händler 35 nicht über den Preis definieren Christian Esser Pilot und Stylight feiern den Sommer, für Amazon 45 ist schon Weihnachten SEO ist für Online-Händler ein wichtiges Erfolgsinstrument, doch selbst die großen Anbieter ma22 chen dabei verhängnisvolle Fehler Aline Eckstein MEINUNG Keine Angst vor Maschinen Geschäftsführer Solon Management Consulting, analysiert die Geschäfts6 strategie von Yahoo Gesche Joost Dominic Trigg, Managing Director bei Rocket Fuel, ist der Ansicht, dass Big Data Werbung zum Besseren verändert hat 46 Mitglied in Peer Steinbrücks Kompetenzteam, möchte die Netzneutralität 10 gesetzlich verankern Tobias Jungcurt 10 MARKETING & WERBUNG Angriff auf Doubleclick Adition führt Dynamic Ads ein und rüstet sich für 12 das automatisierte Mediageschäft Showdown in Berlin Die Axel Springer AG trennt sich von Printtiteln und treibt die digitale Transformation massiv voran 13 Die 10 Adwords-Sünden Wer die wichtigsten SEA-Klippen nicht umschifft, 14 verschenkt Geld und Potenzial SPECIAL: OPTIMAL VERPACKEN Bei der Auswahl der richtigen Verpackung gibt es verstecktes Potenzial zu heben 24 Topkampagne: Coke verzichtet auf Namenszug 15 Etats Marketing und Werbung: 15 Leiter SEO bei Soquero, hat errechnet, dass nur 70 Prozent der Online Shops 23 ihr SEO optimiert haben Thomas Müller „Viel intensivere Gespräche“ Rechtstipp: Datenschützer prüfen Web-Analyse 28 Philips Consumer Lifestyle setzt verstärkt auf Part26 nerschaften mit Online Shops Techniktipp: Dynamic Pricing in 3 Schritten 30 Geschäftsführer Mytheresa.com, empfindet Verpackung als ein zentrales Einkaufserlebnis Dienstleisterverzeichnis 37 Markus Stautner Menschen & Karriere 41 Impressum 41 Managing Director Brandagency, findet, dass man Nutzer nicht für Werbekonsum bezahlen sollte Termine 42 Nick Stringer Stellenmarkt 43 Gehört / Feedback 46 Chairman der EIDAA, zieht eine erste Bilanz zur Targeting-Offensive der 8 Werbebranche TOOLS & TECHNIK Der Warenkorb-Verteiler Spreadcommerce bringt den Warenkorb von Online Shops dahin, wo viel Traffic ist 30 Armaturenbrett für den ROI Social Media lässt sich sinnvoll messen. Im Idealfall entsteht dabei für Kunden ein strategischer Kommunikationsansatz 16 RUBRIKEN TV-Wirkung online messen AT Internet und Wywy tracken gemeinsam Multichannel-Kampagnen 31 25 19 AKTUELL 3 Mein Freund, der Lehrer Ist ein „Facebook-Verbot“ für Pädagogen sinnvoll oder weltfremd? B Foto: iStockphoto / Franckreporter aden-Württemberg brachte den Stein ins Rollen: Dort hat das Kultusministerium Lehrern vor wenigen Wochen die „Verwendung von sozialen Netzwerken für die dienstliche Verarbeitung personenbezogener Daten“ verboten. Soll heißen: Schulen ist es erlaubt, Fanpages auf Facebook zu haben – Lehrer dürfen entsprechende Netzwerke hingegen nicht dienstlich nutzen. Andere Bundesländer wie Sachsen, Bremen und Rheinland-Pfalz ziehen nun nach und wollen den Umgang von Lehrern mit sozialen Medien jetzt ebenfalls einschränken. Kein Like für den Lehrer Der Grund für die strengen Reglementie- Von der Tafel an die Pinnwand: Gehört Facebook ins Lehrerzimmer? rungen: Der Austausch zwischen Schüler und Lehrer auf Facebook wirft vor allem in da- Klare Worte fand der Unionsfraktionsvorsitzende tenschutzrechtlicher Hinsicht Fragen auf. Denn Michael Kretschmer (CDU) gegenüber der „Mitnutzen Pädagogen das Netzwerk, um sich bei- teldeutschen Zeitung“. Er kritisierte die Stuttgarspielsweise über Zeugnisnoten auszutauschen, ter Entscheidung als „realitätsfern und zukunfts„verstößt das schlicht gegen den Datenschutz“, feindlich“. „Viele Teenager kann man mit E-Mails, erklärt der rheinland-pfälzische Datenschutzbe- Briefen oder einer Sprechstunde im konventioauftragte Edgar Wagner. Auch Facebook-Freund- nellen Stil nicht mehr erreichen“, so die Erklärung schaften zwischen Schülern und Lehrern hält Kretschmers. Wagner für bedenklich. Das Distanzgebot werde Soziale Netzwerke sind Schulbildung missachtet – und allen Beteiligten werde eine Beziehung auf Augenhöhe vorgegaukelt, die in Er fordert: „Soziale Netzwerke müssen integraler der Realität nicht existiere, ergänzt Josef Kraus, Bestandteil der Schulbildung sein.“ Auch Philipp Präsident des Deutschen Lehrerverbandes. Ein Roth, Gründer des Portals Allfacebook.de, sieht es weiteres Problem nennt Kultusstaatssekretär nicht als notwendig an, Lehrern einen Account zu Bernd Sibler: „Schüler, die keinen Account haben verbieten. Wichtig für ihn – wie auch den Datenkönnen oder möchten, würden zwangsläufig aus- schutzexperten Wagner – ist die klare Unterscheigegrenzt werden.“ Auf den Zug „Facebook-Ver- dung zwischen einer privaten und einer dienstbote“ für Lehrer auszusprechen springen aber lichen Nutzung. Facebook sollte Roth zufolge nicht alle Länder auf. Sachsen-Anhalt, Hessen verwendet werden, um die Kommunikation zu eroder Nordrhein-Westfalen beispielsweise sehen leichtern. „Dass man Schulnoten und andere senaktuell noch keinen Grund, den Umgang mit den sible Daten nicht über Facebook kommuniziert, ■ dürfte allerdings selbstverständlich sein.“ sg sozialen Medien einzuschränken. Philipp Roth, Chief Editor und Gründer Allfacebook.de Josef Kraus, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes „Es geht hier ja nicht darum, sich mit dem privaten Account mit seinen Schülern zu befreunden, sondern darum, die Tools, die Facebook bietet, professionell zu nutzen. Um sie so auch seinen Schülern professionell vermitteln zu können. Im Zentrum steht dabei, dass Facebook die Kommunikation erleichtert. Dass man Schulnoten und andere sensible oder private Daten nicht über Facebook kommuniziert, dürfte allerdings selbstverständlich sein.“ „Generell sprechen zwei Aspekte gegen die Nutzung von Facebook durch Lehrer. In dem Moment, in dem eine dienstliche, also unterrichtsbezogene Nutzung von personenbezogenen Daten durch die Lehrkräfte entsteht, bewegen sie sich datenschutzrechtlich auf unsicherem Terrain. Dazu gaukelt die Kommunikation über soziale Netzwerke eine Beziehung auf Augenhöhe zwischen Schülern und Lehrkräften vor, die in der Realität so nicht besteht.“ Edgar Wagner, Landesbeauftragter für den Datenschutz Rheinland-Pfalz Bernd Sibler, Kultusstaatssekretär, Bayrisches Staatsministerium „Wenn Lehrer privat ein Facebook-Profil haben, ist das ihre eigene Sache und interessiert den Datenschutzbeauftragten wenig. Wenn sie dieses Profil aber dafür nutzen, Dienstliches, das heißt Schulisch-Pädagogisches, zu erledigen, verstößt das schlicht und einfach gegen den Datenschutz. Hinzu kommt: Die Kommunikation über Facebook verleitet dazu, das Distanzgebot zwischen Lehrern und Schülern zu missachten.“ „Eine Kommunikation innerhalb der Schulfamilie ist Voraussetzung für eine funktionierende Schule. Soziale Netzwerke, die heute zur Lebenswirklichkeit der Schüler und Lehrer gehören, eignen sich dafür jedoch nicht. Zum einen, weil die meisten sozialen Netzwerke die Einhaltung des geltenden Datenschutzrechts nicht sicherstellen können. Zum anderen, weil man Schüler, die keinen Account haben, zwangsläufig ausgrenzen würde.“ Höher. Schneller. Weiter. Die perfekte E-Commerce-Komplettlösung. Treffen Sie plentymarkets auf der dmexco! 18.+19. 09. 2013 | Köln plentymarkets ist eine online basierte Warenwirtschaft, die Ihren gesamten E-Commerce-Workflow über alle Vertriebskanäle hinweg voll automatisiert abbildet. Besuchen Sie uns und erfahren Sie mehr: plentymarkets auf der dmexco: Halle 7 Stand E025. Unsere Mitaussteller: Das plentymarkets-Prinzip: E-Commerce as a Service Jetzt Demoversion unverbindlich testen: www.plentymarkets.com/testen www.plentymarkets.com TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS MOBILE INTERNET-NUTZUNG Tablets bald vor Smartphones In etwa drei Jahren, so eine Prognose des Adobe Digital Index, werden mehr Nutzer das mobile Internet über Tablets ansteuern als als über Smartphones. Zu beobachten sei, dass die Nutzerzahlen bei Tablets schneller steigen. Der Tablet-Markt wird zurzeit von Apple und Android beherrscht. Beide Hersteller erreichen 90 Prozent Marktanteil, auf das iPad allein entfallen 77 Prozent. vs KIENZLE Eigener Webshop Uhrenhersteller Kienzle aus Hamburg setzt aufs Internet und vertreibt seine bunten Poseidon-Uhren, die junge Zielgruppen ansprechen sollen, künftig im eigenen Online Shop. Bisher verkaufte die älteste deutsche Uhrenmarke diese Zeitmesser ausschließlich über Marktplätze wie Zalando oder Amazon sowie über Spezialisten. Der Poseidon-Shop stammt von Commerce One und wird von Sinner Schrader in Hamburg vermarktet. vs IKEA Virtuell einrichten Nicht nur zusätzliche Informationen in 3-D oder Filmen, sondern die Chance, neue Möbel im eigenen Umfeld anzuschauen: Ikea möbelt seit zwei Jahren seinen Katalog mit Augmented Reality auf und verknüpft ihn mit dem Internet. Im nächsten Katalog, der ab Ende August verteilt wird, finden Kunden extra gekennzeichnete Seiten. Gescreent mit einem mobilen Gerät und geöffneter Ikea-App erscheinen die gezeigten Möbel dreidimensional auf dem Bildschirm und lassen sich danach virtuell an den geplanten Platz im Zimmer schieben. vs Mercedes und BMW setzen auf Webshops, um den Absatz zu steigern A larmierende Zahlen: „In den ersten drei Monaten des Jahres wurden in Deutschland nur 35,7 Prozent aller neuen Autos von Privatkunden zugelassen“, sagt Ferdinand Dudenhöffer, Leiter des Center Automotive Research aus Duisburg. Junge Fahrer aus Städten leihen sich eher ein Auto als ihr Einkommen mit Raten, Policen und Steuern zu belasten. Der sinkende Absatz zwingt Autohersteller zur Wende: Überließen sie den E-Commerce bisher Spezialisten, tüfteln sie nun an Online- Mercedes-Store in Den Haag: Wenig Autos, viel Markenwelt Konzepten und Shops und wollen gar das Filialnetz ausdünnen. „Wir ha- Mercedes plant neue Autohäuser in der ben Kunden“, so Joachim Schmidt, Ver- Mitte von Metropolen, außerdem wollen triebsvorstand bei Daimler, „die kommen die Schwaben temporäre Ladenaktivitäten nicht mehr einfach ins Autohaus, die müs- oder Pop-up Stores für den Vertrieb prüsen wir auf andere Weise ansprechen.“ fen. Wie diese aussehen könnten, zeigt BMW führt an der Börse BMW Bummel in Skandinavien Online-Optiker Mister Spex treibt seine Internationalisierung voran. Für geschätzte 16 Millionen Euro aus der letzten Finanzierungsrunde übernahm das Berliner Unternehmen Lensstore und Loveyewear aus Stockholm. Lensstore vertreibt Kontaktlinsen online, Loveeye Brillen. vs BMW gegen Mercedes Mercedes % 130 120 110 100 Aug Okt 2012 2012 Bessere Karten MISTER SPEX 16/13 Automarken rollen ins Web APPLE Apple-Chef Tim Cook musste sich entschuldigen, Scott Forstall, der Verantwortliche, den Schreibtisch räumen: Apples Navigations-App erntete nur Spott. Jetzt versucht der IT-Konzern Boden gutzumachen: Dazu kaufte er die US-amerikanischen Start-ups Hopstop und Locationary. Hopstop empfiehlt Routen im öffentlichen Nahverkehr, Locationary nennt Dienstleister und Läden in der Nähe. Beide sollen helfen, Apples Karten-App zu verbessern. vs 5. August 2013 Dez Feb April 2012 2013 2013 Juni Juli 2013 2013 Kursvergleich Sommer 2012 bis Sommer 2013 © INTERNET WORLD Business 16/13 BMW und Mercedes gehören nicht nur in Deutschland zu den beliebtesten Automarken. Weil Jüngere zurzeit eher auf BMW abfahren und die Marke die innovativeren Modelle bietet, haben die Bayern an der Börse die Nase vorn: Ihr Kurs (bereinigt) liegt etwa zehn Prozent über dem von Daimler. Doch die Schwaben setzen drei Prozent mehr Neuwagen an Verbraucher ab. Das ist durchaus bemerkenswert, weil der Automarkt als gesättigt gilt. Junge Fahrer kaufen nicht mehr gerne, sondern leihen lieber. Und die Hersteller schönen ihre Absatzzahlen durch Eigenzulassungen von Jahres- oder Vorführwagen und indem sie mehr als ein Drittel ihrer Produktion an Firmenflotten und Autoverleiher verleasen. eine Filiale in Den Haag. Statt vieler Modelle gibt’s eine Lounge für die Kaffeepause, Merchandising-Produkte, vor allem aber Web-Zugang. Kunden sollen hier zunächst vorkonfigurierte Modelle für Leasingverträge auswählen. Auch BMW will eigene Filialen schließen und online aufrüsten. Das erste Elektroauto der Bayern soll auch online direkt vermarktet werden. „Die Bedürfnisse unserer Kunden verändern sich, dem wollen wir Rechnung tragen“, sagt Deutschland-Vertriebschef Roland Krüger. Konflikte bei dieser Strategie sind aber nicht ausgeschlossen: Die Händler der Marken, die viel Geld in Häuser investieren müssen, haben Widerstand gegen den ■ Direktvertrieb angekündigt. vs Foto: Daimler AG 4 Autoverkauf an Privat sinkt Mercedes BMW Verkauf an Privat gesamt Angaben in Prozent 40,1 Anzeige ■ Payback wurde im Jahr 2000 gegründet und beschäftigt heute rund 1.000 Mitarbeiter ■ 20 Mio. Karten wurden ausgegeben, 500 Mio. Newsletter verschickt, 5 Mrd. Gutscheine pro Jahr ausgeliefert, davon werden 3 Mrd. online abgerufen ■ 30 Partner kooperieren mit Payback, darunter die Telekom, Sixt, Kaufhof, DM P Payback mobil: PPunkte sammeln ooffline und online führer von Payback. Paydaher Gutback veröffentlicht verö scheine seiner Partner online, wirbt iim Netz N t und d kkooperiert für mehr Kundenkontakt mit Website-Betreibern. Mit Shops arbeitet Payback bisher bevorzugt als Affiliate-Partner zusammen: Kunden, die über die Payback-Seite die Warenwelten von Zalando, eBay, Amazon und rund 600 weiteren Shops betreten, sammeln Punkte. Als erster Online-Anbieter hat jetzt Expedia das Bonusprogramm in sein Bezahlsystem integriert und belohnt Buchungen. Die Zahl solcher Shop-Partner soll steigen „Wir versuchen, mit der Nummer eins oder zwei zusammenzuarbeiten“, sagt Dommick. Daneben forciert das Unternehmen die Internationalisierung: Payback agiert schon in Polen, Mexiko und Indien und will weitere Länder erobern. vs ■ 35,7 20,1 10,2 9,2 6,0 6,5 2011 2012 19,3 9,9 6,3 Q1/2013 Zulassungen von Neuwagen durch Privatkunden Quelle: Center Automotive Research CAR 2012 Facebook für den Laden Payback will sich im E-Commerce ausbreiten und Online-Marke aufbauen ayback will sich als Online-Marke Marke etablieren und buhlt verstärkt kt um Online-Händler. Denn immer mer mehr Kunden rufen Gutscheine und Punkte, die sie im stationären Handel sammeln, online ab. „Das Internet gibt uns die Möglichichkeit, besser mit Kunden zu kommunizieii ren“, sagt Dominik Dommick, Geschäfts- 38,2 19,2 Online bekannter werden P Volkswagen F acebook Fans sichtbar machen und die Wirkung von Social Media messen – das können jetzt auch Restaurants, Hotels und Läden. Das französische Start-up Smiirl.com hat dazu den Facebook Counter Fliike entwickelt: Der 43 Zentimeter lange und 12 Zentimeter hohe Quader wird jetzt vertrieben und kostet zum Start 390 US-Dollar. Er greift via WLAN-Schnittstelle aufs Internet zu und zählt, wie viele Nutzer den Facebook-Auftritt des Besitzers mögen: Ins Schaufenster gestellt motivieren die Quader beispielsweise zusammen mit Dekorationen, Informationen und Aktionen vorbeilaufende Facebook-Mitglieder zu Kommentaren und Likes und locken User in die ■ Filialen. vs Fliike, der Facebook Counter, zeigt die Zahl der Likes an und wie aktiv Fans sind 16/13 TRENDS & STRATEGIEN 5. August 2013 Internet World BUSINESS Ideen werden Start-ups Hier finden Sie Nachrichten von jungen Firmen und Investoren Die ersten Gründerteams verlassen das Accelerator-Programm von Pro Sieben Sat1 UNIQUL.COM Bezahlen mit einem Blick B Sechs Geschäftsideen ■ Ampido.com: Marktplatz für Parkplätze, Vermittlung und Suche; provisionsbasiert ■ Dreama.tv: Erstellen, vermarkten und lizenzieren von Video-Dokumentationen im Bereich Sport, Hobbys, Inspiration ■ Get2Play: Online-Musikschule; Erlös: Abo, Vermarktung Inhalt und Affiliate ■ Moosify.com: Dating-App für Musikfans; Erlöse d. Vermarktung, Premium-Services, ■ Talentry.de/Jobcrowd.de: Software as a Service für Job-Empfehlungsprogramme; Erlöse: Lizenzen, Provisionen ■ Tickethelden.de: Restplatzbörse für Tickets; provisionsbasiert Neue MobilKonkurrenz M indestens 32 Millionen US-Dollar will Mark Shuttleworth, Gründer von Canonical, über die Crowdfunding-Plattform Indiegogo.com einsammeln, um aus der Linux-Distribution Ubuntu eine Konkurrenz zu Android und iOS zu schaffen. Das Mobilsystem soll auf dem Smartphone „Edge“ laufen und die Abhängigkeit von den Datensammlern Apple und Google mindern. Statt einer Beteiligung am Unternehmen oder Gewinnen bietet Canonical Investoren Geräte an oder sogar ein Treffen ■ mit dem Unternehmensgründer. vs Canonical auf Kapitalsuche: Ende Juli hatten User schon 5,7 Millionen US-Dollar investiert Gründer mit Organisatoren des Accelerators Jens Pippig (hi. li.) und Thomas Offner (hi. re.) Fotos: J. Müller oost the Ideas“, Ideen fördern, das ist der Anspruch des Gründerprogramms von Pro Sieben Sat1 und seiner Beteiligungsgesellschaft Sevenventures. Vor Kurzem präsentierten die ersten sechs Gründerteams, die das dreimonatige Programm absolviert haben, ihre Geschäftsideen vor geladenen Investoren, Business Angeln, Branchenvertretern und Mitarbeitern der Sendergruppe. „Erste Verhandlungen für Anschlussfinanzierungen oder Übernahmen laufen“, berichtet Jens Pippig, Organisator des Accelerator-Programms. Mit Büroraum, finanzieller Hilfe, vor allem aber mit tatkräftiger, technischer Unterstützung sowie den Ratschlägen von Pro-Sieben-Mitarbeitern und -Dienstleistern wurde die Entwicklung der Start-ups (s. Kasten links) vorangebracht. Die Kontakte zu Investoren und Dienstleistern wiederum sollen ihnen nun die Mittel bringen, erste Einnahmen und Wachstum zu realisieren. „Für den Einstieg von Sevenventures ist es zu früh“, erklärt Pippig. „Die Unternehmen sind zu klein, um mit Fernsehwerbung wachsen zu können.“ Sevenventures vergibt neben Kapital vorrangig Medialeistungen gegen Beteiligung. „Wir haben den Trend zu Acceleratoren im Silicon Valley entdeckt“, erzählt ProSieben-Sat1-Vorstand Christian Wegner. „Unsere Geschäfte verändern sich durch die Digitalisierung, und um bei dieser Entwicklung zu bestehen, brauchen wir neue Ideen und Gründergeist im Unterneh- men.“ Einige Hun- Wegner sucht Ideen derttausend Euro im und Gründergeist Jahr investiert die fürs Unternehmen Sendergruppe in das Programm, weil sie sich so Start-up-Mentalität direkt ins Haus holen und mit ihr auch die eigenen Mitarbeiter konfrontieren kann. Diese schätzen im Gegenzug, dass sie Erfahrungen weitergeben können. „Wir hätten den Accelerator auch in Berlin starten können“, so Wegner. „Aber München ist unsere Heimat, hier sind die meisten Mitarbeiter vor Ort, und Universitäten, das Fraunhofer-Institut und andere Organisatoren bieten beste Infrastruktur für Gründer.“ Auch wenn die Jungunternehmer nun das Haus verlassen und Platz machen für die nächsten – die Verbindungen bleiben: Der neue Musik-Stream Ampya von Pro Sieben Sat1 wird mit Moosify kooperieren, der Free-TV-Sender Maxx ■ mit Dreama.tv. vs Tape.tv wird mobil Online-Musikfernsehen entwickelt Apps und ändert Geschäftsmodell M usikfernsehen im Internet, das war Tape.tv. Doch immer mehr User gehen mobil ins Netz, das Start-up will sich daher zum Unterhaltungsanbieter wandeln. „Wir verdienen auf Dauer nur Geld, wenn wir User an uns binden“, so Gründer Conrad Fritzsch. „Die Verweildauer wird die neue Währung.“ Bisher streamte das Unternehmen Musik-Videos und vermarktete diese an Werbekunden. Für sie entwickelte Tape.tv zudem neue Tape.tv: Bisher als Browser App auch mobil zu empfangen, Anzeigenformate. Nun konzen- ab 2014 als native App und als Freemium-Dienst triert sich Tape.tv, das bisher eher selten mobil aufgerufen wird, auf den User. listen und trennt sich parallel von KreatiIn Potsdam tüfteln die Entwickler gerade ven und Vertriebsspezialisten. Finanziert an Apps, die zwar ebenfalls Werbeplatz wird die strategische Wende auch durch bieten werden, vor allem aber Abonnenten Venture Capital von Media Ventures. Die bringen sollen. „Es gibt noch kein valides Beteiligungsgesellschaft von Dirk Ströer Werbevermarktungsmodell für mobile bringt sich durch Werbeleistungen „im Inhalte“, erklärt Fritzsch, und: „Wer Filme mittleren zweistelligen Millionenbereich“ von iTunes lädt, zahlt weniger für Inhalte ein. Sobald Ende des Jahres die Apps stehen, als für Komfort, weil er sich den Gang ins wird für das neue Tape.tv auf Plakaten und Kino ersparen will.“ Welche Zusatzservices öffentlichen Monitoren geworben: Die beTape.tv bieten will, steht noch nicht fest. finden sich an Plätzen, wo die Langeweile ■ Doch Tape.tv sucht gerade Mobile-Spezia- groß ist und Musik gut ankommt. vs Das finnische Start-up Uniqul hat ein biometrisches Bezahlsystem entwickelt, das auf der Erkennung von Gesicht und Iris basiert. Bei einem Blick des Kunden auf die Kamera an Kasse oder Zapfsäule nimmt das System Kontakt mit der Bank auf und greift auf die hinterlegten Kontodaten zu. Biometrische Systeme gelten als zuverlässiger als Quick Response Codes (QR) oder Funkverbindungen (NFC), weil Iris und Gesicht unverwechselbar sind. Uniqul kann auch Passagiere beim Einchecken kontrollieren. vs CYBERFORUM.DE; CLUSTER55.ORG Expansionsförderung Die Online-Initiativen Cyberforum (Karlsruhe) und Cluster 55 (Stockholm, Malmö) haben ein Business Roaming Agreement unterzeichnet. Damit bekommen Mitglieder der Initiativen – Unternehmen, Start-ups und Investoren – Zugang zu Veranstaltungen, Räumlichkeiten sowie Kontakten der jeweils anderen Organisation. Verträge mit Partnern aus weiteren Ländern sollen das Netzwerk ergänzen und die Internationalisierung der beteiligten Start-ups und Unternehmen voranbringen. vs WOOLANDTHEGANG.COM Millionen für Wollladen Knapp drei Millionen US-Dollar ist Wellington Partners, Index Ventures und anderen Investoren die Idee wert, einen Online-Wollladen zum Strick- und Häkelnetzwerk auszubauen. Wool And The Gang aus London vertreibt seit 2008 Wolle, Strickpakete mit Anleitungen, aber auch eine eigene Modekollektion. Die Investoren setzen auf den Do-it-yourselfTrend sowie die starke Nachfrage nach Handgemachtem und Individuellem. vs ZAPITANO Geld von den Usern Mit fünf bis 10.000 Euro können sich User von Zapitano am gleichnamigen Start-up beteiligen. Die Finanzierungsrunde von Privatleuten (Crowdfunding) bei der Plattform Companisto dauert 30 Tage und soll mindestens 50.000 Euro einbringen. Mit Zapitano können User mobil das TV-Programm kommentieren. Der Start wurde mit zwei Millionen Euro von konventionellen Investoren finanziert. vs MILA.DE Services teilen Mode, Werkzeug und andere Dinge werden längst online zum Tausch angeboten. Jetzt startete mit Mila.de eine Plattform, auf der User Dienstleistungen anbieten können: Babysitting gegen Buchhaltung etwa. Statt für Services eine Gegenleistung zu erbringen, können diese auch bezahlt werden. Dann verlangt Mila eine Provision von acht Prozent. vs 5 6 Internet World BUSINESS TRENDS & STRATEGIEN 5. August 2013 16/13 YAHOO Sonne über Sunnyvale Seit einem Jahr sitzt Marissa Mayer an der Spitze von Yahoo. Sie strich unter anderem das Home Office, machte Geschenke und ging shoppen. Die Börse dankt es ihr bereits mit steigenden Kursen, die Werbeumsätze dagegen sind (noch) rückläufig m Wolfsrudel ist der Gamma-Wolf das rangniedrigste Tier, der Prügelknabe in der Herde. Genau diese Rolle hatte Internet-Pionier Yahoo über ein Jahrzehnt im Internet-Business inne. Facebook und Google machen dem 1994 von David Filo und Jerry Yang gegründeten Web-Katalog seit Jahren das Leben schwer, die Umsätze brachen weg, erfolg- und glücklose CEOs gaben sich die Klinke in die Hand und mit ihnen wechselten auch die jeweiligen „Rettungs“-Strategien für dem taumelnden Riesen. Im Headquarter im kalifornischen Sunnyvale sank die Stimmung in den vergangenen Jahren genauso wie Umsatz, Gewinn und Börsenkurs. Bis am 16. Juli 2012 Marissa Mayer kam. Der Verwaltungsrat von Yahoo hatte die damals 37-Jährige von Google geholt und zur Vorstandsvorsitzenden gemacht. Beim Suchmaschinenprimus war sie Vizepräsidentin, hatte maßgeblichen Einfluss auf das Gesicht der Homepage und der Suche und auf Produkte wie Google Maps, Earth oder Street View. Kurz: ein echter Coup. Mit der Abschaffung des Home Office (zu viele arbeiteten dort gar nicht) sorgte sie genauso für Schlagzeilen wie mit Mitarbeiter-Benefits in Form von Essen, elektronischen Fitnessarmbändern oder Smartphones – kostenlos für alle über 11.000 Mitarbeiter weltweit versteht sich. „Unser langfristiger Erfolg wird durch eine Reihe kleinerer Schritte und Sprints erreicht werden“, beschreibt sie ihre Strategie und ihren Fokus für das erste Jahr im Quartalsbericht Q1/2013. In der ersten Phase des Marathons ging es darum, dass Foto: Yahoo I Morgendämmerung: Die Yahoo-Zentrale im kalifornischen Sunnyvale leuchtet wieder heller, auch die Stimmung soll gut sein die Menschen wieder an Yahoo glauben, und auch darum, Yahoo zu einem „fantastischen“ Arbeitsplatz und die Organisation wieder fit zu machen. Jetzt liegt der Fokus darauf, „wunderschöne Produkte“ herzustellen und die Geschäftsstrategie umzusetzen. Diese soll dann zu mehr User Engagement, höheren Umsätzen und zu maximalem Wachstum führen. Das mit der Mitarbeitermotivation hat schon geklappt: „Die Zahl der Bewerbungen steigt kontinuierlich, so erhält Yahoo durchschnittlich mehr als 7.000 Bewerbungen pro Woche. Immer mehr ehema- lige Yahoos kehren zurück, auch die Fluktuationsrate hat sich im Vorjahresvergleich beinahe halbiert. Kurzum: Es weht ein neuer, motivierender Wind“, berichtet Heiko Genzlinger, Geschäftsführer & Vice President Sales Yahoo Deutschland. Chefetage zum Anfassen Neu ist auch das wöchentlich stattfindende globale Meeting. „Hier bekommen Yahoos rund um den Globus die jüngsten Neuigkeiten direkt aus Sunnyvale von Marissa und ihrem Team berichtet und haben auch die Möglichkeit, über ein internes Tool Interview „Yahoo hat auf Angriff geschaltet“ Der Börsenkurs von Yahoo ist seit Amtsantritt von Marissa Mayer um über 70 Prozent gestiegen. Die Umsätze sind gesunken. Wie passt das zusammen? Christian Esser: Der Börse gefällt die Intensität, mit welcher Mayer die Zukäufe betreibt – und vor allem die klare Richtung. Der fallende Umsatz zeigt nur, dass die Entwicklung neuer Angebote nötig ist. Genau das ist das Ziel der Zukäufe. Yahoo hat über die letzten Jahre immer wieder nach einer Strategie gesucht, seine Position zu verteidigen, jetzt haben sie auf Angriff geschaltet. Das heißt? Esser: Es gibt vier große Trends im Internet, die alle die Grundlagen des traditionellen horizontalen Portals untergraben: Statt „nur“ ein weiterer Verbreitungsweg für redaktionell aufbereitete Informationen zu sein, wird das Internet immer mehr zum sozialen, kollaborativen und Christian Esser Geschäftsführer bei Solon Management Consulting, München ■ www.solon strategy.com Empfehlungsmedium. Zweitens suchen Nutzer und Werbetreibende immer mehr Bewegtbildinhalte. Hinzu kommen die beiden Megatrends Mobile und Local, die miteinander verknüpft sind. Allen vier Trends folgt Yahoo, mit klarem Fokus auf der Stärkung von Mobile und Social. Viele der gekauften Firmen wurden sofort aufgelöst. Reiner Technologietransfer? Esser: Das Internet wird von einer enormen Innovationsgeschwindigkeit getrieben. Start-ups sind oft nicht nur schneller in der Umsetzung neuer Ideen, sondern auch erfolgreich darin, Talente anzulocken. Dieses Potenzial erschließen sich Konzerne über Aufkäufe und Fusionen. Evolutionäre Entwicklungen werden intern vorangetrieben, echte Sprünge über Zukäufe. Das schafft frischen Wind im Unternehmen. Insofern gibt es zwei Möglichkeiten: langsam selber entwickeln oder schnell einkaufen. Yahoo setzt auf Zweites. Für mich der richtige Weg. Was hat sich bei Yahoo geändert? Esser: Yahoo setzt auf Social und vor allem auch auf Mobile und konzentriert sich auf Features. Es bietet Dienste an und nicht wie in der Vergangenheit schon geschehen, exklusive Inhalte. Immer mehr Internet-Nutzung findet mobil statt, dadurch werden die Karten noch einmal komplett neu gemischt. Mayer „umarmt“ den Markt und treibt die Trends offensiv voran, anstatt sich davor schützen zu wollen – was eh nicht funktioniert. häb selbst Fragen zu stellen – eine Chefetage zum Anfassen“, so Genzlinger über die unprätentiöse Chefin. Weiter sorgt laut dem langjährigen und sturmerprobten Yahoo-Manager ein internes Programm, mit dem zukünftige Produkte vor dem Launch getestet werden können und Feedback noch in die Entwicklung miteinfließen kann, „für Begeisterung“. Mayer wirbelt aber nicht nur im Inneren, sondern ist auch draußen aktiv. 19 Firmen hat sie in ihrem ersten Amtsjahr gekauft (siehe rechts) – abgesehen von der Blogging-Plattform Tumblr für 1,1 Milliarden US-Dollar überwiegend kleine und junge Start-ups. Alle Akquisitionen sollen darauf abzielen, den träge gewordenen Tanker schneller, persönlicher und mobiler zu machen. Für Christian Esser, Geschäftsführer bei Solon Management Consulting in München, ergibt die Liste dahingehend durchaus einen Sinn (siehe Interview). Erste „wunderschöne“ Produkte gibt es auch schon zu sehen. Beispielsweise die neue Homepage, die im Heimatmarkt bereits seit Januar live ist. Genzlinger: „Sie zeigt, was in puncto personalisiertem Online-Erlebnis möglich ist.“ Der Content Feed biete nicht nur redaktionellen Inhalten Platz, sondern auch Anzeigen. „Relevante Werbung wird zum relevanten Content – und das mit enormem Erfolg: Diese neuen Yahoo Stream Ads ermöglichen den Usern ein natives Werbe-Erlebnis und erzielen 7-fach höhere CTRs als herkömmliche Display-Kampagnen“, so Genzlinger. Die Börse hat die Umtriebigkeit der Managerin mit einem Kursplus von über 70 Prozent innerhalb eines Jahres bereits belohnt. Die Umsätze bleiben aber noch hinter den Erwartungen zurück. Auf der Analystenkonferenz (erstmals in VideoForm) des zweiten Quartals reduzierte Mayer den Umsatzausblick für das gesamte Jahr um 50 Millionen Dollar auf 4,45 biss ■ 4,55 Milliarden Dollar. häb 16/13 TRENDS & STRATEGIEN 5. August 2013 Internet World BUSINESS Marissa Mayers Shopping-Liste 19 Unternehmen, überwiegend Start-ups, hat Marissa Mayer bereits gekauft. „Yahoos Kernkompetenz ist, Inhalte zu personalisieren“, sagt sie. „Außerdem arbeiten wir an einer fokussierten, schlüssigen Mobilstrategie“. Eine Übersicht (Stand: 30.7.2013) Unternehmen Kaufpreis Betätigungsfeld/Dienstleistung k.A. Das in Peking ansässige Unternehmen analysiert Daten Juli 2013 18.7. Ztelic 17.7. Admovate 8.7. k.A. Xobni 2.7. Gründung Big Data 2012 Stärkung der eigenen WerbetechnologiePlattformen Apt, Genome und Right Media 2012 Aufwertung des Webmail-Dienstes 2006 Aufwertung Flickr und Mobile 2009 Aufwertung Mobile k.A. Kostenloser Telefonkonferenzdienst (innerhalb von vier Wochen eingestellt) Stärkung Small Business k.A. Entwickelt Apps zur Bearbeitung von Fotos auf iPhones. Bekannteste Produkte sind Kit Cam oder Photo Forge2. Mitarbeiter werden Teil des Flickr-Teams Einbettung in Bilderdienst Flickr k.A. aus sozialen Netzwerken Ermöglicht Auslieferung von ortsbasierter/lokaler und personalisierter Werbung auf mobile Endgeräte Bis zu 60 Mio. E-Mail-Management-Dienst. Xobni steht für „Inbox“ (umgekehrt gelesen) und bietet US-Dollar Werkzeuge, um E-Mails und Kontakte besser zu verwalten . Die Software erkennt auto(Techcrunch) matisch Muster in der Kommunikation des Users 50 Mio. Video-Spezialist, mit dessen iPhone App sich aus vorhande nen Fotos, Bewegtbildern US-Dollar und Musikstücken individuelle Audio-Video-Slideshows erstellen lassen. Die Qwiki-App bleibt nach der Übernahme bestehen Eher niedrig iPhone-App-Entwicklungs-Shop für Fantasy-Sport-App s. Das 1-Mann-Unternehmen hat Spiele-Apps wie „Fantasy Monster“ und „Draft Monster“ entwickelt Qwiki 1.7. Mögliche Einbindung ins Yahoo-Versum Bignoggins Productions Juni 2013 13.6. Rondee 12.6. Ghostbird Software k.A. k.A. Mai 2013 24.5. Player Scale k.A. 20.5. Tumblr 1,1 Mrd. US-Dollar 12.5. Loki Studios k.A. 9.5. Mile Wise k.A. 9.5. Go Poll Go k.A. 2.5. Astrid k.A. Gaming Software, die sich crossmedial auf verschied enen Plattformen einsetzen lässt. Personalisierung Sieben Player-Scale-Mitarbeiter sind bei Yahoo eingestie gen. Zum Zeitpunkt der Übernahme sind 150 Millionen Spieler bei Player Scale registrier t Microblogging-Dienst, der vor allem für Bilder genutzt wird. Circa 109 Mio. MiniAufwertung in Bilderdienst Flickr Blogs und 51 Mrd. Postings locken monatlich laut Comscor e-Erhebungen 117 Millionen Benutzer weltweit an Gaming-Plattformen. Aushängeschild ist das Mobile-G ame Geomon. Idee dahinter: Stärkung Mobile und ortsbasierte Nutzerdaten (Wetter, Temperatur, Tag, Nacht) zum aktuellen Aufenthaltsort des NutWerbung, Location Based Services zers in das Spiel zu integrieren. Mit 22 Mitarbeitern ein größeres Unternehmen Such-App für Vielflieger: Bereits bei der Suche werden Flugmeilen wie Hotel- und Integration dieser mobilen Technik in Kreditkartenpunkte berücksichtigt. Die Anwendung wurde eingestellt eigene Produkte. Stärkung Mobile Umfrage-Tool, mit dessen Technik User ihre eigene Frage mit Multiple-ChoiceAntwortmöglichkeiten formulieren und an ihre Twitteroder Facebook-Kontakte schicken konnten. Die App wurde mit der Übernah me eingestellt Organisations- und To-do-Tool mit 4 Millionen Nutzern am Tag der Übernahme. Die App wird nicht weitergeführt März 2013 25.3. 20.3. Summly Jybe 30 Mio. US-Dollar k.A. 2009 2007 k.A. 2010 Integration dieser mobilen Technik in eigene Produkte. Stärkung Mobile 2011 Wie Yahoo die Technik für eigene Zwecke nutzen möchte, ist bisher nicht bekannt 2008 Die Nachrichtenkürzungs-App fasst News aus dem Web in max. 400 Zeichen zusammen. Diese Technik will Yahoo nun in eigenen Anwendu ngen einsetzen. Erfinder Nick D'Aloisio war gerade einmal 15, als er Summly 2011 auf den Weg brachte Empfehlungsdienst, der den Menschen beim Auffinden von Dingen hilft, die sie begeistern – basierend auf ihren sozialen Kreisen. Nach Kauf eingestellt Integration dieser mobilen Technik in eigene Produkte. Stärkung Mobile 2011 Integration dieser mobilen Technik in eigene Produkte. Stärkung Mobile k.A. Empfehlungsdienst für mobile Endgeräte. Via Geodate n werden Restaurants, Cafés und Geschäfte in der Umgebung angezeigt und empfohlen. App wurde mit der Übernahme abgeschaltet Integration dieser mobilen Technik in eigene Produkte. Stärkung Mobile k.A. Februar 2013 12.2. Alike k.A. Januar 2013 22.1. Snip it Dezember 2012 5.12. On the Air ca. 10 Mio. Soziales Netzwerk zur Sammlung von Bildern, Nachrich ten und Videos rund um Integration der Technik in eigene Produkte 2011 US-Dollar plus Politik, Wissenschaft, Bildung und Mode, die dann per Twitter, Facebook, Google+ etc. wie z. B. Flickr Earn Outs geteilt werden konnten. Eingestellt k.A. Im März 2012 gegründeter Video-Konferenz-Dienst, der sich mit Facebook und Twitter verbinden lässt und dann automatisch allen Kontakten die Sendezeit eines Channels mitteilt Bewegtbild, Social Media k.A. Mobiler Empfehlungsdienst. iOs-Nutzer können Bücher, Filme und Restaurants empfehlen und diese mit einem virtuellen Prüfstem pel versehen. Fünf Mitarbeiter des neunköpfigen Entzwicklungsteams waren bei Google Kollegen von Mayer. Die App wurde Ende vergangenen Jahres eingestellt Integration dieser mobilen Technik in eigene Produkte. Stärkung Mobile 2011 Oktober 2012 25. Okt Stamped 2-stelliger Millionenbetrag © INTERNET WORLD Business 16/13 Quelle: eigene Recherchen 7 8 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS 8. August 2013 16/13 INTERVIEW MIT DEM NEUEN EDAA-CHAIRMAN Targeting transparent machen Erste Bilanz: Bislang nehmen europaweit 194 Unternehmen an der OBA-Selbstverpflichtung teil M it einer neuen digitalen Kampagne informiert die europäische OnlineWerbewirtschaft Verbraucher im Web über nutzungsbasierte Werbung (siehe Seite 1). Die Kampagne ist Teil der Selbstregulierung für Online Behavioral Advertising (OBA), die von der European Interactive Digital Advertising Alliance (EDAA) koordiniert wird. Nick Stringer ist vor Kurzem zum Vorsitzenden dieses Werbedachverbands gewählt worden. Stringer hat viel Erfahrung mit politischer Verbandsarbeit: Er ist Director of Regulatory Affairs im digitalen Branchenverband Interactive Advertising Bureau (IAB) UK und gleichzeitig stellvertretender Vorsitzender des Politik-Kommittees des IAB Europe. Im Gespräch mit INTERNET WORLD Business zieht er eine erste Bilanz zur Umsetzung der Selbstregulierung. Die European Interactive Digital Advertising Alliance wurde erst im vergangenen Jahr gegründet und ist im deutschen Markt noch nicht sehr bekannt. Können Sie bitte die Ziele und die Struktur dieses europäischen Dachverbands beschreiben? Nick Stringer: Die EDAA wurde gegründet, um die Selbstregulierung für Online Behavioral Advertising (OBA) zu verwalten. Sie beschäftigt drei Mitarbeiter in Brüssel in Vollzeit. Ich leite ein Gremium, das aus Vertretern verschiedener europäischer Branchenverbände besteht. Die EDAA hält den Kontakt zur Europäischen Kommission und zu anderen relevanten Organisationen. Auf welche Märkte bezieht sich die Selbstregulierung? Stringer: Die Selbstregulierung deckt alle EU-Märkte und alle Märkte des europäischen Wirtschaftsraums, wie Norwegen und die Schweiz, ab. Die zentrale Webseite Youronlinechoices.eu ist aktuell für 29 Länder und in 24 Sprachen verfügbar. Bislang hat die EDAA einen paneuropäischen Mechanismus für den Umgang mit Beschwerden und ein Compliance-System eingeführt. Unternehmen, die die OBA- Selbstregulierung einhalten, werden künftig ein Trust-Siegel erhalten. Wie viele Unternehmen haben bislang die Lizenz für das OBA-Icon in Europa erworben? Stringer: Aktuell haben 194 Unternehmen, die in Europa tätig sind, die Selbstregulierung unterzeichnet. Viele US-Firmen haben das OBA-Icon schon vorher genutzt, weil es in den USA und in Kanada ein ähnliches Programm gibt. Wenn Unternehmen das TrustSiegel verwenden, werden Werbekunden und Agenturen danach Ausschau halten. Dann werden auch die Firmen nachziehen, die die Selbstverpflichtung noch nicht unterzeichnet haben. Nicht nur Cookies werden fürs Tracking verwendet, sondern auch Flash Cookies und digitales Fingerprinting. Für Web-Nutzer ist es jedoch schwierig bis unmöglich, diese Art des Trackings abzustellen. Haben Sie jemals intern und mit Politikern über diese Formen des Nutzer-Trackings gesprochen? Stringer: Die Selbstverpflichtung bezieht auch diese Arten des Trackings mit ein. Es ist wichtig, zwischen den verschiedenen Tracking-Zwecken zu unterscheiden: Bei dieser Selbstverpflichtung geht es um nutzungsbasierte Third-Party-Werbung. Wenn der Nutzer das Opt-out wählt, respektieren das die Werbeunternehmen. Die Diskussion um „Do Not Track“ hingegen umfasst viel mehr als Werbung. Kurz gesagt: Nicht jede Werbung beinhaltet Tracking, und nicht jedes Tracking verfolgt Werbezwecke. Nick Stringer Director of Regulatory Affairs beim Interactive Advertising Bureau (IAB) UK. Im Juli wurde er zum Chairman der European Interactive Digital Advertising Alliance gewählt. ■ www.edaa.eu Entspricht diese Zahl den Vorgaben der EUKommission? Stringer: Die Zahl, die wir der EU-Kommission mitteilen, besagt, welcher Anteil des Marktes aktuell durch die Selbstverpflichtung abgedeckt ist. In Großbritannien sind das fast hundert Prozent. Das bedeutet, fast alle Firmen, die zielgerichtete Online-Werbung verkaufen, haben die Selbstverpflichtung unterzeichnet. Wie groß ist dieser Anteil im deutschen Markt? Stringer: Nach aktuellen Informationen liegt die entsprechende Zahl für den deutschen Markt bei 82 Prozent. In den vergangenen Monaten sind einige Firmen mit Sitz in Deutschland dazugekommen. Ein Siegel für die Selbstregulierung Im Juli 2013 hat die EDAA Truste, BPA Worldwide und ePrivacyconsult als Zertifizierungsdienstleister ausgewählt. Sie vergeben ein Trust-Siegel. Es signalisiert, dass die Unternehmen, die mit Behavioral Advertising Geld verdienen, die Vorgaben der Selbstverpflichtung einhalten. Wer sind diese Zertifizierer? ePrivacyconsult, Berlin, berät Unternehmen bei allen Belangen rund um Online-Datenschutz. BPA Worldwide, gegründet 1931, bietet „Media Auditing“ an und ist in über 30 Ländern international tätig. Die Not-for-Profit-Organisation hat ihren Hauptsitz in Shelton, Connecticut, USA. Das US-Unternehmen Truste ist gleichzeitig auch ein kommerzieller Anbieter für die Einblendung des OBA-Icons in Online-Werbung. der Online-Werbung zum Laufen zu bringen. Dann werden wir ihn auf das mobile Browser-Inventar übertragen und später auf spezifische mobile Werbeformen wie Apps und ortsbezogenes Targeting. Dies hat einen gewissen Beigeschmack, denn Truste hat zwei Rollen: Das Unternehmen blendet das OBA-Icon selbst ein und zertifiziert dann die Einhaltung der Selbstverpflichtung. Die Frage ist, wie unabhängig und damit aussagekräftig so eine Zertifizierung ist. So sieht das neue Trust-Siegel für die Teilnahme an der OBA-Selbstverpflichtung aus Sie haben schon die Webseite Youronlinechoices.eu erwähnt. Sie informiert Besucher über zielgerichtete Werbung, Cookies und Opt-out-Möglichkeiten. Wie viele Besucher rufen die Webseite im Monat auf? Stringer: Die Webseite hat monatlich rund 1,5 Millionen Visits, davon rund 750.000 aus Großbritannien. Die Besucher kommen über das OBA-Icon, über Datenschutzhinweise auf Webseiten und über Banner der UK-Kampagne. Wie viele Leute nutzen die Opt-out-Möglichkeit? Stringer: Wir registrieren sehr wenige Optouts. Wenn wir gerade vom Tracking, also dem Verfolgen der Nutzeraktivitäten, sprechen: Haben Sie jemals mit der EU-Kommission darüber diskutiert, warum sie Druck auf die Online-Marketing-Branche ausübt, die Privatsphäre zu schützen, während gleichzeitig Geheimdienste so viele Daten von uns allen sammeln? Stringer: Ich möchte klar unterstreichen, dass es einen Unterschied gibt, zwischen dem, was ein Staat zu tun entscheidet, und dem, was Unternehmen tun, um Werbung relevanter zu machen. Das OBAIcon macht Targeting gegenüber den Nutzern transparenter. Wir sagen ihnen, dass es stattfindet, aber sie behalten die ■ Kontrolle darüber. INTERVIEW: INGRID SCHUTZMANN Der verhältnismäßig hohe Anteil an Besuchern aus UK lässt sich mit der Kampagne erklären, die das Interactive Advertising Bureau UK Mitte Juni gestartet hat. Was ist das Ziel der Kampagne? Stringer: Die Online-Werbekampagne begann am 13. Juni in UK und Ende Juni in Irland. Das Ziel ist, den Verbrauchern zu erklären, was das Icon bedeutet und wie es funktioniert. In Deutschland wird die Kampagne im August starten. Gibt die EDAA Mediabudget für diese Kampagne aus? Stringer: Das Inventar für diese Kampagne wurde von Nachrichten-Webseiten kostenlos bereitgestellt. Wir haben nur auf politischen Blogs und News Sites in UK, die von Parlamentsmitgliedern besucht werden, Inventar gekauft. Das trifft aber speziell nur auf Großbritannien zu. In manchen mobilen Apps, auch in USApps, sieht man das Icon schon in mobiler Werbung. Wann weiten Sie die Selbstverpflichtung auf Mobile aus? Stringer: Unsere Priorität ist, den Prozess in Wer ist die EDAA? Die European Interactive Digital Advertising Alliance ist ein Dachverband, der das Selbstregulierungsprogramm der Online-Werbebranche für Behavioral Advertising regelt. Seine Mitglieder sind elf europäische Medien- und Werbeverbände, darunter auch das Interactive Advertising Bureau (IAB) Europe. Weitere Verbände, die sich der EDAA angeschlossen haben, sind beispielsweise die „Association of Television and Radio Sales Houses“ (Egta), die „European Newspaper Publishers Association“ (ENPA) und die „World Federation of Advertisers“ (WFA). Die EDAA vergibt die Lizenz für das „OBA-Icon“, das Verbraucher über den Einsatz von nutzungsbaDieses Icon weist sierter Werbung auf Targeting hin informiert. '6/ Ħ0RQDW 6SDUSUHLVIðUYROOH0RQDWH GDQDFKĦ0RQDW DE '$6%(67(:/$1 +RPH6HUYHUIðUĘĦ:/$1 0RGHPXQG7HOHIRQDQODJHLQHLQHP ĘN%LWV]XP6SDUSUHLV ,Q5XKH DXVSURELHUHQ 021$7 7(67(1 ([SHUWHQUDW" -HGHU]HLW $158) *(1¤*7 'HIHNW"0RUJHQ QHXEHL,KQHQ 7$* $867$86&+ 925257 XQGGH 6XUI)ODWIðU0RQDWHĦ0RQDWGDQDFKĦ0RQDW,QGHQPHLVWHQ$QVFKOXVVEHUHLFKHQYHUIðJEDU,QNOXVLYH,QWHUQHW)ODW7HOHIRQLH3ULYDWNXQGHQIðUFW0LQLQVGW)HVWQHW]RGHULPPHUNRVWHQORVIðUĘĦ0RQDWPHKUPLWGHU 7HOHIRQ)ODW$QUXIHLQDOOHGW0RELOIXQNQHW]HFW0LQ+RPH6HUYHUIðUĘĦ+DUGZDUH9HUVDQGĦ0RQDWH0LQGHVWYHUWUDJVODXI]HLW 7HOHFRP*PE+(OJHQGRUIHU6WUDèH0RQWDEDXU 10 Internet World BUSINESS TRENDS & STRATEGIEN 5. August 2013 16/13 INTERVIEW „Netzbelange zentral ansiedeln“ Netzpolitik und die Folgen der Digitalisierung: Die Themen von Gesche Joost in Peer Steinbrücks Kompetenzteam N etzneutralität, Schutz der Privatsphäre und die Überwachung durch Geheimdienste: Netzthemen beherrschen die politische Diskussion. INTERNET WORLD Business hat darüber mit Gesche Joost gesprochen. Die Professorin für Designforschung ist im Kompetenzteam des SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück für Netzpolitik zuständig. Auf SPD.de haben Sie einen Beitrag über Netzneutralität veröffentlicht. Darin schreiben Sie, dass der derzeitige Verordnungsentwurf der EU-Kommissarin Neelie Kroes eine Mogelpackung ist. Warum? Gesche Joost: Ich beziehe mich auf einen Entwurf, der derzeit kursiert und auf Netzpolitik.org veröffentlicht wurde. In diesem Entwurf steht lediglich, dass Nutzer die Freiheit haben, Informationen und Content zu erlangen und zu verbreiten sowie Dienste ihrer Wahl zu nutzen. Das ist eine sehr unscharfe Definition von Netzneutralität. Dabei hatte Neelie Kroes vorher immer wieder gesagt, dass für sie ein freier und fairer Markt wichtig sei. Ich hoffe, dass diese Version nicht als Verordnung in Kraft tritt, sondern so überarbeitet wird, dass die Netzneutralität auch wirklich verankert wird. Wie kommt es, dass Neelie Kroes sich erst für Netzneutralität ausspricht und dann im Entwurf so eine verwässerte Version abliefert. Ist die Industrielobby zu stark? Joost: In der Politik müssen viele Interessen unter einen Hut gebracht werden, da spricht auch die Wirtschaft mit. Dann kommt es zu Kompromissen. In diesem Fall scheinen jedoch die Interessen der Verbraucherinnen und Verbraucher viel werden. Die Regierung reagiert kopflos auf den Abhörskandal und stiftet mit abenteuerlichen Erklärungen über verschiedene PrismProgramme zusätzlich Verwirrung. Ganz schlimm fand ich diese Reiseaktion des Bundesinnenministers in die USA, der keine Neuigkeiten mitbringt und hinterher sagt: „Leute, kümmert Euch selbst um den Schutz Eurer Daten.“ Was schlagen Sie vor, um diese allgemeine staatliche Bespitzelung zu unterbinden? Joost: Die Bundesregierung muss Gesche Joost zu wenig Gehör zu finden – das muss sich ändern. Professorin für Designforschung an der Universität der Künste Berlin. Die gebürtige Kielerin ist Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Designtheorie und -forschung e. V., Mitglied des Vorstands der Technologiestiftung Berlin. ■ http://peer-steinbrueck.de/Kompetenzteam/ Neben der Netzneutralität bewegt die Menschen aktuell noch viel stärker, wie es um den Schutz ihrer Kommunikationsdaten bestellt ist. Edward Snowden hat aufgedeckt, dass uns die amerikanische National Security Agency (NSA) permanent überwacht. Doch die Politik agiert auffallend zurückhaltend, auch die SPD und Peer Steinbrück. Warum wehren sich Politiker nicht stärker gegen diese Bespitzelung? Joost: Die Position der SPD ist klar. Unsere Forderung lautet: Diese Totalüberwachung deutscher Bürger muss gestoppt sich darum kümmern, dass wir unsere Souveränität darüber zurückgewinnen, was ausländische Nachrichtendienste auf deutschem Boden tun dürfen und was nicht. Ich wünsche mir eine politische Roadmap für die nächsten Jahre, in der festgelegt wird, wie wir Datenpolitik gestalten. Eine Maßnahme wäre eine Verpflichtung der Telekommunikationsanbieter, die großen Internet-Verkehrsstrecken, die „Backbones“, sicher zu verschlüsseln. Zudem könnten Unternehmen DIGITALKONGRESS – BAYERN Digitaler Aufbruch Netzausbau und Kompetenzzentrum fürs Internet: Bayern will digitale Leitregion werden ass Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer gern mit der Modelleisenbahn spielt, ist bekannt. „Die Anlage ist digital gesteuert und wird von mir programmiert“, erzählte Seehofer auf dem „Digitalkongress – Bayern“ Ende Juli. „Ich verstehe, dass es oft eine Betaversion zum Ausprobieren braucht.“ Zumindest in Bayern ist die Zeit der Experimente vorbei: Das Land soll Horst Seehofer zeigte sich beeindruckt, wie schnell sich europaweit „zu einer Leitregion online Neues auch aus geheimen Sitzungen verbreitet für den digitalen Aufbruch“ werden, verliert aber, so fürchten nicht nur gebeten. „Die Chancen des digitalen ZeitPolitiker, den Anschluss. Um Probleme alters für Bayern sind immens“, stellt kennenzulernen, aber auch um Gegen- Seehofer fest. „Die Digitalisierung wird maßnahmen zu ergreifen, hatte die CSU Dynamik und Arbeitsplätze schaffen.“ 350 Branchenvertreter in den Landtag Neben dem Ausbau von Glasfasernetzen Fotos: Landtagsfraktion der CSU D plant Bayern ein Kompetenzzentrum für Internet-Technik, die Förderung von Bildung sowie von Unternehmertum. Mit 100 Millionen Euro investiert Bayern heute mehr als andere Bundesländer in Breitbandnetze. Diese erreichen aber abgelegene Orte nicht, weil Förderprogramme umständlich zu beantragen sind. Die 300 öffentlich zugänglichen WLANHotspots, die Kabel Deutschland bis Oktober in 50 bayerischen Städten aufbauen will, werden daher wenig an der Unterversorgung auf dem Land ändern. Geplant sind sie ohnehin für Regionen, die gut mit Internet-Zugängen ausgestattet sind. In den Schulen und Universitäten sollten, so Forderungen, die Medienkompetenz und der Umgang mit dem Internet stärker ausgebildet werden. Zudem kom- noch viel stärker als bisher gezwungen werden, sich an europäisches Recht zu halten, wenn sie ihre Dienste in der EU anbieten. Dazu muss es künftig einen klaren juristischen Rahmen geben. Angenommen die SPD gewinnt die Wahl, welche Rolle würden Sie dann übernehmen? Joost: Die Ressortaufteilung steht nicht fest. Mir ist wichtig, dass alle Belange rund um das Internet und die Digitalisierung zentral angesiedelt und nicht – so wie jetzt – auf verschiedene Ministerien verteilt sind. Ich könnte mir vorstellen, dass es eine Staatsministerin für digitale Belange gibt – so, wie es einen Staatsminister für Kultur gibt. Wenn Sie für Netzpolitik zuständig wären, welche Punkte würden Sie dann zuerst angehen? Joost: Ich würde mich vor dem Hintergrund des aktuellen Skandals mit EUKommissarin Viviane Reding zusammensetzen, um die europäische Datenschutzrichtlinie möglichst schnell voranzubringen. Dann würde ich die Netzneutralität gesetzlich verankern. Und ich würde Programme aufsetzen, um generell die Medienkompetenz zu stärken. Dazu gehört, Kinder und Jugendliche mit ihren Eltern auf Augenhöhe zu bringen. Das ist in vielen Familien ein Problem. Medienkompetenz ist aber auch ein Thema bis ins hohe Alter. Das Netz bietet großartige Möglichkeiten im Bereich Bildung und Information. Man muss allerdings einige Spielregeln kennen, zum Beispiel dass illegale Downloads die Ur■ heber schädigen. INTERVIEW: INGRID SCHUTZMANN men Bayern die Online-Gründer abhanden, die für Arbeitsplätze sorgen sollen. Sie wandern nach Berlin ab, wo Mieten günstiger sind und das Personal internationaler ist. Mehr als die Hälfte der Investitionen, so Beobachtungen von Beteiligungsgesellschaften, fließen heute in Start-ups mit Sitz in Berlin; und dies nicht mehr nur in Medien und Dienstleistungen, sondern auch in Technologien, für die einst München als führend galt. Hintergrund der Entwicklung: eine fehlende Willkommenskultur für Fachkräfte aus dem Ausland, vor allem aber die mangelnde Ver■ netzung der Branche selbst. vs Testbirds: Eines von 30 Unternehmen mit Lösungen für die bayrische Digitalisierungsstrategie ■ München, 06. November 2013 The Search Conference ■ Frankfurt, 14. November 2013 ■ Hamburg, 20. November 2013 Die Fachkonferenz für Suchmaschinenoptimierung und -marketing Large Scale International SEO Die Zukunft von SEA Youtube SEO – Videos vorne Ranken und Convertieren Update Recht: Aktuelles zu Cookies, Analysetools, SEO/SEM Interne Business t World -Leser za hlen nur € 189,– statt € 2 49,–* Ihr Code : SEO13 iwb Google+ Optimierung Es referieren u.a.: Sebastian Cario, Online Marketing & Management Consultant, Freigeist Consulting Moderation: Dr. Kay Oelschlägel, Rechtsanwalt/Partner, Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH Andreas Reiffen, Gründer & Geschäftsführer, crealytics GmbH Steffen Vogel, Leiter SEA/ Head of PPC, SoQuero GmbH Astrid Jacobi, geschäftsführende Gesellschafterin, jacobi&jacobi GmbH Mehr Infos und Anmeldung unter: www.search-conference.de Sponsoren: *alle Preise zzgl. MwSt. Veranstalter: * 12 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS 5. August 2013 Angriff auf Doubleclick MICROSOFT Werbung auf Kaufda Microsoft bewirbt sein Windows Phone 8 nicht nur massiv in TV und im Netz, sondern auch auf dem standortbezogenen Prospektdienst Kaufda. Nutzer der mobilen App und Webseite von Kaufda (gehört zur Axel Springer AG) bekommen nicht Adition führt Dyamic Ads ein und rüstet sich für das automatisierte Mediageschäft D Das Verbraucherportal bietet auch Big Playern einen Werbeplatz nur Werbeclips gezeigt, sondern auch Läden in der Nähe, bei denen das Smartphone erhältlich ist. Weiter werden zusätzliche Informationen in Videos eingebunden „Durch die Kombination des LocationBased-Ansatzes mit einer hohen Kontaktzahl ermöglicht uns die Partnerschaft mit Kaufda eine enorme Bekanntheit”, sagt Microsoft-Manager Ron S. Lakos. häb MEDIABY 7 Zwerge gesucht Der Animationsfilm „Der 7bte Zwerg“ von Otto Waalkes kommt zwar erst im Januar 2014 in die Kinos, ist aber bereits im Kasten. Mit dem „Casting“ beauftragte der Filmproduzent die Sinner-Schrader-Tochter Mediaby. Aufgabe: Ohne zusätzliches Media-Invest Kinder für Nebenrollen zu finden. Es entstand eine Display- und SocialMedia-Kampagne, die innerhalb von einer Woche zu einem Anstieg der Bewerbungen von über 700 Prozent führte. häb er Mann kennt sein Ziel: „Wir wollen in spätestens 18 bis 24 Monaten die Nummer eins im DACH-Markt sein und Google/Doubleclick hier überholt haben“, so Jörg Klekamp, Vorstand der Adition Technologies AG. Bereits heute ist der Adserving-Anbieter aus Düsseldorf mit über 60 Milliarden Ad Requests pro Monat nach der Google-Tochter die Nummer zwei im deutschsprachigen Markt. Auf der Kundenliste stehen Vermarkter wie United Internet Media, Agenturen wie Plan Net, Redblue und Pixelpark, aber auch Unternehmen wie Otto oder Payback. Den Worten lässt Klekamp Taten folgen und führt hierzulande „Dynamic Ads“ ein. Das Tool passt Display-Werbemittel automatisiert dynamisch an das Surfverhalten von Usern an – ein klassisches Behavioral oder Re-Targeting also. Stöbert ein Nutzer beispielsweise nach Urlaub in Spanien oder hat er bereits ein Angebot auf die Merkliste gesetzt oder in den Warenkorb gelegt, sucht das System in der Datenbank des Kunden nach passenden Offerten und Motiven und spielt diese aus. Zudem erkennt es, wenn ein User bereits ein Produkt gekauft hat und stoppt die Auslieferung weiterer Werbung („Closed Loop“). Motive, Targeting-Optionen oder Frequency Capping (Kontaktdosissteuerung) und andere Features wählt der Werbungtreibende einfach auf seinem Dashboard („Armaturenbrett“) aus. Das Besondere laut Klekamp: „Wofür Agenturen oder Werbetreibende in der Vergangenheit tising. Im vergangenen Jahr wurde bereits die Technologie der Supply Side Platform (Angebotsseite) von Yieldlab integriert. Und wie geht es im Adserving-Markt weiter? „Auch wenn es im aktuellen Zustrom an neuen Spezialdienstleistern und vermeintlichen -lösungen nur schwer zu erkennen ist: Der Trend geht klar zu integrierten Technologielösungen für das digitale Marketing. Eine Agentur oder ein Werbetreibender will Kampagnen übergreifend über alle Kanäle und Endgeräte Jörg Klekamp treibt Adition voran und hat die Marktführerschaft im Visier Dienstleister wie Criteo, Sociomantic oder Mythings beauftragen und kostspielig integrieren mussten, kann nun direkt in einem System – dem Adition Adserver – gesteuert werden.“ Mehr noch: Da in dem System die Funktionalitäten der Demand Side Platform (DSP, Nachfrageseite) von Active Agent eingegliedert ist, kann die Zielgruppe punktgenau und vollautomatisch eingekauft werden – Stichwort Real-Time Adver- Mit allen mobilen Mitteln Ampya fokussiert sich auf Apps fürs Tablet und den Smart-Home-Markt Sieben Tage, sieben Zwerge: Die Kampagne wurde in drei Tagen geplant und umgesetzt. Sie lief eine Woche LINKEDIN Gesponserte Nachrichten Nach Facebook und Twitter führt jetzt auch das Karrierenetzwerk Linkedin „Sponsored Updates“ ein. Mithilfe der gesponserten Statusmeldungen haben Unternehmen, die auf der Plattform registriert sind, die Möglichkeit, ihre Werbebotschaften im Newsfeed von Linkedin-Mitgliedern zu platzieren. Das Portal verfügt nach eigenen Angaben über mehr als 225 Millionen Mitglieder. Facebook hat seine Sponsored Stories 2011 eingeführt, seit 2013 sind auch Twitter Tweets käuflich. sg Anzeige 16/13 E in Web-Auftritt sowie Smartphone Apps sind der Musikplattform Ampya offenbar nicht genug: Der digitale Audio-Service von Pro Sieben Sat1 will in Kürze auch mit einer eigenen Anwendung für Tablets mit iOS- und Android-Betriebssystemen an den Start gehen. Später sollen dann Apps für den Bereich Home Entertainment folgen. Die Musikplattform Ampya ist vor fünf Wochen gestartet und verzeichnet aktuell nach eigenen Angaben über 130.000 Nutzer. Eine mobile Expansion dürfte sich für den Dienst lohnen: Bereits mehr als die Hälfte dieser registrierten User nutze das Produkt laut Ampya auch Allround-Talent via Smartphone. Nicht nur durch das gröGeplant sei laut Ampya, den Bislang gibt es nur Apps ßere mobile Portfolio will Dienst auf drahtlose Heim- fürs Smartphone sich der Dienst von KonkurMusiksysteme von Sonos, Smart TVs und Spielekonsolen auszuwei- renten wie Spotify abheben. Auch die „Allten. Auch Besitzer von Windows Phones In-One-Plattform“ – ein Mix aus Videos, und Blackberrys will die Musikplattform Audio Streams, News, Lyrics, Radio und künftig erreichen. Bislang gibt es die redaktionellem Content wie Reviews – soll Smartphone App nur für iOS und Android. ein Wettbewerbsvorteil sein. Über den Web Browser kann Ampya Das Ziel ist es, „die Nutzer überall abzuholen“ und „das Produkt an jeder Stelle für kostenlos genutzt werden, zur Finanziejeden User verfügbar“ zu machen, so rung werden Anzeigen eingeblendet. Wer Sören Ziems, Director Platform Opera- werbefrei Musik-Videos schauen möchte, muss ein Abonnement abschließen. Mobil tions und Strategy bei Ampya. Die Musikplattform der Münchner Sen- ist der Service nur als kostenpflichtige Ver■ dergruppe ist vor fünf Wochen gestartet sion für 9,99 Euro erhältlich. sg planen, aussteuern und optimieren, ebenso ein Publisher“, so der Vorstand. Die heute oft anzutreffende Trennung in Display, Mobile, Video oder in klassische und RTA-Kampagnen sei nur eine vorübergehende Erscheinung, die sich bald auswachsen werde. Klekamp setzt deshalb auf „Unified Adserver Solutions“ für ein ganzheitliches Management des digitalen Werbegeschäfts. Aktuell werde das Portfolio um integrierte Komponenten rund um das Thema RTA genauso erweitert wie um eine Adverification- und VisibilityLösung. Stichworte hier: Auslieferungskontrolle und Markenschutz im automati■ sierten Media-Einkauf. häb Agof: Zuwachs für Mobile Facts G leich drei neue Mitglieder verkündet die Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (Agof) für ihre Markt-Media-Studie Mobile Facts: OMS, Condé Nast und Apprupt. Der auf regionale Medien spezialisierte Vermarkter OMS bringt 50 Mobile-Angebote aus seinem Portfolio mit ein, der Hochglanzmagazin-Verlag Condé Nast seine mobilen Webseiten „Vogue“, „GQ“ und „Glamour Smartphone Apps“. Der dritte im Bunde ist die Apprupt GmbH mit den für Mobile-optimierten Computer-Webseiten von „PC-Welt“ und „Computerwoche“. Damit nehmen aktuell 16 Mitglieder und sechs Lizenznehmer aktiv an der Erhebung für mobile Reichweiten der Agof teil. Die nächste Welle, die Mobile Facts 2013-1, wird am 29. August veröffentlicht. Zur Erinnerung: Die Mobile Facts werden von der Sektion Mobile der Agof verantwortet und herausgegeben. Sie sind das mobile Pendant zu den Internet Facts. Es werden Reichweiten- und Strukturdaten für Mobile-Werbeträger in Deutschland erhoben, um sie für die MobileMediaplanung verfügbar zu machen. Die Mobile Facts weisen sowohl die Reichweiten für mobil optimierte Webseiten als ■ auch Apps aus. häb 16/13 MARKETING & WERBUNG 5. August 2013 Internet World BUSINESS 13 Showdown in Berlin Die Axel Springer AG trennt sich von Printtiteln und treibt die „digitale Transformation“ massiv voran J etzt geht es Schlag auf Schlag. Ende Juli verkündete Springer-Verlagschef Mathias Döpfner den Verkauf eines großen Printpakets (darunter Regionalzeitungen wie „Hamburger Abendblatt“ und „Berliner Morgenpost“, sämtliche Frauen- und Programmzeitschriften wie „Hörzu“ oder „Bild der Frau“) an die Essener FunkeGruppe (ehemals WAZ-Gruppe). Der Kaufpreis liegt bei 920 Millionen Euro, der Umsatz der Springer-Blätter bei einer halben Milliarde und der operative Gewinn bei knapp 95 Millionen Euro. Trotz sinkender Auflagen und Erträge in den vergangenen Jahren verzeichneten die Titel des Pakets eine Umsatzrendite von fast 20 Prozent. Die „Süddeutsche Zeitung“ schrieb dazu: „Jedes Maschinenbau-Unternehmen würde davon nicht einmal träumen. Und so etwas soll keine Zukunft haben?“ Die Aufregung hatte sich kaum gelegt, da verkündete Springer den Verkauf seines französischen Zeitschriftenverlags Publications Grand Public. Verkauft wurden die Blätter, da sie nicht mehr zur neuen Strategie von Axel Springer passen, heißt es. Nicht angetastet werden laut Friede Springer die Welt- und die Bild-Gruppe. Im Gegenteil, beide sollen „im Print und Online“ Ansonsten aber blüht das digitale Geschäft. Mit der Säule „Digitale Medien, Journalistische Portale & andere digitale Medien“ (Bild.de, Welt Online, Aufeminin. com, Onet.pl, Idealo.de, Kaufda.de, Smarthouse.de) wurde im ersten Quartal 2013 ein Umsatz von 103,7 Millionen Euro (+25 Prozent gegenüber Q1/2012) erzielt. Säule zwei, das Performance Marketing mit der Zanox-Gruppe, wuchs leicht um 1,3 Prozent auf 115 Millionen Euro. Mit einem Umsatz von knapp 100 Millionen Euro ist die dritte Säule, die „Axel Springer Digital Classifieds“, zwar noch die kleinste, aber mit einem Zuwachs von 50 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal die Götterdämmerung: Für die Printtitel der Axel Springer AG sieht es finster aus wachstumsstärkste. Hierzu gehören die Rubrikenportale ausgebaut werden. Das viele frische Geld Auch wenn noch nicht feststeht, Seloger, Immonet, Immoweb.be, will Döpfner vor allem in digitale Produk- in was das Unternehmen als Mathias Döpfner Stepstone, Totaljobs und Meite investieren und er will – wie es in einer Nächstes investiert und die setzt konsequent nestadt.de. Mail an die Mitarbeiter heißt – „den Weg Übernahme der Telekom-Toch- aufs Digitalgeschäft Summa summarum brachten zum führenden digitalen Medien- ter Scout24 vom Tisch ist: Jourunternehmen konsequent weiter gehen“. nalistische Produkte werden es nicht sein, die Digitalen Medien bei Springer im ersten Bereits vor zehn Jahren übrigens hat Döpf- zu gering sind hier die Margen. Wie Insi- Quartal also 318,2 Millionen Euro und ner das Wort „Verlag“ aus dem Firmenna- der dem „Spiegel“ verrieten, seien die Er- damit 21 Prozent mehr als im Vojahreszeitmen gestrichen und das Traditionsdruck- löse aus Paid Content der redaktionellen raum. Der Konzernumsatz lag bei 803,6 ■ Millionen Euro (+1,8 Prozent). häb Online-Seiten „verschwindend gering“. haus in Axel Springer AG umbenannt. Hochverfügbarkeits-Shopserver Hochverfügbarkeitssysteme von internet24 garantieren, dass Online-Anwendungen rund um die Uhr erreichbar sind. Fällt das aktive Serversystem aus, springt automatisch ein zweiter, permanent aktualisiert mitlaufender Server ein, um alle Aufgaben zu übernehmen. Ergänzt wird diese Leistungsfähigkeit durch die redundante Internetanbindung mit 99,99 % Verfügbarkeit, die mehrfach abgesicherte, USV-gestützte Stromversorgung, gespiegelte Festplatten, den Hardware-Austausch in 4 Stunden und das 24/7 Monitoring mit Reset-Service. Informieren Sie sich bei Ihrem persönlichen Ansprechpartner über beeindruckend individuelle Webserver-Qualität. internet24 GmbH | Bayrische Straße 18 | 01069 Dresden Telefon +49 (0)3 51 / 211 20 40 info@internet24.de MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS Guide für Umstieg EXPLIDO Neue Ausrichtung Die Augsburger Agentur Explido gliedert ihre Services ab sofort in die drei Geschäftsbereiche Performance, Relations und Brand. Während der bisher dominierende Performance-Bereich weiterhin vertriebsorientierte Disziplinen wie SEA und SEO, Affiliate Marketing und ConversionOptimierung anbietet, beschäftigt sich die neue Relations-Abteilung mit Kommunikationsstrategien für Unternehmen, beispielsweise Social Media und Corporate Communications. Leistungen wie Markenführung, Corporate Identity und Webdesign werden künftig in der Sparte Brand Explido stellt sich mit drei umstrukturierten Geschäftsbereichen neu auf vereint. Um technische Dienstleistungen im Bereich Ad Allocation und Bid Management kümmert sich eine neue Tochterfima namens Media Decision. Sie soll auch anderen Agenturen den Einsatz von Tools schmackhaft machen, die von Explido entwickelt wurden. fk/ww 16/13 Die 10 Adwords-Sünden ENHANCED CAMPAIGNS Eine detaillierte Anleitung für die Optimierung von Adwords-Kampagnen nach der Umstellung auf Enhanced Campaigns hat der Software-Anbieter Adobe veröffentlicht. Der 10-Punkte-Guide richtet sich zwar an Nutzer der Adobe Marketing Cloud, ist aber auch für andere AdwordsKunden sinnvoll. Der Download ist gratis, zuvor fragt Adobe nach Kontaktdaten. fk ■ http://adobe.ly/14hHh8N 5. August 2013 Wer die wichtigsten SEA-Klippen nicht umschifft, verschenkt Geld und Potenzial S uchmaschinenwerbung mit Google Adwords ist günstig und effektiv – wenn man Fehler vermeidet. SEA-Experte Marcel Pirlich von der Agentur Adspert hat die zehn schlimmsten Schnitzer zusammengestellt: 1. Strukturlosigkeit: Schon bevor das Adwords-Konto angelegt wird, sollte die Ausrichtung klar sein. Denn ein gut strukturiertes Adwords-Konto erleichtert die Optimierungsarbeit. Pro Kampagne sollten themenbezogene Anzeigengruppen angelegt werden, die dann jeweils etwa 10 bis 20 passende Keywords enthalten. 2. Schlechte Keyword-Auswahl: Viele Marketingverantwortliche nutzen hauptsächlich „weitgehend passende“ Keywords. Doch ohne ausschließende Keywords Ein Adwords-Konto ist kein Selbstläufer. Ohne permanente Pflege ist Werbe-Frust vorprogrammiert ist die Anzeige auch für Nutzer sichtbar, die Produkte und Dienstleistun5. Aufmerksamkeit um jeden Preis: Eine 8. Mangelnder Test: Unpassende Texte, gen suchen, die man gar nicht anbietet. Platzierung auf der ersten Position bringt falsche Links und schlechtes Layout ruizwar Aufmerksamkeit, sie zieht allerdings nieren die Konversionsrate. Ein Vorab3. Im Dunkeln tappen: Google stellt Tools zur Verfügung, die darstellen, welche auch klickfreudige Nutzer an, die Anzei- Test merzt Fehler aus. Suchanfragen zur Schaltung der eigenen gen anklicken und auf der Website keine 9. Mobile verschlafen: Seit Googles UmAnzeigen geführt haben. Wer sie nicht weitere Aktionen durchführen. stellung auf Enhanced Campaigns werden nutzt, verschwendet durch unpassende alle Anzeigen auch auf mobile Endgeräte 6. Mangelnde Aussteuerung: Wer regional Keywords Geld und Potenzial. agiert, muss nicht in ganz Deutschland ausgesteuert. Wer dies ignoriert, verwerben, wer Weihnachtsmänner produ- schenkt mal mehr, mal weniger Potenzial 4. Verzicht auf Conversion Tracking: Erfolgreich ist eine Adwords-Kampagne erst, ziert, braucht nicht das ganze Jahr Auf- durch unpassende Anzeigen. wenn durch sie auch ein gewünschtes Er- merksamkeit. 10. Keine Optimierung: Viele Entscheider gebnis (Conversion) erzielt wird. Denglauben, solange der Account richtig auf7. Falsche Erwartungen wecken: Für Konnoch verzichten viele auf die Einbindung sumenten gibt es kaum etwas Schlimme- gesetzt ist, regle sich das Adwords-Konto von Googles Conversion Tracking und res, als von einer Anzeige angelockt eine von ganz allein. Doch ein Adwords-Konto haben dadurch keine Möglichkeit, ihre Seite zu besuchen und dort nichts zum muss permanent kontrolliert und opti■ Erfolge zu messen oder zu optimieren. miert werden. fk genannten Thema zu finden. Foto: Fotolia / Ursula Deja L 14 YANDEX Facebook for Business Einen Zuwachs des Umsatzes von 35 Prozent und des Nettoerlöses von 47 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum meldet der russische Suchmaschinenkonzern Yandex. Nach Firmenangaben setzte das Der Rubel rollt bei der russischen Suchmaschine Yandex Unternehmen im 2. Quartal 2013 9,2 Milliarden Rubel (rund 212 Millionen Euro) um, der Netto-Ertrag betrug 2,9 Milliarden Rubel (rund 67 Millionen Euro). Zum Vergleich: Google setzte im 1. Quartal 2013 rund zehn Milliarden Euro um, also etwa das 45-Fache des Herausforderers aus Moskau, der in Russland Marktführer ist. fk Anzeige Das Social Network erleichtert die Schaltung von Anzeigen F acebook hat sein Self-Service-Portal „Facebook for Business“ komplett überarbeitet und verspricht Werbekunden damit einen leichteren Zugang zu den vielfältigen Werbemöglichkeiten im Social Network. Das neue Facebook for Business soll als zentrale Anlaufstelle für alle Fragen und Informationen rund um Werbemöglichkei- Auf Englisch und Deutsch: Werbeportal für Unternehmen ten dienen. Das Unternehmen spricht dabei explizit alle Unterneh- dukten angeboten, um diese Ziele zu mensgrößen von der One-Man-Show bis erreichen. Mediaentscheider können sich zum Großkonzern an. Ein mutiger Ansatz, auch die verschiedenen Anzeigenprodukte galt doch der bisherige Werbeplaner von ansehen und zum Beispiel danach sortieFacebook vor allem für größere Werbung- ren lassen, für welche Branche sie Wertreibende als eher unpraktisch und unter- bung schalten möchte. Nettes Detail, das dimensioniert. in diesem Zusammenhang immer wieder fasziniert: Nach Eingabe von TargetingWerbung direkt planen Merkmalen wird die Größe der mögliAuch die neue Lösung erlaubt Werbekun- chen Zielgruppe sofort angezeigt. So lässt den, ihre Kampagnen direkt zu planen, sich die Zahl der maximal erzielbaren indem sie Facebook ihre Ziele nennen. Im Kontakte schnell und einfach dem eigeAnschluss daran wird ihnen automatisch nen Budget und den Kommunikations■ die geeignete Kombination an Werbepro- zielen anpassen. fk Erste EnhancedErfahrungen D ie Umstellung von Google Adwords auf „Enhanced Campaigns“, bei denen die Anzeigen automatisch an die Endgeräte angepasst werden, führt teilweise zu Performance-Verlusten, meldet die Marketingagentur Quisma. So wurden im Mode- und UE-Bereich auf Smartphones und Tablets niedrigere Click-ThroughRates (CTR) gemessen, weil aufgrund der Umstellung vermehrt weniger geeignete Begriffe für diese Endgeräte online sind. Positiv wirkt sich die Umstellung dagegen im Telekommunikations- und Finanzbereich aus. Hier werden Mobilgeräte oft im ersten Schritt zur Informationsrecherche verwendet, bestellt wird am Desktop. fk ■ Foto: Fotolia / Mpfphotography Herausforderer nennt Zahlen Eine Kampagne für alles: Google Enhanced Campaigns ist seit Ende Juli umgesetzt 16/13 MARKETING & WERBUNG 5. August 2013 Internet World BUSINESS Coke for you Die aktuelle Kampagne des Brauseherstellers setzt auf ganz persönliche Ansprache 15 Coca-Cola kann es sich leisten, in seiner neuen Kampagne komplett auf die Nennung des eigenen Namens zu verzichten – zugunsten des Konsumenten. Vorgestellt von: Z um ersten Mal in seiner 121-jährigen Geschichte verzichtet Coca-Cola in einer Kampagne auf den berühmten Coca-Cola-Schriftzug und fordert statt dessen Konsumenten auf, selbst einen Namen auf die Flaschenetiketten zu zaubern. Zentraler Anlaufpunkt der aktuell überwiegend auf digitalen Kanälen stattfindenden Kampagne „Trink ’ne Coke mit Deinen Freunden“ ist die Website Coke.de. Dort können die User Etiketten individuell gestalten, auf ihnen einen Namen platzieren, sie online mit Freun- Alexander Handcock Marketing Manager DACH bei Selligent, München ■ www.selligent.com/de Weckt Emotionen: Personalisierte Flaschen Steckbrief ■ Auftraggeber: Coca-Cola GmbH ■ Auftrag: Personalisierungskampagne „Trink ’ne Coke mit“ ■ Media-Agentur: Mediacom, Düsseldorf ■ Online/Mobile/Außenkampagne: Scholz & Volkmer, Wiesbaden ■ PR/Social Media/Web-Viral: FischerAppelt Relations, Hamburg, Blogger Relations und Mediacom, Düsseldorf ■ Packaging/POS: Grey, New York ■ Start: Juni 2013 zu personalisieren – und das weltumspannend. Bereits auf der Webseite Coca-cola.de nimmt sich die Marke zurück, tritt in den Hintergrund und setzt stattdessen auf Inhalte. Das ist gelebtes Content Marketing. Mit „Trink ’ne Coke mit“ geht die Marke diesen Weg weiter und bezieht die User noch mehr mit ein. So etwas bleibt im Netz natürlich nicht ohne Folgen. Alsbald fanden sich auf den Flaschen Beschimpfungen ebenso wie politisch inkorrekte Bezeichnungen. Coke reagierte mit einer Trink-Einladung: Coca-Cola lässt den Konsumenten den Vortritt den teilen oder sogar real eine Flasche damit bestellen. Allein in Europa soll rund eine Milliarde dieser Flaschen in Umlauf gebracht werden. Etikettiert mit 150 geläufigen Vornamen oder angesagten Nicknames – passend zur jeweiligen Region – wird die braune Brause zusätzlich über den Getränkehandel vertrieben. Coke hat mit der aktuellen Kampagne für mich das Ultimative im Bereich Personalisierung geschafft: das Produkt selbst Blacklist, lässt die Freundschaftskampagne jedoch weiterlaufen. Neben dem hohen Personalisierungsgrad imponiert mir die Kampagne aber noch aus einer Reihe weiterer Gründe: Da ist zum einen die starke Social-MediaIntegration mit einer eigenen App und Post-Optionen sowie einem TwitterHashtag für Fotos (#meincoke), zum anderen die hohe Flirtkomponente über spezielle „Boyfriend/Girlfriend“oder „Held/Heldinnen“-Flaschen und die regionale Aussteuerung bis hin zu Dialektbegriffen. Das alles ist intelligent – und erfolgreich. In den ersten beiden Wochen erzielte die Site laut Medienberichten 900.000 Visits und 12.000 Shares. Die Zahl der Online-Bestellungen beziffert das Unternehmen auf einen fünfstelligen Bereich. Ein Erfolg – allem Namen■ Wildwuchs zum Trotz. Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen Auftraggeber Auftrag Dienstleister Auftraggeber Auftrag Dienstleister Bifi Entwicklung einer crossmedialen Kampagne im Zuge der strategischen Neuausrichtung Thjnk Löseke & Marx B&F Brüggemann & Freunde Dr. Beckmann Neue digitale Leitagentur für den Anbieter von Spezialreinigern; Relaunch der Web-Präsenz Triplesense Gewinn des B2B-Etats des Solaranlagen-Bauers; Betreuung mit Mailings, Konzeption der Website und technischen Animationen Crossmediale Kampagne zur Einführung der Rentenversicherung ‚Ergo Rente Garantie‘ Kunst und Kollegen Multipower Sportsfood Entwicklung von Digital-Konzepten für den Anbieter von Sportlernahrung; integrierte crossmediale Kommunikationskampagnen Philipp und Keuntje Ergo-Gruppe Helvetia Entwicklung von digitalen Kampagnen für die Schweizer Versicherung in Deutschland Buddybrand Pernod Ricard Deutschland Zum goldenen Hirschen (ZgH) Hohes C Crossmediale Kampagne „Zeit für Familie“; erster Auftritt für die Saftmarke: TV-Spot Mediaplus ING-Diba Betreuung des Online-Media- und PerformanceEtats für die digitalen Vertriebs- und Markenkampagnen der Direktbank iProspect und Mediascale Betreuung des Online-Etats des Spirituosenanbieters für die Marken Malibu, Absolut, Havana Club oder Ballantines Neuer Markenauftritt (Logo, Website, Printmedien) für den Anbieter von Maschinen zur Verarbeitung thermoplastischer Kunststoffe Betreuung des Digital-Etas für den Büroartikelhersteller iCrossing Reifenhäuser Gruppe Staples Peter Schmidt Group Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an pitch@internetworld.de Microsofts Comeback Der Software-Riese erobert den Spitzenplatz in den Werbecharts zurück I m Mai hatte eBay Microsoft von der Spitzenposition auf der Liste der WerbeSpender verdrängt. Einen Monat später kann der Software-Konzern im Ranking der Unternehmen, die deutschlandweit am meisten Geld in Online-Werbung investierten, wieder aufholen. Den aktuellen Nielsen-Zahlen zufolge gab Microsoft im Juni mit rund 5,12 Millionen Euro (brutto) im nationalen Vergleich am meisten Geld für Web-Kam- pagnen aus. Die Telekom folgt mit Ausgaben von 3,33 Millionen Euro auf dem zweiten Platz. Rang drei belegt Sony mit Investitionen von 2,86 Millionen Euro. McDonald’s ist im betrachteten Zeitraum gleich zweimal vertreten. Promotion-Kampagnen, wie etwa die MonopolyGewinnspiele, waren der Fast-Food-Kette 2,84 Millionen Euro wert. Rund 1,76 Millionen Euro investierte der Konzern in Kampagnen für die Restaurants selbst. sg ■ Top-Werbungtreibende im Juni 2013 Microsoft investierte im Juni deutschlandweit am meisten Geld in Online-Werbung Produkt Firma Juni 2013 Juni 2012 Mio. Euro Mio. Euro Microsoft Image allgemein Microsoft Dtl., Unterschleißheim 5,12 1,24 Telekom Image Dt. Telekom AG, Bonn 3,33 2,38 The last of US Video-Spiel Sony Computer Entertainment, Neu-Isenburg 2,86 k. A. McDonald’s Promotion McDonald’s Dt., München 2,84 k. A. Auxmoney Image Auxmoney, Hilden 2,26 k. A. Watchever Online-Download Watchever, Berlin 2,21 k. A. Sky Pay-TV Sky Dt. Fernsehen, Unterföhring 2,04 2,42 Audi A3 Pkw Audi AG, Ingolstadt 1,83 k. A. McDonald’s Restaurants McDonald’s Dt., München 1,76 2,39 1,73 2,00 Media Markt Techn. Kaufhäuser © INTERNET WORLD Business 16/13 Media-Saturn-Holding, Ingolstadt Zeitraum: 01.06.2013 - 30.06.2013 Quelle: Nielsen Media Research GmbH 2013 16 Internet World BUSINESS MARKETING & WERBUNG 5. August 2013 16/13 SOCIAL MEDIA MONITORING Armaturenbrett für den ROI Social Media lässt sich sinnvoll messen, seit die Dienstleister rund um das Monitoring mit immer ausgefeilteren AnalyseTools zu Werke gehen können. Im Idealfall entsteht für die Kunden ein strategischer Kommunikationsansatz ie Rauchschwaden verziehen sich langsam und nach den vielfältigen Detonationen, die Social Media in so ziemlich allen Branchen der Wirtschaft ausgelöst hat, wird langsam der Blick frei auf das Wesentliche: Print ist nicht tot. Nicht alle TV-Geräte sind durch Smartphones ersetzt worden. Entstanden ist jedoch bei allen Unternehmen der Wunsch nach tiefgreifender Auswertung von Facebook, Pinterest, Twitter & Co. Wo hält sich meine Zielgruppe auf? Was wird im Netz über mich gesagt? Wer bestimmt das Meinungsbild im Social Web? Und: Was von all dem ist überhaupt wichtig für mich? Dabei sein ist alles Diesem Monitoring kommt eine Das Armaturenbrett stets im Blick: Monitoring als Messlatte aller Social Media Aktivitäten immer größere Bedeutung zu. Denn die Gewichtung hat sich längst von Monitoring wird durch Social-Media- gebnisse als positive, neutrale oder negative klassichen Medien weiter zu den „sozialen Analysen immer stärker zur Fullservice- Stimmungsbilder. Inhaltlich beurteilt werMedien“ und ihren Netzwerken verlagert: Bewertung. Laut einer BVDW-Studie un- den kann die Datenflut letztlich aber doch Im Internet werden derzeit pro Minute tersuchen sechs von zehn Unternehmen nur von Experten aus Fleisch und Blut. mehr als 20.000 Blog-Einträge, 175.000 (63 Prozent) ihre Aktivitäten in sozialen Monitoring mit Bordmitteln Tweets und 700.000 Facebook-Empfeh- Netzwerken. Hingegen führen 29 Prozent lungen gepostet. Dabeisein ist für ein der befragten Firmen kein Monitoring Die eigentliche Analyse beim Social Media Unternehmen heute alles. „Derzeit dient durch. Von diesen bekunden allerdings Monitoring erfolgt bei den meisten UnterSocial Media Monitoring zusammen mit drei Viertel (75,6 Prozent) Interesse daran, nehmen mit einfachen Maßnahmen. Neun den Erfolg ihrer Social- von zehn der Befragten, die ihren Erfolg in Media-Aktivitäten zu- Social Media messen, beobachten gezielt „Die thematische Betrachtung künftig zu bewerten. die Gespräche über ihre Marken, Produkte Auch in den Unterneh- und Dienstleistungen. In der Regel erfolgt über alle Kanäle hinweg rückt mensstrukturen spiegelt diese Bewertung durch die Analyse von in den Vordergrund.“ sich immer häufiger die Statusmeldungen in Facebook und Twitter, Bedeutung von Social von Artikeln in Blogs und Foren sowie ANNA-MARIA ZAHN Media: Je nach Konzern- Kommentaren und Diskussionen. Ein Fachgruppe Social Media im BVDW größe gönnt man sich gleich großer Anteil der Unternehmen einen Social Media Of- greift zur weiteren Erfolgsmessung auf klassischen Web-Analyse-Kennzahlen den ficer, der mit einem Team die Flut an digi- vorhandene Kennziffern Unternehmen als erste Grundlage für jeg- talen Kanälen bespielt und auswertet. Be- wie die Analyse von liche Bewertung ihrer Aktivitäten in sozi- trachtet man nämlich die Verfahren hinter Absatzzahlen oder kontialen Netzwerken“, sagt Anna-Maria Zahn, den vielfältigen Social-Media-Monitoring- nuierliche Web-Analysestellvertretende Vorsitzende der Fach- Technologien, wird deutlich, dass der Metriken zurück. Doch mit simpler Begruppe Social Media im Bundesverband Mensch unentbehrlich bleibt. Zwar durchder Digitalen Wirtschaft (BVDW). „Ins- forsten sogenannte Crawler das Web nach obachtung ist es langfrisgesamt rückt die thematische Betrachtung relevanten Inhalten anhand definierter tig nicht getan. „Es ist über alle Kanäle hinweg stärker in den Suchalgorithmen wie Marken oder Pro- zwingend erforderlich, Vordergrund.“ Fakt ist: Das klassische duktkategorien und kategorisieren die Er- die Meinungsäußerungen entlang von Leitfragen zu qualifizieren und zu bewerten“, glaubt Frank Drewes, Associate Director Marketing Science beim Marktforschungsinstitut Harris Interactive AG. Die Führungsebenen müssen definieren, welche Themenkomplexe überhaupt für sie relevant und eine Analyse wert sind. Angereichert werden diese voluminösen Datenpakete dann meist noch durch einen Score-Index, um die Durchschlagskraft einer Nennung anhand der Quelle differenziert gewichten zu können. Das Entstehen von einem neuen Markt wie dem des Social Media Monitorings ruft naturgemäß ganze Heerscharen von Spezialanbietern auf den Plan. Das macht durchaus Sinn, denn manchem Unternehmen fehlt noch Wissen und Erfahrung in dem jungen Bereich, um seine AnfordeSocial Media Monitoring ohne Ende: Eine Vielzahl von Anbietern tummelt sich auf dem Markt rungen klar zu formulieren und ein effektives Monitoring in die Tat umzusetzen. So hat sich hierzulande binnen relativ kurzer Zeit eine schwer überschaubare Zahl von über 200 Dienstleistern für Social Media Monitoring positioniert, die für alle Anforderungen eine Software-Lösung anbieten können. „Hier wird es aber mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer Marktbereinigung kommen“, glaubt Joachim Allhoff, Leiter Kommunikationsanalysen und News Management bei Infopaq, Kornwestheim. Die jüngst gelaunchte Webseite Medienbewachen.de bemüht sich um Orientierung im Dschungel deutschsprachiger Anbieter. Eine Art Nachschlageseite für alle Unternehmen, die Monitoring in den sozialen Medien planen. „Wie in allen Märkten gibt es auch beim Monitoring schwarze Schafe“, sagt Seitenbetreiberin Stefanie Aßmann. Ihr Rat: Um die Seriosität eines Anbieters sicherzustellen, sollten Kunden dessen Erfahrung und Referenzen prüfen, beispielsweise ob mehr als nur Twitter- und Facebook-Beobachtung geboten wird. Wichtig sei auch, richtig und rechtzeitig zu reagieren, wofür es überhaupt erst einmal ein Krisenkonzept geben muss. „Monitoring zeigt Probleme, löst sie aber noch nicht“, so Aßmann. Die technologischen Möglichkeiten indes werden immer tiefgreifender: Ausgeklügelte und visuell leicht erfassbare Dashboard-Lösungen stehen hoch im Kurs, die Kunden sollen sich auch beim Monitoring im Look&Feel der FacebookGeneration wiederfinden. Größere MediFoto: Fotolia / Algre D „Social Media dient mehr als Grundlage für Beratung als zum Kosten-Controlling.“ JOACHIM ALLHOFF Leiter Kommunikationsanalysen Infopaq enbeobachter entwickeln zumeist inhouse eigene Systeme, die sie so nah wie möglich an die Bedürfnisse ihrer Kunden anpassen. Bei Unicepta in Köln etwa programmieren die Entwickler gerade ein neues crossmediales Dashboard, mit dessen Hilfe der Kunde alle beobachteten Blogs, Foren und Netzwerke auf einen Blick sieht. „Die Crossmedia-Beobachtung steht dabei mehr und mehr im Fokus“, sagt Claudia Thomas, Head of Analysis bei Unicepta. „Auf Kundenseite hat sich vor allem verändert, dass Social Media kein eigenständiges Leben mehr führt, sondern eine Mediengattung unter anderen ist.“ Benötigt wird aus ihrer Sicht hier auch weniger ein hochkomplexes Armaturenbrett, sondern vielmehr das Wissen darüber, „was der Kunde wirklich will“. 16/13 MARKETING & WERBUNG 5. August 2013 stufen sortieren die Beiträge automatisch nach Themen, Sprachen, Tonalitäten oder Medien und filtern Irrelevantes heraus. Aber auch die ausgefeiltesten Suchchanfragen und die optimale Programmieierung von automatischen Such-Crawlern rn im Netz können eines nicht ersetzen: die inhaltliche Bewertung durch erfahrene ne Social-Media-Analysten. Sie schätzen ein, in, welche Meldungen für das Unternehmen en hohe Relevanz besitzen oder nur bedenknklich sind. „Die Analysten müssen mediale ale Generalisten sein und de facto über Proojektmanagement-Fähigkeiten verfügen“, “, so Infopaq-Manager Allhoff. „Das be-inhaltet neben dem Medien-Knowhow insbesondere Kenntnisse zu den einzelnen Branchen und ihren Playern.“ Gerade bei kleineren Unternehmen sieht Susanne Ullrich, Marketing „Social Media führt kein eigenManagerin Germany bei Brandwatch, Stuttständiges Leben, sondern ist eine gart, noch viel AufkläMediengattung unter anderen.“ rungsarbeit. Für welchee Zwecke Social Media ia CLAUDIA THOMAS Monitoring eingesetzt tzt Head of Analysis bei Unicepta werden und welchen en Nutzen man daraus aus Angesichts der rapide anschwellenden ziehen kann, sei „vielen Unternehmen en Flutwelle auf den digitalen Kanälen sah noch nicht bewusst“. Laut Ullrich wird das sich der Monitoring-Anbieter Kantarme- Thema 2013 jedoch in den meisten Firmen en dia zu einer eigenen Meta-Such- und Klas- angekommen sein und die Anwender werersifikationstechnologie genötigt. Kantar- den klarere Vorstellungen von ihren Anmedia gehört zur weltgrößten Werbehol- forderungen haben. „Eine große Heraususding WPP und hat damit Zugang zu einer forderung wird die abteilungsübergreieigigantischen Masse an Kundendaten – Big fende Nutzung der Tools sein.“ Liegen die erhobenen Daten erst mal auf Data lässt grüßen: „Wir führen permanent die Ergebnisse jeder einzelnen bekannten dem Tisch, geht es mit der Einordnung Suchmaschine mit eigenen Webspider- weiter. Auch hier fordern die UnternehErgebnissen zusammen und verarbeiten men künftig mehr. „Die Datensätze diediese weiter“, sagt Susanne Dall, Head of nen immer häufiger als Grundlage einer Analysis bei Kantarmedia, Hamburg. „Im Beratung, nicht mehr nur zum KommuniGegensatz zu vielen Wettbewerbern arbei- kations-Controlling“, beobachtet Infopaqten wir so quasi mit Vollerhebung anstelle Mann Allhoff. Der Kunde möchte nicht von begrenzter Quellenauswahl. Dadurch mit Datensätzen im Sinne von „da und haben wir stets alle nutzergenerierten Web- dort stand dieses und jenes über Sie“ allein Inhalte im Blick.“ Nachgeschaltete Filter- gelassen werden, sondern erwartet nach Ähnlich verhält es sich beim Portal 4.0 von Meta Communications, einem Frankfurter Dienstleister für Medienbeobachtung. Sämtliche als wichtig klassifizierten Quellen lassen sich nach Themen strukturiert in einer „Timeline“-Ansicht über alle Mediengattungen hinweg anzeigen. Mit einer Art „Live-View“ über die Nachrichtenlage wird die Timeline so zum Newsfeed, der die eingehenden Meldungen nach ihrer Aktualität augenschonend auf den Monitor bringt. Nicht zu unterschätzen ist der psychologische Effekt: „Wenn ein Kunde alle Themen auf einen Blick sehen kann, gibt es ihm das Gefühl, dass auch die neue mediale Realität mit Online-Medien und Social Media beherrschbar ist“, sagt Michael Mailinger, Geschäftsführer bei Meta Communication International. Internet World BUSINESS 17 Die Einflussfaktoren auf die Online-Reputation p einer Marke Ohne Monitoring Tool geht nichts mehr: Zu viele Kanäle wirken sich auf die Online-Reputation eines Unternehmens aus und beeinflussen so sein Bild in der Öffentlichkeit © INTERNET WORLD Business 16/13 dem Monitoring handfeste strategische Handlungsempfehlungen – quasi echte Management Summaries. „Wir geben Empfehlungen, wo wir Verbesserungen für die künftige Kommunikation sehen. So ist das Social Media Monitoring weithin Consulting-Arbeit geworden.“ Meta- Quelle: Ethority Hamburg Geschäftsführer Maillinger schlägt in die gleiche Kerbe: „Wir müssen stärker als früher gemeinsam mit dem Kunden Strategien erarbeiten, entwickeln uns immer mehr zum engen Kooperationspartner ■ der Kommunikationsabteilungen.“ DETLEV BRECHTEL Sieben Tipps zum Einsatz von Social Media: So klappt es mit Facebook, Twitter und Xing Die Congenii Consulting Group, Bonn hat sieben Tipps für den Umgang mit Social Media zusammengefasst: 2. Zeit für eine Social-Media-Strategie Social Media ist ein Kommunikationsmedium für verschiedenste Zielgruppen: Journalisten und Stakeholder, Kunden als Empfänger und Diskutanten über Produkte und Marken sowie Reklamationen, Interessierte, die in den sozialen Netzwerken ihre Bedürfnisse mitteilen und damit Beiträge im Sinne des Produkt- und Innovationsmanagements liefern, Fachkräfte und Mitarbeiter, die sich für einen Arbeitgeber interessieren. Es beschäftigen sich also neben dem klassischen Pro- kung der Wahrnehmung von Marke und Produktlaunches, Erschließen neuer Zielgruppen und Unterstützung der Kunden in ihrem Kaufentscheidungsprozess, Aufbau eines kontinuierlichen Kundendialogs, Recruiting von Personal. 4. Setzen Sie klare und messbare quantitative Ziele Legen Sie klare Zahlen fest, an denen Sie sich selbst messen. Was erwarten Sie von welchen Ihrer Social-Media-Aktivitäten z. B. im Sinne von Impressions, Visits, Aktionen, Followern, Fans, oder Anzahl Weiterempfehlungen pro Periode? Wie hoch dürfen die Costs per Engagement sein? Um Letztere zu berechnen, stellt man der Summe der Aktionen – egal ob Teilen, Kommentieren oder Klicken – die Kosten gegenüber. Wie viel Umsatz soll über Social Commerce angestrebt werden? Welcher Anteil im Kundenservice soll abgedeckt werden? Wie viele Ideen möchten Sie so generieren? 3. Definieren Sie qualitative Ziele! Planen Sie im Vorfeld sorgfältig, was Sie mit Ihrem Auftritt in den sozialen Netzwerken erreichen möchten. Mögliche Ziele sind: Implementierung von Frühwarnsystemen und Krisenkommunikation, Kundenmeinungen einholen und Innovationsmanagement unterstützen, Verstär- Foto: Fotolia / Jesussanz 1. Social Media ist Multichannel-Kommunikation Social Media ist ein neuer, interaktiver Kanal auf allen Internet-basierten Applikationen. Die Kommunikation findet sowohl zwischen Unternehmen und Verbrauchern als auch jeweils untereinander statt. Bei einer solchen MultichannelKommunikation stützen sich die Kanäle gegenseitig und bewirken den nötigen Werbedruck. Planen Sie daher übergreifend und siedeln Sie Social Media in Ihrem Marketingbereich an. duktmarketing und Produktmanagement auch Verantwortliche für PR, Personal, Vertrieb und Service mit dem neuen Kanal. Um Social Media im Unternehmen durchgängig und effizient einzusetzen, entwickeln Sie als Unternehmen im Idealfall eine unternehmensweite, abgestimmte Social-Media-Strategie. Social Media: Viele Chancen, aber auch Fallstrick[ 5. Es gibt kein Zurück bei Facebook & Co Das Netz vergisst nicht! Wenn Sie sich im Ton vergreifen, falsche Versprechungen machen, Kritik erhalten und danach den Kanal wieder schließen wollen, werden Sie merken, dass es kein Zurück mehr gibt. Ein Stopp Ihrer SocialMedia-Aktivitäten wird von Ihren Nutzern unweigerlich als Verweigerung der Kommunikation aufgenommen. Überlegen Sie sich deshalb eine Strategie für den Umgang mit Kritik und führen Sie zu heiklen Themen unternehmensweite Sprachregeln ein. 6. Kundenkritik ist kostenlose Marktforschung Angst vor negativem Feedback ist ein häufiger Grund für die Verweigerungshaltung von Unternehmen gegenüber sozialen Netzwerken. Hier gilt: Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus. Und: Begreifen Sie Kritik als konstruktives Feedback. Sie können davon ausgehen, dass dort, wo sich einer beschwert, 10 weitere Personen sind, die ähnliche Probleme mit Ihrem Produkt haben. Nutzen Sie das kostenlose Feedback, um sich und Ihre Produkte stetig zu verbessern. Profitieren Sie von der Möglichkeit, innovative Kundenideen in Erfahrung zu bringen und aufzugreifen. 7. Legen Sie eine Kommunikationskultur fest Sobald Sie sich klar sind, welche Zielgruppe Sie erreichen wollen, können Sie ableiten, wie Sie die Ansprache gestalten. Duzen oder Siezen? In welchem Maße höflich oder distanziert sein? Wie offen oder zurückhaltend? Legen Sie hier Ihre Kommunikationskultur fest. Sorgen Sie dafür, dass Sie auf Posts und Tweets immer überlegt und deutlich antworten. Wenn Sie sich im Vorfeld über wichtige Punkte Gedanken machen, wird die Umsetzung umso leichter. 18 Internet World BUSINESS MARKETING & WERBUNG 5. August 2013 16/13 WERBUNG AUF DEM MONITOR Rent a Desktop Ob Windows Desktop Search oder Skyscraper auf der Benutzeroberfläche: Online-Werbung wandert ohne Umweg über den Browser direkt auf den Bildschirm des PC-Nutzers S ie verteidigen jeden Zoll ihres ohnehin schon übergroßen Monitors: An Berufsstände wie Architekten oder Grafikdesigner kommt Kay Mourheg wohl nicht heran. Allen anderen Zielgruppen hofft der Geschäftsführer der Ratinger Agentur Media Revolution mit seiner Erfindung Adbuck ein Stück des Computer-Desktops abluchsen zu können. Adbuck ist, lauscht man den Ausführungen von Mourheg und seinem Mitgründer Chris Moufarrej, nicht mehr und nicht weniger als eine „echte Revolution des Online Advertisings“. Zumindest ist es eine neue Werbeform, die Diskussionen um Cookies und „Do not Track“ den Boden entziehen will. Statt über Browser und Websites spielt die Fullservice-Online-Marketing-Agentur die Werbung direkt auf dem Desktop des Anwenders aus. Ein ähnliches Modell hat das österreichische Unternehmen Abalo Media in diesem Jahr für mobile Werbung gelauncht (siehe INTERNET WORLD Business 12/2013, S. 19). dabei liest es die Auflösung des Bildschirms aus, damit Anzeigen korrekt ausgeliefert werden.“ Das eingeblendete Banner kann laut Media Revolution auch nicht durch die Anwendungen überdeckt werden, die Werbung werde also „garantiert zu 100 Prozent sichtbar ausgeliefert“, versichert Mourheg. Zumal man sich für die Nutzung von Adbuck eigens anmelden Plakatwand auf dem Desktop muss. Sprich, wer gerade seinen gesamten „Adbuck erlaubt es den Usern, einen Teil Screen benötigt, kann die Werbung auch ihres Bildschirms wie eine virtuelle Pla- abschalten, wird dann aber auch nicht als katwand zu vermieten“, erläutert Kay Ad View gewertet. Durchschnittlich zwei Stunden, so die Mourheg. Eine Art Skyscraper schneidet auf der rechten Seite ein komplettes ersten Erkenntnisse aus 18 Monaten Entwicklungszeit, loggen sich die User bei Adbuck „Die Werbung wird garantiert ein. Durch die lange Verweildauer, wirbt Media zu 100 Prozent sichtbar Revolution, könnten Unausgeliefert.“ ternehmen ihre Botschaft auch mehrmals KAY MOURHEG schalten und dadurch Gründer und Geschäftsführer Media Revolution besser verankern. Damit aber der Anwender die Rechteck der Bildschirmoberfläche ab. Applikation nicht einfach aufruft, und Wer auf diesen Streifen Arbeitsfläche ver- dann erst mal ein Nickerchen macht, verzichten kann und möchte, kann sich unter fügen die Adbuck-Macher über diverse Angabe seiner demografischen Daten Kontrollmechanismen. So misst das Tool, (Pflicht) und Interessen (Kür) bei Adbuck ob der Nutzer sich in irgendeiner Form auf registrieren und ein entsprechendes Tool seinem Desktop beschäftigt. Bei Untätigkeit poppt in unregelmäßigen Abständen herunterladen. Wie seine „virtuelle Plakatwand“ funk- eine Captcha-Abfrage auf, bei der der tioniert, erklärt der Chef von Media Revo- potenzielle Schläfer ein vorgegebenes lution in einfachen Worten: „Adbuck Kennwort eintippen muss. Momentan stehen Formate zwischen nutzt die Technologie des Standard-Browsers. Das Tool baut eine Mini-Website auf, 120 und 300 Pixel Breite zur Wahl, je nachdem wie viel der User bereit ist, von seinem Bildschirm abzuzwacken – und wie viel er damit verdienen will. Denn wer bei Adbuck teilnimmt, wird pro Stunde, die er aktiv am Desktop arbeitet, bezahlt. Große Formate bringen dabei mehr ein als kleine. Die Höhe der Auszahlung ist abhängig von den Werbeeinnahmen insgesamt, und die wiederum – Adbuck beschneidet den Desktop und blendet stattdessen WerTKP-basiert – von der bung ein. Wer sie sehen will, bekommt Geld dafür Microsofts neue Desktop Search birgt auf dem Rechner sämtliche Quellen für eine Suchanfrage ... ... und blendet ab der Update-Version auch zur Suche passende Werbung ein Anzahl der Teilnehmer. „Je mehr User eingeloggt sind, desto höher sind die Einnahmen. Um Klickbetrug vorzubeugen, gestalten wir die Entlohnung jedoch bewusst unabhängig von der Klickzahl.“ Noch ist das Salär allerdings überschaubar, 20 bis 40 Cent pro gesehener Werbestunde hat Media Revolution bislang an seine AdbuckProbanden abgeführt. Knapp 5.000 Teilnehmer haben die Ratinger für das Modell gewonnen. Bislang ohne große Aktionen, „einfach über Mundpropaganda in diversen Blogs“. Und nicht zuletzt ist Adbuck auch erst seit Juli online. Nächster Schritt ist daher die User-Akquise. Adbuck will hier unter anderem mit Flyern bei Online-Händlern wie Zalando für sich trommeln. Momentan noch Resterampe Auch Vermarkter müssen noch überzeugt werden. Derzeit bestehen mit einigen Unternehmen Vereinbarungen über Restplatzvermarktung. Auf diese Weise waren schon Kampagnen von Puma und Schöfferhofer Bier zu sehen. Das Ziel von Media Revolution ist aber ein ganz anderes: „Wir streben ganz klar eine Premiumvermarktung an“, bekräftigt Kay Mourheg. Bis es so weit ist, sind allerdings noch einige Hürden zu nehmen. Markus Stautner, Managing Director bei der Münchner Agentur Brainagency Media, steht der neuen Werbeform jedenfalls noch skeptisch gegenüber. „Interesse kann man nicht erkaufen. Unternehmen erreichen mit dieser Art von Werbung nicht die Zielgruppe, die sich für ihre Produkte oder Dienstleistungen interessiert, sondern Konsumenten, die sich etwas dazuverdienen möchten.“ Werbung müsse Zielgruppen bedürfnisorientiert ansprechen, Interaktion bieten und zum Dialog einladen. „Für Branding-orientierte Werbung sind solche Umfelder zu wenig attraktiv.“ JENS HOFMANN Stellv. Geschäftsleiter Plan Net Media Nur so werden User zu Kunden und Kunden zu echten Fans. Ein Werbemodell wie Adbuck kann das nach Stautners Ansicht nicht leisten. In die gleiche Kerbe schlägt Jens Hofmann. Der stellvertretende Geschäftsleiter bei Plan Net Media erklärt: „Für gezielte Belegungen durch Branding-orientierte Kunden sind diese Umfelder oft zu wenig attraktiv. Denn der explizite Kontext ,Wir zahlen Dir sogar Geld, damit Du unsere Werbung erträgst‘ widerspricht dem Gedanken von relevanter Werbung als Mehrwert für den Konsumenten.“ Hofmann schätzt den Benefit für beide Seiten – User und Anbieter – als insgesamt gering ein: zu niedrig die möglichen Werbeeinnahmen, zu überschaubar der Betrag, den die Nutzer verdienen können. Bessere Chancen attestieren beide Media-Experten dem Ansatz von Microsoft. Mit Windows 8 Ads in Apps hat der Software-Konzern im vergangenen Herbst 16/13 MARKETING & WERBUNG 5. August 2013 sein neues Werbekonzept präsentiert, bei So mancher User ließ sich wieder auf Windem die Kampagnen als Display oder dows 7 downgraden. Das für den Herbst Video Ad in die neue App-basierte Benut- angekündigte Update – Codename „Blue“ zeroberfläche von Windows 8 eingebettet – soll hier Abhilfe schaffen. Doch abgesehen von der Anwenderkrisind (siehe INTERNET WORLD Business 24/2012, S. 14). Stautners positives Urteil: tik: Mit den reinen Absatzzahlen ist Mi„Der User wird hier nicht gezwungen crosoft anscheinend glücklich. Seit der Werbung zu konsumieren. Außerdem be- Einführung des neuen Betriebssystems im schränken sich die Einsatzmöglichkeiten, Oktober 2012 wurden 100 Millionen Stichwort Reichweite und Multiplying, Exemplare von Windows 8 verkauft, mehr nicht nur auf Desktops.“ Das Microsoft- als 100.000 Apps sind nun im Windows Werbeformat läuft in der Tat auf allen Store erhältlich. „Sehr erfolgreich“, urteilt Markus Frank, Director Advertising & App-basierten Windows-Plattformen. Jens Hofmann schränkt ein: „Bisher ge- Online bei Microsoft Deutschland. Mit nießen die neuen Werbemöglichkeiten der Vermarktung ist er ebenso zufrieden. von Windows noch einen Innovationscha- Die Resonanz seitens der Kunden und rakter und werden primär genutzt, um Partner sei positiv. „Insbesondere die Ausich vom Wettbewerb zu differenzieren.“ tomobilhersteller und die Finanzbranche Etablieren werden sich diese Umfelder schalten in Deutschland Ads in App-Kampagnen. Viele Werbeerst, wenn sie dauerhaft kunden haben bereits signifikante Anteile am Folgekampagnen geZeitbudget des Nutzers bucht“, erzählt Frank. gewinnen und dergeMicrosoft legt desstalt dem Browser-bahalb nach. Nutzer des sierten Bewegtbildwerfür Herbst angekündigbemarkt Anteile abrinten Windows 8.1 wergen können. den auch in den ErgebDamit das gelingt, nissen ihrer Desktopmuss der Redmonder Suche Werbung zu Software-Gigant noch sehen bekommen. Die etwas Überzeugungs„Interesse kann man Smart Search ermögarbeit für sein neues nicht erkaufen.“ licht es, mit einem Betriebssystem leisten. Suchvorgang parallel Bei vielen Anwendern MARKUS STAUTNER im Internet, auf den stieß die völlig umgeManaging Director Brainagency Media Geräten, in Apps und modelte Oberfläche auf in der Cloud nach InAkzeptanzprobleme. Internet World BUSINESS formationen zu suchen. Die über Microsofts Bing geschalteten Anzeigen werden ein wesentlicher Bestandteil innerhalb der Suche sein. „Werbepartner können dann die Verbraucher mit nur einer Kampagne über Bing, Yahoo und die neue Smart Search erreichen und ihnen relevante Anzeigen zu ihren Suchabfragen anzeigen“, führt Frank aus. Die Vermarktung Werbung ansehen und Geld verdienen: Wer das möchte, muss erfolgt vollständig über sich zunächst bei Adbuck registrieren Bing Ads und die dahinter angeschlossene Auktionsplattform. Brainagency-Chef Markus Stautner: „Wird passende Werbung oder eine relevante Gelernte Werbeform Webseiten-Vorschau eingeblendet, ist das „Für Microsoft ein logischer Schritt“, fin- ein guter ,Deal‘ für alle.“ Kritisch werde es, wenn die Suche sich det Plan-Net-Mann Hofmann, „wenn sie davon ausgehen, dass sie ihre Apps und auf persönliche Daten bezieht. Ein BeiOberflächen als Alternative zum Surfen spiel: Sucht der User für seine Steuererkläim Browser etablieren können und die rung nach einer Aufstellung seiner privaBrowser-Suche entsprechend abnehmen ten Versicherungen auf dem Rechner und wird.“ Für die Werbungtreibenden, so sei- bekommt dann Werbe-Banner von Versine Einschätzung, dürfte dieser „Ortswech- cherungen, ist das kein Mehrwert, sondern sel“ hin zur Desktop-Suche nur marginale eher irritierend. Denn zum einen möchte Unterschiede hinsichtlich Performance der Nutzer seine Steuererklärung fertigstelmit sich bringen. Bei den Konsumenten len und nicht die Versicherung wechseln. sieht er ebenfalls keine Probleme. „Spon- Zum anderen verunsichert ihn vermutlich, sored Results sind über viele Jahre gelernt dass die Werbung Bezug zu seinen Daten und bieten ihm ja auch Vorteile: Wer für auf dem Rechner nimmt. „Spätestens seit ein Produkt wirbt, verkauft dies in der Re- der Enthüllung von Edward Snowden sind gel auch und erspart dem Nutzer langwie- Verbraucher hier extrem sensibel“, gibt ■ rige Suchen.“ Der Überzeugung ist auch Stautner zu bedenken. vg 09. -10. September 2013 SIDE Hotel Hamburg Mobile Trends auf einen Blick Mobile Strategie: Vor- und Nachteile von Responsive Design Mobile Marketing: Veränderung von Markenkonsum und Markenführung Mobile Commerce: Herausforderung Multichannel Best in Class: Mobile Kampagnen und Werbemöglichkeiten im Überblick Sponsoren: Infos und Anmeldung: 19 Für unsere L eser nur * € 640,– statt € 790, –* Ihr Anmelde code: MBC13iwb Veranstalter: mobile-business-conference.de *alle Preise zzg l. MwSt. E-COMMERCE Internet World BUSINESS Neue Mobile App in Arbeit FAB.COM Berliner Büro gestutzt Fab streicht sein Berliner Büro zusammen und organisiert sein Geschäft wieder von der New Yorker Zentrale aus. Insgesamt werden bis Ende des Jahres 2013 100 Arbeitsplätze gekürzt, 70 davon sofort, der Rest nach einer Übergangszeit. Über 30 Mitarbeiter erhielten das Angebot, von Berlin nach New York zu ziehen. Lediglich der regionale Kundendienst, Versand, Finanzen, IT- und HR-Einheiten sollen in Berlin Fab wird künftig auch in Europa vornehmlich aus den USA gesteuert erhalten bleiben. Auch der Möbel-Service „Fab Designed By You“ bleibt in der deutschen Hauptstadt. Ursprünglich sollte die Berliner Zentrale 250 Mitarbeiter beschäftigen. Doch mit dem Abschied vom FlashSale-Modell sei es jetzt nicht mehr nötig, in Europa und den USA zwei annähernd identisch arbeitende Teams zu beschäftigten, so Fab-CEO Jason Goldberg. dz 2,9 Milliarden Euro fließen aktuell aus dem Ausland in deutsche Webshops R und 79 Milliarden Euro werden via E-Commerce im grenzüberschreitenden Shopping-Markt bewegt. Das errechnete das Marktforschungsinstitut Nielsen im Auftrag des Payment-Dienstleisters Paypal. Rund 94 Millionen Konsumenten kaufen demnach regelmäßig im digitalen Ausland ein. Bis zum Jahr 2018 wird der Anteil weiter ansteigen. Dann werden rund 130 Millionen Käufer eine Summe von 98 Milliarden Euro online in Länder außerhalb ihres Heimatlandes transferieren. Die beliebtesten OnlineShopping-Destinationen sind dabei USA, Großbritannien, das chinesische Festland, Hongkong, Kanada, Australien und Deutschland. Rund 14 Prozent der Befragten suchen dafür deutsche Webshops auf, so die Paypal-Zahlen. Auf dem Einkaufszettel stehen vornehmlich Kleidung, Schuhe und Accessoires sowie Gesundheits- und Beauty-Produkte, des Weiteren Schmuck und Uhren, Unterhaltungselektronik, Computer-Hardware und elektronische Haushaltsgeräte. Die wichtigsten Gründe für den Online-Kauf von Produkten ausländischer Händler sind „Geld sparen“ sowie eine größere Vielfalt, die man vor Ort nicht findet. 2,9 Milliarden Euro Exportvolumen Im Vergleich zu anderen Ländern ist Deutschland als E-Commerce-Exportnation aber noch ein eher kleines Licht. Von den 79 Milliarden Euro, die weltweit im grenzüberschreitenden Online-Handel ausgegeben werden, kommen in Deutschland in diesem Jahr nur 2,9 Milliarden Euro an. Bis 2018 soll der Wert auf 8,3 Milliarden Euro ansteigen. Aus den Paypal-Geschäftskundenleiter Matthias Setzer sieht gute Chancen für Deutschland als Fixpunkt für neue E-Commerce-Handelsrouten USA fließen in diesem Jahr 1,3 Milliarden Euro nach Deutschland, aus China 863 Millionen Euro und aus Großbritannien 619 Millionen Euro. Doch sind es vor allem die bekannten deutschen Handelsmarken, die auch im Ausland auf Interesse stoßen? Matthias Setzer, Leiter Geschäftskundenbereich bei Paypal Deutschland, beantwortet diese Frage mit einem „kommt darauf an“. Bei kritischen Produkten wie Gesundheitsartikeln vertrauen Konsumenten zwar durchaus der Kraft der Marke, doch im Bereich Mode ergeben sich auch riesige Chancen für kleine Händler oder Modelabels, deren Produkte beispielsweise in einem US-Blog lobend erwähnt werden. Auch im Bereich Elektronik oder Schmuck sieht Setzer kleine deutsche Händler mit einem speziellen Sortiment in einer guten Ausgangslage. Dafür brauche es nicht notwendigerweise gleich eine lokale Landesvertretung mit 15 Mitarbeitern. Stattdessen könne schon eine englisch- sprachige Website seiner Erfahrung nach die eigenen Umsätze verdoppeln oder verdreifachen. Deutschland spielt auf Augenhöhe „Deutschland hat einen hervorragenden Ruf in Sachen Produktqualität und Verlässlichkeit. Darüber hinaus gibt es mit Strenesse, Adidas und Puma deutsche Marken, die in der ganzen Welt gefragt sind“, so Setzer. Gepaart mit der sehr effizienten Logistik und funktionierenden Absicherungssystemen könne Deutschland im Online-Handel durchaus auf Augenhöhe mit anderen großen E-Commerce-Nationen mitspielen. Der zunehmende Trend zum grenzüberschreitenden Handel kommt auch Paypal zugute: „Rund ein Viertel bis ein Drittel unserer Neukunden wickeln ihre erste Transaktion mit uns grenzüberschreitend ab“, sagt Setzer. Insgesamt werden 84 Prozent der grenzüberschreitenden Zahlungen via Paypal durch■ geführt. dz Emotionaler schenken ONLINE-MÖBELHANDEL Home24 unter die Top 30 1,88 Milliarden Euro wurden im vergangenen Jahr mit dem Versand von Möbeln umgesetzt. Das entspricht einem Anteil von sechs Prozent (Vorjahr: 5,6 Prozent) von der 31,4 Milliarden Euro schweren Möbelbranche, so der Mittelstandsverbund – ZGV in seinem „EHI-Möbelreport“. Zwei Drittel der per Distanzhandel gelieferten Möbel wurden online bestellt. Insgesamt liegen rund 45 Prozent des Möbelhandelsumsatzes in den Händen der zehn größten Marktplayer. Home24 hat der Studie zufolge das Zeug dazu, schon im kommenden Jahr unter die Top 30 aufzusteigen. dz 16/13 Web-Exporte boomen ZALANDO Zalando arbeitet gegenwärtig an einer zweiten App-Generation. Neben der Einbindung und Synchronisierung des Benutzerkontos liegt das Hauptaugenmerk auf umfassenderen Filter- und Sortierungsmöglichkeiten. Die bestehende App wurde bereits eine Million Mal heruntergeladen. Zwei Drittel der Downloads entfallen auf iPhones, doch Android holt auf. Rund 20 Prozent aller deutschen Zalando-Kunden rufen das Angebot des Modehändlers über mobile Anwendungen ab. Jeder zehnte Euro bei Zalando wurde über Mobilgeräte ausgegeben. dz 5. August 2013 Foto: Paypal 20 Quelle.de über Plan Mydays realisiert den größten Relaunch seit Firmenbestehen S eit zehn Jahren bietet der Online Shop Mydays außergewöhnliche Geschenkideen. Jetzt wurde die Seite gründlich überarbeitet. Um Kunden emotionaler anzusprechen, hat die verantwortliche Internet-Agentur Edelweiss27 unter anderem die Shop-Struktur umgestaltet. Darüber hinaus setzt Mydays stärker als bislang auf eine bildstarke Produktpräsentation im Stil von Pinterest. Der gesamte Shop wurde im Responsive Design umgesetzt, um eine optimale Darstellung auf allen Endgeräten zu garantieren. Künftig will Mydays auch ein stärkeres Augenmerk auf den mobilen Shop legen. „Dieses Verkaufssegment hat eine stetig wachsende Bedeutung für uns“, so Mydays-Geschäfts■ führer Fabrice Schmidt. dz Anzeige Vorher und nachher: Mydays hat seinen Online Shop überarbeitet D er inzwischen dritte Neustart von Quelle scheint offiziellen Unternehmensaussagen zufolge geglückt zu sein. Seit die Seite am 2. Mai mit 300.000 Produkten aus den Leitsortimenten Technik, Wohnen und Baumarkt online ging, besuchen mehr als 20.000 Nutzer pro Tag den Online Shop. Nachfrage und Umsatz lagen in den ersten 100 Tagen 50 Prozent über Plan. Mittelfristig sollen über 100 Millionen Euro Umsatz pro Jahr über Quelle.de erzielt werden. Sollte der Shop sich weiter so positiv entwickeln, könnte schon im zweiten Geschäftsjahr der Break-even erreicht werden. Die Neuausrichtung des Online Shops setzt auf starke Synergien innerhalb der Otto Group. Shop- und Warensysteme, die vertriebliche Infrastruktur, das Category Management sowie die Logistik werden über Otto-Group-Töchter sichergestellt und ermöglichen im Vergleich zu Mitbe■ werbern oft günstigere Preise. dz E-COMMERCE 21 Sehen statt fühlen Butlers-Verkäufer beraten die Online-Kunden per Video in der Filiale und zehn Sekunden beschäftigt sich ein Online-Besucher von Butlers.de schon mit der Kommode Champagne im französischen Landhausstil, klickt auf die Bildergalerie, liest sich die Beschreibung durch – da poppt ein Info-Fenster auf: „Möchten Sie per Video zu unseren Möbeln beraten werden?“ Kunden, die einer Beratung zustimmen, werden angerufen und finden sich im Rahmen eines Videochat-Fensters im neuen Butlers-Showroom in Berlin-Charlottenburg wieder; ein Mitarbeiter, ausgestattet mit Headset und Kamera, führt den Online-Kunden zum Möbelstück, öffnet Türen und Schubladen, demonstriert Sonderfunktionen Butlers-Verkäuferin mit Headset: Persönliche Beratung (fast) vor Ort und beantwortet alle Fragen zum Objekt – genau wie bei einem richtigen Verkaufs- die Schulung des Personals. „Vor der Kamera gespräch in der Filiale vor Ort. muss man sich anders bewegen als in einem perDie Video-Beratung für Online-Kunden ist der sönlichen Gespräch“, beschreibt Felke. „Da sollte neueste Vorstoß von Butlers in den lukrativen man sich beispielweise nicht ständig durchs Haar Online-Möbelmarkt. „Dem Online-Kanal fehlt fahren.“ im Vergleich zum Offline-Handel vor allem die Verhaltener Start persönliche Beratung und die Haptik“, erklärt Katja Felke, Bereichsleiterin E-Commerce bei Die E-Commerce-Leiterin ist vom Nutzen der Butlers. „Das gilt vor allem für den Möbelkauf: neuen Video-Beratung für den Kunden hundertDie Entscheidung, ein Sofa zu kaufen, fällt nicht prozentig überzeugt; deshalb wurde Felke von innerhalb weniger Minuten. Viele Kunden wün- den eher verhaltenen Reaktionen der Online-Be- Inszenierte Wohnwelten zeigt Butlers im Berliner Showroom: Stilvoller Hintergrund für die Video-Beratung schen sich da eine intensivere Beratung. Sie möchten zum Beispiel mehr über die Sitzqualität und das Material wissen.“ Damit der Online-Kunde dem Butlers-Verkäufer dabei zusehen kann, wie der auf dem Sofa probesitzt, suchte das Unternehmen lange nach einer passenden Technologie. „Wir wollten nicht, dass der Kunde irgendetwas herunterladen oder installieren muss“, so Felke. Fündig wurde man bei dem Dortmunder Dienstleister Purpleview, die Integration in die Website dauerte nicht mal drei Wochen. Aufwendiger war sucher zunächst überrascht. „Bisher wird die Video-Beratung noch etwas zurückhaltend genutzt“, so die Butlers-Frau. „Ich denke, wir müssen die Kunden erst mal an den neuen Service heranführen und sehr genau erklären, was dabei passiert.“ Mittelfristig will Butlers mit der Online-Beratung 20 Vollzeitmitarbeiter beschäftigen und dafür den Service auch von anderen Filialen aus anbieten. „Momentan sind wir aber noch in einer Lernkurve und schauen genau, wie sich die Konversi■ onsrate entwickelt.“ il Butlers und der Möbelhandel Butlers hat im Möbelgeschäft noch Großes vor Im Herbst 2012 stieg der Spezialist für Wohnaccessoires Butlers in den Möbelhandel ein. Das Sortiment wurde zunächst in den 150 Filialen nur ausschnittsweise gezeigt und mit dem Jahreskatalog „Wohnstücke“ präsentiert. Der Möbelverkauf läuft größtenteils über den Online Shop. Dafür bietet Butlers eine mehrfach prämierte Augmented Reality App an, mit der Kunden die Möbel virtuell im eigenen Wohnzimmer platzieren können. Das Konzept ging auf: Rund 13 Prozent des Umsatzes werden mit dem Verkauf von Möbeln erzielt, die Retourenquote beim Online-Verkauf liegt bei niedrigen sechs Prozent. In den nächsten fünf bis zehn Jahren will Butlers den Umsatzanteil des Möbelgeschäfts auf rund 50 Prozent steigern. Die „Wohnstücke“-Filiale in BerlinCharlottenburg ist ein erster Showroom für das Möbelsortiment, weitere sollen folgen. Foto: Butlers R 22 Internet World BUSINESS E-COMMERCE 5. August 2013 16/13 SERIE: DIE GRÖSSTEN SEO-FEHLER DER ONLINE SHOPS Feinschliff fürs Google Ranking SEO ist für Online-Händler ein wichtiger Erfolgsgarant, dennoch leisten sich hier auch die Top Player so manche Panne. Eine Analyse der gängigsten Patzer der großen Webshops hilft den kleineren, es besser zu machen K önnen Webshop-Betreiber von Branchengrößen wie Zalando, Home24 oder Baur in Sachen Suchmaschinenoptimierung (SEO) etwas lernen? Ja – wie man es nicht macht. Denn was SEO betrifft haben die Top Player der Branche ihre Hausaufgaben allzu oft nicht gemacht. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Frankfurter Online-Marketing-Agentur Soquero, die die SEO-Standards der 100 umsatzstärksten Webshops in Deutschland überprüfte. Diese Studie bildet die Grundlage für eine dreiteilige Serie von INTERNET WORLD Business, die zeigt, wie OnlineHändler ihr SEO verbessern können. In der ersten Folge geht es um technische und strukturelle Kriterien im Shop-Aufbau, die dafür berücksichtigt werden müssen. Serie: So optimieren Sie Ihr Google Ranking Die gute Platzierung im organischen Ranking von Google ist für die Betreiber von Webshops eines der wichtigsten Erfolgskriterien. Doch selbst Top Player machen in puncto SEO nicht alles richtig. Diese dreiteilige Serie erklärt verständlich, wie Web-Händler ihr Ranking bei Google weiter optimieren können: ■ Folge 1: SEO-Standards in den Bereichen Technik und Struktur: „Robots.txt“, Bildbeschreibungs-Tags und Fehlermeldungen Ausgabe 16/2013 ■ Folge 2: SEO-Standards im Bereich Content: Meta Title, Überschriften, User Generated Content und Corporate Blogs Verhaltensregeln für Bots Ausgabe 17/2013 ■ Folge Foto: iStock / Serkorkin Wer will, dass seine Seiten bei Suchmaschinen indiziert werden, muss sie so aufbereiten, dass deren Bots (SuchroboterProgramme, die das Web durchsuchen) die entsprechenden Seiten auch finden. Der einfachste und gängigste Weg, um anzugeben, welcher Such-Robot welche Projektverzeichnisse auslesen darf und welche nicht, ist der über die Datei „Robots.txt“. In ihr stehen zwei Parameter zur Verfügung: Mit dem Befehl „Disallow“ können Bots von einzelnen Dokumenten oder Verzeichnissen ausgegrenzt werden – schließlich sollen beispielsweise Seiten, auf denen Kunden ihre persönlichen Daten hinterlegen, wie etwa Warenkörbe, geschützte Bereiche wie Buchungsstrecken oder Seiten, deren Content urheberrechtlich geschützt werden soll, nicht im organischen Ranking von Google & Co. auftauchen. Darüber hinaus kann der Website-Betreiber mit einem entsprechenden Ein- trag in Robots.txt auch unerwünschte Bots ausschließen, die oft massiven Traffic erzeugen und so insbesondere bei kleineren Shops erhebliche Performance-Probleme verursachen können. Robots.txt ist der am weitesten verbreitete SEO-Standard. Nur vier der 100 größten Webshop-Betreiber stellen laut Soquero-Analyse Suchmaschinen-Robots keine Robots.txt-Datei zur Verfügung. Die Ausprägung der Datei ist allerdings bei den verschiedenen Shops höchst unterschiedlich. Während der Modehändler Zalando beispielsweise eine Robots.txtDatei eingerichtet hat, die auf eine XMLSitemap verweist und den Bots weiter den Fehlerseite: Mytoys verhält sich technisch korrekt, wäre aber inhaltlich noch ausbaufähig, Cyberport ist inhaltlich top, aber technisch noch optimierbar Weg weist, gestaltet sich die Robots.txtDatei von S.Oliver umfangreicher. Dort sind unter anderem Wunschlisten der Kunden, alle PDFund Flash-Dateien sowie bestimmte interne Suchergebnisse ausgeschlossen. Noch komplexer sieht die Robots.txt des Modeversandhauses Baur aus: Hier wurden für einzelne Suchmaschinen (User Agents) Regelungen hinterlegt. So schließt Baur beispielsweise E-Mail-Grabber-Bots wie „Email Collector“ oder „Email Siphon“ explizit aus. „Ob sich diese Bots an die Anweisungen halten, sei dahingestellt“, erläutert Tobias Jungcurt, Leiter SEO bei Soquero, der die Untersuchung der Top-100Shops initiiert hat. Im Falle eines Rechtsstreits könne der Nachweis über die Missachtung der Robots.txt unter Umständen hilfreich sein, ein Rechtsanspruch könne aus ihr allerdings nicht abgeleitet werden. Den größten Fehler, den Shops bei der Robots.txt begehen können, sieht Jungcurt häufiger nach Relaunches. „Hier kann es leicht passieren, dass mit dem Befehl ,Disallow: /‘ alle Verzeichnisse und Unterverzeichnisse ausgeschlossen werden und somit der komplette Shop nicht mehr von den Bots indiziert werden kann“, so die Erfahrung des SEO-Profis. Wegweiser für Google Das bereits erwähnte Sitemap-Protokoll, auf das viele Robots.txt-Dateien verweisen, um die Suchmaschinen-Bots auf den richtigen Indizierungsweg zu führen, ist ein Standard, der von Google eingeführt wurde und dem sich seitdem weitere Suchmaschinen angeschlossen haben. Die Idee des Sitemap-Protokolls ist es, den Suchmaschinen auf einheitlichem Weg mitzuteilen, welche URLs indiziert werden sollen. Dabei ist es möglich, jede URL mit weiteren Parametern anzureichern, etwa dem Datum der letzten Änderung, 3: Zukunftstrends im SEO: Rich Snippets, Social Media und Mobile Ausgabe 18/2013 Alle Folgen der Serie können Sie nach Erscheinen unter www.internetworld.de/webcode herunterladen. Geben Sie einfach den Webcode 1316020 ein. Aktualisierungsfrequenz und Priorisierung innerhalb der Domain. Kommuniziert wird der Speicherort der XML-Sitemap auf zwei Wegen: Außer in der Robots.txt kann er auch in den Google-Webmaster-Tools hinterlegt werden. Dort allerdings wird die XML-Sitemap dann nur von Google-Bots berücksichtigt, für andere Roboter ist sie nicht auffindbar. „Unsere Analyse ergab, dass nur bei 58 Prozent der Shops eine XML-Sitemap vorhanden ist“, erläutert Tobias Jungcurt. Allerdings berücksichtigt der Wert nur den Eintrag in der Robots.txt, nicht in den Webmaster Tools. Damit käme man auf höhere Werte. Die Empfehlung des SEOProfis lautet: „Nutzen Sie beide Orte zur Hinterlegung, um sie auch für NichtGoogle-Robots sichtbar zu machen.“ Achtung Fehlermeldung! Zu eine Fehlermeldung kommt es, wenn der User eine nicht existierende Seite aufruft. Dann erscheint grundsätzlich der HTTP-Statuscode „404: Not Found“ – Seite nicht gefunden; Dokument entfernt, verschoben oder umbenannt. Die Gestaltung der Fehlermeldungsseite beziehungsweise die Weiterleitung des potenziellen Kunden zurück in den Shop ist für Web-Händler sehr wichtig – und das aus zwei Gründen: Natürlich geht es vor allem darum, den Kunden im Shop zu halten und ihn auf die Seite zu führen, die er eigentlich suchte. Allerdings optimiert ein Web-Händler durch gute Fehlerseiten auch sein SEO-Ranking und wird nicht wegen hoher Absprungraten im Index abgestraft. Bei der Optimierung zählt sowohl die technische 16/13 E-COMMERCE 5. August 2013 XML-Sitemap: Home24 signalisiert für jedes Produkt die letzte Aktualisierung wie auch die inhaltliche Gestaltung: Wenn das System die gewünschte Zielseite erkennen kann, dann kann der User über einen Server-seitigen 301 Redirect dorthin geleitet werden. Der 301-Statuscode sagt auch der Suchmaschine, dass die gesuchten Inhalte dauerhaft auf eine neue URL umgezogen sind. Kann keine geeignete Zielseite definiert werden, liefert das System direkt die Fehlerseite mit dem HeaderStatus 404 aus. Folgende inhaltliche Elemente sollte eine 404-Error-Page berücksichtigen: ■ eine eindeutige, kreative und ansprechende Meldung, dass unter dieser Adresse keine Inhalte (mehr) verfügbar sind ■ ein Suchfeld für die interne Suche ■ die komplette Shop-Navigation, die den 23 Robots.txt: S.Oliver (oben links) schließt unter anderem die Wunschlisten der Kunden aus. Zalando (unten links) verweist im Wesentlichen auf seine Sitemap, Baur (rechts) schließt einzelne Bots aus User zur gewünschten Kategorie leitet mehrere Kontaktmöglichkeiten für Rückfragen ■ Link oder direkt die Eingabemaske für den Kunden-Login ■ passende Topseller oder Angebote (Hinweise aus fehlerhafter URL verwenden) Die Analyse der Top 100 ergab, dass nur 70 Prozent der Shops eine Fehlerseite eingerichtet haben. Gerade bei der inhaltlichen Gestaltung wurden nur selten alle wichtigen Elemente berücksichtigt. So hat der Spielzeugversender Mytoys beispielsweise die technische Fehlerbehandlung absolut korrekt umgesetzt und die Fehlerseite mit HeaderStatus 404, also dem Standard-AntwortCode für fehlerhafte Links, versehen. Die inhaltliche Gestaltung der Seite ist allerdings stark reduziert, lediglich ein Link führt zurück zur Startseite des Shops. „Dies wäre mit Elementen wie Suchfeld oder Anzeige der Shop-Navigation ausbaufähig“, so Tobias Jungcurt. Unterhaltungselektronik- und Computertechnik-Händler Cyberport zeigt, wie es besser geht: Info, Suche, Navigation, Hotline, Filialen Alt-Tags: Douglas hat seine Logos vertagt, die einzelnen Parwerden angezeigt, darunter fümabbildungen allerdings nicht folgen Angebote. Jungcurt warnt vor allem davor, durch unüberlegte Redirects Duplicate Content (Inhalts-Doubletten) zu erzeugen, den Google erkennt und abstraft: „Fehler führen schnell zur Mehrfachindizierung einer Seite unter einer Vielzahl unterschiedlicher URLs.“ ■ SEO mit Bildern Alt-Tags: Schwab könnte bei Alt-Tag und Titel-Attribut (s.o. im Bild) in Sachen Kreativität und Varianz stärker modifizieren Internet World BUSINESS Erhebliches SEO- Optimierungspotenzial bergen Bilder. Schließlich sind Abbildungen der Produkte elementarer Bestandteil eines Nichtsehende vorgelesen werden können. Und was für Nutzer gut ist, ist im Zweifel auch für die Google-Roboter hilfreich. Bei SEO helfen Alt-Tags unter anderem auf Kategorie-Ebene: „Bei generischen Keywords, die nur aus ein bis zwei Worten bestehen, werden in der Regel Kategorieseiten geranked – „Nur 70 Prozent der Topund da helfen die Alt-Tags, die 100-Webshops haben ihre Relevanz der Kategorieseite zum entsprechenden Suchbegriff zu Fehlerseiten optimiert.“ erhöhen“, erklärt Jungcurt. Ein TOBIAS JUNGCURT Beispiel für ein mit Alt-Tag gut Leiter SEO bei Soquero beschriebenes Bild liest sich beispielsweise so: <img src=“www. shop.de/images/campingtischnen noch interpretieren können, sind sie coleman-model-easy.jpg“ alt=“ Campingauf die Informationen rund um die Grafik tisch von Coleman Modell Easy“/>. Ein gutes Beispiel für die SEO-Optimieangewiesen. Die wichtigsten Faktoren für die Suchmaschinenoptimierung von Bil- rung von Bildern liefert der Mode-Shop dern sind der Dateiname, der Alt-Text zur von Schwab. Er setzt neben Alt-Tags in der Beschreibung von Bildern, die auf der Bildersuche auch das Title-Attribut ein Website nicht geladen wurden, die Umge- und bietet so beim Mouseover über das bung und das Titel-Attribut. Letzteres Bild Zusatzinformationen. Alle Produktzeigt für das Bild per Mouseover einen Be- bilder, sogar die Hersteller-Logos, sind mit schreibungstext an. Die Soquero-Analyse Alt-Tags versehen. Doch auch hier ginge offenbart: Nur rund zwei Drittel der Top- es noch besser: „Hinsichtlich der textli100-Shops setzen derzeit Alt-Tags auf den chen Abstimmung zwischen Alt-Tag und Kategorieseiten ein. Dabei dienen Alt- Title-Attribut besteht in puncto KreativiTags auch der Barrierefreiheit, indem Bil- tät und Varianz durchaus noch der per Text interpretiert und beschrieben Potenzial“, lautet die Kritik ■ und auch von Sprachprogrammen für von Jungcurt. dz jeden Shops. Und Google bietet mit seiner Universal Search bei vielen Suchanfragen passende Ergebnisse auch aus der Bildersuche an. Da Suchmaschinen die Inhalte von Bildern grundsätzlich weder erken- Tipps SEO-Standards „Technik und Struktur“ Ausschluss von Seiten ■ Schließen Sie in der Robots.txt möglichst wenig aus ■ Verweisen Sie in der Robots.txt auf die XMLSitemap Optimierung von Bildern ■ Variieren Sie die Begriffe für Alt-Tags im Shop ■ Verwenden Sie Alt-Tag und Dateiname nicht identisch, um die Varianz zu steigern ■ Verwenden Sie zusätzlich das Title-Attribut, das Bilder per Mouseover via Text beschreibt Umsetzung von Fehlerseiten Setzen Sie Fehler technisch konsequent um: Wenn die gewünschte Seite erkennbar ist, leiten Sie per 301 Redirect auf die Produktbeziehungsweise Kategorieseite, sonst direkt 404 Fehlerseite ausliefern ■ ■ Leiten Sie nicht per 301 Redirect auf eine 404 Fehlerseite, sondern nur auf neue Zielseiten (Kategorie- oder Produktseite) um ■ Wichtig: Analysieren Sie regelmäßig alle 404 Requests aus Tracking und Webmaster Tools und beseitigen Sie die entsprechenden Fehlerquellen (Broken Links) Angaben in der Sitemap Referenzieren Sie alle Seiten, die in den Index sollen – vor allem die Produktseiten ■ Führen Sie Bilder und Videos zu jeder URL zusätzlich mit auf, sie können auch gesammelt als eigenständige Sitemap abgelegt werden ■ Hinterlegen Sie alle Sitemaps sowohl bei Google als auch Bing in den Webmaster Tools und vermerken Sie sie außerdem in der Robots.txt ■ 24 SPECIAL: VERSAND Internet World BUSINESS 5. August 2013 16/13 OPTIMAL VERPACKEN Wohl behütet zum Kunden Bei der Auswahl der richtigen Verpackung für ein Produkt gibt es viel zu beachten, einiges zu optimieren – und viel verstecktes Potenzial zu heben in Klick, eine Bestellbestätigung, schon ist das Paket beim Kunden: Im Internet einkaufen ist schön. Doch bevor der Käufer die Ware real erleben kann, steht für den Online-Händler das Paket. Auch wenn das Thema Verpackung auf den ersten Blick sperrig erscheint – hinter der braunen Pakethülle verbirgt sich großes, geschäftsentscheidendes Know-how. Technische Fragen Ganz am Anfang steht die Wahl des richtigen Verpackungs- und Füllmaterials. Meistens werden Kartons aus Well- oder Vollpappe verschickt. In der Praxis spielen überwiegend Wellpappe-Kartons eine Rolle, sagt Heiko Pikal. Er leitet den Einkauf bei Arvato E-Commerce. Dort werden Logistikaufgaben für große und kleinere Webshops übernommen. „Mehrlagige Konstruktionen aus Wellpappe decken im Direktvergleich zur Vollpappe ein breiteres Spektrum ab, sind betriebswirtschaftlich sinnvoller.“ Tütenfolie kommt oft bei Mode zum Einsatz. Sie ist in der An- Verpackung in Schick: Mytheresa nutzt die Versandhülle als Marketinginstrument schaffung preiswerter, dafür aber weniger schonend für die Ware. Auch für das Füllmaterial hat Pikal eine Faustregel parat: Bei Beauty-, Mode- und Lifestyle-Produkten wird überwiegend mit Luftpolsterfolie oder Luftkissen ausgekleidet, und wenn es etwas exklusiver wirken soll mit Seidenpapier ergänzt. Schrenzpapier, auch als Knüllpapier bekannt, kommt bei größeren und schwereren Produkten zum Einsatz, zum Beispiel bei Webshops von Baumärkten. Beim Verpacken extrem stoßempfindlicher Glas- und Porzellanprodukte wird die Transport- und Produktsicherheit am besten durch Füllchips garantiert. Füllmaterial kommt auch zum Einsatz, wenn die Größe der Verpackung nicht zum verschickten Produkt passt. INTERNET WORLD Business machte im November 2012 Testkäufe bei 40 ausgewählten Webshops, das Ergebnis: Immerhin 25 Prozent der Pakete waren zu groß. Laut Heiko Pikal wird oft schlicht der Größenschlüssel nicht angepasst: „Ein Webshop hat zum Start mit seinem Backend oder BackendDienstleister ein bestimmtes Verpackungsportfolio festgelegt, wobei fünf oder sechs unterschiedliche Versandkartonagen einen optimierten Betrieb gewährleisten. Kommen dann neuartige Produkte im Shop hinzu, wird leider oft mit dem alten, anfänglich standardisierten Kartonportfolio weiter versendet, ohne hierfür operativ sowie strategisch notwendige Anpassungen vorzunehmen.“ Zu große Verpackungen bedeuten unnötige Kosten. Die Otto-Gruppe wertete im Jahr 2012 die Datensätze von etwa 20 Millionen Kartonsendungen aus. Ergebnis: Durchschnittlich 1,5 Liter Luft können pro Karton eingespart werden. Candy Weiß-Thieme, Bereichsleiterin Indirekter Einkauf bei Otto: „Aus diesem Grund hat die Otto Group in Zusammenarbeit mit dem Münchner Beratungs- und SoftwareAnbieter Logivations das Zusammenspiel Foto: Fotolia / Foto mek E Leicht, robust und passend zum Produkt: Die Verpackung muss vieles leisten von Kartongröße, Luft- und Artikelvolumen analysieren und schließlich dahingehend optimieren lassen, dass keine überflüssigen Leerräume in den Versandverpackungen mehr entstehen.“ Das jährliche Transportvolumen konnte so um rund 500 Lkw-Ladungen reduziert werden. Für eine Menge heiße Luft sorgte die letzte Novelle der deutschen Verpackungs- verordnung. In ihr wurde geregelt, dass ab 2009 alle Verpackungselemente bei einem dualen Entsorgungssystem wie dem Grünen Punkt lizenziert sein müssen. Praktisch betrifft das die Webshop-Betreiber aber nur dann, wenn sie ihre Verpackungen selbst produzieren lassen. Sobald die gekauften Materialen hingegen bereits von Herstellern oder Großhändlern regis- Fünf Faustregeln für die optimale Verpackung Wellpappe, Tütenfolie, Einkaufserlebnis und Frustfreiheit? Diese Punkte, zusammengestellt von Heiko Pikal, Einkaufsleiter bei Arvato E-Commerce, helfen Web-Händlern bei der Entscheidung für eine geeignete Verpackung. träger in Umlauf bringen. Der Grundsatz der Markenführung sollte deswegen auch auf Verpackungsentscheidungen übertragen werden. Das Branding kann alle Verpackungselemente umfassen: angefangen vom Karton, über Paket- 2. Einen hohen Wiedererkennungswert bewirken Mit der Verpackung lassen sich gezielt Werbe- Foto: Paul Georg Meister / Pixelio.de 1. Verpackung passend zum Produkt wählen Die Verpackung muss in puncto Größe, Stabilität und Image zum Produkt passen. Um zu große Verpackungen zu vermeiden, kann man ein anfangs definiertes Verpackungsportfolio immer wieder an neue Produktgrößen anpassen. Als Material bieten sich in der Regel Kartonagen aus Wellpappe an, bei Fashion und unempfindlichen Artikeln auch die preiswerteren Tütenfolien. klebeband und Füllmaterial bis hin zu Versanddokumenten und Beilagen. Auch eine freundliche Grußkarte kann nicht schaden. Wellpappe ist das am häufigsten benutzte Versandmaterial im deutschen E-Commerce 3. Einkaufserlebnisse durch kreative Verpackungslösungen schaffen Verpackungslösungen im E-Commerce stehen im stetigen Vergleich zu Mitbewerbern und dem Shopping-Erlebnis des stationären Handels. „Außen Standard und innen Standard“ sollte der Vergangenheit angehören. Überraschende Goodies etwa oder eine hochwertige Geschenkbox mit einer personalisierten Grußkarte können oftmals den Unterschied ausmachen. 4. Das Zusammenspiel innerhalb des Pakets sinnvoll gestalten Auch die Anordnung der verschiedenen Ele- mente sollte stimmig sein. Der Kunde will sich nicht erst durch Gratisproben, oft bis zu fünf Flyer, Gutscheinhefte und ein Kundenmagazin kämpfen müssen, bevor er sein Produkt im Karton findet. Diese sind in der Regel unter oder neben dem Produkt besser aufgehoben als direkt darauf. 5. Eine frustfreie Verpackungslösung anbieten Frustfrei bedeutet an erster Stelle: einfach zu öffnen, denn nicht jeder Kunde hat das nötige Werkzeug zur Hand. Verpackungen zum Aufreißen oder Auffalten sind hier besser als zugeklebte Pakete. Damit die Verpackung retourenfähig wird, sollte sie sich leicht wieder verschließen und mit Klebestreifen fixieren lassen. Eine frustfreie Verpackung verhindert, dass sich der Kunde beim Auspacken ärgert. 16/13 5. August 2013 triert wurden, müssen sie nichts weiter unternehmen. Bei praktischen Aspekten wie der Wahl von Verpackungsgröße und -material hört für viele Webshops oft schon die Beschäftigung mit Verpackungsfragen auf – ungenutztes Potenzial. „Wenn der Empfänger sein Paket auspackt, ist das ein wichtiger Moment des physischen Kundenkontakts – sogar der einzige physische Kundenkontakt, den ein Webseller hat“, so Norbert Hager, Verkaufsleiter beim KartonageProduzenten Schumacher Packaging. Verpackung als Marketing Alle Elemente der Verpackung können mit dem Markenzeichen versehen werden und damit die Corporate Identity des Händlers transportieren: Außen- und Innenseite des Kartons, Tütenfolie, Paketklebeband, Füllmaterial, Begleitdokumente. Als Beilagen können Gutscheine für den nächsten Einkauf ins Paket kommen, ein Ein Ratsch und auf ist es: Amazon setzt seit Jahren auf frustfreies Verpackungsmaterial SPECIAL: VERSAND Brief mit persönlicher Ansprache, ein kleines Geschenk oder eine Produktprobe. Luxus-Fashion-Händler Mytheresa nutzt diese Form von Verpackungsmarketing besonders konsequent (s. Interview). Die ansprechendste Verpackung nützt allerdings nichts, wenn sie sich nicht einfach öffnen lässt. Diesen Aspekt übersehen manche Online-Händler. Das Zauberwort lautet „frustfreie Verpackung“. „Das bedeutet an erster Stelle: einfach zu öffnen, denn nicht jeder Kunde hat eine Schere oder ein Messer zur Hand“, so Pikal von Arvato E-Commerce (s. „Fünf Faustregeln, S. 24). Wie also sieht die optimale Verpackung aus? Sie ist eine Kombination aus optimalem Material und optimaler Größe. Negative Gefühle beim Kunden sollten vermieden, durch gezieltes Branding und kreative Ideen möglichst positive erzeugt werden. Frank Rehme vom Deutschen Verpackungsinstitut hat großen Respekt vor Versandverpackungen: „Sie müssen auf der einen Seite das Produkt schützen und physisch sicher zum Endkunden bringen. Zum anderen übernehmen sie immer mehr auch Marketingfunktionen, wie es bei klassischen Produktverpackungen schon gang und gäbe ist. Sie haben einen doppelten Job zu erfüllen.“ Versandverpackungen bergen noch großes Potenzial, das Webshops nutzen können. ■ STEFAN MEY Internet World BUSINESS 25 Interview „Die Verpackung ist das zentrale Einkaufserlebnis“ Wie kreieren Sie ein Auspack-Erlebnis? Thomas Müller: Wenn eine Bestellung für ein Kleid eintrifft, wird es zuerst manuell in ein gebrandetes Seidenpapier eingepackt. Das kommt dann in einen hochwertig gestalteten Geschenkkarton, der mit einer Schleife versehen wird. Unsere Versanddokumente kommen in eine gebrandete Hülle, schließlich legen wir noch eine MytheresaGrußkarte und unser Trendbook bei. Das Ganze wird in einen neutralen Umkarton gepackt. Das schützt vor Diebstahl und ermöglicht „Secret Shopping“, da wir teilweise auch in Büros liefern. Thomas Müller Geschäftsführer des Online-Händlers für Luxus-Fashion Mytheresa ■ www.mythe resa.com schon auf einem recht hohen Level angefangen. Die Eigentümer wussten aus 25 Jahren Offline-Erfahrung, wie wichtig Verpackung und das Markenerlebnis im Laden sind. Ich würde sagen, dass unsere Verpackung von Anfang an schon sehr gut aussah. Wir haben sie aber während der letzten Jahre deutlich weiterentwickelt und im Sinne unserer Markenidentität noch luxuriöser gestaltet. Lohnt sich dieser hohe Aufwand? Müller: Ganz klar: Ja. Die Verpackung hat für uns einen sehr hohen Stellenwert, sie ist das zentrale Einkaufserlebnis. Wir müssen uns an den Standards in Offline-Boutiquen messen lassen. Andere E-Commerce-Händler messen dem Ganzen eine deutlich geringere Bedeutung bei. Wie hat sich die Verpackung bei Mytheresa.com entwickelt? Müller: Da wir eine Ausgründung aus einem Ladengeschäft sind, haben wir Was würden Sie Webshops mit kleineren Budgets empfehlen? Müller: Wir machen Testbestellungen bei Wettbewerben und schauen, wie hochwertig die es machen und welche zusätzlichen kreativen Ideen es dort gibt. Zudem sollte man das eigene Paket auch selbst einmal öffnen und sich fragen: Wie wirkt das auf mich? So kann man die Verpackung permanent weiteroptimieren. Ein solches Vorgehen würden wir generell auch anderen Webshop-Betreibern empfehlen. 26 Internet World BUSINESS E-COMMERCE 5. August 2013 16/13 E-COMMERCE-STRATEGIE VON PHILIPS „Viel intensivere Gespräche“ Philips Consumer Lifestyle pflegt inzwischen Beziehungen zu 61 Online-Handelspartnern. Und täglich werden es mehr R und 80 Prozent aller Offline-Käufe werden durch Online Content beeinflusst. Der Markenhersteller Philips Consumer Lifestyle ist aus diesem Grund sehr darauf bedacht, Online-Handelspartner mit gut aufbereitetem Content zu versorgen, sei es über Shop-in-Shops, Social Media, Newsletter, Produktspecials, FAQs oder Kaufberater. INTERNET WORLD Business sprach mit E-Trade-MarketingManager Marek Sandrock über die allmählich wachsenden Beziehungen zwischen dem Markenhersteller und seinen Online-Handelspartnern. Die Zusammenarbeit zwischen Markenhersteller und Online Shop funktioniert ja nicht immer konfliktfrei. Steht der OnlineHandel bei Philips auf der gleichen Stufe wie der stationäre Handel? Marek Sandrock: An erster Stelle ist der Online-Handel natürlich ein wachsender Markt, in dem wir Umsatzpotenziale sehen. Wenn man allein sieht, dass bei der weißen Ware 20 Prozent des Umsatzes im E-Commerce generiert werden, kommt man um den Kanal gar nicht mehr herum. Amazon ist dabei einer unserer wichtigsten Online-Händler. Da ist die strategische Zusammenarbeit einfach ein Muss. Auch mit Redcoon und Cyberport führen wir gerade viel intensivere Gespräche als noch vor ein paar Jahren. Trotzdem gibt es auch Produkte wie beispielsweise hochwertige Kaffeevollautomaten, die wertiger verkauft werden müssen. Hier setzen wir auf selektive Distribution und kooperieren nur mit Handelspartnern, die ein entsprechendes Umfeld und entsprechenden Service bieten. Aber auch da gibt es in der OnlineWelt inzwischen einige Wege und Möglichkeiten. Eine Vor-Ort-Beratung kann man teilweise telefonisch ersetzen, oder man schickt einen Mitarbeiter zum Kunden, der beim Aufstellen einer Maschine eine halbe Stunde lang berät. dürfen wir keinen Einfluss nehmen. Aber für uns ist Amazon auch nicht nur eine Sales-Plattform, sondern beeinflusst auch die Kaufentscheidung. Amazon ist das Google der Produktsuche geworden. 50 bis 60 Prozent aller Produktsuchen beginnen hier. Damit ist Amazon für uns eine Markenplattform, eine Informationsplattform und auch eine Controlling-Plattform, weil wir sehr viele Daten einsehen können, die bei Amazon stattfinden. Wir haben dort internationale Key-Account-Manager, die sich regelmäßig mit unseren CEOs darüber austauschen, wie man gemeinsam neue digitale Produkte entwickeln und vermarkten kann. Wir nutzen auch das AmazonVine-Programm, bei dem wir Produkte vorab vor dem Launch besonderen Kunden schicken und daraus User Generated Content in Form von Ratings und Reviews kreieren. Wir bauen Landing Pages, entwickeln gemeinsam Marek Sandrock mit Amazon Kaufberater und treffen kümmert sich als E-Trade-Marketinguns regelmäßig mit der Amazon Manager DACH bei Philips Consumer Media Group (AMG), um Produkte auf der Marketingplattform zu aktiLifestyle um mehr als 61 Online-Hanvieren. Das sind enorme Marketingdelspartner des Konzerns investitionen, die teilweise aus den ■ www.philips.de Geldern der Produktmanager oder aus den Vertriebsgeldern der KeyAccount-Manager gespeist werden. Sandrock: Wir sind zwei, drei Festangestellte und eine Auszubildende. Bislang findet Und warum immer Amazon? noch viel – von der Versendung zum Handelspartner über das Hochladen durch den Sandrock: Es ist nicht immer nur Amazon. In einer neuen Kampagne nehmen wir Handelspartner bis zum Tracken und Steujetzt zum Beispiel andere Handelspartner ern – manuell statt. Natürlich können wir mit, weil die auf eBay einen eigenen Shop über Anbieter wie Cliplister Händler autohaben und wir nicht. Wir haben ein Pro- matisch mit Bildern oder Videos beliefern. dukt über die eBay-Plattform aktiviert Aber zu hundert Prozent funktioniert das und das Ganze verroutet. Wir führen sol- auch nicht. Daneben bieten wir unseren che Gespräche auch mit Otto, Karstadt, Partnern auch Tools an, über die vollautomatisch, teilautomatisiert oder manuell Content zur Verfügung gestellt wird. Wenn Sie Händlern Inhalte zur Verfügung stellen – besteht da nicht die Gefahr, dass genau die Shops, die Ihre Inhalte brav einRechnet es sich denn, für ein stellen, wegen Duplicate Con1.800-Euro-Gerät einen Mitartent abgestraft werden? beiter eine halbe Stunde zum Sandrock: Obwohl wir als HerKunden zu schicken? steller gerade sehr viel pushen, müssen wir künftig vielleicht Sandrock: Das ist natürlich Serauch noch mehr individuellen vice, den wir mitbezahlen. Im Content erstellen. Aber die Web signalisieren dann Icons Shops haben das Problem oder Buttons, dass bei diesem ebenfalls erkannt und bereiProdukt eine Vor-Ort-Beraten die gelieferten Inhalte tung zur Verfügung steht und individuell auf. Otto beispielsdafür ein Termin vereinbart werden kann. Je besser uns ein Beziehungsreich: Philips verweist auf seinen Produktseiten auf verschiedene weise dreht eigene Videos, Expert betreibt das Format Händler an den verschiedenen Shops. 2012 wurden hier 353.000 Klicks generiert „Expert-TV“ und bekommt Touchpoints präsentiert, desto eher verstehen wir ihn als strategischen Cyberport, Electronic Partner, Media von uns dann für einen Espresso-VollMarkt, Tchibo, Douglas oder Payback. Wir automaten einen Tag lang einen Barista Partner. bedienen inzwischen mehr als 61 E-Com- gestellt, der mit ihnen ins Studio geht und Sie sagen, Amazon ist einer Ihrer wichtigs- merce-Plattformen in Deutschland, Öster- shootet. Für Amazon kreieren wir schon ten Online-Händler. Gleichzeitig unterbietet reich und der Schweiz – und ständig wer- einen komplett individuellen AbschlussContent, der das Produkt mit Bildern und Amazon den UVP regelmäßig erheblich. den es mehr. Icons erklärt, Vergleichstabellen bietet Ärgert Sie das nicht? Wie schafft man es bei rund 1.500 Produk- und FAQs beantwortet. Diesen Content Sandrock: Wir kommunizieren nur einen haben nur wenige Handelspartner. Das ist UVP. Auf alles, was im Markt stattfindet, ten, alle 61 Plattformen zu betreuen? pro Produkt ein Aufwand von mehreren Stunden. Damit bezahlen Sie ja quasi auch die Suchmaschinenoptimierung für Google. Sandrock: Aber wenn man wieder bedenkt, dass 50 bis 60 Prozent der Produktsuchen bei Amazon beginnen und 80 Prozent der Offline-Käufe durch Online Content beeinflusst werden, lohnt sich dieser Aufwand. Und nicht nur Amazon wälzt Arbeit auf uns ab. Auch andere Händler zwingen uns, ihre Seiten zu füttern. Media-Saturn hat ein eigenes Produktportal. Da müssen wir manuell in Masken Textzeile für Textzeile aus Datenblättern reinkopieren. Natürlich werden wir in Zukunft versuchen, Händlern über offene Kataloge wie Icecat komplette XML-Datenfeeds zu liefern, bei denen sich dann nur noch Server und Protokolle unterhalten müssen. Da sehe ich von unseren Handelspartnern in Deutschland, Österreich und der Schweiz aber höchstens fünf, die das überhaupt wollen und können. Wie sehen denn Ihre Erfahrungen mit Shopin-Shop-Systemen aus? Lohnt sich das? Sandrock: Wir bekommen immer wieder entsprechende Anfragen von Handelspartnern. Aber wir tun uns mehr und mehr schwer, dieses Geld – und da reden wir von etwa 20.000 Euro pro Auftritt – zu investieren, weil uns kein Handelspartner relevante Daten liefert. Natürlich argumentieren die, ein solcher Shop-in-Shop gehe über das Produkt hinaus, man könne es besser erklären, Aktionen spielen, Cross-Selling betreiben. Das sind alles schöne, weiche Faktoren. Aber auch unsere Key-AccountManagerin für weiße Ware befürwortet Shop-in-Shop immer weniger. Die will eher Lead-generierte Banner-Aktionen machen, die voll für Produktabverkauf sorgen. Wir haben auch gelernt, dass Banner, die erst auf eine Landing Page oder auf einen Shop-in-Shop verweisen, pro Klick rund 15 Prozent an Shoppern verlieren. Deswegen optimieren wir viele BannerAktivitäten auf Amazon inzwischen rein auf das Produkt. Das heißt, der Nutzer landet auf der Produktdetailseite und mit einem Klick im Warenkorb. Auf der Philips.de-Seite verweist Philips auf Produktdetailseiten auf den nächsten Online Shop oder eine stationäre Filiale in der Nähe. Wie wird das angenommen? Sandrock: Wir hatten über das Tool im vergangenen Jahr 353.000 Klicks und einen messbaren Umsatz im siebenstelligen Bereich realisiert. Den stationären Umsatz können wir so aber natürlich nicht nach■ vollziehen. INTERVIEW: DANIELA ZIMMER Die Konferenz zu Facebook, Twitter, Youtube & Co 23.-24. September 2013 Sofitel Hamburg Alter Wall Vom Marketing-Hype zur digitalen Transformation t Social Media wird erwachsen Internet World Business-Leser sp aren 150,- EUR t Content is king mit Code SMC13Siwb t Corporate Social Identity t Blogger-Relations im Fokus t Update Facebook Marketing & Facebook Advertising t YouTube – neue Formen der Kommunikation B2B-Special am 25. September 2013 Social Media ist tot – es lebe Social Media: Wo steht B2B? tWie erreiche ich Entscheider mit Social Media im B2B? tSocial Media Monitoring & Reporting tFacebook B2B Sponsoren Eva Balashazy Telefónica Germany GmbH & Co. OHG Carolin Biebrach Lufthansa Cargo AG Florian Hoffmann Brainlab AG Veranstalter www.socialmediaconference.de 28 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 5. August 2013 Das Analytics-Problem 16/13 Abmahnfallen, aktuelle Urteile, neue Gesetze: Auf Online-Recht spezialisierte Fachleute helfen Ihnen weiter. Jetzt gerät auch Adobe ins Visier der Datenschützer N dem Datenschutz ausschaut. Und dabei kommen manchmal Probleme ans Licht, die sich nicht mehr so schnell und einfach lösen lassen wie der Umgang mit Google oder Adobe Analytics. Dann kann unter Umständen das ganze Geschäftsmodell auf dem Prüfstand stehen. Auch wettbewerbsrechtliche Abmahnungen wegen Datenschutzverstößen sind nach jüngeren Gerichtsentscheidungen nicht mehr grundsätzlich ausgeschlossen. Hat ein Unternehmen Post von der Behörde erhalten, muss das Vorsicht, Datenschutz! Web-Analyse-Programme unter- per se noch nichts Schlimmes bedeuten. Die regelmäßig erliegen strengen Vorgaben forderliche schriftliche Beant■ Angepasste Server-Einstellungen: Die wortung sollten Betroffene jedoch sehr IP-Adressen der Nutzer müssen bei der ernst nehmen. Ein Bußgeldbescheid ist Geolokalisierung und der Reichweiten- zwar nicht so schnell zu erwarten, die messung anonymisiert werden (keine Aufsicht kann aber ohne Weiteres auch Hash-Werte). Zudem muss die Laufzeit vor Ort Kontrollen durchführen – ein der Cookies auf 24 Monate datenschutzrelevanter „Beifang“ ist ■ dann nicht auszuschließen. gesetzt werden. Bei der Kontrolle und RA TIM C. CAESAR Tim Christopher Caesar Durchsetzung dieser Regeln Rechtsanwalt mit den Schwertut sich das Bayerische LanWeb-Analyse mit Datenschutz punkten IT-Recht und Datendesamt für den Datenschutz besonders hervor. Die Bayern schutz bei Schulte Riesenkampff ■ Bei der Verwendung von Adobe Analytics arbeiten mit einem selbst entin Frankfurt am Main (Omniture) sind ähnliche datenschutzwickelten Programm, das ■ www.schulte-lawyers.com rechtliche Vorgaben einzuhalten wie bei automatisiert den datenGoogle Analytics. schutzkonformen Einsatz von ■ Wesentliche Vorgaben sind ein schriftli■ Ein schriftlicher Vertrag über die AufAdobe Analytics großflächig online cher Vertrag, die Aufklärung des Verbrautragsdatenverarbeitung mit Adobe. Den prüft. Vor allem Unternehmen mit Sitz chers, die Möglichkeit zu einem Opt-out Standardtext stellt Adobe auf Anfrage im Freistaat sollten daher mit der Umsetsowie die vollständige Anonymisierung zung der Vorgaben nicht lange warten. zur Verfügung. der IP-Adressen. ■ Eine angepasste Datenschutzerklärung. Aber auch in anderen Bundesländern ■ Die Vorgaben der Datenschutzbehörden Die muss den Nutzer über den Einsatz lohnt es sich, seine Hausaufgaben den sind für Unternehmen in allen Bundeslänvon Adobe Analytics aufklären und die Datenschutz betreffend möglichst bald dern relevant. Option offen halten, dem Tracking zu zu erledigen. Denn ist das eigene Unter■ Bußgelder, Kontrollen vor Ort und Abwidersprechen. Für Letzteres genügt ein nehmen erst einmal „auf dem Radar“ der mahnungen lassen sich mit überschauLink zu Adobes Opt-out-Mechanismus jeweiligen Behörde gelandet, kontrolliert barem Aufwand vermeiden. diese gerne auch allgemein, wie es mit in der Datenschutzerklärung. Foto: Fotolia / Storm ach dem Web-Analyse-Programm von Google steht jetzt auch Adobe Analytics im Fokus der Datenschutzbehörden. Das Tool für Tracking und Auswertung stammt von Omniture und ist Teil der Adobe Marketing Cloud. Google Analytics war für Datenschützer lange ein rotes Tuch. Bemängelt wurde insbesondere die Speicherung und Übermittlung vollständiger IP-Adressen der Nutzer an Google in die USA sowie die Tatsache, dass Google nur ungenügend darüber aufklärte, welche Daten konkret genutzt werden. Die deutschen Aufsichtsbehörden haben bereits im Herbst 2009 einen Wegweiser zum rechtskonformen Einsatz von „Analyseverfahren zur Reichweitenmessung bei InternetAngeboten“ veröffentlicht. An diesem wird nun auch Adobe Analytics gemessen. Zur Umsetzung der Vorgaben hat die bayerische Datenschutzbehörde jetzt mit Adobe einen Kompromiss ausgehandelt. Will man als Website-Betreiber Adobe Analytics rechtssicher einsetzen, sind folgende Maßnahmen erforderlich: Der E-Shop-Rechtstipp Sabine HeukrodtBauer LL.M., Rechtsund Fachanwältin für Informationstechnologierecht in Mainz ■ www.legalershop.de Datenschutz als Grund für eine Abmahnung Nach einem aktuellen Urteil des Oberlandesgerichts (OLG) Hamburg vom 27. Juni 2013 (Az.: 3 U 26/12) ist das Fehlen einer Datenschutzinformation wettbewerbswidrig. Diese Entscheidung ist richtungsweisend, denn sie schreibt fest, dass Verstöße im Bereich Datenschutz Anlass für eine Abmahnung sein können. Bislang konnten Verstöße gegen Datenschutzrecht nicht abgemahnt werden, so entschied zuletzt auch das Kammergericht Berlin zum Like-Button von Facebook (Beschluss vom 29.04.2011, Az.: 5 W 88/11). Das OLG Hamburg gab diese Rechtsprechung jetzt auf. In dem Fall hatte auf einer Internet-Seite, die Kunden mit einer Werbeaktion zu einer Registrierung animierte, die Information über die Erhebung und Verwendung personenbezogener Daten gefehlt. Das OLG Hamburg entschied, dass die Informationspflicht bei Datenerhebung nach § 13 Telemediengesetz (TMG) eine Marktverhaltensnorm darstelle, deren Verstoß eine wettbewerbsrechtliche Abmahnung auslösen könne. Die Vorschrift schütze nach Art. 10 der EU-Datenschutzrichtlinie 95/46/EG auch die wettbewerbliche Entfaltung von Mitbewerbern, indem einheitliche und gleiche Wettbewerbsbedingungen geschaffen werden. Nach dem Hamburger Urteil sollten Online-Händler zur Vermeidung von Abmahnungen das Datenschutzkonzept ihrer Shops überprüfen lassen. Aktuelle Kurzmeldungen zum Thema Internet-Recht GRENZÜBERSCHREITENDER E-COMMERCE DOMAINS INTERNET BACKBONES AUSKUNFTSPFLICHT Berlin-Zürich-Connection Nicht alles ist pfändbar Razzia bei Telekom & Co. Plattform muss kooperieren Die rechtlichen Herausforderungen beim grenzüberschreitenden Online-Handel zwischen Deutschland und der Schweiz sind das Spezialgebiet der Rechtsanwälte Lukas Bühlmann, Zürich, und Martin Schirmbacher, Berlin. Im August und September 2013 planen die beiden Juristen, die den Lesern der INTERNET WORLD Business bereits als Fachautoren bekannt sind, zwei Informationsveranstaltungen für InternetUnternehmer mit Kunden in den jeweils anderen Ländern. Termine: 21. August in Zürich, 3. September in Berlin. Mehr Informationen finden Interessenten auf den Websites der Kanzleien Bühlmann (www.br-legal.ch) und Härting ■ (www.haerting.de). fk Vor dem Landgericht Mühlhausen hatte eine Betreiberin eines Online Shops Erfolg mit ihrem Antrag, die Domain ihres Shops von einer Pfändung auszunehmen. Grundsätzlich, so hat das Amtsgericht Essen bereits 1999 festgestellt, sind Internet-Adressen Wirtschaftsgüter, die ein Gläubiger pfänden lassen kann. Das LG Mühlhausen entschied jedoch, dass in diesem Fall die Pfändung der Domain unverhältnismäßig wäre: Der Webshop sei der einzige Lebensunterhalt der Schuldnerin, ein Betrieb ohne Domain kaum möglich. Die SEO-Maßnahmen haben viel Geld gekostet, außerdem gebe es Mitgliederkonten, auf die diese Mitglieder bei einer Pfändung keinen Zugriff mehr ■ haben (Az.: 2 T 222/12, 2 M 559/12). fk Mit Durchsuchungen der Büros großer europäischer Telekommunikationsanbieter geht die EUKommission Vorwürfen des US-Daten-Carriers Cogent nach. Im Kern geht es darum, dass Cogent immer größere Datenmengen aus den USA nach Europa transportiert – und dort beim Übergeben dieser Daten an die Netze von Telekom, Telefónica und Orange an Kapazitätsgrenzen stößt. Die notwendigen technischen Erweiterungen der Internet Backbones will Cogent aber nicht allein bezahlen – und vermutet bei den europäischen Telcos verbotene Absprachen über ein gemeinsames Vorgehen in dieser Sache. Die Telekom hat inzwischen in einer Stellung■ nahme alle Vorwürfe zurückgewiesen. fk Eine Handelsplattform muss mit den Finanzbehörden zusammenarbeiten, wenn es darum geht, eventuelle Steuersünder dingfest zu machen. Das hat der Bundesfinanzhof entschieden. Im konkreten Fall ging es darum, dass die Steuerfahndung Hannover von einer InternetHandelsplattform die Klarnamen, Geburtsdaten und Bankverbindungen der Anbieter haben wollte, die pro Jahr einen Umsatz von mehr als 17.500 Euro erzielt hatten. Oberhalb dieser Grenze fällt Umsatzsteuer an. Der Plattformbetreiber hatte die Auskünfte zunächst mit der Begründung verweigert, sich zur Verschwiegenheit verpflichtet und außerdem keinen Zugriff auf die Daten zu haben. (Az.: II R 15/12). fk ■ thomas-krenn.com Aufgrund enormer Geschwindigkeitsüberschreitung gibt’s jetzt eine Anzeige: Der neue 2HE Intel Single-CPU RI1203H Server mit brandneuen Intel Prozessoren Dieses ist der erste Thomas Krenn Server mit der brandneuen Intel® CPU. Die Energie-Effizienz dieser neuen Prozessor-Generation wurde maßgeblich verbessert. Sie profitieren von bis zu 10% mehr Leistung gegenüber dem Vorgänger, bei deutlich geringerem Stromverbrauch. Damit greift Ihr neuer Server jetzt noch schneller auf Ihre Daten zu. DE CH: AT: +49 (0) 8551 9150 - 0 +41 (0) 848 207970 +43 (0) 732 2363 - 0 QR Code mit Smartphone scannen oder www.thomas-krenn.com/ri1203 - Sommeraktion bis 30.09.2013 Leasen statt kaufen mit günstigen Konditionen - In Zusammenarbeit mit GRENKE Verkauf erfolgt ausschließlich an Gewerbetreibende, Firmen, Freiberufler (Ärzte, Rechtsanwälte etc.), staatliche Institutionen und Behörden. Druckfehler, Irrtümer und Änderungen in Preis und Ausstattung vorbehalten. Unsere Versandkosten richten sich nach Gewicht und Versandart - mehr unter: www.thomas-krenn.com/versandkosten.Thomas-Krenn.AG, Speltenbach-Steinäcker 1, D-94078 Freyung 30 TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS Dynamic Pricing in drei Schritten Preise, die an aktuelle Marktbedingungen angepasst werden, sind nichts Neues. Ein Beispiel: Traditionell verlangen Händler für einen Schirm bei einem Wolkenbruch oft ein paar Euro mehr als an einem trockenen Sommertag. Der Online-Handel richtet heute Preise mit moderner Software noch dynamischer und schneller auf individuelle Nachfragemuster oder Marktgegebenheiten aus. Das wird als Dynamic Pricing bezeichnet. Technisch umsetzbar sind automatische Anpassungen der eigenen Preise an die der Konkurrenz. Zudem sind Individualpreise basierend auf dem Kaufverhalten möglich: Wer mehrfach ein Produkt ansieht, dem wird ein höherer Preis angeboten als demjenigen, der es nur einmal anklickt. Wer Mitbewerber-Shops besucht hat, erhält einen niedrigeren Einstiegspreis. Trotz des wirtschaftlichen Potenzials sollten Händler sich bewusst sein, dass viele Kunden erwarten, dass alle Shop-Besucher den gleichen Preis erhalten – dynamische Preisanpassung birgt also durchaus das Risiko eines Vertrauensverlusts. Spreadcommerce bringt den Warenkorb von Online Shops dahin, wo viel Traffic ist K unden in den Shop zu bringen, kostet Geld. Warum also nicht den Shop dahin bringen, wo sich die Kunden bereits aufhalten? Das ist die Idee hinter Spreadcommerce. Das Nürnberger Unternehmen hat eine Lösung entwickelt, mit der Warenkörbe von Online Shops auf Drittseiten eingebunden werden. „Der Shop-Betreiber muss nichts weiter tun. Wir nehmen den Warenkorb und bedienen ihn aus der Ferne“, erklärt Spreadcommerce-Geschäftsführer Patrick Maier. Partnern, zwei davon sind auf der Unternehmens-Webseite genannt: der Tapir Store auf Outstore.de und der PfannenShop Casserole.de. Im vierten Quartal 2013 soll die Testphase beendet sein und die Lösung auf den Markt kommen. Als Kosten für den Shop fallen zum einen Anbindungsausgaben an. Sie hängen davon ab, wie viel Aufwand für das Anpassen des Warenkorbs nötig ist. Zum anderen erhält Spreadcommerce einen Preis pro Klick oder einen Preis pro Order. Spreadcommerce geht aktuell auf PreisverVerbindung in den Shop gleicher, Testportale und Verlage Noch ist Spreadcommerce in der Testphase, im vierten Quartal zu, um Partner für die EinbinDer Nutzer soll dort, wo er sich 2013 soll der Regelbetrieb starten dung des Warenkorbs auf deren informiert oder unterhält, die Gelegenheit haben, einzukaufen. Spread- Distributed Commerce lautet die Bezeich- Webseiten zu gewinnen. Ein mögliches commerce stellt die Verbindung zwischen nung für diesen Trend. Erste Ansätze da- Einsatzszenario könnte die Moderubrik dem Aufenthaltsort und dem Shop her. für stellten in der Vergangenheit Shop einer Frauenzeitschrift sein: Die Outfits, die dort gezeigt werden, stammen von Eine Bestellung läuft direkt in das System Apps dar, beispielsweise für Facebook. des Shops – nur eben von einer Drittseite Eine derartige „Umleitung“ des Waren- unterschiedlichen Shops oder Marken. kommend. Alle Abläufe, die zum Order- korbs auf andere Seiten eigne sich für alle Mit Spreadcommerce könnte die Nutzerin prozess gehören, wie der Hinweis auf die Shop-Arten, unabhängig von ihrer Größe beispielsweise eine komplette Ausstattung, Allgemeinen Geschäftsbedingungen oder oder ihrem Sortiment, meint Maier. die von mehreren Anbietern stammt, über auf das Widerrufsrecht, bleiben in der Spreadcommerce testet die „Remote“- einen Warenkorb direkt auf der Webseite ■ Verantwortung des Shops. Warenkorblösung derzeit mit zehn Shop- der Frauenzeitschrift bestellen. is Vertrauensverlust So läuft Dymamic Pricing ab: 1. Wettbewerbsanalyse: Für Dynamic Pricing kann ein Cloud-basiertes SoftwareModul an den Shop angebunden werden oder die E-Commerce-Lösung hat diese Funktion bereits integriert. Zuerst werden die Mitbewerber definiert, damit der Suchalgorithmus weiß, wo er die Konkurrenzprodukte findet. Dann durchsucht er diese Shops automatisch und speichert die Vergleichswerte. Dazu zählen beispielsweise Produktname, Preis, Größe, Artikelnummer, Produktbild etc. Sehr hilfreich sind sogenannte eindeutige Zuweisungen, wie beispielsweise die EAN-Nummer (EAN steht für European Article Number). 2. Weiterverarbeitung der Daten: Eine manuelle Überprüfung der Mitbewerberdaten lohnt, manchmal werden Sonderkonditionen oder im Preis inbegriffenes Zubehör vom Suchalgorithmus nicht erfasst. Im nächsten Schritt werden eigene Produktdaten mit denen der Konkurrenz abgeglichen. 3. Preisanpassung: Auf dieser Basis werden die eigenen Preise nach oben oder unten angepasst. Dies kann täglich vollautomatisiert geschehen. Viele Händler bevorzugen aber die halbautomatisierte Variante, bei der ein Mitarbeiter die Preisanpassung kontrolliert: Es zählen nicht allein Minimal- oder Maximalpreis, auch Margenoptimierung oder die Anhebung der Click-Kauf-Rate für bestimmte Kundensegmente sind mögliche Ziele. Sein volles Potenzial entfaltet Dynamic Pricing zusammen mit Techniken wie Retargeting. Dann ist auch die individuelle Preisanpassung je nach Klickhäufigkeit möglich. 16/13 Der Warenkorb-Verteiler Techniktipp Arndt Döhler Manager Research bei Intershop ■ www.intershop.de 5. August 2013 Zwei Drittel der Web-Nutzer sehen ihre Daten im Netz gefährdet D er Skandal um die Ausspähaktionen von ameriFür wie sicher halten Nutzer ihre Daten? kanischen und britischen 2011 2013 43 % Geheimdiensten bleibt nicht 39 % 36 % ohne Folgen bei deutschen 27 % 27 % Internet-Nutzern. Zwei Drittel der vom Branchenverband 12 % Bitkom Befragten geben an, 6% 3% 5% 2 % dass ihre Daten im Netz eher (39 Prozent) oder völlig (27 Sehr Sicher Eher Völlig Weiß Prozent) unsicher sind. 27 sicher unsicher unsicher nicht Prozent der über 1.000 BefraVerglichen mit 2011 zeigt sich ein deutlicher Vertrauensverlust. gungsteilnehmer halten ihre Damals hielten 42 Prozent ihre Daten für sehr sicher oder sicher Daten im Internet jedoch © INTERNET WORLD Quelle: Bitkom/Aris, Juli 2013; n = mehr auch weiterhin für sicher. Business 16/13 als 1.000 Internet-Nutzer über 14 Jahre Ein Vergleich mit den Umfrageergebnissen aus dem Jahr 2011 zeigt jedoch einen deutlichen programme größtmögliche Transparenz Vertrauensverlust. Damals hielten noch 36 gefordert, unterstreicht er: „Internet-NutProzent ihre Daten für sicher und 6 Pro- zer wollen und brauchen Klarheit und zent für sehr sicher. Wahrheit.“ Die Zahlen seien ein Alarmsignal, sagt Die repräsentative Befragung wurde Bitkom-Präsident Dieter Kempf. Der Bit- vom Meinungsforschungsinstitut Aris im ■ kom habe seit Bekanntwerden der Späh- Juli 2013 durchgeführt. is Shopgate zieht’s ins Ausland S hopgate profitiert von der Nachfrage nach mobilem Commerce. Das Unternehmen entwickelt Shopping Apps und mobil optimierte Online Shops. Aktuell verzeichnet Shopgate rund 5.200 Händler als Kunden, darunter große Namen wie ATU und Edeka Lebensmittel. Bis vor einem halben Jahr war das in Butzbach, Hessen, ansässige Unternehmen nur in Deutschland aktiv. Im Juni schloss der Technologieanbieter dann eine zweite Finanzierungsrunde im hohen siebenstelligen Bereich mit den europäischen Investoren Northcap und Creathor Venture ab. Fast zeitgleich ist er im US-amerikanischen Markt gestartet. Im September werden nun Büros in Großbritannien und Frankreich hinzukommen. Niederlassungen in Spanien und Italien sollen ebenfalls noch in diesem Jahr eröffnet werden. Wie viel Umsatz der Mobile-CommerceDienstleister erwirtschaftet, verrät Dieter Kartmann, Mitgründer von Shopgate, ■ allerdings nicht. is OXID ESALES ECONDA MYTHERESA.COM Kochbuch für den Oxid-Shop TV-Kampagne für Cross Sell Neues Logistikzentrum Das neue „Oxid eShop Kochbuch“ unterstützt Entwickler bei der Arbeit mit der Oxid-Plattform. Es enthält Beispiele für typische Anwendungsfälle beim Aufbau und der Erweiterung von Online Shops auf der Basis des Oxid-ShopSystems. Verfasst wurde es von Roman Zenner und Joscha Krug. is Econda startet am 2. August erstmals eine TVKampagne für die Recommendation Engine Cross Sell. Der 60-Sekünder soll zeigen, wie Shop-Betreiber mit Cross Sell mehr Artikel verkaufen können. Die Werbung läuft auf N24, Sky Sport News, Sky Krimi, Syfy und 13th Street. Produziert wurde sie von der Agentur Alphatier. is Der Luxus-Modeshop Mytheresa.com hat in Kirchheim-Heimstetten bei München ein Logistikzentrum mit einer Gesamtfläche von rund 10.000 Quadratmetern in Betrieb genommen. Am neuen Standort ist auch das Fotostudio angesiedelt. EU-weit kann der Online Shop nun innerhalb von 24 Stunden liefern. is 16/13 TOOLS & TECHNIK 5. August 2013 Internet World BUSINESS 31 Brillenwahl digital TV-Wirkung online messen Die Wiener Agentur Netural setzt Passanten virtuelle Sonnenbrillen auf AT Internet und Wywy tracken gemeinsam Multichannel-Kampagnen S chritt für Schritt erobern AugmentedReality-Anwendungen den Alltag. Ein Beispiel ist der „Silhouette iMirror“, der von Juli bis September beim Heinemann Duty Free Shop am Wiener Flughafen steht. Entwickelt hat den Digital Signage Mirror die Wiener Agentur Netural für den Brillenhersteller Silhouette Eyewear. „Sehr viel Know-how liegt in der Kombination verschiedener möglicher Technologien“, erklärt Netural-CEO Albert Ortig. Eine der Kameras ist die Spielekonsole Kinect von Microsoft. Über die KinectSensoren erfolgt auch die Bedienung. Durch Handbewegungen oder durch Kopfnicken wechseln die Brillen. So können 23 Sonnenbrillen – quasi per Wink – Kinect und Facetracking-Software durchprobiert werden. „Wir wecken damit das Interesse für Der Augmented-Reality-Spiegel ist 2,40 unsere Produkte“, sagt Meter hoch und dient Elisabeth Kneidinger, den Kunden zur digitaE-Communication-Verlen Produktanprobe. antwortliche bei SilhouSobald Körper und ette. Kunden können Gesicht von den drei die Modellpalette nicht Kameras erfasst wurnur sehen, sondern den, springt eine dreiauch virtuell anprobiedimensionale Brille in ren. „Diese neue Form die Ansicht. Das Modell der Auslage gibt uns wird an das Gesicht des enorme Flexibilität hinBetrachters angepasst sichtlich Art und Ort und macht alle Bewezukünftiger Produktgungen „live“ mit. Eine präsentationen“, hebt sie Facetracking-Software, hervor. Das Nutzungsdie sonst bei der Produkverhalten wird mitgetion von Animationsfilmessen, der Hersteller men zum Einsatz kann dadurch Rückkommt, sorgt dafür, schlüsse auf die Präfedass der Betrachter prä- Ein Spiegel, mit dem Sonnenbrillen ■ renzen ziehen. is zise erkannt wird. virtuell anprobiert werden können D er Web-Analyse-Spezialist AT Internet arbeitet mit dem Münchner Technologie-Start-up Wywy zusammen. Wywys Erkennungstechnologie „Live Ad Analyze“ registriert, wann ein Werbespot gesendet wird, und leitet diese Information an das Web-Analyse-Tool von AT Internet weiter. Dessen „Analyzer III“ misst dazu passende Windeln.de ist der erste Kunde von AT Internet, der die Klicks, Pfade und Customer Wirkung von TV-Spots im Web erfasst Journeys sowie Suchmaschinen-Anfragen. Soziodemografische Nut- des Online-Einkaufs von Pampers & Co. zerdaten ergänzen das Bild. Da TV-Werbung teuer ist, will der Shop Die Analyse vergleicht Konversionen wissen, ob das Geld gut angelegt ist. „Mit und Umsätze, um den Return on Invest- der Analyse von AT Internet optimieren ment zu berechnen. Mit diesen Daten soll wir unseren Marketing-Mix“, erklärt Olidie Wirkung des TV-Spots nachvollzogen ver Zenglein, Leiter Marketing bei Winwerden. „Durch die Kooperation ergän- deln.de. „Wir müssen nicht mehr mutmazen wir unsere Plattform mit Echtzeit-TV- ßen, ob unser TV-Spot zum geplanten Daten und helfen dem Kunden bei der Zeitpunkt ausgestrahlt wurde.“ Zenglein Optimierung der Marketingplanung“, so verspricht sich von der Analyse eine besFrank Piotraschke, Country Manager sere Kalkulation des Return on Investment Deutschland bei AT Internet. der einzelnen Spots, um die Mediaplanung entsprechend anzupassen. AT InterWirkung eines einzelnen Spots net könne die Wirkung von Spots auch Erster Kunde ist der Online Shop Win- dann überprüfen, wenn sich Sendezeiten deln.de. Der Windel-Versender wirbt mit verschoben haben oder Sendepläne feh■ Müttern und ihren Babys für die Vorteile len, sagt Piotraschke. is IT-Dienstleister und Agenturen: Neue Etats, Kunden und Tools Auftraggeber Auftrag Dienstleister Agravis Raiffeisen Relaunch des Web-Auftritts Agravis.de mit Responsive Design TWT Interactive Asos Einsatz der Hybris Commerce Suite für E-Commerce in China Hybris Barzahlen Anbindung der E-Business-ERP-Software an das Bezahlsystem von Barzahlen Efulfilment Transaction Services Deutsche Post Entwicklung und Implementierung eines zentralen Partnerportals auf Typo3-Basis Punkt.de Dr. Beckmann Relaunch der deutschen Dr.-Beckmann-Webpräsenz, Programmierung im Responsive Design Triplesense Drive Now Abwicklung des Lastschriftverfahrens für Drive Now Billpay EOL Tierportale Onsite- und Online-Marketing-Optimierung der WebSeite Baludo.de Etracker Fraba Group Konzeption, Design und technische Umsetzung des Kernpunkt Relaunchs von Fraba.com, Einsatz des Content-Management-Systems Firstspirit Experten für jeden Teilbereich des SEO Fraisr Entwicklung einer Extension für das Shop-System Magento Das Medienkombinat Wir sind Ihre externe SEO-Abteilung Gothaer Konzern Relaunch von Gothaer.de mit einfacherer Navigation und Tarifermittlung People Interactive Infoscore Forderungsmanagement Leitfaden für grenzüberschreitendes Forderungsmanagement Europäische Kommission Karlsruher SC Konzeption und Typo3-Programmierung, HTML-Templating für Internet-Auftritt, Web App und native Apps Analog Multimedia LAL Sprachreisen Designkonzept und User Experience der neuen WebSeite Lal.de Denkwerk Lotterie.de Implementierung einer Internet-Plattform für die Vermittlung von Lotterieprodukten auf Basis des ContentManagement-Systems Firstspirit Adesso Max Pferdekaemper Einsatz des Produkts Shop Monitor von Econda zur Steuerung und Weiterentwicklung des Online Shops Econda Messe Frankfurt Verwaltung des Bewegtbild-Contents mit dem Video Manager von Movingimage24 Movingimage24 Pfister Arco Holding Entwicklungs- und Beratungsleistungen, technische Umsetzung im Hybris-Umfeld Valtech Deutschland Volkswagen Relaunch der internationalen Plattform Think Blue auf Basis des CMS Magnolia DDB Tribal Zeiss Gruppe Einsatz der Marketing-Management-Lösung Marketing Efficiency Cloud Brandmaker Spezialisiert auf nachhaltiges SEO Seit über zehn Jahren erfolgreich 30 Vollzeit-Mitarbeiter, feste Ansprechpartner Wenn SEO, dann SUMO. Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an pitch@internetworld.de SUMO GmbH A UDG Company www.sumo.de Tel.: O221 29 29 1O Internet World BUSINESS TOOLS & TECHNIK 5. August 2013 16/13 ELEKTRONISCHE RECHNUNG Digital statt auf Papier Rechnungen verursachen Kosten – sowohl beim Versand als auch bei der Weiterverarbeitung im eigenen Unternehmen. E-Rechnungen versprechen hier Einsparpotenzial und kommen deshalb immer häufiger zum Einsatz B eim B2B-Marktplatz Mercateo rattern jeden Monat viele Zehntausend Rechnungen durch das System. Das Verwalten dieser Rechnungen kostet Geld – nicht nur Porto und Papier, sondern auch Personal für die Buchhaltung und die Archivierung. Schon 2006 hatte das Unternehmen deswegen beschlossen, auf die elektronische Rechnung umzustellen. In einem ersten Schritt suchte Mercateo nach einer Lösung, die eine schnelle Rechnungszustellung per E-Mail und eine unkomplizierte Archivierung ermöglicht. Das Unternehmen entschied sich zunächst für einen Dienstleister, der die Abwicklung übernahm. Durch diesen Schritt konnte der Online-Marktplatz monatlich rund 3.000 Euro einsparen. Um die Kosten weiter zu reduzieren, beschloss der B2B-Händler 2008, die elektronische Rechnungsabwicklung selbst in die Hand zu nehmen. Zum Einsatz kommt der Digiseal Server von Secrypt, den Mercarteo angemietet hat. Die Lösung signiert nun automatisch die aus SAP generierten PDF-Ausgangsrechnungen und prüft sowie archiviert eingehende Rechnungen. Kostenreduktion durch die Inhouse-Lösung: weitere 1.500 Euro monatlich. Das Beispiel zeigt, dass sich durch die elektronische Rechnungsabwicklung, auch E-Invoicing genannt, einiges einsparen lässt. Umstellung auf die E-Rechnung – Blick in ein Unternehmen 2010 fiel bei Konzeptum die Entscheidung, auf die elektronische Rechnung umzustellen. Das in Koblenz ansässige Unternehmen entwickelt Software-Systeme und -Lösungen in den Bereichen Abrechnung, Kundenbindung und -gewinnung, Freischaltung, Datenauswertung und Web-Portale. Ziel war, die Kosten zu senken und Prozesse effizienter zu gestalten. Zu diesem Zeitpunkt fielen monatlich rund 80 Rechnungen auf Papier an, 50 davon verließen das Haus. Aufgrund des eigenen technischen Know-hows im Unternehmen lagen die Herausforderungen vor allem in der Lösung der Frage, ob ein Dienstleister beauftragt werden soll und wie diesbezüglich die internen Geschäftsabläufe anzupassen sind. Konzeptum entschied sich für die Nutzung des Signaturportals von Mentana-Claimsoft. Insgesamt standen Investitionskosten von ein- malig 10.000 Euro an. Für den Empfang der E-Rechnungen führte Konzeptum eine eigene E-Mail-Adresse ein. Die Eingangsrechnung im PDF-Format wird automatisch über das Mentana-Portal verifiziert und anschließend an Konzeptum übermittelt. Die Archivierung erfolgt im Unternehmen selbst. Beim Rechnungsversand generiert Konzeptum über sein eigenes Abrechnungssystem eine PDF-Rechnung, die über einen von Mentana-Claimsoft gekauften Server verschickt wird. Durch die Umstellung sind die Prozesse vor allem beim Rechnungsempfang deutlich schlanker geworden. Jeder Berechtigte kann jederzeit auf jede Rechnung zugreifen, die digitalen Belege vereinfachen die Bearbeitung. Schon rund ein Jahr später erhielt Konzeptum 50 Prozent der Rechnungen elektronisch, 40 Prozent wurden als E-Rechnung versandt. Deshalb stellen auch immer mehr Unternehmen ihre Geschäftsprozesse auf die digitale Rechnung um. Institut Ibi Research an der Universität Regensburg für seinen Leitfaden „Elektronische Rechnungsabwicklung“ durchgeführt hat. Hauptgründe für die Umstellung sind Kostenreduktion nicht garantiert Porto- und Materialeinsparungen, die Bei vielen Firmen entsteht für eine Über- zügigere Bearbeitung und die schnellere gangszeit erst einmal eine Mischform, die Begleichung der elektronischen FordeAbwicklung läuft zweigleisig, sowohl auf rung. Knapp die Hälfte der befragten UnPapier als auch digital. Rund 40 Prozent ternehmen denkt darüber nach, E-Rechübermitteln ihre Rechnungen mittlerweile nungen einzuführen. Lediglich 14 Prozent auch elektronisch – meist im Anhang an lehnen dies prinzipiell ab – in der Regel, eine E-Mail, beispielsweise als PDF. Den- weil sie sich kaum Ersparnis versprechen. Ein gesundes Maß an Skepsis ist in der noch: Die große Mehrheit, rund 90 Prozent, verschickt noch immer Rechnungen Tat angebracht. Obwohl es auf den ersten auf Papier. Das hat eine Umfrage unter Blick offensichtlich zu sein scheint, dass rund 500 Unternehmen ergeben, die das sich durch E-Invoicing Kosten reduzieren lassen, kommt unterm Strich nicht bei allen Unternehmen ein positiver Wert Auswahlkriterien für Lösungsanbieter heraus. Faktoren wie die Zahl der versendeten RechRechtskonformität 52 % nungen, der AutomatisieVertrauen zu dem Anbieter 48 % rungsgrad und der AufNiedrige Transaktionskosten 45 % wand für die Anpassung der eingesetzten Systeme Geeignetes Preismodell 45 % beeinflussen maßgeblich Hohe Servicequalität 38 % die mögliche KostensenHohe Fachkompetenz 37 % kung. So haben der Studie Niedrige Einführungskosten 32 % zufolge jeweils rund die Hälfte der kleineren und Persönliche Erfahrung 27 % großen Unternehmen EinViel Erfahrung 25 % sparungen erwartet und Angebot von individuellen Lösungen 17 % konnten diese auch realisieren. Bei den mittleren UnRechtssicherheit und Vertrauen in den Rechnungsabwicklungsternehmen ist dies jedoch Anbieter spielen neben den Kosten eine entscheidende Rolle nur knapp einem Drittel n = 155, Mehrfachnennungen möglich gelungen. Im Gegenzug hat Quelle: Ibi Research, Elektronische Rechnungsabwicklung Teil III, Stand Mai 2011 sich jedes fünfte mittlere © INTERNET WORLD Business 16/13 Unternehmen überhaupt Foto: Fotolia / Klaus Eppele 32 16/13 TOOLS & TECHNIK 5. August 2013 Internet World BUSINESS 33 Übersicht über Anbieter und Lösungen von E-Rechnungen Zielgruppe Parteien Preismodelle Kleine Unternehmen Mittlere Unternehmen Große Unternehmen Rechnungssteller Rechnungsempfänger Einmalige Lizenzkosten Abrechnung nach Transaktion Aareon Rechnungsservice www.aareon.com ● ● ● ● ● ● ● B4Value Network www.b4value.net ● ● ● ● ● Basware E-Invoicing www.basware.de ● ● ● ● ● ● ● Comarch EDI www.comarch.de ● ● ● ● ● ● ● Auchan, Osram, Victorinox, Varta Crossinx www.crossinx.de ● ● ● ● ● ● Bayer, Baiersdorf, Fresenius, Sixt Datev eRechnung www.datev.de ● ● ● ● k. A. k. A. k. A. k. A. Werden auf Kundenanfrage genannt Digiseal Server www.secrypt.de ● ● ● ● ● ● ● ● ● Mazda, Fielmann, Bitburger, Fleurop Direct Invoice Control www.afi-solutions.com ● ● ● ● ● ● ● Generali Deutschland, Hengstenberg, Melitta Kaffee ● ● k. A. k. A. ● ● Bauhaus, Sparkasse Bodensee, DER Deutsches Reisebüro ● ● ● ● ● Werden auf Kundenanfrage genannt eBeleg Service www.ximantix.com ● ● ● ● Würth Elektronik, Haufe Lexware, DBL Berufskleidung E-Billing.de www.yourit.de ● ● ● ● ● ● ● Produktname Doxis4 www.ser.de D-Trust Business Portal www.bundesdruckerei.de ● ● ● ● ● ● ● Neopost E-Invoicing www.neopost.de ● ● ● ● ● ● Nowis EDI-Clearing-Center www.nowis.de ● ● ● ● ● ● PDF-Rechnung www.gotomaxx.com ● ● ● ● ● Regibill www.regify.com ● ● ● ● ● ● SCM Datenprozessplattform www.logagency.de ● ● ● ● ● ● Smart-eInvoice www.seeburger.de ● ● ● ● ● Smart Path Invoice Service www.capevision.de ● ● ● ● ● Tec Invoice www.teccom.de ● ● ● ● ● Tradeshift www.tradeshift.com ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Mentana-Claimsoft; www.signatur portal.de, www.mentana-claimsoft.de ● ● ● Wartungsgebühren Referenzkunden ● ● Erelation www.dig.at Stratedi www.cctop.de, www.stratedi.de Abrechnung nach Periode (Miete) ● k. A. ● ● Mercedes Benz Bankgruppe, Siematic, Sandoz, Metro ● ● ● ● ● ● BCD Travel Germany, Despec Deutschland, Resch & Frisch ● Logocos Naturkosmetik, Randstad, Remmers Baustofftechnik ● Softengine, Minol Messtechnik, Webspace-Verkauf.de ● Werden auf Kundenanfrage genannt k. A. Thyssen Krupp, Mainsite, Claas Vattenfall, Gesobau, Techem, Alba Group ● Bosch, Continental Aftermarket, Hella ● Deutsche Post DHL, Kühne + Nagel, Vestas Wind Systems ● Alnatura, Dehner, Fressnapf, Unilever ● Lufthansa Technik, Host Europe, Goodwheel © INTERNET WORLD Business 16/13 keine Kostensenkung erhofft, konnte aber trotzdem Geld sparen. Dennoch sind keine Wunder zu erwarten: 30 Prozent der kleinen und 44 Prozent der mittleren und großen Firmen haben nicht mit Einsparungen gerechnet und auch keine erreicht. Bei größeren Unternehmen liegen die Hauptprobleme darin, ein geeignetes System zur Umsetzung zu finden und die Anpassung an die innerbetrieblichen Abläufe und die bestehende Technik vorzunehmen. Bei kleineren Firmen spielt eher fehlendes Fachwissen eine Rolle. Die unterschiedlichen Anforderungen spiegeln sich auch in der Art der Umsetzung wider. Kleinere Firmen mit geringerem Rechnungsaufkommen setzen eher selten eine spezielle Lösung zur Abwicklung elektronischer Rechnungen ein oder greifen auf einen externen Dienstleister zurück. Bei großen Unternehmen verwendet die Mehrheit eine spezielle interne Anwendung, 40 Prozent haben einen Dienstleister ins Boot geholt. Volz Luftfilter Volksbank Kaiserlautern, Fiducia, Belgacom Telindus k. A. ● ● Audi, Daimler, Edeka, Toshiba k. A. k. A. ● RWE, Mainova, Tedem Quelle: Ibi Research, Elektronische Rechnung Teil I, Stand Juni 2013 Auch beim Empfang digitaler Rechnungen stellen die Anpassung von betrieblichen Prozessen und Technik, die Suche nach einem geeigneten System und fehlendes Fachwissen große Herausforderungen dar. Dennoch geben rund die Hälfte der befragten Unternehmen an, nicht mit besonderen Problemen bei der Einführung konfrontiert gewesen zu sein. Am positivsten wirkt sich der So läuft der Versand einer elektronischen Rechnung ab Empfang von elektronischen Rechnungen auf die Umweltbilanz, die Rechnungsersteller Rechnungsempfänger Zufriedenheit der Geschäftspartner und die Bearbeitungszeit aus. AufGgf. Elektronische Prüfung/ Datenfällig sind die Unterschiede bei der Erstellung Signierung Übertragung Verifikation erfassung Kostenreduktion: Für kleinere und mittlere Unternehmen besteht beim Empfang von E-Rechnungen offenDokumentation und Dokumentation und sichtlich kein großes EinsparpotenArchivierung Archivierung zial, für große dagegen durchaus. Weitere Infos und Hinweise zu den gesetzlichen Anforderung bieDie digitale Signierung ist nicht mehr zwingend vorgeschrieben, die Übertragung erfolgt per E-Mail oder Download tet Ibi Research auf http://elektroni© INTERNET WORLD Business 16/13 Quelle: Ibi Research sche-rechnungsabwicklung.de. cf ■ Ähnlich ist das Bild beim Rechnungsempfang. Je nach Unternehmensgröße werden zwar 50 bis 80 Prozent der Rechnungen digital empfangen, beinahe alle Rechnungen gehen parallel dazu aber auch auf Papier ein. Spätestens hier wird der Bruch in der Prozesskette deutlich. Solange beide Rechnungsformen parallel existieren, bleibt die Situation allerdings paradox: Papierrechnungen werden teils manuell, teils automatisiert erfasst und digitalisiert, elektronische Rechnungen hingegen werden ausgedruckt und in Papierform weiterverarbeitet. 34 Internet World BUSINESS TOOLS & TECHNIK 5. August 2013 16/13 KUNDENSERVICE IM WEB Beratung schlägt Schnäppchen Früher zählte für Online Shopper meist nur der Preis, heute sind sie wählerischer. Der Online-Handel kann mithilfe moderner Technologien eine ausgefeilte Beratung bieten eten S auch online eingefordert. Laut einer Studie des E-Commerce-Center (ECC) am Institut für Handelsforschung in Köln legen mehr als zwei Drittel der Deutschen großen Wert auf einen ausführlichen Servicebereich im Online Shop. Qualifizierte Beratung und Hilfe sowie die gute Erreichbarkeit von Servicemitarbeitern auf allen Kanälen zählen zu den wichtigsten Dienstleistungskriterien (siehe Grafik). Ein günstiger Preis ist nur noch ein Grund von vielen, um online einzukaufen. Konsumenten. Marktbeobachter halten dies für den richtigen Schritt zur rechten Zeit. So geht Aline Eckstein, Bereichsleiterin des ECC in Köln, davon aus, dass Shop-Betreiber mit Beratungsmöglichkeiten die aktuelle Diskrepanz zwischen steigenden Umsätzen und sinkenden Margen verringern können (siehe Interview). Um dem veränderten Kommunikationsverhalten und der Persönliche Note gefragt Erwartungshaltung der User zu Dabei hoffen Online-Käufer mittlerweile begegnen, hat sich auch der Kanicht mehr nur auf erweiterte Suchfilter- belnetzbetreiber Unitymedia Tools, die bei der Auswahl von Produkten entschieden, einen weiteren anzubieten helfen – dazu gehören etwa Gerätefinder Servicekanal wie bei Notebooksbilliger oder der Style- und setzt eine virtuelle und Passformberater von Sheego – inzwi- Assistentin ein: Nina schen stehen Shop-Betreibern unter- beantwortet derzeit allschiedliche technologische Mög- gemeine Fragen zum lichkeiten für die individuelle Unternehmen, zu den Online-Beratung zur Verfügung: Produkten, hilft bei Call-Back-Lösungen, virtuelle technischen Problemen Berater, Webcam-basierte Anpro- und soll künftig in erweiben, Live-Chat oder Video-Bera- terte Services eingebunden wertung (siehe Info-Box). E-Busi- den. So kann Nina etwa Webseiness-Dienstleister jeder Couleur ten-Besucher mit einem Livevertreiben die Lösungen als Chat- oder Callcenter-Agenten Freundlich, höflich, kompetent: Yello-Eve Lizenzsoftware oder als Miet- verbinden. Sie kann ans Custoweiß alles über Strom und ist auch für ein modell. Der Preis für ein Online- mer-Relationship-Managebisschen Small Talk zu haben Beratungs-Tool kann je nach Art ment-System (CRM) angedockt und Anforderung extrem schwan- werden und den User durch den Service mit Gesicht: Mit der Video-Beratung von ken und richtet sich oft nach der Bestell- und Kaufprozess begleiten. „In Bild der Themen, die seine User beschäfWhisbi nehmen Berater Kontakt zum Kunden auf Anzahl der Mitarbeiter, die es unserer Serviceorganisation sehen wir tigen. Die Technologie hinter Nina stammt Auf diese Weise ist „Eve Markenbotschaf- einsetzen. So sind einfache Call-Back- einen Rückgang von Calls und Mails, da die von der Selfservice Company, Düsseldorf. „Es gibt sehr viele Online Shopper, die terin und Kundenberaterin in einer Per- Buttons schon ab 100 Euro erhältlich, User über die neue Selfservice-Lösung zu son“, so der Marketing-Chef. Der Strom- umfangreiche Live-Chat-Integrationen vielen Themen bereits online eine Ant- guten Service sehr zu schätzen wissen“, sagt anbieter sieht die digitale Ansprechpart- können monatlich mehrere Hundert Euro wort erhalten beziehungsweise eine Henner Heistermann, Geschäftsführer der Lösung zu ihrem Problem finden“, sagt E-Commerce-Beratung Shopstrategen in nerin als attraktive Nutzungsoption, zwin- pro Mitarbeiter kosten. gend notwendig sei sie aber nicht. Die Deutschland gilt in Sachen Online- Thomas Ostendorf, Customer Experience Hamburg. Vor allem lukrative StammkunWebsite funktioniere auch ohne Eve. Kundenberatung unter Experten als Manager bei Unitymedia. Dank eines den lassen sich über gute Beratung gewinIm stationären Handel gehört ausführli- Entwicklungsland. Doch viele Händler detaillierten Reportings verfügt der Kabel- nen. Händlern, für die der Preis nicht an che Beratung zum guten Ton. Jetzt wird sie reagieren jetzt auf die Erwartungen der netzbetreiber auch stets über ein aktuelles erster Stelle steht, biete ein Beratungsangebot im Shop „eine wunderbare Möglichkeit der Differenzierung“, so Heistermann. Während es in kleinen Shops an der Wie wichtig sind Ihnen diese Kriterien beim Online-Kauf? Beratung oft hapert, haben große Handelsunternehmen ihre Bedeutung längst Ausführlicher Servicebereich erkannt. Multichannel-Riese Otto bietet 25,7 % 43,1 % 25,0 % 4,7 1,5 % auf der Shop-Seite neben klassischer Telefonberatung einen Qualifizierte Beratung Rückrufservice sowie Information via 23,0 % 36,9 % 29,0 % 9,0 % 2,1 % und Hilfe Twitter, E-Mail und Facebook an. Darüber Hohe Erreichbarkeit von hinaus gibt es zehn Online-Produktbera22,4 % 38,0 % 29,9 % 7,8 % 1,9 % Servicemitarbeitern ter – zum Beispiel für TV, Büromöbel oder Digitalkameras. „Kundendialog sollte ein Anzeige von Verfügbarkeit 4,6 % 18,5 % 30,9 % 33,7 % 12,4 % im Ladengeschäft echter Service sein“, sagt Björn Spielmann, Senior Projektmanager Online Service Möglichkeit zur 3,4 % 18,3 % 35,3 % 31,6 % 11,4 % Management Customer Focus bei Otto. In Online-Reservierung diesem Sinne möchte man seine Kunden Absicherung durch 2,0 % 36,8 % 17,3 % 36,2 % 7,7 % dort beraten, wo sie sich aufhalten, und unabhängige Dritte über alle Kanäle erreichbar sein. PermaAnzeige von komplementä11,1 % 5,9 % 27,7 % 38,7 % 16,6 % nent wird dies optimiert. Seit Kurzem setzt ren ergänzenden Produkten Otto ebenfalls eine virtuelle Beraterin ein: „Clara“ wird momentan eingearbeitet und Absolut wichtig Teilweise wichtig Eher unwichtig Absolut unwichtig Sehr wichtig kann zurzeit Fragen zu Servicethemen wie Beratung und Service spielen für Online-Käufer inzwischen eine wesentlich größere Rolle als noch vor ein paar Jahren. Händler müssen jetzt reagieren Bestellung, Lieferung und Zahlung beantworten. Täglich wird die Datenbank mit © INTERNET WORLD Business 16/13 Quelle: Erfolgsfaktoren im E-Commerce – Deutschlands Top Online-Shops Vol. 2 ECC Köln 2013 ihrem Antwortkatalog erweitert. Sollte sie ie gehört zweifellos zu den fähigsten Mitarbeiterinnen: 35 Millionen beantwortete Anfragen, 3.000 Fans auf Facebook und eine eigene Website kann Eve für sich verbuchen. Eve ist Kundenberaterin bei Yello Strom – eine virtuelle Kundenberaterin. Seit zwölf Jahren führt sie Interessenten über die Website des Stromanbieters, beantwortet Fragen rund um Strom, Gas und Sparzähler, plaudert aber auch über weitergehende Themen. Der Avatar ist mit Gestik und Mimik ausgestattet und verfügt über diverse Animationen. „Eve gibt Yello im Internet ‚ein Gesicht‘ und bringt eine gute Portion Menschlichkeit in die sonst eher nüchterne Welt des Stroms“, sagt Björn Simon, der Marketing, Kommunikation & Marke bei Yello Strom verantwortet. Der Avatar unterstützt beim Stromabschluss auf der Website und entlastet so die realen Kollegen im Callcenter. 5. August 2013 TOOLS & TECHNIK eine Frage zum wiederholten Male nicht verstehen, bekommt der Kunde stattdessen eine Verlinkung zum Live-Chat oder einen kostenlosen Rückruf angeboten. Langfristig strebt Otto jedoch eine Lösungsquote von 95 Prozent an. Neben Servicefragen soll Clara dann auch einfache Produktberatungen durchführen. sich das Video auf. Der Kunde kann mit dem Mitarbeiter sprechen und ihn sehen, das Bild des Kunden wird nicht übertragen. Der Konsument muss keine Software installieren, keine Dateien REGINA LANGE downloaden. Auch Mikrofon, Head of Telesales Telefónica Deutschland Lautsprecher oder Webcam sind nicht nötig. „Die Möglichkeit welche Schlagworte zu einem Produkt sein Gegenüber zu sehen, ohne selbst passen – diese detaillierten Informationen gesehen zu werden, bewahrt die Privatfehlen meist. Um Kundentyp und Produkt sphäre und ermöglicht ein sehr entspannautomatisiert abzugleichen, sind oft neue tes Beratungsklima“, sagt Regina Lange, Attribute nötig. „Automatisierte Online- Head of Telesales Inhouse & Renewals bei Beratung fängt bei den eigenen Pro- Telefónica Deutschland. Die Anzahl abgeduktdaten an“, so Heistermann. schlossener Verträge ist O2 zufolge überdurchschnittlich hoch. Zudem verzeichVideo-Beratung im Kommen net man bei Hardware-Produkten, die Auch eine Mischung aus Technologie und Kunden über diesen Weg kaufen, deutlich persönlichem Kontakt erfreut sich großer weniger Retouren. Die Kunden seien von Beliebtheit. Ein Beispiel dafür ist der Mo- dem Service regelrecht begeistert, so Lange. bilfunkanbieter O2. Mit Hotline, Chat und Das merke man in der Beratung und sehe Video-Anleitung zieht der Telekommuni- dies auch an den „wirklich erstklassigen kationsanbieter online das volle Bera- Kundenzufriedenheitswerten“. Aufgrund tungsregister. Insbesondere die neu einge- der guten Erfahrungen bietet O2 diesen Service nun auch den Geschäftskunden an. Zudem hat der Telco-Anbieter einen Piloten in fünf seiner stationären O2Shops gestartet: Dort können wartende Kunden über einen Tablet-PC die Video-Beratung nutzen und so mögliche Wartezeiten überbrücken. „Die Reaktionen aus dem deutschen Markt sind insgesamt sehr positiv“, sagt Jon Smith, Marketingleiter und Produktentwicklungs-Chef bei Whisbi, dem Anbieter dieser Technologie mit Sitz in Barcelona. Besonders Die virtuelle Beraterin von Unitymedia hat das Aufkomstarkes Interesse sei aus den men von Kundenanfragen bereits deutlich gesenkt Bereichen Möbelhandel, Reiseführte Video-Beratung ist beliebt. Das anbieter und elektronische Konsumgüter Prinzip: Wer sich per Video informieren zu verzeichnen. Doch trotz Eve und ihrer will, gibt auf dem O2-Kundenportal seine virtuellen Kollegen: So ganz auf Berater aus Telefonnummer an. Kurze Zeit später ruft Fleisch und Blut will der Handel aber doch ■ ihn ein Kundenberater per Telefon zurück nicht verzichten. und auf dem Computer-Bildschirm baut KARSTEN ZUNKE 16/13 Daten richtig matchen „Es gibt seit Jahren den Trend, dass Unternehmen einfache Kundenanfragen automatisiert beantworten wollen“, sagt Sylvia Feja, Bereichsleiterin E-Communication bei der Hamburger Novomind AG, dem Anbieter dieser Beratungstechnologie. In einer Studie hat das Unternehmen herausgefunden, dass über 85 Prozent der Kundenanfragen einfache Standardanfragen sind, die man auch mit automatisierten Services in hoher Qualität kostengünstig beantworten kann. Marktbeobachter wie Heistermann rechnen damit, dass virtuelle Agenten künftig sogar umfangreiche Beratungen in Online Shops übernehmen können – ähnlich dem Verkäufer im realen Ladengeschäft, der seine Kundschaft optisch und durch das Gespräch einschätzt. Den geschulten Blick des Verkäufers ersetzen online Daten. Im Idealfall werden für eine weitgehend automatisierte Beratung alle verfügbaren Datenund Informationsquellen herangezogen – von CRM-Daten über Big-Data-Analysen bis hin zu Social-Graph-Informationen. Anschließend gilt es, diese gesammelten Angaben mit den Produktdaten zu matchen. „Wenn ein Händler weiß, dass sich ein Kunde für ein bestimmtes Thema interessiert, muss er auch die dazu passenden Produkte vorschlagen können“, so Heistermann. Doch genau hier liegt das Problem: In der Regel werden die Produkte nur mit Standardattributen wie Farbe, Größe oder Material versehen. Welches Motiv auf ein T-Shirt aufgedruckt ist, welcher Rubrik eine Hose zugeordnet werden kann oder „Die Kunden sind von unserer Video-Beratung regelrecht begeistert.“ Internet World BUSINESS 35 Technologien für eine persönliche Online-Beratung ■ Call-Back-Button Der Interessent gibt in einem Eingabefeld seine Rufnummer an und wann er erreichbar ist, der Servicemitarbeiter meldet sich dann telefonisch. ■ Kontaktformular Der Nutzer schreibt sein Problem in ein Online-Formular und hinterlegt seine E-MailAdresse. Der Servicemitarbeiter antwortet via E-Mail. ■ Live-Chat Vor allem große Anbieter wie Dell, Easycredit oder O2 setzen auf Live-Chat. Das Prinzip: Sucht ein Besucher Informationen, öffnet sich ein Dialogfeld mit Chat-Aufforderung. ■ Video-Beratung Nach Angabe einer Rückrufnummer meldet sich der Berater telefonisch, gleichzeitig baut sich auf dem Bildschirm das Video-Bild auf. Der Kunde selbst ist nicht zu sehen, er benötigt lediglich ein Telefon für das Gespräch und eine Internet-Verbindung für das LiveBild des Beraters. ■ Virtuelle Anproben Der Nutzer positioniert sich vor seiner Webcam. Auf dem Computer-Bildschirm wird das gewünschte Produkt in das Webcam-Bild eingeblendet. Auf diese Weise können zum Beispiel Brillenmodelle anprobiert werden. ■ Virtuelle Berater Diese Beratungssysteme bestehen in der Regel aus einem textbasierten Dialogsystem (Chatbot) und einem Avatar. Sie können an CRM-Tools angebunden werden und Anfragen an Servicemitarbeiter weiterleiten. Mimik und Gestik der zugehörigen Avatare sind häufig nahezu lebensecht. Die Schwierigkeit besteht jedoch darin, den Sinn der Frage zu erfassen. Das gelingt häufig nicht. Interview „Die Erwartungshaltung steigt“ Serviceleistungen im Online-Handel sind Pflicht nicht Kür – so das Fazit einer Studie des E-Commerce-Center Köln. Bereichsleiterin Aline Eckstein erklärt, welche Bedeutung insbesondere die Online-Beratung künftig haben wird. Frau Eckstein, eine aktuelle Studie des ECC Handel kommt zu dem Schluss, dass Serviceleistungen auch im Online-Handel Pflicht sind. Agieren Online Shopper nicht länger preisgetrieben? Aline Eckstein: Unsere Studie hat gezeigt, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis nach wie vor einer der wichtigsten Einflussfaktoren im Kaufprozess ist. Doch die Konsumenten sind anspruchsvoller geworden, die Erwartung an Beratung und Service steigt stetig und ebenso die Anforderungen für Online-Händler. Bei einer starken Marke wird ein hoher Servicegrad bereits erwartet, bei kleinen Shops ist die Nutzerschaft noch nachgiebiger. Doch die Schonfrist läuft in Anbetracht neuer Pro- Aline Eckstein Bereichsleiterin des E-Commerce-Center (ECC) Köln ■ www.ecckoeln.de dukte und Technologien bald aus. Wenn ein Konsument weiß, welche Services möglich sind, erwartet er diese auch vom kleinen Online-Händler. Über welche Beratungsangebote sollte ein Shop heutzutage mindestens verfügen? Eckstein: Es muss nicht die technologische High-End-Lösung sein. Wichtig ist, Interesse zu zeigen, den Kunden zu verstehen und ihm eine reale Chance zur Kontaktaufnahme zu geben – über alle Kanäle hinweg. Dabei sollten Shop-Betreiber Beratungsangebote unterbreiten, die zur Zielgruppe passen. Wer beispielsweise Küchen verkaufen möchte, muss auch am Wochenende beraten können. Technologien können die persönliche Beratung sehr gut unterstützen, sie aber nicht ersetzen. Einerseits entlasten sie das Servicepersonal, andererseits müssen sie durch eine weiterführende persönliche Beratung abgedeckt werden. Haben das deutsche Shop-Betreiber schon verinnerlicht oder besteht Nachholbedarf? Eckstein: Insgesamt besteht Nachholbedarf. Aber die wachsenden Service-Erwartungen der Kunden sollten Händler nicht allein als Herausforderung sehen, sondern vielmehr als Chance, sich vom Wettbewerber abzugrenzen. Der OnlineHandel in Deutschland ist aktuell von steigenden Umsätzen, aber sinkenden Margen charakterisiert. Dieses Missverhältnis lässt sich momentan nur mit guter Online-Beratung kompensieren. Wer sich allein über den Preis definiert, wird es künftig sehr schwer haben. Wohin geht die Entwicklung in Sachen Online-Beratung? Eckstein: Der Technologieanteil im Online-Kundenservice wird zunehmen. Heute gilt es, Konsumenten über möglichst viele Touchpoints auf der Customer Journey zu tracken, die Daten zusammenzuführen und zu analysieren. Künftig wird es darum gehen, das Konsumentenverhalten zu prognostizieren. Ein Betreiber wird seine Kunden im Online Shop nicht mehr nach ihren Wünschen fragen, sondern direkt passende Angebote unterbreiten und sie „Wer sich allein über den Preis definiert, wird es künftig sehr schwer haben.“ ganz zielgerichtet beraten. Der Kunde wird die Macht haben, seine Daten zu beherrschen, sie einzusehen und bei Bedarf zu löschen. Im Gegenzug dürften immer mehr Menschen bereit sein, Daten von sich preiszugeben, da es letztlich ihnen selbst nützt. 36 TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS 5. August 2013 16/13 IN EIGENER SACHE Spezialisten suchen und finden Das neue Dienstleisterverzeichnis auf Internetworld.de präsentiert Unternehmen für alle Belange rund um den Web-Auftritt S ie planen einen Relaunch Ihres Shops und suchen dazu eine Web-Agentur? Ihr Suchmaschinenmarketing muss dringend auf Vordermann gebracht werden? Unternehmen, die Agenturen, Lösungsanbieter oder Berater für ihr nächstes Web-Projekt suchen, verschaffen sich mit dem neuen Dienstleisterverzeichnis von INTERNET WORLD Business einen guten Einstieg, um mit Digital-Spezialisten in Kontakt zu treten. Die Suche ist geografisch, nach Kategorien sowie Stichworten möglich. Das neu gestaltete Dienstleisterverzeichnis auf Internetwold.de bietet zudem allen Anbietern von digitalen Services und Produkten die Möglichkeit, ihr Portfolio detailliert und kostenlos im Self-ServiceVerfahren zu präsentieren. So funktioniert der Eintrag: Auf Internetworld.de das Stichwort „Dienstleister“ aufrufen und auf den Link „Firma eintragen“ klicken. Bei der Registrierung werden die Stammdaten und die Kontaktdaten eines Ansprechpartners abgefragt. Diese Kontaktdaten werden nicht veröffentlicht und dienen nur eventuellen Nachfragen. Im nächsten Schritt wird das Unternehmen kategorisiert und beschrieben: Aus den folgenden zehn Kategorien können bis zu drei gewählt werden: ■ Web-Entwicklung PR, Online Marketing & SEO ■ E-Commerce ■ Analyse & Consulting ■ App & Mobile ■ CRM & Hosting ■ Design & Kreation ■ Social Media & Community ■ E-Payment ■ Fulfillment & Logistik ■ Eine ausführliche Darstellung des eigenen Unternehmens und des Lösungsangebots ist im Feld unterhalb der Firmenstammdaten vorgesehen. Unter dem Reiter „Über uns“ können sich Firmen selbst beschreiben, Kennzahlen zum Unternehmen veröffentlichen und beispielsweise auf ihr Angebot verlinken. Referenzen als Anhaltspunkt Ein guter Anhaltspunkt für potenzielle Auftraggeber ist das Feld „Referenzen“. Hier können Dienstleister zeigen, für wel- Die Stammdaten sind übersichtlich angeordnet. Die Unternehmen können sich selbst auf Internetwold.de registrieren und kostenlos ihr Profil hinterlegen Die Kernkompetenzen beschreiben den Fokus des Unternehmens. Hier können bis zu fünf Kompetenzen (max. 30 Zeichen pro Begriff) als Freitext eingegeben werden Bei der Einteilung in die Rubriken ordnen sich Unternehmen spezifischen Kategorien zu. Insgesamt gibt es zehn Rubriken, bis zu drei können gewählt werden Mit der Social Box bieten Dienstleister ihre Kanäle im Social Web an: Newsletter und Newsfeed, Facebook Page, Twitter oder Google+ In diesem Feld mit verschiedenen Reitern können Dienstleister ihr Unternehmen ausführlich darstellen che Branchen oder Kunden sie bereits tätig waren oder tätig sind. Unter „Awards“ werden Preise und Auszeichnungen aufgeführt. Im Feld „Ansprechpartner“ können beispielsweise Sales-Verantwortliche oder die Geschäftsführung vorgestellt werden. „Zertifizierungen/Mitgliedschaften“ spiegelt wider, für welche Qualitätsoder Trust-Siegel sich ein Unternehmen zertifiziert hat oder ob das Unternehmen einem Branchenverband angehört. Neu: Videos und Pressemitteilungen Unter dem Reiter „Video“ können eigene Imagefilme oder Produkt-Videos präsentiert werden. Dazu können alle VideoPlattformen wie beispielsweise Youtube verwendet werden. Neu im Dienstleisterverzeichnis von INTERNET WORLD Business ist das Feld „Pressemitteilungen“. Darüber können Unternehmen eigene Nachrichten und Produkt-News verbreiten. Das Hinterlegen von Pressemitteilungen ist einfach: 1) Titel der Neuigkeit eingeben, 2) Teaser-Text verfassen, 3) Text schreiben. Zudem besteht die Möglichkeit, ein PDF der Pressemitteilung anzubieten. Suchmöglichkeiten für Auftraggeber nach Städten, Postleitzahlgebieten sowie Rubriken Ebenfalls neu ist die Social Box neben den Stammdaten. Damit bieten die Dienstleister ihre Nachrichtenkanäle im Social Web an. Hier können zum Beispiel der Firmen-Newsletter oder der Newsfeed abonniert werden. Über den Like Button können Unternehmen Facebook Fans gewinnen, mit dem Follow Button können sie die Zahl der Twitter Follower erhöhen. Und mit dem Google+ Button steigt die Zahl der Personen in den „Kreisen“ des Unternehmens. Die Vorteile im Überblick Im neuen Dienstleisterverzeichnis von INTERNET WORLD Business finden Auftraggeber und Auftragnehmer zusammen. Die eingetragenen Firmen profitieren von der spezifischen Zielgruppenansprache und der Reichweite der Fachportals Internetworld.de. ■ Mehr Fans, Follower und NewsletterEmpfänger: Steigern Sie die Zahl Ihrer Fans und Follower im Social Web und generieren Sie neue Empfänger für Ihren Newsletter. ■ Pressemitteilungen verbreiten: Binden Sie Ihre Pressemitteilungen ein und profitieren Sie von über 560.000 Visits pro Monat auf Internetworld.de. ■ Image-Film präsentieren: Integrieren Sie Ihr eigenes Unternehmens-Video in Ihren Eintrag. ■ Backlink sichern: Verlinken Sie direkt aus unserem Verzeichnis auf Ihre Landing Page. ■ Premiumeintrag: Positionieren Sie Ihr Unternehmen vor Ihren Konkurrenten. Alphabetisch oder Premiumeintrag Der kostenlose Online-Eintrag im Dienstleisterverzeichnis ist in wenigen Minuten erstellt. Unternehmen, die bereits in der Datenbank aufgeführt sind, können ihre Darstellung mit wenigen Handgriffen aktualisieren. Die Daten bleiben kontinuierlich in der Datenbank. Knapp 4.000 Firmen haben sich bereits registriert. In den Suchergebnissen erscheinen die registrierten Unternehmen in alphabetischer Reihenfolge. Unternehmen, die ganz am Anfang der Liste platziert sein wollen, können für 460 Euro pro Jahr einen Pre■ miumeintrag buchen. red Ein Premiumeintrag gewährleistet, dass das eigene Unternehmen am Anfang der Suchergebnisliste positioniert wird Eine Landkarte zeigt, wo die Unternehmen aus dem Dienstleisterverzeichnis ihren Sitz haben 16/13 AFFILIATE MARKETING BILDBEARBEITUNG PLZ PLZ 1 9 Firstlead GmbH www.adcell.de Marcus Seidel Rosenfelder Straße 15-16 10315 Berlin Tel.: +49 (0)30 - 6098361 - 0 Fax: +49 (0)30 - 6098361 - 99 service@adcell.de Starten Sie jetzt Ihr Partnerprogramm mit über 75.000 Affiliates und ohne SetupGebühr! 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August 2013 PLZ 8 SEO-Küche Internet Marketing GmbH & Co. KG www.seo-kueche.de Marco Frazzetta & Oliver Lindner Fraunhoferstr. 6 83059 Kolbermoor Tel.: +49 (0) 800 / 47 32 88 -33 Fax: +49 (0) 800 / 47 32 88 -34 info@seo-kueche.de Die SEO Küche! Kreative und knackige Suchmaschinenoptimierung ‘mit perfekter Rezeptur zum Erfolg’! Hier könnte Ihr Eintrag stehen! Informationen unter marita.brotz@nmg oder Tel.: 089/74117 281 WEBSPACE Hier könnte Ihr Eintrag stehen! Informationen unter marita.brotz@nmg oder Tel.: 089/74117 281 WEB CONTROLLING PLZ 1 WEB-TRACKING PLZ Webtrekk GmbH www.webtrekk.com Alexander Krull Hannoversche Straße 19 10115 Berlin Tel.: +49 30 755 415 - 0 alexander.krull@webtrekk.com Live-Analytics, Rich Media, Customer Journey, Kampagnencontrolling, Klickpfade, individuelle Echtzeit-Reports, TV-Tracking. Ihr Unternehmen ist nicht dabei? 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Zuvor hatte er als Geschäftsführer der Sevenone Intermedia die Bereiche Online, Games, Mobile, Teletext und Customer Relationship Management der Pro Sieben Sat1 Group verantwortet. Frühere Stationen Oswalds waren die Kirch New Media AG und GWP Media-Marketing. ■ www.condenast.de Vito Bica / Thomas Lempa Die Taikonauten, Berlin Zwei Schlüsselpositionen hat die Digitalagentur Die Taikonauten neu besetzt: Thomas Lempa verantwortet als CTO V. Bica den gesamten Bereich Development, Vito Bica heuert als neuer Creative Strategist bei den Berlinern an. Der 35-Jährige war zuletzt als freischaffender Kreativstratege unter anderem für die Agenturen DDB Tribal, Razorfish, Jung T. Lempa von Matt und Leo Burnett tätig. Dabei betreute er Projekte für Volkswagen, McDonald’s und die Deutsche Telekom. Lempa ersetzt künftig Stefan Heckler, der Die Taikonauten bereits im September 2012 nach einvernehmlicher Entscheidung verließ. ■ www.dietaikonauten.com Ulrike Härtel Travel Tainment, Würselen Den Ausbau ihres Account Managements schließt die Travel Tainment GmbH mit der Verpflichtung von Ulrike Härtel ab. Die neue Account Managerin kommt von Traffics, wo sie seit Anfang 2013 den Vertrieb leitete. Davor war sie unter anderem als Leiterin Vertrieb und Marketing bei Interactive CMS. ■ www.traveltainment.de 41 Elke Frank Nelly Kennedy Condé Nast, München Internet World BUSINESS Microsoft, Unterschleißheim Condé Nast Deutschland, München Von September 2013 an übernimmt Nelly Kennedy als Director Digital die Leitung des Digitalbereichs bei Condé Nast Deutschland. Die 43-Jährige kommt vom Sportartikelhersteller Adidas, bei dem sie bisher als Global Vice President Digital & Relationship Marketing fürs weltweite digitale Marketing verantwortlich war. Kennedy, die nun unter anderem für die Digitalangebote der Marken Vogue, Glamour, Myself und GQ zuständig ist, tritt die Nachfolge von Tobias Oswald (siehe Meldung links) an. ■ www.condenast.de Fabian Stich Marco Kaul / Sergej Lotz / Nadine Fleck / Leon Kerker Mydays, München Als zweiter Geschäftsführer neben dem Gründer Fabrice Schmidt verantwortet Fabian Stich in Zukunft die Mydays GmbH in München. Der 33Jährige, der als CFO/COO zu dem Web-Anbieter für Erlebnisgeschenke wechselt, kommt von Seven Ventures. Bei der Tochter des Medienkonzerns Pro Sieben Sat1, die erst im April dieses Jahres Mydays übernommen hat, war Stich seit 2011 als Director Operations & Strategy tätig. In der Zeit war er unter anderem maßgeblich am Aufbau von Seven Ventures beteiligt. ■ www.mydays.de Lennart Hennig / Sascha Karstädt Ueberbit, Mannheim Ulrich Schacht Mit vier Neuzugängen verstärkt sich die Ueberbit GmbH in Mannheim, Dienstleister für Enterprise 2.0 und E-Commerce. Marco Kaul (20) kümmert sich in der Entwickler-Unit um den Bereich Frontend, ebenso wie Sergej Lotz (21), der dies allerdings im Rahmen seines Studiums macht. Diesen Weg geht auch Leon Kerker: Der 20-Jährige hilft im Projektmanagement mit. Nadine Fleck (25) ist künftig für das Office Management zuständig. ■ www.ueberbit.de Elite Medianet, Hamburg Stefanie Scholz / Anja Paysen / Elena Martorana / Veronica Gätzschmann Glam Media, München You Is Now, Berlin Mit zwei neuen Mitarbeitern verstärkt sich You Is Now in Berlin, der Start-up-Inkubator der Scout24-Portale. Als L. Hennig Lab Manager verantwortet Lennart Hennig in Zukunft die operative Betreuung der Start-up-Teams. Bislang war der Jurist als Gründer sowie Berater tätig und bei einem Kölner Venture Capitalist für die Analyse von BusinesspläS. Karstädt nen zuständig. Ebenfalls zu You Is Now wechselt Sascha Karstädt. Er kommt als Program Manager und kümmert sich in der neu geschaffenen Position um Konzeption und Projektmanagement des neuen Accelerator-Modells. Darüber hinaus bleibt der 30-Jährige in seiner Funktion als Director des Founder Institute in Berlin tätig, die er seit Mai 2012 innehat. ■ http://youisnow.com Seit 1. August ist Elke Frank als neuer Senior Director Human Resources Teil der Geschäftsleitung bei Microsoft Deutschland, Unterschleißheim. Die 41-Jährige löst Brigitte Hirl-Höfer ab, die ein einjähriges Sabbatical einlegt. Zuletzt war Frank, die an den Geschäftsführungsvorsitzenden Christian Illek berichtet, Vice President Human Resources bei Carl Zeiss Vision in Aalen. Weitere berufliche Stationen waren die Mercedes-Tochter AMG und Daimler. ■ www.microsoft.de Als neuer Director Sales Central Germany verantwortet S. Scholz Stefanie Scholz beim Vertical Network Glam Media das Vertriebsteam für die Regionen Düsseldorf und Frankfurt. Neben der bisherigen Leiterin Online & Mobile bei der Westdeutschen Allgemeinen Zeitungsverlagsgesellschaft wechseln drei weitere Mitarbeiterinnen zu Glam Media: Anja Paysen kommt als Senior Sales Managerin und betreut künftig die Region Nord von Hamburg aus. Paysen, die zuvor bei Freenet und Free X Media tätig war, berichtet wie Scholz direkt an Katja Dalhöfer, Vice President Sales & New Business Development. Als Sales Managerin kümmert sich Elena Martorana, die an Scholz berichtet und zuvor bei OMS und Ströer Interactive war, um die Auftragsakquise bei Bestands- und Neukunden. Und Veronica Gätzschmann, zuvor bei Tomorrow Focus und IDG Tech Network aktiv, unterstützt das Team als Senior Managerin, Key Account & Partner Business Development. ■ http://de.glammedia.com Die Tomorrow Focus AG hat Ulrich Schacht als Geschäftsführer für die Elite Medianet GmbH verpflichtet. Beim Betreiber der Internet-Partnervermittlungen Elitepartner und Academicpartner übernimmt er spätestens zum 1. Januar 2014 die Position des Chief Operating Officer (COO). Der ehemalige Engagement Manager von McKinsey & Company bildet künftig mit CEO Jost Schwaner die Geschäftsführung. Er folgt auf Georg Pagenstedt, der in eine leitende Position bei der Hubert Burda Media Gruppe in München wechselt. Derzeit ist Schacht CEO bei der Online-Dating-Metasuche Koydo. com, die er auch gegründet hat, sowie Partner bei der Pulsar Consulting GmbH WPG. ■ www.elitemedianet.de Mirco Knuth DDB Tribal, Berlin Für den Kunden Volkswagen ist Mirco Knuth künftig bei der DDB Tribal Group GmbH zuständig. Als Client Service Director kümmert sich der 40-Jährige vom Hamburger Büro aus vor allem um die digitale und integrierte Kommunikation des Autobauers. Zudem soll Knuth in allen Standorten, zu denen auch Wien, Düsseldorf, Berlin und Wolfsburg gehören, die digitale und technologische Beratung vorantreiben. Bislang war Knuth unter anderem bei den Agenturen Kempertrautmann Change, Giveme5 und T8y sowie zwischen 2005 und 2011 bereits für DDB Tribal in Hamburg tätig. ■ www.ddb-tribal.com ▶ Impressum ISSN 1433-3309 Neue Mediengesellschaft Ulm mbH Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb: Bayerstraße 16a, 80335 München Telefon (089) 741 17-0, Fax -101 www.internetworld.de Sitz des Verlags: Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, Karlstraße 41, 89073 Ulm Geschäftsführer: Florian Ebner, Dr. Günter Götz Chefredakteur: Dr. Günter Götz (gg), guenter.goetz@internetworld.de Stellvertretender Chefredakteur: Frank Kemper (fk), frank.kemper@internetworld.de Leitung Online-Redaktion: Tanja Gabler (tga), tanja.gabler@internetworld.de Mitarbeiter dieser Ausgabe: Detlev Brechtel, Stefan Mey, Karsten Zunke Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 17 vom 01.10.2012 Redaktion: Till Dziallas (tdz), till.dziallas@internetworld.de Christiane Fröhlich (cf), christiane.froehlich@internetworld.de Susanne Gillner (sg), susanne.gillner@internetworld.de Vera Günther (vg), vera.guenther@internetworld.de Elke Häberle (häb), elke.haeberle@internetworld.de Stefan Hofer (host), stefan.hofer@internetworld.de Ingrid Lommer (il), ingrid.lommer@internetworld.de Ingrid Schutzmann (is), ingrid.schutzmann@internetworld.de Susanne Vieser (vs), susanne.vieser@internetworld.de Wilhelm Würmseer (ww), wilhelm.wuermseer@internetworld.de Daniela Zimmer (dz), daniela.zimmer@internetworld.de Schlussredaktion: Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu Leitung Herstellung/Vertrieb: Thomas Heydn, Telefon: (089) 741 17-111, E-Mail: th@nmg.de Chefin vom Dienst: Vera Günther (vg), vera.guenther@internetworld.de Art Directorin: Maria-Luise Sailer Gestaltung: Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch, Catharina Burmester, Hedi Hefele, Manuela Keller, Susanna Knevels, Simone Köhnke, Cornelia Pflanzer, Petra Reichenspurner, Ilka Rüther, Christian Schumacher Verlagsleitung Online: Matthias Sandner, Telefon: (089) 741 17-259, E-Mail: matthias.sandner@nmg.de Leserservice: Hotline: (089) 741 17-205, Fax: (089) 741 17-101 E-Mail: leserservice@internetworld.de Anzeigenleitung: Angelika Hochmuth, Telefon: (089) 741 17-432, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: angelika.hochmuth@internetworld.de Kooperationen: Larissa Oßwald Telefon: (089) 741 17-116, E-Mail: kooperation@nmg.de Einträge im Dienstleisterverzeichnis: Marita Brotz, Telefon: (089) 741 17-281, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: marita.brotz@nmg.de Bank: Deutsche Bank Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10) IBAN: DE08 7007 0010 0826 4160 00 BIC: DEUTDEMM Druck: L.N. Schaffrath Druckmedien, Marktweg 42–50, 47608 Geldern INTERNET WORLD Business ist die Fachzeitung für den Internet-Entscheider und erscheint zweiwöchentlich am Montag. Der Bezugszeitraum für Abonnenten beträgt jeweils ein Jahr. Der Bezugspreis im Abonnement beträgt 53,50 Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer im Halbjahr, der Preis für eine Einzelausgabe beträgt 4,50 Euro. In Österreich kostet das Abonnement 61,90 Euro im Halbjahr, in der Schweiz 107,10 Franken im Halbjahr. Das Abonnement verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf der Bezugszeit schriftlich gekündigt wird. Studenten erhalten bei Vorlage eines Nachweises einen Rabatt von 30 Prozent. Schon abonniert? www.internetworld.de/abo 42 MENSCHEN & KARRIERE Internet World BUSINESS Heike Rubner Widespace, Hamburg Sein Deutschland-Team baut Widespace, ein internationaler Mobile-Vermarkter mit Hauptsitz in Stockholm, aus: Heike Rubner wechselt von G+J Electronic Media Sales als neuer Head of Sales Nord und Süd ins Hamburger Büro des schwedischen Unternehmens. In der Position verantwortet sie das Agentur- und Direktkundengeschäft von Widespace und berichtet an Country Manager Matthias Schenk. Bei Gruner + Jahr war sie bislang Senior Sales Manager, davor war Rubner bei Cellular aktiv. ■ www.widespace.com Jana Schandua Smartclip, Hamburg Als neuer Senior Sales Manager wechselt Jana Schandua zur Smartclip AG, Spezialist für Bewegtbildvermarktung. In ihrer Position verantwortet Schandua die Weiterentwicklung der Mediakonzepte im Bereich New TV und soll vor allem klassische TV-Werbungtreibende hinsichtlich integrierter Video-Angebote auf Internet-fähigen Fernsehgeräten strategisch beraten. Bislang war Schandua bei der Zenithmedia GmbH in Düsseldorf als Group Head TV beschäftigt und dort für strategische TV-Beratung sowie Budgetsteuerung zuständig. ■ www.smartclip.com Nina Morgenstern / Dennis Braun / Andrea Gercken / David Lemmer / Christian Otto Webguerillas, München Gleich fünf neue Mitarbeiter verstärken die Webguerillas GmbH in München: Als Frontend-Entwicklerin arbeitet Nina Morgenstern in der Online-Konzeption der Agentur. Die 34-Jährige war bislang Art Director bei den HL-Studios in Erlangen. Ebenfalls im Bereich Online-Konzeption, nämlich als Konzeptioner, ist künftig Dennis Braun tätig. Zuvor war der 29-Jährige bei der Unid Communications GmbH Online-Projektmanager. Im Bereich Editorial unterstützen Andrea Gercken, Christian Otto und David Lemmer das Social Media Team der Webguerillas. Bislang war Gercken (25) für Heye und Red Urban tätig, Lemmer (27) kommt von der Agentur Kiecom und Otto (25) pflegte bei Dakine den Webshop. ■ www.webguerillas.de 5. August 2013 Oliver Gangnus Dominique Locher / Sacha Herrmann Takevalue, Darmstadt Leshop.ch, Ecublens (Schweiz) Ihr Führungsteam verstärkt die Darmstädter Takevalue Consulting GmbH, eine Online-Marketing-Beratung, mit Oliver Gangnus. Er steigt als dritter geschäftsführender Gesellschafter neben Jens Fauldraht und Michael Buschmann ein. Bislang war Gangnus unter anderem bei der internationalen Management- und Strategieberatung Greenwich sowie zuletzt als Leiter der Zentralabteilung Analytics & Consulting im Bereich Products & Innovation (P&I) der Deutschen Telekom AG beschäftigt. ■ www.takevalue.de Vom Marketing- und Verkaufsdirektor wird Dominique Locher zum neuen CEO des Internet-Händlers Leshop.ch, einer Tochter der Migros-Genossenschafts-Bundes aus Zürich. Locher (Foto) führt nun das Management, dem künftig auch Sacha Herrmann angehört. Der Finanzdirektor und Personalleiter übernimmt als COO zusätzlich zu seinen bisherigen Aufgaben die Bereiche IT und Logistik. Das neue Führungsduo tritt zum 1. Oktober 2013 die Nachfolge von Leshop.ch-Mitgründer Christian Wanner an. ■ www.leshop.ch Susanne Keller Diana Falke Neu.de, München Mailingwork, Oederan Beim Datingportal Neu.de in München ist Susanne Keller künftig für den Bereich Brand Marketing und Events verantwortlich. Die 23-Jährige, die zudem die Kooperationen des Unternehmens betreut, war bereits seit Dezember 2012 als externe Mitarbeiterin für Neu.de tätig und wechselt nun in eine Festanstellung. ■ www.neu.de Ihr Management-Team verstärkt die Mailingwork GmbH in Oederan, ein Spezialist für E-Mail-Marketing, mit Diana Falke. Sie übernimmt die Leitung der Bereiche Marketing und Public Relations und verantwortet künftig unter anderem die Konzeption und Umsetzung von Kommunikationsstrategien. Außerdem soll die 32-Jährige die Weiterentwicklung der SocialMedia-Auftritte vorantreiben. Bislang war Falke bei der Agentur Flutlicht beschäftigt. ■ www.mailingwork.de Jens-Uwe Bornemann Fremantle Media, Potsdam Als neuer Vice President Digital Continental Europe verantwortet Jens-Uwe Bornemann den neu geschaffenen Unternehmensbereich Digital & Branded Entertainment bei Fremantle Media. Er ist damit für die Beteiligungen im Digitalgeschäft und die Umsetzung der Digitalstrategie in Europa zuständig. Bornemann, der weiterhin seinen Posten als Vice President Digital Ventures & Innovation bei der Fremantle-Tochter Ufa behält, berichtet Keith Hindle, CEO Digital & Branded Entertainment. ■ www.fremantlemedia.com Jan van der Hagen Falke, Schmallenberg Zum 1. August 2013 hat Jan van der Hagen innerhalb der Geschäftsleitung der Falke KGaA die Gesamtleitung für den Vertrieb Falke Legwear übernommen. Der 45-Jährige verantwortet in dieser Position die Vertriebskanäle E-Commerce, Retail und Wholesale. Seit 2004 arbeitet van der Hagen für Dedon, einen Hersteller von luxuriösem Outdoor-Mobiliar. Neben seiner Aufgabe bei Falke bleibt er auch weiterhin Gesellschafter und Aufsichtsratsmitglied bei der Dedon GmbH. ■ www.falke.com/de Maik-Henrik Teichmann Cocomore, Frankfurt Den Bereich Consulting leitet Maik-Henrik Teichmann künftig bei der Cocomore AG, Frankfurter Agentur für Kommunikation und IT. Der 41-Jährige, der an Vorstandsmitglied Jens Fricke berichtet, wechselt von der Managementberatung Accenture Interactive, bei der er fünf Jahre lang in leitender Position im Bereich Marketing Analytics beschäftigt war. ■ www.cocomore.com Jennifer Mival Markus Kikisch Joiz, Berlin Zum Goldenen Hirschen, München Als Head of Program kommt Jennifer Mival zum Schweizer Social-TV-Sender Joiz, der am 5. August auch in Deutschland startet. Bislang war die 41-Jährige, die an Deutschland-Geschäftsführer Carsten Kollmus berichtet, Executive Producer bei der Produktionsfirma ITV. ■ www.joiz.de 16/13 Ellen Desmarais iStockphoto, Calgary (CA) Bei der internationalen WebBildagentur iStockphoto mit Sitz im kanadischen Calgary ist Ellen Desmarais künftig als General Manager tätig. Bevor sie zu der Tochtergesellschaft von Getty Images wechselte, war sie als Vice President of Marketing bei Getty Images beschäftigt. Frühere Stationen Desmarais’ waren Dow Jones & Company, The Wall Street Journal sowie die McGraw-Hill’s Education Group. ■ www.istockphoto.com Nach zweieinhalb Jahren verlässt Markus Kikisch, bislang Chief Digital Officer bei der Agentur Zum Goldenen Hirschen, das Münchner Unternehmen mit bislang unbekanntem Ziel. Er wolle sich neuen Aufgaben widmen, so Kikisch. ■ http://hirschen.de Lassen Sie’s uns wissen Wenn Sie Karriere machen, ein-, auf- oder aussteigen, schreiben Sie uns. ■ aufstieg@internetworld.de Termine@internetworld.de ■ Gamescom Mit dem Motto „Celebrate the games!“ sowie rund 270.000 Besuchern und 600 Ausstellern aus mehr als 40 Ländern öffnet die Messe für interaktive Spiele in diesem Jahr bereits zum vierten Mal ihre Pforten. Termin: Köln, 21. bis 25. August 2013 Kosten: Ab 15 Euro (Tageskarte) bis 62 Euro (Dauerkarte); Preise Vorkasse und inkl. MwSt. Info: www.gamescom.de ■ Mobile Business Conference Die Konferenz für Mobile Marketing gibt einen Überblick über die wichtigsten Fragestellungen rund um das Thema Mobile Business. Zielgruppe sind Führungskräfte, Manager sowie Marketing- und E-Commerce-Entscheider. Termin: Hamburg, 9./10. September 2013 Kosten: 790 Euro; für unsere Leser 640 Euro mit dem Code: MBC13iwb; Preise zzgl. MwSt. Info: www.mobile-business-conference.de ■ IFA Die Messe für Consumer Electronics bietet unter anderem die Themen-Specials iZone (alles rund um Mac, Apps und iTech) sowie Tec Watch (Technologien für die Märkte von morgen). Präsentiert werden zudem Produkte und Innovationen aus sieben Segmenten. Termin: Berlin, 6. bis 11. September 2013 Kosten: 12 Euro inkl. MwSt. (im Vorverkauf) Info: www.ifa-berlin.de ■ Roadshow Big Data Hier erfahren Sie, wie Sie Big Data erfolgreich im Handel und Online-Handel einsetzen. Auf der Agenda: Big Data als Wachstumstreiber, Online-Handel 4.0 und Big Data in Retail. Termine: Hamburg, 4. Sept.; Düsseldorf, 11. Sept.; Stuttgart, 12. September 2013 Kosten: 69 Euro (Anwender) und 490 Euro (IT-Dienstleister, Anbieter); Preise zzgl. MwSt. Info: www.managementforum.com/bigdata ■ Adtech Neben einer Ausstellung findet auch ein Kongress mit diversen Summits zu den Themen Mobile, Real-Time, Content & Social, Search, Video, Data/Analytics, Future Media/Technology sowie Multichannel statt. Termin: London, 11./12. September 2013 Kosten: Ab 295 Brit. Pfund. (etwa 350 Euro) Info: www.ad-techlondon.co.uk ■ 5. Scoopcamp Mit einer Mischung aus Barcamp und Konferenz richtet sich das Scoopcamp, eine Veranstaltung von Hamburg@work und der dpa, an Online-Journalisten, Programmierer und Content-Verantwortliche. Themen sind hier unter anderem: Data Journalism, New Storytelling und Social Media. Termin: Hamburg, 12./13. September 2013 Kosten: 159 Euro inkl. MwSt. Info: www.scoopcamp.de ■ Social Media Conference Drei Tage lang dreht sich hier alles um das Thema Social Media. Am 25. September findet zusätzlich zur Konferenz rund um Facebook, Twitter, Youtube und Co. noch ein eigenes B2B-Special statt. Termin: Hamburg, 23./24. September 2013 Kosten: Für unsere Leser ab 340 statt 490 Euro mit dem Code: SMC13Siwb; Preise zzgl. MwSt. Info: www.socialmediaconference.de ■ Usability-Kongress Unter dem Motto „Mitdenken, mitmachen, mitdiskutieren“ bietet der Kongress theorieund praxisorientierte Vorträge sowie Workshops. Im Fokus: Responsive Design, Mobile Customer Journey sowie Big Data & Usability. Termin: Frankfurt, 10./11. Oktober 2013 Kosten: 529 Euro (1 Tag), 789 Euro (2 Tage) für Frühbucher (bis 30.8.); Preise zzgl. MwSt. Info: www.usability-kongress.de 16/13 STELLENMARKT 5. August 2013 Internet World BUSINESS OnlineStellenmarkt Das ausführliche Stellenangebot finden Sie unter: www.internetworld.de/stellenmarkt Marketing Communication Manager (m/w) B2C AGCO GmbH Marktoberdorf/Allgäu ID 720 Ismaning ID 718 Online Shopmanager (m/w) Home Shopping Europe GmbH Isaming ID 717 Senior Online Marketing Manager (m/w) Home Shopping Europe GmbH Mönchengladbach ID 715 Onsite-Marketing-Manager (m/w) Reuter Onlineshop GmbH Senior Consultant Digital (m/w) Gerlach, Porst + Steiner GmbH Bad Homburg v.d.H. ID 714 Online Marketing Manager (m/f) Tiscover GmbH Innsbruck, Austria ID 713 Geschäftsführer - Online Marketing Agentur (m/w) Talents Wanted Germany – Executive Search Online-Marketing Spezialisten SEA/SEO (m/w) Verlag C.H.BECK Marketing-Experte (m/w) J. Schmalz GmbH Buchen Sie jetzt Ihre Anzeige unter: 089/74117–327 Kerstin Berthmann, kerstin.berthmann@nmg.de ID 712 München ID 710 Glatten ID 708 43 Recruiting auf allen Kanälen Qualifizierte Mitarbeiter gesucht? Jetzt unser Karriereportal nutzen! Print, Online, Newsletter, Apps ▪ Top-Reichweite Optimale Zielgruppenansprache ▪ effizient und ohne Streuverluste In allen Fragen rund um das Karriereportal berät Sie Frau Berthmann gerne persönlich! Kerstin Berthmann ▪ 0 89 / 7 41 17 - 327 ▪ kerstin.berthmann@nmg.de 16/13 SZENE 5. August 2013 Internet World BUSINESS 45 Pilot: Wie immer sonnig Der Münchner Ableger der Media-Agentur hatte auch bei seinem diesjährigen Sommerfest den Wettergott auf seiner Seite S ommer, Sonne, Sonnenschein“. Bei der Sommerparty der Media-Agentur Pilot in München ist dieses Motto bereits seit elf Jahren Programm. 250 Gäste aus Medien, Agenturen und Unternehmen folgten auch heuer der Einladung der beiden Geschäftsführer des Standorts München Oliver Roth und Jens Merheim. Gekommen waren auch Hauptgeschäftsführer Jens Uwe Steffens aus Hamburg und Andreas ■ Türck von Pilot Entertainment. häb Alle zusammen: Die gesamte Piloten-Crew aus München vor der Universitäts-Reitschule München am Englischen Garten Lächeln für die Kamera: Jens Merheim zusammen mit Robert Herrmann von Yahoo Die Münchner Chefs: Jens Merheim und Oliver Roth bei der Ansprache an ihre Gäste Bitte zu Tisch: Zu essen gab es leckere Vorspeisen, Salate und Feines vom Grill Kapitäne: Jens Uwe Steffens, Oliver Roth und Andreas Türck Amazon feiert X-mas Stylight: Fashionistas feiern Der Online-Händler denkt schon an Dezember Die Fashion-Bloggerinnen von Stylight luden zur Party W ährend andere Händler über das Sommerloch und sinkende Umsätze klagen, schmeißt Amazon eine WeihnachtsParty – bei über 30 Grad und strahlender Sonne. Auf dem Event „Christmas in July“ gab das Versandhaus in München Einblicke, welche Produkte dieses Jahr unterm ■ Weihnachtsbaum liegen werden. tdz Thees Uhlmann sorgte mit seiner Band für die musikalische Begleitung. Weihnachtslieder standen nicht auf dem Programm S tylight, jüngstes Partnerunternehmen von Seven Ventures, dem Venture-Arm der Pro Sieben Sat1 Group, feierte mit Barbecue, Cocktails & Miss Li in den Höfen des Bruckmann-Hauses in München. Auf der Plattform finden modebegeisterte User gebündelt hippe Mode■ marken und Online Shops. häb Flower-Power: Von der Schwedin Miss Li stammt der Song im Stylight-TV-Spot Carina Bartsch (BestsellerAutorin von „Kirschroter Sommer“) mit Ralf Kleber Gruppenfoto: Miss Li in der Mitte, umringt von Kollegen von Starwatch Entertainment und Columbia & Epic Ralf Kleber machte nicht den Weihnachtsmann Weihnachtsbraten Fehlanzeige: Neben Popcorn mit Trüffeln (!) gab es Gemüsespieße und Champagner Nerds sehen anders aus: Eine Fashion-Bloggerin von Stylight 46 MEINUNG Internet World BUSINESS 5. August 2013 16/13 KOMMENTAR GASTKOMMENTAR Freies Roaming für Europa Keine Angst vor Maschinen Seit 1. Juli 2013 ist Kroatien EU-Mitglied – eine Gefahr weniger, sich im Urlaub durch Unachtsamkeit zu verschulden. Denn die Tarife für mobile Datenübertragung sind bislang nur EU-weit gedeckelt, außerhalb der Frank Kemper, Union sind sie nach wie Stv. Chefredakteur vor horrend hoch. Fünf Euro pro Megabyte verlangen manche deutschen Telcos von ihren Kunden, wenn sie außerhalb der EU das mobile Internet nutzen. Das bedeutet, dass bis vor Kurzem in Kroatien allein der Aufruf der Startseite von Spiegel Online mit dem iPhone schnell teurer kam als der Kauf des gedruckten „Spiegel“ am Kiosk in Pula. Doch selbst die Deckelung der Roaming-Tarife innerhalb der EU seit 1. Juli 2013 kann nicht wirklich befriedigen. Mit 45 Cent pro Megabyte ist eine Datenübertragung via Mobilfunk für Kunden fremder Telcos immer noch bis zu 50 Mal teurer als für Ortsansässige, die für 1.000 Megabyte selten mehr als zehn Euro zahlen. Selbst die ab 2014 geplante Reduzierung der RoamingGebühren auf 20 Cent pro Megabyte reicht noch nicht aus. Wenn es darum geht, ihre Vertragspartner auf Reisen zu schröpfen, sind die hiesigen Mobilfunkanbieter besonders dreist. Österreichische Telcos schenken ihren Bestandskunden schon mal ein Roaming-Paket für den Sommerurlaub, während deutsche Konzerne viel lieber Geld für teure Tagespässe verlangen. Die Folge: Im Auslandsurlaub schalten die meisten Deutschen Daten-Roaming grundsätzlich ab – bei den meisten Handys ist das ohnehin ab Werk so voreingestellt. Was beim Urlauber je nach Disposition tiefe Entspannung oder das nagende Gefühl der Abgeschnittenheit erzeugt, hat für die Internet-Wirtschaft ärgerliche Folgen: Wer im Urlaub Daten-Roaming abschaltet, ist für Online-Werbung kaum noch zu erreichen. Wie Daten Werbung zum Besseren verändert haben D er Marsroboter Curiosity, der zeitweise bis zu 400 Millionen km von der NASA-Leitzentrale entfernt ist, muss verhindern, dass er in Spalten fällt oder mit Felsen kollidiert. Aber aufgrund der zwanzigminütigen Kommunikationsverzögerung zwischen dem Roten Planeten und der Erde muss sich der einsame Rover dazu auf eine hochkomplexe, autonome, künstlich intelligente Gefahrenvermeidungs-Software verlassen, die das 2,5 Milliarden Dollar teure Gerät aus der Gefahrenzone heraushält. Ähnliche Technologien und Datenverarbeitungsmethoden haben schon seit einiger Zeit – ganzimStillen– bahnbrechende Fortschritte in der Physik und Biologie ermöglicht und ebenso in Disziplinen, in denen dies weniger zu erwarten ist wie der Spieleindustrie und der Werbung. Schon seit mindestens fünfzig Jahren verwenden Werbetreibende in einem gewissen Ausmaß Daten zur Segmentierung und für eine gezielte Ansprache ihrer Zielgruppen. So wie Curiosity lernt, ohne menschliche Hilfe in unbekannten Umgebungen zu navigieren, lernen computergesteuerte Charaktere in Spielen wie „The Sims“ neue Verhaltensweisen, interagieren miteinander und entwickeln sich eigenständig weiter. Man kann wohl eindeutig sagen, dass Daten heute die dominante Kraft in der Online-Werbung sind. Die Werbetreibenden haben erkannt, dass nicht nur die Größe der Zielgruppe zählt. Mediaverantwortliche müssen heute komplexe Entscheidungen treffen, um ihre Botschaften mail@internetworld.de Unterernährung droht Die Deutsche Post will im großen Stil in den Versand von Lebensmitteln einsteigen. Schon in zwei Jahren soll die Konzerntochter DHL alle deutschen Ballungsräume mit verderblichen Waren beliefern. INTERNET WORLD-Leser veranlasst diese Meldung zu bissigen Kommentaren: Bestellen kann man aber nur über den E-PostBrief. ALEX BIRK Wenn die Lebensmittel so schnell wie alle anderen Lieferungen bei mir ankommen, ja dann werde ich wohl an Unterernährung dahinscheiden ... RALF EBELER SEA statt SEO Im Beitrag „Was ein Kunde kosten darf“ (Ausgabe 14/2013, Seite 14) hat der Fehlerteufel gleich mehrfach zugeschlagen. An zwei Stellen wird von SEO (Suchmaschinenoptimierung) gesprochen. Allerdings beziehen sich die veröffentlichten Rechenbeispiele aus- schließlich auf SEA (bezahlte Suchmaschinenwerbung). Damit nicht genug: Der angegebene Rohgewinn pro Kunde beträgt in der Modellrechnung nicht 54,60 sondern 57,60 Euro. Wir bitten, die Fehler zu entschuldigen. Die Redaktion Ihre Meinung ist uns wichtig! Haben Sie Kommentare, Vorschläge oder Kritik? Schreiben Sie einen Leserbrief an ■ mail@internetworld.de Haben Sie sich beruflich verändert? Dann schicken Sie uns doch eine Nachricht an ■ aufstieg@internetworld.de Wünschen Sie einen Kontakt mit unserer Anzeigenabteilung? Bitte schreiben Sie an ■ anzeigen@internetworld.de Fragen zu Ihrem Abo richten Sie bitte an ■ leserservice@internetworld.de Sie finden uns auch auf Facebook ■ facebook.com/internetworld.de den richtigen Personen zur richtigen Zeit und im richtigen Kontext zu präsentieren. Aber wie können sie dieses Ziel angesichts der Unmenge von Daten erreichen, die ihnen zur Verfügung stehen? Die Anbieter von Online-Werbeflächen verkaufen diese teilweise über Anzeigenbörsen, bei denen Preisgestaltung und Handel in Echtzeit gesteuert werden. Anzeigenkäufer können so mithilfe millisekundengenauer Live-Informationen effek- Dominic Trigg Managing Director Europe bei Rocket Fuel, einer automatischen Media-Einkauf-Plattform für Big Data ■ www.rocketfuel.com.de tiv die „perfekte“ Werbefläche für ihre Botschaft und Zielgruppe auswählen, darauf bieten und sie kaufen. Bei den meisten dieser Marktplätze haben Anzeigenkäufer eine Auswahl von 12 Zielgruppenattributen: von typischen demografischen Angaben wie Alter und Geschlecht bis hin zu Online-Verhaltensmerkmalen. Insgesamt gibt es 145.710 Segmente von Daten, auf die sie ihre Gebotsentscheidungen stützen können. Die Gesamtzahl der möglichen verschiedenen Kombinationen beläuft sich also auf schwindelerregende 504 Quadrillionen. Anders ausgedrückt: Wenn ein Käufer optimistischerweise nur zehn Sekunden zur Prüfung jeder Option bräuchte, würde er 119.764.735.724.180.000.000 Leben benötigen, um sich für eine zu entscheiden. Das ist natürlich vollkommen unrealistisch – deshalb erleben wir, wie in so vielen anderen Branchen zuvor, eine Industrialisierung der Online-Werbung. Im Großen und Ganzen begrüßen Menschen effizientere Algorithmen und künstliche Intelligenz in ihrem Leben. Dies ändert die Art und Weise, wie Vermarkter und Werbetreibende arbeiten, indem es den Zeitaufwand für fließbandartige Datenauswertung reduziert und es möglich macht, einen Schritt zurückzutreten, aus den Kampagnen zu lernen: Welche unserer Zielgruppen reagiert am besten, was bedeutet das für Produktentwicklung und Werbebotschaften, und was würde passieren, wenn wir etwas Neues ausprobieren? In vielerlei Hinsicht erlaubt die künstliche Intelligenz den Werbetreibenden also, kreativer zu werden, indem sie ihnen tiefere und umfassendere Einblicke in ihre Kampagnen gewährt und zugleich ihre Arbeitsbelastung reduziert. Sie ermöglicht Media-Entscheidern, zu echten „linkshirnigen“ Profis zu werden, die auf Grundlage harter, brandaktueller Daten darüber, was funktioniert und was nicht, Innovationen für ihre Marken schaffen. Von autonomen Weltraumrobotern und digitalen Drachen bis zu hochgradig gezielten Online-Anzeigen – die künstliche Intelligenz ist überall. Übernehmen jetzt die Roboter die Macht, wie in einem Science-Fiction-Film? Vielleicht – aber statt uns davor zu fürchten oder zu zögern, sollten wir die Maschinen mit offenen Armen als Boten der nächsten industriellen ■ Revolution begrüßen. Gehört „Yahoos Zukunft ist Mobile und wir entwickeln unsere Produkte in erster Linie für Mobile.“ Yahoo-Chefin MARISSA MAYER will den Internet-Pionier durch weitere Zukäufe fit machen für die Generation Smartphone „Ein Großteil der innovativen, Web-basierten Ideen im Bereich Digital Payments kommt aus dem Bereich der Nicht-Banken.“ THOMAS F. DAPP, Economist bei Deutsche Bank Research „Ich fürchte, dass Menschen, Firmen und Regierungen, vor allem in Europa, den Glauben an das Internet verlieren und sein Wachstum verlangsamen.“ JEFF JARVIS, Journalistik-Professor und Internet-Vordenker, erwartet langfristigen Schaden durch das „Prism“-Programm „Nachdem nun mal die Technik sich sehr schnell entwickelt und die Fakten geschaffen sind, müssen die Zügel angezogen werden.“ Der Wissenschaftsjournalist RANGA YOGESHWAR fordert auf Faz.net vom Staat ein härteres Durchgreifen beim Schutz der Bürger vor Ausspähung ihrer Daten thomas-krenn.com clouD – der Clou ist das D. clouD SAFE IN GERMANY Dürfen wir Ihnen clouD vorstellen? clouD – mehr Platz für Ihre Bedürfnisse. clouD ist unsere neue Hosting-Innovation. Erweitern Sie ab sofort flexibel Ihre Ressourcen mit der sicheren clouD von Thomas Kren n. Ihre Daten werden ausschließlich in Deutschland gehostet. 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