MUM 10/2014

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MUM 10/2014
MUM MARKT&MEDIEN
72134
Ausgabe Oktober 2014
mum@oekotest.de
Informationen von ÖKO-TEST für Kunden, Agenturen und Entscheider
Bio ist Geldfrage
Immer mehr Dienstleister versuchen ihre Kunden durch
emotionale Serviceerlebnisse
auf persönlicher Ebene an
sich zu binden, wie die Kölner Agentur ServiceRating
berichtet. Bei 61 Prozent der
Verbraucher erzeugt ein kompetenter und freundlicher Ansprechpartner positive Emotionen. Weitere 52 Prozent freuen
sich über Servicemitarbeiter, die um eine schnelle und zufriedenstellende Lösung bemüht sind. Für die Hälfte der Befragten
ist wichtig, Hilfe genau dann zu bekommen, wenn sie benötigt
wird. Immerhin noch jeder Vierte findet es angenehm, wenn
sich der Dienstleister in sein Gegenüber hineinversetzen kann.
Besonders positive Erlebnisse wurden im Versandhandel
(28 Prozent), bei Krankenkassen (21 Prozent) und im Einzelhandel (20 Prozent) wahrgenommen. Schlusslichter sind dagegen
Energie- (7 Prozent) und Finanzdienstleister (4 Prozent).
Der nationale Wohlstandsindex
(NAWI-D) hat im Sommer 2014
den höchsten Stand seit seiner
Einführung im Jahr 2012 erreicht.
Knapp 47 Prozent der deutschen
Bevölkerung ab einem Alter von
14 Jahren leben nach eigener Einschätzung im Wohlstand, was
einem Plus von 5,3 Prozent im Laufe der vergangenen zwei Jahre entspricht. Wie die Analysten von Ipsos melden, ist dieser
Zuwachs auf den Bereich „individueller Wohlstand“ zurückzuführen. Dort fließen Werte wie gute soziale Kontakte, sinnvolle
Berufe oder Freizeit mit ein. Erst danach folgen ökonomische
Faktoren wie sicheres Einkommen oder Eigentum sowie gesellschaftliche Aspekte wie „frei und in Frieden leben“. „Wohlstand
fängt für die Bundesbürger mit dem persönlichen Wohlergehen
an und hat mittlerweile mehr mit der Erhaltung der Lebensqualität als mit der rein materiellen Steigerung des Lebensstandards
zu tun“, erklärt Zukunftsforscher Prof. Opaschowski.
Laut den Marktforschern von
YouGov sind Bio- und Naturprodukte zwar im Trend, der
Kauf hängt aber direkt vom
Geldbeutel der Verbraucher
ab. Insgesamt erwerben 42
Prozent der Deutschen gezielt
solche Erzeugnisse. Bei Wenigverdienern mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen
unter 1.000 Euro liegt dieser Anteil aber nur bei 35 Prozent. Liegt
das Einkommen dagegen über 4.000 Euro, greifen 53 Prozent
dieser Gruppe zu Bio-Produkten. Dieses Preisbewusstsein spiegelt sich auch im allgemeinen Einkaufverhalten der befragten Verbraucher wider: 73 Prozent erwerben ihre Alltagsprodukte beim
Discounter. Neben Bio ist auch „Fair Trade“ ein Thema. Die Mehrheit (56 Prozent) greift, wenn möglich, zu Produkten aus fairem
Handel. Für Frauen (61 Prozent) ist dieses Thema wichtiger als für
Männer (51 Prozent).
Weniger Plastik
Inhalt
01Titelthema
Weniger Plastik
04Spezial
Gesundes Schlafzimmer
Von Kopf bis Fuß
Kaum Auswege aus dem Plastozän
08Marktdaten
Kosmetik/Körperpflege/Mode
Gesundheit/Medikamente
Bauen/Wohnen/Renovieren
Geld/Recht/Versicherungen
12Vorschau
Heftvorschau im Detail
14News und Trends
Kurznachrichten
16Produktbutton
Neue Werbeform auf
www.oekotest.de
17Porträt
Hessnatur: humanity in fashion
18Revue
Kochen, Lesen, Wissen
20Kalender für 2014
Überblick über ein Jahr
Foto: DUH
19Online/Print, Impressum
Zahlen und Ansprechpartner
Die Plastikflut schwappt durch unseren Alltag und hat klassische Materialen wie Holz, Glas, Metall oder Naturfasern in vielen Bereichen verdrängt.
Kunststoffe sind allgegenwärtig – wir nutzen sie permanent. Doch der ungeheure Berg an
Plastik verschmutzt zunehmend die Umwelt. Trotzdem können wir nur schwer darauf verzichten oder den übermäßigen Einsatz vermeiden.
EDITORIAL
"Mit mir wird es keine Maut geben", sagte
einst unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel
im TV-Duell mit dem Kanzlerkandidaten Peer
Steinbrück. Was sich 2013 noch wie eine
konkrete Aussage anhörte, scheint mittlerweile wieder vergessen zu sein. Im Oktober
will Verkehrsminister Alexander Dobrindt
seinen Gesetzesentwurf für die umstrittene PKW-Maut vorlegen. Der Ansatz: Alle
Autofahrer sollen künftig 88 Euro jährlich für
die Nutzung der Straßen zahlen. Während
deutsche Fahrzeughalter über die Kfz-Steuer
entsprechend entlastet werden sollen, will
Dobrindt vor allem Verkehrsteilnehmer aus
dem Ausland zur Kasse bitten. Die Erlöse,
laut dem Minister etwa 600 Millionen Euro
im Jahr, sollen zweckgebunden in den
Straßenbau investiert werden. Soweit, so
konkret - doch diverse Ausnahmen und
Sonderregelungen, etwa für grenznahe
Regionen, sind bereits im Gespräch. Das
und der zu erwartende Verwaltungsaufwand
sorgen neben europa- und verfassungsrechtlichen Bedenken für Kritik: Finanzminister Wolfgang Schäuble erwartet im
schlimmsten Fall sogar ein Minusgeschäft für
die Staatskasse. Für den Umweltschutz hat
die geplante Vignette ebenfalls keine Vorteile.
Das Umweltbundesamt (UBA) hält sie sogar
für kontraproduktiv: Um die gezahlte Gebühr
möglichst auszunutzen, sei eine vermehrte
Nutzung der Fahrzeuge zu erwarten, analog
zu ähnlichen Flatrate-Angeboten. Fair wäre
laut dem UBA eine Maut, die abhängig von
der tatsächlichen Fahrleistung ist und damit
eine ökologische Lenkungswirkung hätte. Für
Minister Dobrindt schlägt in Kürze die Stunde
der Wahrheit – blamieren oder kassieren?
Autor: Martin Hensel
Foto: © Monkey Business/Fotolia
Wohlstand auf Rekordniveau
Foto: digitalvision/gettyimages
Freundlicher Service ist wichtig
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WENIGER PLASTIK MUM Oktober 2014
Der Lyriker Lars Gustafsson schrieb 1982 ein Gedicht über
einen Meilenstein der Geschichte. Es heißt „Die Stille der
Welt vor Bach“ und wirft einen verblüffenden Gedanken auf:
Wie lebten die Menschen, bevor der geniale Tonsetzer seine
epochale Musik komponierte? Gustafsson stellt sich Kirchen
vor, in denen nie die „Matthäuspassion“ erklang. So eine Welt
müsse es gegeben haben: „Aber was war das für eine Welt?“.
Hätte er sich nicht für Musik, sondern für Werkstoffe interessiert – er hätte das Gedicht nicht über Bach, sondern über Leo
Hendrik Baekeland schreiben müssen. Dem Chemiker gelang
1905 eine Entwicklung, die unsere Welt stärker veränderte als
Bachs Musik: das Bakelit, ein Kunststoff, der sich unter Wärmeeinwirkung in Formen pressen ließ. Der Stoff, den Baekeland in
einer Firma im Berliner Stadtteil Erkner produzierte, bestand
nicht aus Naturstoffen, sondern aus Phenolharz und Füllstoffen.
Es war der erste vollsynthetische Kunststoff der Welt.
Plastik gehört zum Alltag
Dominierten in den Haushalten unserer Urgroßeltern noch
Holz und Glas, Metall und Naturfasern, so ist die moderne
Welt von Kunststoffen geprägt. An Anlehnung an frühere Erdzeitalter wie das Pleistozän, das die Menschen vor 2,6 Millionen Jahren mit der Verwendung von Werkzeugen aus Stein
eröffneten, ließe sich unser Zeitalter „Plastozän“ nennen. In
den 80er-Jahren überstieg das Produktionsvolumen von Kunststoffen erstmals das von Stahl. Kein Werkstoff vollzog in so
kurzer Zeit einen so beeindruckenden Siegeszug. Plastik, sagt
der Branchenverband Plastics Europe nicht ganz zu unrecht,
„ermöglicht den modernen Lebensstil“. Kunststoffe seien in
der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zum „am vielfältigsten
genutzten Werkstoff “ der Weltwirtschaft geworden.
Vor allem mit dem Aufschwung der Erdölförderung in den
1950er-Jahren gab es kein Halten mehr. Erdöl ist der ideale
Ausgangsstoff für Kunststoffe. Aus ihm wird, neben anderem,
das Leichtbenzin Naphta gewonnen, das in einem „Cracken“
genannten Prozess weiter in Bestandteile wie Ethylen oder Propylen zerlegt und in chemischen Reaktionen zu netz- oder kettenförmigen Molekülen, den Polymeren, umgewandelt wird.
Vier bis fünf Prozent der Weltförderung an Erdöl werden zu
Kunststoffen verarbeitet. Die Produktionsmenge steigt rapide.
1950 wurden 1,7 Millionen Tonnen hergestellt. Als die Mauer
fiel, waren es weltweit schon 100 und zur Jahrtausendwende
200 Millionen Tonnen. Womöglich in diesem Jahr werden 300
Millionen Tonnen Plastik neu erzeugt.
Die Umwelt leidet
All dieses Plastik füllt nicht nur Küchenschränke und Kinderzimmer, sondern macht sich in der gesamten Umwelt breit.
Plastikmüll säumt Straßenränder, Strände, Konzertwiesen.
In Europa wurden 2012 knapp 46 Millionen Tonnen Plastik
hergestellt; zugleich fielen 25 Millionen Tonnen Plastikmüll
an, von denen 38 Prozent auf Deponien oder in der Landschaft landeten. In den Weltmeeren gibt es Müllstrudel wie den
„Great Pacific Garbage Patch“, so groß wie Zentraleuropa, und
Unmengen feinster, zerriebener Plastikteilchen. Als Forscher
der Universität Wien die Donau auf Kleinstlebewesen untersuchten, fanden sie mehr Plastikgranulat als Fischlarven. Ihren
Rechnungen zufolge spült allein dieser Fluss 4,2 Tonnen Plastikmüll ins Schwarze Meer – an jedem Tag. Leidtragende sind
zunächst die Meereslebewesen: Schildkröten, die Plastiktüten
mit Quallen verwechseln; Albatrosse, in deren Gedärm sich
Flaschenverschlüsse finden; Fische, die Plastikkügelchen fressen und mit vollem Magen jämmerlich verhungern. Allerdings
reichert sich Plastikgranulat auch in der Nahrungskette an
– Partikel, von denen bekannt ist, dass sie an ihrer Oberfläche biologisch schwer abbaubare organische Schadstoffe wie
Pestizide oder polychloriertes Biphenyl binden, die im MagenDarm-Trakt wieder freigesetzt werden.
Auch auf andere Weise ist Plastik eine nicht zu unterschätzende
Schadstoffquelle. Viele Kunststoffe enthalten Füll-, Farb- und
Inhaltsstoffe, mit denen Eigenschaften des Werkstoffs beeinflusst werden – die sich aber beim Gebrauch herauslösen und
in Umwelt und Körper gelangen können. Zu den gefährlichsten
zählen Phthalate (Weichmacher) und Bisphenol A, die wie
Hormone wirken und mit Allergien und Krebs, Herzerkrankungen und Entwicklungsstörungen bei Kindern in Verbindung
gebracht werden. Die EU hat etliche Phthalate als fortpflanzungsschädigend eingestuft. Bisphenol A, das natürlich gar nicht
vorkommt, wird heute in Luft und Hausstaub nachgewiesen,
ebenso in Urin, Blut und Fruchtwasser.
MUM
Foto: imago/Hans Blossey
110 Jahre später kann man mit Gustafsson sagen: Es gab eine
Welt ohne Plastik – aber was war das für eine Welt? Inzwischen
ist schwer vorstellbar, wie unser Leben ohne Plastik aussähe –
ohne Gegenstände aus Polyethylen und Polyurethan, Polyamid
und PVC. Wecker, Zahnbürste, Toaster: Plastik. Ein Großteil
der Kleidung: Kunstfaser. Käse, Gemüse, Getränke: verpackt
in Plastik. Handy und Computer, das Autoinnere, die Sportund Gartengeräte und das Spielzeug in vielen Kinderzimmern:
Plastik wohin das Auge blickt.
Endstation Müllverbrennungsanlage – dabei ließen sich bis zu 80 Prozent der PET-Abfälle wiederverwerten.
Ein Leben ohne Plastik
Das liest sich weniger reizvoll als die Werbesprüche der Kunststoffindustrie. Es liest sich tatsächlich so abschreckend, dass man
auf die Idee kommen könnte, sich vom Plastik zu verabschieden. Stella Meyer und Matthias Jobke fassten einen solchen Entschluss im Oktober 2010. Die Studenten, die in Chemnitz Medienkommunikation bzw. Politikwissenschaft studierten, hatten
den Dokumentarfilm Plastic Planet gesehen, in dem Regisseur
Werner Boote eindrücklich die Folgen der Plastikflut für Mensch
und Umwelt schildert. Danach beschlossen beide, Plastik so weit
wie möglich aus ihrem Leben zu verbannen. Über das Experiment berichten sie im Blog „Leben ohne Plastik“. Trotz des Vorsatzes, ihren Versuch „nicht verbissen“ anzugehen, war schnell
klar: leicht würde der Ausstieg nicht.
Wie schwer ein Leben ohne Plastik heute ist, offenbarte eine
erste Bestandsaufnahme in der Küche. „Man sah plötzlich
überall Plastik“, sagt Meyer. Schneidbretter und Rührlöffel
wurden ersetzt, die Dosen aus Tupperware aussortiert. Gegenstände wie ein Fensterputzeimer, der nicht mit Nahrung in
Kontakt kommt, erhielten eine Gnadenfrist. Auch der Computer wurde weiter genutzt, obwohl das Gehäuse aus Plastik
ist. Beim Einkauf spielte nun nicht mehr nur eine Rolle, wie
schmackhaft oder preiswert Lebensmittel sind, sondern in welcher Verpackung sie angeboten werden. „Wie sehr Plastik unser
Leben dominiert“, sagt Jobke, „haben wir gemerkt, als wir es
vermeiden wollten“.
Drei Jahre lang dokumentierten die Studenten ihre akribische
Suche nach Alternativen, die teils von Erfolg gekrönt war,
teils in Sackgassen endete. Jobke aß weniger Fleisch, weil das
meist in Plastik verpackt ist. Meyer, die Vegetarierin ist, musste
feststellen, dass Tofu faktisch nicht ohne Hülle aus Kunststoff
erhältlich ist. Als große Hilfe erwies sich ein Naturwarenladen,
der Getreide aus Säcken verkaufte, Milchprodukte im Glas und
Wurst in Wachspapier. Selbst Trockenfrüchte, lange ein Problemfall, wurden dort lose gehandelt. Inzwischen, sagt Jobke,
„ist er leider geschlossen“.
Mit dem Essen war es nicht getan. Die Studenten experimentierten mit orientalischen Kaustäbchen und -tabletten, um
Zahnbürsten und Zahnpasta zu ersetzen – einer der Hygieneartikel, die von den Herstellern gern mit Mikroplastik
angereichert werden. Sie wuschen sich die Haare mit Natron
und putzen das Bad mit Essigessenz, weil die in Glasflaschen
angeboten wird. Sie entdeckten, dass eine französische Firma
Kosmetikartikel in Schachteln aus Bambus statt in Dosen aus
Plastik vertreibt. In manchem Bereich erwies sich der Umstieg
als unerwartet leicht – bei Deo, Haarwäsche, Bekleidung. Dafür
tauchten anderswo Hürden auf, etwa bei Toilettenpapier. Das,
sagt Meyer, „gibt es nicht ohne Hülle aus Plastik“.
Das Experiment, für das zeitweise sogar das wöchentliche
Aufkommen an Plastikmüll fotografiert und analysiert wurde,
war erhellend – aber befristet. Inzwischen sind die Einträge im
Blog seltener geworden. Zwar hätten sich einige Entdeckungen
bewährt, sagen Meyer und Jobke. Zudem gingen sie noch immer
bewusster als früher mit Plastik um. Das große Maß an Energie,
das sie zeitweise für die Suche nach Alternativen verwendeten,
stecken beide aber wieder in andere Projekte. Ein Leben ohne
Plastik? Das ist, zumindest in dieser Konsequenz, kaum möglich.
Praktisch, aber im Übermaß genutzt
Gänzlich überraschend ist das nicht; schließlich gibt es für den
Siegeszug der Kunststoffe gute Gründe. Der ist nicht einer Verschwörung der Industrie geschuldet, sondern Eigenschaften
der Produkte, wie sie Metall, Holz oder Glas in dieser Form
nicht aufweisen. Kunststoffe können mit variabler Härte hergestellt werden; sie sind je nach Wunsch elastisch oder bruchfest, widerstehen Hitze, Kälte und Säuren; sie sind pflegeleicht,
widerstandsfähig und, zumindest bislang, auch preiswert herzustellen. Von „hervorragender Anwendungstiefe“ spricht
Michael Angrick, Leiter des Fachbereichs Kreislaufwirtschaft
im Umweltbundesamt (UBA): „Es ist schwer, dafür Ersatzstoffe
zu finden.“
Für viele Anwendungen, sagt Benjamin Bongardt, der beim
Naturschutzbund Deutschland (Nabu) für Ressourcenpolitik
zuständig ist, „kommen nur Kunststoffe infrage“. Was nicht
heißen soll, dass zumindest eine Beschränkung unmöglich
wäre. Der Nabu plant eine Studie, bei der es um Alternativen zu
Kunststoffen geht. Der BUND rief zwischen Aschermittwoch
und Ostern erstmals zu einem „Plastikfasten“ auf. Der „viel zu
hohe Verbrauch an Plastiktüten, Plastikverpackungen und Plastikspielzeug ist leider Alltag geworden“, sagt Rolf Buschmann,
der Abfallexperte des Umweltverbands. Dieser gab auf Internetseiten praktische Tipps zum Verzicht auf Kunststoffartikel. In
Foren im Internet wurde rege über Ideen diskutiert.
Die Bemühungen konzentrieren sich dabei vor allem auf jene
Erzeugnisse, denen nur ein kurzes Leben beschieden ist – vornehmlich Verpackungen. Immerhin 38 Prozent der Kunststoffproduktion werden zu solchen Artikeln verarbeitet: Plastikschachteln, in denen Beeren aus dem Supermarkt nach Hause
getragen und die dann weggeworfen werden; Joghurtbecher,
Saftkanister und Flaschen für Mineralwasser; Blisterverpackungen, in denen Batterien und Schrauben verpackt sind.
Die 25 Millionen Tonnen Plastikmüll, die in der EU jährlich
entsorgt werden, bestehen zu 62 Prozent aus Verpackungen.
Es sind vor allem solche, wie Bongardt sagt, „schnell drehenden“ Anwendungen von Plastik, die den Umweltschützern
ein Dorn im Auge sind – und nicht nur ihnen. In einem Interview für das US-Magazin The New Inquiry erklärt Werkstoffforscherin Debbie Chachra, es gebe „keinen Grund, warum
etwas, dessen funktionelles Leben in Minuten gemessen wird,
aus einem Material hergestellt werden sollte, das faktisch ewig
hält“. Dass Plastik nach derart kurzer Nutzung auf der Halde
oder im Müllofen lande, „beleidigt meinen Sinn für Effizienz
als Ingenieur“, fügt sie an.
Keine pauschale Vorverurteilung
Vorschnell und pauschal verdammt werden sollten Verpackungen nicht – schließlich haben viele von ihnen auch ökologisch einen Sinn. So rechnen Experten vor, dass durch das
Einpacken von Lebensmitteln zwar Müll entsteht, aber zugleich
vermieden wird, dass aufwendig produzierte Nahrungsmittel
verderben und ihrerseits im Abfall landen. Oftmals freilich dienen die Schachteln, Beutel und Folien aber eher der Bequemlichkeit von Verkäufer und Kunden oder befriedigen ein womöglich übertriebenes Hygienebedürfnis. Folglich werden Gurken
eingeschweißt, Kräutertöpfe und Blumensträuße in Zellophan
verpackt, Schinkenscheiben einzeln durch Folie getrennt. In
solchen Fällen haben Kunden die Wahl: Sie können Wurst an
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Begrenzte Einflussmöglichkeiten
Das ist gar nicht unbedingt ein Problem, meinen Experten.
„Es ist ja kein Wert an sich zu sagen: Kunststoff ist schlecht,
Ton ist besser“, sagt etwa der Chemiker Jörg Sauer vom Karlsruhe Institut für Technologie (KIT). Nötig für eine ausgewogene Bewertung sei vielmehr eine Analyse, die nicht zuletzt
den Ressourcen- und Energieverbrauch über den gesamten
Lebenszyklus eines Produkts erfasst. In solchen Rechnungen
müssen Plastikbauteile in einem Auto, das lange Jahre gefahren
wird, nicht schlecht abschneiden, ebenso wie technische Geräte
oder Haushaltsartikel – deren Öko-Bilanz der Verbraucher verbessern kann, indem er sie möglichst lange nutzt und nicht entsorgt, wenn die Farbe der Plastikschüssel aus der Mode gekommen oder das Handy nicht mehr auf dem neuesten Stand ist:
Die Devise „Weniger Plastik“ lässt sich auch umsetzen, indem
Gegenstände länger genutzt werden.
Fachgerechte Entsorgung muss sein
Wenn sie freilich doch außer Dienst gestellt werden, weil sie
irreparabel kaputt sind oder – wie bei mancher unvermeidlichen Verpackung aus Plastik – sich partout keine Zweitverwertung aufdrängt, dann gilt: Kunststoffe sollten zumindest so
fachgerecht entsorgt werden, dass sie gegebenenfalls im Recycling landen. Damit können die einmal produzierten Kunststoffe in einem Kreislauf wenigstens erneut genutzt werden.
Dort gibt es enorme Reserven. Europaweit landen noch immer
38 Prozent des Plastikmülls auf Deponien und werden nicht
einmal zur „Energierückgewinnung“ genutzt, wie die Branche
das Verheizen in Verbrennungsanlagen umschreibt. Würde die
Deponierung ab 2020 in der EU verboten, statt sie wie geplant
bis 2037 nur kontinuierlich zu verringern, könnte man nach
Angaben von „Plastics Europe“ 80 Millionen Tonnen Plastik
sparen – eine Milliarde Fässer Öl. Es sei „Zeit zum Handeln“,
mahnt daher der Branchenverband: Kunststoffe seien „zu wertvoll, um weggeworfen zu werden“.
In der Bundesrepublik ist die Deponierung seit 2005 verboten; zudem besteht ein ausgefeiltes Erfassungssystem für Müll.
Dennoch gibt es erhebliche Reserven. Nur die Hälfte des Plastikmülls landet im Recycling, der Rest wird verbrannt. "Eine
enorme Verschwendung von Ressourcen und eine unzumutbare Umweltbelastung", sagt Rolf Buschmann, Abfallexperte
des BUND. Über die Gelbe Tonne werden derzeit rund eine
Million Tonnen Leichtverpackungen im Jahr erfasst. Das
Umweltbundesamt geht davon aus, dass die bundesweite Einführung einer Wertstofftonne und von gesetzlichen Sammelquoten zu einem Plus von 335.000 Tonnen führen würden.
Bei einem Material wie PET geht man von einer möglichen
Recyclingquote von 80 Prozent aus.
Hersteller in der Pflicht
Gefragt sind dafür freilich nicht nur Verbraucher, die Abfälle
sortieren sollen, sondern auch die Hersteller. Wenn diese, wie
bei Elektrogeräten und Dämmstoffen, polybromierte Flammschutzmittel verwenden, besteht die Gefahr der Anreicherung
in Recyclingprodukten. Schwer zu handhaben sind Verbundmaterialien, die sich nicht trennen lassen und beim Recycling
gegenseitig stören. Und problematisch sind nicht lösliche
Foto: imago/CHROMORANGE
In vielen anderen Fällen indes ist der Einfluss des einzelnen
Verbrauchers begrenzt. Dieser habe, sagt Bongardt, nur dann
eine wirkliche Wahl, wenn er ähnliche Produkte auch in einer
alternativen Verpackung erhalte: „Und das ist oft nicht der Fall.“
Zahnpasta, Badreiniger oder Duschbad sind in der Regel in
Plastik verpackt; Versuche von Bio-Läden, Haarwäsche auch in
Glasflaschen anzubieten, goutieren Kunden meist nur so lange,
bis die erste Flasche auf den Fliesen zerschellt war. Ähnliches
gilt für viele der Produkte mit längerer Lebensdauer. Zwar ist
womöglich ein haltbarer Schlitten aus Holz einem Modell aus
Plastik vorzuziehen. Auch bei vielen Spielsachen gibt es gute
Alternativen zu Kunststoff. Anderswo indes sind die Wahlmöglichkeiten begrenzt. Telefone und Radios, Küchengeräte und
Bohrmaschinen haben Gehäuse aus Plastik. Die Firma Swedx,
die Computergehäuse und -mäuse aus Holz anbietet, bedient
eine Nische. Wer nicht Kunde teurer Nostalgie-Versandhäuser
ist, kommt um Plastik nicht herum.
Foto: moodboard/©Thinkstock
Foto: olesiabilkei/iStock/Thinkstock
der Theke kaufen, statt sich im Kühlregal zu bedienen; sie können die Müllmenge verringern, indem Gurken und Äpfel auf
dem Markt und Schrauben im Eisenwarenladen gekauft oder
Mahlzeiten frisch zubereitet statt in Plastik verpackt gekauft
werden. Auch am Getränkeregal hat man die Wahl: Bier, Limo
und Wasser können in Mehrwegglasflaschen gekauft werden
statt in PET-Flaschen, die bei der Rückgabe zu Plastikmüll
zerknüllt werden. Biertrinker geben zu 80 Prozent Mehrweg
den Vorzug. Bei Mineralwasser indes sank die Quote, auch
dank fataler politischer Entscheidungen, seit 2005 von 53 auf
31 Prozent. Und schließlich lässt sich auch auf Tüten aus Plastik verzichten; der legendäre Slogan „Jute statt Plastik“ erlebt
angesichts der Debatte in der EU über ein mögliches Verbot
gerade eine Renaissance, auch wenn umstritten ist, wie viel
Plastikmüll damit tatsächlich gespart würde.
Nicht nur im Pazifik kreisen riesige Müllstrudel. Auch an den Stränden von Nord- und Ostsee werden große Mengen Plastikflaschen und -tüten angespült.
Etiketten, Kleber – sowie Gegenstände aus schwarzem Plastik. Sie sind mit der zum Sortieren der Abfälle verwendeten
Infrarottechnik nicht zu erkennen und werden verfeuert. Die
Frage, wie Kunststoffe besser fit gemacht werden können für
das Recycling, gehört aus Sicht von Umweltverbänden zu den
drängenden Forderungen an Hersteller und Forscher.
Für Letztere sind Kunststoffe ein ergiebiges Arbeitsfeld –
allerdings nicht wenn es darum geht sie zu ersetzen. Eine
Ablösung von Kunststoffen durch alternative Materialien,
welche immer das sein mögen, scheint derzeit kein Thema.
Anfragen dazu, die ÖKO-TEST an Forschungsgesellschaften,
Universitäten oder Institute stellte, wurden mit höflichem
Schulterzucken quittiert oder blieben gänzlich unbeantwortet. „Da gibt es im Prinzip nichts“, bestätigt UBA-Mann
Angrick: „Das ist ein nahezu unbeackertes Feld.“ Stattdessen
stürzen sich Wissenschaftler weltweit mit Feuereifer auf eine
andere Frage: Woraus können Kunststoffe hergestellt werden,
wenn das Erdöl zur Neige geht oder so teuer wird, dass es
für die Produktion von Massenartikeln nicht mehr geeignet
ist? Industrie und Forschung suchen nach Möglichkeiten zur
Substitution – und werden fündig: Statt aus Erdöl könnten die
Kunststoffe der Zukunft aus Stärke oder Zucker hergestellt
werden, aus Stroh, Mais und Holzfasern, aber auch aus Hülsen von Erbsen oder Wurzeln von Chicoree. „Bio-Plastik“ ist
das Zauberwort, auf dem die Hoffnungen der Branche ruhen.
2011 wurden in Europa 850.000 Tonnen Bio-Kunststoffe hergestellt, im Jahr 2016 könnten es 3,7 Millionen Tonnen sein.
Zwei Drittel davon sind Verpackungen, vor allem aus BioPET, Bio-PE und Polymilchsäure.
„Teller oder Tank“-Diskussion droht
Umweltschützer beobachten die Entwicklung mit gemischten
Gefühlen; auch ÖKO-TEST hat in früheren Ausgaben bereits
kritisch berichtet (ausführlich etwa in Heft 6/2012). Eines der
Probleme: Bisher dienen als Ausgangsmaterial oft pflanzliche
Rohstoffe, die auch als Nahrungsmittel geeignet wären, etwa
Mais. Aus diesem entstanden zum Beispiel die Behälter für
Suppen oder Kaffee, die zur Sommerolympiade in London
2012 verteilt wurden und vom US-Unternehmen NatureWorks entwickelt worden waren. Immerhin spielte Erdöl
für die Produktion keine Rolle mehr. Künftig, versichert
der Hersteller, könne das Ausgangsmaterial Polymilchsäure
auch aus Zellulose und damit aus Pflanzenabfällen gewonnen
werden. Das wäre dringend nötig – andernfalls droht eine
„Teller oder Tank“-Diskussion, wie sie schon bei Bio-Sprit
geführt wird. „Würde man es schaffen, Bio-Kunststoffe aus
landwirtschaftlichen Abfällen herzustellen, wäre ihre ÖkoBilanz deutlich besser“, sagt Thomas Fischer von der DUH.
Auch beim Nabu hält man es für wichtig, Pflanzen erst als
Lieferant von Nahrungsmitteln und nur Abfälle zur Gewinnung von Kunststoffen oder Energie zu nutzen. Ideen dafür
gibt es. So haben Wissenschaftler der Cornell University ein
Polymer aus Orangenschalen und Kohlendioxid erzeugt. Das
„Polylimonenkarbonat“ soll über ähnliche Eigenschaften verfügen wie Polystyrol, das für Wegwerfbecher genutzt wird.
Neue Konzepte sind gefragt
Was freilich direkt zu einem weiteren Problem führt: BioPlastik löst das Problem der Vermüllung nicht, im Gegenteil.
Wenn Produkte aus Bio-Plastik als kompostierbar beworben
werden, könnte das zu noch achtloserer Entsorgung führen.
Dabei wird der Anspruch oft nicht eingehalten, wie die Deutsche Umwelthilfe (DUH) im Streit mit großen Discountern
um deren angeblich kompostierbare Tüten aufzeigte. Die
DUH sah eine „Werbelüge“. Tatsächlich verrotten derlei
Kunststoffe teils selbst für industrielle Kompostieranlagen
zu langsam; im Gartenkompost oder gar im Wald und am
Wegrand zerfallen sie wegen zu niedriger Temperaturen gar
nicht. Angesichts der augenscheinlichen Unverzichtbarkeit
von Kunststoffen im Alltag scheint es dennoch kaum Alternativen zu Bio-Kunststoffen zu geben, wenn man nicht an Erdöl
als Ausgangsstoff festhalten will. Der Nabu will denn auch
Plastik nicht völlig verdammen, fordert aber den „Einstieg
in den Ausstieg aus althergebrachten Kunststoffen“ zu wagen.
Entwickelt werden sollten neuartige Materialien, die zugleich
biologisch abbaubar und für das Recycling geeignet sind. Das
erfordere auch den Verzicht auf Bisphenol A, Phthalate oder
bromierte Flammschutzmittel.
Anfänge werden gemacht. Beim Chemiekonzern BASF etwa
arbeitet man daran, ein Vorprodukt für Acrylsäure aus BioMasse herzustellen. Die ist vor allem jungen Eltern eine
große Hilfe: Aus Acrylsäure werden saugfähige Kunststoffe
hergestellt, wie sie in Babywindeln verwendet werden. Der
Jahresbedarf liegt weltweit bei 4,44 Millionen Tonnen. Bisher
wird sie aus Erdöl gewonnen. Damit Windeln nicht wieder
im Wäschetopf gekocht werden müssen, wenn das Erdöl alle
ist, bemühen sich die Forscher, die Acrylsäure mittels industrieller Fermentation aus nachwachsenden Rohstoffen herzustellen. Vielleicht erweisen sich solche Ansätze ja in naher
Zukunft als ähnlich wegweisend wie die Versuche, die BakelitErfinder Leo Hendrik Baekeland vor 110 Jahren anstellte.
Autor: Hendrik Lasch
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SPEZIAL MUM Oktober 2014
Gesundes Schlafzimmer
Gepflegtes Nachtasyl
Ein gutes Bett garantiert noch keine gute Nacht. Die gesamte Ausstattung des Schlafzimmers gehört auf den Prüfstand –
von den Möbeln über die Elektroinstallation bis zur Wandfarbe. Denn nirgendwo halten wir uns länger auf.
Längst sind Schlafzimmer nicht allein zum
Schlafen da: Hier wird gelesen, Musik gehört,
gearbeitet. Hier stehen nicht nur Betten und
Kleiderschrank, sondern auch Fernseher und
Computer. Die Zeit, die wir im Schlafzimmer
verbringen, addiert sich locker auf acht bis
zehn Stunden am Tag. So lange Zeit verbringen wir in keinem anderen Raum der Wohnung. Mit jeder weiteren schlaffremden Nutzung kommen neue Einflussfaktoren hinzu,
und eben auch mögliche Schadstoffquellen,
die einem erholsamen Schlaf entgegenstehen. Deshalb sollte man beim Einrichten
und Gestalten des Schlafzimmers besonders
fürsorglich sein, es dient ja immerhin der –
eigenen – Gesundheit. Schon bei der Gestaltung von Wänden, Decke und Böden kann
man die Grundlage für eine wohngesunde
Schlafumgebung legen. Wer neu baut oder
renoviert hat die Chance, vieles richtig zu
machen. Am besten man holt sich gar nicht
erst belastende oder gar gesundheitsschädliche Stoffe in diesen sensiblen Bereich. Aber
auch die richtige „Bedienung“ des Schlafzimmers wirkt sich aus, besonders das richtige Lüften spielt eine große Rolle.
diese Werte nicht. Da hilft nur ein intensiver
Schlafzimmercheck.
Wir haben die wichtigsten Punkte zusammengestellt, die man bei Neubau, Renovierung und Nutzung des Schlafzimmers
im Blick behalten sollte. Denn um die
Wohngesundheit in Privaträumen wie dem
Schlafzimmer muss man sich schon selbst
kümmern, eventuell mit der Unterstützung
von Fachleuten. Verbindliche Gesetze oder
Verordnungen für die Raumluftqualität in
Wohnräumen gibt es nicht. Zwar legt die
Kommission Innenraumlufthygiene beim
Umweltbundesamt für zahlreiche Schadstoffe Empfehlungswerte fest, die die Fachleute auf Dauer als unbedenklich ansehen.
Aber verpflichtend oder vorgeschrieben sind
Farbton und Oberflächen sind eine Frage
des persönlichen Geschmacks. Keine Frage
sollte die gesundheitliche Qualität der Ausstattung sein. Denn gerade im Schlafzimmer haben Schadstoffe nichts zu suchen,
die aus Wand- oder Bodenbelägen ausgasen. Flüchtige organische Stoffe (VOC),
Weichmacher oder Formaldehyd und zahlreiche, Allergien auslösende Stoffe finden
wir bei unseren Tests regelmäßig. Es gibt
aber auch etliche gute Produkte, die nicht
teurer sind als die schlechten. Herstellerunabhängige Tests, wie die von ÖKO-TEST,
sind deshalb nach wie vor nötig. Denn trotz
einer bauaufsichtlichen Zulassung prüft das
der Messungen: Nach 28 Tagen wurden im
Zimmer mit Standardbaustoffen eine 15
Mal höhere Konzentration der Summe der
flüchtigen organischen Stoffe (TVOC) fest
gestellt, als im Zimmer mit emissionsarmen
Bauprodukten. Im konventionell ausgestatteten Zimmer waren die TVOC-Werte mit
3.000 Mikrogramm je Kubikmeter (µg/m3)
Raumluft auch nach einem Monat so hoch,
dass die Raumluft nach den Empfehlungen
des Umweltbundesamtes als „hygienisch bedenklich“ gilt. Als „noch unbedenklich“ stufen die UBA-Experten Werte unter 1.000 µg/
m³ ein. Unter 300 µg/m³ als „unbedenklich“.
geerbte Kommode von Opa und Oma kann
eine ungeahnte Schadstoffquelle darstellen.
Dann wenn Opa das gute Stück mit giftigen
Holzschutzmitteln behandelt hat, wie man das
zu seinen Zeiten oft gemacht hat, auch wenn
es unnötig war. Wer das Erbstück in Verdacht
hat, sollte es vorsichtshalber aus dem Schlafzimmer entfernen. Gewissheit verschafft nur
eine Materialprobe in einem Prüflabor. Das
Gleiche gilt für ältere Wand- und Deckenverkleidungen aus Holz. Deutlich weniger gefährlich, aber trotzdem nicht immer empfehlenswert, sind Holzöle für die Behandlung des
Massivholzbettes oder des Nachttischchens.
Sie können Allergien auslösen und die enthaltenen Lösemittel reizen die Atemwege und
Schleimhäute. Welche dieser Produkte doch
sehr gut oder gut sind, klärt der Test „Holzöle“ im ÖKO-TEST-Magazin 2/2014, u www.
oekotest.de. Überhaupt sollte man überlegen,
ob eine Behandlung der Schlafzimmermöbel
überhaupt notwendig ist. Sie sind ja weniger
beansprucht als Küchenschränke und Esstische. Wer das wegen der Optik trotzdem tun
möchte, sollte dies im Keller oder in der Ga-
rage vornehmen und die behandelten Möbel
einige Tage gut ablüften lassen.
Foto: allnatura.de
Boden, Wand und Decke:
Schadstoffarm geht vor
zuständige Deutsche Institut für Bautechnik
(DiBt) nur sehr wenige Produktgruppen
auf ihre Emissionen. Neben unseren Tests
(zu finden unter u www.oekotest.de) listet
zum Beispiel der Verein natureplus u www.
natureplus.org auf Nachhaltigkeit und Wohngesundheit geprüfte Baustoffe aus nachwachsenden oder mineralischen Rohstoffen auf.
Zudem veröffentlichen das eco-Institut
(uwww.eco-institut.de) sowie das Sentinel
Haus Institut (u www.sentinel-bauverzeichnis.
eu) Listen emissionsgeprüfter Bauprodukte.
Wie die Qualität der Raumluft durch Bauprodukte und Möbel beeinflusst wird, hat das
Sentinel Haus Institut untersuchen lassen.
Dazu wurden im Kölner eco-Institut zwei
gleich große, normgerechte Zimmer aufgebaut und mit Messtechnik ausgerüstet. Eines
wurde mit schadstoffgeprüften Materialien
und Möbeln ausgestattet, das zweite mit
handelsüblichen, ungeprüften. Die Ergebnisse
Möbel: Schadstoffimporte
unterbinden
Formaldehyd und flüchtige organische Stoffe
(VOC) kommen auch mit den Einrichtungsgegenständen ins Schlafzimmer. Bei der Neuanschaffung zum Beispiel von Betten sind
Massivholz und emissionsgeprüfte Möbel
wie Betten deshalb erste Wahl (siehe den folgenden Artikel „Gute Nacht“). Doch auch die
MUM
Elektroinstallation und Geräte:
Raus aus den Wellen
Ein heikles Thema. Statistisch ist ein Zusammenhang zwischen Elektroempfindlichkeit
und Schlafqualität bisher nicht eindeutig belegt. Aber die Risiken und Nebenwirkungen
der Strahlenbelastung durch künstlich erzeugte
elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder und Wellen, kurz EMF, sind eben
auch noch nicht ausreichend untersucht. Wer
einer möglichen Belastung vorbeugen will,
muss schon bei der Planung der Elektroinstallation daran denken und sich von einem Fachmann beraten lassen, zum Beispiel einem in
diesem Thema erfahrenen Baubiologen.
Bei Umbauprojekten sollte zudem ein Elektriker immer auch die Elektroinstallation
im Schlafzimmer in Augenschein nehmen.
Vor allem bei Häusern, die vor 1970 gebaut
wurden, entspricht die oft nicht mehr den
geltenden Vorschriften und sollte komplett
erneuert werden. „Damit schließt man neben Sicherheitsproblemen auch unnötige
Feldbelas-tungen aus“, sagt Dr.-Ing. Martin
H. Virnich, „die zum Beispiel durch falsche
Erdung, etwa über Wasser- oder Heizungsleitungen, oder durch lediglich zweiadrige Kabel aus den 1950er-Jahren entstehen können,
sowie allgemein durch ein nicht mehr zeitgemäßes Netzsystem, in dem Neutralleiter und
Schutzleiter nicht konsequent getrennt sind.“
Virnich ist einer der erfahrensten Baubiologen in Sachen EMF in Deutschland und Leiter
der Fachgruppe „Physik“ beim Berufsverband
Deutscher Baubiologen VDB e.V.
Bei der Neuinstallation kann man auch
gleich über abgeschirmte Kabel und Installationsdosen sowie sogenannte Netzabkoppler
gerade auch für das Schlafzimmer nachdenken. Letztere werden oft – nicht ganz korrekt
– Netzfreischalter genannt und trennen bei
Nichtgebrauch ganze Stromkreise von der
Netzspannung ab. Wird dann ein Gerät oder
die Nachttischlampe eingeschaltet, stellt der
SPEZIAL
MUM Oktober 2014 Seite 5
Netzabkoppler in Sekundenbruchteilen die
Spannungsversorgung wieder her. Wo und
wie das Sinn macht, darüber sollte man sich
beraten lassen. Der Satz „Viel hilft viel“ gilt
hier nicht, sondern man muss unter messtechnischer Kontrolle in jedem einzelnen Fall
individuell ermitteln, in welchen Stromkreisen
Netzabkoppler effektiv sind und wo nicht. „Im
ungünstigen Fall können sie auch zur Erhöhung des elektrischen Feldes führen“, betont
Virnich.
Kohlendioxid: Besser gezielt
lüften
Sie haben eigentlich lange genug geschlafen,
trotzdem fühlen Sie sich abgeschlagen und
wenig ausgeruht? Das könnte daran liegen,
dass in Ihrem Schlafzimmer nachts eine
zu hohe Konzentration von Kohlendioxid
(CO2) und anderen Gasen vorherrscht, die
wir beim Atmen produzieren. Erhöhte CO2Werte führen zu Kopfschmerzen, Schwindel,
Schwächegefühl und Konzentrationsproblemen. Von einer guten Luftqualität spricht
man unterhalb von 1.000 ppm CO2 (ppm =
parts per million). In der Studie zur „Erhebung der Raumluftqualität energieeffizienter
Häuser“ wurden in 60 Passivhäusern und 60
konventionellen Häusern sowie jeweils in 20
Wohnungen die Raumluftqualität gemessen.
Hierbei kooperierten das Österreichische
Institut für Baubiologie und Bauökologie,
das Institut für Umwelthygiene der Med-Uni
Wien und die IG Passivhaus Österreich. Das
Ergebnis: In etwa 80 Prozent der konventionell
gelüfteten Häuser herrschte im Schlafzimmer
eine niedrige oder sehr niedrige Luftqualität mit Messwerten von mehr als 1.400 ppm
CO2. Aber auch in 44 Prozent der mechanisch
belüfteten Schlafzimmer war die Luftqualität
niedrig oder sehr niedrig. Gerade in energieeffizienten und damit weitgehend luftdichten
Häusern kommt es auf einen kontrollierten
Luftaustausch an. Abhilfe schaffen – abgesehen von einem geöffneten Fenster – sogenannte Falzlüfter im Fensterrahmen, die eine
gewisse Luftmenge passieren lassen. Wer sich
nicht dauernd kümmern will oder das Fenster wegen Lärms nicht öffnen kann, ist mit
einer Lüftungsanlage gut bedient. Die kann
man als dezentrale Lösung auch nachrüsten oder beim Fensteraustausch integrieren.
Schimmelpilze: Gefährliche
Mitschläfer
Was aussieht wie Staub sind nicht selten
Schimmelpilze, deren Sporen und Stoffwechselprodukte (Mykotoxine) starke Auswirkungen auf die Atemwege und die allgemeine
Gesundheit haben können. Im Schlafzimmer
finden die überall vorhandenen Pilze nicht
selten ideale Wachstumsbedingungen. Denn
immer noch herrscht in vielen Schlafräumen konsequente Kühle. Die Feuchtigkeit,
die der Schläfer in der Nacht durch Atmen
und Schwitzen abgibt, kondensiert in Raumecken, in Heizkörpernischen oder hinter
Kleiderschränken, überall dort wo die Wand
besonders kalt ist oder die Raumluft schlecht
hinkommt. Die Lösung ist ein konsequenter
Blick auf die Luftfeuchte im Schlafzimmer,
am besten mittels eines Hygrometers.
Die analogen oder digitalen Messgeräte gibt
es für 20 bis 30 Euro zu kaufen. Morgens,
und dann verteilt über den Tag wird quer
gelüftet ohne das Schlafzimmer auskühlen
zu lassen. Eine dauerhafte Luftfeuchte von
unter 50 Prozent verhindert in den meisten
Fällen die Schimmelbildung. Auch wenn es
Oma immer anders gemacht hat: Warme
Luft nimmt mehr Feuchtigkeit auf als kalte.
Deshalb sind kalte Schlafzimmer eher
schimmelgefährdet als solche, die eine Temperatur von cirka 18 Grad Celsius aufweisen. Dazu die Schlafzimmertür offenzuhalten, damit die warme Luft aus angrenzenden
Räumen das Schlafzimmer mitwärmt, ist der
falsche Weg.
Die Luftfeuchte würde sich an den kalten Stellen niederschlagen. Besser sind auf
Mindesttemperatur eingestellte Heizkörper.
Kalkputze und -farben entziehen Schimmelpilzen ihre Lebensgrundlage. Durch ihre
hohe Alkalität – der pH-Wert liegt etwa bei
12 – hat Schimmel hier kaum eine Chance.
Fensterlaibungen und andere Schwachstellen
kann man zum Beispiel mit Kalziumsilikatplatten dämmen, die Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben.
Foto: hrabar/iStock/Thinkstock
Foto: yellowbird/photocase
Bei massiv gebauten Häusern tritt das Problem
nicht auf, solange die Leitung nicht entlang einer Stahlbewehrung läuft. Eine abgeschirmte
Elektroinstallation macht aber auch hier Sinn.
Wer dann noch Elektro- und Kommunikationsgeräte wie DECT-Telefone möglichst aus
dem Schlafzimmer verbannt, den Rest mindestens einem Meter vom Bett aufstellt, statt
einem Wecker mit Netzanschluss auf einen
Batteriewecker umsteigt und das WLAN über
Nacht ausschaltet, hat schon viel erreicht.
Foto: Manuela Wredenborgh/photocase.com
Während sich Netzabkoppler auch nachträglich einbauen lassen, ist die Umrüstung auf
abgeschirmte Kabel im Nachhinein nur mit
hohem Aufwand machbar. Zu einer feldarmen
Elektroinstallation gehören auch abgeschirmte
Anschlussleitungen von der Steckdose zum
Gerät und geerdete Geräte. Die Zuleitung
muss also drei statt zwei Adern haben und
das Gehäuse muss an die Erdung angeschlossen sein. Das muss ein Elektriker erledigen.
Die Kosten für die Installation abgeschirmter
Kabel und Elektrodosen sind cirka 30 Prozent
höher als bei einer „normalen“, ungeschirmten
Elektroinstallation. Gerade bei Häusern in
Holz- und Leichtbauweise macht die Mehrausgabe Sinn, sagt Baubiologe Virnich, denn:
„Wird ein nicht abgeschirmtes Kabel zum Beispiel auf einem Holzständer oder Dachbalken
entlanggeführt, so koppelt sich das elektrische
Feld an das Holz an und breitet sich auf die
gesamte Konstruktion aus.“ Das funktioniert
bei Doppel- und Reihenhäusern auch von
einer Haushälfte zur anderen, wenn es einen
durchgehenden Dachstuhl gibt. Das Beispiel
widerlegt auch das Gerücht, dass Holz per se
besonders gut gegen EMF schützt.
Gezieltes Lüften sorgt für erholsame Nachruhe.
Check für Allergiker
Menschen, die allergisch oder empfindlich auf bestimmte Stoffe aus Bauprodukten oder Einrichtungsgegenständen reagieren, sollten sich zur Probe
ein oder zwei Nächte neben das Bett legen. Die Methode, die ergänzend zu
einer umfangreichen Diagnostik auch von Umweltmedizinern angewendet wird,
klingt simpel, gibt aber recht zuverlässig Auskunft über die Verträglichkeit.
Eine umfangreiche Beratung durch einen Umweltmediziner ersetzt sie nicht.
Ausführliche Informationen beim Deutschen Berufsverband der Umweltmediziner: u www.dbu-online.de
Stinkende Möbel? Zurückgeben!
Geben (Schlafzimmer-)Möbel auch mehr als ein Jahr nach dem Kauf noch einen
unangenehmen Chemikaliengeruch ab, kann der Käufer vom Vertrag zurücktreten und die Möbel zurückgeben. Dabei ist es ohne Belang, ob die Gerüche
gesundheitsschädlich sind, urteilte das OLG Bamberg (Az. 6 U30/09).
Hausstaubmilben
Eine niedrige Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer und regelmäßiges Lüften von
Matratze und Bettzeug sind auch eine gute Vorbeugung gegen Hausstaubmilben. Mit einem Staubsauger mit HEPA-Filter oder einem Zentralstaubsauger
kann man die Zahl der Plagegeister, die sich von Hautschuppen ernähren und
für die Hausstauballergie verantwortlich sind, im Zaum halten.
MUM
Seite 6
SPEZIAL MUM Oktober 2014
Kaum stellt die Kosmetikindustrie
eine Innovation vor, zieht die
Naturkosmetik mit entsprechenden
Produkten nach.
Schließlich wollen sich auch
die Fans der natürlichen Kosmetik
ein wenig Luxus gönnen.
Dass manches nicht oder nur
mit Abstrichen geht, ist kein
Nachteil, sondern für die Haut
ein Gewinn.
Von Kopf bis Fuß
Naturkosmetik endet dort, wo mithilfe hochkomplexer
chemischer Prozesse künstliche Substanzen mit neuartigen
Eigenschaften entstehen. Ausgangsstoff ist häufig Erdöl.
Daraus entstehen beispielsweise synthetische Polymere,
Haarfarben
Mit konventionellen Haarfarben lässt sich der Typ komplett verändern, zum Beispiel von Brünett auf Blond.
Aber viele chemische Haarfarben wirken stark reizend,
sie haben ein erhebliches Sensibilisierungs- und Allergie-
MUM
die die Kosmetik als Faltenfüller nutzt. Oder Matrixyl:
Das Peptid soll das Bindegewebe stimulieren und Falten
vorbeugen. Ein weiteres Beispiel sind Silikone im Make-up.
Sie verleihen einer Foundation starke Deckkraft und mattieren den Teint. Dieser Effekt lässt sich mit Pflanzenölen
nicht erreichen.
Dass manches nicht geht und Naturkosmetik in der Anwendung ein wenig anders sein kann, ist aber weder ein Nachteil
noch ein Qualitätsmangel. Schließlich fehlen in zertifizierter
Naturkosmetik all jene Substanzen, die für gewöhnlich der
Haut Probleme machen können. Und genau das erwarten wir
ja schließlich von Naturkosmetik.
Schwierig wird es auch bei isolierten Wirkstoffen. Vitamin E
lässt sich beispielsweise aus Vitamin-E-reichen Pflanzenölen
mit umweltverträglichen Prozessen gewinnen. Bei dem hautfreundlichen Panthenol oder dem regenerierend wirkenden
Niacin (Vitamin B3) klappt das (noch) nicht. Die derzeit
bekannten Herstellungsprozesse aus natürlichen Rohstoffen
sind sehr aufwendig, der Ertrag gering und daher wirtschaftlich uninteressant. Panthenol steckt beispielsweise von Natur
aus in geringen Mengen in Wassermelonen.
Da sind beispielsweise die stark schaumbildenden PEG/PEGDerivate, die als Tenside in normaler Kosmetik stecken, aber
in einem umstrittenen chemischen Prozess hergestellt werden
und die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen können.
Verboten sind auch chemisch-synthetische Duftstoffe, die
Al-lergien auslösen können und künstlicher Moschus-Duft,
dessen Verbindungen sich im Fettgewebe anreichern oder
chemische UV-Filter, die unter dem Verdacht stehen, wie ein
Hormon zu wirken.
potenzial. Pflanzenhaarfarben, als Pulver zum Anrühren oder gebrauchsfertig
in der Tube, können den
natürlichen Farbton nicht
aufhellen und graue Haare
nicht komplett wegzaubern.
Sie arbeiten ausschließlich
mit natürlichen Inhaltsstoffen, vor allem Henna,
aber auch Walnussschalen,
Kurkuma oder Rote Bete.
Die Farbpigmente greifen
nicht chemisch ein, sondern umhüllen das Haar.
Das verschließt die raue
Schuppenschicht und wirkt
daher sogar pflegend.
Foto: MoustacheGirl/iStock/Thinkstock
Von der einfachen Gesichtscreme über Intensivkuren bis zur
Endless Definition Mascara für lange Wimpern: All das, was in
den Regalen klassischer Hersteller zu finden ist, gibt es heute
auch als Naturprodukt, aber ohne synthetische Inhaltsstoffe.
Das gilt etwa auch für den neusten Schrei im Kosmetikregal.
Logona, Sante und Lavera präsentierten auf der Fachmesse Vivaness sogenannte CC-Creams. Die beiden C stehen für die Abkürzung Colour Correction. Es sind getönte Tagescremes, die
den Teint mattieren, gegen Hautalterung und Pigmentflecken
kämpfen und mit mineralischen Pigmenten einen gewissen
Schutz vor UV-Strahlen bieten.
Foto: Vladimir Gjorgiev/Shutterstock
Nicht alles ist möglich
Lippenstifte
Kussechte Lippenstifte verdanken ihre Dauerhaftung Paraffinen, Erdölprodukten und/oder Silikonen – für grüne Kosmetik inakzeptabel. Ein natürlicher Lippenstift haftet nur einige Stunden,
dann muss nachgelegt werden. Auch wer Knallfarben wünscht, wird hier nicht fündig, denn dafür
braucht man synthetische Farben, die aber nicht in Naturkosmetik stecken dürfen. Eine Ausnahme
lassen die meisten Richtlinien für Naturkosmetik aber zu: den roten Farbstoff Carmin. Er wird
aus Läuseblut gewonnen und ist darum selbst unter den grünen Schönheitsmachern umstritten.
SPEZIAL
MUM Oktober 2014 Öko-Sonnenmilch ist anders: Während konventioneller Sonnenschutz mit chemischen Filtern arbeitet, die in die Haut eindringen und unter dem Verdacht stehen wie Hormone zu wirken, setzt die Naturkosmetik ganz auf mineralische Filter wie
Titaniumdioxid. Sie wirken über einen physikalischen Effekt,
indem sie die UV-Strahlen auf der Hautoberfläche wie kleine
Spiegel reflektieren. Um den gesetzlich vorgeschriebenen Breitbandschutz gegen UVA- und UVB-Strahlen zu erreichen, muss
die Rezeptur bei einem rein mineralischem UV-Schutz relativ
viel Titaniumdioxid enthalten.
Das ist ein kosmetisches Problem – die Mineralpigmente
sind als weißer Schleier auf der
Haut zu sehen. Mit dem Einsatz von Nanotechnologie und
damit winzig kleinen Teilchen
(Partikelgröße von einem bis
100 Nanometer) verändert sich
die Lichtbrechung, sodass der
Weißeleffekt weitgehend verschwindet. Doch über mögliche gesundheitliche Auswirkungen von Nanopartikeln ist noch recht wenig bekannt. Seit
Juli 2013 müssen Kosmetikhersteller kennzeichnen, wenn sie
Nanomaterial einsetzen.
Das BDIH-Siegel enthält bislang keine Kriterien bezüglich der
Partikelgröße von Bestandteilen. Nanomaterialien, die nach den
gesetzlichen Vorgaben der EU Kosmetikverordnung zulässig sind
und den Regeln des Verbandes entsprechen, können daher in
BDIH-gesiegelter Naturkosmetik enthalten sein. Ausdrücklich
verboten sind Nanomaterialien dagegen beim Cosmos-Standard.
Diesen internationalen Naturkosmetikstandard für Natur- beziehungsweise Bio-Kosmetik haben BDIH, Cosmebio, Ecocert, der
italienische ICEA-Standard und die englische Soil Association
vor ein paar Jahren formuliert. Wer Mitglied bei einem dieser
Verbände ist, kann seine Produkte zusätzlich nach Cosmos-Standard zertifizieren lassen. Das heißt: Bei Kosmetik mit dem Siegel
Cosmos Natural oder Cosmos Organic kann man sich darauf
verlassen, dass keine Nanomaterialien enthalten sind.
Deutsche Naturkosmetikfirmen sind bei der Nanotechnologie
ohnehin vorsichtig. Das Naturkosmetikunternehmen Lavera
stellt beispielsweise die mineralischen Pigmente aus Titandioxid für den Sonnenschutz selbst her und hat nach eigenen
Angaben noch nie Nanotechnologie dafür eingesetzt. Auch
der Hersteller eco-cosmetics
versichert, dass seine UVSchutzcremes und -lotionen
ohne Nanotechnologie auskommen. Dem weißen Schleier auf der Haut steuert Lavera
mit öligem Karotten- und Paprikaextrakt entgegen, was für
eine leichte Tönung sorgt. Eco
Cosmetics verwendet orangefarbenes Sanddornöl, das sich
um das mineralische Pigment
legt. Dadurch wirkt der Sonnenschutz auf der Haut transparenter. Außerdem verwendet das Unternehmen nach eigenen Angaben ein spezielles
Titandioxid, das nicht mit Silicium, sondern mit Korund ummantelt ist, einem natürlich vorkommenden, extrem harten
Mineral. Diese Ummantelung sei nicht weiß, sondern klar,
auch das reduziere den Weißeleffekt.
In konventioneller Sonnenkosmetik trifft man weiterhin auf
Nanopartikel. Viele Hersteller kombinieren nämlich chemischsynthetische Lichtschutzfaktoren mit mineralischem UV-Schutz.
Titaniumdioxid in Nanogröße wertet ÖKO-TEST in Produkttests
derzeit nicht ab, wenn es als UV-Filter in Sonnenmilch eingesetzt
wird. Denn es ist wichtig, sich vor der Sonne zu schützen. Und
die mineralischen Filter sind unserer Einschätzung nach besser
als chemische Filter. Außerdem können nach derzeitigem Wissensstand die Nanopartikel nicht in gesunde Haut eindringen,
sondern verbleiben auf der Oberfläche.
Nagellack
Bunt und bio? Das gilt
(noch) nicht für Nagellack. Derzeit gibt es noch
keinen einzigen Nagellack, der das BDIHNaturkosmetik-Label
oder das NatrueSiegel trägt. Das
Problem
sind
d i e
Lösungsmittel und
die Farbstoffe.
Wasserbasierte Alternativen oder
solche auf Schellackbasis sind zwar schon
jetzt herzustellen.
Allerdings nicht in
kräftigen Farben
und bisher so schlecht
in der Haltbarkeit, Tragedauer und
Tro cke n z e it ,
dass sie wohl nicht
beim Kunden ankämen und es deshalb gar nicht erst auf
den Markt schaffen. An Bio-Nagellacken wird aber weiterhin
fleißig gefeilt - und es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit,
bis die ersten zertifizierten Lacke in die Läden kommen.
Schon jetzt aber bieten einige Naturkosmetikfirmen Nagellack an, auch wenn diese nicht die Kriterien der Naturkosmetik erfüllen und deshalb auch kein entsprechendes Siegel
tragen dürfen. In unserem ÖKO-TEST Nagellack vom März
2014 schnitten die Produkte der beiden Marken Sante und
Benecos mit der Note „gut“ ab – zu bemängeln waren allein
die Ersatzweichmacher. Allergieauslösende oder krebsverdächtige halogenorganische Verbindungen oder Formaldehydabspalter, bedenkliche UV-Filter oder das schleimhautreizende Kontaktallergen Triphenylphosphat fanden sich
hier nicht, in etlichen anderen Produkten aber schon.
Shampoos
Deodorants
Viele Bio-Deos setzen auf die geruchsabsorbierende Verbindung
Zinkricinoleate (ein Zinksalz der Rizinussäure) oder auf den
geruchshemmenden Zitronensäureester Triethylcitrat. Um den
Schweißgeruch zu überdecken, werden zusätzlich ätherische Öle
eingesetzt. Da diese Substanzen flüchtig sind und sich der Duft
somit nach kurzer Zeit verdünnisiert, ist die
Wirkung jedoch oft schnell dahin.
Konventionelle Deos, die eine Langzeitwirkung versprechen, arbeiten mit Aluminiumsalzen. Diese verengen die Schweißkanäle,
verhindern also, dass Schweiß überhaupt
fließt. Allerdings sollten solche Deos eher in
Maßen benutzt werden. Denn aluminiumhaltige Sprays oder Roller können dazu beitragen, dass sich mehr Aluminium im Körper
anreichert als angeraten. Wer täglich ein Deo
mit Aluminiumsalzen benutzt, nimmt schon
damit über die Haut mehr Aluminium auf,
als die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit als tolerierbare Aufnahmemenge ansieht. Das gilt nach Angaben des
Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) auch für Leute mit
gesunder Haut, aber noch viel mehr für diejenigen, die das Deo
beispielsweise auf frisch rasierte Achseln auftragen: Die solchermaßen „geschädigte“ Haut nehme ein Vielfaches an Aluminium
auf, so das BfR. Weil das Leichtmetall von Natur aus in Trinkwasser und vielen Lebensmitteln sowie in Alukochgeschirr,
Dosen, Folien und Tuben steckt, sei häufig schon dadurch die
tolerierbare Aufnahmemenge ausgeschöpft. Es sei deshalb als
Vorsichtsmaßnahme anzuraten, weitere Quellen wie eben aluminiumhaltige Deos zu vermeiden. Zwar betont das
BfR auch, dass ein kausaler Zusammenhang von im
Körper angereichertem Aluminium und der Entstehung von Alzheimer oder Brustkrebs „aufgrund
der inkonsistenten Datenlage wissenschaftlich bisher nicht belegt“ sei. Aber: „Wissenschaftlich erwiesen ist, dass hohe Aluminiumdosen neurotoxische
Wirkungen beim Menschen und embryotoxische
Effekte in Tierstudien zeigen.“
In Naturkosmetik ist die chemisch gewonnene
Substanz verboten. Einige Naturkosmetikhersteller
setzen stattdessen Alaun ein. Das ist ein natürlich
vorkommendes Aluminiumsalz. Es wird unter der
Bezeichnung „Ammonium Alum“ deklariert und wirkt ähnlich
wie künstliche Aluminiumverbindungen. Ob sich Alaun anders
verhält und weniger vom Körper aufgenommen wird, darüber
gibt es bislang keine Studien. Wer auf Nummer sicher gehen will,
kann zu alufreien Naturkosmetikdeos greifen. Und sie bei Bedarf
einfach etwas häufiger auftragen.
Foto: imagehub88/iStock/Thinkstock
Konventionelle Shampoos arbeiten häufig
mit Silikonen. Sie können die Haaroberfläche glätten, sodass sie wieder mehr Licht
reflektiert und glänzt. Öko-Friseure berichten allerdings, dass Silikone das Haar nach
einiger Zeit schlechter frisierbar machen.
Naturkosmetik arbeitet für den Repaireffekt
mit natürlichen Ölen, etwa Jojobaöl. Grüne
Kosmetikrichtlinien erlauben außerdem nur
den Einsatz von milden Tensiden, die aus natürlichen Rohstoffen gewonnen werden. Diese schäumen nicht so stark wie die üblichen
konventionellen Produkte. Daran muss man
sich erst einmal gewöhnen. Generell sollte,
wer von einem konventionellen Shampoo auf
Naturkosmetik wechselt, Geduld aufbringen.
Einige Wochen lang kann das Haar stumpfer
und trockener wirken.
Wimperntusche
Die alternative Wimperntusche bietet nicht
den gewohnten Komfort wie herkömmliche:
Ohne Silikon ist sie nicht wasserfest. Die Wimpern lassen sich aber genauso gut betonen. Es
gibt verschiedene Farbtöne. Eine Wimpernzange formt sie effektvoll.
Make-up
Foto: imagehub88/iStock/Thinkstock
UV-Schutz
Seite 7
In herkömmlichen Make-ups stecken in der Regel Silikonöle,
die dafür sorgen, dass sich das Make-up gut verteilen lässt und
nicht glänzt. Die neusten Make-ups enthalten außerdem verkapselte Farbpigmente chemisch-synthetischen Ursprungs, die
auf der Haut zerplatzen und durch ihre Lichtbrechung den Teint besonders gleichmäßig aussehen lassen. Naturkosmetische
Make-ups enthalten Pflanzenöle und die Farbpigmente Titandioxid und Eisenoxide. Sie können nicht in beliebiger Menge
eingesetzt werden: Das Make-up würde zu schwer und kleistrig werden. Darum gibt es in der Naturkosmetik nur leichte,
flüssige Make-ups, die eine dezente Abdeckung erzielen. Der
Vorteil ist, dass sie die Poren nicht verschließen und das maskenhafte Spannungsgefühl im Gesicht ausbleibt.
MUM
Seite 8
MARKTDATEN KOSMETIK MUM Oktober 2014
Natürlich
anspruchsvoll!
Kosmetik und
Wellness
ÖKO-TEST wird von anspruchsvollen und kaufkräftigen Verbrauchern gelesen. Sie nutzen
vornehmlich hochwertige und
natürliche Körperpflegeprodukte.
Werbetreibende erreichen also
erstklassige Konsumenten.
1,35 Mio.
Leser
82 % unserer Leser
interessieren sich für
Haut- und
Körperpflege.
AWA 2014; Hautpflege, Körperpflege: Interessiert mich.
AFFINITÄT
ÖKO-TEST
”
Ich achte bei Kosmetika
darauf, dass sie nur aus
natürlichen Inhaltsstoffen
bestehen.
242
Vital
239
Freundin
Für Sie
Vogue
202
202
202
Petra
197
Brigitte
191
Myself
183
Eltern
180
Bunte
145
“
Stern
120
242
Indexwerte (Gesamtbevölkerung = 100)
AWA 2014; Ich achte bei Kosmetika darauf, dass sie nur aus natürlichen Inhaltsstoffen bestehen
TKP
”
Ich interessiere mich für
Themen rund um die
optimale Haarpflege und
Frisurentrends.
“
23,53 €
ÖKO-TEST
23,53 €
Bunte
34,01 €
Petra
34,78 €
Für Sie
35,81 €
Freundin
37,09 €
Brigitte
39,90 €
Vogue
41,78 €
Stern
42,37 €
Eltern
49,53 €
Vital
90,14 €
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103,96 €
0
40
AWA 2014; Zielgruppe Frauen 25 – 54 Jahre Informationsinteresse ingesamt: Haarpflege, Frisuren
MUM
80
110
MARKTDATEN GESUNDHEIT
MUM Oktober 2014 Informierte Käufer
von OTC-Produkten
Seite 9
Gesundheit und
Fitness
ÖKO-TEST-Leser informieren
sich ausführlich und behandeln
kleinere gesundheitliche Beschwerden häufig selbst. Auch im Bekanntenkreis ist ihr Rat sehr geschätzt,
sie dienen so als Multiplikatoren.
1,43 Mio.
Leser
87 % unserer Leser
interessieren sich für
medizinische
Fragen.
AWA 2014; Medizinische Fragen: Interessiert mich.
AFFINITÄT
ÖKO-TEST
”
Ich bin an medizinischen
Fragen interessiert und
gebe öfters Ratschläge
und Tipps – da gelte ich
als Experte.
214
Fit for Fun
204
Stern
Gesund
leben
179
Für Sie
162
Brigitte
160
Guter Rat
138
Focus
130
Stern
127
“
214
Apotheken
Umschau
Der Spiegel
A+B
124
120
TV 14
95
Indexwerte (Gesamtbevölkerung = 100)
AWA 2014; Zielgruppe 25 – 54 Jahre; Informationsinteresse: An medizinischen Fragen interessiert und – vergibt öfters Ratschläge, Tipps, gilt
da als Experte
TKP
”
Ich bin sehr auf meine
Gesundheit bedacht und
kann eigene Aussagen
bezüglich dieser treffen.
“
28,03 €
ÖKO-TEST
28,03 €
Apotheken Umschau Kombi
33,42 €
Stern
54,21 €
Stern Gesund Leben
60,81 €
Fit for Fun
71,50 €
Der Spiegel
72,63 €
Focus
77,33 €
Für Sie
80,91 €
TV 14
90,19 €
Brigitte
94,65 €
Guter Rat
105,11 €
0
36
73
110
AWA 2014; Zielgruppe 25 – 54 Jahre; Aussagen zur eigenen Gesundheit – das könnte auf mich passen; Leute, die sehr auf ihre
Gesundheit achten
MUM
Seite 10
MARKTDATEN BAUEN MUM Oktober 2014
Künftige Immobilienbesitzer
mit Qualitätsanspruch!
Bauen und
Wohnen
Der Wunsch nach Wohneigentum ist
bei ÖKO-TEST-Lesern stark. Viele
planen schon konkret ihr eigenes
Haus mit Garten. Sie schließen sich
oft Bauherrngemeinschaften an und
informieren sich gründlich über alle
Aspekte der Planung und Umsetzung. Als Gutverdiener können sie
sich eine gehobene Ausstattung,
auch in Küche und Bad, leisten.
0,8 Mio.
Leser
49 % unserer Leser
wohnen im
eigenen Haus.
AWA 2014; Wohnsituation: Wohnen im eigenen Haus
AFFINITÄT
ÖKO-TEST
”
344
Ich werde bald
meine eigenen vier
Wände haben.
Wohnen &
Garten
308
Living at
Home
261
“
Schöner
Wohnen
Häuser
227
226
Der
Spiegel
219
Wohnidee
187
Focus
167
Das Haus
123
344
Zuhause
Wohnen
89
Stern
62
Indexwerte (Gesamtbevölkerung = 100)
Best for planning 2013 III; Zielgruppe 25 – 54 Jahre; Anschaffungsplan in den nächsten zwei Jahren frei stehendes Einfamilienhaus,
Doppelhaushälfte oder Reihenhaus
TKP
”
Ich bin an Bauen- und
Renovierungsthemen
interessiert und gebe öfters
Ratschläge und Tipps –
da gelte ich als Experte.
“
58,85 €
ÖKO-TEST
58,85 €
Stern
88,01 €
Wohnen & Garten
113,07 €
Der Spiegel
127,17 €
Focus
132,63 €
Unser Haus
159,99 €
Zuhause Wohnen
168,88 €
Das Haus
187,04 €
Häuser
198,33 €
Wohnidee
214,36 €
Living at Home
242,28 €
0
85
165
250
AWA 2014; Zielgruppe 25 – 54 Jahre; und Informationsinteresse: Bauen, Modernisieren, Renovieren interessiert und – gebe öfters
Ratschläge, Tipps, gelte da als Experte
MUM
MARKTDATEN GELD
MUM Oktober 2014 Gutverdiener mit
Investitionsinteresse!
Geld, Recht und
Versicherungen
ÖKO-TEST-Leser wollen ihr Geld
sicher und gewinnbringend
anlegen und klug für ihre und die
Zukunft ihrer Familie vorsorgen.
Aktien, Investmentfonds und andere Spar- und Vorsorgemöglichkeiten interessieren sie daher sehr.
Sie informieren sich gründlich, treffen wohlüberlegte Entscheidungen
und teilen ihr erworbenes Wissen
gerne mit ihrem sozialen Umfeld.
AFFINITÄT
”
Ich informiere mich
gründlich über Konten,
Sparmöglichkeiten,
Aktienbesitz.
“
Seite 11
1,12 Mio.
Leser
68% unserer Leser
haben ein Informationsinteresse an Geld- und
Kapitalanlagen.
AWA 2014 Allensbacher Markt- und Werbeträger-Analyse;
Bevölkerung ab 14 Jahre; Informationsinteresse Geld-,
Kapitalanlagen: Interessiert insgesamt
Südeutsche
Zeitung
Magazin
297
ÖKO-TEST
253
Capital
Focus
206
202
Fit for Fun
184
Eltern
173
Wirtschaftswoche
162
FocusMoney
153
Der
Spiegel
106
253
Stern
90
Guter Rat
85
Indexwerte (Gesamtbevölkerung = 100)
best for planning 2013 III; Zielgruppe 25 – 54 Jahre; Konten, Sparmöglichkeiten, Geldanlagen Abschluss geplant in den nächsten
12 Monaten festverzinsliche Wertpapiere (z.B. Pfandbriefe, Schatzbriefe, Obligationen usw.)
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Wirtschaftswoche
131,99 €
Capital
132,24 €
Manager Magazin
135,62 €
Guter Rat
164,21 €
Eltern
198,57 €
0
67
133
200
AWA 2014; Zielgruppe 25 – 54 Jahre; Geldanlagen Kernzielgruppe
MUM
Seite 12
HEFTVORSCHAU IM DETAIL MUM Oktober 2014
ÖKO-TEST-Magazin November 2014
DU: 10.10.2014 | EVT: 24.10.2014
Die TESTs
 Silikonfugenmasse
 Honig
 Kräutertees
 Medizinische
Hautpflege
Die Themen
 Reportage:
Altbaurenovierung
 Photovoltaikneuheiten
 Hausvorstellung
 Rentierzüchter
 Moderne Sklavenarbeit
 Rezepte
 Buchtipps
Heft-im-Heft
Kinder Kinder
Die TESTs
 Babywippen
 Plüschtiere
Die Themen
 Sollten Kinder bei der
Hausarbeit helfen?
 Betreute Wohngruppen
 Partnerschaft: Wertschätzung
 Kinderwunsch
 Eltern und Justizurteile
Spezial Bauen und Finanzieren
DU: 01.10.2014 | EVT: 17.10.2014
Die TEST
 Immobilienfinanzierung, Immobilienrenten, Riester-Bausparverträge, Wohngebäudeversicherungen
Die Themen im Überblick
 Preiswert, aber ökologisch bauen
 Hausplanung und Grundstückskauf
 Argumente für Wohneigentum
 Gütesiegel für Wohnhäuser
 Der richtige Partner vom Architekt bis zum Zulieferer
 Gebäude-Check – Schwachpunkte erkennen
 Sanierungskosten feststellen
 Eigentumswohnungen – So setzt man Sanierungen und Umbauten um
 Baufinanzierungen, worauf muss man achten
 Wie viel Kredit kann ich mir leisten
 Alle Fördermöglichkeiten zu: Baufinanzierung – Energie/Heizen/Umbau/ Barrierefrei –
PV (Stand Förderung, Vergütung, Wirtschaftlichkeit, steuerliche Aspekte)
 Optimale Steuerungstechnik und Konfiguration für Solaranlagen, Heizsysteme
 Was leisten Dämmstoffe und was kosten sie
Spezial Kinder und Familie
DU: 20.10.2014 | EVT: 07.11.2014
Die Themen im Überblick
 Warum Kinder so oft krank sind
 Den richtigen Kinderarzt finden
 Medikamente und Naturheilmittel für Kinder
 Krankheiten im Augen-, Mund- und HNO-Bereich
 Fieber und Kopfschmerzen
 Magen-, Darm- und Blaseninfekte
 Hautkrankheiten
 Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten
 Einkoten und Einnässen
 Schwere Infektionskrankheiten
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MUM
HEFTVORSCHAU IM DETAIL
MUM Oktober 2014 Seite 13
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DU: 29.10.2014 | EVT: 28.11.2014
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Heft-im-Heft
Kinder Kinder
Die TESTs
 Puppen
 Kleidungstrends
für Kinder
und Jugendliche
Die Themen
 Erkältungen
Kampfsport
 Wie sinnvoll sind
Familientraditionen?
 Liebesbriefe
 Kirche und
Jugendliche
Spezial Gesunde Haut
DU: 15.10.2014 | EVT: 14.11.2014
Die Themen im Überblick
 Ernährung: Wie Essen und Trinken die Haut beeinflussen
 Die größten Beautykiller und wie man die Haut in den verschiedenen Jahreszeiten schützen kann
 Die richtige Pflege für jeden Hauttyp und jedes Alter
 Warenkunde Reinigungsprodukte: Seife, pH-neutrale Waschlotion, Syndet, Waschgel,
Reinigungstücher, Peelings
 Warenkunde Cremes: Allzweckcreme, Bodylotion, Körperöle, Duschgel, Duschöl, Reinigungsmilch,
Reinigungsschaum, Reinigungsöl, Gesichtswasser, Tagescreme, Nachtcreme, BB-Creme, CC-Creme,
DD-Creme, Gesichtsmaske
 Was zeichnet Naturkosmetik aus (inkl. der wichtigsten Siegel)
 Schönheits-OP & Botox: straffe Haut um welchen Preis?
 Mit heiler Haut durch den Sommer: Warum der Körper Licht und Wärme braucht
und warum die UV-Strahlung trotzdem gefährlich ist. Die richtige Wahl und Nutzung von
Sonnenschutzmitteln und UV-Kleidung
 Pflege nach dem Sonnenbad – Was tun bei einem Sonnenbrand? – Hautkrebs erkennen
 Wenn die Haut verrückt spielt: Akne – Kontaktallergie – Neurodermitis mit Fallgeschichten Schuppenflechte – Weißfleckenkrankheit – Gürtelrose – Röschenflechte – Rosacea – Warzen – Haut-und Nagelpilz
Spezial Einrichten
DU: 22.10.2014 | EVT: 21.11.2014
Die Themen im Überblick
 Wohnen einmal ganz anders – Vorstellung verschiedener Wohnprojekte – Neue Möbel braucht das Haus
 Schlafzimmer – Alles für den erholsamen und gesunden Schlaf: Betten – Matratzen – Lattenroste –
AGR-Bettsysteme – Check Bettgestelle – Bettdecken – Allergikergerechtes Schlafen –
Rauchmelder u.v.m.
 Kinderzimmer – hier wohne ich: gute Planung mit allem, was dazu gehört – Elektrosmog u.v.m.
 Badezimmer: Badsanierung/-umbau – Waschtische – Fliesen - Badmöbel
 Arbeitszimmer: Optimaler, rückengerechter und gesunder Arbeitsplatz - Einrichten mit Medien
 Küche: schöne neue Kochwelt – Küchentrends – Check Stühle
 Wohnzimmer: Regale – innovative Kaminöfen – Bodenbeläge – Warenkunde Holz – Licht
 Wände gestalten (Lehmputz und –farben, Tapeten, Einrichten mit Farbe)
 Fußboden/Bodenbeläge (Übersicht über verschiedenste Materialien usw.)
 Extra: Vorstellung aller sehr guten und guten Produkte aus dem Bereich Wohnen und Einrichten
MUM
Seite 14
NEWS UND TRENDS MUM Oktober 2014
oftmals kulant und verlangen in den
meisten Fällen keine ausdrückliche
Erklärung durch den Kunden. Die
Rücksendekosten werden überwiegend durch die Anbieter selbst als
Teil ihres Kundenservice getragen.
Kostspielig war die Einführung des
neuen Verbraucherrechts vor allem
für die Händler: Sie investierten
fünf- bis niedrige sechsstellige Beträge in die Umsetzung, insbesondere für den Neudruck von Formularen und Retourenscheinen sowie
die Anpassung von Bestellprozessen
und die Mitarbeiterschulung. Die
befürchteten Wettbewerbsrechtlichen Abmahnungen sind dagegen laut dem bevh weitestgehend
ausgeblieben.
Foto: nolimitpictures/istockphoto
Seit rund drei Monaten ist das neue
Verbraucherrecht in Kraft. Doch die
meisten Kunden haben die überarbeiteten Regelungen kaum wahrgenommen, wie eine Umfrage des
Bundesverbands E-Commerce und
Versandhandel (bevh) unter seinen
Mitgliedsfirmen zeigt. Demnach
gehen bei Händlern nur vereinzelt
Fragen bezüglich der Änderung von
Retourenkosten, der Widerrufserklärung und zur Verwendung des
neuen Widerrufsformulars ein.
Auch auf das Kundenverhalten
sind nur wenige Auswirkungen zu
spüren: Der Widerruf per Formular
wird nur selten genutzt, stattdessen
wird die Ware einfach zurückgeschickt. Die Händler reagieren dabei
Stromanbieter: Die Marke zählt
Bei der Wahl eines Stromanbieters
bevorzugen die Verbraucher Unternehmen mit starken Marken, wie
eine aktuelle Umfrage der GMK
Markenberatung zeigt. Wären alle
Tarife gleich, würden 53 Prozent ihren Strom von RWE beziehen, während 47 Prozent der Befragten auf
die Marke Naturstrom setzen würden. Das Angebot von „Lichtblick“
wäre dagegen nur für 17 Prozent
eine Option. Zudem wurde die hypothetische Frage gestellt, von welchen branchenfremden Unternehmen die Verbraucher ihren Strom
beziehen würden: Immerhin 27
Prozent würden sich für die Deutsche Telekom entscheiden, gefolgt
von Varta (23 Prozent), dem dmDrogeriemarkt (20 Prozent), Ikea
(17 Prozent) und Amazon (16 Prozent). Strom von der Tageszeitung
MUM
Bild käme dagegen nur für 7 Prozent infrage. Mit diesem Ergebnis
sieht die GMK die Markenrelevanz
bei Energieprodukten unterstrichen. Stromanbieter sollten eine
unverwechselbare Identität für ihre
Marke entwickeln, sie am Markt
etablieren und in den langfristigen
Aufbau investieren. „Bislang ist
die Markenkommunikation der
Energieanbieter allerdings nahezu
deckungsgleich. Jeder Anbieter verspricht seinen Kunden so ziemlich
dasselbe. Angebot und Kommunikation der Stromlieferanten werden
demzufolge als austauschbar wahrgenommen und führen bei den
Verbrauchern aufgrund mangelnder Differenzierung zu sinkender
Aufmerksamkeit und zu Gleichgültigkeit“, erklärt Markenexperte
Hans Meier-Kortwig.
Lehberg, Partner Restructuring
Services von Deloitte. Insbesondere
kleine Anbieter werden durch die
vertikal agierenden Fashion-Retailer im Billigsegment in hochpreisige
Nischen gedrängt, was sie aber extrem anfällig für Konjunkturschwankungen macht. Das Erschließen von
Auslandsmärkten und Investitionen
in eigene Retail-Aktivitäten ist nötig,
um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Vielen Bekleidungsherstellern fehlen
dazu aber die Mittel. Laut Deloitte
verzeichneten über 50 Prozent der
befragten Firmen eine Nettoumsatzrendite von unter vier Prozent, bei
einem Viertel lag die operative Marge unter 2,3 Prozent.
Always-on-Marketing
mit Verbesserungspotenzial
Die Kunden verbringen heute mehr Zeit als jemals
zuvor online und das über verschiedene Geräte
und an mehreren Orten. Ob
Marketingtechnologien und –
Services mit diesem Nutzerverhalten umgehen können,
untersuchten Razorfish und
Adobe im Rahmen einer internationalen Umfrage unter
Führungskräften. Das Ergebnis zeigt eine Lücke zwischen
Anspruch und Wirklichkeit:
Ein Großteil beurteilt die Always-on-Fähigkeiten seines
Unternehmens als gut. Dennoch sind die meisten Organisationen nicht in der Lage, erhobene Daten optimal zu nutzen. So können nur 38 Prozent
der Firmen zwischen neuen und wiederkehrenden
Kunden unterscheiden und diesen maßgeschnei-
derte Inhalte anbieten. 76 Prozent der Marketingverantwortlichen setzen keine Verhaltensdaten für
Segmentationsanalyse und Targeting ein. In Deutschland können 21 Prozent der Unternehmen aus allen digitalen Kanälen Verhaltensdaten auswerten
– 31 Prozent können dabei aber
nicht zwischen potenziellen
Neukunden, sporadischen und
wiederkehrenden Kunden unterscheiden. „Die rapide digitale Transformation der Marketingbranche führt aktuell zu
einer Leistungslücke zwischen
der wahrgenommenen Bedeutung von Marketingfähigkeiten
wie Personalisierung und Targeting sowie der tatsächlichen
Erfüllung dieser Anforderungen“, erläutert Sascha
Martini, CEO von Razorfish Deutschland.
Foto: Fotolia/lassedesignen
Kunden nehmen neues
Verbraucherrecht kaum wahr
In ihrem Report „Aktuelle Herausforderungen der deutschen Bekleidungsindustrie“ analysieren die
Marktforscher von Deloitte Chancen und Risiken für Bekleidungshersteller. Demnach befindet sich
der traditionelle Einzelhandel in
einem starken Konzentrations- und
Verdrängungswettbewerb und verliert als Vertriebsweg an Bedeutung.
Steigende Löhne in den klassischen
Produktionsländern sowie erwartete
höhere Rohstoffpreise stellen die
Hersteller ebenfalls vor Probleme.
Chancen sehen die Marktforscher
in der Fokussierung auf hochpreisige Segmente oder konsumethische
Gesichtspunkte, die für Verbraucher zunehmend Bedeutung bei
der Kaufentscheidung haben. „Die
Konsumausgaben in Deutschland
steigen – aber die deutsche Bekleidungsindustrie profitiert davon nur
unterproportional“, betont Carsten
Gesprächspartner werden
vorab online durchleuchtet
Vor dem ersten Kennenlernen
werden Gesprächspartner in den
meisten Fällen per Suchmaschine
überprüft. Das zeigt eine Studie der
Gesellschaft für Konsumforschung
(GfK) im Auftrag von Acer, für die
1.000 Frauen und Männer befragt
wurden. Demnach recherchieren
78 Prozent aller Umfrageteilnehmer
ihr Gegenüber vorab im Internet.
Männer (81 Prozent) und Frauen
(75 Prozent) unterscheiden sich
bei dieser Verhaltensweise kaum.
Wenige Klicks, die oft auch in soziale Netzwerke wie Facebook oder
Xing führen, scheinen alles über
das Gegenüber zu verraten. Doch
der Schein kann täuschen, wie der
Kommunikationsexperte Michael
Ehlers warnt: „Vergessen sollten
wir dabei aber niemals, dass die
Onlinereputation tatsächlich nur
die Onlinereputation eines Men-
Foto: Creative Collection/www.ccvision.de
Foto: George Doyle/Stockbyte/Thinkstock
Schwieriges Umfeld
für Bekleidungsindustrie
schen ist – und nicht seine wahre
Persönlichkeit. Mein Rat: Geben
Sie sich und Ihrem Gesprächspart-
ner wieder öfter die Möglichkeit,
einander völlig unvoreingenommen
gegenüberzutreten“.
NEWS UND TRENDS
MUM Oktober 2014
Seite 15
Vertrauen:
PayPal schlägt Privatbanken
Gerade 30 Prozent der Bundesbürger im Alter zwischen 18 und
34 Jahren vertrauen einer Privatbank, zwei Drittel dagegen der
Bezahlplattform PayPal. Diese
hat bei jungen Deutschen einen
Bekanntheitsgrad von 96 Prozent. Das belegt eine Studie des
Finanzberatungsunternehmens
Confinpro. Eine mögliche Folge:
Sollten derartige Internetfirmen
oder –plattformen ihr Angebot um
Dienstleistungen wie Kredite oder
Geldanlagen erweitern, droht eine
Abwanderung. Rund 40 Prozent
der Befragten glauben, dass Banken im Privatkundengeschäft im
Lauf der kommenden zehn Jahre
von solchen Anbietern verdrängt
werden. Etablierte Institute müssen
daher den Wettbewerb aufnehmen.
Die Chancen dafür stehen gut, wie
die Studie zeigt: Insgesamt beurteilten die Befragten die Banken
mit der Schulnote „Zwei minus“, 29
Prozent bewerteten Beratung und
Vertrauenswürdigkeit der Mitarbeiter mit „sehr gut“.
Am meisten vertrauen die jungen Bürger laut Confinpro den
Sparkassen und Genossenschaftsbanken, dicht gefolgt von PayPal.
Privat- und Direktbanken so-
wie Anbietern wie Giropay oder
Clickandbuy rangieren abgeschlagen auf den hinteren Plätzen. „Was
bei jungen Menschen zählt, ist vor
allem die unkomplizierte Abwicklung – nicht nur beim Zahlungsvorgang an sich, sondern auch bei
Geldanlage und Kreditaufnahme“,
erläutert Dirk Ungemach-Strähle,
Executive Consultant des Beratungsunternehmens. „Vor allem bei
Krediten und Geldanlagen können
die Institute gegenüber neuen und
unerfahrenen Anbietern punkten. Doch das muss jetzt geschehen. In fünf Jahren ist es zu spät“,
ergänzt er.
Job: Mehr Lust als Frust
Handys bei Kindern weit verbreitet
der Tagesform ab, fünf Prozent sind
eher unzufrieden und nur zwei Prozent können ihrer Tätigkeit gar nichts
Positives abgewinnen. Berufseinsteiger
sind offenbar besonders motiviert: 37
Prozent der 25- bis 34-jährigen Befragten gaben an, uneingeschränkt
großen Spaß im Job zu haben. In der
Altersklasse der 35- bis 44-Jährigen
lag dieser Anteil immerhin noch bei
einem Viertel der Umfrageteilnehmer.
Für 92 Prozent der Berufstätigen ist der
Job mehr als nur ein Gelderwerb. Herausforderungen sind dabei besonders
wichtig: 27 Prozent sind stolz, Ergebnisse zu produzieren und Schwierigkeiten zu meistern. Motivierend sind
zudem Abwechslung
im Joballtag
(18 Prozent),
ein besseres
Gehalt durch
Leistung
und damit
ein höherer
Lebensstandard
(15
Prozent) sowie das Ausüben einer
Tätigkeit, die sinnvoll für die Gesellschaft ist (14 Prozent). Bei Frauen ist
für 14 Prozent der Befragten Teamarbeit und der Austausch mit Kollegen
wichtig, bei Männern liegt dieser Anteil
dagegen nur bei 10 Prozent. 42 Prozent
würden sogar zum Wohl der Karriere
einen Kredit aufnehmen, etwa zur
Gründung eines eigenen Unternehmens oder der Finanzierung von Auslandsjob oder Aus- und Weiterbildung.
und verliert den Beigeschmack
der Überwachung“, erläutert Dr.
Carsten Dittmar, Senior Manager
im Bereich Enterprise Information Management von Steria
Mummert Consulting.
Foto: CP Beruf Karriere Infografik 2014
Bereits die Hälfte aller Grundschüler in
Deutschland besitzt
ein Mobiltelefon, bei
weiteren acht Prozent
planen die Eltern die
entsprechende
Anschaffung. Das belegt
eine aktuelle Umfrage
des Gutscheinportals
Deals.com. Für jede
vierte Familie (23 Prozent) mit Nachwuchs
im Grundschulalter
kommt ein Handy oder
Smartphone dagegen
nicht infrage. Kommen
die Kinder ins Teenageralter ändert sich das
rapide: 94 Prozent der Jugendlichen
besitzen ein Handy, 78 Prozent davon
ein Smartphone. Als Gründe für die
Anschaffung eines Handys nannten
die Eltern vor allem die notfallmäßige und allgemeine Erreichbarkeit
des Kindes sowie das frühzeitige
Erlernen des Umgangs mit Technik.
Auch der Gruppenzwang ist ein Faktor: 24 Prozent der Eltern fürchten,
Über den Job wird gerne gejammert
– doch eigentlich lieben drei Viertel
aller Deutschen ihre Arbeit, wie die
Umfrage „Beruf und Karriere 2014“
der CreditPlus Bank zeigt. Bei weiteren
18 Prozent hängt der Spaß am Job von
dass ihr Kind ohne Mobiltelefon
gegenüber Gleichaltrigen benachteiligt ist. Diese Angst verstärkt sich, je
älter der Nachwuchs wird. So ist für
36 Prozent der Mütter und Väter von
13- bis 17-jährigen Kindern mögliche soziale Ausgrenzung ein Grund
für den Handykauf. Um die Kosten
im Griff zu haben, stattet knapp die
Hälfte der befragten Eltern das Tele-
fon ihres Kindes mit einem Prepaidtarif aus. Rund ein Viertel beteiligt
den Nachwuchs beispielsweise über
das Taschengeld an den Kosten. Bei
den Geräten selbst gehen Mütter und
Väter pragmatisch vor: Extras wie Kamera oder Internetzugang spielen für
77 Prozent keine Rolle, Aussehen und
Marke des Geräts sind sogar neun von
zehn Eltern egal.
Big Data:
Mehrwert schlägt Sicherheit
Für viele Verbraucher ist die
Datenweitergabe an Unternehmen eine rein ökonomische
Entscheidung, wie die Studie
„Potenzialanalyse Big Data
Analytics“ von Steria Mummert
Consulting zeigt. Erkennen die
Kunden für sich einen Mehrwert, stellen sie ihre Informationen zur Verfügung.
Big-Data-Anwendungsfelder
mit einem hohen Nutzen sind
beispielsweise Bewertungund Preisvergleichsportale
oder standortbezogene
Dienste („Location-based
Services“). Auch Smart-MeterLösungen, die über die Auswertung von Verbrauchsdaten
beim Energiesparen helfen
sollen, werden als nützlich
wahrgenommen. Besonders
aufgeschlossen sind die
Verbraucher, wenn es um ihr
Auto geht: Für ein Plus an
Sicherheit akzeptieren sie,
dass ihre Daten verknüpft und
autonom zwischen mehreren
Unternehmen ausgetauscht
werden. So befürworten 69
Prozent die Übermittlung von
technischen Informationen,
etwa indem das Fahrzeug der
Werkstatt eine Störung
meldet. Die beliebteste
Big-Data-Anwendung ist mit
91 Prozent die Ortung von
gestohlenen Autos, weitere
82 Prozent der Kraftfahrer
finden Car-to-Car-Kommunikation zur Information über Staus
und Unfälle hilfreich. „Diese
Beispiele zeigen, dass Verbraucher für ein Plus an Mehrwert sogar die Abfrage von
sensiblen Finanz- und Stand-
ortdaten billigen. Dadurch
gewinnt das Thema Big Data
an Akzeptanz bei Endkunden
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MUM Oktober 2014 UNTERNEHMENSPORTRÄT Seite 17
Seit 1976 bietet Hessnatur nachhaltige Textilien an. Das Unternehmen setzt ganz auf natürliche, schadstofffreie Mode
und arbeitet an der Verbesserung der sozialen und ökologischen Standards in der Textilbranche.
Die Geschäftsführer von Hessnatur: Maximilian Lang (li.) und Marc Sommer (re.). Das Unternehmen setzt unter anderem auf
lokale Anbauprojekte, wie etwa Bio-Leinen in Hessen (rechtes Bild).
Für Heinz und Dorothea Hess war die Geburt ihres Sohnes Matthias nicht nur ein Anlass zur
Freude, sondern auch der Grundstein ihres Unternehmens Hessnatur. Die Idee dafür war ganz
einfach: Das Ehepaar wollte für den Nachwuchs vollständig schadstofffreie Babykleidung beschaffen, wurde aber nirgends fündig. Daraufhin ergriffen sie selbst die Initiative und entwickelten
konsequent natürliche Kleidung. Deshalb wurde schließlich Hessnatur gegründet und brachte
die erste Bio-Babykleidung auf den Markt. In den 80er-Jahren kleidete das Unternehmen die
Grünen ein, 1991 folgte in globaler Pionierarbeit der eigene Anbau von Bio-Baumwolle. Mittlerweile unterhält der Hersteller mit rund 360 Mitarbeitern Niederlassungen in Butzbach, Hamburg,
München sowie zwei neue Konzept-Läden in Frankfurt und Düsseldorf. Das Versandgeschäft in
Deutschland, Österreich und der Schweiz zählt mittlerweile rund eine Million Kunden.
Vielfältige Materialien
Bis heute verarbeitet Hessnatur ausschließlich hochwertige Naturfasern, Naturfasermischungen
sowie Nähzutaten und Accessoires aus natürlichen Stoffen in seinen Textilprodukten. Dabei werden Fasern aus kontrolliert biologischem Anbau oder kontrolliert biologischer Tierhaltung bevorzugt. Alle Baumwolltextilien bestehen vollständig aus Bio-Baumwolle. Mit der Vorgabe hoher
ökologischer Standards sorgt Hessnatur für die gesundheits- und umweltgerechte Herstellung
entlang der gesamten textilen Produktionskette. Beim kontrolliert biologischen Anbau wird auf
Pestizide und kritische Chemikalien verzichtet. Das ermöglicht nicht nur schadstofffreie Rohstoffe,
sondern auch eine Ernte ohne Gesundheitsrisiken für die Arbeiter. Zu den verwendeten Materialien zählen unter anderem Alpaka aus Peru, Rhön- und Schurwolle, Hessen-Leinen, Kaschmir,
Hanf sowie Seide aus China.
Schutz von Mensch und Natur
Hessnatur verzichtet generell auf Ausrüstungschemikalien wie Chlorbleiche, optische Aufheller,
krebserregende oder allergieauslösende Farbstoffe, künstlichen Mottenschutz oder Kunstharze.
Derartige Stoffe beeinflussen die fasertypischen Eigenschaften negativ, mindern den Tragekomfort
und belasten Gesundheit und Umwelt. Auch bei den sozialen Standards arbeitet Hessnatur mit
klaren Vorschriften, speziell bei der Konfektionierung der Textilien. Als Grundlage dient dabei
der Verhaltenscodex der Clean Clothes Campaign (CCC), der wiederum auf den Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) basiert. Diese sehen unter anderem das
Verbot von Kinderarbeit, Absicherung im Krankheitsfall sowie Regeln zu gerechter Entlohnung
und geregelten Arbeitszeiten vor. Die Einhaltung dieser Vorschriften wird von Hessnatur selbst
und unabhängigen Organisationen wie der Fair Wear Foundation (FWF) überprüft. Auch die
Kunden haben ein Mitspracherecht: Seit 2013 begleitet ein Kundenrat aus 200 Personen mit
einem zwölfköpfigen Sprecherkreis die strategische Geschäftsentwicklung. In regelmäßigen Treffen
werden aktuelle Entwicklungen und Ideen diskutiert.
In der aktuellen Herbstkollektion widmet sich Hessnatur der klassischen Jeans: Dank ökologisch nachhaltiger Produktion
und neuen Technologien sind moderne und schadstofffreie Denim Hosen möglich.
Zudem unterstützt der Hersteller verschiedene innovative, sozial engagierte und richtungsweisende Projekte. Dazu zählt beispielsweise der kontrolliert biologische Baumwoll-Anbau
in Burkina Faso, der mit einer Fair-Trade-Prämie und finanzieller Unterstützung für Schulund Bildungsprojekte verbunden ist. Zudem fördert Hessnatur heimische Produkte, speziell
von Rhönschafen in Hessen. Fertigung und Konfektion der entsprechenden Textilien erfolgen
dabei so weit möglich in kleinen und mittelständischen Betrieben in Deutschland. In Nepal
unterstützt der Hersteller den Lepra-Verein New SADLE. Dort können geheilte Leprakranke
mit körperlichen Behinderungen in Textilwerkstätten arbeiten. Sie sichern sich dadurch ein
Einkommen und finden Anschluss in der Gesellschaft. Für das umfassende Engagement wurde
Hessnatur 2008 mit dem deutschen Nachhaltigkeitspreis sowie 2013 mit dem Verbraucherpreis
der Verbraucherverbände in Gold ausgezeichnet.
Leder aus heimischer Produktion
Aktuell startet das Unternehmen eine neue Schuhkollektion: Ab Herbst 2014 bezieht Hessnatur
das entsprechende Leder vollständig von Anbietern aus Deutschland und bietet die Schuhe unter eigenem Namen an. Dabei gelten dieselben hohen Ansprüche wie bei den textilen Produkten.
Alle Schuhe sind ökologisch unbedenklich und frei von Schadstoffen wie etwa Schwermetallen.
Für das gesamte Sortiment wird ausschließlich reines, chromfreies und pflanzengegerbtes Leder
verwendet, das mit natürlichen Fetten und Wachsen bearbeitet ist. Der Kontakt von potenziell
giftigen Substanzen mit der Haut ist dadurch ausgeschlossen. „Wir wollen unser Schuhsortiment
mit einer eigenen Handschrift ausbauen und den nachhaltigsten Schuh der Branche entwickeln“,
betont Hessnatur-Geschäftsführer Maximilian Lang. „Heute kann ein ökologisch und sozial
fair produzierter Schuh einfach modern aussehen“, ergänzt er.
Jeansrevolution
Mit der kommenden Herbstkollektion will Hessnatur außerdem die Zukunft der nachhaltigen
Produktion von Jeans einläuten. Neue Produktions- und Bearbeitungsverfahren ermöglichen
erstmals die ökologisch nachhaltige Herstellung von modischen Denim Jeans. Im Rahmen
eines 15-monatigen Entwicklungsprojekts hat Hessnatur alle Produktionsstufen vom Garn
über Färbung und Waschungen bis hin zur fertigen Jeans analysiert. Dabei erwiesen sich Laserbehandlung und Sauerstoffbleiche als Methoden, die sowohl human- als auch umwelttoxikologisch vorbildlich sind. Sie ermöglichen zudem Wasserersparnis durch Trockenverfahren
und bieten neue kreative Möglichkeiten. Wie bisher verzichtet Hessnatur auf Chemikalien und
gefährliches Sandstrahlen. Bei den Passformen wurde Kundenfeedback berücksichtigt und in
Zukunft auf eine körperbetonte Linie gesetzt. „Wir waren 1995 der erste Anbieter von Jeans
aus Bio-Baumwolle und können jetzt ein neues Kapitel unserer Kollektion aufschlagen“, freut
sich Lang.
MUM
Seite 18
REVUE MUM Oktober 2014
Apfel-Kartoffel-Pfanne
mit marinierten Filetspießen
Zubereitung
1
ie Kartoffeln in Salzwasser garen,
D
anschließend abkühlen lassen, schälen
und in Scheiben schneiden. Inzwischen
das Schweinefilet in 12 möglichst gleich
große Scheiben schneiden.
2
us Sonnenblumenöl, Apfelessig,
A
Paprika- und Chilipulver, Salbei,
Rosmarin und etwas Pfeffer eine Marinade anrühren und die Filetscheiben
darin 1 Stunde marinieren.
3
Anschließend die marinierten Filetscheiben quer auf vier Spieße stecken.
Die Äpfel vierteln, Stielansatz und
Kerngehäuse entfernen. Die Viertel in
dünne Scheiben, die Frühlingszwiebeln
in dünne Ringe schneiden.
4
EL Sonnenblumenöl in einer
6
großen Pfanne erhitzen und
die Kartoffeln darin rundum
braun anbraten.
5
pfelstücke und FrühlingsA
zwiebeln zugeben und
5–7 Minuten mitbraten.
Salzen, pfeffern
und mit der fein gehackten
Petersilie würzen.
6
Inzwischen die Filetspieße in
einer zweiten großen Pfanne in
dem restlichen Öl von beiden
Seiten ca. 2–3 Minuten braten,
dabei leicht salzen.
Zutaten für vier Personen
Der aus dem Gebiet des Kaspischen und Schwarzen
Meeres stammende Apfel hat sich aus einer Pflanze ähnlich dem heutigen Heckengewächs Holzapfel entwickelt.
Schon zur Römerzeit breitete er sich rasch über viele
Länder aus. Durch anschließende Züchtungen entstanden die heutigen Äpfel.
Von diesen gibt es mittlerweile eine unübersehbare
Vielfalt an Sorten. Ob Boskoop, Golden Delicious,
Jonagold oder Granny Smith, alle haben ihr eigenes
Aroma und ihre Verehrer. Neben diesen Tafeläpfeln
gibt es auch noch Most- und Wirtschaftsäpfel, die
jedoch in wesentlich geringerem Umfang angebaut
werden. Sie sind nur zur Verarbeitung zu Saft, Most
oder Mus geeignet. Äpfel werden in ganz Deutschland angebaut, hauptsächlich am Bodensee, an der
Niederelbe, im Rheinland und in Baden-Württemberg. Die Sorten werden oft nach ihrem Erntezeitpunkt unterschieden. Die Sommersorten werden
schon im Juli oder August gepflückt, die Herbstsorten im September und die sogenannten Wintersorten im Oktober. Der Pro-Kopf-Verbrauch (inklusive
Saft) liegt etwa bei 40 Kilo im Jahr – dies entspricht
etwa der Hälfte unseres gesamten Obstkonsums. So
können auch gute Apfelernten den Bedarf nicht decken. Große Mengen an Äpfeln werden daher aus
Ländern wie z. B. Italien, Frankreich, Südafrika, Chile oder Neuseeland importiert.
Die meisten Äpfel müssen nach der Ernte erst gelagert werden. Man unterscheidet nämlich zwischen
der Pflückreife und der Mundreife. Pflückreif ist der
MUM
Apfel, wenn sich sein Stiel leicht vom
Baum ablösen lässt, mundreif ist er,
wenn er optimal schmeckt. Diesen
Zustand erreichen die Äpfel der
verschiedenen Sorten erst Tage, Wochen oder Monate nach der Pflückreife. Als Faustregel gilt: Duftet der
Apfel stark nach seinem Aroma, so
ist er mundreif. Am besten erfolgt
die Lagerung im dunklen, kühlen
Keller mit hoher Luftfeuchtigkeit.
Lagern Sie Äpfel nicht zusammen
mit Gemüse, da dieses durch das
Ethylengas (Reifegas) des Apfels
schneller verdirbt. Auch Äpfel mit
unterschiedlichen Reifezeitpunkten
sollten stets getrennt gelagert werden.
Da der Apfel in so großen Mengen
verzehrt wird, spielt er eine große
Rolle in der Ernährung. In ihm sind
elf Vitamine und zwölf Mineralstoffe
enthalten, wenn auch nicht immer
in hohen Dosen. Herauszustellen ist
der hohe Vitamin-C-Gehalt. Mit 200
Gramm Boskoop deckt man schon
seinen gesamten Tagesbedarf. Weiterhin interessant ist der Ballaststoffgehalt, der besonders durch das
Pektin cholesterinsenkend wirkt.
Noch ein Tipp: Haben Sie Probleme
mit Durchfall? Probieren Sie es mit
Äpfeln. Reiben Sie rohe, ungeschälte
Äpfel und nehmen Sie diese mehrmals am Tag zu sich.
Was ist eigentlich Scamorza
Foto: Wikipedia/Necrophorus/CC-BY-SA-3.0
Warenkunde: Apfel
Quelle: Wirts PR
Quelle: Wirths PR
1 kg fest kochende Kartoffeln | Salz | 1 Schweinefilet (ca. 500 g) | 6 EL Sonnenblumenöl (für die
Marinade) | 1 EL Apfelessig naturtrüb | 2 TL Paprikapulver, mittelscharf | ½ TL Chilipulver
2–3 Salbeizweige | 2–3 Rosmarinzweige | schwarzer Pfeffer | 2 säuerliche Äpfel | 4 Frühlingszwiebeln
8 EL Sonnenblumenöl | ½ Bund Petersilie
Scamorza ist ein mit
Mozzarella verwandter
Käse, der ähnlich hergestellt wird. Er darf nach
dem Formen aber noch
etwas reifen und wird mit
Buchenholz geräuchert.
Deshalb schmeckt er
pikanter und ist auch
haltbarer als klassischer
Mozzarella. Wie der
verwandte Frischkäse
wird er ursprünglich aus
Büffelmilch hergestellt,
aus Kostengründen
inzwischen häufig aber auch aus Kuhmilch. Durch die Reifung bekommt der Käse
eine dünne, glatte, hellbraune Haut, die aber mitgegessen werden kann. Wegen seiner
festen Konsistenz eignet sich der Scarmorza sehr gut zum Anbraten. Dazu passen beispielsweise gebratene Auberginenscheiben.
Buchtipp Zero – Sie wissen, was du tust
Autor: Marc Elsberg
Verlag: Blanvalet
Umfang: 480 Seiten
Preis: 19,99 Euro
ISBN: 978-3-7645-0492-2
London. Bei einer Verfolgungsjagd wird
ein Junge erschossen. Sein Tod führt
die Journalistin Cynthia zur gefeierten
Internetplattform Freemee. Die hat eine
Datenbrille auf den Markt gebracht,
die es ermöglicht, alle Informationen
über eine Person zu analysieren. Mit
Apps zur Selbstoptimierung verspricht
Freemee seinen Millionen Nutzern ein
besseres, erfolgreiches Leben. Nur
einer warnt vor Freemee: ZERO, der
meistgesuchte Onlineaktivist der Welt.
Als Cynthia anfängt, genauer zu recherchieren, wird sie selbst vom Jäger
zum Gejagten. Die ganze Welt verfolgt
ihre verzweifelte Flucht online, doch es
gibt kein Entkommen… Beklemmender
Thriller über moderne Technologien, die
längst in ähnlicher Form Teil unseres
Alltags geworden sind.
ONLINE UND PRINT
MUM Oktober 2014
Seite 19
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17 Mo
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AZ Magazin 04/14
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April
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AZ Spezial Baby
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SPEZIAL
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März
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UND TRINKEN
GESUND
UND FIT
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AZ Spezial Heuschnupfen
& Allergien
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AZ Magazin 03/14
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Heilige Drei Könige 1)
Februar
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EVT MAGAZIN 1/05
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Neujahr
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Fronleichnam 2)
AZ Magazin 08/14
RATGEBER
Kosmetik & Wellness*
Pfingstmontag
Pfingstsonntag
Juni
Erscheinungstermine 2014
AZ Spezial Energie
MAGAZIN 08/14
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Juli
Anmerkungen: * RATGEBER mit CD
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3. Advent
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Allerheiligen 6)
Media
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Marktplatz
5)
30 So
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nur SL sowie teilweise in BY
Reformationstag
5)
MAGAZIN 11/14
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Bauen & Finanzieren
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JAHRBUCH
für 2015
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Tag der deutschen Einheit
AZ Spezial Kinderkrankheiten
nur in Augsburg
31 Fr
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09 Do
08 Mi
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