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MITEINANDER 6_11_Miteinander 3_11 21.11.11 12:50 Seite 193 63. Jahrgang Anno 2011 Nr. 6 I.R. I.R. ITEINANDER INSIEME Vers. im P. A. lt. Art. 2 ABS 20/C, Gesetz 662/96 - Zweigstelle Bozen Spedizione in a. p. art. 2 comma 20/C, legge 662/96 - Filiale di Bolzano Chiesa Evangelica Luterana in Italia Evangelisch-Lutherische Kirche in Italien Collage aus Fotos von/Collage con foto di F. Audenino, A. Hagels-Bludau, S. Wolters … käme Jesus heute zur Welt? … nascerebbe Gesù oggi? MITEINANDER 6_11_Miteinander 3_11 21.11.11 12:50 Seite 194 I N H A LT S V E R Z E I C H N I S • I N D I C E »Blick zurück und Blick nach vorn Weihnachten 2011« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 195 «Uno sguardo al passato ed uno al futuro Natale 2011» . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 195 ELKI • CELI Pfarrer Maier stellt sich vor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 196 »Anfänger/innen« … mit »fortgeschrittenen« Ideen zur Zukunft ihrer Gemeinden . . . . . . . . . . . . . . 197 EKD-Ratsvorsitzender Nikolaus Schneider zu Besuch in der Gemeinde Venedig . . . . . . . . . . . . . . . . 199 Brief an die Lutherische Gemeinde in Venedig . . . . . 200 Ein neues Gesicht im Dekanat – Diana Cecere . . . . . . 202 Idelmo Poggioli (1911 / 2011) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 202 »Von Walfischen, Seemännern und Angsthasen« . . . 203 Reformationsgottesdienst im sizilianischen Mandanici . 203 Il Pastore Maier si presenta . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 196 «Principianti»… con idee «avanzate» per il futuro delle loro comunità . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 197 Il presidente del consiglio dell’EKD fa visita alla comunità di Venezia . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 199 Lettera alla Comunità luterana di Venezia . . . . . . . . . . . 200 Un nuovo volto al Decanato – Diana Cecere . . . . . . . . . . 202 Idelmo Poggioli (1911 / 2011) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 202 «A proposito di balene, marinai e fifoni» . . . . . . . . . . . . 203 Culto della Riforma a Mandanici (ME) . . . . . . . . . . . . . . 203 LEBENSBILDER • VITA UMANA Die neunte Friedensnobelpreisträgerin 1997 Jody Williams, USA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 205 La nona detentrice del Premio Nobel per la pace 1997 Jody Williams, USA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 205 GLAUBE • FEDE Haben oder Sein: Überlegungen . . . . . . . . . . . . . . . . 209 Warum Protestant? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 212 Und wenn er wirklich wiederkäm‘ . . . . . . . . . . . . . . . 213 Avere o Essere: Riflessioni . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 209 Perché protestante? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 212 E se tornasse veramente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 213 BLICK ÜBER DEN TELLERRAND • NON SOLO NOI Das MOO-Projekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 215 Il progetto MOO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 215 FRAUENNETZWERK• LA RETE DELLE DONNE FrauenKirchenKalender 2012 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 217 Die rätselhaften Frauen der Reformationszeit . . . . . 218 Treffpunkt Triest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 225 Die neue Pressereferentin des Frauennetzwerks stellt sich vor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 228 FrauenKirchenKalender 2012 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 217 Le donne enigmatiche della Riforma . . . . . . . . . . . . . . . 218 Punto d’incontro Trieste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 225 La nuova addetta stampa della Rete delle donne si presenta . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 228 MEDIEN • MEDIA Foto: Okapia Der Feste-Burg-Kalender 2012 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231 194 Risorgimento e chiese cristiane . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 229 Abramo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 229 La prima formalizzazione del messaggio della Riforma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 230 Un giorno una parola . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 230 Il vangelo secondo Harry Potter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 230 La fede cristiana evangelica . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231 MITEINANDER 6_11_Miteinander 3_11 21.11.11 12:50 Seite 195 »Blick zurück und Blick nach vorn – Weihnachten 2011« «Uno sguardo al passato ed uno al futuro – Natale 2011» Das Jahr 2011 geht zu Ende. Es war bei uns in Italien das Jahr, in dem mit vielen Worten und vielen Begegnungen der Einigung Italiens gedacht wurde. Mit der Proklamation des Königreiches durch Vittorio Emmanuele II. im März 1861 fand ein historischer Prozess seinen Anfang, mit dem auch die Geschichte unserer Kirche verbunden ist. Durch die Einheit Italiens gab es Einigung und Freiheit in vielen gesellschaftspolitischen Bereichen, wozu auch die freie Religionsausübung gehört. Im nahe liegenden Österreich ist 1861 das Protestantenpatent zur Gleichstellung der Evangelischen im Lande verabschiedet worden. Die diesjährige 150. Wiederkehr dieses Ereignisses ist ein Grund für den Besuch der Kirchenleitung der ELKI bei unserer Partnerkirche in Wien im November. Die Gründung der evangelischen Gemeinden in den damals österreichischen Gebieten Italiens, beziehungsweise ihre Verfestigung und ihr Aufbau durch die Errichtung von Kirchengebäuden, waren ebenfalls ein Ausdruck der neu errungenen Toleranz. In Meran konnte deshalb des 150jährigen Bestehens der Gemeinde gedacht werden. Der Sinn der Feierlichkeiten zum Gedenktag der italienischen Einheit ist es nach den Worten des Staatpräsidenten Giorgio Napolitano, nach vorn zu schauen. Und dies natürlich mit dem Ziel, weiterhin Einheit zu stiften, Verbindungen zu schaffen und dem Gedanken der Freiheit und der Solidarität neue Bedeutung und Kraft zu geben. Ich sehe darin eine Einladung an unsere evangelischen Kirchen in Italien. Besonders auch an die Evangelisch Lutherische Kirche. Es wächst etwas in unserer Kirche. Es wachsen Vertrauen und Selbstbewusstsein, es wachsen neue Ideen, Kontakte und Möglichkeiten zum Ausbau. Momente der Verbundenheit stärken unsere Gemeinschaft und unsere Partnerschaften. Gerade zum Weihnachtsfest ist es schön, wenn man den Erfolg des Wachstums bemerken darf, wenn man spürt, dass den neuen Generationen von Gemeinden eine Zukunft verheißen ist. Zwei Regionen in Italien haben in diesem Jahr davon profitieren können, dass die Synode den Gemeindeaufbau besonders fördern will. Nach über 100 Jahren fand in Bari wieder eine lutherische deutschsprachige Taufe statt, die als ein Ergebnis des dort erfolgten Gemeindeaufbaus gesehen werden darf. In Sardinien wurde im September Pfarrerin Thiele ordiniert und zum Dienst am Gemeindeaufbau in Cagliari und auf der Insel Sardinien berufen. Das sind starke Zeichen, die unsere Kirche weiter nach vorn tragen helfen. Kleine Zeichen, die in ihrem Wert weit hinter dem großen Zeichen des aufgehenden Sterns über Betlehem zurück bleiben, aber immer in seinem Glanz stehen, von ihm beschienen werden und unter seiner Wegweisung sind, so wie wir alle in den vielfältigen Situationen und Diensten vor Ort. Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unserer Kirche für ihren treuen Dienst und wünsche ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr 2012 Ihr Dekan Holger Milkau Il 2011 volge alla fine. Per noi, in Italia, è stato l’anno in cui – con tante parole e con tanti incontri - è stata commemorata l’unità della nazione. Con la proclamazione del regno tramite Vittorio Emanuele II nel marzo del 1861 iniziò un processo storico che ha a che fare anche con la nostra chiesa. Tramite l’unità dell’Italia fu possibile l’unione e la libertà in diversi campi sociopolitici, fra questi anche il campo religioso. Nella vicina Austria il 1861 è l’anno del riconoscimento dell’uguaglianza dei protestanti nel paese. Il 150° anniversario di questo avvenimento è alla base della visita di novembre della direzione ecclesiastica della CELI alla nostra chiesa partner a Vienna. La fondazione delle comunità evangeliche nei territori allora soggetti all’Austria, o anche il solo radicamento e rafforzamento tramite la costruzione delle chiese, l’espressione della nuova tolleranza conquistata. Per questa ragione si è celebrato a Merano il 150° anniversario della comunità. Il senso dei festeggiamenti in occasione dell’unità d’Italia, secondo le parole del Presidente della Repubblica, Giorgio Napoletano, è quello di guardare verso il futuro. E ciò – naturalmente – nel senso di continuare ad approfondire l’unità, creare legami e dare più forza e significato all’idea della libertà e della solidarietà. In ciò vedo un invito alle nostre comunità evangeliche in Italia. Specialmente alla nostra chiesa evangelica luterana. Qualcosa sta crescendo nella nostra chiesa, crescono fiducia ed autocoscienza, nascono nuove idee, contatto e possibilità di espansione. Momenti di solidarietà rafforzano la nostra unione ed il legame con i nostri partner. Proprio a Natale è bello notare il successo della crescita accorgendoci che promettiamo un futuro ad una nuova generazione di comunità. Due regioni in Italia hanno avuto quest’anno la possibilità di trarne profitto, sostenute in modo specifico dal Sinodo. Dopo più di 100 anni ha avuto luogo a Bari un battesimo luterano in lingua tedesca, cosa che può essere considerata come il risultato del successo avuto nell’edificazione della comunità. In Sardegna, a settembre, è stata ordinata la pastora Thiele e chiamata a costituire a Cagliari e sull’isola una comunità. Questi sono segni che aiutano a condurre la nostra chiesa verso il futuro. Piccoli segni che, nel loro valore, restano sempre molto indietro rispetto alla stella che sorgeva su Betlemme, ma che vivono nella sua luce, da essa vengono illuminati e guidati sul cammino, come del resto tutti noi nelle nostre diverse situazioni ed i nostri compiti. Ringrazio tutte le collaboratrici ed i collaboratori della nostra chiesa per il loro servizio fedele ed auguro un Natale benedetto dal Signore ed un felice anno nuovo 2012. Vostro Decano Holger Milkau 195 MITEINANDER 6_11_Miteinander 3_11 21.11.11 12:50 Seite 196 ELKI • CELI Pfarrer Maier stellt sich vor Il Pastore Maier si presenta Seit Herbst 2011 ist die reformierte Pfarrstelle in Mailand neu besetzt worden. Pfarrer Robert Maier stellt sich auch im MITEINANDER/INSIEME kurz vor: Dall’autunno 2011 la Comunità di Milano ha nuovamente un pastore riformato fisso. Il pastore Robert Maier si presenta brevemente alle lettrici e ai lettori di MITEINANDER/INSIEME: Ich wurde Ende 1960 in Nürnberg geboren und bin in der damals im Entstehen begriffenen Trabantenstadt »NürnbergLangwasser« aufgewachsen. Seit meiner Konfirmandenarbeit war ich in der 1967 dort gegründeten jungen Gemeinde ehrenamtlich tätig, was auch den Grund für meinen späteren beruflichen Weg legte. Nach dem Abitur begann ich mein Theologiestudium an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, das ich auch dort abschloss. Dazwischen lag in den Jahren 1985/86 ein Studienjahr an der Facoltà Valdese di Teologia in Rom, wo ich die Spielarten protestantischer Theologie in Italien und das Selbstbewusstsein protestantischer Minderheitenkirchen dort kennen- und schätzen lernte. Die zweieinhalb Jahre meines Vikariates führten mich fort aus der Großstadt und den städtischen Ballungsräumen in eine kleine Dorfgemeinde ins Fichtelgebirge an der Grenze zur damaligen ČSSR (Tschechoslowakei) und zur DDR. Hier konnte ich Gemeinde im ländlichen Raum und in den Jahren 1990 bis 1992 hautnah den Prozess der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten zusammen mit den direkt betroffenen Menschen erleben. 1992 führte mich mein Weg nach Süden in eine der großen Diasporagemeinden Oberbayerns nördlich der Alpen nach Weilheim, wo ich meine Stelle im Pfarramtlichen Probedienst antrat, um anschließend die 3. Pfarrstelle dort zu bekleiden. Vor fünf Jahren trat ich neben dem dort ansässigen Dekan die zweite Pfarrstelle an, der die Aufgabe der pfarramtlichen Geschäftsführung obliegt. Auf den verschiedenen Positionen dieser sehr vielschichtigen Gemeinde konnte ich alle Facetten der Arbeit als Gemeindepfarrer ausgiebig kennenlernen und reichhaltige Erfahrungen sammeln. Der Blick über den Tellerrand spielte hier in ökumenischer und auch in kultureller Hinsicht immer eine wichtige Rolle. Wichtig war mir stets der Versuch, Kirche in der Zeit und mit den Menschen dieser Zeit zu gestalten und zu leben im Blick auf Schrift und Bekenntnis sowie die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen theologischen Ansätzen und Frömmigkeitsstilen. Dies spielte in den vergangenen Jahren auch eine wesentliche Rolle beim Aufbau einer zeitgemäßen Konfirmandenarbeit zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen. Privat sind meine Interessen sehr vielseitig sowohl im künstlerisch-kulturellen wie auch im sportlichen Bereich. So haben es mir die Berge sehr angetan, und ich bin unter anderem Sporttaucher mit der Qualifikation eines Tauchlehrers. Zudem bin ich gerne in der Welt unterwegs, arbeite gern mit Menschen zusammen und interessiere mich sehr für das Miteinander der Menschen über kulturelle Grenzen hinweg. Daraus Sono nato nel 1960 a Norimberga e cresciuto nel sobborgo «Nürnberg Langwasser». Dai miei tempi da confermando ho svolto volontariato nella giovane comunità locale (fondata nel 1967). Questo è stato anche il motivo per il mio orientamento professionale. Dopo la maturità ho studiato e mi sono laureato in teologia presso l’Università di ErlangenNürnberg. Durante lo studio ho trascorso un anno accademico alla Facoltà Valdese di Teologia a Roma (1985/86), dove ho conosciuto e imparato ad apprezzare le varie espressioni della teologia protestante in Italia e l’orgoglio delle chiese protestanti nella diaspora. I due anni e mezzo del mio vicariato mi hanno portato via dalla grande città in una piccola comunità rurale in montagna vicino alla Cecoslovacchia ed alla Germania dell’est. Lì ho conosciuto la vita di una comunità rurale e negli anni 1990 – 1992 ho vissuto personalmente il processo della riunificazione della Germania insieme alle persone direttamente coinvolte. Nel 1992, la mia strada mi ha portato al sud della Germania in una delle grandi comunità di diaspora nella Baviera superiore al nord delle Alpi a Weilheim, dove ho iniziato il servizio parrocchiale, prima come periodo di prova per poi coprire la sede III. Cinque anni fa ho preso il posto della sede II che comprende anche il compito di amministrazione e gestione parrocchiale. Svolgendo varie attività in questa comunità molto complessa ho conosciuto e approfondito tutti i vari aspetti del lavoro di pastore traendone ricche esperienze. Di grande importanza è stato sempre di non limitarsi al proprio orticello per quanto riguarda gli aspetti ecumenici e culturali. Per me è stato sempre fondamentale di tentare di formare e vivere la chiesa nel tempo attuale e con le persone della nostra epoca, orientandosi alla scrittura e la confessione, considerando i diversi approcci e stili di fede. Negli ultimi anni questo ha rivestito un ruolo centrale nella costruzione di un lavoro moderno con i confermandi insieme ai miei colleghi. Nel ambito privato i miei interessi spaziano dall’area artistica e culturale all’area sportiva. Sono appassionato della montagna e sono tra l’altro subacqueo con patente da istruttore. 196 MITEINANDER 6_11_Miteinander 3_11 21.11.11 12:50 Seite 197 entwickelte sich in den vergangenen zwölf Jahren auch ein erfolgreiches Begegnungsprogramm zwischen jungen Menschen in Tansania und in Deutschland. Es gäbe noch Vieles mehr von mir zu berichten, aber dazu wird, denke ich, in Zukunft noch sehr viel Gelegenheit sein. Zunächst werde ich all meine Energie dazu verwenden, mich in der Gemeinde und der Stadt einzuleben und meine recht eingerosteten Italienischkenntnisse aufzubessern. Ich freue mich darauf, Ihnen zu begegnen, und ich freue mich auf die gemeinsame Zeit, in der wir miteinander Gemeinde gestalten werden. Ihr Pfarrer Robert Maier, Mailand Mi piace girare per il mondo, mi piace lavorare con le persone e mi interesso molto della convivenza delle persone superando le barriere culturali: negli ultimi dodici anni si è sviluppato un programma di incontro tra giovani in Tanzania e in Germania. Tante cose si potrebbero ancora raccontare, ma ci sarà occasione più avanti. Intanto impegnerò tutta la mia energia per ambientarmi nella comunità e nella città, e per migliorare le mie conoscenze ormai arrugginite dell’italiano. Sono felice di poterVi incontrare per poter formare e plasmare insieme a voi la comunità di Milano. Vostro Pastore Robert Maier, Milano »Anfänger/innen« «Principianti» … mit »fortgeschrittenen« Ideen zur Zukunft ihrer Gemeinden … con idee «avanzate» per il futuro delle loro comunità Am 21.-22. Oktober 2011 fand in Rom der erste Fortbildungskurs für Mitglieder der Kirchenvorstände statt. Anwesend waren neu ernannte Vorsitzende von Kirchenvorständen, Schatzmeister, aber auch Kirchenvorsteherinnen. Genauso wie in den Gemeinden waren auch hier die Frauen in der Mehrzahl! Bozen, Florenz, Genua, Ispra-Varese, Meran, Rom, Sanremo, Trieste und Venedig waren jeweils mit einer Person vertreten, Turin war durch Krankheit kurzfristig ohne Vertreterin, während die neu gegründeten Gemeinden Verona und Sizilien jeweils zwei KV-Mitglieder entsenden durften. Dass dieses Seminar von Dekan Holger Milkau persönlich geleitet wurde, war sicherlich einerseits ein Signal für die Bedeutung, die die ELKI dieser Veranstaltung beimisst, und andererseits für jeden Teilnehmer die Genugtuung, dass die Schulung für seine ehrenamtliche Tätigkeit einen hohen Stellenwert hat. Die meisten von uns waren noch nie im Dekanat gewesen und lernten somit außer den Räumlichkeiten auch die dort arbeitenden Mitarbeiterinnen zum ersten Mal persönlich kennen. Nach einem Begrüßungsimbiss und einer kurzen Andacht galt es sich untereinander vorzustellen. Trotz unterschiedlichster Lebensläufe, Altersklassen und Herkunftsorte stellte sich bald heraus, dass uns allen die eigene Gemeinde sehr am Herz liegt und dass sich die Probleme der verschiedenen Gemeinden erstaunlich ähnlich sind! Auch beim Vergleich zwischen der ursprünglichen Gründungsmotivation vor 100, 200, 300 und mehr Jahren, und den Zielen, die wir im 21. Jahrhundert für unsere Gemeinden erreicht sehen möchten, waren - trotz unterschiedlicher Gewichtung - Parallelen deutlich zu erkennen. Il 21 e 22 ottobre 2011 si è svolto a Roma il primo corso di aggiornamento per i membri dei Consigli di Chiesa. Erano presenti i nuovi presidenti eletti dei Consigli di Chiesa, i tesorieri, ma anche le presidenti dei Consigli di Chiesa. Proprio come nelle comunità anche qui le donne erano in maggioranza! Bolzano, Firenze, Genova, Ispra-Varese, Merano, Roma, Sanremo, Trieste e Venezia avevano un rappresentante ognuna, mentre la nuova comunità di Verona e la Sicilia avevano potuto inviare entrambe due membri del Consiglio di Chiesa. Torino era rimasta senza rappresentante perché la sua presidente si era ammalata. Il fatto che questo seminario sia stato diretto personalmente dal Decano Holger Milkau è stato sicuramente da una parte un segnale dell’importanza che la CELi attribuisce a questa iniziativa e dall’altra ha dato ad ogni partecipante la soddisfazione di sapere che viene riconosciuto un valore elevato alla formazione per la sua attività di volontariato. La maggior parte di noi non era ancora stata nel Decanato e quindi oltre agli spazi abbiamo potuto conoscere personalmente anche le collaboratrici che vi lavorano. Dopo uno spuntino di benvenuto ed una breve funzione ci siamo presentati a vicenda. Nonostante i curriculum, l’età e i luoghi di origine diversi è risultato presto che ognuno di noi tiene molto alla propria comunità e che i problemi delle diverse comunità sono sorprendentemente simili! Anche confrontando le differenti motivazioni che 100, 200, 300 e più anni fa hanno portato a fondare le varie comunità e gli obiettivi che vorremo vedere realizzati nel XXI secolo per le nostre comunità, nonostante valutazioni diverse erano chiaramente riconoscibili dei parallelismi. Hier nur drei Beispiele dieser aktuellen Zielsetzungen: Cito solo tre esempi di questi obiettivi attuali: • Anwerbung neuer Mitglieder • Verstärkte Öffnung in Richtung italienisch sprechender Menschen • Bessere Darstellung unserer Gemeinden nach außen (die Gemeinde Venedig stellte einen sehr gut gemachten InfoProspekt in mehreren Sprachen vor!) • Acquisizione di nuovi membri • Maggiore apertura nei confronti degli italofoni • Migliore rappresentazione delle nostre comunità all’esterno (la comunità di Venezia presenta una brochure in varie lingue realizzata molto bene!) 197 MITEINANDER 6_11_Miteinander 3_11 21.11.11 12:50 Seite 198 Beim gemeinsamen Abendessen am Freitagabend wurde die angefangene Diskussion in lockeren Gesprächen fortgesetzt. Der Samstag begann mit einer kurzen Morgenandacht. Obwohl sicherlich unbeabsichtigt, entwickelte sich aus der kurzen Ansprache, die Dekan Milkau hielt, eine Frage zu einem aktuellen Problem, das uns dann länger beschäftigte als erwartet: »Wie verhalten wir uns gegenüber der wachsenden Zahl Hilfe suchender Menschen, die auch unsere Gemeinden aufsuchen?« Hier wiederum exemplarisch einige der Ideen aus dem Teilnehmerkreis: Alla cena comune di venerdì sera abbiamo continuato la discussione in maniera informale. Il sabato è iniziato con una breve funzione mattutina. Anche se sicuramente non volutamente, dal breve discorso tenuto dal Decano Milkau si è sviluppata una discussione su un problema attuale che ci avrebbe impegnato più a lungo del previsto: «Come dobbiamo comportarci nei confronti del numero crescente di persone che cercano aiuto anche nelle nostre comunità?» Cito come esempio alcune idee dei partecipanti: • Ausgabe von Essensgutscheinen (aus OPM-Mitteln und/oder Kollekten finanziert) • Armenspeisung, wie schon in den Gemeinden Varese und Rom praktiziert! • Finanzielle Unterstützung örtlicher caritativer Einrichtungen (aus OPM-Mitteln oder aus Kollekten), an die man dann die Hilfe Suchenden verweisen kann. Auch die Erläuterung einer langen Reihe von Begriffen, wie FCEI, Leuenburger Konkordie, LWB, GAW, GEKE, INTESA, OPM, Entsendung von Pfarrern und nicht zuletzt Hintergrundinformationen zur Bedeutung der Abkürzung ELKI gehörten zu unserem Lernprogramm. Zum Abschluss teilten wir uns in zwei Gruppen auf, die nochmals über die notwendigsten Zielsetzungen in unseren Gemeinden diskutierten. • Emissione di buoni pasto (finanziati dai mezzi OPM e/o dalle collette) • Dar da mangiare ai poveri, come viene già fatto nelle comunità di Varese e Roma! • Sostegno finanziario di istituzioni locali di carità (da mezzi OPM o dalle collette), a cui si possono indirizzare le persone che cercano aiuto. Il nostro programma didattico includeva anche la spiegazione di una lunga serie di termini come la FCEI, la concordia di Leuenburg, la FLM, il GAW, la CCPE, l‘intesa, l‘OPM, l’invio dei pastori e non per ultimo le informazioni dettagliate sul significato dell’acronimo CELI. Al termine ci siamo divisi in due gruppi che hanno continuato a discutere sugli obiettivi più importanti nelle nostre comunità. Stichpunktartig einige der Ergebnisse: In sintesi alcuni dei risultati: • Mehr Aktivitäten auf Italienisch, um natürlich Italiener, aber auch Protestanten aus anderen nordeuropäischen Ländern anzuziehen • Kindergottesdienste • »Knackige« Events • Werbung in den Konsulaten • die Kirche sichtbarer machen • Maggiori attività in italiano, per attrarre oltre agli italiani (ovvio!) anche protestanti dagli altri paesi nordeuropei • Culti per bambini • Eventi «spettacolari» • Pubblicità nei consolati • Rendere la Chiesa più visibile Ich bin sicher, dass wir nach dem gemeinsamen Mittagessen mit einer Fülle neuer Ideen und Gedanken in unsere Heimatgemeinden zurückgekehrt sind. Im Sinne einer besseren Qualifikation der ehrenamtlich Tätigen wäre es wichtig, dass ähnliche Seminare auch in Zukunft angeboten würden. Jörn A. Lahr, Florenz Sono certo che dopo il pranzo comune siamo tornati tutti nelle nostre comunità di origine ricchi di nuove idee e riflessioni. Per avere una qualificazione migliore dell’attività di volontariato sarebbe importante offrire seminari simili anche in futuro. Jörn A. Lahr, Firenze Traduzione: Maria Clara Finetti 198 MITEINANDER 6_11_Miteinander 3_11 21.11.11 12:50 Seite 199 EKD-Ratsvorsitzender Nikolaus Schneider zu Besuch in der Gemeinde Venedig Il presidente del consiglio dell’EKD fa visita alla comunità di Venezia Am 25. Oktober dieses Jahres führte eine private Urlaubsreise Il 25 ottobre Nikolaus Schneider, presidente del consiglio den Ratsvorsitzenden der EKD, Nikolaus Schneider, nach Vedelle chiese evangeliche in Germania (EKD) e successore di nedig. Bei dieser Gelegenheit besuchte er unsere Gemeinde, Margot Käßmann, è venuto a Venezia per una visita non die sich zu diesem Anlass im Gemeindesaal der Kirche zusamufficiale ma in forma privata presso la nostra comunità che menfand. An diesem Vortragsabend mit anschließender Dissi è riunita per l’occasione nella sala sotto la chiesa. kussion nahmen auch der ehemalige Ministerpräsident von Con lui erano presenti anche Reinhard Höppner, ex miniSachsen-Anhalt, Reinhard Höppner, und ELKI-Dekan Holger stro del Land Sassonia-Anhalt e il decano della CELI Holger Milkau teil. Milkau. Der Abend begann mit einer kurDopo una breve zen Vorstellung des Gastes durch presentazione fatta unseren Gemeindepfarrer Bernd dal nostro pastore Prigge. Anschließend hielt Pastor Bernd Prigge ha Nikolaus Schneider seinen Vortrag. preso la parola NiDarin ging er auf die aktuelle Bekolaus Schneider deutung der Reformation in che ha parlato del Deutschland ein, auf die 500jährige significato della riJubiläumsfeier und den Beginn der forma oggi in GerReformation mit Luthers Anschlag mania, della prossider 95 Thesen in Wittenberg. Pasma ricorrenza dei tor Schneider berichtete zudem 500 anni dall’inizio von seiner Begegnung mit Papst della riforma coBenedikt XVI. im Augustinerkloster minciata con l’affiszu Erfurt, in welchem Luther von sione delle 95 tesi, 1505 bis 1511 lebte und arbeitete. del suo incontro con Die Gemeindemitglieder waren fasil papa Benedetto ziniert von den einfachen, direkten XVI in visita presso und mehrfach etwas ironischen il monastero agostiWorten Schneiders. Der EKD-Ratsniano a Erfurt in Tuvorsitzende antwortete offen auf Nikolaus Schneider zu Gast in der Gemeinde Venedig / ringia dove Martin Lutero visse da moalle an ihn gewendeten Fragen und Nikolaus Schneider ospite presso la Comunità di Venezia naco e studiò dal brachte seine Perplexität zum Aus1505 al 1511. druck, gerade hinsichtlich des kurzen Papstbesuchs in Erfurt und dessen vermeintlicher ÖffTutti i membri della comunità sono rimasti affascinati dalle parole di Schneider semplici, dirette e, a volte, con tratti di nung im ökumenischen Dialog, von der die Protestanten alvelata ironia. Ha risposto a tutte le domande che gli sono lerdings etwas enttäuscht waren. state poste con franchezza esternando perplessità in partiIn Bezug auf die Situation in Deutschland sprach er ein von colare sulla breve visita del papa a Erfurt e sulla sua previelen katholisch-evangelischen Ehepaaren, die fast ein Drittel sunta apertura al dialogo ecumenico che ha invece un po’ aller Paare in der Bundesrepublik ausmachen, tief empfundedeluso i protestanti. nes Problem an. Trotz aller Bemühungen im ökumenischen Sulla situazione in Germania ha parlato di un problema Dialog und aufgrund der nicht erfolgten gegenseitigen Anermolto sentito dalle numerose coppie miste cattolico-protekennung der Sakramente können diese Eheleute nicht gestanti, che costituiscono quasi un terzo dei matrimoni nel meinsam die Eucharistie empfangen. Diese Situation führt paese e nonostante gli sforzi fatti nel dialogo ecumenico e dazu, dass sich viele dieser Ehepaare von der Kirche entfernen a causa del mancato riconoscimento dei sacramenti non und zahlreiche Katholiken sich daher im Grunde ihres Herpossono di fatto frequentare il culto o la messa domenicazens als Protestanten fühlen. le e ricevere insieme la comunione. Questo stato di cose Der Ratsvorsitzende Schneider bezeichnete bei der Begegporta, purtroppo, queste coppie ad allontanarsi dalla chienung mit dem Papst einen freien und unbehinderten Euchasa e numerosi cattolici si sentono per questo protestanti nel ristieempfang in naher Zukunft als segensreich und wünprofondo del loro cuore. Schneider ha affermato durante schenswert. Auch hat er Papst Benedikt XVI. eingeladen, l’incontro con il papa che sarebbe una benedizione se si 2017 gemeinsam das 500jährige Jubiläum der Reformation potesse raggiungere, in un prossimo futuro, una comuniozu feiern. ne eucaristica libera e priva di impedimenti. Ha anche inviAuf den Vortrag folgte eine Diskussion mit zahlreichen Fragen tato il papa a celebrare insieme il 500esimo anniversario und Beiträgen der venezianischen Gemeindemitglieder zu didella riforma nel 2017 ma non ha avuto alcuna risposta. versen Themen, wie zum Beispiel das Verhältnis zwischen ReIl dibattito è poi proseguito con numerose domande e inligion und Politik und die Modernität der protestantischen terventi fatti dai membri della comunità veneziana su vari Einstellung im Vergleich zu der eher konservativen Haltung 199 MITEINANDER 6_11_Miteinander 3_11 21.11.11 12:50 Seite 200 der Katholiken. Dabei ging hervor, dass die Lage vieler in Italien lebenden Deutschen der Situation im Heimatland nicht unähnlich ist, sich in Italien sogar noch schwieriger gestaltet, da deutsche Frauen in Italien größtenteils mit katholischen Italienern verheiratet sind, deren Traditionen tief verwurzelt sind. Ihre Kinder sind katholisch getauft und erhalten in der Schule auch katholischen Religionsunterricht, weil zwischen dem Vatikan und dem italienischem Staat ein Konkordat besteht. Im Unterschied zur katholischen Kirche, die einen Staat (den Vatikanstaat) bildet und sogar Botschaften unterhält, so Schneider, besteht für die Protestanten die Kirche aus den Männern und Frauen einer selbstständigen, freien Gemeinschaft. Es ist die Gemeinde mit ihren Mitgliedern, die eine Kirche bildet. Der Vortragsabend endete mit einem gemeinsamen Abendessen in einem Lokal in einer der wunderschönen, malerischen Gassen Venedigs. Pietro Vittorini, Venedig Übersetzung: Kerstin Gros Foto: Eva Dünow temi che spaziavano tra i rapporti tra religione e politica e sulla modernità di vedute degli evangelici rispetto ai più conservatori cattolici. È stato anche evidenziato che la situazione di molti tedeschi che vivono in Italia è molto simile a quella descritta in Germania ma è ancora più difficile in quanto sono in maggioranza donne tedesche sposate con Italiani cattolici con tradizioni molto radicate. I loro figli sono stati battezzati cattolici e a scuola studiano, tra le varie materie, anche religione che è solo cattolica a causa del concordato stipulato tra lo stato Italiano e il Vaticano. Schneider ha detto che a differenza della chiesa cattolica, che si identifica come uno stato (stato del Vaticano) con tanto di ambasciate, per gli evangelici la chiesa è fatta di persone, uomini e donne, membri di una comunità autonoma e libera. È la comunità con i suoi membri che fa una chiesa. La serata si è poi conclusa con una cena tra le splendide e suggestive calle di Venezia. Pietro Vittorini, Venezia Foto: Eva Dünow Brief an die Lutherische Gemeinde in Venedig Lettera alla Comunità luterana di Venezia Liebe Gemeindeglieder, liebe Schwestern und Brüder, Cari membri della Comunità, cari fratelli e sorelle, um einen Vortrag zur Bedeutung der Reformation bat mich Pfarrer Prigge, denn er wusste, dass ich mich in Venedig aufhielt. Ein paar Tage Urlaub wollte ich machen, vor den Reden und Feiern zum Reformationsfest und der EKD-Synode – und Pfarrer Prigge war so freundlich, bei der Quartiersuche zu helfen. Und weil Ratsvorsitzende genau wie Pfarrer privat und dienstlich nie sauber unterscheiden können, bin ich seiner Anfrage gerne gefolgt. Neugierde gab es nicht allein bei den Gemeindegliedern und Gästen, es gab sie auch bei mir! Wie wird die Gemeinde sein, wie die Räumlichkeiten, was beschäftigt sie, wie wird Ökumene in Venedig gelebt? – um nur einige wenige Fragen zu nennen. Beeindruckt hat mich das zentral gelegene Kirchengebäude. Der schlichte Gottesdienstraum. Aber »ein Tizian« hängt dort und ein Bild Martin Luthers von Lukas Cranach. 2 Briefe hat Luther (!) an die evangelisch Gesinnten in Venedig geschrieben. So weit gehen die Ursprünge der Gemeinde zurück. Welch eine bedeutsame Geschichte – und welch eine Verpflichtung für die Heutigen! Ich muss bekennen: Das alles war mir nicht bekannt und hat mich überrascht, ich hatte eine solche lutherische Geschichte in Venedig nicht erwartet. il pastore Prigge mi ha pregato di tenere una relazione sull’importanza della Riforma perché sapeva che mi sarei trovato a Venezia, dove volevo passare qualche giorno di vacanza prima dei discorsi e delle celebrazioni per la Festa della Riforma e del Sinodo della EKD ed è stato così gentile da aiutarmi a trovare un alloggio. Dato che i presidenti del consiglio così come i pastori non sanno mai distinguere nettamente il privato dal pubblico ho accolto volentieri la sua richiesta. C’era curiosità non solo da parte dei membri della comunità e degli ospiti ma anche da parte mia! Come sarà la comunità, come saranno gli spazi, di cosa si occupano, come si vive l’ecumene a Venezia? - per citare solo alcune domande che mi ero posto. Mi ha colpito l’imponente e centrale edificio della chiesa, la sala dove si celebra il culto, semplice, ma dove sono appesi «un Tiziano» e un ritratto di Martin Lutero di Lukas Cranach. Lutero ha scritto 2 lettere (!) alla comunità evangelica di Venezia. Le origini della comunità risalgono a quei tempi. Che storia importante e che responsabilità per i membri attuali della comunità! Devo riconoscerlo: non sapevo tutto ciò e mi ha sorpreso, non mi sarei aspettato una tale storia luterana a Venezia. Von der Bedeutung der Reformation an diesem Ort zu sprechen, hat mir umso mehr Freude gemacht: Luthers Erkenntnisse »lagen in der Luft« – damals vor 500 Jahren -, denn Parlare dell’importanza della Riforma in questo luogo mi ha fatto ancora più piacere: le conclusioni di Lutero «erano nell’aria», 500 anni fa, perché della necessità della Riforma della 200 MITEINANDER 6_11_Miteinander 3_11 21.11.11 12:50 Seite 201 über die Notwendigkeit der Reformation der Kirche an Haupt und Gliedern wurde schon lange diskutiert. Er hatte Vorläufer, wie etwa Petrus Waldes oder Jan Hus. Er trat in den Konvent der Augustiner-Eremiten in Erfurt ein. Deren Theologie in Aufnahme augustinischer Vorstellungen etwa über die Gnade Gottes haben seine reformatorischen Erkenntnisse vorangebracht. Anders ist es nicht zu erklären, dass die Ideen der Reformation sich wie ein Lauffeuer in ganz Europa verbreiteten. Dafür haben auch seine Weggefährten gesorgt, Philipp Melanchthon etwa, der große systematische Denker und umfassend gebildete Gelehrte. testa e delle membra della Chiesa intera si parlava già da lungo tempo. C’erano stati dei precursori, come ad esempio Petrus Waldes o Jan Hus. Lutero entrò nel convento degli eremiti Agostiniani a Erfurt. La loro teologia permeata delle idee agostiniane come quelle sulla grazia divina ha portato avanti le sue conclusioni riformatrici. Non si spiega altrimenti come le idee della Riforma si siano diffuse in un battibaleno in tutta Europa. A questo hanno contribuito anche i suoi compagni di viaggio. Filippo Melantone, ad esempio, il grande pensatore sistematico e studioso di ampia cultura. Konkreter Anlass für Luthers Aufbegehren war seine Empörung über den Ablasshandel. Ablass bedeutet: Die Kirche hat die Möglichkeit, die Zeit der Strafen für die Sünden, die Menschen im Gericht Gottes für ihr Leben erhalten, zu verkürzen. Dazu greift sie auf den Schatz der guten Werke zurück, den die Heiligen angesammelt haben und der von der Kirche verwaltet werden kann. Und solche »Schätze« konnte jeder Mensch von der Kirche kaufen. Luther hielt dagegen: Zur Vergebung der Sünden gehört Reue, die Umkehr des ganzen Lebens. Vergebung ohne Reue geht gar nicht! Und dann gilt: Wer umkehrt, wer Reue zeigt, der braucht keinen Ablass zu kaufen. Der Glaube an das versöhnende Handeln Gottes in Kreuz und Auferstehung Jesu Christi und die Lebensumkehr des einzelnen Menschen sind entscheidend für die Befreiung von Strafe und Schuld! Die kirchlichen Autoritäten seiner Zeit waren über das Aussprechen dieser biblischen Erkenntnisse überhaupt nicht erfreut. Die kirchliche Autorität nahm dadurch Schaden und ein einträgliches Geschäftsmodell war am Ende. Und dann hat die Reformation die Gemeinde als Trägerin der Kirche entdeckt. Die Gemeinde war in jener Zeit passiv, irgendwie anwesend, aber nicht von Bedeutung für das geistliche Geschehen. Dafür waren die geweihten Priester allein zuständig. Gemeindegesang war unbekannt – die Leute konnten ja auch nicht schreiben und lesen. Ein gar nicht zu überschätzender Bildungsschub ging von der Reformation aus. Denn die Gemeinde sollte die Schrift lesen und verstehen können, ihren Glauben auch verantworten können und sich nicht auf den Gehorsam gegenüber dem kirchlichen Lehramt zurückziehen. Die Freiheit der Christenmenschen, die Luther neu entdeckte, war auch eine Freiheit zu Mündigkeit und Verantwortung für die Gemeinde. Weitere wichtige Folgen der reformatorischen Erkenntnisse Luthers wurden an diesem Abend angesprochen, aber die Wertschätzung der Gemeinde war mir besonders wichtig. Il motivo concreto della ribellione di Lutero è stata la sua indignazione per il commercio delle indulgenze. Indulgenza significa: la Chiesa ha la possibilità di ridurre il tempo delle punizioni che il giudizio di Dio infligge alle persone per i peccati commessi nella loro vita. Per far questo ricorre al tesoro delle buone opere che i santi hanno accumulato e che può essere ‚gestito‘ dalla Chiesa. Ognuno poteva comperarsi tali «tesori» dalla Chiesa. Lutero al contrario affermava che per il perdono dei peccati c’è bisogno del pentimento, un ripensamento dell’intera vita. Il perdono senza il pentimento non è possibile! Al contrario vale: chi dimostra di pentirsi, non ha bisogno di comperarsi l’indulgenza. La fede nell’azione riconciliatrice di Dio nella Croce, la Resurrezione di Gesù Cristo e il ripensamento della vita della singola persona sono decisivi per liberarsi dalla punizione e dalla colpa! Le autorità ecclesiastiche del suo tempo non si rallegravano per niente dell’espressione di queste conclusioni bibliche: l’autorità ecclesiastica ne veniva danneggiata e veniva posta fine ad un modello commerciale redditizio. E poi la Riforma ha scoperto la comunità come forza motrice della Chiesa. La comunità a quel tempo era passiva, presente in qualche modo ma non determinante per gli eventi religiosi. Di questi erano responsabili solo i preti ordinati. Il canto comunitario era sconosciuto, la gente non sapeva né leggere né scrivere. Dalla Riforma si diffuse una spinta culturale da non sottovalutare. Perché la comunità doveva saper leggere e comprendere la Scrittura, per poter essere responsabile della propria fede e non ritirarsi dietro all’ubbidienza al magistero ecclesiastico. La libertà dei cristiani, che Lutero ha riscoperto, era anche una libertà per una comunità matura e responsabile. Quella sera sono state affrontate ulteriori importanti conseguenze delle conclusioni della Riforma di Lutero, ma quello che per me era particolarmente importante era l’apprezzamento della comunità. Denn eine mündige Gemeinde habe ich in Venedig erlebt, ganz wie Luther sich die Gemeinden wünschte. Nach einer anregenden Aussprache konnten wir die Gemeinschaft mit einem Kreis von Menschen aus der Gemeinde genießen, bei anregenden Gesprächen und einem wunderbaren Essen. Wir, das waren das Ehepaar Höppner (Frau Höppner ist Pfarrerin in Magdeburg, Herr Höppner war Präses der Synode der Kirchenprovinz Sachsen und nach der Wende Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt) und meine Frau Anne. In unser aller Namen kann ich nur sagen: Danke für die Einladung und unsere Gemeinschaft! Mit herzlichen Grüßen Ihr Nikolaus Schneider Perché ho vissuto una comunità matura a Venezia, proprio come Lutero desiderava fossero le comunità. Dopo una stimolante discussione noi, cioè i coniugi Höppner (la signora Höppner è pastora a Magdeburg, il signor Höppner era Presidente del Sinodo della provincia ecclesiastica della Sassonia e dopo la caduta del Muro di Berlino primo ministro della Sassonia-Anhalt) e mia moglie Anne, abbiamo potuto goderci la compagnia di un gruppo di membri della comunità, con cui abbiamo continuato a discutere e con cui abbiamo partecipato ad una splendida cena. A nome di noi tutti posso solo dire: grazie dell’invito e della nostra comunione! Cordiali saluti Vostro Nikolaus Schneider 201 MITEINANDER 6_11_Miteinander 3_11 21.11.11 12:50 Seite 202 Ein neues Gesicht im Dekanat – Diana Cecere Un nuovo volto al Decanato – Diana Cecere Die morgendlichen Lichter erleuchten die ELKI in Rom. Wenn ich im Garten vom Gebäude in der Via Aurelia Antica ankomme, fühle ich mich von Licht und Wärme empfangen. Während ich durch die Parkwege laufe und mir das Leben in der ELKI vorstelle, wird mein Gedankenfluss durch die Ankunft einer Katze unterbrochen. Sie kommt hüpfend zu mir und streicht um meine Fußgelenke. Ich lächle und die Idee, in diesem zauberhaften Ort zu arbeiten, begeistert mich sehr. Eine Friedensoase, wo Ideen, kulturelle Initiativen, Konferenzen und Publikationen erblühen. Ein Reichtum, den ich gründlich studieren und kennenlernen will. Ich heiße Diana Cecere und ich freue mich, künftig für die ELKI zu arbeiten. Die deutsche Sprache habe ich an der Universität studiert und dabei ergab sich für mich die Möglichkeit, durch Studium in Berlin und Arbeit in Frankfurt meine Sprachkenntnisse zu Diana Cecere vertiefen. In Frankfurt habe ich Kindern von italienischen Einwanderern Unterricht in italienischer Sprache und Kultur erteilt. Die deutsche Kultur und Sprache, das deutsche Volk und seine Geschichte, seine Dichtkunst und Philosophie haben mich von Anfang an fasziniert. Als ich nach Rom zurückkam, habe ich lange nach einer Stelle gesucht, bei der ich meine sprachlichen Kenntnisse nutzen und meine Kompetenzen anwenden könnte. Ich habe einige Jahre als Sekretärin und Empfangsdame gearbeitet, aber ich fühlte Sehnsucht nach Deutschland und ich suchte eine Arbeit, wo ich Deutsch sprechen und schreiben konnte. Nun ist mein lang gehegter Wunschtraum in Erfüllung gegangen. Ich freue mich sehr, in der ELKI-Welt arbeiten zu können und zu ihrer Arbeitsweise beizutragen. Mit Begeisterung bedanke ich mich bei Ihnen für diese Chance. Sono le prime luci del mattino ad illuminare la CELI a Roma. Quando arrivo nel giardino dell’edificio di via Aurelia Antica mi sento accolta in un turbinio di luce e calore. Mentre cammino per i viali e immagino la vita nella CELI il flusso dei miei pensieri viene interrotto dall’arrivo di un gattino che saltellando mi viene incontro e inizia ad acciambellarsi intorno alle caviglie. Sorrido e mi emoziona l’idea di lavorare in questo posto incantevole, un’oasi di pace dove fioriscono idee, iniziative culturali, conferenze e pubblicazioni. Un patrimonio ricco che ho voglia di studiare e di conoscere a fondo. Sono Diana Cecere e sono qui oggi a lavorare anch’io per la CELI. Mi presento un po’. Ho studiato il tedesco all’università e ho avuto la possibilità di approfondire la conoscenza di questa lingua grazie ad un’esperienza di studio a Berlino e poi grazie ad un’esperienza di lavoro a Francoforte. In questa città ho insegnato nelle scuole elementari la lingua e la cultura italiana ai bambini nati da genitori italiani emigrati in Germania. Ho sempre avuto la passione per la cultura tedesca, la lingua e le sue origini, il popolo e la sua storia, la poesia e la filosofia. Una volta tornata a Roma ho cercato per molto tempo un posto dove poter applicare le mie conoscenze linguistiche e mettere a frutto le mie competenze. Ho lavorato diversi anni come segretaria e addetta al ricevimento, ma sentivo nostalgia della Germania e soprattutto cercavo un lavoro che mi permettesse di scrivere e parlare in tedesco. Ed oggi sono qui a vivere un sogno che è diventato realtà. Sono lieta di poter lavorare nella realtà della CELI e contribuire al suo funzionamento. Con entusiasmo vi ringrazio. Idelmo Poggioli (1911 / 2011) Am 20. Dezember wäre der Gründer der italienisch-sprachigen lutherischen Gemeinden am Golf von Neapel, Pastor Idelmo Poggioli (1911 – 1983), 100 Jahre alt geworden. An seinem Geburtstag wird eine Gedenkkonferenz stattfinden; eine zweisprachige Schrift, in der sein Leben und Wirken gewürdigt wird, ist in Vorbereitung. MITEINANDER wird in der Februar/März-Ausgabe 2012 einen ausführlichen Bericht von der Veranstaltung bringen. 202 Il 20 Dicembre ricorrerà la data del centenario della nascita del Pastore Idelmo Poggioli (1911-1983), fondatore delle comunità luterane di lingua italiana sul golfo di Napoli. In questa occasione verrà fatta una conferenza commemorativa e sarà pubblicato uno scritto, in italiano e tedesco, sulla sua persona. INSIEME riporterà nel numero di Febbraio/Marzo 2012 un particolareggiato articolo sull'evento. MITEINANDER 6_11_Miteinander 3_11 21.11.11 12:50 Seite 203 »Von Walfischen, Seemännern und Angsthasen« «A proposito di balene, marinai e fifoni» Familienfreizeit auf Elba im August 2012 Campo estivo per famiglie sull’isola d‘Elba ad agosto 2012 Strand und Sonne auf Elba: Genau der richtige Ort für die nächste Familienfreizeit / Spiaggia e sole sull’isola d’Elba: giusto il posticino per il prossimo campo estivo Vom 24. bis 31. August 2012 wollen wir die Familienfreizeit der ELKI auf Elba verbringen. Dabei wollen wir miteinander spielen und gemeinsame Ausflüge unternehmen, wir wollen uns gegenseitig kennenlernen, Zeit für andere und Zeit für uns selber finden. Eingeladen sind alle: insbesondere Familien mit Kindern, Alleinerziehende, Großeltern mit Enkeln, aber auch jüngere und ältere Singles. Thematisch wollen wir uns mit dem Propheten Jona beschäftigen, uns mit ihm auf den Weg ins Neue machen und so dem wagemutigen Angsthasen Jona auf die Spur zu kommen. Wir werden im Gästehaus der Waldenserkirche in dem kleinen Dörfchen Rio Marina zu Gast sein, 5 Minuten vom Meer. Für Unterkunft und Halbpension bezahlen Erwachsene ca. 350 €, das 1. Kind ca. 150 €, das 2. Kind ca. 100 €, das 3. Kind ca. 50 € - weitere Kinder und Kinder bis 4 Jahre sind frei. Die Leitung haben die Pastoren Bernd Prigge (Venedig), Ulrike Hesse und Uwe Habenicht (Ispra-Varese). Eine genauere Beschreibung der Familienfreizeit und den Anmeldebogen wird es in der nächsten MITEINANDER-Ausgabe geben. Wer sich schon jetzt anmelden oder den Anmeldebogen direkt zugeschickt haben möchte, kann sich an das Leitungsteam wenden. Weitere Infos und Anmeldung: Pfarramt Venedig/Abano Terme: venezia@chiesaluterana.it, Tel. 049/8668929 Pfarramt Ispra/Varese: ispra-varese@chiesaluterena.it, Tel. 0332/700371 Per il campo estivo per famiglie sull’isola d’Elba abbiamo previsto il periodo dal 24 al 31 agosto 2012. Sarà l’occasione per giocare insieme, intraprendere delle gite, conoscerci a vicenda, trovare del tempo per noi stessi e per gli altri. L’invito si rivolge a tutti, in particolar modo a famiglie con bambini, genitori single, nonni con nipoti, ma anche single di tutte le età. Filo conduttore sarà il profeta Giona, che ci farà da guida verso nuove sponde, portandoci alla scoperta del fifone coraggioso Giona. Saremo ospiti della foresteria della Chiesa Valdese nel paesello di Rio Marina, a 5 minuti a piedi dal mare. Per pernottamento e trattamento di mezza pensione, gli adulti pagheranno circa 350 €, il primo bambino della famiglia circa 150 €, il secondo bambino circa 100 €, il terzo bambino circa 50 € - ulteriori figli e bambini fino a 4 anni non pagano. Il campo estivo viene organizzato dai pastori Bernd Prigge (Venezia), Ulrike Hesse e Uwe Habenicht (Ispra-Varese). Una descrizione più dettagliata nonché il modulo d’iscrizione saranno inseriti nel prossimo numero di INSIEME. Chi volesse già iscriversi fin d’ora oppure ricevere direttamente il modulo d’iscrizione, può rivolgersi al team organizzativo. Per ulteriori informazioni e l’iscrizione: Ufficio pastorale Venezia/Abano Terme: venezia@chiesaluterana.it, Tel. 049/8668929 Ufficio pastorale Ispra/Varese: ispra-varese@chiesaluterena.it, Tel. 0332/700371 Reformationsgottesdienst im sizilianischen Mandanici Culto della Riforma a Mandanici (ME) Gedenken an die lutherischen Inquisitionsopfer des 16. Jahrhunderts Confronto storico in un luogo dove i luterani erano vittime dell’Inquisizione Am 31. Oktober 1517 schlug Luther seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg und gab damit den Anstoß zur Reformation. Die lutherische Gemeinde in Sizilien gedachte dieses historischen Ereignisses in Mandanici. Die Auswahl des Ortes war nicht zufällig, weil es gerade hier schon im 16. Jahrhundert Anhänger der lutherschen Lehre gab. Wie es dazu kam, dass so kurz nach dem Beginn der Reformation schon Lutheraner/innen in Il 31 Ottobre del 1517 sulla porta della cattedrale di Wittemberg, Lutero affisse le 95 tesi, che di fatto dettero inizio alla riforma. La comunita luterana di Sicilia ha voluto ricordare questo evento storico a Mandanici. La scelta non è stata occasionale, perchè in questo luogo già nel sedicesimo secolo si registra la presenza di seguaci di Lutero. Non sono chiare le ragioni della presenza di luterani a Mandanici, in un periodo così prossimo all'inizio della Riforma. Pur trattandosi di un 203 MITEINANDER 6_11_Miteinander 3_11 21.11.11 12:50 Seite 204 Mandanici lebten, ist ungeklärt. Obwohl es sich nur um eine kleine Gruppe handelte, ging der Repressionsapparat der katholischen Kirche gegen sie vor. Im Laufe der Gegenreformation wurde Giovan Battista Impellizzeri zum Ketzer erklärt und 1553 durch die sogenannte Heilige Inquisition auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Einige Jahre später folgten weitere dramatische Ereignisse in der Religionsgeschichte, denn 1556 wurden 12 Lutheraner/innen wegen Ketzerei bei lebendigem Leibe verbrannt. Nach 458 Jahren kehrte die lutherische Gemeinde in Sizilien an den Ort der Verfolungen zurück, und wollte damit nicht nur der schmerzhaften historischen Geschehnisse gedenken. Es sollte auch die seither erfolgte positive Entwicklung gefeiert werden, die die hiesige evangelische Gemeinde durch ihre Teilnahme am ökumenischen Prozess aktiv unterstützt. Der Gottesdienst, zu dem zahlreiche und nicht nur lutherische Gläubige kamen, wurde von Petra Dorau musikalisch begleitet. Dadurch erhielten die von Pfarrerin Wolf gewählten Lieder eine besondere Intensität. Um der Gastfreundlichkeit des Ortes gerecht zu werden, möchten wir den Lesern auch etwas den landschaftlichen und geschichtlichen Hintergrund von Mandanici beschreiben. Es handelt sich um einen kleinen Ort in der Provinz von Messina mit 640 Einwohnern. Mandanici wurde höchstwahrscheinlich von griechischen Siedlern gegründet und liegt im Tal am Fuße des Berges Pizzoluci, der zum Peloritani-Gebirge gehört. Besonders erwähnenswert ist das »vicus munitissimus« genannte Kloster Basiliano di S. Maria Annunziata, das Großherzog Ruggero im Jahr 1100 errichten ließ. Es liegt an einer antiken Straße, die einst das ionische mit dem tyrrhenischen Meer verband und militärisch von strategischer Bedeutung war. Großherzog Ruggeri übertrug den byzantinischen S.BasiliusMönchen das Kloster samt Kirche und Feudalbesitz als Schenkung. Im 16. Jahrhundert wurde das Kloster dann dem Archimandrit* des SS. Salvatore übergeben. 1886 wurde es säkularisiert und von den Mönchen verlassen. Heute wird es von der Ortsgemeinde instandgehalten. Im Anschluss an den Gottesdienst ging es in das Restaurant am Ort, wo typische sizilianische Spezialitäten serviert wurden. Nach dem Mittagessen kamen die Gottesdienstbesucher in den Genuss eines geführten Rundgangs durch die historischen Gebäude von Mandanici. Mario Carpo, Fremdenführer in Mandanici, erzählte allerhand historisch Wissenswertes und beantwortete geduldig alle Fragen. Giovanni Toscano und Marusca Granatelli, Catania Übersetzung: Kerstin Gros * Archimandrit in der östlich-orthodoxen Kirche Vorsteher eines Klosters, der hierarchisch eine Stufe höher steht als der Hegumen, in etwa vergleichbar mit dem Abt eines römisch-katholischen Klosters. (Auszug aus Wikipedia) Mario Carpo und Christa Wolf beim Austausch von Geschenken. Rechts das Apfelbäumchen, das der Dorfgemeinschaft überreicht wurde und in Zukunft ein Schild mit dem berühmten Lutherzitat erhalten soll. Mario Carpo e Christa Wolf scambiano i doni. A destra il melo donato agli abitanti di Mandanici; è prevista un’insegna con la famosa citazione di Lutero. esiguo numero attirò la repressione della chiesa cattolica. Quì nel 1553, durante la controriforma affidata alla santa Inquisizione, venne dichiarato eretico e condannato al rogo Giovan Battista Impellizzeri e nel 1556 si ripetè l'episodio, drammatico per la storia religiosa, con la condanna al rogo di altri 12 eretici luterani. Dopo 458 anni la comunità luterana di Sicilia torna su un luogo della persecuzione non solo per ricordare il dolore dei passati accadimenti, ma anche per dare rilievo al cambiamento la cui massima espressione si registra nella volontà della comunità evangelica di partecipare attivamente al processo ecumenico in atto già da tempo. Tutto ciò deve aver ponderato la pastora Christa Wolf, scegliendo di celebrare in questo luogo il culto, seguito da molti fedeli, non solo luterani, accorsi gioiosamente. L'accompagnamento musicale di Petra Dorau ha dato maggiore intensità ai canti scelti dalla pastora. Riteniamo giusto, per onorare meglio l'accoglienza ricevuta, dare ai nostri lettori qualche notizia più precisa sia storica che paesaggistica su Mandanici. Esso è un piccolo paese in provincia di Messina con 640 abitanti registrati. Nasce, forse fondato da coloni greci, nella valle alle falde di Pizzoluci ai piedi della catena dei Peloritani. Storicamente interessante per la presenza del Monastero Basiliano di S. Maria Annunziata, fu voluto dal conte Ruggero nel 1100 e venne denominato «vicus munitissimus» che trovandosi sulla strada che intercettava le vie ionica e tirrenica, era di rilevante importanza militare. Il monastero, comprendente la chiesa ed il possedimento feudale di Mandanici, fu donato ai monaci bizantini di S.Basilio. Nel sedicesimo secolo esso passò all'Archimandriato* del SS. Salvatore. Nel 1886 dopo gli eventi che maturarono l'unità d'Italia venne secolarizzato ed i monaci lasciarono il luogo.Oggi è affidato alle cure del Comune. Dopo il rito religioso, gli ospiti sono stati simpaticamente ricevuti presso il ristorante principale del paese, dove hanno gustato specialità siciliane.Terminato il pranzo, il Sig. Mario Carpo, guida ufficiale del comune, ha voluto personalmente accompagnare gli ospiti mostrando loro i palazzi notabili e fornendo spontaneamente, o rispondendo a domande, notizie sulle rilevanze storiche di Mandanici. Giovanni Toscano e Marusca Granatelli, Catania Historischer Rundgang mit Mario Carpo / La Mandanici storica illustrata da Mario Carpo 204 * L’Archimandrita del SS. Salvatore fu considerato "Pater et Prelatus abbatum", padre e capo degli egumeni(abati) dei monasteri affiliati. L'Archimandrita assumeva a tutti gli effetti la guida di una diocesi con una giurisdizione iniziale su oltre 60 monasteri situati su entrambe le sponde dello Stretto di Messina. Era l’unico superstite della tradizione bizantina del monachesimo italo-greco in Sicilia. (tratto da Wikipedia) MITEINANDER 6_11_Miteinander 3_11 21.11.11 12:50 Seite 205 L E B E N S B I L D E R • V I TA U M A N A Die neunte Friedensnobelpreisträgerin 1997 Jody Williams, USA La nona detentrice del Premio Nobel per la pace 1997 Jody Williams, USA Wenn der Krieg zu Ende ist, ist er noch lange nicht zu Ende! Quando la guerra finisce non è ancora finita! Die Tatsachen: I fatti: Alle zwanzig Minuten tritt ein Mensch auf eine Landmine. Jedes Jahr sterben fünfundzwanzigtausend Menschen durch Minen, bedeutend mehr werden verstümmelt. Schätzungsweise liegen laut UNO im Moment etwa hundertzehn Millionen Minen in über 60 Staaten, vor allem der Dritten Welt. Die häufigsten Einsatzgebiete sind: Afghanistan, Kambodscha, Nicaragua, Iran, Angola und Mozambique. Allein in Kambodscha z.B. liegen laut UNICEF vier bis sechs Millionen nicht explodierter Minen. Etwa 250 Millionen Minen lagern in den Militärdepots von zirka hundertfünf Ländern, dabei stehen China und Russland an erster Stelle: In China sind es an die 110 Millionen, in Russland 60 – 70 Millionen. Ogni venti minuti una persona mette il piede su una mina terrestre. Ogni anno muoiono venticinquemila persone a causa delle mine, e molte di più rimangono mutilate. Secondo l’ONU attualmente ci sono all’incirca centodieci milioni di mine in più di 60 stati, soprattutto nel terzo mondo. Le più importanti zone in cui vengono impiegate sono: Afghanistan, Cambogia, Nicaragua, Iran, Angola e Mozambico. Secondo le stime dell’UNICEF, nella sola Cambogia ci sono dai quattro ai sei milioni di mine inesplose. Circa 250 milioni di mine sono immagazzinate nei depositi militari di circa centocinque paesi, fra cui la Cina e la Russia si trovano al primo posto: in Cina sono circa 110 milioni, in Russia 60 – 70 milioni. Jährlich werden etwa zwei Millionen neue Minen versenkt. Sie werden aus Helikoptern abgeworfen oder von der Artillerie gelegt. Moderner als die alten, sind sie mit Mikrochips und Sensoren ausgestattet. Die Minenräumer hingegen verfügen fast alle nur über die traditionellen Metalldetektoren und die langen Nadeln, mit denen sie auf dem Bauch rutschend versuchen, die Minen aufzuspüren. Solche Werkzeuge sind im Kampf gegen Plastikminen ziemlich nutzlos. Außerdem können auf diese Weise nur etwa 100.000 pro Jahr unschädlich gemacht werden. Dabei fallen pro Jahr etwa 5% der Minenräumer ihrer Arbeit zum Opfer. Im Jahre 1996 hat ein deutscher Ingenieur die «Krohnsche Fräse« entwickelt, mit der er in Mozambique innerhalb von 2 Monaten sechzehntausend Minen entschärfen konnte. Doch belaufen sich die Kosten für die Räumung einer einzigen je nach Typ auf 300 bis 1000 Dollar. Das sind Summen, welche die Länder der Dritten Welt nicht aufbringen können. Laut UNICEF würde die weltweite Minenräumung etwa 33 Milliarden Dollar kosten. Ogni anno vengono interrate circa due milioni di nuove mine. Vengono lanciate dagli elicotteri o sparate dall’artiglieria. Più moderne delle vecchie, sono fornite di microchips e sensori. Gli sminatori invece dispongono quasi tutti solo di metal-detector tradizionali e di lunghe sonde, con cui strisciando sulla pancia cercano di scoprire le mine. Tali attrezzature sono abbastanza inutili nella lotta contro le mine di plastica. Inoltre in questo modo se ne possono disinnescare solo circa 100.000 all’anno. Ogni anno circa il 5% degli sminatori rimangono vittime del proprio lavoro. Nel 1996 un ingegnere tedesco ha creato la «Krohnsche Fräse» (fresa di Krohn) con cui in Mozambico è riuscito a disinnescare sedicimila mine nel giro di due mesi. Tuttavia i costi per disinnescare una singola mina a seconda del tipo si aggirano dai 300 fino ai 1000 dollari. Queste sono somme che i paesi del terzo mondo non possono permettersi. Secondo l’UNICEF il costo per rimuovere tutte le mine nel mondo si aggirerebbe sui 33 miliardi di dollari. 205 MITEINANDER 6_11_Miteinander 3_11 21.11.11 12:50 Seite 206 Verschiedene Minentypen: Tipologie diverse di mine: UNICEF verzeichnet mehr als 350 verschiedene Minentypen, die in ca. 55 Ländern produziert werden. Manche haben recht romantische Namen wie z.B. black widow, butterfly oder green parrot. Um eine Vorstellung zu bekommen, sollen hier nur die Gängigsten genannt werden: Da sind die altbewährten Stabminen. Sie wurden schon im ersten Weltkrieg eingesetzt und explodieren durch Stolperdrähte. Ihr Wirkungsbereich liegt bei 25 m. Dann gibt es die Plastikminen, die vor der Explosion einen Meter hochspringen, um den Streubereich der Splitter zu vergrößern. Es gibt auch solche, die auf Funkbefehl ausgelöst werden können, und andere, die sich ihrem Opfer entgegen neigen. Eine amerikanische Neuheit sind Minen, die beim Räumen weiterhüpfen und sich einen neuen Platz suchen. Zwar sind auch Minen entworfen worden, die mit einer Automatik zur Selbstzerstörung versehen sind. Sie werden jedoch wenig verwendet, da sie zu teuer sind. Eine ganz verheerende Wirkung haben Überschwemmungskatastrophen wie z.B. in Mozambique, da die unter der Erde schlummernden Minen heraus geschwemmt werden und an der Oberfläche liegen bleiben. L‘UNICEF registra più di 350 tipi diversi che vengono prodotti in circa 55 paesi. Alcune hanno dei nomi romantici come ad esempio black widow, butterfly o green parrot. Per potersene fare un’idea citeremo solo le più comuni: ci sono le collaudate mine utilizzate già nella Prima Guerra Mondiale che esplodono attraverso dei fili di ferro. La loro gittata è di 25 m. Poi ci sono le mine di plastica, che prima di esplodere saltano in aria all’altezza di un metro per aumentare il raggio d’azione dei frammenti. Ci sono anche quelle che possono essere fatte esplodere via radio, e altre che si orientano secondo la vittima. Una novità americana sono mine che nello sminamento saltano in avanti e si trovano un posto nuovo. Sono state progettate anche delle mine provviste di un sistema automatico per autodistruggersi. Tuttavia vengono utilizzate poco dato che sono troppo care. Un effetto estremamente devastante è quello prodotto dalle inondazioni, come ad esempio in Mozambico, dato che le mine nascoste sotto terra vengono portate a galla. Die Opfer: In guerra il senso delle mine terrestri non è solo quello di uccidere i soldati, ma anche di desertificare intere zone del paese nemico e di terrorizzare la popolazione. Spesso le mine vengono poste prima di attaccare un paese, così che le persone che scappano non hanno altra scelta che passare per la zona minata. Anche se un padre di famiglia dopo la guerra avesse la fortuna di avere a disposizione un pezzo di terra da coltivare deve fare i conti che non solo è inutilizzabile ma che gli può anche costare la vita. In tempo di pace infatti sono soprattutto i contadini nei campi che rimangono vittime delle mine e naturalmente i bambini che giocano. In alcuni paesi, come ad esempio in Bosnia, a scuola vengono messi in guardia contro questo pericolo. Esiste un’organizzazione, la «handicap international», che pubblica delle brochures al riguardo. Ma questo non succede nella maggior parte dei paesi. I bambini ci giocano inconsapevolmente finchè non saltano in aria. Tuttavia muoiono molto più animali che persone, fra cui specie rare come gli elefanti (Sri Lanka), i gorilla delle montagne (Ruanda), gli orsi bruni (Croazia), le gazzelle (Libia), i leopardi delle nevi (confine fra l’India e la Cina), i bufali e le antilopi. Im Krieg ist der Sinn der Landminen ja nicht nur, Soldaten zu töten, sondern auch ganze Gegenden des feindlichen Landes zu verwüsten und die Bevölkerung zu terrorisieren. Oft werden die Minen vor einem Angriff um ein Dorf gelegt, so dass die fliehenden Menschen keine andere Wahl haben, als durch das verminte Gebiet zu entkommen. Sollte ein Familienvater nach dem Krieg das Glück haben, dass ihm ein Stück Land zum Bebauen zur Verfügung gestellt wird, dann muss er damit rechnen, dass es nicht nur unbenutzbar, sondern sogar lebensgefährlich ist. Im Frieden fallen deshalb den Minen vor allem die Bauern auf den Feldern zum Opfer und natürlich spielende Kinder. In manchen Ländern, wie z. B. in Bosnien, werden sie in den Schulen auf diese Gefahr aufmerksam gemacht. Es gibt eine Organisation, »handicap international«, die sogar Broschüren darüber herausbringt. In den meisten Ländern ist dies jedoch nicht der Fall. In Unwissenheit spielen die Kinder mit Minen, bis diese explodieren. Doch sterben weitaus mehr Tiere als Menschen, darunter seltene Arten wie Elefanten (Sri Lanka), Berggorillas (Ruanda), Braunbären (Kroatien), Gazellen (Libyen), Schneeleoparden (indisch-chinesisches Grenzgebiet), Büffel und Antilopen. Die medizinische Versorgung der Opfer: Le vittime: L’assistenza medica alle vittime: In Afghanistan verbluten acht von zehn Verletzten, bevor sie medizinische Hilfe erhalten. Zwischen 1991 und 1992 mussten in fast 40% aller Fälle Amputationen an beiden Beinen vorgenommen werden. Hilfsorganisationen wie »medical international« fordern seit langem mehr Geld für die Behand- 206 In Afghanistan muoiono dissanguati otto feriti su dieci, prima di ricevere cure mediche. Fra il 1991 e il 1992 in quasi il 40% di tutti i casi si è dovuto ricorrere all’amputazione di entrambe le gambe. Organizzazioni umanitarie come «medical inter- MITEINANDER 6_11_Miteinander 3_11 21.11.11 12:50 Seite 207 lung der Opfer. Die Krankenhausbehandlung eines Verletzten in Afghanistan wird auf etwa 5000 Schweizer Franken geschätzt. Eine einfache Prothese kostet um die 100 Franken bei einem monatlichen Einkommen von 10 Franken, und sie hält im Schnitt 2 – 4 Jahre. national» richiedono da tempo più soldi per la cura delle vittime. La cura ospedaliera di un ferito in Afghanistan viene stimata intorno ai 5000 franchi svizzeri. Una semplice protesi costa intorno ai 100 franchi a fronte di un redditto mensile di 10 franchi, e dura in media dai 2 ai 4 anni. Schlagzeilen aus dem Internet 2011: Titoli da internet 2011: • Deutsche Investoren finanzieren Streubomben! • Schweiz verbietet die Finanzierung von Streumunition! • Deutsche Bank soll Investitionen zur Streubombenherstellung stoppen! • Landminen im Sudan! • Landminen in Libyen! • Keine Landminen mehr in Nepal! • US-amerikanische und europäische Finanzanleger finanzieren Streubomben! • Internationale Aktionstage: Stopp explosive Investitionen in Streubomben! • Investitori tedeschi finanziano bombe a grappolo! • La Svizzera vieta il finanziamento di bombe a grappolo! • La Deutsche Bank deve fermare gli investimenti nella produzione di bombe a grappolo! • Mine terrestri in Sudan! • Mine terrestri in Libia! • Niente più mine terrestri in Nepal! • Investitori americani ed europei finanziano bombe a grappolo! • Giornate di azione internazionale: fermiamo gli investimenti esplosivi nelle bombe a grappolo! Jody Williams: Jody Williams: Sie wird 1950 in Brattleboro (Vermont, USA) geboren. Sie studiert Englisch und Spanisch und lehrt in Mexiko, London und Washington. Von 1984 bis 1986 arbeitet sie als Koordinatorin eines »Nicaragua-Honduras-Lehrprogramms«. Danach wird sie Vizedirektorin der »Medizinischen Hilfe für El Salvador«. Im Herbst 1991 erhält Jody Williams einen Anruf von Robert Muller, dem Präsidenten der Stiftung »Amerikanische Vietnamveteranen«. Robert Muller lenkt ihre Aufmerksamkeit in andere Bahnen. Er macht sie auf die verheerende Wirkung der verbliebenen Landminen in ehemaligen Kriegsgebieten aufmerksam. Sein Ziel ist es, die Regierungen dazu zu bringen, die Landminen zu räumen. Der Anruf wird richtungsweisend für Jody Williams. Sie schließt sich Muller an. Zusammen gründen sie die »International Campaign to Ban Landmines« (ICBL). Schon 1991 bringen sie ihr Konzept heraus, in dem präzise Forderungen formuliert sind: » Der Einsatz, die Produktion, der Handel und die Lagerung von Antipersonenminen müssen verboten werden - die finanzielle Unterstützung von Seiten der Regierungen für die Minenräumung muss aufgestockt werden - die unzureichende Hilfe für die Opfer muss dringend verbessert werden.« (aus der Nobelpreisrede). Nasce nel 1950 a Brattleboro (Vermont,USA). Studia inglese e spagnolo e insegna in Messico, a Londra e a Washington. Dal 1984 al 1986 lavora come coordinatrice di un «programma didattico per il Nicaragua e l’Honduras». Poi diventa vicedirettrice degli «Aiuti sanitari per El Salvador». Nell’autunno del 1991 Jody Williams riceve una telefonata da Robert Muller, il presidente della fondazione «Veterani americani del Vietnam». Robert Muller attira la sua attenzione su nuove realtà, facendole notare l’effetto devastante delle mine terrestri rimaste negli ex territori di guerra. Il suo obiettivo è quello di convincere i governi a rimuovere le mine terrestri. La telefonata rappresenta una svolta per Jody Williams. Si associa a Muller e insieme fondano la «International Campaign to Ban Landmines» (ICBL). Già nel 1991 lanciano il loro progetto, in cui vengono formulate richieste precise: «Devono essere vietati l'uso, l'immagazzinamento, la produzione e la vendita di mine anti-uomo – deve essere incrementato il sostegno finanziario da parte dei governi per la bonifica dei campi minati – deve essere urgentemente migliorata la carente assistenza alle vittime.» (dal discorso durante la consegna del Premio Nobel). 1992 wird Jody Williams Koordinatorin der ICBL. Innerhalb von knapp 6 Jahren entstehen 1000 Mitgliedsorganisationen in 60 Ländern, die eine entscheidende Wende im Kampf gegen Landminen herbeiführen. Ebenfalls 1992 erzielen sie schon einen ersten Teilerfolg. Senator Patrick Leahy bringt ein Gesetz durch, das den amerikanischen Minenexport ächtet. Nel 1992 Jody Williams diventa coordinatrice dell‘ICBL. Nel giro di soli 6 anni nascono 1000 organizzazioni membro in 60 paesi, che realizzano una svolta decisiva nella lotta contro le mine terrestri. Sempre nel 1992 ottengono già un primo successo parziale. Il senatore Patrick Leahy fa passare una legge 207 MITEINANDER 6_11_Miteinander 3_11 21.11.11 12:50 Seite 208 Mutig und beharrlich arbeitet sich Jody Williams zusammen mit ihren Mitarbeitern durch das Dickicht politischer und finanzieller Interessen. Unerschrocken legt sie sich mit den Staatschefs der ganzen Welt an. Medienwirksame Hilfe erhalten sie durch die entsprechenden Auftritte von Prinzessin Diana in Angola und Bosnien. Im Dezember 1997 kann die Organisation ihren größten Erfolg verbuchen. Im Vertrag von Ottawa verpflichten sich 122 Staaten • ihre Lagerbestände an Minen innerhalb von 4 Jahren zu vernichten • vermintes Gelände innerhalb von 10 Jahren zu räumen • keine Minen mehr zu produzieren • einen jährlichen Lagebericht zu liefern Weitere 60 Staaten ratifizieren den Vertrag später. Aber die wichtigsten Herstellerländer sind nicht dabei. Trotz Bill Clintons Sympathiebezeugungen fehlen die USA. Trotz Boris Jelzins Versprechungen fehlt Russland. Es fehlt China, und es fehlen Indien, Pakistan, Irak, Iran, Israel, Ägypten, Libyen, Nord- und Südkorea und die Türkei. Sie alle begründen ihre Abwesenheit damit, ihr Land vor Angriffen schützen zu müssen. Der Kampf von Jody Williams und ihrer Organisation ist deshalb noch lange nicht zu Ende. Als internationale Botschafterin für das ICBL und Mitglied des Koordinationskomitees, inzwischen ausgezeichnet mit der Ehrendoktorwürde der Universität von Vermont, wird sie nicht ruhen, bis alle Länder unterzeichnet haben. Dorothea Kraiss-Vinciguerra Quellen: Wikipedia: »Frauen leben für den Frieden« (Reutter/Rueffer) Fotos: www.sowieso.de, Terry Ballard, diverse Institutionen RADIO Ogni domenica mattina, alle 7.30, su RAI Radiouno, «Culto Evangelico» propone una predicazione, notizie dal mondo evangelico, appuntamenti e commenti di attualità. Le trasmissioni possono essere riascoltate collegandosi al sito di RAI Radiouno, attraverso il link alla pagina www.fedevangelica.it/servizi/ssrtv031.asp 208 che mette al bando l’esportazione americana delle mine. Con coraggio ed ostinazione Jody Williams insieme ai suoi collaboratori si fa strada attraverso la giungla degli interessi politici e finanziari. Intrepidamente attacca briga con i capi di Stato di tutto il mondo. A livello mediatico vengono aiutati dalla presenza della principessa Diana in Angola e in Bosnia. Nel dicembre 1997 l’organizzazione registra il suo maggiore successo. Con il trattato di Ottawa 122 stati si impegnano a • distuggere le loro giacenze di mine entro 4 anni • bonificare terreni minati entro 10 anni • non produrre più mine • fornire un resoconto annuale della situazione Altri 60 paesi ratificano il trattato. Ma i paesi produttori più importanti non hanno aderito. Nonostante le manifestazioni di solidarietà di Bill Clinton mancano gli USA. Nonostante le promesse di Boris Jelzin manca la Russia. Manca la Cina e mancano l’India, il Pakistan, l‘Irak, l‘Iran, Israele, l’Egitto, la Libia, la Corea del Nord e del Sud e la Turchia. Tutti questi paesi motivano la loro mancata adesione con il fatto di dover tutelare il paese da degli attacchi. La battaglia di Jody Williams e della sua organizzazione non è quindi ancora terminata. In quanto ambasciatrice internazionale dell’ICBL e membro del comitato di coordinamento, nel frattempo insignita della Laurea honoris causa dall’Università del Vermont, non si fermerà finché non avranno sottoscritto tutti i paesi. Dorothea Kraiss-Vinciguerra Traduzione: Maria Clara Finetti Fonti: Wikipedia: «Le donne vivono per la pace»(Reutter/Rueffer) Foto: www.sowieso.de, Terry Ballard, istituzioni varie Sempre buone notizie? www.bollutnet.org invia ogni mese «informazioni sulla teologia e la chiesa luterana». E cosa c’è di più bello che riflettere su Dio e la sua rivelazione? www.luterani.it è un sito per aver informazioni di base su teologia, storia, vita quotidiana, feste, citazioni di Lutero, opinioni dei grandi italiani su Lutero etc. MITEINANDER 6_11_Miteinander 3_11 21.11.11 12:50 Seite 209 GLAUBE • FEDE Haben oder Sein: Überlegungen Avere o Essere: Riflessioni Nachfolgend möchte ich einige Überlegungen formulieren, die sich mit dem Thema »Haben oder Sein« befassen. Die wichtigste Grundlage ist mir dabei das 1976 veröffentliche Buch von Erich Fromm mit dem gleichnamigen Titel. Desidero formulare alcune riflessioni, che riguardano la tematica «Avere o Essere». Come fonte più importante mi baso sul libro di Erich Fromm pubblicato nel 1976, con il medesimo titolo. Was bedeutet »Sein«? Wie lässt sich das bewusst erleben? Lässt sich das in Worte fassen? Che cosa significa «essere»? Come lo si può sperimentare in modo consapevole? Lo si può descrivere a parole? Eines der größten menschlichen Bedürfnisse besteht darin, sich zu vereinen – eins zu werden mit anderen Menschen, der Natur oder Gott. Der Wunsch, dem Kerker des eigenen Ego zu entfliehen, ist ein zutiefst menschlicher Wunsch, und es gibt zahllose Anleitungen aus verschiedensten Kulturen, wie dieses Ziel zu erreichen sei. Warum ist das so? Nun, ich glaube, dass der Verlust des Paradieses darin besteht, dass wir Menschen uns zunehmend individuell erleben und die Fähigkeit, uns als Teil des Ganzen zu fühlen, verloren wurde. Fromm kommentiert das so: Mit der Verherrlichung von Vernunft als Ablösung von Fühlen und Emotion haben wir Menschen unsere ursprüngliche Einheit mit der Natur verloren. Um die Dimension des »Seins« bewusst erleben zu können, müssen wir hingegen Vereinigung, also den Anderen, in dem wir uns reflektieren und der sich in uns reflektiert, suchen. Daher stammt das immense menschliche Bestreben sich mitzuteilen, zu interagieren, dazu zu gehören und auf der anderen Seite die gewaltige Angst vor der Isolation (Nicht-Dazugehören), welche noch größer ist als die Angst vor dem Tod. Gemeinsamkeit erleben wir im Gespräch, bei gemeinsamen Mahlzeiten, bei Sport, Gottesdienst, Treffen und Konferenzen, beim Singen im Chor, Wandern usw. Der Vorgang des Verliebens ist ein besonders eindrückliches Beispiel des gegenseitigen Erlebens. Die Existenzweise des Seins, um die es hier geht, zeichnet sich also durch das Interagieren und Kommunizieren aus. Sie ist voller Aktivität, und zwar produktiver Aktivität. Hier geht es um Aktivitäten, die unseren Anlagen, Talenten, Eigenschaften und Kräften Ausdruck verleihen. Es geht um Aktivitäten, die helfen, uns zu erneuern, zu wachsen, uns zu verströmen – bewusst zu leben und nicht nur zu existieren. Produktiv ist in diesem Sinne zu verstehen, und die genannte Aktivität darf nicht mit Geschäftigkeit verwechselt werden, diese ist nicht produktiv. In der Existenzweise des Seins werden wir emotional lebendig, zwischen uns und unserer Aktivität besteht eine gefühlsmäßige Bindung. Wir sind nicht kalt rational, sondern »hängen mit dem Herzen« an dem, was uns beschäftigt. Liebe ist die treibende Kraft in der Existenzweise des Seins. Als Christen sind wir vertraut mit dem Gebot der Nächstenliebe und sogar mit dem Gebot der Feindesliebe. Einander zu vergeben, ist ein inniger Akt der Liebe. Die Existenzweise des Seins ist der Weg zu Gott, den uns Jesus von Nazareth gezeigt hat. Nur im Sein und in der Loslösung L’uomo risente un bisogno profondo: unirsi ad altri uomini, alla natura, a Dio. Il desiderio di evadere dal carcere del proprio ego ha radici profonde nell’esistenza umana, e non mancano proposte da varie culture su come raggiungere questo traguardo. Perché succede questo? Credo che la perdita del paradiso si spieghi con il fatto che noi umani viviamo sempre più la nostra vita come individui isolati e perdiamo l’abilità di sentirci come parte di un tutto. E Fromm lo commenta cosi: Grazie alla combinazione di una progressiva perdita di istinto e al contempo di un progressivo predominio dell’ intelletto, noi umani abbiamo perso la nostra originaria unità con la natura. Invece per vivere la condizione di «essere» in modo consapevole, è necessario unirsi, riflettersi nel prossimo, che a sua volta si riflette in noi. Per questo motivo una grande aspirazione umana è quella di condividere la propria esperienza, interagire e vivere l’appartenenza; e d’altra parte per lo stesso motivo esiste una paura, che supera addirittura la paura della morte, quella di rimanere isolati, di non fare parte. L’unione viene vissuta durante il dialogo, i pasti comuni, lo sport di squadra, i culti religiosi, gli incontri e le conferenze, il cantare in coro, le passeggiate insieme e così via. L’atto dell’innamoramento è un esempio particolarmente impressionante del vivere l’un l’altro. Quindi la modalità esistenziale dell’essere di cui parliamo, è caratterizzata dall’interagire e dal comunicare. È piena attività e più precisamente attività produttiva. Si tratta di attività che ci permettono di esprimere le nostre caratteristiche, i nostri talenti, le nostre forze, ci aiutano a rinnovarci, a crescere, ad espanderci, a vivere in modo consapevole e non meramente esistere. La «produttività» è da intendersi in questo senso e l’attività stessa non va confusa con l’indaffaratezza che produttiva non è. In questo modo di agire non siamo freddamente razionali, ma ci leghiamo con tutta la nostra anima a quello che ci occupa: l’amore ne è la forza propulsiva. Come cristiani conosciamo bene i comandamenti di amare: amare il prossimo e perfino il nemico. E anche il perdono è un atto profondo di amore. Essere attraverso l’amore è la via per raggiungere Dio indicataci da Gesù di Nazareth. Solo nell’essere e nel distacco da noi stessi possiamo sperare di vivere la presenza di Dio, sperare di unirci di nuovo con il Tutto della creazione. Sarebbe ritrovare il paradiso. 209 MITEINANDER 6_11_Miteinander 3_11 21.11.11 12:50 Seite 210 von uns selbst können wir hoffen, Gott zu erleben, können wir hoffen, wieder vereint zu werden mit dem Ganzen. Es wäre die Rückkehr ins Paradies. Wir können deshalb zusammenfassen, dass sich das Sein nicht mit Worten beschreiben lässt, sondern erlebt werden will, besonders erlebt in der Vereinigung mit den Anderen. Es entspricht einem tief menschlichen Wunsch, ist voller Aktivität und Liebe. Und das Haben? Wir finden es bei Fromm als Gegenstück zur Existenzweise des Seins. Wir brauchen ein Dach über dem Kopf, Nahrung, Kleidung, Heizung usw., um leben zu Sein - Essere können. Haben beschreibt das Erwerben und das Besitzen von Objekten. Wir erwerben, sammeln und besitzen Materielles und auch Nicht-Materielles, um zu leben und möglichst angenehm zu leben. Fromm unterscheidet zwischen existenziellem Haben und einem weitergehenden, – wie er es nennt – charakterbedingten Haben. Für das erste nennt er beispielsweise die Nomaden in der Wüste, die sich mit einem Minimum an Haben begnügen, um ihre Beweglichkeit und Freiheit nicht zu gefährden. Haben, das über dieses Niveau hinausgeht, dient der weiteren Verbesserung der Lebensqualität, verursacht aber gleichzeitig auch eine wachsende Abhängigkeit des Habenden von seinem eigenen Besitz. Ein Haus, Auto oder Boot brauchen Pflege und Einsatz. Der Habende besitzt Objekte und die Objekte besitzen ihn. Haben bezieht sich also auf Objekte oder macht auch Lebendiges zu Objekten. Wenn ich eine Familie habe anstatt eine Familie zu sein, besteht das Risiko, die Familie als Objekt, als mein Besitztum zu erleben. Dabei wollen wir nicht verkennen, dass ohne ein gewisses Haben kaum Gelegenheit besteht, bewusst das Sein zu erleben. Wer hungrig im Regen steht, kann schwerlich sich verströmen, sich mitteilen und sich bewusst erleben. Satt und trocken sind wir bestimmt besser hierzu befähigt. Haben und Sein sind deshalb als komplementär zu betrachten: Beide werden benötigt, um die wichtigen Ziele im Leben zu erreichen. Warum aber stellt dann Fromm die Frage nach Haben oder Sein? Haben ist ganz gewiss nicht das Gegenteil von Sein, und das Eine schliesst das Andere nicht aus! Haben und Sein sind nicht unbedingt Gegner, sondern Rivalen. Beide Existenzweisen konkurrieren um die Zeit, unsere Lebenszeit und unsere Energien. Diejenige Zeit, die ich investiere, um Lebensgrundlagen zu schaffen (Haben), wird mir fehlen, um im Sein zu leben, also bewusst zu leben. Seit der industriellen Revolution hat die westliche Zivilisation Güter und Wohlstand produziert, die zuvor unvorstellbar waren. Hungersnöte gab es in den letzten 100 Jahren in Europa nicht mehr. Es gibt ausreichend Nahrung, viele von uns wohnen in ihren eigenen vier Wänden, und es ist ein weitverteilter Reichtum an Freizeit entstanden, der noch vor 60 Jahren nicht einmal geahnt werden konnte. Viel Haben ist geschaffen worden. Arbeitsprozesse, die in der Vergangenheit Stunden benötigten, haben sich auf 210 Cosi possiamo concludere che l’essere non si presta ad una descrizione a parole, ma va vissuto e soprattutto vissuto tramite l’unione con gli altri. Corrisponde ad una aspirazione umana profondissima, è pieno di attività e di amore. E l’avere? Presso Fromm lo troviamo come l’opposto della modalità esistenziale dell’essere. Abbiamo bisogno di un tetto sopra la nostra testa, di cibo, di abbigliamento, di riscaldamento e così via. L’avere descrive l’ottenere e il possedere oggetti. Compriamo, raccogliamo e possediamo materiale e non, per vivere e vivere il più confortevolmente possibile. Fromm distingue tra l’avere di carattere esistenziale e un avere che va al di là di questo livello che lui chiama un avere caratterologico. Per il primo nomina come esempio i nomadi nel deserto, che sanno accontentarsi con un minimo di avere per non compromettere la loro mobilità e libertà. Il secondo tipo serve per migliorare ulteriormente la qualità della vita, ma allo stesso tempo causa una crescente dipendenza del possessore dalle sue proprietà. Auto, casa o barca richiedono cura e impegno. Il proprietario possiede gli oggetti, ma al tempo stesso è posseduto da loro. L’avere si riferisce ad oggetti e trasforma in oggetto anche ciò che è vivo. Se ho una famiglia, invece di essere una famiglia, c’è il rischio di considerare la famiglia come oggetto, come mia proprietà. Però cerchiamo di non fraintendere: senza un certo grado di avere, ci saranno poche opportunità di vivere l’essere in modo consapevole. Chi ha fame e sta sotto la pioggia, difficilmente può vivere consapevolmente ed esprimere se stesso. Sazi e asciutti, siamo sicuramente più capaci di farlo. Avere ed essere sono quindi da considerarsi complementari, entrambi sono necessari per raggiungere gli obbiettivi importanti della vita. Perché, allora, Fromm formula la domanda avere oppure essere? Avere certamente non è l’opposto di essere e l’uno non esclude l’altro! Avere ed essere non sono necessariamente nemici, ma rivali. Entrambe le modalità si contendono il nostro tempo e la nostra energia. Il tempo che investo per crearmi le infrastrutture della mia vita (modalità avere)… mi mancherà per vivere la dimensione dell’essere. Dalla rivoluzione industriale, la civiltà occidentale ha prodot- MITEINANDER 6_11_Miteinander 3_11 21.11.11 12:50 Seite 211 Minuten reduziert. Wir stellen fest, dass eine enorme Einsparung an Zeit und Energie stattgefunden hat. Diese Zeit und Energie stehen uns heute zur Verfügung. Wie nun soll dieser Gewinn an Zeit und Kraft genutzt werden? Frühere Generationen haben oft beklagt, dass es an Zeit fehle, sich dem Schönen, dem Guten, der Liebe oder dem Wissen zu widmen. Frei sein für das, was wirklich zählt! Stattdessen mussten sie um das nackte Überleben ringen. Und heute, da wir von diesem Überlebenskampf befreit sind? Nutzen wir diese gewonnene Zeit, um unseren Menschheitstraum vom Leben im Sein zu verwirklichen? Oder sind wir in der Phase des Habens steckengeblieben? Soll ich immer mehr Objekte besitzen… und von ihnen besessen werden? Benötige ich wirklich ein weiteres Auto, Haus oder Reisen? Oder ist jetzt endlich die Zeit angebrochen, zu sein: Singen, Spielen, Meditieren, Lieben, Beten, Tanzen…? Wollen wir wirklich unsere Sonntage opfern, um noch mehr zu arbeiten? Wollen wir auf der Ebene der Logistik unseres Lebens verharren? Oder schlimmer noch! Wollen wir die gewonnene Zeit durch blinde Geschäftigkeit und sinnlose Tätigkeiten »totschlagen«? Fromm befindet, dass das menschliche Verlangen, ein Gefühl des Einseins mit anderen zu erleben, eine der stärksten Antriebskräfte des menschlichen Verhaltens darstellt. Wir haben unsere ursprüngliche Einheit mit der Natur verloren. Um uns nicht vollkommen isoliert zu fühlen und damit dem Wahnsinn zu verfallen, müssen wir eine neue Einheit – mit unseren Mitmenschen und mit der Natur – entwickeln. Lasst uns endlich aufsteigen in die Dimension des Seins. Haben und Besitzen hingegen sieht Fromm als eine Kraft, die ihre Stärke dem biologisch verankertem Wunsch nach Überleben verdankt. Aus der Existenz dieser beiden gegensätzlichen Anlagen in jedem Menschen ergibt sich, dass wir selbst darüber entscheiden müssen, welches von beiden Potentialen wir bevorzugen und entwickeln wollen. Wenn wir in der Existenzweise des Habens verharren, anstatt zum Sein weiterzugehen, besteht das Risiko, dass wir Herz und Seele an Objekte hängen. Wir unterwerfen uns den Objekten und werden von ihnen beherrscht. Wir laufen Gefahr, in diesen Götzendienst gezogen zu werden, das goldene Kalb immer wieder neu zu erschaffen, ihm zu dienen und es anzubeten. Die Warnung des ersten Gebotes: »Du sollst keine anderen Götter neben mir haben«, ist deshalb hochaktuell. Und im neuen Testament? Als Jesus das hörte, sagte er zu ihm: »Eines fehlt Dir noch: Verkauf alles, was Du hast und verteile das Geld an die Armen, so wirst Du bei Gott einen unverlierbaren Besitz haben. Und dann komm und folge mir!« Als der Mann das hörte, wurde er sehr traurig, denn er war überaus reich. Jesus sah ihn so dastehen und sagte: »Wie schwer haben es doch die Besitzenden, in die neue Welt Gottes zu kommen! Eher kommt ein Kamel durch ein Nadelöhr als ein Reicher in Gottes neue Welt.« Welche Existenzweise sollte in unserem Leben dominieren, Haben oder Sein? Die wichtigsten Ziele unseres Lebens erreichen wir in der Dimension des Seins oder des Habens? Ralf Ruffmann, Mailand to beni e ricchezze, che prima erano inimmaginabili. Le carestie sono scomparse negli ultimi 100 anni in Europa. Vi è abbondanza di cibo, molti di noi vivono nella propria casa e c’è una ricchezza di tempo libero, che solo 60 anni fa nessuno poteva minimamente immaginare. Molto avere è stato creato! Processi di lavoro che in passato richiedevano ore, si sono ridotti a minuti. Quindi una enorme quantità di tempo ed energia personale sono stati salvati ed ora sono disponibili. Come, allora, questi guadagni di tempo e di energia sarebbero da utilizzare? Le generazioni precedenti si sono spesso lamentate del fatto che non c’era tempo da dedicare al bello, al buono, all’amore oppure al sapere. Essere cioè liberi per ciò che veramente conta! Loro invece dovevano lottare per la sopravvivenza. E noi oggi, che non siamo più costretti a lottare? Lo usiamo questo tempo guadagnato per realizzare il sogno di una vita nella dimensione dell’essere? O siamo rimasti bloccati nella fase dell’avere? Devo veramente possedere sempre più oggetti ... e venir ossessionato da loro? Ho davvero bisogno di un’altra casa, un’altra macchina o un altro viaggio? Oppure è finalmente arrivato il tempo per vivere l’essere: cantare, suonare, meditare, giocare, pregare, amare, ballare? Vogliamo davvero sacrificare le nostre domeniche per lavorare di più? Vogliamo interessarci solo della logistica della nostra vita? O peggio! Vogliamo «ammazzare» il tempo guadagnato con mera indaffaratezza? Fromm costata che l’aspirazione umana a vivere in unione costituisce uno dei moventi più importanti del comportamento di tutti noi. Abbiamo perso la nostra originaria unità con la natura! Per non sentirci completamente isolati, cosa che ci condannerebbe alla follia, dobbiamo trovare una nuova unione sia con i nostri simili che con la natura. Vogliamo finalmente salire alla dimensione dell’ essere! L’avere e il possedere invece, secondo Fromm, in ultima analisi devono la propria forza a un fattore biologico: il desiderio di sopravvivere. Da queste due aspirazioni contraddittorie, presenti in ogni essere umano, deriva che siamo chiamati noi a decidere quale potenziale vogliamo privilegiare e coltivare. Se rimaniamo nella modalità esistenziale dell’avere invece di proseguire all’essere, corriamo il rischio di legare anima e cuore ad oggetti. Ci sottomettiamo agli oggetti e subiamo il loro dominio. Rischiamo di venir trascinati in questa idolatria, di creare il vitello d’oro, di servirlo e di venerarlo. L’avvertimento del primo comandamento: «Non avrai altri dèi oltre a me», è quindi di una attualità bruciante. Così nell’Antico Testamento, e nel Nuovo Testamento? Udito ciò, Gesù gli disse: «Una cosa ancora ti manca: vendi tutto quello che hai, distribuiscilo ai poveri e avrai un tesoro nei cieli; poi vieni e seguimi». Ma quegli, udite queste parole, divenne assai triste, perché era molto ricco. Quando Gesù lo vide, disse: «Quant’è difficile, per coloro che possiedono ricchezze, entrare nel regno di Dio. È più facile per un cammello passare per la cruna di un ago che per un ricco entrare nel regno di Dio!». Quale modalità esistenziale dovrebbe dominare la nostra vita: Avere oppure Essere? Gli obbiettivi più importanti della nostra vita si raggiungono nella dimensione dell’essere o in quella dell’avere? Ralf Ruffmann, Milano Traduzione: Elisabetta Mattei 211 MITEINANDER 6_11_Miteinander 3_11 21.11.11 12:50 Seite 212 Warum Protestant? Perché protestante? Weithin steinig war der fast 500 Jahre lange Weg der Evangelischen Kirche in Österreich – umso wertvoller ist es ProtestantInnen jetzt, seit 1961 als »freie Kirche in einem freien Staat« zu leben… Per lo più irto di ostacoli è stato il lungo cammino di quasi 500 anni della Chiesa Evangelica in Austria – tanto più prezioso è per i protestanti ora vivere dal 1961 come «libera Chiesa in libero Stato»… Jörg Mauthe, Stadtrat und Schriftsteller, antwortet in seinem letzten Buch »DEMNÄCHST oder Der Stein des Sisyphos« seinem Sohn Philipp auf die Frage »Warum hast du so viel Wert darauf gelegt, Protestant zu sein? Und dass auch wir welche sind?« Und Mauthe antwortet ihm mit einem Hinweis auf die Geschichte und sagt dann: »Es wäre ihnen besser gegangen, wenn sie sich angepasst, auf Priester statt auf Pastoren gehört, wenn sie sich eine andere Sprache zugelegt hätten. Das haben sie nicht getan, und wozu hätten sie all das auf sich genommen, würdet ihr, meine Söhne, es jetzt abstreifen, mehr oder weniger leichthin, weil so was heute ja keine große Rolle mehr spielt und die Frage, ob das Abendmahl in dieser oder jener Form verabreicht werden sollte, ja wirklich ein fast schon skurriler Anachronismus ist? Ihr würdet das Leid und die Hoffnung und die Erduldungen unserer Vorfahren im Nachhinein sinnlos machen und ein Muster aus dem Teppich der Geschichte tilgen.« Die Muster im Teppich der Geschichte: Zuerst mit und nach der Reformation ein blühendes Kirchenwesen, dann ab 1576 zwei Jahrhunderte, also 4 oder 5 Generationen Gegenreformation, erst ab 1781-83 die Toleranzpatente: Duldung. Am Fleischmarkt in Wien, gegenüber dem Griechenbeisl, ist auf dem Haus Nr. 18 über dem dritten Stock die folgende Inschrift zu sehen: »Vergänglich ist dies Haus, doch Josephs Nachruhm nie. Er gab uns Toleranz, Unsterblichkeit gab sie!« Endlich konnten die »Akatholiken«, Lutheraner und Reformierte, endlich konnten sie wieder den »richtigen« Gottesdienst feiern, ohne dafür verfolgt, bestraft, deportiert, getötet zu werden. Endlich frei, endlich wieder den Gottesdienst, endlich wieder Abendmahl mit Brot und Wein, die Wegzehrung ins Himmelreich! Es war freilich eine kleine Freiheit: Erlaubt waren nur Privatgottesdienste, Bethäuser mussten sich unscheinbar in das Stadtbild einfügen, Zugang zum Betsaal nur über den Hof, kein Turm, keine Glocken. Am Haus Nr. 18 in der Dorotheergasse, der Lutherischen Stadtkirche, ist das heute noch zu sehen: Zugänge nur über die Seitenhöfe rechts und links. Aber: Sie haben nicht aufgegeben, diese Protestanten. Viele waren 1848 bei der Revolution mit dabei. Mit dem Protestantenpatent von 1861 haben sie (fast) volle Gleichberechtigung erreicht. Das wurde überall gefeiert, endlich konnte sich die Evangelische Kirche entfalten. Allerdings die staatliche Genehmigung war erforderlich für die Gründung von Gemeinden, den Kirchenbau, die Errichtung von Schulen, die Bestellung von Pfarrern, von Senioren und Superintendenten und für die Einberufung der Synoden und der Generalsynode. Erst 1961 hat das Protestantengesetz von Heinrich Drimmel die volle Freiheit gebracht, die freie Kirche im freien Staat. Eine unglaubliche Erfolgsgeschichte, ein überall anerkanntes Erfolgsmodell, dieser Geschichtsteppich, ein Grund zum Feiern allemal. Mit einem solchen Teppich kann man Verschiedenes tun: Man kann sagen: »Alles passt« und ihn ins Museum hängen. Man kann auch trefflich darauf schlafen. Besserwisser können Jörg Mauthe, assessore e scrittore, nel suo ultimo libro «PROSSIMAMENTE o la pietra di Sisifo» risponde alla domanda di suo figlio Filippo: «Perché è stato così importante per te essere protestante? E che anche noi lo fossimo?» Mauthe replica con un riferimento storico e afferma: «Le cose sarebbero loro andate meglio se si fossero adattati, se avessero ascoltato i preti invece che i pastori, se avessero imparato un’altra lingua. Questo non l’hanno fatto, e a quale scopo si sarebbero fatti carico di tutto questo se adesso voi, i miei figli ve ne doveste liberare, più o meno come se niente fosse, perché ciò oggi non ha più importanza e la questione se la Santa Cena venga somministrata in questo o in quel modo rappresenta quasi un anacronismo bizzarro? Rendereste inutili a posteriori la sofferenza e la speranza e le sopportazioni dei nostri antenati e cancellereste un disegno del tappeto della storia.» I disegni nel tappeto della storia: prima un fiorire della Chiesa, con e dopo la Riforma, seguito dopo il 1576 da due secoli, quindi 4 o 5 generazioni, di Controriforma, solo a partire dal 1781-83 la patente di tolleranza: tolleranza, quindi. Al mercato della carne di Vienna, di fronte al Griechenbeisl, al terzo piano della casa al n. 18 si legge la seguente scritta: «Questa casa è effimera, ma non la gloria postuma di Giuseppe. Ci ha dato la tolleranza, che gli ha reso l’immortalità!» Finalmente gli «acattolici», i luterani e i riformati, potevano celebrare il culto «giusto», senza essere perseguitati, puniti, deportati, uccisi per questo: finalmente liberi, finalmente di nuovo il culto, finalmente di nuovo la Santa Cena con pane e vino, il viatico per il regno dei cieli! Era naturalmente una piccola libertà: erano permessi culti privati, i luoghi di preghiera dovevano inserirsi in maniera anonima nell’immagine cittadina, l’accesso alla sala di preghiera era solo attraverso il cortile, niente campanili, né campane. Al n. 18 della Dorotheergasse, dove si trova la Chiesa luterana della città, lo si può vedere ancora oggi: gli accessi sono solo dai cortili laterali a destra e sinistra. Ma questi protestanti non hanno rinunciato. Molti hanno partecipato alla rivoluzione del 1848. Con la patente dei protestanti del 1861 hanno ottenuto l’equiparazione (quasi) totale. Si è festeggiato ovunque, finalmente la Chiesa evangelica poteva svilupparsi. Tuttavia era necessario il permesso statale per fondare delle comunità, costruire chiese e scuole, nominare pastori, decani e sovrintendenti, per convocare Sinodi e il Sinodo generale. Soltanto nel 1961 la legge sui protestanti di Heinrich Drimmel ha portato la piena libertà, la libera Chiesa in libero Stato. Un’incredibile storia di successo, un modello vincente riconosciuto ovunque, questo tappeto della storia, un motivo senz’altro per festeggiare. Con un tappeto simile si possono fare diverse cose: si può dire: «va tutto bene» e attaccarlo in un museo. Ci si può anche dormire sopra in maniera eccellente. Dei saccenti possono 212 MITEINANDER 6_11_Miteinander 3_11 21.11.11 12:50 Seite 213 verlangen, dass Manches umgewebt werden muss, dass andere Quasten dran müssen - man nennt das »Änderung der Kirchenverfassung«. Zugegeben, manche Muster sind noch nicht ganz fertig, noch sind in den Synoden viel zu wenig »Laien«, da gehören deutlich mehr hinein. Jedenfalls aber kann man, können wir, ihn auch als fliegenden Teppich verwenden, als Ausgangsbasis für die Zukunft: Wahlen stehen an, Besatzungen für den Teppich werden gebraucht! Der Teppich, das Webmuster unserer Geschichte, gibt dazu Mut, also auf! MMag. Robert Kauer jun. ist evangelischer Theologe und Jurist und war bis 2006 juristischer Oberkirchenrat der Evangelischen Kirche in Österreich. Quelle: Magazin »Evangelisches Wien«, Ausgabe September 2011, Seite 6/7 Und wenn er wirklich wiederkäm‘ pretendere che qualcosa debba essere tessuto di nuovo, che altri debbano porvi mano, questo viene chiamato «modifica dello statuto della Chiesa». Ammettiamo che alcuni disegni non sono ancora del tutto finiti, nei Sinodi ci sono ancora troppo pochi «laici», ce ne vogliono molti di più. Tuttavia si può, possiamo utilizzarlo anche come tappeto volante, come base di partenza per il futuro: ci sono le elezioni, abbiamo bisogno di equipaggio per il tappeto! Il tappeto, la trama della nostra storia ci infonde coraggio, allora andiamo! MMag. Robert Kauer jun. è teologo evangelico e giurista e fino al 2006 è stato Oberkirchenrat giuridico della Chiesa Evangelica in Austria. Fonte: Rivista «Evangelisches Wien», Edizione settembre 2011, pag. 6/7 Traduzione: Maria Clara Finetti E se tornasse veramente Und wenn er wirklich wiederkäm’ Und wär’ nicht so wie wir, hätt’ and’re Haut und and’res Haar als unsre Leute hier. E se tornasse veramente e non fosse come noi, se avesse la pelle e i capelli diversi da quelli della nostra gente. Wer gäbe ihm zuerst die Hand Und wollte mit ihm gehen, und auch in seiner schwersten Nacht noch immer zu ihm stehn? Chi gli darebbe per primo la mano e vorrebbe seguirlo e rimanere al suo fianco anche nella sua notte più buia? Wer würde ohne Zweifel ihm Und seinem Wort vertrau’n, und reinen Herzens, wie ein Kind, in seine Augen schau’n? Chi crederebbe senz’alcun dubbio alle sue parole, e con il cuore puro, come quello di un bambino, lo guarderebbe negli occhi? Und wenn er wirklich wiederkäm’, zu uns auf diesen Stern, er wär’ doch auch, wie eh und je, unendlich nah – und fern. E se tornasse veramente da noi su questa stella, sarebbe come sempre infinitamente vicino e lontano. Advent – Zeit der Vorbereitung auf Weihnachten, jedes Jahr aufs Neue. Und letztes Jahr, auf der CD meiner Kinder mit Liedern von Rolf Zuckowski, dieses… und wenn er wirklich wiederkäm? - Die Wiederkunft Christi, die wir als Christen ja alle erwarten, habe ich mir doch immer anders vorgestellt, nie mit Weihnachten in Verbindung gebracht. Klar, hier fängt es an, ein kleines Kind in Betlehem, und zieht sich durch unser Kirchenjahr bis nach Ostern und weiter. Aber ein Fest für die Wiederkunft gibt es nicht – die steht ja auch noch aus. Und wenn er wirklich wiederkäm – in der Adventszeit, zu Weihnachten, und wär nicht so wie wir? Kein Europäer, sondern einer von den vielen Flüchtlingen, die dieses Land und andere überfluten. Dunkelhäutig, anderssprachig, fremd. Nicht das niedliche Kind in der Krippe, das leise lächelt – sondern der unheimliche Fremde, der uns Angst macht, nur weil er anders ist. Der nicht lächelt, sondern uns in Frage stellt. Den wir gar nicht verstehen, weil er unsere Sprache ja nicht gelernt hat. Avvento – Tempo di prepararsi al Natale, ogni anno di nuovo. L’anno scorso nel CD dei miei figli con le canzoni di Rolf Zuckowski, ascoltavamo questa canzone…e se tornasse veramente? Il ritorno di Cristo, che noi tutti in quanto cristiani ci aspettiamo, me lo sono immaginato in maniera diversa, non l’ho mai associato al Natale. Certo qui inizia con un neonato a Betlemme e continua con l’anno liturgico fino a Pasqua. Ma non c’è una festa per il ritorno, manca ancora. E se tornasse veramente – nel periodo dell’Avvento, a Natale, e non fosse come noi? Non fosse un europeo, ma uno dei molti profughi che invadono questo ed altri paesi. Con la pelle scura, che parla un’altra lingua, straniero. Non il neonato carino che sorride nella culla, ma lo straniero inquietante, che ci fa paura, solo perché è diverso. Che non sorride ma ci pone delle domande. Che non capiamo, perché non ha imparato la nostra lingua. 213 MITEINANDER 6_11_Miteinander 3_11 21.11.11 12:50 Seite 214 Wer gäbe ihm zuerst die Hand und wollte mit ihm gehen – Nachfolge auch anders, in den Sprachkurs begleiten, die Ämter abklappern, viel Zeit investieren, um eine Zukunft zu eröffnen für diesen Fremden. Essen einkaufen, zusammen kochen und essen, einfach mal da sein und sich kümmern. Wer wollte auch in seiner schwersten Nacht noch immer zu ihm stehn? Karfreitag ist oft gar nicht so weit von Weihnachten entfernt, aber wir denken es nicht zusammen. Nicht nur der Flüchtling und Fremde fühlt sich allein – so viele Menschen in unserer nahen Umgebung, selbst in unseren Familien, fühlen gerade in dieser Zeit, wo alle zusammen rücken, die Einsamkeit noch schwerer als sonst. Die Sterberate steigt…. Chi gli darebbe per primo la mano e vorrebbe seguirlo – Seguirlo anche in maniera diversa, accompagnarlo al corso di lingua, fare il giro degli uffici, investire molto tempo ed aprire un futuro a questo straniero. Fare la spesa, cucinare e mangiare insieme, semplicemente esserci e prenderci cura di qualcuno. Chi vorrebbe rimanere al suo fianco anche nella sua notte più buia? Il Venerdì Santo spesso non è così lontano dal Natale, ma non lo associamo. Non solo il profugo e lo straniero si sentono soli, ci sono così tante persone vicino a noi, anche nelle nostre famiglie, che proprio in questo periodo, dove tutti si avvicinano l’uno all’altro, sentono ancora di più la solitudine. Il tasso di mortalità aumenta…. Na ja, sagen Sie jetzt Beh, forse direste voi, vielleicht – wenn es Jesus se fosse Gesù, allora wäre, dann würde ich lo riconoscerei e lo ihn schon erkennen und guarderei negli ihm in die Augen schauocchi, lo seguirei e en, mit ihm gehen und sentirei la gioia della die Freude seiner Gesua presenza. Gesù genwart spüren. Jesus ist non è uno straniero, doch kein Fremder, wir lo seguiamo da anni, folgen ihm seit Jahren, ci prepariamo alla bereiten uns auf ihn vor sua venuta e sentiaund spüren seine Gemo la sua presenza genwart in besonderen in momenti particoMomenten. lari. »Denn ich bin hungrig «Poiché ebbi fame e gewesen, und ihr habt mi deste da mangiamir zu essen gegeben. re, ebbi sete e mi Ich bin durstig gewesen, deste da bere; fui found ihr habt mir zu trinrestiero e mi accoken gegeben. Ich bin ein glieste. (…) Fremder gewesen, und Tutte le volte che ihr habt mich aufgel'avete fatto ad uno nommen. (…) Was ihr di questi miei minimi getan habt einem von fratelli, l'avete fatto diesen meinen geringsa me». Così è scritto ten Brüdern, das habt in Matteo 25, ihr mir getan.« So steht 35+40a. es in Mt. 25, 35+40a. Non è proprio un Eigentlich kein weihtesto natalizio, epnachtlicher Text – und pure: dennoch: Se tornasse veraWenn er wirklich wiedermente, se ci fosse vikäm, uns ganz nah auf cinissimo? Apriremmo la porta, spalanden Leib rückte? MaErkennst Du Jesus? / Riconosci Gesù? By GospelMath cheremmo i portoni chen wir die Tür auf, die per farlo entrare? Tore weit, um ihn einzuQuanto mi faccio avvicinare da Gesù, lo faccio entrare nella lassen? Wie nah lass ich Jesus an mich ran, lass ich ihn in mein mia vita, affinché possa prendere forma per trasformare me Leben ein, damit er darin Gestalt annehmen kann, um mich e il mio quotidiano? und meinen Alltag zu verwandeln? Quando quest’anno durante l’Avvento sentirò questa canzoWenn ich dieses Jahr im Advent fast täglich dieses Lied höre ne quasi ogni giorno (perché i miei figli amano questo CD), (denn meine Kinder lieben die CD), dann werden mich diese allora mi porrò nuovamente queste domande. Fragen wohl auch wieder begleiten. A Natale festeggiamo l’incarnazione di Dio, un miracolo, An Weihnachten feiern wir die Menschwerdung Gottes, ein magnifico e grandioso che rappresenta allo stesso tempo Wunder, herrlich und großartig, und zugleich den Anspruch l’esigenza di Dio di avvicinarsi a noi. Ci vuole accompagnare Gottes, uns damit ganz nah zu kommen. Durch Höhen und negli alti e bassi, affinché anche noi possiamo diventare acTiefen will er uns begleiten, damit auch wir zu Begleitern von compagnatori di chi ne ha bisogno. In questo senso auguro a denen werden können, die es nötig haben. In diesem Sinne tutti noi un Buon Natale, in cui Gesù, nostro Signore, possa wünsche ich uns allen ein gesegnetes Weihnachtsfest in dem avvicinarsi molto a noi. uns Jesus, unser Herr, ganz nahe kommen möge. Pastora Kirsten Thiele, Cagliari Pastorin Kirsten Thiele, Cagliari 214 MITEINANDER 6_11_Miteinander 3_11 21.11.11 12:50 Seite 215 BLICK ÜBER DEN TELLERRAND • NON SOLO NOI Das MOO-Projekt Il progetto MOO Durch Pastorin Maike Bendig, die bis zum Sommer 2011 in den ELKI-Gemeinden Genua und Sanremo tätig war, wurden wir auf ein Jugendprojekt aufmerksam, das auch für unsere Großstadtgemeinden zur Nachahmung in Frage kommen könnte. La pastora Maike Bendig, attiva nelle comunità della CELI di Genova e Sanremo fino all’estate del 2011, ci ha segnalato un progetto giovanile che potrebbe essere ripreso anche dalle nostre comunità nelle grandi città. Im März 2011 gewinnt ein Jugendprojekt, in dem sich junge Menschen um gesellschaftliche Außenseiter kümmern, den »Lübecker Ehrenamts-Oscar«, den Förderpreis der Rotary-Stiftung für »Beispielhaftes jugendliches Ehrenamt«. Drei große weiße Buchstaben stehen auf der Rückseite ihrer braunen Jacken: »M-O-O«... MOO steht für »Menschen ohne Obdach«, ein Jugendprojekt der ev.-luth. Kirchengemeinde in St. Jürgen in Kooperation mit der Vorwerker Diakonie, das es bereits seit März 2005 gibt. Insgesamt 18 Jugendliche bzw. junge Erwachsene von 14 bis 22 Jahren aus St. Jürgen sind im sozial-diakonischen Bereich der Wohnungslosenhilfe ehrenamtlich tätig. Jeden zweiten Montag trifft sich das Jugendteam zum sogenannten »Montagstreff« in der Zentralen Beratungsstelle für Wohnungslose (ZBS). Dort wird mit Mitarbeitern des Hauses unter der Leitung von Udo Blankenstein, zuständig in St. Jürgen für die Kinder- und Jugendarbeit, und unter Mithilfe der Besucher des Montagstreffs ein gemeinsames Essen zubereitet. Neben dem Aspekt der frischen und gesunden Zubereitung einer Mahlzeit steht vor allem das gemeinschaftlich-kommunikative Tun zwischen Jugendlichen und Menschen in Armut im Mittelpunkt. Gemeinsam wird mit den zwischen 25 und 45 Gästen des Montagstreffs das Essen begonnen, wobei die Jugendlichen am Tresen der Eingangshalle das Essen und Getränke ausgeben. Bei Tisch ergeben sich weitere Gespräche untereinander. Die Wahrnehmung der jeweils unterschiedlichen Lebenswelten beeindruckt Jugendliche sowie Hilfesuchende gleichermaßen, mit dem Resultat, dass trotz aller Verschiedenheit das Gemeinsame entdeckt wird. (…) In diesem Jugendprojekt müssen keine Themen künstlich aufbereitet werden, die Fragen an das Leben, und den Sinn allen Strebens, Fragen, die jeden Heranwachsenden beschäftigen, stellen sich im MOO-Projekt durch die Begegnung mit Menschen, die die Schattenseiten im Leben nur zu gut kennen. Und auch der Tod des Stammgastes Olli, der im Winter 2010 in einem Straßengraben erfroren aufgefunden wurde, hat neben der Trauer und Bestürzung im Team zu vielen Gesprächen über Leben und Tod und unser Verhältnis zu den Montagstreff-Besuchern geführt. Ein zweimal im Jahr stattfindender Supervisionstag unter professioneller Anleitung dient den Jugendlichen des Projektes dazu, ihre Erlebnisse zu reflektieren, eigene Ängste oder Probleme wahrzunehmen und an Lösungen zu arbeiten. (…) Seit September 2008 wird der Montagstreff auch von Konfirmanden der St.-Jürgen-Gemeinde freiwillig besucht und unterstützt. Die 13-14jährigen profitieren dabei ebenfalls von den positiven Erfahrungen und werden behutsam an die Themenfelder »Armut«, »Wohnungslosigkeit« und »Diakonische Arbeit« herangeführt. Aus dem vergangenen Jahrgang blieben gleich zehn Konfirmierte dem MOO-Projekt als Teamer erhalten! Quelle: www.moo-projekt.de Gekürzt von Sabine Wolters A marzo del 2011 un progetto giovanile in cui i giovani si occupano di emarginati sociali ha ricevuto l‘«Oscar del volontariato di Lubecca» il premio di sostegno della fondazione Rotary per il «volontariato giovanile esemplare». Sul retro delle loro giacche marroni si stagliano tre grandi lettere bianche: «M-O-O»... MOO è l’acronimo di «Menschen ohne Obdach», «persone senza tetto», un progetto giovanile della comunità ecclesiastica evangelica luterana di St. Jürgen in cooperazione con il lavoro diaconico che esiste già dal marzo 2005. 18 in totale fra ragazzi e giovani adulti di St. Jürgen dai 14 ai 22 anni fanno lavoro di volontariato nel campo sociale diaconico dell’aiuto ai senza tetto. Ogni due lunedì il gruppo di giovani si incontra per il cosiddetto «incontro del lunedì» nel consultorio centrale per i senza tetto. Lì, insieme ai collaboratori del centro e sotto la direzione di Udo Blankenstein, responsabile a St. Jürgen del lavoro con i bambini ed i giovani e con l’aiuto dei partecipanti all’incontro del lunedì viene preparato un pasto comune. Accanto all’aspetto positivo della preparazione di un pasto fresco e sano al centro dell’attenzione si pone soprattutto la comunicazione fra i giovani e le persone in condizioni di povertà. Insieme agli ospiti dell’incontro del lunedì, in numero da 25 a 45, si inizia il pranzo, con i giovani che distribuiscono i pasti e le bevande al bancone della sala d’ingresso. A tavola si continua a parlare. La percezione delle vite diverse colpisce allo stesso modo sia i giovani che gli ospiti, con il risultato che nonostante tutte le diversità si scoprono le cose in comune. (…) In questo progetto giovanile non c’è bisogno di trattare artificialmente dei temi, le questioni riguardanti la vita e il senso di ogni ricerca, le questioni che si pone ogni giovane nel progetto MOO vengono affrontate attraverso l’incontro con persone che conoscono fin troppo bene la parte oscura della vita. Anche la morte del nostro ospite fisso Olli, che nell’inverno del 2010 è stato trovato morto assiderato in un fosso, accanto al lutto e allo sgomento ha sollevato nel gruppo molte questioni sulla vita e sulla morte, e sul nostro rapporto con i partecipanti all’incontro del lunedì. Una giornata di supervisione con cadenza semestrale e sotto una guida professionale serve ai giovani del progetto per riflettere sulle loro esperienze, percepire alcune paure o problemi e lavorare alle soluzioni. (…) Da settembre del 2008 l’incontro del lunedì viene seguito volontariamente e sostenuto anche dai confirmandi della comunità di St.-Jürgen. I ragazzi di 13 e 14 anni approfittano anche delle esperienze positive e vengono avvicinati con delicatezza ai temi della «povertà», dei «senza tetto» e del «lavoro diaconico». Ben dieci confermandi dell’anno scorso sono rimasti anche quest’anno nel gruppo del progetto MOO! Fonte: www.moo-projekt.de Accorciato da Sabine Wolters – Traduzione: Maria Clara Finetti 215 MITEINANDER 6_11_Miteinander 3_11 21.11.11 12:50 Seite 216 Einige Stimmen der MOO-Teamer: Alcune voci del gruppo MOO: Anne: Ich finde es gut, wenn man in seiner Freizeit etwas Sinnvolles unternimmt; und anderen Menschen zu helfen, finde ich wichtig. Dementsprechend fahre ich jedes Mal nach der Schule von Bad Segeberg aus, was 7, 8 Euro hin- und zurück kostet, mit dem Bus nach Lübeck, da ich es anders zeitlich nicht hinbekommen würde. Dies ist zwar ein langer Tag, da ich schließlich von 620 Uhr unterwegs bin, aber ich habe das Gefühl, dass mir die investierte Zeit und das Geld wieder zurückgegeben wird, wenn ein »Obdachloser« zu mir »danke« sagt. Manchmal sind unsere Besucher auch etwas aggressiv und nicht sehr freundlich, was wahrscheinlich an ihrer Lebenssituation liegt, und darum nehme ich es auch nicht persönlich. Das heißt: ich mache weiter! (solange es mir die Schule erlaubt) Basti: Es bringt einen menschlich ungemein weiter, da man mal ‘nen anderen Eindruck von der Welt bekommt, und man merkt, dass es einem doch ganz schön gut geht... Und dass man den Tag nutzen sollte wie er ist, und die alltäglichen Meckereien und Frustrationen einfach mal hinter sich lässt. Daniel: Besonders toll finde ich die Verknüpfung von so vielen Sachen. Wir kochen, wir bringen Jung und Alt zusammen, wir schaffen Kontakt zwischen Gruppen, die sonst nie Unterhaltung führen würden. Es ist das Ganze, was uns voran bringt, nicht nur für die Jugendlichen, sondern auch für die Besucher. Laura: Das MOO-Projekt bringt mich mit Leuten zusammen, bei denen ich mich nicht getraut hätte, sie auf offener Straße anzusprechen. Es bietet die Begegnung mit Menschen, die es mir wert sind, mich jede Woche aufs Fahrrad zu schwingen und mit Vorfreude loszufahren. Außerdem ist die Live-Musik von Mathias tausendmal besser als Musik aus der Anlage. Leo: Ich sehe jetzt wirklich den Menschen hinter seinem Äußeren. Das hat mich sehr beeindruckt. Lisa Marie: Wenn man erst mal mit ihnen ins Gespräch kommt, merkt man, dass sie manchmal sogar die gleichen Interessen haben wie man selbst. Außerdem habe ich gemerkt, dass der Weg in die Obdachlosigkeit viel schneller gehen kann, als ich vermutet habe. Die Besucher sind alle immer freundlich, auch wenn manche aufgrund von Drogen-/Alkoholproblemen ein wenig neben der Spur sind. Es scheint auch viele Freundschaften und Bekanntschaften unter den Besuchern zu geben. Lisabeth: Zwar kann man nicht das Leben der Armen und Obdachlosen retten, aber mit einem warmen Essen und einem Gespräch tut man schon was Gutes. Marisa K.: Die Geschichten der Menschen, die ganz unten sind, zu hören und zu verstehen, haben mir dabei geholfen, meine Vorurteile zu überwinden. Robert: Es sind »Menschen wie du und ich«, die im Leben vielleicht einfach an einer Stelle mal ziemliches Pech hatten. Da sind dann auch mal sehr niederschmetternde Geschichten dabei. Und immer wieder ist auch von Sucht die Rede. Da denke ich mir dann schon:»Trink bloß nicht so viel Alkohol und lass die Finger von den Drogen, du siehst, wohin das führen kann«. Das beschäftigt mich schon, und es ist gut, dass wir da im Team auch immer nochmal drüber sprechen, was wir so gehört und erlebt haben mit den Besuchern. Anne: Penso che sia un bene fare qualcosa di sensato durante il proprio tempo libero e penso che sia importante aiutare delle persone. Per questo dopo la scuola vado con il bus da Bad Segeberg a Lubecca, il biglietto di andata e ritorno mi costa 7, 8 Euro, dato che in altro modo non riuscirei a fare in tempo. È una lunga giornata, perché in fin dei conti sono in giro dalle 6 alle 20, ma ho la sensazione che mi vengono ridati indietro sia il tempo che i soldi investiti quando un «senza tetto» mi dice «grazie». A volte le persone sono anche aggressive e non molto gentili, il che dipende forse anche dalla loro situazione di vita e per questo non me la prendo in maniera personale. Ciò significa: vado avanti! (finché la scuola me lo permette) Basti: Dal punto di vista umano ti porta moltissimo avanti, dato che ti fai un’altra idea del mondo, rendendoti conto che, dopotutto, siamo dei privilegiati. … e poi capisci che dovresti prendere la giornata così come viene, lasciando perdere tutte le solite lamentele e frustrazioni. Daniel: Trovo particolarmente positiva l’associazione di così tante cose. Cuciniamo, mettiamo in contatto i giovani con gli anziani, facciamo incontrare gruppi che altrimenti non si parlerebbero mai. È il tutto che ci porta avanti, non solo noi giovani, ma anche gli ospiti. Laura: Il progetto MOO mi mette in contatto con persone con cui non avrei mai avuto il coraggio di parlare per strada. Mi permette di incontrare persone a cui tengo e ogni settimana inforco con gioia la bicicletta per raggiungerli. Inoltre la musica dal vivo di Mathias è mille volte meglio della musica trasmessa da un impianto. Leo: Vedo finalmente la persona dietro la sua apparenza. Questo mi ha molto colpito. Lisa Marie: Quando si inizia a parlare con loro si nota che a volte hanno persino i nostri stessi interessi. Inoltre ho notato che il percorso per diventare un senza tetto può essere molto più veloce di quanto abbia supposto. Gli ospiti sono sempre gentili, anche se alcuni a causa di problemi legati all’alcool e alle droghe sono un po‘ sconvolti. Sembra che ci siano anche molte amicizie e conoscenze fra gli ospiti. Lisabeth: Anche se non posso risolvere la vita dei poveri e dei senza tetto, con un pasto caldo e una chiacchiera si può già fare qualcosa di buono. Marisa K.: Ascoltare e capire le storie di quelli che si trovano in basso mi ha aiutato a superare i miei pregiudizi. Robert: Sono «persone come noi» che nella vita forse semplicemente a un certo punto hanno avuto abbastanza sfortuna. A volte ci sono anche delle storie molto sconvolgenti. Molto spesso si tratta di dipendenze. Allora penso: «Non bere cosi tanto alcool e lascia stare le droghe, perché vedi dove possono portare». Questo mi fa riflettere ed è un bene parlarne anche nel gruppo, di quello che abbiamo sentito e sperimentato con gli ospiti. Traduzione: Maria Clara Finetti 216 MITEINANDER 6_11_Miteinander 3_11 21.11.11 12:50 Seite 217 »Hohes Alter bei guter Gesundheit ist eine Gnade. Haben Sie über eine Patientenverfügung nachgedacht, falls das Leben für Sie anders verlaufen sollte als gewünscht?« «Riuscire ad arrivare ad un‘età avanzata in buona salute rappresenta una grazia del Signore. Avete già considerato il testamento biologico se la vostra vita andasse diversamente di quanto avevate programmato?» FRAUENNETZWERK • LA RETE DELLE DONNE Enzner-Probst, Brigitte /Ladner, Gertraud (Hg.) FrauenKirchenKalender 2012 256 Seiten Paperback 10 x 16,5 cm €(D): 9.90 €(A): 10.20 sFr: 14.90 ISBN 978-3-532-62716-7 1. Auflage Mai 2011 • Spirituelle Begleitung für das ganze Jahr • Ökumenisch ausgerichtet • Ein attraktives Geschenk für Mitarbeiterinnen in der Gemeinde Gotteslehrerinnen sind das Thema des FrauenKirchenKalenders 2012 – haben doch Frauen aller Zeiten wie Diotima, die Wüstenmütter, die Frauen von Port Royal, Elisabeth Schmitz, Niki de Saint Phalle und Mary Daly ihre eigenen Zugänge zu Gott auch anderen vermittelt. Die Biografien, Segenstexte, Gebete, Rituale, Gedichte und Impulse in diesem Kalender, aber auch politische Informationen laden ein, einen persönlichen Zugang zu Gott zu finden. Ein attraktiver Taschenkalender, der das ganze Jahr über immer wieder Kraft und Weisheit schenkt. »Dieser Kalender ist im Frauennetzwerk eine kleine Institution. Er bietet eine Fülle von Adressen, beinhaltet den liturgischen Alternativleseplan und hat immer ein (Frauen)Jahresthema.« Gisela Salomon, Nationalreferentin des Frauennetzwerks. Liebe Frauen, liebe Schwestern, während unserer Jahrestagung in Augsburg vom 20.-23. Februar hat unsere Mitgliedsfrau PD Dr. Brigitte Enzner-Probst für den FrauenKirchenKalender geworben. Der FrauenKirchenKalender feierte in diesem Jahr sein 20jähriges Bestehen mit einem Festakt am Samstag, dem 19.3.2011, in München. Das Gute: frau muss nicht nachdenken, was sie im letzten Jahr geschenkt hat. Der Kalender kommt jedes Jahr neu!! Cornelia Schlarb, Theologische Referentin bei der Evangelischen Frauenarbeit in Deutschland in Frankfurt am Main, seit 2009 Koordinatorin des Studiengangs »Intercultural Theology« an der Georg-August-Universität Göttingen 217 MITEINANDER 6_11_Miteinander 3_11 21.11.11 12:50 Seite 218 Die rätselhaften Frauen der Reformationszeit Als die Bibliothekarin Adelheid M. gerade ein Werk über die Reformation vom Regal holen wollte, fielen ihr einige lose Blätter und Bilder entgegen. »Wenn ich nur wüsste, welches Bild zu welcher Lebensgeschichte gehört!«, rief sie entsetzt aus. Wer kann ihr bei der Zuordnung helfen, damit sie ihren verdienten Feierabend antreten kann? Nehmen Sie evtl. die Zeittafel auf der übernächsten Seite zur Hilfe. 2 7 Katharina von Bora *29.01.1499 †20.12.1552 in /a Torgau 4 ia Morata Olympia Fulv rrara *1526 in/a Fe delberg 5 in/a Hei † 26.10.155 9 g denbur on Bran ssa di v h t e b Elisa duche ttingen in von/ Herzog Calenberg-Gö hweig- 8.1510 a Cölln Braunsc *24.0 ilmente ib m u s e ölln/pr a Illmenau / lich in C vermut 25.05.1558 in † 6 3 Elisabeth Cruci ger * um/intorno al 1500 in/a Mes eritz †02.05.1535 in /a Wittenberg Anna Maria van Schuurman *05.11.1607 in Köln/a Colonia †04.05.1678 in /a Wieuwerd, Westfriesland/F risia occidental e 218 * erian Maria Sybilla M eno ancoforte sul M Fr a ./ M t/ ur kf an Fr *02.03.1647 in /ad Amsterdam †13.01.1717 in MITEINANDER 6_11_Miteinander 3_11 21.11.11 12:50 Seite 219 Le donne enigmatiche della Riforma Mentre la bibliotecaria Adelaide M. stava prendendo un’opera sulla Riforma dallo scaffale, le caddero dei fogli e delle immagini volanti. «Se solo sapessi quale immagine corrisponde a quale biografia!», esclamò disperata. Chi può aiutarla a fare queste associazioni, permettendole di smontare dal lavoro? Per aiutarvi potete utilizzare la tabella cronologica nelle pagine successive. 10 8 5 tolberg Anna zu S lberg (Harz) to 04 in/a S *28.01.15 4.03.1574 †0 nblatt dis Rose gen n a r ib W in /a Säck ea *1504 in Basel/a Basil in 4 6 5 †01.11.1 Elisabeth I. wich *07.09.1533 in/a Green ond hm Ric a † 24.03.1603 in/ Argu geb./na la von Grumba t *um/int c orno al a Reichsfreiin v h, 1492 in on Stau /a B ff † 1554 in/a Sch urg Ehrenfels (B loss Zie litzheim aviera) o Bildquellen: siehe Seite 224 Fonti delle immagini: vedi pagina 224 Soluzioni: Lösungen 1 Text gehört zur Bild-Nr. 1 Il testo è associato all’immagine 1 Text gehört zur Bild-Nr. 2 Il testo è associato all’immagine 2 Text gehört zur Bild-Nr. 3 Il testo è associato all’immagine 3 Text gehört zur Bild-Nr. 4 Il testo è associato all’immagine 4 Text gehört zur Bild-Nr. 5 Il testo è associato all’immagine 5 Text gehört zur Bild-Nr. 6 Il testo è associato all’immagine 6 Text gehört zur Bild-Nr. 7 Il testo è associato all’immagine 7 Text gehört zur Bild-Nr. 8 Il testo è associato all’immagine 8 Text gehört zur Bild-Nr. 9 Il testo è associato all’immagine 9 Text gehört zur Bild-Nr. 10 Il testo è associato all’immagine 10 219 MITEINANDER 6_11_Miteinander 3_11 21.11.11 12:50 Seite 220 Geboren wurde sie als Kind reformierter Eltern. Sie blieb unverheiratet. Sie sprach und schrieb zehn Sprachen: Niederländisch, Französisch, Deutsch, Englisch, Italienisch, Lateinisch, Griechisch, Hebräisch, Syrisch/Aramäisch und Äthiopisch. Zudem war sie erfahren in der Stickerei, der Glasmalerei, der Holzschneiderei und Kupferstechkunst, arbeitete als Malerin besonders als Porträtistin, ist eine Virtuosin in der Musik, Dichterin, Geographin, Astronomin, Theologin, Pädagogin, Historikerin, Linguistin und Philosophin. E Frauen, so erklärte sie, haben die Fähigkeit, das Recht und die Pflicht, sich mit den Geistes- und Naturwissenschaften zu beschäftigen und sie zu studieren. Ihr selber war ausnahmsweise gestattet worden, an der Universität in Utrecht Vorlesungen zu hören. Allerdings hatte sie in einer extra Kabine hinter einem Vorhang verborgen zu sitzen, so dass die männlichen Studenten sie nicht sehen konnten. Ein Zitat von ihr zum Thema »Unsichtbarkeit von Frauen«: »Daher kommt es, dass bei der Lektüre historiographischer Werke über weite Zeitläufte hinweg von den Spuren der Frauen nicht mehr erscheint als von den Spuren eines Schiffes im Meer.« (1638) Als 10-jährige bekam sie von ihrem Vater eine deutsche Bibel geschenkt, aus der sie Zeit ihres Lebens in ihren Schriften zitierte. Sie erwarb sich eine bemerkenswerte Bibelkenntnis und argumentierte mit Schriftzitaten. Sie las zahlreiche Schriften von Martin Luther und stand mit ihm in regem Briefwechsel. C 1523 trat sie mit einem Brief an die Universität in Ingolstadt für einen jungen Magister der Theologie ein, welcher bei Philipp Melanchthon in Wittenberg studiert hatte und für die Reformation warb, was in Bayern verboten war. Demzufolge war der junge Mann zum Widerruf gedrängt und verbannt worden. Da auf reformatorischer Seite kein Mann dem Bedrängten beisprang, griff sie zur Feder. Selbstbewusst forderte sie in ihrer Streitschrift die Gelehrten der Universität auf, mit ihr öffentlich über die strittigen Thesen des Magisters zu diskutieren. Da auch Jesus sich mit Frauen unterhalten habe, sollen die Professoren dies auch tun. Die Universität würdigte sie keiner Antwort; doch wurde ihre mutige Schrift als Flugschrift gedruckt und enorm verbreitet (innerhalb von 2 Monaten erschienen 13 Auflagen). In einem weiteren Schreiben brachte sie ihren Brief dem Landesherrn Herzog Wilhelm von Bayern zur Kenntnis und forderte von ihm einen selbstverantworteten Glauben. »Es ist nicht genug, so wir sagen: Ich glaube, was meine Eltern geglaubt haben.« Ein Christ sei der Obrigkeit Gehorsam schuldig. Aber die Obrigkeit ihrerseits sei an die Heilige Schrift gebunden und nicht befugt, das Wort Gottes zu verbieten. Auch der Landesherr antwortete ihr nicht auf ihren Brief. Jedoch entließ er zur Strafe für ihre öffentlich vertretenen reformatorischen Ansichten ihren Mann aus seinen Diensten. Grund: Er habe seine Frau nicht gehindert, solche Briefe zu schreiben. Für die Gelehrten des Mittelalters war die Natur, die sie umgab, kaum der Beachtung wert. In dieser Hinsicht übernahmen sie, was aus der Antike überliefert war. B Zu ihrer Zeit erhielt die Anglikanische Kirche ihre endgültige Ausprägung. Ihre Mutter wurde zwar hingerichtet, dennoch identifizierte sie sich in der Öffentlichkeit stets mit ihrem Vater Heinrich, doch spricht vieles dafür, dass sie privat auch das Andenken an ihre Mutter pflegte. Obwohl von königlichem Blut, wurden sie und ihre katholische Halbschwester von der Thronfolge ausgeschlossen. So sollte die protestantische Thronfolge gesichert werden. Nach dem Tod des Regenten konnte Maria ihren rechtmäßigen Anspruch auf den englischen Thron durchsetzen. Am 3. August 1553 zog sie zusammen mit ihrer Halbschwester triumphierend in London ein. Schon bald kam es zum Zerwürfnis zwischen den Schwestern. Maria war eine überzeugte Katholikin und wollte die Protestantin zu ihrem Glauben bekehren. Nach dem Tod der Schwester wurde sie Königin. Sie machte sich zuerst daran, den von ihrer Schwester wieder eingeführten Katholizismus zurückzudrängen. 1563 wurden die 39 Anglikanischen Artikel verabschiedet, die gemäßigt reformatorisch formuliert waren. Damit trennte sie sich endgültig von der katholischen Kirche. Es ist jedoch festzuhalten, dass sie nicht in den im Zeitalter der Glaubenskriege oft praktizierten religiösen Fanatismus verfiel. Im Vorwort zu ihrem berühmten Spätwerk über die Surinamesischen Insekten (Metamorphosis insectorum Surinamensium) schrieb sie rückblickend: »Ich habe mich von Jugend an mit der Erforschung der Insekten beschäftigt. Zunächst begann ich mit Seidenraupen in meiner Geburtsstadt Frankfurt am Main. Danach stellte ich fest, dass sich aus anderen Raupen viel schönere Tagund Eulenfalter entwickelten als aus Seidenraupen. Das veranlasste mich, alle Raupen zu sammeln, die ich finden konnte, um ihre Verwandlung zu beobachten. Ich entzog mich deshalb aller menschlichen Gesellschaft und beschäftigte mich mit diesen Untersuchungen.« 220 Im benachbarten Männerkloster wirkt der spätere Reformator und Freund Luthers Johannes Bugenhagen und verbreitet Luthers Theologie. Ihm folgen der Abt des Klosters und einige Mönche nach Wittenberg. Das bewegt auch sie zum Verlassen ihres Klosters. Bei Bugenhagen in Wittenberg findet sie Zuflucht. 1524 heiratet sie einen jungen Theologen aus Leipzig, der dann Professor und Prediger an der Schloßkirche zu Wittenberg wird. Die Trauung wird von Martin Luther vollzogen. Sie gehört zu der ersten Generation protestantischer Pfarrfrauen, die eine neue Frauenrolle gestalten, mit praktischen und geistlichen Anforderungen als Hausfrau und Mutter und Mitgestalterin kirchlichen Lebens. Die Tochter Elisabeth heiratete Martin Luthers Sohn Hans Luther. Sie gilt als erste Kirchenliederdichterin der evangelischen Kirche. Sie hat nachweislich mehrere geistliche Lieder verfasst. Immerhin eins ist erhalten und findet sich in dem Evangelischen Gesangbuch (Nr. 67 »Herr Christ, der einig Gotts Sohn«). Durch ihre Mutter lernte sie in Wittenberg Martin Luther kennen. Sie ließ sich am 7. April 1538 den Laienkelch reichen und bekundete damit öffentlich ihre Zugehörigkeit zum lutherischen Glauben, was ihr katholisch gebliebener Mann tolerierte. Am 6. Oktober setzte sie den Landgrafen Philipp von Hessen über ihren Übertritt in Kenntnis und holte mit dessen Hilfe den evangelischen Pfarrer und Reformator Antonius Corvinus aus dem nahen Witzenhausen nach Münden. A Was für ein Leben! Ihr Vater war Feldhauptmann in kaiserlichen Diensten, ihre Mutter entstammte einer angesehenen Bürgerfamilie in Basel. Viermal war sie verheiratet, viermal wurde sie Witwe. Elf Kinder hat sie geboren; fünf von ihnen starben noch im Kindesalter. In Basel, Straßburg und Cambridge hat sie gelebt. Am Auf und Ab der reformatorischen Bewegung war sie unmittelbar beteiligt. Drei ihrer Ehemänner wirkten als Reformatoren in Basel und Straßburg. Alle drei waren bedeutend älter als sie und von ihrem Wesen her ganz unterschiedliche Persönlichkeiten. Sie hat als »Frau an seiner Seite« dem neu entstehenden Rollenbild einer evangelischen Pfarrfrau Profil gegeben. Es galt, den Mann in seinem Dienst zu unterstützen und ihm den Rücken freizuhalten, d.h. vor allem, den Pfarrhaushalt effizient und sparsam zu führen, denn nicht bloß Mann und Kinder waren zu versorgen. Das protestantische Pfarrhaus war von Beginn an Zufluchtsort für Glaubensflüchtlinge und Hilfesuchende überhaupt, war Herberge für lernbegierige Studenten, zahlungsfähige und mittellose, sowie gastfreies Haus für durchreisende Fachkollegen. Wie zunächst das Erstarken der Reformation am Oberrhein wirkten auch die sich verschärfenden Auseinandersetzungen mit der katholischen Seite und die machtpolitischen Rückschläge direkt in ihr Leben hinein. Als ihr 4. Ehemann seines Amtes enthoben und aus Straßburg ausgewiesen wurde, folgte sie ihm ins englische Exil. Nachdem er dort gestorben war, kehrte sie nach Straßburg zurück, übersiedelte infolge einer Pestepidemie nach Basel, wo sie noch elf Jahre lebte. Sie starb 60-jährig an der Pest. Aus Achtung vor ihr begruben die Basler sie nicht in einem Massengrab der Pestopfer, sondern bestatteten sie an der Seite ihres zweiten Mannes. D G Die christliche Kirche betrachtete Insekten als »Teufelsgeziefer«. Schlichte, fromme Naturen glaubten zum Beispiel, Hexen könnten sich in Gestalt von »Butterfliegen« an Rahm und Butter satt essen. Mit ihrem speziellen Interesse begab sich die jugendliche Forscherin also auf ungewisses Gebiet. Sie aber hielt die Metamorphosen der Schmetterlinge und ihr typisches Umfeld in ihrem Skizzenbuch fest, beobachtete ihre Insekten aber nicht allein mit sachlich forschendem Blick, sondern auch mit religiöser Ehrfurcht vor dem, was sie als Wunder der Schöpfung erlebte. Diese beiden Aspekte, verbunden mit künstlerischer Intensität, kennzeichnen ihr ganzes Lebenswerk und finden sich auch in den Begleittexten ihrer Bücher wieder. Über ihr Leben ist nicht viel überliefert. Nicht einmal ihr genaues Geburtsdatum ist bekannt. Vermutlich entstammt sie einer pommerschen oder polnischen Adelsfamilie. Bereits als Kind wird sie in dem Kloster Marienbusch bei Treptow an der Rega aufgenommen und nutzt die ihr dort gebotenen Bildungsmöglichkeiten. F Sie erwirbt in jungen Jahren humanistische Bildung. Bereits mit 15 Jahren dichtet sie in Griechisch und Latein, sorgt als weibliches Wunderkind für Aufsehen. Angeregt durch ihren Vater und dessen Freund, der sich für die reformatorische Lehre begeistert, liest sie das Neue Testament im griechischen Urtext und die in lateinischer Sprache erschienenen theologischen Schriften der Reformatoren. H Sie heiratet einen evangelisch gesinnten deutschen Arzt. Dieser vertont ihre Psalmdichtungen und gibt sie als Liedsammlung heraus. In den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen der katholischen und der evangelischen Seite büßt sie die wertvolle Bibliothek ihres Vaters ein und muss mit ihrer Familie aus der belagerten Stadt fliehen. Bald darauf erhält ihr Mann eine medizinische Professur in Heidelberg. Auch ihr wird eine Lehrtätigkeit für griechische Sprache angeboten, die sie jedoch aufgrund ihres frühen Todes nicht mehr antreten kann. Ein späterer Chronist schreibt: »Ihr Tod … hat Heidelberg um den Ruhm gebracht, mit der Emancipation der Frauen späteren Jahrhunderten vorangegangen zu seyn.« Nach ihrem Tod gibt der Freund ihres Vaters ihre Werke (Reden, Gedichte, Briefe) heraus. In einem vorangestellten Gedenkblatt an die Verstorbene heißt es: »…von Gestalt ein Weib, an Geist aber größer als ein Mann, mit einem Herzen, das allein Christus fassen wollte.« So lebte das Ehepaar bis zum Tode des Mannes Erich in ihren beiden letzten gemeinsamen Jahren in einer gemischt-konfessionellen Ehe. Nach dessen Tod führte sie als Regentin anstelle ihres unmündigen Sohnes in ihrem Herzogtum 1542 die Reformation ein und erließ eine Kirchenordnung. In einem »Sendbrief an die Untertanen« verfasste sie eine evangelische Ethik, in ihrem mütterlichen Testament zum Regierungsantritt ihres Sohnes äußerte sie sich zu Fragen der Staatsethik. Erhalten geblieben sind von ihr auch ein Ehestandsbuch zur Hochzeit einer ihrer Töchter und ein Witwentrostbuch. Sie kam mit 10 Jahren nach dem Tod der Mutter ins Kloster. Mit 16 Jahren legte sie die Gelübde ab. Anfang der 1520er Jahre gelangten die ersten Lutherschriften ins Kloster. Sie und einige Mitschwestern nahmen die reformatorischen Gedanken begeistert auf und flohen aus dem Kloster nach Wittenberg. Dort lebte sie einige Zeit im Hause des Malers Lucas Cranach und seiner Frau Barbara. Die ehemalige Nonne heiratete den prominentesten der Reformatoren. J »Morgenstern von Wittenberg« – so nannten ihr Mann und ihre Freundinnen und Freunde sie anerkennend dafür, dass sie von früh bis spät um den großen Haushalt mit Gästebetrieb bemüht war. Oft waren bis zu 40 Personen zu beköstigen. Vieles von dem, was sie auf den Tisch brachte, produzierte sie selbst, z.B. braute sie Bier. Respekt erwarb sie sich nicht allein mit ihrer hauswirtschaftlichen Tüchtigkeit, sondern auch mit ihren geistreichen und schlagfertigen Beiträgen zu den Tischgesprächen. Sie überlebte ihren Mann um sechs Jahre und wurde knapp 54 Jahre alt. Sie wurde knapp 13-jährig zur Äbtissin der Abtei von Quedlinburg gewählt, von Papst Leo X. und Kaiser Maximilian bestätigt und am 5.11.1516 feierlich eingeführt. Bis zu ihrem Tode wirkte sie als Äbtissin in Quedlinburg. Sie war die erste Äbtissin in Quedlinburg, welche die lutherische Lehre annahm. I Sie sympathisierte mit der neuen Glaubenslehre Luthers. Nach dem Tode des Herzogs Georg von Sachsen 1539, der sich allen reformatorischen Bestrebungen strikt widersetzt hatte, schloss sie sich offen der Lehre Luthers an und setzte reformatorische Veränderungen in Stift und Stadt Quedlinburg durch. Einige ihrer Maßnahmen, etwa auf dem Gebiet der Schulen, haben sich bis in die jüngste Vergangenheit erhalten. Im Jahre 1540 veranlasste sie die erste nachweisbare Kirchenvisitation in Quedlinburg. Das Protokoll dieser Visitation hat sich erhalten und ist eine wertvolle Quelle für die frühe Reformationsgeschichte. MITEINANDER 6_11_Miteinander 3_11 21.11.11 12:50 Seite 221 Zeittafel zur Reformationszeit (aus: Sonja Domröse: Frauen der Reformationszeit, Göttingen 2010, S. 149f., bearbeitet von Gisela Petersen) 10.11.1483 Martin Luther in Eisleben geboren zwischen 1491 und 1495 Ursula von Münsterberg als Enkelin des böhmischen Königs Georg Podiebrad geboren 1492 Argula von Grumbach auf der Burg Ehrenfels in Franken als Argula Reichsfreiin von Stauff geboren 1495 Marie Dentière in Tournai geboren, reformierte Theologin und Reformationshistorikerin um 1497 Katharina Zell in Straßburg als Katharina Schütz geboren 29.1.1499 Katharina von Bora auf Gut Lippendorf südl. Leipzig geboren um 1500 Elisabeth Cruciger im Grenzgebiet zwischen Pommern und Polen als Elisabeth von Meseritz geboren 1501 Martin Luther beginnt sein Studium an der Universität Erfurt 1502 Eintritt Martin Luthers in das Augustiner-Eremiten-Kloster in Erfurt um 1504 Ursula Weyda in Altenburg als Ursula von Zschöpperitz geboren 1504 Wibrandis Rosenblatt in Säckingen geboren 28.1.1504 Anna zu Stolberg geboren 1510/11 Reise Luthers nach Rom 24.8.1510 Elisabeth von Calenberg-Göttingen in Cölln als Elisabeth von Brandenburg geboren 1511 Beginn der Vorlesungen Luthers an der Universität in Wittenberg 1514 Luther wird Prediger an der Stadtkirche in Wittenberg 1517 Martin Luther veröffentlicht in Wittenberg seine 95 Thesen; Ablassstreit; Anzeige in Rom 1517 Anna zu Stolberg wird 13-jährig zur 28. Äbtissin des Reichsstifts von Quedlinburg gewählt 1518 Einleitung des Ketzerprozesses gegen Luther; Verhör in Augsburg und Entlassung Luthers aus der Gehorsamspflicht des Augustinerordens; Berufung Philipp Melanchthons an die Universität Wittenberg 1519 Ulrich Zwingli, Pfarrer am Großmünster in Zürich; Tod Kaiser Maximilians I. und Wahl Karls V. zum neuen Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation 1520 Luther schreibt seine reformatorischen Hauptschriften; Bannandrohungsbulle und Verbrennungen von Luthers Schriften; Verbrennung der Bulle und des kanonischen Rechts durch Luther 1521 Verhängung des Bannes über Luther; Vorladung vor den Reichstag zu Worms; Wormser Edikt: Verhängung der Reichsacht gegen Luther und Verbot seiner Lehre und Schriften 1521/22 Luther hält sich auf der Wartburg auf und übersetzt das Neue Testament, Unruhen in Wittenberg 1522 Rückkehr Luthers von der Wartburg 1523 Einführung der Reformation in Zürich; Verbrennung der ersten evangelischen Märtyrer in Brüssel 1523/24 Veröffentlichung von insgesamt sieben Flugschriften Argula von Grumbachs, darunter u. a. ihr Sendbrief an die Universität in Ingolstadt 1524 Katharina Zell veröffentlicht ihre »Entschuldigung für Matthäus Zell« sowie einen Trostbrief an die Frauen in Kenzingen 1524 Ursula Weyda veröffentlicht ihre Streitschrift gegen einen katholischen Abt 1524 Beginn der Auseinandersetzungen mit den Schwärmern 1524 Elisabeth Cruciger schreibt ihr Kirchenlied »Herr Christ, der einig Gotts Sohn« 1524/25 Bauernkrieg; Tod Thomas Müntzers; Hochzeit des ehemaligen Mönchs Martin Luther mit der ehemaligen Nonne Katharina von Bora 1526 1. Reichstag zu Speyer mit Aussetzung des Wormser Edikts: Reichsstände verantworten vor Gott und Kaiser die Religionszugehörigkeit 1526 Olympia Fulvia Morata in der italienischen Stadt Ferrara geboren 1528 Ursula von Münsterbergs Rechtfertigung zum Verlassen ihres Klosters erscheint mit einem Nachwort von Martin Luther 1529 2. Reichstag zu Speyer: Protest der evangelischen Minderheit (»Protestanten«) gegen die Absicht Kaiser Karls V., das Wormser Edikt wieder einzusetzen, wodurch die evangelische Seite durch Mehrheitsbeschluss zur katholischen Konfession hätte zurückkehren müssen; Marburger Religionsgespräche: Auf Einladung Philipps von Hessen treffen sich u. a. Luther, Melanchthon, Zwingli, Bucer und Oekolampad 1530 Reichstag zu Augsburg; Die lutherische Seite hält im Augsburger Bekenntnis (Confessio Augustana) gegenüber Kaiser Karl V. ihre grundlegenden Überzeugungen fest, die einen Teil der lutherischen Bekenntnisschriften bilden; Luther auf der Veste Coburg 1531 Tod Ulrich Zwinglis und Johannes Oekolampads 1534/35 Reich der Wiedertäufer in Münster 1534 Katharina Zell gibt ein Liederbuch heraus nach 1534 Ursula von Münsterberg in Gernrode gestorben 2.5.1535 Elisabeth Cruciger in Wittenberg gestorben 1539 Anna zu Stolberg entscheidet sich für die lutherische Lehre und wirkt für die Durchführung der Reformation in Quedlinburg 1541 Einführung der Reformation in Genf durch Johannes Calvin; Tod von Wolfgang Capito in Straßburg 1542 Elisabeth von Calenberg-Göttingen führt in ihrem Gebiet die Reformation ein und erlässt eine Kirchenordnung, für die sie selber ein Vorwort schreibt 1545 Elisabeth von Calenberg-Göttingen verfasst zu dessen Regierungsantritt ein Buch für ihren Sohn Erich II. 1546 18. Februar: Tod Luthers in Eisleben; Beginn des Schmalkaldischen Krieges: Kaiser Karl V. kämpft gegen den Schmalkaldischen Bund, ein Bündnis protestantischer Landesfürsten und Städte, um die Anerkennung des Protestantismus zu verhindern 1547 Niederlage der Protestanten gegen Kaiser Karl V. im Schmalkaldischen Krieg 1548 Reichstag in Augsburg mit Annahme des Augsburger Interims: Bis auf das Zugeständnis des Laienkelchs und der Priesterehe an die Protestanten Wiedereinführung der katholischen Auffassung in Lehre und Brauch 1550 Elisabeth von Calenberg-Göttingen verfasst für ihre Tochter Anna Maria ein Ehestandsbuch 1550 Olympia Fulvia Morata reist von Italien nach Deutschland 1551 Tod von Martin Bucer in Cambridge 1552 Fürstenverschwörung gegen den Kaiser und Sieg über Karl V.; im Passauer Vertrag wird den Protestanten ein Stillstand gewährt 1552 Katharina von Bora am 20.12. in Torgau gestorben 1553 Schlacht von Sievershausen 1554 Argula von Grumbach auf Schloss Zeilitzheim bei Schweinfurt gestorben 1555 Augsburger Religionsfrieden: besiegelt die konfessionelle Spaltung des Deutschen Reiches 26.10.1555 Olympia Fulvia Morata in Heidelberg gestorben 1556 Kaiser Karl V. dankt ab 1557 Katharina Zell veröffentlicht ihren Briefwechsel mit Ludwig Rabus 25.5.1558 Elisabeth von Calenberg-Göttingen in Ilmenau gestorben 1558 Katharina Zell veröffentlicht eine Auslegung des Vaterunsers sowie des 51. Psalms 1558 Die Werke u. Briefe Olympia Fulvia Moratas erscheinen in Basel 1561 Marie Dentière in Genf gestorben 5.9.1562 Katharina Zell in Straßburg gestorben 1.11.1564 Wibrandis Rosenblatt in Basel gestorben um 1570 Ursula Weyda in Altenburg gestorben 4.3.1574 Anna zu Stolberg gestorben 221 MITEINANDER 6_11_Miteinander 3_11 21.11.11 12:50 Seite 222 E Nasce figlia di genitori riformati. Non si sposa. Parlava e scriveva in dieci lingue: olandese, francese, tedesco, inglese, italiano, latino, greco, ebraico, siriaco/armeno ed etiope. Inoltre era esperta nel ricamo, nella pittura su vetro, nella xilografia e nell’incisione su rame, lavorava come pittrice e soprattutto come ritrattista, era una virtuosa della musica, poetessa, geografa, astronoma, teologa, pedagoga, storica, linguista e filosofa. Le donne, così affermava, hanno la capacità, il diritto e il dovere di occuparsi e di studiare le scienze umane e naturali. A lei stessa era stato permesso eccezionalmente di ascoltare le lezioni all’università di Utrecht. Tuttavia doveva restare seduta nascosta da una tenda in una cabina, così da non poter essere vista dagli studenti maschi. Una sua citazione sul tema dell’«invisibilità delle donne»: «Ecco perché nella lettura delle opere storiografiche per lunghi periodi di tempo delle tracce delle donne non appare niente di più che delle tracce lasciate nel mare da una nave.» (1638) C A dieci anni suo padre le regalò una Bibbia in tedesco da cui citerà nei suoi scritti per tutta la sua vita. Acquisì una notevole conoscenza della Bibbia ed argomentava con citazioni. Lesse numerosi scritti di Martin Lutero con cui intrattenne un’intensa corrispondenza. Nel 1523 scrive una lettera all’università di Ingolstadt per difendere un giovane teologo che aveva studiato con Filippo Melantone a Wittenberg e che faceva propaganda per la Riforma, cosa che in Baviera era vietata. Per questo il giovane era stato sollecitato a ritrattare e messo al bando. Dato che da parte dei riformati non gli venne in aiuto nessuno fra gli uomini si armò lei stessa di penna. Sicura di se nel suo pamphlet esortò gli studiosi dell’università a discutere pubblicamente con lei sulle discusse tesi del giovane teologo. Dato che anche Gesù aveva dialogato con le donne, avrebbero dovuto farlo anche i professori. L’università non la degnò di una risposta, ma il suo scritto coraggioso venne stampato come volantino e diffuso ovunque (nel giro di 2 mesi vennero fatte 13 ristampe). In un altro scritto informò il sovrano duca Guglielmo di Baviera della sua lettera esigendo da lui una fede responsabile: «Non basta dire: credo in quello a cui hanno creduto i miei genitori.» Un cristiano deve obbedire all’autorità, ma l’autorità da parte sua è legata alla Sacra Scrittura e non è autorizzata a vietare la Parola di Dio. Anche il sovrano non rispose alla sua lettera. Tuttavia egli per punizione a causa delle sue idee riformate espresse pubblicamente licenziò suo marito. Motivazione: non aveva impedito a sua moglie di scrivere tali lettere. B Durante la sua epoca la Chiesa anglicana assunse la sua forma definitiva. Sua madre era stata decapitata, lei in pubblico si identificava sempre con suo padre Enrico, ma ci sono tanti motivi per pensare che in privato onorasse anche il ricordo di sua madre. Nonostante fosse di sangue blu, lei e la sua sorellastra cattolica vennero escluse dalla successione al trono. In questo modo si sarebbe potuto garantire la successione al trono protestante. Dopo la morte del reggente Maria poté far valere il suo diritto legittimo al trono inglese. Il 3 agosto 1553 entrò trionfante a Londra insieme alla sua sorellastra. Già presto si giunse alla rottura fra le sorelle. Maria era una cattolica convinta e voleva convertire la sorella protestante alla sua fede. Dopo la morte della sorella divenne regina. Per prima cosa si apprestò a respingere il cattolicesimo reintrodotto da sua sorella. Nel 1563 vennero pubblicati i 39 articoli anglicani che erano stati formulati in maniera moderatamente riformata. In questo modo si separava definitivamente dalla Chiesa cattolica. Va constatato tuttavia che non cadde preda del fanatismo religioso spesso praticato durante l’epoca delle guerre di religione. La Chiesa cristiana considerava gli insetti come «bestie diaboliche». Le persone semplici e religiose pensavano ad esempio che le streghe sotto forma di «mosche del burro» potessero saziarsi di panna e burro. La giovane ricercatrice con il suo interesse specifico si muoveva quindi su di un terreno incerto. Lei tuttavia riprendeva le metamorfosi delle farfalle e il loro ambiente tipico nel suo blocco da disegno non solo con sguardo obiettivo scientifico ma anche con riverenza religiosa per ciò che considerava un miracolo della creazione. Questi due aspetti, legati ad un’intensità artistica, caratterizzano tutta la sua opera e si ritrovano anche nei testi illustrativi dei suoi libri. Nella prefazione alla sua celebre opera della Metamorfosi degli insetti del Suriname (Metamorphosis insectorum Surinamensium) scrisse: «In gioventù mi dedicai a ricercare insetti: cominciai con i bachi da seta nella mia città natale di Francoforte sul Meno. Osservai poi che essi, come altri bruchi, si trasformavano in belle farfalle notturne e diurne. Questo mi spinse a raccogliere tutti i bruchi che potevo trovare per osservarne la trasformazione. Mi sono pertanto allontanata dalla compagnia umana occupandomi di queste analisi». 222 Non ci è stato tramandato molto sulla sua vita. Nemmeno la sua data di nascita precisa. Presumibilmente proviene da una famiglia nobile di origine pomerana o polacca. Già da bambina viene accolta nel convento di Marienbusch a Treptow sulla Riga dove sfrutta le possibilità offertole di farsi una cultura. Nel vicino convento maschile si trova il futuro riformatore e amico di Martin Lutero Johannes Bugenhagen che diffonde la teologia di Lutero. L’abate del convento ed alcuni monaci lo seguono a Wittenberg. Questo induce anche lei a lasciare il convento. Trova rifugio da Bugenhagen a Wittenberg. Nel 1524 sposa un giovane teologo di Lipsia, che diventerà poi professore e predicatore della chiesa del castello di Wittenberg. Il matrimonio viene celebrato da Martin Lutero. Appartiene alla prima generazione di mogli di pastori protestanti, creando un nuovo ruolo della donna, che fa fronte a impegni pratici e spirituali come donna di casa e moglie e cogestrice della vita ecclesiastica. La figlia Elisabeth sposerà il figlio di Martin Lutero Hans Lutero. È considerata la prima scrittrice di canti liturgici della Chiesa evangelica. È dimostrato che ha scritto diversi canti liturgici di cui ce ne è stato tramandato solo uno che si trova nell’innario evangelico (n.67 «Cristo Signore, unico figlio di Dio») A D Che vita! Suo padre era capitano al servizio dell’imperatore, sua madre proveniva da una rinomata famiglia borghese di Basilea. Si sposò quattro volte e rimase vedova quattro volte. Ebbe 11 figli di cui cinque morirono ancora bambini. Visse a Basilea, Strasburgo e Cambridge. Era direttamente coinvolta nelle alterne vicende del movimento della Riforma. Tre dei suoi mariti erano attivi come riformatori a Basilea e Strasburgo. Erano tutti e tre notevolmente più anziani di lei e con personalità molto diverse. Ha dato al nuovo ruolo di moglie evangelica del pastore il profilo della «donna al suo fianco». Bisognava sostenere il marito nel suo lavoro e coprirgli le spalle, cioè soprattutto gestire in maniera efficace e parsimoniosa il bilancio della casa del pastore perché non bisognava occuparsi solo del marito e dei figli. La casa del pastore protestante era fin dall’inizio un rifugio per profughi religiosi e persone bisognose d’aiuto in generale, era rifugio per studenti desiderosi di imparare, con o senza mezzi, ed era una casa per ospitare colleghi di passaggio. Così come dapprima il consolidarsi della Riforma nell’alto Reno anche l’acuirsi degli scontri con la parte cattolica e le ripercussioni politiche si riflettevano direttamente nella sua vita. Quando il suo quarto marito venne sospeso dal servizio ed espulso da Strasburgo, lei lo seguì nell’esilio inglese. Dopo la morte del marito tornò a Strasburgo si trasferì a Basilea a causa di un’epidemia di peste, dove visse per altri undici anni. Morì a 60 anni di peste. Gli abitanti di Basilea per rispetto non la seppellirono in una fossa comune per le vittime della peste, ma accanto al suo secondo marito. G Per gli studiosi del Medioevo la natura che li circondava non era quasi degna di osservazione. Per questo riprendevano quello che era stato loro trasmesso dall’antichità. F H Acquisisce fin da giovane una cultura umanistica. Già a 15 anni scrive poesie in greco e latino, destando scalpore come bambina prodigio. Spinta da suo padre e da un suo amico appassionato della dottrina riformata, legge il Nuovo Testamento nel testo originale greco e gli scritti teologici dei riformatori pubblicati in lingua latina. Sposa un medico tedesco di fede evangelica che mette in musica le sue poesie e le pubblica come raccolta di canti. Negli scontri armati fra i cattolici e gli evangelici perde la preziosa biblioteca del padre e deve scappare con la sua famiglia dalla città assediata. Poco dopo suo marito ottiene una cattedra di medicina a Heidelberg. Anche a lei viene proposta una cattedra per la lingua greca, che a causa della sua morte repentina non riesce ad assumere. Un cronista in epoca più tarda scrive di lei: «La sua morte…ha dato a Heidelberg la fama di avere anticipato l’emancipazione delle donne dei secoli successivi.» Dopo la sua morte l’amico di suo padre pubblica le sue opere (discorsi, poesie, lettere). In una prefazione commemorativa si legge: «…aveva la figura di una donna, ma di spirito era più grande di un uomo, con un cuore, che solamente voleva comprendere Cristo.» Conobbe Martin Lutero a Wittenberg attraverso sua madre. Il 7 aprile 1538 si fece porgere il calice manifestando così ufficialmente la sua conversione alla fede luterana, tollerata dal marito rimasto cattolico. Il 6 ottobre informò il conte Filippo di Sassonia della sua conversione e con il suo aiuto portò il pastore evangelico e riformatore Antonius Corvinus a Münden dalla vicina Witzenhausen. La coppia visse per due anni fino alla morte del marito Erich in un matrimonio di confessione mista. Dopo la morte del marito divenne reggente al posto di suo figlio ancora minorenne, introdusse la Riforma nel suo ducato nel 1542 ed emanò un ordinamento ecclesiastico. In una «lettera inviata ai sudditi» redasse un’etica evangelica, nel suo testamento materno per l’ascesa al trono di suo figlio si espresse su questioni di etica statale. Di lei ci sono stati tramandati un libro sul matrimonio scritto per una delle sue figlie ed un libro di consolazione per le vedove. J A dieci anni, dopo la morte della madre entrò in convento. A 16 anni prese i voti. All’inizio del 1520 arrivarono i primi scritti di Lutero nel convento. Lei e alcune delle sue consorelle abbracciarono con entusiasmo la dottrina riformata e scapparono dal convento a Wittenberg. Li visse per un periodo a casa del pittore Lucas Cranach e di sua moglie Barbara. L’ex monaca sposò il più importante dei Riformatori. «Stella mattutina di Wittenberg», cosi veniva chiamata con riconoscenza da suo marito e dai suoi amici, dato che si occupava della casa e dei molti ospiti dal mattino alla sera. Spesso doveva dare da mangiare fino a 40 persone. Molto di quello che portava a tavola lo produceva lei stessa, ad esempio la birra. Si guadagnò il rispetto non solo per le sue capacità casalinghe, ma anche per la sua conversazione brillante a tavola e le sue battute di spirito. Sopravvisse sei anni a suo marito e morì a 54 anni appena compiuti. Appena tredicenne venne eletta badessa dell’Abbazia di Quedlinburg, confermata nel suo incarico da Papa Leone X e dall’Imperatore Massimiliano ed insediata solennemente il 5.11.1516. È stata badessa dell’Abbazia di Quedlinburg fino alla sua morte e la prima badessa di Quedlinburg ad abbracciare la fede luterana. I Simpatizzava con la nuova fede di Lutero. Dopo la morte del duca di Giorgio di Sassonia nel 1539, che si era fermamente opposto ai movimenti riformatori aderì apertamente alla dottrina di Lutero e realizzò cambiamenti legati alla Riforma sia nel convento che nella città di Quedlinburg. Alcune delle sue misure, ad esempio nel settore scolastico, si sono mantenute fino al recente passato. Nel 1540 dispose la prima visitazione ecclesiastica documentabile di Quedlinburg. Il verbale di questa visitazione si è conservato e rappresenta una fonte preziosa per la prima storia della Riforma. MITEINANDER 6_11_Miteinander 3_11 21.11.11 12:50 Seite 223 Tabella cronologica dell’epoca della Riforma (da: Sonja Domröse: Donne nell’epoca della Riforma, Göttingen 2010, pag. 149 sg., riveduto da Gisela Petersen) 10.11.1483 Martin Lutero nasce a Eisleben Fra il 1491 e il 1495 nasce Ursula von Münsterberg come nipote del re boemo Georg Podiebrad 1492 nasce Argula von Grumbach a Burg Ehrenfels in Franconia come Argula Reichsfreiin von Stauff 1495 nasce Marie Dentière a Tournai, teologa riformata e storica della Riforma 1526 nasce Olympia Fulvia Morata a Ferrara 1528 La giustificazione di Ursula von Münsterberg per lasciare il suo convento appare con una postfazione di Martin Lutero 1529 Seconda Dieta di Spira: protesta della minoranza evangelica («protestanti») contro l’intenzione di Carlo V di reintrodurre l’Editto di Worms, con cui la parte evangelica per decisione presa a maggioranza avrebbe dovuto rientrare nella confessione cattolica. Colloqui di religione a Marburgo: su invito di Filippo di Sassonia si incontrano fra gli altri Lutero, Melantone, Zwingli, Bucer e Oekolampad 1530 Dieta di Augusta; i luterani nella Confessione di Augusta (Confessio Augustana) espongono le proprie convinzioni fondamentali contro Carlo V che rappresentano una parte degli scritti confessionali luterani; Lutero nella fortezza di Coburgo 1531 Morte di Ulrich Zwingli e di Johannes Oekolampad Intorno al 1497 nasce Katharina Zell a Strasburgo come Katharina Schütz 29.1.1499 nasce Katharina von Bora a Gut Lippendorf a sud di Lipsia Intorno al 1500 nasce Elisabeth Cruciger nella zona di confine fra la Pomerania e la Polonia come Elisabeth von Meseritz 1501 Martin Lutero inizia i suoi studi all’università di Erfurt 1502 Martin Lutero entra nel convento degli eremiti agostiniani ad Erfurt 1534/35 Regno degli anabattisti a Münster Intorno al 1504 nasce Ursula Weyda ad Altenburg come Ursula von Zschöpperitz 1534 Katharina Zell pubblica un innario Dopo il 1534 morte di Ursula von Münsterberg a Gemrode 1504 nasce Wibrandis Rosenblatt a Säckingen 2.5.1535 morte di Elisabeth Cuciger a Wittenberg 28.1.1504 nasce Anna zu Stolberg 1539 1510/1511 Viaggio di Lutero a Roma Anna zu Stolberg abbraccia la dottrina luterana e si adopera per la diffusione della Riforma a Quedlinburg 24.8.1510 nasce Elisabeth von Calenberg-Göttingen a Cölln come Elisabeth von Brandenburg 1541 Introduzione della Riforma a Ginevra attraverso Giovanni Calvino; morte di Wolfgang Capito a Strasburgo 1511 Inizio delle lezioni di Lutero all’universita di Wittenberg 1542 1514 Lutero diventa predicatore nella chiesa della città di Wittenberg Elisabeth von Calenberg-Göttingen introduce la Riforma nel suo territorio ed emana un ordinamento ecclesiastico per cui scrive una prefazione 1517 Martin Lutero pubblica le sue 95 tesi a Wittenberg; disputa sulle indulgenze; denuncia a Roma 1545 Elisabeth von Calenberg-Göttingen pubblica un libro per l’ascesa al trono di suo figlio Enrico II 1517 Anna zu Stolberg all’età di 13 anni viene eletta 28a badessa dal capitolo di Quedlinburg 1546 1518 Inizio del processo per eresia contro Lutero; interrogatorio ad Augusta ed esonero di Lutero dall’obbligo di ubbidienza all’ordine degli agostiniani; incarico di Filippo Melantone all’università di Wittenberg 18 Febbraio: morte di Lutero a Eisleben; inizio della Guerra contro la Lega di Smalcalda: l’imperatore Carlo V lotta contro un’alleanza di principi e città protestanti, la Lega di Smalcalda, per evitare il riconoscimento del protestantesimo. 1547 Sconfitta dei protestanti nella Guerra tra la Lega di Smalcalda e l’imperatore Carlo V 1548 Dieta di Augusta con approvazione dell’interim di Augusta: concessione ai protestanti della distribuzione del calice ai laici e del matrimonio degli ecclesiastici e reintroduzione della concezione cattolica nella dottrina e nell’uso 1550 Elisabeth von Calenberg-Göttingen pubblica per sua figlia Anna Maria un libro sul matrimonio 1550 Olympia Fulvia Morata si trasferisce dall’Italia in Germania 1519 Ulrich Zwingli diventa pastore al Grossmünster di Zurigo; morte dell’imperatore Massimiliano I ed elezione di Carlo V a nuovo imperatore del Sacro Romano Impero della Nazione Germanica 1520 Lutero scrive i suoi testi principali sulla Riforma; bolla di minaccia di scomunica; gli scritti di Lutero vengono arsi nelle piazze; Lutero brucia la bolla papale e i testi del diritto canonico 1551 Morte di Martin Bucer a Cambridge Congiura dei principi contro l’imperatore e sconfitta di Carlo V; il trattato di Passau rappresenta una tregua per i protestanti 1521 Proclamazione della scomunica di Lutero; invito a comparire davanti alla Dieta a Worms; Editto di Worms: proclamazione della condanna contro Lutero, la sua dottrina e i suoi scritti 1552 1552 Katharina von Bora muore il 20 Dicembre a Torgau 1521/22 Lutero soggiorna alla Wartburg e traduce il Nuovo Testamento, disordini a Wittenberg 1553 Battaglia di Sievershausen 1554 Argula von Grumbach muore a Schloss Zeilitzheim vicino a Schweinfurt 1522 Ritorno di Lutero dalla Wartburg 1523 Introduzione della Riforma a Zurigo; rogo dei primi martiri evangelici a Bruxelles 1555 Pace religiosa di Augusta: la divisione confessionale del Regno germanico 1523/24 Pubblicazione di sette volantini di Argula von Grumbach, fra cui la lettera all’università di Ingolstadt 26.10.1555 Olympia Fulvia Morata muore a Heidelberg 1524 Katharina Zell pubblica la sua «Scusa per Matthäus Zell» e una lettera di consolazione per le donne di Kenzingen 1556 L’imperatore Carlo V abdica 1557 Katharina Zell pubblica il suo epistolario con Ludwig Rabus 1524 Ursula Weyda pubblica il suo pamphlet contro un abate cattolico 25.5.1558 Elisabeth von Calenberg-Göttingen muore a Ilmenau 1558 Katharina Zell pubblica un’interpretazione del Padre nostro e del 51˚ Salmo Le opere e lettere di Olympia Fulvia Morata vengono pubblicate a Basilea 1524 Inizio degli scontri con gli Schwärmer (i fanatici) 1524 Elisabeth Cruciger scrive il suo canto liturgico «Cristo Signore, unico figlio di Dio» 1558 1524/25 Guerra dei contadini; morte di Thomas Müntzer; matrimonio dell’ex monaco Martin Lutero con l’ex monaca Katharina von Bora 1561 Marie Dentière muore a Ginevra 5.9.1562 Katharina Zell muore a Strasburgo 1.11.1564 Wilbrandis Rosenblatt muore a Basilea Prima Dieta di Spira con sospensione dell’Editto di Worms: ogni regione del Sacro Romano Impero della Nazione Germanica ha la libertà di fare una scelta autonoma che possa essere responsabilmente sostenuta davanti a Dio e all’Imperatore Intorno al 1570 muore Ursula Weyda ad Altenburg 1526 4.3.1574 muore Anna zu Stolberg 223 MITEINANDER 6_11_Miteinander 3_11 21.11.11 12:50 Seite 224 Zusammengestellt von Gisela Petersen und Carmen Jäger auf der Grundlage des Buches von Sonja Domröse: Frauen der Reformationszeit, Göttingen 2010 sowie einiger Wikipedia-Artikel. Mit dem Quiz »Frauen der Reformationszeit« hat der Konvent evangelischer Theologinnen in der BRD e.V. beim 33. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dresden für die Reformationsdekade geworben. Besucherinnen und Besucher erkannten Frauen wie Katharina von Bora, entdeckten aber vor allem bisher unbekannt gebliebene Frauen der Reformationszeit wie Argula von Grumbach oder Wibrandis Rosenblatt. Testi raccolti e composti da Gisela Petersen e Carmen Jäger sulla base del libro di Sonja Domröse »Donne della Riforma«, Gottinga 2010 nonché alcuni articoli su wikipeda. Con il quiz »Donne della Riforma« in occasione della 33° Giornata della Chiesa Evangelica in Germania a Dresda 2011, il «Convento delle teologhe tedesche nella Repubblica Federale associazione registrata» ha dato il suo contributo al Decennio della Riforma. Visitatrici e visitatori hanno avuto modo di riconoscere donne famose come Katharina von Bora, ma anche e soprattutto di scoprire donne della Riforma finora rimaste nell’ombra, come Argula von Grumbach o Wibrandis Rosenblatt. Bildrechte: Diritti per le immagini: 1 Mit freundlicher Genehmigung des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg 2 Lucas Cranach d. Ä., Werkstatt Dyptichon [Rechte Tafel:] Katharina von Bora 1529 Hessisches Landesmuseum Darmstadt 3, 5, 6, 8, 9 »public domain« 4 Kirchenordnung für das Fürstentum Calenberg; Klosterkammer Hannover/Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, Signatur th2938 7 Mit freundlicher Genehmigung des Universitätsarchivs Heidelberg 10 Mit freundlicher Genehmigung der Städtischen Museen Quedlinburg / Schlossmuseum Spannende Lektüre über diese so modern anmutenden Frauen aus dem 16. Jahrhundert wird das Frauennetzwerk die Zeit der Lutherdekade über begleiten. Frauen, die sich mit Leib und Seele den Ideen der neuen kirchlichen Bewegung verschrieben hatten, gab es nicht nur in Deutschland. Im Buch von Roland H. Bainton, Donne della Riforma, Claudiana Editrice, Torino 1992, wird über 6 bedeutende italienische Frauen aus dem Reformationszeitalter berichtet (Giulia Gonzaga, Caterina Cibo, Vittoria Colonna, Isabella Bresegna, Renata di Ferrara, Olympia Morata). Außerdem sammelt das Frauennetzwerk Berichte und Interviews von reformbewegten Frauen der ELKI, die in den letzten 50 Jahren durch ihr Engagement die Gemeinden unterstützt und mitgetragen haben. In einigen Gemeinden sind wir schon fündig geworden. Wir freuen uns über zugesandte Beiträge, die wir in einer Mappe zusammenstellen werden. Gisela Salomon, Nationalreferentin des Frauennetzwerks 1 Con gentile concessione del Germanisches Nationalmuseum, Norimberga 2 Lucas Cranach il Vecchio, Laboratorio, dittico, [lato destro:] Katharina von Bora, 1529 Museo Regionale dell’Assia, Darmstadt 3, 5, 6, 8, 9 «public domain» 4 Ordinamento di Chiesa per il Principato di Calenberg; Klosterkammer Hannover/Biblioteca del Principe Augusto, Wolfenbüttel, Codice th2938 7 Con gentile concessione dell’Archivio Universitario di Heidelberg 10 Con gentile concessione dei Musei Municipali di Quedlinburg / Museo del Castello Letture accattivanti sulle donne già moderne nel ‘500, che seguivano con anima e corpo le idee del nuovo movimento della chiesa, accompagneranno la Rete delle Donne per tutto il Decennio della Riforma. Nel suo libro Donne della Riforma, Claudiana Editrice, Torino 1992, Roland H. Bainton racconta di sei donne importanti per l’epoca della Riforma in Italia (Giulia Gonzaga, Caterina Cibo, Vittoria Colonna, Isabella Bresegna, Renata di Ferrara, Olympia Morata). Dato che la Riforma non è soltanto un processo storico, ma vivo fino ad oggi, la Rete delle Donne sta raccogliendo inoltre testimonianze di e interviste con donne che con lo spirito della Riforma all’interno della CELI sono state «colonne portanti» del lavoro svolto nelle comunità dell’ultimo mezzo secolo. In alcuni casi abbiamo già trovato delle indicazioni utili. Siamo liete di ogni ulteriore contributo dalle comunità da inserire nella nostra documentazione. Gisela Salomon, referente nazionale della Rete delle Donne www.chiesaluterana.it www.chiesaluterana.it Schauen Sie doch mal auf die Homepage der ELKI – CELI. Sulla homepage della ELKI – CELI Hier finden Sie u.a. die wichtigsten Informationen über unsere Kirche, Beiträge von der Synode in Gesamtlänge, zur Theologie und zu aktuellen Themen, Veranstaltungshinweise, Pressemitteilungen, MITEINANDER/INSIEME in deutscher Sprache. troverete le informazioni dettagliate sulla nostra chiesa, i rapporti completi su Sinodo, teologia e temi attuali, notizie su manifestazioni, comunicati stampa e MITEINANDER/INSIEME in lingua italiana 224 MITEINANDER 6_11_Miteinander 3_11 21.11.11 12:50 Seite 225 FRAUENNETZWERK • LA RETE DELLE DONNE Treffpunkt Triest Punto d’incontro Trieste Frauennetzwerk-Seminar über die Patientenverfügung Seminario della Rete delle donne sul testamento biologico Es war noch ganz schön heiß, als wir, Margret Marocchini und ich, am Samstag, den 24. September 2011 in den Zug stiegen und von Verona gen Osten fuhren. Im Zug stießen wir dann auch bald auf zwei andere Frauen aus unserer Gemeinde, die mit uns auf dem Weg nach Triest waren, um an einem Wochenende des Frauennetzwerkes teilzunehmen. Unsere Regionalreferentin Heidi Leers war schon einen Tag früher gefahren, da das nationale Treffen der Referentinnen des Frauennetzwerkes vorher stattfand. Unsere Veranstaltung war für alle interessierten Frauen aus der Region Nord-Ost geplant, und das Thema, über das wir informiert werden und das wir diskutieren wollten, war »Patientenverfügung« bzw. »Testamento biologico«. Kein einfaches Thema… Und heimlich schaute ich mir ein bisschen neidisch die Touristen an, die in Mestre den Zug Richtung Venedig nahmen, während wir in der Hitze auf unseren Anschlusszug warteten, den wir vor lauter »chiacchiere« dann auch noch verpassten, was uns eine weitere Stunde Aufenthalt bescherte. In Triest wurden wir dann schon sehnlichst erwartet, da die anderen Frauen nicht einfach ohne uns anfangen wollten. Wir wurden abgeholt, mit Kaffee und Kuchen gestärkt, und dann ging es auch schon los. Faceva ancora molto caldo, quando Margret Marocchini ed io siamo salite sul treno sabato 24 settembre 2011 a Verona in direzione est. In treno abbiamo incontrato anche altre due donne della nostra comunità che stavano andando a Trieste per partecipare al week-end organizzato dalla Rete delle donne. La nostra referente regionale Heidi Leers era partita già il giorno prima per prendere parte all’incontro nazionale delle referenti della Rete delle donne. La nostra iniziativa era stata programmata per tutte le donne interessate della regione nordorientale ed il tema su cui saremmo state informate e su cui volevamo discutere era il «testamento biologico». Non un tema semplice e di nascosto guardavo con un po’ di invidia i turisti che a Mestre prendevano il treno per Venezia, mentre noi nel gran caldo aspettavamo la coincidenza, che a forza di molte «chiacchiere» abbiamo anche perso, restando così ancora un’ora in stazione. Zuerst sprach Diakonin Katja Krummacher aus Rom. Sie führte uns in das Thema ein und erklärte, in welchem Spannungsfeld sich die Problematik »Lebensende« befindet: dem Auftrag des Arztes, Leben zu retten und dem Recht des Patienten, eigene Entscheidungen zu treffen. Als Deutsche, die in Italien lebt, hat Frau Krummacher sowohl die deutsche rechtliche Situation, als auch die italienische erläutert, wobei letztere gerade in Veränderung begriffen ist, da im Moment ein Gesetzesentwurf (D.D.L. »Calabrò«) diskutiert wird, der die Möglichkeiten des einzelnen Arztes, lebensverlängernde Maßnahmen einzuschränken, verhindern soll. Es führt zu weit, hier den ganzen Inhalt des Vortrages wiederzugeben, und ich verweise auf den Artikel von Frau Krummacher in der MITEINANDER-Ausgabe 5/2011, aber eine Gedankenanregung, die mir besonders im Gedächtnis geblieben ist, möchte ich hier doch anführen. Mir wurde bewusst, wie stark die Sprache die Einstellung zu einem Thema beeinflusst. Während in Italien vor allem von »eutanasia« gesprochen wird, was doch sehr stark nach »töten« klingt und vor allem uns Deutsche an das 3. Reich erinnert, spricht man in Deutschland vorwiegend von »Sterbehilfe«, ein Wort, in dem zwei Bedeutungen anklingen: einerseits die Hilfe zum Sterben, andrerseits Hilfe im Sinne von Sterbebegleitung. Der zweite Vortrag wurde von der waldensischen Pastorin Caterina Griffante gehalten. Sie beleuchtete das Thema von einem theologischen Gesichtspunkt. Der Wunsch zu sterben, ist aus protestantischer Sicht keine Auflehnung A Trieste ci aspettavano già con trepidazione dato che le altre donne non volevano iniziare senza di noi. Sono venute a prenderci, siamo state rifocillate con dolce e caffé per poi finalmente cominciare. Per prima ha parlato la diacona Katja Krummacher di Roma. Ci ha introdotto nel tema e ci ha spiegato quale conflittualità sorge dalla problematica della «fine della vita»: da una parte c’è il compito del medico di salvare vite e dall’altra il diritto del paziente di prendere le proprie decisioni. In quanto tedesca che vive in Italia la signora Krummacher ha illustrato sia la situazione giuridica tedesca che quella italiana, quest’ultima in fase di modifica, dato che al momento viene discusso il disegno di legge (D.D.L. «Calabrò») che dovrebbe impedire al singolo medico le possibilità di limitare misure atte a prolungare la vita. 225 MITEINANDER 6_11_Miteinander 3_11 21.11.11 12:50 Seite 226 gegen Gott, sondern die Auflehnung gegen den Schmerz, der uns das Leben nicht mehr als Gottes Geschenk empfinden lässt. Wir haben nicht nur das Recht zu leben, sondern auch das Recht zu sterben, und unsere Aufgabe ist es, uns des Sterbens anzunehmen und es nicht einfach auszugrenzen. Das Leiden als Weg zum Paradies war jahrhundertelang und ist auch heute noch ein Gedanke, der die katholisch geprägte Kultur beeinflusst. Dahingegen lässt der protestantische Glaube an die Gnade Gottes, die an eine persönliche Beziehung zu Gott und nicht an unsere »Werke« gebunden ist, dem Menschen mehr Freiheit und eine größere Verantwortung, über sich selbst zu bestimmen. Die italienische Pastorin wies darauf hin, dass die italienische Rechtslage sehr stark von der Sicht der katholischen Kirche beeinflusst ist, die sich vor allem in letzter Zeit zunehmend der Themen des Lebensanfangs und des Lebensendes bemächtigt. Gleichzeitig nützen opportunistische Politiker die starke Position der katholischen Kirche, um politischen Konsens zu finden, indem sie sich auf deren Seite stellen und mit plakativen Slogans eine differenzierte Diskussion des Themas verhindern. Den Vorträgen folgte eine intensive Diskussion, bei der klar wurde, dass vor allem diejenigen, die schon Angehörige auf dem letzten Weg begleitet hatten, einen wichtigen Beitrag leisten konnten, da das Thema eigentlich nicht abstrakt diskutiert werden kann, sondern immer von den vielen einzelnen Fällen, die auftreten können, ausgegangen werden muss. Aber auch das Bewusstsein, in einem Staat zu leben, in dem dieses Problem anders geregelt wird, als es unserem Empfinden entspricht, hat viele von uns betroffen gemacht. Schon während des Seminars führte diese Betroffenheit zu konkretem Handeln: Nachdem Beppe Englaros Leidensweg in den Vorträgen als Beispiel angesprochen worden war, schlug eine der Teilnehmerinnen spontan vor, ihm einen Solidaritätsbrief zu schicken, was dann am nächsten Tag auch in die Tat umgesetzt wurde. Sarebbe troppo lungo riportare per intero il contenuto della relazione e rimando pertanto all’articolo della signora Krummacher apparso in MITEINANDER/INSIEME-edizione 5/2011, ma vorrei citare uno spunto di riflessione che mi ha particolarmente colpito. Mi sono resa conto di quanto la lingua possa fortemente influenzare l’opinione che possiamo farci su un tema. Mentre in Italia si parla soprattutto di «eutanasia», che suona molto come «uccisione» e che soprattutto noi tedeschi associamo con il Terzo Reich, in Germania si parla prevalentemente di «Sterbehilfe», un termine in cui risuonano due significati, da una parte l’aiuto nel morire e dall’altra l’aiuto nel senso dell’accompagnamento nel morire. La seconda relazione è stata tenuta dalla pastora valdese Caterina Griffante che ha illustrato il tema dal punto di vista teologico. Il desiderio di morire dal punto di vista protestante non è una ribellione nei confronti di Dio, ma nei confronti del dolore, che non ci fa più percepire la vita come un dono di Dio. Non abbiamo soltanto il diritto di vivere, ma anche il diritto di morire ed è nostro compito accettare la morte e non escluderla semplicemente. La sofferenza come cammino verso il Paradiso è stato per secoli ed è ancora oggi un pensiero che influenza la cultura cattolica. Al contrario la fede protestante nella grazia di Dio, che è legata ad una relazione personale con Dio e non alle nostre «opere», dà alle persone maggiore libertà e maggiore responsabilità per l’autodeterminazione. La pastora italiana ha segnalato che la situazione giuridica italiana è fortemente influenzata dall’opinione della Chiesa cattolica che soprattutto negli ultimi tempi si è sempre più occupata dei temi dell’inizio e della fine della vita. Allo stesso tempo politici opportunisti hanno sfruttato la forte posizione della Chiesa cattolica per trovare un consenso politico mettendosi dalla sua parte ed evitando con slogan ad effetto una discussione differenziata sull’argomento. Alle relazioni è seguito un intenso dibattito in cui è risultato chiaro che soprattutto chi aveva già accompagnato i propri parenti nella fase terminale della vita poteva dare un importante contributo, dato che il tema non può essere trattato in maniera astratta, ma va sempre affrontato partendo dai tanti singoli casi che possono presentarsi. Anche la consapevolezza di vivere in uno stato in cui il problema è regolato in modo diverso da quanto corrisponda alla nostra sensibilità, ha colpito molte di noi. Già durante il seminario questa consapevolezza ha portato ad un’azione concreta: dopo che nelle relazioni era stato preso come esempio il calvario di Beppe Englaro, una delle partecipanti ha proposto spontaneamente di inviargli una lettera di solidarietà, cosa che è stata realizzata il giorno successivo. Wir hätten wohl stundenlang weiterdiskutiert, wenn unsere Organisatorinnen nicht dazu gedrängt hätten, uns auf den Weg zu unserem Abendessen zu machen. Sie hatten Tische in einer Pizzeria reservieren lassen, in der wir im Freien auf einem wunderschönen Platz essen konnten. Und jetzt hatten wir auch die Gelegenheit, mit Frauen anderer Gemeinden ins Gespräch zu kommen. Es ist erstaunlich, wie viele Gemeinsamkeiten man als deutsche evan- 226 Avremmo continuato a discutere ancora per ore se le nostre organizzatrici non ci avessero sollecitato a metterci in cammino per andare a cena. Avevano prenotato dei tavoli in una pizzeria in cui abbiamo potuto cenare all’aperto in una piazza meravigliosa. Così abbiamo avuto anche l’opportunità di parlare con donne di altre comunità. È sorprendente quante cose in comune abbiamo come donne evangeliche tedesche in Italia, quanti temi su cui possiamo confrontarci e in che maniera diversa, personale e creativa ognuna di noi si confronti con la propria realtà. MITEINANDER 6_11_Miteinander 3_11 21.11.11 12:50 Seite 227 gelische Frauen in Italien hat, wie viele Themen, über die man sich austauschen kann und wie unterschiedlich, individuell, kreativ jede mit ihrer Situation umgeht. Nach dem Essen ging es ins Hotel. Vor dem Schlafen hielt Andrea Burgenmeister aus Meran eine kleine Andacht: Wie schön, diesen intensiven Tag dankbar in Gottes Hand zurückzulegen! Am nächsten Morgen herrschte schon ein bisschen Aufbruchstimmung. Einige Frauen, die als Regionalreferentinnen auch zu dem oberitalienischen Treffen geblieben waren, mussten sich auf den Weg machen, um ihre weit entfernten Wohnorte zu erreichen. Wer blieb, durfte an einem ganz besonderen Gottesdienst teilnehmen. Der Pfarrer aus Triest war beruflich unterwegs, und so wurde der Gottesdienst von uns Frauen selbst gehalten. Die lokale Predigerin Gudrun Martini gestaltete die Liturgie, die nationale Referentin des Frauennetzwerkes Gisela Salomon hielt die Predigt, andere Frauen lasen den Bibeltext oder die Fürbitten. Von »Konsumenten« des Gottesdienstes wurden wir zu »Akteurinnen«. Für mich war dieser Gottesdienst Höhepunkt des Wochenendes. Sehr stark habe ich dabei empfunden, was es heißt Gemeinschaft zu sein, eine Gemeinschaft, die sich physisch nur für kurze Zeit zusammengefunden hat, aber spirituell weiterbesteht, vielleicht schon vorher bestanden hat und auf unserem gemeinsamen Glauben beruht. Nach einem gemütlichen Beisammensein in der Kirche mit Mitgliedern der Ortsgemeinde führte uns Gudrun durch das sommerlich heiße und strahlend schöne Triest. Wir füllten unsere Lungen mit Meeresluft, unsere Augen mit Mittelmeerbläue, und dann war es Zeit, uns wieder auf den Heimweg zu machen, müde, aber voller Gedanken und Bilder, die mich, aber sicherlich auch alle anderen Frauen, noch lange begleiten werden. Dopo cena siamo tornate in albergo. Prima di andare a dormire Andrea Burgenmeister di Merano ha tenuto una piccola funzione: che bello poter riporre con gratitudine nelle mani di Dio questa giornata così intensa! La mattina dopo c’era già una certa aria di smobilitazione dato che alcune donne che erano rimaste come referenti regionali anche all’incontro dell’Italia del Nord, dovevano ripartire per raggiungere i loro luoghi di residenza lontani. Chi è rimasta ha potuto partecipare ad un culto molto particolare. Il pastore di Trieste era fuori città per lavoro e cosi il culto è stato celebrato da noi donne. La predicatrice locale Gudrun Martini ha celebrato la liturgia, la referente nazionale della Rete delle donne Gisela Salomon ha tenuto la predica, altre donne hanno letto il testo della Bibbia o le invocazioni. Da «consumatrici» del culto siamo diventate «attrici». Per me questo culto è stato il clou del week-end. Ho potuto sentire intensamente cosa significhi essere una comunità, una comunità che si è incontrata fisicamente solo per un breve periodo ma che continua a sussistere spiritualmente e che forse esisteva già prima e che si basa sulla nostra fede comune. Dopo un piacevole incontro nella chiesa con altri membri della comunità ospitante Gudrun ci ha accompagnato attraverso la bella e soleggiata Trieste. Abbiamo riempito i nostri polmoni dell’aria di mare, i nostri occhi con il blu del Mediterraneo e poi è giunta l’ora di tornare a casa, stanche, ma piene di pensieri ed immagini che mi faranno compagnia cosi come sicuramente anche alle altre donne ancora per molto tempo. Christine Schenk, Verona, September 2011 Fotos: Heidi Leers Christine Schenk, Verona, settembre 2011 Foto: Heidi Leers Traduzione: Maria Clara Finetti Redaktion • Redazione MITEINANDER–INSIEME ist ein Informationsorgan des Konsistoriums der ELKI und wird von diesem herausgegeben. Kreative Mitarbeit von vielen ist erwünscht und wichtig. Beiträge können per E-Mail unter der Adresse miteinander@chiesaluterana.it an die Redaktion geschickt werden. Die Redaktion behält sich das Recht zu Kürzungen vor. Eine Garantie zur Veröffentlichung der eingegangenen Artikel kann nicht übernommen werden. MITEINANDER–INSIEME è un organo d’informazione del Concistoro della CELI, che ne è anche l’editore. Si auspica, perché importante, una collaborazione creativa da parte di tanti. Gli scritti possono essere inviati per e-mail alla redazione utilizzando l’indirizzo miteinander@chiesaluterana.it. La redazione si riserva il diritto di accorciare gli articoli. Non esiste l’obbligo di pubblicazione da parte della redazione. 227 MITEINANDER 6_11_Miteinander 3_11 21.11.11 12:50 Seite 228 Elvira Henni Angela Ackermann Elvira Henni Angela Ackermann Die neue Pressereferentin des Frauennetzwerks stellt sich vor La nuova addetta stampa della Rete delle donne si presenta Ich habe am 12. Juni 1964 in Hamburg das Licht der Welt erblickt. Meine Mutter ist Italienerin (Agrigent) und mein Vater, der leider schon im Jahre 1985 an Krebs starb, war Deutscher (Cuxhaven). Ich habe nach dem Fachabitur an der Fremdsprachenschule Hamburg das Miramar College in San Diego (USA) besucht, wo ich einige Jahre englisch studierte und die »neue» Welt kennenlernte. Nach dem Tod meines Vaters bin ich meiner Mutter nach Livorno (Toskana) gefolgt, wo ich die letzten 20 Jahre überwiegend verbracht habe. Ich hatte das Glück, unsere wunderbare Erde mehrmals zu umreisen und habe in den USA, in der Südsee und in Neuseeland gearbeitet. Am 20. Mai 2003 hat mir Gott das größte Geschenk bereitet: Mein Sohn Filippo Sebastião kam zur Welt! Vor vier Jahren habe ich im Chianti meinen gegenwärtigen Lebensgefährten Mirko Spuri kennengelernt und seit zwei Jahren leben wir glücklich und zufrieden in Genua, wo unser Sohn seit September 2009 die Deutsche Schule besucht. In den ersten Jahren meines Berufslebens arbeitete ich in der Tourismusbranche. Nach einem 3-jährigen Studium legte ich 1995 erfolgreich meine Sommelière-Prüfung ab und arbeite seitdem mit Leidenschaft in der Weinbranche. Heute bin ich, zusammen mit meiner besseren Hälfte Mirko, Besitzerin einer Vinothek (Enoteca Squillari) im Westen Genuas. Sono nata il 12 giugno 1964 ad Amburgo. Mia madre è italiana (di Agrigento) e mio padre, che purtroppo è morto di cancro già nel 1985 era tedesco (di Cuxhaven). Dopo la maturità al Liceo linguistico di Amburgo ho frequentato il Miramar College a San Diego (U.S.A.) dove ho studiato l’inglese per alcuni anni e ho conosciuto il «nuovo» mondo. Dopo la morte di mio padre ho seguito mia madre a Livorno (in Toscana) dove ho passato la maggior parte degli ultimi 20 anni. Ho avuto la fortuna di viaggiare in lungo e in largo per il nostro meraviglioso mondo e ho lavorato negli U.S.A., nei mari del Sud e in Nuova Zelanda. Il 20 maggio 2003 Dio mi ha donato il regalo più grande con la nascita di mio figlio Filippo Sebastião! Quattro anni fa nel Chianti ho conosciuto il mio attuale compagno Mirko Spuri e da due anni viviamo insieme felicemente a Genova dove nostro figlio dal settembre del 2009 frequenta la Scuola Germanica di Genova. Nei primi anni della mia vita professionale ho lavorato nel settore del turismo. Dopo un corso di studi di 3 anni nel 1995 ho superato con successo l’esame di Sommelière e da allora lavoro con passione nel settore vinicolo. Oggi, insieme alla mia dolce metà Mirko, sono proprietaria di una vinoteca (Enoteca Squillari) nella parte occidentale di Genova. Seit ungefähr einem Jahr bin ich Kirchenvorstandsmitglied der Gemeinde Genua, in der ich mich sehr wohl fühle. Ich habe besonders gern mit unserer ehemaligen Pastorin Maike Bendig gearbeitet und hoffe nun auf eine fruchtreiche Zusammenarbeit mit unserem neuen Pastor Jakob Betz. Ich möchte auch in Zukunft einen Teil meiner (begrenzten) Zeit, meiner Ideen und meiner angeborenen Lebensfreude in die Gemeindearbeit einbringen. Da circa un anno sono membro del Consiglio di chiesa della comunità di Genova in cui mi sento molto a mio agio. Ho lavorato con molto piacere con la nostra ex pastora Maike Bendig e spero di poter avere ora una collaborazione fruttuosa con il nostro nuovo pastore Jakob Betz. Anche in futuro vorrei mettere al servizio della comunità parte del mio tempo (ridotto), delle mie idee e della mia gioia di vivere innata. Vor einigen Monaten trat Gabi Schmidt, die damalige Genueser Delegierte des Frauennetzwerkes, zurück. Zusammen mit meiner italienischen Kollegin Simona Ageno habe ich Gabis Posten übernommen. Während des Referentinnentreffens in Triest (23.-25.09.2011) wurde ich offiziell von der Nationalreferentin, Frau Gisela Salomon, und den anwesenden Referentinnen zur »Pressefrau« des Frauennetzwerkes erklärt. Ich habe meine neue Aufgabe mit Engagement und Freude begonnen und hoffe, einen aktiven Beitrag zur Kommunikation zwischen den Frauen unseres Netzwerkes und der ELKI leisten zu können. Alcuni mesi fa Gabi Schmidt, l’ex delegata della Rete delle donne della comunità di Genova si è dimessa. La mia collega italiana Simona Ageno ed io abbiamo preso il posto di Gabi. Nel corso dell’incontro delle referenti a Trieste (23.25.09.2011) sono stata ufficialmente nominata «addetta stampa» della Rete delle donne dalla referente nazionale, la signora Gisela Salomon, e dalle referenti presenti. Ho iniziato il mio lavoro con gioia ed impegno e spero di poter dare un contributo attivo alla comunicazione fra le donne della nostra Rete e della CELI. Traduzione: Maria Clara Finetti 228 MITEINANDER 6_11_Miteinander 3_11 21.11.11 12:50 Seite 229 MEDIEN • MEDIA Giorgio Tourn Risorgimento e chiese cristiane Editrice: Claudiana 216 pagine Euro: 13,50 Piccola collana moderna, vol. 138 Cod. 978-88-7016-867-9 In queste pagine lo storico Giorgio Tourn riflette sull'esperienza religiosa vissuta nel quadro del Risorgimento da quegli italiani che, collegati al cristianesimo evangelico, si inserirono in modo attivo nel progetto unitario al punto da farlo proprio, benché in modo specifico e non acritico. L'ottica con cui gli evangelici guardavano all'Italia risorgimentale era particolare: non era quella carbonara, mazziniana, garibaldina, repubblicana, moderata o radicale, ma, appunto, quella «evangelica», ovvero aveva carattere religioso. Calandosi nel processo storico, gli evangelici non si identificavano con esso, che né risolveva né realizzava il loro ideale, e d'altra parte, pur distanziandosene, non se ne dissociavano. Giorgio Tourn Alcune citazioni dall’introduzione: «Volendo ricorrere a un’immagine paradossale, che, va subito detto, essi non usarono mai, potremmo dire che guardavano alla realtà del paese immaginando di essere in compagnia di Gesù e dei suoi discepoli. La loro dimestichezza con il testo biblico li induceva a identificarsi con quelli e guardare le città e le campagne italiane come la Galilea, la Giudea, Gerusalemme e Capernaum del testo biblico, e l’interrogativo di fondo, che muoveva la loro ricerca e ogni loro ragionamento, era scoprire che cosa avrebbero detto e fatto Pietro, Giovanni e Matteo al posto loro. L’Italia risorgimentale, come la Palestina del Nuovo Testamento, era profondamente religiosa e tutta la predicazione di Gesù e degli apostoli era stata determinata da questa religiosità dell’ambiente, quella dei sacerdoti politicanti e dei farisei bigotti. Il racconto evangelico in quest’ottica non era il fossile religioso trasmesso nei secoli dall’istituzione e neppure il suo archivio dogmatico, ma la filigrana che soggiace alla realtà e ne svela il senso.» «Modesto saggio il nostro che, non avendo intendimenti storiografici ma divulgativi, si limita a fornire al lettore poco informato notizie su pagine della storia patria, meritevoli peraltro di qualche attenzione, mentre agli evangelici desidera ricordare esperienze di profonda vita spirituale del loro passato e figure esemplari di credenti.» L’autore Giorgio Tourn (1930), pastore valdese, ex presidente della Società di studi valdesi e del Centro culturale valdese a Torre Pellice, è studioso di Giovanni Calvino di cui ha tradotto alcune opere, in particolare l’Istituzione della Religione cristiana (Torino, Utet, 1971), e curato l’edizione del De aeterna Dei praedestinatione (Torino, Claudiana, 2011). Tra le sue opere: I protestanti, una rivoluzione, vol. 1: Dalle origini a Calvino (1993); I protestanti, una società, vol. 2: Da Coligny a Guglielmo d’Orange (2007); saggi di cultura biblica e teologica quali Elia (2005) e La predestinazione nella Bibbia e nella storia (2008), tutti pubblicati da Claudiana. Tommaso D’Incalci Abramo Editrice Claudiana 48 pagine Euro 10,00 Formato 20,5 x 22,5 cm ISBN 978-88-7016-848-8 «Hai mai pensato di contare tutte le stelle del cielo?» gli chiese il Signore con un tono di sfida. Abramo non capiva il senso di quella domanda: «Un’intera vita non mi basterebbe, sono infinite…» seppe solo dire. «Proprio come sarà la tua discendenza!» concluse il Signore. • Abramo e la promessa divina di un figlio che non arriva • Agar e la nascita di Ismaele • Il figlio di Sara, Isacco, e la richiesta del suo sacrificio Il volume sarà tradotto e pubblicato in lingua tedesca durante l’anno 2012. Tommaso D’Incalci vive e lavora a Ravenna. Ha studiato scenografia presso l’Accademia di Belle Arti di Torino. Nel 2005 è stato selezionato per la mostra degli illustratori alla Fiera del libro per ragazzi di Bologna con un progetto tratto dal libro della Genesi. Ha collaborato e collabora con le editrici Elledici, Ave, ADPS London, Il pozzo di Giacobbe, Loescher, Hamlin Publishing, Edizioni Messaggero di Padova, Edizioni San Paolo di Milano, Edizioni Paoline di Roma, Theatre de la Grande Ourse di Montpellier ed Editore Moruzzi di Bologna. Per Claudiana ha illustrato Gesù di Nazaret, uno straordinario viaggiatore (2009), Davide (2009), e ha pubblicato L’Arca di Noè (2010). 229 MITEINANDER 6_11_Miteinander 3_11 21.11.11 12:50 Seite 230 Filippo Melantone La confessione augustana (1530) La prima formalizzazione del messaggio della Riforma a cura di Paolo Ricca Postfazione di Holger Milkau Collana Melantone - Opere scelte, 2 Testo originale a fronte 326 pagine + 8 pagine di illustrazioni Formato 14,5 x 21 cm cartonato Euro 32,00 Cod. 978-88-7016-762-7 Scritta da Filippo Melantone, amico e collaboratore di Lutero, letta pubblicamente nella Dieta di Augusta del 1530 alla presenza dell’imperatore Carlo V, la Confessione augustana è il primo «manifesto» della cristianità protestante e la prima presentazione organica della fede evangelica nei suoi contenuti essenziali. Con questo documento la Chiesa della Riforma luterana fa per la prima volta la sua apparizione sul palcoscenico politico d’Europa. Al centro della Confessione c’è l’Evangelo della grazia gratuita, immeritata e incondizionata di Dio e la riscoperta della libertà cristiana, compresa quella di riformare la Chiesa. Lutero ne scrisse: «Mi piace davvero molto; non saprei correggere o modificare nulla», mentre il teologo cattolico Daniel Olivier l’ha definita «il bilancio coscienzioso di dieci anni di riforma della Chiesa, nel nome dell’Evangelo». Paolo Ricca pastore valdese, è stato docente di Storia del cristianesimo (1976-2002) presso la Facoltà valdese di Teologia di Roma. È professore ospite del Pontificio Ateneo Sant’Anselmo di Roma. Presso Claudiana ha pubblicato, fra l’altro: Le 95 Tesi di Lutero e la cristianità del nostro tempo (con G. Tourn, 1998), Gli evangelici e Maria (con G. Tourn, 2005), Il cristiano davanti alla morte (2005), Grazia senza confini (2006), Paolo Ricca risponde (2007), Davanti a Dio. Leggendo i Salmi (2008), Come in cielo, così in terra. Itinerari biblici (2009), Le ragioni della fede (2010). Direttore della Collana «M. Lutero - Opere scelte», ha curato i seguenti volumi: Gli articoli di Smalcalda. I fondamenti della fede (1537-38) (1992), La libertà del cristiano (1520) (2005) e Alla nobiltà cristiana della nazione tedesca (1520) (2008). • Le idee che nel Cinquecento cambiarono la storia d’Europa • I capisaldi della fede protestante • Da una nuova comprensione dell’evangelo a una nuova definizione del ruolo della comunità cristiana nel mondo e nella storia 230 A cura della Federazione delle Chiese Evangeliche in Italia - Introduzione di Paolo Ricca Un giorno una parola Letture bibliche quotidiane per il 2012 284 pagine + 12 ill. a colori Formato 12 x 16 mm 10,00 Euro ISBN: 978-88-7016-853-2 Le famose Losungen, testi biblici e meditazioni giornaliere, preparate ogni anno, a partire dal 1731, dalla Chiesa evangelica dei Fratelli Moravi (Unità dei Fratelli di Herrnhut). La presente edizione, tradotta e adattata per il lettore italiano, è la 282a. Paolo Ricca ha insegnato Storia del cristianesimo presso la Facoltà valdese di Teologia di Roma. La Facoltà di Teologia di Heidelberg gli ha conferito la laurea honoris causa. È spesso ospite della trasmissione di Radio 3 Uomini e profeti. • Un invito alla lettura quotidiana della Bibbia • Uno strumento di comunione spirituale intorno al testo biblico • Un lezionario ecumenico di passi biblici e meditazioni giornaliere Peter Ciaccio Il vangelo secondo Harry Potter La cultura cristiana nella serie di Harry Potter Come affrontare la vita con la Bibbia in una mano e la bacchetta magica nell’altra Prefazione di Dario E. Viganò 112 pagine Euro 10,00 Nostro tempo, 112 Formato 14,5 x 21 cm ISBN 978-88-7016-871-6 dorso 8 mm Il vangelo secondo Harry Potter non è un apocrifo neotestamentario da poco ritrovato in un mercatino mediorientale, bensì un’analisi teologica – ma anche psicologica, esistenziale, politica e sociale – delle tematiche spirituali, nei molteplici sensi del termine, che affiorano nella saga fantasy di J.K. Rowling. Benché diversi credenti, e non solo, considerino il ciclo di Harry MITEINANDER 6_11_Miteinander 3_11 21.11.11 12:50 Seite 231 Potter un veicolo di modelli negativi, se non addirittura satanici, molti altri vi trovano invece, tra le altre, significative tracce della cultura ebraico-cristiana. Peter Ciaccio propone così una lettura che mette in luce i parallelismi tra il mondo della teologia, quello della fantasia e quello reale. Evidenzia molte questioni chiave della vita umana e della fede cristiana nonché numerose analogie, una delle più straordinarie delle quali è quella tra Dolores Umbridge, diligente funzionaria del Ministero della Magia, e Adolf Eichmann, organizzatore della «soluzione finale» nella Germania nazista. Paolo Ricca • Spiritualità e teologia cristiana nella serie di J.K. Rowling • Il maghetto di Hogwarts e le questioni fondamentali della fede cristiana • La vocazione, il potere, la predestinazione, la morte, l’escatologia, l’amore... Commissionato nella seconda metà del Cinquecento dall’Elettore Federico III del Palatinato, il Catechismo di Heidelberg del 1563 è un classico della fede cristiana riformata, di cui offre uno dei compendi meglio riusciti. Spiegando con rara chiarezza che cos’è il cristianesimo, il suo rigoroso discorso teologico è tuttavia animato, cosa assai rara in un catechismo, da un afflato di viva pietà. Il teologo Paolo Ricca lo illustra punto per punto evidenziando la sua attualità nelle complessità del mondo contemporaneo. Peter Ciaccio Pastore metodista, si è laureato alla Facoltà valdese di Teologia con una tesi sui modelli pastorali nel cinema di Ingmar Bergman. Si occupa del rapporto tra fede cristiana e cinema, con incursioni nella letteratura, ed è tra i fondatori dell’Associazione protestante cinema «Roberto Sbaffi». Geschenkidee für Weihnachten Der Feste-Burg-Kalender 2012 200 evangelisch-lutherische Pfarrer verfassen jährlich für den Feste-Burg-Kalender Andachten und Gebete. Für jeden Tag finden Sie eine knappe Bibelauslegung nach der Jahresbibelleseordnung sowie ein Gebet. Der Feste-Burg-Kalender hilft, im Alltag innezuhalten und auf Gottes Wort zu hören. Er ist klein, handlich und dank der großen Schrift gut lesbar. Der Kalender erscheint 2012 im 91. Jahrgang. Es war Pastor Richard Kabitz (23. März 1877 bis 14. Januar 1956), damals tätig in Gemünden im Westerwald, der den Kalender erstmals für das Jahr 1922 ins Leben gerufen hat. Kabitz, von 1927 bis 1939 im schlesischen Schwirz (Kreis Namslau) und ab 1939 im Schwarzwald im Warthegau, wo ihm das Superintendentenamt übertragen wurde, behielt den Kalender als Herausgeber bis zu seinem Tod in der Hand, auch als er 1945 nach der Flucht wieder nach Gemünden zurückkam. Der letzte von ihm redigierte Jahrgang ist der von 1957. Hier einige Infos zum neuen Kalender für das Jahr 2012: Herausgeber: Probst Gert Kelter, Görlitz Gesamtherstellung: Freimundverlag, Neuendettelsau ISBN: 978-3-86540-101-4 Preis: 9.50 € + Versandkosten bei Bestellung im Internet unter http://www.feste-burg-kalender.de La fede cristiana evangelica Un commento al Catechismo di Heidelberg Editrice Claudiana 284 pagine 19,00 Euro I libri di Paolo Ricca, 6 Formato 14,5 x 21 cm ISBN: 978-88-7016-668-2 • Domande e risposte per l’insegnamento della dottrina riformata • Una sintesi felice di fede, dottrina e pietà • «Una riproduzione geniale della sostanza dell’intera Riforma» Paolo Ricca ha insegnato Storia del cristianesimo presso la Facoltà valdese di Teologia di Roma. La Facoltà di Teologia di Heidelberg gli ha conferito la laurea honoris causa. Die MITEIANDER-Redaktion wünscht allen Leserinnen und Lesern ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in ein gesundes und glückliches Neues Jahr 2012! La Redazione di INSIEME augura a tutti i lettori e a tutte le lettrici un Buon Natale e un Felice Anno Nuovo 2012 pieno di salute e benedetto dal Signore! 231 MITEINANDER 6_11_Miteinander 3_11 21.11.11 12:51 Seite 232 No bandiere No bandiere, vivi ancora madre di un’idea non tremare nei campi umidi di ostilità lacrima il piombo che và Colora i fucili e poi, contro i capi poi spara l’amore che hai perché non sei nato per fare il soldato Per chi non c’è mai. Nasce un uomo, cambia il mondo e anche lui non fa più ritorno madre di pace e di tenera età Spingi quel freno pietà Stringiamoci uniti noi, contromano e poi Diamogli il senso che ha La vita davvero è un dono sincero Non perderlo mai. No bandiere. (Umberto Tozzi, 1996) Foto: Micniosi (public domain) MITEINANDER ist das Organ der »Evangelisch-Lutherischen Kirche in Italien« INSIEME è l’organo della «Chiesa Evangelica Luterana in Italia» mit Sitz im Dekanat in Rom • con sede a Roma nel Decanato Via Aurelia Antica, 391, 00165 Roma, Tel. 06 66 03 01 04, Fax 06 66 01 79 93, E-Mail: decanato@chiesaluterana.it HERAUSGEBER • EDITORE: Konsistorium der ELKI/Concistoro della CELI VERANTWORTLICHER DIREKTOR • DIRETTORE RESPONSABILE: Paolo Poggioli REDAKTOREN • REDATTORI: Alberto Saggese, Hans Büchi, Andrea Massias, Sabine Wolters SPENDEN FÜR DIE ZEITSCHRIFT UNTER • CONTRIBUTI PER IL GIORNALE SOTTO: «ELKI / CELI – Miteinander / Insieme» su c/c bancario in Italia: Banca Prossima; IBAN IT 96 A 03359 01600 100000061391 BIC: BCITITMX BIC BCITITMM. Verwendungszweck / causale: Miteinander/Insieme. Oder in Deutschland auf: Evangelische Kreditgenossenschaft e.G., IBAN DE 92 5206 0410 0004 1090 15, BIC GENODEF1EK1, Verwendungszweck / causale: Miteinander/Insieme Autor. Trib. Bolzano 26/11/1968, n° 39/49 Stampa • Druck: Ferrari-Auer, Bolzano • Bozen - Copie • Auflage: 3000 - n. 6-2011 - Siap.n.s. 50 %