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N r. 1 4 9 – O k t o b e r b i s D e z e m b e r 2 0 1 5
Mit Sonderteil Generalsynode
Aus dem Inhalt
Fragen der Zeit
Dr. Horst Gorski
Seite 2
Das Luther-Zitat
Pfarrerin Jacqueline Barraud-Volk
Seite 6
Generalsynode der VELKD
Seite 7
Entschließungen und Beschlüsse
Seite 14
Der Catholica-Beauftragte der VELKD
Seite 26
Der Leitende Bischof der VELKD
Seite 27
Aus der Arbeit der VELKD
Seite 28
Von Personen
Seite 32
Deutsches Nationalkomitee
und Lutherischer Weltbund
Seite 34
Publikationen
Seite 37
Hinweise
Seite 41
Bestellhinweise
Seite 42
Impressum
Seite 44
ISSN 2190-7617
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
zu Beginn des neuen Jahres wünschen wir Ihnen für alle Vorhaben gutes
Gelingen und Gottes Segen. Mit den VELKD-Informationen, den Texten aus
der VELKD und vielen weiteren Publikationen möchten wir Ihnen auch 2016
informative Produkte anbieten.
In den vorliegenden VELKD-Informationen dokumentieren wir schwerpunktmäßig die 2. Tagung der 12. Generalsynode der Vereinigten EvangelischLutherischen Kirche Deutschlands im vergangenen November in Bremen.
Entsprechend steht auch zu Anfang dieser Ausgabe die Eröffnungsandacht
des Amtsleiters der VELKD, Dr. Horst Gorski. Die Beratungen der Generalsynode standen unter dem Thema „Reformation und die offene Gesellschaft“.
Neben der bewährten Sammlung aller veröffentlichten Pressemitteilungen
finden Sie auf den kommenden Seiten zusätzlich sämtliche Entschließungen
und Beschlüsse des lutherischen Kirchenparlaments. Darüber hinaus sind
weitere Pressemeldungen u.a. aus dem Bereich der VELKD, des Deutschen
Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB) sowie zu OnlineAngeboten der VELKD, wie dem neugestalteten Liturgischen Kalender, abgedruckt. Das Lutherzitat hat Jacqueline Barraud-Volk, die Vizepräsidentin der
12. Generalsynode der VELKD, mit kommentierenden Erläuterungen versehen. Zum Schluss der VELKD-Informationen finden Sie wie gewohnt lohnende Hinweise auf viele Angebote der VELKD. So sind die beliebten Booklets
„Du bist mit täglich nahe…“ und „Vom Abendmahl her leben“ in hoher Auflage
nachgedruckt worden und nun wieder verfügbar. Die Texte der aus der VELKD
Nr. 173 bieten einen detaillierten Rückblick auf die 2. Tagung der 12. Generalsynode der VELKD in Bremen, mit einem Sonderteil zur konstituierenden
Tagung in Würzburg 2015. In den kürzlich erschienenen Texten aus der
VELKD, Nr. 174 untersucht PD Dr. Henning Theißen, wissenschaftlicher
Mitarbeiter am Lehrstuhl für Systematische Theologie an der Ernst-MoritzArndt-Universität Greifswald, die Hermeneutik des Erprobungsmodells der
Perikopenrevision.
Eine ertragreiche Lektüre wünschen Ihnen
Pastor Matthias Freytag
Gundolf Holfert
(Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der VELKD)
Redaktion · Tel. +49 511 2796-532 · Fax +49 511 2796-182 · texte-vi@velkd.de · www.velkd.de
verantwortlich: Matthias Freytag, Amt der VELKD, Herrenhäuser Str. 12, 30419 Hannover
VELKD-Informationen Nr. 149
Andacht zur Eröffnung
der 2. Tagung der 12. Generalsynode der VELKD
am 5. November 2015 um 16.00 Uhr in Bremen
Fragen der Zeit
Leiter des Amtes der VELKD, Dr. Horst Gorski
Begrüßung und trinitarisches Votum
Lied: Es ist das Heil uns kommen her
EG 342, 1.6-9
Psalm 56, 2-5.9-14
Kehrvers der Gemeinde: Oculi nostri
EG 789.5
Lesung: Mt 18, 21-35
Da trat Petrus zu Jesus und fragte: Herr, wie oft muss ich denn meinem Bruder, der an mir sündigt, vergeben? Genügt es siebenmal?
Jesus sprach zu ihm: Ich sage dir: nicht siebenmal, sondern siebzigmal siebenmal. Darum gleicht das Himmelreich einem König, der mit
seinen Knechten abrechnen wollte. Und als er anfing abzurechnen,
wurde einer vor ihn gebracht, der war ihm zehntausend Zentner Silber
schuldig. Da er‘s nun nicht bezahlen konnte, befahl der Herr, ihn und
seine Frau und seine Kinder und alles, was er hatte, zu verkaufen und
damit zu bezahlen. Da fiel ihm der Knecht zu Füßen und flehte ihn
an und sprach: Hab Geduld mit mir; ich will dir‘s alles bezahlen. Da
hatte der Herr Erbarmen mit diesem Knecht und ließ ihn frei und die
Schuld erließ er ihm auch. Da ging dieser Knecht hinaus und traf einen
seiner Mitknechte, der war ihm hundert Silbergroschen
schuldig; und er packte und würgte ihn und sprach: Bezahle, was du mir
schuldig bist! Da fiel sein Mitknecht nieder und bat ihn und sprach: Hab
Geduld mit mir; ich will dir‘s bezahlen. Er wollte aber nicht, sondern ging
hin und warf ihn ins Gefängnis, bis er bezahlt hätte, was er schuldig
war. Als aber seine Mitknechte das sahen, wurden sie sehr betrübt und
kamen und brachten bei ihrem Herrn alles vor, was sich begeben hatte.
Da forderte ihn sein Herr vor sich und sprach zu ihm: Du böser Knecht!
Deine ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich gebeten hast;
hättest du dich da nicht auch erbarmen sollen über deinen Mitknecht,
wie ich mich über dich erbarmt habe? Und sein Herr wurde zornig und
überantwortete ihn den Peinigern, bis er alles bezahlt hätte, was er ihm
schuldig war. So wird auch mein himmlischer Vater an euch tun, wenn
ihr einander nicht von Herzen vergebt, ein jeder seinem Bruder.
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VELKD-Informationen Nr. 149
Ansprache
Fragen der Zeit
Liebe Schwestern und Brüder, Fritz Pleitgen, der Journalist und
frühere Intendant des WDR, hat sich den Tag des Jüngsten Gerichtes ausgemalt, also den Tag, an dem Mensch und Gott endgültig und direkt miteinander
kommunizieren werden. […]
„Vielleicht, so dachte er, betritt der letzte Mensch am Tag der
Posaune einen riesigen, leeren Saal. Nur da vorne sitzt ein uralter Greis, fast
zur Mumie vertrocknet, denn im Lauf der Jahrmillionen ist er so geworden,
wie ihn sich seine Geschöpfe vorstellten. Er hatte es kommen gesehen, und
deshalb hatte er alles getan, die Evolution und vor allem den Menschen zu
verzögern, denn der, das ahnte er, würde ihn eines Tages vernichten. Und nun
ist es der letzte Tag, und vor ihm steht der letzte Missetäter. Alle anderen hat
er schon hinab verwiesen, und auch diesen wird sein Urteil treffen.
Aber da wagt der Mensch ein Widerwort. „Ich könnte dir Geschichten erzählen“, sagt er. „Oho!“ spottet der Alte, „was könntest du mir erzählen? Ich bin
der Schöpfer der Welt!“
Aber da ist dann doch noch ein Rest von Neugier, oder imponiert ihm die
Frechheit des Angeklagten? „Na schön“, sagt er, „erzähle! – Einen Tag sollst
du Aufschub haben, – wenn du mich nicht langweilst.“
„Gut“, sagt der Mensch, „darf ich mich setzen?“
Und dann erzählt er, erst stockend, aber bald immer flüssiger, berichtet
unglaubliche Geschichten aus dem verworrenen Leben der Menschen, über
ihre Nöte und Freuden, ihre Hoffnungen und Verzweiflung. Er spricht von
unscheinbaren Erfolgen und grandiosem Misslingen. Er spricht von der tiefen
Zerrissenheit der menschlichen Seele, ihrer ausgespannten Arme zwischen
dem Nichts und dem All. Er spricht von der Mühsal des Alltags, der Einsamkeit, der Unruhe und Unbeständigkeit. Er spricht von Jubel und Trauer, Verzagtheit und Tapferkeit. Und er spricht von den kleinen Triumphen über die Erdenschwere, von den Momenten der Liebe und des Geistes und des Glücks.
Mit großen Augen hört der Alte zu. „Ach“, sagt er zuweilen, und die Zeit
vergeht im Fluge. Plötzlich unterbricht sich der Erzähler.
„Der Tag ist zu Ende. Nun muss ich wohl hinab – zu den anderen.“
Der Alte rutscht unruhig auf seinem Thron. Er ist begierig auf den Fortgang
der Geschichte. So gewährt er Aufschub. – Einen Tag.
Und eine Geschichte folgt der anderen. Jede geht unmerklich aus der
anderen hervor und enthält schon den Keim der nächsten. Wie ein Strom aus
unzähligen Bächen, wie ein Teppich mit unzähligen Fäden entrollt sich das
Dasein der Menschen, geheimnisvoll verknüpft und verschlungen. Tausend
und eine Nacht sind längst vorüber, und noch immer schwillt er an, der
Strom der Gestalten, der Gesichter und Geschichten. Unergründlich ist der
Abgrund des Leids und der Freude, unentflechtbar das Geflecht von Verirrung
und Schuld, unerschöpflich die Kraft der liebenden Vergebung. Und Abend
für Abend bricht er ab, blickt auf und sagt sein: „Nun muss ich wohl hinab“.
Und Abend für Abend sagt Gott: „Erzähle weiter!“ Und – o Wunder – seine
Gestalt belebt sich und richtet sich auf. Ein deutliches Rosa huscht über seine
Wangen, die Falten glätten sich, die Augen leuchten. Gelegentlich springt
er auf und macht erregte Schritte. „Ach!“ sagt er dann wieder und schüttelt
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VELKD-Informationen Nr. 149
ungläubig den Kopf.
Fragen der Zeit
Und Abend für Abend sieht er sich verlockt, verführt, gezwungen, eine Seele aus der Verdammnis zu entlassen. Jede
Geschichte lässt einen der Verworfenen in einem neuen Licht erscheinen. Langsam füllt sich der Saal mit schweigenden Gestalten.
Die Sucher aller Epochen tauchen auf, die Inhaber furchtbarer Irrtümer, die Feuerköpfe und Schwärmer, die Eiferer und Querköpfe, die Widersacher und Versucher. […] Sie stehen da und staunen.
Sie hören und schauen zu. […] Nach tausend und schließlich abertausend
Jahren schweigt der Erzähler.
„Was ist?“ fragt Gott, denn es ist noch nicht Abend. „Nichts ist“, sagt er, „das
war’s. – Mehr weiß ich nicht. Nun kannst du mich zur Hölle schicken.“
Gott sieht ihn lange schweigend an.
„Wozu?“ sagt er dann. „Die Hölle ist leer!“ Da brandet gewaltiger Jubel auf. Die Seelen fallen sich selig in die Arme. Sie singen, schreien und tanzen. Die Portale des Saales springen auf.
„Ruach“, die Geistin, stürmt herein und bringt Frisuren durcheinander.
Feuerzungen senken sich aus der Höhe. Der riesige Bau erbebt. Die Erzengel
müssen einschreiten, um für ein Minimum an Ordnung zu sorgen. Nur langsam gelingt es den himmlischen Heerscharen, sich zu Chören aufzustellen.
Johann Sebastian Bach eilt an die Orgel. Anton Bruckner verteilt die Noten.
Mozart gibt den Einsatz, und Beethoven zückt sein Hörrohr, und dann singen
sie das „Te Deum“ des Meisters von St. Florian, in strahlendem C-dur.
(Gott breitet segnend die Arme aus. „Die Partitur hat er mir gewidmet!“ sagt
er zu Sophia, die hinter ihm steht. Sie lächelt weise. Männer sind ja so leicht
glücklich zu machen.)“
Es gibt im Alten Testament ein Gleichnis, an dessen Ende der
Prophet Nathan zu König David sagt: „Du bist der Mann!“ Daran muss ich bei
der Geschichte von Fritz Pleitgen denken. Vielleicht bin ich es, der da vor Gott
steht und stammelt und redet und erzählt von seinem eigenen verworrenen
Leben, von Glück und Leid, Gelingen und Versagen. Und hofft, dass Gott ein
Einsehen mit ihm hat.
Du bist der Mann – du bist die Frau – du bist der Mensch: Das zieht sich für
mich wie ein roter Faden durch diese Geschichte, durch das Gleichnis vom
„Schalksknecht“, wie Luther es nannte, und durch unsere Gegenwart. Die
Bilder der Geschichten und der Gegenwart legen sich für mich wie Transparente übereinander und werden füreinander durchsichtig. Was ist mir
alles gegeben und vergeben? Geboren in Friedenszeiten, auf der Seite des
Glücks und des Wohlstands. Verstrickt in Zusammenhänge, in denen andere
für meine Kleidung, meine Nahrung mit bezahlen. Herausgefordert in Zeiten,
in denen das Gerechtigkeitsgefälle kippt und Flüchtlinge und Migranten sich
auf den Weg machen. Gegeben und vergeben? Wem und was?
Jürgen Habermas hat uns Menschen die „Freigelassenen der Schöpfung“
genannt. Ein schönes Wort, finde ich, freigelassen, zu leben, zu gestalten,
zu scheitern, Verantwortung zu übernehmen. Herauskommen wird nie mehr
als ein Fragment. Und vielleicht ist unsere Aufgabe nichts anderes, als einander die Fragmente zu pflegen, sie zu lieben, als Fragmente, und sie vor
weiterem Zerbrechen zu bewahren. Vielleicht ist auch genau dies die Aufgabe, die in kommenden Jahren vor uns liegt, wenn die Flüchtlinge und
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VELKD-Informationen Nr. 149
Migranten Teil unserer Gesellschaft werden: einander die Fragmente des
Lebens zu pflegen, sie zu lieben, sie vor weiterem Zerbrechen zu bewahren.
Mit diesen Fragmenten werden wir eines Tages vor Gott treten und erzählen.
Fragen der Zeit
Und da mag es sein, dass wir alle anderen wiedertreffen, dort im Himmel.
Nicht nur die Christen, nicht nur die Frommen, auch die Konfessionslosen,
die Muslime, die Hindus, die Buddhisten, die Ärgerlichen, die Vielredner, die
Rechtsüberholer, die Besserwisser – wir wissen es nicht. Aber wie ich Jesus
verstehe, müssen wir mit allem rechnen. Sogar, die Unsympathischen dort
wiederzusehen. Denn der Himmel, von dem wir zu erzählen haben, gehört
nicht uns. Er gehört Gott. Und das ist gut so. Amen.
Kanon: Der Himmel geht über allen auf
Gebet
Gott, als deine Kinder haben wir uns versammelt. Gib deinen Geist für unsere
Beratungen, Weisheit und Verstand, aber auch genügend Liebe für uns untereinander und für die Fernen und die Kommenden. Wir sind Pilger auf dieser
Welt. Was wir haben, ist geliehen. Wir gehen alle gemeinsam auf dein Reich
zu. Dass du auch uns in deinem Reich aufnimmst, das hoffen und bitten wir.
Vaterunser
Lied: Ach bleib mit deiner Gnade
EG 347, 1+4
Segen
Gott segne und behüte uns. Er lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei
uns gnädig. Er erhebe sein Angesicht auf uns und gebe uns Frieden. Amen.
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VELKD-Informationen Nr. 146
„Was mich anbetrifft, so weiß ich, dass mein Vermögen beschränkt ist.
Das Gerücht übersteigt fast immer die tatsächliche Leistung.“
Das Luther-Zitat
(Martin Luther in einem Brief an den Gelehrten Gerardus Listrius,
28. Juli 1520)
Meist haben wir ein kraftvolles Bild des Reformators Martin Luther vor
Augen. Luther, der Fels in der Brandung, der mit breiten Schultern da steht, in
Augsburg vor Cajetan und in Worms vor Kaiser Karl V. Einer, der mutig klare
Worte sagt, der der Motor der gesamten Reformation ist und mit ein paar
Hammerschlägen die Welt verändert. Die Reformationsjubiläen vergangener
Jahrhunderte haben dazu beigetragen, dieses Bild festzuzurren. Schön, dass
Luther sich selbst anders sieht. Es gibt ihn, den leisen und bescheidenen
Luther, der von sich sagen kann: „Was mich anbetrifft, so weiß ich, dass mein
Vermögen beschränkt ist. Das Gerücht übersteigt fast immer die tatsächliche
Leistung.“ So bedeutend Luthers Schriften und sein Wirken natürlich sind, so
sehr er durch seine Person den Stein ins Rollen gebracht hat, die Reformation
war nicht das Werk eines Einzelnen. Sie ist vielmehr ein Beispiel gelungener
Netzwerkarbeit. Luther schreibt unzählige Briefe, er diskutiert, er sucht das
Gespräch und er weiß, was er anderen verdankt. Unmittelbar im Anschluss an
seine Selbsterkenntnis schreibt er im Brief an Gerardus Listrius eine großartige Lobeshymne auf seinen Freund und Weggefährten Philipp Melanchthon:
„Philipp liest seine erste theologische Vorlesung über den Römerbrief aufs
glücklichste vor ungefähr 500 Zuhörern, die alle überaus begierig darauf sind,
mit wahrhaft unglaublichem Erfolg ... Ich glaube, dass seit tausend Jahren die
heilige Schrift nicht mit solcher Reinheit und Wahrheit behandelt worden ist
und dass seine Gabe dem apostolischen Zeitalter nahe kommt.“
Die Reformation konnte nur deshalb gelingen, weil große Einzelkämpfer Teamgeist bewiesen haben. „Luther reicht nicht“ lautete im Herbst 2015 der provokative Titel einer ökumenisch verantworteten Kunstausstellung im Kreuzgang
des Würzburger Doms. Wenn wir die Reformation verstehen wollen, dann
sollten wir neben Luther auch die anderen sehen: Jan Hus, Johannes Calvin, Huldrych Zwingli, Philipp Melanchthon, Katharina von Bora oder Argula
von Grumbach um nur einige zu nennen. Allein der Blick zurück reicht aber
auch nicht. Die Frage ist ja, wie wir heute reformatorische Kirche sind. Der
Untertitel der genannten Ausstellung verspricht: „Künstlerische Impulse zur
ständigen Reform“. Ob lutherische, unierte, reformierte, römisch-katholische
oder orthodoxe Christen - wie teamfähig sind wir? Merken wir noch, wie auch
unser Vermögen zuweilen „beschränkt“ ist. Etwa dann, wenn wir meinen uns
durch Abgrenzung profilieren zu müssen. Die Bibel zeigt, dass die Kirche von
Anfang an um Gemeinschaft ringt. Das ist nicht immer einfach. 2017 aber
ist ein guter Termin um in dieser Frage mit kreativen Reformen weiter zu
kommen. Was es heißt in der Vielfalt Gemeinschaft zu leben, das
können wir und wir können es noch intensiver als bisher. Unsere Taufe ist das
Fundament dieser Verbindung und außerdem sind wir zur Gemeinschaft berufen
(1. Kor 1,19).
Pfarrerin Jacqueline Barraud-Volk
(Vizepräsidentin der 12. Generalsynode der VELKD)
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VELKD-Informationen Nr. 146
2. Tagung der 12. Generalsynode der VELKD eröffnet
Generalsynode der VELKD
Lutherisches Kirchenparlament tagt vom 5. bis 7. November in Bremen
Hannover/Bremen. Am heutigen Donnerstagnachmittag ist in Bremen die
2. Tagung der 12. Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen
Kirche Deutschlands (VELKD) eröffnet worden. Im Anschluss an die Eröffnungsandacht des Leiters des Amtes der VELKD, Dr. Horst Gorski, hat der
Präsident der Generalsynode, Prof. Dr. Dr. h. c. Wilfried Hartmann (Hamburg),
die 50 Synodalen aus den sieben Gliedkirchen der VELKD begrüßt und auf
eine umfangreiche Tagesordnung eingestimmt.
Weitere Informationen zur Generalsynode der VELKD finden Sie unter www.
velkd.de/velkd/12-generalsynode.php.
Im Mittelpunkt der Tagung steht die Wahl der Kirchenleitung am Freitag,
dem 6. November. Die Kirchenleitung wird für sechs Jahre gewählt. Ebenfalls am Freitag prägt das Schwerpunktthema dieser Tagung, „Reformation
und die offene Gesellschaft“, die anschließende Plenumsarbeit. In diesem
Zusammenhang wird das neue Handbuch „Weltanschauungen, Religiöse
Gemeinschaften, Freikirchen“ präsentiert. Die Einführung in dieses umfangreiche Buch, das als Referenzwerk für die kommenden Jahre anzusehen ist,
werden Pfarrer Dr. Matthias Pöhlmann, der Vorsitzende des Ausschusses
„Religiöse Gemeinschaften“, und VELKD-Gottesdienstreferentin Christine
Jahn übernehmen. Daran schließt der Hauptvortrag des Bonner Theologen
Prof. Dr. Michael Roth an, der die „Apologetische Kompetenz in der offenen
Gesellschaft“ thematisieren wird.
Im Verlauf der Tagung werden die Berichte des Leitenden Bischofs sowie
der Kirchenleitung und die Vereinbarung zur gegenseitigen Anerkennung des
Patenamtes, der Konfirmation und Firmung zwischen VELKD und dem Bistum
der Alt-Katholiken in Deutschland (AKD) eingebracht. Die Generalsyode wird
außerdem Impulse zum Thema „Reformation und die Eine Welt“ aus dem
Lutherischen Weltbund und der lutherischen Kirche Ungarns hören.
Der Freitagabend ist geprägt von einem gemeinsamen Gottesdienst der
Generalsynode der VELKD und der Vollkonferenz der UEK in der SöderblomKirche in Bremen-Marßel. Daran schließt sich im angelegenen Gemeindezentrum der ebenfalls gemeinsam begangene Ökumenische Abend der Begegnung an.
Am Samstag, dem 7. November, gibt der Catholica-Beauftragte seinen
Bericht. Darin wird er u.a. die Ergebnisse der Familiensynode in Rom ausevangelischer Sicht würdigen. Im Laufe des späten Vormittags wird die
Generalsynode Beschlüsse u.a. zum Verständigungspapier wechselseitiger
Anerkennung von Konfirmation und Firmung mit den Alt-Katholiken fassen.
(5. November 2015)
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VELKD-Informationen Nr. 146
Weltverantwortung wichtiger Aspekt des christlichen
Glaubens
Generalsynode der VELKD
Leitender Bischof der VELKD gibt Bericht vor der 12. Generalsynode
Hannover/Bremen. Der Leitende Bischof der Vereinigten EvangelischLutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischof Gerhard Ulrich
(Schwerin), hat in seinem diesjährigen Bericht vor der Generalsynode die
„Weltverantwortung“ als einen Aspekt des christlichen Glaubens in den Mittelpunkt gestellt: „Als Christinnen und Christen sind wir gerufen, Verantwortung zu übernehmen in dieser Welt und, wo es denn möglich ist, auch für
diese Welt.“ Insbesondere in der aktuellen Situation, in der erhebliche Flüchtlingsströme auf der Suche nach Schutz in Deutschland ankommen, seien
Menschen gefordert, Verantwortung für die Welt zu übernehmen. Angesichts
dieser Herausforderung ist Ulrich dankbar für den Einsatz der zahlreichen
Helfenden und voller Respekt für deren Arbeit in Erstaufnahmeunterkünften
und Bahnhöfen sowie in Kirchengemeinden, Diensten und Werken.
Der Leitende Bischof hat zugleich betont, dass sich eine christliche Weltverantwortung nicht auf die Flüchtlingsarbeit in Deutschland und Europa
beschränken dürfe: „Der nicht abreißende Strom von Menschen, die um
ihr Leben fliehen, erzählt eben auch vom Scheitern der Weltgemeinschaft,
Frieden zu schaffen und endlich anzufangen aufzuhören mit dem verrückten Kriegsgeschehen“, so Ulrich. Auch dazu habe Gott den Menschen aus
seiner Selbstbezogenheit befreit. „Diese christliche Freiheit ist nicht abstrakt,
sie ist nicht die Freiheit des Egos, sie ist gebundene Freiheit, gebunden an die
Liebe. Sie ist nicht in erster Linie eine Freiheit „von“, sondern eine Freiheit
„zu“, nämlich zur Liebe.“
Im Themenjahr 2016, das unter dem Motto „Die Reformation und die Eine
Welt“ steht, sei daher auch diese Dimension von Freiheit und Verantwortung
zu bedenken.
Bischof Ulrich hat seinen Bericht vor der Generalsynode unter das biblische
Wort, „Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab,
auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige
Leben haben.“ (Joh. 3,16), gestellt.
Es war der vierte Bericht als Leitender Bischof der VELKD seit 2011. Die
2. Tagung der 12. Generalsynode findet vom 5. bis 7. November in Bremen
statt.
(5. November 2015)
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VELKD-Informationen Nr. 146
Lutherische Generalsynode in Bremen wählt Kirchenleitung
Generalsynode der VELKD
Sieben Nichtordinierte und sechs Ordinierte führen die Geschäfte der VELKD
Hannover/Bremen – Die 12. Generalsynode der Vereinigten EvangelischLutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) hat auf ihrer Tagung in
Bremen eine neue Kirchenleitung gewählt. Die Wahl betraf neun der insgesamt 13 Mitglieder des Gremiums. Demnach gehören der Kirchenleitung in
der Amtsperiode 2015 bis 2020 an: Pastor Jens Hauschild (SchaumburgLippe), Oberkirchenrat Dr. jur. Hans-Peter Hübner (Bayern), Pröpstin Kristina
Kühnbaum-Schmidt
(Mitteldeutschland),
Pfarrer
Harald
Welge
(Braunschweig), Oberkirchenrätin Susanne Böhland (Nordkirche), Merle
Fromberg M. A. (Nordkirche), Diakon Henning Schulze-Drude (Hannover),
Dipl.-Päd. Jürgen Schneider (Hannover) und Oberlandeskirchenrat Klaus
Schurig (Sachsen).
Mitglieder der Kirchenleitung sind qua Amt der Präsident der 12. Generalsynode, Prof. Dr. Dr. h.c. Wilfried Hartmann (Hamburg), sowie die von der
Bischofskonferenz entsandten Vertreter: der Leitende Bischof der VELKD,
Landesbischof Gerhard Ulrich (Schwerin), der den Vorsitz der Kirchenleitung
inne hat, seine Stellvertreterin, Landesbischöfin Ilse Junkermann (Magdeburg), sowie Vizepräsident Arend de Vries (Hannover).
Die 2. Tagung der 12. Generalsynode der VELKD findet vom 5.-7. November
2015 in Bremen statt.
(6. November 2015)
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VELKD-Informationen Nr. 146
„Handbuch Weltanschauungen, Religiöse Gemeinschaften,
Freikirchen“ vorgestellt
Generalsynode der VELKD
Offene Gesellschaft braucht Orientierung
Die Publikation: „Handbuch Weltanschauungen, Religiöse Gemeinschaften,
Freikirchen“, Christine Jahn, Matthias
Pöhlmann (Hrsg.), Gütersloher Verlagshaus, 2015, ISBN 978-3-579-08224-0,
1080 Seiten, 98,00 EUR erschien am
23. November 2015.
Hannover/Bremen – Die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) hat auf der 2. Tagung ihrer 12. Generalsynode in Bremen das
neue „Handbuch Weltanschauungen, Religiöse Gemeinschaften, Freikirchen“
vorgestellt. In ihrer Einführung hat die Gottesdienstreferentin des Amtes der
VELKD, Oberkirchenrätin Christine Jahn, betont, dass eine offene Gesellschaft mehr denn je Erklärung, Auseinandersetzung und Orientierungen in
Weltanschauungsfragen brauche: „Zu einer offenen Gesellschaft gehört die
Pluralisierung des Religiösen und der Wettbewerb verschiedener Gestalten
von Daseinsgewissheiten. Der reformatorisch bestimmte Glaube sieht sich
heute einer nie dagewesenen Vielzahl von Weltanschauungen und Glaubensüberzeugungen gegenüber, die ihrerseits kaum mehr zu kategorisieren sind“,
so Jahn.
Der Vorsitzende des Ausschusses „Religiöse Gemeinschaften“, Kirchenrat
Dr. Matthias Pöhlmann, beschreibt es als Ziel und Anliegen des Handbuchs,
einen „Beitrag zu einer religiösen Aufklärung über die Hintergründe, Geschichte und Erscheinungsformen unterschiedlicher Weltanschauungen, religiöser
Gemeinschaften und Freikirchen aus evangelisch-lutherischer Perspektive“
zu leisten. Dafür werde Kirchengemeinden, Schulen und staatlichen Behörden mit diesem Handbuch ein Grundlagenwerk an die Hand gegeben.
Den
vollständigen
Vortrag
von
Dr. Matthias Pöhlmann finden Sie in der
Online-Publikation der „Texte aus der
VELKD“ unter:
www.velkd.de/publikationen/download.
php?d34ab169b70c9dcd35e62896010c
d9ff
Gemeinsam haben 17 Weltanschauungsbeauftragte aus den Gliedkirchen der
VELKD, des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbunds (DNK/
LWB), anderer Mitgliedskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland
(EKD) sowie der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen der
EKD in Berlin insgesamt 1080 Seiten und etwa 2800 Stichworte im Stichwortverzeichnis zusammengetragen.
Die Präsentation des Buches diente zugleich als Hinführung zum Schwerpunktthema der Synodaltagung: „Reformationsjubiläum 2017 – Christlicher
Glaube in der offenen Gesellschaft“. In der Fortsetzung des Themas hält
Prof. Dr. Michael Roth (Mainz) am Nachmittag den Hauptvortrag.
Die 2. Tagung der 12. Generalsynode der VELKD findet vom 5. - 7. November
2015 in Bremen statt.
Weitere Informationen finden Sie unter:
(6. November 2015)
Redaktion · Tel. +49 511 2796-421 · Fax +49 511 2796-182 · texte-vi@velkd.de · www.velkd.de
www.velkd.de/publikationen/
publikationen-gesamtkatalog.
php?publikation=380&kategorie.
10
VELKD-Informationen Nr. 146
Michael Roth zur „Apologetischen Kompetenz in der
offenen Gesellschaft“
Generalsynode der VELKD
Reformation und die offene Gesellschaft als Schwerpunktthema der
Generalsynode
Den
vollständigen
Vortrag
von
Prof. Dr. Michael Roth finden Sie in der
Online-Publikation der „Texte aus der
VELKD“ unter:
www.velkd.de/publikationen/download.
php?d34ab169b70c9dcd35e62896010c
d9ff
Hannover/Bremen. Der Mainzer Theologe Prof. Dr. Michael Roth hat vor der
Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) betont: „Eine ‚offene Gesellschaft‘ ist darauf angewiesen,
dass die einzelnen Glieder sich hinsichtlich ihrer Grundüberzeugungen
Rechenschaft geben, Fragen stellen und sich befragen lassen. Kurz: Eine
„offene Gesellschaft ist auf Apologetik angewiesen.“ In seinem Vortrag mit dem
Titel „Nur konfessionell glücklich? Apologetische Kompetenz in der offenen
Gesellschaft“ hat er am heutigen Thementag in spezifischer Weise das
Schwerpunktthema der 2. Tagung der 12. Generalsynode der VELKD in
Bremen aufgegriffen: „Reformationsjubiläum 2017 – Christlicher Glaube
in offener Gesellschaft“. Unter apologetischer Kompetenz verstehe er jene
Eigenschaften, die Christinnen und Christen befähigten, jederzeit und in
verantwortlicher Weise über ihren Glauben „Rede und Antwort“ stehen zu
können.
Zu Beginn seines Vortrages nahm Roth Bezug auf das neu erscheinende
„Handbuch Weltanschauungen, Religiöse Gemeinschaften, Freikirchen“,
an dessen Erarbeitung er als Fachberater beteiligt war. Das Werk hatte
der Vorsitzende des Ausschusses „Religiöse Gemeinschaften“ der VELKD,
Kirchenrat Dr. Matthias Pöhlmann, am Vormittag zusammen mit Oberkirchenrätin Christine Jahn aus dem Amt der VELKD vorgestellt.
Roth ist seit kurzem Inhaber des Lehrstuhls für Systematische Theologie und
Sozialethik an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz. Zuvor wirkte er
in Bonn, wo er 1997 promoviert wurde, sich 2001 habilitierte und seit 2007 als
außerplanmäßiger Professor tätig war.
Die 2. Tagung der 12. Generalsynode der VELKD findet vom 5.-7. November
2015 in Bremen statt.
(6. November 2015)
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VELKD-Informationen Nr. 146
Entschieden den Glauben bezeugen und ökumenisch
handeln
Generalsynode der VELKD
Zweiter Bericht des Catholica-Beauftragten vor der Generalsynode
Hannover/Bremen. Der Catholica-Beauftragte der Vereinigten EvangelischLutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischof Dr. Karl-Hinrich
Manzke (Bückeburg), hat in seinem Bericht „Entschieden in der Bezeugung
des Glaubens – Barmherzig in der Zuwendung zu den Menschen“ vor der
Generalsynode in Bremen die Reformprozesse in der römisch-katholischen
Kirche gewürdigt. Dafür seien die Ergebnisse der kürzlich stattgefundenen
Bischofssynode unter dem Thema „Die Berufung und Sendung der Familie in
Kirche und Welt von heute“ ein weiteres Beispiel. Die Familiensynode habe
abschließend formuliert, „die Lehre nicht zu verändern, aber auch der Komplexität der Lebensformen in den verschiedenen Kulturen Rechnung zu tragen
und eine verurteilende und abwertende Sprache zu vermeiden“. Damit sei das
ökumenische Gespräch über ethische Fragestellungen auch in Deutschland
„positiv gestärkt“ worden, so Manzke.
Die im Mai veröffentlichte Umwelt-Enzyklika „Laudato si“ von Papst
Franziskus wertete der Catholica-Beauftrage als „eine große Ermutigung und
Bestätigung für christliche Initiativen und Basisgruppen, die sich seit Jahren
für die Bewahrung der Schöpfung einsetzen“. Die Kirchen täten gut daran,
ihre Kompetenzen und Anliegen gemeinsam mit den anderen Religionen und
gesellschaftlichen Institutionen in den öffentlichen Diskurs um die Zukunft dieser Welt einzubringen.
Zuletzt blickte Manzke auf das 50-jährige Jubiläum der Schrift „Gaudium et
spes“, die zum Abschluss des Zweiten Vatikanischen Konzils verabschiedet
worden war. Auch für das gegenwärtige gemeinsame Handeln der evangelischen Kirchen und der römisch-katholischen Kirche halte dieser Text „Vorgaben bereithält, die noch nicht eingelöst worden sind – aber eingelöst werden
können und müssen“.
Die 2. Tagung der 12. Generalsynode der VELKD findet vom 5. - 7. November
in Bremen statt.
(7. November 2015)
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VELKD-Informationen Nr. 146
2. Tagung der 12. Generalsynode der VELKD beendet
Generalsynode der VELKD
„Reformation 2017 – Christlicher Glaube in offener Gesellschaft“
Hannover/Bremen. Am Samstagmittag ist in Bremen die 2. Tagung der
12. Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) zu Ende gegangen. Vom 5. bis 7. November 2015 waren
50 Synodale in Bremen zu ihrer zweiten ordentlichen Sitzung mit dem
Schwerpunktthema „Reformation 2017 – Christlicher Glaube in offener
Gesellschaft“ zusammengekommen. Die Generalsynode hat dazu die
Präsentation des gerade erschienenen, neu überarbeiteten Handbuchs „Weltanschauungen, Religiöse Gemeinschaften, Freikirchen“ sowie einen Vortrag von
Prof. Dr. Michael Roth (Mainz) zum Thema „Apologetische Kompetenz in der
offenen Gesellschaft“ entgegengenommen. Das Handbuch wurde in Kooperation mit den Weltanschauungsbeauftragten der Landeskirchen erarbeitet.
Das Nachschlagewerk ist als Orientierungshilfe gedacht, um die Vielfalt
religiöser Sichtweisen wahrnehmen und beurteilen zu können. Roth legte in
seinem Vortrag dar, dass die Verankerung im eigenen Glauben die Grundlage
für einen konstruktiven Dialog mit Menschen anderer Konfession, Religion
und Weltanschauung sei.
In der Entschließung zum thematischen Schwerpunkt sprach sich die Generalsynode heute dafür aus, das Handbuch u. a. in der kirchlichen Bildungsarbeit, in Schulen, Gemeinden und Akademien einzusetzen und vor dem
Hintergrund der „zunehmenden Pluralisierung unserer Gesellschaft“ auch den
Dialog mit den Konfessionslosen engagiert zu pflegen und zu fördern. Um
anderen Weltanschauungen offen und neugierig begegnen zu können, sei es
notwendig, sich des eigenen Glaubens gewiss zu sein und darüber Auskunft
geben zu können.
Ebenfalls am heutigen Samstag hat der Catholica-Beauftragte der VELKD,
Landesbischof Dr. Karl-Hinrich Manzke, vor der Generalsynode der VELKD
und den Delegierten der Vollkonferenz der Union Evangelischer Kirchen
(UEK) seinen Bericht gegeben. Darin würdigte er u.a. die Ergebnisse der
Familiensynode in Rom aus evangelischer Sicht. Abschließend hat die Generalsynode Entschließungen und Beschlüsse zum Bericht des Leitenden Bischofs,
Landesbischof Gerhard Ulrich, sowie zum Bericht des Catholica-Beauftragten
gefasst. Ebenfalls haben die Synodalen das eingebrachte Verständigungspapier zwischen der Vereinigten Kirche und den Alt-Katholiken zur wechselseitigen Anerkennung von Konfirmation und Firmung angenommen.
Mit dem Mittagsgebet endete die 2. Tagung in Bremen. Zu ihrer 3. Tagung
kommt die 12. Generalsynode der VELKD vom 3. bis 5. November 2016 in
Magdeburg zusammen. Die 12. Generalsynode hatte sich auf der 1. Tagung
in Würzburg vom 30. April bis 3. Mai 2015 konstituiert.
(7. November 2015)
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VELKD-Informationen Nr. 149
2. Tagung der 12. Generalsynode
der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands
Bremen 2015
Drucksache Nr.: 19/2015
Entschließung
der Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands
zum Thema
„Reformationsjubiläum 2017 – Christlicher Glaube in offener Gesellschaft“
vom 7. November 2015
Im Zeitalter des weltanschaulichen und religiösen Pluralismus fordert uns die offene Gesellschaft zunehmend heraus,
Rechenschaft abzulegen von unserem Glauben. Die Generalsynode hat dazu die Präsentation des gerade erschienenen, neu überarbeiteten Handbuchs „Weltanschauungen, Religiöse Gemeinschaften, Freikirchen“ durch Pfarrer Dr.
Matthias Pöhlmann sowie einen Vortrag von Prof. Dr. Michael Roth (Mainz) zum Thema „Apologetische Kompetenz
in der offenen Gesellschaft“ entgegengenommen. Das Handbuch wurde in Kooperation mit den Weltanschauungsbeauftragten der Landeskirchen erarbeitet. Die Generalsynode betont, dass diese Form der apologetischen Arbeit eine
Kernaufgabe kirchlichen Handelns darstellt, weil sie eine Grunddimension christlichen Glaubens reflektiert.
Aus lutherischer Perspektive gibt das Handbuch weit über den kirchlichen Bereich hinaus allen Interessierten eine
Orientierungshilfe, um die Vielfalt religiöser Sichtweisen wahrnehmen und beurteilen zu können. Das Handbuch möchte damit Menschen in ihrer Bereitschaft zur rationalen Darlegung des Glaubens stärken und das Bewusstsein für die
eigene Weltsicht fördern. Theologische Selbstvergewisserung und zugleich die Bereitschaft, sich von Andersdenkenden
kritisch in Frage stellen zu lassen, sind wesentliche Aspekte des Glaubens.
Die Verankerung im eigenen Glauben bildet die Voraussetzung, um mit Menschen anderer Konfession, Religion und
Weltanschauung in einen konstruktiven Dialog eintreten zu können. In diesem Zusammenhang war es den Synodalen
wichtig, auch den Dialog mit Konfessionslosen engagiert zu pflegen und zu fördern. Um anderen Weltanschauungen
offen und urteilsfähig begegnen zu können sowie Stellung zu nehmen, ist es notwendig, sich des eigenen Glaubens
gewiss zu sein und darüber Auskunft geben zu können.
Die Generalsynode empfiehlt den Landeskirchen, das Handbuch auf den verschiedenen Ebenen, beispielsweise in der
kirchlichen Bildungsarbeit, in Schulen, Gemeinden und Akademien zu nutzen und fruchtbar zu machen. Angesichts der
zunehmenden Pluralisierung unserer Gesellschaft ist es wichtig, dass die apologetische Arbeit durch entsprechende
Personalressourcen im Bereich Weltanschauungsfragen angemessen ausgestattet wird.
Bremen, den 7. November 2015
Der Präsident der Generalsynode
gez. Prof. Dr. Dr. h. c. Hartmann
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VELKD-Informationen Nr. 149
2. Tagung der 12. Generalsynode
der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands
Bremen 2015
Drucksache Nr.: 18/2015
Entschließung
der Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands
zum Bericht des Leitenden Bischofs
vom 7. November 2015
Freiheit in Verantwortung – „Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob.“ (Röm 15,7)
Die Generalsynode dankt dem Leitenden Bischof, Landesbischof Gerhard Ulrich, für seinen Bericht, in dem er das
Thema des begonnenen Jahres der Lutherdekade, „Die Reformation und die eine Welt“, theologisch vertieft und zugleich die Weltverantwortung in den Horizont aktueller Themen gestellt hat:
1. Die Generalsynode begrüßt sehr die klaren Aussagen zur Flüchtlingsthematik. Denn Christsein in der Welt ist
nicht abstrakt, sondern: „Die Flüchtlinge und die Ursachen von Flucht und Vertreibung und Migration fordern uns
unmittelbar zur Weltverantwortung heraus.“ Die reformatorische Botschaft von der Freiheit eines Christenmenschen
muss in unserer Zeit Gestalt gewinnen in der Verantwortung für die, denen wir unmittelbar zum Nächsten werden
(vgl. Gleichnis vom barmherzigen Samariter, Lk 10,25-37). Es gilt darum, so der Leitende Bischof, die Flüchtlinge
willkommen zu heißen, „mit ihnen zu teilen, was wir haben: Brot und Frieden, Zeit und Freiheit“.
Die Generalsynode schließt sich seinem Dank für das große Engagement an alle Haupt- und Ehrenamtlichen in
unseren Kirchen und diakonischen Einrichtungen und Diensten, aber auch an andere zivilgesellschaftliche Akteure und die Verantwortlichen in Politik und staatlichen Einrichtungen an. Dies zu sehen, macht uns Mut und gibt
Kraft. Gleichzeitig sprechen wir denen Mut zu, die angesichts der Flüchtlingsproblematik Sorgen haben, und selbst
denen, die Ressentiments schüren und Gewalt üben: „Fürchtet euch nicht!“ (Lk 2,10a). Verantwortung für die eine
Welt heißt heute, 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Deutschlands, wieder und standhaft und mit Nachdruck für
Demokratie und eine Kultur der Achtung der Anderen und des Fremden im eigenen Land einzustehen.
2. Wir danken dem Leitenden Bischof für seine Entfaltungen des reformatorischen Freiheitsgedankens, der für aktuelle Fragen Orientierung bietet und damit den Grund für unsere Verantwortung in dieser einen Welt legt. Denn Freiheit
lebt in Liebe, in Ordnung und im Schutz für Schwächere. Freiheit ohne Verantwortung liefe ins Leere.
Auch für die globalen Folgen unseres Wohlstandes in Europa haben wir Verantwortung zu tragen. Als evangelische
Kirche müssen wir dies in Erinnerung rufen.
3. Die Kirche hat ihrem ureigenen Auftrag gemäß mit „Seelsorge, Bildung und Klärung weltanschaulicher Fragen“
die Aufgabe, zur Freiheit zu ermutigen und zur Verantwortung zu befähigen und Menschen geistlich zu begleiten.
Deshalb teilen wir die Würdigung der vielfältigen Arbeit der VELKD, mit der sie wichtige Beiträge für ihre Gliedkirchen in den Bereichen gottesdienstlichen Lebens, Bildung, Theologie und Apologetik, Seelsorge und Ökumene
leistet.
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VELKD-Informationen Nr. 149
Exemplarisch zeigt das Engagement der VELKD in der Gemeinschaft mit dem Lutherischen Weltbund (LWB), wie
geistlich-theologische Orientierung, reformatorisches Selbst-verständnis und konkrete Weltverantwortung in der
Flüchtlingsarbeit einander befruchten. Mit dem Leitenden Bischof ist die Generalsynode dankbar für die enge Verbindung der VELKD zum Lutherischen Weltbund und begrüßt das Dokument „‘Welcome the stranger‘ […], in dem
sich viele leitende Geistliche unterschiedlichster Konfessionen und Religionen auf allen Erdteilen zu den Prinzipien
der respektvollen Aufnahme von Fremden und Flüchtlingen verpflichten“.
Bremen, den 7. November 2015
Der Präsident der Generalsynode
gez. Prof. Dr. Dr. h. c. Hartmann
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VELKD-Informationen Nr. 149
2. Tagung der 12. Generalsynode
der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands
Bremen 2015
Drucksache Nr.: 15/2015
Entschließung
der Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands
zum Bericht des Catholica-Beauftragten
vom 7. November 2015
Mit Dank nimmt die Generalsynode den Bericht des Catholica-Beauftragten der VELKD, Landesbischof Dr. Karl-Hinrich
Manzke, entgegen, der dieses Jahr unter dem Titel „Entschieden in der Bezeugung des Glaubens – Barmherzig in der
Zuwendung zu den Menschen“ stand. Hilfreich für die neu gewählten Synodalen waren die Einführung und der Überblick
in die unterschiedlichen Arbeitsfelder der Catholica-Arbeit der VELKD und die exemplarische Analyse einiger Entwicklungen in der römisch-katholischen Kirche in den letzten 12 Monaten.
Wie bereits im Titel des Berichtes deutlich wird, zieht sich das Stichwort „Barmherzigkeit“ wie ein roter Faden durch die
Amtsführung von Papst Franziskus: „Barmherzigkeit ist der letzte und endgültige Akt, mit dem uns Gott entgegentritt.
... So wie Er barmherzig ist, sind auch wir berufen, untereinander barmherzig zu sein.“ (Verkündigungsbulle Misericordiae Vultus). Diese Überzeugung des Papstes wurde in den Ausführungen Bischof Manzkes zur Umweltenzyklika des
Papstes, zu den Beratungen der Bischofssynode über die Familienpastoral und zu dem von Franziskus ausgerufenen
Jahr der Barmherzigkeit deutlich.
Es ist die Hoffnung der Generalsynode, dass „Barmherzigkeit“ als das zentrale pastorale Anliegen des Papstes auch
neue Impulse für verlässliche und weitherzige Absprachen für den gemeinsamen Abendmahlsempfang von Eheleuten
unterschiedlicher Konfession und ihrer engeren Familienglieder freisetzt. Für dieses Anliegen hat sich die Generalsynode wiederholt stark gemacht. Zuletzt hatte sie im Jahre 2010 angeregt, im ökumenischen Gespräch zu prüfen,
welche praktischen Verbesserungen hier möglich sind, bei denen die römisch-katholische Seite dennoch ihren eigenen
dogmatischen Überzeugungen treu bleiben kann. Die Generalsynode sieht die Chance, dass der von Bischofssynode
und Papst geforderte und beschrittene „Weg der Wahrheit und Barmherzigkeit für alle“ auch neue Chancen für das
gemeinsame Glaubensleben in konfessionsverbindenden Ehen eröffnet.
Im Hinblick auf die gemeinsame öffentliche Verantwortung der Kirchen ruft die Generalsynode ins Gedächtnis: Auch
wir lutherischen Christinnen und Christen wissen, dass aus der barmherzigen Rechtfertigung des Sünders allein aus
Gnade, die Berufung in den barmherzigen Dienst an unseren Mitmenschen und die Sorge für die Schöpfung folgen.
Im Hinblick auf das Reformationsjubiläum hält der Lutherische Weltbund daher als zentrales Thema fest: „Befreit durch
Gottes Gnade“, verbunden mit den Entfaltungen: „Erlösung – für Geld nicht zu haben“; „Menschen – für Geld nicht zu
haben“; „Schöpfung – für Geld nicht zu haben“.
Den geschwisterlichen und offenen Umgang mit allen Menschen, mit denen wir in einer pluralen Gesellschaft
zusammenleben, die barmherzige Fürsorge für Menschen in Not und den Einsatz für die Bewahrung der ganzen
Schöpfung können und müssen wir entschieden gemeinsam wahrnehmen. Die Generalsynode unterstreicht die Aussage des
Catholica-Beauftragten, dass im öffentlichen Bereich das gemeinsame ökumenische Handeln absolute Pflicht und
Voraussetzung dafür ist, um als Partner des Staates und in den gesellschaftlichen Bezügen Akzeptanz und Gehör zu finden.
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VELKD-Informationen Nr. 149
Die Generalsynode ist der römisch-katholischen Deutschen Bischofskonferenz daher dankbar, dass sie zum 50. Jubiläum der pastoralen Konstitution „Gaudium et spes“ an die bahnbrechenden Aussagen zum Wirken der Kirche in der
modernen Welt und Gesellschaft erinnert und diese erneut fruchtbar machen möchte.
Schließlich regt die Generalsynode an, dass die VELKD und ihr Catholica-Beauftragter – in Abstimmung mit dem LWB
und den lutherischen Schwesterkirchen – weiterhin die Möglichkeiten für einen Prozess hin zu einer Gemeinsamen
Erklärung zu Kirche, Eucharistie und Amt zwischen Lutherischem Weltbund und Päpstlichen Einheitsrat ausloten, wie er
u. a. vom Leitenden Bischof der VELKD, Landesbischof Gerhard Ulrich, bei dem jüngsten Treffen mit Papst Franziskus
ins Gespräch gebrachte wurde.
Bremen, den 7. November 2015
Der Präsident der Generalsynode
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2. Tagung der 12. Generalsynode
der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands
Bremen 2015
Drucksache Nr.: 4b/2015
Die Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) erlässt im Benehmen
mit der Bischofskonferenz der VELKD nachfolgenden
Beschluss
zur
Vereinbarung
zwischen der VELKD und dem Katholischen Bistum der Alt-Katholiken in Deutschland zur gegenseitigen
Zulassung zum Patenamt und
zur gegenseitigen Anerkennung von Firmung/Konfirmation
vom 7. November 2015
I.
Alt-Katholiken und Lutheraner sind dankbar für ihre langen und intensiven ökumenischen Kontakte. Seit 1985
besteht die „Vereinbarung über eine gegenseitige Einladung zur Teilnahme an der Feier der Eucharistie“ zwischen
dem Katholischen Bistum der Alt-Katholiken in Deutschland, der Evangelischen Kirche in Deutschland, der damaligen Arnoldshainer Konferenz und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands, die Frucht von
alt-katholischen/lutherischen Lehrgesprächen war. Im Jahr 2007 waren dann die alt-katholische und die evangelischen Kirchen Mitunterzeichner der Magdeburger Tauferklärung.
Im Jahr 2010 legte die bilaterale Gesprächskommission der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands und dem Katholischen Bistum der Alt-Katholiken in Deutschland einen Bericht unter dem Titel „Überlegungen
zur Realisierung weiterer Schritte auf dem Weg zur sichtbaren Kirchengemeinschaft“ vor. Gemäß diesem zentralen
Motiv des Berichts wurde die Dialogkommission von den kirchenleitenden Gremien der beiden Kirchen beauftragt,
weitere konkrete Schritte auf dem Weg zur vollen Kirchengemeinschaft vorzuschlagen.
Mit dem Text einer „Vereinbarung zur gegenseitigen Zulassung zum Patenamt und zur gegenseitigen Anerkennung
von Firmung/Konfirmation“ hat die Kommission im November 2014 einen solchen weiteren Schritt auf dem Weg zur
sichtbaren Kirchengemeinschaft vorgelegt in der Hoffnung, dass dieser Text von der VELKD und der Alt-Katholischen
Kirche in Deutschland offiziell und verbindlich rezipiert werde und auch die übrigen Gliedkirchen der Evangelischen
Kirche in Deutschland in diesen Rezeptionsprozess eingebunden werden.
Die Generalsynode dankt der Gesprächskommission zwischen dem Katholischen Bistum der Alt-Katholiken und der
Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands für die Erarbeitung des Vereinbarungstextes.
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VELKD-Informationen Nr. 149
II.
Nachdem die Kirchenleitung der VELKD auf Empfehlung des Ökumenischen Studienausschusses den Text der
Vereinbarung positiv aufgenommen hat, beschließt die Generalsynode:
1. Die Generalsynode stimmt der „Vereinbarung zur gegenseitigen Zulassung zum Patenamt und zur gegenseitigen
Anerkennung von Firmung/Konfirmation“ zu.
Für das Katholische Bistum der Alt-Katholiken in Deutschland und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche
Deutschlands und ihre Gliedkirchen ist es auf Grund des gemeinsamen Verständnisses des Sakraments der
Taufe selbstverständlich, dass getaufte Mitglieder einer der Kirchen in der jeweils anderen Kirche als Taufpaten
zugelassen sind.
Wer von einer Gliedkirche der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands zum Katholischen Bistum der Alt-Katholiken in Deutschland oder vom Katholischen Bistum der Alt-Katholiken in Deutschland zu einer
Gliedkirche der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands wechselt und gefirmt/konfirmiert ist,
wird nicht erneut konfirmiert/gefirmt.
2. Die Generalsynode bittet die Kirchenleitung und die Bischofskonferenz, die Vereinbarung als Richtlinie gemäß
Artikel 6 Absatz 2 der Verfassung der VELKD mit Wirkung für die Vereinigte Kirche und die Gliedkirchen in Kraft
zu setzen.
Bremen, den 7. November 2015
Der Präsident der Generalsynode
gez. Prof. Dr. Dr. h. c. Hartmann
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VELKD-Informationen Nr. 149
Der Wortlaut der Vereinbarung ist:
Vereinbarung
zur gegenseitigen Zulassung zum Patenamt und
zur gegenseitigen Anerkennung von Firmung/Konfirmation
vorgelegt von der bilateralen Gesprächskommission
der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD)
und dem Katholischen Bistum der Alt-Katholiken in Deutschland
am 25. November 2014
Taufe
Die gegenseitige Anerkennung der Taufe war zwischen der alt-katholischen und den evangelischen Kirchen nie strittig. Mit neun weiteren Kirchen in Deutschland haben beide daher im April 2007 die Magdeburger Erklärung zur wechselseitigen Anerkennung der Taufe unterzeichnet.
Alt-Katholiken und Lutheraner sagen gemeinsam, dass in der Taufe den Taufkandidaten der Heilige Geist, Vergebung
und neues Leben geschenkt wird. Gott wendet sich dem Menschen in der Taufe voll und ganz zu. Wer getauft ist, ist
im Vollsinn Christ und Glied der einen Kirche Jesu Christi.
Da für Alt-Katholiken und Lutheraner die Taufe das beide Kirchen verbindende Band der Christusgemeinschaft ist,
gilt:
Für das Katholische Bistum der Alt-Katholiken in Deutschland und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche
Deutschlands und ihre Gliedkirchen ist es auf Grund des gemeinsamen Verständnisses des Sakraments der Taufe
selbstverständlich, dass getaufte Mitglieder einer der Kirchen in der jeweils anderen Kirche als Taufpaten zugelassen
sind.
Firmung/Konfirmation
Seit dem frühen Mittelalter wurde die Taufe in aller Regel Kindern bzw. Säuglingen gespendet; die Stellung und die
Aufgabe der Elementarunterweisung (Katechese) verschoben sich also erheblich. Entsprechend verselbständigte
sich mit der confirmatio/Firmung ein Bestandteil des reichen altkirchlichen Taufrituals: Kindern/Jugendlichen an der
Schwelle des Erwachsenenalters wurde vom Bischof unter Salbung und Handauflegung der Segen zugesprochen.
Damit wurden sie vollberechtigte bzw. -verpflichtete Gläubige. Seit deren Fixierung zählt die confirmatio zu den
Sieben Sakramenten.
Die durch die Reformation gegangenen Kirchen sprechen seit ihren Anfängen von der confirmatio/Firmung nicht als
Sakrament. Nichtsdestotrotz haben sie allmählich ganz unterschiedliche der confirmatio/Firmung funktional äquivalente Handlungsweisen ausgebildet: Am Ende einer auf die Taufe bezogenen Glaubensunterweisung werden die
jungen Menschen, vielerorts nach einer Prüfung, der Gemeinde im Rahmen eines Gottesdienstes als zum Abendmahl
zugelassene, d. h. vollberechtigte Glieder vorgestellt und ihrer Fürbitte empfohlen; der Geistliche, der ihnen den
Unterricht erteilt hat, erbittet für sie unter Handauflegung den Segen und spricht ihnen persönlich ein Schriftwort zu.
Lutheraner und Alt-Katholiken sehen in der Firmung/Konfirmation ein persönliches Bekenntnis der Getauften, eine
lebensgeschichtlich bedeutsame Segenshandlung und eine Aktualisierung des gesamten Taufgeschehens als
einer lebenslang gegenwärtigen Wirklichkeit. Beide Kirchen sprechen davon, dass es ein geistliches Wachstum der
Getauften gibt. „Beim Hineinwachsen in Christus im Gefolge der Taufe handelt es sich um eine lebenslange geistliche
Entwicklung […] dessen, der Christus bereits einverleibt, durch seinen Geist wiedergeboren ist. So ist die Taufe nicht
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VELKD-Informationen Nr. 149
nur Ausgangspunkt für den lebenslangen Weg des Christen, sondern lebenslang gegenwärtige Wirklichkeit, mit vorwärtsweisendem Charakter“ (Stellungnahme des Gemeinsamen Ausschusses der VELKD und des DNK/LWB zum
Dokument ‚Lehrverurteilungen - kirchentrennend?‘, Texte aus der VELKD 42/1991, 74).
Beide Kirchen stimmen darin überein, dass die Taufe ein unüberbietbares, nicht ergänzbares, das ganze Leben des
Christen bestimmendes Gnadenmittel ist und dass gerade deshalb die besondere Notwendigkeit besteht, die als
Säuglinge getauften Christen zu persönlicher Aneignung dieses Sakramentes zu führen. So verstehen beide Kirchen
die Firmung und die Konfirmation im Rahmen des nachgeholten Katechumenats als persönliches Bekenntnis zur
Gliedschaft in der einen Kirche Jesu Christi.
In der Firmung/Konfirmation wird dem einzelnen Christen der besondere Beistand des ihm schon in der Taufe
geschenkten Heiligen Geistes für seine Sendung zum Zeugnis und Dienst zugesprochen. In der Konfirmation/
Firmung stärkt der dreieinige Gott den Glauben der getauften Christen, die diesen Glauben öffentlich bekennen. In
der evangelischen Kirche wird daraufhin – wo dies nicht schon früher geschehen ist – die Zulassung zum Abendmahl
ausgesprochen.
Konfirmation und Firmung sind einmalig. Die Einmaligkeit der Handlung bringt die ewige und unwiderrufliche Treue
Gottes zum Ausdruck. Sie schließt andere Formen der Aktualisierung der Taufe nicht aus.
In beiden Kirchen ist die Handauflegung der entscheidende Ritus, mit dem der Segen verbunden ist. In der
alt-katholischen Kirche tritt dazu die Chrisamsalbung, die wie die Handauflegung ein altes christliches Symbol für die
Mitteilung des Heiligen Geistes ist.
In der evangelisch-lutherischen Kirche gehört die Konfirmation in den Auftrag des Gemeindepfarrers. Nach der
Ordnung der alt-katholischen Kirche spendet der Bischof die Firmung. Diese Tradition soll zum Ausdruck bringen: Der nunmehr mündige Christ, der durch die Firmung in die Mitverantwortung für die Kirche berufen und dafür
gestärkt wird, soll in der persönlichen Begegnung mit dem Bischof seine Zugehörigkeit zur gesamten Kirche erkennen
und wahrnehmen. Jedoch kann auch in der alt-katholischen Kirche der Pfarrer im Auftrag des Bischofs die Firmung
spenden.
Unbeschadet der hier angedeuteten Differenzen erkennen die Gliedkirchen der VELKD und die Alt-Katholische Kirche
Deutschlands wie die Taufe so auch die bei ihnen jeweils gespendete Firmung und Konfirmation an, und das heißt:
Wer von einer Gliedkirche der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands zum Katholischen Bistum
der Alt-Katholiken in Deutschland oder vom Katholischen Bistum der Alt-Katholiken in Deutschland zu einer Gliedkirche der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands wechselt und gefirmt/konfirmiert ist, wird nicht
erneut konfirmiert/gefirmt.
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VELKD-Informationen Nr. 149
2. Tagung der 12. Generalsynode
der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands
Bremen 2015
Drucksache Nr.: 13/2015
Übersicht der gewählten Mitglieder der Kirchenleitung
der 12. Generalsynode
der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands
vom 6. November 2015
Ordinierte synodale Mitglieder:
1. Pastor Jens Hauschild (Schaumburg-Lippe)
2. Pröpstin Kristina Kühnbaum-Schmidt (Mitteldeutschland)
3. Pfarrer Harald Welge (Braunschweig)
Nichtordinierte synodale Mitglieder:
1. Oberkirchenrätin Susanne Böhland (Nordkirche)
2. Merle Fromberg (Nordkirche)
3. Oberkirchenrat Dr. jur. Hans-Peter Hübner (Bayern)
4. Dipl. Päd. Jürgen Schneider (Hannover)
5. Diakon Henning Schulze-Drude (Hannover)
4. Oberlandeskirchenrat Klaus Schurig (Sachsen)
Stellvertretende ordinierte synodale Mitglieder:
1. Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr (Hannover)
2. Pfarrer Wolfgang Oertel (Bayern)
Stellvertretende nichtordinierte synodale Mitglieder:
1. Oberkirchenrätin Dr. Jördis Bürger (Sachsen)
2. Diakon i.R. Rudolf Forstmeier (Bayern)
3. Dr. Viva Katharina Volkmann (Hannover)
4. Kantor Igor Zeller (Nordkirche)
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VELKD-Informationen Nr. 149
Gewählte Mitglieder von der Bischofskonferenz
Landesbischof Gerhard Ulrich
(Leitender Bischof)
Landesbischöfin Ilse Junkermann
(Stellvertretende Leitende Bischöfin)
Vizepräsident Arend de Vries
(für die Bischofskonferenz)
Bereits von der Generalsynode bestimmt
Präsident Prof. Dr. Wilfried Hartmann (Nordkirche)
Stellvertretende Mitglieder:
Wahl von der Bischofskonferenz in Aussicht genommen
je nach Ergebnis der Ratswahl der EKD
1. Landesbischof Dr. Karl-Hinrich Manzke (Schaumburg-Lippe)
2. Bischöfin Kirsten Fehrs (Nordkirche)
Bereits als Mitglieder des Präsidiums der Generalsynode gewählt:
(für Präsident Prof. Dr. Hartmann)
1. Vizepräsidentin Pfarrerin Jacqueline Barraud-Volk (Bayern)
2. Vizepräsident Superintendent Philipp Meyer (Hannover)
Bremen, den 7. November 2015
Der Präsident der Generalsynode
gez. Prof. Dr. Dr. h. c. Hartmann
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VELKD-Informationen Nr. 149
2. Tagung der 12. Generalsynode
der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands
Bremen 2015
Drucksache Nr.: 14/2015
Übersicht der gewählten Mitglieder
des Spruchkollegiums zur Durchführung des Feststellungsverfahrens
in Lehrbeanstandungsfragen
der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands
vom 7. November 2015
Von der Bischofskonferenz gewählt:
1. Landesbischof Dr. Karl-Hinrich Manzke
(Vorsitzender)
Landessuperintendent Dr. Hans Christian Brandy
(Stellvertretender Vorsitzender)
2. Professor Dr. Rochus Leonhardt
(Theologie im Lehramt)
Professorin Dr. Christine Axt-Piscalar
(Stellvertreterin Theologie im Lehramt)
Schaumburg-Lippe
Hannover
Universität Leipzig
Universität Göttingen
Von der Generalsynode gewählt:
3. Pastorin Dr. Dr. Katrin Gelder
Pfarrer Dr. Peter Amberg
(Stellvertreter)
4. Landessuperintendentin Dr. Birgit Klostermeier
Oberlandeskirchenrat Prof. Dr. Klaus Grünwaldt
(Stellvertreter)
5. Professor Dr. Heinrich de Wall
Professor Dr. Michael Germann
(Stellvertreter)
6.Christine Unruh-Lungfiel
Dagmar Bolte
(Stellvertreterin)
7. Kirchenkreiskantor Christof Pannes
Rechtsanwalt Dr. Henning von Wedel
(Stellvertreter)
Nordkirche
Leipzig
Hannover
Hannover
Universität Erlangen
Universität Halle
Sachsen
Braunschweig
Hannover
Nordkirche
Bremen, den 7. November 2015
Der Präsident der Generalsynode
gez. Prof. Dr. Dr. h. c. Hartmann
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VELKD-Informationen Nr. 149
Spielräume eröffnet, ökumenische Perspektiven geschaffen
Catholica-Beauftragter der VELKD zu den Ergebnissen der Bischofssynode
in Rom
Hannover. Der Catholica-Beauftragte der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischof Dr. Karl-Hinrich Manzke
(Bückeburg), hat die Ergebnisse der XIV. Generalversammlung der Bischofssynode der römisch-katholischen Kirche, die am Sonntag zu Ende gegangen
ist, in einer ausführlichen Stellungnahme gewürdigt.
Der Catholica-Beauftragte
Die vollständige Stellungnahme des
Catholica-Beauftragten finden Sie auf
der Hompage der VELKD unter:
www.velkd.de/downloads/Stellungnahme_Catholica-Beauftragter_Bischofssynode.pdf
Der Abschlusstext der Bischöfe vermeide Festlegungen und unmittelbare
Empfehlungen, z.B. in Fragen des Umgangs mit Geschiedenen und deren
Zulassung zum Abendmahl, und schaffe damit Handlungsspielräume für
Papst Franziskus, konstatiert Bischof Manzke. Das Dokument zeige zudem
„die Vielfalt innerhalb der katholischen Theologie und Kirche“ und belege
„eine produktive Auseinandersetzung mit den theologischen und kulturellen
Differenzen“, so Manzke.
So seien „auch Schärfen und Spitzen im Blick auf alternative Lebensformen
gegenüber der traditionellen Ehe und Familie“ vermieden worden. Vielmehr
plädiert der Bericht für einen „differenzierten pastoralen Umgang“: So betone
der Text „den Wegcharakter der Seelsorge und schärft die Notwendigkeit für
alle Seelsorger ein, genau hinzuhören in ihren jeweiligen kulturellen Kontexten“, merkt der Catholica-Beauftragte an.
Bischof Manzke hält das Dokument auch in ökumenischer Hinsicht für
bemerkenswert: Denn es zeige die Bereitschaft, unterschiedliche Lebensentwürfe und -modelle in ihrer jeweiligen Dynamik stärker zu berücksichtigen,
„ohne Veränderungen in der Lehre und Moraltheologie vorzunehmen.“ Damit
seien Handlungsspielräume eröffnet und „das ökumenische Gespräch über
ethische Fragestellungen auch in Deutschland“ positiv gestärkt worden.
(28. Oktober 2015)
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VELKD-Informationen Nr. 149
„Mutig quer zur Welt, wenn es sein muss“
Der Leitende Bischof
Leitender Bischof Gerhard Ulrich und Christian Lehnert sprechen bei Verleihung der LutherRose in Berlin
Das vollständige Schlusswort des
Leitenden Bischofs finden Sie auf der
Hompage der VELKD unter:
Berlin/Hannover. „Diese Welt, die aus den Fugen zu geraten scheint, braucht
die Kraft des Wortes. Das Wort der Freiheit, des Friedens und der Barmherzigkeit darf gerade jetzt nicht schweigen!“ Darauf hat der Leitende Bischof
der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD),
Landesbischof Gerhard Ulrich (Schwerin), heute in seinem Schlusswort zur
8. LutherKonferenz der Internationalen Martin Luther Stiftung (IMLS) in Berlin
hingewiesen. Unter dem Eindruck der Attentate in Paris vom vergangenen
Freitag erklärte er: „Gerade, wenn es uns die Sprache verschlägt, brauchen
wir Worte, die die Enge der Angst wieder aufmachen.“
www.velkd.de/downloads/20151116_
LB_Ulrich_Verleihung_Lutherrose.pdf
In seiner Grußrede an die Gäste der Konferenz, die heute in Berlin tagte und
unter dem Titel „Credo und Credit. Zur Rolle des Geldes in Wirtschaft und
Gesellschaft“ stand, thematisierte Landesbischof Ulrich auch das Verhältnis
von Freiheit und Verantwortung für die Gestaltung einer Gesellschaft „mit
menschlichem Antlitz“ und einer Wirtschaft, „die den Menschen dient“. Luther
habe gezeigt, dass es „keine Freiheit ohne Bindung, ohne festen Grund“ geben könne.
Ulrich nahm damit einen Gedanken des Lyrikers und Theologen Christian Lehnert auf, der zuvor die Laudatio auf die diesjährige Preisträgerin der
LutherRose, die Berliner Verlegerin und Schriftstellerin Ulla Unseld-Berkéwicz, gehalten hatte. Darin hatte dieser auf Luthers „großes Unbehagen“
gegenüber der damals entstehenden „frühkapitalistischen Wirtschaftsordnung“ verwiesen. Lehnert, der auch die Geschäfte des Liturgiewissenschaftlichen Instituts der VELKD in Leipzig führt, sieht diese Skepsis in der Erkenntnis des Reformators begründet, dass „der Händler mit Zukunft umgeht, als
wäre sie sein eigen“. Indem dieser spekuliere, rechne er mit der Zeit. Dass
es aber „lebendige Hoffnung nur jenseits der Sag- und Berechenbarkeit“ gibt,
habe Luther prägnant und präzise erfasst. „Die wesentlichen Dinge im Leben
sind nicht terminierbar“, so Lehnert.
Die LutherRose wurde am heutigen Montag im Rahmen der 8. LutherKonferenz der Internationalen Martin Luther Stiftung überreicht. Die 2007 gegründete Stiftung will die Impulse der Reformation in einen Dialog zwischen Kirche, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik einbringen..
(16. November 2015)
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VELKD-Informationen Nr. 149
Theologisches Studienseminar in Pullach erhält wichtiges
Umwelt-Zertifikat
Aus der Arbeit der VELKD
Hannover/Pullach. Das Theologische Studienseminar der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) in Pullach bei München
erhält das kirchliche Umwelt-Zertifikat „Grüner Gockel“ („Grüner Hahn“).
Das mit der Europäischen Verordnung EMAS (Eco Management and Audit Scheme) konforme Zertifikat bestätigt die erfolgreiche Einführung eines
systematischen Umweltmanagements. Das Studienseminar verpflichtet sich
damit u.a. zu kontinuierlicher Verbesserung in der Umweltfreundlichkeit
seines Studien- und Gastbetriebs.
Hierfür haben die Mitarbeitenden nach einer umfassenden Bestandsaufnahme ein entsprechendes Programm für die nächsten vier Jahre entwickelt.
Regelmäßig erhobene umweltrelevante Verbrauchsdaten belegen künftig
dessen Wirksamkeit.
„Zur theologischen Bildung, für die das Studienseminar steht, gehört auch
das Nachdenken über schöpfungsgemäßes Handeln“, erläutert der Rektor der
Einrichtung, PD Dr. Detlef Dieckmann-von Bünau. Und beim Nachdenken soll
es nicht bleiben: „Der „Grüne Gockel“ ist für Mitarbeitende und Gäste im Haus
ein Zeichen unserer Selbstverpflichtung, durch umweltschonendes Handeln
zur Bewahrung der Schöpfung beizutragen.“
Bereits seit vielen Jahren bezieht das Studienseminar Strom und Wärme
(letztere durch Solar- und Tiefen-Geothermie) zu 100 Prozent aus regenerativen Quellen. Nach der Umsetzung erster energetischer Sanierungsmaßnahmen und der Biozertifizierung der Verpflegung 2015 sei die Einführung
eines Umweltmanagements der nächste konsequente Schritt, so Dieckmannvon Bünau. Die Studienleiterin und stellvertretende Rektorin Dr. Christina
Costanza ergänzt: „Mich beeindruckt besonders, dass alle Mitarbeitenden
im Studienseminar dem Umweltteam angehören und dieses Programm mittragen.“
Ein pressefähiges Foto der Zertifikatübergabe steht unter www.velkd.de/
images/Studienseminar_Umwelt_Zertifikat_19102015.jpg bereit. Die Umwelterklärung des Studienseminars kann unter
www.theologisches-studienseminar.de/
wordpress/wp-content/uploads/2015/10/
Umwelterklärung-2015-10-19.pdf heruntergeladen werden.
Das Theologische Studienseminar der VELKD in Pullach bietet Studienkurse
für Pfarrerinnen und Pfarrer sowie für Personen in kirchenleitender Verantwortung an. Die ein- und zweiwöchigen Studienkurse dienen der theologischen
Vertiefung, dem Austausch über die Grenzen der Landeskirchen hinweg und
der Begegnung zwischen akademischer Theologie und kirchlicher Arbeit.
(19. Oktober 2015)
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VELKD-Informationen Nr. 149
Chat-Andacht: Am Ewigkeitssonntag auch im Netz die
Trauer vor Gott bringen
Aus der Arbeit der VELKD
Evangelische Kirchen laden auf www.trauernetz.de zur Beteiligung ein
Hannover. Christinnen und Christen erinnern sich am Ewigkeitssonntag in
Gottesdiensten an ihre Verstorbenen und befehlen sie Gott an. Dies geschieht
nicht nur in Ortsgemeinden, sondern auch im Internet. Auf trauernetz.de
bietet die evangelische Kirche einen Raum, wo Menschen ihre Trauer vor Gott
aussprechen können. Bereits zum siebten Mal seit 2009 findet am Ewigkeitssonntag, 22. November 2015, um 18 Uhr eine Chatandacht statt.
In evangelischen Gottesdiensten werden an diesem letzten Sonntag jedes
Kirchenjahres die Namen der im Kirchenjahr verstorbenen Gemeindeglieder
verlesen, und die Gemeinde schließt sie und ihre Angehörigen in die Fürbitte
ein. Was in den Gemeindegottesdiensten guter Brauch ist, wird über die Form
des Chats auch online möglich. Angehörige oder Freunde können ab sofort
unter www.trauernetz.de die Namen der Verstorbenen in ein Trauerbuch eintragen. Diese werden während der Online-Andacht im Chat eingeblendet und
im Gebet vor Gott gebracht. Im Anschluss beten die Chatteilnehmerinnen und
teilnehmer gemeinsam das Vaterunser und bitten um Gottes Segen.
www.trauernetz.de ist eine Kooperation der Evangelischen Landeskirche in
Baden, der Evangelisch-Lutherischen
Kirche in Bayern, der Evangelischlutherischen Landeskirche Hannovers,
der Evangelischen Kirche im Rheinland
und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands.
In den vergangenen Jahren haben sich besonders solche Menschen an der
Online-Andacht beteiligt, die bereits vor längerer Zeit gestorbene Angehörige
oder Freunde ins Gedenken einschließen wollten. Auch wenn die Gemeinde der Verstorbenen zu weit vom Wohnort der Angehörigen entfernt ist, um
dort am Ewigkeitssonntag am Gottesdienst teilnehmen zu können, bietet die
Chatandacht eine Möglichkeit, im Internet namentlich der Toten zu gedenken.
„Online-Andachten wie auf trauernetz.de ergänzen die Angebote der Ortsgemeinden“, sagt Dr. Georg Raatz, Seelsorgereferent im Amt der Vereinigten
Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD). „Die Erfahrungen
der vergangenen Jahre zeigen, dass die namentliche Erinnerung an die
Verstorbenen wichtig ist, ob der Name im Chat eingeblendet oder von der
Kanzel verlesen wird, ist dabei nicht entscheidend. Online-Angebote wie das
trauernetz.de ersetzen nicht, sondern bereichern herkömmliche Orte für Trauer.“
(13. November 2015)
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VELKD-Informationen Nr. 149
Ab dem Ewigkeitssonntag: Virtuelle Gedenkseiten erinnern
an geliebte Menschen
Aus der Arbeit der VELKD
Neues Angebot der evangelischen Kirchen als Trauerort im Netz
Hannover. Menschen brauchen Orte, an denen sie um ihre Verstorbenen trauern und ihrer gedenken können. Das Grab ist ein solcher besonderer Ort –
häufig verlagert sich die Trauer um einen geliebten Menschen aber auch ins
Internet.
Vom Ewigkeitssonntag am 22. November an geben die evangelischen
Kirchen den Hinterbliebenen einen virtuellen Raum für ihre Trauer.
Auf www.gedenkseiten.trauernetz.de können Trauernde dann eine kostenlose
Gedenkseite für Verstorbene anlegen oder ihr Beileid auf einer bereits bestehenden Gedenkseite ausdrücken. Jeder Eintrag lässt sich durch eines von
sieben Symbolen ergänzen, zum Beispiel eine Kerze, ein Engel oder betende
Hände. Sie helfen dabei, die Trauer auszudrücken.
In der evangelischen Kirche wird am Ewigkeitssonntag aller Verstorbenen
des vergangenen Kirchenjahres namentlich gedacht. „Wir erleben es aber immer häufiger, dass Trauernde auch darüber hinaus ihrem Schmerz und ihrer
Traurigkeit Ausdruck verleihen möchten“, sagt Dr. Georg Raatz, Seelsorgereferent im Amt der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), die an trauernetz.de beteiligt ist. Gerade für Menschen, deren
Wohnort weiter entfernt liegt oder die nicht ausreichend mobil sind, um das
Grab eines Verstorbenen aufzusuchen, bieten die virtuellen Gedenkseiten
neue Möglichkeiten, mit dem Verlust umzugehen.
Anders als bei einer Traueranzeige in der Zeitung bleibt das Andenken im
Internet präsent und kann dauerhaft ergänzt werden. „So versammelt eine
Gedenkseite mit der Zeit nicht nur alle Trauer- und Beileidsbekundungen.
Sie zeichnet aus den Erinnerungen der Hinterbliebenen auch ein vielschichtiges Bild des Verstorbenen“, sagt Simone Becker, Online-Redakteurin für
trauernetz.de.
Am Ewigkeitssonntag findet außerdem um 18 Uhr auf www.trauernetz.de eine
Chatandacht statt. Um an Verstorbene namentlich zu erinnern, können deren
Namen zuvor in ein Trauerbuch eingetragen werden.
(20. November 2015)
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VELKD-Informationen Nr. 149
Kein Tag wie jeder andere: neuer Liturgischer Kalender
online
Internet-Angebot von ELKB und VELKD startet zum neuen Kirchenjahr
Kein Tag wie
jeder andere.
Dem Geheimnis der Feiertage auf der Spur.
gottesdienst-verstehen.de
EIN ANGEBOT DER
Hannover/München. Welcher Feiertag ist am kommenden Sonntag?
Wie lautet der Wochenspruch und
welcher Predigttext erwartet mich?
Wann ist der nächste hohe Festtag? Auf diese und andere Fragen
gibt der neue Liturgische Kalender der Evangelisch-Lutherischen
Kirche in Bayern (ELKB) und
der Vereinigten EvangelischLutherischen Kirche Deutschlands
(VELKD) Auskunft, der zum Beginn
des neuen Kirchenjahres online
geht.
Aus der Arbeit der VELKD
Der Liturgische Kalender auf www.
gottesdienst-verstehen.de und www.
kirchenjahr-evangelisch.de ist eine Kooperation der Evangelisch-Lutherischen
Kirche in Bayern und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche
Deutschlands.
Das Angebot eignet sich sowohl
für den liturgisch interessierten
Laien als auch für den haupt-und
ehrenamtlichen Anwender in der
Gemeinde. Folgerichtig ist es im Netz unter zwei Adressen zu finden: www.
gottesdienst-verstehen.de und www.kirchenjahr-evangelisch.de. „Damit stellen ELKB und VELKD ein Serviceangebot bereit, das als Nachschlagewerk
zur Gottesdienstgestaltung sowie liturgischer Feste und Feiern dienen kann“,
erklärt Gundolf Holfert, der bei der VELKD die Internetarbeit verantwortet und
für das Projekt zuständig ist.
Der Kalender bietet einen umfassenden Überblick über alle relevanten Feiertage des evangelischen Kirchenjahres. Für alle Feiertage sind Lesungstexte, Wochenlieder zum Anhören, Psalmen, Predigttexte und das vorgelesene
Evangelium verfügbar. Sonntage mit ähnlicher Themensetzung lassen sich
schnell finden. Zusätzlich ist eine Vorschau über das Datum sämtlicher Feiertage bis 2020 möglich. Wer möchte, kann den Kalender über eine interaktive
Schaltfläche (Widget) in seine Internetpräsenz einbinden.
„Wir wollen sowohl Einsteiger als auch Profis mit unserem Angebot ansprechen. Auch deshalb haben wir uns für eine selbsterklärende Benutzerführung
entschieden, die so wenige Klicks wie möglich bis zur gesuchten Information
braucht“, erläutert Andrea Seidel, Internetreferentin der Bayerischen Landeskirche. „Nur mit einer einfach zu handhabenden und attraktiven Seite kann es
gelingen, Begeisterung für liturgische Traditionen und gelebte Spiritualität zu
wecken“, ergänzt ihre Kollegin Pfarrerin Anne Lüters.
(26. November 2015)
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VELKD-Informationen Nr. 146
Claas Cordemann übernimmt theologisches Grundsatzreferat der VELKD
Von Personen
Referent des hannoverschen Landesbischofs wird Nachfolger von
Mareile Lasogga
Hannover. Die Kirchenleitung der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen
Kirche Deutschlands (VELKD) hat Pastor Dr. Claas Cordemann zum neuen
Referenten für theologische Grundsatzfragen im Amt der VELKD berufen. Der
43-jährige Theologe folgt auf Mareile Lasogga, die ab Dezember 2015 dem
Konfessionskundlichen Institut Bensheim als Direktorin vorstehen wird.
Cordemann, der zurzeit noch als Referent des hannoverschen Landesbischofs Ralf Meister tätig ist, sagte zu seiner Berufung: „Ich freue mich sehr
darauf, an der Frage mitzuarbeiten, wie wir die lutherischen Grundeinsichten von Glauben und Menschsein in unsere Gegenwart hinein übersetzen
können“. Der gebürtige Bremer wird voraussichtlich ab Januar 2016 seinen
Dienst im Amt der VELKD beginnen.
Claas Cordemann hat in Göttingen und Halle evangelische Theologie studiert,
so auch bei Ulrich Barth und Joachim Ringleben. Nach dem ersten Staatsexamen arbeitete er von 2001 bis 2005 als Repetent am Institutum Lutheranum
der hannoverschen Landeskirche. In dieser Zeit begann er auch seine Promotion zur Verhältnisbestimmung von Christologie und Humanitätsideal im Werk
Johann Gottfried Herders, die er 2009 abschloss.
Nach weiteren Stationen, u.a. als wissenschaftlicher Mitarbeiter von Christine Axt-Piscalar am Lehrstuhl für Systematische Theologie an der Göttinger
Universität, dem Vikariat und zweitem Staatsexamen, trat Cordemann 2009
eine halbe Pastorenstelle in der Johannes-Kirchengemeinde in EllierodeHettensen an. Seit 2012 ist er zusätzlich als Referent in der hannoverschen
Bischofskanzlei tätig.
(13. Oktober 2015)
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VELKD-Informationen Nr. 146
Jazz als Klangfarbe des Gottesdienstes
Saxophonist Uwe Steinmetz verstärkt VELKD-Institut für Liturgiewissenschaft
Hannover/Leipzig. Am heutigen Sonntag ist Uwe Steinmetz in die Projektstelle „Liturgical Jazz“ am Liturgiewissenschaftlichen Institut der Vereinigten
Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) in der Nikolaikirche
Leipzig eingeführt worden.
Von Personen
Weitere Informationen finden Sie unter
www.velkd.de sowie www.velkd.de/leipzig
Zu den zentralen Aufgaben des Berliner Jazzmusikers und Komponisten, der
seinen Dienst im September 2015 aufgenommen hat, gehört die Arbeit an der
Klanggestalt des lutherischen Gottesdienstes. So soll Steinmetz erforschen
und erproben, wie Jazz und improvisierte Musik zu einem in Wort und Klang
stimmigen und ausdrucksstarken evangelisch-lutherischen Gottesdienst
beitragen können. Auf diese Weise soll u.a. ein Beitrag dazu geleistet werden,
neue Klänge für die immer internationaler werdenden evangelischen Kirchen
zu entdecken.
Darüber hinaus wirkt er an der musikalischen Gestaltung von Universitätsgottesdiensten mit und arbeitet in den Seminaren und den Fortbildungen des Liturgiewissenschaftlichen Institutes mit. In seiner Verantwortung
liegen außerdem die Pflege des Archivs christlicher Popularmusik des Instituts
(„Schallarchiv“) und die Weiterentwicklung des Evangelischen Gesangbuchs.
Die Projektstelle „Liturgical Jazz“ am Liturgiewissenschaftlichen Institut der
VELKD ist auf drei Jahre befristet und wird von der VELKD mit Unterstützung
der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) getragen.
(8. November 2015)
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VELKD-Informationen Nr. 149
„Zäune und Mauern nicht geeignet, das Zusammenleben
von Menschen zu gestalten“
Europäische LWB-Vizepräsidenten verabschieden auf Initiative von Landesbischof July Gemeinsame Erklärung in Budapest
Budapest/Stuttgart – Die drei europäischen Vizepräsidenten des Lutherischen
Weltbundes, Bischöfin Helga Haugland Byfuglien (Norwegen), der württembergische Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July sowie der Bischof der
Evangelisch-lutherischen Kirche Ungarns, Bischof Dr. Tamás Fabiny haben
am 3. Oktober in Budapest zu einer Verständigung auf eine menschenwürdige Flüchtlingspolitik aufgefordert: „Von allen europäischen Staaten erwarten
wir, dass sie Flüchtlinge aufnehmen und Wege finden, wie die gemeinsame
Aufgabe dauerhaft gelöst wird.“
Die drei europäischen Vizepräsidenten stehen für die lutherischen Kirchen in
Europa mit rund 40 Millionen Mitgliedern, insgesamt haben die Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbunds 72 Millionen Mitglieder.
Angesichts der Flüchtlingsfrage, die die drei Vizepräsidenten als „die eine
große Herausforderung“ bezeichnen, „der wir uns in diesen Tagen und wohl
auf Jahre hinaus stellen müssen“, gelte: „Die vielfältigen Erfahrungen mit
offenen Grenzen in ganz Europa rufen uns heute, 25 Jahre nach dem Ende
der deutschen und der europäischen Teilung in die Verantwortung, diese
tiefgreifenden Umbrüche zu gestalten. Zäune und Mauern sind keine geeigneten Mittel, um das Zusammenleben von Menschen zum Guten zu gestalten.“
Landesbischof July, der auch den stellvertretenden Vorsitz des Deutschen
Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB) innehat, erinnerte in diesem Zusammenhang an die Dankbarkeit der Deutschen gegenüber Ungarn, das 1989 die Grenzen geöffnet habe und damit einen wichtigen
Beitrag zum „Zerreißen des Eisernen Vorhangs“ geleistet habe.
Deutsches Nationalkomitee
Das Deutsche Nationalkomitee des
Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB)
vertritt die elf deutschen Mitgliedskirchen im Lutherischen Weltbund (LWB).
Neben den sieben Gliedkirchen der
Vereinigten Evangelisch-Lutherischen
Kirche Deutschlands (VELKD) – Bayern, Braunschweig, Hannover, Mitteldeutschland, Norddeutschland, Sachsen
und Schaumburg-Lippe – gehören zum
DNK/LWB: die Evangelisch-Lutherische
Kirche in Baden, die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg, die Evangelische Landeskirche in Württemberg und
die Lutherische Klasse der Lippischen
Landeskirche. Das DNK/LWB vertritt ca.
12,1 Millionen Gemeindeglieder. Vorsitzender des DNK/LWB ist der Leitende
Bischof der VELKD, Landesbischof Gerhard Ulrich (Schwerin). Die Geschäftsstelle des DNK/LWB in Hannover leitet
Oberkirchenrat Norbert Denecke. Der
Lutherische Weltbund umfasst über 72
Millionen Gläubige in weltweit 145 Mitgliedskirchen aus 98 Ländern.
Landesbischof July, Initiator des Budapester Treffens, nannte dieses Treffen
„ein Zeichen, um der Evangelisch-lutherischen Kirche in Ungarn und dem
Vizepräsidenten für Osteuropa, Bischof Dr. Tamás Fabiny für sein Bemühen
zu danken und ihn und seine Kirche zu unterstützen, Flüchtlingen auch in
Ungarn eine angemessene Aufnahme zu ermöglichen.“
Gemeinsam weisen die Bischöfin und die Bischöfe die Herkunftsländer der
Flüchtlinge auf ihre Verantwortung hin: „Wir appellieren an die betroffenen
Herkunftsländer der Flüchtlinge, Friedensverhandlungen aufzunehmen und
sichere Verhältnisse zu schaffen. Wir erinnern die Regierenden und Herrschenden in diesen Ländern an ihre Verantwortung vor Gott und den
Menschen, endlich alles dafür zu tun, dass niemand seine Heimat verlassen
muss. Wir fordern die Weltgemeinschaft auf, hier ihre Verantwortung zu übernehmen.“
Vom Lutherischen Weltbund (LWB) werden derzeit weltweit mehr als zwei
Millionen Flüchtlinge unterstützt. Die lutherischen Kirchen stellen in diesem
Jahr mehr als 200 Millionen Euro für diese Hilfe bereit. Neben finanziellen Hilfen sind das vor allem Nahrungsmittel und Wohnraum, Decken und
Heizungen für den Winter.
(3. Oktober 2015)
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VELKD-Informationen Nr. 149
Ökumenevertreter begrüßen Klimaschutzabkommen von
Paris
Lutherischer Weltbund
„Ein bedeutender Schritt und ein hoch gestecktes Ziel. Setzen wir uns mit
ganzer Kraft dafür ein.“
Der LWB ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund
(Schweden) gegründet, zählt er inzwischen 145 Mitgliedskirchen, denen rund
72 Millionen ChristInnen in 98 Ländern
weltweit angehören. Der LWB handelt
als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
ökumenische und interreligiöse Beziehungen, Theologie, humanitäre Hilfe,
Menschenrechte, Kommunikation und
verschiedene Aspekte von Missions- und
Entwicklungsarbeit. Das Büro der Kirchengemeinschaft befindet sich in Genf
(Schweiz).
PARIS (Frankreich)/Genf - Eine Reihe Kirchenvertreter aus aller Welt haben das wegweisende Klimaabkommen von Paris als historische Leistung
begrüsst. Es biete den Ansatzpunkt für Anstrengungen zur Eindämmung des
Klimawandels und zur Stärkung der armen Länder, damit sich diese besser
für die durch die Erderwärmung verursachten Schäden rüsten können.
In dem Abkommen verpflichtet sich die Völkergemeinschaft, den weltweiten Temperaturanstieg auf deutlich unter zwei Grad Celsius zu begrenzen
und sämtliche Anstrengungen zu unternehmen, um ihn bereits bei 1,5 Grad
zu stoppen. Dieses bedeutendste Klimaabkommen der Geschichte soll, so
die Hoffnung, weltweite Massnahmen und Investitionen in kohlenstoffarme,
nachhaltige und an den Klimawandel angepasste Technologien anstoßen.
Die führenden VertreterInnen von 195 Staaten einigten sich auf eine
Unterstützung der Entwicklungsländer durch die Industrieländer bei der Anpassung an den Klimawandel und bei einem sauberen, nachhaltigen Wachstum. Weiter sagten sie zu, Unterstützung zu leisten bei der Weiterentwicklung
von Ansätzen zur Bewältigung von klimabedingten Schäden und Verlusten.
In ihren Stellungnahmen zum Klimaabkommen verwiesen die Kirchenvertreter auf den entscheidenden Beitrag, den Kirchen und im religiösen
Bereich beheimatete Organisationen im Vorfeld der Pariser Konferenz geleistet
haben. Nun seien die Kirchen aufgefordert, die politisch Verantwortlichen auf
der Weltebene dazu zu drängen, das Abkommen umzusetzen.
Nach Bekanntwerden der Entscheidung zugunsten des Abkommens
kommunizierte der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen,
Pfr. Dr. Olav Fykse Tveit, per Twitter seine Dankbarkeit und Hoffnung: „Das
Abkommen von Paris ist Wirklichkeit geworden. Jetzt haben wir das Recht, zu
hoffen! Dank sei Gott! Und Dank sei allen, die Schritte hin zu mehr Klimagerechtigkeit gegangen sind.“
Pfr. Dr. Marin Junge, Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes, begrüßte die historische Einigung mit den folgenden Worten: „Ein bedeutender
Schritt und ein hoch gestecktes Ziel. Setzen wir uns mit ganzer Kraft dafür ein.
Die Summe der kleinen Beiträge, die jede/r von uns leisten kann, erreicht das
großen Ziel.“
Der LWB ist ein Mitglied des ACT-Bündnisses.
Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veröffentlichtes Material gibt,
falls dies nicht besonders vermerkt ist,
nicht die Haltung oder Meinung des LWB
oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die
mit „LWI“ gekennzeichneten Beiträge
können kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden.
Postanschrift:
Lutherischer Weltbund
Route de Ferney 150
Postfach 2100
1211 Genf 2
Schweiz
„Gratulation an das gemeinsame Team von ACT Alliance, LWB und ÖRK
in Paris. Eure harte Arbeit hat ein ambitioniertes Klimaabkommen möglich
gemacht“, twitterte Dr. John Nduna, Generalsekretär von ACT Alliance.
Über 100 VertreterInnen der drei Organisationen waren gemeinsam mit
anderen AktivistInnen aus dem religiösen und zivilgesellschaftlichen Bereich
in Paris aktiv.
Nach Auffassung von Tveit, Junge und Nduna wäre ohne die weltweite
Klimabewegung unter Beteiligung vieler Kirchen und Organisationen aus dem
religiösen Bereich bei der COP 21 kein Abkommen zu verwirklichen gewesen.
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VELKD-Informationen Nr. 149
Daniele Violetti, Stabschef des Klimasekretariats der Vereinten Nationen
würdigte vergangene Woche ebenfalls den Beitrag der Religionen. „Ich danke
Ihnen für alles, was Sie im Vorfeld und während der Pariser Konferenz getan
haben. Die Frage des moralisch Gebotenen stand im Mittelpunkt der Klimagespräche und das ist eine direkte Folge Ihres Engagements“, so Violetti.
„Sie wollen sich auch weiterhin einbringen. Das ist entscheidend.“
Lutherischer Weltbund
Keine Garantie auf Rettung der Welt
Trotzdem sind sich die Fachleute einig, dass das Abkommen an sich die Welt
nicht retten wird. Im Jahr 2023 müssen die politischen EntscheidungsträgerInnen auf der Weltebene die eingegangenen Verpflichtungen prüfen und bis
2025 die Maßnahmen intensivieren. Alle fünf Jahre sollen weitere Überprüfungen stattfinden.
Tveit erklärte, das Abkommen erfordere eine kontinuierliche Begleitung, damit
sichergestellt werde, dass die politisch Verantwortlichen ihre Zusagen auch
umsetzen.
Pfr. Fletcher Harper, Vertreter von Our Voices, einem weltweiten, religiösspirituell motivierten Klima-Netzwerk, betonte, die eingegangenen Verpflichtungen müssten in die Realität umgesetzt werden und alle müssten ihren
Teil dazu beitragen. „Wir sind bereit für die nächste Etappe dieses Weges.
Das neue Abkommen ist das Ende vom Anfang der Abrechnung der Menschheit mit dem Klimawandel.“
(15. Dezember 2015)
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VELKD-Informationen Nr. 149
VELKD-Informationen Nr. 148: „Gebt uns das Paradies
zurück!“
Publikationen
Landesbischof July über den Kirchentag 2015 in Stuttgart
Die Nr. 148 der VELKD-Informationen
(Juni 2015 bis September 2015) kann
unter www.velkd.de/publikationen/velkdinformationen.php?publikation=377&ka
tegorie=26 heruntergeladen und unter
texte-vi@velkd.de abonniert werden.
Hannover. In der aktuellen
Ausgabe der VELKD-Informationen schildert der württembergische Landesbischof,
Dr. h. c. Frank Otfried July,
seine Eindrücke vom diesjährigen Deutschen Evangelischen Kirchentag (DEKT)
in Stuttgart. Unter dem
Titel „Gebt uns das Paradies
zurück!“ erklärt July in der
Rubrik „Bischöfe zu Fragen
der Zeit“, welche Bedeutung das Kirchentagsmotto
(„damit wir klug werden“)
für ihn hatte und warum
sich die Kirchentage in den
letzten Jahren verändert
haben. Auch in diesem Jahr
haben sich die Vereinigte
Evangelisch-Lutherische
Kirche Deutschlands (VELKD) und ihre Einrichtungen auf dem Kirchentag
präsentiert und das Programm mitgestaltet.
Im September hat der ehemalige Propst des Kirchenkreises Hamburg-West/
Südholstein, Dr. Horst Gorski, die Nachfolge von Dr. Friedrich Hauschildt als
Leiter des Amtes der VELKD angetreten. Mit der Auslegung des Lutherzitats
„Ich meine, ihr solltet es verstanden haben und kein Gebot aus der Freiheit
machen…“ stellt er sich den Lesern der VELKD-Informationen als Autor vor.
Die Pressemitteilungen der VELKD, des Deutschen Nationalkomitees des
Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB) und der Gemeinschaft Evangelischer
Kirchen in Europa (GEKE) aus den zurückliegenden Monaten sind in gewohnter Weise zum Nachlesen zusammengestellt. Sie bieten damit einen Überblick über die Aktivitäten in diesem Zeitraum.
(12. Oktober 2015)
Redaktion · Tel. +49 511 2796-421 · Fax +49 511 2796-182 · texte-vi@velkd.de · www.velkd.de
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VELKD-Informationen Nr. 149
„Du bist mir täglich nahe …“ wieder verfügbar
Trauerbroschüre der VELKD erscheint in zweiter Auflage
Hannover. Die Broschüre „Du bist mir täglich
nahe … – Sterben, Tod, Bestattung, Trauer“
der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen
Kirche Deutschlands (VELKD) ist wieder
lieferbar. Das Heft im Booklet-Format war im
Oktober letzten Jahres komplett neu gestaltet worden und liegt jetzt in zweiter Auflage
vor.
Die Schrift wendet sich an Menschen,
„die trauern und an jene, die sie in ihrer Trauer begleiten“. Hierfür sei es gut zu wissen,
auf „die altbewährten Worte der Bibel und
der christlichen Tradition zurückkommen“ zu
können, heißt es im Vorwort.
Publikationen
Weitere Informationen finden Sie unter:
www.velkd.de/publikationen.php
Das Booklet „Du bist mir täglich
nahe … – Sterben, Tod, Bestattung,
Trauer“ kann im
Amt der VELKD
Herrenhäuser Str. 12
30419 Hannover
Tel.: 0511/27 96 438
Fax: 0511/27 96 182
E-Mail: versand@velkd.de
gegen eine Schutzgebühr von 2,00 Euro
(zzgl. Versandkosten) bestellt werden.
Jedes der vier Kapitel enthält situationsbezogene „Gedanken und Gefühle“
und eine Auswahl von biblischen und außerbiblischen Zitaten als „Trostworte“. Konkrete Hinweise dazu, was am Lebensende zu bedenken ist, ergänzen
die Broschüre. Das Heft hat die pastorale und gemeindliche Arbeit im Blick:
Es eignet sich sowohl für Besuchs-, Hospiz- und Trauergruppen als auch für
die seelsorgerliche Begleitung Einzelner.
Herausgegeben wird das 92-seitige Heft von Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler (München), Prof. Dr. Kerstin Lammer (Freiburg) und
Oberkirchenrat Dr. Georg Raatz (Hannover).
(9. November 2015)
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VELKD-Informationen Nr. 149
Vom Abendmahl her leben“ neu aufgelegt
Kernthema evangelischen Glaubens verständlich dargestellt
Hannover. Mit der eben erschienenen zweiten Auflage des Booklets „Vom Abendmahl
her leben“ ist die Heftreihe der Vereinigten
Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) zu den Themen Taufe, Beichte und Abendmahl wieder komplettaktualisiert. Die Reihe war vor drei Jahren erstmalig
erschienen und seither kontinuierlich nachgefragt worden.
Die rund 50-seitige Broschüre „Vom Abendmahl her leben“ richtet sich an theologisch
Interessierte und kirchlich Verbundene. Der
Text vereinigt informative und betrachtende
Aspekte. Auf diese Weise wird ein Kernthema
des evangelischen Glaubens verständlich und einprägsam erschlossen. Das
Heft kann sowohl als Grundlage für gemeindliche Gespräche als auch zur
Vertiefung des jeweiligen Themas durch die persönliche Lektüre dienen.
Publikationen
Weitere Informationen finden Sie unter
www.velkd.de/publikationen.php
Das Booklet „Vom Abendmahl her
leben“ kann im
Amt der VELKD
Herrenhäuser Str. 12
30419 Hannover
Tel.: 0511/27 96 438
Fax: 0511/27 96 182
E-Mail: versand@velkd.de
bestellt werden, Schutzgebühr je 1,50
Euro zzgl. Versandkosten.
Das Bildkonzept des Booklets wie auch der kompletten Reihe korrespondiert
mit den Texten und greift Motive des Reformations-Altars von Lucas Cranach
d. Ä. in der Stadtkirche St. Marien in Wittenberg auf.
(9. November 2015)
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VELKD-Informationen Nr. 149
Christlicher Glaube in der offenen Gesellschaft
„Texte aus der VELKD“ dokumentieren die Generalsynoden 2015
Hannover. Die 12. Generalsynode der Vereinigten
Evangelisch-Lutherischen
Kirche
Deutschlands
(VELKD) hat sich vom 30.
April bis 1. Mai 2015 in
Würzburg konstituiert und
bereits im November die
zweite Tagung der laufenden Amtsperiode durchgeführt. Die Berichte, Beiträge und Beschlüsse beider
Tagungen dieses Jahres
liegen ab sofort als Ausgabe Nr. 173 der „Texte aus
der VELKD“ vor.
Publikationen
Die „Texte aus der VELKD“ Nr. 173 –
können unter der Internetadresse www.
velkd.de/publikationen/texte-aus-dervelkd.php?publikation=383&kategor
ie=22 heruntergeladen werden.
Nutzer von Smartphones können die Dateien über einen QR-Code auf ihr mobiles Endgerät laden.
Ein kostenfreies Abonnement der Texte
aus der VELKD und der VELKD-Informationen kann über die E-Mailadresse
texte-vi@velkd.de bestellt werden.
Die Würzburger Synodaltagung war von den Wahlen des Präsidiums und der
Ausschüsse geprägt. Auf
der Bremer Tagung vom
5. bis 7. November 2015
stand der thematische Schwerpunkt „Reformation 2017 – Christlicher Glaube
in der offenen Gesellschaft“ im Mittelpunkt. Prof. Dr. Michael Roth (Mainz)
beschrieb im Hauptvortrag zum Thema „Apologetische Kompetenz in der
offenen Gesellschaft“ die Bedeutung der eigenen Verankerung im Glauben
als Grundlage für einen konstruktiven Dialog mit Menschen anderer Konfession, Religion und Weltanschauung. Die Präsentation des neuen Handbuchs „Weltanschauungen, Religiöse Gemeinschaften, Freikirchen“ durch
Dr. Matthias Pöhlmann, den Beauftragten für Sekten- und Weltanschauungsfragen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, ergänzte die Thematik.
Gerahmt wurde das Thema durch zwei Vorträge: Der Bericht des Leitenden
Bischofs, Landesbischof Gerhard Ulrich (Schwerin), gab u. a. aus lutherischer
Sicht eine Analyse der aktuellen Situation vor dem Hintergrund der großen
Zahl von Flüchtlingen und der großen Aufnahmebereitschaft in Deutschland; der Vortrag des Catholica-Beauftragten, Landesbischof Dr. Karl-Hinrich
Manzke (Bückeburg), widmete sich u. a. der Entwicklung des konfessionellen
Miteinanders mit Blick auf das bevorstehende Reformationsjubiläum 2017.
Daneben prägten die Wahl der Kirchenleitung der Vereinigten Kirche und
die Beratungen über die Vereinbarung zur gegenseitigen Anerkennung des
Patenamtes sowie von Firmung und Konfirmation mit der Alt-Katholischen Kirche die Bremer Tagung.
(4. Dezember 2015)
Redaktion · Tel. +49 511 2796-421 · Fax +49 511 2796-182 · texte-vi@velkd.de · www.velkd.de
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VELKD-Informationen Nr. 146
Hinweise
Informieren Sie sich gerne unter:
www.zeitzeichen.net
Die VELKD ist Mitgesellschafterin der zeitzeichen gGmbH, die die evangelische Monatszeitschrift „zeitzeichen – Evangelische Kommentare zu Religion
und Gesellschaft“ herausgibt.
Wir schätzen diese Publikation sehr, da sie nicht nur gut recherchierte Hintergrundinformationen über Kirche im Allgemeinen und Besonderen enthält,
sondern auch den kulturellen und sozialen Kontext beleuchtet, in dem sich
Kirche heute artikuliert und engagiert.
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VELKD-Informationen Nr. 149
Bei der VELKD publiziert und kostenpflichtig zu beziehen:
Titel
Pro Exemplar in €
Aus der Taufe leben – Erster Teil einer Trilogie, die Kernthemen des evangelischen Glaubens in
persönlichem Duktus einprägsam, verständlich und informativ erschließt.
Hinweis: Bitte beachten Sie auch Von der Beichte leben und Vom Abendmahl her leben
1,50
Begegnung und Dialog – das ökumenische Profil der VELKD (2010)
2,00
Bildung als religiöse und ethische Orientierung – Dokumentation der XIII. Konsultation Kirchenleitung und wissenschaftliche Theologie (2004)
7,80
Bultmann und Luther – Lutherrezeption in Exegese und Hermeneutik Rudolf Bultmann (2010)
15,00
Carl Heinz Ratschow – Theologisches Symposium anlässlich des 100. Geburtstags
Weltanschaulicher und religiöser Pluralismus – Herausforderungen für den christlichen Glauben
(2013)
9,80
Christus vertrauen - Was Rechtfertigung heute bedeutet
2. unveränderte Auflage 2012
2,00
Communio Sanctorum –
Ev. Stellungnahmen zur Studie der 2. Bilateralen Arbeitsgruppe der Deutschen Bischofskonferenz u.
der Kirchenleitung d. VELKD (2009)
12,00
Der Bedeutungswandel christlicher Religion in der Gesellschaft – Herausforderungen für Theologie und Kirche (2011)
5,00
Die christliche Lehre von der Versöhnung in Theorie und Praxis der Gegenwart - Herausforderungen, Probleme, Perspektiven – Klausurtagung der Bischofskonferenz 2011 (2012)
7,00
Die christliche Rede von Gott in fudamentaltheologischer, homiletischer und liturgischer Perspektive – Dokumentation der Klausurtagung der Bischofskonferenz (2012)
7,00
Die dich rühmen, haben ihren Tag gewonnen
Psalm-Nachdichtungen (2005)
Sonderpreis
1,00
Die Superintendentur ist anders – Strukturwandel und Profil des ephoralen Amtes(2005)
Die Visitation – Eine Studie des Theologischen Ausschusses der VELKD (2010)
7,80
ab
ab
ab
ab
10
50
100
250
4,00
Stck.
Stck.
Stck.
Stck.
Die Welt und ihre Kinder –
Das Motiv der Menschenwelt in Paul Gerhardts geistlicher Dichtung (2007)
10,00
Du bist mir täglich nahe ... – Sterben, Tod, Bestattung, Trauer
Eine evangelische Handreichung für Menschen, die trauen und für die, die sie in ihrer Trauer begleiten (2014)
2,00
Erzähle, wenn du magst! 70 plus 2 Bibelkarten für Beratung und mehr ... (2012)
4,99
Gegenwärtige Herausforderungen und Möglichkeiten christlicher Rede von der Sünde (2010)
7,00
Gute Hoffnung – jähes Ende
„Erste Hilfe“ für Eltern, die ihr Baby verloren haben (1996, 9. Aufl. 2009)
1,00
Kirche im Umbau – Aspekte von Gemeindeentwicklung (2008)
8,00
Kirche und Recht – theologische und juristische Annäherungen (2008)
5,00
Kreuzestheologie – kontrovers und erhellend – incl. CD (2007)
12,00
Liturgische Handreichung – Segnung beim Umzug in eine neue Wohnung, Entwurf einer Handreichung zu Agende IV, Teilband 2 (2010)
2,80
Massenmedium Evangelium: Das „andere“ Programm (2011)
9,00
Ökumenische Konzeption und Perspektiven – Dokumentation der Klausurtagung der Bischofskonferenz (2007)
7,80
Rechtfertigung heute – Warum die zentrale Einsicht Martin Luthers zeitlos aktuell ist –
2. Aufl. (2008)
6,80
Redaktion · Tel. +49 511 2796-532 · Fax +49 511 2796-182 · texte-vi@velkd.de · www.velkd.de
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je
je
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je
3,60
3,20
3,00
2,80
VELKD-Informationen Nr. 149
Säkularisierung – eine ökumenische Herausforderung (2010)
8,00
Unser täglich Brot. Rezepte, Gebete und Geschichten zum Recht auf Nahrung (DNK/LWB)
(2009)
19,95
Versammelt in Christi Namen – Gemeinde neu denken – Dokumentation der Generalsynode 2006
6,80
Visitation – A study by the Theological Commitee of the VELKD (2011)
4,50
Vom Abendmahl her leben – Dritter Teil einer Trilogie, die Kernthemen des evangelischen Glaubens
in persönlichem Duktus einprägsam, verständlich und informativ erschließt.
Hinweis: Bitte beachten Sie auch Aus der Taufe leben und Von der Beichte leben
1,50
Von der Beichte leben – Zweiter Teil einer Trilogie, die Kernthemen des evangelischen Glaubens in
persönlichem Duktus einprägsam, verständlich und informativ erschließt.
Hinweis: Bitte beachten Sie auch Aus der Taufe leben und Vom Abendmahl her leben
1,50
Von Zeit zu Zeit –
1,00
Überlegungen zur christlichen Zeitrechnung und zum Wechsel der Jahre
Warum soll mein Herze springen? –
Neue geistliche Lieder und Gedichte nach Paul Gerhardt (2007)
Sonderpreis
8,00
Was ist lutherisch? Wissenswertes für Interessierte – Heft (4. überarbeitete Auflage, 2013)
2,00
Zur Qualität pastoraler Arbeit – Eine Konsultation der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche
Deutschlands (2010)
10,00
Kostenfrei zu bestellen:
65 Seiten VELKD - Das Magazin – Publikation zum 65-jährigen Bestehen der VELKD
Die Botschaft von der Rechtfertigung – Eine Einführung in ihr biblisch-reformatorisches Verständnis. (1997)
Mission im Kontext – Verwandlung - Versöhnung – Bevollmächtigung dazu die Handreichung
Verantwortung gemeindenah und in weltweitem Horizont –
10 Thesen zur Zukunftsbedeutung der VELKD - Broschüre (2008)
Wiederaufnahme in die Kirche – Liturgische Handreichung (2002
Publikationen der VELKD – handliche Broschüre mit einer Übersicht aller lieferbaren Titel
Bestellungen per Fax bitte an: +49 0511 2796-182
Bestellungen per E-Mail bitte an: versand@velkd.de
Bitte beachten Sie auch die Bestellmöglichkeit über unsere Homepage: velkd.de/publikationen-einleitung.php
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VELKD-Informationen Nr. 146
Impressum
Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD)
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Herrenhäuser Straße 12
30419 Hannover
Online-Publikation
Redaktion: Matthias Freytag, Gundolf Holfert, Dörte Rautmann
Layout: noémia hopfenbach • mediendesign
ISSN 2190-7617
© 2016 VELKD
In kleiner Auflage gedruckt in der Druckerei der Evangelichen Kirche in Deutschland (EKD)
Redaktion · Tel. +49 511 2796-421 · Fax +49 511 2796-182 · texte-vi@velkd.de · www.velkd.de
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