Unterwegs im Zeichen der Muschel - Ausgabe 67
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Unterwegs im Zeichen der Muschel - Ausgabe 67
unterwegs unter unterwegs unter e g s i m Z e J A . K T n S ZO Be U iS c- h e ni c h i m He Eg s u C w e S G r I e B U S - G E S E L EL SS E L L dS e r nM u d e r u Rn Ä t N K C H A F TC H S T. J A K O F s c h e l E H C , WA ÜFRT , seit 1988 KIS Z B UWR ÜG R EZ. B VU. R G E . FRÄN t e r w rundbrief nr. • april 2004 2008 67 49 oktober V. ISSN 1860-2223 Augsburg 31. August 2008 Liebe Mitglieder und Jakobusfreunde, während ich heute am Grußwort arbeite, erreichen mich einige frohe Nachrichten, die ich sofort weitergeben möchte: Gestern, am 30. August 2008 wurde mit einem feierlichen Gottesdienst der Jakobsweg von der Fulda an den Main eröffnet. Rund 100 Pilger aus ganz Deutschland waren zur ersten Etappe von Fulda nach Flieden gekommen. Unsere Gesellschaft wurde durch Wolfram Unger vertreten. Die Termine der weiteren Samstagswanderungen und die Kontaktadressen finden Sie auf Seite 27 in diesem Heft. Lokalzeitungen, FAZ, Radio FFH und der Hessische Rundfunk berichteten. unterwegs Ein zweiter wichtiger Termin kommt auf uns zu: Das Bayerische Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten hat alle bayerischen Jakobus-Gesellschaften für den 18. September 2008 nach Eichstätt eingeladen. Zusammen mit den Regionalentwicklungsgruppen, die an den Jakobuswegen liegen, soll nach Möglichkeiten der Zusammenarbeit und der Entwicklung von Projekten (z.B. Pilgerherbergen, pilgerfreundliche Gaststätten u. ä.) gesucht werden. Eingeladen sind auch die beiden Kirchen, sowie die diözesanen Pilgerbüros. Eingebunden sind diese Aktivitäten in ein europäisches Programm zur wirtschaftlichen Entwicklung ländlicher Räume (Leader 2008 – 2013). Ich hoffe 2 nr. 67 oktober 2008 Inhalt auf konstruktive Ergebnisse. Wir werden weiter berichten. Auf jeden Fall freuen wir uns über die öffentliche Beachtung, die das Thema „Jakobswege“ in der regionalen Entwicklung findet. Aus der Pilgerwelt 6 Unsere Gesellschaft Termine - Reisen In diesem Heft finden Sie auch die Anmeldung zu unserem 20-jährigen Gründungsfest. Wir freuen uns, am 15. November in Würzburg viele Mitglieder und Gäste begrüßen zu dürfen. Bis dahin wünsche ich allen den Schutz unseres Gottes und die Begleitung unseres Pilgerapostels auf allen unseren Wegen. 10, 60 5-7, 27, 47 Pilgersegen, -stammtisch Wege - Herbergen Pilgerberichte 8+9 18, 23 29, 44, 48 Jakobus in Franken... 16 Herzliche Grüße „e ultreia“ St-Jakobus-Bruderschaft BA 55 Ihr Büchertisch 33 EinBlick in Zeitschriften 63 Joachim Rühl Fotos: Eröffnungsandacht mit Weihbischof Dr. Karlheinz Diez, Propst Gerhard Pauli und den Organisatoren Pfarrer Fredi Henning und Wallfahrtsbetreuer Klaus Schmitt in der St. Michaelskirche Fulda. (oben) - Unsere Gesellschaft war mit ihrem Präsidiumsmitglied Wolfram Unger und seiner Frau Ilse vertreten. Unger übergab die Themenkärtchen des AK Spiritualität als kleines Präsent an alle Pilger. (Mitte) - Pilger vor dem Dom zu Fulda (unten) - Fotos: Wolfram Unger ================================== Unser Titelbild zeigt im Jahr 2008 eine Jakobus-Statue aus Heilsbronn in Mittelfranken. Vermutlich sehen die meisten Pilger diesen Apostel nicht. Er ist zu finden am Turm der Mitte des 14. Jh. erbauten Katharinenkirche an der Hauptstraße, von der nur Reste erhalten sind. 1777 wurde der Turm vielgeschossig umgebaut, mit Pyramidendach, barocker Laterne und welscher Haube. An der Westseite stehen Maria mit Katharina und Jakobus d.Ä., der an Stab und Muschel zu erkennen ist. - Foto: M. Zentgraf unterwegs Impressum Zeitschrift unterwegs - im Zeichen der Muschel - ISSN 1860-2223 Herausgeber: Fränkische St.Jakobus-Gesellschaft Würzburg e.V., Ottostr. 1 - Kilianeum, 97070 Würzburg - Tel.: 0931 38 66 38 70 Mo, Mi, Fr 9 12 Uhr >www.jakobus-gesellschaften.de< Auflage: 2300 - 4-mal jährl. Redaktion: Manfred Zentgraf, In den Böden 38, D-97332 Volkach/Main - Tel.: 09381-4492 - Fax: 6260- >zentgraf@mac.com< Bezugspreis:Für Mitglieder kostenlos; für Nichtmitglieder € 4,- pro Heft zzgl. Porto € 2,-. Bankverbindung: LIGA Regensburg BLZ: 750 903 00 - Konto: 3003310. Für Überweisungen aus der Euro-Zone: IBAN: DE61 7509 0300 0003 0033 10 BIC (Swift-Code): GENODEF1M05 Alle Rechte für die Beiträge liegen bei den Autoren. Abdruck nur mit deren Genehmigung. 3 nr. 67 oktober 2008 Nachrichten aus der Pilgerwelt Der Pilgerstammtisch von Hallerndorf-Schlammersdorf (bei Forchheim), initiiert von Dieter Sawinsky, lädt ein: Was? 1. Jakobuspilgertage Forchheim Wo? Gereonskapelle (Nähe Paradeplatz) - der ideale Ort für diese Veranstaltung, weil der Oberfränkische Jakobsweg direkt vor Eingangstür vorbeiführt. der Wann? 16. bis 18. Januar 2009 Eröffnung 16.00 Uhr am 16.01.2009 Warum? - Vorstellen der Pilgerwege in - Deutschland und Europa nach - Santiago de Compostela - Interessante Vorträge und Berichte - Vorstellen des Pilgerstammtisches Wer? Mitglieder und Mitwirkende des Pilgerstammtisches St. Jakobus 91352 Schlammersdorf in Kooperation mit der VHS Forchheim Wir freuen uns auf Ihr und Euer Kommen! Nähere Informationen bei: Dieter Sawinsky, Telefon: 09190-14 61 Anette Goebel, Telefon: 09191-979 363 Heribert Heisele, Telefon: 09545-44 32 470 Dieter Sawinsky schreibt dazu: Der Lebensweg will gegangen werden wie auch der Jakobsweg. Sich aufmachen und losgehen, auf dem Weg ankommen und seinen Rhythmus finden. Krisen bewältigen und verarbeiten, sich auf Begegnungen einlassen, den Weg in Stille genießen, Pausen machen, innehalten und wieder aufbrechen. Unterwegs mit Gott: Sich verwandeln lassen vom Weg. Der Sehnsucht nach Einfachheit und Freiheit nachgehen und erfahren – ich lasse mich selbst immer wieder einengen, weil unterwegs ich mich auf meine Grenze fixiere. Unterwegs auf dem Jakobsweg, sich in die Weite führen lassen, eine neue Perspektive auf das Leben gewinnen und darauf vertrauen: Gott geht alle Wege mit. Immer mehr Menschen möchten auf den Jakobsweg. Gleich welchen Alters oder welcher Herkunft. Etwas lockt sie. Der Weg ruft. Wer einmal geantwortet hat, den wird es immer wieder auf den Weg ziehen. Jahr für Jahr werden diejenigen, die aufgebrochen sind 4 nr. 67 oktober 2008 Termine zu Rückkehrern, die gar nicht daran denken, zu Hause zu bleiben. Immer wieder gehen sie los, auf dem Jakobsweg. Wer den Weg einmal ganz bis Santiago ging – sucht sich andere Wege. Jakobswege und Lebenswege verweben sich. Geschichten dazu gibt es so viele, wie es Pilger gibt. Manche erzählen davon, finden Worte, beginnen zu schreiben. Der Jakobsweg macht kreativ. Sie entdecken, dass der Jakobsweg ihnen hilft, das eigene Leben zu bewältigen und zu deuten. Innehalten und aufbrechen. Für Jakobspilger kein Widerspruch, sondern etwas, das gleichzeitig geschieht. Wenn ich gehe – gehe ich in mich hinein. Komme zu mir. Tauche auch gleichzeitig auf aus einem Leben, in dem bis zur Besinnungslosigkeit gehetzt wird und alles in einem hohen Tempo erledigt werden soll. Am besten alles sofort und gleichzeitig. Durch den Aufbruch kommt etwas zum Wachsen und Erblühen, was verschüttet war. Leben kann eine neue Qualität erhalten. Der Jakobsweg hilft, das Leben zu deuten. Er lässt Menschen zueinander finden, weil sie etwas verbindet. Jenseits aller Konfessionen und Religionen werden sie doch in etwas eingebunden und hinein genommen: Gemeinschaft und Pilgersolidarität. Buen Camino! Wir bitten alle Mitglieder die keinen Lastschrifteinzug erteilt haben um Überweisung des Jahresbeitrages 2008. Pilgerstammtische jetzt auf S. 8. 2. Samstag im Monat - 18 Uhr Sonntagvorabendmesse in der Kapelle der Universitätskliniken Würzburg, Josef-Schneider-Str. 2, anschließend Pilgertreff, evtl. mit Programm. Nach einem Beschluß der Vorstandschaft vom 19.11.2004 wird künftig immer mindestens ein Mitglied aus dem Vorstand anwesend sein. Do. 2. bis So. 5. Okt. 2008 Jugendherberge, 21502 Geesthacht “Auf den Spuren der Pilger” Seminar mit Raimund Joos. Mail: >jh-geesthacht@djh.de< Di. 14. Okt. 2008 19.15 Uhr Aschaffenburg VHS Kursnummer 14041 nur mit Anmeldung direkt an der VHS, auch über das Internet. Gebühr 7.30 Euro Sa. 18. Okt. 2008 - 9:00 Uhr München Pilgertag in St. Martin am Glockenbach. Vorgesehen ist ein Vortrag von Carmen Rohrbach: Mit dem Esel Chocolat auf der via podiensis. Fr. 24. Okt. 2008, 19.30 Uhr, Treffen der Jakobusfreunde und Interessierten in der Gaststätte Dreilinden, Neuenbergerstr. 37 in Fulda-Neuenberg. Sa. 15 . Nov. 2008 Würzburg: 20 Jahre Fränkische St. JakobusGesellschaft - das Programm dazu finden Sie auf S. 59 Reinhard Verholen, Schatzmeister unterwegs 5 nr. 67 oktober 2008 Nachrichten aus der Pilgerwelt Roncesvalles. Die Regierung von Navarra hat beschloßen, die aktuelle Jugendherberge zu schließen und sie durch eine neue Pilgerherberge zu ersetzen. Die Arbeiten sollen in Kürze beginnen und 2011 beendet sein. Santiago de Compostela. Im Mai kletterte die Zahl der ausgegebenen Compostelas mit 15.983 auf eine nie dagewesene Höhe, 24% mehr als im Vorjahr. Es scheint so, daß die Pilger mehr und mehr im Frühjahr und im Herbst den Weg gehen, als in den Sommermonaten. Burgos. Die autonomen Regionen Castilla-León und Rioja wollen noch vor dem Heiligen Jahr 2010 zu einem Gipfeltreffen mit Navarra und Galicien zusammenkommen. Mit kulturellen Projekten wollen sie die Verbindungen zwischen den Regionen, durch die der Camino führt, stärken und festigen. Burgos. Am 8. August hat Burgos eine neue städtische Herberge eröffnet. Sie befindet sich der Casa del Cubo y de los Lermas in der Calle Fernán González. Die Herberge ist geöffnet von 12 Uhr bis 22.30 Uhr an allen Tagen des Jahres. Die Herberge steht nur Pilgern offen, die ein Credencial vorweisen können. Santiago de Compostela. Stephen Hawking, weltbekannter Physiker, Kosmologe und Wissenschaftsautor, wird bei seinem nächsten Besuch in Santiago einen symbolischen Abschnitt des Camino absolvieren. Der fast vollständig gelähmte Wissenschaftler wird den Premio Fonseca erhalten und zusammen mit seiner Tochter Lucy ein neues Buch vorstellen. unterwegs Burgos. Die autonome Region CastillaLeón hat ein Dekret veröffentlicht, das die Organisation und den Charakter der öffentlichen und privaten Herbergen regelt. Drei Kategorien werden es sein: “Turistico”, “Turistico superior” und “De los Caminos de Santiago”. In der Kategorie “De los Caminos de Santiago” ist der Aufenthalt nur für eine Nacht möglich, außer bei Krankheit oder höherer Gewalt. Die Kategorie “Turistico” muß 1,5 qm pro Übernachtungsplatz zur Verfügung stellen. Für zehn Plätze müssen mindestens ein WC, eine Waschgelegenheit und eine abschließbare Dusche vorhanden sein. Wenn diese Herbergen kein Restaurant haben, müssen sie eine Küche zur Nutzung durch die Gäste aufweisen. Fließendes kaltes und heißes Wasser, Mikrowelle, Herd und Geschirr müssen vorhanden sein. Auch Säle mit einer Grundfläche von 0,75 qm pro Person müssen verfügbar sein, ausgestattet mit entsprechendem Mobiliar. In der obersten Kategorie “Turistico superior” beträgt die Mindestgrundfläche 2 qm; die Sanitäreinrichtung muß für je acht Plätze vorhanden sein. Außerdem wird den Gästen Frühstück, Mittag- und Abendessen angeboten. Madrid. Das Ministerium für Kultur und Tourismus hat beschlossen, daß am Camino francés und am Camino de Madrid mehr Denkmäler für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die Öffnungszeit ist von 10 - 14 Uhr und von 16 - 19 Uhr. Das erfordert ein Heer von Freiwilligen, die öffnen und schließen und als Wächter tätig sind. 6 nr. 67 oktober 2008 Termine Santiago - Pilgerzahlen für 2008 Januar 306 Vorjahr 350 Februar 703 666 März 5.327 1.680 April 5.655 8.112 Mai 15.983 12.898 Juni 15.841 15.157 Juli 20.982 20.108 Tendenz steigend: 64.797 (Vj. 58.971) Im Jahre 2007 ließen zehn Pilger ihr Leben auf dem Camino francés. Ursachen waren Herzinfarkt, Verkehrsunfall und Schnee in den Pyrenäen. Ein Deutscher, Lambert Fuhrmeister, 76, war unter den Toten. Er wurde am 9. Juni nach Puente la Reina aufgefunden. Sein letzter Stempel im Credencial war “Puente la Reina, 30. Mai”. Der Apostel möge sie ins Haus des Vaters geleiten! Giengen/Hürben. Der Jakobsweg von Nürnberg nach Ulm führt durch Giengen in Richtung Santiago. Das ist nicht genug. Die Brenztalstadt soll nun den gesamten Weg nach Santiago - 2.500 km - im Maßstab 1: 1.000 rund um den Kagberg in Hürben erhalten. Auf dieser 2,5 km langen Strecke werden etwa 25 Schautafeln über 80 relevante Städte und Sehenswürdigkeiten auf dem Weg zum großen Ziel informieren. Die Stadt ist von der Idee begeistert quer durch alle politischen Gruppierungen. Alle hoffen nun auf die Aufnahme in das Leaderplus-Programm. Eine Töpferei hat Muscheln geschaffen, deren Verkauf zur Finanzierung beitragen soll. unterwegs Jakobus-Info mit Diavortrag 8. November 2008 14.00 - 17.00 Würzburg Matthias-Ehrenfried-Haus, 18.00 Uhr Gelegenheit zur Vorabendmesse mit Pilgersegen Uniklinik Luitpoldkrankenhaus 29.11.2008 13 - 16 Uhr Erfurt, Martinushaus 06.12.2008 14 - 17 Uhr Frankfurt, Spenerhaus 16. - 18. Jan. 2009 Forchheim Erste Jakobuspilger-Tage. Siehe dazu Programm S. 4 22. 1. 2009 - 20 Uhr Haibach VHS in der Volkschule Siegfried Becker “Der französische Teil des Jakobswegs Via podiensis - Von le Puy bis St.Jean Pied de Port” Eintritt 3 € ...und jetzt schon in den Kalender schreiben: Fr. 6. - So. 8. März 2009 Jahrestagung in der Erwachsenen-bildungsstätte Klausvon-der-Flüe, Münsterschwarzach Sa. 14. März 2009 AK “Jakobswege” in Rothenburg o.T. 19. - 29. September 2009 Diözesan-BusPilgerreise mit Wanderungen auf der Via de la Plata mit Weihbischof Helmut Bauer, Elisabeth und Werner Alferink. Info/Anmeldung Tel.: 0931-386 651 41 7 nr. 67 oktober 2008 + Pilgersegen + Pilgersegen + Pilgersegen + Würzburg. Nach dem Vorabendgottesdienst um 18 Uhr, jeweils am 2. Samstag des Monats, in der Kirche des Luitpoldkrankenhauses - Uni-Kliniken, JosefSchneider-Str. 2 - erhalten Einzelpilger und Pilgergruppen den Pilgersegen. Bitte anmelden bei Norberta Köhler Tel. 0931-416-139. - Für Gruppen, die hier aufbrechen wollen, bietet das Schottenkloster nach Absprache eine Feier an. >www.schottenanger.de< Aschaffenburg. Pilgergottesdienst jeweils am 3. Samstag im Monat um 17.30 Uhr mit Pfarrer Reichert in der Hauskapelle der Englischen Fräulein am Brentanoplatz, Nähe Südbahnhof. Anschließend Pilgerhock mit Maria-Ward Schwestern. Miltenberg. In der Pfarrkirche Sankt Jakobus wird am 25. Juli im Anschluß an die Abendmesse und jeweils am letzten Sonntag des Monats nach der Abendmesse um 19 Uhr in der Staffelkapelle der Jakobuskirche der Pilgersegen erteilt. Anmeldung bitte im Pfarramt Tel. 09371-2330. Benningen. Pilger aus dem Raum Memmingen können in der Pfarreiengemeinschaft im Rahmen der Sonntagsgottesdienste - in der Regel Sa. 18.30 Uhr, So. 9.00 und 10.30 Uhr - den Pilgersegen empfangen. - Im Pfarrheim besteht Möglichkeit zur Übernachtung (ohne Dusche). Anmeldung bei Pfr. Xaver Wölfle, Tel. 083312842 Fax: 929200 oder eMail >pg.benningen@bistum-augsburg.de< Schlammersdorf bei Forchheim. Pilgersegen jeweils nach dem Pilgertreff bei der Vorabendmesse um 19 Uhr. Siehe dazu Termine hier unten. Freiburg im Breisgau. In der Kirche der Universitätsklinik ist nach den Messen So 9.30, Di und Fr 18.30 und Mi 15 die Möglichkeit, den Pilgersegen zu empfangen. Bitte vorherige Absprache mit P. Norbert Riebartsch Tel. 0761-270-3401(d) Pilgerstammtisch † Pilgerstammtisch Volkach Gasthof “Rose” am Oberen Markt 16 - 18 Uhr: jeweils erster Freitag im Monat: 3. Okt./ 7. Nov./ 5. Dez. 2008 Hallerndorf-Schlammersdorf (bei Forchheim) Brauereigasthof Witzgall neben der Kirche 16 Uhr - 19 Uhr Vorabendmesse mit Pilgersegen jeweils erster Samstag im Monat: 4. Okt./ 8. Nov./ 6. Dez. 2008 - Kontakt: Dieter Sawinsky 09190 1461 - mobil 0171 4979019 Nürnberg Gasthaus „Steichele“ Knorrstraße 4 (unweit St. Jakob) ab 18 Uhr jeweils erster Mittwoch im Monat: 1. Okt./ 5. Nov./ 3. Dez. 2008 Regensburg im „Spitalgarten“ 19 Uhr - Achtung: Termin geändert! jeweils letzter Freitag im Monat: 31. Okt./ 28. Nov./ 26. Dez. 2008 Kontakt Sepp Reif über >joreif@t-online.de< oder H.J.Steinbeck <h.bert@web.de> unterwegs 8 nr. 67 oktober 2008 + Pilgersegen + Pilgersegen + Pilgersegen + und 2024262 (p) oder eMail >pater.norbert@uniklinik-freiburg.de< Regensburg. Pilgersegen oder Pilgerstempel erhalten Sie gerne im Priesterseminar, dessen Seminarkirche die Schottenkirche ist. Es ist erreichbar an der Pforte Bismarckplatz 2 oder über die Telefon-Nr. 0941-58516-0. In der Schottenkirche St. Jakob ist So 9:00 Uhr Eucharistiefeier. Herbstein. Pilgersegen und Pilgerstempel an allen Tagen des Jahres möglich. Tel.06643-234. eMail >pfarrbuero@st-jakobus-herbstein.net< Marburg. Die Kath. Kirchengemeinde St. Michael und St. Elisabeth, Ketteler-straße 12, 35043 Marburg-Schröck - am Pilgerweg Vacha-Marburg, bietet in allen Gottesdiensten den Pilgersegen nach Absprache an. Tel. 06424-92230, eMail: >buero@pfarrei-schroeck.de< Münster. Für Pilger aus Münster und Umgebung bietet P. Erich Purk, Kapuzinerstr. 27, 48149 Münster, den Pilgersegen an. Bitte vorher Termin vereinbaren: 0251-9276-122. eMail: >erich.purk@kapuziner.org< Augsburg. In der Pfarrkirche St. Max, Franziskanergasse 8, jeden ersten Sonntag im Monat nach der Abendmesse - Sommer 19 Uhr, Winter 18 Uhr - Pilgersegen. Auskunft Tel. 0821-3432230 Bremen. In der kath. St. Marien-Gemeinde, St. Magnusstr. 2, 28217 Bremen, wird im Gottesdienst der Pilgersegen erteilt nach vorheriger Absprache mit Pastor Robert Wagner. Tel.: 0421-38 36 38 - eMail: >pfarramt@st-marien.de< ++ Gemeinden, die den Pilgersegen anbieten, auch außerhalb Frankens, mögen ihre Zeiten der Redaktion mitteilen. Viele Pilger werden sich freuen, in ihrer Nähe diese Möglichkeit zu finden. ++ Dettelbach. Am 1. August wurde in dem fränkischen Städtchen am Main das Kulturund Kommunikatioszentrum (KuK) eröffnet. Das Haus, mitten in der Altstadt, verbindet ein altes Haus mit einem zeitgenössischen Bau und bietet vier Bereiche. Im Eingangsbereich ist da die Tourismus-Information, die bisher im Alten Rathaus daheim war; in Verbindung damit steht eine Wein-Information mit Verkostungsmöglichkeit der Dettelbacher Weine. Die Stadtbücherei verfügt dann über ausreichende Flächen für die Medien mit ganz moderner Ausleih- und Rückgabetechnik. Zentral in Ober- und Dachgeschoss aber befindet sich das Museum “Pilger und Walleut”, das sich als Diözesanmuseum in die bereits bestehende Museumslandschaft der Diözese Würzburg einreiht. Eine Glasvitrine mit 20 Paar Pilgerschuhen, die lange Wege auf den Sohlen haben, begrüßt den Besucher zu vier Themenbereichen: “Pilgerschaft”, “Wallfahrt in Franken”, “Dettelbacher Wallfahrt” und “Devotionalien”. unterwegs 9 nr. 67 oktober 2008 Aus unserer Gesellschaft „Ein Weg, der ein Ziel hat“ Erfahrungsbericht von der Pilgerberatung in Miltenberg Was lag näher, als am Tag der Franken (5./6.Juli), an dem zahllose Besucher (etwa 20.000) nach Miltenberg kamen, über die Schönheiten und Gefahren der Pilgerwege zum Grab des hl. Jakobus zu informieren. Das Interesse an der Pilgerberatung und am Infomaterial war groß. Viele Besucher sahen das Hinweisschild an der Straße bzw. Hofeinfahrt zum Pfarrhof und kamen dann spontan an den Stand. Andere kamen gezielt, angeregt durch einen umfangreichen Artikel in der Tageszeitung „Bote vom Untermain“, zu einem Pilgergespräch über einen Weg, den sie gehen wollen. Viel Leben in den Stand brachten die lockeren und herzlichen Gespräche mit Pilgern, die schon vor längerer Zeit auf dem Weg waren oder gerade zurückgekommen sind. Die Begeisterung war zum Greifen nahe und der hl. Jakobus hatte sicher seine Freude. Ein besonderer Beratungsschwerpunkt war der Pilgerweg im Norden Spaniens, der „Camino Francés“ oder „Sie wissen schon, der Weg, den Hape Kerkeling gegangen ist“. Dem Schreiber dieses Berichtes schwante Bedrohliches. Man stelle sich vor, ein geschäftstüchtiger Spanier kommt auf den Gedanken ein Schild an sein Hotel zu schrauben (in Herbergen war H. K. selten) mit dem Hinweis, „Hier wohnte der Pilger Hape Kerkeling am ...... Zi. Nr. ...... Bett Nr. ......” Nicht ganz ernstgemeint – nun ja, man wird sehen! Ansonsten waren Informationen zu allen Pilgerwegen gefragt. Wann starte ich am Besten? Wie viel Kilo darf mein Rucksack wiegen? Gehe ich alleine oder in der Gruppe? Man sieht das ganze Spektrum, wie es unsere Pilgerberater erleben. Wenn es das Pilgergespräch erlaubte, wurde auch auf unsere Pilgerwege in Franken hingewiesen; ebenso auf die Pilgerwege in Deutschland mit dem sich erweiternden Wegenetz. Natürlich auch mit dem Hintergedanken, dass der Jakobusweg an der eigenen Haustüre beginnt. Wir hatten an beiden Tagen jeweils ca. 45 intensive Pilgerberatungen, sowie viele lockere Begegnungen. Dank der guten Unterstützung seitens der Jakobusgesellschaft durch Sekretär Ferdinand Seehars und dem Jakobusverlagschef Manfred Zentgraf waren wir mit Dekorationsmaterial und Prospekten gut ausgestattet. Die Prospektunterlagen wurden von den Pilgern für ihre Planung gerne mitgenommen. Nachdem wir mit dem InfoStand für die Jakobusgesellschaft Neuland betreten haben, kann man sagen, es war ein voller Erfolg. Die Organisation und Gestaltung des Info-Standes lag in den Händen von Werner Kehl, der auch den Bericht für die Tageszeitung verfasst hat. Dank der guten Unterstützung durch Pfr. Ulrich Boom und den anwesenden unterwegs 10 nr. 54 juli 2005 Aus unserer Gesellschaft Pilgerberaterinnen und -beratern, wie Ulrike Bruckmeier, Helga Feistel und Dr. Anton Schneider waren die Stunden am Info-Stand für alle Beteiligten eine Bereicherung und ein bleibendes Pilgererlebnis. “Ultreia“ weiter vorwärts! Werner Kehl, Miltenberg Der Info-Stand der Fränkischen St. Jakobus-Gesellschaft beim Tag der Franken bot reiche Informationen zu den Jakobswegen (oben) und das Angebot der Beratung durch unsere Mitglieder wurde gerne genutzt (unten). Fotos: Anton Schneider, Miltenberg unterwegs 11 nr. 54 juli 2005 Aus unserer Gesellschaft Einweihung der Pilgerherberge an der via lemovicensis Bouzais. Am 14. Juni wurde die von unserer Gesellschaft geförderte Herberge eingeweiht. Die politische Prominenz und der Erzbischof von Bourges waren dabei. Und auch unsere Gesellschaft mit dem Präsidium und weiteren Teilnehmern, insgesamt elf Personen, waren unter den rund 150 Anwesenden. Für die kleine Gemeinde war dieser Termin ein großes Ereignis. “unterwegs” bringt dazu die Rede von Monique Chassain, der Vorsitzenden der “Association de la Voie de Vézelay”, die auch die Herberge in Bouzais nun betreut. Hochwürdigster Herr1, Herr Unter-Präfekt2, Frau Vizepräsidentin des General-Rates3, Herr Abgeordneter4, Herr Generalrat in Vertretung des Präsidenten, Herren Generalräte, Herr Präsident der Verwaltungsgemeinschaft5, Herr Bürgermeister6, Liebe Freunde, heute Abend ist in Bouzais7 das Fest der Gastfreundschaft, „einer Einrichtung, die den Fremden das Recht gibt, kostenlos aufgenommen und untergebracht zu werden“, wie der Larousse8 die Gastfreundschaft definiert. Heute Abend, dank Ihrer und mit Ihnen, verberge ich nicht mein Vergnügen, meine Freude, denn vor allem wegen Bouzais wird 2008 ein großer Jahrgang für die Pilger auf dem Vézelay-Weg sein: 17 neue Betten vermehren eine Kapazität, die von Monat zu Monat, von Jahr zu Jahr die Infrastruktur dieses schönen Pilgerweges vergrößert, besonders unter dem Kennzeichen von Kommunen und im Rahmen einer Partner-schaft mit unserer Gesellschaft. Ein riesengroßer Dank an Bouzais! Sie können sich denken, daß ich als Verantwortliche der Gesellschaft vielen Pilgern begegne und von vielen Post bekomme. Von all diesen Zuschriften, die ich in letzter Zeit erhalten habe, hier nur zwei der bewegendsten und bedeutsamsten: „Nach drei Jahren auf den Wegen von Le Puy und Arles, kann ich nicht anders als Ihnen zu danken für die großartige Leistung auf dem Weg von Vézelay! … der Empfang in den Herbergen war immer von außergewöhnlicher Qualität! Auch ein großes Danke an die Mannschaft, die sich um das Leben auf dem Weg sorgt, den verschiedenen Freiwilligen, die wir getroffen haben, die das Leben der Herbergen garantieren.“ Ein anderes, ebenso eindrucksvolles Zeugnis: „...angefangen in Vézelay habe ich Santiago am 16. Oktober 2007 erreicht, nach einer einzigartigen menschlichen unterwegs 12 nr. 67 oktober 2008 Aus unserer Gesellschaft Monique Chassain bei ihrer Rede (rechts) und die Abgeordneten verschiedener Gremien (unten) Fotos: Manfred Zentgraf Erfahrung, vor allem auf dem französischen Abschnitt (d.h. dem Vézelay-Weg). Dank den Gemeinden, die sich einsetzen für die Eröffnung von öffentlichen Herbergen, Dank den Freiwilligen, die sie zum Leben erwecken. Mit aller Dankbarkeit eines glücklichen Pilgers.“ Ohne es zu wollen, vielleicht ohne es zu wissen, Herr Bürgermeister, haben Sie und Bouzais sich großzügig in diese große Familie der Gastfreundschaft eingereiht, dank ihrer Initiative, ihrer Anstrengungen und dieser schönen Verwirklichung, die wir heute Abend zusammen feiern. Sie wird von der Pilgerwelt mit großem Interesse und mit unendlich dankbarer Genugtuung aufgenommen. Ihnen, Herr Bürgermeister, dem gesamten Gemeinderat und der gesamten Bevölkerung von Bouzais, gilt der große und freundschaftliche Dank für diese großherzige und willkommene Einrichtung, an der Sie unsere Gesellschaft beteiligt haben, die nun die Führung der Herberge sicher stellt. Heute Abend gilt mein Dank auch Paul und Annie Gravost von Loye-sur-Arnon9, die am Anfang der Beziehung zwischen Bouzais und unserer Gesellschaft stehen. Mein ganzer Dank gilt auch meiner deutschen Schwestergesellschaft, der Fränkischen St. Jakobus-Gesellschaft, die von diesem Projekt überzeugt, zu dessen Verwirklichung unterwegs 13 nr. 67 oktober 2008 beigetragen hat. Ich begrüße ganz besonders ihren Präsidenten Joachim Rühl, der als Pilger von Vézelay aus hier angekommen ist, aber auch den Sekretär dieser großen deutschen Gesellschaft und seine Gattin Monika, ohne die nichts möglich geworden wäre zwischen Franken und dem Weg von Vézelay; vergessen werden darf auch nicht einer der aktivsten Verbreiter des „Weges von Vézelay“ in Deutschland, Manfred Zentgraf. Im Bereich der Gastfreundschaft ist dies eine mustergültige europäische Kooperation. Meine innere Bewegung ist groß vor solcher Freundlichkeit und solcher Gabe der Aufnahmebereitschaft gegenüber einem solch außergewöhnlichen Volk in den gegenwärtigen Zeiten, wie es die Jakobspilger sind. An dieser Stelle meiner Rede, die ich nicht unnötig verlängern will, möchte ich aber doch einige Erläuterungen geben, die unterstreichen, wie außergewöhnlich Ihre Initiative ist, Herr Bürgermeister. Wir sind hier etwa 1.500 km von Santiago entfernt, das sind ungefähr zwei Monate Fußmarsch, um das Ziel zu erreichen; wer 60 Tage sagt, sagt auch, daß 60 Übernachtungen nötig sind. Aber viele Pilger verfügen nur über begrenzte Mittel; außerdem wünschen viele, die dieses Vorhaben angehen, daß es von Bescheidenheit geprägt wird, indem sie Einfachheit vorziehen, wie es für eine Pilgerfahrt charakteristisch ist. In der Bereitstellung von Herbergen, wie der von Bouzais, tragen wir bei zur Erhöhung der Pilgerzahlen auf dem Vézelay-Weg. Vor etwa zehn Jahren konnte man jährlich etwa zehn Pilger auf diesem Weg ausmachen. 2007 waren es etwa 1.000 Pilger, die diesen Weg gegangen sind. Ich will bescheiden bleiben, muß aber doch unterstreichen – es ist eine Feststellung: die „Gesellschaft der Freunde und Pilger vom Weg von Vézelay“ spielen seit 2000 in der Erneuerung des Weges von Vézelay eine entscheidende und aktive Rolle in ihren Aktionen, wie der Eröffnung einer Herberge, wie sie uns heute in Bouzais vereint. Welche Rolle spielen die Gesellschaften? Ihr Ziel, laut Statuten, ist sehr einfach: die Pilgerfahrt nach Santiago zu fördern; mit dem, was dazugehört: den Pilgern helfen. Unsere Gesellschaften sind also wirkliche Spezialisten der Santiago-Pilgerfahrt, wenn auch satzungsgemäß nicht konfessionsgebunden. Unsere Gesellschaft leistet so ihre Dienste mit der Schaffung von Herbergen, wie dieser hier in Bouzais, mit der Erstellung eines Pilgerführers seit 2000 und eines spirituellen Begleiters zur Vertiefung des Pilgerwegs. Mich umgibt eine kleine sehr sympathische Gruppe, über die ich sehr glücklich bin. Ideen kann jeder haben, diese Ideen haben erst dann einen Wert, wenn sie verwirklicht unterwegs 14 nr. 67 oktober 2008 Der Sekretär schraubt bis zuletzt. Austausch von Geschenken Der Senior des Dorfes durschneidet das Band. Erzbischof Maillard im Gespräch Gruppenfoto mit M. Chassain Am deutschen Tisch unterwegs 15 nr. 67 oktober 2008 werden können. Ich möchte von den „Hospitaliers“ (den Herbergsbetreuern) sprechen, deren Präsenz, deren Rolle unverzichtbar und unersetzlich ist. Ich grüße sie und danke ihnen von ganzem Herzen, auch denjenigen, die heute unter uns sind und die bald in anderen Herbergen Pilger empfangen werden … wie hier in Bouzais. Das sind gewissermaßen die Missionare der Pilgerschaft. Herr Bürgermeister, ich denke, Sie haben die gute Lösung gewählt, unsere Herbergsbetreuer sind Garanten der Sicherheit, der Wachsamkeit, des Unterhalts der Räume, in die Sie investiert haben und die Sie uns anvertrauen, anders gesagt, wir werden sie dauerhaft zum Nutzen der Pilger erhalten. Freiwillige sind sie, gleichzeitig Pilger; diese Herbergsbetreuer geben großherzig und ohne zu rechnen ihre Zeit, eine Zeit für die Pilgerschaft - eine andere Art zu pilgern! - , in der sie auf besondere Art diese Herberge mit Leben erfüllen und hier Pilger (und keine Touristen) aufnehmen in einer freundschaftlichen, ja familiären Art, an einem Tisch, um den man sich versammelt nach einem langen und ermüdenden Tag auf dem Weg, manchmal auch von Zweifeln bedrängt. Der Pilger fühlt sich hier erwartet, anders als an einem kommerziellen Ort. Es ist ein Privileg, auf dem Weg von Vézelay Pilger und Hospitalier zu sein. Ich habe ganz bewußt das Wort „Pilger“ und nicht „Wanderer“ gebraucht. Es ist ein Vorzug, Pilger zu sein, bestätigt durch den Pilgerausweis, ein Dokument, ohne das es nicht möglich ist, die Herberge zu betreten. Es sind keine billigen Ferien, die wir neugierigen Touristen bieten, sondern die Aufnahme eines Mannes, einer Frau, als Pilger, die das einzige Ziel der Pilgerfahrt anstreben: Santiago. Dieses Ziel soll zu Fuß, ohne Motorfahrzeug, erreicht werden, wie es die Kathedrale wünscht, die 1.500 km von hier entfernt eine große Gestalt unserer europäischen Christenheit verehrt. Verzeihen Sie mir diese ein wenig lange Ansprache, aber die Ihnen, so hoffe ich, unser Tun erläutert. Danke für Ihre freundliche Geduld. Noch einmal Danke an Bouzais. Im Namen unserer Gesellschaft mag Ihnen, Herr Bürgermeister, dieses kleine Geschenk unsere lebendige Sympathie bezeugen. Ihnen allen Dank und einen schönen Abend der Gastfreundschaft. Ohne den zu vergessen, der die Organisation dieses Abends übernommen hat, Michel Véritè, ein Mitglied unseres Vorstands. Anmerkungen: 1 Msgr. Armand Maillard (*18.6.1943 in den Vogesen) ist seit 11.9.2007 Erzbischof von Bourges 2 Claude Ballade, seit 2004 Sous-Préfet in St.Amand-Montrond 3 Conseil général (Generalrat) ist das gewählte Parlament des Départements; Irène Félix ist eine der zehn Vizepräsident/inn/en. Das Parlament des Dép. Cher hat 35 Abgeordnete. unterwegs 16 nr. 67 oktober 2008 4 Louis Cosyns (*1952), Bürgermeister von Dunsur-Auron, 4.000 Einw., Abgeordneter der UMP in der Nationalversammlung seit 2002. 5 Thierry Vinçon (*1962, als siebtes von neun Kindern), vielfältig tätig beim Premierminister und verschiedenen Ministerien in Paris von 1989 – 2004, als Sous-Préfet in Albi und Châteaudun 2004/2005, im Élyséepalast beim Präsidenten als technischer Berater für die Sicherheit 2006, Nachfolger seines verstorbenen Bruders Serge Vinçon im Bürgermeisteramt (1981 – 2007) von St.Amand-Montrond seit März 2008, gleichzeitig ist er Präsident der „Communauté des communes“, einer Art Verwaltungsgemeinschaft der Gemeinden rund um Saint-Amand-Montrond mit dieser Stadt. 6 Raymond Chalmet, im Amt bestätigt bei den Kommunalwahlen im März 2008. 7 Bouzais, 254 Einw., gehört zum Arrondissement Saint-Amand-Montrond im Département Cher, Région Centre 8 Larousse, verbreitetes Lexikon in Frankreich 9 Loye-sur-Arnon, 308 Einw., gehört zum Arrondissement Saint-Amand-Montrond. Im Anschluß an die Reden wurde das Band durchschnitten, zuerst vom ältesten Einwohner des Ortes, dann von Monique Chassain, Joachim Rühl, Bürgermeister Raymond Chalmet und anderen. Die Herberge wurde dann von vielen Anwesenden besichtigt. Und schließlich gab es ein umfangreiches Buffet mit manchen kulinarischen Entdeckungen im Gemeindehaus gegenüber, das als eine Art Jugendseminarhaus im Aufbau begriffen ist. Im Laufe des Abends wurden auch Geschenke ausgetauscht. Es gab Bücher und Wein. Besonders die Stofftaschen mit dem Logo unserer Gesellschaft waren heiß begehrt und die Küßchen der unterwegs Sous-Prèfet und Bürgermeister enthüllen die Tafel beschenkten Damen wohl auch. Weithein sichtbar prangt die Tafel, die von Sous-Préfet und Bürgermeister enthüllt wurde, an der Stirnseite der Herberge. Der ankommende Pilger entdeckt sofort die Mitwirkung unserer Gesellschaft an dieser Herberge. 17 nr. 67 oktober 2008 Wege + Herbergen Doris & Peter Brauweiler, Mitglieder unserer Gesellschaft, waren als “hospitaliers” auf der via lemovicensis im Einsatz, zunächst 14 Tage in Corbigny, dann vom 15. bis 30. Juni 2008 in Bouzais. Dort haben wir uns bei der Einweihung der Herberge getroffen, sie haben am Sonntag nach der Einweihung ihren Dienst begonnen. Davon berichten sie in ihrem folgenden Beitrag: Einen besseren Start für unsere Arbeit als „hospitaliers“ im „refuge pèlerin“ von Bouzais hätten wir uns nicht erträumen können. Zusammen mit der Administration der Gemeinde, unweit von St.-Amand-Montrond, hatte die „Association des Amis et Pèlerins de SaintJacques-de-Compostelle de la Voie de Vézelay“ mit Mme. Chassain als Präsidentin am 14. Juni 2008 ein großes Fest zur offiziellen Eröffnung dieser Pilgerherberge organisiert. Wir wurden bei dieser Gelegenheit den anwesenden Dorfbewohnern bekannt gemacht. Dieser Festtag war auch gleichzeitig der letzte Arbeitstag unserer Vorgänger als Hospitaliers, M und Mme Sainte aus Namur in Belgien. Am Tag darauf erfolgte die Schlüsselübergabe. Unser erster Arbeitstag begann mit Sonnenschein. Einige Familien aus Bouzais spazierten an der offenen Tür der Herberge vorbei und zeigten sie ihren Besuchern. Sie kamen herein und bewunderten noch einmal die gemütliche Unterkunft. Wir waren froh, ihnen von der „tarte“ anbieten zu können, die noch reichlich vom Festbuffet übrig geblieben war. Überhaupt erwiesen sich die Dorfbewohner und Nachbarn als total freundlich. Spazierten wir durchs Dorf, wurde uns zugewinkt und freundlich zugelächelt oder es ergaben sich Gespräche, was unsere noch schwachen Französischkenntnisse schon mal strapazierte. Wir erhielten nicht nur Einladungen zum Apéritif, sondern auch das Angebot eines fleißigen Gärtners und Züchters von Federvieh, Salat abzuholen, so viel wir bräuchten, dazu Eier und, falls gewünscht, auch frisch geschlachtete und ausgenommene (!) Hühner. Durch die Einweihungsfeier ist den Leuten von Bouzais bewusst geworden, um was es sich bei dem Haus an der Rue du Pont 49 eigentlich handelt. Unsere Arbeit bestand darin, das „refuge“ um 16.00 Uhr zu öffnen, anwesend zu sein und Pilger zu erwarten. Nach der freundlichen Begrüßung und einem Glas frischen Wassers wird der/die Pilger/in gebeten, das Crédencial vorzulegen. Es werden Name, Vorname, unterwegs 18 nr. 67 oktober 2008 Wege + Herbergen Fotos: Peter Brauweiler, Mönchengladbach Eine Pilgerin kommt in Bouzais an Gemeinsames Essen - Ausflugsmöglichkeiten Bourges mit Kathedrale - Schloß Meillant unterwegs 19 nr. 67 oktober 2008 Wege + Herbergen Alter, Ausgangspunkt und Ziel des Pilgerweges, die Gesellschaft, die das Crédencial ausgestellt hat und das Handbuch mit der Wegbeschreibung, welches man benutzt, in eine vorbereitete Liste eingetragen. Danach wird die Schlafstelle zugewiesen und der/die Pilger/in kann sich ausruhen oder sich frisch machen. Wir fanden es schön, gemeinsam mit ihnen am Esstisch zu sitzen, zu erzählen und Erfahrungen auszutauschen. „Die Herberge ist klein, aber ganz toll. Ein großes Lob den Verantwortlichen. Schon heute steht fest die Herberge ist ein Kleinod auf dem Weg ab Vézelay“, schrieb Günter Müller ins „livre d’or“, als er am 22. Mai 2008 in dieser Herberge übernachtete. Diese Aussage können wir voll und ganz bestätigen. Die Herberge ist sehr liebevoll und praktisch eingerichtet. Der „dortoir“ (Schlafraum) verfügt über zwei Etagenbetten mit guten Matratzen und kuscheligem Oberbetten in geschmackvollen Bezügen. Man findet genügend Platz für seine Sachen und einen Tisch mit Hockern zum gemütlichen Sitzen, Lesen oder Schreiben. Pilger freuen sich nach der Strapaze des Weges auf eine heiße Dusche. Im „salle de bain“ gibt es, sogar behindertengerecht, viel Platz, eine gepflegte Toilette und die Möglichkeit, etwas zu waschen. Es ist noch eine separate zweite Toilette vorhanden. In Bouzais stehen viele adrette Häuser mit reichlich Blumenschmuck in den gepflegten Gärten. Ein Geschäft oder Restaurant gibt es jedoch nicht. Also wird in der Herberge eine Mahlzeit angeboten, die die „hospitaliers“ in der Küchenzeile – Herd, Spüle, Ablage – zubereiten: Vorspeise (Salat oder Pâté), Hauptgang mit Fisch oder Fleisch, zum Nachtisch Käse, Obst oder Joghurt. Deshalb sollten Pilger sich anmelden, damit entsprechend eingekauft werden kann. Da eine Voranmeldung nicht verpflichtend (und die Telefonnummer der Herberge noch nicht im „Itinéraire“ verzeichnet) ist, mussten wir dafür sorgen, dass immer genügend Vorrat im Kühlschrank lagerte, um nötigenfalls vier Pilger/innen eine „repas“ anbieten zu können. Das kam in unserer Zeit aber nicht vor. Für die Mahlzeit werden €8 erbeten. Darüber hinaus kann jeder geben, was er möchte. Am Morgen, bevor sich der/die Pilger/in wieder auf den Weg macht, gibt es ein Frühstück, so richtig französisch: Baguette, Kaffee oder Tee, Marmelade, Butter. Der Zeitpunkt richtet sich nach den Wünschen der Pilger. Nach der Verabschiedung spülten und putzten wir, so dass alles wieder blinkte und blitzte, bereit für die Aufnahme neuer Pilger. Um 10.00 Uhr konnten wir die Herberge abschließen und hatten bis 16.00 Uhr Zeit für Wanderungen, Erkundungen und Ausflüge zu höchst interessanten Orten, von denen es im Berry genügend gibt. Wir wünschen dem „refuge pèlerin à Bouzais“,dass möglichst viele Pilger den Weg zu dieser Herberge finden, und in ihr die notwendige Ruhe und hinreichende Stärkung für ihr Weitergehen erfahren. unterwegs 20 nr. 67 oktober 2008 Wege + Herbergen Villafans ist ein kleines Dof mit 180 Einwohnern, und liegt am Jakobsweg, der von Freiburg nach Burgund führt, ca. 6 km nordöstlichlich von Villersexel. Brigitte und Serge Mochel, 30, Grande Rue, 70110 Villafans, empfangen Pilger und Touristen und bieten in einem charmanten hundertjährigen Haus einen bequemen und gemütlichen Aufenthalt. Frühstück und Abendessen werden im gemütlichen Esszimmer oder im Garten serviert. Hausgemachte Marmelade und selbstgebackene Kuchen locken. Es gibt vier Doppelzimmer mit jeweils einem Bett von 140 cm Breite, mit eigenem Bad (Dusche, WC). 1 Doppelzimmer mit 2 Betten von je 90 cm Breite mit eigenem Bad (Dusche,WC) Das Empfangszimmer ist mit Kamin und Fernseher ausgestattet. Ein Lesezimmer lädt zur Entspannung ein. Spiele stehen ebenfalls bereit. Übernachtung + Frühstücksbuffet: 35 € (1 Person), 50 €(2 Personen) Halbpension: 50 €bzw. 80 .€ Auskünfte und Reservierungen: 00 33 (0) 3 84 20 10 78 E-mail : >lescigales70@free.fr< Besuchen Sie uns im Internet : http://lescigales70.free.fr Pflochsbacher Jakobusgarten nennt sich ein Biergarten in der Jakobuspfarrei am Main bei Lohr. Brotzeit und anderes gibt es von Do - Sa ab 16 Uhr, Sonn- und Feiertag ab 11 Uhr. unterwegs Steinmann am Wegkreuz auf der Anhöhe von Santo Toribio vor Astorga. Foto: KH Greser Breisach. Am 3. Mai wurde im Rahmen der Europawoche der “Badische Jakobsweg - Südlicher Teil” komplett der Pilgeröffentlichkeit übergeben. Der Weg führt nun von Schutterwald über Rust bis Breisach. Hier hat er Anschluß an den Weg der von Rottenburg und Freiburg kommt und nach Frankreich führt. Der Weg ist in einem Faltblatt beschrieben, das angefordert werden kann bei der Geschäftsstelle der Badischen Jakobusgesellschaft e.V. c/o Christophorus Jugendwerk Oberrimsingen, 79206 Breisach am Rhein. 21 nr. 67 oktober 2008 Wege + Herbergen Private Pilgerherberge mit Bildungs- und Exerzitienhaus nahe oder in Santiago oder Finisterre in Planung Unser Mitglied Raimund Joos, Autor vieler Wegführer und Pilgerbücher, hat einen Traum - und schreibt dazu: Hallo Pilgerfreunde! Schon seit Jahren träume ich von der Errichtung einer privaten Pilgerherberge auf den letzten 100 km des Camino Francés oder auf dem Weg nach Finisterre. Auch die Errichtung einer Herberge direkt in Santiago oder Finisterre wäre denkbar. Die Herberge soll das Konzept einer vollwertigen Pilgerherberge verwirklichen. Besonders in der Nebensaison soll sie darüber hinaus auch als Bildungs,- Exerzitienund Tagungshaus genutzt werden, in der Kurse angeboten werden, die im weiteren Zusammenhang mit dem Leben auf dem Jakobsweg stehen. Und zwar zur persönlichen Verarbeitung und Vertiefung der Jakobswegerfahrung, der Orientierung für das weitere Leben, der religiösen Vertiefung sowie der künstlerischen, sportlichen und gesundheitlichen Praxis. Ich möchte diese Herberge in enger Zusammenarbeit mit den Pilgerbruderschaften, den Kirchen, verschiedenen Bildungseinrichtungen, Wirtschaftsunternehmen und Sponsoren realisieren. Ich suche dazu Personen, Organisationen, Betriebe, Sponsoren... die zunächst bereit sind, sich finanziell, organisatorisch und praktisch am Aufbau der Herberge zu beteiligen und dann später dort auch zeitweise als Hospitaleros tätig sein wollen. Also einen Trägerkreis, der den Aufbau der Herberge finanziert und vorantreibt und später auch an deren Betrieb und Gewinn beteiligt ist. Freiwillige Hospitaleros werden daher vorerst nicht gesucht. Interessenten melden sich am besten telefonisch unter 08421-90 27 35 oder schicken mir eine Mail mit ihrer Telefonnummer >raimund.joos@camino-de-santiago.de< Mühlhausen. Ein Weg nimmt Gestalt an. Eine große Runde von Interessierten aus der Region zwischen Rothenburg und Speyer, darunter viele Vetreter von Wandervereinen, trafen sich auf Einladung von Pfr. Manfred Tschacher. Eine mögliche Route kristallisierte sich in den Gesprächen heraus. Sie soll von Rothenburg nach Schrozberg, dann über Schöntal und Möckmühl nach Mosbach führen, und von hier über Sinsheim nach Speyer und belebt damit alte historische Verbindungen. unterwegs 22 nr. 67 oktober 2008 Wege + Herbergen „Wir haben ein Ziel vor Augen“ Göppinger Jakobsweg eingeweiht Am 19. Juli 2008 wurde ein für das Dekanat Göppingen-Geislingen bzw. den Kreis Göppingen wichtiger Abschnitt des Jakobsweges nach Santiago de Compostela eröffnet. Er verbindet den Ulmer Jakobsweg mit dem Weg entlang des Neckars nach Rottenburg. In Bargau trennt er sich vom Fränkisch-Schwäbischen Jakobsweg und führt über die Wallfahrtskirche Hohenrechberg, Hohenstaufen, Krummwälden, Göppingen und Notzingen nach Bodelshofen, wo er an den Pilgerweg Richtung Tübingen und Straßburg anschließt. Wer sich auf die 66 Kilometer lange Strecke einlässt, erlebt die Region der Kaiserberge bei Göppingen auf alten Glaubenswegen, die grandiose Ausblicke auf eine weite Landschaft ermöglicht. Allein fünf Jakobskirchen befinden sich am Weg: in Bargau, Hohenstaufen (heutige Barbarossa-Kirche, ehemals St. Jakobus geweiht), Krummwälden, Notzingen und Bodelshofen. Wegweisend ist die ganzheitliche Ausrichtung der neuen Route. Das zeigt sich am Logo der Jakobsweginitiative, einer Hand mit fünf Fingern, die für Sport, Glaube, Natur, täglich Brot und Medizin stehen. Als Gesundheitspfad soll der Weg jeden Pilger anregen, über die Salutogenese-Frage nachzudenken: Was hält uns gesund? „Gesundheitsförderung wird heute ganzheitlich gesehen: mit ihren körperlichen, psychischen und sozialen Komponenten und mit der Persönlichkeitsentfaltung – wie es beim Pilgern möglich ist“, umschreibt der Neurologe Dr. Ernst Schumacher, Initiator dieses Jakobsweges, das Anliegen. Seit zwei Jahren wuchs aus der Idee der konkrete Weg. Mehr als 30 Interessierte arbeiteten mit Fachleuten aus Naturschutz, Kirche und Medizin zusammen. So entstand eine Kneippstelle am Weg, wurden Seelenbretter gestaltet und Stempel entworfen. Walter Freitag und Agathe Seither-Hees vom Kath. Bildungswerk Göppingen sorgten für das religiöse und kulturelle Rahmenprogramm. Unverzichtbar war die Kompetenz des Jakobswegsexperten Hans-Jörg Bahmüller aus Winnenden. Dieser neue Teilabschnitt des Jakobsweges wurde nun seiner Bestimmung übergeben und in der Barbarossa-Kirche in Hohenstaufen feierlich eingeweiht. „Der Jakobsweg erlebt eine unglaubliche Renaissance“, stellt Landrat Franz Weber in seiner Begrüßung fest. Er selbst will im nächsten Jahr mit dem Fahrrad nach Santiago pilgern. Erwachsenenbildner Walter Freitag sprach in seiner Einführung von der „uralten Sehnsucht des Menschen, aufzubrechen, den Alltag hinter sich zu lassen und am Ende reich an Erfahrung zurückzukehren“. „Unser Weg ist nur in eine Richtung ausgezeichnet – nach Westen“, betont er. „Denn wir drehen uns nicht im Kreis. Wir haben ein Ziel vor Augen.“ Dr. Schumacher verwies in seiner Einführung auf den bevorstehenden Jakobitag am 25. Juli, an dem im Mittelalter der Zins bezahlt wurde, die Gesellen von ihren Meistern Abschied nahmen und ihres Weges gingen. unterwegs 23 nr. 67 oktober 2008 Wege + Herbergen Nach dem einstimmenden Musikbeitrag des Duos Ute Wolf und Harald Immig setzte sich der Pilgerstrom Richtung Krummwälden in Bewegung . Das von Kindern gehaltene symbolische Band wurde von Landrat Franz Weber auf der Kastanienallee durchschnitten, begleitet von Pilgerworten und dem Segen der Pfr. Dr. Günther Renz von der Ev. Akademie Bad Boll und Pfr. Dietmar Hermann, Katholischer Dekan. Unterwegs zum Weiler Eschenbäche, wo die 200 Teilnehmer mit Holzofenbrot und Getränken versorgt wurden, kam der Gesundheits- und Umweltgedanke zum Tragen: balancieren über einen Baumstamm, Rede der Revierförster vom “Wald als Gesundheitsfaktor” und die Pilger stempelten ihren zuvor in Hohenstaufen ausgeteilten kleinen Pilgerpass. Höhepunkt der Eröffnung bildete ein feierlicher Ökumenischer Gottesdienst vor der Jakobuskirche in Krummwälden, bewegend mitgestaltet von Pfr. Bernhard Schmid, St. Markus Eislingen, und Pfr. Gottfried Lutz, Ev. Krankenhausseelsorger sowie dem jungen Chor Celebration. Den Abschluss bildete das Jakobusfest mit Infoständen und Kinderprogramm sowie entsprechender Gastronomie. Eine rundum gelungene Veranstaltung! Gerhard Lefarth, Ebersbach Weitere Infos unter: www.jakobsweg-gp.de Die Via Lemovicensis im Juni 2008 Vielleicht können diese kurzen Notizen eine kleine Hilfe oder Anregung sein, die Via Lemovicensis zu gehen. Sie ist ein Weg durch sehr schönes Land und reiche Natur. Es herrscht große Ruhe, man kommt mit den Unterkünften zurecht, die Menschen sind ungemein freundlich, das Land ist sehr sauber, die Kirchen sind meist geöffnet. Vielleicht bin ich kein klassischer Jakobus-Pilger, sondern einer, der es eben macht, wie er kann, aber ich nehme die Pilgerschaft als einen Weg zum Ewigen Leben, wie er sich mir erschließt. Wenn meine Notizen einem Pilger helfen können ist es recht. Wenn sie nicht helfen, macht es mir nichts aus, sie helfen immerhin uns beiden als Gedächtnisstütze. 2. Juni Bahnfahrt Bamberg ab: 5.00 – Limoges an 16.30 Quartier im Hotel St.Éxupery (Impass St.Éxupery), geringer Standard, geringer Preis, sehr aufmerksame Wirtin 3. Juni Herumwandern in der Stadt: Kathedrale, Altstadt, Garten hinter der Kathedrale, Übernachten im St. Éxupery 4. Juni Limoges- Flavinac, 27 km. Sehr viele Straßen, die Siedlung ist sehr ausgedehnt. Hügelland, Übernachtung im Camping St. Fortunat, kleine Bungalow. 5. Juni Flavinac – Le Car–Chalus. Durch Wälder, sumpfige Wege, auch weite Sicht über das Hügelland, weiter Horizont. Chalus: Kleine Stadt, schöne einfache Kirche, Burgruine. Übernachtung in dem kleinen Hotel an der Straßenkreuzung, es sah heruntergekommen aus, hatte sehr gutes und sauberes Zimmer, freundliche Wirte. unterwegs 24 nr. 67 oktober 2008 Wege + Herbergen 6. Juni, über St. Marie nach La Coquille. Weil das Refuge nicht fertig renoviert war, mußten wir ins Hotel Du Voyageur. Hervorragendes Essen, insgesamt hoher Preis, nicht in unserem Rahmen. 7. Juni, durch Wälder bis Thiviers. Das Refuge ist im Campingplatz, eine kleine Hütte, schwer zu finden, weil wir das Sportgelände auch schon für den Campingplatz hielten. Wir teilten die Hütte mit einem holländischen Ehepaar. Wir trafen selten Pilger, nach den Aufzeichnungen der Übernachtungsstellen waren immer nur etwa zwei Personen pro Tag auf dem Weg. 8. Juni, Wälder, ansehnliche Bauerngüter, Verlaufen, Sorges: Refuge municipal hinter der Kirche, sechs Pilger,sehr guter Zusammenhalt Francoise, eine ständig anwesende Frau (sehr in der Pfarrei engagiert) kochte ein hervorragendes Menu, 9. Juni, nach Perigueux. Ein Tag Aufenthalt in Perigueux. Kathedrale mit fünf Kuppeln, eine weitere Kirche (St. Étienne) mit noch zwei Kuppeln, viel schöner, als die kalt wirkende Kathedrale mitdem römischen Touch, den byzantinischen Kuppeln und den sonderbaren Laternen. Zwei Übernachtungen im Hotel am Bahnhof, alle anderen scheinen geschlossen. Zwei Pilger, vier Soldaten (Offiziere) übernachteten. 11.Juni, Perigueux – St. Astier. Über die Abtei Chancelade mit einer sehr hellen gotischen Kirche, ein Platz zum Bleiben. Dort trafen wir die drei Pilger (zwei Holländer und einen Franzosen, die sich zusammen gefunden hatten, unter der Führung von „Patterson“), wir trafen sie noch einmal im Refuge: Camping am Fluss. Moderne Zeltbungalows – sie lassen keine Luft durch und wohl auch keine Strahlung. Nicht gut zum Schlafen, vermutlich sind das Zelte für Katastrophenhilfe. 12. Juni, In St. Astier war großer Markt! Leider war die große eindrucksvolle Kirche geschlossen, anders als die vielen Dorfkirchen, meist romanisch, oft in gutem Zustand, manchmal sind die Plätze um die Kirche sehr gut erneuert. Über Douzillac nach Mussidan. Wir haben das Refuge nicht gefunden, kamen im Hotel Restaurant Perigord gut unter, bei einem guten Wirt, mit zwei LKW-Fahrern. Mussidan ist komisch gebaut, mit Schwimmbad auf dem Stadtplatz. 13. Juni, durch Wiesen, Wald, Sandweg und den nachmittäglichen Gewitterguß blieben wir in La Cabane an der Straße im Haus von André und Noelle, nicht billig, aber sehr freundlich aufgenommen, im nicht sehr aufgeräumten, aber sehr malerischen, gut restaurierten Bauern-Haus. Wenige Kilometer weiter ein guter Campingplatz von Pilgerinnen gelobt! 14. Juni, nach Porte Sainte-Foy et Pontchapt. Wir waren allein im Refuge, dem alten großen guten Pfarrhaus, von Colette eingewiesen. Wie schön Sainte Foy ist, sahen wir erst am nächsten Tag besonders die kleinen Häuser in den Gassen der normalen Bürger. Ebenso die breiten Galerien der Häuser um den Stadtplatz. 15. Juni, Hügel, Weinberge, einsame kleine Sträßchen Yvette, „der Stern der Wanderer“, Übernachtung in Pellegrue, in der kommunalen Herberge, allein. unterwegs 25 nr. 67 oktober 2008 Wege + Herbergen 16. Juni, bei häufigem Regen nach La Réole. Kurz nach Pellegrue ist die befestigte Abteikirche La Sainte Ferme. In La Reole vergebliche Quartiersuche. Die Gendarmen neben der Kathedrale wiesen uns zum Pfarrer. Der Diakon besorgte uns die Familie Decors, Benedicte und Philipp. Frau Decors holt uns an der Kathedrale ab, Übernachtung im Zimmer der Tochter – sehr gute Aufnahme. (Dasselbe System findet sich in Bazas). 17. Juni, Fahrt nach Bordeaux, vom Bahnhof weg mit dem Bus nach Mont de Marsan – um die Landes zu überwinden. Mit dem Pilgerweg auf dem Damm der aufgelassenen Bahn. Übernachtung im Hotel de la Gare, äußerst einfach, der Wirt ein guter Mann. Es wird sehr warm. 18. Juni, Weg nach St. Sever, sehr schöne alte Abteikirche in mittelalterlicher Stadt. Das Refuge ist im Jakobinenkloster, der Hausmeister ist freundlich, kurz und knapp und wir übernachten in dem großen Kloster, der ehemaligen Landwirtschaftsschule, auch zwei andere Leute scheinen da zu sein. Es ist ganz sauber, die Betten überzogen, die Toiletten werden gereinigt, die Küche ist, modern. Dort ist ein großer Basketballclub – vielleicht sind dort öfters Sportler untergebracht. Jedenfalls ist das Refuge einwandfrei. 19. Juni, über Hagetmeau nach La Bastide. Übernachtung in der Salle Polyvalente. Der Bürgermeister gibt uns den Schlüssel. Wir richten uns auf der Bühne ein. Ein schweizer Paar hält einen Country-Tanzkurs. Nach 22 Uhr gehen sie wieder. 20. Juni, Weg nach Orthez. Die Häuser, Ortsnamen, Wegweiser werden baskisch. In Orthez ist das Refuge im „Hotel de la Lune“ in einem malerischen Turm. Wir sind zusammen mit zwei französischen Damen, die die Via Podiensis hier beenden. In der sehr schönen gotischen Hallenkirche treffen wir den Pfarrer, der „eilig weg muss“, sich aber mit uns ausführlich befasst und sich später auf dem Parkplatz lang unterhält. 21. Juni, über Berg und Tal in der größten Hitze über Andrein nach Sauve-Terre. Die Stadt ist in einer mittelalterliche Festung gebaut und liegt sehr schön an einem Fluß. Bei einem Aufstieg – wohl über 180 Höhenmeter – überanstrenge ich mich in der Nachmittagshitze. Mühsam geht es nach Sauve-Terre. Einzige Übernachtungsmöglichkeit sind die Chambres d´hôte. Wir finden Frau Abel in der Rue Berard. Allerbeste Aufnahme. Abends ist die erste Möglichkeit, an der Heiligen Messe teilzunehmen. Es ist auch ein nationales Musikfest. 22. Juni: auf guter Strecke nach Saint-Palais. Wir wollen weiter gehen, fragen in der maison franciscaine, gehen in der glühenden Hitze weiter auf der Straße bis Urhat Mixe – ein Cafe mit einem Refuge. Hervorragend gastliche Aufnahme durch den Wirt und seine Frau – sie fährt uns zusammen mit einer belgischen Pilgerin nach Saint Jean Pied de Port ins Refuge der Holländer. Dort sind etwa 14 Pilger, alle von der Via Podiensis, manche hören hier auf. 23. Juni, Rückfahrt mit dem Zug ab 9.45 Uhr bis Dienstag 8.30 Uhr. Die Wege sind ausgezeichnet markiert, ab Limoges sind die Zeichen nicht immer klar angebracht, ab Perigueux ist eine kurze Strecke nicht so gut markiert, aber dann ist die Markierung hervorragend. Das Outdoor-Buch 166 von 2005 bietet eine genügend gute Beschreibung, aber die Adressen für Übernachtung sind nicht vollständig; das französische Buch “La Voie historique de Vézelay” unterwegs 26 nr. 67 oktober 2008 Wege + Herbergen mit guten Karten bringt zuverlässig die Anschriften, ist bei der Wege-beschreibung übergenau, was verwirrend sein kann, weil man in Versuchung gerät, selber nicht mehr zu schauen. Beide zusammen sind eine sehr gute Hilfe. Bemerkenswerte sehr verschiedene Landschaft, absolut grün,Blumen, Dörfer, nur ausnehmend freundliche Menschen. Ein Weg, um Abstand zu gewinnen, und in Einheit mit den Geschöpfen zu kommen. Eine hervorragende Strecke. Hans Neundorfer, 96050 Bamberg Viele kennen sicher das Lied “It’s a long way to Tipperary”. Englische Pilger haben es umgedichtet: It’s a long way to Santiago, it’s a long way to go. It’s a long way to Santiago Wher the censer swings just so. Goodbye Roncesvalles, Farewell Carrión, It’s a long, long way to Santiago But we’ll keep right on. Wandertermine 2008 - 2009 18. Oktober 2008 29. November 2008 10. Januar 2009 28. Februar 2009 Informationen & Kontakt: Pfarrer Fredy Henning, Tel. 06184902529, Fax 06184-63378, eMail >medienbeauftragter.hanau@ekkw.de< Klaus Schmitt, Tel. 06055-6701, eMail >klaus6701schmitt@aol.com< Ökumenisches Samstagspilgern in Thüringen 2008 11.10. Erfurt - Bischleben - Arnstadt 16 km. Treffpunkt Ev. Kirche 9.15 Uhr 01.11. Leipzig Abschluß - Ev. Nikolaikirche 10 Uhr Jeder kann teilnehmen, für Verpflegung ist selber zu sorgen, die Anfangs- und Endpunkte jeder Etappe sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. aus: Bulletin 101 der Confraternity of St. James - siehe S. 63 in diesem “unterwegs” Fulda/Main-Kinzig-Kreis. Am 30. August wurden 140 km Jakobsweg von der Fulda an den Main eingeweiht. Mit einer Andacht in der Michaelskirche, gehalten von Propst Gerhard Pauli (Hanau) und Weihbischof Dr. Karlheinz Diez, wurde der Weg eröffnet. Wolfram Unger (Nürnberg) hat unsere Gesellschaft vertreten. Sechs Etappen werden bis Februar 2009 gepilgert (siehe oben auf dieser Seite). Machen Sie mit! unterwegs Jakobsweg von Fulda an den Main Kontakt: Deutsche St.Jakobus-Gesellschaft e.V. Region Mitteldeutschland Steffen Rödiger, Frahmstr. 3, 06567 Bad Frankenhausen - Tel. 0341-56 10 70, eMail >info@print-leipzig.de< Denken Sie rechtzeitig daran, Termine für Pilger der Redaktion von „unterwegs“ mitzuteilen. Beachten Sie dabei die genauen Angaben von Ort, Zeit, Thema und evtl. Anmeldung. 27 nr. 67 oktober 2008 Jakobus ruft – 1. Europäisches Pferde-Pilgertreffen am 25./26. Juli 2009 mit ideeller Trägerschaft der Albert Knaus Stiftung für Reiten in freier Natur Buen camino, bonne route, guten Ritt, rufen sich die Pilger auf dem langen Weg nach Santiago de Compostela zu. Das Erste Europäische Pferde-Pilgertreffen (ohne Pferde) bündelt die Erfahrungen von zigtausend Pferde-Reit-Kilometern auf dem camino francés, auf der Nordroute, auf vielen Wegen, die alle ein Ziel haben: Santiago de Compostela und Cabo Fisterre. Ein Wochenende , ein Treffen „alter“ und interessierter „neuer“ Pilger zu Pferd als Erfahrungsaustausch. Spannende Berichte, Dias, Fotos, Ausrüstungsteile .... Dieser Treff ist erst- und einmalig in Europa! Jakobus hat am 25. Juli seinen Festtag. Ein Zufall? Nein – eine Bestimmung. Durch das Treffen möchten wir mehr Pferdefreunde aufrufen, mit ihrem verlässlichen Vierbeiner auf einem dieser Wege zu pilgern. Wir möchten aber in erster Linie dazu beitragen, aus Erfahrungen (= Summe von Leid/Fehlern) diese mühselige Pferdepilgerschaft ein wenig zu erleichtern und sogar mit Freude auszuschmücken. Wer einmal mit dem Pferd die Kathedrale in Santiago gesehen hat, ist infiziert vom Bazillus des Erlebten, des Ertragenen, der Freude, angekommen zu sein – nicht nur in Santiago! Angekommen sein heißt auch: wesentliche und viele Lebensziele zu überdenken, neu auszurichten. Dieses Pilgerwochenende wird gut gefüllt sein: mit Lachen, mit Wiedersehen, mit Erzählungen und praktischen Sachinformationen. Es wird sich lohnen, zum Jakobustag hierher zu „pilgern“. Das Treffen findet natürlich o h n e Pferd statt! Genaue Organisationsdaten, Programmideen und der Unkostenbeitrag erfolgen nach Interessebekundung an Albert Knaus, Pilgerberater der Fränkischen Jakobusgesellschaft Würzburg e.V., „Historischer Pfarrhof“, Hauptstraße 18, 97346 Iphofen-Mönchsondheim, Tel. 09326/1630 Mobil 0171 821 48 13 e-mail: Albert-Knaus-Stiftung@t-online.de, internet: www.historischer-pfarrhof.de Kulinarisch pilgern nach Santiago de Compostela. Dazu präsentierte tegut-Feinkost im Juli drei Käse-Etappen an mit Käsespezialitäten von der via podiensis. Der Genießer hatte die Auswahl unter fast zwei Dutzend Käsesorten zwischen Le Puy und den Pyrenäen, die man sonst auf deutschen Käsetheken vergeblich sucht. Verführerische Namen: Cabecou Noix, Pisé du Lot, Ossau Iraty, Bleu de Basques... unterwegs 28 nr. 62 juli 2007 Pilgerberichte Arrivé! 12. Juni 2007: Vier Jakobspilger aus dem Kreis Aschaffenburg haben St.-JeanPied-de-Port erreicht; 1996 waren sie von hier nach Santiago gestartet. 1998 begannen sie erneut von Aschaffenburg aus, rheinaufwärts nach Basel, über Luzern nach Genf und zu den Pyrenäen. Franz Belohradsky, Alfred Bauer, Manfred Braun und Siegfried Becker strahlen. Foto: Siegfried Becker Herbergseinweihung in der Krone-Post”, Werneck In der Natur unterwegs zu sein, das ist überall schön! Auch im Werntal, im Maintal, im Gramschatzer Wald oder den südlichen Ausläufern der Rhön. Besonders schön ist das Wandern allerdings dort, wo Wege besondere Orte als Ziel haben. Oft sind dies christliche Gnadenorte. Und so kommt der Pilger, Wallfahrer oder Wanderer hier nach Werneck, wenn er auf dem Weg nach Santiago de Compostela, zum Kreuzberg in der Rhön oder zu Fränkischen Marienwallfahrtsorten unterwegs ist. Wir Tobias, Bernhard und Mathilde Wegscheid führen in der 6. Generation die “KronePost” in Werneck. Wir selbst sind dem Jakobusweg persönlich besonders verbunden und so versuchen wir nun, etwas vom selbst “Gespürten” an unsere Gäste weiterzugeben, etwas von diesem Phänomen “Jakobusweg”. Das ist keine Eintagsfliege! Dafür war der Einstieg in das Thema “Pilgern” zu lange – immerhin zehn Jahre. Das Investitionsvolumen für diese Sache war viel zu groß, als dass man das Geschaffene morgen schon wieder umgestalten könnte. Nein, hier bei uns in der “Krone-Post” in Werneck sind 14 Zimmer entstanden, welche wir liebevoll als “Jakobuszimmer im Herbergstrakt” bezeichnen. Fast klösterlich leer muten die Flure an. Die Zimmer, mit dem visuell integrierten Waschbecken haben bewusst (und gekonnt verwirklicht!) etwas von fast klösterlicher Strenge und Einfachheit. Das Brett als Buchregal, das Regal als Schrank. Boden, Wände und Decke vermitteln eher Kühle als Gemütlichkeit. Und doch heimeln diese Zimmer! Das unterwegs 29 nr. 62 juli 2007 kann man gut zu Papier bringen, fühlen aber muss das ein jeder Gast oder Besucher selbst. Der Geist des “Unterwegs-Seins” drückt sich in unserem neuen “Herbergstrakt” besonders aus. Hier in den “Jakobus-Zimmern” vergisst der Gast fast, dass er in einem Hotel übernachtet. Doch was ist ein Hotel anderes, als eine liebevoll geführte Herberge? Hier ist tatsächlich Raum, um zu sich selbst zu kommen, Gedanken zu fassen – abseits des Alltags. In jedem der Zimmer ist das Kreuz in der Bettrückwand präsent. Als Tau, als FranziskusKreuz ist es dem Insider vertraut, dem Unwissenden nicht unbequem aufdringlich. Die Ausstattung der Zimmer mit Bildern ist eine gelungene Konfrontation mit Herbergen auf Pilgerwegen. An dieser Stelle gilt unser Dank Heiko Vanselow aus Werneck und Wolf Herold aus Leipzig, die unserer Bitte nach verwertbaren Herbergsbildern so eifrig entsprochen haben. Auch Winfried Bleiweis aus Schweinfurt sei gedankt – sein eindrucksvolles Bild “Vor den Toren Santiagos” dominiert das Treppenhaus des Herbergstraktes. So ist ein Werk entstanden, das eigentlich den oft geäußerten Wünschen und dem Interesse unserer Gäste entsprang. Ohne deren Interesse wäre unsere eigene Begeisterung wohl eher versandet und nicht, wie jetzt im Herbergstrakt greifbar, sichtbar und vor allem, mit Gottes Hilfe auch erfahrbar. Am 6. Juli wurde dieser Herbergstrakt nun festlich eingeweiht. Vertreter aus Politik und Wirtschaft waren da. Unsere Jakobusgesellschaft war vertreten durch Sekretär Ferdinand Seehars mit seiner Gattin Monika. Die Einweihung nahm P. Pius Wegscheid OSA zusammen mit dem befreundeten Pfr. Jiri Hajek aus Tschechien vor. Letzterer hat seine Pfarrei in Stribro am tschechischen Jakobusweg. Wir liegen nicht direkt am Weg Fulda-Würzburg, doch lohnt der kleine Umweg. Wenn gewünscht, holen und bringen wir den Pilger in Stettbach vom und zum Weg. Für kleinere und größere Gruppen muss ohnehin organisiert werden. Für diese Pilger und alle anderen sollte unser Haus in jedem Pilgerführer auftauchen. Mit Pilgerpass muss übrigens kein Pilger vor all zu hohen Kosten Angst haben. Das lässt sich regeln, fast wie bei den Vögeln am Himmel. Kommen Sie doch einmal nach Werneck – wir zeigen Ihnen gerne, was da entstanden ist. Wir freuen uns auf Sie! Ihr Tobias Wegscheid mit Marina und die “Alten” Bernhard und Mathilde Wegscheid Paderborn. In den Kreisen Höxter und Paderborn ist die Arbeit an einem Jakobsweg in Gang. Grundlage wird der mittelalterliche Hellweg sein, der von Hameln über Paderborn und Soest nach Dortmund führte; heute ist das die B 1. Die “Jakobusfreunde Paderborn” sind mit der geplanten Route gar nicht einverstanden und plädieren für den landschaftlich reizvolleren und kürzeren Weg durchs Sauerland. unterwegs 30 nr. 67 oktober 2008 Galicien Der Weg.... ich bin ihn gegangen - den endlosen der ins Jakobusland führt. Von Franken ging ich zur Schweiz. Wohin? Zur kleinen, eitlen Madonna. In Einsiedeln wechselt sie täglich ihr Kleid. Ein neuer Aufbruch. Ein anderes Jahr. Wohin? Das Ziel war Lyon. Auf dem Wegweiser las ich: „Warum?“ Und wieder war ich unterwegs. Wohin? Durchs Zentralmassiv nach Le Puy. Spöttisch, gusseisern grüßt Sainte Marie. Ein weiteres Jahr im Pilgergewand. Wohin? Zu St. Fides in Conques und am Ziel lag Cahors. „Santiago“ las ich...und kehrte doch um. Durch Sonnenblumen ging ich und Mais. Wohin? Endlich erreichte ich Spanien! SEIN LAND! Pamplona das Ziel - und schwer fiel die Rückkehr. Morgen breche ich auf. Keiner fragt mehr: Wohin? Santiago mein Ziel und Santiago bist Du! Alle gehen wir, Dich zu umarmen. Endlich, endlich weiß ich „Warum“. Und mein Herz fliegt als Vogel die Berge hinauf, kullert als Kieselstein durch die Meseta voran, trägt mich als Maulesel heim nach Galicien. unterwegs 31 Ina sucht Mitpilger Joseph aus Bayern Ich bin von Mitte April bis Ende Mai 2008 auf dem Jakobsweg (Camino francés) gepilgert. Dort traf ich am 9. Mai Joseph beim Abendessen in Ledigos; am 11. traf ich ihn noch in Reliegos und am 12. in León in der Albergue der Benediktinerinnen (Carbajalas). Wer hat einen Joseph aus Bayern im Mai auf dem Camino getroffen und kann mir zu seiner Adresse verhelfen? Bitte melden bei >ina.jost@web.de< oder bei der Redaktion von “unterwegs”. Mitpilger/in gesucht für die Via de la Plata in der Zeit von April - Mai - Juni 2009. Barbara Gerth (65), geübte und ausdauernde Wanderin aus dem Raum Stuttgart Metzingen. eMail: >ebgerth@online.de< aus: Elisabeth Alferink, Auf den Spuren des Jakobus. Mein spiritueller Pilgerbegleiter, Kath.Bibelwerk. NeuAuflage 2007 nr. 67 oktober 2008 Pilgerzahlen Die Zeitschrift “Peregrino” bringt immer wieder Analyen zu den Pilgerzahlen; so in der neuesten Nummer einen Überblick über die nichtspanischen Pilger aus den europäischen Ländern. In der Zusammenfassung der Jahre 1999 bis 2007 ergibt sich folgende Reihenfolge unter den zehn am stärksten vertretenen Ländern: Deutschland 56.091 Frankreich 48.517 Italien 48.998 Portugal 18.989 Holland 11.492 Belgien 10.908 Großbritannien 11.008 Österreich 9.745 Schweiz 5.982 Irland 4.541 Rest-Europa 21.364 In diesen neun Jahren lagen je dreimal Frankreich (1999, 2000 und 2001), Deutschland (2002, 2003 und 2007) und Italien (2004, 2005 und 2006) an der Spitze. Unter den nicht hier aufgeführten Ländern verzeichnet vor allem Polen einen starken Zuwachs an Pilgern. Und noch eine Zahl: Etwa 84 % der nichtspanischen Pilger kommen aus Europa wie diese hier aus dem Pilgergästebuch im Berggasthof Stäb in Temmenhausen. Jakobswege aus der Luft Berichtigung Bei unserm Hinweis auf die Karte von google maps im vorigen “unterwegs” hatte sich ein Fehler in die Internet-Adresse eingeschlichen, ein “c” war zuviel. Interessierte Leser konnten die Seiten nicht finden. Hier nun die richtigen Adressen. Mit Hilfe dieser Karten kann man nun auf der website >www.godesalco.com< aus Spanien folgende Wege von Station zu Station gut verfolgen, auch wenn der Wegeverlauf nicht eingezeichnet ist. Die Orte sind jeweils mit gelben Markierungen versehen, dazu einer ausblendbaren Schrifttafel mit Angaben zu den vom Ausgangspunkt an zurückgelegten Kilometern, mit den verbleibenden Kilometern zum Ziel, Höhenangabe, sowie Längen- und Breitengrad. Folgende Wege kann man betrachten: Via podiensis unter >www.godesalco.com/maps/podense< Camino francés unter >www.godesalco.com/maps/francés< Via de la Plata unter >www.godesalco.com/maps/plata< unterwegs 32 nr. 67 oktober 2008 Auf dem Büchertisch Eine Vorbemerkung: Es ist auffallend, wie sehr sich in diesem Jahr weitere Verlage, die durch Wanderführer und -karten seit Jahrzehnten bekannt sind, mit Wegführern zu Jakobswegen nicht nur in Spanien befassen. Dabei wird sichtbar, daß die Jakobswege weithin touristische Wege geworden sind. Die ersten Wegführer zu deutschen Wegen waren noch geprägt von der Idee des Pilgerns und boten dem Wanderer nicht nur die Wegbeschreibung, sondern auch spirituelle Texte. Die Titel aus dem Seehars-Verlag sind Beispiele dafür. Dann kam mit dem Conrad-Stein-Verlag der erste ausgesprochene Wander-Verlag und diese Art der Pilgerführer war vorbei. Nun sind allein im deutschsprachigen Bereich mit dem Rother-Bergverlag, dem Kompass-Verlag, dem Verlag Esterbauer mit der Reihe Hikeline weitere Verlage auf dem Markt, denen der Jakobsweg nichts anderes als ein Wanderweg ist, einer der gefragt ist. Martin Schulte-Kellinghaus, Erich Spiegelhalter und Andreas Drouve, Jakobsweg. Format 30 x 24 cm, 224 S., ca. 350 Abb., geb. mit Schutzumschlag und Schmuckschuber. Stürtz im Verlagshaus Würzburg 2008. €49,95 Martin Schulte-Kellinghaus, Erich Spiegelhalter und Andreas Drouve, Auf dem Jakobsweg. Format 19 x 28 cm, 256 S., ca. 200 Abb., geb. mit farbigem Überzug. Flechsig im Verlagshaus Würzburg. €14,95 Martin Schulte-Kellinghaus, Erich Spiegelhalter, Jakobsweg – Pfad der Erkenntnis. Format 16 x 12 cm, 48 S., 24 farb. Abb., geb. mit farbigem Überzug. Flechsig im Verlagshaus Würzburg 2008. €2,95 In „unterwegs“ Nr. 64 wurde bereits der Band von Martin Schulte-Kellinghaus, Erich Spiegelhalter und Andreas Drouve, Abenteuer Jakobsweg aus dem Verlag Stürtz im Verlagshaus Würzburg vorgestellt. Von den gleichen Autoren liegen nun zwei weitere vergleichbare Titel vor. Der erstgenannte Titel folgt im wesentlichen dem bereits besprochenen Band. Das reiche und faszinierende Bildmaterial, die umfangreicheren Texte, die wesentlich mehr Einzelthemen aufgreifen, führen wieder von Somport bzw. Ibañeta nach Santiago. Die nützlichen Informationen sind erweitert und auf dem aktuellen Stand. Dieser Band ist das Flaggschiff der drei Titel des Autoren-Trios. Ein Prachtband, der jedem Jakobswegefreund große Freude macht. - Der zweite hier genannte Titel legt den Schwerpunkt auf den Jakobspilger. Schon die Bildauswahl macht das deutlich: Pilger unterunterwegs 33 nr. 67 oktober 2008 wegs, im Nebel, im Gespräch, in der Herberge. Die Texte begleiten von Saint-JeanPied-de-Port bis Santiago. Aber Landschaft und Bauwerke am Weg kommen auch nicht zu kurz. Das Querformat über zwei Seiten ist dabei sehr wirkungsvoll. Nützliche Informationen und Karte runden den Band ab. Die Spitzenfotografen und der Textautor haben hier drei Bände zum Jakobsweg vorgelegt, die Maßstäbe setzen. Und es fällt schwer, sich für einen der drei Titel zu entscheiden. – Der dritte Titel „Jakobsweg – Pfad der Erkenntnis“ ist ein kleines hübsches Nebenprodukt: Fotos und Sinnsprüche in gelungener Aufmachung. Ein kleine Aufmerksamkeit, die man Pilgerfreunden gerne weitergibt. Christian Champion, Schlafen~Essen – Spanischer Jakobsweg Saint-Jean-Piedde-Port / Santiago de Compostela / Fisterra. 254 S., kt. , 200 gr. CADESA München 2008. €17 Zum zweiten Mal – nach 2006 – erscheint wieder eine deutsche Version des bekannten französischen „Miam miam dodo“ für den Hauptweg in Spanien. Das Format ist etwas verkleinert, die Zahl der Karten ist verringert, damit auch der Maßstab verkleinert, die Karten sind nur in SW; viersprachiges Lexikon, zusätzlich Ortsverzeichnis und Kilometertabellen. Ein hilfreiches, fast unumgängliches Werk mit allen Adressen für den Jakobsweg im nördlichen Spanien. Hikeline Fernwanderweg Jakobsweg Spanien – Camino de Santiago von den Pyrenäen über Pamplona nach Santiago de Compostela. Wanderführer und Karte 1:75.000. 240 S., 240 gr., Ringbuch. Verlag Esterbauer Rodingersdorf 2008. €12,90 In 31 Etappen führt dieser praktische Wegbegleiter von St.Jean-Pied-de-Port nach Santiago. Jede Etappe beginnt mit einer Doppelseite mit einem Überblick: Länge, Gehzeit, Aufstieg und Abstieg in Metern, prozentualer Anteil von Verkehrsweg, Wanderweg und Wanderpfad – auch in den Karten entsprechend marunterwegs 34 nr. 67 oktober 2008 kiert, dazu Höhenprofil und Charakteristik der Etappe mit einem typischen Foto. Dann folgen mehrere Seiten mit Karten – dem derzeit verfügbaren größten Maßstab von 1:75.000 - , versehen mit Piktogrammen, die Beschreibung des Weges und Angaben zu Unterkünften mit Telefon-Nr. und sonstigen wichtigen Sehenswürdigkeiten. Am Ende des Buches sind noch einmal alle Übernachtungsmöglichkeiten mit Telefon und Preisgruppe aufgelistet. Ein Wanderführer, der anspricht und überzeugt. Stefan Lenz / Eva-Maria Troidl, Bruckmanns Radführer, Der spanische Jakobsweg – 14 Tagesetappen mit Karten 1:75.000 von Pamplona nach Fisterra. 192 S., Ringbuch, 276 gr. Bruckmann Verlag München 2008. €14,95 Ein neuer Radführer, eine sympathisches Vorwort, eine gute Einführung, 12 kurze – durchschnittlich 66 km - Etappen bis Santiago. Zunächst wird – auf zwei, drei Seiten - die Etappe vorgestellt: Schwierigkeitsgrad, Etappenlänge, Fahrzeit, wichtige Stationen und ausführlich die Übernachtungs-, Einkehr- und Einkaufsmöglichkeiten, Werkstätten und Übersichtskärtchen. Dann folgt über mehrere Seiten die Wegbeschreibung mit Höhenprofil, Sehenswürdigkeiten, Abstechern und Alternativrouten. Schließlich folgen die zugehörigen Kartenblätter. Der Weg folgt im wesentlichen dem Fußpilgerweg, bei schwierigen Passagen sind Alternativrouten angegeben. Sankt Jakobs Bruderschaft Österreich, El Camino Real Francés – Routen über den Somport, Saint-Jean-Pied-de-Port nach Santiago de Compostela und zum Cap Finisterre. 88 S., Ringbuch. €30 Die 12. Ausgabe vom März 2008 hat jetzt eine Karte im Maßstab von 1 :200.000 als Grundlage. Orte, Entfernungen, GPS-Daten und andere Angaben sind eingetragen. Marie-Virginie Cambriels, Miam Miam Dodo: Le Chemin de R. L. Stevenson / Le Chemin de Saint-Gilles (voie Regordane) – Du Velay au Midi à travers les Cevennes. Les Éditions du Vieux Crayon 2008. €20 Zwei Wege lassen in diesem Band die Cevennen entdecken: der Weg von Robert Louis Stevenson, der 1878 von Le Puy über Florac nach Alès gewandert ist und der Weg von Le Puy über Alès und Nîmes nach St. Gilles, einem alten Pilgerziel, gelegen an der via tolosana. Der Band bietet eine umfangreiche Einführung in die beiden Wege und ihre Geschichte. Auf den Karten 1 – 30 folgt dann in der gewohnten Art der Weg von R. L. Stevenson mit der Liste aller Adressen für Unterkünfte und anderes; auf den Karten A–Z folgt das gleiche für den Weg nach St. Gilles. Für den des französisch Kundigen eine Einladung zu neuen Entdeckungen. Eine Bibliographie zu R. L. Stevenson und diesen Wegen bietet Stoff zum Weiterlesen. Kompass WF 1083, Jakobswege Deutschland Süd 1: Fulda-Einsiedeln / Nürnberg-Ulm. 144 S., 45 Etappen, Kartenschnitte 1:100.000 bzw. 1:60.000 unterwegs 35 nr. 67 oktober 2008 (Schweiz), ill., Ringbuch in Folie, 220 gr. Kompass WF 1084, Jakobswege Deutschland Süd 2: Passau-Kufstein / Regensburg-Einsiedeln. 128 S., 41 Etappen, Karten 1:100.000 bzw. 1:60.000 (Schweiz), Höhenprofile, ill., Ringb. in Folie, 190 gr. Kompass WF 1085, Jakobsweg Österreich: Wolfsthal/Wien-Feldkirch. 144 S., 35 Etappen, Kartenschnitte 1:100.000, ill., Ringbuch in Folie, 220 gr. Kompass WF 1087, Jakobsweg Spanien: Somport-Santiago-Kap Finisterre. 144 S., 40 Etappen, Kartenschnitte 1:100.000 bis 150.000, ill., Ringb. in Folie, 220 gr. Kompass-Karten GmbH Rum/Innsbruck 2009. Je €14,95 Der bekannte Wanderkarten- und Wanderführer-Verlag legt hier gleichzeitig vier Wanderführer zu Jakobswegen vor. Diese Wanderführer bieten im Aufbau zu jeder Etappe von durchschnittlich 20 km – meist eine Doppelseite, manchmal mehr – zunächst die km-Angabe, die Gehzeit und eine Kurzcharakteristik, dazu dann den Kartenabschnitt – eingefügt sind die Unterkunftsmöglichkeiten, Wegbeschreibung und hervorgehoben die wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Auch UTM-Daten gibt es zu wichtigen Punkten. Die Wegführer setzen von dieser Seite her Maßstäbe, vor allem für die süddeutschen Strecken. „Deutschland Süd 1“ bietet erstmals eine Wegbeschreibung mit Karten von Fulda bis Einsiedeln. Dabei wäre es äußerst sinnvoll gewesen, den Band in Vacha beginnen zu lassen und damit die schmerzliche Lücke zwischen Vacha – Bremen/Geisa und Fulda zu schließen. Die Pilger aus dem mittel- und ostdeutschen Raum wären sehr dankbar gewesen. Der Umweg über Schweinfurt ist enthalten; das Binsbacher Pfarrhaus ist als Pilgerherberge erwähnt; die Variante von Gadheim direkt nach Würzburg fehlt; mögliche Varianten wie zwischen Würzburg und Ochsenfurt sind nicht konsequent in Karte und Beschreibung deckungsgleich; die Pilgerherberge in Gaukönigshofen fehlt. Hinweise zu Jakobus- und Pilgerzeugnissen darf man nicht unbedingt erwarten: in Eckartshausen ist der Pilgerepitaph nicht erwähnt, der Heidingsfelder Sühnebildstock fehlt, die ehemalige Randersackerer Jakobuskapelle ebenfalls, in Gaukönigshofen findet man keinen Hinweis auf das Jakobuspatrozini-um und die Pilgerherberge, und daß Hohenberg eine Jakobuskirche hat und viele andere Pilgerzeugnisse von Sieger Köder muß man selbst erkunden – kein Wort davon im Text. Alles in allem sind aber gerade die beiden Bände zu Deutschland Süd eine Bereicherung und schließen auch unterwegs 36 nr. 67 oktober 2008 Lücken – bei Wegen und Beschreibungen. Seltsam ist beim „Jakobsweg Spanien“ der alleinige Startpunkt am Somportpaß, den 2007 nur 898 Pilger, zählt man Lourdes und die via tolosana dazu weitere 365 Pilger benutzt haben. Man darf auf die folgenden Wanderführer zu Jakobswegen aus dem Kompass-Verlag gespannt sein. Vielleicht kommt hier doch einmal eine gute Beschreibung von Genf nach Arles und über die via tolosana zum Somport. Das wäre dann sinnvoll! A. et Ph. Duhalde, F. Lepère et Y. Terrien, Le Camino del Norte, le chemin le long de la mer. 190 S., Pläne, Abb., 245 gr. Lepère Grand Camp 2008. €22 Der französische Führer bietet 37 Etappen von Irún über Ribadeo nach Santiago. Wegbeschreibung, Wegskizze und Höhenprofil, Angaben zu Unterkünften – meist mit Preisangaben, Entfernung in km und Zeit gehören zu jeder Etappe. Elf Stadtpläne erleichtern die jeweilige Stadtdurchquerung. Internet-Zugänge sind angegeben. Walter Töpner, Wege der Jakobspilger Bd. 3: Burgund, Berry, Limousin, Périgord, Landes, Pyrenäen. 240 S., ill., kt., 465 gr. Paulinus Verlag Trier 2008. € 19,90 Der Autor legt hier den 3. Band seines Jakobsweges vor; er führt von Vézelay bis Roncesvalles. Wie gewohnt, beginnt der schwere Band mit einer umfangreichen Einführung in den Weg, seine Geschichte, die wichtigen Orte. Dabei sind besonders die hervorgehobenen „Jakobusspuren“ beachtenswert. Im zweiten Teil (S. 135 – 231) folgt die eigentliche Wegbeschreibung. Diese folgt der Südvariante über Nevers und führt in 40 Etappen (durchschnittlich ca. 25 km) nach Roncesvalles; allerdings ist es wohl nicht immer der markierte historische Weg, wie ein Blick in die Beschreibung vor St. Amand-Montrond zeigt. Unsere Herberge in Bouzais bleibt auch unerwähnt. Unterkünfte sind angegeben, manchmal mit Telefon. Ein gewichtiger Band - 465 gr. – mit viel Stoff für den Wissendurstigen und den Suchenden, aber weniger für den Wanderer, der leichtes Gepäck und übersichtliche Wegbeschreibung bevorzugt. Uwe Ziebold, Jakobsweg: Rhein-Maas-Weg von Millingen (NL) über Goch (D) nach Liège (B) mit Tipps für Radpilger. 142 S., Karten, Abb., kt., 120 gr. Outdoor-TB 225 im Conrad Stein Verlag Welver 2008. €12,90 14 Etappen von Millingen (NL) über Goch (D) nach Liège (B) über die Grenze pendelnd, mit Tipps für Radfahrer, im gewohnten outdoor-Stil: Wegbeschreibung, Kartenskizzen, Unterkünfte – und ein Mini-Sprachführer deutsch–niederländisch–französisch. Im gleichen Verlag sind Neuauflagen erschienen: Birgit Götzmann, Frankreich: Jakobsweg Via Gebennensis – Via Podiensis mit Tipps für Radpilger. Outdoor-TB 128, 294 unterwegs 37 nr. 67 oktober 2008 S., 236 gr., 6. überarbeitete Auflage 2008. €16,90 Randolf Fügen, Frankreich: Jakobsweg Via Lemovicensis. Outdoor-TB 166, 152 S., 126 gr., 2. Aktualisierte Auflage 2008. €12,90 Bouzais ist nicht erwähnt, die Herberge fehlt damit auch, ebenso die neue Herberge in St. Ferme. Großpolnischer und Niederschlesischer Jakobsweg – Nördlicher Teil Gnesen – Görlitz, 126 S., 25 Karten, ill., Ringbuch, 210 gr. Stiftung Franziskanerdorf Janice 2008. €13,50 Fast 400 km lang ist der Weg von Gnesen über Posen nach Görlitz. Der Wegführer von Björn Bollmann ins Deutsche übersetzt, bietet dazu Geschichte und Kultur, die Wegbeschreibung in kursiver Schrift, Karten – außerhalb von Städten meist im Maßstab 1:50.000 – und am Ende gesammelt die Übernachtungsmöglichkeiten. Der Weg ist gekennzeichnet mit der weißen Muschel verziert mit dem Santiagokreuz, auf blauem Grund. Dazu kommt noch ein Richtungspfeil. Die Einführung bringt nicht nur die Geschichte des Jakobuskultes und der Pilgerfahrt nach Santiago, sondern auch eine lesenswerte Betrachtung zum Menschen als Wanderer und Pilger, und schließlich die Entstehung des Jakobsweges von Gnesen über Görlitz nach Prag. Das Buch ermöglicht vielfältige Entdeckungen in unserem östlichen Nachbarland. Peter Lindenthal, Jakobswege in Südtirol. 150 S., 29 Karten, 108 FarbAbb., Klappenbroschur. Tyrolia Verlag Innsbruck 2008. €17,90 Der vorliegende Band des bewährten Pilgers und Autors von Pilgerführern bietet drei Routen in Südtirol. Die erste führt von Innichen über Brixen zum Brennerpaß (118 km), wie sie auch schon im „Jakobsweg Süd-Österreich“ enthalten ist. Die zweite führt von Brixen nach Salurn (99 km); sie könnte an italienische Wege nach San-tiago anschließen. Die dritte Route schließlich führt von Bozen nach Müstair (115 km); eine Verbindung zum Weg durch Graubünden könnte möglich sein. Die drei Wegstrecken sind offensichtlich nicht als Etappen auf dem Weg nach Santiago gedacht, sondern eher als Anregung in Südtirol Pilgererfahrungen zu machen und dabei Land und Leute kennenzulernen. Die Adressangaben S. 148 sind für Deutschland dürftig und eher willkürlich. Der Verlag hat hier einen neuen Baustein in seiner beachtlichen Reihe von Jakobswegführern vorgelegt. Anthony Serex / Léonhard Leroux, Le chemin de Saint-Jacques-de-Compostelle de Vézelay jusqu’à Saint-Jean-Pied-de-Port. 17,5 x 24,5 cm, 112 S., durchgeh. Farbig ill., Pb. Éditions déclics 2008. €20 unterwegs 38 nr. 67 oktober 2008 Ein wunderschöner kleiner Bildband zum 1.000 km langen (nicht 1.700 km wie S. 3 vermerkt) Vézelay-Weg. Neben der Nordroute über Bourges fehlt nicht die Variante über Nevers. Eine Verbindung nach Le Puy-en-Velay ist ansatzweise (S. 40 – 47) skizziert. Wer den Weg gegangen ist, hat hier ein Erinnerungsalbum vor sich, wer den Weg gehen will, wird hier in Bild und Wort bestärkt dazu. Wilfried Alexandre, Le Chemin de Saint-Jacques du Puy-en-Velay à Figeac. 18 x 10 cm, 66 + 28 S., kt. Éditions du Félin 2008. €10 Das schmale Bändchen bietet – in französisch – jeweils für rund 20 km auf einer Doppelseite eine Wegskizze mit Angaben zur Infrastruktur durch Piktogramme und eine kurze Beschreibung für diesen Abschnitt. 28 Seiten sind für eigene Notizen vorgesehen. Monika Hanna, Zurück vom Jakobsweg – Mit 52 Inspirationen durch das Jahr. 320 S., 52 Farbfotos, Pb. Nymphenburger Verlag München 2008. €19,90 Ein Lesebuch will die Autorin hier anbieten für den Pilger, der randvoll mit Eindrücken aus Santiago zurückkehrt und Schwierigkeiten hat, sich wieder im Alltag einzufinden. Da will das Buch Hilfe bieten zur Verarbeitung und Umsetzung der Erkenntnisse von unterwegs. Die 52 Kapitel bieten für jede Woche des Jahres einen kurzen Text, ein Foto und zwei bis sechs Seiten zu einem Thema wie „Jakobus“, „Pilgerzeichen“, “Initiationsweg“ oder Orte, Heilige oder Geschichte am Weg. Auf ungewohnt lockere Art kann der Leser so das in Wochen und Monate Erlebte vertiefen und einsinken lassen. Aber der Band hilft auch denen, die sich auf ihren Pilgerweg vorbereiten. Nicht nur Wanderkarten und Wegführer sind nötig, sondern auch der Hintergrund, die Geschichte des Weges, die Gedanken anderer Pilger helfen dem eigenen Vorhaben. Und nicht zuletzt hofft die Autorin, daß auch solche Menschen, die gern pilgern würden, aber aus gesundheitlichen oder anderen Gründen nicht können, auf diese Art zu einem „geistigen Jakobsweg“ kommen. Hanna ist hier ein ansprechendes Buch gelungen, das zum Weiterdenken anregt; z.B. der Abschnitt „Wo viel Licht ist…“ (S. 182 f) oder „Last ablegen am Cruz de Ferro“ (S. 264 f). Die erfahrene Pilgerin, seit zehn Jahren mit ihrem Mann auf vielen Jakobswegen in Europa unterwegs, hat hier ein sympathisches Werk geschaffen. unterwegs 39 nr. 67 oktober 2008 Christian Wittenberg, Lenke meine Füße, Herr! Als Pilger zum „Wahren Jakob“ und ans „Ende der Welt“. 256 S., sw-Fotos, kt. Verlag Monika Fuchs Hildesheim 2008. €14,90 Wittenberg (Jg. 1948), Sohn eines luth. Theologen, Bundeswehroffizier, heute als Dozent und Trainer freiberuflich tätig, inzwischen auch Pilgerbegleiter, machte sich am 3. Mai 2005 von seiner Haustür in Hiltenfingen bei Augsburg auf bis er nach drei Monaten in Santiago ankam. Auf den ersten Blick und über lange Seiten ein Pilgerbericht wie viele: gehen, essen, schlafen, die Kilometer, die Preise, die Begegnungen. Aber dann entdeckt der Leser doch auch anderes. Der Autor ist nicht auf einem „Selbstfindungstrip“, sondern will zu einem gesunden „Selbst-Bewußtsein“ kommen. So war ihm das „alleine Gehen“ wichtig, aber auch das Aufgenommensein als Gleicher in einer Gemeinschaft (der Pilger). Sein Pilgerlied (S. 15) zieht einen roten Faden durch den Bericht, in dem sich manche entdecken werden, wie die Rompilger aus Lohr am Main (S. 37), aus Fürth oder Hessen (S. 102). Unsere Gesellschaft wird in Grañón gelobt. „Der Jakobsweg war das Abenteuer meines Lebens… Und ich habe gelernt. Ich habe ein bisschen Französisch und ein bisschen Spanisch gelernt. Doch was mehr ist: Ich habe gelernt, nicht ängstlich vorauszuplanen, sondern den Tag, die Nacht auf mich zukommen zu lassen, gelassener, selbstbewusster und vertrauensvoller, doch auch rücksichtsvoller zu sein.“ (S. 253) „Und noch eines habe ich gelernt: Ich habe gelernt, zu beten… Ich bin auf diesem Weg Gott näher gekommen. Und das ist alle Mühen wert!“ (S. 254) Jens Gundlach / Anke Sawahn, Jakobsweg im Paarlauf – Drei Wochen pilgern in Frankreich. 175 S., kt. Lutherisches Verlagshaus Hannover 2008. €12,90 Ein Ehepaar unterwegs, von Le Puy bis Conques. Beide seid 30 Jahren zusammen und nicht mehr die Jüngsten. Er, Journalist, Autor des Pilgerführers zum Zisterzienserpfad Loccum – Volkenroda, Wanderer und Pilger; Sie, Historikerin, hat eben Ihre späte Promotion abgeschlossen, geht ihrem Mann zuliebe mit auf dieses „Kontrastprogramm“, hat auch Angst vor dem Pilgern. Beide haben zuhause neben ihren Gemeinsamkeiten ihre eigenen Bereiche im Beruf, bei Beschäftigungen, in der Zeiteinteilung, räumlich. Und jetzt drei Wochen von morgens bis abends zusammen, wird das gehen? Zwei Pilger, zwei Berichte, zwei Blickwinkel und doch ein unterwegs 40 nr. 67 oktober 2008 Pilgerweg im Vertrauen aufeinander. Daraus wird ein Pilgerweg unter dem Motto „Schnecke statt Strecke“, den der Leser gerne, mit Sympathie und mit Gewinn in vielerlei Hinsicht mitgehen wird. Auf kurzer Strecke findet der Leser mehr und tiefere Eindrücke an Geschichte, Kunst und Landschaft; oder haben Sie auf diesem Weg Louis Dalle kennengelernt? Zwei kleine Rückfragen: “Salve Maria” meint auf S. 130 wohl “Salve Regina” und auf S. 131 “Ave Maria”? – Bei dieser Gelegenheit sei auch auf ein Buch hingewiesen an dem Jens Gundlach mit Beiträgen beteiligt ist: Margot Käßmann (Hg), Mit Leib und Seele auf dem Weg – Handbuch des Pilgerns in der hannoverschen Landeskirche. 213 S., kt. Lutherisches Verlagshaus Hannover 2007. €14,90 Heide Marie Voigt, Im Weg - Dialoge auf dem Jakobsweg von Bremen nach Köln 2007. 140 S., Zeichnungen der Autorin, kt. Geest Verlag Vechta 2008. €12 Die Autorin (Jg. 1942), Künstlerin und bis 2005 Lehrerin war im Herbst 2006 auf der via podiensis unterwegs; 2007 zieht sie mit ihrem Rucksack durch das dicht besiedelte Deutschland zwischen Bremen und Köln. Von ihren Erfahrungen und Beobachtungen im Heimatland berichtet sie hier. Das sind kurze Gespräche, das sind die Inschriften entlang der Straße, das sind 20 Zeichnungen, sechs Ölkreide-Skizzen, sechs Gedichte, das sind die aktuellen Ereignisse, die sich nicht ausblenden lassen. Eingerückt ist ein Essay, in dem Voigt den Versuch unternimmt, das Interesse am Jakobsweg zu deuten, zu formen. Sie konfrontiert das Bekenntnis zum unbekannten Gott, die Erfahrung von Sinngebung und die Macht der Computer. “Weg. Sich auf den Weg machen. Ich. Mich. Ich bin gar nicht weg. Ich bin innen, nicht auf: Im Weg.” (S. 7) Man freut sich über jeden Pilgerbericht, der anders ist. Stefan Hämmerle, Handlungsreisender zwischen Welten und Werten. 119 S., Abb., kt. Gerhard Hess Verlag Bad Schussenried 2008. €9,90 Dies ist kein Pilgerbericht! Der Autor (Jg. 1947), Großhandelskaufmann, im Beziehungsmanagement von Großkonzeren tätig, dann selbständig, in schwerer Depression auf einer Pilgerreise nach Santiago. Dann entstand die Vision vom „Handlungsreisenden zwischen den Welten“. Dieses Buch ist wie der Koffer des Handlungsreisenden: Im ersten Fach finden sich Gedichte, Lebenswahrheiten und Weisheiten als Anregungen; im zweiten Fach die inneren Werte; im dritten dann Vorschläge zur Veränderung und Persönlichkeitskompetenz. Altes und Neues wird man entdecken. Und über Vieles wird man schmunzeln und alte Wahrheit neu sehen. Beate Steger, Der Jakobsweg – Sieben Wege nach Santiago. Digitale Multivisionsshow mit praktischen Tipps zum eigenen Pilgern, DVD Laufzeit 130 min. Beate Steger AV-Produktion Wiesloch 2008. €19,90 Beate Steeger war 2007 selbst als Pilgerin auf dem Weg. Mit ihren Bildern und unterwegs 41 nr. 67 oktober 2008 Kurzfilmen, mit Live-Musik dokumentiert sie humorvoll diesen Weg. Landschaften, Wind und Wetter, Klöster und Kirchen, der Weg, die Pilger, die Herbergen sind im Bild und bringen den Pilgeralltag und die Pilgergemeinschaft gut herüber, besser als manche lange Beschreibung. Die Autorin zeigt aber nicht nur den Camino francés, sondern sechs weitere Wege, die als gute und wenig genutzte Alternativen gangbar sind. Man kann die komplette Diashow ansehen oder auch aus den 22 Kapiteln gezielt Abschnitte auswählen. Auch die Texttafeln mit den Tipps sind für die eigene Vorbereitung hilfreich. Annemarie & Gerhard Habarta, Das Santiago Kochbuch – Eine kulinarische Pilgerreise durch die Küchen des Jakobsweges. 184 S., ill., Pb. Edition MundArt Seebenstein/Österreich 2008. €24,80 Ein buntes Lese- und Kochbuch: Geschichten und Berichte und über 250 Rezepte – die Zutaten stehen jeweils am Seitenrand schnell auffindbar – aus Spanien, Portugal, Frankreich, Italien, Österreich, Deutschland und der Schweiz, also quer durch Europa. In die Kapitel zu Geschichte, Jakobsmuschel, Käse-, Hunger-, Suppen-, Brot-, Fisch-, Weinund süssen Wege sind immer wieder die dazu passenden Rezepte eingebaut. Wer pilgert und kocht findet hier viel Anregung für seine Küche, wer nur pilgert, kann sich schon im voraus auf die kommenden Genüsse freuen. Und wer weder das eine noch das andere macht, hat ein Lesebuch in der Hand, das er immer wieder aufschlägt, um sich zu ergötzen an Geschichten, Bildern und Gerichten. Cees Nooteboom, Eine Karte so groß wie der Kontinent – Reisen in Europa. TB 3994, 291 S., Erstausgabe. Suhrkamp Verlag Frankfurt 2008. €8,90 Der bekannte, gern gelesene Reisschriftsteller – wer kennt nicht seinen „Umweg nach Santiago“ – führt hier den Leser quer durch Europa. Von Amsterdam nach München, von Madeira nach Venedig, von der Camargue in den Orientexpress, von Rheinsberg auf die Aran Islands – Nooteboom läßt Alltagsmomente erleben, führt hinter die Oberfläche, macht Geschichte lebendig. Lesevergnügen, das die Augen öffnet. unterwegs 42 nr. 67 oktober 2008 “Auf Jakobswegen” in Kalendern für 2009 Auch für das kommende Jahr erscheinen wieder eine ganze Reihe von Bildkalendern zum Jakobsweg, einige setzen jetzt schon eine gewisse Verlagstradition fort, andere sind erstmals auf dem Markt. Heiko Thies, Der spanische Jakobsweg. Panoramakalender 30 x 70 cm Verlag ars vivendi Cadolzburg. € 19,90 Der Kalender (Abb. oben), heuer mit reduziertem Format und deutlich reduziertem Preis, bringt vor allem die Landschaften sehr eindrucksvoll (4), aber auch Bauwerke (6) aus ungewohntem Blickwinkel wirken wie noch nie gesehen. Die Fotos zeigen Motive vom Weg in Nordspanien. Martin Schulte-Kellinghaus & Erich Spiegelhalter, Jakobsweg - Auf den Spuren des hl. Jakobus 2009. 49,5 x 70 cm, Bildlegenden. € 39,95 Erich Spiegelhalter & Martin SchulteKellinghaus, Abenteuer Jakobsweg 2009. 48 x 54 cm, Bildlegenden. € 29,95 beide bei Stürtz im Verlagshaus Würzburg Die beiden Fotografen haben nicht nur hervorragende Bildbände zum Jakobs-weg in Spanien gemacht (siehe S. 33 in diesem Heft), sondern auch zwei beachtliche Kalender geschaffen (Abb. S. 43). Der erste, ein neuer PremiumKalender im Stürtz-Verlag, bietet Aufnahmen von unterwegs 43 nr. 67 oktober 2008 den Pyrenäen bis nach Santiago. Die Provinzen Aragon (3), Navarra (3), La Rioja (2), KastilienLeón (3) und Galicien (1) kommen ins Bild; es sind nicht immer Aufnahmen direkt am Weg, sondern auch mal abseits. Landschaften, hinreißend die aus der Rioja, und Bauwerke lassen den Betrachter vom Camino träumen. - Auch der zweite Kalender folgt dem Camino von Ost nach West. Hier findet der Betrachter immer wieder den Pilger (5) im Bild, wie schon, auf dem Titelblatt; zauberhaft auch die Stimmung auf dem Weg bei Arzua (Nov.). Der Jakobsweg 2009 - mit Texten von Erich Legler. 54 x 48 cm, Kalendarium dreisprachig, 12 Monatsblätter, Karte und Jahresübersicht. Ackermann Verlag. € 28,50 Der Kalender hat wieder die Europakarte der Jakobswege, auf der die 12 Blätter markiert sind; von Lanunza bis Santiago und auch mal seitwärts vom Weg führen die Aufnahmen, die nur den Ort nennen. Die Pilgerstempel erfreuen den Pilger. Die Jahresübersicht tut wie immer gute Dienste. Auf dem Jakobsweg 2009 - El Camino. 48 x 46 cm. Kunstverlag Weingarten. € 24,95 Der Kalender führt den Betrachter durch Nordspanien, zeigt Landschaften (3) und markante Gebäude, mehrfach auch abseits des Hauptweges, auch hin und her springend, um mit dem Uhrturm der Kathedrale von Santiago das Jahr zu beenden. Wege und gar Pilger sucht man vergebens. Die Pilgeratmosphäre fehlt. Auf dem Jakobsweg 2009. 30,5 x 32 cm, Sinnsprüche. Groh Verlag. €12,95 Gut die Hälfte der ansprechenden Fotos stammen wieder von Helga und Wolfgang Biernat. Der Betrachter sieht einen Schweizer Weg, dann aber Motive vom und neben dem Camino francés; zweimal sind auch Pilger im Bild. Jakobuswege - Chemins de Saint Jacques - Caminos de Santiago 2009. 19 x 25 cm, Namenstage, Sinnsprüche. Verlag Manfred Zentgraf Volkach. €12,50 Im 15. Jahr erscheint dieser Kalender von Pilgern für Pilger und bietet Motive von heimischen Wegen, von Wegen in Frankreich und Spanien. Wege und Pilger sind dabei. Die Adressen der Jakobus-Gesellschaften sind aktualisiert. unterwegs 44 nr. 67 oktober 2008 Jakobus ... auch anderswo Flavigny-sur-Ozerain. Der kleine Ort mit kaum 350 Einwohnern liegt idyllisch auf einem Felsplateau unweit von Alesia, wo 52 vor Christus der Kampf zwischen Vercingetorix und Cäsar stattfand. Bereits im 8. Jh. wurde in Flavigny ein Kloster gegründet. Von der romanischen Kirche sind nur noch Teile der Krypta zu sehen; in den späteren Klostergebäuden beherbergen eine Fabrik, in der Anis-Pastillen hergestellt werden, einer Spezialität des ehemaligen Klosters seit dem 9. Jh. Heute gibt es dort wieder ein Benediktinerkloster in den ehemaligen Gebäuden des kleinen Seminars des Erzbistums Dijon. Diese Benediktiner gehören keiner Kongragation an und sind dem Erzbischof unterstellt. Der Eindruck ist sehr traditionalistisch. Am anderen Ende des Ortes sind in einem ehemaligen Dominikanerinnenkloster die Traditionalisten Lefèbres zu finden. Die St.Pius-Bruderschaft mit ihrem Internationalen Seminar, etwa 30 Studenten aus aller Welt, hat einen der schönsten Plätze am Ort mit herrlicher Aussicht ins Tal. Das Städtchen war auch Schauplatz für die Aussenaufnahmen zum bekannten Film “Chocolat”. Leider gibt es die Chocolaterie nicht in Wirklichkeit. Für den aufmerksamen Jakobusfreund ist ohnehin anderes interessant. Er entdeckt außerhalb des Stadttores das Straßenschild “Faubourg Saint-Jacques”, dann die “rue Saint-Jacques”, die Richtung Süden führt; auch Markierungen mit der stilisierten Jakobsmuschel sind zu sehen. Und etwa einen Kilometer südlich steht unterwegs an einem kleineren Gebäude vor einem großen landwirtschaftlichen Anwesen im Giebel eine Jakobus-Statue (siehe Foto). Im Gespräch mit einem Landwirt auf dem Nachbargrundstück stellt sich dann heraus: dieses Gebäude war einst eine Jakobuskapelle, die zum Hof gehörte. Man kann auch noch die baulich veränderte Apsis vom Hof aus erkennen. Die Kapelle war zuletzt das Wohnhaus der drei Söhne, die in der Apsis ihre Küche hatten. Der Herd war gleichzeitg der Esstisch, um den sie sich niederliessen. Die drei Junggesellen waren einer Heirat aus dem Weg gegangen, um den Besitz nicht teilen zu müssen. Flavigny liegt am Weg von Breisach über Besançon und Gray nach Vézelay; der Weg ist wohl markiert und viele warten auf eine Beschreibung. Diese soll im Herbst erscheinen. 45 nr. 67 oktober 2008 Jakobus ... auch anderswo Johannes der Täufer „besiegt“ einen Pilger? In Nieblum auf der Nordseeinsel Föhr steht die St. Johanniskirche. Rechts neben dem Hauptaltar gibt es eine überlebensgroße Figur des Kirchenpatrons Johannes der Täufer aus dem 15. Jahrhundert, angeblich 2,75 Meter groß. In der Linken trägt Johannes ein Buch, darauf ein Lamm, auf das seine rechte Hand hinweist. Sein rechter Fuß steht auf einem gebückten Mann, der an seinen Attributen (Hut mit stilisierter Muschel) leicht als Apostel Jakobus oder als Pilger erkennbar ist. Johannes der Täufer und Jakobus oder Jakobuspilger? Wie soll das zusammenpassen? Vielleicht das dem Täufer in der Bibel beim Evangelisten Lukas in den Mund gelegte Prophetenwort (Jes 40,35) „Ebnet ihm die Straßen. Jede Schlucht soll ausgefüllt werden, jeder Berg und Hügel sich senken… was uneben ist, soll zum ebenen Weg werden.“ Ein frommer Wunsch, den mancher Pilger in Nordspanien stöhnend betet, der aber offenbar nur auf der flachen Bergebene, der Meseta zwischen Burgos und León, erhört wird. Rechtfertigt aber dieser Ausspruch des Täufers die hier zu entdeckende Verbindung? Vielleicht ist die Erklärung banaler: Im Laufe der Jahrhunderte ist die Holzfigur immer wieder restauriert worden. Ursprünglich hatte der unbekannte Künstler gar keinen Pilger oder gar den Apostel selber darstellen wollen, sondern König Herodes, der den Täufer auf Wunsch seiner Tochter Salome hatte umbringen lassen. In der Darstellung des unterworfenen Königs Herodes wollte der Künstler den wahren Sieger dieser Auseinandersetzung zeigen. Die heute als Pilgerhut gedeutete Kopfbedeckung war dann eine Königskrone, möglicherweise auch entsprechend ausgeschmückt. Darauf würde der auch für einen Pilger eher aufwändige Gürtel der hockenden Gestalt hindeuten. Der Restaurator früherer Zeiten aber verband mit dieser Kopfbedeckung die des Pilgers nach Santiago de Compostela. Und das im protestantischen Norden, auf einer unterwegs 46 nr. 67 oktober 2008 Jakobus ... auch anderswo Insel. Am Ende ist dies das Bemerkenswerte an dieser ungewöhnlichen Darstellung: Die Selbstverständlichkeit, mit der ein Restaurator einen Pilger in einen Zusammenhang stellt, der zumindest bibel-theologisch fragwürdig ist. Oder gibt es eine andere Erklärung? Text und Fotos: Martin Thull, Aachen Auf Nachfrage im Pfarramt St. Johannis in Nieblum kam folgende Antwort: Sehr geehrter Herr Zentgraf, leider kann ich Ihnen keine ganz genaue Erklärung bieten. Ich vermute mit anderen, der Herodes hat ursprünglich eine goldene Krone auf dem Kopf gehabt. Das ist bei Arbeiten an der Figur 1973 auch nachgewiesen worden. Da dieses sicher im Mittelalter sehr anstößig war (Ein Kirchlicher Heiliger steht siegreich auf einem weltlichen Würdenträger!) ist die Figur verändert worden. Sie bekam die Pilgermuschel des Jacobus. Mit freundlichem Gruß, Holger Asmussen, Pastor. Diese Darstellung ist derart ungewöhnlich, daß ich weiter in der Literatur und im Internet nachgeforscht habe. Ich konnte einen einzigen Hinweis auf eine vergleichbare Darstellung finden. Das “Lexikon der christlichen Ikonographie” Bd. 7, S. 170 nennt bei der Auflistung der Darstellungen Johannes des Täufers unter Punkt 11: “Auf Herodes stehend (selten): Gemälde von Giovanni del Biondo, 14. Jh., Florenz, Sammlung Contini.” Diese Sammlung wurde 1998 von den Uffizien erworben. Das Gemälde ist ein Altarbild, das in elf Szenen das Leben des Johannes zeigt. Diese Szenen umgeben die zentrale Figur des Täufers in der Mitte. Und hier steht Johannes auf Herodes, der am Boden liegt. Sie sehen das Bild unter >www.wga.hu<. M.Z. unterwegs 47 nr. 67 oktober 2008 Pilger berichten Münchner Jakobspilgertreffen in St. Martin am Glockenbach 12. April 2008 Schon am Vorabend durften wir diesmal Pilgerfreunde willkommen heißen. Sie waren aus Franken angereist und konnten im kleinen Matratzenlager auf der Empore über der Kirche übernachten. So waren sie die ersten Teilnehmer des Pilgertreffens und die unvergleichliche Atmosphäre einer Pilgerherberge durchzog Haus und Kirche, als die ersten Pilger dann am Morgen eintrafen. Besonders freuten wir uns über unsere „Stammgäste“, die früher kamen, um mitzuhelfen beim Empfang der Pilger. Nach dem herzlichen Willkommensgruß für die Gäste gehörte die folgende Stunde obligatorischerweise dem gegenseitigen Kennenlernen der Teilnehmer. Die kleinen Gruppen bestanden aus Pilgern, die mit vollem Herzen aus Santiago zurückgekehrt sind und mit übervollem Herzen davon erzählten und solchen, die sich für den Pilgerweg interessierten und viele Fragen dazu hatten. Nach einer Kaffeepause meditierte Pfarrer Andreas Ebert über das Thema des Tages „Pilgern als Versöhnungsweg“: Wenn wir aufbrechen, wenn wir nur lange genug auf dem Weg bleiben, wenn wir nichts tun außer Laufen, macht der Weg alles mit uns. Er befreit uns von unseren Illusionen, schenkt uns größere Klarheit, Gelassenheit und Geborgenheit. Und er schenkt uns Versöhnung. Selbst der Ablass im Mittelalter war eine Art Versöhnung, die sich sogar in Strafpilgerfahrten äußerte. Wir alle sind von Gott eingeladen, uns auf den Weg zu machen. Denn wir sind die Beleidigten, die versöhnt werden müssen. Beispielsweise müssen wir uns versöhnen mit Eltern, Geschwistern, Freunden – und wir müssen lernen, das eigene Kreuz zu tragen. Zusammengefasst also und frei nach „Augustinus“ bedeutet das: Annehmen, was ich nicht ändern kann; das zu ändern, was ich ändern kann, und die Klugheit besitzen, das eine vom anderen zu unterscheiden. Dabei ist die Versöhnung mit uns selbst, mit den eigenen Fehlern und Schwächen, mit unseren Erwartungen gegen uns selbst am schwierigsten. Der Heilungsprozess schließt Körper, Seele und Geist mit ein. Wenn wir uns diesem Prozess stellen wollen, benötigen wir Zeit, sollten länger als nur zehn Tage unterwegs sein. Denn erst wenn wir die körperlichen Beschwerden der ersten Tage überwunden haben, können wir uns mit unseren seelischen Problemen beschäftigen und in der dritten, der geistigen Phase, die Gefühle langsam ordnen, erst danach kann sich ein Zustand von innerer Ruhe und Klarheit einstellen. Während im Christentum häufig versucht wird, den Körper auszuschließen, lehrt der Buddhismus im ZEN, dass der Mensch erst mit seinem Körper im Reinen sein muss, bevor der Kopf frei, die Wahrnehmung gestärkt wird, und uns Lösungen für unsere unterwegs 48 nr. 67 oktober 2008 Pilger berichten Probleme einfallen. Ein gutes Hilfsmittel hierfür stellt ein über tausend Jahre altes Ritual am Jakobsweg dar: Am Cruz de Ferro in Spanien legen Pilger einen Stein ab, den sie von zuhause mitgebracht haben. Ein Stein, dem ich alles anvertraut habe, was ich tragen muss, den ich mitnehme auf den Jakobsweg. Das Kreuz ist der Ort, wo wir alle unsere Sorgen ablegen dürfen. Andreas Ebert schilderte sein persönliches Erlebnis am Cruz de Ferro: Er wollte ursprünglich mit einem Freund den Jakobsweg gehen. Doch dieser starb kurz vorher. Andreas nahm zwei Steine mit und legte beide ab. Und seine ganze Trauer über den Verlust des Freundes fiel erst in diesem Moment von ihm ab, nun erst konnte er weinen und loslassen. Andreas Ebert schlug folgende kleine Übung vor: Bei der nachmittäglichen Pilgerwanderung an der Isar möge sich jeder Teilnehmer einen „Sorgenstein“ suchen. Anschließend pilgern wir eine Zeitlang schweigend, dabei vertraut jeder still seinem Stein seine Wünsche und Sorgen an. An der nächsten Isarbrücke wird der Stein abgelegt oder ins Wasser geworfen. Man kann ihn auch auf seinen Jakobsweg mitnehmen. Nach dem Mittagessen mit Eintopf, Wasser und Wein wurde die Steinsuche bei der Pilgerwanderung gerne angenommen. Schon bei dieser einstündigen Wanderung wurden Erinnerungen an den eigenen Pilgerweg bei vielen wieder lebendig. Konzentriert suchten sich alle „ihren“ Stein aus und die Wanderung erfolgte in weit auseinandergezogener Kette in absolutem Schweigen. Ein Höhepunkt des Tages! Im abschließenden Filmbeitrag über den Jakobsweg begab sich Ferenc Tolvaly auf einen spirituellen Weg zu sich selbst und erlebte die Freuden und Mühen des Pilgers. Mit dem obligatorische Abschlusslied „Möge die Straße“ verabschiedeten sich die Pilger von St. Martin und untereinander. Die heute neu gewonnenen Freundschaften mögen lange halten! Ein herzliches Dankeschön für das gute Essen und die hilfreichen Geister in der Küche sowie an alle, die im Anschluss noch beim Aufräumen halfen. Auf ein Wiedersehen freuen sich Andreas, Monika und Reinhold. unterwegs 49 nr. 67 oktober 2008 Vater und Sohn auf dem Pilgerweg von Fulda nach Geldersheim “La pluie du matin, n’arrête pas le pèlerin” “Regen am Morgen hält den Pilger nicht auf” Das französische Sprichwort gilt auch in der Rhön. In der ersten Ferienwoche machten wir (Vater 33 Jahre und Sohn 6 Jahre) uns auf den Weg, um den Spuren des Hl. Jakobus von Fulda nach Geldersheim zu folgen. Unser erster Tag begann sehr früh, denn wir fuhren mit dem Zug nach Fulda und holten uns dort im Dom unseren ersten Pilgerstempel unterwegs ab. Zudem bekamen wir noch einen Segen mit auf den Weg. Das Wetter meinte es nicht allzu gut mit uns, die ersten drei Stunden liefen wir im Regen, aber irgendwie machte uns dass nichts aus. Eine Stärkung war an der Zeit, dann ging es weiter nach Bronzell und Eichenzell. Dort schauten wir wieder die Kirche an, bevor wir dem Jakobsweg weiter Richtung Welkers folgten. Bei der Mittagsrast kochten wir uns auf unserem Gaskocher Ravioli, die haben vielleicht geschmeckt… In Welkers fanden wir leider nur eine verschlossen Kirche vor, so dass wir weiter Richtung Rothemann pilgerten. Dort kurz vorher auf dem Steinhauck steht eine kleine Kapelle. Über die so genannte Rosenkranztreppe unterwegs ging es hinab ins Dorf. Über Büchenberg und Döllbach hindurch gelangten wir über viele schöne Wege nach Thalau, unserem ersten Etappenziel. Dort holten wir uns unseren letzten Stempel für diesen Tag, um anschließend todmüde ins Bett zu fallen. Am nächsten Morgen ging es nach einem guten Frühstück Richtung Frauenholz über die wunderschöne Mariengrotte an Thalau vorbei, nach Dalherda und Rommers. Nach einer verdienten Brotzeit erstürmten wir die Schwedenschanze. Durch den Wald kamen wir nach Oberweißenbrunn. Vorher passierten wir noch einen „Jakobsbrönn“ mit Kilometerangabe nach Santiago de Compostela – 2.385km! Oberweißenbrunn erreichten wir über den Hirtenweg, wenn das kein gutes Omen ist! In der selben Straße liefen wir an einem Haus vorbei, in dem ein sichtbarer Anhänger des Hl. Jakobus wohnt. Über die Skipiste des Arnsberges war der Kreuzberg zu sehen. Ein letzter Anstieg, dann waren wir für diesen Tag 50 nr. 67 oktober 2008 fertig. Wir mieteten uns im Kloster auf dem Kreuzberg ein. Ein Spaziergang führte uns unterhalb des Klosters an die „Jakobusrast“. Besuch der Kirche und Stempel am frühen Morgen eröffneten den Tag, um den weiten Weg nach Bad Kissingen zu schaffen. Wir überquerten einen Jakobussteg, den der Rhönclub errichtet hat. Über Langenleiten mit seiner Jakobuskirche erreichten wir Premich. Dort machten wir nach dem Aufstieg Richtung Aschach erst einmal eine zünftige Brotzeit im Wald. Kurz vor Aschach erreichten wir einen Naturlehrpfad, an dem wir uns erst einmal austobten. In Frauenroth besichtigten wir die ehemalige Kirche der Zisterzienserinnen, kühlten unsere heißen Füße im Brunnen und holten uns einen Pilgerstempel. Über Stralsbach am Klaushof vorbei kamen wir nach Bad Kissingen auf den Campingplatz. Hier schlugen wir unser Zelt auf, anschließend gab es Selbstgekochtes auf unserem Gaskocher. Nach einem tiefen Schlaf im Zelt kamen wir am nächsten Morgen über die Ruine Eyringsburg nach Wirmsthal. Die Kirche war verschlossen und niemand mit einem Schlüssel aufzutreiben. Dafür haben wir uns prächtig mit zwei älteren Bauern unterhalten. Der Weg bescherte uns einen Blick auf Ramsthal. Auf dem Bergrücken machten wir erst einmal eine längere Pause. Am Altenfelderhof vorbei liefen wir in Poppenhausen ein. Die Kirche dort ist ebenfalls dem Hl. Jakob geweiht, leider war der Pfarrer in Urlaub, so dass wir unseren Stempel in der dortigen Gemeinde holten. Über Kronungen und die weite Flur kamen nterwegs wir nach Euerbach. Von dort wanderten wir auf dem Radweg nach Geldersheim, das nicht näher kommen wollte. Nach dem Besuch der Pfarrkirche St. Nikolaus holten wir uns im Pfarrhaus einen letzten Pilgerstempel. Erschöpft, aber auch überglücklich, dass wir den Weg in nur vier Tagen zusammen gepilgert sind, wurden wir von unseren Lieben wieder empfangen. Alles in allem kann man sagen, dieser Weg lässt sich wunderbar laufen. Wenn er auch nicht immer für unseren „Transportwagen“ geeignet war. Die Landschaft und die schönen Kirchen und netten Gespräche am Wegesrand waren für uns ein unvergessliches Erlebnis. Natürlich ist das nicht so ausgeprägt wie in Spanien, aber uns hat es Lust gemacht auf die nächste Tour, vielleicht noch heuer von Schweinfurt nach Würzburg und dann immer ein Stückchen weiter Richtung Santiago de Compostela… Valentin und Alexander Rützel Vater und Sohn voller Stolz vor der heimatlichen Haustüre. 51 nr. 61 april 2007 Jakobus einmal nicht als Pilger in der beeindruckenden gotischen Pfarrkirche St. Dionys und St.Valentinus in Kiedrich im Rheingau. Links oben erkennt man an der Schrift, daß es “Jacob v Compostell” ist. Auf den ersten Blick ist das nicht zu vermuten. Die benachbarte Michaelskapelle wurde um 1440 erbaut und besitzt eine Außenkanzel für Wallfahrer. Spital und Herberge für Pilger waren schon seit 1417 vorhanden. Die "Elende Bruderschaft" kümmerte sich um die Wallfahrer. Marianne Rompel, Limburg 2743 - so steht es auf dem Kilometerstein gleich neben der Info-Tafel zum Jakobusweg am Mainradweg an der Fischerbucht bei Randersacker. Der Stein erinnert an die ehemalige Jakobuskapelle. Geschaffen hat ihn Steinmetzmeister Hans Kuhn aus Kirchheim; gestiftet wurde er von der Steinhauerzunft “Rantzackera Steehawer”, die zu ihrem 20-jährigen Gründungsjubiläum ihre Verbundenheit mit dem Jakobsweg unterstreichen will. Dabei waren Bürger-meister Dietmar Vogel, Zunftmeister Ralf Kuhn, Joachim Rühl, Präsident der Fränkischen St. JakobusGesellschaft, deren ganzes Präsidium, viele Gäste und Einwohner. Pfarrer Albrecht Kleinhenz sprach das Segensgebet. Ein Randersackerer Wein “Altes Gewächs” wurde gern angenommen. - Unser Foto zeigt die Steinhauerzunft mit Pfr. Kleinhenz, Werner Alferink und Joachim Rühl. unterwegs 52 nr. 67 oktober 2008 Jubiläumsquiz Testen Sie Ihr Wissen über unsere Gesellschaft und die Jakobswege 1) Wie heißt der Gründungspräsident unserer Gesellschaft? Bernd Breunig Z Wolfgang Biernat U Werner Alferink R 2) Wieviele Mitglieder haben unsere Gesellschaft gegründet? 21 L 23 W 26 U 3) In welchen pfarrlichen Räumen Würzburg fand die Gründung statt? St. Alfons C St. Burkard T St. Laurentius E 4) Wieviele Mitglieder hatte unsere Gesellschaft am 1. 9. 2008? 1296 K 1389 I 1401 R 5) In welcher Stadt steht eine Jakobuskirche? Bamberg T Fürth S Eichstätt E 6) Welcher Bildhauer hat mehrmals Jakobus den Älteren geschaffen? Veit Stoß L Til Riemenschneider A Ferdinand Tietz S 7) Wieviele Jakobuspfarreien zählt das Bistum Würzburg? 25 U 32 A 41 C 8) Wieviele evangelische Jakobskirchen liegen am Weg von Nürnberg nach Rothenburg? 6 K 7 S 8 A 9) Wieviele Mitglieder hat unsere Gesellschaft in der Stadt Würzburg? 72 T unterwegs 86 C 95 53 E nr. 67 oktober 2008 10) In welchem Ort Frankreichs hat unsere Gesellschaft eine Pilgerherberge unterstützt? Nevers O Corbigny A Bouzais N 11) Seit wann gehört der spanische Jakobsweg zum UNESCO-Weltkulturerbe ? 1988 M 1993 D 1998 S Paris Z 12) Wo beginnt einer der vier französischen Wege? Metz C Namur P 13) Wann wurde der Fränkisch-Schwäbische Jakobsweg eröffnet? 1995 O 1999 E 2001 H 14) Wo führt der Jakobsweg Prag – Donauwörth über die Grenze? Eschlkam H Tillyschanz E St. Oswald S 15 ) Wieviele Jakobswege haben Nürnberg als Ziel oder Ausgangspunkt? 3 T 6 N 7 L Kreuzen Sie die richtige Antwort an, aus den danebenstehenden Buchstaben bilden Sie ein Wort, das für den Jakobspilger und für die Stadt Santiago von Bedeutung ist. Schreiben Sie dieses Lösungswort auf eine Postkarte, die bis zum 1. November 2008 in der Redaktion von „unterwegs“ sein muß. Aus den richtigen Einsendungen werden bei unserm Jubiläum am 15. November in Heidingsfeld durch das Los folgende Preise vergeben: 1) Paolo Caucci von Saucken “Pilgerwege - Santiago de Compostela” gestiftet von Elmar Oberkofler, Alteglofsheim/Regensburg 2) Hauke Dressler u.a. “Spanien” 3) H.Lattka/E.Hauser “Mit Bonifatius unterwegs - Die Bonifatius-Route” 4) Jürgen Römer “Krone, Brot und Rosen - 800 Jahre Elisabeth v. Thürin 5) A.Kraus/G.Ruf “Auf der Suche nach Franziskus” und weitere Buchpreise unterwegs 54 nr. 67 oktober 2008 Sankt-Jakobus-Bruderschaft Bamberg 1496 > Die JBB feierte das Fest des Hl. Jakobus mit der Pfarrei St. Martin, dem Sitz der Bruderschaft seit alters her. Am Vormittag fand ein Gottesdienst für dir Lebenden und Verstorbenen Mitglieder der JBB 1496 statt. Am Abend nahmen wir an der Abschlussandacht der Anbetung Bamberger Pfarreien in St. Martin und der Prozession um die Kirche teil. Ein gemütlicher Ausklang im Innenhof der Pfarrei rundete den Tag ab. > Der Informationsstand am Heinrichsfest war trotz des teilweise heftigen Regens ein wichtiger und gelungener Beitrag in unserem Jahresprogramm und ein weiterer Schritt in die Öffentlichkeit. > Die JBB nahm erstmals seit ca. 50 Jahren wieder an der Fronleichnamsprozession in Bamberg teil. > Unmittelbar danach begann die Fahrt nach Perugia. In Bozen machten wir einen Zwischenhalt, die Südtiroler Köstlichkeiten wollten probiert werden. Am Freitag stießen am Stadtrand von Florenz Willi und Meh, die seit Wochen von Bamberg nach Rom zu Fuß unterwegs waren, zu uns. Paolo Caucci von Saucken, der Präsident der Confraternitá di San Jacopo, begrüßte uns. Dr. Robert Plötz stieß zu uns. Er ist Mitglied der JBB und im Ausschuss für die Internationalen Kontakte zuständig. Durch seine Bemühungen war die Patenschaft zustande gekommen. Paolo Caucci hatte uns zum Abendessen in sein Privathaus geladen, einem Schlösschen in herrlicher umbrischer Landschaft, in dem einst der bayerische König Ludwig I. bei seinen Italienreisen wohnte. Der Abend klang im Scheine der Fackeln auf der Schlossterrasse mit Gitarenklängen spanischer Liebeslieder aus. Der geplante Ausflug nach Assisi musste leider ausfallen. Wir besichtigten stattdessen die historische Altstadt von Perugia. Am Nachmittag fand der Festakt mit der Übernahme der Patenschaft statt. Die kleine Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt. Die förmliche Fahnenbandübergabe führte Dr. Robert Plötz durch. Für den Abend stand ein Bruderschaftsessen auf der Tagesordnung, das viele Teilnehmer aus Bamberg auf die Probe stellte. Zur Fronleichnamsprozession am Sonntag trafen wir die italienischen Brüder und Schwestern wieder in San Nicola und zogen gemeinsam zum Dom. Die Fraternitá hatte ihre Umhänge angelegt und ihre Pilgerstäbe dabei. Wir folgten unserer Fahne und hatten die gelben Bänder mit der Muschel umgehängt. Besonderen Eindruck machte die historische Prozessionsstange, die uns unser Spiritual Domkapitular Luitgar Göller mit auf den Weg gegeben hatte. Ein herrliches Buffet im Kreuzgang beschloß die Tage in Perugia und stärkte uns auf dem Heimweg. Am Montag kehrten wir ins fränkische Rom zurück. Markus Nägel unterwegs 55 nr. 67 oktober 2008 Sankt-Jakobus-Bruderschaft Bamberg Vor St. Martin in Bamberg haben sich Mitglieder der JBB um die Bruderschaftsfahne zum Foto versammelt, die nicht nur in Bamberg, sondern auch in Perugia die Mitglieder bei der Fronleichnamsprozession begleitete. Besuch in der JVA Ebrach mit Pfarrer Hans Leyr neu festgelegt auf 18. Oktober Folgender Ablauf ist geplant: 8.30 Abfahrt mit Privat-Pkw und Fahrgemeinschaften 9.15 Ebrach, Besichtigung von Klosterkirche, Kapitelsaal und Werkstatt der JVA 11.00 Fahrt nach Burgebrach, St. Vitus, und Mittagspause 13.00 A pie auf dem Jakobsweg nach Bamberg. Anmeldung bis 6. Oktober 2008 bei Willi Seidl mündlich, telefonisch 0951-440 72 oder über Mail >seidl.w@gmx.de< Nicht vergessen! JBB-Treff am letzten Donnerstag im Monat im Gasthaus Alt-Ringlein in Bamberg 18 Uhr 30 unterwegs 56 nr. 67 oktober 2008 Zuletzt noch auf dem Büchertisch gelandet: Anna Malou, Wenn nicht jetzt, wann dann? - Eine Reise auf dem Jakobsweg. 160 S., sw-Fotos, kt. TRIGA-Verlag Gelnhausen 2008. €11,90 Die Autorin (Jg. 1952), ist nach langer Tätigkeit als Lehrerin heute freiberuflich als Schriftstellerin und Malerin tätig. Gesundheitliche Probleme verlangten eine Neuorientierung. So startet sie allen Widerständen zum Trotz, im Juni 2007 in Pamplona. Den Weg nach Santiago bewältigte sie zu Fuß, sie nahm aber auch den Bus. Ihr Bericht will vor allem Frauen Mut machen, ihrem Leben auch in späteren Jahren, nach Kindern und Beruf, wieder Inhalt und Sinn zu geben. Dieses Alleinsein auf dem Pilgerweg in Spanien bedeutet für Frauen etwas ganz Besonderes. Die Offenheit für andere Eindrücke, andere Menschen ist größer als in einer Gruppe, und seien dies nur zwei. Die eigene Lebensperspektive wird gerade gerückt und läßt eine objektive Sicht auf das eigene Leben zu. Im “Zwischenspiel” schreibt Malou: “Einsamkeit kommt nicht auf, keine Zeit für Einsamkeit, keine Kraft, alles egal, zumal alle Pilger gesprächsbereit und kontaktfreudig sind. Ich fühle mich, auch wenn ich mal alleine laufe, immer in die große Familie der Pilger integriert...” (S. 93) El Peregrino - Das Spiel zum Jakobsweg für 2 - 8 Spieler. Spielplan 50 x 80 cm, Spielanleitung, 8 Spielfiguren, Spezialwürfel, 100 Ereigniskarten mit Informationen zum Jakobswege, 55 Fragekarten mit 165 Fragen, Wetterkarussell. Innovatum AG München 2007/2008. €34,90 + 4,90 Versand Das Spiel, aus eigener Pilgererfahrungen entstanden, entspricht der Wirklichkeit: Das Wetter ist wechselhaft und entscheidet immer wieder neu über das Vorankommen. Das kann man allerdings jeweils anpassen. Zu Fuß, mit dem Fahrrad oder auf dem Pferd läßt sich immer wieder neu wählen entgegen der Wirklichkeit auf dem Weg. Die Ereigniskarten mit den Informationen haben es in sich, man kann schneller vorwärts kommen, muß aber oft auch ausruhen oder gar zurückgehen. Die Fragekarten bieten jeweils drei Fragen, aus denen der Mitspieler auswählt. Und der erste, der mit zehn Stempeln in Santiago ankommt, hat gewonnen. Es ist nicht ganz das erste Spiel zum Camino, aber sehr gelungen. Alt und Jung haben ihre Freude, und selbst dem erfahrenen Pilger wird einiges abverlangt, auch beim Pilgern auf dem Wohnzimmertisch. Klasse! unterwegs 57 nr. 67 oktober 2008 Aus unserer Gesellschaft Programm und Anmeldung zum 20-jährigen Jubiläum der Fränkischen St. Jakobus-Gesellschaft Würzburg e.V. Am Samstag, den 15. Nov. 2008 feiert die Fränkische St. Jakobus-Gesellschaft Würzburg e.V. in Würzburg ihr 20-jähriges Bestehen. Programm: 10.00 Uhr: Festgottesdienst mit Weihbischof Helmut Bauer in der Schottenkirche (Don Bosco-Kirche ehemals Jakobskirche), anschließend außerhalb der Kirche Segnung der Jakobswegtafel „Der Fränkisch-Schwäbische Jakobsweg“ an der Kirche. Danach Busfahrt zum Gründungsort Würzburg-Heidingsfeld „St. Laurentius“ (Pfarrsaal) Pilgern auf dem Fränkisch-Schwäbischen Jakobsweg von der Schottenkirche nach Heidingsfeld ist ebenfalls möglich. 12.00 Uhr: gemeinsames Mittagessen 14.30 Uhr: Beginn des Festaktes mit einem Musikstück Begrüßung Präsident Joachim Rühl Festvortrag von Prof. Dr. Klaus Herbers „Von Franken nach Santiago - Aspekte der Jakobusforschung in den letzten 20 Jahren“ Ehrungen Grußworte Pilgermusik: Es musizieren Hans und Lissy Heilgenthal, Gemünden-Langenprozelten Ende gegen 17.00 Uhr Sie finden gegenüber auf S. 59 das Anmeldeformular! unterwegs 58 nr. 67 oktober 2008 Aus unserer Gesellschaft Anmeldung schriftlich mit nachstehendem Anmeldeformular (oder Kopie davon) bis spätestens 26.Oktober 2008 beim Sekretär Ferdinand Seehars, Fr.-Wencker-Str. 3, 97215 Uffenheim, Fax 0984293 66 93 oder über eMail: >ferdinand.seehars@t-online.de< Hiermit melde ich mich verbindlich an zur Veranstaltung 20-jähriges Bestehen der Fränkischen St. Jakobus-Gesellschaft Würzburg e.V. am Samstag, den 15. November 2008. (Bitte entsprechend ankreuzen!) O Teilnahme an allen Veranstaltungen O Nur Teilnahme am Festgottesdienst um 10.00 Uhr in der Schottenkirche O Busfahrt nach Heidingsfeld O Pilgern nach Heidingsfeld (ca. 1,5 Std.) O Teilnahme am Mittagessen ab 12.00 Uhr (Pfarrsaal St. Laurentius, WÜ-Heidingsfeld) O Teilnahme am Festakt um 14.30 (Pfarrsaal St. Laurentius, WÜ-Heidingsfeld) Keine Teilnehmergebühr, Spenden erwünscht. Name, Vorname: Anschrift: Ort, Datum unterwegs Unterschrift 59 nr. 67 oktober 2008 Wir begrüßen als neue Mitglieder (mit fortlaufender Nummer) 1630 1631 1632 1633 1634 1635 1636 1637 1638 1639 1640 1641 1642 1643 1644 1645 1646 1647 1648 1649 1650 1651 1652 1653 1654 1655 1656 Schwarz Hopf Alborn Saam Szanto Böhm Mayer Falkenstein Brust Brust Wellmann Flörchinger Rollmann Hüske Hüske Gromes Gromes Schreyer Brück Grunert Büttner Hofmann Scheidt Scheidt Vierneisel Rützel Rützel Alfred Helmut Sigrid Eberhard Peter Peter Lorenz Carsten Norbert Rosemarie Jürgen Josef Claudia Renate Heinz Elisabeth Otto Benno Klaus Horst Karin Friedhelm Carlo Karin Heidemarie Alexander Christine 92272 84032 51399 97440 74523 93128 67346 07629 80538 80538 96179 63743 63743 30173 30173 92284 92284 90473 90419 86899 91094 97236 96247 96247 63897 97775 97775 Freudenberg Altdorf Burscheid Werneck-Essleben Schwäbisch-Hall Regenstauf Speyer Hermsdorf München München Rattelsdorf Aschaffenburg Aschaffenburg Hannover Hannover Poppenricht Poppenricht Nürnberg Nürnberg Landsberg am Lech Langensendelbach Randersacker Michelau Michelau Miltenberg Burgsinn Burgsinn Stand: 25. August 2008 “Zum Pilgern gehört in gleichem Maße das Zurückkommen, das Heimkehren. Zwei Aspekte sind mir dabei wichtig: Das Pilgern ist kein Event, kein aus dem Leben herausgerissenes Ereignis, sondern eine Etappe des Lebensweges. Das Ziel ist nicht der Wallfahrtsort, sondern der Ausgangspunkt. Ich erreiche dieses Ziel, wenn ich anders ankomme, als ich unterwegs aufgebrochen bin. Pilgern hat oft auch etwas Exklusives. Für jeden, der pilgert, bleiben viele zurück, die es nicht können. ... Pilgern, das ist der Blick nach vorn, der die Rückkehr, die Heimat und die Daheimgebliebenen nicht aus den Augen verliert. Peter Kane im “Pfarrbrief Miltenberg” 60 nr. 67 oktober 2008 Die Förderung wissenschaftlicher Arbeiten zur Jakobusverehrung ist in der Satzung unserer Gesellschaft festgeschrieben. Aus diesem Grund hat die Gesellschaft nun Geldpreise ausgelobt für Diplomarbeiten und Facharbeiten. Für Diplomarbeiten sind drei Preise in Höhe von € 500, 300 und 200 ausgesetzt. Für Facharbeiten der Leistungskurse an Gymnasien Preise von €100, 75 und 50. Alle, die eine Arbeit einreichen, erhalten außerdem ein Jahr lang kostenlos unsere Mitgliederzeitschrift „unterwegs - im Zeichen der Muschel“. Die Diplom- bzw. Facharbeiten sollten sich im weitesten Sinne mit der Thematik „Jakobus in Franken“ beschäftigen. Themen könnten sein „Jakobusverehrung in Franken“, „Fränkische Jakobswege“, „Fränkische Jakobspilger gestern und/oder heute“, „Fränkische Jakobuspatrozinien, -bruderschaften, -hospize“, „Darstellungen Jakobus des Älteren in der Kunst Frankens“, „Jakobusdarstellungen im Werk heutiger Künstler in Franken“. Die teilnehmenden Studenten bzw. Gymnasiasten sollten aus Franken stammen oder an Universitäten in Ober-, Mittel und Unterfranken studieren bzw. Gymnasien in diesen Regierungsbezirken besuchen. Alle Arbeiten müssen zweifach jeweils bis zum 1. Mai bei unserm Sekretär eingegangen sein. Eine Fach-Jury ermittelt die Gewinner. Preisvergabe wird am Jakobustag, dem 25. Juli, sein. Ermuntern Sie SchülerInnen und StudentInnen aus ihrem Verwandten- und Bekanntenkreis zur Teilnahme. Informationen dazu finden Sie auch auf unseren Seiten unter >www.jakobus-gesellschaften.de< “Caminamos a Santiago” , so nennt sich die Zeitschrift der “Asociacion de Amigos del Camino de Santiago de Zaragoza”. In der Nummer 160 vom Juni 2008 brachte Pedro Sanzol Lecumberri zwei Seiten über unser “unterwegs - im Zeichen der Muschel”. Ausführlich stellte der Verfasser den Inhalt unserer Nr. 64 vom Januar 2008 vor, zusammen mit einer Abbildung des Titels. Die Schlußbemerkung in diesem Artikel voller Lob lautet: “Den einzigen Fehler, den “unterwegs” hat ist der, daß es vollständig in deutsch geschrieben ist... Nichts ist vollkommen...” Seelenbretter - Pilgerbretter gestaltet die Künstlerin Bali Tollak in Schwab- bruck. Inspiriert von den Totenbrettern im Bayerischen Wald, will sie mit diesen Brettern Botschaften an uns Lebende schicken. Sie laden den Betrachter ein zum Innehalten, um die Vergänglichkeit und Flüchtigkeit der Zeit zu bedenken. Eine Ausstellung mit Workshops findet 2009 im Haus St. Jakobus in Oberdischingen statt. unterwegs 61 nr. 67 oktober 2008 Kennen Sie diesen fränkischen „Jakobus“ in Nr. 66? Der Pilgerapostel ist in der Pfarrkirche St. Jakobus in Marktschorgast zu finden. Zwei Leser haben sich am Quiz beteiligt, beide mit der richtigen Antwort. Herzlichen Glückwunsch! Markus Brendel, Scheßlitz Hugo Dittmar, Bayreuth Foto: Bernd-Uwe Vogel, Bayreuth Camino auf Spurensuche im Bistum Limburg Fotografien von Marianne Rompel Am 12. September wurde diese Ausstellung unseres Mitgliedes Marianne Rompel im Wilhelm-KempfHaus, einem Tagungshaus des Bistums Limburg in Wiesbaden-Naurod, eröffnet. Die Ausstellung ist den ganzen Oktober über während der Öffnungszeiten des Hauses zu sehen: Montag bis Samstag 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr und Sonntag 9.00 Uhr bis 13.00 Uhr. Wiesbaden-Naurod erreicht man über die Autobahn A3 Köln-Frankfurt bei der Ausfahrt Niedernhausen. unterwegs Unterwegs auf dem Camino, ob in Spanien oder in Frankreich, in der Schweiz oder in Deutschland, hat man gern ein Notizbuch zur Hand, für Beobachtungen, Adressen oder ähnliches. Für diesen Zweck gibt es nun ein Pilger-Wege Logbuch, 46 S., 46 gr., geh. Kaufmann Verlag Lahr. €5 Das Heft bietet 17 Doppelseiten für Angaben wie Datum, Strecke und Wegbegleiter, Platz für sechs kleinere Stempel (die Autoren kennen offensichtlich nicht so manchen großflächigen Stempel von den europäischen Wegen) und Notizen. Verschiedene Checklisten und Notfall-Rufnummern und eine Seite für die eigenen Personalien sind auch enthalten. Wem der Platz reicht, ist damit gut bedient. 62 nr. 67 oktober 2008 Ein-Blick in die Zeitschriften anderer Jakobusvereinigungen in Deutschland und Europa: Compostela Número 42 - Mayo 2007 berichtet von der Geschichte der Pilgerunterkünfte, ausführlich vom Projekt einer neuen Pilgerherberge am Ziel im Anschluß an das Kleine Seminar von Belvis, erinnert an den verstorbenen Jean-Charles Chassain, stellt in Text und Bild unsere Jahrestagung in Eichstätt vor und schließt mit Nachrichten aus der Erzbruderschaft. >www.archicompostela.org< Compostela Número 43 - Octubre 2007 erinnert an den Besuch Johannes Paul II. vor 25 Jahren in Santiago, sowie an die Erklärung des Europarates vor 20 Jahren, die den Camino de Santiago zur ersten europäischen Kulturstraße machte. Peregrino Nr. 117 - Junio-Agosto 2008 berichtet von Kongressen, Tagungen und Ausstellungen. Eine Statistik über die ausländischen Pilger zwischen 1999 und 2007 zeigt die zehn stärksten Länder. Im Zentrum steht ein Beitrag über die Orgel als Stimme der europäischen Christenheit >www.caminosantiago.org< De Pelgrim 92 - maart 2008 neben vielfältigen Verbandnachrichten sind Beiträge Arnold von Harff, Jakobus in Westflandern und einer Tagung über Pilgerspiritualität gewidmet. Pilgerberichte fehlen nicht. >www.compostelagenootschap.be< De Pelgrim 93 - juni 2008 widmet sich Sankt Jakobus in Brüssel, dem Hl. Niko-laus von Myra und von Bari und der Pilgerfahrt nach Cythera, sowie den Reisen des Humanisten Hieronymus Münzer in die Niederlande und nach Spanien. Der Jakobusfreund >www.jakobusfreunde-paderborn.de.vu< de Jacobsstaf >www.santiago.nl< Confraternity of Saint James Bulletin No 101 - March 2008 betrachtet frühe irische Santiagopilger, berichtet von Ausgrabungen in Rabanal, erinnert an 1963 und die Beisterung spanischer Jakobusfreunde und betrachtet das Singen auf dem Camino. Nachrichten aus der Confraternity runden ab. >www.csj.org.uk< Confraternity of Saint James Bulletin No 102 - June 2008 blickt auf den Camino del Sur in Andalusien, fragt warum ein Heide pilgert, fragt auch nach dem echten Pilger; Berichte von Pilgern - u.a. einer Familie - und Nachrichten aus dem Refugio Gaucelmo und Miraz sind von Interesse. Sternenweg - 41 - 2008 >www.deutsche-jakobus-gesellschaft.de< Jakobusblättle Nr. 14 - April 2008 beendet den Beitrag zu den Emmauspilgern. Jakobusblättle Nr. 15 - Juli 2008 berichtet ausführlich vom Europa-Pilgertag “Die Muschel in Europa” im Freizeitpark Rust. >www.badische-jakobusgesellschaft.de< ULTREÏA >www.chemin-de-stjacques.ch< L’Echo des Chemins de Saint-Jacques - Bulletin de la Société des Amis de Saint Jacques de Compostelle Jacquaires d’Alsace Le Bulletin - Les amis de saint Jacques en Alsace >www.saint-jacques-alsace.org< unterwegs 63 nr. 67 oktober 2008 VKZ: B 14283 - Postvertriebsstück - Deutsche Post AG - Entgelt bezahlt Zum Schluß noch ein Hinweis auf den Pilger-Adventskalender für 2008 “Hell wie ein Stern”, €8,90 den unser Mitglied P. Erich Purk im Verlag Kath. Bibelwerk Stuttgart herausgegeben hat. Im Vorwort schreibt er: “Der Weg ist ein uraltes Symbol, um das Leben des Menschen zu deuten. Bei allen Umwegen und Irrwegen sucht jeder die Mitte im Labyrinth seines Lebens. Der Weg zu sich selbst ist der längste. Deshalb macht es Sinn, im Advent den Weg seiner eigenen Lebensgeschichte anzuschauen. Wege des Scheiterns und Wege der Versöhnung sind Wege zu Gott. Er selbst macht sich auf die Suche nach uns Menschen, die wir aus eigener Kraft Gott nicht finden können. Das beschreibt Helga Rusche so: Ich suchte meinen Weg zu dir, da gingst du deinen Weg zu mir, und gabst ihn mir als Weg zu dir.” Allen, die Beiträge geliefert haben, herzlichen Dank! Ganz besonderen Dank an Daniela Ruhrmann, die den größten Teil Korrektur gelesen und Tipps zur Gestaltung gegeben hat. Unser nächstes unterwegs erscheint zum Dezember 2008. Senden Sie Ihre Beiträge Datei in Word auf CD oder als eMail-Anhang. Auch Fotos können Sie in digitaler Form, etwa 600 kb im jpgFormat, schicken. eMail der Redaktion: >zentgraf@mac.com< Kurzmeldungen können Sie weiterhin schriftlich zusenden. Denken Sie auch an Pfarrbriefe oder Zeitungsausschnitte mit Berichten von Jakobusgemeinden, Jakobuskirchen oder von Pilgern. Redaktionsschluß für die nächste Ausgabe ist der 5. November 2008. Anschriften: Präsident: Joachim Rühl, Reisinger Str. 7, 86159 Augsburg Tel.: 0821-259 48 66 eMail: >joachim.ruehl@t-online.de< Vizepräsidentin: Valentine Lehrmann, Hauenweg 7 B, 97225 Zellingen Tel.: 09364-48 56, eMail: >valentine.lehrmann@gmx.net< Sekretär: Ferdinand Seehars, Friedrich-WenckerStr. 3, 97215 Uffenheim Tel.: 09842-71 76 - Fax: -93 66 93, Mail: >ferdinand.seehars@t-online.de< Schatzmeister: Reinhard Verholen, Landgerichtsstr. 2, 97702 Münnerstadt Tel: 09733-81 00 0 - Fax: -8100 31 ISSN 1860-2223 Sie finden uns auch im Internet unter: >www.jakobus-gesellschaften.de<