PCtipp 0703 - Möglichkeiten und Gefahren der Chat

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PCtipp 0703 - Möglichkeiten und Gefahren der Chat
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Praxis MSN
Auf vielen PCs ist der
Windows Messenger
installiert. Mit ihm
kommunizieren Sie
schneller als per
E-Mail und können
erst noch gratis
telefonieren.
KONTAKTFREUDIG
■ von Gaby Salvisberg
D
er Windows Messenger oder MSN Messenger schlummert auf jedem XP-PC, erkennbar am grünblauen Spielfiguren-Icon im
Startmenü oder in der Taskleiste.
Mithilfe dieses Programms erreichen Sie in Sekundenschnelle Ihre Freunde –
egal, wo sie auf der Welt gerade am PC sitzen.
Seine Hauptfunktion ist das Chatten, also das
Plaudern per Textnachrichten, Screen 1.
Instant Messaging (kurz IM) heisst der Fachbegriff für diese Art von Software. Das Prinzip ist
einfach: Sie und Ihre Bekannten legen bei demselben Instant-Messenger-Service (z. B. MSN)
eigene Konten an. Dann fügen Sie sich im passenden IM-Programm gegenseitig zur Kontaktoder Freundesliste (engl. «Buddy List») hinzu.
Schon können Sie jederzeit sehen, welche Ihrer
1
Mit dem MSN
Messenger verschicken Sie
Textnachrichten
in Sekundenschnelle
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Tausende von getesteten Software-Downloads auf www.pctipp.ch/downloads
2
3
Da war jemand
schneller: Die
gewünschte
Mailadresse
ist nicht mehr
verfügbar
4
Die kryptische
Grafik soll
Missbräuche
verhindern
Als Erstes erstellen Sie Ihr Konto
ILLUSTRATION TOM HÜBSCHER, TNTGRAPHICS
Kollegen gerade am PC sitzen, und mit ihnen
chatten. Ausserdem lassen sich bequem Dateien
miteinander austauschen.
Besitzen beide Teilnehmer ein Headset
(Sprechgarnitur mit Kopfhörer und Mikrofon)
und eine schnelle Internetverbindung, ist auch
das Telefonieren möglich. Mit einer zusätzlichen
Webcam funktioniert sogar Videotelefonie.
All diese Dienste sind gratis. Viele nutzen IM
deshalb auch beruflich, da es billiger als Telefonieren und schneller als eine E-Mail ist. Aber
dabei lauern Gefahren, die Sie unbedingt kennen
sollten. In der Box «Schattenseiten des Instant
Messaging», S. 59, haben wir die vier häufigsten
Ärgernisse zusammengestellt – natürlich mit
Tipps zur Abhilfe.
Ist auf Ihrem PC kein Windows Messenger
installiert, laden Sie sich am besten die neuste
Version von der PCtipp-Website herunter. Mehr
dazu im Abschnitt «Upgrade-Tipp», S. 57.
Konto erstellen: Starten Sie den Windows Messenger über das Startmenü oder die Taskleiste.
Benutzen Sie im Dialogfenster den Link Klicken
Sie hier, um sich anzumelden, Screen 2.
Nach einem Klick auf Weiter werden Sie gefragt, ob Sie eine E-Mail-Adresse haben oder ob
Sie sich eine Hotmail-Adresse zulegen möchten.
Wir empfehlen Ihnen, die Option Nein, für eine
kostenlose MSN Hotmail-Adresse anmelden
zu benutzen. So erhalten Sie eine separate Mailadresse, die Sie Ihren Chatpartnern mitteilen
oder für andere Zwecke im Internet (z.B. Webforen) verwenden können. Der Vorteil: Falls die
Adresse einem Spammer in die Hände fällt, wird
Ihre gewohnte Mailadresse verschont.
Klicken Sie jetzt zweimal auf Weiter. Es öffnet
sich ein Browser-Fenster. Geben Sie hier zuerst
den gewünschten Namen Ihrer neuen HotmailAdresse ein. Am besten probieren Sie die Kombination «vorname.nachname» aus und klicken
auf Verfügbarkeit überprüfen. Bei einem weit
verbreiteten Namen wird die Adresse meist schon
vergeben sein, Screen 3.
Probieren Sie es einfach weiter, eventuell mit
angehängten Ziffern, Wörtern oder Fantasienamen, bis es heisst: «Die E-Mail-Adresse ...@hotmail.com ist verfügbar.»
Als Nächstes gilt es, ein Passwort auszuwählen.
Mit mindestens sechs Zeichen sowie einem Mix
aus Zahlen, Sonderzeichen und Gross-/Kleinschreibung akzeptiert Hotmail das Passwort als
«sicher». Sollten Sie das Kennwort eines Tages
vergessen, können Sie es zurücksetzen lassen.
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Voilà! Sie sind jetzt im Messenger angemeldet
Dazu stellt Hotmail eine Geheimfrage, auf die Sie
eine nur für Sie richtige Antwort festlegen können (z. B. «Bester Freund aus Ihrer Kindheit»).
Geben Sie zusätzlich eine zweite Mailadresse an,
an die das zurückgesetzte Passwort notfalls verschickt wird. Füllen Sie jetzt noch Name, Geburtsdatum und die Postleitzahl aus.
Zum Schluss will Hotmail sichergehen, dass
Sie aus Fleisch und Blut sind und nicht ein Programm, das automatisch (z. B. für Spam) irgendwelche Hotmail-Konten kapert. Dazu tippen Sie
die verzerrten Zeichen ein, die Ihnen angezeigt
werden, Screen 4, und klicken anschliessend auf
Annehmen, sobald Sie den Servicevertrag durchgelesen haben.
Der nächste Weiter-Klick führt Sie zurück
zum Einrichtungsassistenten. Er will wissen, ob
Sie eine «Windows Live ID» Ihrem Benutzerkonto zuordnen möchten. Mit der «Windows
Live ID» (früher «.NET Passport») können andere Webseiten (z. B. Online-Shops) erkennen,
wer Sie sind, sofern der Betreiber ein MicrosoftPartner ist. Falls Sie sich auf anderen Sites lieber
separat registrieren, sollten Sie die Option «Meine
Windows Live ID meinem Benutzerkonto zuordnen» deaktivieren. Klicken Sie nun auf Weiter
und Fertigstellen. Schon ist der Windows Messenger fertig eingerichtet. Danach verbindet er
sich automatisch mit Microsofts IM-Dienst. Dies
erkennen Sie am Status «Online», Screen 5.
Praxis MSN
PCtipp, März 2007
Einstellungen nachbessern: Wählen Sie im Windows Messenger den Menüpunkt Extras/Optionen und ackern Sie sich durch die einzelnen Register. Unter Persönliche Angaben steht zuoberst
der Name, der anderen angezeigt wird. Ändern
oder belassen Sie ihn ganz nach Wunsch.
Seien Sie vorsichtig mit der Preisgabe persönlicher Infos. Unter Telefon können Sie etwa Ihre
Telefonnummer eintragen. Diese wäre jedoch für
alle Chat-Freunde sichtbar. Verraten Sie heikle
Daten nur den Personen, die Sie kennen und
denen Sie vertrauen.
Im Register Einstellungen legen Sie fest, ob
der Windows Messenger gestartet werden soll,
sobald Sie sich am PC anmelden. Wer oft konzentriert arbeiten muss, entfernt am besten die
obersten beiden Häkchen und öffnet den Messenger bei Bedarf manuell. Hinter Sounds verbirgt sich das Systemsteuerungselement Sounds
und Audiogeräte. Mögen Sie die vorgegebenen
Systemklänge nicht, ändern Sie diese hier.
Die wichtigsten Einstellungen finden Sie im
Register Privatsphäre. Aktivieren Sie die Option
«Beim Öffnen von .NET Passport-Webseiten immer zur Kennworteingabe auffordern». So stellen
Sie sicher, dass Sie sich nicht durch einen Fehlklick auf Passport- bzw. Live-ID-Seiten anmelden. Pflanzen Sie zudem ein Häkchen bei «Keine
Registerkarten auf den Computer downloaden».
Diese enthalten meist puren Kommerz.
Im selben Fenster verwalten Sie Ihre Freunde.
Ihnen dürfen nur Nutzer Nachrichten schicken,
denen Sie via Zulassen die Erlaubnis geben.
Sollte jemand nerven, können Sie ihn hier auf die
«Blockieren»-Liste verbannen. Bestätigen Sie alle
gemachten Einstellungen mit OK, Screen 6.
Her mit den Freunden: Selbstgespräche sind
wenig spannend. Zurück im Hauptfenster des
Messengers klicken Sie auf Kontakt hinzufügen. Am besten erfragen Sie per Telefon oder
E-Mail die genaue Messenger-ID bzw. HotmailAdresse Ihrer Freunde. Denn eine Suche nach
Bekannten in den Millionen von Nutzern führt
kaum zum Ziel.
Im Fenster «Wie möchten Sie den Kontakt
hinzufügen?» wählen Sie «Durch die E-MailAdresse oder den Anmeldenamen» und bestätigen mit Weiter. Nach Angabe der Adresse und
einem Klick auf Weiter erscheint bei Ihrem Kollegen die Info, dass Sie ihn zur Kontaktliste hinzufügen möchten, Screen 7. Sobald er das erlaubt,
sehen Sie seinen Onlinestatus. Durch einen Doppelklick auf den Namen starten Sie den Chat.
Upgrade-Tipp: Die unter Windows XP vorinstallierte Version 4.7 des Windows Messenger ist
steinalt. Wenn Sie sich für ein Microsoft-ChatTool entscheiden, dann greifen Sie am besten
zum neuen Windows Live Messenger. Er übernimmt bei der Installation die Konten und Kontakte aus der alten Software. Laden Sie sich das
Programm mit dem WEBCODE 25840 von www.
pctipp.ch herunter (Info zum PCtipp-Webcode,
S. 5). Führen Sie die Datei aus und akzeptieren Sie
die Nutzungsbedingungen. Im nächsten Fenster
können Sie beruhigt alle Häkchen entfernen,
Screen 8. Noch einmal auf Weiter und Schliessen
klicken: Jetzt ist der Live Messenger installiert.
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Nur zugelassene
Chat-Partner
dürfen Ihnen
Nachrichten
schicken
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Ohne diese Erlaubnis gibts keinen Kontakt
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Für den Betrieb des Windows Live Messenger sind diese Optionen nicht nötig
Praxis MSN
PCtipp, März 2007
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A
Über den Pfeil gehts zum Einstellungsmenü
Auch in diesem Programm gibts wichtige Einstellungen zu tätigen. Lassen Sie sich beim ersten
Start des Live Messengers nicht dazu breitschlagen, voreilig irgendwelche Ordner freizugeben.
Das können Sie später immer noch tun. Das
Menü Extras mit den Einstellungen finden Sie
unter dem unscheinbaren Pfeil, Screen 9 A.
Für möglichst viel Privatsphäre mit wenig
Werbung schalten Sie unter Allgemein das Anzeigen von «Live Today» ab. Unter Freigegebene
Ordner sollten Sie das Häkchen vor «Freigegebene Ordner verwenden statt jede Datei einzeln
zu senden» entfernen.
Unter Dateiübertragung ändern Sie den
Ablageordner für Dateien, die Sie von anderen
Messenger-Usern erhalten. Wenn Sie einen Virenscanner verwenden, haken Sie die Option «Dateien auf Viren überprüfen mit» an und wählen
per Durchsuchen dessen Programmdatei auf
der Festplatte aus. Sie sollten selbst von Ihren
Freunden keine potenziell gefährlichen Dateitypen – z. B. Programme mit der Endung EXE –
annehmen. Aktivieren Sie darum die Option
«Dateiübertragung für bekannte unsichere Dateiarten automatisch ablehnen».
Verzichten Sie unter Telefon auf die Preisgabe Ihrer Nummer. In den Tabs-Einstellungen
entscheiden Sie sich für «Tabs ausblenden». Hier
handelt es sich wieder um kommerzielle Registerkarten. Unter Privatsphäre treffen Sie auf die
aus dem alten Messenger bekannten Optionen
(siehe «Einstellungen nachbessern», S. 57).
Weiter gehts zu Sicherheit: Dort sollten Sie
«Beim Öffnen von MSN Hotmail oder anderen
Microsoft Passport-Webseiten immer zur Kennworteingabe auffordern» anhaken. Möchten Sie
nur per Text chatten, deaktivieren Sie «Senden,
Empfangen und temporäres Speichern von
Sprachaufzeichnungen auf dem Computer zulassen». Auch «Start einer Windows Live Messenger-Unterhaltung über einen Link in einem Webbrowser zulassen» können Sie abschalten. Die
Option «Links im Unterhaltungsfenster zulassen» ist heikel. Wenn Sie diese aktiviert haben,
müssen Sie stets aufpassen, worauf Sie im ChatFenster klicken. Übernehmen Sie alle Einstel-
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lungen und klicken Sie auf OK. Sie können jetzt
den alten Windows Messenger deinstallieren.
Mehr dazu im folgenden Abschnitt.
Abschalten oder deinstallieren: Wenn Sie den
Windows Messenger nicht brauchen, aber die
Mitbenutzer Ihres PCs, schalten Sie ihn für sich
persönlich ab. Öffnen Sie mit einem Doppelklick
auf sein Taskleistensymbol das Programmfenster.
Wählen Sie hier Extras/Optionen/Einstellungen. Eliminieren Sie die Häkchen vor «Windows Messenger ausführen, wenn Windows gestartet wird» und vor «Windows Messenger im
Hintergrund ausführen».
Soll der Windows Messenger ganz von der
Festplatte verschwinden, gehen Sie wie folgt vor:
Öffnen Sie via Start die Systemsteuerung. Klicken Sie dort auf Windows Komponenten hinzufügen/entfernen, Screen 10.
Scrollen Sie im «Windows-Komponenten»Fenster etwas nach unten und beseitigen Sie das
Häkchen bei «Windows Messenger». Nach einem
Klick auf Weiter wird der Messenger entfernt. ■
10
Den alten Messenger deinstallieren Sie über die WINDOWS-KOMPONENTEN
TIPPS
Schattenseiten des Instant Messaging
SPAM BZW. SPIM
Unerwünschte Werbenachrichten
sind immer lästig. Es wurde via
Instant Messaging schon so viel
gespammt, dass man dafür eine
eigene Abkürzung erfand: SpIM.
Abhilfe: Wer Ihnen Nachrichten
oder Dateien schicken will, muss
von Ihnen zuerst dazu berechtigt
werden. Dies ist zum Glück standardmässig so eingestellt.
SCHÄDLINGE
Leider bannen Sie die Virengefahr
nicht alleine dadurch, dass Sie
Nachrichten und Dateien nur von
autorisierten Chat-Partnern annehmen. Hat sich nämlich einer von
ihnen einen Schädling eingefangen, können seine zugeschickten
Dateien verseucht sein. Ihr Bekannter muss sich den Schädling
übrigens nicht via IM eingefangen
haben. Es gibt Würmer, die sich
gleichzeitig per E-Mail und Instant
Messaging verbreiten.
Abhilfe: Im Prinzip schützen Sie
sich auf die gleiche Weise wie beim
Empfang von E-Mails. Fragen Sie
stets zurück, was die zugeschickte
Datei bzw. der angegebene Link
enthält. Wenn Ihr Kollege nichts
von der Datei- oder der Link-Nachricht weiss, die Sie gerade von ihm
bekommen haben, klicken Sie auf
keinen Fall drauf. Stattdessen
sollte Ihr Bekannter seinen PC
auf Schädlingsbefall prüfen.
HOAXES
Ein Hoax (zu Deutsch «Scherz») ist
kein Schädling, sondern eine Fehlinformation. Diese wird einmal von
Witzbolden gestreut und anschliessend von gutgläubigen Anwendern
weiterverbreitet. Typische Hoaxes
warnen etwa vor Viren, die es nicht
gibt. Oder sie versuchen dem Empfänger weiszumachen, man könne
durch das Weiterleiten der Nachricht ein Handy oder Ähnliches gewinnen. Die meisten Anwender
haben schon einmal einen Mailhoax erhalten. Das gleiche Phänomen gibt es leider auch im Instant
Messaging.
Abhilfe: Leiten Sie Hoaxes niemals
weiter.
DER «NETTE ONKEL»
Wenn Ihr Kind mit Fremden chattet, besteht die Gefahr, dass es an
dubiose oder sogar gefährliche Zeitgenossen gerät. Mit psychologisch
geschickten Tricks erschleichen
sich die scheinbar «netten Onkel»
das Vertrauen eines Kindes. Sie
verlangen vielleicht private Daten
(Adresse, evtl. sogar Fotos) oder
schicken ungeeignetes Material.
Noch schlimmer: Es gibt immer
wieder Fälle, in denen sich der
«nette Onkel» mit dem Kind persönlich treffen will.
Abhilfe: Prüfen Sie regelmässig die
Freundesliste Ihres Kindes. Ermutigen Sie es, darüber zu sprechen,
wer die Kollegen sind und woher es
diese kennt. Erklären Sie, dass es
böswillige Personen gibt, vor denen
es sich in Acht nehmen soll. Schärfen Sie ihm ein, dass es sich niemals mit Unbekannten treffen darf.
Achtung: Messenger-Namen kann
man sich mehr oder weniger frei
aussuchen. Deshalb ist nicht genau
ersichtlich, wer dahinter steckt.
Während vielleicht ein Freund namens «RedDevil007» bloss der
gleichaltrige Nachbarsjunge ist,
kann sich hinter «MajaVreni12»
ein «HugoFritz45» verbergen.
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Stand: Juni 2007
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