Geschäftsbericht 2011 - Raiffeisen

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Geschäftsbericht 2011 - Raiffeisen
Geschäftsbericht der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG
2011
Inhalt
Vorwort Vorstand RLB Tirol AG
04
Übersicht Vorstand und Aufsichtsrat
06
Vorwort des Aufsichtsratsvorsitzenden
07
Die Raiffeisen-Landesbank Tirol AG
08
Die MitarbeiterInnen
10
Die Raiffeisen-Bankengruppe Tirol
12
Die Raiffeisen Bankengruppe Österreich
14
Raiffeisen unterstützt seit 125 Jahren zuverlässig den regionalen Wirtschaftskreislauf.
Interview mit Dr. Hannes Schmid, Vorstandssprecher der RLB Tirol AG, und Dir. Josef Graber,
Vorsitzender des Aufsichtsrates der RLB Tirol AG
16
Lagebericht
19
125 Jahre Raiffeisen in Österreich: Auf einem soliden Fundament.
Ein Bericht von Prof. Kurt Ceipek, Herausgeber der Raiffeisenzeitung
30
Jahresabschluss
33
Bankstellen
50
4
Vorwort Vorstand RLB Tirol AG
MMag. Reinhard Mayr
Dr. Hannes Schmid
Mag. Gobert Sternbach
Vorstandsdirektor
Vorstandssprecher
Vorstandsdirektor
Vorwort Vorstand RLB Tirol AG
5
Vorwort Vorstand RLB Tirol AG
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir blicken auf ein bewegendes Jahr 2011 zurück. Die politischen Umbrüche in einigen nordafrikanischen Staaten, die Naturkatastrophe in Japan und die anschließende nukleare
Verstrahlung, die Angst vor Staatspleiten in Europa und auch der Streit über die Schuldenobergrenze in Amerika führten zu starken Schwankungen an den Finanzmärkten. Vor allem
die europäische Schuldenkrise erreichte ab dem Sommer durch die Entwicklungen in Griechenland, Spanien und Italien sowie Anzeichen einer Rezession beunruhigende Dimensionen.
Die Situation konnte durch umfassende Ankäufe von italienischen und spanischen Anleihen
durch die Europäische Zentralbank allmählich stabilisiert werden. In Österreich und auch in
Tirol hat sich die Wirtschaft sehr positiv entwickelt und konnte stark wachsen. Das war vor allem
durch die engen Verflechtungen mit dem Wirtschaftsmotor Deutschland möglich.
Dieses positive wirtschaftliche Umfeld in Tirol war mit ein Grund, warum sich die RaiffeisenLandesbank Tirol AG im Jahr 2011 sehr gut entwickeln konnte. Trotz intensiven Wettbewerbs
und teilweise neuen Rahmenbedingungen ist es uns gelungen, das Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit auf 24,2 Mio. Euro zu steigern. Das zeigt, wie groß das Vertrauen der
Kunden in die Raiffeisen-Landesbank Tirol AG ist, und bestätigt unseren Weg der konsequenten
KundInnenorientierung sowie des risikoorientierten Wachstums. Das gute Ergebnis dient vor
allem der Stärkung unseres Eigenkapitals. Mit einer Eigenmittelquote von über 11 Prozent sind
wir schon heute für die sich aus Basel III ergebenden Vorgaben gerüstet.
Gemeinsam mit den Tiroler Raiffeisenbanken ist es uns wieder gelungen, unsere führende
Marktposition in Tirol weiter auszubauen. In dieser erprobten Partnerschaft sind wir die mit
Abstand größte und leistungsfähigste Bankengruppe des Landes. Die Raiffeisen-Landesbank
Tirol AG und die 81 autonomen Raiffeisenbanken sichern mit mehr als 262 Bankstellen
flächendeckend die finanzielle Nahversorgung der heimischen Bevölkerung und Wirtschaft.
Darüber hinaus sind wir mit über 2.700 Arbeitsplätzen einer der größten und attraktivsten
Arbeitgeber Tirols.
Wir bedanken uns bei unseren Kunden, Partnern, Eigentümern sowie Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern für das entgegengebrachte Vertrauen und freuen uns auf eine erfolgreiche
Zusammenarbeit im Jahr 2012.
Dr. Hannes Schmid
Vorstandssprecher
MMag. Reinhard Mayr
Vorstandsdirektor
Mag. Gobert Sternbach
Vorstandsdirektor
6
Übersicht Vorstand und Aufsichtsrat
Übersicht Vorstand und Aufsichtsrat
Vorstand der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG
Dr. Hannes Schmid
Vorstandssprecher
MMag. Reinhard Mayr
Vorstandsdirektor
Mag. Gobert Sternbach
Vorstandsdirektor
Dr. Hans Unterdorfer
Vorstandsdirektor (bis 28.02.2011)
Aufsichtsrat der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG
Josef Graber
Vorsitzender
Direktor der Raiffeisen Regionalbank Hall in Tirol
Johannes Gomig, MBA
Vorsitzender-Stellvertreter
Direktor der Raiffeisenbank Reutte
Peter-Roman Bachler
Vorsitzender-Stellvertreter
Direktor der Raiffeisenbank Kitzbühel
Berthold Blassnig
Direktor der Raiffeisenbank Defereggental
Josef Chodakowsky
Direktor der Raiffeisenbank St. Anton am Arlberg
Dr. Anna Hosp
Angestellte, Gernot Langes-Swarovski & CO
Martin Lorenz
Geschäftsführer der Bergbahnen Silvretta Galtür
Andreas Mantl
Direktor der Raiffeisenbank Wipptal
Meinhard Mayr
Direktor der Raiffeisen-Bezirkskasse Schwaz
Dr. Michael Misslinger
Direktor der Raiffeisenbank Wörgl Kufstein
Mag. Gallus Reinstadler
Direktor der Raiffeisenbank Pitztal
Johann Thaler
Bürgermeister von Reith i. Alpbachtal
Vom Betriebsrat entsandt
Doris Bergmann, Innsbruck
Mag. Heinz Hofer, Lienz
Mag. Wolfgang Kunz, Rum
Rudolf Staffler, Tristach
Erika Zingerle, Innsbruck
Dr. Markus Zorn, Rum
Staatskommissäre
Hofrat Dr. Michael Manhard
Bundesministerium für Finanzen, Wien
AD Andreas Umlauf
Bundesministerium für Finanzen, Wien
Vorwort des Aufsichtsratsvorsitzenden
7
Vorwort des Aufsichtsratsvorsitzenden
Die Raiffeisen-Landesbank Tirol AG kann auf ein erfolgreiches Jahr 2011 zurückblicken und einen sehr zufrieden stellenden Jahresabschluss präsentieren. Die
Betriebserträge wurden erhöht, die Betriebsaufwände auf dem Niveau des Vorjahres
gehalten und die Risikovorsorge reduziert. Das führte in Summe zu einer deutlichen
Steigerung des Ergebnisses der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. Diese erfreuliche
Entwicklung ist für mich ein deutlicher Ausdruck für die große Zufriedenheit der
Kunden mit den ausgezeichneten Dienstleistungen, die erbracht wurden.
Für die Tiroler Raiffeisenbanken ist die Raiffeisen-Landesbank Tirol AG nicht nur ihr
Spitzeninstitut, sondern auch Themenführer und verlässlicher Kooperationspartner.
Das ist gerade in einem stürmischen Umfeld, in dem sich die Rahmenbedingungen
ständig ändern und immer neue Vorschriften erlassen werden, enorm wichtig. Es
gibt der gesamten Gruppe Sicherheit und die nötige Stabilität.
Die Raiffeisen-Bankengruppe Tirol ist die größte und leistungsstärkste Bankengruppe
des Landes. Fast die Hälfte aller Tirolerinnen und Tiroler vertraut auf die Qualität der
Beratung und Finanzdienstleistungen von Raiffeisen. Auch für die heimische Wirtschaft ist Raiffeisen der verlässliche und kompetente Partner. Gemeinsam fördern wir
den Tiroler Wirtschaftsraum und schaffen den nötigen finanziellen Gesamtrahmen,
um Ideen erfolgreich umzusetzen.
Die Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Aufsichtsrat gestaltete sich im Jahr
2011 sehr konstruktiv. Auch das hat wesentlich zur positiven Entwicklung der
Raiffeisen-Landesbank Tirol AG und der gesamten Raiffeisen-Bankengruppe Tirol
beigetragen. Ich möchte mich deshalb bei dem gesamten Vorstand, den Führungskräften, Funktionären und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr herzlich für
dieses produktive Miteinander und die große Einsatzbereitschaft im vergangenen
Jahr bedanken.
Dir. Josef Graber
Vorsitzender des Aufsichtsrates
8
Die Raiffeisen-Landesbank Tirol AG
Die Raiffeisen-Landesbank Tirol AG
Die Raiffeisen-Landesbank Tirol AG ist das Spitzeninstitut der Raiffeisen-Bankengruppe
Tirol (RBGT). Neben ihrer strategischen Vorreiterrolle für die RBGT ist sie selbst am Markt
vertreten und betreibt 17 Bankstellen. Gleichzeitig nimmt sie für die Tiroler Raiffeisenbanken
zahlreiche Serviceaufgaben wahr (z. B. EDV, Produktentwicklung). Wie jede Tiroler Raiffeisenbank steht auch die RLB Tirol AG für Sicherheit, Nähe, Vertrauen und Gemeinschaft.
Die RLB Tirol AG wurde im Jahre 1895 als „Raiffeisen-Zentralkasse Tirol“ gegründet. Sie steht heute zu mehr als 99 Prozent im
Besitz der Tiroler Raiffeisenbanken und repräsentiert die größte
und leistungsfähigste Bankengruppe des Landes. Der Kundenanteil der RBGT beträgt fast 50 Prozent.
Beispiele: Rotes Kreuz, Caritas, Tiroler Hospizbewegung, Partnerschaft mit der Universität Innsbruck, RLB Kunstbrücke mit drei Ausstellungen jährlich, der mit 18.000 Euro dotierte RLB Kunstpreis,
welcher alle zwei Jahre vergeben wird, New Orleans Festival, Fußballvereine u. v. m.
Umfassendes Betreuungsangebot
Ausgezeichneter Arbeitgeber
Auf Grund ihrer hohen Fachkompetenz sind die Beraterinnen und
Berater in der Lage, ihre Kunden umfassend in allen Geldangelegenheiten zu betreuen.
Anders als eine internationale „Großbank“ ist sie vor Ort in der
Region tätig. Sie bietet innovative Produktlösungen, die dem
jeweiligen Bedarf der Privat- und Firmenkunden entsprechen.
Dafür nutzt die Bank auch das Netzwerk der Spezialunternehmen
(z. B. Raiffeisen Versicherung, Raiffeisen Bausparkasse, RaiffeisenLeasing).
Mit der Gründung der modernen Abwicklungs- und Dienstleistungs Ges.m.b.H. (RAD) wurden Produktivität und Effizienz von
Abwicklungs-, Service- und Supportdienstleistungen für die Tiroler
Raiffeisenbanken langfristig sichergestellt.
Die RLB Tirol AG bietet rund 500 Mitarbeitern einen attraktiven,
krisensicheren Arbeitsplatz und zählt damit zu den wichtigsten
Arbeitgebern in der Region. RLB-Mitarbeiter bleiben überdurchschnittlich lange im Unternehmen. Ihr Know-how, ihre Kompetenz
und die persönliche Einsatzbereitschaft tragen zum nachhaltigen
Unternehmenserfolg bei.
Innovativ: Raiffeisen-Tirol Regional-Anleihe
Zum ersten Mal wurden durch den TÜV AUSTRIA Service- und Beratungsqualität eines Kreditinstituts mit einem Zertifikat ausgezeichnet. Dabei wurden Raiffeisenbanken beim „fairen Credit“ getestet. Besonderes Augenmerk lag auf Flexibilität während der
Laufzeit sowie Preis- und Kostentransparenz. Auch die RaiffeisenLandesbank Tirol AG wurde mit dem entsprechenden Zertifikat
prämiert.
Ein Beispiel für ein innovatives Angebot, das den Wünschen und
Bedürfnissen der Tirolerinnen und Tiroler nach einer ertragreichen
und sicheren Form der Geldanlage entgegenkommt, ist die
Raiffeisen-Tirol Regional-Anleihe.
Diese Anleihe steht für Regionalität und Verbundenheit mit dem
Land und den Menschen. Die Raiffeisen-Tirol Regional-Anleihe
investiert direkt in die Tiroler Regionen. Die veranlagten
Gelder werden vor Ort eingesetzt bzw. direkt in Tirol verwendet,
beispielsweise für die Schaffung von Wohnraum oder öffentlichen
Einrichtungen wie Kindergärten und Schulen.
Wenn ein Unternehmen auch in der Zukunft Erfolg haben will,
muss es diese aktiv gestalten und strategisch planen. Aus diesem
Grund erarbeitet die RLB Tirol AG gemeinsam mit den Tiroler
Raiffeisenbanken die künftige strategische Grundausrichtung.
Als Themenführerin koordiniert sie die landes- und bundesweite
Gremienarbeit.
Wichtiger Förderer
Neben ihrer Aufgabe als wichtiger Nahversorger in allen Bereichen
moderner, kundenorientierter Bank-Dienstleistungen fördert die
RLB Tirol AG in ihrem Marktgebiet traditionell den Sozialbereich
sowie Bildung, Kultur und Sport.
Der Geschäftsleitung liegen das Wohl und die Gesundheit der
Mitarbeiter am Herzen. Umfangreiche Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten werden ebenso gerne genutzt wie das attraktive
Angebot des internen Gesundheitsprogramms RLB Vital.
Mehrfach ausgezeichnet
Das Europäische Netzwerk Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) verlieh der RLB als
erster Bank Westösterreichs das Gütesiegel für
Betriebliche Gesundheitsförderung. Besonders
hervorgehoben wurde bei der Vergabe das betriebliche Gesundheitsmanagement RLB Vital.
Das Bundesministerium für Wirtschaft, Familie
und Jugend würdigte die RLB Tirol AG als attraktiven Arbeitgeber, der den Mitarbeitern Möglichkeiten bietet, Beruf und Familie miteinander
zu vereinbaren. Die Bank wurde im Berichtsjahr
mit dem Zertifikat Audit berufundfamilie ausgezeichnet.
Das Land Tirol schrieb im Vorjahr den Wettbewerb „Familienfreundlichstes Unternehmen 2011/12“ aus. Die RLB Tirol AG nahm
erfolgreich daran teil und erhielt die entsprechende Ehrenurkunde.
Die Raiffeisen-Landesbank Tirol AG
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Wichtige Beteiligungen der RLB Tirol AG
Raiffeisen Zentralbank
Österreich AG
AlpenBank AG
Raiffeisen Bausparkasse
RACON West Software GmbH
LOGIS IT Service GmbH
Raiffeisen
Capital Management
Raiffeisen Bau Tirol
Raiffeisen Wohnbaubank
AQUA DOME Tirol
Therme Längenfeld
Raiffeisen & Steinmayr
Tirol Consult
PayLife Bank
Raiffeisen-Leasing GmbH
Unser Lagerhaus
Warenbeteiligungs-GmbH
10
MitarbeiterInnen
Wir danken unseren
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
Manuela ABFALTER, Iris AIGNER, Pauline AIGNER, Luca ALLETTO, Walter ALTSTAETTER, Karin Brigitte AMMER, Hubert AMON, Christian
ANDREATTA, Reinhard ANGERMANN, Sabine ARL, Patricia ASSMAIR, Eva ASTL, Roland AUER, Sibylle AUER, Cornelia AUER, Bernhard
AUGSCHOELL, Marina BABIC, Hildegard BACHMAIR, Stefanie BALLWEBER, Hubert BARBIST, Heinz BAUMANN, Gerald BEER, Petra
BENEDIKTER, Maximilian BERGHAMMER, Doris BERGMANN, Elisabeth BERNHARDT, Verena BERNLOCHNER, Christian BEVELANDER,
Markus BLASSNIG, Claudia BLIEM, Gerhard BLOEB, Stefan BODNER, Susann BOEKDRUKKER, Josef BRANDAUER, Eva Maria BRASCHLER, Christian BRAUNEGGER, Vanessa BRENNER, Barbara BRIDA, Richard BRUGGER, Birgit BRUNNER, Karl BRUNNER, Guenther
CHRONST, Gerhard CRAMER, Carolin CZERMAK, Martin DANLER, Andreas DEGENHART, Agnes DEISER, Andreas DIERIGL, Arno
DRAXL, Verena DRESEN, Michaela DUCANOVIC, Elisabeth DUENSER, Markus DUFTNER, Peter DULLNIG, Claudia DULLNIG, Judith
EBNER, Peter ECKERT, Andreas EGGER, Oliver EGGER, Nicole EGGER, Denise EGGER, Herbert EICHHORN, Irene EISENBEUTL,
Christina ELLER, Thomas ELZENBAUMER, Christian ENGL, Elisabeth ENGL, Ilse ERLACHER, Martin EXENBERGER, Genovefa FALKNER,
Sabine FALSCHLUNGER, Daniel FASCHING, Petra FEICHTNER, Meinhard FIDLER, Stephanie FILL, Johann FINK, Helga FINNER, Roland
FRIESS, Thomas FRISCHAUF, Ludwig FROECH, Elke FUERHOLZER, Manuela FUNK, Daniela GABMAIR, Joerg GAMROTH, Wilfried
GANDER, Alfons GANEIDER, Manfred GAPP, Birgit GASSER, Viktoria GASSER, Roland GASSER BERGER, Markus GATT, Walter GAUGG,
Johannes GEILER, Manuela GEILER, Petra GEISSLER, Eleonore GERBER-EICHHORN, Claudia GINER, Hermann GIRSTMAIR, Michael
GLANZ, Marina GLATZL, Stefan GOGL, Peter GOLLER, Martin GOREIS, Helga GRABNER, Dagmar GRANZER, Erich GRISSMANN, Klaus
Michael GROSSGUT, Franz GRUBER, Evi GRUBER, Andrea GRUBER, Christina GRUBER, Manuela GRUBER, Angela GRUENBACHER,
Christian GSCHLIESSER, Julia GSCHWENTNER, Desiree GSPAN, Gerhard GSTREIN, Bernhard GSTREIN, Michael GUNDRUM, Christof
GURGISSER, Siegmund GUTTERNIG, Christa HABERKORN, Michael HAGER, Michaela HAIDLER, Elisabeth HAIRER, Gabriele HANDL,
Martin HAPP, Susanne HAUN, Elisabeth HAUSER, Florian HAUSER, Julia HEEL, Sandra HEIDEGGER, Martin HEIDEGGER, Alexander
HEINDL, Alexander HEISS, Albert HELL, Helene HELLRIGL, Eric HENSEN, Heidi HINTNER, Christian HIRNER, Erwin HOEGER, Klaus
HOERTNAGL, Christian HOERTNAGL, Victoria HOERTNAGL, Heinz-Johann HOFER, Christine HOFER, Martina HOFER, Gregor
HOHENAUER, Stefanie HOLBACH, Hans HOLZKNECHT, Dagmar HOLZMANN, Dietmar HOSP, Astrid HOY, Petra HUBER, Albert HUEBER,
Helmut HUPFAUF, Gerhard HUPFAUF, Lukas HUTER, Elisabeth IGHODARO, Eva JAEKEL, Joachim JAMNIG, Ingrid JANICKI, Christine
JANTSCHER, Maria JEITLER, Monika JENEWEIN, Johann JUNGMANN, Sylvia KAINZ, Daniel KALDINAZZI, Johannes KAMPFER, Markus
KAPFERER, Barbara KAPPACHER, Simone KASTL, Margarita KATSCHNIG, Werner KERBER, Regina KIRCHMAIR, Angelika KIRCHMAIR,
Heidi KIRSCHNER, Andreas KLAUNZER, Johannes KLAUNZER, Ludwig Josef KLEINDL, Roger KLIMEK, Klaus KLINGENSCHMID, Karin
KLINGENSCHMID, Jasmin KLINGENSCHMID, Christian KLOCKER, Katrin KLOTZ, Michael KLUCKNER, Natalie KLUCKNER, Sandra
KNAUS, Mario KOFLER, Robin KOFLER, Peter KOFLER, Werner KOLB, Gabriele KOLLREIDER, Claudia KONRAD-HUBER, Nebojsa
KOSTIC, Juergen KRABACHER, Franz KRANEWITTER, Eva KRAPF, Sandra KRIEGL, Peter KRITZINGER, Waltraud KROELL, Birgit KRUG,
Karoline KUEN, Reinhard KUGLER, Melek KULOGLU, Wolfgang KUNZ, Sandy KUSS, Julia LACHBERGER, Bernhard LADNER, Klaus
LAMPRECHT, Catrin LAMPRECHT, Stefan LANG, Sandra LARCH, Brigitte LARCHER, Karin LARCHER, Sandra LARCHER, Bettina LAX,
Dominik LEBEDA, Martin LECHNER, Manuela LECHNER, Christoph LEIMGRUBER, Andreas LEITINGER, Helga LEITNER, Tamara LENER,
Christiane LEUPRECHT, Renate LEZUO, Gottfried LIRK, Nina LOEFFLER, Thomas LOTRITSCH, Verena LUNG, Konstantin LUTZ, Peter
MACHAT, Claudia MADL-SCARTEZZINI, Martina MAIACHER, Dorothea MAIR, Kurt MAIR, Gregor MARGREITER, Norbert MARGREITER,
Christine MARKSTEINER, Anton MARKT, Josef MARTINER, Ingrid MASSANI, Martin MAURER, Karlheinz MAYR, Reinhard MAYR, Josef
MAYR, Helmut MAYR, Christoph MAYR, Christoph MAYR, Renate MEDINA-HOFER, Margit METZLER, Carola MIGLAR, Manfred MIGLAR,
Daniel MIKULA, Monika MIMM, Bernhard MITTERMAIR, Manfred MLADEK, Stefan MOLL, Hubert MONAI, Markus MOR, Eva MRAK,
MitarbeiterInnen
11
Michael MUEHLBACHER, Werner MUELLER, Hubert MUESSIGGANG, Angelika MUESSIGGANG, Doris MURR, Patrik MUXEL, Susanne
NAGELE, Julia NAGL, Josef NAGL, Jasmine NEUHAUSER, Birgit NEUNER, Alexander NEUNER, Otto NEUNER, Julia NEURAUTER,
Barbara NEURAUTER, Franziska NIESCHER, Walter NITZLNADER, Ruth NOCKER-LEDERER, Bernd NOEHRER, Barbara OBERDANNER,
Helmut OBERERLACHER, Frank OBERHAUSER, Stefan OBERHOFER, Georg OBERMUELLER, Guenter OBERZAUCHER, Christian
OBEX, Monika OETTL, Monika ORTNER, Michaela ORTNER, Christoph ORTNER, Michaela OSS, Karin OSTERMANN, Marie-Theres
PANCHERI, Konrad PARDELLER, Christina PARTL, Thomas PATSCH, Marina PEDRINI, Julia PENZ, Christian PENZ, Cornelia PERKOUNIGG,
Romina PEROTTI, Sabine PFERSCHI, Martina PFLEGER, Monika PFURTSCHELLER, Birgit PFURTSCHELLER, Marcus PICHLER, Eugenio
PIGNATTI, Arlette PILS, Gabriele PINGGERA, Verena PITTL, Josef PITTRACHER, Karoline PLANK, Markus PLATTNER, Nicole PLATTNER,
Alexandra PLUNGER, Christine POCK, Eveline POLIN, Martin PRANTER, Christian PRUGGER, Monika PUCHER, Nicole PUCKL, Gertraud
PUELACHER, Dietmar PUTSCHNER, Andreas RAASS, Isa RABL, Bettina RAGGL, Angela RAGGL, Michael RAGGL, Sarah RAINER
WIESER, Dieter RASPOTNIK, Christiane RECHEIS, Wolfgang REDL, Marco REGENSBURGER, Karoline REIDER, Petra REISTER-WALLNOEFER, Fraenk REITER, Gabriella REUTER, Christina RHOMBERG, Petra RIEDL, Brigitte RIETH, Silvia RIETZLER, Katrin RIHA, Christa
ROESNER, Gerhard ROSENDORFER, Marion ROSINA, Christine ROTTENSTEINER, Monika RUDISCH, Helmuth RUECH, Markus RUECH,
Thomas RUETZ, Bibiane RUETZ, Stefan RUF, Klaus SAIGER, Manfred SAILER, Patricia SANTA, Alexander SANTER, Thomas SATTLEGGER, Thomas SAURER, Clemens SAURER, Roman SAUTNER, Sylvia SCHAMBERGER, Sandra SCHANDL, Werner SCHARF, Stefan
SCHARF, Sandra SCHELLHORN, Matthias SCHIESTL, Monika SCHLATTER, Renate SCHLEICH, Markus SCHLENCK, Claudia SCHLITTLER, Ferdinand SCHMID, Michael SCHMID, Hannes SCHMID, Harald SCHMIDER, Karin SCHNAUFERT, Thomas SCHNEEBERGER,
Brigitte SCHNEIDER, Marlies SCHNELL, Richard SCHNELLER, Daniel SCHNIEDERS, Romed SCHOEPF, Marina SCHRANZ, Hannes
SCHREINER, Maria SCHWAIGER, Lisa SCHWARZL, Markus SCHWINGHAMMER, Wolfgang SCHWITZER, Hubert SEDLMAYR, Andrea
SEEHAUSER, Petra SEELAUS, Sophia SEEWALD, Christian SEISER, Peter SENFTER, Rudolf SENN, Kerstin SIEBENHUENER, Caecilia
SILGENER, Alexander SMITH, Emanuel SORAPERRA-AUGUSZTINYI, Renate SPARBER, Soeren SPECHT, Christoph SPOECK, Petra
SPOERR, Armin SPRENGER, Markus STABENTHEINER, Rudolf STAFFLER, Carmen STANGLECHNER, Martin STECHER, Gebhard
STEINACHER, Claudia STEINER, Christian STEINER, Patrick STEINKELLNER, Michael STEINLECHNER, Elisabeth STEINRINGER, Gobert
STERNBACH, Nicole STOISER, Melitta STOLZ, Johannes STOTTER, Patrick STRASSER, Bernadette STRICKNER, Inge STROBL, Doris
STROBL, Karin STROBL, Christa STROBL, Elke STROBL, Elisabeth Charlotte STUBLER, Barbara TAUTSCHER, Peter TAUTSCHER,
Johanna TEMPELE, Johann THALER, Patrizia THALER, Birgit THALER, Jacqueline THALER, Helmut THEYER, Sandra THOENY, Andrea
TOLL, Markus TOLLINGER, Herwig TRAUNER, Christoph TRAUNFELLNER, Dietmar TRIENDL, Othmar TRIENDL, Katrin TROYERSOCHER, Christina TSCHAPELLER, Notburga TSCHUGG, Simone UNGERANK, Brigitte UNSINN, Michael UNTERASSINGER, Johannes
UNTERLUGGAUER, Thomas UNTERPERTINGER, Gerald UNTERRAINER, Margreth UNTERWEGER, Marleen VAN BARMEN T LOO,
Andrea VERDROSS, Olivia VESELY, Benjamin VOGLER, Alfred VOLDERAUER, Veronika VOLDERAUER, Sylvia VOTAVA, Kerstin WALKER,
Christine WALLNOEFER, Stephan WALSER, Sonja Fernanda WANKMUELLER, Thomas WASS, Sabine WASS, Philipp WEBER, Thomas
WEIDINGER, Michael WEISS, Sonja WEITZER, Christine WEIXLER, Evelin WENDE, Wolfgang WENINGER, Detlev WENKO, Manuela
WENTZ, Ramona WERTH, Daniel WHITE, Markus WIDMANN, Ulrike WIDMOSER, Johannes WIESER, Harald WIESER, Melanie WILD,
Urban WINDBICHLER, Regina WINKLER, Andrea WITTING, Thomas WOEBER, Maria WOLF, Martina WOMBACHER, Andreas WOPFNER,
Claudia WOTZEL, Maria WURZER, Hubert WURZER, Hannes ZACCHIA, Patrick ZANGERL, Andrea ZANKL, Elfriede ZECHNER, Petra
ZEILLINGER, Aegidius ZETTINIG, Werner ZIMA, Stefan ZIMMER, Renate ZIMMERMANN, Gabriele ZIMMERMANN, Erika ZINGERLE,
Sabine ZOEHRER, Christian ZOLLER, Markus ZORN, Markus ZWIEFELHOFER
12
Die Raiffeisen-Bankengruppe Tirol
Die Raiffeisen-Bankengruppe Tirol
Viele Menschen machen sich angesichts der wirtschaftlichen und
politischen Entwicklung Sorgen. Gerade deshalb gewinnt das
lokale Umfeld an Bedeutung. Denn funktionierende regionale
Strukturen geben Halt und Sicherheit.
damit den Menschen vor Ort zugutekommen. Anvertraute Gelder
werden in der Region veranlagt und z. B. als Kredite für den Bau
eines Hauses, den Kauf einer Wohnung oder Sanierungsmaßnahmen vergeben.
Das ist ein Grund, warum jede zweite Tirolerin bzw. jeder zweite
Tiroler beim Thema Finanzen Raiffeisen vertraut. Bei der Jugend
ist dieser Anteil sogar noch höher: Zwei von drei Jugendlichen zwischen 10 und 27 Jahren sind Mitglieder des Raiffeisen Club Tirol.
Mit 262 Bankstellen in Tirol stellen die 81 selbstständigen Raiffeisenbanken und die Raiffeisen-Landesbank Tirol AG die Nahversorgung der Bevölkerung und Wirtschaft mit umfassenden Bankangeboten sicher. Entscheidungen fallen autonom vor Ort – ohne
Umwege. Gleichzeitig nutzt jede Raiffeisenbank im Dienst an
ihren Kunden das weltweite Netz der Raiffeisen-Bankengruppe.
Das Vertrauen in Raiffeisen lässt sich in Zahlen ausdrücken:
Mit einem Kundenanteil von 47 Prozent ist Raiffeisen die klare
Nummer eins im Land. Die aggregierte Bilanzsumme der RBGT
betrug zum Stichtag 31.12. 2011 17,8 Mrd. Euro. Im Vorjahr verwalteten die Tiroler Raiffeisenbanken Ersteinlagen, bestehend aus
Sicht-, Termin- und Spareinlagen, in der Höhe von 8,5 Mrd. Euro.
Dass es bei Raiffeisen keine Kreditklemme gibt, zeigt das Plus
von 1,9 Prozent bei Ausleihungen an Privat- und Firmenkunden.
Seit über 125 Jahren sind die Raiffeisenwerte Sicherheit, Nähe,
Vertrauen und Gemeinschaft eine solide Grundlage der Geschäftstätigkeit. Die Tiroler Raiffeisenbanken stehen für nachhaltiges, verantwortungsbewusstes Wirtschaften. Sie achten darauf, dass Wirtschaftskraft und Wertschöpfung in der Region verbleiben und
Mit 2.800 attraktiven, krisensicheren Arbeitsplätzen zählt Raiffeisen zu den größten Arbeitgebern unseres Landes. Als Betriebe, die
Lehrlinge ausbilden, schaffen die Tiroler Raiffeisenbanken Jugendarbeitsplätze. Angeboten werden die Lehre zur Bankkauffrau bzw.
zum Bankkaufmann. Vier von fünf Tiroler Banklehrlingen werden
von Raiffeisen ausgebildet.
Die Raiffeisenbanken sind ein wichtiger Auftraggeber für die Wirtschaft – z. B. bei Umbauten und Neubauten: Aufträge werden an
heimische bzw. regionale Unternehmen vergeben. Das sichert
Arbeitsplätze und fördert die lokale Wirtschaft – auch dann, wenn
„billigere“ Angebote vorliegen.
MÜNCHE N
90 KM
OBERAU
ZÜRICH
240 KM
MAILAND
360 KM
Die Raiffeisen-Bankengruppe Tirol
13
Raiffeisen ist die Bank der Tirolerinnen und Tiroler
Anders als ‚anonyme‘ Großbanken, die ‚irgendwo‘ ihren Hauptsitz
haben, ist Raiffeisen vor Ort präsent. Die lokale Verankerung zeigt
sich auch darin, dass die Tiroler Raiffeisenbanken als Genossenschaftsbanken im Besitz ihrer Mitglieder, 120.000 Tirolerinnen und
Tiroler, stehen.
Der genossenschaftliche Fördergedanke ist in der gesamten Raiffeisen-Bankengruppe tief verwurzelt und heute so aktuell wie damals, als die ersten Raiffeisenbanken in Tirol gegründet wurden.
Deshalb fördern die Tiroler Raiffeisenbanken aus ihren erwirtschafteten Gewinnen traditionell soziale Belange, Bildungseinrichtungen
sowie die heimischen Kultur- und Sportvereine. Allein in den letzten vier Jahren wurden den Vereinen, Verbänden und Institutionen
mehr als 20 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Mit dem Raiffeisen Club Tirol begleitet Raiffeisen junge Leute in ihrer finanziellen
Entwicklung und bietet ihnen mit der Raiffeisen Club-Karte attraktive Ermäßigungen bei den besten Konzerten und hunderten Kooperationspartnern in Tirol.
Raiffeisen-Tirol Regional-Anleihe
Regional-Anleihe: Tirol im Mittelpunkt
Die Verbundenheit mit der Tiroler Bevölkerung ist für die Tiroler
Raiffeisenbanken Ausdruck einer praktisch gelebten Denkhaltung.
Das zeigen auch innovative Produkte wie zum Beispiel die Raiffeisen-Tirol Regional-Anleihe. Diese ist ein Angebot, das von Tirolern
für Tiroler gemacht wurde und das Thema Regionalität verkörpert.
Jeder Euro, den man in diese Anleihe investiert, wird in Tirol eingesetzt und für Tirol verwendet – z. B. für eine neue Produktionshalle
eines Tiroler Unternehmens, ein neues Mehrfamilienhaus oder einen neuen Kindergarten.
14
Die Raiffeisen Bankengruppe Österreich
Die Raiffeisen Bankengruppe Österreich
Die Raiffeisen Bankengruppe Österreich ist die mit Abstand
größte und leistungsfähigste Bankengruppe Österreichs. Sie ist
dreistufig aufgebaut.
Die 513 selbstständigen und lokal tätigen Raiffeisenbanken bilden
mit ihren 1.689 Bankstellen die erste Stufe. Gleichzeitig sind sie
Eigentümer der Raiffeisen-Landesbanken ihres Bundeslandes.
Die acht Raiffeisen-Landesbanken stellen die zweite Stufe dar. Sie
übernehmen den Liquiditätsausgleich und weitere zentrale Dienstleistungen für die Raiffeisenbanken ihres Wirkungsbereichs und
agieren darüber hinaus als selbstständige Universalbanken. Sie
halten rund 89 Prozent der RZB-Stammaktien.
Die Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB) ist das Spitzeninstitut der Raiffeisen Bankengruppe und bildet die dritte Stufe.
Struktur der RZB-Gruppe
Die Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB) ist das Kernunternehmen der RZB-Gruppe. Die 1927 gegründete RZB ist Österreichs drittgrößte Bank und das Spitzeninstitut der österreichischen
Raiffeisen Bankengruppe (RBG), der nach Bilanzsumme größten
Bankengruppe des Landes.
Die RBG repräsentiert etwa ein Viertel des heimischen Bankenmarktes, verfügt mit mehr als 2.200 selbstständigen Banken und
Filialen über das dichteste Bankstellennetz des Landes und beschäftigt mehr als 25.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
In ihrer heutigen Form entstand die Raiffeisen Zentralbank im
Oktober 2010. Wesentliche Teile des operativen Geschäfts der
Raiffeisen Zentralbank – vor allem das Firmenkundengeschäft, die
Produktbereiche und das Investmentbanking – wurden abgespalten
und mit der Raiffeisen International verschmolzen. Daraus ist die
nunmehrige Raiffeisen Bank International AG hervorgegangen.
Raiffeisen in Zentral- und Osteuropa
Die RZB ist über ihre Beteiligung Raiffeisen Bank International AG
(RBI), an der sie 78,5 Prozent hält, eine der führenden Kommerzbanken in Österreich und Universalbank in Zentral- und Osteuropa
(CEE). Die RBI betrachtet Österreich und CEE als ihren Heimmarkt.
Sie ist in CEE seit knapp 25 Jahren tätig und gilt daher als Vorreiter
in der Region. Heute verfügt die RBI in 17 CEE-Märkten über ein
engmaschiges Netzwerk an Tochterbanken, Leasinggesellschaften
und zahlreichen spezialisierten Finanzdienstleistungsunternehmen.
Als Universalbank zählt sie in 13 Ländern der Region zu den Top5-Bankinstituten und nimmt auch in Russland eine starke Position
ein. Unterstützt wird diese Rolle durch die Marke Raiffeisen, die zu
den bekanntesten Marken der Region zählt.
Die Märkte in CEE zeichnen sich nach wie vor durch ein im Vergleich zu Westeuropa höheres Wirtschaftswachstum aus. Die RBI
profitiert von diesem nachhaltigen Wachstum ebenso wie vom Geschäftspotenzial aufgrund des Aufholbedarfs der Region bei Bankdienstleistungen. Ende 2011 betreuten 56.114 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter in CEE etwa 13,8 Millionen Kunden in rund 2.915
Geschäftsstellen.
Der geschäftliche Schwerpunkt der RBI liegt neben dem aus Wien
betreuten lokalen und internationalen Großkundengeschäft ganz
klar auf den Ländern Zentral- und Osteuropas, einer Region, die in
den letzten Jahren vor allem medial sehr kritisch hinsichtlich des
vermeintlichen Kreditrisikos für die dort involvierten Auslandsbanken betrachtet wird. Übersehen wird dabei in aller Regel, dass die
Region keineswegs eine homogene wirtschaftliche Einheit darstellt. Die einzelnen Länder sind in ihrem Entwicklungsstand, Potenzial und Risiko ähnlich unterschiedlich wie in anderen Wachstumsregionen. Aus dieser Unterschiedlichkeit heraus ergeben sich
einerseits verschieden ausgeprägte individuelle Chancen-RisikoProfile, andererseits ein Risikoausgleich über die Region insgesamt.
Für die RBI, als eine der wenigen internationalen Banken mit einer
Präsenz in praktisch allen Märkten Zentral- und Osteuropas, ergibt
sich aus dieser Diversifikation nach Märkten eine natürliche Reduktion des mit dem Bankgeschäft definitionsgemäß verbundenen
Risikos: Ertragreiche Märkte bzw. Banken kompensieren eventuelle
Rückschläge, wie sie zurzeit in Ungarn erfolgen. Die starke Konstante des Österreichgeschäfts trägt noch zusätzlich zu dieser
Risikostreuung bei.
Nischen-Player auf internationalen Märkten
In den internationalen Märkten außerhalb von CEE tritt die RBI als
Nischen-Player auf und bietet im Wege ihrer Repräsentanzen und
Filialen ein speziell auf die jeweiligen Bedürfnisse ihrer Kunden zugeschnittenes Produktsortiment an.
Mit Filialen in Singapur, Beijing und Xiamen sowie Repräsentanzen in Harbin, Hongkong, Zhuhai, Seoul, Mumbai und Ho Chi Minh
City ist die RBI die österreichische Bank mit der stärksten Präsenz
in Asien. Über Geschäftsstellen in New York und London, eine
Bank in Malta sowie Vertretungen in Brüssel, Frankfurt am Main,
Paris, Madrid, Mailand, Stockholm, Chicago und Houston ist die
RBI auch in internationalen Finanzzentren gut positioniert. Sie
unterstreicht damit ihre Funktion als Ost-West-Drehscheibe.
Die Raiffeisen Bankengruppe Österreich
15
Corporate Responsibility der RZB
Mit der Raiffeisen-Kundengarantiegemeinschaft Österreich (RKÖ)
war die Raiffeisen Bankengruppe Vorreiter bei der Einlagensicherheit. Diese Gemeinschaft aus teilnehmenden Raiffeisenbanken und
Raiffeisenlandesbanken, der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG
(RZB) und der Raiffeisen Bank International AG (RBI) garantiert bis
zur Höhe der gemeinsamen wirtschaftlichen Tragfähigkeit der teilnehmenden Banken alle Kundeneinlagen und Wertpapieremissionen von teilnehmenden Banken, unabhängig von der Höhe.
Die Kundengarantiegemeinschaft ist zweistufig aufgebaut, einerseits in der Raiffeisen-Kundengarantiegemeinschaft Tirol auf Landesebene und andererseits in der Raiffeisen Kundengarantiegemeinschaft Österreich (RKÖ) auf Bundesebene. Sie gewährleistet
somit über die gesetzliche Einlagensicherung hinaus Sicherheit für
die Kunden bzw. in Ergänzung zur österreichischen gesetzlichen
Einlagensicherung für bis zu 100 Prozent der Kundeneinlagen.
Die RZB übernimmt als Unterzeichnerin des UN Global Compact
Verantwortung für Menschen, Gesellschaft und Umwelt. Sie berichtet über ihre Corporate-Responsibility-Aktivitäten in einem eigenen
Bericht und orientiert sich dabei an den international anerkannten
Standards der Global-Reporting-Initiative.
Sicherheit durch die Raiffeisen Einlagensicherung
Die Raiffeisen Bankengruppe steht für die Sicherheit der anvertrauten Kundengelder.
Die gesetzliche Einlagensicherung sichert Sparguthaben derzeit in
einer Höhe von bis zu EUR 100.000,– ab. Raiffeisen hat in diesem
Zusammenhang ein zusätzliches Sicherheitsnetz geknüpft, dessen
Ausmaß weit über die gesetzlichen Vorschriften und Erfordernisse
hinausgeht: Raiffeisen-Einlagen sind durch die Raiffeisen-Kundengarantiegemeinschaft Österreich abgesichert.
Das Markenzeichen der Raiffeisen Bankengruppe, das Giebelkreuz, steht damit für die Sicherheit der anvertrauten Gelder, für die
Nähe zu den Menschen und deren Vertrauen in Raiffeisen.
In der über 125-jährigen Geschichte der Raiffeisen Bankengruppe in Österreich hat noch nie ein Kunde einen einzigen Cent seiner
Spar- oder Giroeinlagen bei Raiffeisen verloren.
Struktur der Raiffeisen Bankengruppe
1,7 Millionen Mitglieder
513 Raiffeisenbanken
8 Raiffeisen-Landeszentralen und sonstige Aktionäre
Beteiligungen an österreichischen
Finanzinstituten
Raiffeisen Capital Management, UNIQA,
Notartreuhandbank, card complete,
PayLife, HOBEX, Valida, Raiffeisen
Leasing, Raiffeisen Informatik, Raiffeisen
Bausparkasse, Raiffeisen Factor Bank,
Raiffeisen evolution, OeKB, Raiffeisen
Wohnbaubank
Spezial-Abwicklungsgesellschaften
21,5 % Streubesitz
Beteiligungen
Raiffeisen Centrobank, Kathrein & Co,
F. J. Elsner & Co, Raiffeisen Malta Bank,
Raiffeisen Property Holding, Raiffeisen
Investment, CEESEG AG (Wiener Börse),
Raiffeisen Leasing International, Zuno Bank
Netzwerk in CEE
15 Netzwerkbanken
mit mehr als
15 Millionen Kunden
Ausländische
Niederlassungen
und Beteiligungen
16
Interview Dr. Hannes Schmid und Dir. Josef Graber
Weil man sich kennt.
Raiffeisen unterstützt zuverlässig den regionalen
Wirtschaftskreislauf – seit 125 Jahren.
„Wir kennen die Kunden beim Namen – und sie kennen uns“, erklären der Sprecher des Vorstandes, Dr. Hannes Schmid, und der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Dir. Josef Graber, im
Interview. Raiffeisen ist vor Ort, auch in Krisenzeiten hielten die Tiroler Raiffeisenbanken den
regionalen Wirtschaftskreislauf aufrecht. Jetzt blickt man neuen Herausforderungen entgegen.
Jeder zweite Tiroler, jede zweite Tirolerin ist Raiffeisenkunde – worauf führen Sie das zurück?
Dr. Schmid: Wir sind die Bank vor Ort und in der Region. Wir
kennen die Kunden beim Namen und die Kunden kennen uns. Wir
sind mit den örtlichen Strukturen gewachsen, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wohnen und arbeiten dort, man ist gemeinsam
aufgewachsen und die Kinder gehen in die gleiche Schule. Und so
sind auch die Beziehungen zu den Kunden gewachsene Strukturen. Das ist die menschliche Komponente bei Raiffeisen – die Gemeinsamkeit.
Dir. Graber: Wir können schnell und direkt auf den individuellen
Bedarf unserer Kunden eingehen. Vor Ort bedeutet auch, dass
man dort selbst entscheidet – und nicht in einer Zentrale in Wien
oder im Ausland. Unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen leben in
den Orten – und zwar nicht nur als Bankbetreuer ... Wir haben zum
Beispiel erhoben, dass sich die Tiroler Raiffeisenmitarbeiter
in 170.000 Stunden jährlich für die Allgemeinheit ehrenamtlich in
Vereinen engagieren.
Basel III und die Erfüllung der Auflagen, wie zum Beispiel
eine erhöhte Eigenkapitalquote – was bedeutet dies für
die RLB? Welche direkten Auswirkungen kann das für Ihre
Kunden haben?
Dr. Schmid: Die Erhöhung der Eigenkapitalquote werden unsere
Kunden im Grunde nicht zu spüren bekommen, weil wir diese Erfordernisse bereits jetzt erfüllen. Die gewachsenen Strukturen von
Raiffeisen bieten Sicherheit und Nachhaltigkeit. Raiffeisen und
seine Kunden waren und sind ein wichtiger Teil der Wirtschaftskraft
Tirols. Wir sind Teil des regionalen Wirtschaftskreislaufs, das ist die
Basis für den Erfolg: Die Einlagen bleiben in der Region und werden dort wieder investiert, z. B. in die heimische Wirtschaft, in den
Wohnbau, in energieeffiziente Sanierungsmaßnahmen und vieles
weitere mehr.
Dir. Graber: Das Risiko ist für Raiffeisenkunden ein geringes. Wir
haben unsere regionalen Raiffeisenbanken und die Raiffeisen-Landesbank. Gemeinsam können wir dadurch Größenordnungen und
Auflagen meistern, die für Regionalbanken alleine schwierig sind.
Interview Dr. Hannes Schmid und Dir. Josef Graber
Das bedeutet, dass der Kunde diese Auflagen nicht spüren wird.
Wir arbeiten nach dem Grundprinzip der Subsidiarität.
Die Bestimmungen von Basel III treffen alle Banken, auch
jene, die sich nichts zuschulden kommen ließen. Wie
sehen Sie das als Regionalbank?
Dir. Graber: In der Krise 2008 war Raiffeisen Stabilitätsfaktor der
Tiroler Wirtschaft. Dadurch konnte die regionale Wirtschaft diese
Krise ohne Schaden durchtauchen. Zum einen hatten wir Spareinlagen, zum anderen vergaben wir Kredite an Tiroler Unternehmen.
Raiffeisen hat eben nicht spekuliert, nicht in ausländische Institutionen investiert, sondern sichere Veranlagungen im Land getätigt.
Und doch treffen uns diese Auflagen nun hart – und vor allem: unverschuldet. Wir werden für diese neuen Auflagen einen Anstieg an
Personalkosten zu leisten haben. Und eines ist für mich ganz klar:
Alles, was jetzt eingeführt wird, kann auch in Zukunft solche Malheure nicht verhindern, war es doch menschliches, nicht systemisches Versagen, das zur Krise geführt hatte.
Dr. Schmid: Ich kann zwar nachvollziehen, dass der Gesetzgeber
Handlungsbedarf gesehen hat. Aber leider wird nicht zwischen internationalen Investmentbanken und regionalen Banken, wie wir es
sind, unterschieden. Dabei sind es doch ausschließlich die Regionalbanken, die einen regionalen Wirtschaftskreislauf in Schwung
halten können. In der Öffentlichkeit wird unsere traditionelle Zuverlässigkeit ebenso wenig dargestellt wie die Tatsache, dass wir die
eigentliche Stütze der Wirtschaft sind. Für uns gelten aber die gleichen Vorschriften wie für globale Banken. Wir bei Raiffeisen in Tirol
hatten noch nie Staatshilfe nötig, weil wir eben nachhaltig und verantwortungsbewusst wirtschaften. Und das Topinstitut, die Raiffeisen-Landesbank, kann auch heuer wieder einen nachhaltigen Gewinn ausweisen. Fakt ist: Wir kommen – wohlgemerkt unschuldig
– trotzdem zum Handkuss!
17
„Wir sind
der Stabilitätsfaktor
der regionalen
Tiroler Wirtschaft.“
Dr. Hannes Schmid,
Vorstandssprecher der RLB Tirol
Welche Formen der Geldanlage sehen Sie im Sinne der
Raiffeisen-Werte sicher-nachhaltig als die sinnvollsten an?
Dir. Graber: Geldanlagen sind je nach Persönlichkeit individuell
mit ebensolcher Beratung zu tätigen. Unsere Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter kennen die Kunden, deren Risikobereitschaft und Vermögenspotenziale für Veranlagungen, deren Wünsche und Ziele.
Dr. Schmid: Die Wahl der Veranlagung richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen. Die Menschen vertrauen uns in der Beratung
immer mehr. Im letzten Jahr hatten wir einen Einlagenzuwachs von
2,1 Prozent. Denn Einlagen bei Raiffeisen sind sicher! Zwei große
Finanzkrisen haben weder uns noch unseren Kunden irgendwelche Schwierigkeiten bereitet. Weil wir für Sicherheit in allen Geldangelegenheiten stehen.
Worauf führen Sie den immensen Erfolg der RaiffeisenTirol Regional-Anleihe zurück?
Dr. Schmid: Dieses Angebot haben wir für diejenigen Kunden konzipiert, die Geld nicht in risikoorientierten Produkten, sondern auch
quasi „zweckgebunden“ für Tirol anlegen möchten. Das ist bei
den Tirolern sehr gut angekommen. Fakt ist: Nicht nur die Konditionen allein beeinflussen die Entscheidungen der Kunden, sondern auch das Wissen darum, was mit dem Geld geschieht. Das ist
ein starkes Argument für die Regional-Anleihe, denn die investierten Gelder werden ausschließlich in Tirol verwendet! Auch unsere
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen zu 100 Prozent hinter diesem Angebot. Unsere Bewertungsprinzipien Fairness und Klarheit,
Transparenz und Ethik kommen in diesem Produkt zur Geltung.
Und das wird honoriert!
Dir. Graber: Für die regionalen Banken besteht der Vorteil darin,
dass wir marktgerecht reagieren, dem Kunden damit auch etwas
im mittelfristigen Bereich und dadurch auch bessere Konditionen
bieten können.
Thema Sparen: Ist Sparen generell noch „in“?
Dir. Josef Graber
Dr. Schmid: Ja! Die klare Transparenz und der starke Sicherheitsgedanke beim Raiffeisen-Sparbuch entsprechen den Wünschen
der Menschen nach Überschaubarkeit – gerade bei der Fülle an
Finanzprodukten, die angeboten werden. In Tirol hat Sparen
traditionell einen ganz besonderen Stellenwert. Die Menschen
legen ihr Geld gerne aufs Sparbuch. Aktien und Investitionen auf
dem Kapitalmarkt ergänzen die Veranlagung.
Dir. Graber: Sparen zählt in Tirol zu den traditionellen Werten. ➜
18
Dr. Hannes Schmid
Interview Dr. Hannes Schmid und Dir. Josef Graber
unterstützen Vereine und Initiativen und damit die Entwicklung der
Orte. Wir mussten nach den Krisen unser Marketingbudget nicht
kürzen und haben keine Zahlungen eingestellt. Das ist ein weiteres Raiffeisen-Versprechen: die Nachhaltigkeit. Allerdings bedeutet
dies nicht, dass das Sponsoring immer gleich bleibt. Die Summe
von fünf Millionen Euro ja, aber die Verteilung wird jedes Jahr neu
entschieden.
Dr. Schmid: Wir sind da, wo sich die Tiroler in ihrer Freizeit wohlfühlen, z. B. beim Sport, oder dort, wo sie uns brauchen, etwa im
Sozialbereich. Wir engagieren uns auch traditionell für die Jugend.
Wir unterstützen individuell bzw. dort, wo unser Sponsoring Nutzen
stiftet. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern.
Ein Beispiel ist die langjährige Förderung von jungen Klettersportathleten. Klettern ist DER Trend beim Nachwuchssport. Klettern
und Berge sind eben aus Tirol nicht wegzudenken.
Das alles gehört zu unserer starken Marke und zeigt, wofür wir stehen.
Thema Zukunft: Wie sehen Sie Ihre soziale Verantwortung
– in Bezug auf die Mitarbeiter und Kunden?
Noch dazu ist es auch so, dass man ein Sparbuch angreifen kann,
da hat man etwas in der Hand. Ergänzend möchte ich festhalten,
dass der Bereich des Online-Sparens bei Raiffeisen einen Boom
erlebt. Kunden nutzen die Gelegenheit, von zuhause aus zu
sparen.
Raiffeisen ist auch Nummer eins im Firmenkundenbereich. Wie hat sich die Zusammenarbeit mit der Tiroler
Wirtschaft entwickelt? Rechnen Sie mit einer Kreditklemme?
Dr. Schmid: Die KMU-Betriebe Tirols sind traditionell mit Raiffeisen
wie mit einer Nabelschnur verbunden.
Vor dem Hintergrund der Krise haben sich die regionalen Tiroler
Unternehmen wieder auf ihre Finanzdienstleister vor Ort zurückbesonnen. Waren es früher mehr die Konditionen, so ist es heute
auch die partnerschaftliche Beziehung, die für Kontinuität in der
Geschäftsbeziehung zu Raiffeisen sorgt. Wir hatten keine Kreditklemme bei Raiffeisen und werden auch zukünftig Kredite an
unsere Kunden wie bisher vergeben!
Dir. Graber: Das Vertrauen der Tiroler Wirtschaft in unsere Raiffeisenbanken kommt nicht von ungefähr: Wir sind mit unserer gesamten Kompetenz vor Ort – nicht als Filialisten. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können die Lage persönlich einschätzen
und schnell entscheiden. Das Raiffeisen-Konzept mit den eigenständigen Regionalbanken hebt uns vom Mitbewerb ab. Mit einer
Kreditklemme rechnen wir bei Raiffeisen auch in Zukunft nicht. Die
Liquidität ist ein hohes Gut und bei Raiffeisen auf jeden Fall gesichert. Das belegen auch die Wachstumszahlen im aktuellen Geschäftsergebnis.
Thema Engagement: Die RLB ist Förderer und Unterstützer von Kultur, Sport, Bildung, Sozialem und regionalen
Projekten. Warum dieses große Engagement, wird dies so
bleiben?
Dir. Graber: Mit fünf Millionen Euro jährlich läuft ein großer Teil der
regionalen Sponsortätigkeit über die Tiroler Raiffeisenbanken. Wir
Dr. Schmid: Unsere Rolle als einer der größten privaten Arbeitgeber Tirols mit 2.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist eine verantwortungsvolle Aufgabe für alle unsere Geschäftsleiter. Unsere
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schätzen das Klima bei Raiffeisen,
das Arbeiten in der Gemeinschaft und die Vernetzung vor Ort. Wir
sind eine der wenigen Banken, deren Mitarbeiterzahl noch immer
ansteigt.
Zudem glauben wir auch an die Jugend: Wir haben eine Lehrlingsoffensive gestartet, 80 Prozent der Bankenlehrlinge in Tirol
sind heute bei Raiffeisen beschäftigt.
Dir. Graber: 82 Raiffeisenbanken in ganz Tirol sind gute Arbeitgeber vor Ort. Wir sehen uns hier auch als Nahversorger – wir investieren vor Ort, bieten Arbeit und steigern somit die Wertschöpfung.
Gleichzeitig beauftragen wir – im Falle von baulichen Sanierungen
oder Neubauten etwa – immer Firmen aus der Region, damit das
Geld auch dort bleibt.
Übrigens: Das Lehrlingsprojekt ist ein erfolgreiches Projekt von
Dr. Schmid. Hier möchte ich erwähnen, dass wir zur Lehrlingsausbildung auch die Möglichkeit Lehre mit Matura anbieten.
Im Augenblick ist die Eurokrise in aller Munde und die
Situation am Finanzmarkt angespannt. Glauben Sie an
den Fortbestand des Euros, der derzeit oft diskutiert wird?
Dr. Schmid: Ja, ganz sicher! Was wir im Moment haben, ist keine
Eurokrise. Es ist eine Krise der Staaten und der Politik. Ich empfinde es als halbherzig, die Währungsunion nur über den Euro zu
definieren. Die Wirtschaft Europas ist – abgesehen von vielleicht
ein paar südlichen Ländern – wettbewerbsfähig! Ohne Gemeinsamkeit in der europäischen Politik gibt es allerdings auch keine
Wirtschaftsunion. Wenn man sich einigt, dann zählt Europa und mit
ihm der Euro zu den drei stärksten Wirtschaftsmächten in der Welt.
Dir. Graber: Wir haben in erster Linie eine Krise der Politik, welche
durch eine negative Berichterstattung in den Medien noch weiter
verschärft wird. Wir haben aber keine Wirtschaftskrise! Oder warum sonst weisen z. B. die Autokonzerne sagenhafte Gewinnzahlen aus? Die Zahlen den Euro betreffend werden immer negativer
berichtet, als sie tatsächlich sind. Wir müssen uns einfach einmal
überlegen, wer 2008 die Krise ausgelöst hat: nicht Europa,
sondern die USA. Ich glaube an Europa und bin auf jeden Fall ein
●
Eurobefürworter. Der Euro hat Bestand!
2
L
2011
Lagebericht
20
Lagebericht
Gesamtwirtschaftliche Entwicklung 2011
Kapitalmärkte
Schon das erste Halbjahr 2011 war an den Finanzmärkten turbulent: Die politischen Umbrüche in einigen nordafrikanischen Staaten und der damit einhergehende Ölpreisanstieg, vor allem aber
die Naturkatastrophe in Japan und die anschließende nukleare
Verstrahlung, sorgten zwischenzeitig für enorme Kursausschläge.
Mit alldem wurden die Finanzmärkte letztendlich fertig: Einige
Aktienmärkte notierten im Juli bereits wieder in der Nähe ihrer
Jahreshöchststände oder sogar deutlich fester als zu Jahresbeginn. Weitaus substanzieller setzte den Kapitalmärkten dagegen
das neuerliche Aufflammen der Schuldenkrise zu – vor allem, als
Ende Juli/Anfang August auch noch die USA davon erfasst wurden: Zuerst nährte ein Streit über die Anhebung der US-Verschuldungsobergrenze die Angst vor einem technischen Zahlungsausfall der USA, kurz danach senkte die Ratingagentur S&P die
Bestnote AAA für die USA auf AA+.
Anleihen / Aktien
Die europäische Schuldenkrise erreichte im August ebenfalls eine
neue Dimension. Erstmals kletterten die von Investoren geforderten Anleiherenditen auch großer Euroländer (Italien und Spanien)
auf ein derart hohes Niveau, dass deren langfristige Finanzierungsfähigkeit gefährdet ist. Andererseits kam es zu einer dramatischen
Flucht der Anleger in „sichere Häfen“ wie deutsche Bundesanleihen. So erreichten diese bei 10-jähriger Laufzeit mit einer Rendite
von 1,7 Prozent ein absolutes Tief. Die Situation konnte erst mit
massiven Ankäufen von italienischen und spanischen Staatsanleihen seitens der Europäischen Zentralbank (EZB) allmählich stabilisiert werden.
An den Aktienmärkten führte die eskalierende Angst vor Staatspleiten und einer damit einhergehenden schweren Rezession zu
heftigen Marktbewegungen. Der DAX verlor vom Juli-Hoch bis
zum September-Tief gut ein Drittel seines Werts. Vor diesem Hintergrund jagte in Europa ein Regierungsgipfel den nächsten. Ende
Oktober wurden eine Umschuldung Griechenlands (-50 Prozent
Kursabschlag für Anleihen im Besitz von Finanzinstituten), ein
vergrößerter Schutzschirm für Euroländer mit Finanzierungsproblemen sowie eine vorbeugende Erhöhung der Eigenkapitalanforderungen für große europäische Banken ab 2012 beschlossen.
Begleitet wurde der Einbruch an den Finanzmärkten im Sommer
durch die Angst vor einer neuerlichen Rezession der US-Wirtschaft:
Nachdem die Wirtschaftsleistung im ersten Halbjahr nur rund
1 Prozent zulegen konnte, befürchteten viele ein noch tieferes Abtauchen im zweiten Halbjahr. Seit Anfang Oktober besserten sich
die US-Daten jedoch deutlich. Das BIP-Wachstum für das dritte
Quartal von 2,5 Prozent überraschte. Zusammen mit der Hoffnung
auf Fortschritte in der Bewältigung der Schuldenkrise hat dies
wesentlich zur Erholung an den Finanzmärkten bis Ende Oktober
beigetragen.
Währung
Auch währungsseitig hat die Schuldenkrise dem Euro zugesetzt –
vorrangig gegenüber dem Schweizer Franken: Kapitalzuflüsse aus
der Eurozone brachten den Euro-Franken-Kurs kurzfristig auf ein
historisches Tief von annähernd 1,00. Die Verwerfungen, die der
Franken-Höhenflug in der Schweizer Wirtschaft auslöste, zwangen
allerdings die Schweizer Nationalbank (SNB) letztendlich zu Interventionen. So legte sie eine Untergrenze von 1,20 Franken zum
Euro fest. Damit gelang es der SNB schließlich, die Spekulation
gegen den Euro einzudämmen.
Gold
Gold hingegen wurde einmal mehr seinem Ruf als „Fluchtwährung“
in schweren Zeiten gerecht. Es erreichte in der allgemeinen Verunsicherung im August mit 1.911 USD/Unze ein neues Rekordhoch.
In Euro gerechnet wurde der Höchststand im September mit 1.360
Euro pro Unze erzielt. Dieser Trend wurde durch Käufe von Zentralbanken, insbesondere aus China, und die niedrigen Realzinsen unterstützt.
Zinsseitig erhielten die Kapitalmärkte Ende des Jahres von Seiten
der EZB Unterstützung. Aufgrund der stark nachlassenden Konjunkturdynamik in Europa senkte diese den Leitzins im November
und Dezember jeweils um 0,25 Prozent auf das Rekordtief von
1 Prozent.
Lagebericht
Österreichs Wirtschaft im Vergleich
Die österreichische Wirtschaft konnte im Jahr 2011 kräftig expandieren. Die vorliegende Prognose geht für das Jahr 2011 von
einem realen BIP-Wachstum von 3,2 Prozent aus. Damit liegt
Österreich deutlich besser als die restlichen Länder der EU, wo
das reale BIP-Wachstum lediglich 1,5 Prozent betrug. Im Jahr 2012
wird das Wachstum aufgrund der deutlichen Verschlechterung der
außenwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und des Vertrauenseinbruchs voraussichtlich nur noch 0,7 Prozent betragen.
In Österreich waren die Exporte mit einem Plus von 6,9 Prozent im
Jahr 2011 die wichtigste Konjunkturstütze, sie sind aber auch am
stärksten von der Abschwächung betroffen. Die Auslandsaufträge
sinken seit Mai stetig, es zeigen sich aber Anzeichen einer Bodenbildung. 2011 hat Österreich dabei vor allem von der Wirtschaftsstärke Deutschlands profitiert, das auch wichtigster Handelspartner
unseres Landes ist. 33 Prozent der österreichischen Exporte gehen
in unser Nachbarland, zweitwichtigster Handelspartner ist Italien
mit einem Anteil an den Exporten von 8 Prozent.
Im Zuge der einsetzenden Erholung kam der Investitionszyklus im
Jahr 2010 langsam in Schwung, verlor aber bereits zur Jahresmitte
2011 wieder an Kraft. Die bis zur Mitte des Jahres 2011 noch
vorhandenen Überkapazitäten deuten darauf hin, dass die bisher
getätigten Ausrüstungsinvestitionen in erster Linie den Ersatz
alter Anlagen und weniger die Erweiterung der Produktionsmöglichkeiten zum Ziel hatten. Dennoch konnten die Bruttoanlageinvestitionen um 3,7 Prozent zunehmen. Im Hochbau ist erst 2012
mit einer leichten Erholung zu rechnen, worauf zunehmende Baubewilligungen und die zuletzt kräftigen Immobilienpreisanstiege
hindeuten. Der Tiefbau dürfte sich schon etwas früher als der
Hochbau erholen. Es fehlen jedoch eindeutige Aufschwungsignale,
da von der öffentlichen Hand keine zusätzlichen Impulse kommen.
Der öffentliche Konsum trug mit einem Anstieg um 1,7 Prozent nur
unterdurchschnittlich zum BIP-Wachstum bei. Der private Konsum
hat im Jahr 2011 unter der hohen Inflation gelitten und ist um
lediglich 0,9 Prozent gewachsen. Trotz hohen Beschäftigungswachstums nahmen die real verfügbaren Haushaltseinkommen
kaum zu.
21
Auch für Tirol trifft die Aussage zu, dass der Exportsektor Hauptträger der wirtschaftlichen Erholung war. Obwohl noch keine endgültigen Zahlen vorliegen, dürfte 2011 ein neuer Exportrekord erzielt worden sein, nachdem bereits 2010 ein Rekordjahr war. Der
italienische Markt ist für Tirol mit einem relativ hohen Exportanteil
bedeutender als für Gesamtösterreich, woraus für das Jahr 2012
aufgrund der aktuell herrschenden Unsicherheit bezüglich der
Auswirkungen der Schuldenkrise auf unser südliches Nachbarland
zusätzliche und schwer einzuschätzende Risiken ausgehen.
Stabilisierend für das Bundesland Tirol ist die positive Entwicklung
der Tourismuswirtschaft, welche einen besonders hohen Stellenwert einnimmt. Immerhin ist Tirol gemessen an der Nächtigungszahl das tourismusstärkste Bundesland Österreichs.
Die HVPI-Inflation erreichte 2011 aufgrund starker Preissteigerungen bei Dienstleistungen, Nahrungsmitteln und Energie 3,5 Prozent und lag damit deutlich über dem EU-Schnitt von 3,1 Prozent.
Im Jahr 2012 wird es aufgrund fallender Rohstoffpreise zu einem
deutlichen Rückgang der Teuerung auf 2,1 Prozent kommen
(EU 2 Prozent).
Der Arbeitsmarkt konnte im Jahr 2010 und im bisher ausgewerteten Verlauf des Jahres 2011 positiv überraschen. In fast allen Wirtschaftssektoren wurden neue Arbeitsplätze geschaffen. Seit der
Jahresmitte 2011 signalisieren jedoch wichtige Vorlaufindikatoren
eine Trendwende auf dem österreichischen Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote sank im Jahr 2011 auf 4,1 Prozent. Die schwache
Konjunktur des Jahres 2012 wird die Arbeitslosigkeit wieder auf 4,5
Prozent ansteigen lassen. Österreich hat damit jedoch weiterhin
die niedrigste Arbeitslosenquote innerhalb der EU, welche 2011
eine Arbeitslosenquote in Höhe von 9,9 Prozent aufwies.
Noch besser stellt sich die Arbeitsmarktsituation in Tirol dar. So lag
die Arbeitslosenquote im Jahr 2010 mit 2,8 Prozent deutlich unter
dem österreichischen Wert von 4,4 Prozent. Wenngleich exakte
Zahlen für Tirol für 2011 zum Redaktionsschluss noch nicht vorlagen, deuten die vorläufigen Zahlen auf einen weiteren Rückgang
der Arbeitslosen und somit eine Beibehaltung des positiven Verhältnisses hin.
22
Lagebericht
Geschäftsverlauf 2011
Die Raiffeisen-Landesbank Tirol AG kann auf ein zufriedenstellendes Jahr 2011 zurückblicken, insbesondere konnte das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit deutlich gesteigert werden. Das ist vor allem gelungen, weil die Betriebserträge leicht erhöht werden konnten, die Betriebsaufwendungen auf dem Niveau des Vorjahres gehalten wurden und das Bewertungsergebnis wesentlich reduziert werden
konnte.
Bilanzsumme in Mio. EUR
31.12.2004
31.12.2005
31.12.2006
31.12.2007
31.12.2008
31.12.2009
31.12.2010
31.12.2011
5.086
4.882
4.758
5.047
6.654
7.296
7.182
7.356
Mittelherkunft/Kapitalstruktur
31.12.2011
31.12.2010
Veränderung
Mio. EUR
Prozent
Mio. EUR
Prozent
Mio. EUR
Prozent
3.952,41
53,7 %
4.012,30
55,9 %
-59,89
-1,5 %
Giroeinlagen
847,10
11,5 %
797,06
11,1 %
50,04
6,3 %
Spareinlagen
610,92
8,3 %
606,78
8,4 %
4,14
0,7 %
1.379,18
18,7 %
1.188,18
16,5 %
191,00
16,1 %
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
verbriefte Verbindlichkeiten
Eigenkapital
360,12
4,9 %
350,85
4,9 %
9,27
2,6 %
sonstige Passiva
205,98
2,8 %
226,78
3,2 %
-20,80
-9,2 %
7.355,71
100,0 %
7.181,95
100,0 %
173,76
2,4 %
Passiva
Der passivseitige Anstieg der Bilanzsumme um 2,4 Prozent bzw. EUR 173,76 Mio. auf EUR 7.355,71 Mio. ist vor allem auf einen Anstieg
der verbrieften Verbindlichkeiten zurückzuführen. Diese haben sich um 16,1 Prozent bzw. EUR 191,00 Mio. auf EUR 1.379,18 Mio. erhöht.
Gestiegen sind auch die Giroeinlagen um 6,3 Prozent bzw. EUR 50,04 Mio. auf EUR 847,10 Mio., das Eigenkapital um 2,6 Prozent bzw.
EUR 9,27 Mio. auf EUR 360,12 Mio. und die Spareinlagen um 0,7 Prozent bzw. EUR 4,14 Mio. auf EUR 610,92 Mio. Reduziert haben sich
die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um 1,5 Prozent bzw. EUR 59,89 Mio. auf EUR 3.952,41 Mio. und die sonstigen Passiva
um 9,2 Prozent bzw. EUR 20,80 Mio. auf EUR 205,98 Mio.
Lagebericht
23
Mittelverwendung/Vermögensstruktur
31.12.2011
Forderungen an
Kreditinstitute
31.12.2010
Veränderung
Mio. EUR
Prozent
Mio. EUR
Prozent
Mio. EUR
Prozent
2.830,99
38,5 %
2.749,24
38,3 %
81,75
3,0 %
Forderungen an Kunden
2.518,61
34,2 %
2.577,88
35,9 %
-59,27
-2,3 %
Wertpapiere
1.663,35
22,6 %
1.519,99
21,2 %
143,36
9,4 %
Beteiligungen inkl.
Anteile an
verbundenen Unternehmen
210,97
2,9 %
208,92
2,9 %
2,05
1,0 %
sonstige Aktiva
131,79
1,8 %
125,92
1,8 %
5,87
4,7 %
7.355,71
100,0 %
7.181,95
100,0 %
173,76
2,4 %
Aktiva
Aktivseitig ist der Anstieg der Bilanzsumme im Wesentlichen auf eine Erhöhung der im Eigenbesitz befindlichen Wertpapiere und der
Forderungen an Kreditinstitute zurückzuführen. Die Wertpapiere im Eigenbesitz erhöhten sich um 9,4 Prozent bzw. EUR 143,36 Mio. auf
EUR 1.663,35 Mio. und die Forderungen an Kreditinstitute um 3,0 Prozent bzw. EUR 81,75 Mio. auf EUR 2.830,99 Mio. Leicht gestiegen
sind auch die sonstigen Aktiva um 4,7 Prozent bzw. EUR 5,87 Mio. auf EUR 131,79 Mio. und die Beteiligungen inkl. Anteile an verbundenen Unternehmen um 1,0 Prozent bzw. EUR 2,05 Mio. auf EUR 210,97 Mio. Um 2,3 Prozent bzw. EUR 59,27 Mio. auf EUR 2.518,61 Mio.
gesunken sind die Forderungen an Kunden.
Die Forderungen gegenüber Kunden setzten sich zum Jahresende 2011 wie folgt zusammen:
Branchenvergleich RLB Tirol AG 2011
Land-/Forstwirtschaft u. Genossenschaften
2011
2010
Veränderung
zur Gesamtausleihung
Tsd. EUR
Tsd. EUR
Prozent
Prozent
22.839
23.168
-1,4 %
0,9 %
Verkehr
127.412
140.342
-9,2 %
5,1 %
Gewerbe
531.209
539.897
-1,6 %
21,1 %
Industrie
147.096
161.978
-9,2 %
5,8 %
Unselbstständige, Private
493.107
486.748
1,3 %
19,6 %
Tourismus, Freizeitwirtschaft
361.780
352.049
2,8 %
14,4 %
Öffentliche Körperschaften und Sozialversicherungen
187.335
203.562
-8,0 %
7,4 %
55.210
55.185
0,0 %
2,2 %
Handel
154.665
149.464
3,5 %
6,1 %
Sonstige (Wohnbauvereinigungen und sonstige Nichtbanken)
437.958
465.491
-5,9 %
17,4 %
2.518.610
2.577.884
-2,3 %
100,0 %
Freiberufler, Selbstständige
Gesamt
24
Lagebericht
Eigenmittel (gemäß § 23 BWG)
gezeichnetes Kapital
Rücklagen
immaterielle Anlagewerte
KERNKAPITAL
nachrangiges Kapital
ERGÄNZENDE EIGENMITTEL
EIGENMITTEL vor Abzugsposten
Abzug gem. § 23 (13) BWG
kurzfristiges nachrangiges Kapital
EIGENMITTEL IST
31.12.2011
31.12.2010
31.12.2009
Tsd. EUR
Tsd. EUR
Tsd. EUR
84.950
84.950
84.950
275.170
265.899
258.587
0
0
-3
360.120
350.849
343.534
13.752
13.752
13.752
Veränderung
Tsd. EUR
Prozent
9.271
2,6 %
13.752
13.752
13.752
0
0,0 %
373.872
364.601
357.286
9.271
2,5 %
-2
-2
-2
0
0
0
373.870
364.599
357.284
9.271
2,5 %
Die Eigenmittel der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG haben sich im Berichtsjahr um 2,5 Prozent bzw. EUR 9,27 Mio. auf EUR 373,87 Mio.
erhöht.
Gewinn- und Verlustrechnung
2011
2010
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Prozent
Nettozinsertrag
57,03
55,63
1,40
2,5 %
Erträge aus Wertpapieren
und Beteiligungen
15,22
14,28
0,94
6,6 %
Provisionsergebnis
23,55
24,16
-0,61
-2,5 %
3,24
3,07
0,17
5,5 %
11,54
11,83
-0,29
-2,5 %
Erträge/Aufwendungen aus Finanzgeschäften
sonstige betriebliche Erträge
Veränderung
BETRIEBSERTRÄGE
110,58
108,97
1,61
1,5 %
Personalaufwand
-36,67
-38,13
-1,46
-3,8 %
sonstige Verwaltungsaufwendungen
(Sachaufwand)
-24,66
-23,87
0,79
3,3 %
Wertberichtigungen zu
Vermögensgegenständen (AfA)
-3,05
-3,38
-0,33
-9,8 %
sonstige betriebliche Aufwendungen
-1,79
-1,20
0,59
49,2 %
-66,17
-66,58
-0,41
-0,6 %
44,41
42,39
2,02
4,8 %
-21,02
-19,98
1,04
5,2 %
0,82
-4,78
5,60
-117,2 %
24,21
17,63
6,58
37,3 %
BETRIEBSAUFWENDUNGEN
BETRIEBSERGEBNIS
Saldo Auflösungen/Zuweisungen von bzw. zu den
Wertberichtigungen auf Forderungen
Saldo Auflösungen/Zuweisungen von bzw. zu den
Wertberichtigungen auf Wertpapiere, Beteiligungen
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Die Betriebserträge sind im Jahr 2011 um 1,5 Prozent bzw. EUR 1,61 Mio. auf EUR 110,58 Mio. gestiegen. Das ist eine Folge des
leichten Anstiegs des Nettozinsertrages um 2,5 Prozent bzw. EUR 1,40 Mio. auf EUR 57,03 Mio. Ebenfalls gestiegen sind die Erträge aus
Wertpapieren und Beteiligungen um 6,6 Prozent bzw. EUR 0,94 Mio. auf EUR 15,22 Mio. bzw. die Erträge aus Finanzgeschäften um
Lagebericht
25
5,5 Prozent bzw. EUR 0,17 Mio. auf EUR 3,24 Mio. Leicht reduziert haben sich das Provisionsergebnis um 2,5 Prozent bzw. EUR 0,61 Mio.
auf EUR 23,55 Mio. und die sonstigen betrieblichen Erträge um 2,5 Prozent bzw. EUR 0,29 Mio. auf EUR 11,54 Mio.
Die Betriebsaufwendungen reduzierten sich um 0,6 Prozent bzw. EUR 0,41 Mio. auf EUR 66,17 Mio. Dies ist auf den Rückgang beim
Personalaufwand um 3,8 Prozent bzw. EUR 1,46 Mio. auf EUR 36,67 Mio. und bei den Wertberichtigungen zu Vermögensgegenständen
(AfA) um 9,8 Prozent bzw. EUR 0,33 Mio. auf EUR 3,05 Mio. zurückzuführen. Leicht gestiegen sind die sonstigen Verwaltungsaufwendungen um 3,3 Prozent bzw. EUR 0,79 Mio. auf EUR 24,66 Mio. und die sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 49,2 Prozent bzw. EUR
0,59 Mio. auf EUR 1,79 Mio.
Der Saldo aus Wertberichtigungen auf Forderungen und Zuführung zu Rückstellungen für Eventualverpflichtungen sowie Erträge aus
der Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen und aus Rückstellungen für Eventualverbindlichkeiten hat sich um 5,2 Prozent
bzw. EUR 1,04 Mio. auf EUR -21,02 Mio. erhöht. Ins Positive gedreht hat sich der Saldo aus Wertberichtigungen auf Wertpapiere, die wie
Finanzanlagen bewertet werden, und auf Beteiligungen sowie Erträge aus Wertberichtigungen auf Wertpapiere, die wie Finanzanlagen
bewertet werden. Dieser Saldo hat sich um EUR 5,60 Mio. erhöht und beträgt EUR 0,82 Mio.
Trotz der anhaltend schwierigen Rahmenbedingungen ist es gelungen, das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) um
37,3 Prozent bzw. EUR 6,58 Mio. auf EUR 24,21 Mio. zu erhöhen.
Bericht über Bankstellen
Die Raiffeisen-Landesbank Tirol AG war am 31.12.2011 mit 23 Bankstellen – fünf davon wurden als Selbstbedienungsbankstellen geführt –
im Marktgebiet vertreten. Insgesamt wurden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der RLB Tirol AG 72.500 Kunden betreut.
Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren
Eigenmittelquote
Nettoerfolgsspanne
31.12.2011
31.12.2010
31.12.2009
31.12.2011
31.12.2010
31.12.2009
11,12 %
10,77 %
10,55 %
0,60 %
0,59 %
0,57 %
31.12.2011
31.12.2010
31.12.2009
59,84 %
61,10 %
63,80 %
Cost-Income-Ratio
Eigenkapitalrentabilität
31.12.2011
31.12.2010
31.12.2009
6,81 %
5,08 %
5,05 %
31.12.2011
31.12.2010
31.12.2009
0,33 %
0,25 %
0,23 %
Gesamtkapitalrentabilität
Die Eigenmittelquote beträgt 11,12 Prozent und liegt damit deutlich über der gesetzlich vorgeschriebenen Eigenmittelquote von 8
Prozent gemäß § 22 Abs 1 BWG. Die Nettoerfolgsspanne liegt bei
0,60 Prozent, die Cost-Income-Ratio bei 59,84 Prozent, die Eigenkapitalrentabilität bei 6,81 Prozent und die Gesamtrentabilität bei
0,33 Prozent.
Die Raiffeisen-Landesbank Tirol AG beschäftigte im Geschäftsjahr 2011 durchschnittlich 454,18 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (436,55 Angestellte und 17,63 Arbeiter). Das entspricht einem
leichten Rückgang um 3,6 Prozent.
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Es gab bis dato keine Geschäftsfälle oder sonstigen Vorgänge, die von besonderem öffentlichen Interesse wären oder die sich wesentlich
im Jahresabschluss 2011 auswirken würden.
26
Lagebericht
Risikobericht
Modernes Risikomanagement
Organisation des Risikomanagements
Das aktive Management der Risiken ist für die Raiffeisen-Landesbank Tirol AG von großer Bedeutung und sichert den langfristigen
Erfolg. Den gesetzlichen Anforderungen (BWG und Basel II) entsprechend hat sich die Raiffeisen-Landesbank Tirol AG das Ziel
gesetzt, durch den Einsatz von modernen Methoden und entsprechenden Systemen sowohl auf dem Gebiet des Risikomanagements als auch auf dem des Risikocontrollings die Sicherheit und
Rentabilität der Bank im Interesse der Kunden und Eigentümer zu
garantieren. Die Erfahrungen des Jahres 2011 bestätigen die
Risikopolitik, das Risikomanagement und deren Organisation.
Das Risikomanagement ist so organisiert, dass Interessenkonflikte
sowohl auf persönlicher als auch auf organisatorischer Ebene vermieden werden (Trennung Markt/Marktfolge). Die Aufgaben und
die organisatorischen Abläufe für die Messung, die Überwachung
und das Berichtswesen der Risiken werden von der Organisationseinheit Risikomanagement verantwortet und sind im Intranet sowie
in den entsprechenden Handbüchern dargestellt.
Risikopolitische Grundsätze
Die risikopolitischen Grundsätze werden vom Vorstand festgelegt,
regelmäßig überprüft und gegebenenfalls angepasst:
• Der Vorstand und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fühlen
sich den risikopolitischen Grundsätzen verpflichtet und treffen
auch ihre Alltagsentscheidungen unter Einhaltung dieser
Leitlinien.
• Bei intransparenter Risikolage oder methodischen Zweifelsfällen
ist nach dem Vorsichtsprinzip vorzugehen.
• Der Aufnahme neuer Geschäftsfelder oder Produkte geht grundsätzlich eine adäquate Analyse der geschäftsspezifischen
Risiken voraus (Produkteinführungsprozess).
Grundsätze für das Risikomanagement
Der Risikomanagementansatz baut auf folgenden Grundsätzen auf:
• Der Vorstand trägt die Gesamtverantwortung für die Überwachung des Risikomanagements in der Raiffeisen-Landesbank
Tirol AG. Der Aufsichtsrat überprüft die Risikopolitik in
regelmäßigen Zeitabständen.
• Das Management von Kredit-, Markt-, Liquiditäts-, Beteiligungs-,
operationellen und sonstigen Risiken erfolgt in einem koordinierten Prozess auf allen relevanten Ebenen der Bank.
• Das Risikokomitee erarbeitet und empfiehlt die Risikostrategie,
die Limitierung des Risikokapitals im Rahmen der Risikotragfähigkeit sowie die Risikokapitalallokation.
Kreditrisiko
Das Kreditrisiko wird bei Kontrahenten (Privat- und Kommerzkunden, Banken, Länder) und Konzentrationen ermittelt.
Die Kreditvergabe, die gezielte Übernahme von Risiken, zählt zu
den Kerngeschäftsbereichen der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG.
Die Risikosituation eines Kreditnehmers wird laufend zweidimensional betrachtet, einerseits durch die Beurteilung der wirtschaftlichen Situation mittels eines bankinternen Ratingsystems und
andererseits durch die Beurteilung von risikomindernden Sicherheiten. In den entsprechenden Kalkulationen wird dem unterschiedlichen Risikogehalt der Kreditaktivitäten differenziert Rechnung getragen.
Die Organisationseinheit Risikomanagement unterstützt die
Vertriebseinheiten bei der Steuerung durch Messung und Überwachung des Kreditrisikos sowie gemeinsam mit der Organisationseinheit Forderungsmanagement bei der Betreuung von Problemengagements. Im Berichtswesen stellen diverse Stichtags- und
Vorschauanalysen zum Risikoprofil einen fixen Bestandteil dar.
Somit wird ein durchgängig aktiver Risikomanagementprozess
garantiert.
Die mit dem Kreditrisiko verbundenen Aufgaben und organisatorischen Abläufe sowie die vom Vorstand jährlich festgelegte
Kreditrisikostrategie sind im Intranet und im Kredithandbuch klar
beschrieben, werden allen mit der Geschäftsdurchführung betrauten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kommuniziert und stehen
online zur Verfügung. Damit ist sichergestellt, dass in jedem Einzelfall nur Risiken eingegangen werden, welche im Einklang mit der
Risikopolitik und -strategie stehen. Darüber hinaus werden – dem
kaufmännischen Vorsichtsprinzip entsprechend – für bestehende
Risiken ausreichende Vorsorgen gebildet.
Basierend auf den aufsichtsrechtlichen Anforderungen und Empfehlungen sowie dem betriebswirtschaftlichen Nutzen hat sich die
Raiffeisen-Landesbank Tirol AG die kontinuierliche Weiterentwicklung und Verbesserung des Risikomanagementprozesses sowie
der Risikobewertungs- und Risikosteuerungsmethoden zum Ziel
gesetzt.
Lagebericht
27
Marktrisiko
Operationelles Risiko
Die Marktrisiken bestehen im Zinsänderungs-, Währungs- und
Kursrisiko bei Wertpapieren, Zins- und Devisenpositionen. Marktrisiken ergeben sich sowohl bei Handels- als auch bei Bankbuchgeschäften.
Die Raiffeisen-Landesbank Tirol AG nutzt eine Kombination aus
verschiedenen Risikomessgrößen, um Marktrisiken zu steuern und
entsprechende Limite zu setzen. Das Marktrisiko wird in der Organisationseinheit Treasury gemanagt, indem alle Zins-, Währungsund Kurspositionen systematisch zusammengefasst und der
Marktlage entsprechend ausgesteuert werden. Neben dem Kreditgeschäft zählt das Eigengeschäft zu den Kerngeschäftsbereichen.
Die Organisationseinheit Risikomanagement unterstützt die Organisationseinheit Treasury in der Steuerung der Marktrisiken. Die
Messung und Überwachung der Marktrisiken sowie die tourliche
Berichterstattung sind die zentralen Aufgabenschwerpunkte. Im
Zuge der dynamischen Risikoüberwachung wird dem systematischen Monitoring der Strategie- und Hedgepositionen gesonderte
Aufmerksamkeit gewidmet. Tägliche Risiko-/Performanceanalysen
und -berichte gewährleisten, dass die Organisationseinheit
Treasury die angemessenen Steuerungsimpulse setzen kann.
Das Management von operationellen Risiken erfolgt in der Organisationseinheit Risikomanagement. Alle Risiken, welche aufgrund
von Fehlern in Systemen, Prozessen, aus fehlerhaftem Verhalten
von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern oder externen Ereignissen
entstehen können, werden analysiert, bewertet und mit geeigneten
Gegensteuerungsmaßnahmen versehen.
Liquiditätsrisiko
Die jährlich geplante Risikobelastung stellt dabei die Begrenzung
für das aggregierte Gesamtbankrisiko dar, wobei neben den tatsächlich gemessenen Risiken auch nicht quantifizierbare sonstige
Risiken durch einen Risikopuffer Berücksichtigung finden. Alle
risikorelevanten Informationen fließen in monatlich erstellte und im
Risikokomitee ausführlich besprochene Risikotragfähigkeitsanalysen ein. Dabei wird das Gesamtbankrisiko in unterschiedlichen
Szenarien ermittelt, um sicherzustellen, dass auch in möglichen
Problemsituationen ausreichend Kapital zur Verfügung steht.
Die fristenkongruente Refinanzierung hat in der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG einen hohen Stellenwert. Diese Strategie wird durch
ein Liquiditätskennzahlensystem und entsprechende Limite unterstützt, wobei zwischen der kurzfristigen (operativen) und langfristigen (strategischen) Liquiditätssteuerung unterschieden wird.
Die Einhaltung der Limite wird von der Organisationseinheit
Risikomanagement überwacht. In eigenen Liquiditätsszenarien
wird die ausreichende Versorgung mit kurz- und langfristiger Liquidität in möglichen Engpassszenarien dargestellt. Die RaiffeisenLandesbank Tirol AG legt zur Stärkung der Liquidität unter anderem starkes Gewicht auf die Emissionstätigkeit und den Bestand
an refinanzierungsfähigen Sicherheiten. Im Sinn einer proaktiven
Liquiditätssteuerung, der im Hinblick auf Basel III zunehmende
Bedeutung zukommt, werden laufend zusätzliche Steuerungsinstrumente entwickelt.
Beteiligungsrisiko
Das Beteiligungsrisiko wird vom Vorstand gesteuert, von der
Organisationseinheit Risikomanagement gemessen und von der
Organisationseinheit Rechnungswesen und Beteiligungsverwaltung überwacht.
Ein Expertenansatz stellt sicher, dass das Risikopotenzial angemessen eingeschätzt wird.
Der Eigenmittelbedarf für das operationelle Risiko wird gemäß dem
Basis-Indikator-Ansatz ermittelt. Die Darstellung und Bearbeitung
der Risiken erfolgt mittels moderner EDV-Systeme. Ergänzt durch
tourliche Prüfungen der internen Revision und periodische Berichterstattungen wird so ein adäquater Umgang mit operationellen
Risiken sichergestellt.
Risikotragfähigkeit
Im Rahmen der Gesamtbankrisikosteuerung werden dem Risikodeckungspotenzial alle maßgeblichen Risiken, die nach modernen Methoden und unter Einsatz entsprechender Systeme ermittelt
werden, gegenübergestellt.
In der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG wird verstärktes Augenmerk
auf die Risikomanagementprozesse des Kredit-, Markt- und Liquiditätsrisikos gelegt, da der Schwerpunkt der Banktätigkeit im
Privat- und Kommerzkunden- sowie im Treasury-Geschäft liegt.
Das Kreditrisiko wird mittels Ausfallswahrscheinlichkeiten, das
Marktrisiko des Handels- und des Bankbuches mittels Sensitivitätskennzahlen berechnet. Das Liquiditätsrisiko wird mittels Limiten
begrenzt. Neben den marktabhängigen Risiken werden im Rahmen der Gesamtbanksteuerung auch das Beteiligungsrisiko und
das operationelle Risiko berechnet, um einerseits alle Risiken darzustellen und andererseits auch den stetig steigenden aufsichtsrechtlichen Anforderungen Rechnung zu tragen.
Die Risikotragfähigkeitsanalyse ist daher der Ausgangspunkt für
die Limitierung der Risikoaktivitäten auf ein angemessenes Niveau
mit dem Ziel, den problemlosen Fortbestand der RaiffeisenLandesbank Tirol AG zu sichern und das Ertragspotenzial entsprechend auszuschöpfen.
28
Lagebericht
Sicherung der Einlagen
Solidaritätsverein der Tiroler RaiffeisenGeldorganisation
Einlagensicherungseinrichtungen der
Raiffeisen Bankengruppe Österreich
Die Raiffeisenbanken der Raiffeisen-Bankengruppe Tirol haben
gemeinsam mit der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG einen
Solidaritätsverein eingerichtet, der durch geeignete Maßnahmen
sicherstellt, dass in wirtschaftliche Schwierigkeiten geratene
Vereinsmitglieder Hilfestellung erhalten.
Die Mitgliedsinstitute der Raiffeisen-Bankengruppe Tirol sind
gemeinsam über die Raiffeisen-Einlagensicherung Tirol eGen
Mitglied der Österreichischen Raiffeisen-Einlagensicherung eGen.
Diese Einlagensicherungsgenossenschaft stellt die Haftungseinrichtung für die gesamte Raiffeisen Bankengruppe gemäß §§ 93,
93a und 93b BWG dar.
Raiffeisen-Kundengarantiegemeinschaft
Österreich
Zum Zweck der Einlagensicherung ist in der Raiffeisen Bankengruppe Österreich ein entsprechendes Früherkennungssystem
implementiert, das basierend auf einem umfassenden Meldewesen
über die Ertrags- und Risikoentwicklung aller Mitgliedsinstitute
laufende Analysen und Beobachtungen durchführt.
Diese Gemeinschaft aus Raiffeisenbanken, Raiffeisen-Landesbanken, der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG und der Raiffeisen
Bank International AG garantiert wechselseitig alle Kundeneinlagen und die eigenen Wertpapieremissionen, unabhängig von der
Höhe. Die Kundengarantiegemeinschaft ist zweistufig aufgebaut,
einerseits auf Landesebene und andererseits in der Bundesgarantiegemeinschaft. Die Kundengarantiegemeinschaft
gewährleistet somit über die gesetzliche Einlagensicherung hinaus
Sicherheit für die Kunden.
Bericht über Forschung und Entwicklung
Bezüglich Forschung und Entwicklung gibt es branchenbedingt keine relevanten Aktivitäten.
Bericht über wesentliche Merkmale des internen
Kontroll- und Risikomanagementsystems im
Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess
Der Vorstand der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG stellt durch ein
wirksames internes Kontrollsystem die korrekte Abbildung der Geschäftsfälle in der Rechnungslegung sicher. Das interne Kontrollsystem zum Rechnungslegungsprozess ist dazu konzipiert, angemessene Sicherheit bei der Erstellung und der wahrheitsgetreuen
Darstellung von veröffentlichten Jahresabschlüssen in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Bestimmungen des BWG und
UGB zu gewährleisten. Aufsichtsrat und Vorstand stützen sich dabei auf die Expertise der Fachleute, insbesondere der Organisationseinheiten Rechnungswesen und Controlling. Der Aufsichtsrat
nimmt die Überwachung der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems wahr. Der Vorstand der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG stellt
ein nachweislich wirksames und angemessenes internes Kontrollsystem für den Rechnungslegungsprozess sicher. Die Verantwortlichkeiten für die einzelnen Bestandteile und Prozessschritte im
Zusammenhang mit der Rechnungslegung sind klar definiert und
einzelnen Organisationseinheiten zugeordnet. Das interne
Kontrollsystem ist implementiert und im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess in Dienstanweisungen dokumentiert.
Das interne Kontrollsystem ist durch die definierten Kontrollen wie
Vier-Augen-Prinzip, Überprüfung der Datenqualität und Plausibilitätskontrollen integrierter Bestandteil von technischen und organisatorischen Prozessen, verbindet Risiko und Compliance und stellt
sicher, dass auf Basis definierter Risiken adäquate Kontrollen implementiert und korrekt ausgeführt werden. So wird die Trennung
von sensiblen Tätigkeiten durch eine restriktive Vergabe von IT-Berechtigungen unterstützt. Ein regelmäßiger Informationsaustausch
der für den Rechnungslegungsprozess relevanten Daten innerhalb
der einzelnen Organisationseinheiten stellt einen Eckpfeiler des
internen Kontrollsystems dar. Die interne Revision überprüft unabhängig und regelmäßig auch im Bereich des Rechnungswesens
die Einhaltung der internen Vorschriften. Der Leiter der internen
Revision berichtet direkt an den Vorstand.
Lagebericht
29
Ausblick 2012
Für das Jahr 2012 zeichnet sich global eine deutlich schwächere
Konjunkturentwicklung ab. In der EU scheint eine Rezession nahezu unvermeidbar zu sein und in vielen europäischen Ländern wie
Griechenland, Portugal, Irland, Spanien und Italien ist das bereits
seit Längerem Realität. Die verschärften Sparanstrengungen fast
aller EU-Staaten und der Kapitalmangel im europäischen Bankensystem werden diese Situation noch zusätzlich verschärfen. Es
könnte zumindest in Europa eine längere Rezessionsphase bevorstehen. Auch die Wirtschaft in Österreich und in Tirol wird davon
betroffen sein und es ist mit einem schwierigen und herausfordernden Jahr 2012 zu rechnen.
Die Raiffeisen-Landesbank Tirol AG wird auch im kommenden
Jahr den sehr erfolgreichen Weg des risiko- und ertragsorientierten Wachstums mit einer konsequenten Ausrichtung auf das Kundengeschäft fortführen. Unsere Kundenorientierung von der Strategie bis zum täglichen Handeln bildet auch zukünftig die Basis
für unseren Erfolg. Dabei werden wir im Privatkundengeschäft
2012 einen Fokus auf die Steigerung der Erträge aus dem Dienstleistungsgeschäft legen. Im Individualkundengeschäft werden wir
durch eine Qualitätsoffensive unser Kreditportfolio und unsere Liquiditätssituation weiter optimieren.
Ein wesentliches Ziel für das Jahr 2012 ist die frühzeitige und
professionelle Vorbereitung der RLB Tirol AG und der gesamten
Raiffeisen-Bankengruppe Tirol auf die neuen Vorschriften in
Bezug auf Eigenmittel und Liquidität. Neben der Fokussierung auf
die Kunden und der konsequenten Nutzung von Synergien
werden diese Themen auch die zentrale Rolle bei der Strategie
RBGT 2017, die wir im ersten Halbjahr gemeinsam mit den Tiroler
Raiffeisenbanken erarbeiten, einnehmen.
Die Tiroler Raiffeisenbanken sind unsere Eigentümer und unsere
wichtigsten Kunden. Auch nächstes Jahr ist es unser erklärtes Ziel,
ihre Zufriedenheit mit den Leistungen der Raiffeisen-Landesbank
Tirol AG nachhaltig zu steigern. Das werden wir vor allem durch
einen weiteren Ausbau unserer Themenführerschaft erreichen.
Dadurch stärken wir die Zukunftsfähigkeit der Tiroler Raiffeisenbanken und festigen unsere Marktposition als führende Bankengruppe in Tirol.
Unsere engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind entscheidend für den Erfolg der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG und
sichern unseren Vorsprung. Deswegen bleibt die gezielte Förderung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein besonders
wichtiges Anliegen. Um auch zukünftig qualitäts- und leistungsorientierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ansprechen zu
können, werden wir die Attraktivität von Raiffeisen als Arbeitgeber
weiter steigern.
In den letzten Jahren haben wir im Bereich der Produktivität des
Unternehmens gute Fortschritte gemacht. Diesen Weg werden wir
konsequent weiterverfolgen. Dabei bauen wir auf das Unternehmertum unserer Führungskräfte.
Die Raiffeisen-Landesbank Tirol AG, das Spitzeninstitut der Raiffeisen-Bankengruppe Tirol, wird auch 2012 den sehr erfolgreichen
Weg der letzten Jahre konsequent weitergehen.
Der Vorstand der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG
Dr. Hannes Schmid
Vorstandssprecher
MMag. Reinhard Mayr
Vorstandsdirektor
Mag. Gobert Sternbach
Vorstandsdirektor
30
125 Jahre Raiffeisen in Österreich
125 Jahre Raiffeisen in Österreich:
Auf einem soliden Fundament
Von Prof. Kurt Ceipek, Herausgeber der Raiffeisenzeitung
Die Raiffeisen-Organisation in Österreich feierte im Jahr 2011
ihr 125-jähriges Bestehen. Im Dezember des Jahres 1886 war in
Niederösterreich die erste Raiffeisenkasse gegründet worden.
Raiffeisen in Tirol ist nur wenige Monate jünger. Im Jahr 1888
wurden die beiden ersten Raiffeisenkassen Tirols in Oetz und
Inzing fast auf den Tag genau zeitgleich ins Leben gerufen. Es
war der Startschuss für einen im Rückblick beeindruckenden Aufstieg des heimischen Raiffeisen-Genossenschaftswesens.
Beispiellose Erfolgsgeschichte
Seither hat Raiffeisen in Tirol gemeinsam mit seinen Mitgliedern
und Kunden eine Reihe von Kriegen und Krisen erfolgreich bewältigt. Raiffeisenbanken waren stets die Banken des Mittelstandes,
der Klein- und Mittelbetriebe, der Bauern, der Angestellten, Staatsbediensteten und Arbeiter. Das hat uns besonders krisenfest und
stabil gemacht.
Heute bildet Raiffeisen das Rückgrat der Tiroler Wirtschaft. 82
selbstständige Tiroler Raiffeisenbanken mit insgesamt 262 Bankstellen tragen die Verantwortung für die Nahversorgung mit Finanzdienstleistungen, sind bedeutendster Finanzier von Investitionen
in der Wirtschaft und Hauptfinanzier des Wohnbaus. Zugleich ist
Raiffeisen auch selbst ein wichtiger Investor und belebt auf
diese Weise die Wirtschaft des Landes. Wichtig ist Raiffeisen auch
als größter privater Arbeitgeber des Landes. Viele Arbeitsplätze
wurden besonders in Regionen geschaffen, in denen qualifizierte Arbeitsplätze besonders spärlich und daher noch wertvoller sind
als in Ballungszentren. Zusätzlich werden Jugendarbeitsplätze
geschaffen. Angeboten werden die Lehre zur Bankkauffrau bzw.
zum Bankkaufmann mit und ohne Matura.
Gegenwart hat Geschichte
Die Entwicklung der Raiffeisen-Idee und die Gründung der
ersten Raiffeisen-Genossenschaften fiel in eine Zeit sozialer und
wirtschaftlicher Umbrüche, unter denen die Mehrheit der Bevölkerung schwer zu leiden hatte. Den Mitte des 19. Jahrhunderts
frei gewordenen Bauern und Handwerkern fehlte es fast immer
an Geld zur Beschaffung von Betriebsmitteln und zur Finanzierung
von Investitionen und sie verfügten auch fast nie über ausreichende Bildung. Viele konnten nicht lesen und schreiben.
Ähnlich dramatisch entwickelte sich das Leben der Handwerker
und Gewerbetreibenden, von denen viele durch die beginnende
Industrialisierung ihre Existenzgrundlage verloren.
Die Geldnot von Landwirten und Handwerkern machten sich Mitte
des 19. Jahrhunderts skrupellose Wucherer zunutze, die Darlehen
mit extrem hohen Zinsen vergaben, sehr oft mit dem Ziel, sich das
Eigentum der Landwirte anzueignen. Viele Bauern und Kleinstunternehmer mussten sich hoch verschulden, verloren in der Folge
ihren Besitz und damit die Lebensgrundlage. Die Folge war die
völlige Verarmung breiter Bevölkerungskreise vor allem in den
ländlichen Regionen. Tausende Bauernhöfe wurden zwangsversteigert, die Menschen aus ihren Häusern vertrieben, Familien
völlig entwurzelt.
Als Bürgermeister mehrerer Gemeinden im Westerwald wurde der
deutsche Sozialreformer Friedrich Wilhelm Raiffeisen hautnah mit
der Not der Menschen konfrontiert. Er suchte nach Auswegen aus
der Krise. Wegen einer extremen Hungersnot im Winter 1846/47
gründete Raiffeisen einen karitativen „Verein für Selbstbeschaffung
von Brod und Früchten“. Mit Hilfe privater Spender kaufte er Mehl,
aus dem in einem selbst errichteten Backhaus Brot gebacken und
an Bedürftige verteilt wurde.
Schon bald erkannte F. W. Raiffeisen, dass auf Dauer nur Selbsthilfe in Genossenschaften die Probleme der Menschen lösen
konnte. Deshalb machte der Sozialreformer 1864 aus dem Wohltätigkeitsverein den „Heddesdorfer Darlehnskassen-Verein“.
Damit entstand die erste Raiffeisen-Genossenschaft und legte den
Grundstein für einen Siegeszug der Raiffeisen-Idee durch Europa
und später die ganze Welt.
Raiffeisen in Tirol war in Österreich einer der Pioniere dieser
Entwicklung. Nach der Gründung der ersten Raiffeisenbanken im
Jahr 1888 wurde 1895 in Bozen die Raiffeisen-Zentralkasse Tirol –
die Vorgängerin der heutigen RLB Tirol AG – als Drehscheibe und
gemeinsame Plattform für die Tiroler Raiffeisenkassen gegründet.
Das war noch drei Jahre vor der Gründung einer Landeszentrale
für Niederösterreich und Wien. Auch der Österreichische Raiffeisenverband wurde erst drei Jahre nach der Tiroler Landes-Genossenschaftsbank aus der Taufe gehoben.
Raiffeisens Idee war bestechend einfach, einleuchtend und für
die Menschen daher nachvollziehbar. „Einer für alle, alle für einen“
wurde zum geflügelten Wort. Es kam in Tirol zu einer Welle von
Gründungen, wobei bald auch Warengenossenschaften gegründet
wurden und viele Raiffeisenkassen ein Warengeschäft aufnahmen. Ebenso wurde die Milchverarbeitung in den folgenden
Jahren immer häufiger von bäuerlichen Genossenschaften selbst
in die Hand genommen.
Bei den Raiffeisenkassen ging es darum, die Mitglieder dazu zu
bewegen, ihre Ersparnisse der Genossenschaftsbank anzuvertrauen, damit in der Folge Mitglieder Darlehen zu sehr günstigen
Zinssätzen aufnehmen konnten. Bei den Warengenossenschaften
wurden die Preise für Betriebsmittel durch gemeinsamen Einkauf
für das einzelne Mitglied wesentlich verbilligt und durch den Verkauf größerer Mengen an Agrarprodukten bessere Preise erzielt.
Zugleich wurden Möglichkeiten für die Lagerung von Agrarprodukten geschaffen, um Phasen mit extrem niedrigen Preisen überbrücken zu können. Raiffeisen wurde damit zur treibenden Kraft des
Aufschwungs in ländlichen Regionen, aber immer mehr auch in
den Städten.
125 Jahre Raiffeisen in Österreich
31
Werte als Grundsätze
Die Wurzeln der Raiffeisen-Erfolge der vergangenen Jahrzehnte
liegen sicher in den Grundsätzen, nach denen bei Raiffeisen in
Tirol und in anderen Raiffeisen-Genossenschaften gearbeitet wird.
Raiffeisen steht für Solidarität, Selbstverwaltung, Eigenverantwortung, Nachhaltigkeit und Subsidiarität. Entscheidende Triebfeder der Arbeit ist immer die Hilfe zur Selbsthilfe für die Genossenschaftsmitglieder. Die Raiffeisenbanken haben sich im Lauf der
Jahre den Bedürfnissen der Kunden stets erfolgreich angepasst,
aber an den Grundsätzen wurde nie gerüttelt. Sie gelten auch
heute noch und werden auch in Zukunft die Basis der Arbeit von
Raiffeisen bilden.
Genossenschaften sind viel mehr als nur ein Geschäftsmodell
oder eine Rechtsform unter vielen. Der nach vielen Skandalen in
den letzten Jahren immer stärker werdende Wunsch nach Mitsprache
und Demokratisierung der Wirtschaft wird von den Genossenschaften seit über einem Jahrhundert in der Praxis gelebt. Dabei
erweisen sich die Genossenschaften immer wieder als überaus
konkurrenzfähig. Seit vielen Jahren ist Raiffeisen auf der Überholspur. Während andere heimische Banken völlig vom Markt verschwunden sind oder mittlerweile von ausländischen Eigentümern
gesteuert werden, ist Raiffeisen nach wie vor durch und durch
österreichisch. Das gilt vor allem jenen Skeptikern zum Trotz, die
immer wieder die Ansicht vertraten, dass im Zeitalter der Globalisierung der Wirtschaft vor allem die Größe von Unternehmen oder
Unternehmensgruppen Grundlage für den dauerhaften Erfolg auf
den Märkten ist. Die von Raiffeisen erfolgreich praktizierte Gegenthese lautet: Erfolg hat, wer sich den spezifischen Besonderheiten
unzähliger lokaler Märkte anpasst und die Kräfte bündelt, um auch
im Konzert der Großen mitspielen und bestehen zu können.
Die Raiffeisen Gruppe verkörpert zugleich lokale Verbundenheit und internationale Stärke. Die selbstständigen Raiffeisenbanken kennen die Bedürfnisse der Menschen in den von ihnen betreuten Regionen naturgemäß besser als jeder andere. Die für den
Markterfolg ebenfalls wichtige Größe wird durch den Verbund der
Raiffeisengenossenschaften erreicht. Die einzelnen Raiffeisenbanken sind Eigentümer der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG, die Raiffeisenlandesbanken aller Bundesländer halten gemeinsam die Anteile an der Raiffeisen Zentralbank Österreich, die ihrerseits wieder
Eigentümerin der Raiffeisen Bank International ist. Dieses Modell
der kleinen selbstständigen Wirtschaftseinheiten in einem geordneten freiwilligen Verbund hat in vielen Fällen große Vorteile
gegenüber zentral gesteuerten Riesenkonzernen, die sich gerade
in Krisenzeiten manchmal als schwerfällig und nur wenig anpassungsfähig erweisen.
Zu den maßgeblichen Erfolgsgeheimnissen von Raiffeisen zählt
nicht nur die Umsetzung der genannten Raiffeisen-Grundsätze,
sondern ganz wesentlich auch die Selbstständigkeit vieler kleiner
regionaler oder lokaler Einheiten. „Raiffeisen.Meine Bank“ ist nicht
nur ein einprägsamer Werbeslogan, sondern auch die tägliche
Prof. Kurt Ceipek
Praxis. Die Mitglieder der Tiroler Raiffeisenbanken und anderer
Genossenschaften sind zugleich deren Eigentümer und wählen in
der Generalversammlung die Eigentümervertreter.
Die meisten Mitglieder fühlen sich ihrer Raiffeisenbank durchaus
verbunden. Das Gefühl, in wesentlichen Dingen mitreden und mitentscheiden zu können, die Überschaubarkeit des eigenen Unternehmens und die Nähe zu den Entscheidungsträgern gibt den Mitgliedern und Kunden ein Gefühl von Sicherheit und Vertrauen und
wird von immer mehr Menschen geschätzt.
Raiffeisen genießt seit vielen Jahren einen hohen und immer
höher werdenden Bekanntheitsgrad. Jedem Österreicher ist
bewusst, dass Raiffeisen als bedeutendster Sportsponsor des
Landes fast immer die besten Sportler des Landes unter Vertrag
hat. Niki Lauda, Thomas Muster, Hermann Maier und Marcel
Hirscher sind nur einige wenige Beispiele dafür. Ganz offensichtlich
ist es so, dass das Giebelkreuz auf dem Helm oder auf dem Leiberl
Sportler besonders beflügelt und noch erfolgreicher macht.
Die Raiffeisenbanken sind vor allem aber auch Unterstützer zahlreicher kleiner lokaler Vereine. Viele Tiroler Fußballklubs, aber auch
Vereine anderer Sportarten wie Radrennfahrer, aufstrebende Skirennläufer und andere junge Sportler, werden von den einzelnen
Raiffeisenbanken oder der Raiffeisen-Landesbank tatkräftig finanziell gefördert. Das ist für jeden Besucher von Sportplätzen nicht zu
übersehen.
Zur engen Verbundenheit der Mitglieder mit ihrer Raiffeisenbank
trägt auch die enge Verflechtung der Genossenschaft mit lokalen
Institutionen bei. Raiffeisen ist ein wesentlicher Teil der Gesellschaft
weit über die Wirtschaft hinaus. Neben den Sportvereinen werden
auch Schulen, Freiwilligenorganisationen wie Feuerwehr, Bergrettung oder Rotes Kreuz häufig von den regionalen Raiffeisenbanken mitgetragen. Dazu kommt, dass sowohl die ehrenamtlichen
wie auch die hauptberuflichen Entscheidungsträger in den Raiffeisenbanken fast immer eng mit den lokalen Vereinen und Initiativen
verknüpft sind, dort oft auch mitarbeiten und häufig eine führende
Rolle spielen.
➜
32
Soziale Verantwortung
Weniger bekannt ist, dass Raiffeisen auch einer der wichtigsten
Sponsoren dieses Landes in den Bereichen Kultur und Soziales
ist. Insbesondere die Unterstützung von sozialen Initiativen wird
kaum jemals an die große Glocke gehängt. Raiffeisen sieht das
Engagement im Sozialbereich als eine wesentliche Aufgabe
gegenüber der Gesellschaft an. Zu den unveränderlichen Grundsätzen von Raiffeisen hat schon immer die Solidarität auch mit
jenen gehört, die vorübergehend oder auch über längere Zeit
Hilfe benötigen. Das gilt nicht nur wirtschaftlich, sondern ganz
stark auch für den Sozialbereich.
Sicher, regional, nachhaltig
Die Finanzkrise hat das Vertrauen vieler Europäer in die Banken
erschüttert. Mit ein wesentlicher Grund dafür ist, dass infolge der
Schwarz-Weiß-Berichterstattung in den Medien alle Banken in
einen Topf geworfen werden. Das führt zu einem verzerrten Bild
der Bankenlandschaft. Man darf nicht Banken wie Raiffeisen mit
Investmentbanken angloamerikanischen Zuschnitts vergleichen.
Die Raiffeisenbanken sind seit jeher bodenständig und haben
diese Bodenhaftung seit der Gründung vor 125 Jahren nie verloren. Raiffeisen ist in der Gesellschaft tief verwurzelt und hat sich
in den vergangenen Jahrzehnten vergleichsweise langsam entwickelt. Dieses gesunde organische Wachstum gibt der RaiffeisenGruppe jene Stabilität, die sich in der aktuellen Finanzkrise als
besonders wertvoll erwiesen hat.
Die Raiffeisen Bankengruppe bewegt sich in der Realwirtschaft
und betreibt keine finanziellen Hasardspiele, wie das manche
Investmentbanken vor allem in den USA oder in Großbritannien
getan haben und teilweise noch immer tun. Diese Banken waren
Auslöser der gegenwärtigen Turbulenzen auf den Finanz-Weltmärkten und haben die gesamte Bankenbranche in Misskredit
gebracht. Die Folgen davon haben auch jene Banken zu tragen,
die stets ordentlich gewirtschaftet haben.
Die Österreicher vertrauen Raiffeisen nach wie vor. Das zeigt sich
an der Entwicklung der Einlagen, die dieses Vertrauen untermauert. Je schwieriger die Lage auf den Finanzmärkten für den einzelnen Sparer und Anleger einzuschätzen ist, desto mehr sucht man
nach einem soliden Partner. Das Argument, dass bei Raiffeisen
noch nie seit dem Bestehen dieser Bankengruppe ein Sparer auch
nur einen Schilling oder Euro verloren hat, ist dabei für die Tiroler
ebenso überzeugend wie die mehrfach abgesicherte Einlagengarantie von Raiffeisen. Sicherheit für die eigenen Ersparnisse steht
in der Wunschliste der Österreicher an oberster Stelle.
Die genossenschaftliche Organisationsform wird auch aus der
jüngsten Finanzkrise gestärkt hervorgehen. Kaum jemand zweifelt
heute nach den Erkenntnissen aus der Finanz- und Wirtschaftskrise daran, dass freiwillige genossenschaftliche Zusammen-
125 Jahre Raiffeisen in Österreich
schlüsse ein Zukunftsmodell sind. Der Wunsch eines großen Teils
der Bevölkerung nach genossenschaftlich-demokratisch organisierten Unternehmen wird angesichts der aus der Globalisierung
entstandenen Probleme weiter zunehmen. Die Raiffeisen Bankengruppe bildet in dieser äußerst bewegten Zeit rascher Umbrüche
einen sicheren Hafen, dem die Menschen vertrauen. Der Wunsch
nach Sicherheit und einem Partner, dem man vertrauen kann, ist
heute ausgeprägter denn je zuvor.
Genossenschaften sind nicht nur in wohlhabenden Industrieländern auf der Überholspur, sondern auch in Entwicklungsländern.
Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus, ein Wirtschaftswissenschafter aus Bangladesch, ist für seine Umsetzung genossenschaftlicher Mikrokreditgenossenschaften vielfach ausgezeichnet worden. In Interviews hat er mehrfach erklärt, seine Idee der
Mikrokreditgenossenschaften basiere in wesentlichen Teilen auf
den Grundsätzen von Friedrich Wilhelm Raiffeisen.
2012 Jahr der Genossenschaften
Die Bedeutung der Genossenschaften für die Zukunft der Menschheit wird auch durch die Tatsache verdeutlicht, dass die UNO das
Jahr 2012 zum „Internationalen Jahr der Genossenschaften“ erklärt hat. Welche Bedeutung Raiffeisengenossenschaften heute
weltweit haben, lässt sich mit eindrucksvollen Zahlen untermauern:
In mehr als 100 Ländern dieser Erde arbeiten mehr als 900.000
Genossenschaften mit über 500 Millionen Mitgliedern nach den
Prinzipien von Friedrich Wilhelm Raiffeisen. Diese Genossenschaften bilden in vielen Ländern eine wesentliche Basis für den Aufbau
der Wirtschaft und eröffnen den Menschen die Chance zur Schaffung ihrer Existenzgrundlage für die ganze Familie und ganze
Regionen. Genau so wie in Europa vor 150 Jahren.
Man kann mit Sicherheit davon ausgehen, dass genossenschaftlich organisierte Bankengruppen ein Modell der Zukunft sind.
Der Erfolg wird anhalten, solange sich die Genossenschaftsbanken
erfolgreich den Erfordernissen der sich ändernden Gesellschaft
anpassen, zugleich aber den bewährten Grundsätzen von Solidarität, Selbstverantwortung, regionaler Verbundenheit und demokratischer Organisation treu bleiben.
Daran wird bei Raiffeisen in Tirol nicht gerüttelt.
J
a
●
2
Kapitel
33
Jahresabschluss
2011
Jahresabschluss
34
Bilanz zum 31. Dezember 2011 – Aktiva
31.12.2011
EUR
1.
Kassenbestand, Guthaben bei
Zentralnotenbanken und Postgiroämtern
2.
Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur
Refinanzierung bei der Zentralnotenbank zugelassen sind:
a) Schuldtitel öffentlicher Stellen und
ähnliche Wertpapiere
b) zur Refinanzierung bei Zentralnotenbanken
zugelassene Wechsel
3.
4.
5.
Forderungen an Kreditinstitute:
a) täglich fällig
b) sonstige Forderungen
Forderungen an Kunden
Schuldverschreibungen und andere
festverzinsliche Wertpapiere:
a) von öffentlichen Emittenten
b) von anderen Emittenten
darunter:
eigene Schuldverschreibungen
6.
Aktien und andere nicht festverzinsliche
Wertpapiere
7.
Beteiligungen
darunter:
an Kreditinstituten
Anteile an verbundenen Unternehmen
darunter:
an Kreditinstituten
8.
9.
11. Eigene Aktien oder Anteile sowie Anteile an einer
herrschenden oder an mit Mehrheit beteiligten
Gesellschaft
darunter: Nennwert
1.021.439.474,46
0
878.589.829,64
1.952.401.006,91
0
592.748.248,78
SUMME der Aktiva
Tsd. EUR
16.282
909.835
1.021.439.474,46
2.830.990.836,55
2.518.610.255,99
592.748.248,78
0
0
820.911
1.928.328
0
543.737
909.835
2.749.239
2.577.884
543.737
0
49.157.216,32
188.537.623,64
183.303.533,31
66.409
186.556
179.802
22.425.062,93
0
22.360
0
0
45.724.602,38
21.431.951,84
0
47.744
22.403
0
0
12. Sonstige Vermögensgegenstände
13. Gezeichnetes Kapital, das eingefordert,
aber noch nicht eingezahlt ist
14. Rechnungsabgrenzungsposten
darunter:
latente Steuern gemäß § 198 Abs. 10 UGB
31.12.2010
Tsd. EUR
18.549.368,31
Immaterielle Vermögensgegenstände des
Anlagevermögens
10. Sachanlagen
darunter:
Grundstücke und Bauten, die vom Kreditinstitut
im Rahmen seiner eigenen Tätigkeit genutzt werden
EUR
0
0
65.551.309,24
60.903
0
0
1.975.713,09
0
999
0
7.355.709.711,69
7.181.948
Jahresabschluss
35
Bilanz zum 31. Dezember 2011 – Passiva
31.12.2011
1.
2.
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten:
a) täglich fällig
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden:
a) Spareinlagen, darunter:
aa) täglich fällig
bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist
b) sonstige Verbindlichkeiten
darunter:
3.
4.
5.
6.
6.A
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
aa) täglich fällig
bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist
Verbriefte Verbindlichkeiten:
a) begebene Schuldverschreibungen
b) andere verbriefte Verbindlichkeiten
Sonstige Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
Rückstellungen:
a) Rückstellungen für Abfertigungen
b) Rückstellungen für Pensionen
c) Steuerrückstellungen
d) sonstige
Fonds für allgemeine Bankrisiken
Nachrangige Verbindlichkeiten
Ergänzungskapital
Gezeichnetes Kapital
Kapitalrücklagen:
a) gebundene
b) nicht gebundene
Gewinnrücklagen:
a) gesetzliche Rücklage
b) satzungsmäßige Rücklagen
c) andere Rücklagen
darunter:
gebundene Rücklagen
Rücklage gemäß § 225 Abs. 5 UGB
Haftrücklage gemäß § 23 Abs. 6 BWG
Bilanzgewinn
unversteuerte Rücklagen:
a) Bewertungsreserve
auf Grund von Sonderabschreibungen
31.12.2010
EUR
EUR
Tsd. EUR
Tsd. EUR
1.783.414.906,61
2.168.997.574,37
3.952.412.480,98
1.696.424
2.315.875
4.012.299
610.919.608,13
606.778
0
610.919.608,13
847.099.964,64
0
606.778
797.060
1.458.019.572,77
471.094.290,76
376.005.673,88
0
1.379.181.985,91
7.788.967,99
22.802.781,21
1.900.000,00
17.310.411,88
79.342.800,00
0
8.495.000,00
0
113.045.375,68
467.388
329.672
1.379.181.985,91
131.880.000,35
1.944.957,32
49.802.161,08
0
0
13.847.734,53
84.950.000,00
0
1.188.185
7.799
23.547
0
22.331
53.677
0
0
13.847
84.950
79.343
0
79.343
121.540.375,68
8.495
0
103.595
112.090
11.641.930,57
0
11.642
0
67.200.000,00
8.500.795,67
7.086.847,40
67.200
7.649
7.266
0
aa) Investitionsrücklage gemäß § 9 EStG 1988
0
0
bb) Investitionsfreibetrag gemäß § 10 EStG 1988
0
0
0
0
0
0
SUMME der Passiva
1.188.185
149.033
2.571
79.342.800,00
b) sonstige unversteuerte Rücklagen
darunter:
cc) Mietzinsrücklage gemäß § 11 EStG 1988
dd) Übertragungsrücklage gemäß § 12 EStG 1988
1.403.838
7.086.847,40
7.355.709.711,69
0
7.266
7.181.948
36
Jahresabschluss
Posten unter der Bilanz
31.12.2011
EUR
EUR
31.12.2010
Tsd. EUR
Tsd. EUR
zu AKTIVA:
1.
Auslandsaktiva
878.179.381,50
615.999
229.275.761,03
213.447
zu PASSIVA:
1.
Eventualverbindlichkeiten
darunter:
a) Akzepte und Indossamentverbindlichkeiten
aus weitergegebenen Wechseln
b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und
Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten
2.
3.
4.
5.
6.
7.
0
229.200.468,48
213.175
248.534.105,05
Kreditrisiken
darunter:
Verbindlichkeiten aus Pensionsgeschäften
Verbindlichkeiten aus Treuhandgeschäften
Anrechenbare Eigenmittel gemäß § 23 Abs. 14
darunter:
Eigenmittel gemäß § 23 Abs. 14 Z 7
Erforderliche Eigenmittel gemäß § 22 Abs. 1
darunter:
erforderliche Eigenmittel gemäß § 22 Abs. 1 Z 1
und 4
Auslandspassiva
Hybrides Kapital gemäß § 24 Abs. 2 Z. 5 und 6
0
0
248.469
0
0
373.869.605,74
0
0
364.599
0
268.880.903,88
268.880.903,88
270.943
270.943
1.353.202.594,39
0
1.286.211
0
Jahresabschluss
37
Gewinn- und Verlustrechnung 2011
2011
EUR
1.
Zinsen und ähnliche Erträge
darunter:
aus festverzinslichen Wertpapieren
2.
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
I.
NETTOZINSERTRAG
3.
Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen
a) Erträge aus Aktien, anderen Anteilsrechten
und nicht festverzinslichen Wertpapieren
EUR
2010
Tsd. EUR
176.336.167,44
36.077.764,70
161.645
27.870
119.304.914,57
106.018
57.031.252,87
55.627
1.876.343,90
1.345
b) Erträge aus Beteiligungen
12.005.621,84
11.936
c) Erträge aus Anteilen an
verbundenen Unternehmen
1.338.201,58
4.
Provisionserträge
5.
6.
7.
Sonstige betriebliche Erträge
II.
BETRIEBSERTRÄGE
8.
Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
Tsd. EUR
15.220.167,32
999
14.280
30.082.483,84
31.501
Provisionsaufwendungen
6.535.583,51
7.340
Erträge / Aufwendungen aus Finanzgeschäften
3.240.685,65
3.070
11.541.794,75
11.828
110.580.800,92
108.966
a) Personalaufwand
darunter:
36.669.039,15
38.133
24.586.154,61
25.282
ab) Aufwand für gesetzlich vorgeschriebene
soziale Abgaben und vom Entgelt abhängige
Abgaben und Pflichtbeiträge
6.221.462,95
6.598
ac) sonstiger Sozialaufwand
1.018.806,71
1.011
ad) Aufwendungen für Altersversorgungund
Unterstützung
4.045.812,52
3.787
-444.700,31
257
1.241.502,67
1.198
aa) Löhne und Gehälter
ae) Dotierung der Pensionsrückstellung
af) Aufwendungen für Abfertigungen und
Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen
b) sonstige Verwaltungsaufwendungen
(Sachaufwand)
24.656.409,51
61.325.448,66
23.873
62.006
9.
Wertberichtigungen auf die in den Aktivposten
9 und 10 enthaltenen Vermögensgegenstände
3.049.622,18
3.375
10.
Sonstige betriebliche Aufwendungen
1.794.554,50
1.197
III.
BETRIEBSAUFWENDUNGEN
66.169.625,34
66.578
IV.
BETRIEBSERGEBNIS
44.411.175,58
42.388
38
Jahresabschluss
2011
EUR
EUR
2010
Tsd. EUR
Tsd. EUR
IV.
BETRIEBSERGEBNIS – Übertrag
44.411.175,58
42.388
11./12.
Saldo aus Wertberichtigungen auf Forderungen und Zuführung zu Rückstellungen
für Eventualverpflichtungen sowie Erträge
aus der Auflösung von Wertberichtigungen
auf Forderungen und Auflösung von Rückstellungen für Eventualverbindlichkeiten
-21.023.373,27
-19.980
Saldo aus Wertberichtigungen auf Wertpapiere, die wie Finanzanlagen bewertet sind,
und Wertberichtigungen auf Beteiligungen
und Anteile an verbundenen Unternehmen
sowie Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf Wertpapiere, die wie
Finanzanlagen bewertet sind
820.899,67
-4.780
24.208.701,98
17.628
0
0
13./14.
V.
ERGEBNIS DER GEWÖHNLICHEN
GESCHÄFTSTÄTIGKEIT
15.
Außerordentliche Erträge
darunter:
Entnahmen aus dem Fonds für allgemeine
Bankrisiken
16.
0
Außerordentliche Aufwendungen
darunter:
Zuweisungen zum Fonds für allgemeine
Bankrisiken
0
0
0
0
0
17.
Außerordentliches Ergebnis
(Zwischensumme aus Posten 15 und 16)
0
0
18.
Steuern vom Einkommen und Ertrag
-3.447.643,68
-2.257
19.
Sonstige Steuern, soweit nicht in Posten 18
auszuweisen
-2.993.190,96
-414
17.767.867,34
14.957
-9.270.968,53
-7.312
VI.
JAHRESÜBERSCHUSS
20.
Rücklagenbewegung
darunter:
Dotierung der Haftrücklage
0
0
Auflösung der Haftrücklage
0
0
VII.
JAHRESGEWINN
21.
Gewinnvortrag
VIII.
BILANZGEWINN
8.496.898,81
7.645
3.896,86
4
8.500.795,67
7.649
Jahresabschluss
39
Anhang:
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Allgemeine Grundsätze
Der vorliegende Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften des
Bankwesengesetzes (BWG) und des Unternehmensgesetzbuches
(UGB) aufgestellt. Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung
der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung sowie unter Beachtung der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln,
aufgestellt. Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurde der
Grundsatz der Vollständigkeit eingehalten.
Bei der Bewertung der einzelnen Vermögensgegenstände und
Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung beachtet und
eine Fortführung des Unternehmens unterstellt.
Dem Vorsichtsprinzip wurde dadurch Rechnung getragen, dass
nur die am Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen
wurden. Alle erkennbaren Risiken und drohenden Verluste wurden
berücksichtigt.
Währungsumrechnung
Die Fremdwährungsbeträge werden gemäß § 58 Abs. 1 BWG zu
den EZB-Referenzkursen bzw. soweit solche nicht veröffentlicht
werden zu Devisen-Mittelkursen (RZB-Fixing) umgerechnet.
Termingeschäfte werden gemäß § 58 Abs. 2 BWG zum Terminkurs
am Bilanzstichtag umgerechnet.
Wertpapiere
Festverzinsliche Wertpapiere des Anlagevermögens werden zum
gemilderten Niederstwertprinzip bzw. gemäß § 56 Abs. 2 BWG bewertet. Sonstige Wertpapiere des Anlagevermögens werden zum
strengen Niederstwertprinzip bewertet.
Wertpapiere, die dem Deckungsstock für Mündelgelder dienen,
sind Anlagevermögen und werden gemäß § 2 Abs. 3 der Mündelsicherheitsverordnung zum strengen Niederstwertprinzip bewertet.
Die Wertpapiere des Handelsbestandes und des Umlaufvermögens werden gemäß § 207 UGB zum strengen Niederstwertprinzip
bewertet. Jene Wertpapiere des Umlaufvermögens, die zur Bedeckung eigener Emissionen angeschafft wurden, werden zu Marktwerten bewertet. Die im Umlaufvermögen befindlichen Wertpapiere aus eigenen Emissionen werden mit dem Rückzahlungsbetrag
bewertet.
Ausleihungen, Eventualverbindlichkeiten und
Kreditrisiken
Für erkennbare Risiken bei Kreditnehmern werden Einzelwertberichtigungen bzw. Rückstellungen gebildet. Zuzählungsgebühren
werden im Jahr der Krediteinräumung erfolgswirksam erfasst.
Für ausgewählte Branchenrisiken wird eine pauschale Wertberichtigung angesetzt.
Vom Bewertungsspielraum gemäß § 57 Abs. 1 BWG wird bei den
Posten „4. Forderungen an Kunden“ Gebrauch gemacht.
Beteiligungen
Die Beteiligungen werden zu Anschaffungskosten bewertet. Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, wenn aufgrund anhaltender Verluste, eines verringerten Eigenkapitals und/
oder eines verminderten Ertragswertes eine Wertminderung eingetreten ist, die voraussichtlich von Dauer ist.
Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens
Die Bewertung der Sachanlagen erfolgt gemäß § 55 Abs. 1 BWG
in Verbindung mit § 204 UGB zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich der planmäßigen Abschreibungen.
Von den Zugängen in der ersten Jahreshälfte des Geschäftsjahres
wurde die volle, von den Zugängen in der zweiten Jahreshälfte
wurde die halbe Jahresabschreibung verrechnet.
Die geringwertigen Wirtschaftsgüter werden im Zugangsjahr voll
abgeschrieben.
Die der planmäßigen Abschreibung zugrunde gelegte Nutzungsdauer bewegt sich bei den unbeweglichen Anlagen von 5 bis 67
Jahren, bei den beweglichen Anlagen von 3 bis 20 Jahren.
Außerplanmäßige Abschreibungen werden bei voraussichtlich dauernder Wertminderung durchgeführt.
40
Jahresabschluss
Kosten eigener Emissionen
Sonstige Rückstellungen
Emissionskosten und Agio bzw. Disagio werden auf die Laufzeit
der Schulden linear verteilt.
In den sonstigen Rückstellungen werden unter Beachtung des
Vorsichtsprinzips alle zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung erkennbaren Risken sowie dem Grunde nach wahrscheinliche oder
sichere, jedoch hinsichtlich der Höhe ungewisse Verbindlichkeiten
mit den Beträgen berücksichtigt, die nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlich sind.
Pensionsrückstellung
Die Rückstellung für Pensionen wird nach anerkannten versicherungsmathematischen Grundsätzen nach dem Teilwertverfahren
auf Basis eines Rechnungszinssatzes von 4 % unter Verwendung
des Tafelwerkes von Pagler & Pagler (AVÖ 2008) und unter Berücksichtigung des individuellen Pensionsantrittsalters berechnet. Ein
Fluktuationsabschlag wird nicht vorgenommen. Geldwertanpassungen werden durch Verwendung des Realzinssatzes berücksichtigt.
Rückstellungen für Abfertigungsverpflichtungen
und ähnliche Verpflichtungen
Für Abfertigungsverpflichtungen zum Bilanzstichtag wird nach
finanzmathematischen Grundsätzen unter Verwendung eines Zinssatzes von 4 % und unter Berücksichtigung des individuellen gesetzlichen Pensionsantrittsalters vorgesorgt. Für die Verpflichtung
zur Zahlung von Jubiläumsgeldern wird nach finanzmathematischen Grundsätzen analog den Abfertigungsverpflichtungen vorgesorgt. Ein Fluktuationsabschlag wird nicht vorgenommen.
Geldwertanpassungen werden durch Verwendung des Realzinssatzes berücksichtigt.
Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten werden mit dem Nennwert bzw. höheren Rückzahlungswert angesetzt.
Bewertung von Derivaten
Derivative Finanzinstrumente wurden mit dem Marktwert bewertet.
Bei der Bildung von Bewertungseinheiten werden Marktwerte aus
Derivaten nicht gebucht. Der Marktwert ist jener Betrag, zu dem
Finanzinstrumente am Bilanzstichtag zu fairen Bedingungen verkauft oder gekauft werden können. Sofern Börsenkurse vorhanden
waren, wurden diese zur Bewertung herangezogen. Für Finanzinstrumente ohne Börsenkurs wurden interne Bewertungsmodelle
mit aktuellen Marktparametern, insbesondere die Barwertmethode
und Optionspreismodelle, herangezogen.
Hinweis auf die Medien der Offenlegung
gemäß § 26 BWG
Gemäß § 26 BWG haben Kreditinstitute zumindest einmal jährlich
Informationen über ihre Organisationsstruktur, ihr Risikomanagement und ihre Risikokapitalsituation offenzulegen. Diese Informationen werden auf der Internetseite der RLB Tirol AG (www.rlb-tirol.at)
veröffentlicht.
Jahresabschluss
41
Erläuterungen zu Bilanzposten
Darstellung der Fristigkeiten
Die nicht täglich fälligen Forderungen gegenüber Kreditinstituten gliedern sich nach der Fristigkeit wie folgt:
Restlaufzeit
31.12.2011
Vorjahr
in EUR
in Tsd. EUR
bis 3 Monate
647.859.592
907.365
mehr als 3 Monate bis 1 Jahr
446.873.514
345.778
mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre
793.591.393
627.556
64.076.508
47.630
mehr als 5 Jahre
Die nicht täglich fälligen Forderungen gegenüber Nichtbanken gliedern sich nach der Fristigkeit wie folgt:
Restlaufzeit
31.12.2011
Vorjahr
in EUR
in Tsd. EUR
bis 3 Monate
216.511.091
291.252
mehr als 3 Monate bis 1 Jahr
474.812.286
525.607
mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre
550.274.774
524.895
1.122.513.844
1.059.603
mehr als 5 Jahre
Die nicht täglich fälligen Verpflichtungen gegenüber Kreditinstituten gliedern sich nach der Fristigkeit wie folgt:
Restlaufzeit
31.12.2011
Vorjahr
in EUR
in Tsd. EUR
1.547.411.800
1.773.414
mehr als 3 Monate bis 1 Jahr
222.668.189
209.687
mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre
242.372.585
208.887
mehr als 5 Jahre
156.545.000
123.887
bis 3 Monate
Die nicht täglich fälligen Verpflichtungen gegenüber Nichtbanken gliedern sich nach der Fristigkeit wie folgt:
Restlaufzeit
31.12.2011
Vorjahr
in EUR
in Tsd. EUR
bis 3 Monate
174.547.444
184.516
mehr als 3 Monate bis 1 Jahr
353.575.876
252.963
mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre
305.043.914
357.460
mehr als 5 Jahre
147.036.752
136.912
Im Jahr 2012 werden im Eigenbesitz befindliche Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere in der Höhe von
EUR 118.154.810 (Vorjahreswert: TEUR 144.395) fällig, begebene Schuldverschreibungen sind in der Höhe von EUR 155.854.000
(Vorjahreswert: TEUR 61.432) fällig.
42
Jahresabschluss
Wertpapiere
Die zum Börsehandel zugelassenen Wertpapiere der Aktivposten 5 und 6 gliedern sich in börsenotiert und nicht börsenotiert wie folgt:
Bezeichnung
börsenotiert
nicht börsenotiert
in EUR
in EUR
Schuldverschreibungen und
andere festverzinsliche Wertpapiere
Vorjahr (in TEUR)
19.788.516
(18.880)
558.083.546
(511.589)
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
Vorjahr (in TEUR)
11.990.000
(11.990)
15.180.573
(20.970)
Die zum Börsehandel zugelassenen Wertpapiere der Aktivposten 5 und 6 gliedern sich nach der Art der Bewertung folgendermaßen:
Bezeichnung
wie Anlagevermögen
bewertet
nicht wie Anlagevermögen bewertet
in EUR
in EUR
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche
Wertpapiere
Vorjahr (in TEUR)
558.083.546
(514.603)
19.788.516
(15.866)
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
Vorjahr (in TEUR)
27.170.104
(31.126)
469
(1.834)
Die angeführten Wertpapiere dienen der langfristigen Veranlagung. Die nicht wie Anlagevermögen bewerteten Wertpapiere wurden zum
Zwecke des Wertpapierhandels angeschafft. Die RLB Tirol führt ein kleines Wertpapierhandelsbuch, in welchem sich derzeit Wertpapiere
mit einem Volumen von EUR 9.994 (Vorjahreswert: TEUR 189) befinden.
Sonstige Vermögensgegenstände
In den sonstigen Vermögensgegenständen sind Zinsabgrenzungen in Höhe von EUR 48.259.817 (Vorjahreswert: TEUR 43.990) enthalten,
die nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden.
Rückstellungen und sonstige Verbindlichkeiten
In den sonstigen Rückstellungen (PASSIVA 6. d) sind folgende wesentliche Positionen enthalten:
Rückstellung für
31.12.2011
Vorjahr
in EUR
in TEUR
Eventualverpflichtungen
6.955.844
12.414
Sozialplan
2.400.000
2.100
Weiters sind in den sonstigen Verbindlichkeiten Zinsabgrenzungen in Höhe von EUR 49.471.558 (Vorjahreswert: TEUR 40.512) und
Fremdwährungsbewertungen von Derivaten in der Höhe von EUR 63.546.067 (Vorjahreswert: TEUR 86.281) enthalten, die nach dem
Bilanzstichtag zahlungswirksam werden.
Jahresabschluss
43
Ergänzende Angaben
In der Bilanz sind folgende auf Euro umgerechnete Fremdwährungsbeträge enthalten:
Aktiva
Vorjahr
Passiva
Vorjahr
in EUR
in TEUR
in EUR
in TEUR
1.988.436.826
2.073.380
1.123.754.670
1.079.412
Zum Bilanzstichtag bestehen folgende derivative Finanzinstrumente (in TEUR):
Kategorie und Art
Bankbuch
Handelsbuch
Gesamt
Marktwert
positiv
Marktwert
negativ
5.315.923
0
5.315.923
161.861
238.566
(4.898.821) (0)
(4.898.821)
(118.146)
(116.978)
Zinssatzderivate
Zinsswaps
Vorjahr (in TEUR)
Zinstermingeschäfte – Verkauf
Vorjahr (in TEUR)
Zinsoptionen – Kauf
Vorjahr (in TEUR)
Zinsoptionen – Verkauf
Vorjahr (in TEUR)
100.000
0
100.000
0
245
(400.000)
(0)
(400.000)
(208)
(0)
310.632
0
310.632
7.590
185
(324.168)
(0)
(324.168)
(8.565)
(0)
304.820
0
304.820
357
8.083
(268.093)
(0)
(268.093)
(0)
(7.433)
30.217
0
30.217
1.989
33
Wechselkursderivate
Devisentermingeschäfte
Vorjahr (in TEUR)
Währungs- und Zinsswaps
Vorjahr (in TEUR)
(36.486)
(0)
(36.486)
(1.837)
(154)
1.137.391
0
1.137.391
2.905
58.528
(1.127.668)
(0)
(1.127.668)
(5.176)
(88.791)
Für offene Zinsswaps wurde im Geschäftsjahr eine Rückstellung i.H.v. EUR 710.000 (Vorjahreswert TEUR 220) gebildet.
Zum 31.12.2011 dienen Wertpapiere im Nominale von EUR 5.796.900 (Vorjahreswert: TEUR 5.600) als Deckungsstock für Mündelgeldspareinlagen i.H.v. EUR 5.307.371 (Vorjahreswert: TEUR 4.680). Für das EZB-Tenderverfahren wurden Sicherstellungen i.H.v.
EUR 17.300.000 (Vorjahreswert: TEUR 17.300) bei der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG und EUR 149.407.205 (Vorjahreswert:
TEUR 89.900) bei der OeNB geleistet. Weiters wurden Wertpapiere in der Höhe von EUR 1.170.900.000 (Vorjahreswert: TEUR 1.010.900)
für die Repo-Geschäfte über die SIX SIS AG verwendet. Weiters wurden EUR 20.000.000 (Vorjahreswert: TEUR 20.000) als Sicherheiten
für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und EUR 10.500.000 (Vorjahreswert: TEUR 10.500) für die GSA/Bargeldversorgung
hinterlegt. Kredite waren mit EUR 3.507.840 (Vorjahreswert: TEUR 3.957) an die Österreichische Kontrollbank AG, i.H.v. EUR 129.493.373
(Vorjahreswert: TEUR 156.152) an die Europäische Investitionsbank bzw. i.H.v. EUR 184.130.747 (Vorjahreswert: TEUR 143.924) an
die OeNB zediert.
Im Geschäftsjahr wurde ein Betrag von EUR 725.073 (Vorjahreswert TEUR 2.217) gemäß § 208 Abs. 2 UGB aus steuerrechtlichen
Gründen nicht zugeschrieben. Die künftig zu erwartende steuerliche Belastung beträgt EUR 181.268 (Vorjahreswert TEUR 554).
44
Jahresabschluss
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
Aufwendungen für nachrangige Verbindlichkeiten
Im Berichtsjahr wurden Aufwendungen für nachrangige Verbindlichkeiten in Höhe von EUR 422.198 (Vorjahreswert: TEUR 343) geleistet.
Sonstige betriebliche Erträge
Die in der Gewinn- und Verlustrechnung unter Posten 7 ausgewiesenen sonstigen betrieblichen Erträge enthalten nachstehende
Positionen mit einem erheblichen Umfang:
Bezeichnung der Position
2011
Vorjahr
in EUR
in TEUR
Sektorleistungen
2.978.001
2.960
Mieterträge
2.237.666
2.321
Refundierung Personalkosten
1.216.207
1.582
Kostenersätze ELBA
1.647.157
1.412
Erträge Rechenzentrum
1.223.927
1.317
Sonstige Angaben
Angaben über Arbeitnehmer
Im Geschäftsjahr 2011 (2010) waren durchschnittlich 436,6 (451,3) Angestellte und 17,6 (20,0) Arbeiter tätig.
Vorschüsse, Kredite und Eventualforderungen an Mitglieder des Vorstandes und Aufsichtsrates
Die Vorschüsse, Kredite und Eventualforderungen an Mitglieder des Vorstandes und Aufsichtsrates verteilen sich wie folgt:
Organe
Betrag zum 31.12.2011
Vorjahr
in EUR
in TEUR
24.111
2
207.713
215
Vorstand
Aufsichtsrat
Die Kredite an Mitglieder des Vorstandes und Aufsichtsrates werden zu den sektorüblichen Vertragsbedingungen gewährt. Im laufenden
Geschäftsjahr wurden TEUR 9 (Vorjahreswert: TEUR 141) zurückbezahlt.
Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen
Die im Geschäftsjahr 2011 aufgewendeten Beträge für Abfertigungen und Pensionen für Vorstandsmitglieder, leitende Angestellte und
andere Arbeitnehmer verteilen sich wie folgt:
Personengruppe
2011
Vorjahr
in EUR
in TEUR
Vorstand und leitende Angestellte
1.640.726
1.814
andere Arbeitnehmer
2.906.771
2.570
Jahresabschluss
45
Aufwendungen für Gesamtbezüge des Vorstandes und des Aufsichtsrates
Die im Geschäftsjahr 2011 gewährten Bezüge an Vorstandsmitglieder und Mitglieder des Aufsichtsrates verteilen sich wie folgt:
Organe
Vorstand
Aufsichtsrat
2011
Vorjahr
in EUR
in TEUR
1.497.807
1.426
199.800
200
Die Gesamtbezüge früherer Geschäftsleiter und deren Hinterbliebenen belaufen sich auf EUR 377.253 (Vorjahreswert: TEUR 400).
Mitglieder des Vorstandes und Aufsichtsrates
Während des Geschäftsjahres 2011 waren folgende Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates tätig:
a) Vorstand:
SCHMID Dr. Hannes, Vorstandssprecher
MAYR MMag. Reinhard, Vorstandsdirektor
STERNBACH Mag. Gobert, Vorstandsdirektor
UNTERDORFER Dr. Hans, Vorstandsdirektor (bis 28.02.2011)
b) Aufsichtsrat:
GRABER Josef, Aufsichtsratsvorsitzender
BACHLER Peter-Roman, Aufsichtsratsvorsitzender-Stellvertreter
GOMIG Johannes, Aufsichtsratsvorsitzender-Stellvertreter
MANTL Andreas, Aufsichtsratsmitglied
BLASSNIG Berthold, Aufsichtsratsmitglied
MAYR Meinhard, Aufsichtsratsmitglied
REINSTADLER Mag. Gallus, Aufsichtsratsmitglied
CHODAKOWSKY Josef, Aufsichtsratsmitglied
MISSLINGER Dr. Michael, Aufsichtsratsmitglied
LORENZ Martin, Aufsichtsratsmitglied
HOSP Dr. Anna, Aufsichtsratsmitglied
THALER Johann, Aufsichtsratsmitglied
Vom Betriebsrat wurden entsandt:
ZORN Dr. Markus
ZINGERLE Erika
BERGMANN Doris
KUNZ Mag. Wolfgang (ab 13.04.2011)
STAFFLER Rudolf
HOFER Mag. Heinz
SAUTNER Mag. Roman (bis 13.04.2011)
c) Staatskommissäre: MANHARD Dr. Michael, Hofrat
UMLAUF Andreas, Amtsdirektor
Angaben gem. § 237 Z 12 UGB
Die Gesellschaft steht mit der Raiffeisenbanken Tirol Kast GmbH, Innsbruck (oberstes Mutterunternehmen) in einem Konzernverhältnis
und gehört deren Vollkonsolidierungskreis an. Der Konzernabschluss der Raiffeisenbanken Tirol Kast GmbH wird am Sitz der Gesellschaft
in Innsbruck hinterlegt.
46
Jahresabschluss
Bewertungsreserve aus Sonderabschreibungen
2011
Aktivposten
7.
10.
Stand
1.1.2011
Zugang
Auflösung
Umbuchung
Stand
31.12.2011
Beteiligungen
3.826.974
0
0
0
3.826.974
darunter: an KI
3.244.708
0
0
0
3.244.708
Sachanlagen
3.438.905
0
179.032
0
3.259.873
darunter:
Grundstücke und Bauten, die
vom KI im Rahmen seiner
Tätigkeit genutzt werden
1.274.550
0
113.120
0
1.161.430
7.265.879
0
179.032
0
7.086.847
Gesamtsummen
Anlagenspiegel 2011
Anlagenpositionen
2.
a) Schuldtitel öffentl. Stellen und ähnliche
Wertpapiere
4.
Forderungen an Kunden
5.
Schuldverscheibungen und
andere festverzinsliche WP
a) öffentliche Emittenten
8.
Abgänge
Umbuchungen
887.321.887
225.052.328
114.837.592
0
0
1.000.000
737.870
0
0
0
0
0
211.112.791
168.028.026
0
0
0
0
0
66.888.497
0
15.821.067
0
Beteiligungen
194.810.202
3.957.650
2.047.942
0
darunter: an KI
179.801.928
3.501.605
0
0
22.359.653
1.540.410
1.475.000
0
darunter: eigene SV
7.
Zugänge
515.722.290
b) andere Emittenten
6.
Anschaffungs-/
Herstellungskosten 1.1.
Aktien und andere nicht festverzinsliche
Wertpapiere
Anteile an verbundenen Unternehmen
darunter: an KI
9.
Immaterielle Vermögensgegenstände
des AV
10.
Sachanlagen
darunter:
Grundstücke und Bauten, die vom KI im
Rahmen seiner Tätigkeit genutzt werden
Gesamtsummen
17.419.197
0
0
0
121.038.939
1.208.158
6.973.381
0
42.971.385
75.420
91.038
0
1.825.560.665
443.871.337
309.920.877
0
Jahresabschluss
47
Anschaffungs-/
Herstellungskosten 31.12.
Zuschr.
kumulierte
Abschr.
Buchwert
31.12.
Buchwert
1.1.
Abschr.
Bilanzjahr
997.536.623
0
903.491
996.574.051
886.785.992
59.080
262.130
0
0
65.532
0
196.598
0
0
0
0
0
0
558.807.055
0
696.009
558.083.546
514.602.982
27.500
0
0
0
0
0
0
51.067.431
0
2.286.305
48.781.126
64.154.040
0
196.719.910
0
8.182.287
188.537.624
186.555.945
440.030
183.303.533
0
0
183.303.533
179.801.928
0
22.425.063
0
0
22.425.063
22.359.653
1.475.000
17.419.197
0
17.419.197
0
0
0
115.273.716
0
69.549.114
45.724.602
47.744.455
3.049.622
42.955.767
0
21.523.815
21.431.952
22.402.683
1.008.786
1.959.511.125
0
99.036.403
1.860.191.545
1.722.203.067
5.247.830
48
Jahresabschluss
Bestätigungsvermerk
Bericht zum Jahresabschluss
Ich habe den beigefügten Jahresabschluss der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG, Innsbruck, für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner
bis zum 31. Dezember 2011 unter Einbeziehung der Buchführung
geprüft. Dieser Jahresabschluss umfasst die Bilanz zum
31. Dezember 2011, die Gewinn- und Verlustrechnung für das am
31. Dezember 2011 endende Geschäftsjahr sowie den Anhang.
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für
den Jahresabschluss und die Buchführung
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Buchführung sowie für die Aufstellung und den Inhalt eines Jahresabschlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues Bild der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmens- und bankrechtlichen Vorschriften vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen
Kontrollsystems, soweit dieses für die Aufstellung des Jahresabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft von Bedeutung ist, damit dieser frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist,
sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern; die Auswahl und Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und
Bewertungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die unter
Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen angemessen erscheinen.
Verantwortung des Abschlussprüfers
und Beschreibung von Art und Umfang
der gesetzlichen Abschlussprüfung
Meine Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils
zu diesem Jahresabschluss auf der Grundlage meiner Prüfung.
Ich habe meine Prüfung unter Beachtung der in Österreich
geltenden gesetzlichen Vorschriften und Grundsätze ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze
erfordern, dass ich die Standesregeln einhalte und die Prüfung so
plane und durchführe, dass ich mir mit hinreichender Sicherheit
ein Urteil darüber bilden kann, ob der Jahresabschluss frei von
wesentlichen Fehldarstellungen ist.
Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen
zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der Beträge
und sonstigen Angaben im Jahresabschluss. Die Auswahl der
Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers unter Berücksichtigung seiner Einschätzung des
Risikos eines Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen, sei es
auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern. Bei
der Vornahme dieser Risikoeinschätzung berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstel-
lung des Jahresabschlusses und die Vermittlung eines möglichst
getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der
Gesellschaft von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der
Rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen,
nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit der internen Kontrollen der Gesellschaft abzugeben. Die Prüfung umfasst
ferner die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Jahresabschlusses.
Ich bin der Auffassung, dass ich ausreichende und geeignete
Prüfungsnachweise erlangt habe, sodass meine Prüfung eine
hinreichend sichere Grundlage für mein Prüfungsurteil darstellt.
Prüfungsurteil
Meine Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Auf Grund
der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der
Jahresabschluss nach meiner Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2011
sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das Geschäftsjahr vom
1. Jänner bis zum 31. Dezember 2011 in Übereinstimmung mit den
österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung.
Aussagen zum Lagebericht
Der Lagebericht ist auf Grund der gesetzlichen Vorschriften darauf
zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob
die sonstigen Angaben im Lagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der Lage der Gesellschaft erwecken. Der Bestätigungsvermerk hat auch eine Aussage darüber zu enthalten, ob der Lagebericht mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob die Angaben nach § 243a UGB zutreffen.
Der Lagebericht steht nach meiner Beurteilung in Einklang mit dem
Jahresabschluss. Die Angaben gemäß § 243a UGB sind zutreffend.
Wien, am 20. Februar 2012
Als vom Österreichischen Raiffeisenverband bestellter Revisor:
Mag. Robert Eiweck
Oberrevisor
Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit
meinem Bestätigungsvermerk darf nur in der von mir bestätigten
Fassung erfolgen. Für abweichende Fassungen (z. B. Verkürzung
oder Übersetzung in eine andere Sprache) sind die Vorschriften
des § 281 Abs. 2 UGB zu beachten.
Jahresabschluss
49
Gewinnverteilungsvorschlag des Vorstandes
gem. § 96 AktG
Der Bilanzgewinn für das Geschäftsjahr 2011 wird in der Höhe von Euro 8.500.795,67 ausgewiesen. Der Vorstand schlägt vor, für das
Geschäftsjahr 2011 eine Dividende von Euro 100,– je Aktie auf das bezugsberechtigte Grundkapital von 84.950 Aktien auszuschütten und
den verbleibenden Rest auf neue Rechnung vorzutragen.
Dr. Hannes Schmid
Vorstandssprecher
MMag. Reinhard Mayr
Vorstandsdirektor
Mag. Gobert Sternbach
Vorstandsdirektor
Bericht des Aufsichtsrates
Der Aufsichtsrat hat in seinen Sitzungen die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen und wurde vom
Vorstand über alle bedeutsamen Vorfälle und die Entwicklung des Institutes während des Geschäftsjahres 2011 regelmäßig informiert.
Der Jahresabschluss wurde vom Aufsichtsrat geprüft und mit den ordnungsmäßig geführten Büchern und Bilanzunterlagen übereinstimmend befunden. Der vom Vorstand vorgelegte Lagebericht steht im Einklang mit dem Jahresabschluss. Diese Prüfungen haben
keinerlei Anlass zu Beanstandungen ergeben.
Weiters schließt sich der Aufsichtsrat dem Gewinnverteilungsvorschlag des Vorstandes an.
Direktor Josef Graber
Vorsitzender des Aufsichtsrates
50
Bankstellen
RLB Geschäftsstellen
Hauptsitz
Raiffeisen-Landesbank Tirol AG
6021 Innsbruck, Adamgasse 1–7, Postfach 543
Telefon: +43 (0)512 5305-0
Telefax Inland: +43 (0)512 5305-12011
S.W.I.F.T.-Code: RZTI AT 22
E-Mail: rlb.adamgasse@rlb-tirol.at
Internet: www.rlb-tirol.at
Region Innsbruck Ost
Bankstelle Aldrans
Dorf 34
6071 Aldrans
Bankstelle Amras
Philippine-Welser-Straße 51
6020 Innsbruck
Bankstelle Igls
Hilberstraße 24
6080 Igls
Bankstelle Pradl
Amraser Straße 76
6020 Innsbruck
SB Bankstelle Patsch
Dorfstraße 22
6082 Patsch
SB Bankstelle Ellbögen
St. Peter 31
6082 Ellbögen
Bankstelle Wilten
Andreas-Hofer-Straße 2–4
6020 Innsbruck
die junge RLB
Südtiroler Platz 8
6020 Innsbruck
SB Bankstelle Rathaus
Maria-Theresien-Straße 18
6020 Innsbruck
Bankstelle Hötting
Höttinger Gasse 32
6020 Innsbruck
Bankstelle Marktplatz
Innrain 6–8
6020 Innsbruck
Universelle RLB
Universitätsstraße 15a
6020 Innsbruck
Bankstelle Nassereith
Karl-Mayr-Str. 116a
6465 Nassereith
Bankstelle Tarrenz
Trujegasse 1
6464 Tarrenz
Bankstelle Tristach
Lavanter Straße 6
9907 Tristach
SB Bankstelle Ainet
Nr. 90
9951 Ainet
SB Bankstelle Oberlienz
Nr. 31
9900 Oberlienz
Region Zirl
Außenstelle
Zweigstelle
Bankstelle Zirl
Bühelstraße 1
6170 Zirl
Ärzte und Freie Berufe
Bürgerstraße 2
6020 Innsbruck
Jungholz
Nr. 20
6691 Jungholz
Region Innsbruck Mitte
Bankstelle Adamgasse
Adamgasse 1–7
6020 Innsbruck
Region Innsbruck West
Bankstelle Höttinger Au
Höttinger Au 41
6020 Innsbruck
Region Imst
Bankstelle Imst
Stadtplatz 9–10
6460 Imst
Region Lienz
Bankstelle Lienz
Johannesplatz 4
9900 Lienz
Impressum
Impressum
Für den Inhalt verantwortlich:
Raiffeisen-Landesbank Tirol AG
Adamgasse 1–7, 6020 Innsbruck, Austria
Mit der Produktion beauftragt:
Abteilung Raiffeisenbanken & Kommunikation,
Mag. Thomas Wass, Michael Weiß, Mag. Wolfgang Weninger
Grafisches Konzept: eco.nova c|p
Mitarbeit: Mag. Ulrike Delacher
Fotos: blickfang photographie / Julia Türtscher,
fotowerk aichner og / Bernhard Aichner
Archivfotos: RLB Tirol AG, Christian Forcher
Druck: a-PRINT
© 2012, Raiffeisen-Landesbank Tirol AG
Alle Rechte vorbehalten
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