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Ausgabe 01 / 2009
1
2009
INHALT
Seiten 2 und 3
Projekte der
LUB-Klassen
Seiten 4 und 5
Bechstein-Schüler
auf Spurensuche
Gut besucht war der Tag der offenen Tür und die Präsentation der Ganztagsangebote.
Foto: Red.
Das CBG ist Ganztagsschule
Seit mehr als einem halben Jahr ist das
Ganztagsangebot am CBG aufgestellt. Es
wurde gleich gut angenommen, und zur
Zeit läuft es sogar ziemlich gut. Im zweiten
Halbjahr dieses Schuljahres kamen auch
neue Arbeitsgemeinschaften zum alten Programm dazu, insgesamt gibt sind es jetzt 40
Angebote, unter denen die Schüler wählen
können. Die Beteiligung der Schüler liegt
bei ungefähr 70%, was den vom Bildungsministerium vorgeschriebenen Prozentsatz
von 40% bei weitem übersteigt. Das bunt
gemischte Angebot bietet die verschiedensten
Möglichkeiten.
In neuen Kursen wie dem Projekt „Ur- und
Frühgeschichte“ und der AG „Antike Spuren
in unserem Leben“ kann man sich mit unseren Urahnen beschäftigen. Wer künstlerisch
begabt ist, besucht den Kunst- und KeramikKurs oder versucht sich in der Theater-AG.
Wer Rhythmik, Rhythmus und seine Gehörbildung fördern möchte, ist bei „Percussion
Pur“, der Schlagzeug- und Perkussions-AG,
genau richtig. Zudem bietet die Musikschule
„Allegro“ viele Möglichkeiten, ein Instrument zu lernen.
Wer mal Lust auf etwas eher Außergewöhnliches hat, geht zur 1. Hilfe, wo er lernt, Leben
zu retten, oder zur Tauch-AG, wo selbst
Schüler der fünften Klasse in die Welt der
Sauerstoffgeräte, Taucherflossen und natür-
lich auch ins Wasser eintauchen können. In
Sachen Sport ist neben dem Tauchen auch
wesentlich mehr möglich. Das Verlangen der
Schüler nach Bewegung kann beim Judo, in
der Leichtathletik, beim Fuß- und Handball
oder in einer speziellen Mädchensport-AG
gestillt werden.
Schließlich steht auch noch das Sprachangebot: Spanisch bei einem Muttersprachler,
Italienisch und Russisch werden in diesem
Halbjahr weiterhin angeboten.
Und nicht zuletzt kann man sich am Nachmittag in der Schule Unterstützung beim
Lernen geben lassen – von Oberstufenschülern in der Hausaufgabenstunde oder von
Fachlehrern im Förderunterricht, der im
zweiten Halbjahr auf Wunsch der Schüler
und Eltern auch für die Achtklässler stattfindet.
Das Ganztagsangebot des CBG ist vielfältig
und hoffentlich steigt die Zahl derer, die
Freude am Teilnehmen haben, stetig.
An dieser Stelle möchte die Schule sich bei
allen bedanken, die helfen und geholfen
haben, das Ganztagsprogramm aufzustellen
und durchzuführen. Dank geht auch an
die Eltern, die Ganztags-Kurse betreuen.
Vielleicht können auch weitere Elternteile
unser Angebot mit ihren Ideen und ihrer
Hilfe bereichern.
Hendrik Lucka, WP 10
Seiten 6 und 7
20 Jahre nach dem
Mauerfall
Seiten 8 und 9
Deutsch-französische
Begegnungen
Seiten 10 und 11
Unsere anderen
Schulpartnerschaften
Seite 12
Das Porträt
Seite 13
Zeitungsprojekt
der Klasse 8
Seite 14
Schülersprecher,
Schülerradio
Seite 15
Rhetorikwettstreit
Seite 16
Schulneubau
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Ausgabe 01 / 2009
Projekte der LUB-Klassen
Schon wieder
fast zwei Jahre
ist es her, dass das CBG mit der Teilnahme am
Programm „Leistungs- und Begabtenklassen“
begann.
Viele Projekte, Exkursionen und Unterrichtstage sind nun schon ins Land gegangen – manch
einer mag sich fragen, was machen die Jüngsten
denn gerade so?
Unterricht im Klassenraum geht zwar auch
hier vor, trotzdem bleibt noch genug Zeit,
um auch anders oder auch einmal an anderen Orten zu lernen. Schule kann auch sehr
vielfältig sein, üblich in unseren Klassen 5 und
6. Was ist da schon alles dieses Jahr passiert:
Exkursionen zum „Schiff der Mathematik“ und
ins Exploratorium, Besuche in verschiedenen
Museen, vom Erkneraner Heimatmuseum bis
hin zu Naturkunde- und Altem Museum, eine
Vorlesenacht, ein Kinoprojekt, ein gemeinsamer
Besuch auf der Buchmesse in Leipzig, der „Tag
in der Antike“ in der 5. Klasse, die überwältigende Teilnahme von Sechstklässlern (22 von
29) am „Zukunftstag“ und noch viele weitere
gemeinsame Erlebnisse. Auch für die letzten
zwei Monate des Schuljahres sind noch etliche
Unternehmungen geplant: ein Gerichtsbesuch,
eine Exkursion in den Bundestag, eine Spieleolympiade, Klassenfahrten, die Projekttage am
Schuljahresende … – Auf diesen Seiten nun
einige Belege dafür, dass diese vielen Aktionen
durchaus auch im schulischen Rahmen Früchte
tragen: Hier folgen nun Berichte über das, was
gerade so passiert ist in den Klassen 5 und 6.
Zukunftstag 2009
Am Leibniz-Institut
für Molekulare Pharmakologie
Wir, Florian, Johann und Paul, fuhren ins
Leibniz Institut für Molekulare Pharmakologie, nach Berlin-Buch, dort erwartete uns
Herr Dr. Kleinau und führte uns zu seinem
Arbeitsplatz.
Herr Kleinau arbeitet an einem recht kleinen
Institut, in dem nur 250 Mitarbeiter in 25
Gruppen arbeiten. Obwohl er Biologe ist,
arbeitet er aber fast ausschließlich am Computer. An seinen beiden Rechnern bearbeitet
er mit Hightech Software 3D Grafiken von
Proteinen um diese besser zu verstehen.
Wir durften ebenfalls mit den 3D Grafiken
spielen. Anschließend sind wir in ein Labor
gegangen und haben uns Nierenkrebszellen
angesehen. Herr Kleinau ist in seiner Gruppe
dafür verantwortlich Ideen zu sammeln und
die Ergebnisse in einer Fachzeitung zu veröffentlichen. An solch einem Projekt arbeitet
In der Hochschule für Film und Fernsehen
Andreas Stoye-Balk
Fotos: Fretwurst
er durchschnittlich 2-3 Jahre, es kann aber
auch wesentlich länger dauern. Für einen abschließenden Bericht, der manchmal über 20
Seiten lang und ausschließlich auf Englisch
geschrieben ist, braucht er meist 3 Monate.
Wenn er nicht an seinem Computer arbeitet,
ist er meist auf Konferenzen, die auch öfter
im Ausland stattfinden. Jede(r) Mitarbeiter/
in kann kommen und gehen wann er/sie will,
sie haben aber einen Zeitrahmen, in dem sie
Ergebnisse abliefern müssen.
Wir fanden den ganzen Tag sehr interessant, aber vieles war zugleich auch äußerst
verwirrend. Auf alle Fälle haben wir einmal
gesehen, wie komplex ein Beruf sein kann.
Gegen 16 Uhr waren wir mit vielen neuen
Eindrücken wieder zu Hause – es gab viel zu
erzählen an diesem Abend.
Paul Wagner und Johann Gocht, Klasse 6l
Den Zukunftstag verbrachte ich in der Filmhochschule Konrad Wolf in Babelsberg im
Fachbereich Animation. Die HFF ist die älteste und größte von fünf Medienhochschulen
Deutschlands. Schon das Gebäude, ein mit
modernster Technik ausgestatteter Glaspalast, ist sehr beeindruckend. In dieser Glashülle befinden sich fünf Gebäudekomplexe,
die durch ein umfangreiches Brückensystem
verbunden sind. Im Animationsbereich
betreuten mich drei Studenten: Ulrike,
Nikolai und Phillip. Nach einem Rundgang
zeigte mir Ulrike einen Computer, auf dessen
Bildschirm man direkt zeichnen konnte.
Danach stellten mir Ulrike und Nick ihr
gemeinsames Abschlussprojekt vor. Dies ist
ein kurzer Animationsfilm, in dem es um
zwei sehr unterschiedliche Professoren geht.
Sie zeigten mir die einzelnen Stufen der Fi-
gurenentwicklung, von der Zeichnung über
ein Knetmodell bis zum mit einem Skelett
versehenen 3D-Shape. Nachdem mir Ulrike die Grundbegriffe des 3D-Programmes
Maya erläutert hatte, gingen wir drei zur
Mittagspause in die Cafeteria. Dann sah ich
mir Projekte anderer Studenten an, wie z. B.
einen Puppenfilm oder die von Phillip animierte Schildkröte. Zum Schluss animierte
ich selbst einen der beiden Professoren und
brachte ihn zum Tanzen. Wir hatten die
Zeit schon überzogen, als mir Ulrike zum
Abschied noch eine DVD mit Studentenarbeiten überreichte. Der Tag hat mir so
viel Spaß gemacht, dass ich hoffe, dass es
im nächsten Jahr wieder einen Zukunftstag
geben wird.
Natalja Fretwurst, Klasse 6l
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Ausgabe 01 / 2009
Eine spannende
Zeitreise in die Antike
G
Carlo Hannemann, Moritz Hansen, Max Mühlmeister und Benjamin Bleis (von links) stellen ihr Programm vor.
Foto: Andreas Stoye-Balk
Gemeinsam mit der Bibliothek der Stadt Erkner entstand die Idee, Unterrichtsgebnisse
einmal anders zu präsentieren. So war die
Idee geboren, ein Programm zu gestalten, das
im Bürgersaal der Stadt Erkner aufgeführt
werden sollte.
Am 25.3.09 war es dann soweit, der Kurs
„Antike Kultur“ der Klasse 5l des CBG bot
den zahlreich erschienenen Zuschauern im
Bürgersaal des Rathauses Erkner eine Zeitreise in die Antike und veranschaulichte in
einem vielfältig angelegten Programm das
Leben in jener Zeit.
Nach einer kurzen Einführung in die Antike
führte die Reise in die literarische Welt des
Äsop – einzelne Schüler lasen selbst geschriebene Fabeln vor. Der nächste Programmpunkt war eine Modenschau, die Einblicke
in die Mode der Römer gab und auch die
typischen Frisierkünste zeigte – besonders
mutig waren hier drei Zuschauer, die sich
spontan als Modelle zur Verfügung stellten
und sich auf der Bühne verkleiden ließen.
Dann wurden noch einige Spiele der Antike
vorgeführt.
Den nächsten Höhepunkt bildete das
Theaterstück „Amentias Flucht“, welches
nicht nur von den Schülern der 5. Klasse
aufgeführt wurde – sie hatten es vorher sogar
selbst geschrieben. Diese Stück handelt von
der Entführung eines jungen Mädchens
durch das Gefolge des noch kindlichen
Cäsar und wie das Mädchen seine Freiheit
zurück erlangt.
Die Zeitreise der 5. Klasse endete in der Küche der Antike. Einige Schüler präsentierten
eine Kochshow, in der dem Publikum nicht
nur etwas über das Essen und Trinken in der
Antike erzählt wurde, sondern es wurden
auch Köstlichkeiten nach Rezepten der Römer und Griechen live zubereitet, Moretum
und in Honig gebratene Datteln konnten
vom Publikum probiert werden.
Vorlesewettbewerb
Noch einmal tief durchatmen – so hieß es am
28.Januar 2009 in der Stadtbibliothek Erkner.
An diesem Tag fand ein Vorlesewettbewerb der
Erkneraner Schüler statt.
Ins „Rennen“ gingen Lina-Marie von der Ahe
aus der Klasse 6L des Carl Bechstein Gymnasiums und Katinka Reuß aus der LöcknitzGrundschule (beide 11 Jahre).
Zum einen mussten die beiden einen Text aus
einem Buch ihrer Wahl vorlesen, zum anderen
bekamen sie einen unbekannten Text, den sie
möglichst gekonnt vortragen sollten.
Lina-Marie von der Ahe las ein Stück aus dem
Kinderbuchklassiker „Pünktchen und Anton“
von Erich Kästner vor.
Nachdem beide ihre Texte gekonnt vorgetragen
hatten, lag es an der Jury zu entscheiden.
Und dies war nicht gerade einfach.
Zum Schluss jedoch war sich die Jury
– ­bestehend aus der Bibliothekarin Ines
Fraundorf, Dr. Edda Eska und der MOZ- Redakteurin Elke Schlegelmilch – einig und kürte
Lina-Marie zur 1.Stadtsiegerin.
Anschließend ging es nach Beeskow zum Kreisausscheid des Vorlesewettbewerbs.
Dreizehn Sechstklässler aus verschiedenen
Landkreisen Brandenburgs waren da!
Und wie schon in der Vorrunde sollten alle
Schüler einen selbst ausgewählten Text und
einen unbekannten Text vortragen.
Für die Jury, bestehend u.a. aus der Sozial­
pädagogin Ute Gittner und der Lehrerin Ines
Kirsten, war es auch bei diesem Ausscheid eine
sehr schwere Entscheidung.
Zum Schluss konnte nur eine gewinnen: Eine
Schülerin aus Beeskow setzte sich letztendlich
als beste Vorleserin an die Spitze.
Glückwünsche gab es zum Schluss für alle Teilnehmer vom Landrat Manfred Zalenga.
Marlene Franz, WP 10
Nach etwa einer Stunde endete die Zeitreise,
die allen sehr gut gefallen hat.
Celina Batard Ruiz, Klasse 5l
Lina-Marie von der Ahe;
Foto: Red.
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Bechstein-Schüler erforschen
jüdisches Leben in Erkner
In Erkner lebten mehrere jüdische Familien
darunter die Familie Dymak, die einen Wirtschaftswarenladen und eine elektrische Wäschemangel in der Friedrichsstraße 46 betrieb.
Am 9.November 1938 zerstörten SA-Männer
im Zuge der Reichspogromnacht den Laden.
Die Dymaks wurden später deportiert. Familie
Seligmann lebte in einem Zweifamilienhaus
in der Ahornallee 34. Nur Eva und Margarete
Seligmann überlebten.
Eva Seligmann ging nach England und kehrte
nach dem Krieg zurück nach Deutschland. Sie
war dann jahrelang als Sonderpädagogin und
Schulrätin in Bremen tätig.
Auch im evangelischen „Heim Gottesschutz“,
das seit1924 zu den Hoffnungstaler Anstalten
Lobetal gehörte, lebten behinderte jüdische
Frauen und Mädchen. Dass nicht alle Frauen
der „Euthanasie“ zum Opfer fielen, ist vor
allem Pastor Gerhard Braune und der Heimleiterein Schwester Elisabeth Schwarzkopf zu
verdanken.
Zwei Frauen konnten noch vor
dem Krieg auswandern.
Fünf Frauen überlebten im Heim bzw. in
Berlin.
Fünf Heimbewohner wurden
verschleppt und ermordet:
Melitta Bombach,
1942 in den Osten deportiert
Hans Erwin Hellfeld,
1944 deportiert nach Theresienstadt
Selma Kirschner,
1940 im KZ getötet
Herta Striem,
1942 deportiert nach Riga
Elly Wachtel,
1942 deportiert nach Theresienstadt
Das Schicksal der neun anderen
Frauen ist ungeklärt.
Fotos: Friedrich Heilmann
Foto: Archiv der Akademie der Künste
Sulamith und Gabriele
Das Photo mag im Jahr 1932 entstanden
sein. Es zeigt die Geschwisterkinder an
einem sonnigen Tag im Garten hinter dem
Elternhaus. Auf dem Schoß ihrer großen
Schwester Sulamith sitzend blinzelt Gabriele
in die Sonne. Der Photograph ist Harry Rosenthal, ein Architekt aus Berlin und Freund
der Familie. Der Vater der Mädchen ist der
Kinderarzt Dr. Egon Hönigsberg. Er hatte
zwei der kleinen Häuschen in der Bahnhofssiedlung erworben. Diese waren von
Rosenthal durch einen l-förmigen Flachbau
verbunden worden. Moderne Praxis- und
Therapieräume entstanden. Dr. Hönigsberg
ist geachtet in Erkner. Für seine Arbeit als
Mediziner und für sein soziales Engagement.
Kurz nach der Fertigstellung des Hauses
übernehmen die Nationalsozialisten die
Macht in Deutschland. Der Antisemitismus
ist die zentrale Säule ihrer Weltanschaung.
Wer Jude ist, muss fortan mit Repressalien
rechnen. Später richtet sich der Hass gegen
die Würde, das Eigentum, das Leben …
Ruth und Egon Hönigsberg erkennen ihr
Land nicht wieder. Auch in Erkner kommt
es schon am 1. April 1933 zum Boykott
jüdischer Geschäfte. Hat es Anfeindungen
auch gegen die jüdische Arztfamilie gegeben,
an deren Mittagstisch ständig bedürftige
Kinder aus der Nachbarschaft saßen? Die
Hönigbergs entschließen sich zum Verkauf
von Haus und Praxis. Sie ahnen Schlimmes, gehen nach Palästina. 1933 - gleich zu
Beginn der fünften Einwanderungswelle in
das unter britischem Protektorat stehende
Gebiet. Hier schließt sich die Familie einer
landwirtschaftlichen Kommune an. Später
führt Dr. Hönigsberg eine Praxis in Haifa.
Die Lebenshaltungskosten sind hoch, aber
die Familie lebt sich ein. Der Stadtteil Hadar
Hacarmel ist eine gute Adresse. Ob sie Erkner
und Berlin vermissen? Was erfahren sie von
den Vorgängen in Deutschland? Haben etwa
die Berichte von den Olympischen Spielen
1936 in ihnen den Gedanken aufkommen
lassen, die Heimat vielleicht doch zu früh
verlassen zu haben? Was hört man in Palästina vom Novemberpogrom 1938. Lernen die
Hönigbergs neben Englisch auch Hebräisch?
Den Kindern jedenfalls wird der Wechsel
in das fremde Land am leichtesten gefallen
sein. Sie machen erfolgreich ihre Abschlüsse
auf englischsprachigen Schulen. Sulamith
arbeitet dann zunächst in einem Büro.
Gabriele bereitet sich nach der Schule auf
ein Pharmaziestudium vor. Zum Studieren
kehren beide nach Europa zurück. An der
Universität Manchester belegt Sulamith die
Fächer Englisch, Deutsch und Psychologie.
Als sie hierin den Abschluss in der Tasche
hat, nimmt sie das Studium der Assyrologie
auf. Sie möchte Hochschullehrerin wer-
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Ausgabe 01 / 2009
den. Konnte sie ihre Pläne verwirklichen?
Gabriele entscheidet sich in Manchester für
ein Musikstudium. Sie ist eine talentierte
Klavierspielerin und will die Musik zum
Lebensinhalt machen. Wird es ihr gelingen?
Wo werden sie leben? In England, in Israel,
in Deutschland? Welche Wege nimmt ihr
Schicksal? Die Spuren, die vom Leben der
Hönigbergs zeugen, finden sich in Harry
Rosenthals Nachlass. Ein schmales Konvolut
von Briefen und Photos lagert im Archiv der
Akademie der Künste.
In den Jahren 2005 bis 2008 war in Erkner
eine Projektgruppe damit beschäftigt, auf
der Grundlage einer bereits vorhandenen
Forschungsarbeit dem jüdischen Leben
in Erkner nachzuspüren. Lebensläufe von
Familien, Einzelpersönlichkeiten, Geschäftsinhabern und Bewohnerinnen des Heimes
„Gottesschutz“ wurden erforscht. Das Ziel
dieser Arbeitsgruppe war es, Namen und Lebensschicksale nicht in Vergessenheit geraten
zu lassen. Alle Beteiligten – auch Schüler
unseres Gymnasiums – waren sich darin
einig, dass wir das Erinnern täglich brauchen
und dass Erinnerungszeichen in
der Stadt gesetzt werden müssen.
„Stolpersteine“ heißt das Projekt des Kölner
Künstlers Gunter Demnig. Viele Tausend
dieser kleinen Messingplatten hat er bereits
in ganz Deutschland und Europa verlegt,
um so an den Wohnort, den Namen, das
Schicksal ehemaliger jüdischer Mitbürger
zu erinnern. 16 dieser Steine finden wir
nun auch in Erkner. Vier „Stolpersteine“
sind am 4. Juli 2008 in den Gehweg vor dem
Haus Siedlerweg 14 in der Bahnhofssiedlung
eingelassen worden. Auf dem Grundstück
befand sich bis 1944 das von den Hönigbergs
bewohnte Haus und die Kinderarztpraxis.
Das Projekt Stolpersteine
Seit fast zwanzig Jahren setzt sich der Künstler
Gunter Demnig mit der Verfolgung und Ermordung von Menschen im Nationalsozialismus
auseinander. Zunächst noch ohne Erlaubnis der
Stadtväter verlegte Demnig in Köln und in BerlinKreuzberg erste Stolpersteine, um die Menschen
dort an das fast vergessene Schicksal der Verfolgten,
Deportierten oder Ermordeten zu erinnern.
Bechstein-Schüler hatten im Rahmen der
Projektgruppe wichtige Informationen zur
Vorbereitung der Stolpersteinverlegung gesammelt. Am 9. November 2008 erinnerten
wir uns der Reichspogromnacht von 1938.
Viele Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt
versammelten sich bei den Stolpersteinen,
gingen gemeinsam zur Gedenkstätte und
trafen sich anschließend im Rathaus zu
einer von Bechstein- Schülern gestalteten
musikalisch-literarischen Gedenkstunde.
Die Zeichen auf unseren Straßen sind
wichtig, Gedenkveranstaltungen sind es
auch. Aber das Vergessen und des Leugnen
des Gewesenen sind mächtig. Fragen wir
also weiter nach Lebenswegen, Lebenserfahrungen, Lebensschicksalen wie dem von
Sulamith und Gabriele Hönigsberg. Wo
finden sich ihre Spuren? Was lässt sich an
der Universität Manchester über sie Erfahrung bringen? Gibt es Lebenszeugnisse von
ihnen in Haifa? Es wäre gut, wenn sich bei
Bechsteins Spurensucher, Leute mit Neugier
und Spaß an der Recherche fänden, die die
Spurensuche fortsetzten. Wenn ja, meldet
euch bei mir.
Jörg Schulze
Fine Schirrmeister,
Max Rabe und Julia Sotzko, Abiturienten des CBG, am
Tage der Verlegung
der Stolpersteine in
Erkner.
Pastorin Cordula Heilmann im
Gespräch mit dem Künstler Gunter Demnig
Heute wird das Projekt auch international als
dezentrales Mahnmal gewürdigt: Stolpersteine
befinden sich inzwischen in über 400 Orten in
Deutschland und in anderen Staaten Europas.
Mehr als 17000 Gedenkplatten erinnern an verfolgte und deportierte Menschen im Nationalsozialismus – an jüdische Bürger, an Sinti und Roma
und politisch Verfolgte, an die Zeugen Jehovas und
an Euthanasieopfer.
Im Zuge der vergrößerten Dimension des Projektes
wird Demnig mittlerweile bei der Verlegung der
Platten von einem weiteren Künstler unterstützt;
viele Bürgerinitiativen und Schülergruppen
recherchieren selbständig zum Thema in lokalen
Archiven und historischen Adressbüchern und
kontaktieren dann den Künstler.
Der Künstler verbindet jeweils einen kleinen
Betonblock mit einer gravierten Messingplatte
und lässt diesen in den Gehweg vor dem letzten
frei gewählten Wohnort des namentlich benannten
NS-Opfers ein.
Ein Stolperstein kostet rund 100 Euro und geht
nach der Verlegung in den Besitz der jeweiligen
Stadt über.
6
Ausgabe 01 / 2009
Schülerwettbewerb „Zwanzig
Jahre friedliche Revolution“
Die friedliche Revolution der Jahre 1989/1990
hat unser Land verändert. Viele Menschen in
Ostdeutschland engagierten sich für eine bessere
Gesellschaft.
Gefragt ist nun ein persönlicher Beitrag von Jugendlichen, die in der Zeit nach dem Umbruch
geboren wurden, um diese wichtige Phase in der
deutschen Geschichte zu dokumentieren und
lebendig werden zu lassen.
Die Form des Beitrages kann ein Theaterstück
oder auch ein
bildkünstlerisches oder musikalisches Werk sein.
Fünf Projektvorschläge des MBJS-Brandenburg
warten darauf, von euch bearbeitet zu werden.
Für die Gewinner stehen Preise im Gesamtwert
von über 3.500 Euro bereit.
Gelungene Wettbewerbsbeiträge werden in
der politischen Bildungsarbeit genutzt und im
Potsdamer Landtag präsentiert.
Teilnehmen können Schülerinnen und Schüler
der Jahrgangsstufen 4 - 13. Eine Teilnahme ist
als Kurs-, Klassen- oder AG- und Einzelarbeit
möglich.
Einzusenden ist ein Projektbericht sowie der
Wettbewerbsbeitrag.
Einsendeschluss ist der 16. Juli 2009.
Sendet eure Projektberichte und Arbeiten an:
Landtag Brandenburg
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Wettbewerb „Zwanzig Jahre friedliche
Revolution“
Am Havelblick 8
14473 Potsdam
Telefonnummer: 0331 966-1250
E-mail:
oeffentlichkeitsarbeit@landtag.brandenburg.de
Oder ihr geht auf die Internet­
seite des Brandenburger Landtages:
www.landtag.brandenburg.de
Christoph Wild, WP 10
Lernen im Osten und im Westen
Es ist ein schöner Morgen. Die Sonne geht
auf, die Vögel zwitschern - und ich? Ich
muss in die Schule…Vor einem Jahr war
das auch nicht anders, aber ich ging nicht
hier, am östlichen Rande Berlins, sondern
auf der anderen Seite Deutschlands, im
tiefsten Westen, in Paderborn, zur Schule.
Ob Osten oder Westen, ist doch nur Schule:
Alles gleich. Oder?
Der Stundenplan
Ich habe mich bereits fertig gemacht, jetzt
heißt es Tasche packen. Mein Blick fällt auf
den Stundenplan. Schon da sind Unterschiede zu entdecken. Unterschiede in den Pausen
und beim Unterrichtsende. Die Pausen im
Westen waren viel kürzer, auch gegessen hat
man in der Schule nicht, konnte aber dafür
schon nach der 6. Stunde um eins nach
Hause. Hier in Erkner endet, aufgrund der
langen Essenspause, die 6. erst um zwei.
Auch das Fächerangebot ist unterschiedlich.
Anstatt der hiesigen 16 Fächer hatte ich im
Westen meist nur 10. Die meisten Fächer
„switchten“ zudem von Jahr zu Jahr. Hatte
man Kunst, fiel Musik weg. Chemie wurde
durch Physik ersetzt. Das machte mir den
Wechsel nach Berlin sehr schwer, da ich nun
im Stoff um einiges zurücklag. Auch Fächer
wie LER, WAT und PB warfen bei mir im ersten Moment einige Fragen auf, da ich sie gar
nicht kannte, im Westen gab es sie nicht.
Die Atmosphäre
Jetzt aber genug und ab in die Schule! Um
acht klingelt es zum Stundenbeginn, das ist
überall gleich. In den letzten 10 Minuten vor
dem Unterrichtsbeginn kann einem schon
wieder etwas sehr Interessantes auffallen und
zwar ein Aspekt, der einem Schüler sicherlich
am wichtigsten ist: Die Atmosphäre.
Bestimmt kann man sagen, das kommt auf
die Klasse und jeden einzelnen Schüler an.
Ich möchte auch nichts verallgemeinern,
dies sind meine Erfahrungen. Während
im Westen noch die Papierkügelchen und
Kreidestückchen fliegen, sitzen die Schüler
im Osten in ihren Gruppen beisammen
und plaudern über dies und jenes. Ich finde,
meine Mitschüler in Erkner sind taffer und
freundlicher. Die Atmosphäre ist entspannter, das „Zusammen“ stärker.
Die Lehrer
Auch die Lehrer scheinen mehr Spaß an ihrem Beruf zu haben. Ich hatte den Eindruck,
dass manche Lehrer im Westen ihre Stunden
nur so gut wie möglich über die Runden
bekommen wollten und sich um die Qualität
ihres Unterrichts und die Probleme ihrer
Schüler weniger kümmerten. Hier nehmen
sich viele Lehrer noch Zeit für ihre Schüler.
Sitzt ein sonst sehr schwatzhafter Schüler
deprimiert im Unterricht, bekommt die
Klasse Aufgaben und der jeweilige Lehrer
sucht das Gespräch.
Allein durch dieses Miteinander und Vertrauen zwischen Lehrer und Schüler ist das
Lernniveau um einiges höher. Man schafft
etwas im Unterricht, zudem setzen die Lehrer
auch mal lockerere Lernmethoden ein, was
wiederum dem Schüler hilft. Mit Spaß und
Freude lernt es sich doch gleich viel besser.
Mit Faszination zum Ziel. Meine Lehrer
mögen ihr Fach und können das auch gut
vermitteln.
Das Material
Ein weiterer Punkt, den ich an der Erkneraner Schule bevorzuge, ist das zur Verfügung
stehende Material. Computerräume, nicht
auf dem neusten Stand, aber wenigstens
vorhanden, die große Cafeteria, die Aula und
unzählige Fachräume. Landkarten, Bücher,
Unterlagen. Der Unterricht wird anschaulicher und besser. So geht der Tag wie im Flug
vorbei. Aber was ist nach Schulschluss?
AGs und co.
Im Westen ist die Schule nach 3 Uhr, wenn
auch die letzten Abiturienten gegangen sind,
wie ausgestorben. Ein paar Lehrer sitzen
noch im Lehrerzimmer und trinken einen
Kaffee und der Hausmeister fegt vielleicht
noch den Hof, aber alle Schüler sind weg.
Unser Gymnasium hier ist gerade erst, wie
viele andere Schulen im Osten auch, eine
Ganztagsschule geworden. Das heißt, es
gibt AGs und Freizeitangebote noch und
nöcher. Von Tauchen bis Bongospielen ist
alles dabei.
Doch sicherlich werden auch bald die Schulen im Westen auf den Ganztag umstellen.
Ich möchte noch einmal betonen: Dies sind
meine ganz eigenen Erfahrungen und diese
sind sicherlich auch sehr schulspezifisch.
Der Schultag ist aus. Erschöpft falle ich
abends ins Bett. Egal, ob Ost oder West,
Schule schlaucht, gehört aber einfach dazu.
Anja Thiede, Klasse 10L
7
Ausgabe 01 / 2009
East Side Gallery Berlin
20 Jahre friedliche
Revolution – in Berlin
Was man in Berlin unternehmen kann, um
mehr über die jüngere Vergangenheit zu
erfahren, lest ihr hier:
Eine mobile Infobox am Potsdamer Platz
in Berlin informiert über das Thema und
beschreibt 14 verschiedene Schauplätze der
Stadt, an denen sich städtebauliche, soziale und
wirtschaftliche Veränderungen in den vergangenen 20 Jahren besonders deutlich zeigen.
Von Mai bis November ist auf dem Alexanderplatz - neben der Weltzeituhr- eine
Open-Air- Ausstellung zum Thema zu sehen.
Die Ausstellung ist durchgehend geöffnet, der
Eintritt ist frei.
Juli 2000 – Die Künstlerin Carmen Leidner beim Malen ihres Mauerbildes „Niemandsland“.
Foto: Red.
Den einen erinnert sie an das geteilte
Deutschland, für andere ist sie eine Sehenswürdigkeit und für manche ist sie einfach
nur Kunst - die East Side Gallery in Berlin.
Sie ist ein internationales Denkmal für Freiheit, sie bringt die Gefühle der Menschen
während der Wende zum Ausdruck, sie steht
für eine bessere Zukunft und gedenkt der
Menschen, die bei dem Versuch aus dem
Osten zu flüchten, ihr Leben an der Mauer
verloren haben.
saniert; mit 2,2 Millionen Euro unterstützt
der Staat dieses Projekt, denn es entstehen
immer wieder Schäden an den Bildern.
So ist es auch bei einem der berühmtesten
Gemälde - dem „Bruderkuss“ des Moskauer
Künstlers Dimitri Vrubel. Der Kuss von
Honecker und Breschnew wurde fast komplett zerstört - durch Graffiti, Autoabgase,
Witterungsverhältnisse und Touristen, die
sich kurzerhand ein Stück aus der Mauer
herauspickten.
Die 1316 m lange East Side Gallery entlang
der Spree ist die längste Open-Air-Galerie
der Welt und der größte erhaltene Rest der
„Mauer“, die einst zwei deutsche Staaten
teilte. Heute ist sie eines der beliebtesten
Fotomotive Berlins, Touristen können sich
vor mehr als 100 Bildern fotografieren lassen
und haben so ihr persönliches Andenken
an Berlin.
Jetzt wurde neben den anderen Werken auch
das 2 x 2, 60 Meter große Bild Vrubels entfernt - zurück blieb nur grauer Beton und ein
entsetzter Künstler, der sich lange sträubte,
sein Bild noch einmal zu malen. Um die East
Side Gallery auch für die Zukunft erhalten
zu können, ist eine Grunderneuerung nötigund das bedeutet ein erneutes Auftragen aller
Bilder und deren anschließende Versiegelung
mit einem Speziallack zum Schutz vor Graffiti. Die Sanierung soll bis zum 9. November
2009 abgeschlossen sein.
Im Frühjahr 1990, ein halbes Jahr nach der
Öffnung der Mauer, hatten 117 Künstler aus
21 Ländern dieses Projekt ins Leben gerufen.
Die Künstler kommentierten auf ihre ganz
eigene Art den politischen Umbruch. Im
September 1990 wurde die East Side Gallery dann eröffnet. 7 Jahre später gründeten
engagierte Künstler die „Künstlerinitiative
East Side Gallery ”. Der in Berlin lebende
Iraner Kani Alavi, Vorsitzender des Vereins,
kämpft bis heute um den Erhalt der Galerie.
Im Jahr 2000 konnte der Verein erstmals 40
Bilder durch Spendengelder restaurieren, seit
dem letzten Jahr wird die gesamte Galerie
An eine Veränderung denkt auch die
Künstlerinitiative, sie würde neben die East
Side Gallery gern ein Informationszentrum
bauen, was zugleich als Lehr- und Lernstätte
dienen soll. Hier sollen sich Künstler und
Besucher aus aller Welt mit der Vergangenheit und Gegenwart von geteilten Ländern
auseinandersetzen können.
Ria Luhde, Beatrice Quickenstedt, WP 10
Vom 7. bis 9. November findet am Brandenburger Tor das „Fest der Freiheit“ statt.
Höhepunkt der Veranstaltung ist eine multimediale Inszenierung des symbolischen Falls
der Mauer. Jugendliche werden im Vorfeld
überdimensionierte Steinen gestalten, die sie
dann gemeinsam mit prominenten Künstlern
und Politikern zum Einstürzen bringen.
Einen Überblick findet ihr unter
www.mauerfall09.de
JIP – Jugendkunstpreis
Erkner 2009
Auch in diesem Jahr findet in der Stadt Erkner
der „Jugendkunstpreis 2009“ statt. Jeder
Schüler im Alter von 14- 26 Jahren kann an
diesem Wettbewerb teilnehmen. Es gibt drei
Kategorien, in denen man sein Können unter
Beweis stellen kann: „Bildende und angewandte
Kunst“, „Literatur“ und „Musik“. Einsendeschluss ist der 5.September.2009. Anschließend
werden in den Altersgruppen 14-17 Jahren und
18-26 Jahren jeweils pro Kategorie drei Preise
im Wert von 100- 300 Euro verliehen. Die
Preisverleihung findet am 7. November 2009
im Bürgersaal im Rathaus in Erkner statt.
Weitere Hinweise findet ihr unter
www.kunstfreunde-erkner.de
Franziska Durke
8
Ausgabe 01 / 2009
Fremdsprachenassistentin Diane Leblond
Prix des lycéens allemands
Seit letztem Herbst gibt es an
unserer Schule eine neue Fremdsprachenassistentin für den Fachbereich Französisch.
Obwohl Diane Leblond mit 22 Jahren noch
sehr jung ist, hat sie schon viel im Bereich
der Fremdsprachen erlebt. Dazu gehören ein
Studium in Paris und Lyon und eine Stelle
als Teaching assistant in Oxford. Danach
wollte sie noch Erfahrungen in Deutschland
sammeln und ist nach Berlin und ans CBG
gekommen.
Die normalen Aufgaben einer
Fremdsprachenassistentin bestehen darin, den
Schülern die Sprache in anderer Form als
der des Unterrichts nahe zu bringen. Mlle.
Leblond nimmt jedoch auch am Unterricht
teil und gestaltet das Programm der Sekundarstufe II durch eigene Beiträge und authentisches Material selbst mit.
Es gefällt der Französin am CBG sehr gut
und auch mit ihrer Tutorin Frau Jannsen hat
sie ein sehr gutes Verhältnis. Am CBG bleibt
sie noch bis Ende Mai und geht dann nach
Frankreich zurück, um Englischlehrerin zu
werden.
Diane Leblond unterstützt tatkräftig auch
den Englischunterricht in der 9b – wo sie die
Lektüre von Lewis Carrols „Alice in Wonderland“ begleitet. Mlle. Leblond hat nicht nur
als Muttersprachlerin das
Französische verinnerlicht – sie spricht
ein bemerkenswert gutes und vorbildliches
Oxford-Englisch, und ist somit ein doppelter
Gewinn für den Fremdsprachenunterricht an
unserer Schule!
Mirijam Bock und Sophia Rath, 10a
Diane Leblond (rechts) und Laurence Emile-Besse vom Institut Français während der Diskussion am
CBG
Foto: Nora Böhning Jg. 13
Die Kulturabteilung der Französischen
Botschaft in Berlin organisiert alljährlich
gemeinsam mit dem Klett Verlag den Prix
des Lycéens allemands. Schüler in Deutschland lesen und bewerten einmal im Jahr
mehrere französischsprachige Romane, für
Kinder und Jugendliche. Am Ende wählen
einige Schüler aus allen Bundesländern ihren
Favoriten auf der Leipziger Buchmesse. Mit
einem Preisgeld von 5000 Euro sponsert der
Klett-Verlag die Übersetzung des ausgewählten Romans ins Deutsche.
– Leiterin des Projektes für den Raum BerlinBrandenburg. Als bestes Buch wählten die
Schülerinnen schließlich „Rouge métro“
aus. Im Roman geht es um die sensible und
neugierige Cerise, täglich fährt sie mit der
Métro zur Schule und erlebt während der
Fahrt auch viele Obdachlose. Vom Attentat
eines Amokläufers in der Métro bleibt nur sie
verschont. Martha Thiedemann und Laura
Schorcht aus dem Leistungskurs Französisch
gaben beim Landes-Entscheid ihr Votum für
diesen spannenden Jugendroman ab.
In diesem Jahr beteiligte sich auch der
Leistungskurs Französisch (Jg. 12) unseres
Gymnasiums an der Vergabe des Literaturpreises. Zunächst wurden die zur Auswahl
stehenden Romane gelesen. Das waren
„Alors partir?“ von Julia Billet, „Chevalier
B.“ von Martin Pouchain, „Rester vivante“
von Catherine Leblanc, „La mémoire trouée“
von Elisabeth Combres sowie „Rouge métro“
von Claudine Galea.
Nach hitzigen Debatten entschieden sich die
Schülervertreter der Bundesländer auf der
Leipziger Buchmesse dann jedoch anders:
Der Prix des lycéens allemands 2009 ging
am 12. März 2009 an Elisabeth Combres für
ihren Roman „La mémoire trouée“.
Der preisgekrönte Roman behandelt den
Völkermord in Ruanda. Das junge Mädchen
Emma muss die brutale Ermordung ihrer
Mutter durch Hutus miterleben. Nach diesem grauenhaften Erlebnis versucht Emma,
zu einem neuen Leben zu finden.
Im Februar 2008 fand dann eine Diskussion
über diese Bücher am CBG statt. Jeweils
zwei Schülerinnen des Leistungskurses
Französisch stellten einen Roman vor, mit
dabei waren auch Frau Jannsen, die Fremdsprachenassistentin Diane Leblond und
Laurence Emile-Besse vom Institut Français
Franziska Durke, WP 10
9
Ausgabe 01 / 2009
Vive la France
Alle 2 Jahre nimmt das Carl Bechstein Gymnasium an einem Französisch-Austausch mit
einem Gymnasium aus Boulogne sur mer
teil. Das Programm gestaltet und begleitet
Frau Jannsen. In diesem Jahr kamen 15
Schüler im Alter von 14-18 Jahren nach
Deutschland,nach Erkner, zu uns also ans
Gymnasium.
In der Woche vom 16.3. bis 21.3.2009 nahmen Schüler aus unseren 10. und 11.Klassen
die jungen Franzosen auf, betreuten sie und
versuchten, ihnen soviel von Deutschland zu
zeigen, wie möglich ist.Sie sahen das Theaterstück „Lilly unter den Linden“ am Alexanderplatz, sie waren im Jüdischen Museum in
Berlin-Mitte, sie sahen das Zentrum von Berlin,
besuchten Potsdam und waren natürlich auch
Gäste während des Unterrichts am CBG. In
der Wochenmitte fand ein Bowlingabend
Sprachreisen
nach Frankreich
in Erkner statt und zum Abschluss der
Begegnung trafen sich alle Teilnehmer im
Gemeindehaus der evangelischen Kirche, um
gemeinsam die schöne Woche zu beenden.
Zu diesem besonderen Anlass bekamen die
Austauschschüler und natürlich auch die
Lehrer ein CBG T-shirt vom Schulförderverein geschenkt und fuhren dann Samstagabend mit neuen Erfahrungen und neuen
Freunden glücklich und auch mit Tränen in
den Augen nach Boulogne.
Doch alle freuen sich schon auf den September 2009: dann werden wieder einige
Schüler des Carl Bechstein Gymnasiums,
diesmal auch begleitet vom Französischlehrer
Herrn Fuchs, den Gegenbesuch in Boulogne
sur mer antreten.
Marlene Franz, WP 10
Anja und Aurélie
Anja ist groß, hat dunkelblonde Haare, ist
mit ihren Eltern 2007 von Paderborn nach
Erkner gezogen und geht seitdem auf das
Carl Bechstein Gymnasium. Als die Frage
aufkam, wer einen französischen Gastschüler
für eine Woche aufnehmen möchte, meldete
sie sich als eine der ersten und bekam auch
prompt eine kleine Französin zugeteilt. Als
ich Anja um ein kleines Interview bat, war
die Austauschwoche schon fast vorbei und
Anjas Französisch um einiges verbessert.
Für Anja war schnell klar, dass sie einen
Frankreich-Austausch machen würde, das
Land und die Leute haben sie schon immer
interessiert, das gute Essen, die anderen Lebensgewohnheiten – all das wollte sie schon
immer genauer kennen lernen. Auch ihr Bruder fuhr in seiner Schulzeit nach Frankreich
und in diesem Fall in seine Fußstapfen zu
treten schien für Anja erstrebenswert.
Auf die Frage, wie sie sich auf ihren Austausch vorbereitet habe, erwiderte Anja
nüchtern: „Gar nicht, ich denke, auf so etwas
kann man sich nicht richtig vorbereiten,
da muss man flexibel sein. Ich bin da ganz
spontan …“
Und dann kam der große Tag, am 15.03
2009 um 09.50 Uhr stiegen am Bahnhof Erkner 15 Franzosen aus dem Regionalexpress
aus. Dicht zusammengedrängt liefen sie in
die Bahnhofshalle, wo Anja und die anderen
Austauschpartner schon aufgeregt warteten.
Doch als dann alle da waren und jeder seinen
Austauschschüler gefunden hatte, ging ein
munteres deutsch-französisches Geplapper
los und die Gruppe zerstreute sich wieder
und jeder fuhr mit seinem Gastschüler nach
Hause.
Auf der Fahrt nach Hause herrschte im
Wagen betretene Stille, ab und zu zeigte
Anja aus dem Fenster um Aurélie die Sehenswürdigkeiten von Erkner zu zeigen und
beide mussten lachen über die peinlichen
schweigsamen Momente, in denen sich ihre
Augen trafen.
Anja erzählte mir: „An sich haben wir gut
zusammengepasst, unser Musikgeschmack
ist fast gleich, manchmal hatten wir gleichzeitig den selben Gedanken, aber Aurélie ist
schon ziemlich schüchtern, ganz anders als
ich. Aber ich denke, man muss sich auch mal
mit anderen Menschen auseinandersetzen
und mit bestimmten Macken leben.“ Doch
Anja wäre nicht Anja, wenn sie die Woche
nicht trotzdem tadellos gemeistert hätte.
Allen Unterschieden zum Trotz verbrachte sie
einige schöne, unterhaltsame Tage mit ihrer
Aurélie und den anderen Franzosen. Doch
die Woche ging schnell vorbei und als der Abreisetag kam und die deutschen Gastschüler
ihre Franzosen mit einem Abschiedsgeschenk
überraschten, flossen die Tränen und dann
fuhr der Zug wieder ab, am Bahnhof Erkner
am 21.03.09 um 18.37Uhr.
Clara Zeiske, WP 10
Bon voyage et bon retour en Allemagne!
Diesen Gruß werdet ihr vielleicht hören, wenn
ihr nach einer langen und lehrreichen Sprachreise aus Frankreich zurückkehrt.
Doch um nach Hause fahren zu können, muss
man erst einmal hinkommen.
Und da gibt es viele Ziele und Anbieter…
Wer sich für Antibes entscheidet, kann dort viel
an Freizeitangeboten erwarten. Zum Beispiel
Schwimmen, Segeln, Beachvolleyball, oder
einfach nur zur Entspannung am Strand liegen.
Antibes liegt am Fuße der Alpen und an der
Küste des Mittelmeers, östlich von Cannes und
westlich von Nizza.
Die Unterbringung erfolgt bei ausgewählten
Gastfamilien.
Der Unterricht findet täglich von Montag bis
Freitag statt. Täglich hat man 3 Stunden Französisch und wer von der Sprache nicht genug
bekommen kann, belegt einen Intensivkurs mit
5 Unterrichtsstunden pro Tag. Dann muss aber
ein Aufpreis bezahlt werden. (bei 1420 € für
15 Tage kommen 110 € dazu, bei 1595 € für
20 Tage zuzüglich 160 €).
Für die Ballsport-Fans wäre Hyères interessant.
Hyéres liegt in der Nähe der Côte d’Azur. Dort
werden viele Ballsportarten angeboten: u.a.
Fußball, Volleyball, Basketball.
Die Unterbringung erfolgt hier im Hotel, der
Preis ist folglich um einiges höher als in Antibes
(für 14 Tage 1685 €, für 21 Tage 2295 €. ).
Dafür gibt es aber auch über 4 Stunden Französisch Unterricht am Tag.
Wer übers Internet buchen möchte, kann das
auch tun.
Die Organisation „iSt“ ist unter
www.sprachreisen.de zu erreichen, wer hier
online bucht, bekommt 3% Rabatt.
Die Organisation „team!“ ist unter
www.team-sprachreisen.de zu finden.
Nadine Richter, WP 10
10
Ausgabe 01 / 2009
Schüleraustausch
mit dem
41. Gymnasium
Besuch aus St. Petersburg
Das deutsch-russische Austauschprogramm
z­ wischen dem 41. Gymnasium und unserer
Schule existiert mittlerweile schon seit zehn
Jahren und wird von den Russischlehrerinnen
Frau Urban und Frau Fehrmann betreut.
Vom 19. bis 26.September 2009 findet der
nächste Schüleraustausch unserer Schule mit
dem 41. Gymnasium in St. Petersburg statt.
Zwanzig Schüler der 9. und 10. Klassen
werden am Austausch teilnehmen. Für diese
Zeit wird jeder deutsche Teilnehmer in einer
russischen Gastfamilie untergebracht sein.
Der Gegenbesuch der russischen Schüler
findet dann im März 2010 statt.
Silvana
Die deutsch-russische Schülergruppe bei ihrem letzten Aufenthalt in Petersburg.
Foto: Helga Fehrmann
Natalja aus Petersburg in Deutschland
Foto: S. Knappe
Gäste aus Cheltenham
In der Zeit vom 11.07. bis zum 15.07.2009
besuchen uns wieder einige Schüler der St.
Edward´s School aus Cheltenham. Begleitet
werden die neun jungen Briten diesmal von
C. Freemann. Frau Marcinkowski vom CBG
betreut die deutsch-englische Schülerbegegnung.
Auf dem Programm steht die Teilnahme der
Schüler an den Projekttagen, ein Berlinbesuch
sowie sportliche Aktivitäten.
Mit einem „Hallo deutsche Gruppe!“ wurden wir am ersten Adventssonntag 2008
voller Vorfreude von unseren russischen
Gastschülern begrüßt. Nach einer erlebnisreichen Woche, die wir zuvor im Mai
2008 in Sankt Petersburg verbracht hatten,
erfolgte in der ersten Dezemberwoche nun
der Gegenbesuch unserer Austauschschüler
in Deutschland.
stand hier im Vordergrund.
Nach einer Stadtführung durch Dresden
blieb noch Zeit, um die Weihnachtsmärkte
in der Altstadt sowie die Frauenkirche zu
besuchen. Und da die russischen Schüler sich
an ihrer Schule besonders mit der Literatur
von Erich Kästner beschäftigen, besuchten
sie auch das nach dem Autor benannte
Museum.
Ein abwechslungsreiches Programm stand
allen bevor. Wie schön die Weihnachtszeit in
Deutschland ist, erfuhren die Schüler während einer deutsch-russischen Stadtrundfahrt
durch Berlin, auf der nicht nur unsere russischen Gäste etwas Neues über die Stadt und
ihre Geschichte lernten. Nach einer Führung
durch das Reichstagsgebäude bot sich von
der Glaskuppel des imposanten Baus ein faszinierender Blick über die Stadt. Ein Ausflug
zur „Magic-Mountain-Kletterhalle“ wurde
für viele zum Highlight der Woche. Für gute
Laune und „Mitsing-Stimmung“ sorgte der
Theaterbesuch des Mamma Mia-Musicals.
Am letzten Tag lag dann schon ein kleiner
Hauch von Abschiedsstimmung in der
Luft. Morgens wurden im Russischraum
die gemeinsamen Projekte fertig gestellt.
Bilder für Plakate wurden ausgeschnitten,
Texte übersetzt und alles für die kleinen
Präsentationen vorbereitet, von denen nicht
nur wir deutschen Schüler, sondern auch die
Schulleitung begeistert waren.
Einblick in den Schulalltag am Carl Bechstein Gymnasium erhielten unsere Austauschschüler während der Projektarbeiten,
in denen es um Themen wie Schüleraustausche, Lehrer, Schüler und Schulgebäude
ging. Das fremdsprachliche Kommunizieren
zwischen deutschen und russischen Schülern
In der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen in Sankt Petersburg nahmen wir
am Sonntagmorgen Abschied von unseren
Austauschschülern und von einer Woche,
in der sich alle noch besser kennen gelernt
hatten und in der vielleicht auch die ein oder
andere neue deutsch- russische Freundschaft
entstanden war.
Silvana Knappe, WP 10
11
Ausgabe 01 / 2009
Fahrt nach Schweden – Bollnäs
Üben fürs Konzert - Rick vom CBG (links) und David vom Torsbergsgymnasiet.
Foto: Max Ullrich, Jg.12
Mitte April 2009 war es wieder soweit: Wir
– 29 Schüler aus den Leistungskursen Musik
und Biologie sowie die Fachlehrer Thomas
Falk (Musik), Thomas Bindig (Biologie) und
Beate Pahlke (Englisch) - besuchten unsere
Partnerschule in Schweden. Die Fahrt dahin
war lang, Zwischenstopps gab es einige –
zunächst in Rostock, dann in Gedser und
Helsingør in Dänemark. Und nach der
Fährfahrt über den Öresund ging es vom
schwedischen Helsingborg - an Stockholm
vorbei - schließlich nach Bollnäs. Dort
empfingen uns am Montag, dem 20. April,
sehr herzlich Schüler, Eltern und Lehrer von
„Heden“, dem musischen Standort des Torsbergsgymnasiet. Wir lernten unsere Gastfamilien kennen und fuhren mit ihnen nach
Hause. Am Dienstagvormittag bereiteten wir
in der Schule unser deutsch-schwedisches
Konzert vor. Lena Rieback, Musiklehrerin
am Torsbergsgymnasiet, leitete die Proben,
Herr Falk unterstützte uns tatkräftig. Am
Nachmittag ging es gemeinsam mit unseren
Gastgebern auf Wandertour in ein Naturschutzreservat. Am Mittwoch gingen die
Konzert-Proben dann richtig los - es entstanden die ersten Titel, darunter ein Solo auf
dem Saxophon, gespielt von Beate Wieland.
Wir probten bis in den Mittag hinein und
sahen uns danach das Musical „Cabaret“ von
Schülern der schwedischen Abschlussklasse
an, die für die Aufführung eigene Songs
komponiert hatten und in phantastischen
Kostümen auftraten. Die Schüler des Bio-
kurses besichtigten eine zum Gymnasium
gehörende Landwirtschaftsschule mit ihren
Ställen und Werkstätten sowie einem großen
Maschinenpark. Auch der Biologieunterricht
am Gymnasium wurde besucht – ebenso der
„Järvzoo“ unweit von Bollnäs, in dem Luchse, Rentiere und 4 Bärenjungen zu erleben
waren. Am Donnerstagvormittag waren die
letzten Proben bis zum Mittag in vollem
Gang, danach hatten wir Freizeit, um gegen
Abend wieder in der Schule zu sein. Um 19
Uhr ging das Konzert los. Die Stimmung war
super. Es gab schwedisches Gebäck, die Besucher tanzten und genossen sichtlich diese
deutsch-schwedische Begegnung. Am letzten
Tag stand eine Sightseeingtour auf dem
Plan, den letzten Abend verbrachten wir bei
unseren Gastgebern und dann musste auch
schon wieder gepackt werden. Wir wurden
gebührend – u.a. mit einem schwedischen
Abschiedstanz - verabschiedet und machten
uns auf den langen Heimweg.
Fazit: Wir haben viele Eindrücke und Erfahrungen gesammelt und neue Freunde
gewonnen. Die Woche war toll, aber viel zu
kurz. Doch im September 2009 können wir
einige unserer neuen Freunde in Deutschland am CBG begrüßen. Und im Jahr 2010
werden ein weiteres Mal Bechstein - Schüler
eine Reise nach Schweden antreten.
Wir bedanken uns im Namen der Schülerschaft bei allen Beteiligten, dass uns diese
Reise ermöglicht wurde.
Lisa Gürlich, Ariane Parusel, Jg.12
Fremdsprachenwoche
Schon nach der ersten Aufgabe verlassen ein
paar Schüler den Kreis der „Auserwählten“,
dann kommt Runde 2, wieder müssen ein
paar Schüler gehen und in der letzten Runde
kämpfen nur noch drei Schüler um den Preis
des ersten Platzes. So verläuft es Jahr für Jahr
am CBG. Mittlerweile ist sie eine Tradition
an unserer Schule - die Fremdsprachenwoche.
In der ersten Märzwoche konnten sich einige
unserer Schüler in den Sprachen Englisch,
Französisch, Russisch, Spanisch und Latein
prüfen lassen. Am 5. März 2009 war die
Siegerehrung und fand gleichzeitig auch der
Internationale Abend statt. Am Abend konnte
man in der Aula nicht nur Speisen und Getränke aus verschiedenen Ländern probieren,
es gab auch wie jedes Jahr ein unterhaltsames
Programm, u. a. mit Gesang, Musik, Tanz
und einem Theaterstück. Eingeladen waren
alle, die Lust auf einen interessanten Abend in
verschiedenen Sprachen hatten und natürlich
alle Fremdsprachenwochen-Teilnehmer.
Ausgezeichnet wurden jeweils die drei Besten
der Jahrgangstufe in der jeweiligen Fremdsprache.
Die Gewinner dieses Jahres sind:
in Russisch
Annika Kanz, Josephine Brade,
Ole Freier (9. Kl.)
Alexander Huth, Ann-Karolin Kumlehn
und Silvana Knappe (10. Kl.)
in Französisch
Lorenz Domsch, Sophia Rath,
Saskia Grüßel, alle Kl. 10
in Englisch
Darius Mettner, Kl. 5,
Max Marczinek, Kl. 6
Hannah Albrecht, Kl. 7
Anna-Sophie Domhardt, Kl. 8
Ole Freier, Kl. 9
Saskia Grüßel, Kl. 10
in Spanisch
Anja Störmann
Sarah Rüdinger
Dominik Rabe und Robert Blümel
in Latein
Sophia Rath
Saskia Grüßel
Ria Luhde, WP 10
12
Ausgabe 01 / 2009
Austausch mit einem
Schuljahr weniger
Bis zu einem Jahr ins Ausland fahren – das
hört sich gut an für viele Schüler. Doch wie
klappt das, wenn man nur 12 Schuljahre hat?
Bisher nahmen an einem High-School -Jahr
oder anderen Jahresaustauschen meist Schüler
der 11. Klasse teil, doch jetzt geht das nicht
mehr, weil die Schulzeit der Gymnasiasten um
ein Jahr verkürtzt wird. Für alle Austauschinteressierten: Will man ins Ausland, muss man
mit Sicherheit die dort absolvierte Klassenstufe
hier noch einmal wiederholen. Die weiterhin
beste und für uns einzige Möglichkeit für einen
Auslandsaufenthalt besteht nach wie vor in der
11. Klasse.
Christin Krüger, KL 8b
Als Gastschüler in einem
High-School-Land
Hast du dich für ein High-School-Jahr
entschieden, sucht die vermittelne Organisation, z.B. GIVE, eine Gastfamilie aus,
die sich ihr neues Familienmitglied selbst
aussuchen kann. Meistens wirst du keine
großen Probleme haben dich zu integrieren. Auf Familienfeiern lernst du schnell
Angehörige und Freunde der Familie sowie
deren Traditionen und Gewohnheiten kennen. Die Gastfamilien erwarten natürlich
auch, dass du ihnen entgegen kommst,
indem du zum Beispiel im Haushalt hilfst
oder auf jüngere Geschwister aufpasst.
Das High-School-Jahr ist je nach gewähltem Land unterschiedlich ausgerichtet:
In den USA z.B. gehören viele Menschen
der Kirche an und man freut sich, wenn
du dich für ihren Glauben interessiert.
In Kanada lebt man sehr naturverbunden. Viele verbringen einen großen Teil
ihrer Freizeit im Freien, beim Campen,
Wandern, Angeln oder Bootfahren. Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft ist im
traditionellen Einwanderungsland Kanada
so lebendig wie in den Tagen der ersten
Ansiedlungen.
In Neuseeland haben gemeinsame Sportaktivitäten große Bedeutung. Dein zweites
Zuhause findest du nicht nur bei typischen
Familien mit Eltern und Kindern. Es gibt
auch Alleinerziehende, kinderlose oder
ältere Ehepaare, die gerne Gastschüler
aufnehmen.
Alina Schmelcher, WP 10
DAS PORTRÄT
„Irgendwann wird mich
England wiedersehen!“
Porträt einer deutschen
Schülerin, die England
besuchte.
Nora besucht seit 2004 das Carl BechsteinGymnasium, geht in die Leistungsprofilklasse 10 und wird voraussichtlich 2012 diese
Schule, mit einem Abitur in der Tasche,
verlassen.
Schon seit den ersten Schnupperkursen in
der Grundschule ist sie von der englischen
Sprache begeistert und wünschte sich von
da an nach England zu reisen. Ihre Mutter
arbeitete selbst eine Zeit lang als Au-Pair
Mädchen in England und auch ihr Vater fuhr
regelmäßig über den „English Chanel“ um
geschäftliche Dinge zu erledigen. Dass Nora
nun England besuchte, ist also durchaus
nachvollziehbar. Als ich sie nach ihrer Reise
um ein Interview bat, sagte sie sofort zu und
teilte mir freudig mit: „Irgendwann wird
England mich wiedersehen, aber nicht für 4
Tage, sondern für ein ganzes Jahr. Dann esse
ich nur noch Fish and Chips!“
Nora – 1,56m groß, braune Augen, braunes
Haar - hatte das Glück, 4 Tage einen Engländer bei sich zu beherbergen und auch selbst
6 Tage auf die Insel zu gehen.
Sie hatte einfach ein Anmeldeformular
ausgefüllt und anscheinend gewissen Kriterien entsprochen, denn zwei Wochen später
wurde ihr von Frau Röske mitgeteilt, sie sei
angenommen und schon bald würde ein
englischer Gastschüler sie besuchen. Hier
in Deutschland hatten alle ihren Spaß, doch
dann hieß es ab auf die Insel und 6 Tage
England non-stop, ohne Eltern in ein fremdes Land, mit einer Sprache, von der man
irgendwann im Englischunterricht schon
mal gehört hatte.
Zurück kam Nora mit einem englischen
Akzent und vielen Eindrücken. Obwohl sie
ohne große Ewartungen ins Flugzeug gestiegen war, Herzklopfen hatte sie dennoch.
Nora hatte zuvor ihren „Exchange“- Partner
gewechselt und kannte daher ihre Gastfamilie kaum.
Nora Carstensen aus der Klasse 10 l
Foto: Clara Zeiske
Alle anderen sahen ihre alten Partner wieder,
nur für Nora hieß es nochmals : “Hi, I am
Nora. How are you?“.
Doch die Angst ging schnell vorüber, denn
Nora verstand sich auf Anhieb gut mit
Maddie, ihrer neuen Partnerin, und hatte
ein paar spannende und unterhaltsame Tage
in England.
Wie Nora spielt auch Maddie leidenschaftlich gern Badminton und hat ebenfalls eine
Schwäche für Brezeln. Nora und Maddie,
zwei Mädchen, die in einer ungewohnten
Situation Freunde wurden.
Eine Sache in England irritierte Nora
allerdings schon, denn obwohl sie ohne
Vorurteile gegenüber England ihre Reise
antrat, musste sie doch feststellen, dass die
„British People“ genauso ungesund essen,
wie immer behauptet wird. Wo bei uns Salz
und Pfeffer anzutreffen sind, darf dort der
Zucker nicht fehlen. Egal ob zu Pancake, Eis
oder Waffeln, Noras Aufenthalt wurde durch
und durch versüßt.
Doch auch wenn es kulinarische Differenzen
gab, auf meine Frage, ob sie es wieder tun
würde, erhielt ich ein promptes „Ja“. Wer
kann schon 4 Tagen schulfrei, einem Englandtrip für wenig Geld und einer Ausspracherverbesserung widerstehen? Nora nicht.
Mit Maddie hält sie weiterhin Kontakt und
auch wenn ihr Akzent nach 3 Stunden auf
deutschem Boden wieder verflog, in ihrem
Herzen wird alles ein klein wenig britisch
bleiben.
Clara Zeiske, WP 10
13
Ausgabe 01 / 2009
Das Zeitungsprojekt
in Jahrgangsstufe 8
Von Februar bis März führte die Klasse 8c
unter der Leitung ihrer Deutschlehrerin Frau
Henschke das Zeitungsprojekt der Berliner
Morgenpost durch. Gewappnet mit PresseAusweisen für die Jugendreporter machten
sich die Schüler auf zur Recherche in selbst
gewählten Themengebieten. Viele Schüler
führten Interviews durch. Andere wiederum machten eine Umfrage an der Schule,
z. B. zum Thema „Klimawandel“ oder den
„beliebtesten Soaps“. Daraus entstanden
vielfältige Zeitungsartikel unterschiedlichster
Textsorten, darunter Berichte, Rezensionen,
Reportagen, schriftliche Interviews und
Das Interview
Kommentare. Der Besuch einer Redakteurin
der Berliner Morgenpost in der Schule und
eine Exkursion in die Druckerei gehörten
ebenso zum Projekt wie die Planung und
Durchführung einer Recherche. Somit konnten die Schüler die im Unterricht geübten
Textsorten vertiefen und gleichzeitig in die
Welt eines Journalisten hineinschnuppern.
Eine Plakatleinwandgestaltung im Klassenraum der Klasse rundete das Projekt ab.
Schließlich war das Projekt so erfolgreich,
dass die Artikel von Jenny Haß und Sophia
Hass in der Morgenpost veröffentlicht
wurden.
Jugend trainiert für Olympia –
Handball
ERKNER – Nach den Siegen im Kreis- und
Regionalfinale fuhren die Mädchen des Carl–
Bechstein Gymnasiums am 05. März 09
zum Landesfinale nach Rangsdorf.
gegen Eichwalde. Nach einem harten Kampf
entschieden dann die Erkneraner Mädchen
ihr erstes und zugleich auch ihr letztes Spiel
für sich.
Es war neben den fünf Schulen aus Brandenburg auch die Sportschule Frankfurt (Oder)
vertreten. Da die Sportschule ein intensiveres
Training als die Schulen aus Brandenburg
hat, war es für diese Schulen, die für das Turnier nur während des Schulsports trainieren,
ein hoher Anspruch, den Anforderungen
gegenüber einer Sportschule zu bestehen.
Um das Turnier nicht alt zu lang zu gestalten,
wurden die Mannschaften in zwei Gruppen
eingeteilt. Jeweils die ersten aus den beiden
Gruppen mussten gegen den zweiten der
anderen Gruppe spielen.
Im Finale des Landesfinale standen sich nun
die Heimmannschaft aus Rangsdorf und die
Sportschule Frankfurt (Oder) gegenüber.
Die Rangsdorfer Mädchen kämpften, hatten
jedoch keine Chance gegen Frankfurt.
Die Erkneraner hatten Glück. Sie waren
nicht mit Frankfurt in einer Gruppe, dafür
aber mit der Heimmannschaft Rangsdorf,
Schwedt und Finsterwalde. Das erste Spiel
bestritten die Mädchen aus Erkner gegen
Rangsdorf. Das Spiel entschied Rangsdorf
eindeutig für sich. Auch die darauf folgenden Spiele wurden nicht besser. Mal führten
die Erkneraner mit zwei Toren, doch dann
ließen sie sich das Spiel wieder aus der Hand
nehmen. So kam es, dass sie dann den vierten Platz aus ihrer Gruppe belegten und
nun gegen den dritten der anderen Gruppe
spielen mussten. Dieses Spiel bestritten sie
Somit war es entschieden. Die Sportschule
Frankfurt (Oder) holte sich den Sieg und
fährt somit, wie auch schon im letzten Jahr,
zum Bundesfinale. Bei der Siegerehrung
wurden auch noch die beste Spielerin und
Torhüterin ausgezeichnet. Diese beiden
Auszeichnungen holte sich ebenfalls die
Sportschule Frankfurt (Oder).
Die Mädchen vom Carl Bechstein Gymnasium wurden Siebter. Doch sie nahmen
es sportlich, da sie schon damit gerechnet
hatten, dass es schwierig werden würde.
Ihr Ziel war es, nicht den letzten Platz zu
erzielen. Das haben sie schließlich auch
geschafft und zum anderen sind sie die erste
Mädchenmannschaft ihrer Schule, die es ins
Landesfinale geschafft hat. Darauf können sie
immer hin stolz sein, auch wenn es nicht so
gut für sie gelaufen ist.
Jenny Haß, Kl. 8c
Lisa Buckwitz sprach mit Ulrike Koch,
Spielerin der Handballmannschaft des
CBG
Lisa: Erst einmal herzlichen Glückwunsch für
den Einzug in das Landesfinale. Welche Platzierung habt ihr erreicht?
Ulrike: Vielen Dank. Unsere Mannschaft
hatte 4 schwere Spiele gegen sehr gut aufgestellte
Mannschaften anderer Schulen aus dem Land
Brandenburg. Von den 8 teilnehmenden Mannschaften kamen wir auf Platz 7.
Lisa: Wie wertest du euer Abschneiden?
Ulrike: Unsere Mannschaft bestand aus Spielerinnen, die in ihrer Freizeit in Handballmannschaften aus Schöneiche und Grünheide spielen.
Die Schöneicher Mannschaft spielt in der
Freizeit ohne Ligateilnahme. Die Grünheider
nehmen am Punktspielbetrieb in der Kreisliga
teil. Wir hatten also wenige Möglichkeiten, als
Mannschaft zu trainieren. Die gegnerischen
Mannschaften waren alle eingespielt und
nehmen teilweise im Punktspielbetrieb in der
Oberliga teil. So waren unsere Voraussetzungen
nicht die besten, aber wir haben entsprechend
unserer Möglichkeiten gekämpft und ein Spiel
klar für uns entscheiden können. Dies ist für
uns ein Erfolg.
Lisa: Durch die geringere Spielpraxis eurer
Mannschaft hattet ihr Nachteile. Wie wertest
du die Schiedsrichterentscheidungen?
Ulrike: Schon die Stimmung des Publikums
war nicht gerade auf unserer Seite, da die
Spiele in Rangsdorf ausgetragen wurden und
die Rangsdorfer Mannschaft auch einer unserer
Gegner war. Auch die Schiedsrichter wurden
von den Mannschaften gestellt, die in einer
höheren Liga spielten. So empfand ich einige
Entscheidungen gegen uns doch schon ungerecht.
Lisa: Welches Resümee zieht ihr nun aus diesem
Finale?
Ulrike: Da wir weniger Spielpraxis hatten,
schätzen wir unsere Teilnahme erfolgreich
ein. Sie gibt uns auch den Mut und den
Ehrgeiz, im nächsten Jahr wieder als Mannschaft für „Jugend trainiert für Olympia“
teilzunehmen. Wir werden dann auch nach
Lösungen suchen, um uns als Mannschaft
besser vorzubereiten sowie gemeinsam zu
trainieren und hoffen auf die Unterstützung
unserer Sportlehrer, denn im nächsten Jahr
wollen wir einige Spiele mehr gewinnen.
Lisa: Vielen Dank für das Interview. Ich wünsche euch für das kommende Jahr viel Erfolg.
Lisa Buckwitz, KL 8c
14
Ausgabe 01 / 2009
Laura Paulikat, Marie Urbicht, Jenny Owtscharenko, Björn Bokelmann
All you hear is Radio Ga-Ga
Schülerradio am CBG
Wir sind Bechstein
„Im Vergleich zur Lebenserwartung macht die
Zeit des Schulbesuches nur einen äußerst geringen Anteil aus. Dieser kurze Abschnitt trifft den
Menschen aber in einer Phase, die prägend für
sein weiteres Leben sein wird.“
Das meint der Minister für Bildung, Jugend
und Sport Holger Rupprecht. Was wollen wir
aus der Schulzeit mitnehmen? Für mich ist es
wichtig, aktiv an der Gestaltung des eigenen
(Schul-) Lebens mitzuwirken und die Möglichkeiten, die uns dafür zur Verfügung stehen,
zu nutzen.
Seit Anfang März habe ich gemeinsam mit drei
Mitschülern als neues Schülersprecher-Team,
die ehrenvolle Aufgabe, die Schülerschaft des
Carl-Bechstein-Gymnasiums bestmöglich zu
vertreten.
Dieser Grundgedanke kann jedoch nur durch
eine rege Kommunikation untereinander in die
Tat umgesetzt werden. Deshalb ist es uns wichtig, dass auch wirklich jeder die Chance nutzt
mit seiner Kritik, seinen Verbesserungsvorschlägen oder Problemen an uns heranzutreten.
Ob man uns persönlich auf dem Schulgelände
anspricht, eine Nachricht an uns schreibt und
diese in unseren SV-Briefkasten in Haus 1
einwirft oder an sv_cbgym@web.de sendet, wir
setzen uns mit jedem Anliegen auseinander.
Wir hoffen, in den nächsten Jahren daran
mitwirken zu können, das Wohlbefinden jedes
einzelnen am CBG zu steigern und einen noch
größeren Zusammenhalt untereinander
herstellen zu können.
Jenny Owtscharenko, Jg. 11
„Journalismus ist für mich kein Job. Jobs sind
da, um Geld zu verdienen. Ich bin Journalist
aus Berufung.“ Mit diesen Worten begann
der legendäre Radioreporter Ken Jebsen vom
Jugendsender Fritz seine Erzählung an etwa
dreißig an seinen Lippen hängenden Nachwuchsradiomachern bei einem der zahlreichen
Workshops des Schulradio Networks. Ein Augenpaar, das den Moderator von „KenFM“, der
verrücktesten Live-Radio-Show der gesamten
Radiolandschaft, verfolgte, gehörte mir, Schulradiomacherin der ersten Stunde und Gründungsmitglied von „Radio Gaga“, dem Schülerradio des Carl Bechstein Gymnasiums.
sicherlich dazu beitragen, dass Schüler und
Lehrer öfter dem preisgekrönten Jingle „All
you hear is Radio Ga-Ga!“ lauschen könnten.
Der geplante Neubau lässt die Jungjournalisten von einem eigenen Radiostudio mit
einer Lautsprecheranlage in den Gängen
und Klassenzimmern träumen, wie es an
vielen Schulen mit einem Schulradio üblich
ist. Dass sie ein geübtes Auge (oder eher
Ohr) für die Zukunft haben, beweist das
brandneue neue Hörspiel. „Sternensturm“
ist eine Science-Fiction Interpretation des
klassischen Stückes „The Tempest“ von W.
Shakespeare.
Seit über zwei Jahren versorgen wir nun die
Schüler auf dem Schulhof einmal wöchentlich für 25 Minuten in mehr oder weniger
regelmäßigen Abständen mit dem täglichen
Mindestbedarf an Musik. Doch auch hinter
den Kulissen ist die aus zehn Schülern der
Klassenstufen 5-12 sowie Herrn Berens
bestehende AG nicht untätig: drei Konzertaufnahmen (u.a. der Lehrerband), zwei
Hörspiele, sowie jedes Jahr aktuelle Features
über das Schulleben am CBG können wir bis
zum jetzigen Zeitpunkt präsentieren.
Als Gründungsmitglieder und Elftklässler
haben meine Freundin Anne Reibke und
ich die Erfahrung gemacht, dass Schulradio
tatsächlich als Sprungbrett in die echte Medienwelt dienen kann. Seit einem Jahr sind
wir Redakteure des Schülerradios „Hörsturz“
und einmal im Monat live im Offenen Kanal
zu hören, der berlinweit empfangbar ist.
Gemeinsam mit Schülern unterschiedlichster Schulen aus Berlin und Brandenburg
erarbeiten wir ein einstündiges Programm,
das schließlich im professionellen Studio
gesendet wird.
Entgegen aller Gerüchte, die nicht nur
auf dem Schulhof, sondern vor allem im
Lehrerzimmer kursieren, setzen sich unsere
Sendungen auch nicht nur aus Rock-, Pop-,
HipHop- und Reggaestücken zusammen.
Berichte über Stolpersteine, den GazaKonflikt und Benefizkonzerte gehören genauso zum Sprachanteil wie Interviews mit
Newcomerbands, Spezialsendungen über
Lateinamerikanische Musik oder eine Hommage an Bob Dylan.
Nichtsdestotrotz leidet die Vielfalt des Programms – wie sollte es auch anders sein – an
den technischen Voraussetzungen. Trotz zwei
kleiner und zwei großer Boxen, Mischpult,
Laptop, Mikro und anderer Hardware
kommt leider nicht die gesamte Qualität
der vorproduzierten Sendungen bei den
Schülern an, da diese nicht nur zwei Etagen
unter dem Ausstrahlungsort (Bibliothek),
sondern auch noch getrennt durch den
großen Lehrerparkplatz, ihre Pause abseits
unserer Boxen verbringen. Auch würde eine
feste Installation der Technik, die wegen
Raummangels bisher nicht möglich war,
Somit fühlte ich mich auch nicht mehr
ganz so fremd, als ich vor einigen Wochen
in den Fritzstudios mit den Radiofritzen am
Morgen über das Radiomachen als Schüler
sprach. Ken Jebsen in Gedanken ließ ich es
mir anschließend auch nicht nehmen Nachrichtensprecher Florian Zelt vors Mikrophon
zu holen und zu fragen, ob er sich schon
während der Schulzeit vorstellen konnte
beim Radio zu arbeiten. Ich erhielt eine Antwort, die alle „Gaga Radioten“ nicht minder
teilen: „Ich wusste, dass ich in meinem Leben
ein Problem bekommen würde, wenn’s mit
dem Radiomachen nichts wird, weil… ich
kann nichts anderes und will auch gar nichts
anderes machen.“
Sophie Ketteniß, Jg. 11
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Ausgabe 01 / 2009
Rhetorikwettstreit am CBG
Die Siegerrede
Geehrte Schüler und Lehrer, liebe Lebende!
Also gut, Leben ist, ganz nüchtern betrachtet, die Zeit, die ein Mensch auf Erde zur
Verfügung hat. So lange bis seine Zellen
sich dem Verfall hingeben oder dem Ganzen
ein unnatürliches Ende gesetzt wird. Sei es
durch Krankheit oder durch umherfliegende
metallische Gegenstände.
Da geht es doch schon los, ist es wirklich
die vorbestimmte Zeit oder nur ein Zwischenfall? Denn genau genommen ist die
Entstehung des Wunders Leben so banal wie
Brezelbacken und dennoch hochkompliziert.
So viele Zufälle müssen aufeinander treffen,
damit es überhaupt entstehen kann.
Oder ist es ganz anders?
Doch wenn wir das leben, sind wir dann
nicht halbtote Zombies, weil wir nie am
Leben waren? Mit eben Mitte 20 schon im
Alltag eingelocht.
Schrebergarten, 2-raumwohnung, Sofaschonbezüge, Kurzhaarfrisur, weil das so
schön praktisch ist.
Und Schluss, das wars, bis hier hin und
nicht weiter.
Ein nicht gerade wünschenswertes Szenario
oder genau genommen beflügeln mich diese
Aussichten wenig.
Man steht am Anfang und ist schon am
Ende. Die Eisfläche endet hier und man
dreht sich im Kreis. Der Spot ist nicht mehr
auf einen selbst gerichtet.
Jedenfalls ist es dann soweit
man ist da auf der Welt
erst mal ist alles wahrscheinlich
viel zu kalt
viel zu laut
und viel zu grell.
Oder ist das Leben die Kür? Die Leichtigkeit?
Und dann geht es los. Man wird ins Leben
geschubst wie ein Kind, das das erste Mal
mit seinen Schlittschuhen auf dem Eis steht.
Und los. Man muss zusehen, wie man stehen
bleibt, die Balance behält und aus wackeligen
Kinderknien feste Standbeine werden.
Die ersten unbeholfenen Schlitterversuche
können zu Pirouetten werden und irgendwann sind wir mitten im Eiskunstlaufwettbewerb LEBEN.
Vergessen die unbeschwerten Läufe auf dem
See, die wilden Hockeyspiele, denn gibt es
Pflicht und Kür.
Die Pflicht ist dann zum Beispiel:
Spießerharmonie, Zahlpause, Girokonto,
Ratenzahlung, Gehaltsabrechnung, Mieterhöhung, Lohnsteuerjahresausgleich
Umweltkarte, Studiengebühr, Steuererklärung
Gebühreneinzugszentrale für Fernseh- und
Rundfunkgebühren,
pünktlich zum Abendessen sein, Risikolebensversicherung,
wobei das Wort an sich schon ein Widerspruch ist. Ist hier das Leben das Risiko oder
ist es das Risiko zu leben?
Und kann man das versichern?
Nutella aus dem Glas löffeln, die Punkte der
Marienkäfer zählen, Großstadtenergie, den
Tag im Bett verbringen, bei Regen picknicken, französische Cafés besuchen, ohne ein
Wort französisch zu sprechen geschweige
denn zu verstehen.
Also: In einem viel zu teuren Loft wohnen,
eine Gitarre besitzen, weil sie so schön
aussieht, indische Kochbücher lesen und
wie Keimzeit einst sang „die Comichelden
finden und die Plastikgötter fragen“ und so
zieht sich die Jugend bis zum 40. Lebensjahr
hin?
Ist es das?
Hast du dich gespürt?
Warst du wirklich am Leben?
Ein ganz anderer Ausblick.
So gesehen werden meine Bahnen auf dem
Eis wohl eher verschlungen verlaufen. Denn
ich habe noch keine Choreografie für mein
Leben. Bis jetzt steh ich nur auf dem Eis
im Spotlight und versuche den einen oder
anderen Weg einzuschlagen.
Ob ich am Ende auch meine Haare abschneide oder indisch koche ?
Ich habe keine Ahnung.
Fakt ist - wir kommen hier nicht lebend
raus.
Denn „Leben ist ...“ – eine große Runde auf
dem Eis zu drehen.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Annekatrin Utke, Jg. 11
Die Siegerin des Rhetorikwettstreits – Annekatrin
Utke
Foto: Red.
Der Ablauf des Wettbewerbs
Der Rhetorikwettstreit findet einmal im Jahr in
den 11. Klassen statt. Ausgewählte Schüler und
Schülerinnen halten eine Rede über ein Hauptthema, zu dem sich zuvor jeder seine eigenen
Gedanken machen muss.
Im Deutschunterricht werden die Reden dann
konzipiert und verfeinert. Am Ende werden die
Reden vor der Klasse vorgetragen und die besten
Schüler für den Endausscheid gekürt. Diese
müssen ihre Rede nochmals in der Aula vor
einer Jury, bestehend aus Deutschlehrern und
Schülern des Jahrgangs 12, vortragen.
Kriterien der Bewertung sind unter anderem
die Ausdruckskraft des Redners, dessen Mimik
und Gestik, aber auch inhaltliche Aspekte sowie
die sprachliche Gewandtheit.
Siegerin dieses Jahr wurde Annekatrin Utke,
sie erhielt von der Jury einen Büchergutschein.
Zum Thema „Leben ist…“ sprach sie darüber, wie leicht man sich in einem spießigen
Durchschnittsleben wieder findet und was sie
selber von ihrem zukünftigen Leben erwartet.
Ausgezeichnet wurden außerdem die Reden von
Marieke Wimmer und Sophie Ketteniß.
Franziska Durke, WP 10
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Ausgabe 01 / 2009
Neues vom Schulförderverein
Seit dem 1. Juli 2008 gibt es einige Neuheiten
in unserem Förderverein.
Es wurde ein neuer Vorstand gewählt:
Frau Kerstin Mutz ist die neue erste Vorsitzende
des Vereins.
Außerdem gibt es zum ersten Mal eine Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit, Frau Mara
Kaemmel. Sie kümmert sich darum, dass der
SFV bei den verschiedenen Veranstaltungen an
der Schule präsent ist.
Des Weiteren gibt es einen neuen kompetenten
Kassenwart, der sich stark um das Sponsoring
kümmert.Dem Schulförderverein können
jetzt auch Schüler ab Klasse 10 beitreten. Alle
Schüler bezahlen jährlich einen Betrag von 6 €,
die Hälfte des eigentlichen Beitrags.
Übrigens: Der Sponsorenlauf, der wegen des
schlechten Wetters abgesagt wurde, wird am 12.
Juni 2009 nachgeholt.
Mirijam Bock und Sophia Rath, 10a
Studienberatung
Welche Studienmöglichkeiten es nach dem
Abitur gibt, darüber sprachen am 18. Mai vor
den Schülern unserer 12. Klassen Studenten
von verschiedenen Hoch- und Fachhochschulen
der Region. Nach einer kurzen Einführung
konnten sich die Schüler Vorträge zu bestimmten Studiengängen anhören und danach
weitere Informationen erfragen. Was kostet ein
Architekturstudium an der BTU Cottbus? Wie
sehen die Studieninhalte eines kommenden
Juristen an der Europa-Universität Frankfurt
aus? Dies und anderes erfuhren die Schüler von
den Referenten, zu denen auch Mitarbeiter der
Agentur für Arbeit und der Sparkasse OderSpree gehörten.
Studenten und Schüler halten die Veranstaltung
für eine große Hilfe und so mancher Student
– so wurde erzählt - hätte sich zu seiner Zeit
einen genauso informativen Tag am Gymnasium gewünscht.
Nora Carstensen, WP10
IMPRESSUM
Herausgeber: Carl Bechstein Gymnasium,
Neu Zittauer Straße 1-2, 15537 Erkner
Telefon 033 62 – 33 33
Redaktion: Sabine Winkler, Astrid Zeiske
Satz und Layout: Falk Flach
SLC GmbH, Badstraße 2, 15344 Strausberg
Telefon 033 41 – 30 94 05
Druck: SLC-GmbH
Jede anderweitige oder weitergehende Nutzung von Text
und Bild ist nur mit der ausdrücklichen Einwilligung der
Redaktion gestattet.
Auflage: 1000 Exemplare
www.carl-bechstein-gymnasium.de
Informationen zum Schulneubau
Viele Schüler, Eltern und Lehrer bewegt zur
Zeit vor allem eine Frage: Wie geht es mit dem
Schulneubau weiter? Die Redaktion des Bechstein- Journals hat dazu mit dem Schulleiter,
Herrn Konertz, ein Interview geführt.
Herr Konertz, im nächsten Schuljahr wird
sich einiges auf unserem Schulgelände
verändern. Was können Sie uns zum gegenwärtigen Zeitpunkt über die geplanten
baulichen Veränderungen sagen?
Der projektierte Erweiterungsbau umfasst
60% der Unterrichtsfläche. Er wird vom renommierten Architekturbüro IBUS auf dem
Stand moderner Schulbaukunst projektiert.
Die Vorplanung beinhaltet in der weiter entwickelten Variante einen Komplettneubau
des Hauses 2 mit vollständigem Abriss des
alten Bestandes. Mit diesem neuen Gebäude
werden alle Bereiche des schulischen Lebens
gleichermaßen gefördert: Unterrichten, Bilden, Erziehen, Beraten, Verwalten, Innovieren und Kommunizieren. So soll es zum Beispiel mehr Einzelarbeitsplätze für Kollegium
und Schülerschaft geben; alle Fachbereiche
sowie das Ganztagsangebot werden von dem
neuen Gebäude profitieren.
Wie ist der aktuelle Stand der Planungen,
auch hinsichtlich der Ausweichräume für
den Unterricht während der Bauphase?
Die Genehmigungsplanung für den Neubau
wird am 26.05.2009 zum Sitzungstermin des
Bildungsausschusses des Kreistages vorliegen.
Das Bauvorhaben wird in diesem Sinne auch
ein Tagesordnungspunkt des Kreistages auf
seiner Sitzung am 24. Juni 2009 sein. Als
offizieller Baubeginn wird derzeit seitens des
Schulträgers der 06.10.2009 angesetzt. Für
die Fertigstellung des Neubaus werden 15 bis
18 Monate veranschlagt. Die Sommerferien
werden für die Bauvorbereitung und in der 2.
Hälfte für den Abriss des Hauses 2 genutzt.
Hinsichtlich der vorzuhaltenden Ersatzflächen für den Schulbetrieb ab Schuljahresbeginn 2009/2010 sind folgende Beratungsergebnisse festzuhalten: Nach Gesprächen mit
der Stadt Erkner, der Verwaltung LOS und
dem CBG hat sich die Oberschule Erkner
freundlicher Weise bereit erklärt, Schulraum
im Volumen von 5 Klassenräumen sowie
Nutzungszeiten in Fachräumen für naturwissenschaftlichen Unterricht mit Beginn des
neuen Schuljahres zur Verfügung zu stellen.
Wir planen derzeit mit einem Jahrgang der
Sek 2 die Räume dort zu belegen. Dank der
Unterstützung durch den Bürgermeister
Jochen Kirsch und die Stadtverwaltung Erkner kann zudem eine zentrale Ersatzfläche
für den Schulbetrieb realisiert werden. Der
Wegfall des Hauses 2 wird in notwendigem
Umfang durch mobile Räume (Container)
ausgeglichen. Es wird u. a. 5 Fachräume für
Naturwissenschaften nebst Sammlungen, 6
Unterrichtsräume mit Garderoben und eine
Bibliothek mit Internetanschlüssen geben,
auch Flächen für Medien und erste Hilfe
sowie Schließfächer und Toilettenanlagen
sind vorgesehen.
Tag der Naturwissenschaften
Am 10.02.2009 begingen die 130 Schüler
der 12. Jahrgangsstufe zum vierten Mal den
„Tag der Naturwissenschaften am CBG“.
14 Vorträge wurden in den Fächern Mathematik, Physik, Chemie, Biologie und
Informatik angeboten, die von Schülern
der 12. und 13. Jahrgangsstufe in Zusammenarbeit mit den Fachlehrern vorbereitet
worden waren.
Hierbei sollten die behandelten Themen
über das jeweilige fachinterne Curriculum
hinausgehen, wodurch bei den Schülern
weiterführende Interessen an den Einzeldisziplinen der Naturwissenschaften geweckt
werden sollten.
Den Eröffnungsvortrag von Marika Neumann, einer Mitarbeiterin des DFG Research
Center Matheon, hörten alle Schüler des
Jahrgangs. Hier ging es um „Mathematik
im Alltag – Schwerpunkt Verkehr“. Anschließend wählten die Schüler zwei weitere
Vorträge aus, die sie hören wollten.
Zu den angebotenen Themen gehörten u.a.
„Rechnernetze im Vergleich – Schulnetzwerk“ von Andreas Böttcher (Jg. 13) und Kevin Kutschik (Jg. 12) und „Spektroskopie“,
dargestellt von Josephine Ohmann (Jg.13).
Dass dieser Tag nicht nur lehrreich, sondern auch an Unterhaltung etwas zu bieten
hatte, bewies Elizaveta Dagaeva mit ihren
Darlegungen zum Thema „Gleitschirmfliegen – Eine Möglichkeit, von A nach B
zu kommen“.
Heike Hahm, Jg.12