DIE WAND - Choices
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DIE WAND - Choices
24. Jhg. | Oktober 2012 MARTINA GEDECK DIE WAND EIN FILM VON JULIAN ROMAN PÖLSLER Nach dem Weltbestseller von Marlen Haushofer www.diewand.studiocanal.de www.choices.de SPORT GRATIS BIS NOVEMBER * *Bei Abschluss einer Mitgliedschaft =ZVai]8^in@ac>Oae^X]ZgEaVio>IZa/%''&.'(+.+% =ZVai]8^in@ac>6VX]ZcZgLZ^]Zg>IZa/%''&-%&)')% =ZVai]8^in@ac9Zjio>VcYZgA6CM:HH6gZcV>IZa/%''&-%&.*&% =ZVai]8^in7dcc>;gVcohig#(->IZa/%''-+-))-,% =ZVai]8^in7VY<dYZhWZg\>;gdc]d[Zg<VaZg^V>IZa/%''--*)+,(% Mehr Meinung. Service. Hintergrund. - In NRW. empfehlen | weitersagen | kommentieren Alle Texte. Ihre Stimme. Filmkritik im FORUM. choices-Thema. Kino. 5 BESCHNEIDUNG Wie weit dürfen Staat und Religion gehen? 6 Themeninterviews „Es war wie ein Horrorfilm“ Grenzen der Tradition „Nicht nur Frauen werden gemacht“ „Frauen werden gebraucht“ Bühne. 8 Premiere Jörg Fürst über seine neue Produktion „Exit Mundi“ 9 Oper Köln Freies Werkstatt Theater 10 Theater am Rhein „Wut“ im theaterblackbox/„Amerika“ im Theater der Keller/„hamlet ist tot. keine schwerkraft“ an der Studiobühne 11 Schauspiel Köln Junges Theater Bonn 12 Theaterleben Premieren XXL zum Spielzeitstart Theater am Rhein „Zucker“ im Bonner Theater im Ballsaal 13 Freihandelszone 14 Komikzentrum Köln-Bonn Das 22. Köln Comedy Festival lässt es krachen Atelier Theater 16 Auftritt „Wegschließen – und zwar für immer“ im FWT Senftöpfchen 18 Opernzeit „Le Nozze di Figaro“ an der Oper Köln Theater Bonn 21 culture clubs Nanoschlaf im Stadtgarten „Männerabend“ im Gloria 22 Theater-Kalender Köln-Bonn Lesen Sie mehr auf www.choices.de! Dieses Icon zeigt Ihnen den Weg. BÜHNE © Meyer Originals Theater am Rhein 10 KINO KULTUR.KINO.KÖLN. Literatur. 24. Jhg. I Oktober 2012 27 Film-ABC /Vorspann 28 choice of choices „Die Wand“ Julian Roman Pölslers Ein-Personen-Endzeitstück 29 Kölner Kritikerspiegel/Kino-Kalender 30 Hintergrund: „Savages“ 31 WOKI 32 OFF Broadway 33 Weisshaus 34 weitere Film-Kritiken Roter Teppich Birgit Minichmayr im Interview 36 Festival Das 2. Homochrom Filmfest 37 Odeon 40 Festival Das Kurzfilmfest shnit Foyer u.a. „Heiter bis wolkig“ im Cinedom 43 Cinenova 45 Festival Das Film- und Fernsehfest Cologne Conference 46 Gespräch zum Film Dietrich Brüggemann über „3 Zimmer/Küche/Bad“ 43 Filmforum Ludwig 49 Rex 50 Metropolis 66 culture clubs Kino-Café: „Die Eiserne Lady“ „Helvetica“ im Filmforum Kunst. 60 Kunst in Köln Lotte Jacobi im Käthe Kollwitz Museum 62 Sammlung Dr. Christian Esch über „Transfer Korea“ 63 Museum für Angewandte Kunst Rautenstrauch-Joest-Museum 64 Wallraf-Richartz-Museum Kunstwandel „Narren. Künstler. Heilige“ in Bonn 65 Kunst-Kalender Köln 67 culture club „Pixar – 25 Years of Animation“ in Bonn choice of choices 28 LITERATUR © Art Spiegelman 52 Wortwahl Buch-Neuerscheinungen im Oktober ComicKultur Comic-Empfehlungen im Oktober 53 Comic-Spezial Mehrere NRW-Ausstellungen widmen sich Comics 54 Literatur-Kalender Textwelten Manfred Spitzer kritisiert unsere Mediennutzung Musik. 55 Stadtgarten Unterhaltungsmusik Konzert-Tipps des Monats 58 Musik-Kalender 59 Kölner Philharmonie 77 culture club New Fall Festival Kompakt Disk CD-Neuerscheinungen im Oktober Kultur in NRW. überregional 18 Theater in NRW Das Schauspiel Köln zieht gleich zweimal um 20 Musical in NRW „Cats“ – Eine Musical-Legende kehrt zurück Tanz in NRW Köln und die Förderung des Tanznachwuchses 56 Klassik in NRW Zwei Recitals mit Matthias Goerne Service. 4 Intro 21 culture club grenzgang-Tour: Kulturklüngel – Lateinamerika 66 Auswahl Veranstaltungstipps im Oktober 68 Impressum 69 Verlagssonderseiten Frei-Zeit Comic-Spezial MUSIK 53 Unterhaltungsmusik © Kazuyuki Funaki 55 Intro choices.de Oktober 2012 choices + choices.de Halleluja Im Doppelpack mehr Service, Meinung und Hintergrund Thema 6 Modifikation des Körpers Der Kölner Ex-Muslim Ali Utlu von der AG Queeraten ist gegen ein Beschneidungsverbot, spricht sich aber dafür aus, dass Jungen ab 14 Jahren selbst darüber entscheiden dürfen sollten und dabei von Ärzten beraten werden. Ali Utlu Foto: privat Theater 8 Schwarze Löcher und Meteoriteneinschlag Jörg Fürst, Gründer und Regisseur des A.TONAL. THEATERS, bringt im Oktober „Exit Mundi“ auf die Bühne, er beschäftigt sich darin mit verschiedensten Weltuntergangsszenarien. Was 2012 und 2013 anbetrifft, ist er noch guter Dinge. Jörg Fürst Foto: Garlef Keßler Kino 34 Drehen im hohen Norden Zurzeit ist Birgit Minichmayr mit Jürgen Vogel in Matthias Glasners neuem Film „Gnade“ zu sehen, der in Norwegen spielt. An die Dunkelheit dort musste sie sich erst gewöhnen: „Natürlich schlug sich das auf mein Gemüt nieder.“ Birgit Minichmayr Kino 46 Eine verspielte Arbeitsatmosphäre „Das ist ja die Kunst, dass es eben nicht wirkt wie geschriebener Dialog.“ Regisseur Dietrich Brüggemann spricht über seinen aktuellen Kinofilm „3 Zimmer/Küche/Bad“. Was wie Improvisation aussieht, ist durchs Drehbuch vorgegeben. Dietrich Brüggemann Kunst 62 Landauf und landab leeren sich die Gotteshäuser. Der Pfarrer gerät zum „Alleinunterhalter“. Wo aber sind all die Menschen anzutreffen, die vor Jahrzehnten noch die Kirchenbänke füllten? Der demografische Wandel mag sein Schärfchen dazu beigetragen haben, dass bei Messen und Gottesdiensten gähnende Leere herrscht. Aber nicht alle Menschen können gestorben oder in die Tempel der Aufklärung, also in die Shopping-Mall und den ChatRoom, geflohen sein. Anfang letzten Monats versammelten sich Tausende im Hockeypark zu Mönchengladbach. Der 78jährige Sänger Leonard Cohen gab dort eines seiner legendären dreieinhalbstündigen Konzerte. Zu seinen letzten Liedern gehörte dabei der aus dem Animationsfilm „Shrek“ bekannte Song „Hallelujah“. Beim Refrain sang das gesamte Publikum mit. Plötzlich fielen mehrere Sternschnuppen aus dem spätsommerlichen Nachthimmel, als hätte der Veranstalter eine geheime Abmachung mit übergeordneten Kräften vereinbart. Vielleicht hat der Kabarettist Hanns Dieter Hüsch doch recht, und Gott ist schon vor vielen Jahren aus der Kirche ausgetreten. Ein anderer Glaubensstreit beherrscht die aktuelle Diskussion. Darf zu Zwecken der Religionsausübung am Genital von männlichen Babys und Kindern herumgeschnitten werden? Oder darf der Staat diese Form des Glaubensbekenntnisses verbieten? Das choices-Thema BESCHNEIDUNG stellt die sich widersprechenden Sichtweisen dar und versucht zu befrieden. Etwas unfriedlich oder zumindest unstet geht es in den kommenden Jahren auch am SCHAUSPIEL KÖLN zu. Weil der Stammsitz renoviert wird, muss das Theater in einem Jahr gleich zweimal umziehen, einmal sogar auf die rechtsrheinische „scheele“ Seite von Köln. choices erklärt, warum. Ansonsten ist der Oktober natürlich Premierenmonat. Das DEUTSCH-GRIECHISCHE THEATER widmet sich der Finanzkrise. Gleich an zwei Orten, am SCHAUSPIEL KÖLN und auf der STUDIOBÜHNE, findet Weltuntergang statt, einmal sogar als Puppenspiel. Noch tragischer für Kölner kann nur noch die Auseinandersetzung mit dem Thema Fußball sein. Aber auch hier gibt es einen Tipp: FRANZ WITTENBRINK präsentiert seinen Fußballliederabend MÄNNER. Nicht regional, sondern international denkt das NRWKultursekretariat. choices sprach mit dessen Direktor CHRISTIAN ESCH über das Kunstaustauschprogramm TRANSFER KOREA. Werke der legendären Fotografin LOTTE JACOBI sind im KÄTHE KOLLWITZ MUSEUM zu sehen. Die Aufnahmen, 70, 80 Jahre alt, zeigen, wie hochentwickelt damals schon die Fotokunst war. Zu sehen sind unter anderem Portraits von Albert Einstein, Thomas Mann und Egon Erwin Kisch. Auch in diesem Monat gibt es wieder einige Filmfestivals in der Stadt. Die 22. COLOGNE CONFERENCE verleiht Köln internationales Flair. Freunde des Kurzfilms kommen bei SHNIT auf ihre Kosten. Und schließlich ist da noch das schwul-lesbische Festival HOMOCHROM. choice of choices im Oktober ist der Film DIE WAND. Plötzlich ist sie da, die unsichtbare Wand, und umgibt eine österreichische Bergidylle. MARTINA GEDECK spielt vortrefflich die Gestrandete in dem psychologisch und philosophisch hintergründigen Film. Neugierige Blicke auf den Westen Christian Esch bringt als Direktor des NRWKultursekretariats KünstlerInnen zusammen, die sonst nicht zusammenfänden: so unter anderem im 3jährigen Kunstaustauschprojekt „Transfer Korea“. Dr. Christian Esch Foto: Francis Lauenau LUTZ DEBUS Neu unter allen Texten im Internet: Empfehlen, Weitersagen, Kommentieren, unter www.choices.de Foto: NRW KULTUR 4 Thema Umstrittener Initiationsritus, Foto: Mira Moroz Cut, Cut, Cut Beschneiden oder Nicht-Beschneiden ist nicht die einzige Frage Dieses Jubiläum hätten wir fast verpasst: Im April rend sich im Koran keinerlei Hinweise dazu fin2002 hatte die „Internationale Föderation der sä- den, beschreibt die Thora eine Beschneidung der kularen und humanistischen Juden“ in Würdigung männlichen Nachkommen als unverzichtbar für den der jüdischen Geschichte und Kultur wie der Gleich- „Bund mit Gott“, weshalb der Schnitt als unantastberechtigung der Geschlechter erklärt: „Eine Be- bar gilt. Nach dieser Interpretation wird man erst schneidung ist für die jüdische Identität nicht erfor- durch Beschneidung zum Juden. Freilich macht der derlich.“ An ihre Stelle solle mit der „Brit Schalom“ mit modernen Gesellschaften verbundene Trend zur Säkularisierung auch vor eine unblutige und für choices-Thema im Oktober: jüdischen Gemeinden beide Geschlechter nicht Halt. Längst nicht gleiche „Begrüßungsmehr alle Juden sind bezeremonie“ treten. Das Beschneidungs-Urteil des Kölner Landgerichts schnitten – in den USA, Auch wenn die Föderaentfachte eine Kontroverse in nicht da gewesenem Ausmaß und erregt nach wie vor viele Gemüter – Deutschland oder Engtion vielleicht eine der Gläubige, Ärzte, Religionswissenschaftler und Politiland ebenso wenig wie in „zugestanden kleineren ker melden sich zu Wort, um nur einige zu nennen. Schweden. Selbst in IsraOrganisationen“ geDer Grad zwischen der Verteidigung von Kinderel verweigert sich eine genüber dem religiösen rechten und der Verfechtung freier Religionsauswachsende Minderheit Mainstream ist, wie übung ist denkbar schmal. Wie weit darf hier der Staat gehen, wie weit die Religion? dem Ritus. Der Anteil der derzeit gerne politisch Unbeschnittenen dürfte korrekt formuliert wird, verweist ihr Vorstoß doch auf gleich zwei promi- ohne den immer wieder beklagten sozialen Druck, nente Streitfragen nicht nur in der jüdischen Ge- es doch zu tun, noch größer sein. Denn allen Abwiegelungen zum Trotz ist die Operation schmerzhaft meinde. Und die hängen irgendwie zusammen. und irreversibel, das damit verbundene Risiko durch Schnipp-Schnapp Infektionen u.a. wird gerne kleingeredet. Die Beschneidung wird gerne als „Jahrtausende Dabei verstehen sich auch die Nicht-Beschnittenen alte“ Praxis verteidigt. Medizinisch gesehen soll der als Juden. Letzteres ist wiederum Mann schon dann, Eingriff heute das Krebsrisiko mindern, ebenso das wenn er von einer jüdischen Mutter geboren wird. Risiko von Krankheiten, die durch sexuelle Kontakte Der oben erwähnte „Bund mit Gott“ wäre dann soübertragen werden – hier geht es vor allem um zusagen eine Draufgabe. In grauen Vorzeiten war AIDS. Seit viktorianischen Zeiten hält sich zudem die Beschneidung durchaus fortschrittlich, ersetzte hartnäckig das Gerücht, eine Beschneidung bremse sie doch das tatsächliche Sohnesopfer an Gott die Masturbation. Letzteres erklärt, weshalb in den durch einen symbolischen Akt – die Abtrennung prüden USA lange Zeit die Mehrheit der männlichen der Vorhaut an Stelle der Tötung. Die Zeit der MenSäuglinge routinemäßig beschnitten wurde. Aller- schenopfer ist allerdings schon länger vorbei. Aufdings hat die Vereinigung amerikanischer Kinder- fällig bleibt, dass damals alles von Mann zu Mann ärzte das bereits vor längerer Zeit für überflüssig und Mann zu Gott geregelt wurde. Für Mädchen erklärt. Keine der dem Schnitt zugeschriebenen gab und gibt es bis heute keine vergleichbare IniWirkungen hielt einer empirischen Nachprüfung tiation – die Jüdin soll stattdessen einmal im Moausreichend stand. Seitdem sinkt die Zahl der Ein- nat die Mikwe, das rituelle Bad, aufsuchen. (Daraus griffe stetig. In England etwa sank diese Zahl eben- hat sich die Taufe entwickelt.) „Bis heute prägt ein falls dramatisch, als der Staatliche Gesundheits- männergemachtes Frauenideal die Realität der Gedienst diese Leistung aus seinem Angebotskatalog schlechter“, notiert die Judaistin Rachel Herweg. strich. In Sachen AIDS-Prävention verweisen neuere Analysen die positiven Statistiken der Weltgesund- Vorhaut des Herzens heitsorganisation (60 % weniger AIDS-Kranke un- Die Irritation über das Frauenideal setzt schon mit ter Beschnittenen in Afrika) ins Reich der Phantasie. der Bibel ein, denn im Buch Moses wird erzählt, dass Bleiben Einzelfälle mit der notwendigen medizi- Eva nicht etwa die erste und einzige Frau von Adam nischen Indikation. war. Ihre Vorgängerin Lilith mochte allerdings nicht Ganz anders der religiös motivierte Eingriff. Wäh- mit einem Mann zusammenleben, der sie nicht als BESCHNEIDUNG 5 Gleiche behandelte. So „baute“ Gott ein zweites Exemplar aus Adams Rippe – keine Gefährtin auf Augenhöhe, sondern eine „Hilfe“ für den ersten Mann und eine pikante Korrektur des ersten göttlichen Schöpfungsplans. Der Unterschied zwischen Lilith und Eva wird mit dem zwischen Sonne (Lilith) und Mond verglichen. Diese Geschichte spiegelt das Frauenbild in allen drei großen monotheistischen Religionen. Im Judentum, Christentum wie im Islam soll die Frau dem Mann auf besondere Weise dienen, er überhäuft sie im Gegenzug mit Lobpreisungen aller Art. Zugleich sorgt er dafür, dass er die Kontrolle behält. Glaubensfragen sind schließlich auch Machtfragen. Priester und damit Verwalter des Glaubens waren über die Jahrtausende nur Männer. Erst in moderneren Zeiten ist etwas Bewegung aufgekommen. Im evangelischen Christentum und in der jüdischen Gemeinde dürfen mittlerweile auch Frauen den geistlichen Beruf ausüben – orthodoxe Juden lehnen das allerdings ab. Der Islam und die Katholische Kirche verteidigen dieses „Fundament des Glaubens“ vehement. Trotzdem stellt sich die Frage, ob die Gleichung Gottes Wort = Mannes Wort – als Jahrtausende alte Tradition verteidigt – Bestand haben wird. Gerade in der aktuellen Beschneidungsdebatte wird deutlich, dass die Überlieferung nicht so monolithisch ist, wie Verteidiger des Schnitts gerne behaupten. Michael Wolffsohn etwa hat detailliert belegt, dass die Beschneidung auch zu biblischen Zeiten höchst umstritten war. Gleichnisse wie „Beschneidet euch für den Herrn und entfernt die Vorhaut eures Herzens“ (Jeremias 4, 4) verweisen – so Wolffsohn – auf eine eher symbolische Bedeutung. Also bitte keine Fundamentalismen bei dem Thema – vielleicht hilft da kölsches Brauchtum weiter. Schließlich pflegt der Kölner zu sagen: „Et bliev nix wie et wor“. WOLFGANG HIPPE Lesen Sie auch die Interviews mit Dr. Marie Theres Wacker, Professorin an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster, und Dr. Susannah Heschel, Professor of Jewish Studies beim Dartmouth College, Hanover (USA), unter: www.choices.de/thema Thema Grenzen der Tradition Die Frau soll dem Mann auf besondere Weise dienen – im Judentum, Christentum wie im Islam, Foto: Mira Moroz Irmingard Schewe-Gerigk über Menschenrechte, Rituale und Religion choices: Frau Schewe-Gerigk, Terre des Femmes hat das Kölner LG-Urteil zur Beschneidung von Jungen begrüßt. Warum? Irmingard Schewe-Gerigk: Das LG Köln hat klargestellt, dass die körperliche Unversehrtheit von Kindern auch nicht mit religiösen Argumenten verletzt werden darf. Es hat bei seiner Güterabwägung deutlich gemacht: Das Recht auf ungestörte Religionsausübung und das Erziehungsrecht von Eltern haben keinen Vorrang gegenüber dem Recht des Kindes auf Unversehrtheit und Selbstbestimmung. Im Übrigen hat sich Deutschland mit der Ratifizierung der UN-Kinderrechtskonvention verpflichtet, Bräuche, die für Kinder schädlich sind, abzuschaffen. Dass dieser irreversible Eingriff nicht dem Wohl des Kindes entsprechen kann, zeigen nicht nur die Narkoserisiken, sondern auch Nachblutung, Fistelbildung und z.T. lebenslange seelische Schäden deutlich. Sie haben sich bisher vor allem mit der weiblichen Genitalverstümmelung befasst. Es gibt durchaus Parallelen zur Beschneidung von Jungen. In manchen Regionen werden lediglich die Klitorishaut oder die inneren Schamlippen entfernt. Das ist durchaus vergleichbar. Ich habe mir kürzlich eine Beschneidung angesehen, weil auch ich mir das harmloser vorgestellt habe. Danach kann ich nur sagen: Wer das bagatellisiert, weiß nicht, was da geschieht oder will es nicht wissen. In einigen Bundesländern soll die Beschneidung von Jungen jetzt unter bestimmten Bedingungen zulässig sein. Ich glaube, die Reaktionen darauf zeigen die ganze Hilflosigkeit der Debatte. Mir ist auch klar, dass man ein Ritual, das 4000 Jahre alt ist, nicht von einem Tag auf den anderen ändern kann. Daher habe ich statt eines mit der heißen Nadel gestrickten Gesetzes für einen Runden Tisch der Regierung mit den Religionsgemeinschaften und Menschenrechtsorganisationen plädiert. Der Koran erwähnt die Beschneidung nicht, für die Thora ist sie zwingend für den „Bund mit Gott“. Ist das überhaupt diskutierbar? Wenn Prominente jüdischen Glaubens sagen, ohne Beschneidung sei jüdisches Leben in Deutschland nicht mehr möglich, ist die Diskussion eigentlich beendet. Aber der Anteil der in Deutschland leben- den beschnittenen Männer jüdischen Glaubens ist sehr gering, weil die meisten aus der ehemaligen Sowjetunion gekommen sind. Dort waren Beschneidungen verboten. Diese Menschen müsste man fragen, ob sie sich nicht dennoch als Juden fühlen. Könnte ein erster Schritt sein, die Pluralität der Meinungen innerhalb der Religionen aufzuzeigen? Ja, das wäre ein wichtiger erster Schritt. Inzwischen gehen ja auch liberale Muslime an die Öffentlichkeit und prangern die Beschneidung an. Sie gilt es zu unterstützen. Nach einer Umfrage von 2006 würde ein Drittel jüdischer Eltern auf die Beschneidung verzichten, in die Tat setzen es dann doch viel weniger um, weil der familiäre Druck immens ist. ZUR PERSON Irmingard Schewe-Gerigk ist die Vorstandsvorsitzende von Terre des Femmes e.V. – Menschenrechte für die Frau. Foto: privat „Es war wie ein Horrorfilm“ Ali Utlu über Morddrohungen, sozialen Druck und Initiationsriten choices: Herr Utlu, Ende August haben Sie ein Schweineohr mit einer Morddrohung in Ihrem Briefkasten gefunden. Was steckte dahinter? Ali Utlu: Seit etwa drei, vier Wochen bekomme ich Morddrohungen, weil ich mich gegen religiöse Beschneidung ausspreche. Diese Drohungen sind anonym, manchmal wird mir gesagt, dass ich als Ex-Muslim gesteinigt und geköpft gehöre, dann wieder bekomme ich Koran-Zitate geschickt, die begründen sollen, warum man Homosexuelle töten muss. Mich macht das paranoid, ich habe Angst, alleine im Treppenhaus zu sein oder einkaufen zu gehen. Und andere werden dadurch eingeschüchtert, von ihren Erfahrungen zu berichten. Was war denn so besonders an Ihrer Beschneidung? Ich würde sie eigentlich als exemplarisch für die Schicht meiner Eltern einschätzen. Im Alter von sieben wurden mein Bruder und ich für eine Familienfeier in die Türkei gebracht. Wir wussten nicht warum, nur meine Verwandten machten ständig Witze. Schließlich wurden wir in einen Raum ge- führt, auf einen Stuhl gesetzt und festgehalten. Ich habe geheult und mich gewehrt. Ein Onkel zog mir dann die Hose herunter und schnitt. Ohne Betäubung, ohne Jod – gar nichts. Danach wurden wir in zwei Betten in der Mitte des Saals gelegt, die Verwandten um uns herum haben gelacht und getanzt, aber wir hatten Schmerzen. Das war wie ein Horrorfilm. Immer, wenn ich diesen einen Onkel gesehen habe, bin ich in Panik geraten. einer Taufe läuft man nicht ein Leben lang mit nassen Haaren herum. Trotzdem sind Sie gegen ein Beschneidungsverbot. Ich denke, Jungen sollten mit 14 selbst entscheiden, ob sie beschnitten werden. Vorher sollte ein Eingriff nicht erlaubt sein. Mit 14 sind Kinder laut Gesetz religionsfähig und sie haben bereits erste sexuelle Erfahrungen gesammelt. Außerdem sollte eine Beratung durch einen Arzt zur Pflicht werden. INTERVIEWS: CHRISTIAN WERTHSCHULTE Wie hätten Sie sich denn mit 14 entschieden? Dagegen. Ich hätte ja gewusst, was ich verliere. Ich bin übrigens sehr für Beschneidungen, wenn diese medizinisch notwendig sind oder die Lebensqualität z.B. für Männer mit Orgasmusschwierigkeiten steigern. ZUR PERSON Ali Utlu (40) ist Bundeskoordinator der AG Queeraten und wohnt und arbeitet in Köln. Foto: privat Soll das für alle religiösen Initiationsriten gelten – auch für die Taufe? Es geht um die Modifikation deines Körpers. Nach 6 Lesen Sie die Langfassungen unter: www.choices.de/thema Mehr Meinung. Service. Hintergrund. News. choices-Thema. choices spezial. Tagebuch. Grüne Seiten. Bühne. Premiere. Komikzentrum. Theater am Rhein. Kino. Kölner Kritikerspiegel. Heute im Kino. Morgen im Kino. Neu im Kino. Forum. Coming soon. Alle Kinos. Kino.Köln. Foyer. Filmwirtschaft. Gespräch zum Film. Roter Teppich. Festival. Portrait. Literatur. Musik. Kunst. Kultur in NRW. überregional Theater. Oper. Klassik. Tanz. Musical. Literatur. Musik. Kunst. Sport. Auswahl. Verlosungen. Jobs. Anzeigenverkäufer/in. Noch besser werden. Kulturlinks. Filmclubs in NRW. Filmfestivals. Filmverleih. Kinos. Kunst. Literatur. Konzerte und Clubs. Theater. choices-Geschichte. E-Paper. Schon gelesen? Nur auf choices.de Die Kino-Welt In Langfassung und vor Ort: Religion ist Männersache? Über Gender und Monotheismus choices-Interview mit Gender-Forscherin Dr. Theres-Wacker über die neue Rolle der Frauen in Weltreligionen. REVISION in der Filmpalette choices.de/foyer HEITER BIS WOLKIG Frauenbild im Judentum im Cinedom choices.de/foyer Neue Perspektiven Rabbinerin Dr. Susannah Heschel sagt, man müsse im Judentum „noch viel tun“ für eine Gleichstellung von Mann und Frau. ENTRE LES BRAS Streit über Beschneidung Ein deutsches Thema? Warum dominieren nur Schuldzuweisungen die Debatte um das Beschneidungsverbot? im Filmforum choices.de/foyer JANOSCH im cinenova choices.de/foyer „Unser schönes Kalk“ Ein Viertel bekommt Theater MEDIANERAS Bühnenkunst in freier Wildbahn: choices unterwegs beim Projekt „Utopia Kalk“ im Weisshaus choices.de/foyer Kritisches China SCHILF im Rex am Ring Beijing-Dance im Palladium choices.de/foyer choices schaute auf Chinas subversive Tanzkompanie „Beijing-Dance“ bei ihrem Gastspiel. TÜPÜSCH TÜRKISCH im Filmhaus choices.de/foyer Hirn in Gefahr Folgen digitaler Medien ROMY SCHNEIDER Ein Psychiater aus Ulm spricht über Verblödung durch neue Abhängigkeiten choices.de/portrait Sturzgefahr Sebastian23 wird 25 Poetry-Slammer Sebastian23 über die Tücken des Sich-aufs-Maul-Legens ZENSIERTE FILMPLAKATE choices.de/portrait HELMUT W.BANZ choices.de/portrait Seltene Einblicke Fotos aus NS-Zeit choices besuchte die Schau zu Walter Ballhaus’ heimlichen Fotos aus der NS-Zeit Mehr lesen, täglich neu. Nur auf ADRIANO CELENTANO choices.de/portrait Premiere „Exit Mundi“, Foto: A.TONAL.THEATER Anleitung zum Weltuntergang Das A.TONAL.THEATER setzt sich in seiner neuen Produktion „Exit Mundi“ mit apokalyptischen Szenarien auseinander choices: Herr Fürst, wann steht uns der nächste Weltuntergang bevor? Jörg Fürst: Das weißt natürlich keiner. Es gibt im Internet eine Liste mit angekündigten Weltuntergangsszenarien und wenn man der glauben will, geht die Welt mindestens dreimal im Jahr unter. 2012 steht deshalb im Fokus, weil sowohl der alte Mayakalender als auch Nostradamus den 21.12. als Untergangstermin vorausgesagt haben. Wir haben allerdings schon für April 2013 weitere Aufführungen für unser Stück terminiert. Ich bin also guter Dinge. Und welche Untergänge stehen im Stück des A.TONAL.THEATERS im Zentrum? Wir konzentrieren uns auf religiöse Prophezeiungen, Schwarze Löcher oder auch das Verschwinden des Y-Chromosoms und damit des Mannes. Wir beschäftigen uns an dem Abend aber auch mit terroristischen Szenarien und zitieren dazu aus dem „Handbuch für die ultimative terroristische Tat“. Der Untertitel des Theaterabends „Exit Mundi“ lautet „ein Hysterienspiel“. Warum? Hysterie war der erste Begriff, der sich mit dem Projekt verbunden hat. Versteht man Hysterie im Sind es bestimmte Personen oder bestimmte Sinne eines nicht erfüllten Bedürfnisses, begreift Gruppen, die immer wieder den Weltuntergang man, warum die Beschwörung von Apokalypsen für beschwören? Medien, politische und religiöse Führer, auch für In unserem Kulturkreis liegt der Ursprung für viele Privatpersonen eine Attraktivität hat. Kaum jemand Prophezeiungen in der Bibel. Die findet heute noch einen AdresOffenbarung des Johannes mit saten für seinen Zorn. Man merkt, „Glaubt man den den vier apokalyptischen Reitern angekündigten Szenarien, geht es läuft falsch und wird auch so bildet die Keimzelle der meisten die Welt mindestens dreimal nicht mehr lange weitergehen, Weltuntergangsszenarien. Apoaber niemand weiß, wo er mit im Jahr unter“ kalyptische Theorien erfüllen imseinem Protest ansetzen soll. Inmer auch eine Funktion, sie dienen zum Beispiel sofern verheißen Untergangsszenarien immer auch der Systemstabilisierung und Zementierung der einen radikalen Umsturz der Verhältnisse. In religiMacht. Erst kürzlich wurde in Russland eine Sekte ösen Vorstellungen führt die Apokalypse dann oft entdeckt, die über 20 Jahre in einem Kellerloch saß zu einem Moment der Reinheit, wenn der Gott wieund auf den Weltuntergang wartete. Mit der Apo- der das Szepter übernimmt. Wir zitieren die Hinkalypse kann man natürlich auch Geld verdienen. du-Gottheit Kalki, die als eine Art apokalyptischer Der einzige Ort, der den im Mayakalender voraus- Reiter in einer hedonistisch-verkommenen Welt ergesagten Weltuntergang 2012 überleben wird, soll scheint und nur die Gläubigen davon kommen lässt. das kleine Dorf Bugarach in Südfrankreich sein. Es Danach gibt es einen kristallinen, reinen Moment ist inzwischen zu einem Wallfahrtsort für Sekten und das ist nicht nur im Hinduismus, sondern in und Gläubige geworden, die sich dort ansiedeln. allen Religionen so. Der Apokalypse wird also auch Das Dorf macht damit eine Menge Geld. ein kathartischer, reinigender Effekt zugeschrieben. Das ist insofern spannend, weil seit Aristoteles die Worum geht es in dem Buch „Exit Mundi“ von Katharsis auch im Theater eine große Rolle spielt. Maarten Keulemans, das dem Theaterprojekt Allerdings trauen wir heute dem Theater einen solzugrunde liegt? chen Effekt nicht mehr zu. Maarten Keuleman ist ein niederländischer Wissenschaftsjournalist und dekliniert in seinem Buch Wenn wir die Finanzkrisen seit 2008 nehmen: dreißig bis vierzig Untergangsszenarien durch, Wer dreht an der Schraube der Hysterie? Die Poreligiöse genauso wie technische, astronomische litik, die Bürger, die Medien? oder naturwissenschaftliche. Im Zentrum stehen Das hysterische Element in unserer Gesellschaft sind allerdings naturwissenschaftliche Theorien wie die Medien, die als Mittler zwischen dem Einzelnen, Schwarze Löcher, der Klimawandel oder Mete- Familien, gesellschaftlichen Gruppen und der Polioriteneinschläge. Das spannendste Szenario be- tik angesiedelt sind. In den Medien findet man heuschreibt die Lösung des Menschen vom eigenen te mit einem Autounfall, bei dem drei Menschen Körper und die Verlagerung von Wissen und Be- ums Leben kamen, kaum noch Gehör. Themen wie wusstsein in eine Datenwolke. Das meiste beruht der Zusammenbruch des Finanzsystems, der Klimaauf wissenschaftlichen Fakten, die sind aber ziem- wandel oder das Schmelzen der Polkappen garanlich witzig beschrieben. tieren viel größere Aufmerksamkeit. Man kann auch 8 fragen, ob die Pole wirklich schmelzen oder ob die Forscher nur Forschungsgelder locker machen wollen mit ihren Theorien. Da nehmen wir uns auch selbst auf die Schippe. Auch wir als Theatergruppe haben mit diesem Thema Projektmittel akquiriert und sicher mehr, als es uns mit einem Abend zum Frauenbild bei Goethe gelungen wäre. In Literatur und Film gehören Untergangsszenarien ins Genre der Science Fiction. Wie geht das A.TONAL.THEATER mit dem Material von Maarten Keulemans um? Wir versuchen, verschiedene Ebene zu verschneiden. Es wird große Opernelemente geben, die das Thema auf einer poetischen Ebene anreißen. Danach wechseln wir auf eine eher kabarettistische Ebene mit drei Wissenschaftlern, die auf einer Tagung zum Thema „Apokalypse“ Vorträge halten. Es ist eine augenzwinkernde Auseinandersetzung mit dem Expertentum. Aber wir werden die Perspektive auch immer wieder erden durch einen Wechsel auf die individuelle, persönliche Ebene. Worin liegt dieses persönliche Moment? Die Besonderheit der Apokalypse liegt darin, dass der Einzelne in einer kollektiven Angst aufgeht, also sich in ein gemeinschaftliches Erleben einreiht, zugleich sich aber auch mit der eigenen Sterblichkeit auseinandersetzen muss. Im Moment des drohenden Weltuntergangs wird die Einsamkeit und Verlorenheit des Individuums besonders spürbar. Man wird sich im Angesicht der Katastrophe der eigenen Existenz bewusst und sieht sich auf die Frage zurück geworfen, was denn da eigentlich zu Ende geht - was also letztlich den Kern unserer Existenz ausmacht. INTERVIEW: HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN „Exit Mundi“ nach dem Sachbuch von Maarten Keulemans I Studiobühne I 8./10.-13.10./23./24.11. 19 Uhr, 25.-27.11. 20 Uhr I www.atonaltheater.de ZUR PERSON Jörg Fürst ist Gründer und Regisseur des A.TONAL.THEATER, das Projekte im Grenzbereich von Sprech- & Musiktheater realisiert. Für die Produktion „wualitzaaa“ wurde das Ensemble mit dem Preis des Theaterzwang-Festivals gekürt, der Kölner Theaterpreis wurde der Gruppe 2005 für „Wir im Finale – ein deutsches Requiem“ und 2010 für „Faust“ zugesprochen. Foto: Garlef Keßler OKTOBER FREIES WERKSTATT THEATER OKTOBER 2012 MY FAIR LADY / FREDERICK LOEWE PREMIERE › 27. OKT. 2012 OPER AM DOM WEITERE VORSTELLUNGEN › 02. NOV. BIS 31. DEZ. 2012 ML Andreas Schüller › I Dietrich W. Hilsdorf › B Dieter Richter › K Renate Schmitzer BESETZUNG Richter / Rehm › Schreiber / Wiggers › Stier › Quaresma / Turk › Röhrig › Schneider › Schneggenburger › Rachbauer › Wöhrmann › Chor der Oper Köln › Tanzensemble › Gürzenich-Orchester Köln Di Mi Do Fr Sa So Mi Do Do Fr Sa So Do Fr Sa So Do Fr Sa So So Di Mi 02. 03. 04. 05. 06. 07. 10. 11. 11. 12. 13. 14. 18. 19. 20. 21. 25. 26. 27. 28. 28. 30. 31. 20.00 20.00 20.00 20.00 20.00 16.00 20.00 19.30 20.00 20.00 20.00 16.00 20.00 20.00 20.00 16.00 20.00 20.00 20.00 14.00 16.00 20.00 20.00 Kölner Theaternacht Das war ich nicht Das war ich nicht Das war ich nicht Die Nibelungen Ein Freund zum Frühstück Wegschließen – und zwar für immer Kurzvortrag: Freiheit und Sicherheit Wegschließen – und zwar für immer Wegschließen – und zwar für immer Wegschließen – und zwar für immer Ein Freund zum Frühstück Orlando Orlando Das war ich nicht Ein Freund zum Frühstück PREMIERE : Faustrecht der Freiheit Wegschließen – und zwar für immer Faustrecht der Freiheit Nulli und Priesemut Nulli und Priesemut Zum letzten Mal: Das war ich nicht Faustrecht der Freiheit Kartentelefon: 0221-32 78 17 kartenreservierung@fwt-koeln.de Zugweg 10, 50677 Köln, www.fwt-koeln.de Elsenbach Design, Foto: Meyer Originals. Rudolf Schlager in „Wegschließen – und zwar für immer“ MY FAIR LADY › REGINA RICHTER › FOTO Paul Leclaire KARTENSERVICE THEATERKASSE IN DEN OPERN PASSAGEN OFFENBACHPLATZ › 50667 KÖLN VORVERKAUF 0221.221 28400 WWW.OPERKOELN.COM Theater am Rhein „Wut“, Foto: Gerhart Richter „Amerika“, Foto: VKKBA „hamlet ist tot. keine schwerkraft“, Foto: Studiobühne Drinnen und draußen Cowboy, Nixe, Showgirl Heimatlosigkeit „Amerika“ im Theater der Keller „hamlet ist tot“ auf der Bühne „Was würden Sie denn machen? Wenn das Ihr Sohn wäre!“ bricht es einmal aus Simon hervor – in einem überraschenden Moment, in dem die vierte Wand eingerissen und das Publikum direkt adressiert wird. Abstand ist schon vorher schwer möglich, weder von der szenischen Situation noch vom Thema Gewalt. So dicht stehen die Stuhlreihen um die als Designer-Wohnzimmer ausgestattete, kleine Spielfläche herum, dass man mitunter die Füße einziehen muss, wenn die Affekte hochkochen. So stark macht die clevere Bühnenlösung mit der dominanten Glaswand vor den unbehaglichen Schluchten des Mediaparks die Zuschauer zu Leidensgenossen, dass die Gefahr spürbar wird, die von „denen da draußen“ ausgeht, die sich mit geballten Fäusten aus dem Halbdunkel nähern. Eine Gang um Skinhead Sven drangsaliert Jojo, den schwarzen, liberal erzogenen Adoptivsohn des designierten Literaturprofessors Simon und seiner ebenso kultivierten Gattin Christa. Der Jugendliche behauptet, der Anführer sei sein Freund, scheint aber eher gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Er will nicht, dass sich die Eltern einmischen, auch als sich die Lage zuspitzt. Das Ehepaar ist ratlos, zumal mehr oder weniger latenter Zorn auch in diesem (pseudo-)toleranten Haushalt das Zusammenleben erschwert. Für seine Bühnenfassung des gleichnamigen, 2006 heiß diskutierten WDR-Films von Züli Aladag hat Regisseur Heinz Simon Keller neben der aussagekräftigen Location auch ein tolles Ensemble gefunden. Drei der jungen Darsteller sind Laien, die selbst schon wegen Gewaltvorfällen mit dem Gesetz in Konflikt standen; sie verkörpern eindringlich die titelgebende Wut. Das furiose Spiel der Profis – von Stefan Gebelhoff und Susanne Seuffert als Eltern bis Arne Obermeyer als Aggressor – lässt den Atem anhalten. Die Ästhetik der Inszenierung vermittelt indes den Eindruck, den Dreharbeiten eines Fernsehfilms beizuwohnen, so dass einen die Künstlichkeit des intendierten Realismus wie auch die dramaturgische Überhöhung letztlich doch immer wieder auf Distanz bringen. Dass die Täter-Opfer-Rollen im Gegensatz zur Vorlage kulturell vertauscht wurden, bringt keinen Mehrwert für die Integrationsdebatte. Die große Katastrophe ist schon eingetreten. Eisenträger ragen quer in die Bühne, von der Decke hängen Tapetenfetzen herab, eine Jahrmarktsgondel lehnt zerborsten an der Wand. Auf der Bühne und im Zuschauerraum dämmern vier Gestalten vor sich hin: Ein weißer Cowboy, eine Nixe, ein Showgirl und ein Prekariatsartist mit Trainingshose und zerschlissenem Bolero. Opfer des Showbiz’ – oder dessen Restbestände? Langsam wacht das Quartett auf und buchstabiert sich in die ersten Sätze des Romans „Der Verschollene“, besser bekannt unter dem Titel „Amerika“ hinein. Franz Kafkas nachgelassenes Fragment, das die Reise des 16jährigen Karl Rossmann ins gelobte Land beschreibt und ihn nicht nur an seinem eigenen Gerechtigkeitsbedürfnis, sondern auch an den durchrationalisierten kapitalistischen Arbeitsverhältnissen und ihren undurchschaubaren Abhängigkeiten scheitern lässt. Ob er auf dem Schiff den Heizer gegen Vorwürfe verteidigt, sich seinem reichen Onkel Jakob andient oder als Liftboy in einem Hotel arbeitet – Karl verliert nie seinen Optimismus, kann aber im Land des individuellen „pursuit of happiness“ nicht landen. In Pia Maria Gehles Inszenierung gibt es kein Individuum mehr, alle vier Darsteller sprechen mal die Sätze Karl Rossmanns, mal die seines Onkels, manche Passagen werden im Duo oder im Chor intoniert – hier ist jeder austauschbar. Oder ist der Abend als Erinnerung gemeint, die in einem Karl Rossmann-Kollektiv manifest wird wie das Programmheft suggeriert? Wofür dann die einzelnen Imagines wie das Mythenbild des Cowboys oder die Nixe und das Showgirl stehen, löst sich nicht auf. Oder ist der Abend vom fragmentarisch gebliebenen Ende, vom Naturtheater von Oklahoma, her gedacht, wo Karl hoffnungsvoll endlich eine Heimat findet – die sich allerdings aus heutiger Sicht nur noch als zersprengte Reste einer Kulturindustrie darstellen lässt? Zu vieles an diesem Abend bleibt vage. Die zahlreichen ranschmeißerischen Publikumsanimationen machen es auch nicht besser. Selbst die kurze Szene von Karls Kündigung im Hotel, die die Rollen der Therese, der Oberköchin, des Oberkellner und Karls klar aufteilt, bleibt nur Spielmaterial. Schade. Die großen Helden wie Hamlet sind ebenso tot wie das klassische Erzähltheater oder wie Hannes, Protagonist in „hamlet ist tot. keine schwerkraft“. Ein außerordentliches Familiendrama zwischen Inzest-, Religions-, und Gesellschaftsgeschichte, das schon nach seiner Wiener Uraufführung vor fünf Jahren eine beachtliche Karriere hinlegte, Einladung zum Mülheimer „Stücke“-Festival inbegriffen. Autor ist der österreichische Dramatiker Ewald Palmetshofer, der in seinen Texten das Elliptische zum Stilprinzip erhebt. Die Sätze winden sich in endlosen Wortstrudeln bis plötzlich daraus ein Stichwort herausschießt, das den Plot wieder vorantreibt. In diese artifizielle Sprachumlaufbahn begibt sich der Regisseur Daniel Schüßler nun zum zweiten Mal. Mit seiner Theatergruppe „Analog“ inszenierte er vor zwei Jahren „Wohnen.Unter. Glas“. Nun geht es in der Studiobühne wieder um Träume, die längst begraben sind. Wieder knüpft Palmetshofer den Schicksalsknoten um seine Figuren und zieht ihn fest zu. Alle sechs treten auf der Stelle, was auf der Bühne in Monologen betrieben wird, bis sich die Sätze selbst auskotzen. Dafür wird der ohnehin vage Plot immer wieder aufgebrochen. Eigentlich sind alle wegen Hannes’ Beerdigung gekommen. Aber was soll’s? Der Himmel ist leer. Das Naturgesetz ein lyrischer Witz. Das Nichtsein der Alltag. Daniel Schüßler hat hier eine Utopie des Scheiterns inszeniert. Seine dynamische Körper- und Bildsprache fängt die Geometrien der metaphysischen Heimatlosigkeit der Figuren und ihren Wahnwitz der Verzweiflung gekonnt ein. Er kultiviert eine Art Prototyp des zeitgenössischen Menschen. Niemand findet Sinn – weder in Beziehungen, noch in der eigenen Geschichte. Es gibt ihn einfach auch nicht, weil es keine Erdung mehr gibt. Gott ist tot, und „der Himmel eine Maschine. Wenn Dir die Maschine eine Zahl gibt – dann rechnet man mit dir.“ Und trotzdem versuchen alle sie loszuwerden, die darüber entstandene „gottverdammte Befindlichkeitsscheiße“. Wie Dani, die ihre Geschichte des tragischen Verlassenwerdens in die Theorie der Unendlichkeit verpackt. Zwecklos. Es gibt hier keinen Punkt, an dem die Schwerkraft noch funktionieren würde. Es ist irgendwie nachvollziehbar, dass der Regisseur so eine Welt nicht retten möchte. ULRIKE WESTHOFF „Wut“ nach dem Film von Züli Aladag R: Heinz Simon Keller theaterblackbox im Mediapark 7 I 5./6./12./13.10 20.30 Uhr I www.theaterblackbox.de „Amerika“ nach dem Roman von Frank Kafka R: Pia-Maria Gehle I Theater der Keller 5./6.10. 20 Uhr, 7.10. 18 Uhr www.theater-der-keller.de „hamlet ist tot. keine schwerkraft“ von Ewald Palmetshofer I R: Daniel Schüßler Studiobühne I 8.-12.1.2013, 20 Uhr www.studiobühne.uni-koeln.de Bühnenadaption nach Züli Aladag JESSICA DÜSTER HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN 10 Foto: Sandra Then MÄNNER AB 25.10.12 EIN FUSSBALLLIEDERABEND VON FRANZ WITTENBRINK MUSIKALISCHE LEITUNG: KLAUS LOTHAR PETERS WWW.SCHAUSPIELKOELN.DE SCHAUSPIEL KÖLN IN DER EXPO XXI / GLADBACHER WALL 5 / 50670 KÖLN S- / U-BAHN: HANSARING / EBERTPLATZ | BUS: KREFELDER WALL Theaterleben Theater am Rhein „Zucker“, Foto: Sandra Then Katie Mitchell: „Reise durch die Nacht“, Foto: Schauspiel Köln Premieren XXL Nur nicht naschen Zum Spielzeitstart „Zucker“ im Bonner Theater im Ballsaal Der Abend aller Tage rückt näher. Zu Beginn der letzten Spielzeit unter Intendantin Karin Beier gibt sich am 13.10. noch einmal eine Starregisseurin die Ehre, die wir nach dem Ende der Ära Beier schmerzlich vermissen werden: Katie Mitchell bringt mit ihrem Team „Reise durch die Nacht“ von Friederike Mayröcker in der Halle Kalk zur Uraufführung. Eine nächtliche Zugfahrt, auf der die Erzählerin ihr bisheriges Leben resümiert, bildet hier den äußeren Rahmen – „nicht chronologisch und stringent wie in einer herkömmlichen Biographie, sondern fragmentarisch, traumartig, verfliegend“. Ein Stoff also wie geschaffen für das Film-Ton-Theater der Mitchell. Gleich am nächsten Abend folgt „Der Abend aller Tage“ als erste große Premiere in der Interimsspielstätte EXPO XXI. Hier lässt die Berliner Puppenspielerin Suse Wächter die Welt untergehen: „Erst bekommt Gott den Schieber von seinem iPhone nicht auf, dann stürzt ständig der Sinn ab. Ohne Sinn kann aber die Erde nicht betrieben werden. Es hilft nichts: Gott muss die Erde resetten“, so die Ankündigung der Apokalypse-Puppen-Show. Als dritte Oktober-Premiere schickt das Schauspiel am 20.10. „Die Ratten“ von Gerhart Hauptmann in der Regie von Karin Henkel ins Rennen. Nach der ausgepfiffenen Uraufführung 1911 avancierte die Tragikomödie zu einem der erfolgreichsten Stücke auf deutschen Bühnen, das von seiner Radikalität und Modernität bis heute nichts eingebüßt hat. Die vierte und letzte Schauspielpremiere im Oktober bestreitet am 25.10. schließlich Franz Wittenbrink mit dem Fußballliederabend „Männer“. Credo: Beim Fußball ist Mann noch Mann und zeigt janz vill Jeföhl. Die Freie Szene startete die Spielzeit bereits im September, und so steht im Theater im Bauturm – Freies Schauspiel Köln vorrangig die Eröffnungsproduktion „Nathan der Weise“ auf dem Spielplan. Regie führte hier mit Catharina Fillers die ehemalige künstlerische Leiterin des Kinder- und Jugendtheaters Ömmes und Oimel in der Comedia. Bemerkenswert in Sachen „Bauturm“ ist noch, dass Hausregisseur Rüdiger Pape mit seiner Inszenierung „Wolke 9“ für den deutschen Theaterpreis Faust nominiert war – neben Martin Kusej und Sebastian Nübling. Mehr als ein Achtungserfolg! In der studiobühneköln finden primär Premieren Kölner Freier Ensembles statt: Am 9.10. bringt das A. TONAL. THEATER „Exit Mundi – Ein Hysterienspiel zum Weltuntergang“ nach einer Vorlage des niederländischen Wissenschaftsjournalisten Maarten Keulemans zur Uraufführung. Gefolgt vom Deutsch-Griechischen Theater am 19.10. mit der Produktion „Geldgott// Chor der Empörten“. Unter der Regie von Kostas Papakostopoulos geht es um die Empörung südeuropäischer Völker – die internationale Protestbewegung als sichtbares Zeichen nicht gekannter Unsicherheit in einem von „Banken-“ und „Schuldenkrise“ geschüttelten Europa. Antikes Drama trifft hier auf aktuelles Dokumentartheater. Im theater der keller sind es im Oktober die Nachwuchsschauspieler der Keller-Schule, die in Feydeaus temporeicher Komödie „Floh im Ohr“ ihr Können unter Beweis stellen. Premiere ist ebenfalls am 19.10. Es gibt also viel zu entdecken im Premierenmonat XXL ... Die Zeiten für süßes Naschwerk am Arbeitsplatz sind vorbei. Der Schokoriegel darf nur noch in der Zuckerecke hinter dem Gebäude verzehrt werden. Lustig? Ganz und gar nicht. 35 Millionen Todesfälle sollen jährlich weltweit indirekt dem Bösewicht zum Opfer fallen. Amerikanische Experten von der University of California in San Francisco halten Zucker für einen echten Killer und wollen das Teufelszeug wie Alkohol und Tabak kontrollieren lassen. Jetzt gibt es im Bonner Theater im Ballsaal zum ersten Mal ein dazu passendendes Theaterstück, das sich keck dem Stoff, aus dem die süßen Träume sind, widmet. Das „fringe ensemble“ eröffnet die neue Spielzeit mit einer musikalischen Produktion. Also wird viel gesungen, aber auch so manches gelehrt. Der durchaus amüsante Abend, der nur schwer einzuordnen sein will, der keine Oper ist, keine musikalische Revue, kein Liedprogramm – und schon gar kein Musical. Und dennoch. 14 Gesangseinlagen in rund 90 Minuten sind nicht wenig. Strukturen bilden nussbraune Heimorgeln, die nicht nur zum Musizieren da sind, sondern irgendwie manchmal auch zu Fluchtburgen für die Schauspieler werden. Das „Wikipedia“-Theaterstück „Zucker“ beginnt erst einmal nur mit acht Tönen, die monoton über einen endlos scheinenden Zeitraum das Publikum quälen. Erst als dort fast Unruhe entsteht, beginnen die Spieler weitere Instrumente zu bedienen, insgesamt fünf Heimorgeln, eine Gitarre und ein Schlagwerk. Dann geht es flugs ans Thema. Alle vier Schauspieler (Justine Hauer, Bettina Marugg, Manuel Klein und Andreas Meidinger) sind dabei erstaunlicherweise zugleich Darsteller, Musiker und Sänger. Der Komponist Gregor Schwellenbach ist für die Musikstücke verantwortlich, die durch Textpassagen über den Stoff der Begierde unterbrochen werden, eine Handlung gibt es nicht und die ist für die Sammlung spannendender Geschichten über das einzigartige Molekül auch nicht notwendig. Erster Aufhänger ist die Geschichte des Zuckers im 18. und 19. Jahrhundert. Gerade die Abhängigkeit von teurer importierter Ware ließ die Wissenschaftler in Deutschland damals nicht ruhen und so fanden sie ein Lösung auf den Feldern der armen Bauern. Die Story von der Erfindung der Gewinnung des Suchtstoffes aus Runkelrüben ist nicht nur amüsant, sondern auch informativ. Viel Choreografie auf der Bühne lässt dabei auch das Visuelle nicht verkümmern, hinter den Orgeln sind Spiegel angebracht (Bühne und Kostüme: Annika Ley), so dass es kaum Raum zum Verstecken für die musizierenden Schauspieler gibt. Weiter geht es mit den Runkelrüben, die nun erst einmal gefroren, geschäkt und gekopft werden, um die größtmögliche Ausbeute bei günstigen Preisen zu finden. Es folgt Anekdote auf Anekdote und die freundlichen Gefahrenhinweise. So richtig zeitgenössisch wird es dann im Song „Überall ist heute Zucker drin“, der nicht nur die Lebensmittelindustrie an den Pranger stellt, sondern auch zu einer aktuellen Spiegel-Titelgeschichte passt. Irgendwie scheint das „fringe ensemble“ da einen guten Riecher bei der Stoffsuche gehabt zu haben, deren Umsetzung (Endregie: Frank Heuel) wirklich unterhaltsam ist. JÖRG FÜRST www.schauspielkoeln.de | www.theater-im-bauturm.de www.studiobuehnekoeln.de | www.theater-der-keller.de PETER ORTMANN „Zucker“ I Mi 17.10. 20 Uhr I Theater im Ballsaal Bonn I 0228 79 79 01 12 FREI HANDELS ZONE „REALITIES - JEN BROWN CD RELEASE TOUR“ Alternativer akustischer Pop angehaucht von Jazz-, Welt- und klassischer Musik ENSEMBLENETZWERK KÖLN EINE NACHT IN AFGHANISTAN EIN THEATRALES LAGER VON FUTUR3 „FUSSPFLEGE DELUXE“ Kabarett mit Carolin Seeger und Christoph Schlewinski „TRIO MUSAI“ Brasilianische und argentinische Kammermusik 05.10.2012, 20.30H 06./07.10. 2012, 17.00 UND 20.30 H „HEINRICH HEINE – ROMANTIKABEND“ Sibylle Kuhne liest und erzählt Lyrik und Prosa mit Akkordeonbegleitung ORT: BARNES CROSSING IN DER WACHSFABRIK, INDUSTRIESTRASSE 170, KÖLN-SÜRTH (U 16, H-MICHAELSHOVEN) „TANZENDE FARBEN“ Ausstellungseröffnung der Künstlerin Narda Leon A.TONAL.THEATER EXIT MUNDI (UA) „MOZART AUF DER REISE NACH PRAG“ Zauberhafte Künstlernovelle von Eduard Mörike wird von Sibylle Kuhne im Kostüm vorgetragen, musikalisch begleitet von Andreas Orwat am Flügel EIN HYSTERIENSPIEL ZUM WELTUNTERGANG URAUFFÜHRUNG: 09.10.2012, 20.00H WEITERE TERMINE: 10./11./12./13.10.2012, 20.00H „NAMIBIA – ROTER SAND - WEITES LAND“ Bilderreise von und mit dem Biologen und Naturfotografen Paul Kornacker STUDIOBÜHNE KÖLN, UNIVERSITÄTSTRASSE 16A „MELITTA BUBALO DIE MIT DEM FLÜGEL“ Musikalisch poetisches Szenario mit Klavier, Sing Sang und Spielereien KARTEN: (0221) 9854530 „THE BEATLES FOREVER BAND“ Die rheinische Formation spielt Beatles-Covermusik GEFÖRDERT DURCH: KUNSTSTIFTUNG NRW, LAND NRW, KULTURAMT DER STADT KÖLN, FONDS DARSTELLENDE KÜNSTE, RHEINENERGIE STIFTUNG KULTUR, PARETO GMBH WWW. FREI HANDELS ZONE. ORG KARTEN TELEFON: 0221 985 45 30 „HALBMONDZEITEN“ Poetisch-lyrisches Konzert der Kontraste zur Einstimmung auf Halloween 13 Komikzentrum Köln-Bonn + KINDERTHEATER Di. 2.10. KÖLNER THEATERNACHT Mi. 3.10. EMIL UND DIE Do. 4.10. DETEKTIVE (6+) 6./ 7.10. ELLIS BIEST (4+) 9.– 11.10. RAUS AUS DEM HAUS (2+) Sa. 28. – DIE GESCHICHTE VOM FUCHS, Mi. 31.10. DER DEN VERSTAND … (6+) JUNGES THEATER 3./ 4.10. DUNKLES LAND (UA) (14+) KABARETT & CO. 28./29.9. JOSEF HADER Sa. 29.9. JESS JOCHIMSEN So. 30.9. DIE MONDAYS So. 30.9. MICHAEL EHNERT Mo. 1.10. KOHLHAAS Do. 4.10. ROLF MILLER Sa. 6.10. MATTHIAS EGERSDÖRFER Mi. 10.10. AXEL HACKE Do. 11.10. DAGMAR SCHÖNLEBER 12./13.10. NESSI TAUSENDSCHÖN Sa. 13. – KRISTOF SZABÓ F.A.C.E. Do. 18.10. ENSEMBLE: L’AMOUR FOU Di. 16.10. DIE 4-BEINIGE KRÄHE Mi. 17.10. GERD DUDENHÖFFER KÖLN COMEDY FESTIVAL 19.10.-3.11.: Fr. 19.10. PHILIPP WEBER Fr. 19.10. FIL Sa. 20.10. TOBIAS MANN Sa. 20.10. GESSLER-ZWILLINGE So. 21.10. LADIES NIGHT Di. 23.10. WDR-VORLESER Di. 23.10. ALFONS Mi. 24.10. JOCHEN MALMSHEIMER Mi. 24.10. LISA FELLER Do. 25.10. LISA FITZ Do. 25.10. DOPPELTE SPAßBÜRGERSCHAFT Fr. 26.10. ANNAMATEUR & AUßENSAITER Sa. 27.10. KERNÖLAMAZONEN So. 28.10. MICHAEL HATZIUS Mo.29.10. PIET KLOCKE Di. 30.10. MARC-UWE KLING Mi. 31.10. NICKELODEON Mi. 31.10. ZÄRTLICHKEITEN MIT FREUNDEN Do. 1.11. GAYLE TUFTS Do. 1.11. SIMON & JAN/FRIEDEMANN WEISE Fr. 2.11. OHNE ROLF Fr. 2.11. NICO SEMSROTT Sa. 3.11. CHRISTINE PRAYON 3. + 4.11. DJANGO ASÜL Vondelstr. 4–8, 50677 Köln 0221 888 77 222 www.comedia-koeln.de www.off-ticket.de Kabarett Kabar Come Comedy Musik A Cap Cappella Lesun Lesungen Theat Theater Tanzn Tanznächte Pause & Alich Rund und bunt Rainald Grebe, Foto: Jim Rakete Beim Köln Comedy Fest lassen es 240 Künstler krachen Fritz & Hermann: »OBERWASSER« l Kabarett 29.9. – 3.10.20 Uhr Geschwister WELL aus dem Biermoos 4.+5.10.20 Uhr Dieter Hildebrandt Ich kann doch auch nichts dafür l Kabarett 6.10. OPER www.quatschkeineoper.de MISTSTÜCK für 3 Damen Bohr/Haller/Kling 5./6./16.10. Duo Luna-tic Füenf 7.10.2020UhrUhr 4.11. Bloop Phase l6Musik-Comedy l A Cappella Viva Voce commando a cappella 9.10. Timo Wopp PASSION 10.10.20 Uhr Wigald Boning Phänomenologie der Einkaufszettel 11.10. Pause/Alich/Faure &BAND Alle unsere Lieder Einer, der es mit einer Portion Wahnsinn – gepaart mit Genialität und Musikalität – geschafft hat, berühmt zu werden, ist der aus Frechen kommende Rainald Grebe. „Alles wurde immer fetter, ich auch“, resümiert er nun – und besinnt sich auf seine Wurzeln als Solist. „Das RainaldGrebeKonzert“ heißt sein neues Programm, das zehn sehr persönliche Lieder enthält. Sogar Frechen, seiner „Hometown“, hat er eines gewidmet: ein Freibad, ein Marktkauf, ein Drive-in, eine Fußgängerzone mit Ramschläden – so beschreibt er die nicht allzu aufregende Stadt, aus der er kommt (am 24. in der Philharmonie). 12.-14.10. Rock4 sings Queen - A Night at the Opera 15.10. 20 Uhr Wilfried Schmickler Ich weiß es doch auch nicht 17.10. Gessler Zwillinge 2 Ex-Acapickels mit OneManBand 19.10. Tango Puro Argentino N.Nau, L.Pereyra & Companie Tangobühnenshow 2012 20.10. Horst Evers Großer Bahnhof 24.10. Gerd Köster Christoph Gottwald´s Blütenträume 25.10. Alfred Dorfer »bisjetzt« SOLO l Kabarett 26.10. Venske & Sting Gegensätze l Kabarett 27.10. Helmut Schleich Nicht mit mir! l Kabarett Der Oktober ist für rund 240 Humorarbeiter ein ganz wichtiger Monat: Wer zum 22. Köln Comedy Festival (18.10. bis 3.11.) auf einer der 17 Spielstätten eingeladen ist, gehört entweder zu den bereits etablierten Künstlern – oder aber zu den vielversprechenden Newcomern, die hier die Chance bekommen, vor einem größeren Publikum zu spielen. Winni Rau, der künstlerische Leiter des Lach-Marathons, hält mit seiner Auswahl geschickt die Balance zwischen Mainstream und Anspruch. Kein einfaches Geschäft, geht es doch auch darum, möglichst viele Menschen zu mobilisieren. 28.10. Django Asül Paradigma l Kabarett 29.10. PauseVon&Allerlei Stankowski Helden und Heiligen 31.10.+1.11.20 Uhr tellungen: WEITERE Vo(1.rs10. - Eintritt frei) + Thomas Late Night Blues ) + Dave Davis (6.10., Premiere) Kreimeyer (3.10. .10.) + Cloozy (13.10.) + Norbert rtina Stulle & Bulle (12 Comedy Apartment (17.10.) + Ma .) + + Frieling (16.10.) Highspeed Karmageddon (20.10.10.) + Brandl (19.10.) + zial (21.10.) + Science Slam (22 .10.) (26 Spe on yon ne Pra Prix Panthe e (25.10.) + Christi Henning Schmidtk.) + Fool Moon (28.10.) + Carolin No (27.10 wünschdirwas e.V. (30.10.) Kabarett-Benefiz Info-Tel.: 0228-21 25 21 „Mein Psychiater ist ein guter Mann, er sagt, auf ein Ich mehr oder weniger kommt’s heute nicht mehr an“, singt Grebe, der herausgefunden hat, dass eine Zwiebel keinen Kern besitzt und man sie deswegen lange schälen kann. Außerdem stellt er fest, dass Identität ein Auslaufmodell ist. Das können die Gessler-Zwillinge bestätigen. Jahrelang rissen Lotti Stäubli und Barbara Hutzenlaub als Mitglieder der urkomischen Schweizer Frauenriege „Acapickels“ die Zuschauer von den Hockern. Jetzt haben die beiden ihre verblüffende Ähnlichkeit entdeckt und holen „Friede, Freude, Eierkuchen“ auf die Bühne (am 20. in der Comedia, grüner Saal). Eine gepflegte Persönlichkeitsspaltung legt auch Bademeister Schaluppke an den Tag: Hinter dem Mann mit dem Kugelbäuchlein verbirgt sich einer, der Robbi Pawlik heißt. Dieser wiederum hat seinem Alter Ego aufgetragen, ein Tagebuch über sein Leben am Beckenrand zu führen. „Chlorreiche Tage“ heißt das Ergebnis der ungewohnten Schreibarbeit, die Pawlik/Schaluppke gemeinsam mit Frau Budnikowski vom Kiosk und der Esoterik-Pädagogin Frau DinseHoltmann präsentieren (am 25. im Ersten Kölner Wohnzimmertheater). Ein bisschen einfacher und eindeutiger hat es dagegen Marius Jung in „Die Köln Late Show“ (am 27. im Gloria), indem er sich Gäste einlädt, die ganz bei sich bleiben dürfen: Der wunderbare Bastian Pastewka, die umwerfend schnodderige Carolin Kebekus, die Band Pimps im Park und Michael Hatzius inklusive seiner 2000 Jahre alten Echse besuchen den Kölner Sänger und Comedian zu später Stunde, um ordentlich auf den Putz zu hauen. Was ich noch empfehlen kann? Schwer zu sagen, weil derart viele gute Künstler das Festival bestücken und die Humorzentren bekanntlich nicht bei jedem an der gleichen Stelle angesiedelt sind. Deswegen: Schauen Sie ins Programmheft – es ist mindestens so rund und bunt wie die Welt des Humors. Versichert wie immer mit den besten Wünschen für einen lustigen Monat die Ihnen stets ergebene ANNE NÜME Tickets: www.bonnticket.de 0228-502010 www.koelnticket.de 0221-2801 Pantheon | Bundeskanzlerplatz | 53113 Bonn www.pantheon.de 14 BÜRGERHAUS STOLLWERCK OKTOBER 2 Dienstag 20:00 Uhr „Expedition zu den Polen – Eine Reise mit dem BerlinWarschau-Express“ Kabarett SCHAU P L AT Z Freitag DI, 02.10. 20.00 Uhr Theaternacht 2012 MI, 03.10. 20.00 Uhr 20:00 Uhr Nessi Tausendschön „Das Beste“ Kabarettistischer Chansonabend Samstag “Richard Gere tanzt Shakespeare“Improshow Frederic Hormuth „Charaktersau sucht Trüffelschwein“ Kabarett FR, 05.10. 20.00 Uhr Stand Up Tragedy - Comedy Musik Kabarett Ole Lehmann „So what? – Just solo“ Comedy € 14,– VVK/16,– AK SCHAU S TA L L SA, 06.10. 20.00 Uhr, SO, 07.10. 20.00 Uhr mo. 01. 20.30: Britta Weyers: Marilyn – Liebe macht blond (Musikkabarett) di. 02. 20.30: Theaternacht mit Britta Weyers und Andrea Volk mi. 03. 20.30: Silvia Doberenz: Erleuchtung für Anfänger (Karma-Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Hildegart Scholten do. 04. 20.30: Markus Barth: Mettwurst ist kein Smoothie (Buch-Premiere) 22.00: The CrazyTorstenShow – Eintritt frei fr. 05. 20.30: Frizzles: Improvisation mit allen Mitteln (Impro-Comedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Fußpflege Deluxe sa. 06. 20.30: Sylvia Brécko: Best of Liebling (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Manuel Wolff mo. 08. 20.30: Özgür Cebe: Shöw mit Ö (Integrationskabarett) di. 09. 20.30: Nicolas Evertsbusch: Die Quadratur des Kreislers (Musikkabarett) mi. 10. 20.30: Alexandra Gauger: Atmen, Leute, atmen! (Musikkabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Petra Pansen do. 11. 20.30: Cassy Carrington & ihr Herr Cosler: Im Zweifel mehr Glitter (Chanson-Abend) 22.00: The CrazyTorstenShow – Eintritt frei fr. 12. 20.30: Schwarz & Blankenberg: 2 Frauen – 4 Ellbogen (Gesellschaftskabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Chris Tall sa. 13. 20.30: Frizzles: Improvisation mit allen Mitteln (Impro-Comedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Chris Tall mo. 15. 20.30: Monika Blankenberg: Altern ist nichts für Feiglinge (Gesellschaftskabarett) MI, 24.10. 20.00 Uhr di. 16. 20.30: Hildegart Scholten: Grottenehrlich (Moment-Kabarett) Chin Meyer mi. 17. 20.30: Maria Vollmer: Sex & Drugs im Reihenhaus (Music- & Dance-Comedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Cassy Carrington do. 18. 20.30: Sebastian Schnoy: Hauptsache Europa (Kabarett) 22.00: The CrazyTorstenShow – Eintritt frei fr. 19. 20.30: Götz Frittrang: Wahnvorstellung (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Alain Frei sa. 20. 20.30: Marcus Jeroch und Schröder: Schlagworte (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Alain Frei mo. 22. 20.30: Andrea Volk: Volksbelustigung (Stand-up und Lies-ab) di. 23. 20.30: Earl Oakin: Musical Genius and Sex Symbol (Musikkabarett) mi. 24. 20.30: Sebastian Nitsch: Unsterblichkeitsbatzen (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Hildegart Scholten do. 25. 20.30: Kristian Kokol: Kokolores (Stand-up) 22.00: The CrazyTorstenShow – Eintritt frei PREMIERE fr. 26. 20.30: Luke Mockridge: I‘m lucky, I‘m Luke (Stand-up) 22.00: Gratis-Comedy mit Helene Mierscheid PREMIERE sa. 27. 20.30: C. Heiland: Scheiße, ist das schön (Musikkabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Helene Mierscheid PREMIERE mo. 29. 20.30: Patrick Salmen: Euphorie, Euphorie (Lese-Kabarett) PREMIERE di. 30. 20.30: Käthe Lachmann: Ich werd nicht mehr – ich bin ja schon (Stand-up) PREMIERE mi. 31. 20.30: Meltem Kaptan: DesORIENTiert (Integrationskabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Cassy Carrington Der Puppenflüsterer Benjamin A. Tomkins „Früher war ich schizophren, aber jetzt sind wir wieder ok!“ Comedy, Puppenspiel und Gesang MI, 10.10. 20.00 Uhr Diva La Kruttke 20:00 Uhr Frederic Hormuth „Charaktersau sucht Trüffelschwein“ Kabarett “Die Show! The Making of a Diva” Musik & Glamody DO, 11.10. 20.00 Uhr Jens Heinrich Claassen „Mama findet’s lustig!“ Betreute Comedy € 14,– VVK/16,– AK SCHAU S TA L L 21 Maryland Jazz Band of Cologne feat. Topsy Chapman € 8,– VVK/10,– AK SCHAU P L AT Z 26 SA, 13.10. 20.00 Uhr, SO, 14.10. 20.00 Uhr Suse und Fritzi „Stutenbissig Richtung Wechseljahre!“ Kabarett/ Comedy MI, 17.10. 20.00 Uhr Lüder Wohlenberg„Spontanheilung“ Kabarett Frank Fischer„Angst und andere Hasen“ 20:00 Uhr Richard Rogler „Stimmung“ Kabarett Köln-Comedy Festival 2012 SA, 20.10. 20.00 Uhr Christian Hirdes & Ludger K “BEST OF & NEUES VON” € 16,– VVK/18,– AK Samstag 20:00 Uhr Men in Blues Richard Bargel + Klaus „Major“ Heuser Konzert € 16,– VVK/18,– AK SCHAU S TA L L 31 Mia Pittroff FR, 19.10. 20.00 Uhr SCHAU S TA L L 27 FR, 12.10.20.00 Uhr „Mein Laminat, die Sabine und ich“ Kabarett Sonntag 12:00 Uhr Jazz im Foyer SPEZIAL Freitag Mittwoch KÄTHE LACHMANN Mit unschuldig durchtriebenem Humor begeistert sie uns seit Jahren. Diese Frau wird nie erwachsen. Gut so! Die verschmitzte Lachmann ist die lustigste LachFrau weit und breit. „Ich werd nicht mehr – ich bin ja schon.“ Di. 30.10. Michael Steinke „Funky! Sexy! 40!“ 20:00 Uhr Samstag Die ImproVisaToren DO, 04.10. 20.00 Uhr SCHAU S TA L L 20 Oktober 2012 Verschiedene Künstler € 14,– VVK/16,– AK 13 EARL OAKIN Eine Legende der Musik-Comedy ist zu Gast im Atelier Theater. Earl Okin ist einfach brilliant, man muss ihn gesehen haben! Erleben Sie das einmalige Gastspiel im Rahmen des Köln Comedy Festivals. Di. 23.10. Steffen Möller € 20,– VVK/23,– AK 5 OKTOBER 2012 HÖHEPUNKTE Köln-Comedy Festival 2012 „Der Jubel rollt“ Köln-Comedy Festival 2012 DO, 25.10. 20.00 Uhr Daphne de Luxe „Das pralle Leben“ Köln-Comedy Festival 2012 FR, 26.10. 20.00 Uhr Arthur Senkrecht & Bastian Pusch „Erfolg für Alle!“ Köln-Comedy Festival 2012 SA, 27.10. 20.00 Uhr Onkel Fisch 21:00 Uhr Halloween-Party € 5,– VVK/7,– AK SCHAU P L AT Z „Auswandern gilt nicht!“ Köln-Comedy Festival 2012 SO, 28.10. 20.00 Uhr Rene Steinberg „Wer lacht zeigt Zähne“ Köln-Comedy Festival 2012 MO, 29.10. 20.00 Uhr Torsten Sträter und Team & Struppi „Torsten Sträter trifft Team & Struppi“ Köln-Comedy Festival 2012 DI, 30.10. 20.00 Uhr alea „Wohnzimmer-Konzerte“ MI, 31.10. 20.00 Uhr Martin Sierp „ZUM ANBEISSEN“ Köln-Comedy Festival 2012 PL A T Z SCHAU LANGENFELD GMBH Schaustall Winkelsweg 38 40764 Langenfeld Schauplatz Hauptstraße 129 40764 Langenfeld € 3,– Ermäßigung für Schüler, Studenten, Auszubildende, Bufdis bis 30 Jahre sowie Sozialpassinhaber. Vorverkaufspreise zzgl. Gebühren. www.schauplatz.de BÜRGERHAUS STOLLWERCK Dreikönigenstr.23 • 50678 Köln Tel. 0221 - 99 11 08-0 Fax 0221 - 99 11 08-70 www.buergerhausstollwerck.de Ticket-Service: 0221 – 24 24 85 Roonstr. 78 – 50674 Köln www.ateliertheater.de / Jetzt mit ONLINE-TICKETING! Theater-Beginn jeweils 20.30 Uhr, Eintrittspreise: EUR 18/13 15 Mo.–Sa. ab 18.00 PREMIERE PREMIERE DERNIERE PREMIERE PREMIERE Auftritt Foto: Christian Klingebiel studiobühneköln „Wegschließen – und zwar für immer“, Foto: Meyer Originals Rückkehr nicht erwünscht „Wegschließen – und zwar für immer“ im Freien Werkstatt Theater Zwölfte Kölner Theaternacht 2. Oktober, ab 20h EXIT MUNDI – EIN HYSTERIENSPIEL ZUM WELTUNTERGANG (UA) 9. (Premiere), 10., 11., 12. und 13. Oktober, 20h INFOABEND Das Kursprogramm WS 12/13 15. Oktober, 18h GELDGOTT//CHOR DER EMPÖRTEN (UA) 19. (Premiere), 20., 21. und 23. Oktober, 20h KRIEGSKIND Über den Krieg und das Erinnern (UA) 31. Oktober, 18h (Premiere) 1. November, 15h 2. November, 10h und 12h 3. und 4. November, 15h und 17h www.studiobuehnekoeln.de Tel.: 02 21 | 470 45 13 31. August 2012 bis 18. November 2012 JOACHIM HERMANN LUGER, NAVID AKHAVAN, CLARA CÜPPERS MATTHIAS KOFLER, NICO VENJACOB, FRANK BÜSSING, MIKE TURNER achtung deutsch Multi-Kulti-Komödie von Stefan Vögel · Regie: Jochen Busse Patient Drei balanciert einen kleinen Tierkäfig mit Tennisbällen auf den Knien und erzählt den Zuschauern am Tisch aus seinem Leben. Einem Leben zwischen Dro-gen, Beschaffungskriminalität und schweren Schlägereien mit Polizisten. Nach einer langen Gefängnisodyssee ist er wegen seiner „drogenindizierten Psychose“ in der Sicherheitsverwahrung gelandet, wo er therapiert wird – ohne allerdings zu wissen, ob er jemals das Gefängnis wieder verlassen wird: „Sie kennen den Tag X nicht.“ Immer mehr Gefangene in Deutschland landen in Maßregelvollzug und Sicherungsverwahrung. Rund 10.000 sind es inzwischen, so haben Dramaturgin Inken Kautter und Regisseur Nico Dietrich für die Produktion „Wegschließen – und zwar für immer“ im Freien Werkstatt Theater recherchiert. Tendenz: steigend. Gefangene, die prophylaktisch in Haft bleiben, um das Sicherheitsbedürfnis der Gesellschaft zu stillen. Kautter und Dietrich verarbeiten Material aus Interviews mit Gefangenen, Richtern, Politikern, Pflegepersonal, Anwälten, Ärzten oder Psychologen und nutzen für die Inszenierung die gesamte Topographie des Hauses. Schließerinnen geleiten die Zuschauer vom Foyer in den Keller und erläutern den Tagesablauf der Gefangenen; im unteren Theater gibt es eine Einführung in die deutsche Gesetzgebung, die Klagen dagegen vor dem Europäischen Menschengerichtshof und dem Bundesverfassungsgericht. Tennisbälle, Kleintierkäfige und gelbes Klebeband dienen als Anschauungsmaterial; an einem Tisch im Kellerfoyer pocht ein Richter auf die nach EU-Recht notwendige „Rückkehrmöglichkeit“ für Gefangene in die Gesellschaft. Das Darstellerquartett (Katharina Waldau, Petra Kalkutschke, Oleg Zhukov und Rudolf Schlager) packt viel Wissens- und Erfahrungsstoff aus, der manchmal etwas nach Trockenfutter schmeckt. Die unterschiedlichen Schauplätze sollen weniger Orte wie Gefängnis oder Gericht illustrieren, der Akzent liegt auf dem Wechsel, der den Erzählsituationen die nötige Farbe verleiht, so dass es nie langweilig wird. Die Grundhaltung der Schauspieler bleibt die des frontalen Kommentars und Berichts. Um so mehr sticht dann Rudolf Schlager als Knacki zwischen Kartons und Zimmerpalme oder zuvor als wunderbar dubioser Anwalt in Shorts und mit Cocktail heraus, der die Klage beim EU-Menschengerichtshof in Straßburg mit Erfolg durchgefochten hat. „Wegschließen“ ist zwar ein Dokumentarstück, das sich immer wieder mit Angaben wie „JVA Aachen“ oder „Forensische Klinik Köln-Porz“ selbst verortet. Die Macher halten aber mit ihrer Meinung nicht hinterm Berg, wenn sie den Grund für die steigenden Gefangenenzahlen im politisch und medial geschürten Sicherheitsbedürfnis einer globalisierten Gesellschaft verorten und die NIMBY-Haltung (Not In My Back Yard) der Bürger im Zusammenhang mit dem Ausbau von Forensiken kritisieren. Ansonsten kommen deren Ansichten an diesem Abend leider viel zu kurz – nichtsdestotrotz ein sehenswerter Abend. HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN 55 JAHRE www.theater-am-dom.de theater am dom guter abend. Theater am Dom, Glockengasse 11, Opern Passagen, Kasse: 0221-2580153/54 „Wegschließen – und zwar für immer“ von Inken Kautter und Nico Dietrich I R: Nico Dietrich Freies Werkstatt Theater I 10.-13., 26.10. 20 Uhr www.fwt-koeln.de 16 Kammerspiel von Nis-Momme Stockmann FFT Duesseldorf So 07. ...! Amerika_Der Verschollene 18 Uhr Theatrales Roadmovie von Franz Kafka Di 09. ... Kampf des Negers und der Hunde Intermediale Empörung von Bernard-Maria Koltès Mi 10. ... Kampf des Negers und der Hunde Intermediale Empörung von Bernard-Maria Koltès Do 11. ... Kampf des Negers und der Hunde Intermediale Empörung von Bernard-Maria Koltès Fr 12. ... Othello Schauspiel von Feridun Zaimoglu u. Günter Senkel Sa 13. ... Othello Schauspiel von Feridun Zaimoglu u. Günter Senkel So 14. ... Othello Schauspiel von Feridun Zaimoglu u. Günter Senkel Premiere Kammerspiel von Nis-Momme Stockmann Fr 19. ... Floh im Ohr e Premier Türen fliegendes Verwirrspiel von Georges Feydeau Abschlussproduktion der Schule des Theaters Sa 20. ... Floh im Ohr Türen fliegendes Verwirrspiel von Georges Feydeau Abschlussproduktion der Schule des Theaters So 21. ...! Floh im Ohr 18 Uhr Türen fliegendes Verwirrspiel von Georges Feydeau Abschlussproduktion der Schule des Theaters Di 23. ... Floh im Ohr Türen fliegendes Verwirrspiel von Georges Feydeau Abschlussproduktion der Schule des Theaters Mi 24. ... Floh im Ohr Türen fliegendes Verwirrspiel von Georges Feydeau Abschlussproduktion der Schule des Theaters Do 25. ... Floh im Ohr Türen fliegendes Verwirrspiel von Georges Feydeau Abschlussproduktion der Schule des Theaters Fr 26. ... Kampf des Negers und der Hunde Intermediale Empörung von Bernard-Maria Koltès Die Ängstlichen und die Brutalen d West Off Festival roaKammerspiel von Nis-Momme Stockmann On the Theater im Ballsaal Bonn Sa 27. ... Kampf des Negers und der Hunde Intermediale Empörung von Bernard-Maria Koltès Die Ängstlichen und die Brutalen West Off Festival road Stockmann On the Kammerspiel von Nis-Momme Theater im l Bonn So 28. ... Kampf des Negers und Ballsaa der Hunde 18 Uhr ! Intermediale Empörung von Bernard-Maria Koltès Di 30. ... Der Verbrecher (UA) im Anschluss Publikumsgespraech Monolog nach Friedrich Schiller „Der Verbrecher aus verlorener Ehre“ Mi 31. ... Der Verbrecher (UA) Monolog nach Friedrich Schiller „Der Verbrecher aus verlorener Ehre“ Beginn 20:00 Uhr, außer sonntags. Theater der Keller Kleingedankstr. 6 ... 50677 KOEln Karten: 0221-318059 www.offticket. de www.theater-der-keller.de 22.10 + 23.10. Evi & das Tier: Let‘s Burlesque KÖLNPREMIERE DO 11.10. Astrid Gloria Die verhexte Kürbis-Kochshow Comedy-Kochshow Magisch-kulinarisches Küchenkabarett mit der beliebten Zauber-Köchin. Kabarett-Bundesliga Ecco Meineke vs. Till Reiners Wettbewerb SO 14.10. Singender Polit-Kabarettist trifft auf wut-gewandten Sprachkünstler. 19. +20. Fridolino in Köln +21. MO 15.10. Chris Kolonko & Joy Peters Best of Herta & Berta Travestie / Entertainment / Comedy Konzert Leidenschaft zum Überleben agKammerspiel von Nis-Momme Stockmann Die Shooting-Stars der letzten Session sorgen nicht nur im Karneval für ‚Kasalla’! Kindertheater Mi 17. ... Die Ängstlichen und die Brutalen Theatert MO 8.10. + DI 9.10. Kasalla Alles kann – Kölsch muss! Kölsche Tön 27. Der Gewandmeister 31. 19. Iranisches Theaterfestival 05. Romano Trajo SO 7.10. Eine umwerfende Live-Show – ein Flirt mit allen musikalischen Genres. 10. Unter Druck 11. Abflug 20. Das Guppichen Di 16. ... Die Ängstlichen und die Brutalen Pe Werner Turteltaub Salon-Jazz Die zwei Omis sind zurück – schrullig, saukomisch und herrlich mitreißend! Marius Jung & Till Kersting Leidenschaft to go Soul-Comedy FR 19.10. Leidenschaft zum Mitnehmen – entfacht durch Witz und Poesie, mit Stimme und Gitarre. 07. Tabadoul Orchestra World Wide Wahab 09. Montreal Live in Köln Marinda & Solari in Concert SA 20.10. + SO 21.10. GlasBlasSing Quintett Best of Flaschenmusik 2003-2012 Flaschenmusik Das ultimative Konzentrat aus 9 Jahren bester Unterhaltung. MO 22.10. + DI 23.10. Evi & das Tier Let’s Burlesque Burlesque Musik-Comedy Famose Truppe - glanzvoll-groteskes Amüsement - große Kunst! 16. Vossibility Peter Spielbauer Yübiläüm Gedankenakrobatik-Comedy Blind Date 22. Cheers Darlin´ MI 24.10. Körper, Wörter und Objekte verschmelzen zu einmaligen Bildern – unbedingt erleben! You Walk Me Dance DO 25.10. Hans Gerzlich $QFGPJCNVWPI-¼ſIJCNVWPI$WEJJCNVWPI Wirtschaftskabarett Tanz Wirtschaftsthemen sind witzig? Haben einen großen Spaßfaktor? Ja! Schauen sie selbst! 03. Sommerfest Apsara Habiba 12. +13. MichaelDouglas Kollektiv Premiere One Week Stand 2012 17.+18. MIRA.zWEI Premiere +23. 21. HighStreet 25.+26. The Beast A Book in an Orange Tent FR 26.10. Nepo Fitz Brunftzeit – Wildwechsel & Liebestaumel Kabarett Eine Show für ‚Brünftige’ jeden Alters und Geschlechts. Entdecken Sie den Hirsch in sich! Timo Wopp Passion Kabarett Wopp gibt Lebenshilfe – frech und selbstironisch coacht er sich um Kopf und Kragen! MO 29.10 . Johannes Flöck Der Geschmack der mittleren Reife Midlife-Comedy Die Tabu-Fragen der Ü40-Männer werden hier gnadenlos komisch beantwortet. Duo luna-tic Obladiblada Musik-Kabarett 28. Der Kunstmaler Premiere Information & Karten: Bühne der Kulturen Platenstr. 32 I 50825 Köln Tel.: 0221.95595 10 programm@buehnederkulturen.de www.buehnederkulturen.de 17 SA 27.10. MI 31.10. 4 Hände, 2 Stimmen, 1 Klavier – und los geht’s auf eine komödiantische Chanson-Reise. KÖLNCOMEDY+ PREMIERE Theatrales Roadmovie von Franz Kafka der Hunde dKampf des Negers und und Depot DortmKoltès roa Intermediale Empörung von Bernard-Maria the Die Ängstlichen und die Brutalen n O West Off Festival 6 Frauen 4 Jahrhunderte KÖLNCOMEDY+ PREMIERE oad der Hunde he r Kampf des Negers undDepot Dortmund Intermediale Empörung von Bernard-Maria Koltès On t Sa 06. ... Amerika_Der Verschollene 02. 12. Kölner Theaternacht 04.+06. Süßes Gift KÖLNCOMEDY+ PREMIERE Theatrales Roadmovie von Franz Kafka KÖLNCOMEDY+ PREMIERE West Off Festival Kammerspiel von Nis-Momme Stockmann FFT Duesseldorf Fr 05. ... Amerika_Der Verschollene KÖLNCOMEDY+ PREMIERE Depot d roa Intermediale Empörung von Bernard-Maria Koltès Die Ängstlichen und die Brutalen KÖLNCOMEDY+ PREMIERE On the KÖLNCOMEDY+ PREMIERE Do 04. ...Kampf des Negers und der Hunde Dortmund KÖLNCOMEDY+ PREMIERE Mi 03. ...SchulKeller Oktober Spielplan Theater KÖLNCOMEDY+ PREMIERE Oktober Di 02. ...12. Kölner Theaternacht Außerdem im Programm: MI 3.10. Tina Teubner; DO 4.10. Ozan & Tunc; FR 5.10.+SA 6.10. Sissi Perlinger; MI 10.10. Fatih Cevikkollu; FR 12.10.+SA 13.10. Ham & Egg; DI 16.10 - DO 18.10. Räuber; SO 28.10. Jugendchor St. Stephan; DI 30.10. Bill Mockridge TICKETS: 02 21 - 258 10 58 (tgl. 16:00 – 20:00 h) Große Neugasse 2–4 · 50667 Köln-Altstadt · Vorstellungsbeginn 20:15 h www.senftoepfchen-theater.de Theater in NRW Opernzeit Richtet im Oktober die „Hochzeit des Figaro“ aus: das Palladium Köln, Foto: Matthias Baus EXPO XXI, Foto: Schauspiel Köln Liebe in Zeiten des Zerfalls Wer rastet, der rostet Mozart und sein Librettist Da Ponte greifen bei der Vorlage für ihre Oper auf einen politisch hochbrisanten Stoff zurück: auf die am Vorabend der Französischen Revolution entstandene Komödie „Die Hochzeit des Figaro oder Der tolle Tag“ von Beaumarchais, ein Zerrspiegel der Korruption und Dekadenz des Ancien Régime. Von Hans-Christoph Zimmermann Wer sein Heim von Grund auf renoviert, muss schon mal komplett ausziehen. Das Kölner Schauspiel hat zum Ende der vergangenen Spielzeit sein Stammhaus am Offenbachplatz verlassen. Für das letzte Jahr der Intendanz von Karin Beier wird nun in der EXPO-Halle XXI gespielt. Das frühere Paketzentrum der Post mit rund 7000 Quadratmetern wurde bisher vor allem für Messeevents, Kongresse und Seminare genutzt, jetzt beherbergt es zwei Spielstätten für jeweils 430 und 200 Zuschauer. 1,5 Millionen Euro hat die Einrichtung mit Tribünen und einer tragfähigen Decke für die Scheinwerfer gekostet. Gleichzeitig bespielt werden können die beiden Bühnen allerdings nicht, die Trennwände sind nicht „Die Platzkapazität ist mutig schalldicht. Wenn Puppenspielerin Suse kalkuliert für ein Interim“ Wächter am 14. Oktober mit „Aller Tage Abend“ die EXPO XXI einweiht, kann Regisseurin Karin Henkel nicht gleichzeitig eine Abendprobe zu Hauptmanns „Die Ratten“ abhalten, die am 20. Oktober herauskommen. „Le Nozze di Figaro“ an der Oper Köln Die Hierarchie auf dem Schloss des Grafen Almaviva spiegelt die gesellschaftlichen Zustände zu Zeiten Mozarts wider: Der absolutistische Machtanspruch des Grafen droht das Privatleben seines Dieners Figaro zu zerstören, auf dessen Braut Susanna er ein Auge geworfen hat. Obwohl er sich als aufgeklärter Herrscher gibt und auf das Recht der ersten Nacht offiziell verzichtet hat, versucht er durch ein Intrigenspiel, Susanna für sich zu gewinnen und droht damit nicht nur die Zukunft des Dienerpaars, sondern auch seine eigene Ehe zu zerstören. Sein Verhalten polarisiert alle auf dem Schloss Ansässigen: Die einen hängen sich an den Grafen, weil sie einen persönlichen Vorteil für sich erhoffen, die anderen solidarisieren sich mit der enttäuschten Gräfin und dem Dienerpaar: „Jeder drängt, man schubst sich, man benutzt seine Ellbogen, man rempelt den anderen um. Ans Ziel kommt, wer kann – der Rest wird zerquetscht“, heißt es im Streitgespräch zwischen Figaro und dem Grafen bei Beaumarchais. Komponist und Librettist müssen viele Änderungen vornehmen, um diesen politischen Zündstoff durch die österreichische Zensur zu bekommen. So verzichten sie gänzlich auf die tagespolitischen Bezüge in Frankreich, zumal Marie Antoinette, die Schwester des österreichischen Kaisers, mit Ludwig XVI verheiratet war und wenige Jahre später Opfer der Französischen Revolution wurde. Kritik am Adel und Amtsmissbrauch durfte in der Oper nur im Sinne der aufgeklärten Politik Joseph II geübt werden, mit der er seine Herrschaft sicherte und Aufstände in Österreich verhinderte. „Was in unseren Zeiten nicht erlaubt ist, gesagt zu werden, wird gesungen“, sagte Da Ponte. In der Tat legt die Musik Mozarts die Gewalt der Begierden, die Emotionen und die erotischen Spannungen bloß, die das menschliche Handeln und politische Denken der Figuren in dem undurchschaubaren Intrigenspiel bestimmen. Mozart schafft für jede Figur in Tonfall und Arienform ein komplexes musikalisches Charakterbild, das auch den sozialen Stand und das Alter mitberücksichtigt. Die ungeheure Mehrschichtigkeit des Singstimmen- und Orchestersatzes in den Ensembles leuchtet die szenischen Situationen und die Beziehungen der Figuren untereinander bis ins Detail aus, und das Finale des zweiten Aktes in seiner groß angelegten Steigerung ist im Werk Mozarts unübertroffen. Mozarts Musik macht mit der Komödie Ernst und führt die menschlichen Beziehungen an den Abgrund des Scheiterns. Doch am Ende scheint die Utopie der Versöhnung auf: Der Graf bittet um Verzeihung, die emotionale Gleichberechtigung gesellschaftlich Ungleicher scheint möglich geworden zu sein, und insofern ist diese Oper ein Aufklärungsexperiment einer geschlossenen, zunehmend öffentlichem Druck ausgesetzten Gesellschaft – Oper als Politikum. KERSTIN MARIA PÖHLER „Le Nozze di Figaro“ I Palladium 12.(P)/14./16./18./20./24./26./28./31.10, 4.11. Das Schauspiel Köln zieht in einem Jahr gleich zweimal um Den Raum hatte Karin Beier vor zwei Jahren selbst aufgespürt. Ins Rechtsrheinische wie die Oper wollte sie nicht, Innenstadtlage sollte es sein und eine gute technische Ausstattung bieten. Beides erfüllt die EXPO XXI. Über den Mietpreis schweigen sich alle Beteiligten aus, der geschäftsführende Direktor der Bühnen Patrick Wasserbauer sagt nur: „Die EXPO XXI ist sehr teuer.“ Macht nichts, denn nach einem Jahr ist sowieso wieder Schluss. Der Mietvertrag läuft nur bis zum Ende der Spielzeit 2012/13, dann heißt es wieder: umziehen. Mit Beginn der Intendanz von Stefan Bachmann schlägt das Schauspiel Köln dann seine Zelte im Rechtsrheinischen auf, auf der Schäl Sick, wie der Kölner sagt. Inwieweit diese Rochaden sinnvoll und dem Besucher zu vermitteln sind, bleibt dahingestellt. Der Preis spielt die Hauptrolle, bestätigt Patrick Wasserbauer: „Die Anmietung des Depots im Carlswerk ist preiswerter“. Das Depot beherbergte seit 1874 das Kabelwerk des Kölner Unternehmens Felten & Guilleaume, das 1904 das erste transatlantische Telefonkabel oder 1966 Seile für die damals längste Schwebebahn der Welt in Bozen produziert hat. 2007 hat ein Investor das gesamte Areal übernommen und es in Gewerbeflächen aufgeteilt. Das Schauspiel wird das Depot beziehen, einen mehrstöckigen Gebäudetrakt mit ca. 6600 Quadratmetern Grundfläche, in dem zwei parallel zu bespielende Bühnen für ca. 600 und 200 Zuschauer eingerichtet werden. Die Platzkapazität ist mutig kalkuliert für ein Interim. „Wir sehen darin den Reiz, Theater in einem anderen Rahmen zu erleben“, sagt Bachmanns Sprecher Daniel Veldhoen. Man wolle an die guten Besucherzahlen von Karin Beier anknüpfen – an die im Schauspielhaus, wohlgemerkt. Veldhoen verhehlt allerdings nicht, dass sich das auch im Spielplan niederschlagen werde. Zum Beginn der Spielzeit 2015/16 soll dann das sanierte Schauspielhaus wiedereröffnet werden. Dann läuft auch der Mietvertrag für das Depot aus. Allerdings habe man sich „mehrere kleine Optionen für eine VerlänHans-Christoph gerung“ ausbedungen, so Patrick Wasserbauer von den Zimmermann Bühnen. Städtische Bauten werden bekanntlich selten zu Journalist und Theaterkritiker den vereinbarten Terminen fertig. 18 Oktober 2012 Di 02.10.2012 Fr 05.10.2012 Sa 06.10.2012 So 07.10.2012 Mi 10.10.2012 Fr 12.10.2012 Sa 13.10.2012 Kölner Theaternacht „Brennend, aber nicht verzehrt“ „Brennend, aber nicht verzehrt“ „Brennend, aber nicht verzehrt“ Männerhort Männerhort Männerhort 20:30 20:30 19:30 20:30 20:30 20:30 17.10.2012 Mi 17.10. 2012 Premiere: Das Interview 20:30 Fr 19.10.2012 Sa 20.10. 2012 Mi 24.10. 2012 25.10.2012 Do 25.10. 2012 Fr 26.10.2012 Sa 27.10.2012 Das Interview Das Interview Missgeburt Missgeburt Einfach Marlene! Einfach Marlene! 20:30 20:30 20:30 20:30 20:30 20:30 Mi 31.10.2012 Premiere: Prinz Friedrich von Homburg 20:30 Theater Tiefrot | Dagobertstr.32 | 50668 Köln, 0221 - 46 00 911 | info@theater-tiefrot.de | www.theater-tiefrot.de PAUL HINDEMITH: DAS EINAKTER-TRIPTYCHON MÖRDER, HOFFNUNG DER FRAUEN SANCTA SUSANNA DAS NUSCH-NUSCHI 29.9./4., 14., 19.10./3., 25.11./14.12 OPERNHAUS BONN In Kooperation mit dem Beethovenfest Bonn. WWW.THEATER-BONN.DE | KARTEN UND INFOS: 0228 77 80 22 | THEATERKASSE@BONN.DE 19 Musical in NRW Tanz in NRW „Cats“, Foto: Patric Fouad Ursula Nill in ihrem Solo „Recherche#1“ (2011), Foto: Meyer Originals Erinnerungen werden wahr Salto rückwärts Von Rolf-Ruediger Hamacher „Memory“ („Erinnerung“) heißt bezeichnenderweise der bekannteste Song aus „Cats“, der bisher von über 150 Künstlern von José Carreras über André Rieu bis hin zu Barbra Streisand interpretiert wurde. „Erinnerungen“ an ihren vielleicht ersten Musical-Besuch dürfte bei vielen Fans auch die jetzt nach Köln kommende Produktion wecken, kehrt sie doch künstlerisch zu ihren Wurzeln, der Uraufführung auf „Die schönste Müllhalde der Rundbühne des New London Theatre der Welt“ am 11.Mai 1981, zurück. Denn auch im eigens für die Tournee entworfenen „Cats“-Zelt ist die schönste Müllhalde der Welt im Radius von 270 Grad von einer Zuschauertribüne umgeben, auf der die 1800 Plätze nie weiter als 20 Meter vom Geschehen weg sind. Nun kann man seine Kinder und Enkel mit den berühmtesten Katzen des Musiktheaters bekanntmachen, die Andrew Lloyd Webber nach den 1939 erschienenen Gedichten des Nobelpreisträgers T.S. Eliot vertont hat und die seitdem die Welt erobern.In über 30 Ländern und über 300 Städten sahen mittlerweile über 65 Millionen Besucher die Show und machten „Cats“ zum beliebtesten Musical mit den längsten Spielzeiten: 21 Jahre im Londoner Westend, 18 Jahre am Broadway, 15 Jahre in Hamburg. Von Klaus Keil Köln kann sich glücklich schätzen. 36 Prozent aller freien Choreografinnen und Choreografen in NRW leben und arbeiten in Köln. 40 Prozent aller freien Tanzvorstellungen sieht man in Köln. Was für eine vitale, künstlerisch vielfältige und auf Kontinuität angelegte Tanzszene das ist, lässt sich auch am Tanzkalender Köln ablesen. Während der Spielzeit kann der Tanzinteressierte jeden Monat aus bis zu 20 Vor„Die Baustellen für die Kölner stellungen auswählen. Die Stadt Köln Tanzszene sind zahlreich“ weiß das zu schätzen. Sie fördert den Tanz. Deshalb hält sie sich auch für eine Tanzstadt. Und sie rief nach Auflösung (!) der städtischen Tanzkompanie ein sehr erfolgreiches Gastspielprogramm ins Leben, das einen teilweisen Ersatz darstellt. „Cats“ – Eine Musical-Legende kehrt zurück Die Enstehungsgeschichte des ersten durchkomponierten Musicals, in dem auf jeden gesprochenen Dialog verzichtet wird, verlief allerdings nicht ohne Turbulenzen: Sowohl Regisseur Trevor Nunn, damals künstlerischer Leiter der Royal Shakespeare Company, wie auch Andrew Lloyd Webber behaupteten „Vater“ der „Cats“-Idee gewesen zu sein. Und die für die „Grizabella“Rolle vorgesehene Judi Dench brach sich kurz vor der Premiere den Knöchel, so dass nun die für sie einspringende Elaine Page zur Patin eines der größten Pop-Hits des letzten Jahrhunderts wurde: „Memory“. Großen Anteil am Erfolg des Katzen-Musicals hatte und hat aber auch die Choreographin Gillian Lynn, die einst als Ballettänzerin am Londoner Covent Garden ihre Karriere begann. Noch heute, mit 86 Jahren, überwacht sie die Proben und tanzt sogar den jungen Tänzerinnen und Tänzern ab und an ein paar Schritte vor. Und während viele bei „Cats“ in Erinnerungen schwelgen, erfüllt sich für einige Mitwirkende hier ein Kindheitstraum. Wie für die aus der Eifel stammenden Eva Maria Bender, die mit 13 Jahren die „Cats“-CD geschenkt bekam: „Da öffnete sich für mich eine neue Welt, ich begann auf der Straße Katzen zu beobachten, wie sie sich bewegen und schauen.“ Das nun auf der Bühne umzusetzen, ist eine große Herausforderung für sie, die gleich in das Fell von drei Katzen schlüpft. Aber natürlich auch für die 33 Darsteller aus neun Nationen, die aus über 1000 Bewerbern für die Rollen ausgewählt wurden. „Und das Training ist hart“, erzählt Company-Manager Juan Escandell, „jeden Tag, wenn sie aufwachen, tut etwas weh. In den ersten Wochen verlieren sie 5-8 Kilo, obwohl alle durchtrainierte Tänzer sind.“ Die Belohnung folgt dann auf der von 80 beweglichen und 120 atmosphärischen Scheinwerfern beleuchteten Bühne: besonders wenn die „Jellicle Cats“ am Ende des Rolf-Ruediger Hamaersten Akts ununterbrochen 14 Minuten lang tanzen, cher Hochschuldozent sind die Fans ausser Rand und Band – sicherlich auch und Vorstand des Filmkritikerverbandes in Köln. Köln tut sich schwer bei der Förderung des Tanznachwuchses Umso unverständlicher ist, dass ausgerechnet von der Kulturverwaltung selbst nun Sand ins Getriebe geworfen wird und der Motor für die Entwicklung zu einer zukünftigen umfangreichen Kölner Tanzlandschaft ins Stottern gerät. Über den Stadtrat hinweg, so scheint es, hat der Kulturdezernent eine Kürzung der Mittel für diese Gastspielreihe verfügt. Doch das ist nicht der einzige Salto rückwärts – oder sollte man sagen: Salto mortale –, der die Tanzentwicklung bremst. Die Baustellen sind zahlreich: Der von der freien Tanzszene vorgelegte Tanzentwicklungsplan, den externe Tanzexperten als zukunftweisend für eine Millionenstadt wie Köln bezeichnen, kommt in der Debatte nur schleppend voran. Und ausgerechnet die wichtige Nachwuchsförderung erfolgt nach dem Gießkannenprinzip und nicht strukturell. Zwar sieht das Tanzförderkonzept mittelfristig „ein Nachwuchszentrum für Tanz und Choreografie“ vor, doch die Verwaltung denkt längst nicht in diese Richtung. Sie verkennt schlicht, dass derartige Entwicklungen auch ohne finanzielle Mittel möglich sind, und vor allem frühzeitig eingeleitet werden müssen. Aber perspektivisch zu denken war im Tanzbereich nie eine Stärke der verantwortlichen Beamten. So greift auch hier die freie Tanzszene wieder zur Selbsthilfe. 2011 initiierte das ChoreografenInnen-Netzwerk Barnes Crossing ein eigenes kleines Nachwuchsfestival: MAD, Movement and Art Development. Bereits bei der zweiten Auflage in diesem Jahr wurden die Veranstalter von Bewerbungen überrannt. Eindeutig: der Nachwuchs des zeitgenössischen Tanzes sucht dringend nach Möglichkeiten sich zu präsentieren. Und jede Serie bringt choreografische Talente wie Sylvana Seddig und Ursula Nill hervor, die bereits zum zweiten Mal für das Festival ausgewählt wurde (CHOICES berichtete). Damit nicht genug, findet im Tanzzentrum Wachsfabrik seit Jahren die Auswahl zum SoloDuoFestival in Budapest statt. Beide Festivals sind offen für eine nationale und internationale Beteiligung. Die Veranstalter liegen damit genau auf der Linie des Tanzförderkonzepts: eine qualifizierte freie Tanzszene in Köln zu schaffen, Tanzkünstler an Köln zu binden, das Niveau zu heben und so die Szene künstlerisch lebendig zu halten. Solche Veränderungen erfordern eine Anpassung der Fördermaßnahmen, meint auch das NRW Landesbüro Tanz in seinem Dance NRW Report. Für das Barnes CrosKlaus Keil sing kann das nur heißen: Das Tanzzentrum Wachsfabrik Journalist, erhalten oder eine andere Wirkungsstätte finden, um die Tanzkritiker u. Hochschuldozent erfolgreiche Nachwuchsarbeit fortsetzen zu können. „Cats“ I R: Trevor Nunn I Zelt auf dem Festplatz Köln-Deutz 22.9.-28.10. I www.cats.de 20 culture club culture club Foto: Paweł Wyszomirski Foto: Hannes Stromberg präsentiert: Tanz präsentiert: Theater NANOSCHLAF MÄNNERABEND Die Kölner Experimental-Band Nanoschlaf trifft auf die polnischen Tänzer Dawid Lorenc, Filip Szatarski und Radek Hewelt. Neue Strukturen und Korrelationen entstehen, etablieren sich, werden transformiert und zerfallen wieder – nur, um doch noch im nächsten Moment als Ausdruck einer latenten Spannung entlarvt zu werden. Tom (Roland Baisch) kommt von einer Geschäftsreise zurück. Die Wohnung ist leer, Heike weg. Ein Verbrechen? Nein, ein Snowboardlehrer. Bei zahlreichen Freunden und Bekannten, alle verkörpert von Martin Luding, analysiert er die Lage. Die eigene und die von Männern und Frauen im Besonderen. Ein bissiger wie urkomischer Theaterabend, im Rahmen des Köln Comedy Festivals. Stadtgarten Venloer Str. 40, Köln Karten über Köln-Ticket choices verlost 3x2 Karten E-Mail bis 13.10. an verlosung@choices.de, Kennwort: Nanoschlaf Do 18.10. 20.30 Uhr Gloria, Apostelnstr. 11 Karten im Vorverkauf und direkt im Gloria choices verlost 3x2 Tickets E-Mail bis 18.10. an verlosung@choices.de, Kennwort: Männerabend Do 25.10. 20 Uhr 3P[LYH[\YPU/ Y[O ww ww.u uniball-w wupperttal.d wup de 2k33,¶L[/p[a ]\UKºY>LS[ Szenen, Live-Musik und Artistik Fotoausstellung »Meine kleine Stadt« von Eveline Dächer Saamstaag Historiische Stadth halle Wupperrtal Wu Abschluss des Literaturherbst Rhein-Erft mit kulinarischer Umrahmung und Ausstellung ab 19.00 Uhr LiteraturHerbst Rhein-Erft – StadtgeschichteN Universitäts Samstag, 6. Oktober 2012 20.00 Uhr Eintritt 12,00 € – inkl. kölscher Tapas Friedrich-Ebert-Str. 40 | 50354 Hürth ^^^O\LY[OKL 21 Theater-Termine Köln-Bonn Theater-Kalender Köln-Bonn ATELIER THEATER Diva La Kruttke Mi. 10.10. Die Nibelungen 0221 24 24 85, Beginn 20.30 Uhr Jens Heinrich Claassen Britta Weyers Do. 11.10. Ein Freund zum Frühstück Mia Pittroff Wegschließen – und zwar für immer Mo. 1.10. Theaternacht Di. 2.10. Fr. 12.10. Suse und Fritzi Silvia Doberenz Sa. 13.10., So. 14.10. Mi. 3.10. Fr. 19.01. Gratis-Comedy Mi. 3.10. bis Sa. 6.10., Mi. 10.10. bis Sa. 13.10., Mi. 17.10. bis Sa. 20.10., Mi. 24.10. bis Sa. 27.10, Mi. 31.10. je 22.00 Markus Barth Do. 4.10. Frizzles Fr. 5.10., Sa. 13.10. Sylvia Brécko Sa. 6.10. Özgür Cebe Mo. 8.10. Nicolas Evertsbusch Di. 9.10. Alexandra Gauger Mi. 10.10. Cassy Carrington & ihr Herr Cosler Do. 11.10. Frank Fischer Christian Hirdes & Ludger K. Sa. 20.10. Chin Meyer Mi. 24.10. Daphne de Luxe Sa. 6.10. So. 7.10., So. 14.10., So. 21.10. je 16.00 Mi. 10.10. bis Sa. 13.10., Do. 11.10. mit Kurzvortrag um 19.30, Fr. 26.10. Orlando Do. 18.10., Fr. 19.10. Faustrecht der Freiheit TIPP Fr. 26.10. ONKeL fISCH Sa. 27.10. René Steinberg So. 28.10. Torsten Sträter trifft Team & Struppi Mo. 29.10. Martin Sierp Mi. 31.10. Nulli & Priesemut: Wer baut denn hier 'nen falschen Schneemann? So. 28.10. 14.00 u. 16.00 WDR Ladies Night Mi. 17.10. Köln lacht! Do. 18.10., Jess Jochimsen u. Gäste Dave Davis 0221 888 77 222, Beginn 20.00 Uhr Theatersport Di. 16.10. Maria Vollmer Mi. 17.10. Sebastian Schnoy Do. 18.10. Götz Frittrang Fr. 19.10. Marcus Jeroch und Schröder Sa. 20.10. Andrea Volk Mo. 22.10. Earl Okin Di. 23.10. Sebastian Nitsch Mi. 24.10. Kristian Kokol Do. 25.10. Luke Mockridge Fr. 26.10. C. Heiland Sa. 27.10. Patrick Salmen Mo. 29.10. Käthe Lachmann Di. 30.10. Meltem Kaptan Mi. 31.10 BÜHNE DER KULTUREN/ARKADAS 0221 9 55 95 10, Beginn 20.00 Uhr Theaternacht Di. 2.10. Sommerfest Mi. 3.10. 17.00 Süßes Gift Do. 4.10., Sa. 6.10. Romano Trajo Fr. 5.10. Tabadoul Orchestra So. 7.10. 18.00 Marinda & Solari in concert Di. 9.10. Unter Druck Mi. 10.10. Abflug Mi. 11.10. One Night Stand 2010 Fr. 12.10., Sa. 13.10. Vossibility – Blind Date Di. 16.10. MIRA.zWEI TIPP Mi. 17.10., Do. 18.10., Di. 23.10. Das Guppichen Sa. 20.10. Cheers Darlin‘ Mo. 22.10. The Beast – A Book in the Orange Tent Theaternacht Di. 2.10. Emil und die Detektive Mi. 3.10. 11.00, Do. 4.10. 10.30 Dunkles Land Mi. 3.10. 19.00, Do. 4.10. 19.00 Rolf Miller Do. 4.10. Sex Fr. 5.10. Ellis Biest So. 21.10. 19.30 Mo. 22.10., Springmaus vs. Hoecker & Friends Johann König & Konsorten Mi. 24.10. Männerabend Do. 25.10. Rick Kavenian Sa. 27.10. 19.00 Die Köln Late Show Sa. 27.10. 22.30, Marius Jung u. Gäste Eure Mütter So. 28.10. 1Live – Die Tony Mono Worldtour Di. 30.10. Sa. 6.10. 15.00, So. 7.10. 15.00 Mathias Egersdörfer Sa. 6.10. Raus aus dem Haus METROPOL 0221 32 17 92, Beginn 20.00 Uhr Theaternacht Axel Hacke Di. 2.10. Mi. 10.10. Die kleine Meerjungfrau Dagmar Schönleber Sa. 6.10. 15.30, So. 7.10. 15.30, So. 21.10. 11.00 Do. 11.10. 20.30 Das kunstseidene Mädchen Nessi Tausendschön Sa. 6.10., So. 7.10. Kristóf Szabó F.A.C.E. Ensemble Sa. 13.10. bis Do. 18.10. je 19.30 Biggi-Wanninger-Trio So. 14.10. 11.00 Die 4-beinige Krähe Di. 16.10. 20.30 Gerd Dudenhöffer Mi. 17.10. 20.30 Philipp Weber Fr. 19.10. FiL Däumelinchen und die Ratte Rabauke Tobias Mann Gessler-Zwillinge Sa. 20.10. 20.30 Die Köln Comedy Ladies Night Di. 23.10., Horst Evers u. Gäste Alfons Di. 23.10. 20.30 Jochen Malmsheimer Mi. 24.10. Lisa Feller Mi. 24.10. 20.30 Lisa Fitz Do. 25.10. Doppelte Spaßbürgerschaft Mi. 10.10. 15.30, Do. 11.10. 15.30, Sa. 27.10. 11.00 Lupin, der Meisterdieb TIPP Do. 18.10. bis So. 21.10. Rapunzel Fr. 19.10. 15.30, So. 21.10. 15.30, So. 28.10. 11.00 OPER KÖLN: AM DOM 0221 22 12 84 00 La forza del destino Mi. 3.10. 18.00 Vor der Premiere So. 7.10. 11.00 My Fair Lady Sa. 27.10. 19.30 Le nozze di Figaro Fr. 12.10., So. 14.10. 18.00, Di. 16.10., Do. 18.10., Sa. 20.10., Mi. 24.10., Fr. 26.10., So. 28.10. 16.00, Mi. 31.10. Di. 30.10. 19.00 u. 22.00 0221 9 91 10 80, Beginn 20.00 Mi. 31.10. Di. 2.10l. Mi. 3.10. Frederic Hormuth Michael Steinke Theaternacht Fr. 5.10. Der Puppenflüsterer Sa. 6.10., So. 7.10. Di. 2.10. Das war ich nicht Mi. 3.10. bis Fr. 5.10., Sa. 20.10., Di. 30.10. Di. 16.10. bis Do. 18.10. Marius Jung & Till Kersting Fr. 19.10. GlasBlasSingQuintett Evi & das Tier Mo. 22.10., Di. 23.10. Peter Spielbauer TIPP Mi. 24.10. Hans Gerzlich Do. 25.10. Nepo Fitz Fr. 26.10. Timo Wopp Jugendchor St. Stephan Johannes Flöck Bill Mockridge Di. 30.10. Duo luna-tic Mi. 31.10. STUDIOBÜHNE KÖLN Exit Mundi – Ein Hysterienspiel zum Weltuntergang Di. 9.10. bis Sa. 13.10. Geldgott // Chor der Empörten TIPP Fr. 19.10. bis Di. 23.10. Kriegskind Mi. 31.10. 18.00 TAS - THEATER AM SACHSENRING 0221 31 50 15, Beginn 20.00 Uhr Theaternacht Di. 2.10. Gibt’s ein Leben über 40? Do. 13.9. bis Sa. 15.9., Mi. 19.9. bis Fr. 21.9., Mi. 26.9. bis So. 30.9. Szenen einer Ehe Do. 11.10. bis Sa. 13.10., Do. 18.10. bis Sa. 20.10., Do. 25.10. bis Sa. 27.10. Seine Braut war das Meer und sie umschlang ihn So. 21.10. 0221 2 58 01 53, Beginn 20.00 Uhr 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr Do. 4.10. Räuber THEATER AM DOM SCHAUSPIEL KÖLN: EXPO XXI 0221 32 78 17, Beginn 20.00 Uhr Chris Kolonko & Joy Peters Mo. 15.10. Fr. 5.10. bis So. 7.10., Fr. 12.10. bis So. 14.10., Do. 18.10. bis So. 21.10., Do. 25.10. bis So. 28.10. Mi. 31.10. 20.30 FREIES WERKSTATT THEATER So. 14.10. Puddelrüh durch die Prärie Zärtlichkeiten mit Freunden Die ImproVisaToren Kabarett-Bundesliga: Ecco Meineke vs. Till Reiners Di. 2.10. Mi. 3.10. bis Mi. 31.10. B. STOLLWERCK: THEATER 501 Theaternacht Fr. 12.10., Sa. 13.10. Theaternacht 0221 4 20 75 93, Beginn 19.30 Uhr, So. 17.30 Uhr Nickelodeon Ham & Egg Tanzmariechen XXL Piet Klocke Marc-Uwe Kling Do. 11.10. 0221 4 70 45 13, Beginn 20.00 Uhr Sa. 27.10 Mo. 29.10. Astrid Gloria 0221 25 17 47, Beginn Mi.-Sa. 20.00 Uhr, Sa./So. 17.00 SCALA Der Gewandmeister Mi. 10.10. MILLOWITSCH Mo. 29.10. 10.30, Di. 30.10. 10.30 u. 16.00, Mi. 31.10. 10.30 Do. 25.10., Fr. 26.10. Fatih Cevikkollu Mo. 29.10. Peterchens Mondfahrt 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor Mo. 8.10., Di. 9.10. So. 28.10. Annamateur & Außensaiter Sa. 27.10. 20.30 Kasalla Mi. 10.10. 11.00, Do. 11.10. 11.00, Sa. 13.10. 15.30, So. 14.10. 15.30, So. 28.10. 15.30 OPER KÖLN: PALLADIUM Kernölamazonen Pe Werner So. 7.10. Der gestiefelte Kater Do. 25.10. 20.30 Fr. 26.10. Fr. 5.10., Sa. 6.10. Sa. 27.10. So. 21.10., Nessi Tausendschön u. Gäste Die WDR-Vorleser Ozan & Tunc Sissi Perlinger Mo. 8.10. 11.00, Di. 9.10. 11.00, Sa. 13.10. 11.00, So. 14.10. 11.00, So. 27.10. 15.30 Fr. 19.10. 20.30 Sa. 20.10. Tina Teubner Sa. 20.10., So. 21.10. Di. 9.10. bis Do. 11.10. je 10.30 Fr. 12.10. 20.30, Sa. 13.10. 20.30 Di. 2.10. Do. 4.10. So. 7.10. COMEDIA Mo. 1.10. 20.30 0221 2 58 10 58, Beginn 20.15 Uhr Mi. 3.10. Fr. 12.10. Hildegart Scholten SENFTÖPFCHEN Caveman Fr. 19.10. 19.30 Kohlhaas Reise durch die Nacht Sa. 13.10., So. 14.10., Di. 16.10., Mi. 17.10., Fr. 19.10. , Sa. 20.10., So. 21.10. 16.00, Di. 23.10., Fr. 26.10., Di. 30.10., Mi. 31.10. 0221 28 01, Beginn 20.00 Uhr Schwarz & Blankenberg Mo. 15.10. 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr Theaternacht GLORIA Fang den Mörder Monika Blankenberg SCHAUSPIEL KÖLN: HALLE KALK Do. 25.10., Sa. 27.10., Mi. 31.10. Do. 25.10. Arthur Senkrecht & Bastian Pusch Männer Do. 25.10., Sa. 27.10., So. 28.10. 16.00 Theaternacht achtung deutsch Di. 2.10. bis Fr. 5.10., Sa. 6.10. 17.00 u. 20.00, So. 7.10., Di. 9.10. bis Fr. 12.10., So. 14.10. 17.00 u. 20.00, Di. 16.10. bis Fr. 19.10., Sa. 20.10. 17.00 u. 20.00, So. 21.10. 17.00, Fr. 26.10., Sa. 27.10., So. 28.10. 17.00 u. 20.00, Di. 30.10., Mi. 31.10. Di. 2.10. Der Abend aller Tage So. 14.10., Mi. 17.10., Di. 23.10., Fr. 26.10., Mo. 29.10. Die Ratten Sa. 20.10., So. 21.10., Di. 30.10., Mi. 31.10. 22 THEATER DER KELLER 0221 31 80 59, Beginn 20.00 Uhr, So. 18.00 Uhr Theaternacht Di. 2.10. = Premiere TIPP = choices-Empfehlung auf den Auswahl-Seiten Amerika_Der Verschollene Alfred Dorfer Fr. 5.10. bis So. 7.10. Fr. 26.10. Kampf des Negers und der Hunde Di. 9.10. bis Do. 11.10., Fr. 26.10. bis So. 28.10. Othello Fr. 12.10. bis So. 14.10. Die Ängstlichen und die Brutalen Di. 16.10., Mi. 17.10. Floh im Ohr Fr. 19.10. bis So. 21.10., Di. 23.10. bis Do. 25.10. Der Verbrecher Di. 30.10., Mi. 31.10. Christine Prayon Fr. 26.10. Sting & Venske Sa. 27.10. Carolin No. Sa. 27.10. Helmut Schleich So. 28.10. Fool Moon So. 28.10. THEATER IM BAUTURM Django Asül 0221 52 42 42, Beginn 20.00 Uhr Pause & Stankowski Nathan der Weise Mo. 29.10. Mi. 31.10. Mi. 3.10. bis Sa. 6.10., Mi. 17.10. bis Sa. 20.10., fr. 26.10., Sa. 27.10. 19.00, So. 28.10., Mo. 29.10. SPRINGMAUS / BONN Frau Müller muss weg 0228 79 80 81, Beginn: 20.00 Uhr So. 7.10. bis Di. 9.10. Konrad Beikircher & Band Der Goldene Drache Mi. 10.10. bis Sa. 13.10. Der Kontrabass So. 14.10. Wolke 9 Mo. 15.10., Di. 16.10. Faust – Der Tragödie erster Teil Di. 23.10. bis Do. 25.10. Mendy – Das Wusical Di. 30.10., Mi. 31.10. THEATER TIEFROT Di. 2.10., Mi. 3.10. Michael Sens Do. 4.10. Kom(m)ödchen Düsseldorf Fr. 5.10. Proseccopack Sa. 6.10. Ham & Egg So. 7.10. Klaus Wunderlich Mi. 10.10. Nico Semsrott 0221 46 00 911, Beginn 20.30 Uhr Do. 11.10. Theaternacht Fr. 12.10. Do. 2.10. Brennend, aber nicht verzehrt Fr. 5.10. bis So. 7.10. Männerhort Mi. 10.10., Fr. 12.10., Sa. 13.10. Das Interview Mi. 17.10., Fr. 19.10., Sa. 20.10. Missgeburt Mi. 24.10., Do. 25.10. Einfach Marlene! Fr. 26.10., Sa. 27.10. Prinz Friedrich von Homburg Mi. 31.10. Luke Mockridge Weiber reloaded Sa. 13.10., So. 14.10. Stefan Frädrich Di. 16.10. Springmaus-Ensemble Mi. 17.10., Do. 18.10. Tobias Mann Fr. 19.10. Six Pack Sa. 20.10. Margie Kinsky So. 21.10. Loss mer singe! Mo. 22.10. PANTHEON / BONN @rheinkabarett 0228 21 25 21, Beginn 20.00 Uhr Ass-Dur Pause & Alich Mo. 1.10. bis Mi. 3.10. Thomas Kreimeyer Mi. 3.10. Geschwister Well Do. 4.10., Fr. 5.10. Beate Bohr, Tanja Haller, Sonja Kling Fr. 5.10., Sa. 6.10., Di. 16.10. Dave Davis Sa. 6.10. Duo luna-tic So. 7.10. Viva Voce Di. 9.10. Timo Wopp Mi. 10.10. Wigald Boning Di. 23.10. bis Do. 25.10. Fr. 26.10. Thomas Müller Sa. 27.10. Andreas Etienne So. 28.10. Guido Cantz Mo. 29.10. Thomas Reis Di. 30.10. Malediva Mi. 31.10. JUNGES THEATER BONN 0228 46 36 72 Der Grüffelo Mo. 1.10. 10.00 Do. 11.10. Vorstadtkrokodile Stulle und Bulle Der kleine Drache Kokosnuss Fr. 12.10. Pause & Alich und Faure & Band Fr. 12.10. bis So. 14.10. Cloozy Haber Sa. 13.10. Rock 4 Mo. 15.10. Mi. 3.10. 15.00, Do. 4.10. 10.00, Fr. 5.10. 10.00 Sa. 6.10. 15.00, So. 7.10. 15.00 Das fliegende Klassenzimmer Sa. 13.10. 15.00 u. 18.30, So. 14.10. 15.00, Mi. 31.10. 10.00 Sams im Glück Do. 25.10. 11.00, Sa. 27.10. 15.00, So. 28.10. 15.00, Di. 30.10. 10.00 Norbert Friehling Di. 16.10. Wilfried Schmickler Mi. 17.10. THEATER BONN: OPERNHAUS 0228 77 80 08, Beginn 19.30 Uhr Comedy Apartment Mi. 17.10., Lars Hohlfeld u. Gäste Gessler Zwillinge Hänsel und Gretel Fr. 19.10. Das Einakter-Triptychon Martina Brandl Fr. 19.10. Nicole Nau & Luis Pereyra Sa. 20.10. Highspeed Karmageddon Mi. 3.10. 15.00, Sa. 13.10. 16.00, Sa. 27.10. 18.00 Blick hinter die Kulissen Mi. 3.10. 11.00 Do. 4.10., So. 14.10. 18.00, Fr. 19.10. Im Orchester graben Fr. 5.10. 20.00 Dieter Hildebrandt Sa. 6.10. 20.00 Sa. 20.10. Gelabert Azzopardi Companyia de Dansa Prix Pantheon Spezial So. 21.10. 18.00 So. 21.10., Ludger K., Jens Neutag, Barbara Ruscher Science Slam Norma So 28.10. 18.00, Mi. 31.10. Mo. 22.10. Horst Evers Mi. 24.10. Henning Schmidtke Do. 25.10. Gerd Köster Do. 25.10. 23 Sparkassen-Finanzgruppe Auch Ihre Mutter würde es wollen. Die Sparkassen-Altersvorsorge. Tun Sie es Ihrer Mutter zuliebe. Und vor allem sich selbst. Mit einer Sparkassen-Altersvorsorge entwickeln wir gemeinsam mit Ihnen ein auf Ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnittenes Vorsorgekonzept und zeigen Ihnen, wie Sie alle privaten und staatlichen Fördermöglichkeiten optimal für sich nutzen. Vereinbaren Sie jetzt ein Beratungsgespräch in Ihrer Geschäftsstelle oder informieren Sie sich unter www.sparkasse.de. Wenn’s um Geld geht – Sparkasse. Woki Metropolis Filmpalette Cinenova Filmforum Rex am Ring 24. Jhg. | Oktober 2012 EIN FILM VON MATTHIAS GLASNER Weisshaus Odeon GNADE www.choices.de OFF Broadway MIT BIRGIT MINICHMAYR UND JÜRGEN VOGEL www.gnade-derfilm.de 25 ab 18.10. im Kino 2 0m Auf 24 du findest htige ric hier die ung für t Ausrüs sport-/ rg jede Be raktivität Outdoo Dein Gipfelerlebnis startet hier. Breite Straße 159, 50667 Köln koeln@mammutstore.de Mo - Fr 10.00 - 20.00 Uhr, Sa 10.00 - 19.00 Uhr www.mammut.ch Film-ABC Vorspann Eingefangen zwischen den Schneeschichten monatelanger Polarnächte: „Gnade“, S. 34 KULTUR.KINO.KÖLN. 24 Jhg. I Oktober 2012 FILMKRITIK-ÜBERSICHT FILMSTART-TERMINE 27.9. 4.10. 11.10. 18.10. 46 3 Zimmer/Küche/Bad 47 96 Hours – Taken 2 38 X X Abraham Lincoln Vampirjäger X Agent Ranjid rettet die Welt X 48 Angels’ Share – Ein Schluck für die Engel X 42 Asterix & Obelix – Im Auftrag Ihrer Majestät X 48 Bombay Beach X 44 Call Me Kuchu X Das Kind X 42 Der Chaos-Dad X 38 Der Fluss war einst ein Mensch X 47 Die Abenteuer der kleinen Giraffe Zarafa 42 Die Qual der Wahl 47 Die Stooges – Drei Vollpfosten drehen ab X 28 Die Wand X 47 Die Wahrheit über Männer – Eine anti-romantische Komödie 44 Ein griechischer Sommer 34 Gnade 45 Goldrausch – Die Geschichte der Treuhand X X X X X X 44 Looper 3.10. 38 Madagascar 3: Flucht durch Europa 2.10. 42 Mann tut was Mann kann 44 Messner Hat viel Spaß im Kaninchenbau: Hartmut Ernst Hinein ins Wunderland Zeiterleben im Kino „O weh, o weh! Ich werde zu spät kommen!“ 1869 ist es nur ein Kaninchen mit Uhr in der Westentasche, das in Lewis Carrolls „Alice im Wunderland“ gehetzt der Zeit hinterherläuft. 140 Jahre später sind es ganze Zivilisationen. Die Uhr tickt: Zeit ist ein Wirtschaftsgut, ein Leben ohne Wecker nicht mehr vorstellbar, und wer nicht rund um die Uhr erreichbar ist, fliegt raus. Wohin das führt, davon erzählt in diesem Monat die Doku „Speed – Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“, in der Regisseur Florian Opitz versucht, sich im Irrsinn unserer gehetzten Gegenwart zurechtzufinden. Einer Gegenwart, in welcher Zeit nicht nur Geld ist, sondern immer teurer und kostbarer wird. Schuld daran ist die Wirtschaft, die nach Blut und Schweiß jetzt auch noch die Lebenszeit aus den wohlstandsgenährten Dienern des Fortschritts herauspresst. Es gibt heute nur noch wenige Orte, an denen Zeit keine Rolle spielt. Einer davon ist das Kino. Dort steht die Zeit still. Wie Alice dem Hasen mag man vorher noch hektisch dem Sekundenzeiger hinterhergelaufen sein, der einen gemahnte, pünktlich ins Lichtspielhaus zu gelangen. Doch dann fällt man hinein ins Wunderland und befindet sich jenseits von Zeit und Raum: Der Saal wird Projektionsfläche einer Illusion, die Leinwand wird Realität, Zeit vergeht nur noch gefühlt. Und die gefühlte Zeit misst, ob ein Film langweilig ist oder nicht. Das Zeitempfinden wird unterm Strich zum wesentlichen Kriterium des Kinobesuchs: Der ist besonders lohnenswert, wenn man die Zeit nicht empfindet. Drei Stunden können Kurzweil bedeuten und 90 Minuten langweilig sein. Ein zwanghafter Blick auf die Uhr und der Film hat verloren. Bei jedem Zuschauer tickt der Sekundenzeiger anders. Zeit wird erlebt, nicht gestoppt, man gibt sich ihr hin. Draußen an der Kasse zahlt man noch einen Zuschlag für Filme mit Überlänge. Zugleich hofft man, dass man die Überlänge, für die man draufzahlt, nicht spürt. Paradox. X X Miss Bala X 36 On the Road – Unterwegs 42 Paranormal Activity 4 X 48 Paris – Manhattan 38 Premium Rush 30 Savages 45 Schönheit Schutzengel X 46 Sound of Heimat – Deutschland singt! X 42 Sparkle 48 Speed – Auf der Suche nach der verlorenen Zeit X 38 The Deep Blue Sea X 36 Wie beim ersten Mal X 38 Zeit zu leben X X X X X X Und auf der Leinwand? Da wird die Zeit munter gedehnt oder beschleunigt, ausgebremst und angehalten. Der Film spielt in Realzeit oder er umfasst ganze Epochen, ein andermal nur wenige Sekunden. Die Montage gibt den Rhythmus vor, den zerfließenden Sekundenschlag, hält den Film zusammen mit hunderten von Schnitten. Oder auch keinem einzigen: 90 Minuten in nur einer Einstellung können aufreibender sein als ein Montage-Stakkato. Hauptsache die Uhr tickt, unsichtbar oder in Detailaufnahme. Die Protagonisten sind unserer Zeit voraus, rennen der Zeit hinterher oder reisen durch sie hindurch. So wie in „Looper“, einem Science-Fiction-Thriller, in dem ein Mann in der Zeit zurückgeschickt wird, um von sich selbst gejagt zu werden. Bis der Film, wie (fast) jeder andere, im Abspann endet, in dem weiß auf schwarz der Rolltext fließt und einen behutsam abholt in die Welt da draußen. Viel Spaß im Kaninchenbau. HARTMUT ERNST X Wertung unter den Filmkritiken: 1( ) bis 6 ( ) 6 Punkte = Höchstwertung www.choices.de/heute-im-kino 27 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln choice of choices Zurück zur Natur: Die Frau (Martina Gedeck) mit ihrem besten Freund Luchs Auslöschung. Ein Zerfall „Die Wand“ von Julian Roman Pölsler Eine Frau auf einer Berghütte. Als sie zum tiefer gelegenen Dorf aufbricht, stößt sie gegen eine unsichtbare Wand. C Psychodrama vor Naturkulisse Noch ein Endzeitfilm im Apokalypsenjahr 2012. Doch „Die Wand“ ist kein Katastrophenspektakel, es ist ein ruhiges Ein-Personen-Stück: Ein MercedesCabriolet rast über die Kurvenstraßen der Alpen. Ein älteres Ehepaar sitzt vorne, hinten teilen sich eine Frau und der Hund des Paares die Sitzbank. Aus den Boxen schallt laut Musik. Der Wagen biegt in ein kleines Tal ein, ein Schotterweg bringt die vier zu einer kleinen Hütte. Nach dem Einzug in die Hütte macht sich das Paar auf den Weg ins Wirtshaus im Dorf, die Frau und der Hund bleiben zurück. Als sie am nächsten Morgen alleine in der Hütte aufwachen, machen sie sich auf den Weg ins Dorf. Doch eine glatte, kalte, unsichtbare Wand versperrt ihnen den Weg. Die Frau ist geschockt – zu verstehen ist die Situation nicht. In den nächsten Tagen umkreist sie das Terrain, aber überall stößt sie irgendwann auf diese Wand. Nach einiger Zeit fügt sie sich ihrem Schicksal und beginnt zu tun, was getan werden muss: Sie sät, sie erntet, sie jagt – und auch einige Haustiere laufen ihr zu. All das dokumentiert sie in ihrem Bericht, den vielleicht außer ihr niemals jemand lesen wird. Die Ursache. Eine Andeutung Julian Roman Pölsler hat sich schon lange Zeit mit der Verfilmung von Marlen Haushofers (1920 – 1970) Roman „Die Wand“ von 1963 beschäftigt. Den Roman zeichnet eine Schlichtheit und Klarheit aus, die man im Zusammenspiel mit einer gedanklichen Kälte und Härte durchaus von österreichischen Künstlern kennt, seien es SchriftstellerInnen wie Elfriede Jelinek oder Thomas Bernhard oder Regisseure wie Michael Haneke oder Ulrich Seidl. Im Gegensatz zu diesen erlebte Haushofer, die unter stetem Verzicht ein kleinbürgerliches Leben lebte, nur kleinere Erfolge. Die breite Würdigung ihres Werkes, ausgehend von dem gesteigerten Interesse durch die Frauenbewegung an ihren Texten, erlebte die, 1970 an Krebs gestorbene, Literatin nicht mehr. Um so erfreulicher ist die späte Würdigung ihres wohl bekanntesten Buchs „Die Wand“ mit einer Verfilmung, die wohl ganz im Sinne der Autorin sein dürfte. Julian Roman Pölsler ist vornehmlich Fernsehregisseur. So hat er bislang vier Polt- und zwei Daniel Käfer-Romane von Alfred Komarek verfilmt. Mit Literaturverfilmungen kennt er sich also aus. Doch „Die Wand“ ist ein ganz anderes Kaliber: Eine Darstellerin, fast nur innerer Monolog, kaum Ereignisse. Das kann leicht schief gehen. Pölsler geht behutsam mit dem Stoff um. Das fantastische Moment der Geschichte umreißt er ganz schlicht mit einer pantomimischen Darstellung. Nur eine kleine Nuance auf der Tonspur – ein Brummton hier, das Ausbleiben der www.choices.de/heute-im-kino Umgebungsgeräusche dort – deutet die unsichtbare Abgeschlossenheit der Protagonistin an. Die in den Film eingeflossenen Textpassagen des Buchs kommen gänzlich aus dem Off. Gerade dieses Stilmittel kann auf Dauer bemüht, gekünstelt klingen, und den Zuschauer von der Empathie zur Person wegtragen. Hier ist das Gegenteil der Fall. Martina Gedeck schafft es nicht nur, die Nüchternheit der Vorlage mit ihrem Spiel zu wahren – Pathos fühlt man in Angesicht ihres Robinson-Schicksals nicht. Gleiches gelingt ihr auch auf der Tonebene mit dem eingesprochenen Text, der wie im Buch als von der Figur verfasster Bericht von den Ereignissen erzählt. Es gibt noch weitere Tonebenen, die Pölsler ebenfalls als Off-Kommentar verstanden wissen möchte. Da wäre zum einen die sparsam, aber effektiv eingesetzte Filmmusik. Nicht nur der melancholische Tonfall von Bachs Partiten für Violine solo, auch die Verwendung eines Solostücks fügt sich in das Thema des Films, das auf einer dritten Tonebene mit der absoluten Stille reflektiert wird: Einsamkeit. Auf die Leinwand legt sich – frei nach Thomas Bernhard – Frost. Die Kälte. Eine Isolation Der Einsamkeit, der Unsicherheit, der Angst steht die Reichhaltigkeit der Natur gegenüber. Pölsler, der selber in der abgeschiedenen Bergwelt aufgewachsen ist, fängt im Wandel der Jahreszeiten die Schönheit und Zugewandtheit der Natur ebenso ein wie ihre Kargheit und ihr abweisendes Antlitz. Anders als die zweite beeindruckende Kino-Apokalypse der letzten Zeit – Bela Tarrs „Das Turiner Pferd“ – setzt Pölsler der inneren Verzweiflung mit berauschenden Bildern der Natur etwas sinnstiftendes entgegen. Wo sich in „Das Turiner Pferd“ mit monolitischen Schwarzweißbildern langsam aber sicher das Bild, und mit ihm die Welt, verdunkelt, gibt es in „Die Wand“ – im Buch wie im Film – Hoffnung. Die Natur ist ein Grund zu leben, die Tiere werden zu Freunden, und die eigenen Gedanken sind ja auch noch da. „Schließlich gab ich meine sinnlose Flucht auf und stellte mich meinen Gedanken“, rezitiert Gedeck einmal, und grenzt die freie Interpretation des Stoffs zwischen Psychologie und Philosophie, Naturromantik und Zivilisationskritik damit nicht ein. CHRISTIAN MEYER DIE WAND Berlinale 2012: Preis der ökumenischen Jury A/D 2011 - Drama - Regie: Julian Roman Pölsler - Kamera: Helmut Pirnat mit: Martina Gedeck, Karlheinz Hackl, Ulrike Beimpold - Verleih: StudioCanal Start: 11.10. Cinenova, Odeon, OFF Broadway choices verlost 1x2 Karten für die Sondervorstellung am Fr 12.10. 20.30 Uhr im OFF Broadway. E-Mail bis 10.10. an verlosung@choices.de, Kennwort: Wand 28 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln Kölner Kritikerspiegel Oktober 2012 Die häufigsten Nennungen Frank Olbert Kölner Stadtanzeiger Thomas Linden Kölnische Rundschau Sebastian Ko WDR 1 LIVE Ingrid Bartsch ARD Morgenmagazin Herausragend Savages von O. Stone R.-Ruediger Hamacher film-Dienst Marieke Steinhoff Schnitt Die Wand von J. Pölsler Bombay Beach von A. Har‘el Best of Comedy Paris Manhattan von S. Lellouche 3 Zimmer/ Küche/Bad von D. Brüggemann Madagascar 3 (...) von E. Darnell 3 Zimmer/ Küche/Bad von D. Brüggemann 3 Zimmer/ Küche/Bad von D. Brüggemann Best of Drama Die Wand von J. Pölsler Die Wand von J. Pölsler Das Kind von Z. Bács Gnade von M. Glasner Die Wand Sound of von Heimat (...) J. Pölsler von A. Birkenstock Sound of Heimat (...) von A. Birkenstock Die Abenteuer der (...) von R. Bezançon Call me Kuchu von M. ZouhaliWorrall Goldrausch (...) von N.N. Cristina Nord Katja Nicodemus taz Die Zeit Die Qual der Wahl von J. Roach Goldrausch (...) von M. Muster Der Fluss war einst (...) von J. Zabeil Christian Meyer choices Kultur.Kino.Köln Die Wand von J. Pölsler Savages 3 Zimmer/ von Küche/Bad O. Stone von D. Brüggemann Bombay Beach von A. Har‘el Wie beim ersten Mal von D. Frankel Besondere Erwähnung Lars Olav Daniel Kothenschulte Beier Spiegel Frankfurter Rundschau Wie beim ersten Mal von D. Frankel Bombay Beach von A. Har‘el Gnade von M. Glasner Verena Lueken FAZ Angels‘ Share (...) von K. Loach On the Road (...) von W. Salles Bemerkenswert Sven von Reden StadtRevue Angels‘ Share (...) von K. Loach Angels‘ Share (...) von K. Loach Die Wand von J. Pölsler Gnade von M. Glasner Bombay Beach von A. Har‘el Goldrausch (...) von N.N. Die Wand von J. Pölsler Bombay Beach von A. Har‘el Angels‘ Share (...) von K. Loach 3 Zimmer/ Küche/Bad von D. Brüggemann Gnade von M. Glasner Der Fluss war einst (...) von J. Zabeil Kino-Kalender PREVIEWS, FILMREIHEN, FESTIVALS & SONDERVORFÜHRUNGEN 12.10., 20.30 Uhr DIE WAND, OFF Broadway In Anwesenheit von Regisseur Julian Roman Pölsler und Martina Gedeck, s. S. 28 30.9.-5.10. COLOGNE CONFERENCE, Cinenova, Filmforum, Filmhaus, Filmpalette Die 22. Ausgabe des Film- und Fernsehfestivals 13./14.10., 15 Uhr POMMES ESSEN, Weisshaus Das Kinder-/Jugendfilm-Debüt der Kölner Regisseurin Tina von Traben 30.9., 18 Uhr ON THE ROAD – UNTERWEGS, Cinenova Preview der Jack Kerouac-Verfilmung von Walter Salles, s. S. 36 14.10., 11.30 Uhr HEINRICH PACHL ZUM GEDENKEN, Odeon Zwei Filme des im April verstorbenen Kabarettisten, Schauspielers und Autors 1.10., 17.30 Uhr BERG FIDEL, Odeon Doku über eine Inklusions-Schule, anschließend Diskussion 14.10., 15.30 Uhr ÖDIPUSSI, OFF Broadway Loriots Komödie filmpsychologisch betrachtet 2.10., 20 Uhr DIE WAND, OFF Broadway Preview unseres Films des Monats im Oktober von Julian Roman Pölsler, s. S. 28 15.10., 20 Uhr DIE MÜHLE UND DAS KREUZ, Filmpalette Lech Majewskis Filmexperiment in der Reihe Painting Movies 2.10., 20 Uhr EL CHICO QUE MIENTE, Filmpalette Peruanischer Film als Preview zum Kino Latino Festival 3.10., 20 Uhr ANGELS’ SHARE – EIN SCHLUCK FÜR DIE ENGEL, Weisshaus Ken Loachs neue Tragikomödie, um 19 Uhr Whiskey-Empfang, s. S. 48 Cologne Conference: „The fourth dimension“ 3.10., 20 Uhr THE EXCHANGE, Filmpalette Der neue Film von Eran Kolirin („Die Band von nebenan“) 19.-21.10. 2. HOMOCHROM FILMFEST, Filmforum Schwul-lesbisches Filmfest mit vielen Filmen und Gästen, s. S. 36 4.10., 20 Uhr SCHÖNHEIT, OFF Broadway Premiere der Doku über Schönheitschirurgie, in Anwesenheit der Regisseurin, s. S. 45 19.-21.10. DOKUMENTARISCHE VERFAHREN IN DER KUNST, KHM-Aula Symposium mit Vorträgen, Gesprächen und Filmvorführungen 6.10., 15 Uhr IST DAS LEBEN NICHT SCHÖN, Filmforum Der Dirigent Sir John Eliot Gardiner präsentiert seinen Lieblingsfilm 20./21.10., 15 Uhr PIPPI AUSSER RAND UND BAND, Weisshaus Astrid Lindgren-Verfilmung von 1970 6./7.10., 15 Uhr JANOSCH – KOMM WIR FINDEN EINEN SCHATZ, Weisshaus Die neueste Janosch-Verfilmung aus diesem Jahr 21.10., 16.30 Uhr SIMON UND LOUISE, Cinenova Preview des zweiten Spielfilms von Ursula Meier („Home“) „Die Wand“ 7.10., 17 Uhr DIE WAND, Cinenova Preview unseres Films des Monats im Oktober von Julian Roman Pölsler, s. S. 28 Homochrom: „Madame X“ 24.10., 19 Uhr VIEL PASSIERT, Odeon Die Bap-Doku von Wim Wenders, Wolfgang Niedecken ist anwesend 7.10. 19.30/21 Uhr 3 ZIMMER/KÜCHE/BAD, Filmpalette, Odeon Regisseur D. Brüggemann ist um 19.30 Uhr in der Filmpalette, um 21 Uhr im Odeon, s. S. 46 24.10, 20 Uhr DIE VERMESSUNG DER WELT, Cinenova Preview des neuen Films von Detlev Buck 9.10., 20 Uhr ALLAH IN EHRENFELD ..., OFF Broadway Allerweltskino zeigt eine Doku über den Bau der Kölner Moschee 25.10., 19.30 Uhr SCARDANELLI, Filmforum Harald Bergmann zeigt seinen Hölderlin-Film, anschl. Gespräch 11.10.-17.10. KIDSFILM, Weisshaus Ausgezeichnete Filme für Kinder von 5 bis 12 Jahren Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ... 21.10., 19.30 Uhr REVISION, Filmpalette Philip Scheffners Doku über einen Mordfall, in Anwesenheit von Regisseur u. Autorin 23.10., 20 Uhr DHARAVI – SLUM FOR SALE, OFF Broadway Doku über den dicht besiedeltsten Fleck der Welt vor den Toren Bombays 7.10., 18 Uhr DER SCHNEE AM KILIMANDSCHARO, Filmforum Bewegendes Sozialdrama von Robert Guédiguian, anschl. Gespräch 11.10., 20 Uhr SHORT VISIONS, Filmforum Kurzfilmhighlights und ein Ausblick auf das Kurzfilmfestival Unlimited „Das Ding am Deich“ 17.10., 20 Uhr DAS DING AM DEICH, Odeon Doku über den Widerstand gegen das Brokdorf-AKW, anschl. Diskussion 19.10., 21 Uhr GNADE, Odeon Regisseur Matthias Glasner zeigt seinen neuen Film, s. S. 34 3.-7.10. SHNIT – KURZFILMFESTIVAL, Filmhaus Die vierte Ausgabe der Kölner Dependance des Schweizer Festivals, s. S. 40 7.10., 15 Uhr DAS WANDELNDE SCHLOSS, Filmpalette Toller Animationsfilm von Hayao Miyazaki in der Reihe Junge Palette 17.10., 19 Uhr NAIROBI HALF LIFE, Filmforum Der neue Film aus Tom Tykwers Kenia-Projekt 26./27.10. MÄRCHENHAFTE TRICKFILMKLÄNGE, Filmforum Am 26. um 20 Uhr für Erwachsene, am 27. um 15 Uhr für Kinder, mit Live-Musik shnit: „Cusutu n’ coddu“ 29 27.10., 15 Uhr DIE JUNGE SÜNDERIN, OFF Broadway Filmclub Akasava präsentiert einen Film mit Karin Baal von 1960 „Die Vermessung der Welt“ www.choices.de/heute-im-kino Hintergrund Sonne, Sex, Drogen … und schließlich auch Blut Karikatur Pulp Fiction 2.0 „Savages“ von Oliver Stone Zwei kalifornische Drogendealer geraten mit einem mexikanischen Drogenkartell aneinander. C Pulp-Thriller Ein epischer Historien-Flop („Alexander“), ein mit christlicher Symbolik durchtränktes Katastrophenszenario („World Trade Center“), eine harmlose Politikerbiografie („W.“) und ein „Wallstreet“-Aufguss mit versöhnlichem Ende – Oliver Stone ist seicht geworden in den letzten Jahren. Biss und Zynismus gingen ebenso verloren wie der Mut zu filmästhetischem Experiment oder nachhaltiger Gesellschaftskritik. Man erinnere sich bloß an seinen ambitionierten, spannenden Verschwörungsthriller „JFK“ (1991), an die leinwandsprengende Medienschelte seines „Natural Born Killers“ (1994) oder auch an gelungenes Mainstreamkino à la „U-Turn“ (1997). Ja, Stone war mal ein unbequemer Visionär in Hollywood. Doch er bleibt am Ball: Jetzt kommt er mit einem Thriller daher, einem PulpStreifen, dem der gleichnamige Roman von Don Winslow aus dem Jahr 2010 zugrunde liegt: „Savages“ spielt im bleihaltigen Drogensumpf der kalifornischmexikanischen Grenze. Dort, im Süden Kaliforniens, leben zwei Freunde, die durch ihre einzigartige Zucht von Marihuana reich geworden sind. Chon (Taylor Kitsch) ist der Mann fürs Grobe, ein Ex-Soldat, der seine Seele im Krieg gelassen hat. Ben (Aaron Taylor-Johnson) indes ist der Samariter, der Drogen auch an Kranke zur Schmerzlinderung verkauft. Darwin trifft auf Buddha – und zugleich teilen sich die beide Freunde dieselbe Frau: Ophelia (Blake Lively): „Das Einzige, das die beiden gemeinsam haben, bin ich.“ Eigentlich läuft alles prima, bis Elena (Salma Hayek), Chefin eines mexikanischen Drogenkartells, dazwischen funkt und den Sunnyboys eine Kooperation aufzwingt. Ben und Chon wollen sich schon nach Indonesien absetzen, da steht Elenas Handlanger Lado (Benicio Del Torro) in der Tür – und Ophelia wird entführt. Sonne, Sex, Drogen & Blut: Das mag im Hinblick auf Oliver Stone am ehesten an „U-Turn“ erinnern, in dem ein Pechvogel in der Wüstenstadt durchs zartbittere Martyrium schlittert und dabei allerlei skurrilen Typen begegnet. Die gibt es auch in „Savages“ zu hauf, allen voran Benicio Del Torro als kompromissloser Killer, eine derbe Karikatur eines geschmacklosen Ekels. Eigentlich ist der ganze Film eine Karikatur. Da mag Autor Don Winslow jahrelang im Milieu recherchiert haben, um seinen Roman so authentisch wie möglich zu gestalten – Oliver Stone verfilmt die Vorlage als ein blutiges Stück Pulp Fiction mit der profanen Erkenntnis, dass Krieg und Verbrechen den Charakter verderben und Liebe erpressbar macht. Insgesamt inszeniert er dabei schnittig und stilsicher. Abgesehen von den gelegentlichen Video-Einspielern, mit denen die Schurken die Hinrichtungen ihrer Opfer dokumentieren, kleidet der Regisseur die Geschichte in sonnigen Hochglanz, mit viel Pose und nackter Haut. Dabei erfindet er das Genre nicht neu, erreicht auch nicht alle Vorbilder, inszeniert aber cool. Die Story überfordert einen nicht und zieht gegen Ende angenehm an. „Savages“ ist sicherlich keine Offenbarung, und er mag hier und da in Sachen Story und Dialog seicht sein. Aber mehr will er vielleicht auch gar nicht – und ist damit der stärkste Film von Oliver Stone seit 15 Jahren. HARTMUT ERNST SAVAGES USA 2012 - Kriminalfilm / Drama - Regie: Oliver Stone - Kamera: Daniel Mindel mit: Aaron Johnson, Taylor Kitsch, Blake Lively - Verleih: Universal Start: 11.10. Cinenova, Metropolis, Woki SAVAGES – Am Rande Don Winslows Pulp-Roman liegt eine bitterböse Realität zugrunde, die neben Drogen- auch Waffen- und Menschenschmuggel mit sich bringt. Am 2.11.2010 hofften die Marihuanafreunde Kaliforniens wie die Behörden Mexikos auf ein Gesetz: Proposition 19. Mit diesem wären der Konsum und ein auf 28 Gramm beschränkter Besitz von Marihuana in Kalifornien legalisiert worden. Das Volksvotum scheiterte aber knapp – und so pumpt Arni Schwarzeneggers Lieblingsstaat weiter fast eine Milliarde Dollar jährlich in die Bekämpfung des Marihuanahandels. Die fortwährende Prohibition sichert den Drogenkartellen weiterhin ihr Schwarzmarktmonopol, das entsprechend brutal umkämpft ist, aber jährlich schätzungsweise 14 Milliarden Dollar einbringen soll. Zusätzliche www.choices.de/heute-im-kino Sprengkraft erhält die Situation durch die strikten Grenzabsperrungen zwischen Mexiko und Kalifornien, die sich heute in einem 20km langen Zaun zwischen San Diego und Tijuana manifestieren. Die mexikanischen Kartelle schleusen seit Jahren Bauern in die Täler der Küstengebirge am Pazifik. Den als illegale Einwanderer Geltenden wird befohlen, im Schutz der Berge hektarweise Marihuana zu pflanzen. Werden sie festgenommen, haben sie nach dem amerikanischen „Immigration Act“ nur noch das Recht auf medizinische Notfallversorgung, bevor sie in die Heimat abgeschoben werden. Dort müssen sie glaubhaft bezeugen, geschwiegen zu haben, sonst kann das Leben ihrer Familie in Gefahr sein. DAWID KASPROWICZ 30 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln AB 27. SEPTEMBER NUR IM KINO WWW.SOUNDOFHEIMAT.DE Unsere im TOPFILME /SOUNDOFHEIMAT KINO ab € 3,99 OKTOBER MADAGASCAR 3 - FLUCHT DURCH EUROPA Animation, Komödie von Eric Darnell mit Ben Stiller, Sacha Baron Cohen, David Schwimmer Ganz nach King Juliens Motto „I like to move it move it“ starten das vorlaute Zebra Marty, der eitle Löwe Alex, die hypochondrische Giraffe Melman und die divenhafte Nilpferddame Gloria erneut einen Versuch, endlich in ihren heiß geliebten New Yorker Zoo zurückzukehren. SAVAGES Krimi von Oliver Stone mit Aaron Johnson, Salma Hayek, Benicio Del Toro Laguna Beach ist ein idyllisches Nest im kalifornischen Süden – eindeutig die richtige Umgebung für den Buddhisten Ben, der sich die Nächstenliebe als Lebensmotto gewählt hat. Und die wirft sogar sehr lukrative Umsätze ab, denn Ben versorgt seine Mitmenschen mit dem besten Marihuana aller Zeiten. ROBOT AND FRANK ZWEI DIEBISCHE KOMPLIZEN Komödie, Drama, Science Fiction von Jake Schreier mit Frank Langella, James Marsden, Liv Tyler In nicht allzu ferner Zukunft haben echte Büchereien, Autos ohne Elektroantrieb und menschliches Pflegepersonal nur noch nostalgischen Wert. Das gleiche gilt auch für Franks „gute alte Zeiten“ als einer der berühmtesten Juwelendiebe Amerikas. SCHUTZENGEL Action, Drama von Til Schweiger mit Til Schweiger, Moritz Bleibtreu, Luna Schweiger u.v.m. Die junge Nina wird Zeugin eines furchtbaren Verbrechens. Als Vollwaisin ist sie schutzlos und der mächtige Geschäftsmann Thomas Backer plant bereits ihre Ermordung und hat eine Reihe von Killern auf sie angesetzt. Zum Glück bekommt jedoch der ehemalige KSK-Soldat Max den Auftrag sie zu beschützen. Das Verhältnis der Beiden ist allerdings problematisch, Max ist ein Einzelgänger, während Nina sich noch nie einem Erwachsenen anvertraut hat. JEDE MENGE PROGRAMM von 14:00 bis 01:00 Uhr Freundlicher Service Kinosaal mit der größten Leinwand in Bonn und „Love-Seats“. BERTHA-VON-SUTTNER-PLATZ 1-7 TEL. (0228) 97 68 200 www.WOKI.de DER KINOFILM ZUR NEUEN DEUTSCHEN VOLKSMUSIK !24(!53+)./s+½,.s:Ã,0)#(%2342s777/&&"2/!$7!9$% 02/'2!--2%3%26)%25.'s+)./+ !33% s+/.4!+4 /&&"2/!$7!9$% NEUSTARTS PREMIERE LIEBE Ab 20.9. F/D/A 2012 – R: Michael Haneke – D: Jean-Louis Trintignant SCHÖNHEIT D 2012 – R: Carolin Schmitz $ASNEUE-EISTERWERKDESÚSTERREICHISCHEN2EGISSEURS-ICHAEL PREMIERE AM DONNERSTAG, 4.10. UM 20.00 UHR IN AN(ANEKEu$ASWEIE"ANDhBEHANDELTDEN4ODALS+AMMERSPIEL WESENHEIT VON CAROLIN SCHMITZ MITDREI0ERSONEN$AS&ILMKUNST%REIGNISDES*AHRES FILMPSYCHOLOGISCHE BETRACHTUNG DIE WAND Ab 11.10. 14.10., 15.30 UHR D, A 2012 – R: Julian Pölsler – D: Martina Gedeck ÖDIPUSSI D 1987 – R: Loriot ,ORIOTSLEGENDÊREERSTE+INOKOMÚDIEUMEIN-UTTERSÚHNCHENAUF &REIERSFàEN6ORGESTELLTVON$IPL0SYCH4HOMAS!UCHTER FILMCLUB AKASAVA 27.10., 15.00 UHR PREVIEW AM DIENSTAG, 2.10. UM 20.00 UHR / SONDERVORSTELLUNG AM FREITAG, 12.10. UM 20.30 UHR IN ANWESENHEIT VON JULIAN PÖLSLER UND MARTINA GEDECK !LSUNVERlLMBARWURDE-ARLEN(AUSHOFERS2OMANBEZEICHNET ERZÊHLT ER AUS DER )NNENSICHT EINER &RAU DIE DURCH EINE UN SICHTBARE7ANDVONDER!UENWELTISOLIERTIST*ULIAN0ÚLSLERS !DAPTIONZÊHLTDANKSEINERSTARKEN(AUPTDARSTELLERINUNDDEM EXZELLENTEN%INSATZVON"ILDUND4ONZUDEN+INOERLEBNISSEN DES*AHRES OH BOY Ab 1.11. D 2012 – R: Jan Ole Gerster – D: Tom Schilling, Michael Gwisdek DIE JUNGE SÜNDERIN BRD 1960 – R: Rudolf Jugert ALLERWELTSKINO IM OFF BROADWAY 2.10. 20.00 UHR, ANTIRASSISTISCHE FILMREIHE TEIL 3 HIJAB (OMU) E 2005 – R: Xavi Sala OMAR M’A TUER (OMU) DZ/MA/F 2011 – R: Roschdy Zem 9.10. 20.00 UHR ALLAH IN EHRENFELD – DER BAU DER KÖLNER MOSCHEE D 2012 – R: Birgit Schulz, Gerhard Schick IN ANWESENHEIT DER REGISSEURIN, MIT ANSCHL. DISKUSSION 16.10. 20.00 UHR PART TIME KINGS D 2012- R: Elke von Linde IN ANWESENHEIT DER REGISSEURIN FILMPSYCHOLOGISCHE BETRACHTUNG AM 1.11. MIT INGRID PRASSEL, DR. MICHAEL KOENEN UND DR. MICHAEL STEINBRECHER .IKODRIFTETDURCH"ERLINOHNE:IELIMMERAUFDER3UCHENACH 23.10. 20.00 UHR DEMWAHREN,EBEN%INUNVERGESSLICHERTRAGIKOMISCHER4RIPIN DHARAVI, SLUM FOR SALE CH/D 2010 – R: Lutz Konermann EXISTENZIALISTISCHEM3CHWARZWEI WEITER IM PROGRAMM WAS BLEIBT D 2012 – R: Hans-Christian Schmid – D: Lars Eidinger (ANS#HRISTIAN3CHMIDERZÊHLTVOMGEMàTLICHEN&AMILIENTREFFEN INEINERVORNEHMEN6ILLADASBEDROHLICHAUSDEM2UDERLÊUFT 30.10. 20.00 UHR OCTUBRE – IM OKTOBER WERDEN WUNDER WAHR (OMU) Peru 2010 – R: Daniel und Diego Vega 32 weisshaus &),-+5.34 4(%!4%2s+½,.s,58%-"52'%2342s 7777%)33(!53+)./$% 02/'2!--2%3%26)%25.'s+)./+ !33%s +/.4!+4 7%)33(!53+)./$% NEUSTARTS WEITER IM PROGRAMM WIE BEIM ERSTEN MAL Ab 27.9. USA 2012 – R: David Frankel – D: Meryl Streep, Tommy Lee Jones TO ROME WITH LOVE -AEVEUND!RNOLDSINDSEITDREI*AHRZEHNTENVERHEIRATET$IE ,EIDENSCHAFTFàREINANDERHATSICHMITJEDEM*AHRESTAGWEITER VERmàCHTIGT!LSOBUCHT-AEVEKURZENTSCHLOSSENEINEN0AAR BERATUNGSKURSBEIMANGESEHENEN4HERAPEUTEN$R"ERNIE&ELD SOUND OF HEIMAT Ab 27.9. D 2012 – R: Arne Birkenstock, Jan Tengeler 7IE KLINGT $EUTSCHLAND 'IBT ES AUCH 6OLKSMUSIK ABSEITS DES -USIKANTENSTADLS $ER NEUSEELÊNDISCHE -USIKER (AYDEN #HISHOLMREISTFàRDIE"EANTWORTUNGDIESER&RAGEQUERDURCH $EUTSCHLAND ANGEL’S SHARE – EIN SCHLUCK FÜR DIE ENGEL USA/Italien 2012 – R: Woody Allen – D: Roberto Benigni, Ellen Page (INTERSINNIGER(UMORGESCHLIFFENE$IALOGEWUNDERBARESOMMERLICHE "ILDERn7OODY!LLENATHISBEST KINDERFILM SAMSTAG & SONNTAG, 15.00 UHR 29.9. & 30.9. LAURAS STERN D 2003 – R: Piet De Rycker, Thilo Graf Rothkirch FSK ab 0, Prädikat wertvoll 6.10. & 7.10. JANOSCH – KOMM, WIR FINDEN EINEN SCHATZ D 2012 – R: Irina Probost FSK 0, empfohlen ab 5 Jahren 13.10. & 14.10. POMMES ESSEN D 2012 – R: Tina von Traben FSK 0, empfohlen ab 7 Jahren 20.10. & 21.10. PIPPI AUSSER RAND UND BAND BRD/S 1970 – R: Olle Hellbom FSK 6, empfohlen ab 8 Jahren 27.10. & 28.10. ZWEI KLEINE HELDEN S 2002 – R: Ulf Malmros FSK 0, empfohlen ab 6 Jahren Ab 18.10. KIDSFILM-FESTIVAL IM WEISSHAUS VOM 11.10. BIS 17.10. 5(25(2 KURZFILMPROGRAMM 5(25(25(2 PAULAS GEHEIMNIS 5(25(2 PREVIEW AM MITTWOCH, 3. OKTOBER UM 20.00 UHR IN CARLITOS GROSSER TRAUM ZUSAMMENARBEIT MIT CADENHEAD’S WHISKY MARKET 5(25(25(2 )N DEM WARMHERZIGEN 3OZIALMÊRCHEN LANDEN ARBEITSLOSE *U EMIL UND DIE DETEKTIVE GENDLICHEAUSDEMSCHOTTISCHEN'LASGOWDURCHEINENVERWE 5(25(2 GENEN #OUP IN DER 7ELT DES 7HISKYS AUF DER BESSEREN 3EITE JANOSCH – KOMM, WIR FINDEN EINEN SCHATZ DES,EBENS-EISTERREGISSEUR+EN,OACHZEIGTSICHERNEUTVON 5(25(2 LEON UND DIE MAGISCHEN WORTE SEINERBESCHWINGTEN3EITE 5(2 PART TIME KINGS - MIT REGISSEURIN SKYFALL Ab 1.11. 2%3%26)%25.'%.")44%0%2-!),!. GB 2012 – R: Sam Mendes – D: Daniel Craig, Judi Dench .ACH EINEM GROANGELEGTEN $ATENDIEBSTAHL BEKOMMT ES +/.4!+4 7%)33(!53+)./$% *AMES "OND IN SEINEM !BENTEUER MIT EINEM 4ERRORISTEN AUSDENEIGENEN2EIHENZUTUNDERBEREITSMEHRERE+OLLEGEN AUSSCHALTENKONNTE GB, F, B, I 2012 – R: Ken Loach – D: Paul Brannigan 33 Film-Kritik Roter Teppich Ein Lichtstrahl in der Dunkelheit: Birgit Minichmayr in „Gnade“, Foto: Jakub Bejnarowicz Jürgen Vogel inmitten von symbolträchtigem Eis Getan ist getan „Ich bleib’ bei meinen Leisten“ „Gnade“ von Matthias Glasner Birgit Minichmayr über „Gnade“ und einen Tote Hosen-Hit Vater, Mutter, Kind ziehen in eine Gemeinde nach Norwegen. Ein Schicksalsschlag zwingt die zerrüttete Familie zum Zusammenhalt. C Fahrerfluchtdrama Geboren wurde Birgit Minichmayr 1977 im österreichischen Linz. Gleich nach einer Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar begann ihre erfolgreiche Theater- und Filmkarriere. Nach Rollen in „Das weiße Band“ und „Alle anderen“ ist sie nun an der Seite von Jürgen Vogel in Matthias Glasners neuem Film „Gnade“ zu sehen. Niels (Jürgen Vogel) aus Kiel ist Familienvater und Schwerenöter: Hinter dem Rücken seiner Frau Maria (Birgit Minichmayr, „Alle Anderen“) und Sohn Markus (Henry Stange) hat er eine Affäre. Das soll sich auch nicht ändern, als die Kleinfamilie aufgrund seines Jobs nach Norwegen zieht. Dort trifft sich Niels schon bald regelmäßig mit seiner Kollegin Linda (Ane Dahl Torp). Zu Hause, in einem Holzhaus am Rande der verschneiten Gemeinde, mimt er den launisch strengen Vater und abweisenden Ehegatten. Maria indes hat ein gutes Herz, ein zu gutes Herz: Sie opfert sich über die Maße auf im Job als Krankenschwester, legt Überstunden und Doppelschichten ein. Ihren Kolleginnen ist die unerschütterliche Optimistin Freundin und Trost. Dann trifft die Aussteigerfamilie ein Schicksalsschlag: Maria fährt nachts eine Jugendliche an und begeht Fahrerflucht. Sie weiht Niels ein, doch es ist zu spät: Das Mädchen stirbt. „Ich bin das nicht“, bereut Maria verzweifelt, aber getan ist getan. Das Drama begleitet das entfremdete Paar dabei, wie es versucht, mit der Schande umzugehen, mit der Schuld und mit dem Schweigen. Die drückende Last wird beide Partner verändern. Jürgen Vogel und Birgit Minichmayr spielen ihre Rollen mit Bravour. Zurückgenommen rücken sie das Drama ins Alltägliche, die zerrüttete Ehe, die stille Schuld ist greifbar nah, es menschelt, und das verführt unbequem zur Selbstreflexion. Bisweilen verzettelt sich der Film, wenn er versucht, mit dem Sohn einen parallelen Handlungsstrang zu entwickeln, der das Schicksal der Eltern abzugleichen versucht: Markus muss sich als Neuling an der Schule zurechtfinden und gerät an einen falschen Freund, der mit Vaters Pistole schießt und Mitschüler demütigt. So muss sich bald auch Markus einer Schuld stellen und hofft, wie seine Eltern, auf die Gnade der Betroffenen. Das wirkt konstruiert. Dann beobachtet die Kamera Markus dabei, wie er aus gefilmten Alltagsszenen Videoclips montiert. Doch führt dies am Ende zu nichts. Mitunter scheint dann der Fokus nicht ganz klar, den dieses Drama sucht. Der Junge bleibt zu blass für die Präsenz, die ihm das Drehbuch scheinbar auferlegen will. Da neigt der Film dazu, sich zu verlaufen. Wenn er jedoch bei dem Ehepaar ist, bei der gemeinsamen Schuld, der Hilflosigkeit und der Suche nach Erlösung, dann ist er stark. Mit ruhigem Tempo und bedächtiger Kamera folgt Regisseur Matthias Glasner („Der freie Wille“) einer Frau, die an das Gute glaubt und Böses tut, und einem Mann, der seine Illusionen verloren hat. Eingefangen zwischen den Schneeschichten monatelanger Polarnacht, die dem Geschehen nicht nur eine prächtige Kulisse, sondern auch symbolträchtiges Abbild einer erkalteten Beziehung sind, die schon lethargisch vor sich hin dämmert. So lang, bis die kleine Gemeinde von einem großen Unglück erschüttert wird, das alles verändert und viele Fragen aufwirft. HARTMUT ERNST choices: Frau Minichmayr, der Film spielt in der Dunkelheit des hohen Nordens. Inwiefern hat sich das beim Dreh auf Sie ausgewirkt? Birgit Minichmayr: Ich war zum ersten Mal so hoch im Norden und überhaupt nicht an zwei Stunden Tageslicht gewöhnt. Natürlich schlug sich das auf mein Gemüt nieder; es wurde leichter, je mehr Licht ich bekam. Sie sprechen im Film große Teile Ihres Dialogs auf Norwegisch. Ist Ihnen das Erlernen der neuen Sprache schwer gefallen? Nein, gar nicht. Ich hatte zwei wunderbare norwegische Lehrer, die mir abwechselnd die Sprache beibrachten. Ich hatte große Freude daran, allerdings wurde – wie so oft bei mir – alles ins Kurzzeitgedächtnis geschoben. Viel kann ich nicht mehr. Leider! Sehen Sie Parallelen in der Herangehensweise bei deutschen und skandinavischen Arthouse-Produktionen? Es war, glaube ich, das allererste Mal für Matthias Glasner, dass er ein Buch eines anderen (Kim Fupz Aakeson; die Red.) verfilmte. Und diese Entscheidung hat, denke ich, nur mit dem Gefallen an dem Stoff zu tun, den er verfilmen wollte. Über die Herangehensweise kann ich nichts sagen, aber auffallend waren für mich diese tollen norwegischen Kollegen. Matthias Glasner hat Sie in einem Interview als Rampensau bezeichnet. Finden Sie selbst diese Charakterisierung zutreffend? Er bezieht sich auf eine Aufführung, die er von mir auf der Bühne gesehen hat und natürlich betreibe ich meinen Beruf nicht, um unauffällig zu bleiben. Insofern ist es für mich nicht schlimm, wenn er meint, ich sei eine Rampensau. Sie scheinen Ihre Filmrollen mit großer Sorgfalt auszuwählen. Lehnen Sie viele Angebote ab oder sind Sie ohnehin eher auf dem Besetzungsradar anspruchsvoller Autorenfilmer? Ja, ich wähle aus, was ich arbeiten möchte. Aber ich empfinde nicht, dass die Bücher, die mir zugeschickt werden, einem Genre angehören. Meine Auswahl ist sicher intuitiv motiviert. Anders ausgedrückt: Es interessieren mich die Fragen „Was ist das für eine Geschichte, wer erzählt sie und was hat das mit mir zu tun?“ Der Tote Hosen-Hit „Tage wie diese“ wurde von Ihnen mitgetextet. Der Beginn einer lukrativen Zweitkarriere als Songschreiberin? Nein, das war eher Zufall. Auch, dass dieses Lied so angenommen wurde. Ich bleib’ bei meinen Leisten. INTERVIEW: FRANK BRENNER GNADE D/N 2012 - Drama / Thriller - Regie: Matthias Glasner - Kamera: Jakub Bejnarowicz mit: Jürgen Vogel, Birgit Minichmayr, Henry Stange - Verleih: Alamode Start: 18.10. Odeon www.choices.de/heute-im-kino Lesen Sie die Langfassung unter: www.choices.de/roter-teppich 34 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln Festival Sinnlich: Béatrice Dalle und Emmanuel Béart Gefährliche Liebschaften Das Filmfest Homochrom zeigt zahlreiche Premieren Das schwul-lesbische Filmfest „Homochrom“ findet kurz hintereinander in Köln (19.-21.10.) und Dortmund (26.-28.10.) statt. Ein gutes Dutzend Filme zeigt das Festival, das im letzten Jahr gegründet wurde und nun in die zweite Runde geht. Neben Independent-Filmen und Szenehits wie der Fortsetzung zu „Bear City“ sind hier auch Filmemacher aus dem Mainstream anzutreffen: In der Komödie „The perfect Family“ mit Emily Deschanel und Richard Chamberberlain spielt Kathleen Turner die streng katholische Mutter einer lesbischen Tochter. In „Bye Bye Blondie“ von „Baise-moi“-Regisseurin Virginie Despentes haben Béatrice Dalle und Emmanuel Béart eine gefährliche Liebschaft. Viele der Filme laufen als Europa-, Deutschland- oder NRW-Premiere. CHRISTIAN MEYER Homochrom-Filmfest I 19.-21.10., Filmforum Köln 26.-28.10., Schauburg Dortmund www.homochrom.de PRÄSENTIERT IM OKTOBER 21.10. 2012, ab 12.00 Uhr Kinospuren – ein Stadtspaziergang zur Kölner Kinogeschichte mit Filmprogramm Die Stadtführung bietet einen Blick zurück in die Anfänge des Kinos und gibt Einblicke in neueste Entwicklungen der Kölner Kinolandschaft. Der Stadtspaziergang führt über den Ring, die ehemalige Kinomeile, und endet im Kino 813 in der BRÜCKE. Begrenzte Teilnehmerzahl, Anmeldung unbedingt erforderlich unter OCKN"ſNOKPKVKCVKXFG6GN 26.10. 2012, 19.00 Uhr Köln nach 1945 'KP(KNORTQITCOOCPN¼UUNKEJFGT2T¼UGPVCVKQPFGU(QVQUœ#NVGT/CTMVőXQP-CTN*WIQ 5EJOÑN\KO%KV[2CXKNNQPCPFGT#PVQPKVGTMKTEJGOKV0CEJMTKGIUCWHPCJOGPXQPWPF UQYKGGKPGT&QMWOGPVCVKQPXQP 8GTCPUVCNVWPIUQTV5CCNCPFGT#PVQPKVGTMKTEJG#PVQPKVGTUVT 'KPICPI×DGT%CHÃ5VCPVQP-ÑNP6GN Vorankündigung 03.11.2012, von 19.00 - 24.00 Uhr 9¼JTGPFFGT.CPIGP0CEJVFGT-ÑNPGT/WUGGPKO'KPICPIUVWPPGN\WFGP&QOCWUITCDWPIGP œ>&QOCNU/GFKWOőGKPG8KFGQ+PUVCNNCVKQPXQP0CO,WPG2CKM9KT\GKIGPFKG+PUVCNNCVKQP GTUVOCNUPCEJ,CJTGPYKGFGTKP-ÑNP &CU2TQLGMVWPFFKG8GTCPUVCNVWPIGPYGTFGPIGHÑTFGTVXQP œ-ÑNPKO(KNOőKUVGKP2TQLGMVXQP(KNO+PKVKCVKX-ÑNPG8+O/GFKCRCTM-ÑNP 6GNOCKN"ſNOKPKVKCVKXFGYYYMQGNPKOſNOFG Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ... 35 Film-Kritik Arnold (Tommy Lee Jones) und Kay (Meryl Streep) bei der Paartherapie Dean (Garrett Hedlund), Marylou (Kristen Stewart) und Sal (Sam Riley) unterwegs Let’s Stay Together Straße ohne Staub „Wie beim ersten Mal“ von David Frankel „On the Road – Unterwegs“ von Walter Salles Nach 31 Jahren liegt in der Ehe von Kay und Arnold so manches im Argen. Gemeinsam suchen sie eine Intensiv-Paarberatung auf. C Einfühlsame Dramödie Der Schwerenöter Dean zieht mit den Literaten Sal und Carlo Ende der 40er Jahre durch die USA. Liebe, Drogen, Musik und Worte: Alles ausprobieren ist ihre Devise. C Kongeniale Literaturverfilmung Das Drehbuch stammt aus der Feder von Vanessa Taylor („Game of Thrones“), und die weibliche Sicht auf die Dinge bleibt über längere Strecken des Films auch die dominierende. Kay (Meryl Streep) ist mit ihrer Ehe unzufrieden, Arnold (Tommy Lee Jones) mit dem Status Quo eigentlich ganz glücklich und sieht keine Notwendigkeit für Veränderungen. Entgegen den Erwartungen, die das neuerliche Teamwork von Streep mit Regisseur David Frankel beim Zuschauer vielleicht weckt, schlägt der Film schnell ernste Töne an und dringt bis auf den Kern zwischenmenschlicher Probleme vor. Humorvolle Momente nutzt er nur zur Auflockerung einer, an sich sehr dramatischen, Geschichte, die zudem von zwei formidablen Mimen in Bestform getragen wird. FRANK BRENNER Jack Kerouac hat seine Erlebnisse mit Allen Ginsberg, William Burroughs, Neal Cassady und den anderen Beatniks Anfang der 50er Jahre niedergeschrieben. Das Buch ist zwar autobiografisch, aber dennoch ein Roman. So sind Namen geändert, und Ereignisse wirkungsvoll ausgeschmückt. Mit hübschen Darstellern besetzt, ist Walter Salles eine schwungvolle Verfilmung des Klassikers gelungen, der die Story nacherzählt und mitunter auch versucht, den vom Jazz inspirierten Lebens- und Schreibstil der Beatniks in eine Filmsprache zu übersetzten. Eine Übersetzung in die Gegenwart oder eine anders geartete Interpretation des Stoffes nimmt Salles jedoch nicht vor. Und so steht seine Verfilmung brav im Schatten der Vorlage, ist aber kurzweilig. CHRISTIAN MEYER WIE BEIM ERSTEN MAL ON THE ROAD – UNTERWEGS USA 2012 - Komödie / Drama - Regie: David Frankel - Kamera: Florian Ballhaus mit: Meryl Streep, Tommy Lee Jones, Steve Carell - Verleih: Wild Bunch Start: 27.9. Cinenova, Metropolis, Rex, Weisshaus F/GB/USA 2011 - Drama - Regie: Walter Salles - Kamera: Eric Gautier mit: Garrett Hedlund, Sam Riley, Kristen Stewart - Verleih: Concorde Start: 4.10. Cinenova, Metropolis, Rex Mit entwaffnender Warmherzigkeit inszeniert. SÜDDEUTSCHE ZEITUNG Eine britische Komödie, wie sie vergnüglicher nicht sein könnte. DAILY TELEGRAPH www.choices.de/heute-im-kino 36 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln SPECIALS Mittwoch, 10.10. um 14:30 Uhr „LIEBE“ von Michael Haneke im Rahmen des Seniorenkinos. Eintritt 4 EUR Mittwoch 10.10. 20:00 Uhr „DAS DING AM DEICH“ D 2012 R: Antje Hubert Anfang der 1970er Jahre versetzten die Pläne zum Bau eines Atomkraftwerks die Bewohner der kleinen Elbgemeinde Brokdorf in Aufruhr. Es folgten große Proteste, die den Ort spalteten und die Republik 13 Jahre lang in Atem hielten. 1986, ging das AKW ans Netz. Es wurde ruhig in der Marsch, und nur noch wenige Dorfbewohner hielten an ihrem Widerspruch fest. Doch dann wird die Geschichte von der Gegenwart auf eine Weise eingeholt, die niemand erwartet hätte: Zuerst beschließt die Bundesregierung längere Laufzeiten für alle AKW, und nur wenig später bebt in Japan die Erde … mit anschließender Diskussion NEUSTARTS SPEED – AUF DER SUCHE NACH DER VERLORENEN ZEIT AB 27.09. D 2012 R: Florian Opitz Zeit. Man kann nie genug von ihr haben. Doch trotz immer niedriger Arbeitszeiten, immer neuer Techniken, die eigentlich Zeit sparen helfen sollen, haben immer mehr Menschen das Gefühl, zu wenig Zeit zu haben. Den Ursachen dieses paradox anmutenden Zustands geht Florian Opitz in seiner informativen Dokumentation nach. 3 ZIMMER, KÜCHE, BAD AB 04.10. D 2012 R: Dietrich Brüggemann D: Jacob Matschenz, Robert Gwisdek am 7.10. 21:00 Uhr ist Regisseur Dietrich Brüggemann ist bei uns zu Gast. Dietrich Brüggemanns „3 Zimmer/ Küche/ Bad“ ist ein überaus gelungener Film über die Dinge des Lebens: Liebe, Arbeit, Freunde, Sex, Eltern – und Umzüge, viele Umzüge. Pointiert geschrieben, bisweilen bewusst voller Klischees, dann wieder hellsichtig, voll von tollen Schauspielern und kleiner und größerer Wahrheiten über das Leben. Sonntag den 14.10. um 11:30 Uhr „KÖLSCHE FILMMATINÉE“ HEINRICH PACHL – ZUM GEDENKEN. Mitte letzen Jahres schlug Heinrich Pachl noch selbst dem Team der Kölschen-Filmmatinee die Aufführung seiner TV-Dokumentation „Homo Blech-Verfahrene Erfahrungen“ von 1987 zur Aufführung vor. Seine Satire über Verkehrspolitik und Stresse bei der Parkplatzsuche, für die Pachl den Adolf-Grimme-Preis erhielt zeigen wir in Verneigung vor dem selbsternannten „Spezialist für vertrauensstörende Maßnahmen“. Ebenfalls gezeigt wird „Südstadt in Aspik- Eine Ver-Führung mit Heinrich Pachl“ von Christl Fomm, Heinrich Pachl und Hanno Brühl. Wir erleben Heinrich Pachl als scharfzüngigen Reiseführer durch die Kölner Südstadt Mitte der 80er Jahre. „Homo Blech“ D 1987 Regie: Knut Fischer, Heinrich Pachl, WDR 44 Min. „Südstadt in Aspik Eine Ver-Führung mit Heinrich Pachl“ D 1985 Regie: Christel Fomm 64min Ein komödiantisches Dokumentarspiel DIE WAND AB 11.10. D 2012 R: Julian Roman Pölsler mit Martina Gedeck „Die Wand“ erzählt nach dem Roman von Marlen Haushofer von einer Frau, die durch eine unsichtbare Wand von der Außenwelt isoliert ist und sich als Bergbäuerin am Leben halten muss. Als Robinsonade wurde die Geschichte aufgefasst, als Endzeitroman, der mit der unsichtbaren Wand ein Konstrukt benutzt, wie man es aus der philosophischen Science-Fiction etwa eines Stanislaw Lems kennt. Ein außergewöhnlicher Film, der nicht zuletzt dank seiner filmischen Qualitäten zu den eindrucksvollsten Kinoerlebnissen des Jahres zu zählen ist. GNADE AB 18.10. D 2012 von Matthias Glasner mit Jürgen Vogel, Birgit Minichmayr am 19.10. 21:00 Uhr ist Regisseur Matthias Glasner bei uns zu Gast. Ein deutsches Ehepaar (Jürgen Vogel, Birgit Minichmayr) zieht nach Norwegen an den Polarkreis in der Hoffnung, dass die Klarheit des Nordens ihre Ehe rettet. Als Maria bei einem nächtlichen Unglück ein Mädchen anfährt, stellt die Frage, ob sich das Paar als unschuldig Schuldige bei den Eltern melden soll, ihre Beziehung auf eine Bewährungsprobe. Ein beindruckendes Drama mit grandiosen Landschaftsaufnahmen. DIE KINDER VOM NAPF Ab 25.10. CH 2011 R: Alice Schmid D: Die Kindern von Romoos Mittwoch den 24.10. um 19:00 Uhr „VIEL PASSIERT“ von Wim Wenders zu Gast: Wolfgang Niedecken. Eintritt zu Gunsten des Humboldt Gymnasiums 50 Bergbauernkinder, 10 km Schulweg, eine Kindheit mitten im Herzen der Schweiz. Mit den Kindern marschiert der Film frühmorgens los, durch hohen Schnee in die Dorfschule, nachmittags zum Bauernhof, wo jedes Kind seine Aufgabe hat. Schon früh tritt die jüngste Generation in die Stapfen des Bergbauernberufes. 365 Tage begleitete Alice Schmid die Bergbauernkinder aus der Gemeinde Romoos mit der Kamera in der zerklüfteten, wilden Hügellandschaft im Westen Luzerns. KINO IN DER SÜDSTADT s SEVERINSTRASSE 81 s TELEFON 0221. 31 31 10 s WWW.ODEON-KOELN.DE Film-Kritik Zeit zu leben The Deep Blue Sea USA 2012 - Drama - Regie: Alex Kurtzman - Verleih: Disney USA/GB 2011 - Drama - Regie: Terence Davies - Verleih: Kinostar Chris Pine („Star Trek“, „Das gibt Ärger“) begibt sich mal in ruhige Gefilde und verkörpert in diesem Familiendrama den jungen Geschäftsmann Sam, der zum Tod seines Vaters nach langer Zeit seine Familie besucht. Über die erfährt Sam mehr, als er wissen wollte: Zum Beispiel über eine Schwester, von der er nichts wusste. Schicksalsschläge, Familientreffen und Läuterung aus Hollywood. HE Nein, dies ist keine weitere BBC-Unterwasser-Doku, sondern ein Spielfilm, der sich mit den Tiefen auseinandersetzt, in die der Mensch geraten kann, wenn er sich abhängig macht von anderen Menschen. So geht es Hester (Rachel Weisz), die hin- und hergerissen ist zwischen zwei Männern (Tom Hiddleston, Simon Russell Beale). Beziehungsdrama, mal tragisch, mal hoffnungsvoll. HE Start: 18.10. Cinenova Start: 27.9. Madagascar 3: Flucht durch Europa Abraham Lincoln Vampirjäger USA 2012 - Animationsfilm - Regie: E. Darnell, T. McGrath, C. Vernon - Verleih: Paramount USA 2012 - Action / Fantasy - Regie: Timur Bekmambetow - Verleih: Fox Das Zebra, der Löwe, das Nilpferd und die Giraffe wissen mit ihrer Freiheit auch in diesem Abenteuer nichts anderes anzufangen, als mit allen Mitteln den Weg zurück in den Zoo nach New York zu finden. Diesmal stranden sie in Europa, wo sie in einem Wanderzirkus unterkommen. Animationsspaß mit prominenten Sprechern (Fanta 4, Rick Kavanian, Bastian Pastewka) in 3D. HE Abraham Lincoln war nicht nur US-Präsident, er war auch ein Macher, der sein Land von Sklaventreibern befreite - und von Vampiren. Dazu holte der Kerl gern auch mal die Axt heraus. So sieht es zumindest aus, wenn Hollywood „Geschichte“ schreibt. Vermutlich demnächst: „George W. Bush vs. Islamisten-Zombies“ und „Barack Obama in: Die Rückkehr der Republikaner-Mumie“. 3D-Hokuspokus. HE Start: 2.10. Metropolis, Rex, Woki Start: 4.10. „Ein bezaubernder Film für die ganze Familie“ Telemagazin Die Abenteuer der kleinen Giraffe Der Fluss war einst ein Mensch D 2011 - Drama - Regie: Jan Zabeil - Verleih: Filmgalerie 451 Ein deutscher Schauspieler (herausragend: Alexander Fehling) strandet an einem Fluss in Afrika, ein alter Fischer nimmt ihn mit ins Boot – und stirbt. Auf sich allein gestellt begegnet der Deutsche der Wildnis. Ein Marsch durch die Fremde auf der Suche nach sich selbst. Eine atmosphärische, mitreißende Seelen-Wanderung. Intensives Spielfilmdebüt von Jan Zabeil. HE Start: 27.9. Filmpalette „Absolut empfehlenswert“ Der Tagesspiegel Premium Rush USA 2012 - Thriller - Regie: David Koepp - Verleih: Sony Ab 11. Oktober im Kino www.zarafa-derfilm.de Man hat es als Radfahrer in der Großstadt ja ohnehin nicht leicht, wo einen hinter jeder Ecke Polizisten wegen Lappalien verwarnen. Wilee (Joseph GordonLevitt) ist Fahrradkurier in New York, sein Bike ist ein Fixie und hat keine Bremse und nur einen Gang. Trotzdem kommt die Sache gehörig in die Gänge, als Wilee in kriminelle Machenschaften verstrickt wird. Fahrrad-Actioner. HE Start: 18.10. www.choices.de/heute-im-kino 38 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln International Filmfestival 3–7 COLOGNE Premium Partner Official Partner Cooperation Partner Media Partner Festival Foyer „Anata o Korosu“ von Philippe David Gagné und Jean-Marc E. Roy Produzent Oliver Berben und Regisseur Marco Petry bei der Premiere von „Heiter bis wolkig“ Getarnte Gattung Unschöne Wahrheiten Der Kurzfilm ist überall anzutreffen, und doch ist er fast unsichtbar. Einerseits ist er die Keimzelle der gesamten Filmgeschichte – mit dem Kurzfilm fing alles an. Doch nach der Ablösung durch das Langformat ist der Kurzfilm zunächst ins Vorprogramm gerutscht und dann schon bald ganz aus dem Kinoalltag gewichen. Andererseits ist der Kurzfilm auch die Keimzelle eines jeden Filmemachers: Als Fingerübung von Filmstudenten hat er immer noch seinen festen Auftrag, verbunden mit der Hoffnung auf eine Eintrittskarte in das Filmgeschäft. Zur regelrechten Blüte hat er es hingegen in Regionen gebracht, in denen sein Name nur selten fällt: Getarnt als Musikclip, als anspruchsvoller Werbefilm oder als Künstlervideo findet man ihn überall – nur nicht im Kino. Aber ganz selten kulminieren dann doch der explizite Kurzfilm und auch der verkleidete Kurzfilm im Kino. Seine Zeit ist allerdings nicht das tägliche Kinoprogramm, sondern das Filmfestival. Dort weiß man seine Vielfältigkeit, seine Wandlungsfähigkeit, seine Spontaneität, seine Komplexität ebenso wie seine Einfachheit zu schätzen und würdigt sie mit einem bunten Programm von und für Kurzfilm-Aficionados. Auf Festivals wächst und gedeiht er und erfreut sich größter Beliebtheit. Dass man die Einschränkung und Knappheit des Formats auch als künstlerische Herausforderung begreifen kann, muss man hier niemandem erklären. Nicht umsonst kehrt so mancher gestandene Spielfilmregisseur immer mal wieder zum kurzen Format zurück – und sei es nur für die Beteiligung an einem Episodenfilm. „Heiter bis wolkig“ im Cinedom Das shnit Kurzfilmfestival zeigt die vielen Seiten des Kurzfilms Das Kölner Kurzfilmfestival „shnit“ gibt es seit 2009. Mit der vierten Kölner Ausgabe feiert man zugleich die zehnte Ausgabe des Festivals. Denn „shnit“ wurde bereits 2003 in Bern gegründet. 2009 fand erstmals parallel die Kölner Ausgabe statt. In 2010 folgte Kapstadt, 2011 schlossen sich San José, Singapur und Wien an. In diesem Jahr sind mit Buenos Aires, Kairo, Lagos und San Francisco weitere Städte hinzugekommen, in denen das Festival zeitgleich läuft. Eine Variante, die logistisch nur durch die Digitalisierung möglich geworden ist. Zehn Jahre – zehn Städte: Das wird mit Sonderprogrammen, Highlights der bisherigen Filmauswahl und einem Rückblick auf die Entwicklung des Festivals gefeiert. Zugleich erhöht man in diesem Jahr die maximale Spiellänge der Filme von 15 Minuten auf 40 Minuten. In Köln führt das dazu, dass „shnit“ nun dieselben Auswahlkriterien hat wie das zweite und ältere Kölner Kurzfilmfestival „Unlimited“. „shnit“ zeigt vom 3. bis zum 7. Oktober ca. 200 Filme, die in unterschiedlichsten Reihen zusammengefasst wurden. Die Reihen und Blöcke sorgen nicht nur dafür, dass dem durch den Langfilm definierten Zeitmaß Rechnung getragen wird, sie sorgen bei all den vielen Genres und Unterkategorien des Kurzfilms auch dafür, dass man nicht den Überblick verliert. Im Zentrum des Festivals steht wieder der internationale Wettbewerb „shnit open“ mit 64 Filmen in zehn Programmblöcken. Der Wettbewerb ist zusätzlich in drei Spiellängen und den German Award eingeteilt. Daneben wird es Reihen mit Animationsfilmen, Dokumentationen, experimentellen Ansätzen, Queer- und Erotik-Themen geben und eine Feel Good-Reihe, für alle, die einfach Spaß haben wollen und gewagte Ausfallschritte scheuen. Das kölsche Gedeck zollt bei all der globalen Logistik des Festivals dem lokalen Filmschaffen seinen Tribut. Dienstag, 21. August: Auf den Tag genau eine Woche nach der Weltpremiere des größtenteils in Köln gedrehten „Frisch gepresst“ rollte man im Cinedom abermals den roten Teppich aus, um mit „Heiter bis wolkig“ eine weitere Weltpremiere eines Köln-Films zu feiern. Die anweElyas M’Barek, Jessica Schwarz, Anna senden Produzenten Oliver Berben und Marcus Fischer, Max Riemelt zu Gast in Köln Welke waren voll des Lobes über den Produktionsstandort Köln und gleichermaßen begeistert von den emotionalen Reaktionen des Kölner Premierenpublikums. Das hatte man schon vor der Projektion stilgerecht auf das Wechselbad der Gefühle im Film eingestimmt, indem man die „Söhne Mannheims“ vor der Leinwand in Saal 4 drei ihrer Songs unplugged zum Besten geben ließ. „Revision“ in der Filmpalette Dienstag, 11. September: Eigentlich wollte Philip Scheffner einen Film über Erinnerung drehen. Doch als er die Hinterbliebenen zweier 1992 in Deutschland getöteten Roma aufsuchte, musste er feststellen, dass diese nahezu nichts über die Hintergründe des Verbrechens wussten. ScheffPhilip Scheffner stellte ner tauchte immer tiefer ein in die nebulöse Tat, seinen Film in der Filmpalette vor übernahm beim Drehen investigative Aufgaben, die sogar mehr zutage förderten, als die ermittelnden Behörden seinerzeit herausgefunden hatten. Durch die Dreharbeiten kam es zwangsweise auch bei den Familien der Opfer Grigore Velcu und Eudache Calderar zu Tabubrüchen, weil die Ereignisse bei ihnen 20 Jahre lang nahezu totgeschwiegen worden waren. Obgleich sich Scheffner nicht sicher ist, ob diese Konfrontation mit der schrecklichen Tat durchweg positive Auswirkungen hat, weiß er, dass auch den Familien daran gelegen ist, dass dem Fall nun eine breitere Aufmerksamkeit zuteil wird. NRW-Premiere „Speed“ im Odeon Dienstag, 18. September: In seinem zweiten Kinodokumentarfilm „Speed – Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ beschäftigt sich Regisseur Florian Opitz im Selbstversuch mit der immer knapper bemessenen Zeit im modernen Kommunikationszeitalter. Gemeinsam mit einem Editorin A.Muff, Regisseur F. Opitz seiner Protagonisten, dem Soziologen Prof. Dr. und Producer W. Gaba Hartmut Rosa, stellte er sich nach der Preview des Films im Odeon-Kino den Fragen der Zuschauer. Das Struktur- und Gesellschaftsproblem, das die aktuelle Zeitknappheit bedingt, sei unter Bewahrung der aktuellen Gesellschaftsordnung nicht zu lösen. Dafür bedürfe es einer komplett neuen Gesellschaft, die man jedoch nicht unbedingt aus eigener Kraft heraus schaffen könne, erläuterte Rosa. Eine mögliche Option, um aus den einengenden Verhältnissen des Hamsterrades auszubrechen, könnte die Abschaffung sämtlicher monetärer Zahlungsmittel sein – Utopie oder letzte Chance der Menschheit? TEXT/FOTOS: FRANK BRENNER CHRISTIAN MEYER Lesen Sie die Langfassungen unter: www.choices.de/foyer shnit Kurzfilmfestival I 3.-7.10. I Filmhaus I www.shnit.org www.choices.de/heute-im-kino 40 AlleFoyer Filme, alleNachrichten Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln aus der Kino-Welt FILMKUNSTKINO · Lübecker Str. 15 · 50668 Köln · Tel. 0221 – 12 21 12 · www.filmpalette –koeln.de NEU IM KINO SONDERPROGRAMM KINO LATINO KÖLN 2012 – Preview AB 27. SEPTEMBER DER FLUSS WAR EINST EIN MENSCH Alexander Fehling findet sich als junger Aussteiger im Afrika allein in einem schier endlosen Flussdelta wieder. Es beginnt ein Kampf mit Ängsten und der eigenen Wahrnehmung, an dem Regisseur Jan Zabeil den Zuschauer intensiv teilhaben lässt – Vorführung mit dem Regisseur als Gast am 29.9., 20h (D 2011 • 89 Min.). SPEED – AUF DER SUCHE NACH DER VERLORENEN ZEIT Wir sparen ständig Zeit. Trotzdem haben wir immer weniger davon. Warum eigentlich? Filmemacher Florian Opitz schaut, wo die Zeit geblieben ist. Und begegnet Menschen, die die Beschleunigung vorantreiben und solchen, die Alternativen zur allgegenwärtigen Rastlosigkeit leben (D 2012 • 95 Min.). A B 4 . O K TO B E R Vom 27.10. bis 1.11. findet zum 5. Mal KINO LATINO KÖLN statt, das Festival für den Lateinamerikanischen Film! Als Preview dazu zeigen wir am 2.10., 20h EL CHICO QUE MIENTE (OmU) (Venezuela 2011 • 97 Min.) von Marité Ugás, die zusammen mit ihrer Co-Autorin Mariana Rondón zu Gast sein wird. Sie erzählen von einem 13jährigen Jungen, der entlang der Meeresküste Venezuelas nach seiner Mutter sucht. Dabei erzählt er gerne die Geschichte seiner Familie – aber gerne in verschiedenen Versionen... Kino aus Israel: THE EXCHANGE (OmU) am 3.10., 20h: Der neue Film von Eran Kolirin („Die Band von nebenan“) erzählt von einem Mann, der zu einer für ihn ungewöhnlichen Zeit nach Hause kommt. Vieles erscheint ihm plötzlich fremd. Er sieht nicht nur seine Wohnung in einem anderen Licht, sondern auch sein Leben – und beginnt sich zu fragen, ob dies überhaupt noch sein Leben ist (IL/D 2011 • 98 Min.). painting movies: DIE MÜHLE UND DAS KREUZ 3 ZIMMER/KÜCHE/BAD Acht Freunde Mitte zwanzig und alle auf der Suche: Nach einer neuen Stadt, einem neuen Job, einer eigenen Wohnung, einer neuen Liebe. Und alle eint sie – das Umziehen! Vorführung mit Regisseur Dietrich Brüggemann („Renn, wenn Du kannst“) am 7.10., 19.30 Uhr (D 2012 • 118 Min.). GOLDRAUSCH am 15.10., 20h starten wir zusammen mit „jungekunstfreunde“ und der „Kunsthochschule für Medien Köln“ in die zweite Runde unserer gemeinsamen Reihe rund um Kino und Malerei: DIE MÜHLE UND DAS KREUZ (GB 2011 • 90 Min.) von Lech Majewski erzählt von der Entstehung des Gemäldes „Die Kreuztragung Christi“ von Pieter Bruegel dem Älteren. Der Zuschauer betritt dabei gleichzeitig die Welt des belgischen Malers und das von ihm gemalte Bild. Die Geschichte der Treuhandanstalt, geprägt durch Bestechung, Betrug, Bereicherung, der Gier einiger auf die schnell gemachte Mark und die tiefe Angst vieler um ihre nackte Existenz. Eine Geschichte, die alles hat, was ein guter Wirtschaftskrimi braucht – nur, dass sie Realität ist (D 2012 • 94 Min.). A B 1 1 . O K TO B E R B O M B AY B E A C H ( O m U ) Eine kleine Gemeinschaft in Bombay Beach, einer untergehenden Stadt am Ufer des Saltonsees mitten in der kalifornischen Colorado-Wüste. Alma Har‘el erzählt von drei Bewohnern und verwebt ihre Geschichten mit traumhaften Sequenzen mit Musik von Beirut und Liedern von Bob Dylan (USA 2011 • 80 Min.). El Chico que Miente Call me Kuchu homochrom – schwule Filme in NRW Kinos am 16.10., 21h diesmal mit einem besonderen Filmabend: CALL ME KUCHU (USA 2012 • 90 Min.) von Katherine Fairfax Wright & Malika Zouhali-Worrall zeigt das Leben von David Kato, dem ersten öffentlich schwulen Aktivisten Ugandas, der mit seinen Mitstreitern gegen ein Gesetz kämpft, das Freiheitsentzug und sogar die Todesstrafe für Homosexuelle vorsieht. Anschl. moderiert Martin Wolkner ein Gespräch mit Klaus Jetz (Lesben- und Schwulenverband LSVD). Kino zeigt Seele: HELEN 3 Zimmer/Küche/Bad Gnade A B 1 8 . O K TO B E R GNADE In der Filmreihe zum Thema psychische Erkrankungen in Kooperation mit der Eckhard Busch Stiftung zeigen wir am 22.9., 20h HELEN (USA 2009 • 120 Min.) von Sandra Nettelbeck mit Ashley Judd als eine schwer depressive Frau. Anschl. Gesprächsgast ist Dr. med. Wolfgang Huff, Oberarzt der Abteilung Psychiatrie und Depressionsbehandlung am Marienhospital Euskirchen. Matthias Glasner hat mit Birgit Minichmayr und Jürgen Vogel eine Seelenlandschaft aus Eis und Schnee abgefilmt: Als Ehepaar müssen sie in Norwegen Wege finden, um aus einem Geflecht aus Utopie, Beziehungskrise und Fahrerfluchtdrama herauszufinden – „selten war ein Film klarer in seiner frohen Botschaft.“ Die Zeit (D/NOR 2012 • 132 Min.). A B 2 5 . O K TO B E R DIE KINDER VOM NAPF 50 Bergbauernkinder, 10 km Schulweg, eine Kindheit mitten im Herzen der Schweiz. 365 Tage begleitet Alice Schmid die Kinder in der zerklüfteten, wilden Hügellandschaft am Napf mit der Kamera. Entstanden ist ein bildgewaltiger Jahreszyklus über den „Wilden Westen“ Luzerns (CH 2011 • 91 Min.). KEEP THE LIGHTS ON (OmU) Erik sucht nach schnellem Sex. Die erste Begegnung mit Paul bringt Leidenschaft und scheint zunächst ohne Zukunft. Zwei Jahre später jedoch sind sie ein Paar. Mit der wachsenden Instabilität ihrer Freundschaft und Liebe zeichnet Ira Sachs ein reelles Bild der über zehn Jahre dauernden Liebesbeziehung der beiden – TEDDY AWARD 2012 (USA 2012 • 101 Min.). 41 Filmpalette und Film-Dienst präsentieren ausgezeichnetes Kinder- und Jugendkino Ein Anime von Hayao Miyazaki nach dem Jugendroman von Diana Wynne Jones Das wandelnde Schloss Japan 2004 • 119 Min. • frei ab 6 Auftakt mit Gästen am 7. Oktober, 15 Uhr Film-Kritik Mann tut was Mann kann D 2012 - Komödie / Lovestory - Regie: Marc Rothemund - Verleih: Warner Paul verknallt sich in eine Frau, die kurz vor der Hochzeit steht, sein Kumpel Schamski wird bitter für seine Untreue abgestraft; Günther ist verknallt, aber schüchtern und Bronko schmachtet im ewigen Liebeskummer. Die Männer formieren sich und geloben mehr Engagement in Sachen Liebe. Romantische Komödie mit Wotan Wilke Möhring, Jan Josef Liefers und Oliver Korittke. HE Start: 11.10. Rex Sparkle USA 2012 - Drama / Musical - Regie: Salim Akil - Verleih: Sony Drei junge Schwestern (Tika Sumpter, Carmen Ejogo, Jordin Sparks) sehen 1968 in Detroit ihre Chance, als Sängerinnen in Sachen Motown durchzustarten. Sie formieren sich als Girl Group und geraten ins knallharte Musikbusiness, das ihre Träume zu erfüllen verspricht, sie aber zugleich emotional ausbeutet. Dabei hatte Mami (Whitney Houston) sie doch gewarnt! Musikerdrama. HE Start: 11.10. Die Qual der Wahl Paranormal Activity 4 USA 2012 - Komödie - Regie: Jay Roach - Verleih: Warner USA - Horror - Regie: Henry Joost, Ariel Schulman - Verleih: Paramount In den USA stehen Präsidentschaftswahlen an – da kommt diese Komödie gerade recht: Cam Brady (Will Ferrell) ist Abgeordneter, der gerade zur Wahl antritt, als die Opposition einen völlig unerfahrenen Typen aus der Tourismusbranche (Zach Galifianakis) gegen ihn aufstellt. Schon bald liegen beide gleich auf, die Gegner verlieren sämtliche Skrupel. Klamaukige Wahlkampfsatire. HE Das Unangenehme an dieser Filmreihe ist, dass sie Spuk und atmosphärische Schreckmomente nicht, wie gewohnt, in vernebelten Grafschaften und fernen Zeitaltern ansiedelt, sondern im Wohnzimmer nebenan. So nimmt man den Grusel mit nach Hause, und das ist schrecklich schön. Dazu der authentische Rahmen, der auf Found Footage-Material basiert – bewährtes Konzept, bewährte Wirkung. HE Start: 4.10. Start: 18.10. Asterix & Obelix – Im Auftrag Ihrer Majestät Der Chaos-Dad F 2012 - Komödie / Abenteuer - Regie: Laurent Tirard - Verleih: Concorde USA 2012 - Komödie - Regie: Sean Anders - Verleih: Sony Es ist beachtlich, wie erfolgreich sich die Abenteuer um Asterix und Obelix auch auf der Leinwand halten. Diesmal werden „Asterix bei den Briten“ und „Asterix und die Normannen“ zu einem neuen Filmabenteuer rund um die beiden Helden (Edouard Baer, Gérard Depardieu) gepaart. Mit einem Feigling und einem Fass Zaubertrank unterm Arm ziehen sie gen England, um ein Dorf zu retten. HE Adam Sandler ist fleißig und in Hollywood eine Konstante. Vor zwei Jahren noch als Kindskopf unterwegs, mimt er nun den Chaos-Dad: Der heißt Donny und verführt mit Vorliebe Frauen, was ihm schon in jungen Jahren einen Sohn beschert hat. Der will jetzt heiraten. Dabei kommt ihm der Papa in die Quere, der aus Eigennutz Verfehlungen zu kitten sucht. Sandler-Komödie. HE Start: 18.10. Start: 27.9. choices verlost 4x2 Karten. E-Mail mit Adresse bis 15.10. an verlosung@choices.de, Kennwort: Asterix www.choices.de/heute-im-kino 42 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln 43 Film-Kritik Der Joe, der aus der Zukunft kam (Bruce Willis) Schwulenaktivist David „Kuchu“ Kato Tödliche Zeitreisen In the name of God „Looper“ von Rian Johnson „Call me Kuchu” von Malika Zouhali-Worrall und Katherine F. Wright Ein junger Auftragskiller gerät in Schwierigkeiten, als er sich mit seinem zukünftigen Ich konfrontiert sieht. C Gelungener Sci-Fi-Thriller Hassprediger, Journalisten und Politiker setzen in Uganda die Todesstrafe für Homosexualität durch. Die Betroffenen wehren sich. C Brisante Doku Bereits mit seinem hochgelobten Debütfilm „Brick“ überzeugte Regisseur Rian Johnson durch seine originelle Inszenierung eines Film noir an einer Highschool. In „Looper“ bringt er nun frischen Wind in das rar gewordene Science Fiction-Genre. Der Killer Joe (Joseph Gordon-Levitt) lebt in einer dystopischen Zukunft, in welcher kriminelle Kartelle ihre Opfer per Zeitmaschine in die Vergangenheit schicken, wo dann die so genannten „Looper“ auf sie warten, um jede Spur ihrer Existenz zu beseitigen. Doch eines Tages gibt sich ein Opfer (Bruce Willis) als sein zukünftiges Ich zu erkennen und ergreift die Flucht – fest entschlossen dessen grausames Los zu ändern. Stellenweise ein bisschen lang, ist Johnson dennoch ein ungewöhnlicher und intelligenter Thriller – abseits des Mainstreams – gelungen. SILVIA BAHL Um zu sehen, wohin Homophobie und Intoleranz, Beeinflussung bildungsarmer Schichten durch bildungsnahe Hetzer, mediengesteuerte Meinungsmache und irregeführter Gottesglaube führen, muss man nicht zwingend nach Uganda reisen. Man kann mögliche Ausmaße jedoch an diesem Land beispielhaft darlegen. So wie dieser Dokumentarfilm, der eindrucksvoll den erbarmungslosen Kampf gegen Homosexualität bebildert, der sich von Hasspredigern über Zeitungsredakteure bis hin in die Regierung zieht, die schließlich homosexuelle Beziehungen unter Todesstrafe stellt und ausbleibende Denunzierung bestraft. David „Kuchu“ Kato ist Vorkämpfer der gleichgeschlechtlichen Liebe – und tragisches Opfer. HARTMUT ERNST CALL ME KUCHU LOOPER USA 2012 - Thriller - Regie: Rian Johnson - Kamera: Steve Yedlin - mit: Bruce Willis, Joseph Gordon-Levitt, Emily Blunt - Verleih: Concorde Start: 3.10. Berlinale 2012: Teddy: Bester Dokumentarfilm USA 2012 - Dokumentarfilm - Regie: Katherine Fairfax Wright, Malika Zouhali-Worrall - Kamera: Katherine Fairfax Wright - Verleih: Arsenal Start: 11.10. Filmpalette Oft im Alleingang: Reinhold Messner Yannis (Thibault Le Guellec) mit seinem neuen Freund Hoch hinaus Trügerische Idylle „Messner“ von Andreas Nickel „Ein griechischer Sommer“ von Olivier Horlait Reinhold Messner gilt als einer der bedeutendsten Bergsteiger der Welt. Die Liste seiner Besteigungen und Rekorde ist lang, die Doku erzählt vom Menschen dahinter. C Bergsteiger-Biografie Die Beziehung zwischen dem einem Fischer und seinem Sohn wird durch einen Pelikan auf die Probe gestellt. C Humorvoll-berührende Initiationsgeschichte Regisseur Nickel möchte weniger einen Kletterfilm machen, als den schen hinter den Abenteuern zeigen. Das gelingt ihm mitunter gut, wenn er Messner oder Familie und Bekannte sprechen lässt. Die kritischen Töne halten sich dabei in Grenzen und werden eher kolportiert als von den entsprechenden Parteien vorgetragen. Imposante Kletterbilder aus der Bergwelt lässt sich Nickel aber doch nicht nehmen, und so sehen wir fantastische Aufnahmen aus den Alpen und dem Himalaya, zum Teil mit Darstellern – die Riegler-Brüder als Reinhold und Günther Messner – gedreht. Die Spielszenen mit den beiden und die unnötigen Splitscreen-Spielereien zu Beginn hätte sich der Regisseur sparen können, im Laufe des Films konzentriert er sich aber zunehmend auf die Interviews, historisches Material und die Bilder aus der Bergwelt. CHRISTIAN MEYER Der Name Emir Kusturica, der hier einmal nicht hinter der Kamera steht, sondern den verbitterten Vater spielt, schürt die Erwartungen an ein Gesellschafts-Porträt voller skurriler Typen. Der Plot mit dem großgezogenen Pelikan lässt einen dagegen an all die rührenden Kinderfilme über tierische Freundschaften denken. Und da Yannis auch noch im Pubertätsalter ist und die frühreife Nichte des Dorfwirtes ihn als Objekt ihrer aufkeimenden Begierde auserkoren hat, schleicht sich auch noch eine jugendliche Initiationsgeschichte in die Handlung ein. Das will nicht immer ganz zusammenpassen. Aber die Regie inszeniert geschickt, und unter der gleißenden Sonne des griechischen Inselparadieses gelingen doch ein paar berührende und humorvolle Momente. ROLF-RUEDIGER HAMACHER EIN GRIECHISCHER SOMMER MESSNER D 2010 - Doku-Drama / Biographie - Regie: Andreas Nickel - Kamera: Denis Ducroz mit: Florian Riegler, Martin Riegler, Hubert Niederwolfsgruber - Verleih: Movienet Start: 27.9. www.choices.de/heute-im-kino F/GR 2011 - Komödie / Drama - Regie: Olivier Horlait - Kamera: Michel Amathieu mit: Emir Kusturica, Thibault Le Guellec - Verleih: Neue Visionen Start: 11.10. choices verlost 5x2 Karten für den 10.11. im Rex. E-Mail bis 31.10. an verlosung@choices.de, Kennwort: Griechischer Sommer 44 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln Festival Blühende Landschaft? Der ehemalige Sitz der Treuhandanstalt in Berlin „Beyond the Hills“ von Cristian Mungiu Internationale Filmwelt Wild West im Osten „Goldrausch – Die Geschichte der Treuhand“ von N.N. François Ozon und Michael Winterbottom bei der Cologne Conference Die vier Jahre, in denen die Treuhandanstalt versuchte, DDR-Betriebe gewinnbringend zu privatisieren, endete mit über 200 Milliarden Mark Schulden und 2,5 Mio. Arbeitslosen. C Spannender Wirtschaftskrimi SCHÖNHEIT Ende September wird die Cologne Conference dafür sorgen, dass in Köln internationales Flair einkehrt und sich der Ruf als Film- und Medienstadt bestätigt. Das Film- und Fernsehfestival hat in den letzten Jahren Regisseure wie David Lynch, Jean-Pierre und Luc Dardenne, Paul Haggis oder Tarsem Singh nach Köln gebracht. Sie alle waren geladen, um den Filmpreis der Stadt Köln für Verdienste um die Weiterentwicklung der Film- und Mediensprache entgegenzunehmen. Ozon wird in diesem Jahr nicht nur den Preis entgegennehmen, er wird dem Publikum auch eine Auswahl seiner Filme zeigen, darunter „Sitcom“, „Swimming Pool“ und „8 Frauen“. Als Highlight wird die Premiere seines neuen Films „In ihrem Haus“ mit Kristin Scott Thomas, Fabrice Luchini und Emmanuelle Seigner zu sehen sein. Traditionell wird der Preisträger des Filmpreises Köln in einem Werkstattgespräch Einblicke in seine Arbeit geben. Die Cologne Conference zeigt in diesem Jahr ausnahmsweise eine zweite Retrospektive, die sich dem polnischen Regisseur Jerzy Skolimowski widmet. Möglich ist dies im Rahmen des „Klopsztanga“-Festivals des Polen-NRW-Jahres. Auch Skolimowski wird ein Werkstattgespräch führen und sechs seiner Spielfilme zeigen, darunter das surreale Debüt „Besondere Kennzeichen: keine“ von 1964 und seinen jüngsten Film „Essential Killing“ von 2010 mit Vincent Gallo und wiederum Emmanuelle Seigner. Als weiterer Gast wird Michael Winterbottom erwartet. Er wird für seinen aktuellen Film „Trishna“ ausgezeichnet, der natürlich auf dem Festival zu sehen ist und auch von einem Werkstattgespräch mit dem Regisseur begleitet wird. Auch der neu eingeführte „Hollywood Reporter Roundtable“ mit einem lockeren Gespräch zwischen internationalen Medienschaffenden gibt den Zuschauern Einblicke hinter die Kulissen des Filmemachens. Vor den Kulissen, also auf der Leinwand, geht es nicht weniger kurzweilig zu. Der wieder einmal temporeiche Festivaltrailer verspricht viele visuelle, intellektuelle und emotionale Erlebnisse. Zahlreiche Premieren sind hier zu sehen – einige der hier gezeigten Kino- und Fernsehfilme werden danach wohl kaum noch auf der großen Leinwand gezeigt. Und das, obwohl viele der Filme bedeutende Preise gewonnen oder eine prominente Besetzung haben. „Just the Wind“, der erschütternde Film von Benedek Fliegauf über den Mord an einer Roma-Familie, hat zum Beispiel den großen Preis der Jury auf der diesjährigen Berlinale gewonnen. „Beyond the Hills“ ist der neue Film vom Cannes-Gewinner Cristian Mungiu („4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage“). „Take this Waltz“ von Sarah Polley vereint als ungleiche Hauptdarsteller Michelle Williams und Seth Rogen – und das auch noch als Ehepaar. Comedian Sarah Silverman ist ebenfalls mit von der Partie in dieser melancholischen Liebeskomödie. Im Länderschwerpunkt des Festivals wird der Blick auf China gerichtet, was im Kölner Chinajahr kaum verwundert. Elf wegweisende Produktionen verspricht die Reihe. Der Doku-Boom – so die Veranstalter – ist hingegen vorbei. Ein paar non-fiktionale Filme haben es dennoch in das Programm geschafft: so „Shut up and play the Hits“ über DFA-Labelchef James Murphy und seine Band LCD-Soundsystem. Und Spike Jonzes extended Musikclip zu dem gesamten neuen Album von Arcade Fire wird zu sehen sein. Der Fernsehbereich wird in den Reihen „Top Ten“ und „Look“ mit zahlreichen Serien und Dokus abgedeckt. Ein Trend bei den Serien zeigt sich nach Einschätzung der Veranstalter im starken Einfluss der neuen Medien auf das lineare Erzählen. Wie das genau aussehen kann, erfährt man in den abwechslungsreich kuratierten Reihen. D 2011 - Dokumentarfilm - Regie: Carolin Schmitz - Kamera: Hajo Schomerus mit: Christin Röllich, Fatima Valentic, Arnold Dircks - Verleih: Farbfilm Start: 4.10. OFF Broadway 22. Cologne Conference – Internationales Film- & Fernsehfestival Köln I 30.9.-5.10. I div. Orte I www.cologne-conference.de 45 www.choices.de/heute-im-kino Im Jahr 1990 wurde die Treuhandanstalt gegründet, um das Staatsvermögen der DDR auf die Bürger zu verteilen. Zu diesem Zweck sollten die vielen Staatsbetriebe privatisiert oder saniert werden. Stattdessen wurden in nur vier Jahren unter chaotischen Bedingungen unzählige Betriebe viel zu billig verscherbelt, Verpflichtungen der Käufer nicht erfüllt. Im Gegenteil: Das Firmenvermögen wurde oft privat abgezogen, Arbeitsplätze gingen verloren. So wurden ganze Betriebe von den meist westdeutschen Käufern fahrlässig oder vorsätzlich in den Ruin getrieben. Der Film zeichnet die Wild-West-Stimmung der Zeit nach. Mit der vorliegenden, von der Filmproduktion autorisierten Schnittfassung des Films konnte sich der Regisseur nicht identifizieren, so dass sein Name nun nicht mehr genannt werden darf. CHRISTIAN MEYER GOLDRAUSCH – DIE GESCHICHTE DER TREUHAND D 2011 - Dokumentarfilm - Kamera: Thomas Plenert - mit: Klaus Klamroth, Detlef Scheunert, Matthias Artzt - Verleih: RealFiction Start: 4.10. Filmpalette Individuell oder nicht: Hauptsache Spaß dabei! Gruselig „Schönheit“ von Carolin Schmitz Hier ein bisschen Botox, da ein wenig Implantat: Deutsche Mittelstandsbürger äußern sich zu Leben und Ästhetik. C Lehrfilm über die Abgründe des Wohlstands Die Menschen, die Carolin Schmitz vor die Kamera holt, sind reich und – das glauben sie zumindest – schön. Aber wenn sie mal wieder glauben, sie seien es doch nicht, legen sie sich unter’s Messer. Von Augenlidern bis Vagina, alles ist möglich. Der Film führt sie nicht vor, die Patienten und Ärzte kommen selbst zu Wort, denn das ist aussagekräftig genug. Sie identifizieren sich mit ihrem Auto, aber das Online-Forum zur Brust-OP wird ihnen Lebensinhalt. Herren und Damen mit klaren Lebensentwürfen und scheinbar großem Selbstbewusstsein. Was diese Konsummonster allesamt gemeinsam haben: Sie sind keine Individualisten. Das bescheinigt ihnen diese Doku, eine erschreckende Studie über Menschen am vergoldeten Abgrund des Wohlstands. Ein Lehrfilm. HARTMUT ERNST Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ... CHRISTIAN MEYER Film-Kritik Gespräch zum Film Neue Wohnung, neue Liebe? Philip (Jacob Matschenz) und Maria (Aylin Tetzel) Regisseur Dietrich Brüggemann Munterer Liebesreigen Herzensangelegenheiten Ein knappes Dutzend Twens wechselt im Jahreslauf munter die Wohnungen und Partner. Verwicklungen sind vorprogrammiert. C Lebensnahe Tragikomödie Dietrich Brüggemann, Jahrgang 1976, studierte Regie an der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam. „3 Zimmer/Küche/Bad“ ist nach „Renn, wenn du kannst“ sein zweiter Kinofilm. Eine WG löst sich auf: Das ist der Startschuss für ein munteres BäumchenWechsel-Dich in Sachen Wohnung und Lebenspartner. Der sympathische Berliner Haufen in den Zwanzigern eiert ziellos auf der Suche nach dem Lebensweg durch den Alltag. Regisseur Dietrich Brüggemann inszeniert den Reigen ähnlich leicht und vergnüglich wie seinen Erstlingserfolg „Renn, wenn Du kannst“ um einen misantropischen Rollstuhlfahrer. Auch auf die Darsteller greift er wieder zurück: Jacob Matschenz, Robert Gwisdek und Anna Brüggemann, Schwester und Co-Autorin des Regisseurs, spielen erfreulich lustvoll und locker neben ihren ebenfalls beeindruckenden KollegInnen Alice Dwyer, Aylin Tezel und all den anderen. CHRISTIAN MEYER choices: Herr Brüggemann, Ihr zweiter Kinofilm wirkt wieder sehr locker, leicht und spontan. Wurde streng nach Drehbuch gearbeitet, oder gab es viel Improvisation? Dietrich Brüggemann: Wir haben uns ziemlich eng ans Drehbuch gehalten. Das ist ja die Kunst, dass es eben nicht wirkt wie geschriebener Dialog. Damit das klappt, muss das Buch stimmen, es muss aber auch am Set eine lockere, entspannte, verspielte Arbeitsatmosphäre herrschen, in der man dann wiederum auch gern mal improvisiert ... „3 von Dietrich Brüggemann „3 Zimmer/Küche/Bad“ Zimmer + Küche + Bad“ von Dietrich Brüggemann + KÜCHE + BAD 33 ZIMMER ZIMMER/KÜCHE/BAD D 2011 - Drama / Tragikomödie - Regie: Dietrich Brüggemann - Kamera: Alexander Sass mit: Jacob Matschenz, Anna Brüggemann - Verleih: Zorro Start: 4.10. Filmpalette, Odeon choices verlost 3x2 Karten. E-Mail mit Adresse bis 3.10. an verlosung@choices.de, Kennwort: 3 Zimmer Hayden Chisholm sucht auch im Stall nach Liedgut Deutsche Melodien „Sound of Heimat …“ von Arne Birkenstock und Jan Tengeler Warum singt der Deutsche nicht daheim? Warum kennt er keine Volkslied-Strophen? Ein Neuseeländer wundert sich. C Beseelte Suche nach deutschem Liedgut Deutsche Volksmusik – ein Begriff, der heutzutage gerne mal abschreckt, den man assoziiert mit Silbereisen und Co. Nun aber kommt ein Neuseeländer daher und durchwandert unser Land auf der Suche nach unserer musikalischen Seele. Und der Saxoponist Hayden Chisholm (Root 70) findet sie: Im „Weißen Holunder“ in Köln, beim Jodeln im Allgäu, auf den Spuren Deutscher Romantik in Ostdeutschland oder im Norden an der Küste. Fern von Fernsehen und Kommerz entdeckt der Weltenbummler ein kostbares Erbe und die Orte, wo es liebevoll gepflegt bzw. von „Antistadl“ oder Sängerin Bobo modern antizipiert wird. Chisholm ist hingerissen von der Melancholie und wundert sich darüber, dass die Deutschen nicht singen. Spätestens nach diesem Film weiß man: Er wundert sich zu recht. HARTMUT ERNST Regisseur Dietrich Brüggemann über „3 Zimmer/Küche/Bad“ Die saloppe Inszenierung macht den Film angenehm verspielt, Anschlussfehler inklusive. War das grobe Strickmuster, das ja gut zu den orientierungslosen Charakteren passt und mehr auf den einzelnen Moment setzt, von Anfang an einkalkuliert? Von Anfang an war klar, dass es kein majestätischer Film mit Kranfahrten und Brimborium wird. Anschlussfehler haben wir aber eigentlich nicht so viele. Einige Dinge, die man dafür halten könnte, lösen sich auf, wenn man genauer hinschaut. Ich finde, man sollte dem Zuschauer nicht jedes Detail vorkauen, sondern darauf vertrauen, dass er die inneren Zusammenhänge versteht. Und wenn die innere Wahrheit der Geschichte stimmt, dann ist es auch völlig egal, ob mal ein Glas von voll auf halbvoll wechselt. Krasse Kostüm- oder Wetteranschlussfehler, die einen wirklich rauswerfen, sollte man natürlich vermeiden. Aber wenn die einzelnen Momente stimmen, dann stimmt am Ende auch der Film. Zu den zahlreichen Protagonisten kommen auch noch viele Gastauftritte von Freunden und Kollegen wie Maryam Zaree, Nikolai Nikitin oder Andreas Dresen. Wie kam es dazu? Das sind Herzensangelegenheiten! Der Film handelt von einem großen Freundeskreis, also sollte er auch einen abbilden. Ich finde es schade, dass Filmemacher oft so vereinzelt vor sich hinwerkeln. In unserem Kreis formiert sich gerade eine Gruppe von Leuten, die kein todernstes Kunstkino machen will, aber auch keine formatierte Unterhaltung. Leute mit individueller Stimme, die ich allesamt sehr schätze. Und Nicht-Schauspieler vor der Kamera bringen außerdem immer eine besondere Farbe in den Film. Der Film will fast nicht enden – und könnte ja auch ewig so weitergehen. Das wäre doch ein tolles Konzept für eine lebensechte deutsche Fernsehserie. Wäre das was für Sie? Das wäre ganz großartig. Der Wunsch kam tatsächlich schon während der Dreharbeiten aus den Reihen der Schauspieler. Der Dreh passierte ja in vier Jahreszeiten, hatte also auch etwas Serielles, und es war ganz wundervoll, sich alle paar Monate wiederzutreffen. Wir denken tatsächlich darüber nach, in vier oder fünf Jahren eine Fortsetzung zu drehen, und die Redakteure haben bereits ihr Okay signalisiert. Aber wenn jemand ankommt und eine Serie daraus machen will: gern! SOUND OF HEIMAT – DEUTSCHLAND SINGT INTERVIEW: CHRISTIAN MEYER D 2011 - Dokumentarfilm - Regie: Arne Birkenstock, Jan Tengeler Kamera: Marcus Winterbauer - Verleih: 3 Rosen Start: 27.9. Weisshaus www.choices.de/heute-im-kino 46 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln Film-Kritik 012 Oktober 2 96 Hours – Taken 2 F 2012 - Action / Drama - Regie: Olivier Megaton - Verleih: Universum „96 Hours“ kam etwas langsam in die Gänge, war insgesamt aber solides Actionkino: Ein Töchterchen wird in Paris entführt, der Papi (Liam Neeson), ein Ex-CIA-Beamter, holt Töchterchen raus. Simple Story, raue Gefechte, wenig Spektakel, Happy End. Diesmal werden Papi und Mami in Istanbul gekidnapped. Also muss diesmal das Töchterchen ran. Flotter Familienausflug. HE Start: 11.10. Metropolis, Rex g, 05.10. . — Freita 9 .0 0 3 , g ce – Sonnta onferen gne C 22. Colo nales Film & tio ln Interna tival Kö s e f h e s esem Jahr Fern rt auch in di choices verlost 3x2 Karten. E-Mail mit Adresse bis 10.10. an verlosung@choices.de, Kennwort: 96 Hours e präsentie aus der Conferenc Allerbeste t. Die Cologne Premieren wieder das hlandschaf se n und Fern e di in zahlreiche internationalen Filmdiesem Jahr çois Ozon und e laufen in an nationalen Höhepunkt isseuren Fr e eg er R nd eso hm Als be den Ausna zu en . tiv m ru ek Retrosp i im Filmfo kolimowsk und Jerzy S Die Abenteuer der kleinen Giraffe Zarafa F/B 2011 - Zeichentrick - Regie: Rémi Bezançon, Jean-Christophe Lie - Verleih: Alamode Afrika, Anfang des 19. Jahrhunderts: Der kleine Junge Maki begegnet auf der Flucht vor Sklavenhändlern der jungen Giraffe Zarafa. Die beiden schließen Freundschaft, doch Zarafa gerät in Gefangenschaft und wird gen Paris verschifft, wo sie in den Zoo gesteckt werden soll. Hübsch gestaltete Kindergeschichte, in der wahre Ereignisse disneygerecht verarbeitet werden. HE Start: 11.10. Cinenova 20.00h g, 11.10., Donnersta SHORT VISIONS gender mit herausra programm Ein Kurzfilm ix ovak) km d Realtric 2011, Till N Animation un Project (D in ra B ge trifu u.a. The Cen Die Stooges – Drei Vollpfosten drehen ab USA 2012 - Komödie - Regie: Bobby Farrelly, Peter Farrelly - Verleih: Fox The Three Stooges beehrten das vornehmlich amerikanische Publikum seit den ausgehenden 1920er Jahren mit vergleichsweise grobschlächtigen SlapstickKurzfilmen. Ein Genre, das Hollywood bis hin zu den Brüdern Bobby und Peter Farrelly („Dumm und dümmer“, „Unzertrennlich“) beeinflusste. Da ist es nur konsequent, dass sich die beiden der drei auf Spielfilmlänge annehmen. HE Start: 11.10. Samstag, Die Wahrheit über Männer Eröffnung 5 DK 2010 - Komödie - Regie: Nikolaj Arcel - Verleih: Camino Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ... 47 . KINO LAT INO KÖLN S 3 / TRE 12, tschland 20 tinien / Deu ll, en to rg S A / lo ab ay P : Urugu mm, Regie 35 lo Stoll , U ab P m O n , vo 119 Min esenheit nw A in re ie NRW-Prem Seit zehn Jahren ist Drehbuchautor Mads (klasse: Thure Lindhardt) liiert – jetzt will er ausbrechen aus Kreativloch und festgefahrener Beziehungstristesse. Seine Suche nach wahrer Liebe und nach einem wahrhaftigen Drehbuch gestaltet sich turbulent. Beseelte, originell und schnittig inszenierte Komödie, die die Regeln des Lebens und des Films gewitzt gegenüberstellt. HE Start: 18.10. .30h 27.10., 19 en unter formation Weitere Pro d In ermine un gramme, T Film-Kritik Rentner Red mit seinem Quad Entschleunigungsmöglichkeiten in der Natur Am Rand der Gesellschaft Weile ohne Eile „Bombay Beach“ von Alma Har’el „Speed – Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ von Florian Opitz In einem halb verfallenen Seeort in Kalifornien haben sich die Menschen ihr Leben eingerichtet. C Intime Außenseiter-Doku Rastlosigkeit, Zeitwettbewerb, Teufelsmaschine Blackberry: Ein Mann sucht den Weg zurück ins gute Leben. C Doku über die Beschleunigung der Zeit Die israelische Fotografin und Videoclip-Regisseurin findet in den heruntergekommenen Resten eines ehemaligen Touristenortes ungewöhnliche Schicksale: Ein Junge, ein Teenager, ein alter Mann – sie alle stehen am Rande der Gesellschaft. Mit ihrem intimen, mitunter traumhaft inszenierten Dokumentarfilm gibt sie diesem trostlosen Ort ein menschliches Antlitz. Sie zeigt schockierende Zustände, findet aber auch Menschlichkeit, wo man keine vermutet und feiert sie mit ihrem mitunter surreal anmutenden Porträt. Wie der Film, so osziliert auch die Filmmusik von Bob Dylan und Beirut zwischen Realismus im Schatten des amerikanischen Traums und melancholischer Traumlandschaft. „Ich habe keine Zeit!“ Regisseur Florian Opitz ist nicht glücklich über sein Leben in permanenter Rastlosigkeit. Neue Kommunikationsmedien, Globalisierung, technischer Fortschritt: Die Gegenwart drückt immer mehr aufs Gaspedal, der Erfolgsmensch zieht mit – und er zieht alles und jeden mit. Opitz befragt Zeitmanager, Soziologen und Unternehmensberater zur Beschleunigung. Und er besucht Aussteiger, die sich entschleunigt haben: Ehemalige Investmentbanker und Unternehmer, die ein Leben in der Balance gefunden haben. Flott montiert und sympathisch kommentiert liefert die Doku Denkanstöße wider Alternativund Phantasielosigkeit und findet Entschleunigungsmöglichkeiten – zumindest fern des zivilisierten Alltags. HARTMUT ERNST CHRISTIAN MEYER BOMBAY BEACH Tribeca Filmfestival 2011: Bester Dokumentarfilm USA 2011 - Dokumentarfilm - Regie: Alma Har'el - Kamera: Alma Har'el Verleih: Rapid Eye Movies Start: 11.10. Filmpalette SPEED – AUF DER SUCHE NACH DER VERLORENEN ZEIT D 2012 - Dokumentarfilm - Regie: Florian Opitz - Kamera: Andy Lehmann Verleih: Camino Start: 27.9. Filmpalette, Odeon Alice (Alice Taglioni) mit ihrem Idol Woody Allen Whisky als Chance: In Schottland ist’s möglich Neurosen im Ohr Whisky-Coup „Paris – Manhattan“ von Sophie Lellouche „Angels’ Share – Ein Schluck für die Engel“ von Ken Loach Eine attraktive Apothekerin lebt im Zwiegespräch mit Woody Allen. Bis ein anderer an ihre Tür klopft. C Romantische Komödie Ein Haufen sympathischer Kleinkrimineller wird vom Sozialarbeiter in die Kunst des Whisky-Brennens eingeweiht – und schmiedet einen waghalsigen Plan. C Sozialkritisches Feel-Good-Movie Das ist doch wirklich eine hübsche Idee: Eine Frau namens Alice (Alice Taglioni) führt mit Mitte dreißig ein unbekümmertes Singledasein. Unbekümmert vor allem deshalb, weil in ihrer Wohnung ein großformatiges Bild von Woody Allen hängt. Und hinter dem Bild steckt zugleich die Stimme ihres Lieblingsregisseurs, die ihr weise, ironisch und bissig in allen Lebenslagen zur Seite steht. Woody Allen als tröstender Mann im Ohr – da träumen gewiss noch manch andere von. Auch ihren Job als Apothekerin ergänzt Alice um ihr Filmwissen, indem sie Kunden auch mal heilsame DVDs ausleiht. Doch irgendwann begegnet sie der Liebe und muss sich ganz allein dem Leben und dem Glück stellen. Ein nettes, insgesamt etwas seichtes, modernes Märchen. HARTMUT ERNST Warmherzig und humorvoll ist Ken Loach erneut eine große Geschichte kleiner Leute gelungen, die gegen Ende zwar märchenhafte Züge annimmt, allerdings ebenso realistische Momente prekären Lebens zeichnet. Der Kriminelle Robbie muss nicht nur die Verantwortung der Vaterschaft lernen, sondern sich auch gegen Gangmitglieder behaupten, die ihn wieder in den Sumpf von Gewalt und Verbrechen ziehen wollen. Doch durch den bodenständigen Sozialarbeiter Harry eröffnet sich ihm die Chance auf ein besseres Leben: Durch Whisky! Das britische Kino schafft es immer wieder, ernste Themen mit schwarzem Humor und Leichtigkeit zu inszenieren. So gelingt es auch Loach aus einem Unterschichtsdrama eine unterhaltsame Komödie zu schaffen, besetzt mit beeindruckenden Laiendarstellern, die selbst eine kriminelle Vergangenheit haben. SILVIA BAHL PARIS – MANHATTAN ANGELS' SHARE – EIN SCHLUCK FÜR DIE ENGEL F 2012 - Komödie - Regie: Sophie Lellouche - Kamera: Laurent Machuel - mit: Alice Taglioni, Patrick Bruel, Marine Delterme - Verleih: Senator Start: 4.10. Cinenova Cannes 2012: Jury-Preis GB/F 2012 - Komödie / Drama - Regie: Ken Loach - Kamera: Robbie Ryan - mit: Paul Brannigan, Siobhan Reilly - Verleih: Prokino Start: 18.10. Cinenova, Weisshaus www.choices.de/heute-im-kino 48 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln Eintrittspreise Lichtspiele Mo. - Mi. 5,00 € // Do. Kinotag 4,00 € // Fr. - So. & Feiertag 7,50 € (ggf. zzgl. 3,00 € 3D-Zuschlag und/oder Überlängenzuschlag) $ Eintrittspreise OneDollarHouse Jeder Film immer 2,99 € Telefonische Kartenreservierung Am Ring Hohenzollernring 60 // 50672 Köln // www.rex-koeln.de On the Road - Unterwegs ab 04.10. 0221 - 722436 (Mo. - Fr. ab 14:00 Uhr, Sa. + So. ab 12:45 Uhr) Öffnungszeiten Mo. - Fr. 15 Min., Sa. + So., feiertags 30 Min. vor Beginn der 1. Vorstellung Alle Vorstellungen starten ohne Werbung (nur ca. 5 Min. Vorprogramm) Die Wahrheit über Männer ab 18.10. UF/GB/USA/BR 2012 - RoadMovie - 140 Min. - D.: Walter Salles - C.: Garrett Hedlund, Sam Riley, Kristen Stewart - 12 J. DK 2010 - Komödie - 95 Min. - R.: Nikolaj Arcel - D.: Thure Lindhardt, Tuva Novotny, Rosalinde Mynster - 12 J. Der junge Schriftsteller Sal lernt in New York den lebenshungrigen, gleichaltrigen Dean kennen und lässt sich von ihm aus der Trauer um seinen gerade verstorbenen Vater und der nicht recht vorankommenden Arbeit an seinem ersten Roman reißen. Sie brechen auf zu einem Road Trip gen Westen. Berauscht von der grandiosen Landschaft, Jugend und Freiheit, den eigenen Gedanken, Drogen, Alkohol, Jazz und Frauen, darunter Deans große Lieben Marylou und Camille. Mads ist leidlich erfolgreicher Drehbuchautor und seit zehn Jahren mit der schönen Marie zusammen. Aber Mads ist nicht zufrieden mit seinem Leben, denkt, dass da noch mehr kommen muss, noch irgendetwas auf ihn wartet. Also verlässt er seine Frau, wirft seinen Job hin, sucht stattdessen nach kreativer Selbstverwirklichung und stürzt sich in sexuelle Abenteuer... Ein griechischer Sommer ab 11.10. F/GR 2011 - Komödie - Länge 95 Min - R.: Olivier Horlait - D.: Emir Kusturica, Thibault Le Guellec, François-Xavier Demaison - FSK n.n.b Asterix & Obelix: Im Auftrag Ihrer Majestät ab 18.10. F 2012 - Komödie - Länge 90 Min - R.: Laurent Tirard - D.: Edouard Baer, Gérard Depardieu - 6 J. 3D Auf einer sonnigen Ägäisinsel geht das Leben seinen gemächlichen Gang. Das ändert sich, als der 14jährige Yannis einen winzigen ausgehungerten Pelikan von der Fähre mit nach Hause bringt und ihn vor seinem miesepetrigen Vater versteckt. Aus dem entkräfteten Federbündel wird der wunderschöne große Vogel Nicostratos, der zur Attraktion wird. Die Touristen kommen plötzlich in Scharen, lassen ihr Geld bei den zufriedenen Inselbewohnern. Bis ein Bus Nicostratos rammt und der Traum vom Reichtum ausgeträumt ist. Die ruhmreichen Legionen Roms haben mittlerweile Britannien erobert. Nur ein Dorf leistet dort noch Widerstand, kann aber nicht mehr lange standhalten. Die Königin der Briten schickt deshalb ihren Berater Teefax nach Gallien um Hilfe zu holen. Denn da gibt es ein anderes kleines Dorf, das für seinen mutigen Widerstand gegen die Römer bekannt ist. Die Gallier lassen sich nicht lange bitten und schenken Teefax ein Fass ihres magischen Zaubertranks. Als Begleitschutz mit dabei: der schlaue Asterix und der bärenstarke Obelix. Savages Robot & Frank ab 11.10. ab 25.10. USA 2012 - Action - 131 Min. - D.: Oliver Stone - C.: Selma Hayek, Benicio del Torro, John Travolta, Aaron Johnson, Taylor Kitsch, Blake Lively - 16 J. USA 2012 - Komödie - 89 Min. - D.: Jake Schreier - C.: Frank Langella, James Marsden, Susan Sarandon - FSK o.A.. Der hartgesottene Ex-Navy-Seal Chon und der friedensliebende Noveau-Hippie Ben führen nicht nur ein lukratives Marihuana-Business zusammen, sondern teilen sich auch die Liebe der verwöhnten PartyPrinzessin Ophelia. Da ihre spezielle Sorte von Marihuana dermaßen potent ist, will eines der mexikanischen Drogenkartelle eine Partnerschaft mit ihnen eingehen will. Als sie freundlich ablehnen, kidnappen die Mexikaner Ophelia. Als ihr Freikauf fehlschlägt, beginnen die beiden Freunde einen blutigen Krieg mit dem Kartell. 'HU DOWHUQGH /DQJۋQJHU )UDQN LVW PLWWOHUZHLOH VR GHPHQW GDVV HU schon mal bei sich selbst einbricht. Deshalb drängt sein besorgter Sohn Hunter dem seit 30 Jahren geschiedenen Rentner einen +DXVKDOWV XQG 3یHJHURERWHU DXI )UDQN YHUDEVFKHXW GHQ OLHEHQVwerten Gesundheitsbutler von ganzem Herzen - bis er merkt, die künstliche Intelligenz als Komplize für seine Raubzüge einspannen zu können... Interesse an einer Sonderorstellung? Rufen Sie uns Mo.-Fr. zwischen 09:00 und 17:00 Uhr an: 0221 - 9726297 (LQWULWWVSUHLVH29XQG2P8)LOPH 0R0L½'R.LQRWDJ½)U6R)HLHUWDJ½ (LQWULWWVSUHLVH.LQGHUۋOPH 1HXH)LOPHDE½6R]LDOH*UXSSHQ½ $OOH)LOPHJJI]]JO½'=XVFKODJXQGRGHUhEHUOlQJHQ]XVFKODJ 7HOHIRQLVFKH.DUWHQUHVHUYLHUXQJ 0R)UDE8KU6D6RDE8KU gIIQXQJV]HLWHQ 0R)U0LQ6D6RIHLHUWDJV0LQYRU%HJLQQGHU9RUVWHOOXQJ 3URJUDPPNLQRPLW&DIp(EHUWSODW].|OQ 2QWKH5RDG2P8 DE $OOH9RUVWHOOXQJHQVWDUWHQRKQH:HUEXQJQXUFD0LQ9RUSURJUDPP 7KH$QJHO¶V6KDUH2P8 DE )*%86$%5'UDPD0LQ':DOWHU6DOOHV&*DUUHWW+HGOXQG6DP 5LOH\.ULVWHQ6WHZDUW- *%&RPHG\'UDPD0LQ'.HQ/RDFK&3DXO%UDQQLJDQ-RKQ+HQVKDZ*DU\0DLWODQG)6.QQE 'HUMXQJH6FKULIWVWHOOHU6DO3DUDGLVHOHUQWLQ1HZ<RUNGHQOHEHQVKXQJULJHQJOHLFKDOWULJHQ'HDQ0RULDUW\NHQQHQXQGOlVVWVLFKYRQLKPDXV GHU7UDXHUXPVHLQHQJHUDGHYHUVWRUEHQHQ9DWHUXQGGHUQLFKWUHFKW YRUDQNRPPHQGHQ$UEHLWDQVHLQHPHUVWHQ5RPDQUHLHQ6LHEUHFKHQ DXI ]X HLQHP 5RDG 7ULS JHQ :HVWHQ %HUDXVFKW YRQ GHU JUDQGLRVHQ /DQGVFKDIWGHP*HIKOYRQ-XJHQGXQG)UHLKHLWGHQHLJHQHQ*HGDQNHQ'URJHQ$ONRKRO-D]]XQG)UDXHQGDUXQWHU'HDQVJURH/LHEHQ 0DU\ORXXQG&DPLOOH 5REELH JHUlW LPPHU ZLHGHU PLW GHP *HVHW] LQ .RQیLNW 'LHVHV 0DO OlXIW HV DOOHUGLQJV QLFKW VR JOLPSیLFK DE HU ZLUG EHVWUDIW XQG PXVV JHPHLQQW]LJH$UEHLWYHUULFKWHQ:lKUHQGGHU$UEHLWHQWGHFNWHUHLQH QHXH /HLGHQVFKDIW ² GHQ XQJODXEOLFKVWHQ XQG WHXHUVWHQ 0DOW :KLVNH\GHQPDQEHUKDXSWۋQGHQNDQQ,UJHQGZRLQGHQ+LJKODQGVYRQ 6FKRWWODQGVROOHVQRFKHLQJDQ]HV)DVVYRQGHP:KLVNH\JHEHQ'LH YLHU$UEHLWHUEHVFKOLHHQGDV)DVV]XVXFKHQXQGWHXHU]XYHUNDXIHQ 7DNHQ29 VWDUWV )$FWLRQ/lQJH0LQ'2OLYLHU0HJDWRQ'/LDP1HHVRQ0DJJLH*UDFH )DPNH-DQVVHQWED $VWHUL[2EHOL[ DE ,P$XIWUDJ,KUHU0DMHVWlWGW)XQG29 ).RP|GLH/lQJH0LQ5/DXUHQW7LUDUG'(GRXDUG%DHU*pUDUG'HSDUGLHX)6N- ' ' $\HDUDIWHUWKHHYHQWVLQ3DULVRQDWULSWR,VWDQEXO%U\DQ0LOOV/LDP 1HHVRQJHWVDVXUSULVHYLVLWIURPKLVGDXJKWHU.LP0DJJLH*UDFH DQG KLV H[ZLIH /HQRUH )DPNH -DQVVHQ 7KH KDSS\ UHXQLRQ WXUQV VRXUZKHQ/HQRUHLVWDNHQE\SHRSOHZRUNLQJIRU0XUDG+R[KD5DGH áHUEHGäLMDWKHPDQZKRHPSOR\HGWKHPHQZRUNLQJLQWKH3DULVEXLOGLQJZKHUH.LP¶VIULHQG$PDQGDZDVIRXQGGHDG+HLVDOVRWKHIDWKHU RI 0DUNR +R[KD ZKRP %U\DQ NLOOHG LQ WKH SUHYLRXV ۋOP :LWK /HQRUHKHOGKRVWDJHDQG.LPRQWKHUXQ0LOOVPXVWXWLOL]HDOOKLVOHWKDO VNLOOVWRUHVFXHWKHPDQGHOLPLQDWHDQ\RQHEORFNLQJKLVZD\ 6DYDJHV2P8 DE 86$$FWLRQ0LQ'2OLYHU6WRQH&6HOPD+D\HN%HQLFLR GHO7RUUR-RKQ7UDYROWD$DURQ-RKQVRQ7D\ORU.LWVFK%ODNH/LYHO\- 8QWHUGHP.RPPDQGRYRQ-XOLXV&lVDUKDEHQGLHUXKPUHLFKHQ/HJLRQHQ 5RPV PLWWOHUZHLOH DXFK %ULWDQQLHQ HUREHUW 1XU HLQ 'RUI OHLVWHW GRUWQRFKHUIROJUHLFK:LGHUVWDQGNDQQDEHUQLFKWPHKUODQJHVWDQGKDOWHQ 'LH .|QLJLQ GHU %ULWHQ VFKLFNW GHVKDOE LKUHQ %HUDWHU 7HHID[ QDFK *DOOLHQ XP +LOIH ]X KROHQ 'HQQ GD JLEW HV HLQ DQGHUHV NOHLQHV 'RUIGDVIUVHLQHQPXWLJHQ:LGHUVWDQGJHJHQGLH5|PHUEHNDQQWLVW 'LH *DOOLHU VFKHQNHQ 7HHID[ HLQ )DVV LKUHV PDJLVFKHQ =DXEHUWUDQNV $OV%HJOHLWVFKXW]GHUVFKODXH$VWHUL[XQGGHUElUHQVWDUNH2EHOL[ +RWHO7UDQV\OYDQLDGW)XQG29 DE 86$$QLPDWLRQ.RP|GLH/lQJH0LQ5*HQQG\7DUWDNRYVN\'$GDP 6DQGOHU6HOHQD*RPH]6WHYH%XVFHPL)6.QQE ' 'HU KDUWJHVRWWHQH ([1DY\6HDO &KRQ XQG GHU IULHGHQVOLHEHQGH 1RYHDX+LSSLH %HQ IKUHQ QLFKW QXU HLQ OXNUDWLYHV 0DULKXDQD%XVLQHVV ]XVDPPHQVRQGHUQWHLOHQVLFKDXFKGLH/LHEHGHUYHUZ|KQWHQ3DUW\ 3ULQ]HVVLQ 2SKHOLD 'D LKUH VSH]LHOOH 6RUWH YRQ 0DULKXDQD GHUPDHQ SRWHQWLVWZLOOHLQHVGHUPH[LNDQLVFKHQ'URJHQNDUWHOOHHLQH3DUWQHUVFKDIWPLWLKQHQHLQJHKHQZLOO$OVVLHIUHXQGOLFKDEOHKQHQNLGQDSSHQ GLH0H[LNDQHU2SKHOLD$OVLKU)UHLNDXIIHKOVFKOlJWEHJLQQHQGLHEHLGHQ)UHXQGHHLQHQEOXWLJHQ.ULHJPLWGHP.DUWHOO 'DV+RWHO7UDQVVLOYDQLHQLVWGLHH[TXLVLWHVWH$GUHVVHIU0RQVWHUDOOHU$UWZHOFKHVYRQ*UDI'UDFXODSHUV|QOLFKEHWULHEHQZLUG$QHLQHP EHVWLPPWHQ :RFKHQHQGH KDW GHU *UDI GLH EHNDQQWHVWHQ 8QJHWPH HLQJHODGHQ 'HU *UXQG GHU (LQODGXQJ LVW GHU *HEXUWVWDJ VHLQHU 7RFKWHU0LWWHQLQGHQ9RUEHUHLWXQJHQ]XU)HLHUNRPPWHVDEHU]XP JU|WHQ 8QJOFN GDV VLFK 'UDFXOD QXU DXVPDOHQ NDQQ ² GHU 0HQVFK -RQDWKDQVWROSHUWLQV+RWHOXQGEULQJWGLHJHVDPWH,G\OOHGXUFKHLQDQGHU%HVRQGHUVGDQQZHQQVLFK0DYLVXQGGHU0HQVFKQlKHUNRPPHQ 'DVDNWXHOOH3URJUDPPۋQGHQ6LHXQWHUZZZPHWURSROLVNRHOQGH 0HWURSROLV.LQGHUۋOPIHVWLYDO+HUEVWIHULHQ )HVWLYDOۋOPHXQG9RUVWHOOXQJVWHUPLQH %HQMDPLQ%OPFKHQ % %H QMMDP DPLQ LQ %O OPF PFKH KHQ Q 8K 8KU KU R$ R $ R $ 8KU 8KU R$ 8KU 8KU R$ 'HU)XFKVXQGGDV0lGFKHQ 'HUU)X 'H )XFK )X KV XQ XQG G GD GDV0l 0lGF G KH GF KHQ Q 8KU 8K 8 KU R$ R$ ' UNO 'H NOHL HLQH5DEH6R 6RFN FNH FN H 'HUNOHLQH5DEH6RFNH 8KU 8KU R$ 'LH 'L H %U %UG GHU HU /|Z |ZHQ H KH HQ KHU] U] 'LH%UGHU/|ZHQKHU] 8K 8KUU - 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Darum an dieser Stelle ein paar Appetizer querbeet aus den aktuellen Verlagsprogrammen, die richtig Lust aufs Lesen und Schmökern machen. Aber bitte ebenfalls nur häppchenweise goutieren, sonst hat man nach diesen mit einer Prise „Gastland Neuseeland“ gewürzten 3.151 Seiten das gleiche Völlegefühl wie nach einem Gang durch die bis oben hin mit Büchern vollgestopften Regalreihen auf Deutschlands größter Literaturveranstaltung: 1) Katherine Mansfield „Sämtliche Erzählungen“ (Diogenes): Die Short Stories der mit 34 Jahren viel zu früh verstorbenen Neuseeländerin sind ein echter Meilenstein der Weltliteratur. Präzise und einfühlsam taucht sie in ihre Figuren ein, um nicht selten schmerzhafte, aber immer erhellende Einsichten in das Innenleben ihrer Protagonisten zu gewähren. Die melancholischen, bisweilen liebevoll-tragikomischen Miniaturen im Schuber sind das perfekte Betthupferl, um Geschichte für Geschichte Tag für Tag zu rekapitulieren. 2) Kiran Nagarkar „Die Statisten“ (A1): Man muss Bollywood-Filme nicht mögen. Die unzähligen Tanz- und Singeinlagen können tatsächlich ganz schön nerven, genauso wie die schrille Komik. Bringt man das grelle Gebräu jedoch ins Buchformat, wird daraus ein locker-leichtes Lesevergnügen, das eine exotische Das ist mal ein opulentes Werk: „Portugal“ von Cyril Pedrosa erzählt von einem Comiczeichner in der Schaffenskrise. Er muss erst seinen Alltag hinter sich lassen und eine Reise zu seinen Wurzeln wagen, bevor er voranschreiten kann. Die Selbstfindungsstory klingt nicht sonderlich aufregend, aber wie Pedrosa den Erzählrhythmus wechselt, von turbulenten Feiern zu ruhigen Beobachtungen, wie er von klaren Bildern zu sich überlagernden Liniengeflechten der Verwirrung wechselt, das ist sehr besonders. Überhaupt sind die leuchtenden Aquarellzeichnungen dieses 250-seitigen, großformatigen und toll aufgemachten Bandes eine wahre Augenweide. Auch Manu Larcenet hat sich mit „Blast“ einiges vorgenommen. Böse Story, großer Umfang: Der klobige Polza wird verhört. Er muss etwas Schlimmes getan haben und erzählt nun, wie er zu dem wurde, der er ist. Larcenet hält seinen Psychothriller in Schwarzweiß, aber die psychischen Extremzustände von Polza haben seine Kinder in wildem Bunt gemalt. Der 200 Seiten umfassende erste Band „Masse“ ist gerade auf Deutsch erschienen, das Ganze ist auf fünf bis sechs Alben angelegt. Craig Thompson ist mittlerweile durch seine Werke „Blankets“ und „Habibi“ weithin bekannt. Sein nun erstmals auf Deutsch erschienenes Debüt „Mach’s gut, Chunky Rice“ ist wie „Blankets“ autobiografisch inspiriert, auch wenn die Hauptfigur eine Schildkröte ist. und zugleich doch vertraute Welt aus Träumen und Schäumen offenlegt; in diesem rasanten, amüsanten und doch immer wieder nachdenklich stimmenden Fall die Film- und Musikszene Bombays aus den 60er und 70er Jahren. 3) Alex Adams „White Horse“ (Piper): Schon der Auftakt der Fantasy-SeuchenTrilogie entfaltet geradezu apokalyptischen Thrill, als aus einem merkwürdigen Glasgefäß die moderne Pest „White Horse“ entweicht, in kürzester Zeit unzählige Menschen dahinrafft und sich die schwangere Zoe aufmacht, um das Geheimnis zu lüften beziehungsweise ihren Freund wiederzufinden, der plötzlich wie vom Erdboden verschluckt ist. Ein düsterer, neoromantischer Fiebertraum, für den der neuseeländische Autor bereits mit den ganz Großen der Szene verglichen wurde. 4) Kevin Wilson „Die gesammelten Peinlichkeiten unserer Eltern in der Reihenfolge ihrer Erstaufführung“ (Luchterhand): Manchmal braucht man den brachialen Klamauk einfach, um die in der alltäglichen Tretmühle beinahe verkümmerten Lachmuskeln wieder zu stärken. Was Annie und Buster in ihrer Kindheit und Jugend als ungewollte Protagonisten der familiären PerformanceHappenings ihrer Eltern in aller Öffentlichkeit ertragen mussten, kann einem schon einen Lattenschuss versetzen. Wenn man sich aber mehr oder minder erfolgreich endlich davon befreit hat und plötzlich als Erwachsener doch wieder mittendrin in diesem Wahnsinn befindet, droht der endgültige Wahnsinn. 5) Manotti & DOA „Die ehrenwerte Gesellschaft“ (Assoziation A): Gerade bei den subversiven Politthrillern finden sich immer wieder kongeniale Autorenduos, die vierhändig die ganze Klaviatur des Genres beherrschen. So auch das gemischte französische Doppel, das einem mit diesem hintergründigen Noir über die üblen Machenschaften der herrschenden Kaste(n) immer wieder die Zornesröte ins Gesicht treibt. Unweigerlich will man die Faust recken und sich dem autonomen Widerstand anschließen, um diese Ego-Fuscher endlich in die Schranken zu weisen. 6) Chad Harbach „Die Kunst des Feldspiels“ (Dumont): Das Debüt des Amerikaners war nicht von ungefähr der Überraschungserfolg in den USA. Dabei ist der Aufhänger Baseball nur ein kleiner Kunstgriff. Der eigentliche Sog dieses Romans entsteht vielmehr durch die lässige Verknüpfung von fünf ganz menschlichen Schicksalen, die in dem fatalen Fehlwurf eines vermeintlich fehlerfreien Megatalents kulminieren. Plötzlich sind sie da: die Selbstzweifel und stets verdrängten Ängste, kann sich keiner mehr in seine einst so komfortablen Scheinwelten flüchten. LARS ALBAT Es geht um Enttäuschung, Trennung, Abschied und den Schritt in die große weite Welt. Thompson erzählt in wilden Linien und befremdlichen surrealen Szenarien von elementaren Gefühlen – traurig und schön zugleich. Aisha Franz versucht sich mit „Brigitte und der Perlenhort“ an einem Krimi: eine Hündin als Agentin, die irgendwie cool wie James Bond ist, aber ebenso schwer an den Problemen ihres Gefühlslebens leidet. Ständig verpatzt sie ihre Aufträge, weil sie sich in die Falschen verliebt. Ein tolles Genre-Stück mit viel Humor (alle Reprodukt). Marzena Sowa wurde als Kind „Marzi“ genannt. Jetzt hat sie ihrem Freund Sylvain Savoia ihre Kindheitserlebnisse aus dem Polen der Jahre 1984 bis 1987 erzählt, der daraus eine so süße wie bittere Anekdotensammlung machte. Die Hauptfigur ist ästhetisch am Manga orientiert, der Rest der Zeichnungen sortiert sich zwischen Realismus und Funny ein. Allein die Episodenstruktur und der viele Erzähltext verhindern, dass man noch mehr in die Geschichte eintaucht (Panini). Bindi und MP5 erzählen in „Der Frevel am Altar der heiligen Klara“ von zwei kleinen Mafiosi, die im Mafia-Business ihren Mann stehen, aber heimlich eine Affäre haben. Abrupte Gewaltausbrüche treffen auf Leidenschaft – eine Anspannung, die die gesamte Story durchzieht. Die außergewöhnlichen, kontrastreichen Bilder sind kühl und verstärken das permanente Unbehagen (Schreiber & Leser). „Goliath“ von Tom Gauld ist andersherum erzählt. Nicht zeitlich andersherum, sondern moralisch umgedreht. In der kurzen, schlicht gezeichneten Geschichte ist Goliath ein naiver, gutmütiger Tropf, den seine eigenen Leute ausnutzen und der zum Opfer von Davids Ehrgeiz wird. Gaulds Perspektivwechsel ist so einfach wie effektiv (Reprodukt). Nach „Grenzfall“ widmen sich Susanne Buddenberg und Thomas Henseler mit „Berlin – Geteilte Stadt“ nochmals dramatischen Ereignissen in der DDR. War in „Grenzfall“ das nahende Ende der Mauer Thema, ist es nun die gesamte Zeit vom Mauerbau bis zur Öffnung der Grenzen. Der Band erzählt detailliert verschiedene wahre Episoden. Dass sich das Buch an Lehrer und Schüler richtet, verbergen die Autoren nicht. Sachlich und didaktisch wird erzählt und ein Begleittext ergänzt jede Episode (avant-verlag). CHRISTIAN MEYER 52 Comic-Spezial 24-Stunden-Comic-Tag bei diesem Wettbewerb kreieren mehr als 2.000 Künstler in aller Welt jeweils einen kompletten Comic: 24 Seiten in 24 Stunden! 20. Oktober 2012 „Spiegelman-Towers“: lllustration für das Zentrum der Bildtafel Nr. 6, Tuschezeichnung. 2002 Zeichenkunst von 14:00 bis 17:00 Uhr kann die Arbeit von Kölner Künstlern im CCH „live“ miterlebt werden! Mehrere Ausstellungen in NRW widmen sich den Comics Eine stetig steigende Zahl an guten Veröffentlichungen auf dem deutschen Comicmarkt, das Eindringen in die Lehrpläne der Hochschulen, die Präsenz im Buchhandel und im Feuilleton sind Zeichen einer klaren Tendenz: Der Comic ist auch hierzulande im klassischen Kulturbetrieb angekommen. Davon künden auch sporadische Comicausstellungen. In NRW gibt es davon zurzeit gleich vier. Art Spiegelman ist einer der bedeutendsten Comic-Künstler der Gegenwart. Das Museum Ludwig in Köln widmet sich vom 22. September bis zum 6. Januar 2013 ihm und seinem Werk mit der Ausstellung „Co-Mix: Art Spiegelman. Eine Retrospektive von Comics, Zeichnungen und übrigem Gekritzel“. Im Mittelpunkt steht neben seinem Klassiker „Maus“, der die Shoah behandelt, auch seine komplexe, selbstreflexive Arbeit „Im Schatten keiner Türme“ über den 11. September 2001. Zur Ausstellung wird nicht nur der Katalog „Co-Mix“ erscheinen, sondern auch der Sekundärband „Metamaus“ mit Reflexionen des Künstlers über „Maus“ (S. Fischer Verlag). Ein Heimspiel gibt es für die beiden elder statesmen der deutschen Comicszene Hendrik Dorgathen und Ralf König. Dorgathen („Space Dog“) zählt seit den 80er Jahren zur deutschen Comic-Avantgarde und lotet wie Spiegelman bei vergleichbar wenigen klassischen Comicveröffentlichungen immer wieder die Grenzen des Mediums aus. Der in Kassel lehrende Künstler speist seine Arbeiten zwischen Comic, bildender Kunst und Illustration immer aus der Popkultur. „Serious Pop: Comics, Zeichnungen, Animationen“ ist noch bis zum 21. Oktober im Kunstmuseum in Dorgathens Heimatort Mülheim an der Ruhr zu sehen. Zur Ausstellung ist die schöne und umfangreiche Sammlung „Holodeck – Skizzen 1968-2012“ im Verlag Edition Moderne erschienen. Ganz anders muss man Ralf König, das internationale Aushängeschild der deutschen Comicszene, einordnen. König hat nicht nur unzählige Comics gemacht, die zum Teil publikumswirksam verfilmt wurden („Der bewegte Mann“, „Das Kondom des Grauens“), sondern schon früh romanhafte Erzählungen gezeichnet. Dabei hat er sich um die Hochkultur nie geschert, sondern immer demonstrativ an seinen humorigen Knollennasen festgehalten. Allerdings war sein sozialer und politischer Anspruch ebenso unbeirrbar. Seit einigen Jahren steht neben sexueller Toleranz auch die Kirchenkritik auf der Agenda. Seine neueste Geschichte „Elftausend Jungfrauen“ ist eine tabufreie Bearbeitung der Legende der berühmten Stadtpatronin Kölns. Die begleitende Ausstellung „Ralf König: Das Ursula-Projekt“ ist vom 13. Oktober bis zum 9. Februar 2013 im Kölnischen Stadtmuseum zu sehen. Am 26. Oktober findet um 20 Uhr in der Kulturkirche in Nippes eine Comiclesung mit König statt, am 3. November liest er im Kölnischen Stadtmuseum. Der zugrunde liegende Comic ist im Rowohlt Verlag erschienen. Noch bis zum 6. Januar 2013 ist in der Bundeskunsthalle in Bonn die Ausstellung „Pixar – 25 Years of Animation“ zu sehen. Hier geht es nicht um klassische Comics und auch nicht ums klassische Zeichnen, sondern um digitale Animationsfilme. Doch auch deren Ursprung liegt in Skizzen und Zeichnungen. Die Ausstellung liefert seltene Einblicke in die Erfolgsschmiede aus San Francisco und zeigt die Produktionsprozesse in den Pixar Studios. CHRISTIAN MEYER Art Spiegelman: „Co-Mix: Eine Retrospektive von Comics, Zeichnungen und übrigem Gekritzel“ I 22.9.-6.1.2013 I Museum Ludwig, Köln Hendrik Dorgathen: „Serious Pop – Comics, Zeichnungen, Animationen“ bis 21.10. I Kunstmuseum Mülheim a. d. Ruhr Ralf König: „Das Ursula-Projekt“ I 13.10.-9. 2. 2013 I Kölnisches Stadtmuseum Pixar: „25 Years of Animation“ I bis 6.1.2013 I Bundeskunsthalle Bonn 53 Cöln Comic Haus Galerie und Laden www.coeln-comic.de Bonner Straße 9 · 50677 Köln Südstadt · Nähe Chlodwigplatz 15 · 16 106 · 132 · 133 · 142 © Art Spiegelman ART SPIEGELMAN CO-MIX EI N E RETROSPEKTI V E VO N CO M I CS, ZEI CH N U N GEN U N D Ü BRI GE M GEKRIT ZEL 2 2 . 9 . 2 0 1 2 - 6.1.2013 Literatur-Kalender literatur unft des Buches Ein Gespräch über die Zuk Benötigen wir künftig vielleicht kein Papier mehr, um Bücher zu lesen? Müssen wir nie wieder Billy-Regale zusammenschrauben? Die neuen technischen Möglichkeiten greifen auf vielfache Weise in die Schaffens- und Publikationsprozesse auf dem Buchmarkt ein. Wie sieht die Zukunft aus? Klaus Kluge (Bastei Lübbe), Jo Lendle (DuMont Buchverlag) und Helge Malchow (Kiepenheuer & Witsch) diskutieren. Moderation: Thorsten Krämer Erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels: Liao Yiwu, Foto: Ali Ghandtschi Literatur-Termine im Oktober ALTE FEUERWACHE 0221 995 55 80 am 25. Oktober 2012, um 20.00 Uhr im Literaturhaus Köln Anke Richter liest aus „Was scheren mich die Schafe“ Fr 5.10. 20 Uhr Ein Schnellkurs in den Gepflogenheiten Neuseelands, wohin die Autorin 2003 ausgewandert ist. Eine Veranstaltung des Literaturhaus Köln im Rahmen der Reihe »Zukunftsliteratur« BLUE SHELL 0221 995 55 80 Mit freundlicher Unterstützung: Vea Kaiser liest aus „Blasmusikpop“ Di 23.10. 21.30 Uhr Mit Verve und viel Humor erzählt die 23jährige Autorin in ihrem Debütroman die Geschichte eines kleinen Dorfes. Musik: „Kapelle Almrausch“. BRUNOSAAL 0221 20 30 70 Informationen über diese und weitere Veranstaltungen der Reihe »Zukunftsliteratur«: www.literaturhaus-koeln.de Ken Follett liest aus „Winter der Welt“ Di 30.10. 20 Uhr Der 1949 geborene Bestsellerautor hat eine Geschichte über Anpassung und Widerstand, Liebe und Hass geschrieben. Deutscher Text/ Moderation: Angela Spizig. BUCHHANDLUNG BITTNER 0221 257 48 70 Arnold Thünker liest aus „Verlangen nach Freundschaft“ Mo 22.10. 20 Uhr In seinem dritten Roman erzählt der 1959 geborene Schriftsteller vom Beginn einer außergewöhnlichen Freundschaft. COMEDIA 0221 88 87 72 22 Bernd Schuh mit einer Mitmach-Lesung Mi 24.10. 15.30 Uhr Eine Stunde Wissen, Spaß und Unterhaltung für Forscher ab acht Jahren. FREIRAUM 0221 823 12 40 Köln 30.10.2012 Im Gürzenich Jürgen Kisters liest „Notizen aus Liverpool“ Do 4.10. 20 Uhr Unter dem Motto „The Beat Goes On“ liest der Autor und Journalist aus seinen Aufzeichnungen. 12 – 18 Uhr Walter L. Mik liest „Dada“ So 14.10. 17 Uhr Texte von Hans Arp („Wolkenpumpe“), Hugo Ball („Tenderenda der Phantast“) und Kurt Schwitters. Eintritt frei! GOLDMUND LITERATURCAFÉ 0221 534 15 84 Noch auf der Suche nach dem passenden Master-Studiengang? Dann komm zur Messe! www.mastermap.de/messe Partner: Christian Wirmer liest Georg Büchners „Lenz“ Mo 1.10. 19 Uhr Der Schauspieler interpretiert Büchners Novelle im zeitgemäßen Duktus. Der Eintritt ist frei. Stephan Schäfer liest Charles Dickens Mo 29.10. 19 Uhr Der Konzertpianist und Moderator Schäfer liest aus Dickens Reisebildern aus Italien, die 1844 entstanden – aus Anlass seines 200. Geburtstages. HERR VON EDEN 0221 589 21 49 Lemm und Lewald lesen Fassbinder Fr 26.10. 20 Uhr Aus Anlass des 30. Todestages von Rainer Werner Fassbinder präsentieren Christiane TIPP 54 Lemm, Antje Lewald, Madeleine Niesche und Karin Punitzer eine szenische Lesung plus Modenschau. KING GEORG 0178 251 48 96 John Jeremiah Sullivan liest aus „Pulphead“ Mi 31.10. 21 Uhr Sullivans Essaysammlung löste bei ihrem Erscheinen im Herbst 2011 in den USA Stürme der Begeisterung aus. Christian Werthschulte befragt den Autor. LITERATURHAUS 0221 995 55 80 Bodo Kirchhoff liest aus „Die Liebe in groben Zügen“ Mo 1.10. 20 Uhr Der Schriftsteller hat das Panorama einer Ehe als Lebensprojekt entworfen. Alan Duff liest aus „Warriors“ Di 16.10. 20 Uhr TIPP Annegret Held liest aus „Apollonia“ Do 18.10. 20 Uhr Die Schriftstellerin erzählt mit leichter Hand von der 16jährigen Marie und deren streitlustiger Großmutter Apollonia, die im 20. Jahrhundert im Westerwald lebte. Zukunftsliteratur – Ein Gespräch Do 25.10. 20 Uhr Benötigen wir in Zukunft vielleicht gar kein Papier mehr, um Bücher zu lesen? Müssen wir nie wieder bei Ikea Billy-Regale kaufen? Klaus Kluge (Bastei Lübbe), Jo Lendle (Dumont Buchverlag) und Helge Malchow (Kiepenheuer & Witsch) geben im Gespräch mit Thorsten Krämer Auskunft. Rolf Persch stellt sein AboGedicht vor. MAYERSCHE NEUMARKT 0221 20 30 70 Buchhändler präsentieren ihre Lieblingsbücher Do 25.10. 20.30 Uhr Die Fachleute empfehlen lohnenswerte und außergewöhnlich gute Lektüre – Belletristik, Sachbücher, Kinder- und Jugendbücher. Eintritt ist frei. PANTHEON BONN 0228 21 25 21 Gerd Köster liest Christoph Gottwald Do 25.10. 20 Uhr Der Kölner Autor hat die haarsträubende Geschichte des Geldfälschers Jürgen Kuhl rekonstruiert. Der Musiker liest sie mit sonorer Stimme. PHILHARMONIE 0221 28 01 oder 0221 995 55 80 Liao Yiwu im Gespräch mit Wolf Biermann So 14.10. 20 Uhr Ein Abend mit dem Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels ZUM SCHEUEN REH 0177 887 58 40 Raul Zelik liest aus „Das Ende des Kapitalismus“ Do 25.10. 21.30 Uhr WDR 3 open: WortLaut präsentiert den 1968 in München geborenen Schriftsteller, dessen Roman „Der Eindringling“ in diesem Herbst erscheint. Moderation: Manuel Gogos. Musik: Coma. Um 23.05 wird die Veranstaltung auf WDR 3 ausgestrahlt. = choices-Empfehlung auf den Auswahl-Seiten Empfehlungen von Marianne Kolarik Unterhaltungsmusik Immer leichtfüßig: Mice Parade Kaum tanzbar, aber schön Mary Halvorson 0610 Sa Steve Lehman Trio Steve Lehman hat längst den Ruf, einer der innovativsten und eigenständigsten Jazz-Komponisten der Gegenwart zu sein. Gemeinsam mit Schlagzeuger Damion Reid und Bassist Matt Brewer gelingt dem in Brooklyn lebenden Saxofonisten eine Musik, die so intensiv und symbiotisch ist, dass sie wie eine gemeinsame Sprache anmutet. // Steve Lehman (sax), Matt Brewer (b), Damion Reid (dr) Köln-Konzerte – von der Baustelle bis in die Philharmonie 1981 gründeten die Australier Brendan Perry und Lisa Gerrard Dead Can Dance. Erst 1984 erschien ihr erstes Album, fügte sich aber bestens in den Übergang von New Wave zu Dark Wave. Ihr Weltmusik-Eklektizismus und der ätherische Sound machten sie bald zu Ikonen der 80er. 1998 trennte man sich, in diesem Jahr ist ihr erstes Album seit 16 Jahren erschienen. Vielen Kritikern missfiel der glatte, perfekte Sound, es fehle an Überraschungen und Wagnis. Die Fans blieben ihnen treu, in Deutschland kam das Album sogar in die Top Ten. So wird sich die Philharmonie vielleicht trotz der recht teuren Karten füllen (8.10., 20 Uhr. Philharmonie). Fushitsusha ist eine 1978 von Keiji Haino gegründete Noise-Rock Band, die immer mal wieder und in jeweils unterschiedlicher Besetzung aktiv war. Der Japaner feierte gerade seinen 60. Geburtstag und wird demonstrieren, dass man sich auch mit 60 noch dem improvisierten Lärm verschreiben kann (13.10., 19 Uhr, Stadtgarten). Noch ein alter Hase: Im März ist John Cale siebzig Jahre alt geworden. Verbracht hat er sein musikalisches Leben als klassischer Komponist, als Teil der legendären Formation „The Velvet Underground“ und seitdem mit einer über vierzigjährigen Solokarriere mit Popalben, Soundtracks und Neuer Musik. Sein aktuelles Werk „Shifty adventures in Nookie Wood“ ist wieder ein experimentierfreudiges Popalbum geworden, das Elektronik neben klassische Bandsounds stellt. Das ist nicht unbedingt bahnbrechend, nach Alterswerk klingt das aber auch nicht. Und auf der Bühne dürfte er sich auch noch recht sicher bewegen (14.10., 20 Uhr, Gloria). Das lockere Kollektiv Mice Parade um Adam Pierce ist deutlich jünger. Die verspielten Songs werden vom zarten Gesang Caroline Lepkins und dem luftigen Schlagzeug vom Chicagoer Post-Rocker Doug Sharin akzentuiert. Seit 15 Jahren und diversen Alben gibt es die Band, deren Musik immer leichtfüßig klingt (16.10., 21 Uhr, King Georg). Die italienischen Doom-Spezialisten Ufomammut gibt es seit zehn Jahren. Sie haben in diesem Jahr bereits zwei Alben veröffentlicht, auf denen sie ihre psychedelischen Gitarrenwände episch ausbeiten. Live werden die Stücke sicher auch nicht kürzer. Als Support gibt es Incoming Cerebral Overdrive (16.10., 20 Uhr, Underground). Simian Mobile Disco sind 2005 hervorgegangen aus der Indie-Band Simian. Nachdem man mit Vocal-House Erfolge feierte, profilierte man sich zuletzt mit härteren, instrumentalen Technotracks. Ihr aktuelles Album „Unpattern“ scheint die Mitte zu suchen: Wieder weniger scharfkantig als der Vorgänger, bleiben die Vocals aber im Hintergrund und tauchen nur als Loops auf. Solide, euphorisierende Clubmusik, und man muss sich wundern, dass dies als Konzert und nicht als Party angekündigt ist, und dann auch noch zu früher Abendstunde (19.10., 19.30 Uhr, Club Bahnhof Ehrenfeld). Den Lärmtest hat die sympathische Baustelle Kalk im letzten Monat mit Black Dice bestanden, nun können die New Yorker Free-Noise Rocker Talibam! anrücken. Als Support gibt es in dem Hinterhof-Garagen-Club mit freundlichem Empfangskomitee den Kölner Dada-Techno-Performance Künstler Jean Dado (24.10., 19 Uhr, Baustelle Kalk). Hot Chip haben ganz schnell einen steilen Aufstieg erfahren. 2006 stieg ihre zweites Album in England in die Charts ein und die dazugehörige Single gelang sogar in die Top Ten. Ihr Electro-Pop hatte aber immer schon mehr, als man für einen kurzen Clubhit braucht. So ist das auch auf ihrem fünften Album „In our Heads“, dessen Single „Look at where we are“ schon sehr Engtanz kompatibel und kaum tanzbar ist. Aber auch sehr schön … (20.10., 20 Uhr, Live Music Hall) CHRISTIAN MEYER 55 0110 Mo Mary Halvorson Trio Mary Halvorson gilt als eine der innovativsten Gitarristinnen der Gegenwart. In ihrem Spiel wendet sie sich bewusst von der bekannten Jazzgitarren-Ästhetik ab. Hochkonzentriert schachtelt und stapelt die in Brooklyn lebende Gitarristin Motive und Töne, montiert beeindruckende Kollagen, die sie im nächsten Moment in krachendem Getöse wieder zerfallen lässt. // Mary Halvorson (g), John Hébert (b), Ches Smith (dr) Steve Lehman 1310 Sa Fushitsusha Keiji Hainos Noise-Rock-Band Keiji Haino verbindet expressiv-explosive Stimmartistik mit experimentellem Gitarrenspiel. Jetzt kommt der japanische Noise-Künstler zum ersten Mal mit seiner Noise-Rock-Ur-Blues-Gruppe FUSHITSUSHA nach Deutschland. Seit 1978 gibt es diese Gruppe, die für ihre schamanischen Live-Performances berühmt-berüchtigt ist und expressive Improvisationen mit NoiseRock und Psychedelic verbindet. Stian Westerhus 1710 Mi Stian Westerhus solo //Ingrid Lukas Doppelkonzert Unermüdlich ist seine Suche nach Geräuschen, nach den verschiedenen Sounds, die Musik sein kann. Dabei bewegt sich der norwegische Gitarrist Stian Westerhus immer an der Grenze seines Instruments, eine Symbiose von Musiker und seinem Klangkörper als unerschöpfliche Quelle von Melodien und Soundscapes. Außerdem zu Gast im Stadtgarten an diesem Abend: Die estonische Sängerin Ingrid Lukas, deren elfenhafter Gesang sich mit dem nordischen Folk ihrer estonischen Heimat zu einem schillerndsphärischen Klangwerk verbindet. Ray Anderson & Marty Ehrlich 2110 So Ray Anderson – Marty Ehrlich Quartet Ihre Wurzeln hat diese Musk in der Jazztradition von New Orleans: Ray Anderson und Marty Ehrlich wandeln mit ihrem Quartett zwischen Bebop-Phrasen, Blues und Funk. Beide spielten bereits vor über 30 Jahren zusammen, damals noch in der Band von Anthony Braxton. Gemein ist beiden eine atemberaubende technische Brillianz und eine virtuose Form der Musikalität. // Ray Anderson (tb), Marty Ehrlich (cl, sax), Brad Jones (b), Matt Wilson (dr) Matthias Bossi & Karla Kihlstedt 2410 Mi Karla Kihlstedt & Matthias Bossi »Rabbit Rabbit« Wenn Karla Kihlstedt und Matthias Bossi zusammen Musik machen, dann sprühen vor Energie, Kraft und Präzision schier die Funken. Da überrascht es kaum, dass die beiden nicht nur auf der Bühne ein Paar sind, sondern auch wenn das Konzert vorbei ist. Violine und Schlagzeug , als Duett, als Gegenpol, als Liebende. Aufreibend und harmonisch zugleich ist diese Musik , feingesponnen und rasant. // Karla Kihlstedt (vio), Matthias Bossi (dr, perc) MAIN 2910 Mo MAIN //PRSZR //The Sleep Of Reason Broken Sound Mit Robert Hampsons MAIN kehrt nach langer Abstinenz eines der spannendsten Projekte aus der Hochzeit des Isolationism der 1990er Jahre auf die Bühne zurück – dieses Mal wird er von Stephan Mathieu unterstützt. PRSZR ist die Kollaboration des polnischen Ritual-Percussion-Projekts HATI mit dem österreichischen Computermusiker PURE. The Sleep Of Reason: reduzierter Gitarren-Post-Doom. »broken sound« wird kuratiert von Till Kniola/aufabwegen Fushitsusha Schneeweiss & Rosenrot 3010 Di Schneeweiss & Rosenrot Irgendwo zwischen allem liegt diese kunstfertig inszenierte Popmusik: Schneeweiss & Rosenrot gelingt ein zauberhaft-schillerndes musikalisches Wunderland aus feinen Rhythmen und eigensinnigen Melodien. Musik, die sich Einflüssen aus Klassik, Jazz, Avantgarde und sogar HipHop bedient und all das in einen neuartigen Klangkosmos integriert. //Lucia Cadotsch (voc), Johanna Borchert (p), Petter Eldh (b), Marc Lohr (dr) choices verlost je 3x2 Freikarten E-Mail bis 2 Tage vor Wunschkonzert an verlosung@choices.de, Kennwort: Stadtgarten Stadtgar ten Venloer Str. 40 / 50672 Köln / Tel. 02 21 / 952 994 - 10 www.Stadtgarten.de Änderungen vorbehalten Klassik in NRW MediaberaterIn für Kulturmagazine in NRW, Standort Bochum oder Köln, gesucht Zu den Aufgaben gehören: • Entwicklung von Verkaufsstrategien für Print und Online • Akquisition und Recherche von Neukunden • Aufbau und Weiterentwicklung von Kulturkooperationen Das bringen Sie mit: • Erfolgsorientierung/Kontaktstärke vor Ort und am Telefon • Ein gelebtes Kulturinteresse • Erfahrung im Anzeigenverkauf o. kaufm. Ausbildung von Vorteil Das bieten wir: • Ein dynamisches Team • Kulturvermittlung, -förderung und -gestaltung • Einen modernen Arbeitsplatz oder Homeoffice Die Tätigkeit kann wahlweise in Teil- oder Vollzeit oder auf selbständiger Basis (Fixum und Provision) erfolgen. PraktikantIn gesucht (6-12 Monate) Wir freuen uns auf Ihre ausführliche Bewerbung an Karin Okniewski: Berndt Media / choices Verlag Maastrichter Str. 6-8 50672 Köln kokniewski@berndt-media.de www.choices.de klanginstallationen im öffentlichen raum 2_pendulum andreas oldörp stadtklangkünstler bonn 2012 klanginstallation aussenbereich bonner kunstmuseum bis 28.10.2012 [permanent] erwin stache stadtklangkünstler bonn 2011 5,3 kilo meter pro stunde klanginstallation vor friedrichstraße 32 [nähe bonngasse] bis 31.12.2012 [täglich 10 — 20 uhr] grundklang bonn sam auinger stadtklangkünstler bonn 2010 klanginstallation vorplatz hauptbahnhof bonn bis 31.12.2012 [permanent] ein projekt der beethovenstiftung für kunst und kultur der bundesstadt bonn. Instanz des Liedgesangs: Matthias Goerne, Foto: Marco Borggreve Im Seelentieftauchgang Matthias Goerne mit Recitals in Essen und Köln Von Olaf Weiden Mit dem Tode von Dietrich Fischer-Dieskau im Mai dieses Jahres ist der „Anführer“ im steten Kampf für die Kultur des Kunstgesanges und insbesondere des deutschen Liedes abgetreten. In seinen legendären Liedinterpretationen spuckte er wie einst die großen Heroen des Sprechtheaters die Konsonanten über das schaudernde Volk und erzeugte auf diese Weise ganz eigene Feuchtgebiete in den ersten Reihen des andächtigen Auditoriums. Erben als Verfechter höchster Klangkultur hat Fischer-Dieskau wie „Hier wird aus dem zuvor auch seine Kollegin Dame Elisabeth Nähkästchen der Schwarzkopf über Jahrzehnte nachgeGestaltungskunst geplaudert“ züchtet, wobei einige aber den freiheitlichen Geist bewahrten, Nutzen aus der Lehre mit eigenen Vorstellungen zu kombinieren. Extrem erfolgreich gelang dies dem Bariton Matthias Goerne, der jetzt in Köln und in Essen Recitals abhält – so heißt ein intimer Soloabend, in unserem Falle ein Liederabend, für einen Sänger mit Pianist. In Essens Philharmonie betreut er sogar eine Masterclass. Matthias Goerne traut sich was. Er unterstreicht seine Interpretationen mit einer sehr exaltierten Gestik, einem intimen Körpertanz, der nicht nur Freunde findet. Das Wort „Manieriertheit“ taucht in diesem Zusammenhang gern auf, und mancher Künstler hat es bereits geschafft, nur durch unnatürliche und unangemessene körperliche Ausdrucksfreude Aufmerksamkeit bis Ekel zu erregen. Es gibt aber auch eine befruchtende Koexistenz von mimischem Spiel und Musik, und diese Gratwanderung gelingt Goerne sehr überzeugend. Dann liefert ein solcher Seelentieftauchgang außergewöhnliche Konzerterlebnisse. Mit den Wiener Philharmonikern besuchte er unlängst Australien, Hong Kong und Japan, er gastierte an der Wiener Staatsoper, beste Konzertsäle der Welt wechseln mit den bedeutenden Opernbühnen, vom „Papapapapa“-geno bis zur Titelpartie in Alban Bergs „Wozzeck“ hat Goerne einiges im Repertoire. Aber die Liederabende sind sein Steckenpferd, selbst mit dem Musikweisen Alfred Brendel hat sich der gebürtige Weimarer nochmals nach seinen Studien bei FischerDieskau und Elisabeth Schwarzkopf in die Klangwelten Schuberts versenkt. In Köln umstellt er Schubert mit Beethoven und Brahms. In Essen rückt er für die Masterclass ein Masterpiece Schuberts in den Fokus: „Die schöne Müllerin“ serviert er am Vorabend seines Unterrichts. Wer schon einmal einer Meisterklasse lauschen durfte, der weiß, dass hier einiges aus dem Nähkästchen der großen Gestaltungskunst geplaudert wird. Der Dirigent und Pianist Christoph Eschenbach, Essener „Artist in Residence“ der aktuellen Spielzeit, und Matthias Goerne beraten Sänger und ihre Begleiter, auch das ist ein seltener Fall und lockt dadurch bereits entsprechend neugierige Kulturfreunde an. Wer einmal wirklich etwas über das Singen im Kunstbereich, also meilenweit abseits aller CastingShows mit idiotischen Laien-„Fachkräften“ mit großen NaOlaf Weiden sen oder großen Mäulern, wissen will, der kann hier schlauer Musiker und Musikkritiker werden – und das kann nie schaden. Recital mit Christoph Eschenbach: Sa 20.10. 20 Uhr I Masterclass mit ausgewählten Studenten: So 21.10. ab 12 Uhr, Konzert mit den Studenten: 20 Uhr Philharmonie Essen I www.philharmonie-essen.de Recital mit Pierre-Laurent Aimard I Do 25.10. 20 Uhr I Philharmonie Köln www.koelner-philharmonie.de 56 culture club culture club KONZERTAUSWAHL SEPTEMBER – DEZEMBER 2012 präsentiert: Stadttour präsentiert: Festival KULTURKLÜNGEL – LATEINAMERIKA NEW FALL FESTIVAL grenzgang präsentiert eine Reise durch das lateinamerikanische Köln: Wir treffen auf mexikanischen Lucha Libre, bauen bei Orlando Tanzschritte ein und lernen die lateinamerikanische Seite der Stadt mit Kim Morales kennen. Die Hotspots der Großstadt und Hintergründe zum lateinamerikanischen Kontinent schaffen einen wunderbaren Einstieg nach Colonia Latina. Nach der erfolgreichen Premiere im letzten Jahr geht es nun weiter. Auch 2012 hält das Düsseldorfer Festival eine Mischung aus internationalen Stars – wie Caligola – und Geheimtipps bereit. Während der fünf Festivaltage stehen unter anderem The Notwist und die Tindersticks auf dem Programm. choices verlost 2x2 Karten E-Mail bis 22.10. an verlosung@choices.de, Kennwort: grenzgang Sa 27.10. 11-14 Uhr Vive le Jazz 0710 So 20:00 Duo Hans Lüdemann– Sebastien Boisseau // Terrence Ngassa – French Connection (Saal / 12/15 €) 0810 Mo 20:00 orTie //Christophe Monniot Trio Ozone (Saal / 12/15 €) 0910 Di 20:00 Louis Sclavis Atlas Trio //Theo Ceccaldi Trio (Saal / 12/15 €) 1010 Mi 1310 Sa 1710 Mi 1810 Do 2010 Sa New Fall 2012 div. Orte in Düsseldorf Karten unter 01805-570070 Kulturklüngel – Lateinamerika Treffpunkt: U-Bahnstation Piusstraße, vor dem „Weltempfänger“ Venloerstr.196 2409 Mo 20:30 Contagious Orgasm / Aidan Baker / Chikashi Miyama Broken Sound (Saal / 8/10 €) 2509 Di 20:30 Arve Henriksen Quartet (Saal / 12/15 €) 3009 So 20:30 Kris Davis »solo« / Thoneline Orchestra Doppelkonzert (Saal /12/15 €) 0110 Mo 20:30 Mary Halvorson Trio (Saal / 12/15 €) 0310 Mi 20:30 Martin Sasse Trio feat. John Ruocco (Saal / 10/12 €) 0610 Sa 20:30 Steve Lehman Trio (Studio 672 / 12/15 €) choices verlost 3x2 Tickets für die Tindersticks E-Mail mit Adresse bis 4.10. an verlosung@choices.de, Kennwort: New Fall 20:30 19:00 20:30 20:30 20:00 Sebastian Sternal »Sternal Symphonic Society « (Saal / 10/12 €) Fushitsusha Keiji Heinos Noise-Rock-Band (Saal / AK 15 €) Stian Westerhus solo // Ingrid Lukas Doppelkonzert (Saal / 12/15 €) Nanoschlaf meets Lorenc/Szatarski/Hewelt (Saal /10/12 €) Afro Lounge Brothers feat. John Schröder // Luzern Jazz Orchestra feat. Hayden Chisholm Doppelkonzert (Saal / 12/15 €) 2110 So 20:30 Ray Anderson – Marty Ehrlich Quartet (Saal / 12/15 €) 2410 Mi 20:30 Karla Kihlstedt & Matthias Bossi »Rabbit Rabbit« (Saal / 12/15 €) Film erzählt Musik-Festival 2610 Fr 20:00 Patrice & Moska (Saal / 22/26 €) 2710 Sa 21:00 Elba Ramalho & Band (Saal / 22/26 €) So 7.10. 19.30 Uhr 2910 Mo 20:30 MAIN (Robert Hampson + Stephan Mathieu) // PRSZR a collaboration of PURE and HATI // The Sleep Of Reason Broken Sound (Saal / 10/12 €) 3010 Di 20:30 Schneeweiss & Rosenrot (Saal / 12/15 €) 3110 Mi 20:30 The Souljazz Orchestra (Saal / 15/tba €) 0111 Do 20:30 Steve Smith Vital Information (Saal / 12/15 €) 0711 Mi 20:30 Nils Wülker (Saal / 20/24 €) Pures Holz Pures Vergnügen Guitars 1211 Mo 20:30 The New John Abercrombie Quartet – »Within A Song« Abercrombie / Drewes / Gress / Baron Jazzmeeting WDR (Saal / 12/15 €) 1311 Di 20:30 Marc Ribot »Ceramic Dog« Jazzmeeting WDR (Saal / 12/15 €) 1411 Mi 20:30 Eivind Aarset »Dream Logic« (Saal / 12/15 €) 1811 So 19:00 Frank Köllges 60ster Geburtstag (Saal / Eintritt frei) 1911 Mo 20:30 Hayden Chisholm & Afro-Kiwi-Trance Celebration (Saal / AK 8 €) 2111 Mi 20:30 Thymolphtalein // Adachi Tomomi / Frank Gratkowski Doppelkonzert Reconstructing Song (Saal / 9/12 €) 2511 So 20:30 Angelika Niescier Kundry – 199 Jahre Wagner: Part II (Saal / 17/21 €) 2611 Mo 20:30 Angelika Niescier Kundry – 199 Jahre Wagner: Part II (Saal / 17/21 €) 0112 Sa 20:30 Erik Friedlander’s Bonebridge Band (Saal /12/15 €) 0312 Mo 20:30 Efrat Alony »A Kit for Mending Thoughts« (Saal /12/15 €) 1812 Di 20:30 PloTS »Songs from the Edge« (Saal /12/15 €) H×T*QN\IGPKG²GT $GVVGP$KQOCVTCV\GPWPF(WVQPU Stadtgar ten Venloer Str. 40 / 50 672 Köln / Tel. 02 21 / 952 994 - 0 www.Stadtgarten.de Änderungen vorbehalten der N atur z In u Hause. www.wolfes-wolfes.de #FGPCWGTCNNGGŖ$QPPŖ6GN 57 Musik-Kalender TIPP BÜRGERHAUS STOLLWERK 0221 99 11 08 0 LA DISPUTE Do 4.10. 21.00 TIPP alea – Wohnzimmer-Konzerte Di 30.10.20.00 GLORIA 0221 28 01 Marla Glen Mi. 03.10. 20.00 Athena Sa. 6.10. 22.00 Scissor Sisters Di. 9.10. 20.00 Roman Lob Mi. 10.10. 20.00 Fun Fr. 12.10. 20.00 John Cale So. 14.10. 20.00 Alex Max Band Mo. 15.10. 20.00 Ray Collins‘ HOT-CLUB Sa. 20.10. 22.30 Caravan Palace Mi. 31.10. 19.30 DIE KANTINE 0221 167 91 60 The Fixx So 7.10. 20.00 Krissy Matthews Di. 09.10. 20.00 Levellers Di. 16.10. 20.00 The Brew UK Do 25.10. 20.00 Magnum So. 28.10. 20.00 Randy Hansen & Band Di. 30.10. 20.00 KÖLNER PHILHARMONIE 0221 280 280 Duo Tal & Groethuysen Mo 1.10. 20.00, Di. 2.10. 20.00 Wise Guys Mi 3.10. 16.00 und 20.00 WDR-Sinfonieorchester Do 4.10. 12.30 S. Massi, J. Kellner, S. Castry, D. Fall, R. Khalfa Do 4.10. 20.00 Philharmonischer Kammerchor Sa 6.10. 20.00 Irish Chamber Orchestra So 7.10. 16.00 Dead can Dance Mo 8.10. 20.00 Francesco Tristano Di 9.10. 20.00 Barbara Dennerlein Mi 10.10. 20.00 The Big Chris Barber Band Do 11.10. 20.00 Tina Dico Fr 12.10. 20.00 Ensemble modern Sa 13.10. 20.00 Der magische Klang und die Schurken So 14.10. 15.00 Liao Yiwu, Wolf Biermann So 14.10. 20.00 Anne-Sophie Mutter Mo. 15.10. 20.00 Isabelle Faust Di. 16.10. 20.00 Gürzenich Orchester Köln Do. 18.10. 12.30, Sa. 27.10. 15.00 Russische Staatskapelle Moskau Do. 18.10. 20.00 Freiburger Barockorchester Fr. 19.10. 20.00 Madredeus Sa. 20.10. 20.00 TIPP Xavier de Maistre So. 21.10. 11.00, Mo. 22.10. 20.00, Di. 23.10. 20.00 Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen So. 21.10. 20.00 WDR-Sinfonieorchester Do. 25.10. 12.30 Matthias Goerne, Pierre-Laurent Aimard Do. 25.10. 20.00 Rudolf Buchbinder Fr. 26.10. 20.00, Sa. 27.10. 20.00 Susannna Yoko Henkel So. 28.10. 11.00 58 = choices-Empfehlung auf den Auswahl-Seiten Dahlkvist Quartet So. 28.10. 16.00 Benjamin Schmid So. 28.10. 20.00 Pieree-Laurant Aimard Mi. 31.10. 20.00 STADTGARTEN 0221 28 01 Mary Halvorson Trio Mo. 1.10. 20.30 Martin Sasse Trio feat. John Ruocco Mi. 3.10. 20.30 Inga Lühning und Band Do. 4.10. 20.30 Joe Brooks Do. 4.10. 21.00 Oceana Fr. 5.10. 19.30 Heartbeat/Schlagsaite/Jan Röttger (Lagerfeuer Deluxe) Fr. 5.10. 20.30 Chupa Stylee feat. Shoe & The Maxons Fr. 5.10. 23.00 Steve Lehmann Trio Sa. 6.10. 20.30 ZOOM presents 'Traum Lable Night' Sa. 6.10. 23.00 Rachel Scharnberg & Band Sa. 6.10. 23.00 Hans Lüdemann-Sebastien Boisseau / Terrence Ngassa French Connection So. 7.10. 20.00 Chris Pureka So. 7.10. 20.30 orTie / Christophe Monniot Trio Ozone Mo. 08.10. 20.00 Lucy Rose Mo. 8.10. 21.00 Louis Sclavis Atlas Trio / The Ceccaldi Trio Di. 9.10. 20.00 Sternal Symphonic Society Mi. 10.10. 20.30 Mia Diekow Mi. 10.10. 20.30 Six Alps and Jazz feat. Thomas Alkier Do. 11.10. 20.30 Absynthe Minded Fr. 12.10. 20.00 Fushitsusha Sa. 13.10. 19.00 Anna Aaron So. 14.10. 20.00 Sit Down And Sing 6 Mo. 15.10. 20.00 Jon Gomm Mo. 15.10. 20.30 Stian Westerhus solo / Ingrid Lukas Mi. 17.10. 20.30 Terra Naomi Mi. 17.10. 20.30 AVANT ART & TIMEART presents: Nanoschlaf meets Lorenc/Szatarski/ Hewelt Do. 18.10. 20.30 TIPP We Invented Paris (Special Guest: Neufundland) Fr. 19.10. 19.30 Venus Delights Fr. 19.10. 21.00 The Crookes Sa. 20.10. 19.30 Alexander Sobocinski Quartett Sa. 20.10. 23.00 Miles Bonny feat. The Ruffcats "Supa Soul Sh*t" Album Release Konzert So. 21.10. 20.30 Ray Anderson – Marty Ehrlich Quartet So. 21.10. 20.30 Alice Francis Mo. 22.10. 20.00 Pickers Mo. 22.10. 20.30 Rachel Sermanni Di. 23.10. 20.30 Teitur - A Solo Piano Performance Di. 23.10. 20.30 Rabbit Rabbit – Karla Kihlstedt & Matthias Bossi Mi. 24.10. 20:30 Patrice & Moska (Special Guest: Peter Fesperanto) Fr. 26.10. 20.00 Mick Flannery Sa. 27.10. 20.00 Elba Ramalho & Band Sa. 27.10. 21.00 Three Fall Sa. 27.10. 23.00 Schneeweiß & Rosenrot Di. 30.10. 20.30 The Souljazz Orchestra Mi. 31.10. 20.30 Foto: Aymeric Giraudel Foto: Robert Recker Edvard Grieg Peer Gynt Sunnyi Melles Sprecherin Marc Minkowski Dirigent Mahler Chamber Orchestra u. a. Francesco Tristano Klavier Foto: Pedro Cláudio Samstag 06.10.2012 20:00 spielt Buxtehude, Bach und eigene Werke Dienstag 09.10.2012 20:00 »Jazz der femininen Art. Noch zu loben, bedeutet Eulen nach Athen zu tragen.« Frankfurter Allgemeine Zeitung MADREDEUS Essência Roncalliplatz, 50667 Köln direkt neben dem Kölner Dom (im Gebäude des RömischGermanischen Museums) Neumarkt-Galerie 50667 Köln (in der Mayerschen Buchhandlung) Philharmonie-Hotline 0221 280 280 koelner-philharmonie.de Barbara Dennerlein Orgel Samstag 20.10.2012 20:00 Mittwoch 10.10.2012 20:00 Foto: Newtone Management Förderer der MCO Residenz NRW: Kunststiftung NRW und das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen Kunst in Köln Lotte Jacobi, Emil Jannings in der Garderobe der UFA, Berlin 1931 / Egon Erwin Kisch, New York 1940, © The Lotte Jacobi Collection, University of New Hampshire, USA Innehalten in unruhigen Zeiten Fotografien von Lotte Jacobi im Käthe Kollwitz Museum Eines überrascht zunächst. Die Porträts, die Lotte Jacobi bis 1934 in Deutschland und Europa und ab 1935 in den Vereinigten Staaten aufgenommen hat, sind stilistisch nicht zu unterscheiden. Lotte Jacobi setzt in New York da an, wo sie in Berlin aufgehört hat. Sie war sich frühzeitig ihrer Sache sicher und zur rechten Zeit am rechten Ort. Die Sujets ihrer fotografischen Darstellungen stammen aus dem (überwiegend deutschen) Kulturleben. Ihre fotografischen Bildnisse sind hochkonzentriert, ohne Umschweife und tatsächlich ausgesprochen offenherzig. Aber Lotte Jacobi macht keine Schnappschüsse, ihre Aufnahmen sind genau beobachtet und sorgsam arrangiert, im Einverständnis mit den Porträtierten, die sich selbstbewusst darstellen. Lotte Jacobi setzt in ihrer Fotografie beim Selbstverständnis an: Sie bringt Auftreten, Status und Denken der Porträtierten zur Deckung. Die Beschäftigung mit der Fotografie wurde ihr wortwörtlich in die Wiege gelegt. Lotte Jacobi wurde 1896 in Westpreußen geboren, ihr Vater übte den Beruf des Fotografen in der dritten Generation aus. Selbst hat Lotte Jacobi schon als 12Jährige mit der Kamera experimentiert und später in München Fototechnik studiert. Ab 1920 lebte sie in Berlin, wo sie im Atelier ihres Vaters mitarbeitete. 1929 erwarb sie ihre erste Leica-Kamera, 1932 wurde das Atelier an den Kurfürstendamm verlegt. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten erschwerten sich die Arbeitsbedingungen für Lotte Jacobi, die aus einer jüdischen Familie stammte. Über Umwege emigrierte sie im September 1935 nach New York, dort eröffnete sie schon im Monat darauf mit ihrer Schwester ein eigenes Fotostudio. Und kaum zwei Monate später veröffentlichte der New York Harald Tribune bereits ihre Aufnahmen. 1944 erwarb Lotte Jacobi die amerikanische Staatsbürgerschaft – nach Deutschland kehrte sie nur noch zu Besuch zurück. 1955 zog sie nach New Hampshire, wo sie bis zu ihrem Tod 1990 lebte. Sie engagierte sich kulturpolitisch, richtete wieder ein Fotostudio ein und fertigte weiterhin Porträts an. In Amerika schon längst anerkannt, fand ihre erste Einzelausstellung in Deutschland 1972 in der Landesbildstelle Hamburg statt, organisiert von Fritz Kempe, weitere folgten, 1983 wurde sie in Berlin mit dem Erich-Salomon-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie ausgezeichnet. Auf der anderen Seite der Kamera Berühmt wurde Lotte Jacobi vor allem mit ihren Porträts, die auch Dokumente des kulturellen Lebens in den Metropolen Berlin und New York sind. Lotte Jacobi ist mittendrin und es herrscht ein großes Vertrauen zwischen der Fotografin und den Fotografierten. Zu den Porträtierten im Berlin der 1920er, 1930er Jahre gehört Peter Lorre alleine und gemeinsam mit Lotte Lenya in Wedekinds „Frühlings Erwachen“ an der Volksbühne 1929 – da hatte sich Lotte Jacobi bereits als Theaterfotografin etabliert. Hier konzentriert sie sich auf die beiden Akteure und arbeitet deren Intensität im Spiel heraus: Ein Bühnenbild oder Accessoires brauchen weder die Schauspieler noch die Fotografin. In diesem Sinne vertrackt ist die Aufnahme mit Emil Jannings, der sich in der Garderobe vor einem Spiegel schminkt, so dass sein Gesicht nur indirekt zu sehen ist. Rechts von Jannings steht der Maskenbildner, den Kopf in ähnlich schräger Haltung und ebenfalls einen Pinsel in der Hand … Identität und Rolle, Schauspielerei als reflektierte Wirklichkeit sind in dieser komplexen Komposition, in der die Fotografin noch ihre eigene Aufgabe hinterfragt, als Themen aufgeworfen. Lotte Jacobi hat aber auch Käthe Kollwitz porträtiert, 1929 in Berlin in weicher Zeichnung. Die Kollwitz ist im frontalen Gegenüber zu sehen, als Büste den Kopf aufrecht, dadurch im Ebenmäßigen erfasst, wodurch das Feine der Gesichtszüge betont ist. Deutlich werden der wache Blick, mit dem Kollwitz ihrerseits die Umgebung und die gesellschaftlichen Zustände registriert hat, sowie die Überzeugung vom eigenen Tun, aber auch dessen Ausgeliefertsein. Lotte Jacobi schildert die sozialkritische Bildhauerin und Zeichnerin im Zusammenwirken von Schönheit und innerer Haltung. Die Fotografie befindet sich in der Sammlung des Käthe Kollwitz Museums. Mit der Retrospektive zu Lotte Jacobi wird zugleich die Geschichte dieses einen Fotos erzählt und ein weiterer Mosaikstein zum Verständnis der Namensgeberin, deren Werke im Kölner Museum vorbildlich gesammelt werden, gesetzt. In Amerika fotografiert Lotte Jacobi dann zunächst die Landsleute, die emigriert sind, Albert Einstein und Thomas Mann. Und den Reporter Egon Erwin Kisch mit ausdrucksstarkem Gesicht, forciert noch durch die ausgreifende Gestik der rechten Hand, während die Linke mit der rauchenden Zigarette auf einem Tischchen aufliegt. Dass bei den Porträts die weitgehende Beschränkung auf das Gesicht ein gezieltes Verfahren ist, bestätigen noch die Reisefotografien, die ab 1931/32 unter anderem in Moskau und den Teilrepubliken der Sowjetunion entstanden sind, und die Theater- und Tanzaufnahmen, die auch die Umgebung festhalten und damit die Atmosphäre einfangen. Doch auch da ist alles konzentriert, auf den Punkt gebracht als wahrhafte Erlebnisse. Auch diese Aufnahmen sind in der Kölner Retrospektive zu sehen, ebenso wie die Experimente mit dem – kameralosen – Fotogramm. Vielleicht liegt es ja auch an dieser Vielschichtigkeit, der Offenheit und Neugier von Lotte Jacobi, dass sich die Porträtierten auf das fotografische Miteinander eingelassen haben und dass daraus so wichtige, maßstäbliche Bildnisse entstanden sind. THOMAS HIRSCH „Lotte Jacobi“ I bis 25. November im Käthe Kollwitz Museum in der Neumarkt-Passage I www.kollwitz.de 60 KULTOUR IST … STEDELIJK MUSEUM AMSTERDAM ERÖFFNUNG 23. SEPTEMBER 2012 Amsterdam im Herbst ! Jetzt das neue Stedelijk Museum besuchen. Mit dem Europa-Spezial bereits ab 19 € nach Amsterdam reisen ! J bahn.de/holland in Kooperation mit: Sammlung Yeondoo Jung-Documentary Nostalgia, 2007, Still (HDCam, color, sound, 85 min), Foto: by the artist „Wir fördern das, was andere nicht unbedingt fördern“ Dr. Christian Esch, Direktor des NRWKultursekretariats, über das 3jährige Kunstaustauschprogramm „Transfer Korea“ Südkorea ist drei Jahre lang Partnerland des Es fällt auf, dass fast alle Koreaner in Europa 9. Kunst- und Künstleraustauschs „Transfer studiert haben. Korea“ unter der Leitung des NRWKultur- Das ist gar kein Zufall. Wenn Sie nach Korea fasekretariats in Wuppertal. Für Direktor Dr. hren und dort mit Künstlerinnen und Künstlern Christian Esch ist das eine wirklich neue Stufe sprechen, stellen Sie fest, dass fast alle diese der Verbindungen zwischen beiden Ländern. Beziehung zum Westen und häufig zu Europa Neben der Förderung ambihaben, dann wieder sehr häufig tionierter bildender Künstler „Die Künstler sollen ihren ei- zu Deutschland und dort wiedurch Gastaufenthalte und genen Weg gehen können, wir der zu Nordrhein-Westfalen. Die Ausstellungen zielt das Trans- wollen nichts vorzeichnen“ Orientierung in Korea ist stark fer-Projekt vor allem auf die westlich, aber sie steht auch in Annäherung und wechselseitige Bekanntma- einem besonderen Verhältnis zum Westen. Das chung unterschiedlicher Kunstszenen. Wäh- zu zeigen und darauf im Dialog auch einzugehen rend Südkorea schon lange mit der westlichen ist ein ganz wichtiges Thema: East meets West, Kunst vertraut ist, gilt es die dynamische Kunstmarkt traditionell trifft Kunstorientierung koreanische Kunstszene mit ihren eigen- mit einem leicht anderen Verständnis. ständigen Positionen hierzulande erst noch zu entdecken. Bis Mitte Oktober residieren Also der Blick eines Koreaners, der in Eurodie sieben koreanischen KünstlerInnen noch pa künstlerisch groß geworden ist, zurück auf in Bonn, Düsseldorf und Hagen. Ab Oktober Europa? 2013 wird es dann eigenständige, aber auf- Ein Beispiel: Die Künstlerin Seoung Won Won hat einander abgestimmte Ausstellungen in Korea in Düsseldorf studiert, spricht flüssig Deutsch und und NRW geben, mit Werken der insgesamt lebt jetzt schon lange in Korea. Als sie damals zu14 „Transfer“-Künstler. rückkam nach Korea, stellte sie fest, dass es dort sehr schwer ist, als Künstler zu leben – weswechoices: Herr Esch, das Kultursekretariat gen sie auch immer wieder einen neuen und auch stand einmal dafür, das zu fördern, was es neugierigen Blick auf den Westen wirft und den schwer hat. Haben es diese 14 Künstler aus Versuch unternimmt, quasi über den Westen in Deutschland und Südkorea besonders schwer? Korea Fuß zu fassen. Der Blick nach Westen von Christian Esch: Das Kultursekretariat hat mit Korea aus ist also auch der Blick ins eigene Land. diesem Slogan gearbeitet, arbeitet aber nicht mehr damit. Nicht, weil wir in dieser Hinsicht Drei Jahre sind eine lange Zeit. Verläuft sich die Arbeit geändert hätten, sondern weil er so da so ein Projekt nicht? schlecht gelaunt klingt. Wir arbeiten weiterhin Sie ist notwendig, weil sich der Transfer als ein mehr an den Stellen, an denen andere weniger Prozess versteht, dessen Verlauf nicht zum „Verarbeiten. Und fördern so etwas, was an einer an- laufen“ tendiert, sondern der die Kunstszenen deren Stelle nicht gefördert würde. Das gilt auch über einen längeren Zeitraum intensiver miteihier. Mit Korea hat bisher auf der Kunstebene nander und untereinander in den Dialog bringt – – in Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus und damit eine Grundlage schafft, dass sich diese – so noch keiner einen Austausch gemacht. Wir Entwicklungen eigenständig fortsetzen, wenn bringen Künstlerinnen und Künstler zusammen, der Transfer mit den Ausstellungen endet. Desdie sonst nicht zusammenfänden, und wir brin- wegen brauchen wir einen so langen Zeitraum gen Kunstszenen miteinander in Berührung, die mit den vielen Elementen, die dazugehören. Das traditionell eigentlich schon miteinander in Be- entspricht auch ganz meiner Philosophie, mit den rührung sein müssten – denken wir an die Düs- kompetenten und interessierten Menschen – also seldorfer Kunstakademie und Nam June Paik. mit den Menschen, um die es eigentlich geht – 62 so zu arbeiten, dass sie ihre eigenen Wege gehen können und nicht diese Wege vorzuzeichnen. Der internationale Aspekt steht bei den Bildende Kunst-Förderungen des Kultursekretariats im Vordergrund – warum ist das so? Das ist insgesamt nicht so. Natürlich in Bezug auf Transfer, aber nicht, wenn ich zum Beispiel an die Museumsplattform denke, wo es um die Museen in Nordrhein-Westfalen geht. Wir zielen darauf, dass nordrhein-westfälische Menschen die Museen auch besuchen und sich mit Kunst dort auseinandersetzen. Wir sind da auf verschiedenen Ebenen unterwegs. Unterhalb der Museumsebene gibt es im Moment aber nichts? Nein. Wie schon gesagt fördern wir das, was andere nicht unbedingt fördern. Künstler-Residenzen werden von anderen gefördert, Künstleraustauschprogramme werden, jenseits dieses Prozessualen wie beim Transfer, gefördert, es gibt Ausstellungsaustausch und Kuratorenaustausch. Wir versuchen, nicht noch mal das zu machen, was andere machen, sondern wir arbeiten bewusst für die Lücken. Welcher Transfer wird nach dem mit Korea stattfinden? Das ist noch nicht klar. Es gibt ein paar Überlegungen, die wir mit den Museen vor Ort gerade ventilieren. INTERVIEW: PETER ORTMANN ZUR PERSON Dr. Christian Esch wurde 1961 in Bonn geboren. Nach dem Studium der Musikwissenschaft in Frankfurt a.M. und Göttingen (Dissertation zur Oper im 18. Jahrhundert) ein sechsmonatiger Studienaufenthalt am Deutschen Studienzentrum in Venedig. Musiktheater- und Schauspieldramaturg in Frankfurt, Innsbruck und München. Dr. Christian Esch war langjähriger Musikbeirat des Goethe-Instituts. Seit 2004 ist er Direktor des NRWKultursekretariats in Wuppertal. Foto: NRW KULTUR DAS GÖTTLICHE HERZ DER DINGE ALTAMERIKANISCHE KUNST aus der Sammlung Ludwig MUSEUM FÜR ANGEWANDTE KUNST KÖLN und 21. INTERNATIONALE PHOTOSZENE KÖLN ARCHITEKTURFOTOGRAFIE Made in China Foto: Peter Bialobrzeski, Neontigers, 2001 1. September — 25. November 2012 Museum für Angewandte Kunst Köln An der Rechtschule, 50667 Köln T +49 (0)221 221 238 60 www.makk.de Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag 11-17 Uhr Montag geschlossen 1. Sonntag im Monat 10-17 Uhr 1. Donnerstag im Monat (außer Feiertag) 11-22 Uhr Kooperationspartner Förderer Architekturjahr Medienpartner RAUTENSTRAUCH-JOEST-MUSEUM KULTUREN DER WELT Cäcilienstr. 29 – 33, 50667 Köln, www.museenkoeln.de/rjm Di – So 10 – 18 Uhr, Do 10 – 20 Uhr, jeden 1. Do im Monat 10 – 22 Uhr Kunstwandel C ÉZAN N E GAUGUIN VAN GOGH MACKE MUNC H NOLDE P ICAS S O SCHIELE D I E J A H R H U N D E RTS C H A U D E S S O N D E R B U N D E S Rivane Neuenschwander Aschermittwoch/Epilog 2006, © Courtesy the artist Höllentanz der Narren „Narren. Künstler. Heilige“ in der Bundeskunsthalle in Bonn Rostige Nägel stecken in zwei Baumstümpfen, die dadurch verbunden werden. Farbige Baumwoll- und Pflanzenfasern sind darin verwoben. Die Opfermaterialien sind ein magisches Objekt vom Kongolesen Nkondi Konzo aus dem 19. Jahrhundert. Das Einschlagen von Nägeln oder das Nageln sind beileibe keine Erfindung des deutschen ZERO-Künstlers Günther Uecker in den 1950ern. Diese aggressive Praxis war bei allen Magiern durch die Jahrhunderte bekannt und bewährt. Jeder Nagel zielte auf Krankheiten, böse Geister oder Menschen. Unter dem Titel „Narren. Künstler. Heilige“ zeigt die Bundeskunsthalle in Bonn gleich 250 Exponate, darunter auch zeremonielle Masken, altertümliche Gewänder und magische Werkzeuge. Die in der hochinteressanten Ausstellung dargestellte Zeitspanne reicht von altägyptischen Zeugnissen von vor 3.000 Jahren bis zur Gegenwartskunst. Die Ausstellung ist in Themenblöcke wie „Chaos“, „Exzesse“, „Mystisches“ oder „Übermenschliches“ strukturiert, der Besucher sollte also etwas mehr Zeit mitbringen. In mehreren Filmen wird gezeigt, wie Zauberer in fernen Ländern Rituale vollziehen. Aber auch zeitgenössische Videos finden sich darunter, wie Anna Halprins Krebs-Performance „Dancing my cancer“ von 1975 oder das farbige Ameisen-Opus „Aschermittwoch“ der Brasilianerin Rivane Neuenschwander von 2006. Mitten in der willkürlichen Ordnung dieser Welt verlangt der Mensch schon immer nach Haltepunkten, die ihm in der möglichen Unordnung Schutz und Halt geben können. Waren es früher die Schamanen, die mit Hilfe von Zaubertränken und Ritualen die Kontakte zu übersinnlichen Wesen und Orten herstellten und so die Angst der Machtlosen besänftigten, so sind es heute eher die Künstler, die Rituale bewahren, deren Notwendigkeit im aufgeklärten Zeitalter mehr als bestritten werden. Und so korrespondiert die kleine staubige Schale mit Totenschädel (cakatu, Fetisch 20. Jahrhundert) aus Benin immer noch bestens mit beispielsweise dem mit Diamanten besetzten menschlichen Schädel (For the Love of God, 2007) von Damien Hirst. Dessen Arbeit ist zwar nicht in der Bundeskunsthalle zu sehen, aber dennoch für den Interessierten als „Lob der Torheit“ (Untertitel der Ausstellung) anzusehen angesichts seiner pseudorituellen Herstellung und des absurden Preises (75 Millionen Euro), den die Arbeit damals erzielt hat. Geld bekamen die Hersteller der kultischen Objekte, die in Bonn zu sehen sind, wohl nicht, sie produzierten eben nur alltägliche Gerätschaften, die rituelle Handlungen möglich machten oder sie unterstützten. Innerhalb dieser vorsätzlichen Unordnung waren Dinge erlaubt, die ansonsten strikt untersagt waren. Dieser Ritus hat sich bis heute – wenn auch in merkwürdigen Zusammenhängen – erhalten, denkt man an die bierseligen Karnevalsumzüge im Rheinland oder an das pseudoesoterische WalpurgisnachtSpektakel am Brocken. Wie anders wirkten da doch die Außenseiterfiguren, die damals eher verachtet als verehrt und dennoch gefürchtet wurden. Ihre Kostüme (Kuker aus Bulgarien oder die Schweizer Tschäggätä) haben immer noch eine Ehrfurcht gebietende Aura. PETER ORTMANN „Narren. Künstler. Heilige“ I bis 2.12. I Bundeskunsthalle Bonn 0228 9 17 12 00 64 © Roland Halbe Kunst-Termine Köln Walker Evans, Man Posing for Picture in Front of Wooden House, 1936, © Walker Evans Archive, The Metropolitan Museum of Art, courtesy SK Stiftung Der Kunst-Kalender Köln artothek Galerie Karsten Greve www.museenkoeln.de Andreas Kaiser, bis 18.10. Di-Fr 13-19, Sa 13-16 Uhr www.galerie-karsten-greve.com Norbert Prangenberg, bis 3.11. Di-Fr 10-18.30, Sa 10-18 Uhr Museum für Angewandte Kunst KunstRaum H&H www.makk.de Junge deutsche Fotografie, bis 14.10. Di-So 11-17 Uhr www.KunstRaumHH.com Mu Pan/Jörg K. Dähne, bis 25.10. Mo-Fr 13-18, Sa 12-16 Uhr Käthe Kollwitz Museum Jablonka Galerie www.kollwitz.de Lotte Jacobi, bis 25.11. Di-Fr 10-18, Sa, So 11-18 Uhr www.jablonkagalerie.com Ross Bleckner, bis 16.11. Di-Fr 10-13, 14-18 Uhr Kolumba www.kolumba.de Paul Thek und die Anderen, bis 2013 Mi-Mo 12-17 Uhr Richard Meier Building as Art 30. September 2012 bis 3. März 2013 Krings-Ernst Galerie Hans-Arp-Allee 1 · 53424 Remagen · Tel. +49 (0)2228 9425-0 www.arpmuseum.org · Di bis So und an Feiertagen 11 bis 18 Uhr www.kegallery.de Bertram Jesdinsky, bis 3.11. Di-Fr 15-18, Sa 12-16 Uhr Galerie Lehr Museum Ludwig www.museum-ludwig.de Ein Wunsch bleibt immer übrig, bis 4.11. Art Spiegelman, bis 6.1. Di-So 10-18 Uhr Photographische Sammlung/SK Stiftung www.sk-kultur.de Walker Evans, bis 20.1.13 Do-Di 14-19 Uhr Rautenstrauch-Joest-Museum www.museenkoeln.de Rama und Sita, bis 21.10. Di-So 10-18, Do 10-20 Uhr Wallraf-Richartz-Museum www.wallraf.museum 1912 – Mission Moderne, bis 30.12. Di-So 10-18, Do 10-21 Uhr Salon Schmitz www.kunstgruppe.de Özlem Sakalsiz & Anna Virnich, bis 8.11. tägl. 10-24 Uhr Galerie Klaus Benden www.galerie-klaus-benden.de Alex Katz, bis 3.11. Di-Fr 11-18, Sa 11-16 Uhr Galerie Buchholz www.galeriebuchholz.de Tony Conrad, bis 20.10. Di-Fr 11-18, Sa 11-16 Uhr Galerie Gisela Capitain www.galeriecapitain.de Jorge Pardo, bis 20.10. Di-Fr 10-18, Sa 11-18 Uhr Drei wwww.raum-drei.de Anna Virnich, bis 20.10. Mi-Fr 14-18, Sa 12-16 Uhr www.lehr-galerie.de Birgit Jensen, bis 20.10. Di-Fr 10-12.30, 14-17, Sa 12-15 Uhr Galerie Christian Lethert www.christianlethert.com Max Sudhues, bis 13.10. Di-Fr 14-18, Sa 10-16 Uhr Galerie Pamme-Vogelsang www.pamme-vogelsang.de Nele Ströbel, bis 10.11. Di-Fr 12-18, Sa 11-15 Uhr Galerie Stefan Röpke www.galerie-roepke.de Julie Oppermann, bis 12.10. Di-Fr 10-13, 14-18, Sa 11-16 Uhr Galerie Marion Scharmann www.marion-scharmann.com Stef Heidhues, bis 19.10. Di-Fr 13-18, Sa 12-16 Uhr Galerie Brigitte Schenk www.galerieschenk.de Hassan Sharif, bis 31.10. Di-Fr 11-14, 15-18, Sa 11-15 Uhr Temporary Gallery www.temporarygallery.org Autumn of modernism II, bis 28.10. Do, Fr 14-18, Sa, So 13-17 Uhr Michael Werner Kunsthandel www.michaelwernerkunsthandel.de Markus Lüpertz, bis 20.10. Di-Fr 10-18, Sa 11-16 Uhr Galerie Thomas Zander www.galeriezander.com Dieter Meier, bis November Di-Fr 11-18, Sa 12-18 Uhr Empfehlungen von Thomas Hirsch 65 Auswahl Konzert BÜRGERHAUS STOLLWERCK Do 4.10. 21 Uhr La Dispute La Dispute sind die Einlösung eines Versprechens an alle treuen Hardcore-Fans. Nämlich des Versprechens, dass der Stil trotz vieler Jahre des Stillstands nicht tot ist. Ihr Album „Wildlife“ lag dem Fachmagazin Visions bei und schlug bei den Fans harter Gitarren mit einem solchen Nachdruck ein wie zuletzt höchstens At The Drive-In vor vielen Jahren. Mittlerweile ist es auch kein Geheimnis mehr, was für eine formidable Liveband das Quintett aus Michigan ist. cs Infos: 0221 991 10 80 sen aus Rock und Klassik: Zum Einsatz kommen neben Gitarren und Klavier eine Posaune, ein Waldhorn, Schlagzeug – und eine Gewittertrommel. Nun gehen sie mit We fixed the Catapult auf Tour. Die drei Jungs aus Bremen stehen für direkten, ergreifenden Indie-Rock und sind live besonders überzeugend. Mit Lingby verbindet sie eine langjährige und enge Freundschaft. Nach dem Kölner Termin sind sie am 14.10. in Düsseldorf im Pretty Vacant, dann am 16.10. in Bonn im BLA zu hören. sm Sustain Release“ kam 2006 auf den Markt, drei Jahre später folgte „Temporary Pleasure“. Als Gastsängerin wirkte unter anderem Beth Ditto von Gossip mit. Nun sind die beiden Jungs auf Club-Tour unterwegs. sm Infos: 53 09 88 80 LIVE MUSIC HALL Di 11.10. 20 Uhr Goran Bregovic And His Wedding & Funeral Band CLUB BAHNHOF EHRENFELD Fr 19.10. 19.30 Uhr Simian Mobile Disco GEBÄUDE 9 Do 18.10. 20 Uhr Trail Of Dead Es gibt gute Gründe, Trail Of Dead, diese verschworene Gang aus Texas, als eine der größten Rockbands der letzten 15 Jahre zu bezeichnen. Zumindest ist die Band in vielerlei Hinsicht einzigartig: Kaum jemand ist ähnlich klug und hinterlistig bei gleichzeitiger wüster Kraft, kaum ein anderer Act schafft eine so überbordende Dynamik und ist gleichzeitig eine derart großartige Liveband. Trail Of Dead sind in diesen Breiten mittlerweile gute Bekannte, müde Routine will sich aber nicht einstellen. Ein echter Konzerthöhepunkt! cs Infos: 0221 58 91 94 14 STADTGARTEN Do 18.10. 20.30 Uhr CLUB SUBWAY Mi 10.10. 20 Uhr Lingby/We fixed the Catapult Nach ihrem ersten erfolgreichen Album „Count the stars“ und Touren durch ganz Europa gehen die fünf Kölner in die zweite Runde: Anlässlich des Release ihrer EP „I worked for the Light“ touren sie durch insgesamt 16 Städte deutschlandweit und sind am 10. Oktober im Club Subway an der Aachener Straße zu sehen und zu hören. Lingby: Das sind die Schwestern Judith und Carmen Hess, Willi Dück, Maik Vleurinck und Dennis Jüngel. Bekannt und beliebt sind sie für ihren melancholischen Indie-Pop mit Einflüs- culture club präsentiert: Kino Das muss man neidlos anerkennen: Gute Musik kommt oft aus England. Am 19.10. zum Beispiel in Form der beiden ElektroPopper von Simian Mobile Disco (Tipp: das Video zu „Hustler“). Zusammen bilden Jas Shaw und James Ford einen der angesagtesten Acts der Elektro-Szene. Charakteristisch für das Duo ist die minimale Instrumentierung ihrer stilisierten Tracks. Ihr Debütalbum „Attack Decay culture club präsentiert: Kino-Café LIEBLINGSFILM: HELVETICA DIE EISERNE LADY Gemeinsam mit KölnMusik und der Kino Gesellschaft Köln präsentiert choices die neue monatliche Reihe „Der Lieblingsfilm von ...“. Starpianist Francesco Tristano zeigt Gary Hustwits preisgekrönte Dokumentation „Helvetica“. Hustwit geht darin der Frage nach, wo und wie uns die Schriftart „Helvetica“ auf der ganzen Welt begegnet. Interviews mit verschiedenen Designern runden den hochinteressanten Film ab. Der Film schildert die faszinierende Geschichte von Margaret Thatcher, der ehemaligen britischen Premierministerin, die sich in einer männerdominierten Welt durchzusetzen wusste. Es ist eine Geschichte über Macht und den Preis, den man dafür bezahlen muss. Gleichzeitig ist der Film das überraschende und intime Porträt einer außergewöhnlichen Frau. Filmforum im Museum Ludwig Bischofsgartenstr. 1. Karten an der Kinokasse choices verlost 3x2 Tickets E-Mail bis 8.10. an verlosung@choices.de, Kennwort: Helvetica Eingefleischten Balkan-Fans ist der Name Goran Bregovic ein Begriff. Aber auch der gemeine Filmliebhaber dürfte schon das eine oder andere von ihm gehört haben. Denn Weltberühmtheit hat seine Musik durch die Filme von Emir Kusturica („Die Zeit der Zigeuner“, „Arizona Dream“) erlangt. Seit 1998 geht er mit seinem Wedding & Funeral-Orchester weltweit auf Tour. Dabei scheint der Godfather des Balkan-Gypsy auch mit 62 Jahren noch kein bisschen müde zu sein und spielt im Schnitt an die 100 Konzerte im Jahr. Brennende Füße garantiert! sm Infos: 954 29 90 Foto: Pawel Wiszomirski Was passiert, wenn eine Experimentalband auf drei polnische Tänzer trifft? Richtig, es entsteht etwas komplett Neues. So passiert bei der Zusammenkunft der Kölner Band Nanoschlaf und der drei Tänzer Dawid Lorenc, Filip Szatarski, Radek Hewelt. Intermediale und interdisziplinäre Grenzüberschreitungen bilden die Grundlage der Band, die zwischen Avantgarde-Elektronik und improvisierter Musik anzusiedeln ist. Sie arbeitet konsequent an der Verschmelzung von akustischer und elektronischer Musik. Aber auch die drei Tänzer sind immer auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, aus den Vorgaben ihres Metiers auszubrechen, um offen für neuartige Einflüsse zu werden. Die Musikalität des Körpers steht dabei im Zentrum. Der Körper wird dabei als Sensor begriffen, um organische kompositorische Strukturen entstehen zu lassen. sm Infos: 952 99 40 PHILHARMONIE Sa 20.10. 20 Uhr Madredeus UCI Kinowelt Hürth Theresienhöhe 1, Hürth-Park Karten: 02233 79 91 23 Mit Madredeus beehrt eine der erfolgreichsten Musikgruppen Portugals die Kölner Philharmonie. Gegründet wurde die Band Mitte der 80er in Lissabon. Anfang der 90er Jahre spielten sie eine Woche lang in der nordkoreanischen choices verlost 3x2 Karten E-Mail bis 25.10. an verlosung@choices.de, Kennwort: Eiserne Lady 66 So 14.10. 15 Uhr Nanoschlaf Mi 7.11. 14.30 Uhr culture club Hauptstadt Pjöngjang. Auch Wim Wenders hat ihre Musik bereits für sich entdeckt und untermalte damit seinen Film „Lisbon Story“. Madredeus’ Stil hat seine Ursprünge in der traditionellen portugiesischen Folklore, mischt sich aber meisterhaft mit eingängigen Pop-Melodien, umhaucht von einer Brise des portugiesischen Fado. Die stets poetischen Songtexte runden den traumhaften Hörgenuss ab. sm Infos: 20 40 80 rem Singer/Songwriter-Mix aus Blues und Folk und ihrer sanften, lieblichen Stimme begeistert sie das Publikum auch ohne Bruder im Handumdrehen. 2012 veröffentlichte sie ihr zweites Soloalbum „By the Horns“. Wer schon einmal Julia Stones fantastische Version von „You’re the one that I Want“ gehört hat, wird diese Frau lieben. sm Infos: 973 10 30 rend Anarchokomiker Kristian Kokol mit Propeller auf dem Kopf einen Tag später „Kokolores live“ bietet. Luke Mockridge und C. Heiland, die am 26. und 27.10. im Atelierkeller spielen, trumpfen mit einer frechen Mischung aus Musikkabarett und Generationenanalyse auf. Den krönenden Abschluss bildet am 29.10. Poetry Slammer Patrick Salmen. Mit staubtrockenem Humor macht sich der Kabarett-Literat über das digitale Kaminfeuer lustig. jl Infos: 24 24 85 Theater KULTURKIRCHE KÖLN Mi 24.10. 20 Uhr BÜHNE DER KULTUREN ATELIER THEATER 17./18./23.10. 22.-29.10. Julia Stone Zusammen mit ihrem Bruder Angus feierte die 28jährige Australierin schon weltweit Erfolge. Jetzt ist sie auf Solopfaden in Deutschland unterwegs. Mit ih- Absolute Beginnern Es ist kein Geheimnis, dass die lustigsten Abende des Köln Comedy Festivals oftmals abseits der großen Hallen stattfinden. Dieses Jahr hat man sich fürs legendäre Atelier Theater sechs KünstlerInnen gesucht, die thematisch und künstlerisch Neuland betreten. Andrea Volk, jahrelang als Duo in der Volk und Knecht GbR unterwegs, beginnt den Reigen am 22.10. mit ihrem Abend „VolksBelustigung“, an dem eine erfolglose Buchautorin das Leben seziert. Hellwachträumer Sebastian Nitsch zieht in „Unsterblichkeitsbatzen“ am 24.10. durchs Weltgerümpel, wäh- MIRA.zWEI Julia Franken, Julia Riera, Emily Welther und Claudia Konold bilden die Künstlergruppe MIRA. In seiner neuen Tanzperformance setzt sich das Quartett mit der Bedeutung der Abwesenheit auseinander, die die stärkste Form der Anwesenheit sein kann. So wie man Liebesbriefe eben schreibt, wenn der Geliebte gerade nicht zugegen ist. jl Infos: 955 95 10 BÜRGERHAUS STOLLWERCK 6./7.10. Ricky Nierva - Mike, Farbstudie Die Monster AG, 2001 Filzstift und Bleistift auf Fotokopie, © Disney/Pixar FIGUREN präsentiert: Kunst PIXAR – 25 YEARS OF ANIMATION Die Ausstellung bietet die Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen der Filmemacher zu werfen. In den Pixar-Studios entsteht ein Film zunächst in den als traditionell angesehenen Methoden durch Zeichnung, Malerei und Bildhauerei. Im weiteren Prozess werden die Charaktere am Computer digital umgesetzt. Der Besucher hat die Möglichkeit, die einzelnen Prozesse zu erleben. Kunst- und Ausstellungshalle Bonn Friedrich-Ebert-Allee 4 Karten über BonnTicket Der Puppenflüsterer choices verlost 2x2 Karten E-Mail bis 20.10. an verlosung@choices.de, Kennwort: Pixar bis 6.1. 10-21 Uhr „Früher war ich schizophren, aber jetzt sind wir wieder okay!“ Ein Mann, viele Charaktere: Benjamin Tomkins und seine verrückte Puppenfamilie machen da weiter, wo der herkömmliche Comedian nicht mehr weiter weiß und alte Herrenwitzchen hervorkramt. Ein rasanter Abend mit singenden Schildkröten, ambitionierten Müttern und Häschen mit 25,- € Parkett / 27,- € Loge Reservierungen unter 02237/9234322 CLASART Classic präsentiert die Met-Saison 2012/2013 Live in High-Definition 13. Okt. *DHWDQR'RQL]HWWL/q(/,6,5'q$025( 0LW$QQD1HWUHENR0DWWKHZ3ROHQ]DQL0DULXV].ZLHFLHQ 'LULJHQW0DXUL]LR%HQLQL 27. Okt. *LXVHSSH9HUGL27(//2 0LW5HQÈH)OHPLQJ-RKDQ%RWKD)DON6WUXFNPDQQ 'LULJHQW6HP\RQ%\FKNRY 08. Dez. *LXVHSSH9HUGL81%$//2,10$6&+(5$ 0LW6RQGUD5DGYDQRYVN\0DUFHOR¡OYDUH] 'PLWUL+YRURVWRYVN\'LULJHQW)DELR/XLVL 15. Dez. *LXVHSSH9HUGL$,'$ 0LW/LXGP\OD0RQDVW\UVND2OJD%RURGLQD 5REHUWR$ODJQD 'LULJHQW)DELR/XLVL Sindorfer Str. 7-21 · 50171 Kerpen www.euromax-cinemas.de 67 $QQD1HWUHENRXQG$PEURJLR0DHVWUL LQ/qHOLVLUGqDPRUH FOTO: NICK HEAVICAN/METROPOLITAN OPERA Auswahl Maske, der dem Mainstream-Humor ordentlich in den Hintern tritt. jl Infos: 9 91 10 80 EXPO XXI 14./17./23./26./29.10. Der Abend aller Tage Suse Wächter lässt die Welt untergehen. Und schaut noch mal, wo es klemmt. Der liebe Gott kann sein Smartphone nicht bedienen, der Sinn stürzt ständig ab, den letzten Sex haben wir mit Menschen, mit denen wir ihn gar nicht haben wollen. Wer Suse Wächters Puppenspiele kennt, weiß, dass hier keine Gefangenen gemacht werden und Spaß und Ernst ab der ersten Minute eine wunderbare Allianz eingehen. jl Infos: 22 12 84 00 FREIES WERKSTATT THEATER 25./27./31.10. Faustrecht der Freiheit Ein Lottogewinn katapultiert den bis dato mittellosen Stricher Franz in die besseren Kreise. Bald torkelt er und wird von den Herzlosen betrogen und belogen. Das FWT holt Rainer Werner Fassbinders bitteres Gesellschaftsporträt, in dem die Träume von Liebe und Glück an der U-Bahn-Station des Münchner Marienplatzes ein jähes Ende finden, auf die Bühne. Ulrich Hub inszeniert, es spielen Marius Bechen, Till Brinkmann, Tomasso Tessitori und Klaus Wildermuth. jl Infos: 32 78 17 STUDIOBÜHNE 19.-23.10. Geldgott//Chor der Empörten Kostas Papakostopoulos und sein Ensemble lauschen den Aufgebrachten Europas, die nach der Zockerei der Banken ums Ersparte und die Zukunft bangen – und zu Opfern einer nur noch an Geld und Finanzierungsplänen orientierten Medienberichterstattung geworden sind. Dabei kombiniert der Abend Teile des klassischen Dramas „Ploutos“ mit aktuellem Dokumentartheater. jl Infos: 4 70 45 13 PALLADIUM ab 12.10. bringt sie alle auf die Bühne: Strauß, Papst Benedikt und, vielleicht eine der genialsten Erfindungen der letzten Jahre, den Schauspiellehrer des „leider viel zu früh verstorbenen“ Jopi Heesters. Ein höchst vergnüglicher Abend um Geltungssucht, Anstand und die Plagen des Verwandlungskünstlers. jl Infos: 0228 21 25 21 Wenn einer als echter Gedankenakrobat bezeichnet werden kann, dann Peter Spielbauer. Spielbauers Programme sind anders. Sie kämpfen mit der Sprache, mit Requisiten und Aufbauten, graben sich ins Zwerchfell und in die Gehirnwindungen, sind Theater, Kabarett und Weltvermessung in einem. Für sein „Yübiläüm“ hat Spielbauer sich noch einmal ausgesuchte Szenarien der Vergangenheit vorgeknöpft, in denen Geist und Körper zusammen am Sein und Werden arbeiten, während das Publikum Bauklötze, Eimer und Besenköpfe lacht beziehungsweise staunt. jl Infos: 2 58 10 58. ORANGERIE 12.-14.10./23.-25.10. Le nozze di Figaro Mozarts Fortsetzung des „Barbiers von Sevilla“ führt aufs Schloss des Grafen Almaviva, der das Kammermädchen seiner Frau Rosina begehrt und nur von deren Verlobten in die Schranken gewiesen werden kann. Benjamin Schad inszeniert, Konrad Junghänel hat die musikalische Leitung. jl Infos: 22 12 84 00 PANTHEON BONN 28.10. Helmut Schleich „Nicht mit mir!“ Furios startet Schleich sein bayerisches Typenkabarett, das sich binnen weniger Minuten zum Kampf mit Prominenten auswächst. Denn Schleich choices verlost 3x2 Karten. E-Mail bis 19.10. an verlosung@choices.de, Kennwort: Schleich Liebst du mich nicht lieb ich dich doch METROPOL 18.-21.10. Lupin, der Meisterdieb Aus reinem Nervenkitzel nimmt der charmante Arsène Lupin das Pariser Bürgertum aus. Bis der Verwandlungskünstler am eigenen Hochmut scheitert. Maurice Leblancs Romanfigur, die sich humorvoll an der Belle Époque abarbeitet, beeinflusste ab 1905 unzählige Künstler, Regisseure und Kinomacher. Unter der Regie von Metropol-Chefin Mareike Marx nehmen sich nun Manuel Rittich, Eva Marianne Kraiss und Thomas Ficker des Gentleman-Gauners an. jl Infos: 32 17 92 Claudia Braubach, Christiane Bruhn, Claudia und Stella Holzapfel und Anna Lindblom verbeugen sich in ihrem „Konfrontationsstück“ vor der Bildhauerin Louise Bourgeois (1911-2010). Die Französin suchte in ihren Körperlandschaften und Texten nach den Ursprüngen der menschlichen Lebenskraft. Was treibt uns an, was bremst uns, wie können wir weiterleben und kommunizieren? jl Infos: 9 52 27 08 SENFTÖPFCHEN 24.10. Film Peter Spielbauer FILMCLUB 813 IMPRESSUM So 21.10. 20 Uhr Ärger im Paradies Das Betrügerpärchen Lily und Gaston macht sich in Paris an die reiche Witwe Colet heran. Das führt nicht nur bei Gaston zu amourösen Verwicklungen. Eine von Ernst Lubitschs besten Komödien, über die Henry Miller im September Herausgeber: choices Verlag Joachim Berndt, Büro Köln Maastrichter Str. 6-8, 50672 Köln E-Mail: info@choices.de Tel. 0221-27252-60, Fax: -88 Redaktion: Maren Lupberger (v.i.S.d.P.), Christian Meyer Mitarbeit an dieser Ausgabe: Lars Albat, Silvia Bahl, Frank Brenner, Lutz Debus, Jessica Düster, Hartmut Ernst, Melvin Gabel, Jörg Fürst, Rolf-Ruediger Hamacher, Wolfgang Hippe, Thomas Hirsch, Klaus Keil, Marianne Kolarik, Jules Lux, Sergej Maier, Christian Meyer, Anne Nüme, Peter Ortmann, Kerstin Maria Pöhler, Olaf Weiden, Christian Steinbrink, Christian Werthschulte, Ulrike Westhoff, Hans-Christoph Zimmermann emmaus second-hand Projektleitung: Rüdiger Schmidt-Sodingen Besuchen Sie unseren Showroom in der Südstadt! KEWLOX Köln Waisenhausgasse 29 Fon 02 21- 33 10 60 3 www.kewlox-koeln.de Möbel, Elektrogeräte, Hausrat, Kleidung, Bücher & mehr … Grafik: Dominik Empl, Michael Hennemann, Martin Johna, Mira Moroz, Wilhelm Schmidt Mo–Fr Sa Anzeigenverwaltung: Berndt Media Dr.-C.-Otto-Str. 196, 44879 Bochum E-Mail:info@berndt-media.de Tel. 0234-94191-0, Fax -94191-91 15–18 Uhr 10–14 Uhr Geestemünder Str. 42 Tel.: 0221-971 17 31 50735 Köln-Niehl eMail: Info@emmaus-koeln.de Linie 12: HS „Geestemünder Str.“ www.emmaus-koeln.de Buchhaltung: Karin Okniewski Alle nicht gesondert gekennzeichneten Bilder sind Pressefotos. 68 LEHR ZEITGENÖSSISCHE KUNST Kunst bis 20.10., Di-Fr 10-12.30, 14-17, Sa 1215 Uhr MUSEUM LUDWIG bis 6.1.2013, Di-So 10-18 Uhr Art Spiegelman 1933 begeistert schrieb: „Ein Vergnügen. Miriam Hopkins ist vielleicht die einzig wahrhaft charmante Frau, die je in einem amerikanischen Film zu sehen war.“ jl OFF BROADWAY Sa 27.10. 15 Uhr Die junge Sünderin Nach dem Tod ihres Vaters wächst Eva (Karin Baal) in einer wohlhabenden Familie auf. Als junge Frau bandelt sie mit den verschiedensten Männern an, um Reichtum und Glück zu finden. Rudolf Jugerts 1960 entstandenes Nachkriegsdrama zeichnet das Bild einer hedonistischen Jugend, die die Kriegsgrauen schleunigst hinter sich lassen will. Der Hamburger Europa-Verleih brachte den zwiespältig aufgenommenen Film im Oktober 1960 in die deutschen Kinos. Die Werbekampagne orientierte sich an Godards „Außer Atem“, der drei Monate zuvor bei Europa gestartet war. jl Infos: 23 24 18 Art Spiegelman, Selbstporträt, 1999, aus: behind the mirror, Mappenwerk der Galerie Martel, Paris 2009 (Ausschnitt), © Art Spiegelman Der 1948 in Stockholm geborene und in New York aufgewachsene Art Spiegelman gehört zu den Pionieren der Comic-Erzählung, die mit den Mitteln der Verfremdung zeitgeschichtliche und gesellschaftliche Phänomene thematisieren. Berühmt wurde er mit seiner Figur der Maus, durch die er den Holocaust an den Juden schildert. Dass seine Comics ebenso der Unterhaltungskultur zuzurechnen sind wie der Kunst, das verdeutlicht nun die Retrospektive im Museum Ludwig. th Infos: 221 261 65 Literatur LITERATURHAUS PHOTOGRAPHISCHE SAMMLUNG DER SK STIFTUNG KULTUR Di 16.10. 20 Uhr bis 20.1.2013, Do-Di 14-19 Uhr Alan Duff Walker Evans Birgit Jensen Die in Düsseldorf lebende Malerin Birgit Jensen vertritt eine bemerkenswerte Position der Malerei: Ihre Bilder entstehen mittels Siebdruck-Verfahren. Sie thematisiert Sehen als Form der visuellen Erfassung im Wechsel von Nähe und Ferne. Nachdem etliche Jahre panoramatische Ansichten bei Nacht entstanden sind, widmet sie sich in jüngster Zeit auratischen Orten, die medial vorbelastet sind. Indem Jensen diese Orte wie riesige gerasterte Zeitungsreproduktionen vermittelt, abstrahiert sie sie und schafft einen neuen skeptischen Zugang. Sehenswert! th Infos: 94 99 46 47 KRINGS-ERNST GALERIE bis 3.11., Di-Fr 15-18, Sa 12-16 Uhr Bertram Jesdinsky Bertram Jesdinsky, der 1992 im Alter von 32 Jahren verstorben ist, gehört zu den originellsten Malern, Zeichnern und Bildhauern seiner Generation, weit über seinen Wirkungskreis im Rheinland hinaus. Sein Thema ist die Großstadt, in vibrierender starkfarbiger Bildfüllung treten die Menschen teils als Tierwesen auf, Größenverhältnisse kippen und im Bild selbst wechselt die Perspektive. Auf spielerische Weise löst sich Jesdinsky damit von der Malerei der Jungen Wilden und spricht ernste Probleme des urbanen Lebens an. th Infos: 38 20 48 Sonstiges KÖLN TRIANGLE Foto: privat Neuseeland ist Ehrengast der diesjährigen Frankfurter Buchmesse, die vom 10. bis 14. Oktober stattfindet – unter dem Motto „Bevor es bei euch hell wird“. Mit Alan Duff macht einer der interessantesten zeitgenössischen Schriftsteller auch in Köln Station. Duff, selbst Maori, erzählt in seinem Roman „Warriors“ die Geschichte von Beth und dem arbeitslosen Jake Heke, die mit ihren sechs Kindern in einem Maori-Ghetto leben. Hoffnungslosigkeit und Gewalt bestimmen den Alltag. Der Autor spricht mit David Eisermann über seinen Roman, der eine intensive gesellschaftliche Debatte in Neuseeland auslöste, monatelang die Bestsellerlisten anführte und durch die Verfilmung „Once Were Warriors“ international bekannt wurde. Den deutschen Text liest Jörg Hustiak. mk Infos: 0221 995 55 80 Walker Evans, Facade of House with Large Numbers, Denver, April 1967, © Walker Evans Archive, The Metropolitan Museum of Art, New York Die hierzulande lang erwartete Retrospektive dieses wichtigen amerikanischen Vertreters des „dokumentarischen Stils“. Zu sehen sind Fotografien aus der Zeit von 1928 bis 1974, die Evans’ subtile und respektvolle Annäherung an den Alltag seiner Nation wiedergeben. Zwischen zufälligem Ereignis, intuitiver Notation und genauem kompositorischem Erfassen wendet sich Evans den gängigen Oberflächen seiner Zeit zu – und blickt hinter sie. th Infos: 88 89 50 KIK rarbeit und t für Kultu Kölner Institu ung Weiterbild Start der nächsten Weiterbildungen 19. Oktober 2012 Kulturjournalismus / Kulturmanagement Diese berufsbegleitenden Weiterbildungen dienen der Qualifizierung in allen Bereichen des journalistischen und kulturellen Wirkens. Neben den Grundregeln des journalistischen Arbeitens und des Kulturmanagements werden alle Bereiche der Veranstaltungskonzeption, Einsatz und Erstellung von Werbemitteln, Sponsoring und notwendige Rechtsund Versicherungsfragen behandelt. Darüber vermittelt die Weiterbildung fotografische Kenntnisse und Grundlagen der Präsentation. 09. November 2012 Kunstpädagogik Die Weiterbildung dient der Qualifizierung im kunstpädagogischen Bereich und hat als fachspezifische Zielsetzung sowohl die Vermittlung von Fach- und Sachkompetenz, als auch die praktische Umsetzung zum Inhalt. Allgemeine und fachliche Lernziele sind: Entwicklung und Schulung des Urteilsvermögens, Förderung sozialer Kreativität, Kritikfähigkeit, Bereitschaft zur Kommunikation und Interaktion, Teamfähigkeit, Handlungskompetenz etc. Frühjahr 2013 Heilpädagogisch fundierte Kunsttherapie mit Kindern und Jugendlichen Die Grundlagen der heilpädagogisch fundierten Kunsttherapie werden vermittelt, die jedem einzelnen neue Erlebnis- und Handlungsräume im eigenen Arbeitsfeld eröffnen. Relevante künstlerische und kunsttherapeutische Theorien werden im Hinblick auf deren Bedeutung für ressourcenorientiertes Handeln vermittelt und reflektiert. Das über 100 Meter hohe Gebäude liegt vis-à-vis zum Kölner Dom. 2005 vollendet, gilt es schon jetzt als markantes Wahrzeichen der rechtsrheinischen Stadtkulisse. Die öffentliche Besucherplattform auf dem Dach eröffnet den Blick auf Domstadt, Rhein, Brücken und Umland. Aber nicht nur architektonisch, sondern auch künstlerisch bietet das Triangle Sehenswertes: Auf dem vorgelagerten Ottoplatz befindet sich eine Wasserskulptur des freischaffenden Künstlers Rainer Gross aus New York. Auch im Eingangsbereich erwartet die Besucher Kunst in Form typographischer Wandmalerei von Gross, daneben eine Holzskulptur des Bildhauers Eberhard Foest. mg Infos: 01805 74 34 65 KIK - Kölner Institut für Kulturarbeit und Weiterbildung Hamburger Straße 17 • 50668 Köln Telefon: 0221 - 13 90 55 1 e-mail: kik-wb@netcologne.de Internet: www.kik-wb.de Neue Kurse! Ab sofort laufen neue Kurse in unserer Bildungseinrichtung KUM & LUK und der Jugendkunstschule Köln e.V. an. Infos unter: www.kum-und-luk.de www.jugendkunstschule-koeln.de 69 Frei-Zeit Mit dem Kopf unterwegs Lust auf Abenteuer a r t! Sa isonst 10 Ja hre g g ren z ga n Die besten Live-Vorträge Abenteurer berichten hautnah von ihren Reisen. Live. Authentisch. Mitreißend. Thementag Indien, 21. Oktober, Rautenstrauch-Joest-Museum Alle Infos,Termine und Tickets unter www.grenzgang.de. www.koeln-erlebnistouren.de Lust auf Kriminaltour, Unterwelt- oder Brauhaustour? Oder eine andere Entdeckertour? Wenn man die Deutschen nach ihren Hobbys befragt, rangieren Antworten wie „Kochen“ oder „ins Kino gehen“ ganz weit oben. Aber auch das Reisen spielt eine immer größere Rolle in der Freizeitgestaltung der Bundesbürger. Dabei geht es weniger um den sogenannten Pauschal- oder Massentourismus, als vielmehr um das Entdecken und Erkunden neuer Kulturen. Diese Neugier auf das Unbekannte und Fremde nahmen 2003 Ramin Houchmand und Hartmut Fiebig zum Anlass, um die Veranstaltungsreihe „grenzgang“ ins Leben zu rufen. „Wir möchten die Faszination für andere Länder und Kulturen entfachen, Missverständnisse und Vorurteile auflösen und Brücken schlagen“, so Mitinitiator Ramin Houchmand. Angefangen hat alles mit Live-Reportagen, in denen Weltumsegler, Globetrotter, Forscher, aber auch Reisejournalisten oder Fotografen von ihren Erlebnissen erzählen und die Zuschauer mit eindrucksvollen Fotoaufnahmen für ihre Geschichten begeistern. Längst hat grenzgang sein Programm ausgeweitet, so dass Besucher nicht mehr nur passiv an den Vorträgen teilnehmen können, sondern durch Workshops, Seminare oder Exkursionen ihre Lust auf Abenteuer ausleben können. So sind die Erlebnisberichte in ein kulturelles Rahmenprogramm eingebettet. Jetzt, zum 10jährigen Jubiläum, sind es knapp 250.000 „Reisende“, die ihrer Faszination für fremde Kulturen freien Lauf lassen wollen. Höhepunkt jeder Reise-Reportage sind die Fotografien, und auch als persönliche Reiseerinnerung sind sie heute unerlässlich. Denn nur Fotos halten einen Moment in seiner wahrhaftigen Schönheit fest, machen ihn auf gewisse Weise reproduzier- und zu Hause präsentierbar, sodass man die Daheimgebliebenen im Nachhinein noch einmal mit auf die Reise nehmen kann. Laut der Forsa-Umfrage „Fotografieren in den Ferien“ von 2012 Kameras für die Deutschen im Urlaub ein Muss: 92 Prozent der Befragten halten ihre Urlaubseindrücke in Bildern fest. Übung macht auch hier den Meister. Wie man das perfekte Foto schießt und was es dabei zu beachten gilt, bringt z.B. der mehrfach preisgekrönte Fotograf und Dozent der Fotoschule Köln Oliver Rausch den Teilnehmern näher (28.10.). In seinem Seminar zum Thema Licht zeigt er, wie man durch außergewöhnliche Lichtsituationen eine besondere Stimmung erzeugen kann. Der Workshop bietet für alle Hobby-Fotografen und -Abenteurer Einstieg in die Materie. Dinnershows geben die Möglichkeit, sich fremden Kulturen kulinarisch zu nähern, und bedienen außerdem die Lust aufs Kochen als einer der Top Ten Freizeitbeschäftigungen. So machen die beiden Buchautoren Florian Harms und Lutz Jäkel die Teilnehmer mit einer Jahrtausende alten Esskultur und der schillernden Vielfalt der arabischen Küche vertraut (11.1.2013). Dass man auch in unmittelbarer Umgebung zahlreiche interessante und faszinierende Entdeckungen machen kann, beweist eine Vulkantour durch die Vulkaneifel. Die vulkanologisch-geologische Wanderung zwischen Laacher See und Mendig beinhaltet u.a. auch den Besuch eines unterirdischen Lavastromes. Die Exkursion führt ihre Teilnehmer bis zu 30 Meter unter die Erdoberfläche (27.10.). Auf diese Weise könne Grenzen auch ganz bequem in der Freizeit von zu Hause aus überschritten und die Abenteuerlust gestillt werden. Infos: www.grenzgang.de Tour-Agentur vermittelt Gruppenführungen, arrangiert Betriebsausflüge und Familienfeiern. Erlebnistouren in Köln und Region – Tour-Agentur Hohe Pforte 22 · 50676 Köln Fon: 02 21 - 93 272 63 Fax: 02 21 - 93 272 64 info@tour-agentur.de bei Buchung einer Gruppentour Code: Ch201207 www.koeln-erlebnistouren.de 70 Verlagssonderveröffentlichung Foto: grenzgang Freizeit in Köln & Umgebung Tipps und Adressen Bronx Rock Vorgebirgsstr. 5, Wesseling I 02236 89 05 70 I www.bronxrock.de In der Bronx Rock-Kletterhalle kann man je nach Vorliebe klettern, bouldern und noch einiges mehr. Die vielfältigen Angebote und Kletterkurse sind für Anfänger und fortgeschrittene Sportkletterer geeignet. Alle Klettertrainer sind geprüfte „Instruktoren für künstliche Kletteranlagen (IKKA)“ des Sportkletterverbandes e.V. Das NähBüro Melchiorstraße 32, Köln I 0221 29 97 33 49 I www.naehbuero.de Nähen erfreut sich wieder größerer Beliebtheit. Das NähBüro im Kölner Agnesviertel berät Nähliebhaber, wenn sie fachliche Anleitung benötigen, hilft bei der Auswahl und Beschaffung von Stoffen, Schnitten und Zubehör und bietet in entspannter Atmosphäre die Möglichkeit zum gemeinsamen Nähen. Fotoschule Köln Im Mediapark 8a I 50670 Köln I 0221 710 56 56 I www.fotoschule-koeln.de Das Kursprogramm der Fotoschule wechselt jährlich und wird laufend an die Wünsche der Teilnehmer angepasst. Den Kern bilden die drei Basiskurse, die sich mit der Handhabung der Kamera und des Materials, mit Bildgestaltung und mit den Inhalten der Fotografie beschäftigen. Freie Kunstschule Köln Helmholtzstr. 6-8, Köln I 0221 259 34 01 I www.kunst-schule.de Neben einer qualifizierten künstlerischen Ausbildung bietet die Freie Kunstschule Köln eine Plattform des kreativen Austauschs. Die Unterrichtsinhalte basieren auf einer klassischen Schule und erfassen darüber hinaus verschiedene Gattungen und Gestaltungsmöglichkeiten der zeitgenössischen Kunst. ITCCA-Schule Rheinland Andreas Heyden: Tai Chi Chuan Neusser Straße 27-29, Köln I 0221 739 32 90 I www.taichi-koeln.de Tai Chi Chuan ist die Kunst, sich im Einklang mit der Natur zu bewegen. In einem fließenden Ablauf von Schritten und Gesten wird die sogenannte „Form“, die Grundübung des Tai Chi Chuan, ausgeführt, um den Körper anmutig und geschmeidig durch den Raum zu bewegen. Andreas Heyden unterrichtet seit 1980. 71 KIK – Kölner Institut für Kulturarbeit und Weiterbildung Hamburger Straße 17, Köln I 0221 139 05 51 I www.kik-wb.org Das Kölner Institut für Kulturarbeit und Weiterbildung bietet zahlreiche Seminare, um der Kreativität freien Lauf zu lassen. Das Angebotsspektrum reicht hier von Kunst- und Filmseminaren bis hin zur Schreibwerkstatt. Kochschule am Rheinauhafen Holzmarkt 67, Köln I 0221 471 913 27 I www.kochschule-rheinauhafen.de Eine vielfältige Auswahl an verschiedenen Kochkursen wird im Kölner Rheinauhafen angeboten. Egal, ob es um Kräuter und Gewürze oder die Zubereitung des perfekten Steaks geht – für jeden Geschmack ist etwas dabei. natürlichRAD Annaberger Str. 237, Bonn I 0228 931 95 75 I www.natuerlichrad.de Radfahren zählt auch weiterhin zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen. Alles rund ums Rad gibt es bei natürlichRAD in Bonn. Von einer umfassenden Beratung bis zur Einzelanfertigung findet man hier alles. Stimm-Werkstat Anno Lauten Industriestr. 131c, Köln I 0221 68 86 37 I www.stimm-werkstatt.de Das Angebot der Stimm-Werkstatt reicht von Basisunterricht in Stimmbildung, Singen und Sprechen bis hin zu Stimmdesign und berufsbegleitendem Coaching. Der Auf-/Ausbau von effizienter Atemtechnik, Stilistiken und Repertoire gehören ebenfalls zum Angebot. Tour-Agentur Hohe Pforte 22, Köln I 0221 93 272 63 I www.tour-agentur.de Außer kultureller Vielfalt hat Köln noch einiges zu bieten. Thematische Führungen durch Köln, wie z. B. Rad-Touren oder Nachtwächter-Touren, lassen die Domstadt in neuem Licht erscheinen. Ein nach EU-Richtlinien ausgebildeter Stadtführer zeigt den Teilnehmern die interessantesten Seiten der Rheinmetropole. TEXT & ZUSAMMENSTELLUNG: MELVIN GABEL www.choices.de 24. Jhg. | Oktober 2012 SAVAGES EIN FILM VON OLIVER STONE www.savages-film.de ab 11.10. im Kino