Umrisse - monovolume
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Bauen in den Bergen [Umrisse] Zeitschrift für Baukultur BRÜCKENBAU CONSTRUCTION & ENGINEERING Mit kompetenten Referenten, ausgewählten Beiträgen und interessierten Teilnehmern starten wir in das zweite Jahrzehnt unserer Veranstaltungsreihe BRÜCKENBAU IST BAUKULTUR und laden zum 11. Symposium Brückenbau 8. + 9. Februar 2011 wiederum nach Leipzig in das THE WESTIN ein. Unter www.mixedmedia-konzepts.de bzw. www.verlagsgruppewiederspahn.de finden Sie genaue Informationen wie Themenplan, Referentenverzeichnis, Anmeldemodalitäten usw. Wir freuen uns auf Sie. VERLAGSGRUPPE W I E D E R Smit MixedMedia P A Konzepts HN Biebricher Allee 11 b 65187 Wiesbaden Tel.: 0611/98 12 920 Fax: 0611/80 12 52 kontakt@verlagsgruppewiederspahn.de www.verlagsgruppewiederspahn.de www.mixedmedia-konzepts.de Aufstieg als Alternative [Umrisse] Neben dem zwar kaum genehmigungsfähigen und wohl gerade deshalb umso häufiger artikulierten Wunsch nach einem möglichst ganzjährig andauernden Urlaub bei voller Bezahlung gehört dazu aber primär der Drang nach oben, das Streben nach hohen, höheren oder sogar höchsten Positionen, da sie Erfolg und Anerkennung verheißen, ja den Blick nach unten stets zu erfreuen oder wenigstens zu verklären helfen. Wer freilich glaubt, keines dieser zwei Ziele zu erreichen, weil es ihm entweder am passenden Arbeitgeber oder eben am notwendigen Karriereverständnis ermangelt, kann natürlich beide miteinander zu vereinbaren versuchen und (einfach) einen beliebigen Gipfel erklimmen, um sich zumindest kurzzeitig aus sämtlichen Talsohlen oder Tieflagen zu befreien. Das funktioniert in der Regel auch recht gut, wie Heerscharen von Ausflüglern tagtäglich unter Beweis stellen, obschon deren Beweggründe mit Sicherheit arg unterschiedlich ausfallen. Ein durchaus einleuchtendes Motiv für die Sinnhaftigkeit eines solchen Aufstiegs liefern zum Beispiel die eingangs zitierten Zeilen aus Renate Kronauers Geschichte »Die hohen Berge«: In dem schmalen und zudem sehr lesenswerten (Reclam-)Heft »Die Kleider der Frauen« zu finden, veranschaulichen sie fast exemplarisch, welche Ein- und Aussichten, Erinnerungen und Erwartungen, Gedanken und Gefühle mitunter aufoder einzutreten vermögen, wenn man die Mühen des Auf- und Abwärtslaufens nicht scheut, die Fahrt mit der Seilbahn also verschmäht und sich stattdessen den nahen und fernen Panoramapunkten wachen (inneren) Auges zu widmen beginnt. Ihre schöne Kunst der Beschränkung auf eine Lebenswelt, in der die äußeren Rahmenbedingungen und damit die stählernen oder steinernen Resultate irdischer (Planer-)Tätigkeiten einen eher marginalen Einfluss ausüben, sie überhaupt nicht erwähnt werden oder lediglich als eine Art Folie für wahrlich ambivalente Hoffnungen, Reflektionen und Träume dienen müssen, hat per se einige Verführungskraft und bleibt trotzdem eine Fiktion, die irgendwann und -wo auf die Realität prallen muss. Die Chance, den Schrecken jener Konfrontation mit der Wirklichkeit im Vorfeld ein klein bisschen abzumildern, zumal sie sich überwiegend in Gestalt von Bauwerken zeigt, deren Niveau oft bodenlos anmutet, sollte daher begrüßt und genutzt werden – als erneute Anleitung und Einladung der [Umrisse] zur Auseinandersetzung mit Gebäuden von ausschließlich hoher und höchster Qualität, den hier thematisierten Aufstieg als lohnende Alternative empfehlend. Zum Ende des Monats Dezember bedanken wir uns bei sämtlichen Autoren und Anzeigenkunden, Abonnenten und (sonstigen) Lesern für die stets wohlmeinende Mitwirkung – und wünschen Ihnen alles Gute, eine ordentliche Portion Glück, Erfolg und Gesundheit sowie einen recht schwungvollen Start ins Jahr 2011, in dem Sie unsere Zeitschrift für Baukultur wiederum mit detaillierten Informationen, fundierten Exkursen und essentiellen Anregungen unterstützen und versorgen wird. Michael Wiederspahn [ Editorial »Die Berge jedoch, herausgestülpt aus der Erde und dort mit der ganzen Basismasse verankert, Fels, Granit, von ihnen verspreche ich mir, seit wenigen Tagen erst, die Rettung, nämlich den Frieden und mehr noch: die wahre Wirklichkeit. (…) Viele Leute wollen unbedingt hoch auf die Berggipfel, zu Fuß oder wenn möglich mit der Seilbahn, wegen der sogenannten atemberaubenden Aussicht. Ich nicht, ich gehe extra ins tief eingeschnittene Tal, damit die Berge, legendenstark, noch gewaltiger in ihrer Steilheit dicht vor mir aufragen. Manchmal überfällt mich eine unbegreifliche Erinnerung. Die Landschaft ist nur ein Echo auf etwas von früher, und schon immer haben mich die schwerfälligen Domglocken, jetzt erst bemerke ich es, mit den nicht sichtbaren Leibern ihres Geläuts an die massigen der Berge erinnert. Das Idolgefunkel ihres Erzes!« Entdeckungen machen und Perspektiven genießen zu wollen, die in den sogenannten Niederungen des Alltags offenbar nur selten geboten werden, ist zweifelsohne ein (Ur-)Bedürfnis vieler Menschen, dessen ausgesprochen mannigfaltige Ausdrucks- und Erscheinungsformen einen dennoch immer wieder staunen lassen. [3 ] Inhalt Editorial Aufstieg als Alternative Michael Wiederspahn Forum Baukultur Bauen in den Bergen 4] 3 6 Alpine Architektur und Tourismus Felizitas Romeiß-Stracke 10 Komfort zwischen Tal und Skipiste Barbara Achammer, Marc Eutebach, Hannes Achammer 14 Lebensraum am Gletscher Wolfgang Ott 24 Bergspitze mit Blickbeziehungen Dieter Wallmann 28 Gipfellage als Herausforderung Hermann R. Schwarz 32 Energieerzeugung im Hang Patrick Pedó, Juri Pobitzer 39 [Umrisse] [ Inhalt Aktuell [Umrisse] Flughafenbau National und International Doris Stickler 42 Die BAU 2011 in München Siegfried Löffler 46 Special (Alpine) Systeme und Komponenten 56 Rubriken Immobilienmarkt 62 Projekte und Konzepte 64 Produkte und Verfahren 66 Software und IT 68 Nachrichten 70 Termine 78 Bücher 82 Impressum 83 [5 Forum Baukultur ] Standortverstimmungen … 6] Eigentlich verwunderlich, dass sich in der Architekturpresse bislang noch nichts geregt, kein lautes Rauschen im Fachblätterwald eingesetzt hat oder gar Wellen der Empörung durch die allgefälligen digitalen Newsdienste geschwappt sind, nachdem Ende November die Stiftung Bauhaus mit der alarmierenden Nachricht, das »Erbe der Ulmer Hochschule für Gestaltung steht auf dem Spiel«, an die Öffentlichkeit trat. In einem von ihr initiierten offenen Brief an den baden-württembergischen Ministerpräsidenten und die Mitglieder des Landtags machten die Verfasser und Unterzeichner auf den drohenden Verlust »jeglichen inhaltlichen Profils der privaten Stiftung HfG Ulm, den Einfluss privater Interessen ihrer Funktionsträger und die bauliche Entstellung im Rahmen zurzeit stattfindender Sanierungs- und Umbaumaßnahmen aufmerksam« und forderten den Landesvater auf, für eine grundlegende institutionelle Änderung der Stiftung und ein stärkeres Engagement des Landes BadenWürttemberg einzutreten, um jenem hohen kulturellen Erbe gerecht zu werden. In diesem Schreiben heißt es nun zum Beispiel: »Bereits im Jahre 1986 hatten Inge Aicher-Scholl und Otl Aicher der Stiftung, welcher das Gebäude der ehemaligen HfG Ulm gehört, die Nutzung des Namens der Geschwister Scholl entzogen, weil ein inhaltliches Profil nicht mehr erkennbar war und die Stiftung offenkundig nur immobilienwirtschaftliche Ziele verfolgte. Gleichwohl tritt die Stiftung Hochschule für Gestaltung heute mehr denn je mit dem Anspruch auf, das Erbe der HfG Ulm zu bewahren und fortzusetzen und hat sich erst kürzlich mehrere Marken mit Bezug auf die HfG Ulm rechtlich gesichert. De facto verfolgt sie aber keine inhaltlichen Ziele, die dem Erbe in irgendeiner Weise gerecht werden, sondern will das Erbe nutzen, um kommerzielle Mieter für ihre zwischenzeitlich als Design-Park gebrandete Mietflächen anzulocken.« Neu ist die Auseinandersetzung also nicht, und schon mehrfach war von unterschiedlichen Seiten eine stärkere Konzentration auf Inhalte angemahnt worden. Das Schreiben an Mappus enthält aber nicht nur Vorwürfe, Bedenken und Besorgnisse, sondern auch ganz konkrete Vorschläge, wie etwa – die Übertragung der Markenrechte und des Eigentums am Archivgut an das HfG Ulm Archiv der Stadt Ulm, – den Übergang des Eigentums an den Bauten der HfG Ulm auf eine öffentliche Stiftung, getragen von Stadt und Land unter Gewährung der Trennung von Amt und privatwirtschaftlichen Beziehungen, und die internationale Besetzung der Gremien, – eine angemessene Förderung des HfG Ulm Archivs und eine stärkere finanzielle und personelle Unterstützung durch die Stadt Ulm und das Land Baden-Württemberg. Neben Florian Aicher und Jakob Bill, den Söhnen der Gründer Otl Aicher und Max Bill, zählten unter anderem Rudi Baur als zurückgetretenes Mitglied des Fachbeirats des IFG Ulm, der Wiesbadener Architekturhistoriker Thilo Hilpert, der Herausgeber der Zeitschrift archplus Nikolaus Kuhnert sowie Erik Spiekermann und Philipp Oswalt zu den über 70 Unterzeichnern eines Schreibens, das in der Stuttgarter Staatskanzlei freilich kaum Interesse fand. Ein wenig unübersichtlich ist die Situation gewiss, im Wesentlichen handelt es sich aber um einen Markenstreit, denn über 40 Jahre nach der Schließung der 1953 von Otl Aicher, Inge Aicher-Scholl und Max Bill ins Leben gerufenen Design-Hochschule, die einst als die direkte Nachfolgerin des Bauhauses betrachtet wurde, hat die Marke HfG noch immer oder eben wieder einen hohen Wert – ideell wie pekuniär. Und genau darin liegt die Ursache eines Disputs, der sich ursprünglich am denkmalgeschützten Bauwerk Max Bills entzündete, in dem die Hochschule auf dem Oberen Kuhberg früher ihre Heimat hatte. Der Gebäudekomplex aus den 1950er Jahren bedarf dringend einer energetischen und brandschutztechnischen Sanierung: so weit klar und einleuchtend. Doch ab hier kommen vielschichtige personelle und wirtschaftliche Verstrickungen ins Spiel, denn die Stiftung HfG Ulm, Eigentümerin der Immobilie, ist eine private. Und sie will aus dem Areal ab 2013 in einem Drei-Säulen-Modell ein Tagungs-, Dokumentations- und Innovationszentrum machen: Klingt zunächst ebenfalls noch nachvollziehbar und im Geist der Gründerväter. Deren »Nachkommen« waren allerdings alarmiert, als eine Konzeptpräsentation für das Vorhaben anstand und dabei die (Un-)Worte »Design-Park« und »Exzellenz-Cluster«, ein Begriff für alles und nichts, fielen. Überspitzt vermag man das Ganze zusammenfassend so zu interpretieren: ein leicht elitärerer »Gewerbepark« unter dem Label HfG Ulm, die Mieten zu Händen der Stiftung, die Sanierung auf Kosten des Gebäudes und unter Nichtbeachtung denkmal- und kulturpflegerischer Werte. Mehr als eine Randnotiz verdient zudem der zuvor erfolgte Rücktritt aller externen Mitglieder des Fachbeirates des IFG Ulm, eines von der Stiftung initiierten internationalen Forums für Gestaltung, das die inhaltliche Arbeit der HfG Stiftung verantwortet. Diese hatten schwerwiegende Vorwürfe gegen die Stiftung erhoben, wobei von merkwürdigen Personalkonstellationen und unguten Interessensvermengungen ebenso die Rede war wie davon, dass man die Marke HfG Ulm für Projekte »geschützt« habe, die mit dem originären Gedanken der Ulmer Schule nicht vereinbar seien. Man wollte wohl nicht mehr länger als Feigenblatt dienen, um der Stiftung inhaltliche Glaubwürdigkeit zu verleihen. Weit ausführlicher, als es sich hier verhandeln lässt, werden das Geschehen um Rechte, Interessen, den Eigen- wie Gemeinnutz und dessen bisweilen groteske Vermengung sowie der Verlust jedweder Gesprächs- und Streitkultur in der nächsten Ausgabe des Bauhaus-Magazins von Christina Tilmann erörtert, deren Lektüre deshalb empfohlen sei. Wenig verwunderlich erscheint hingegen, dass der Adressat des offenen Briefes, der gerade aus Stuttgart 21 (plus) heraus- und in die EnBW-Schlagzeilen hineingeschlitterte Ministerpräsident Mappus, nicht reagiert hat. Wie sollte oder wollte er die Problematik auch nur ansatzweise verstehen. E. P. [Umrisse] Ideengeschichte am Anfang Stadtplanung einmal anders zu betreiben, verheißt »Cities XL: Virtual Cities, Real People«, das in der Tradition vieler aktueller Computerspiele zum Aufbau kleinerer und größerer Metropolen animieren will. Warum es trotzdem einer zweiten Betrachtung wert ist? Ganz einfach: Es wird aus der Perspektive eines (natürlich fiktiven) Bürgermeisters gespielt – und selbigem werden schon zu Beginn in einem »Handbuch für Bürgermeister« so essentiell simple wie oft vergessene Tugenden für eine gesunde, nachhaltige und erfolgreiche Stadtentwicklung mitgegeben, dass man fast versucht ist, zu hoffen, dieses virtuelle Vergnügen möge schleunigst seinen Eingang sowohl in die Ämter der Kommunen als auch in die Ausbildungsstätten von Stadtplanern finden. Hier werden Infrastruktursysteme in erfreulich einleuchtender Art erklärt, die Notwendigkeit zum Wachstum an überschaubaren Parametern festgemacht – und der Bürgermeister noch immer als Treuhänder eines Siedlungskomplexes gesehen. »Schöne alte Welt«, kann man da fast denken, wenn nicht die Mittel zur Umsetzung jener Ziele genauso modern wären wie die Graphik, die den Lernprozess unterstützt. Wer zwischen oder nach den Feiertagen ein wenig (Frei-)Zeit hat, sollte sich dementsprechend einer Welt widmen, in der selbstbestimmte Individuen engagiert an der Gestaltung und Weiterentwicklung ihres Lebensraumes arbeiten dürfen – aber eben nur in der virtuellen Welt unter www.xlcities.com. E. P. Architektur für Urlauber Wenn es um Wellness-Paradiese und Spas, Luxus-Ressorts oder Nobel-Einsiedeleien geht, sind seriöse (Architektur-)Fachzeitschriften oder jene, die sich dafür halten, nicht immer und unbedingt die Ersten, die darüber berichten, sieht man einmal vom unermüdlichen Baumeister ab, der sich schon seit Jahren Gedanken darüber macht und monatlich empfiehlt, wo Gestalter im Urlaub und »unterwegs« in einem ihnen gemäßen Raumgefüge schlafen könnten. Ansonsten liegt es eher bei den Lifestyle-Magazinen oder der »SchönerWohnen-Fraktion«, sich der Frage der Befindlichkeit in der Fremde zu widmen und Tipps für die großen Geldbeutel zu offerieren. Doch solche sind bei Architekten nicht naturgegeben – wenngleich (wenige) Ausnahmen die Regel eifrig zu bestätigen trachten. Weil das sowohl mit den gut gefüllten Börsen als auch der Zeit bei (vielen) Planern eine durchaus wechselnde Sache ist, sei an dieser Stelle auf eine Internetseite hingewiesen, die den nicht ganz so Privilegierten einen architektonisch nicht minder anspruchsvollen Urlaub zu bescheren weiß. Sicherlich, die Suchfunktionen sind hier nicht wirklich professionell, so dass nur ein stöberndes Interesse hilft – wobei sich aber spannende Entdeckungen machen lassen. Als ein Beispiel sei lediglich das Haus Schmincke von Hans Scharoun erwähnt, in dem immerhin für 49 Euro eine Übernachtung möglich ist. Laut Aussage des (Internetseiten-)Betreibers wird das Spektrum regelmäßig ergänzt und erfolgt die Auswahl der Domizile »ausschließlich nach qualitativen Aspekten«. Wer also (kurzfristig) den Verlockungen des Winters erliegt oder ihm schneegesättigt entfliehen will, sollte einmal einen Blick auf www.urlaubsarchitektur.de werfen. [ Forum Baukultur Stadtplanung als Spiel Bereits zum Wintersemester hat die Universität Marburg eine neue interdisziplinäre Onlineplattform freigeschaltet, die, da im Werden begriffen, augenblicklich noch ein wenig »dünn« bestückt ist, von ihrem Konzept her aber das Potential aufweist, langfristig zu einer höchst spannenden Internetadresse für Austausch und Diskussion zu werden – das »Portal Ideengeschichte«, ein Projekt des Lehrstuhls für Politische Theorie und Ideengeschichte des Instituts für Politikwissenschaft der Philipps-Universität Marburg. Als historisch vergleichende Methode erforscht Ideengeschichte unter anderem die politische und kulturelle Gegenwart, was bis dato vorwiegend in Fächern wie Politikwissenschaft, Geschichte und Philosophie geschah: Hier tut sich in Zeiten des vielbeschworenen fächerübergreifenden Diskurses also ein Feld auf, das wahrlich neue Erkenntnisse verheißt – und in dem auch die Ingenieurwissenschaften einen gebührenden Platz finden könn(t)en. Verstreute Aktivitäten, Forschungen und Institutionen sollen, so das Ziel, das Portal vernetzen und später die Basis dafür bilden, dass aus einem losen und bisher erst beginnenden Austausch einmal ein eigener Studiengang wird. Und so will »Ideengeschichte« unter anderem mit einer künftigen Bilddatenbank die methodische Erweiterung des Verständnisses und der Themen voranbringen, ergänzt und komplettiert durch Rezensionen, Diskussionsforen, Presseschauen und die Schriftenreihe »NIP Neue Ideengeschichtliche Politikforschung« für hervorragende Abschlussarbeiten von Studenten sämtlicher Fachbereiche, die bald ihren Platz hier finden werden. Da das Feld Architektur augenblicklich im Aufbau ist, im Übrigen genauso wie die Themen Osteuropa, Medien und Religion, und infolgedessen genügend Möglichkeiten bietet, gestaltend und »Ideen gebend« mitzuwirken, lohnt sich der Blick auf www.portalideengeschichte.de auf jeden Fall. S. T. E. P. [Umrisse] [7 Forum Baukultur ] Standortbestimmung … 8] »Was bleibt von der Grazer Schule?« lautete die spannende Frage, unter der das vom IAKK Institut für Architekturtheorie, Kunstund Kulturwissenschaften der Technischen Universität Graz Mitte November ausgerichtete internationale Symposium stand. Wie unerwartet aktuell und kontrovers zu beantworten diese Frage tatsächlich war, wurde schnell deutlich, hatte doch das Institut in seiner Einladung auch gleich eine vorläufige Antwort suggeriert, die sich verkürzt las als: »Anfänglich ein Geheimtipp, dann ein international beachteter Hype und schließlich geschmäht, zählt die sogenannte Grazer Schule bis heute zu den bekanntesten Phänomenen der österreichischen Architektur des 20. Jahrhunderts. Sogenannt deshalb, weil die Grazer Schule weder eine zentrale Lehrerfigur noch ein gemeinsames Programm noch stilistische Gemeinsamkeiten besitzt – allerdings hat sich dieses Etikett eingebürgert und treffendere Bezeichnungen konnten sich bislang nicht durchsetzen; als Vereinbarungsbegriff wird man es daher dabei belassen müssen. Der kleinste gemeinsame Nenner besteht lediglich darin, dass die Mitglieder der Grazer Schule an der Architekturfakultät der Technischen Hochschule bzw. Technischen Universität Graz studiert haben – und insofern besitzt der Gruppenname eine gewisse Berechtigung.« Sogar zeitlich wollten die Veranstalter die Schule von den 1960er Jahren über ihren internationalen Durchbruch in den 1970er und 80er Jahren bis zu ihren Ausläufern auf das Ende des letzten Jahrtausends festlegen. So, das war die Hoffnung, lasse sich jene Periode als eine historisch abgeschlossene Phase begreifen, der man sich mit Abstand nähern, ja deren Programme, Ideen und Konzepte man hinterfragen und auf ihre aktuelle Relevanz prüfen könne: eine Rechnung, die nicht ganz aufging. Aufs Podium gebeten wurden, wie immer, wenn man sich in der steirischen Hauptstadt mit internationalem Renommee zu schmücken trachtet, die Graz-Dauerredner Peter Cook, der dann allerdings kurzfristig verhindert war, sowie Peter BlundellJones, dazu viele »Ehemalige«. Bevor nun der Eindruck entsteht, als Teilnehmer einen Bericht über die Tagung abgeben zu wollen, muss spätestens jetzt die erklärende Anmerkung folgen, nicht dabei gewesen zu sein, was die berechtigte Frage aufwirft, warum ihr ein derart vielzeiliger Platz im »Forum Baukultur« eingeräumt wird. Die Erklärung ist sehr einfach: Hier wurde ein wahrlich existierendes Desiderat aufgegriffen, und der Einladung wohnte das Versprechen inne, sich selbigem konkrettheoretisch zu nähern, und zwar abseits des durch alle Lande und Länder tingelnden uniformen Veranstaltungszirkus zu Globalisierung, Rekonstruktion, Zukunft oder Nachhaltigkeit der Architektur und den reißerisch-abstrakten Themen selbsternannter (Architektur-)Vordenker, die dem kläglichen Versuch geschuldet sind, der Architekturtheorie im allgemeinen Diskurs wieder den Rang zu verschaffen, den sie über die Jahre im selbstreferentiellen Theoretisieren verloren hat. Ob und wie sich die Diskussionen als aktuell und kontrovers entpuppten, zeigt sich auf der Homepage des Vereins zur Förderung steirischer Architektur im Internet GAT, die nicht nur mit einer ausführlichen mehrteiligen Nachlese des Events, sondern ebenso mit einer, um es vorsichtig auszudrücken, sehr drastisch bildhaften nachträglichen Stellungnahme des geladenen Gastes und »Grazer Schülers« Bernhard Haffner aufwartet – ein extrem lebendiger Diskurs, der eine genaue Lektüre verdient. Schauen Sie deshalb unter www.gat.st (hier: www.gat.st/pages/de/ nachrichten/4585) nach, wie anregend und notwendig Positionsbestimmungen in der Architektur auch heute noch sein können. So sind in dieser Nachbetrachtung bemerkenswerte Sequenzen anzutreffen, wie ein kleiner Auszug verdeutlicht: » Die Grazer Schule ist ein Fake. Dieser provokante Ausspruch kommt von einem Vertreter der Grazer Schule, der keiner gewesen sein will, eine typisch österreichische Eigenart, wie Manfred Wolff-Plottegg, Professor für Architektur und Entwerfen an der Technischen Universität Wien, selbstironisch meint. Der Blick von außen ist ein der Grazer Schule immanentes Phänomen, wurde doch selbst die Bezeichnung von einem Außenstehenden, dem Wiener Architekturkritiker Friedrich Achleitner, 1981 erstmals verwendet.« Und weiter: »Zwischen allen Teilnehmern des Symposiums herrschte Übereinstimmung, dass es den Architekten der Grazer Schule nie um Form oder gar die Schaffung eines Stils gegangen war, sondern gesellschaftliche Überlegungen im Vordergrund standen. (…) So kristallisierten sich neben der Suche nach der Essenz der Grazer Schule zwei Aspekte heraus, die im gegenwärtigen Architekturdiskurs von besonderem Interesse sind: die Rolle der Zeichensäle als konstituierender und (bildungs)politischer Faktor damals und heute sowie der Ansatz des strukturalen Denkens, insbesondere in Verbindung mit der Frage nach Utopien.Eine für alle Seiten fruchtbare Besonderheit in Graz war die starke Verflechtung der Architekten mit Bildenden Künstlern, Literaten, Musikern und sogar Medizinern im Forum Stadtpark und international im Rahmen der Trigon-Ausstellungen, die einen intensiven Austausch mit italienischen und (damals) jugoslawischen Künstlern und Architekten ermöglichten. Heute würden es findige PR-Leute wohl einen kreativen Think-Tank nennen. Dass dieser tatsächlich Bemerkenswertes hervorbrachte, macht Wolff-Plottegg mit der Frage deutlich, welche heutigen Studentenarbeiten wohl nach 30 Jahren noch ausgestellt und diskutiert würden. Die von damals werden es. Abschließend beschwor er mit einer polemischen Kritik an der Strategie des Schönsaufens der (eigenen) Architektur, der immanenten Struktur der Selbstüberschätzung und der fehlenden Fähigkeit zur Theoriebildung in der Grazer Schule eine Diskussion unter den Teilnehmern herauf, die mit teils energischen Zwischenrufen und gegenseitigen Provokationen einen kleinen Einblick bot, wie es vor 50 Jahren in den Zeichensälen zugegangen sein könnte. Nur durch die Luft fliegende Weingläser und zerstörte Modelle musste man sich noch dazudenken.« [Umrisse] Andere Abschnitte machen kaum weniger Lust auf eine intensive Beschäftigung und lassen zugleich das Bedauern wachsen, nicht teilgenommen zu haben. In Kürze soll es nun eine Publikation des Instituts für Architekturtheorie, Kunst- und Kulturwissenschaften zum Symposium und dessen Ergebnissen geben. Dass darin die klare Definition eines Grazer Schülers, wie Haffner sie nach der Veranstaltung in seinem Brief an die Initiatoren des Austauschs abgegeben hat, erscheinen wird, darf man zumindest bezweifeln. In seinen Ausführungen findet sich eine sehr eigene Sicht, wenn er unter anderem formuliert: »Etwa um 1970 wurde von Achleitner/Huth der Begriff Grazer Schule geprägt. Die Absicht war klar: Mitglieder der Gesellschaft der Architektur, die in der Blutgasse in Wien ihr Quartier hatten und die wir Blutgruppe nannten, wollten durch Branding einer Marke die österreichische Avantgarde bereichern und das Grazer Ereignis von Studierenden und jungen Absolventen auf befugte Architekten ausweiten. Die Marke war erweitert, aber noch einige Zeit eine Marke geblieben. (…) Dies könnte ein Motto künstlerischer Arbeit in Graz sein: Denken, welche Gestalt das Gegenteil dessen annehmen könnte, was geläufig ist; die Unbescheidenheit und das Selbstbewusstsein haben, ganz von vorne beginnen zu wollen; die Enge des regionalen, geistigen Horizontes nicht als Maßstab zu nehmen und den Mut zu haben, zu meinen, man könne sich mit jedem messen, wenn man sich selbst richtig misst. (…) Die Grazer Schule von 1970 ist etwas ganz anderes als die Grazer Schule von 1984, und ich sage das als jemand, ohne dessen Arbeiten in den 1960er Jahren es diesen Begriff gar nicht gäbe. Ich mag in gewissem Sinn, wie andere auch, Teil von etwas sein, aber dieser Schule zugehörig sehe ich mich nicht. (…) Warum gibt es keine Projekte mit architekturtheoretischem Anspruch mehr, bevor gebaut wird? Damit nämlich beginnt die Auslese einer Schule . (…) Es ist gar nicht so schwierig, die Spreu vom Weizen zu trennen. Verlangen wir erstens, jedes Mitglied der Grazer Schule muss ein Buch über Vorsokratiker gelesen haben. Er soll wissen, dass weder Euklid noch Pythagoras Faschisten waren, weil sie Gesetze geometrischer Ordnung und Lehrsätze zum rechten Winkel verfassten. Der rechte Winkel ist nicht böse; der schiefe Winkel ist nicht gut, und die Geometrie ist weder das eine noch das andere. Zweitens, jedes Mitglied der Grazer Schule muss den Daumen-Zeigefinger-Test bestehen. Es soll nachweisen, dass seine Anregungen von ihm selbst kommen und nicht vom Blättern in Architekturbilder-Büchern oder -Zeitschriften. Drittens, jedes Mitglied der Grazer Schule muss den Braune-Nasen-Test bestehen. Es darf höchstens am eigenen Hintern riechen, nicht aber an dem anderer.« So viel Engagement um einer Überzeugung willen beeindruckt, und zwar unabhängig von dem Aspekt, ob seine Gedanken nachvollziehbar sind oder nicht. Denn hier geht es erkennbar um eine Sache mit Herzblut – und das ist in der heutigen Zeit eitler Selbstdarstellung selten geworden. Auf www.gat.st lassen sich im Übrigen noch viele weitere »Fundstücke« entdecken. E.P. [Umrisse] Alpine Architektur und Tourismus Prägungen, Charakteristika und (mögliche) Perspektiven Olperer-Hütte in den Zillertaler Alpen © Architekten Hermann Kaufmann ZT GmbH Entwicklungsschritte Mit mehr als 100 Millionen Besuchern pro Jahr sind die Alpen eines der beliebtesten Urlaubsziele Europas. In manchen Regionen, vor allem in den Zentralalpen, leben bis zu 80 % der Einheimischen vom Tourismus. Der sogenannte Fremdenverkehr wurde für die Bergbauern in den eher mühsam zu bewirtschaftenden Alpentälern seit den 1920er Jahren zum willkommenen »zweiten Standbein«. Das aus dieser Zeit stammende Architekturklischee »Bergbauernhof« steckt noch heute in vielen Hotels, insbesondere in den bayerischen, österreichischen und Schweizer Alpen. Nur dass der Bauernhof jetzt auf mehrere Stockwerke aufgeblasen ist und die einst als Trockenraum oder Klimapuffer gedachten Balkone nun zu großzügigen Loggien mit verschnörkelten Holzbrüstungen mutiert sind. Neuerdings bildet sich mancher Hotelier auch ein Schlösschen ein, indem er durch das Dach des »Bauernhofes« runde Türme schiebt … Aus »Fremdenverkehrsorten« wurden Tourismusdestinationen. Handel und Gastronomie florierten, Thermen, Kongresszentren wurden gebaut, Dörfer wandelten sich zu ganzen Tourismusstädten. Und der jüngste Trend: »Pimp my Mountain«, mit Aussichtsplattformen, spektakulären Hütten und Gipfelstationen der Bergbahnen. 10] Refugium für Bergsteiger © Architekten Hermann Kaufmann ZT GmbH Die meisten Tourismusorte entwickelten sich leider relativ urwüchsig, je nachdem wo »etwas ging«. Urwüchsigkeit in Form knorriger Bergbauern, uriger Skilehrer, bodenständiger Küche oder (Original-)Bauernstube erwarten zwar viele Alpentouristen, aber das inzwischen zu besichtigende Resultat der ungeplanten »urwüchsigen« Entwicklung von Landschaft und Umwelt ist längst ein funktionales und ästhetisches Problem: Zersiedelung, Übernutzung, Verkehrsstau sowie Kitscharchitekturen und Betonklötze. Neuordnung, Sanierung und Gestaltung wären dringend notwendig. Doch das ist schwierig, weil zahllose »Leistungsträger« mit ihren Interessen hier mitsprechen wollen. Hotel als Schlösschen © Felizitas Romeiß-Stracke Hungerbergbahn in Innsbruck © Felizitas Romeiß-Stracke [Umrisse] »Destinationen« Man kann die alpinen Tourismusdestinationen heute in ihrer ökonomischen und baulichen Charakteristik in drei Kategorien einteilen. Die Tops: – Schwerpunkt in den Zentralalpen, eine lange Tourismustradition, vor allem als Wintersportorte; – hohe Innovationskraft und positive »Tourismusgesinnung«, das heißt, Tourismus wird nicht als schlechtere Alternative und die Touristen werden nicht als notwendiges Übel betrachtet; – Professionalität, die man sich auch entsprechend bezahlen lassen kann. Diesen Destinationen gelingt es, rechtzeitig mit modernem Marketing neue Gästeschichten zu erschließen, und sie sind gegenüber guter (architektonischer) Gestaltung in der Regel aufgeschlossen, weil sie begreifen, dass Architektur ein zunehmend wichtiger Bestandteil des Urlaubserlebnisses ist. Die Mittelmäßigen: – zahlreich verteilt über den gesamten Alpenkamm; – zum Tourismus nie wirklich bekannt, also keine Entwicklung von Professionalität; – man braucht Touristen als »CashCow«, aber man liebt sie nicht. Im Prospekt werden Hotelzimmer hier noch als »Unterkünfte« bezeichnet, und mehr sind sie in der Realität dann auch nicht. Die Ortsstruktur ist ein Durcheinander von städtisch anmutenden Fußgängerzönchen und Edelweißarchitektur, Reklameschildern und Supermärkten, Brunnen und Bänken und bedürfte eines konsequenten Aufräumens. In jüngster Zeit versuchen die »Mittelmäßigen«, gegen den Niedergang mit Einzelprojekten anzugehen: einem Fünf-Sterne-Hotel, einem Kongresszentrum, einer Schaukäserei etc. Damit verschiebt man die eigentlichen Probleme und bindet Energie. Aber ein einzelnes Projekt lässt sich natürlich viel leichter durchsetzen als die Verbesserung des Erscheinungsbildes des gesamten Ortes. [Umrisse] Die Unterentwickelten: – in den sogenannten strukturschwachen Tälern in den Westalpen und in den äußersten Ostalpen, die schon lange vom ökonomischen Niedergang bzw. vom Bevölkerungsrückgang betroffen sind; – Ursprünglichkeit und Einsamkeit, aber auch Verfall von Baustrukturen, keineswegs immer romantisch, sondern häufig hässlich und schmutzig; – ausgeprägte Subventionsmentalität. Viele dieser Orte schielen auf den »großen Wurf« bzw. den einen Investor, der endlich alles richtet, und entsprechend groß ist die Bereitschaft, ihn auch architektonisch »machen zu lassen«, nur damit er bleibt. Dabei hätten die »Unterentwickelten« angesichts der aktuellen Trends im Tourismusmarkt große Chancen. Sie haben all das, wonach sich immer mehr Touristen sehnen, was in den Topdestinationen nicht mehr zu finden ist: Ruhe, Authentizität, Platz für den Einzelnen und wenig Architektur, die die Landschaft zerstört (hat). Eine kontrollierte Umnutzung leerstehender Gebäude für Ferienwohnungen und dezentralisierte Hotelzimmer (albergo diffuso), Wiederbelebung des Einzelhandels, eine Gastronomie mit lokalen Spezialitäten und guter Service – so könnten sie punkten. »Alpengrill« © Felizitas Romeiß-Stracke Hauptstraße in Bad Reichenhall © Felizitas Romeiß-Stracke (Schau-)Käserei © Naturkäserei Tegernseer Land eG Übernachtungsmöglichkeiten… © Felizitas Romeiß-Stracke [11 Alternativen Inzwischen gibt es eine ganze Reihe von Initiativen und Projekten, die sich für bessere und vor allem zeitgemäße Tourismusarchitektur in den Alpen engagieren, unter anderem platou aus Wien, das Vorarlberger Architektur-Institut, die Preise für Tourismus-Architektur in Österreich, Südtirol und demnächst in Bayern. Das Bewusstsein, dass sich in der alpinen Architektur etwas bewegen muss, wächst also. Eine neue alpine Baukultur entwickelt sich gerade in Vorarlberg, und viele Regionen wollen davon lernen. »Zero Footprint«Lösungen spielen in dem Zusammenhang eine schnell wachsende Rolle, wobei mit aktuellen Formen, Energiekonzepten und regionalen Baumaterialien experimentiert wird. Die vor kurzem fertiggestellte Monte Einweihung der Monte Rosa Hütte © Stephanie Couson/ETH Zürich Rosa Hütte gilt hier als (publizistisch gut vermarkteter) Vorreiter, aber im gesamten alpinen Hüttenbau wandelt sich einiges, abzulesen an der Olperer-Hütte im Zillertal, der Stüdl-Hütte am Großglockner, dem Refuge du Goûter am Mont Blanc etc. Ob die Touristen von ihrem romantischen Architekturklischee »Alpen = Bauernhof/ Hütte« abzubringen sind und sich mit modernen Gebäuden anfreunden, steht allerdings nicht fest. Die wenigen Studien, die es zur (Architektur-)Wahrnehmung von Touristen gibt, stimmen da eher skeptisch. Vielleicht ist der Abschied von der Romantik ja auch gar nicht notwendig. Es zeichnet sich doch immer mehr ab, dass »die Alten« sehr gut mit dem und nicht gegen das jeweilige Klima gebaut haben. Die verwässerte Bauhaus-Moderne hatte das einfach vergessen lassen. Und für zahlreiche jüngere Architekten ist die Allüre »Stararchitekt«, der sich in spektakulären Einzelprojekten beweisen muss, überholt. Das vermittelt Hoffnung auf die Entstehung einer neuen touristischen Baukultur in den Alpen. Prof. Dr. Felizitas Romeiß-Stracke Plattform für TourismusArchitektur, München Bauwerk bei Nacht © Tonatiuh Ambrosetti/ETH Zürich 12] [Umrisse] Macht tödliche Fallen sichtbar: Das Vogelschutzglas ORNILUX ® Karwendel, Naturinformationszentrum Plauen, Stadtbad Hamburg, Bürogebäude der Wohnungsbaugenossenschaft Gartenstadt Wandsbek eG Innovationspreis Architektur und Bauwesen Glaswerke Arnold GmbH & Co. KG Alfred-Klingele-Straße 15 · 73630 Remshalden www.ornilux.de · www.arnold-glas.de 250.000 Vögel sterben europaweit beim Aufprall auf Fensterscheiben, Glastüren und Fassaden – Tag für Tag. Oft verenden die Tiere qualvoll an inneren Blutungen. Auch bedrohte Arten wie Buntspecht und Kohlmeise zählen zu den Opfern, Zugvögel sind besonders gefährdet. Das erste wissenschaftlich geprüfte Vogelschutzglas ORNILUX hat Arnold Glas zusammen mit dem MaxPlanck-Institut und der Vogelschutzwarte Radolfzell entwickelt. Arnold Glas ist einer der innovativsten Isolierglasveredler Europas. Das Leistungsspektrum des Komplettanbieters umfasst eine umfangreiche ISOLAR Glaspalette, ESG und VSG, Montagezubehör sowie Dienstleistungen von der Vorplanung bis zur Umsetzung. Komfort zwischen Tal und Skipiste Zwei Hotels von unterschiedlichem Charakter (Künftiges) Vier-Sterne-Hotel © ATP sphere Crown Resort Montafon Alpine Architektur Alpine Architektur – der Begriff evoziert seit Bruno Taut, Adolf Loos und Lois Welzenbacher Assoziationen zu einer intensiven Auseinandersetzung mit der Landschaft, ihrer Topographie und dem Genius Loci. Die gebaute Realität erinnert jedoch vielmehr an Sehnsuchtsorte bäuerlicher Anmutung, die in den alpinen Gebirgstälern wuchern und die dem sich soeben vollziehenden Kulturwandel im Tourismus zum Einzigartigen kaum gerecht werden können. Alpine Architektur wird heute wieder zusehends Bestandteil einer visuellen Kultur, besteht aus Kulissen, Bühnen und Hinterbühnen. Sie stellt Orte der Inszenierung und Selbstinszenierung, aber auch Rückzugs- und Rekreationszonen. Die Architektur soll die Befriedigung des Bedarfs nach ästhetischen, sozialen und körperlichen Erfahrungen unterstützen und auch spezielle Räume vorsehen, um die Choreographie von Ritualen zu beherbergen, die den Übergang zwischen Alltag und Urlaub strukturieren. 14] Zwei Neubauten boten ATP Architekten und Ingenieure die Chance, das alpine Hotel von heute »neu zu erfinden« – im Fall des Crown Resort Montafon als reduzierten, in sich stimmigen, hochtechnisierten Inszenierungsmonolith, sensibel in die enge Gebirgswelt des Montafon eingefügt, im Fall des bereits realisierten Alpine Resort Fieberbrunn als organische Bewegung in Erweiterung der Landschaftstopographie. Dr. Barbara Achammer Auf dem »Edelweißareal« benannten Grundstück, an der Silvretta Hochalpenstraße zwischen den österreichischen Gemeinden Gaschurn und Partenen gelegen, soll eine Vier-Sterne-Hotelanlage errichtet werden. »Die Investoren wollen ein Hotel mit internationaler Statur realisieren. Das Resort soll eines der größten Hotels im Land Vorarlberg sein, mit ca. 130 Zimmern, verschiedenen Restaurants und Bars, moderner Wellnesslandschaft, Konferenzräumen und Kinderspielplatz«, wie der Ausschreibungstext zu dem geladenen Architektenwettbewerb von 2009 besagte. Lageplan © ATP sphere [Umrisse] Längsschnitt © ATP sphere Der Hotelbetrieb soll zudem mehrsaisonfähig sein und Familien, Wellnessgäste sowie (internationale) Geschäftsreisende ansprechen. Die Auslober wünschten hier einen Entwurf, der sowohl im Sinne der Betreiber logisch und praktikabel als auch im Sinne des Ortes sensibel und nachhaltig ist, insbesondere in der Materialwahl. Wie im Juryprotokoll vermerkt ist, nimmt das mit dem ersten Preis ausgezeichnete Konzept von ATP Anleihen beim Typus des alpinen Grandhotels: »Sämtliche Zimmer sind in einem großvolumigen Baukörper mit innenliegendem Atrium untergebracht, nach außen ablesbar über die mit Holz verkleideten Fassaden und schmalen Balkone. Der Zugang zum Hotel erfolgt südostseitig mit gebührender Vorfahrt und der Abfahrtmöglichkeit in die Tiefgarage, welche zudem auf Straßenniveau erschlossen ist. Das großzügige, übersichtliche Eingangsgeschoß nimmt Rezeption, Lobby, Bars und Restaurants in der Ansicht © ATP sphere langgestreckten Grundform auf. Im hangseitigen Teil sind Nebenräume, Anlieferung und Küche situiert; darüber der Wellnessbereich, der durch die Auskragung über die Nordwestecke körperhaft ablesbar wird und Richtung Hauptvolumen einen geschützten, besonnten Hof erzeugt. Straßenseitig, angrenzend an die Einund Ausfahrt der Tiefgarage, ist ein Sportgeschäft konzipiert.« Das Projekt überzeuge ferner ortsräumlich durch die gute Setzung des Baukörpers im Hang und die daraus resultierende geringe Geländeveränderung. Und innenräumlich wirke es durch die großzügige Geste des Luftraumes über sechs Geschosse, die damit verbundene Lichtqualität in der Lobby und bei der Erschließung der Zimmer. Baukörperanordnung © ATP sphere [Umrisse] [15 Materialität und Maßstäblichkeit prägen den konzeptionellen Ansatz der geplanten Anlage. Die Typologie eines Hotels und die städtebauliche Situierung bilden eine weithin sichtbare Landmarke, die spannungsvoll zwischen der (orts)üblichen Bebauung, dem Tal und Straßenraum vermittelt. Präsenz und sachter Umgang mit der Topographie sind Basis für die Strukturierung und Ordnung des entstehenden Gebäudes. Thematisch wird die Verbindung zur Bergwelt und zum Montafon über die großzügig und prägnant ausformulierten Orte mit Feuer und Wasser gesucht: Die Archaik der Elemente erinnert stets an die Klarheit der Berge, an ihre Größe, Wucht und Nähe. Im abendlichen Ambiente wird das Resort mit dem schimmernden Feuer der Kamine und den spiegelnden Wasserflächen im Innen- wie Außenbereich Gebäude im Hang © ATP sphere Die einzelnen Funktionseinheiten sind so über das Grundstück verteilt, dass die Hangsituation ausgenutzt und interne wie öffentliche Zonen gegliedert werden. Die Verteilung zweier hölzerner Kuben auf den mit lokalen Steinen verkleideten Sockelgeschossen ist Zitat der traditionellen Bauweise unter Berücksichtigung der Hoteltypologie und ihrer funktionalen Bedingungen. zum deutlich erkennbaren Zeichen im Tal. Geschützt und erhöht in der Geborgenheit des Gebäudes sitzend, kann man öffentliches Leben verfolgen sowie das gesamte Gebirgspanorama genießen. Das vielfältige Angebot des Hauses wird zusätzlich durch zahlreiche Aufenthaltsmöglichkeiten komplettiert, welche die Beziehung zum Tal und eben jenem besonderen Ort vertiefen, wie zum Beispiel die im Wohnkörper anzu- treffenden Kaminzimmer mit Ausblicken in den bergseits angrenzenden Wald. Einladende Terrassenanlagen, zu Fuß von der Straße aus gut zu erreichen, machen das Hotel öffentlich leicht zugänglich und ergänzen eine in diesem Abschnitt des Tals fehlende gastronomische Offerte. Lobby zum Verweilen © ATP sphere 16] [Umrisse] Wellnessbereich… © ATP sphere Der Wellnesstrakt wird im ersten Obergeschoß erschlossen, um (nicht gewünschte) Kreuzungen mit den anderen Nutzungen zu vermeiden. Durch die baukörperliche Gliederung ergibt sich eine natürliche Zonierung der Pool-, Fruchtbar- und Nacktareale, Letztere beinhalten auf der Dachterrasse des Saunabereiches eine geschützte Aussichtsplattform mit Außenpool. Das Schwimmbecken öffnet sich der Bergwelt direkt an der Glasfassade, der wiederum eine ausgedehnte, uneinsehbare Liegeterrasse vorgelagert ist. Die Planung orientiert sich an den LEEDKriterien und achtet unter anderem auf die Verwendung örtlicher Materialien, die Reduzierung der Versiegelung durch Kompaktheit, die Verwendung von Wasser und Feuer als nachhaltige Energielieferanten, die Realisierung hochwärmegedämmter Holzfassaden, die Berücksichtigung traditioneller Bauweisen, die Reduzierung der Außenstellplätze und des Primärenergieverbrauchs sowie die Nutzung regenerativer Energien. Marc Eutebach Auslober JFE Real Estate Immobilien Treuhand GmbH VC Investments BV, Gaschurn, Österreich Jury Frans Diks, Investor Eric ter Hove, Investor Martin Netzer, Bürgermeister Gaschurn Bernhard Marte, Marte.Marte Architekten Marina Hämmerle, vai Ulrich Grassmugg, Raumplanungsstelle Teilnehmer Arge Fürth, raum-werk-stad, share, Kornneuburg, Österreich ATP Architekten und Ingenieure, Innsbruck, Österreich Arkan Zeytinoglu, Wien, Österreich Dietrich Untertrifaller, Bregenz, Österreich Hermann Kaufmann ZT GmbH, Schwarzach, Österreich Erster Preis ATP Architekten und Ingenieure, Innsbruck, Österreich Zimmer mit Ausblick © ATP sphere [Umrisse] Entwurfsteam: Christoph M. Achammer, Marc Eutebach, Klaus Gebhart, Klaus Hessenberger, Johann Knoll, Corina Kriener, Paul Ohnmacht, Linus Stolz, Pia Zobl [17 »Haus auf der Skipiste« © Engelhardt/Sellin Architekturfotografie Alpine Resort Fieberbrunn Das 2006 im Wettbewerb mit dem ersten Preis ausgezeichnete und Ende 2009 fertiggestellte »Hotel auf der Skipiste« in Tirol agiert als Erweiterung der Landschaftstopographie und integriert sich in Gestalt und Materialwahl der Fassade in sein Umfeld: Prägender Entwurfsgedanke ist genau diese organische Bewegung des halbbogenförmigen Baukörpers. Durch Anhebung der einzelnen (Schichten-)Stockwerke öffnet sich das Haus und korrespondiert mit der Umgebung, wobei das Dach die Fortführung von deren Höhenschichten darstellt und sich entlang von ihnen neigt. Zwei bzw. drei Geschosse an den Gebäudeenden und bis zu fünf oberirdische Geschosse im Mitteltrakt definieren den südorientierten Patio als zentrales Erschließungselement, der großzügige Lärche in den Loggien und im Innenhof vermitteln einen Bezug zur heimischen Natur, den Kontrast dazu bilden verputzte Flächen, die das Hotel in seiner Gesamtform betonen. Baukörper und Topographie © ATP Architekten und Ingenieure Standort © ATP Architekten und Ingenieure 18] Sichtbezüge zwischen innen und außen ermöglicht und dabei den Blick nach Süden zur Piste freigibt. Eine Abfolge von Loggien und Panoramafenstern in den Zimmeretagen unterstreicht mit den abgerundeten Hausecken die Horizontalität des Baukörpers und verleiht ihm zudem einen kontinuierlichen Rhythmus. Die Sockelzone mit sämtlichen Sonderfunktionen, verteilt über das Erd- und erste Obergeschoß, wird durch ausgedehnte Glas- sowie geschlossenen Flächen mit einer davor angeordneten vertikalen Holzstruktur charakterisiert. Einheimische [Umrisse] Grundriss Dachgeschoß © ATP Architekten und Ingenieure Grundriss erstes Obergeschoß © ATP Architekten und Ingenieure Grundriss drittes Obergeschoß © ATP Architekten und Ingenieure Grundriss Erdgeschoß © ATP Architekten und Ingenieure Grundriss zweites Obergeschoß © ATP Architekten und Ingenieure Grundriss Untergeschoß © ATP Architekten und Ingenieure [Umrisse] [19 Rezeption am Eingang © Engelhardt/Sellin Architekturfotografie Lobby als Verweilzone © Engelhardt/Sellin Architekturfotografie Durchblick zum Innenhof © Engelhardt/Sellin Architekturfotografie Der Eintritt in die großzügige Lobby gewährt einen Durchblick in den Innenhof und eine Übersicht über die Gebäudestruktur. An die Halle mit Rezeption, Bar und offenem Kamin grenzen der Restaurantbereich mit Stüberl und Buffet, Kindergarten, Seminarraum und eine Raucherlounge direkt an, das Hauptstiegenhaus ist mit drei Liften und zwei Nebentreppen ausgestattet. 119 Zimmer, zwei davon barriere- frei, sowie 18 Juniorsuiten mit 32–43 m² und sieben Suiten mit 41–50 m² bieten angenehmen Komfort und die Perspektive auf das umliegende Bergpanorama bzw. den Innenhof und die Skipiste. Die Gänge zu den Gästezimmern werden im Haupttrakt durch einen Luftraum akzentuiert, der natürliches Licht durch die Dachverglasung bis nach unten einfallen lässt. Das Wellnessareal mit 810 m² im ersten Obergeschoß verfügt über Schwimm- und Dampfbad, finnische und Kräutersauna, Infrarotkabine, Eisbrunnen und Erlebnisduschen. Entlang der geöffneten Fassade zum Innenhof sind Rezeption, Solarium, Massage-, Umkleideräume, Sauna- und der als Holzbox auskragende Fitnessbereich organisiert. Die 4 m hohe »Poolhalle« mit einem ca. 100 m² umfassenden Becken und dem Ausgang zur Liege- und einer sichtgeschützten Außenterrasse markiert den Abschluss dieser (räumlich) sehr differenzierten Funktionseinheit. Zimmer mit Bad © Engelhardt/Sellin Architekturfotografie 20] [Umrisse] Schwimmbad im Obergeschoß © Engelhardt/Sellin Architekturfotografie Erschließung… © Engelhardt/Sellin Architekturfotografie Die zurückgesetzten Fensterflächen in der Fassade und die dadurch entstehende natürliche Beschattung machen die Zimmerklimatisierung verzichtbar, eine nicht unerhebliche Energieeinsparung im Vergleich zu herkömmlich konzipierten Hotelkomplexen. Die Zentrallüftungsanlagen für Wellnesszone, Schwimmbad, Restaurant, Halle und Gänge sind mit Wärmerückgewinnungssystemen ausgestattet, deren Steuerung zudem über eine Leittechnik erfolgt. Die Warmwasserbereitung für die Zimmer leisten starke Speicherladesysteme, die gegenüber üblichen Lösungen zusätzlich Energie einzusparen helfen. [Umrisse] Die Beheizung der Zimmer ist in zwei Bereiche gegliedert, die sich je nach Auslastung des Gebäudes abschalten lassen und mit Erdgas versorgt werden. Im gesamten Haus wurden hocheffiziente Niedrigenergiepumpsysteme verwendet, alle Rohrleitungen der sanitären Anlagen sind darüber hinaus gedämmt, um etwaige Energieverluste zu minimieren. Das Küchenabwasser wird in einen mit der Behörde abgestimmten Fettabscheider eingeleitet, das Regenwasser wird in einem Retentionsbecken gesammelt und kann als Löschwasser verwendet werden. Das Gebäude wurde in einer massiven Bauweise errichtet, wobei die wesentlichen Tragelemente in Ortbeton bzw. als Fertigelemente zur Ausführung gelangten: Die Decken lagern in den Obergeschossen auf Stahlbetonwänden auf, wobei zwischen zwei Tragwänden im Raster von 8 m eine zusätzliche Zimmertrennwand in Leichtbauweise angeordnet wurde. Daran schließen paarweise die Bäder mit Zimmerschacht als Betonfertigzelle an. Die Außenwände in den Zimmergeschossen sind als Holzrahmenelemente konstruiert und über einem Wärmedämmverbundsystem verputzt bzw. in Lärchenholz verkleidet. Hannes Achammer (Groß-)Küchenbereich © Engelhardt/Sellin Architekturfotografie [21 Halbbogenförmige Hotelanlage © Engelhardt/Sellin Architekturfotografie Bauherr conwert Immobilien Invest SE, Wien, Österreich Betreiber Verkehrsbüro Hotellerie GmbH, Wien, Österreich Integrale Planung ATP Architekten und Ingenieure, Wien, Österreich Wettbewerb: Dario Travas Prozessführender Architekt: Andreas Schaller Projektleitung: Hannes Achammer Architektur: Herta Frank, Johannes Hug, René Mathe Tragwerksplanung: Martin Krautgartner, Rainer Sturm, Tina Stauch Haustechnik: Rudolf Bedenk, Peter Hennerfeind, Carin Frotschnig Elektrotechnik: Helmut Vince, Egmont Pruggnaller Ausschreibung: Markus Schlaffer, Andrea Schmidthaler Bauleitung: Kurt Rösler, Harald Hanappi, Thomas Sallmayer 22] Geotechnisches Gutachten GDP Garber, Dalmatiner & Partner ZT-OG, Graz, Österreich Brandschutztechnisches Gutachten Prüfstelle für Brandschutztechnik, Linz, Österreich Bauphysik iC consulenten Ziviltechniker GmbH, Wien, Österreich Küchenplanung Stria Ingenieurbüro für Großküchenplanung, Wien, Österreich Interieur Appia Contract GmbH, Dietersburg [Umrisse] [Umrisse] Zeitschrift für Baukultur Architekten und Ingenieure lesen die [Umrisse]. Herausgegeben von der VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN, ist die Zeitschrift für Baukultur unabhängig von Verbänden und anderen Interessenvertretungen. Jede Ausgabe verfügt über ein bis zwei thematische Schwerpunkte aus den Bereichen Architektur und Ingenieurbau, wie zum Beispiel »LeseRäume«, »Sport + Erleben«, »Bauen mit Textilien«, »Ruhender Verkehr«, »DachLandschaften«, »WeinBauWelten«, »Synagogen«, »Flughäfen: Neubau und Ausbau«, »Bauen im Gebirge«, »Fassaden«, »Sicherheitstechnik«, »Innenausbau« und »Befestigungstechnik« in den beiden vergangenen Jahren. Detaillierte Produktinformationen, wichtige Branchennachrichten, ein fundierter Bautechnik-Teil, umfassende Beiträge zum »Bau- und Immobilienrecht« sowie ein ausgesuchtes »Special«, oft in Kooperation mit entsprechenden Fachmessen, runden das redaktionelle Profil eines jeden Heftes ab. Wollen Sie ein Probeexemplar bestellen – oder gleich abonnieren? Das geht am besten und schnellsten unter www.umrisse.de, denn die [Umrisse] findet man natürlich auch im Internet. VERLAGSGRUPPE W I E D E R Smit MixedMedia P A Konzepts HN Biebricher Allee 11 b 65187 Wiesbaden Tel.: 0611/84 65 15 Fax: 0611/80 12 52 kontakt@verlagsgruppewiederspahn.de www.verlagsgruppewiederspahn.de www.mixedmedia-konzepts.de Lebensraum am Gletscher Die Lophel Ling Solar School in Manang, Annapurna Himal Neubau mit traditionellem Flachdach © ott architekten Herausforderung 24] Der landesübliche Standard für Gebäude dieser Art ist denkbar primitiv, die Bauweise gleichermaßen wie der darin stattfindende Unterricht. Die Ausbildung an tibetischen Schulen genießt in Nepal hingegen einen Sonderstatus. Dem sollte der Neubau nicht nachstehen. Gleich auf mehreren Gebieten betraten die Architekten unbekanntes Terrain: die zeitgemäße Interpretation der tibetischen Bauweise, Nachhaltigkeit in den Hochlagen des Himalaya und nicht zuletzt die Logistik einer Baustelle, die zehn Tagesreisen von der nächsten Straße entfernt lag. Waschhaus Schule Marsyandi River Speichertank Quellfassung Annapurnamassiv Der Name Lophel Ling oder »erwachender Geist« wurde vom Dalai-Lama höchstselbst für die tibetische Flüchtlingsschule zu Füßen des nepalesischen Annapurnamassivs ausgewählt. Auf 3.500 m über dem Meeresspiegel entstand hier vor über zehn Jahren eine Internatsschule für die Kinder jener Tibeter, denen die Flucht vor den chinesischen Repressionen in ihrem Heimatland gelungen ist. 2006 sollte die Boarding School nun um ein Gemeinschaftsgebäude mit Küche, Speisesaal und Aufenthaltsraum für 70 Kinder sowie um ein Waschhaus mit Brunnen, Waschgelegenheiten und Toiletten erweitert werden. Ort im Hochtal © ott architekten 3 1 2 Lageplan © ott architekten 4 5 1 2 3 4 5 Speisesaal Küche Klassenzimmer Waschhaus Schlafräume Definition des Ortes Beim Bau eines neuen Ortes für Flüchtlinge bekommt der Begriff Heimat seine sehr spezielle Bedeutung. Handelt es sich dabei um ehemalige Nomaden, dann ohnehin. Die Schule ist der künftige Lebensmittelpunkt von entwurzelten Menschen. Die Verwendung vertrauter Maßstäbe, Materialien und Ornamente gebietet der Respekt vor deren Situation. Der Neubau bildet mit dem Waschhaus und dem L-förmigen Schlafgebäude einen windgeschützten Hof. Überdachte Arkaden vor den Fassaden schützen zudem während der Monsunzeit vor Regen. [Umrisse] Herzstück der Gesamtanlage ist der große Gemeinschaftssaal. Hier wird gegessen, gebetet und werden die Hausaufgaben erledigt. Ein Boden aus Bergkieferdielen, Holzvertäfelungen an den Wänden und mit Schnitzereien verzierte Stützen und Balkenköpfe bestimmen die Atmosphäre. Große Öffnungen nach Süden fluten den Raum mit Licht, dahinter ermöglicht der vollverglaste Wintergarten mit 180°-Panorama Ausblicke auf die Nordflanken des 8.000-m-Massivs des Annapurna. Gebäude (kurz) vor Fertigstellung © ott architekten Konstruktion Nicht zuletzt die finanziellen Möglichkeiten und die enormen Transportwege zwangen die Planer zu einer geradezu minimalistischen Zusammenstellung lokal verfügbarer Baustoffe: Bruchsteine aus dem Flussbett des Marsyangdi, händisch auf verbaubare Abmessungen geschlagen, Mittagessen… © ott architekten Großer Gemeinschaftssaal © ott architekten [Umrisse] bilden Fundamente, Wände und Steinböden. Grobe Holzstämme aus tieferen Lagen wurden vor Ort mit primitiven Handsägen zu Dachbalken, Stützen und Dielen geschnitten. Selbst Türen und Fenster wurden mit einfachsten Werkzeugen und großem handwerklichem Geschick auf der Baustelle angefertigt. Die Entscheidung für ein traditionelles tibetisches Flachdach war zunächst als Zeichen gegen die unreflektierte Verwendung von Wellblech gedacht. Darüber hinaus verfügt es aber über hervorragende Dämmeigenschaften und speichert die Wärme des Tages für die kalten Nächte. Die Technik zur Verdichtung der einzelnen Lehmlagen zu einer wasserabweisenden Schichtung erinnert allzu sehr an traditionelle tibetische Tänze. Wird die Dachfläche jedoch später regelmäßig von Schneeablagerungen befreit, ist tatsächlich mit einem weitgehend dichten Dach zu rechnen. Die Erteilung von Baugenehmigungen ist in den Hochlagen des Himalaya das kleinere Problem – es gibt sie schlichtweg nicht. Stattdessen warten die Bauvorhaben oft über viele Wochen und Monate auf das »go« des zuständigen Lamas, der wiederum für die Deutung der Sternenkonstellationen verantwortlich zeichnet. [25 3 3 2 4 1 2 3 4 1 Speisesaal Wintergarten Solarpanele Warmwasserspeicher Schnitt © ott architekten Nachhaltigkeit Wie in vielen Hochgebirgsregionen von Entwicklungsländern sind auch Teile des Himalayamassivs von der Abholzung durch die Bevölkerung betroffen. Holz ist der einzige erschwingliche Brennstoff, Kerosin für die meisten unbezahlbar. Die energieautarke Ausstattung der Schule war insofern eine wirtschaftliche und ökologische Notwendigkeit, zugleich aber auch pädagogisches Konzept. Auf dem Breitengrad Nordafrikas gelegen, liefert die Sonne selbst in diesen Höhen und sogar bei niedrigsten Minustemperaturen ausreichend nutzbare Energie. Eine großflächige Südverglasung in handwerklich gefertigter Pfosten-Riegel-Konstruktion aus Bergahorn und eine massive Speicherwand aus Granit versorgen den Speisesaal komfortabel mit passiver Solarenergie. Am Ende mussten gar zwei Lüftungsöffnungen nachgerüstet werden, um die überschüssige Wärme wieder ableiten zu können. Vollverglaster Wintergarten © ott architekten 26] Ein weiteres Solarsystem aus frostsicheren Kautschukabsorbern erwärmt täglich 1.500 l Brauchwasser in den Speichertanks auf dem Dach des Gebäudes. Warme Duschen sind in diesen Höhen seltener Luxus, bislang wurden die Kinder bei frostigen Temperaturen im Bach gewaschen. Skizze des Reflektors © ott architekten Schema des Solarsystems © ott architekten Eine Photovoltaikanlage liefert darüber hinaus elektrischen Strom für die Beleuchtung bei Nacht, während ein Solarspiegel vor der Küche das vortemperierte Kochwasser zum Sieden bringt. Pfosten-Riegel-Konstruktion © ott architekten [Umrisse] Windgeschützter Hof © ott architekten Logistik und Bauleitung Der exponierten Lage wegen wurde das Bauwerk größtenteils mit lokal verfügbaren Materialien errichtet. Trotzdem erforderten Wintergarten und Energietechnik den organisierten Transport von Glas, Stahl, Leitungen usw. Und so war eine Karawane aus neun Maultieren über Monate unentwegt damit beschäftigt, das Material über unwegsame Pfade und Hängebrücken in das Hochtal von Manang zu befördern. Die Verlustraten, besonders bei Zement durch vorzeitiges Abbinden, verzögerten nicht selten die Bauzeit. Zwei Praktikanten von der Technischen Universität München und der Fachhochschule Augsburg verbrachten jeweils ein halbes Jahr auf der Baustelle, vor allem um die bis dato unbekannte Technologie der Solarsysteme zu vermitteln. Heute, fast fünf Jahre nach Inbetriebnahme befinden sich – alles andere als eine Selbstverständlichkeit – sowohl das Gebäude als auch die Solartechnik in einem tadellosen Zustand. Die Schule funktioniert als neuer Lebensmittelpunkt der Flüchtlingsgemeinde. Und die Annehmlichkeiten der Solartechnik finden in den umliegenden Dörfern bereits die ersten Nachahmer. Wolfgang Ott [Umrisse] Speicherwand aus Granit © ott architekten Bauherren Snow Lion Foundation, Kathmandu, Nepal Nepal Initiative Schongau e.V., Schongau Entwurf ott architekten, Augsburg Tragwerksplanung Ingenieurbüro Karl-Heinz Ott, Neusäß Haustechnik IST Energieplan GmbH, Augsburg [27 Bergspitze mit Blickbeziehungen Die Aussichtsplattform »Alpspix« am Osterfelderkopf Auf dem Osterfelderkopf, einer markanten Felsnase ca. 50 m oberhalb der Bergstation der Alpspitzbahn und auf einer Höhe von ca. 2000 m, fand sich nun eine ideale Stelle für eine solche Plattform. Pronatur und Wallmann Architekten entwickelten dann Entwürfe, wobei sich sehr bald einige Parameter herauskristallisierten, die mit dem Ort und den Blickbeziehungen und mit dem X zu tun hatten. Raum kreuzende, auskragende Stege anzuordnen, deren Fundamentpunkte auf unterschiedlichen Höhen im Gelände ruhen sollten. Um den Effekt der unterschiedlichen Blickhöhen noch zu verstärken, wurden die beiden 23 m langen und dabei 13 m auskragenden Stege mit einer Neigung von ca. 4 % geplant. Auskragendes Bauwerk © Irene Wallmann-Hetzendorf Idee und Entwurf Die Bayerische Zugspitzbahn hatte 2008 den Wunsch nach einer Verbesserung des touristischen Angebots im Bereich der nahe dem Wintersportmekka GarmischPartenkirchen gelegenen Alpspitzbahn – besonders für den Sommergast. Die Firma Pronatur wurde deshalb mit der Erarbeitung eines Gesamtkonzeptes für die Region beauftragt, ein Teil davon war die Idee für eine Aussichtsplattform. 28] Vom Osterfelderkopf aus ergaben sich zwei ganz unterschiedliche Perspektiven, einerseits über Garmisch-Partenkirchen hinaus ins Alpenvorland bis hin zum Starnberger See und andererseits durch das hochalpine zerklüftete Höllental bis zum Gipfel der Zugspitze, des höchsten Bergs Deutschlands. Diese Richtungen und die Lage an einem unebenen Felsabbruch führten zur Entscheidung, zwei sich im Lageplan © Wallmann Architekten [Umrisse] Panorama im Entwurf © Pronatur GmbH/Wallmann Architekten Der Entwurf stieß auf Zustimmung bei den Auftraggebern: Damit begann die lange Phase der Behördengänge. Schließlich bewilligten die Naturschutzbehörde und die Baubehörde die eingereichten Pläne, kleine Abänderungen mussten aber in Kauf genommen werden. So war der Naturschutz gegen die ursprünglich vorgeschlagene rote Färbung der Längsträger, oder die Baubehörde verlangte eine Geländerhöhe von 140 cm, die am Gebauten doch etwas überdimensioniert wirkt. Perspektiven… © Irene Wallmann-Hetzendorf [Umrisse] Nach einer Ausschreibung mit deutscher und österreichischer Beteiligung wurde als Bestbieter ein Unternehmen aus Tirol gekürt, das als sehr erfahren im Bauen im Gebirge bekannt ist. Im Zuge der Ausführungsplanung konnten zudem, auch durch die Mithilfe der Prüfingenieure, noch einige Verbesserungen an den Stahlbaudetails angebracht werden. Baubeginn war im Oktober 2009, so dass sich im Herbst die Betonfundamente und Verankerungen fertigstellen ließen. Während des Winters erfolgte die Produktion der Tragelemente sowie im Mai 2010 die Montage des Stahlbaues. Ein Monat später wurde die Alpspix-Plattform für die Besucher eröffnet. Stahl und Glas © Irene Wallmann-Hetzendorf [29 Abwicklung außen und innen © Wallmann Architekten Die Querschnitte der inneren und äußeren Längsträger variieren, weil sich hier höchst unterschiedliche Belastungen manifestieren. Um eine Rahmenwirkung in Quer- Konstruktion und Errichtung Die vorderen und hinteren Betonfundamente sind jeweils mit mehreren ca. 9 m langen, schräggesetzten Bohrankern mit den Felsen verbunden, wobei die Einbauteile für die Auflager der Stahlkonstruktion in die Fundamente mit eingegossen wurden. Die eigentliche Plattform besteht aus Längsträgern, biegesteif angeschlossenen Querträgern für die Gitterroste und Diagonalen. Im auskragenden Bereich sind die Längsträger in der Bodenebene gekrümmt, aus transporttechnischen Gründen wurden sie überwiegend in zwei Teilen gefertigt. Unter der Gitterrostebene befindet sich als Längs- und Querträger ein HEA 360, darüberliegend und nur noch längs angeordnet, wurde ein geschweißtes und in der Höhe gevoutetes Profil verwendet. Hinterer Auflagerträger © Wallmann Architekten 30] Montage vor Ort © Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG richtung zu erzielen, ist jeder zweite Querträger biegesteif gekoppelt. Alle Elemente der Primärstruktur sind in transportable Segmente gegliedert worden, das Zusammenfügen erfolgte mittels Schrauben und Kopfplatten. Am vorderen Auflager werden die Vertikalkräfte durch spezielle Lager, die horizontalen Kräfte in Querrichtung hingegen durch ein Horizontalkraftlager an der Unterkante des Auflagerträgers aufgenommen. Zur Ableitung der abhebenden Kräfte am hinteren Auflager dienen einbetonierte Zugstangen. Die im Fundament einbetonierte Knagge bzw. ein Horizontalkraftlager fungiert als horizontal unverschiebliches Lager. Die Zugstangen des Horizontalverbandes sind zur Versteifung des Gesamtsystems vorgespannt. Transport per Hubschrauber © Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG [Umrisse] Die Geländerkonstruktion aus geneigten Flachstählen ist am Obergurt der Längsträger angeschraubt, wobei eine Verglasung am vorderen Plattformende den Abschluss bildet. Als Gehbelag fiel die Wahl auf Gitterrostrahmen mit der Dimension 45 mm x 5 mm. Die Tragstrukturelemente haben alle die Materialgüte S355J2G3, für einige wenige Knotenbleche und die Zugstangen war jedoch S460N gefordert. Der Korrosionsschutz wurde im Werk aufgebracht, nur Montagebeschädigungen wurden vor Ort ausgebessert. Die vorfabrizierten Einzelteile des »Alpspix« wurden von einem Hubschrauber auf die Baustelle transportiert, dort versetzt und zusammengeschraubt – bei einem Gesamtgewicht der Stahlkonstruktion von ca. 54 t. Dipl.-Ing. Dieter Wallmann Stege mit Neigung © Irene Wallmann-Hetzendorf Auftraggeber Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG, Garmisch-Partenkirchen Architektur Wallmann Architekten, Wien, Österreich Gesamtkonzept Pronatur GmbH, Spillern, Österreich Tragwerksplanung Acht. Ziviltechniker GmbH, Wien, Österreich Andrang zur Einweihung © Irene Wallmann-Hetzendorf [Umrisse] [31 Gipfellage als Herausforderung Der Bergbahnhof am Hochschneeberg in Puchberg Ensemble im Hochgebirge © Galeria Voka Situation und Aufgabe Bauen unter sehr strengen Auflagen im bewahrenswerten Naturschutzgebiet des Schneeberges und in der hochsensiblen Quellschutzregion der ersten Wiener Hochquellenwasserleitung sowie die schwere Erreichbarkeit von Materialien und Montagegeräten waren die fast unüberwindlichen Parameter vor Konzepterstellung und Genehmigungsplanung sowie im Zuge der Baudurchführung. Durch die Privatisierung der Niederösterreichischen Schneebergbahn mit der bereits im Jahr 1897 eingeweihten Bahnlinie und der nicht mehr zeitgemäßen kleinen Bergstation, die bei Wetterumbrüchen nur wenigen Personen Schutz bot und eine geordnete Abreise nicht gewährleisten konnte, wurde vom Betreiber die Notwendigkeit zur Errichtung eines neuen Bauwerkes erkannt. Die Chancen zur Verwirklichung von neuen Bauwerken waren im sensiblen Natur- und Quellschutzgebiet aber eher gering. 32] Trotz dieser beinahe aussichtslosen Situation unternahm Dr. Gerhard Stindl, Geschäftsführer der Niederösterreichischen Schneebergbahn, einen Vorstoß und lotete mit Architekten und weiteren Experten die Möglichkeiten einer Realisierung aus. Es blieb vorerst jedoch bei Visionen. Auch der umtriebige Puchberger Künstler Voka wusste um die Wunschvorstellungen des Geschäftsführers und machte sich daher Gedanken über seinen mächtigen Heimatberg. Die in Vorprojekten erprobte fruchtbare Zusammenarbeit von Architekt Schwarz und dem Künstler ließ nun die Idee reifen, die große Herausforderung auf dem Berg aufnehmen zu wollen. Zum Duo gesellte sich ein innovativer Tragwerksplaner, und das Entwurfsteam war komplett. Situation vor Baubeginn © Alpine Bau GmbH [Umrisse] Panorama nach Fertigstellung © Architekt Dipl.-Ing. Hermann R. Schwarz Entwurf und Vorarbeiten Bei der Erstklausur im Jahr 2005 dauerte es gerade einmal eine Stunde, als das Planungstrio zusammensaß und die Idee zum Bahnhofsprojekt gebar. Die dabei entstandenen ersten Handskizzen waren nun Basis für die Erstellung einer Entwurfsund Präsentationsmappe durch den Architekten. Für die sehr schwierige Bauaufgabe eines hochalpinen Gebäudes war hinsichtlich seiner Einfügung in das Gelände eine innovative Lösung gefragt: Im Anschluss an das von den Wiener (Ringstraßen-)Architekten Fellner und Helmer 1897 errichtete Berghotel mussten ca. 14.000 m³ Kalkfelsen und Gestein weichen, um die Kubatur des neuen Kopfbahnhofes mit 1.000 m² Nutzfläche sowie 400 m² Gleisanlagen in die Natur implementieren zu können. Die neue Bahnstation sollte ja den notwendigen Witterungsschutz bieten und zudem die höchstmögliche Transparenz in dieser außergewöhnlichen Umgebung aufweisen. Durch die Erschließung des Hotels mit Infrastruktur waren die Zisternenräume und Zisternen sowie der Kohlenraum inzwischen jedoch obsolet geworden, so dass sie sich für eine Nutzung durch die Bergbahn heranziehen ließen. (Historischer) Bestand © Architekt Dipl.-Ing. Hermann R. Schwarz Entwurfskizze © Architekt Dipl.-Ing. Hermann R. Schwarz [Umrisse] [33 Ostansicht © Architekt Dipl.-Ing. Hermann R. Schwarz Durch das 2006 in Kraft getretene Eisenbahngesetz – eine Novellierung, hervorgerufen durch die Katastrophe in Kaprun – umfasste sie fünf Genehmigungsschritte mit vorheriger Gutachtenanfertigung, was Entwurf und Kostenschätzung dienten dem Betreiber einerseits als Ausgangspunkt für die Entscheidung zur Verwirklichung, andererseits als Prämisse zur Kalkulation der letztlich nötigen Geldmittel. Danach wurden in einer Vorverhandlung direkt am Berg mit allen zuständigen Behörden und Beteiligten auf Grundlage des Exposés der Abbau der Rhizome, der Abbau und die Lagerung des Erd- und Felsmaterials, die Errichtung des Gebäudes, der Schutz der Natur wie des Quellschutzgebietes erörtert und derart das Gesamtprojekt bewertet – als Vorbedingung für die Genehmigungsplanung. stoffe, um die Genehmigungen des Grundeigentümers, der Stadtgemeinde Wien und der Naturschutzbehörden des Landes Niederösterreich zu erlangen. Die Sprengmittel zum Beispiel konnten nur mit der Südansicht © Architekt Dipl.-Ing. Hermann R. Schwarz ein komplettes Jahr beanspruchte: Experten des Österreichischen Bundesheeres entwickelten naturschutzgerechte Konzepte für die Abschlagarbeiten und die einzusetzenden rückstandsfreien Spreng- Bahn transportiert werden und mussten trotz der gleichzeitigen Beförderung von Wanderern gesichert auf den Berg gebracht und dort gelagert werden. Erdgeschoß © Architekt Dipl.-Ing. Hermann R. Schwarz 34] [Umrisse] Resultierend aus der dann vorliegenden Genehmigungsplanung wurden in der Bahnhofshalle zwei Gleisanlagen für Diesel- sowie außerhalb des Gebäudes eine weitere für Dampflokomotiven angeordnet. Die Ausstattung der Ankunfts- und Abfahrtspassage mit Infoterminals und die Gestaltung der Bahnsteige erfolgten dabei durch den Künstler Voka. Im angrenzenden sogenannten Berghaus wurden hingegen Kassen- und Verkaufsraum sowie die betrieblich erforderlichen Nebentrakte untergebracht, während im Übergang zum Berghang ein »Felsenshop« mit Entertainment- und Ausstellungsbereich samt Felsenwasserfall entstehen sollte. Anschluss von Neu- und Altbau © Architekt Dipl.-Ing. Hermann R. Schwarz vorgenommen werden müssen, um das Grundwasser nicht zu gefährden. Darüber hinaus galt es, die »Steine« zu recyceln und mit ihnen deshalb eine Senke zu füllen, um die vorhandenen Latschen zu schützen und sie nicht etwa zuzuschütten. Tragstruktur aus Holz © RWT plus ZT GmbH Konstruktion und Errichtung Im Jahr 2007 begann die Arbeiten mit der Baugrundfreimachung, wobei es wegen der engen Tunnelprofile erforderlich war, alle größeren Geräte, wie den Steinbrecher und die Bagger, zu zerlegen, zu verladen, per Bahn auf den Berg zu fahren und dort wieder zusammenzufügen. 5-t-Dumper dienten hier zum Abtransport von Felsmaterial, das zuvor von den Heerespionieren gesprengt worden war. Dazu bedurfte es wiederum zahlloser Bohrlöcher von 3 m Tiefe, da bei auftretenden Fehlzündungen laut naturschutzrechtlichen Auflagen ein vollkommener Abbau hätte [Umrisse] Für die auf Stahlbetonfundamenten abgesetzte Konstruktion wurde als idealer naturnaher Baustoff Holz gewählt, der auch den hochalpinen Schnee-, Eis-, und Windlasten zu trotzen vermag. Für die Bemessung ging man von der Annahme aus, dass sie ein Gewicht von 2.000 kg/m² sowie Windgeschwindigkeiten bis 250 km/h »aushalten« muss. Eine Art Baumstruktur aus rundgefrästem Brettschichtholz mit darüberliegenden Haupt- und Nebenträgern, wiederum aus Brettschichtholz, bildet das Tragesystem, wobei die Verbindungsknoten aus Stahl bestehen. Stahlknoten © RWT plus ZT GmbH [35 »Einfädelvorgang« © Architekt Dipl.-Ing. Hermann R. Schwarz drei Minuten, was eine hohe Passgenauigkeit bei der Verankerung und Verbindung der Träger und infolgedessen eine dreidimensionale Planung der komplexen Stahlknoten bedingte. Das heißt, alle Komponenten hatten wie im Baukastensystem zu funktionieren, sofort die verlangte Formstabilität aufzuweisen und exakt auf Dübellochgröße abgestimmt zu sein, um in Sekundenschnelle eingefügt werden zu können. Das »Einfädeln« der Bogenträger samt Fixierung danach war eine weitere besondere, am Computer zu simulierende Herausforderung, da es keine Praxiserfahrungen gab und trotz der Landabwinde auf 1.800 m Seehöhe die Helikoptermontage punktgenau auszuführen war. Vormontierte Teilelemente © Holzbau Glöckel GmbH Die Schalung für die Dachhaut wurde aus 12 cm und 14 cm dickem Brettschichtholz gefertigt, die äußere Abdeckung umfasst eine dichtende Folie, eine schützende Gummigranulatmatte und die Beschüttung mit vor Ort gewonnenem Gestein. Der Schotter für die neuen Gleistrassen, die Bekiesung des Daches und der Zuschlagstoff für die Betonfundamente wurden im Übrigen ebenfalls aus dem abgeschlagenen Fels je nach Anforderung der Korngröße mobil vor Ort gebrochen. Im Jahr 2008 wurden die Holzelemente und die Stahlknoten im Tal überwiegend vorgefertigt, mangels Zufahrtsstraße dann per Helikopter von der Firma Wucher aus Ludesch in 130 Tranchen zum Einbauort geflogen und von Holzbau Glöckel, Obergrafendorf, montiert. Der Flugvorgang und die Montage dauerten gerade einmal 36] Bekiestes Dach © Architekt Dipl.-Ing. Hermann R. Schwarz [Umrisse] Geschuppte Außenhaut © Architekt Dipl.-Ing. Hermann R. Schwarz Fassade aus Verbundsicherheitsglas © Architekt Dipl.-Ing. Hermann R. Schwarz Die Arbeiten waren 2008 weitgehend abgeschlossen, so dass zu Beginn der nächsten Saison, Ende April 2009, die Endabnahmen durchgeführt und die Betriebsbewilligung erteilt werden konnten. Die Die Beförderung der Betonfertigteile für die abschließende Hallenwand, der Einfahrtstore und Verglasungselemente sowie sämtlicher Heizungs- und Sanitäraggregate erfolgte hingegen mit dem Zug der Schneebergbahn, dem Salamander. Neben sogenannten Solatubes über den Knotenpunkten, die für eine tageslichthelle Ausleuchtung der Bahnsteige sorgen, wurden im Abstellbereich dieser Triebwagen mehrere Absaugventilatoren angeordnet sowie an der Fassadenlängsfront eine durchgängige nanobeschichtete und in Schuppenform verlegte Verbundsicherheitsverglasung: Sie lässt sich im Notfall für den Nachweis der Rauchgasfreiheit heranziehen, während im Normalbetrieb innen Frischluft spürbar bleibt. [Umrisse] feierliche Einweihung und offizielle Eröffnung fanden dann unter Anwesenheit zahlreicher Ehren- und Festgäste am 17. Juli 2009 statt. Tageslichthelle Bahnsteighalle © Architekt Dipl.-Ing. Hermann R. Schwarz [37 Bauherr Niederösterreichische Schneebergbahn GmbH, Puchberg, Österreich Planung Architekt Dipl.-Ing. Hermann R. Schwarz, Krensdorf, Österreich Tragwerksplanung RWT plus ZT GmbH Dipl.-Ing. Dr. Richard Woschitz cand. MSc. Anton Oster, Wien, Österreich Kunst Galerie Voka, Puchberg, Österreich Bahnhof und Hotelgebäude © Galerie Voka Auszeichnungen Bereits im selben Jahr wurde der neue Bahnhof ausgezeichnet, zunächst mit einem Sonderpreis im Rahmen des sogenannten Niederösterreichischen Baupreises 2009, und zwar mit folgender Erklärung: »Die sehr schwierige Bauaufgabe einer hochalpinen Kopfbahnhofsituation wurde hinsichtlich ihrer Einführung in das Gelände sehr sensibel gelöst. Das Bauwerk verbindet den notwendigen Witterungsschutz mit einer höchstmöglichen Transparenz zu seiner außergewöhnlichen Umgebung. Die Verbindung zum angrenzenden Hotel Hochschneeberg wurde funktionell gut gelöst. Besondere Würdigung erfährt die professionelle Umsetzung der Bauaufgabe trotz schwierigster technischer und logistischer Rahmenbedingungen.« 38] Darüber hinaus erhielt das Gebäude eine Anerkennung beim Niederösterreichischen Holzbaupreis 2009, was die Jury so begründete: »Gerade in dieser Extremsituation punktet der Holzbau, wofür dieses Projekt steht. Gewürdigt wird die logistische Herausforderung, in extremer Höhenlage einen Ingenieurholzbau zu realisieren.« Dipl.-Ing. Hermann R. Schwarz [Umrisse] Energieerzeugung im Hang Das Wasserkraftwerk am Winnebach in Dörfl Haus als Felsen © Marion Gelmini/ Simon Constantin Entwurf Das Wasserkraftwerk befindet sich am Winnebach in Dörfl, Gemeindegebiet Vintl, Italien, auf einer Meereshöhe von 800 m. Da die verfügbare Grundfläche sehr begrenzt ist, wurde das eigentliche Krafthaus zu einem Teil in den Hang gebaut. Der Entwurf besteht aus einem einfachen, kantigen Gebäude, das formal an die Landschaft und die örtlichen Gegebenheiten angepasst wurde: Es soll einen Felsen darstellen, welcher aus dem Hang bricht. Dieses Konzept des Krafthauses erfährt eine Verstärkung durch den reduzierten Einsatz von Materialien – Beton, Glas und Stahl in seiner natürlichen Form. Das Bild des brüchigen Felsens wird dabei zusätzlich durch »Adern« unterstrichen, die ihn durchqueren. Sie sind als Lichtbänder aus geschichteten Floatglasscheiben konstruiert und laufen über und um das Gebäude. An einigen Stellen ergänzen zudem Einscheibenverglasungen die Lichtbänder und ermöglichen derart Einblicke in die Maschinenhalle. Lichtbänder aus Floatglas © Marion Gelmini/Simon Constantin [Umrisse] [39 Schnitt © monovolume architecture + design Das vorwiegende Baumaterial ist wasserundurchlässiger Beton, welcher mit weißem Zementmörtel eingefärbt und anschließend durch Stocken mit Feuchtstrahltechnik nachbehandelt wurde, um die »natürliche« Erscheinung des Krafthauses und die Angleichung an den Felsen noch stärker hervorzuheben. Grundriss © monovolume architecture + design Dimensionen Der im Juni 2009 letztlich fertiggestellte Bau besteht aus zwei Geschossen, einem Unter- und einem Erdgeschoß. Im Untergeschoß sind die Maschinensätze, die Schaltzellen mit dahinterliegendem Kabelraum, ein Kontrollbecken für die Druckrohrleitung sowie ein Lager untergebracht. Die »Halle« für die Maschinensätze erstreckt sich über die volle Gebäudehöhe und ist nur von außen zugänglich. Im Erdgeschoß befinden sich die Räumlichkeiten für die Elektrizitätswerke und die Warte für das Wasserkraftwerk, wobei der größte Bereich aus dem Flächenbedarf von Maschinen und Transformatoren resultiert. Der obere Abschluss des Krafthauses wurde als bekiestes Flachdach geplant. Ansicht © monovolume architecture + design Die Gesamtlänge der Druckrohrleitung beträgt 3.350 m, sie mündet in zweidüsige Peltonturbinen, die eine mittlere jährliche Stromproduktion von 8.000.000 kWh gewährleisten. Bereits 2008 erfolgte die Verleihung eines (ersten) Architekturpreises: des sogenannten wa awards second cycle for the »hydroelectric power station winnebach«. Patrik Pedó Juri Pobitzer Maschinenraum im Untergeschoß © Marion Gelmini/ Simon Constantin 40] [Umrisse] Symposien MixedMedia Konzepts Events Veranstaltungen Mediaplanung MixedMedia Bekiestes Flachdach © Marion Gelmini/Simon Constantin Veranstaltungen der VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN mit ihrem Event-Office MixedMedia Konzepts 11. Symposium Brückenbau Bauherr Winnebach Konsortial GmbH, Dörfl, Italien Entwurf monovolume architecture + design Patrik Pedó und Juri Pobitzer, Bozen, Italien Tragwerksplanung Baukanzlei Sulzenbacher & Partner, Bruneck, Italien 2. Symposium Flughafenbau 4. Symposium Sportstättenbau (Bauen für Olympia und die WM) Parkhausbau als Fachveranstaltung: Hier werden Tiefgaragen, Parkhäuser sowie deren Erhaltung und Renovierung thematisiert. Weiterhin werden erörtert: Bau von Tank- und Rastanlagen einschließlich neuer Lkw-Rastplätze mit den erforderlichen Telematik-Einrichtungen. Informieren Sie sich doch einfach auf unserer Website www.mixedmedia-konzepts.de oder, noch besser, rufen Sie uns an. Wir stehen unter 06 11/98 12 92-0 gerne Rede und Antwort. MixedMedia Konzepts [Umrisse] [41 Flughafenbau National und International Symposium der VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN in Frankfurt am Main Rollbrücke West 1 nach Fertigstellung © Fraport AG Vorträge und Diskussionen Am 26. und 27. September 2010 fand im Steigenberger Airport-Hotel des Flughafens Frankfurt am Main das erste Symposium der VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN zum Thema »Flughafenbau National und International« statt, das auf größtes Interesse stieß. Bei den bereits am Vorabend angereisten Referenten und Teilnehmern sorgte das Willkommensbüfett im Restaurant Unterschweinstiege des Steigenberger Airport-Hotels für eine entspannte Atmosphäre und bot darüber hinaus die Möglichkeit, alte Bekanntschaften aufzufrischen Architekt Koch © K+P Architekten und Stadtplaner GmbH 42] Dipl.-Ing. Graßhoff © Assmann Beraten + Planen GmbH und neue Kontakte zu knüpfen. Entsprechend gut war die Stimmung am nächsten Morgen, als Dipl.-Ing. Michael Wiederspahn die Gäste offiziell begrüßte. Danach gewährte Dipl.-Ing. Horst Amann, Leiter Ausbau der Fraport AG, profunde Einblicke in die Mammutaufgabe der Frankfurter Flughafenerweiterung. Seine Ausführungen zur Errichtung von Regenrückhaltebecken und Kläranlagen, Landebahn, neuem Tower und Feuerwache illustrierte er mit Videoaufzeichnungen und Filmausschnitten. Regelrecht mitreißend Dipl.-Ing. Berndorfer Dipl.-Ing. Heiland © Eiffel Stahltechnologie © Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG Deutschland GmbH wusste er dabei das vielschichtige Zusammenspiel zu schildern, das ein solch gigantisches Projekt den menschlichen wie physikalischen Kräften abverlangt. Mit einer die Zuhörer ansteckenden Begeisterung stellte im Anschluss auch Dipl.-Ing. Architekt Jürgen Hillmer vom Hamburger Architektenbüro von Gerkan, Marg und Partner die zahlreichen Entwürfe vor, die das Gesicht des Flughafens der Mainmetropole künftig mitprägen werden – wobei er seine anderen Projekte von Berlin über Hamburg und Stuttgart bis ins nahe und ferne Ausland nicht zu erwähnen vergaß. Dipl.-Ing. Amann © Fraport AG Dipl.-Ing. Hillmer © Ute Karen Seggelke Nach der Kaffeepause verlagerte sich das Augenmerk nach Süden: Norbert Koch machte die Anwesenden mit den Flughafenbauten seines Münchener Büros K + P Architekten bekannt. Durch Grazilität, Leichtigkeit und Eleganz bestechend, haben die Gebäude dem bayerischen Luftverkehrsknotenpunkt ein vielbeachtetes Erscheinungsbild verliehen. Dazu gehört unter anderem ein beeindruckendes Parkhaus, das in abgewandelter Form derzeit auch am Athener Flughafen entsteht. [Umrisse] Der nachfolgende Referent, Dipl.-Ing. Hans-Georg Graßhoff, geschäftsführender Gesellschafter von Assmann Beraten + Planen, Braunschweig und Moskau, nahm das Auditorium auf eine Reise ins ferne Wladiwostok mit. Dort ist das Büro mit der Generalplanung des Flughafens betraut, für die bloße Fach- und Sachkenntnisse nicht genügen. Um das Projekt in Russlands wichtigster Hafenstadt zu stemmen, ist 100-prozentiger Einsatz erforderlich – bisweilen rund um die Uhr. Da der fundierte Russlandkenner und Netzwerker Graßhoff seit Jahren in Moskau zu Hause ist, war er während des gesamten Symposiums ein vielgefragter Unterredungspartner. Nach dem Ausflug ans Japanische Meer wartete auf die Teilnehmer in der Unterschweinstiege wieder ein ausgewähltes Büfett. Gestärkt und erholt schenkten sie anschließend Dipl.-Ing. Uwe Heiland, Geschäftsführer der Eiffel Stahltechnologie Deutschland GmbH, Gehör. Von Zeichnungen und Fotos unterstützt, führte er eine beeindruckende Leistung plastisch vor Augen, denn nach den Vorlagen von JSK International sowie der gmp Planungsgesellschaft hat das Unternehmen am neuen Flughafen Berlin-Brandenburg die Stahlkonstruktion des Empfangsgebäudes auf knappstem Raum und unter immensem Zeitdruck realisiert. Wie Uwe Heiland verdeutlichte, war dies nicht allein eine bauliche, sondern ebenso eine logistische Meisterleistung. Dipl.-Ing. Kirsten © Osram GmbH Dipl.-Ing. Rothkamm © Hochtief AG Mit einem äußerst engen Zeitfenster war Dipl.-Ing. Claus Berndorfer von der Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG ebenfalls konfrontiert. Als Verantwortlicher für den Bau der sogenannten Rollbrücken der neuen Frankfurter Landebahn musste er eine ausgefeilte Logistik ersinnen und war während der Arbeiten Tag und Nacht persönlich vor Ort. Der Einhub der Träger und Fertigteile konnte nämlich nur innerhalb kurzer Intervalle in den nächtlichen Stunden erfolgen, weil in der Hauptreisezeit an eine Vollsperrung der Bundesautobahn A 3 und der ICE-Strecke Frankfurt–Köln nicht zu denken war. Wie Dipl.-Ing. Harth © Hochtief Construction AG Claus Berndorfer in seinem Vortrag unterhaltsam berichtete, war er dabei oftmals von schaulustigen Bürgern und Photographen umringt, die sich das Ereignis nicht entgehen lassen wollten. Außerdem hatte er den ausführenden Kräften zu vermitteln, dass sich mit Ausdauer und Geduld jedes Problem lösen lässt, selbst wenn sich nächtens über 20 Betonmischfahrzeuge auf der Riesenbaustelle verirrten und mühsam an ihr Ziel gelotst werden mussten. Mit Interesse für ihre Erläuterungen zu den neuesten LED-Entwicklungen bei der Flughafen-Befeuerung hatten Dipl.-Ing. Niko Kirsten aus dem Hause Osram GmbH und Stefan Wichmann von der Safegate GmbH zwar gerechnet, von der enormen Nachfrage seitens der Teilnehmer und Referenten waren sie dann aber doch überrascht. (Ein-)Blick in »The Squaire« © VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN [Umrisse] [43 Eine Vielzahl spannender Fragen brachte auch die den ersten Symposiumstag beendende Diskussion »Flughafenplanung und Airportmanagement« aufs Tablett. Die auf dem Podium sitzenden Dipl.-Ing. HansGeorg Graßhoff, Dipl.-Ing. Jochen MüllerBloch vom Flughafen Hannover-Langenhagen sowie Dipl.-Ing. Harald Rothkamm und Dipl.-Ing. Hermann Harth von der Hochtief AG boten mehr als eine Stunde lang eine lebhafte und aufschlussreiche Gesprächsrunde unter Leitung von Dipl.Ing. Michael Wiederspahn. Als ausgewiesene Experten in Sachen Flughafenbau ließen sie zudem keine der zahlreichen Publikumsfragen offen. Rundum zufrieden mit einem Tag, der nach einhelliger Meinung der Beteiligten nicht eine Sekunde Langeweile hatte aufkommen lassen, ging es dann zum Abendessen nach Frankfurt-Sachsenhausen. Im Restaurant »Maaschanz« wurden nun die hervorragende Küche und der aufmerksame Service gleichermaßen goutiert. Besichtigungsprogramm Der nächste Tag startete mit einer großen Exkursion unter sachkundiger Führung. Die verantwortlichen Bau- bzw. Projektleiter der Fraport AG, Dipl.-Ing. Ortwin Mücke und Dipl.-Ing. Holger Mayer, erläuterten vor Ort nochmals all jene Baustellen und Gebäude, auf die Horst Amann am Vortag in seinem Referat eingegangen war. Danach stand eine Besichtigung der Rollbrücken auf dem Programm, bei der es sich Dipl.-Ing. Claus Berndorfer nicht nehmen ließ, die Truppe von Fachleuten persönlich zu begleiten und auf ihre Fragen Antwort zu geben. Am »The Squaire«, dem Flaggschiff von IVG und Fraport, empfing Jens Vollmer, Mitarbeiter der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit, die Besucher mit einer kurzen Filmschau, die die Situation vor und während der Aufstockung des ICE-Bahnhofs veranschaulichte. Im Anschluss wurde in Sicherheitsschuhen, Helmen und Schutzwesten unter der Ägide von Architekt Michael Felka, Projektleiter der Frankfurter JSK Architekten, eine echte Baustelle betreten. Seine Führung durch »The Squaire« machte die beeindruckenden Ausmaße, die herrlichen Ausblicke sowie die Vielzahl von Ebenen und Möglichkeiten bewusst, die das Ensemble ab Februar 2011 den Mietern und Nutzern bietet. Die Symposiumsteilnehmer wurden hier im Vorfeld der Fertigstellung mit einem Bauwerk vertraut, das weltweit an keinem anderen Flughafen zu finden sein wird. Wenn »The Squaire« seine Pforten geöffnet hat, werden Flug- wie Bahnreisende den vielfältigen Gastronomiebereich nicht mehr missen wollen, werden Firmen, die zum Beispiel ihre Mitarbeiter zu Meetings nach Frankfurt holen, die Möglichkeit schätzen, Besprechungsräume inklusive Ausstattung und Servicestunden tageoder wochenweise anzumieten. Entsprechend groß ist bereits jetzt das von Unternehmen bekundete Interesse, zumal der vorhandene Parkraum um weitere 3.000 Plätze erweitert wird. Nicht von ungefähr zieht KPMG mit seiner Europazentrale in die Hälfte des Gebäudes ein, eröffnet die Hilton Group mit dem Hilton Garden Inn und dem Hilton Frankfurt Airport hier zwei neue Hotels. Nicht zuletzt aber finden in den Atrien auch Kunst und Kultur einen angemessenen Raum. Mit der Besichtigung dieses außerordentlichen Gebäudekomplexes, der knapp 700 m Länge vorweisen kann und im Prinzip einen ganzen Stadtteil repräsentiert, hatte die VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN dem Symposium »Flughafenbau National und International« einen krönenden Abschluss verliehen. Angefüllt mit Eindrücken sowie dem finalen Mittagessen im Steigenberger Airport-Hotel traten die Besucher am frühen Nachmittag schließlich ihre Heimreise an. Selbstverständlich lag ein Tagungsband in gedruckter Form vor, der inzwischen auch im Internet einzusehen ist: Interessierte finden »Flughafenbau National und International« unter www.verlagsgruppewiederspahn.de – und zwar genauso wie die Ankündigungen zu den nächsten Veranstaltungen sowie alle (anderen) Zeitschriften und mannigfaltige Hinweise auf die Aktivitäten der VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN. Doris Stickler Freie Journalistin, Frankfurt am Main Impressionen während des Rundgangs durch »The Squaire« © VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN 44] [Umrisse] glas denken. glas ist der werkstoff der zukunft. er verspricht architektonische lösungen, an die die meisten gar nicht zu denken wagen. wir schon. glas denken heißt, in neuen dimensionen denken. mit neuartigen produkten, die uns die welt durch glas anders sehen lassen. zum beispiel durch sedak spherical, der sphärisch kaltgebogenen glasscheibe, oder sedak vision, der bis 12m freitragenden isolierglasscheibe. lassen sie uns gemeinsam nachdenken. über das scheinbar unmögliche und ein erstes gemeinsames projekt. www.sedak.com Treffen Sie uns auf der Bau 2011 in München. Vom 17.-22.01.2011 finden Sie uns in der Halle C2 Stand 320. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Die BAU 2011 in München Einige ausgewählte Empfehlungen BetonMarketing Leistungsschau mit Mehrwert Wer wird bezweifeln (wollen), dass auch die BAU 2011 mit Superlativen aufzuwarten vermag? Genau wie 2007 oder 2009 ist sie ausgebucht: Und so werden sich auf insgesamt 180.000 m² Hallen- und Freifläche wiederum mehr als 1.900 Aussteller aus über 40 Ländern versammeln, um auf der »Weltleitmesse für Architektur, Materialien, Systeme« vom 17. bis 22. Januar 2011 ihre neuesten Produkte und Entwicklungen zu präsentieren. Begleitet und umrahmt wird sie, ebenfalls schon traditionell, von zahlreichen Foren, Vorträgen und sogenannten Thementagen. Dazu gehören unter anderem der Kongress »Bauen für die Zukunft: nachhaltig, energieeffizient und innovativ«, den das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung organisiert (hat), zwei Veranstaltungen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie mit den Titeln »Gebäude der Zukunft« und »Nanotechnik und Bionik«, Referate namhafter internationaler Experten zum Aspekt »Future of Building« und nächtliche Streifzüge durch 46] die Architekturwelt der bayerischen Landeshauptstadt als (tägliche) Zusatzofferten sowie der Bayerische Ingenieuretag 2011, der noch vor dem Wochenende für einen fachlich angemessenen Abschluss sorgt. Als umfassendster und zudem nach Baustoffen und »Aufgabenbereichen« gegliederter Branchentreff geltend, will sie natürlich mannigfaltige Anregungen vermitteln, so dass sich die Palette der in München vorzufindenden Lösungsvorschläge wie immer auf (fast) alle Sektoren erstreckt – von Aluminium über Ziegel, Stahl, Holz, Glas, Fliesen und Keramik, Beton plus Steine und Erden sowie Haustechnik, Aufzüge und Fahrtreppen bis hin zur Bauchemie und diversen (anderen) Kunststoffen. Für uns Grund genug, hier einige ausgewählte Präsentationen und Produkte, Dienstleistungen und Designalternativen, Elemente und Konzepte ein bisschen genauer zu beleuchten, und zwar in streng alphabetischer Anbieterreihenfolge. Der große Gemeinschaftsstand der Zement- und Betonindustrie in Halle A2 (Stand 322) wird Antworten auf Fragen der Nachhaltigkeit, der Energieeffizienz, der Gestaltung und des rationellen Bauens liefern, wobei zahlreiche Musterwände die aktuellen (Anwendungs-)Möglichkeiten von Sichtbeton und Oberflächenbearbeitungen verdeutlichen sollen, im Übrigen genauso wie die »Schautafeln« der elf Partnerunternehmen. Als Bodenbelag hat man zudem Betonpflaster gewählt, um auch in der Horizontalen auf die Vorzüge eines Baustoffs hinzuweisen, den Architekten schon seit langem schätzen. Bereits 2009 zu einem Publikumsmagneten avanciert, dürfte das ca. 1.000 m² bedeckende »Betonareal« im kommenden Jahr abermals einen regen Andrang verzeichnen. Das sogenannte BetonMarketing bündelt die Aktivitäten der Industriezweige Betonbauteile, Transportbeton und Zement und vertritt mehr als 4.000 Produktionsstätten mit über 50.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von rund zehn Milliarden Euro. Messestand mit Partnern © BetonMarketing Deutschland GmbH [Umrisse] Bonrath Wabenabdeckung aus Guss © Birco Baustoffwerk GmbH Birco Die Birco Baustoffwerk GmbH stellt in München neue und optimierte Produkte und Entwässerungslösungen vor: in Halle A2 an Stand 310. Eines davon ist die integrierte Aufschwemmsicherung für das Rinnensystem BircoLight zur kraftschlüssigen Einbindung in den angrenzenden Unterbau, ein zweites der Absperrsinkkasten in den Nennweiten 150–300 mm, dessen bauaufsichtliche Zulassung inzwischen eine Erweiterung erfahren hat. Die (neue) Abdeckung im Wabendesign vereint darüber hinaus Prinzipien aus Natur und Technik: Geformt wie eine Bienenwabe, verfügt sie über eine rutschhemmende Struktur, die selbst schwerste Lasten verträgt, jedwede Gefahr des Ausgleitens verhindert und dabei einen um 100 % vergrößerten Einlaufquerschnitt aufweist – zur Entwässerung ohne Rückstau. Im Schwerlastbereich können Kunden sich jetzt sogar zwischen Massivstahl- und Gusszargen entscheiden, wenn sie eine »Materialidentität« von Zarge und Abdeckung oder eben eine optische Harmonie von Rinne und Zarge wünschen. [Umrisse] Streckmetallelemente vermögen durchaus Naturbewegungs- und Windradassoziationen zu wecken, wie die Fassade der Hauptverwaltung des Windkraftanlagenherstellers Nordex AG signalisiert. Von der Metallbau Bonrath GmbH gefertigt und montiert, beruht sie auf 175 Elementen, die einen präzisen Zuschnitt zur passgenauen Verbindung der Maschen bedingten. Dem in Much ansässigen Unternehmen, ohnehin ein Spezialist für die Streckmetallverarbeitung, dient diese anspruchsvolle Gebäudehülle sicherlich als eine weitere Referenz von besonderer Ausstrahlung, zumal die Aluminiumtrapeze von unregelmäßiger Geometrie an Edelstahlschwertern befestigt werden mussten, um sich nach oben und unten ausdehnen zu können. Und: Sie sind chromoxidfrei pulverbeschichtet, erfüllen derart die ökologischen Vorgaben eines Bauherrn, der für sein Projekt bereits das Vorzertifikat in Gold der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen erhalten hat. Gestaltung dank Streckmetall © Metallbau Bonrath GmbH Innovation als Prototyp © Dyckerhoff AG Dyckerhoff Eine Weltneuheit zeigt die Dyckerhoff AG mit ihrer Produktmarke Dyckerhoff Weiss auf der BAU 2011: die erste selbsttragende Treppe aus weißem, ultrahochfestem Beton, eine monolithische Konstruktion mit nur 29 mm dickem Querschnitt und verklebten Glaswangen. Dahinter steckt allerdings mehr als nur ein Messeexponat, handelt es sich doch um einen Prototyp für die später im Eingangsbereich des 1962 von Ernst Neufert errichteten DyckerhoffHochhauses in Wiesbaden anzuordnende »Vertikalerschließung«. Basierend auf Nanodur®-Bindemittelrezepturen, die keinen Silikatstaub enthalten, war es möglich, den Bewehrungsgrad von Treppenlauf und -podest auf gerade einmal 1 Vol.-% Mikrostahlfasern zu reduzieren, während sich die mechanischen Eigenschaften des Betons zwischen 150 MPa Druck- und 20 MPa Biegezugfestigkeit bewegen. Dyckerhoff Weiss ist der einzige Weißzementhersteller, der über ein komplettes, einsatzorientiertes Portfolio verfügt, also für alle wesentlichen Anwendungsgebiete wie Bauchemie, Fertigteile, Betonwaren, Putze und Terrazzo spezifische Zemente produziert. [47 Hagemeister Sieben neue Themenwelten © Erlus AG Erlus Die Erlus AG, einer der führenden Anbieter von Dach- und Kaminbaustoffen in Deutschland, präsentiert auf der BAU 2011 sieben neue Themenwelten – »Universal«, »Großfläche«, »Sanierung«, »Historisch«, »Mediterran«, »Design« und »Selbstreinigend«. Diese Themenwelten erlauben eine schnelle und zugleich leichte Wahl des richtigen Tondachziegels, vereinfachen damit die Beratung und führen den Bauherrn so gezielt zu dem für ihn geeigneten Produkt. Die zugehörigen (Themen-)Prospekte enthalten daher neben einer konzentrierten Übersicht auch praxisnahe Anwendungsbeispiele, komplettiert werden sie durch ein Glossar mit den wesentlichen Fachbegriffen sowie durch die notwendigen Planungsinformationen für Architekten und Ingenieure. »Als Vorbild diente ein gutes Navigationssystem: Sie möchten auf dem schnellsten und einfachsten Weg zum Ziel gelangen. Nach diesem Prinzip hat Erlus jetzt sein gesamtes Sortiment für Sie strukturiert, um Sie genau zum richtigen Ziegel zu leiten, der die notwendigen Anforderungen für das jeweilige Bauvorhaben erfüllt«, so Peter Maier, Vorstand Marketing und Vertrieb der Erlus AG. Die Struktur der Themenwelten findet sich auf der Internetseite wie in sämtlichen Printmedien von Erlus, denn eine emotionale Darstellung in Wort und Bild sowie technische Fakten sind schon von jeher die beste Basis für die richtige Entscheidung. Die Erlus AG setzt folglich auch in Sachen Vertrieb ganz neue Maßstäbe und verbindet die verlässliche Qualität ihrer Dachziegel mit einer Beratung auf einem erfrischenden Niveau. 48] Haas Auf der Weltleitmesse in München stellt die Falkenberger Haas Holzindustrie unter anderem vier (neue) Qualitätsprodukte vor: den massiven Konstruktionsträger XL-Wood, X-Lam als massives Brettsperrholzelement sowie die universelle 3S-Euromassivholzplatte climaprotect und Brettschichtholz in den Güteklassen 32 und 36. Der Verwendung von XL-Wood empfiehlt sich, wenn Elementdicken über 24 cm benötigt werden, denn der maßhaltige Träger lässt sich bei einer Standardlänge von 13,50 m und -breiten von nur 4 cm oder 6 cm mit Höhen zwischen 24 cm und 40 cm fertigen, wobei sogar 130 cm denkbar bleiben. X-Lam als bauaufsichtlich zugelassenes (Massivholz-)Bausystem wird für Wände, Decken und Dächer eingesetzt, und zwar in Gestalt von über Kreuz liegenden Brettlagen, die zu Tafeln von hoher Formstabilität verklebt sind. Eine Kombination aus statischen und klimatischen Eigenschaften zeichnet wiederum die 3S-Euromassivholzplatte aus, die nachgerade zu filigranen Lösungen aufruft – im Übrigen ebenso wie Brettschichtholz der Güteklassen 32 und 36, dessen enorme Festigkeitswerte die Planung größter Spannweiten erlauben. Ins Zentrum des Messeauftritts von Hagemeister in Halle A3 (Stand 312) rücken die mannigfaltigen Alternativen bei der Fassaden- und Pflastergestaltung, das heißt deren handwerklicher Charakter bei architektonischen Lösungen aus Mauerwerk: Ornamente und Texturen zur individuellen Akzentuierung von Gebäudehüllen sowie Klinkerkreationen in vielen Farben und Formen. Eine diagonal über die 100-m²-(Ausstellungs-)Fläche verlaufende Klinkerpflasterpromenade, wie sie nicht zuletzt in der Hamburger Hafencity und im Tivoli in Kopenhagen verbaut wurde, und das aktuelle Klinker-Riemchen-Sortiment verdienen hier zudem die gleiche Aufmerksamkeit wie die ergänzten Produktfamilien »Architekturklinker« und »Profilklinker« sowie jene Sortierungen, die mit Grautönen und Handstrichoptik oder Tiefschwarz aufwarten. Seit über 100 Jahren produziert die Nottulner Hagemeister GmbH & Co. KG Fassaden- und Pflasterklinker – in einer Bandbreite von mehr als 300 Farben, Formaten und Strukturen. Klinkerkreationen für Fassaden © Hagemeister GmbH & Co. KG Hörmann (Holz-)Träger namens XL-Wood © Haas Holzprodukte GmbH Erstmals ist die Hörmann KG nicht an ihrem traditionellen Platz finden, sondern in Halle B3 auf dem 1.350 m² großen Stand 302. »Wir werden selbstverständlich wieder zahlreiche Produktneuheiten vorstellen«, so Martin J. Hörmann – zeigt das Unternehmen seine Neuheiten doch schon traditionell zuerst auf der BAU. [Umrisse] Jeld-Wen Türen, Tore und Systeme © Hörmann KG Mehr als drei Dutzend sind es 2011, wie etwa die vor kurzem entwickelten Seitenteile und Oberlichter für die preiswerten ThermoPro-Eingangstüren, die sogenannte DryFix-Zarge für Multifunktionstüren mit ihrer werkseitigen Mineralwollhinterfüllung und einer Diagonalbefestigung zur Montagezeitverkürzung der einzelnen Elemente oder die bereits mit einem Designpreis prämierten Industrietore ALR Vitraplan und ASR. Auf einem Areal von 500 m² Ausdehnung wird der weltweit führende Innentürenhersteller anzutreffen sein – dank eines Dreiländerauftritts: Unter dem gemeinsamen Dach Jeld-Wen versammeln sich die Türenmarken aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Zuverlässigkeit, Vertrauen und die jüngsten Kreationen rund um das Feld der Türen und Zargen sind die Kernbotschaften des Konzeptes, wobei nicht die Aneinanderreihung einzelner Elemente, sondern gezielte Schwerpunkte, Lösungen und Full-ServiceAngebote im Vordergrund stehen. Richard Offergelt, Geschäftsführer in Deutschland: »Wir bieten für jede Zielgruppe und jede Anforderung die passende Lösung. Dazu wollen wir mit neuen Funktions- und Designfeatures ebenso wie mit innovativen Konzepten die Interessierten von den Vorteilen einer professionellen und partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit JeldWen überzeugen. Das ist die Intention des 2011er Messekonzepts und die gelebte Bedeutung des Mottos Reliability for real life .« Eine kleine »Schmankerlreise« durch die Jeld-Wen-Länder mit deutscher Gastfreundschaft, österreichischer Gemütlichkeit und Schweizer Köstlichkeiten dürfte aber nicht minder zum Besuch der Stände 303 und 502 in Halle B4 animieren. Vielzahl an Innentüren © Jeld-Wen Deutschland GmbH & Co. KG 7 NEUE THEMEN Neue Themen. Neue Möglichkeiten. Betreten Sie Neuland und erobern Sie sich weitere Kunden. Mit den sieben Themenwelten von ERLUS erleichtern Sie Ihren Vertrieb und meistern die Beratung in Sachen Tondachziegel auf einem ganz neuen Niveau. www.erlus.com [Umrisse] [49 Lamilux KS-Original KS-Original, der älteste und größte Markenverbund der deutschen Kalksandsteinindustrie, demonstriert in München architektonische und technische (Weiter-)Entwicklungen unter dem Motto »Zukunft. Bauen«. In Halle A2 auf Stand 321 finden die Messebesucher dementsprechend Antworten auf Fragen der ganzheitlichen Planung, der erhöhten bauphysikalischen Anforderungen und der Optimierung des Bauablaufs. Neben dem Strahlenschutzstein KS-protect®, der zum Beispiel den durch Mobilfunkanlagen hervorgerufenen Elektromagnetismus abschirmt, und der passivhaustauglichen Außenwandkonstruktion KS*Eco lohnt aber insbesondere »KSQuadro poliert« eine Stippvisite: Für qualitätvolles Innensichtmauerwerk gedacht, erzeugen diese polierten Steine durch ihre leicht gefasten Kanten und den Zuschlag aus Edelsplittern einen fast edel anmutenden Eindruck. Informationen zum Bauen © KS-Original GmbH 50] Mit einem breiten Portfolio energieeffizienter Tageslichtsysteme und intelligenter Steuerungstechnologien für RWA-Anlagen und die dynamische Gebäudeautomation kommt die Lamilux Heinrich Strunz GmbH zur BAU 2011: einer höchst energieeffizienten Lichtkuppel, dem ersten Lichtband mit europaweit zertifizierten Wärmedämmwerten, einer multifunktionalen GlasdachShedkonstruktion mit scheibenintegrierter Photovoltaikanlage sowie RWA- und Lüftungsklappen, neuen RWA- und Lüftungssteuerungen – alles unter dem Motto »Technologie und Design für die Zukunft des Bauens« und auf dem Stand 320 in Halle C1. Und das heißt: Das CI-System Lichtkuppel F100 für den Industrie- und Verwaltungsbau erfüllt dank einer mehrstufigen Dichtung, bis zu vierschaligen Verglasungen, eines verwindungssteifen Rahmenprofils und des gedämmten Aufsatzkranzes aus Kunststoff schon jetzt die ab 2012 nochmals um rund 30 % verschärften Vorgaben der Energieeinsparverordnung. Das CI-System Lichtband B wiederum ist es die erste Tageslichtkonstruktion, die über geprüfte und zertifizierte Wärmeschutzwerte nach europaweit geltender Norm verfügt. Durch ein thermisch getrenntes Fußprofil sind in dem neuen Lichtband keine Wärmebrücken vorhanden, so dass es je nach Ausstattung einen Wärmedurchgangskoeffizienten für das Gesamtsystem von Uw = 1,70 W/m²K erreicht. Die Verbindung aus multifunktionaler Vielseitigkeit und effizientem Energiemanagement verschaulicht hingegen eine Glasdach-Shedstruktur, indem sie einerseits mit Isolierverglasungen (Ug = 0,60 W/m²K) und Klappen für die natürliche Be- und Entlüftung wie den sicherheitsrelevanten Rauch- und Wärmeabzug (RWA) aufwartet, andererseits jedoch über scheibenintegrierte Solarmodule verfügt. Es erstaunt deshalb nur wenig, dass Lamilux CI-Solar als jüngstes Segment die Planung, Konzeption, Montage und Wartung von Photovoltaikanlagen umfasst. Großen Raum widmet Lamilux darüber hinaus den (Eigen-)Technologien CI-Control, die auf elektrischer und pneumatischer Basis die Ansteuerung von RWA-Anlagen, von Einrichtungen für die natürliche Beund Entlüftung und von Sonnenschutzsystemen sowie deren Integration in Gebäudeleittechniken ermöglichen, jetzt sogar Komplettlösungen für windrichtungsgesteuerte RWA-Anlagen, die sichere Liftschachtentrauchung und die Automation von Klappensystemen beinhaltend. Hochgedämmte Lichtkuppel © Lamilux Heinrich Strunz GmbH Multifunktionale Shedstruktur © Lamilux Heinrich Strunz GmbH [Umrisse] mair pro Design im Eingangsbereich © Ulrich Lippert GmbH & Co. KG Lippert Seit Jahrzehnten stark von der Vielfalt der Berliner Gestaltungsmaximen beeinflusst, entwickelt und fertigt die Ulrich Lippert GmbH & Co. KG außergewöhnliche Alternativen für den Eingangsbereich: Briefkästen, Klingeltableaus und Beschilderungen in einer Formensprache, die bei vielen Architekturbüros als Geheimtipp gilt – für individuelle Entwürfe und maßgeschneiderte Sonderlösungen. Das Unternehmen identifiziert sich mit Berlin, hat dort seinen Firmensitz und unterstützt zudem seit langem in Zusammenarbeit mit der Vereinigung für Jugendhilfe die Eingliederung behinderter Menschen in die Gesellschaft durch die kontinuierliche Bereitstellung von Ausbildungsplätzen. Im Mittelpunkt des Messestandes 338 in Halle C3 konzentrieren sich nun die verschiedenen Designlinien mit ihren variierenden Materialoberflächen sowie perfekt integrierte Systemtechnik der neuesten Generation für Gebäudekommunikation und Zugangssteuerung. [Umrisse] Die Mobilitätsanforderungen an Architekten und Ingenieure wachsen rasant, das heißt, sie benötigen künftig praxistaugliche Anwendungen, mit denen sich unterwegs Termine managen, Adressen verwalten, Zeiten erfassen und Projektmanagement wie -controlling jederzeit aktiv betreiben lassen. Und genau deshalb präsentiert das bayerische Softwareunternehmen mair pro GmbH in Halle C3 (Stand 215) eine Gesamtlösung, die Projektmanagement, dynamisches Controlling und effizienten Workflow zu einer intelligenten Schaltzentrale verbindet – im Büro oder eben auf der Baustelle. Damit ist jetzt eine leistungsstarke Planungs- und Controllingsoftware erhältlich, die die wichtigsten Elemente auf iPhone, iPod touch und iPad verfügbar macht. NEU: CI-System Lichtkuppel F100 Technologie und Design für die Zukunft des Bauens ©optimierte Energieeffizienz zy~ {xy{|{{ f ¢ z{~¢}{ Z {zy~}{ ©Stabilitätzy~w{{{ bw}|w{{ }hw~{ ¢ © elegantes Design zy~x { }{y~}{{WÊ{ © x{}{z{Xwzy~wy~ DIN 18234 ohne Zusatzmaßnahmen Entdecken Sie das neue LAMILUX CI-System F100 interaktiv: www.lamilux.de/F100 und auf der Halle C1 / Stand 320 Leistungsstarke Software © mair pro GmbH by~{Dby~x z{D]wzwy~ { hmWCi{{}{y~D]{x z{w w { bWc_bkn^{y~i]x^ f |wy~GKJF.OKGFKh{~w j{DPFOHNIEKOKCF.\wPFOHNIEKOKCHOF | w VwDz{.DwDz{ Odenwald Neue europäische Normenwerke, neue Standards der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen und der internationale Siegeszug von LEED fordern die Hersteller heraus – mit folgender Reaktion: Auf der BAU 2011 unterstreicht die Odenwald Faserplattenwerk GmbH ihre Führungsposition in den Bereichen Deckensysteme und Raumakustik. Beispiele: OWAcoustic® vela Deckensegel, die für Akustik-Performance mit Design in Hotels, Banken, Großraumbüros oder Callcenter sorgen. Vlieskaschiert und leistungsstark in Sachen Schall- und Brandschutz sind darüber hinaus die Sinfonia- und Bolero-Deckenplatten, die dank fein strukturierter Oberflächen durch eine hohe Absorberleistung sowie durch F 90 bzw. REI 90 überzeugen, geeignet für Büros, Hörsäle, Aulen, Klassenzimmer, Fluchtwege etc. Und mit der Deckenplatte OWAcoustic® premium Bamboo schließen die Amorbacher die Lücke zur »natürlichen« Gestaltung, denn sie spiegelt die Erscheinung echter Bambushölzer wider. OWAconstruct® S 19 Teccor hingegen bietet den Vorteil schlichter, monolithisch wirkender Deckenbilder, während OWAconstruct® System S 2p filigrane Optik und dezente Linienführung kombiniert und so zur Betonung von Raumachsen zu dienen vermag. OWAcoustic® premium S3 bws wiederum ist ballwurfsicher, äußerst stabil und infolgedessen für Sporthallen gedacht – und verfügt wie alle diese Produkte über den blauen Engel für emissionsarme Baustoffe. Schallschutz mit Bambusanmutung © Odenwald Faserplattenwerk GmbH 52] StekoX Die StekoX GmbH stellt auf der BAU 2011 unter anderem ein System vor, das aus PolyproofX® 1, einem bauaufsichtlich geprüften Quellband, und dem ebenfalls bauaufsichtlich geprüften Injektionsschlauch WaterproofX® 100 besteht. Das hellblaue, 19 mm x 23 mm dicke Band mit ca. 450 % Quellvermögen sorgt für den »Primärschutz«, um die Fugen sofort sicher und zuverlässig abzudichten. In seinen Kern ist der dunkelblaue Injektionsschlauch WaterproofX® 100 mit 8,30 mm Innendurchmesser integriert, der sich im Bedarfsfall ein- oder mehrfach injizieren lässt, wobei die Injektion mit allen auf dem Markt erhältlichen, die Mehrfachinjektion aber nur mit wasserspülbaren Injektionsmaterialien erfolgen kann, während Überlängen bis 30 m wiederum problemlos möglich sind. Durch die hohe Beständigkeit gegen Säuren, Laugen und organische Lösungsmittel eignet sich PolyproofX® 1 Injekt im Prinzip für alle Anwendungen, zumal es mit Schellen oder Kontaktkleber auf dem ersten Betonierabschnitt zwischen der Bewehrung mittig der Fuge befestigt wird. Kombiniertes Quell- und Injektionssystem © StekoX GmbH Passivhaustaugliches Fenster © Variotec GmbH & Co. KG Variotec In Halle B4 auf Stand 101 lässt sich das erste CE-zertifizierte und passivhaustaugliche NRWG-Fenster Deutschlands begutachten. Von der Variotec GmbH & Co. KG entwickelt, hilft es im Brandfall nicht nur Menschenleben zu retten, sondern erleichtert durch seine hohen Dämmwerte von UW ≥ 0,67 W/m²K auch Passivhausplanern die Arbeit. Kunden haben natürlich die Wahl, denn neben einem Massivholzrahmen, der PURgedämmten Ausführung oder einer HolzAluminium-Kombination stehen ihnen die Holzarten Kiefer, Fichte, Lärche, Meranti und Eiche zur Verfügung. Seine maximalen Abmessungen betragen 3 m in der Breite und 2 m in der Höhe – und es steckt voller Technik: ein Kettenantrieb für die schnelle Öffnung im Brandfall und ein zweiter Motor für die notwendige Luftdichtheit im geschlossenen Zustand, ergänzt durch die Möglichkeit, tagsüber angesammelte, aufgeheizte Luft in der Nacht mittels intelligenter Haustechnik über das angekippte Fenster abzuführen. [Umrisse] Evolution des Systems © Hydro Building Systems GmbH Westag & Getalit Die Sparte Türen und Zargen der Westag & Getalit AG wird in München mit umfangreichen Sortimentserweiterungen aufwarten: Auf Stand 109 in Halle B4 präsentiert der Hersteller seine mannigfaltigen Entwicklungen im Bereich der Wohnraum- und Objekttüren sowie das (Türen-)Schnelllieferprogramm »Avanti!«. Mit vielen Neuheiten wird die Westag & Getalit-Türensparte in das Jahr 2011 starten. Das heißt, neben der Sortimentserweiterung bei Wohnraumtüren zeigt das Rheda-Wiedenbrücker Unternehmen auch zahlreiche neue Dekore für seine CPLbeschichteten Türen. »Wir werden auf der Messe viele neue Designvarianten für Türen präsentieren, die sich gestalterisch optimal in unser bestehendes Sortiment einbinden und unseren Kunden damit viele neue Möglichkeiten an die Hand geben«, erklärt Gerd Habrich, Vertriebs- und Marketingleiter der Sparte Türen und Zargen bei Westag & Getalit. Das Schnelllieferprogramm »Avanti!« wird ebenfalls thematisiert, denn: »Schnelle Lieferzeiten und hohe Produktqualität gehen bei uns schon seit vielen Jahren Hand in Hand. Da dies für die Branche immer wichtiger wird, werden wir uns auch auf der BAU 2011 mit diesem Thema präsentieren«, konstatiert Gerd Habrich. Wicona Evolution, der als »fortschreitende Entwicklung« definierte Prozess, prägt bei der Hydro Building Systems GmbH und der Marke Wicona den Auftritt zur BAU 2011 und das gesamte (nachfolgende) Jahr 2011, wobei in München Wicline evo den Anfang macht. Das Ulmer Aluminium-Systemhaus hat sich bewusst für eine Evolution des Lieferprogramms (statt einer Revolution) entschieden, denn man weiß um den hohen Stellenwert der bisherigen Serien und hat sie nun gezielt weiterentwickelt. Die Evolution in der Wirtschaftlichkeit lässt sich bei Wicline evo zum Beispiel an den Kriterien Prozesssicherheit, Schnelligkeit und Produktionsfreundlichkeit ablesen, basierend auf dem DPS-System und der patentierten Eckwinkeltechnik mit einseitiger Injektion zur spürbaren Beschleunigung der Montage. Optimiert wurde zudem das erfolgreiche Wicona-Unisys-Prinzip, bei dem für alle Profil-Serien bei den Fenstern und Türen gleiche Bauteile zum Einsatz kommen. Spezielle Funktionen wie Einbruchhemmung oder Schallschutz sind daher von außen nicht zu erkennen, die Optik ist identisch, und das Fassadenbild bleibt Fassadenbild. 11.– 12. Mai 2011 Wiesbaden, Rhein-Main-Hallen Fachausstellung und Fachtagung für Planung, Bau und Betrieb von Einrichtungen des ruhenden Verkehrs Veranstalter Mesago Messe Frankfurt GmbH Rotebühlstraße 83–85 70178 Stuttgart Tel. +49 711 61946-827 Fax +49 711 61946-90 Ideeller Träger Wohnraum- und Objekttüren… © Westag & Getalit AG [Umrisse] www.parken-messe.de Bundesverband Parken e. V. [53 Combiparker 556 © Otto Wöhr GmbH Wiehag Die Wiehag GmbH ist der europaweit führende Anbieter für weitgespannte Tragsysteme und Komplettdächer aus Holz, komplettiert von der Kompetenz bei Brettschichtholz, Dach-, Decken- und Wandelementen aus Holz sowie Schalungs- und Mehrschichtnaturholzplatten – was alles auf der BAU 2011 verdeutlicht wird. Das österreichische Unternehmen arbeitet nach DIN, EN und ÖNORM und ist ISO-9001zertifiziert, eine Reihe von Gütesiegeln, wie zum Beispiel das Gütezeichen Holzleimbau und die PEFC-Zertifizierung als Nachweis, dass die verwendeten Rohstoffe aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammen, unterstreichen seine hohen Sicherheitsund Qualitätsstandards. Realisiert werden aber vor allem Projekte, welche die Vorstellungskraft bei Holzkonstruktionen an Größe und Formen immer wieder übertreffen. Innovative Ideen und Prozesse gehören ebenfalls dazu, erkennbar an der preisgekrönten Erfindung des FreespanTragsystems, der Beteiligung an europäischen Normenausschüssen oder maßgeblichen Entwicklungen, wie dem Life Cycle Tower. Angebot und Service reichen dabei von konstruktiver und statischer Beratung in der Planungsphase über das Engineering und die Fertigung in einer der modernsten Ingenieurholzbauproduktionsanlagen Europas bis hin zu Logistik und Montage. Speedskatingarena Geisingen © Wiehag GmbH 54] ken Bruders in die Breite, wobei links und rechts neben dem zentralen Lift (jeweils) noch zwei weitere Raster angedockt werden können. Bei all diesen Lösungen steht die Idee des »Green Parking« im Vordergrund, das heißt platzsparendes Parken mit Systemtechnik bei geringem Flächenverbrauch, nach Möglichkeit unterirdisch. Die Parksysteme von Wöhr reduzieren den Parksuchverkehr nicht nur in der Garage selbst, sondern auch in der Umgebung – wovon sich jeder Messebesucher in München zu überzeugen vermag. Crossparker 558 © Otto Wöhr GmbH Wöhr Zur BAU 2011 präsentiert Wöhr vier neue Systeme zum flächenschonenden und platzsparenden Parken unter dem Motto »Green Parking«. Live auf dem Wöhr-Messestand wird der neue Combiparker 555 mit der innovativen Kammtechnologie zu sehen sein, die kostengünstig ohne geschlossene Paletten auskommt: Auf bis zu acht Ebenen überund bis zu fünf Rastern nebeneinander benötigt er lediglich einen Leerplatz pro Ebene und schafft bis zu 31 Parkplätze. Im neuen Combiparker 556 hingegen werden die Fahrzeuge komfortabel auf den bewährten geschlossenen Plattformen geparkt – ebenfalls auf bis zu sechs Ebenen übereinander. Das Funktionsprinzip ändert sich nicht, es steckt jedoch eine andere Technologie dahinter. Wenn viel Platz in der Länge, aber wenig Raum in der Breite zur Verfügung steht, beweist der neue Slimparker 557 seine Vorzüge: Für schmale, 3,00 m breite Streifen zwischen Gebäude und Baugrenze prädestiniert, bedarf das schlanke System nur einer Einbaubreite von 2,60 m. Die zentrale Zufahrt lässt sich zudem komplett im Boden versenken, und es stehen bis zu sechs Ebenen für das unterirdische Parken von 23 Autos zur Verfügung. Der Crossparker 558 wiederum bietet eine Erweiterung des schlan- Aufbau von PowerFloor© Slimline © Wolf Bavaria GmbH Wolf Bavaria Als zweites Mitglied der Produktfamilie PowerFloor© stellt die Wolf Bavaria GmbH auf der BAU 2011 die Fußbodenheizung »PowerFloor© Slimline« vor, die bei nur 19 mm Aufbauhöhe inklusive eines Verbundrohrs von 16 mm die schlankste Fußbodenheizung in Trockenbauweise mit Aluminiumwärmeleitblech-Technik ist. Slimline-Elemente messen 1.000 mm x 500 mm x 19 mm sowohl für die Gerade als auch die Umlenkelemente mit 25 cm Rohrabstand. Zur Modernisierung und Aufwertung bestehender Gebäude ist sie wegen ihrer geringen Aufbauhöhe also genauso geeignet wie für Neuerrichtungen. Die Trockenbauweise erlaubt zudem die sofortige Verlegung des Endbelags, von Fliesen oder Parkett, spart Austrocknungszeiten, verringert die Bauzeit und spart somit Kosten. Das Aluminiumwärmeleitblech ermöglicht Wärmereaktionen in Minuten und nicht in Stunden, geheizt wird der Fußbodenbelag und nicht der Estrich wie bei Nasssystemen. Heizkosteneinsparungen bis 30 % sind realisierbar, die Wärmeverteilung bleibt dabei homogen ohne Kaltstellen. [Umrisse] Begrünung als Alternative © ZinCo GmbH ZinCo In Zukunft werden Themen wie »Nachhaltiges Bauen«, »Solarenergie« und »Ökologie« weiter an Bedeutung gewinnen. ZinCo antwortet auf sie, indem das Unternehmen Architekten und Planern schon seit Jahrzehnten bewährte Lösungen für alle Arten der Dachbegrünung und -nutzung bietet, die zum Beispiel auch die Kombination von Solar- und Gründach einschließen. Mit verschiedenen Entwicklungen setzt ZinCo nun weitere Maßstäbe: Der Systemaufbau »Sommerwiese« zur pflegeleichten Intensivbegrünung beinhaltet eine ganz neuartige Technik der Kapillarbewässerung, und »Vertigreen« lässt Grün jetzt in vertikaler Richtung wachsen, die Gestaltungsalternativen sogar auf die Fassade erweiternd – wie Stand 119 in Halle A3 zu sehen sein wird. Wir verdichten Parkraum Siegfried Löffler Besuchen Sie uns! Bau 2011 in München 17.-22. Januar 2011 Halle B3, Stand 319 Unsere vier neuen Parksysteme schaffen ungeahnte Möglichkeiten für mehr Parkraum. Erleben Sie den Combiparker 555 und die Versenkgarage 461 in Originalgröße auf unserem Messestand. www.woehr.de/Bau2011 Otto Wöhr GmbH Auto-Parksysteme Postfach 1151 71288 Friolzheim Fon +49 [0] 7044 46-0 info@woehr.de [Umrisse] www.woehr.de (Glas-)Architektur im Hochgebirge Special ] Herausragende Referenzen der Glaswerke Arnold Naturinformationszentrum im Karwendelgebirge © Glaswerke Arnold GmbH & Co. KG Enorme Klimaunterschiede, starke ultraviolette Strahlung, raue Winde: Die äußeren Bedingungen im Hochgebirge erscheinen denkbar ungeeignet für diesen Werkstoff, doch dank immer effektiverer Wärmedämm- und Sonnenschutzgläser sowie besonderer Schutzmaßnahmen beim Transport sind in den letzten Jahren einige bemerkenswerte Referenzen für Glasarchitektur selbst 2.600 m über dem Meeresspiegel entstanden. Zwei nicht nur optisch auffallende Gebäude wurden dabei vom baden-württembergischen Glasveredler Arnold realisiert. Ein Fernglas ist kein ungewöhnlicher Gegenstand auf Gipfeln, wenn es Bergsteiger im Gepäck mit sich führen, um nach dem Aufstieg den Ausblick zu genießen. Das 34 m lange und 7 m hohe Fernglas im Karwendelgebirge verkörpert jedoch ein Unikum. Direkt an der Seilbahnstation Mittenwald errichtet und 2008 von der Alpenkonvention mit dem Preis für Nachhaltigen Tourismus ausgezeichnet, beherbergt es ein Naturinformationszentrum, das einen Eindruck von der Flora und Fauna des Karwendel vermitteln soll. Ungewöhnlich ist auch die Verglasung des 7 m hohen Panoramafensters, aus dem Besucher ihre Augen über das Isartal schweifen lassen können: Sie besteht aus dem ersten wissenschaftlich getesteten Vogelschutzglas der Welt – Ornilux von Arnold Glas. Ornilux ist mit einer speziellen Beschichtung versehen, die ultraviolettes (UV-)Licht reflektiert und dadurch für Vögel sichtbar macht, denn im Gegensatz 56] Panoramafenster des »Fernglases« © Glaswerke Arnold GmbH & Co. KG Restaurant auf dem Zugspitzplatt © Glaswerke Arnold GmbH & Co. KG zum Menschen sind sie in der Lage, UVStrahlung zu erkennen. Dass Vogelschutz in über 2.000 m Höhe ein Thema bleibt, beweisen zum Beispiel Schneehühner, die als häufige Gäste Fernrohr und benachbarte Terrasse als Windschutz zu schätzen gelernt haben und bei ihrem Anflug die Scheiben des Gebäudes wahrnehmen können. Noch einige Meter über der Karwendelstation befindet sich Deutschlands höchster Punkt, das Zugspitzplatt auf 2.600 m, ein Hochplateau, auf dem sich Windböen von über 300 km/h, Tiefstwerte bis zu -30 °C und seit Ende 2007 ein gläsernes Restaurant in Gestalt des achteckigen »Gletschergartens« antreffen lassen. Ausgestattet ist es mit dem Wärmedämmglas Neutralux und dem Sonnenschutzglas Solarlux, aus Dachkonstruktion des »Gletschergartens« © Glaswerke Arnold GmbH & Co. KG [Umrisse] haft dicht. Ein Clou ist zudem die Dachkonstruktion des Gletschergartens, die bei gutem Wetter fächerartig einfährt, wobei ca. 50 % ihrer Fläche frei werden, drinnen also zu draußen wird, was einen Rundumblick und bis zu 250 km Fernsicht bedeuten. Um die Scheiben beim Transport vor dem hohen Luftdruck zu schützen, wurden sie von Arnold Glas mit einem Druckausgleich versehen, bei dem ein haarfeines Röhrchen im Isolierglas als Ventil dient: Es wird im Werk verschlossen und erst an der Baustelle wieder geöffnet, wo es Unterschiede im Luftdruck kompensiert. www.arnold-glas.de www.ornilux.de [ Special Scheiben aus Isolierverglasung © Glaswerke Arnold GmbH & Co. KG deren Kombination die Besonderheit resultiert: Neutralux hält die Wärme im Gebäude, erlaubt aber den »Einfall« von Licht und Energie. Das heißt, die Sonnenstrahlung wärmt das Rondell auf und mindert so den Heizbedarf. Ein solcher passiver Energiegewinn bietet sich auf der Zugspitze an, auf der die Temperatur im Januar und Februar sogar tagsüber kaum über -8 °C ansteigt. Gleichzeitig zählt der Berg die meisten Sonnenstunden Deutschlands, im Jahr über 1.800. Normales Glas würde sich nun bei extremen Minusgraden verziehen, so dass die Luft der oft heftigen Stürme ins Gebäude eindringt – die Isolierverglasung bleibt hingegen bei jeder Witterung dauer- Roste für alle Höhenlagen Begehbare Abdeckungen von Lichtgitter Egal, ob Gitterroste in diversen Ausführungen, Blechprofil- oder GFK-Roste – sie alle erfüllen hohe technische und ästhetische Ansprüche, was hier an realisierten Beispielen aus dem alpinen Raum verdeutlicht werden soll. Über einem Abgrund zu stehen und ca. 1.000 m in die Tiefe zu schauen ist schwindelerregend und wahrscheinlich nicht der übliche Ort, an dem man auf Gitterroste zu treffen erwartet. Die Stahlbauer der Aussichtsplattform »Alpspix« in GarmischPartenkirchen haben sich ihren Einsatz als Bodenbelag aber gleich doppelt zunutze gemacht: Die Transparenz der gewählten Pressroste ermöglicht dem Besucher eine spektakuläre Panoramasicht, und im Winter vermag der Schnee einfach durch die Maschen zu fallen, so dass keine große Last auf den langen Stahlarmen liegt. In St. Moritz ist eine beeindruckend steile Rampe mit Stufen und Podesten aus Schweißpressrosten in den Fels des Piz Nair gebaut, deren Rutschsicherheit den Skirennfahrern den Aufstieg zum Start erleichtert. Über eine moderne Konstruktion verfügt auch die große Olympiaschanze in Garmisch-Partenkirchen, auf der Blechprofilroste unterschiedlichster Typen für einen stabilen Stand auf 314 Stufen und 17 Zwischenpodesten der Haupttreppe sowie den Medien- und Startstufen und anlaufbegleitenden Treppen sorgen. [Umrisse] Aussichtsplattform in Garmisch-Partenkirchen © Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG Obwohl Lichtgitter-Press- und -Schweißpressroste normalerweise für begehbare Abdeckungen wie Bühnen, Podeste und Laufstege im Industrie- und Stahlbau Verwendung finden, eignen sie sich hervorragend als Gestaltungselement. Ihrem Einsatz erscheinen ebenfalls kaum Grenzen gesteckt, denn sie sind leicht, schnell verlegt, äußerst wirtschaftlich und können selbst erhebliche Stützweiten problemlos überspannen. www.lichtgitter.de Olympiaschanze in Garmisch-Partenkirchen © Lichtgitter GmbH [57 Neue Monte Rosa Hütte bei Zermatt Special ] Errichtung mit Wicona von Hydro Building Systems Bauwerk bei Dunkelheit © Hydro Building Systems GmbH Die neue Monte Rosa Hütte gehört zu jenen Gebäuden, die schon lange vor ihrer Fertigstellung für Schlagzeilen sorgten: Auf 2.883 m über dem Meeresspiegel und inmitten einer unberührten und spektakulären Landschaft gelegen sowie eingebettet zwischen Gorner-, Grenz- und Monte-Rosa-Gletscher, gilt sie als ein Meilenstein für das hochalpine Konstruieren – dank der Berücksichtigung wegweisender Technologien in Entwurf, Berechnung und Bauteilfertigung. Sie ist ein Gemeinschaftsprojekt von Eidgenössischer Technischer Hochschule Zürich, Schweizer Alpen-Club und Hochschule Luzern, das mit ausgezeichneter Architektur aufwartet und zugleich als Vorbild für Energie- und Ressourceneffizienz zu dienen vermag. Das letztlich 6,50 Millionen Franken teure Haus wurde durch zahlreiche Sponsorfirmen mitfinanziert – wie unter anderem durch die Hydro Building Systems GmbH mit ihrer Marke Wicona. Das Konzept basiert auf einer ganzheitlichen Betrachtungsweise, das heißt, von der »guten« Außenhaut über leistungsfähige Geräte bis hin zur Verknüpfung sämtlicher Komponenten mittels eines (Energie-)Managements müssen hier alle Elemente einen Beitrag leisten, um das ambitiöse Ziel von 90 % Energieautarkie zu erreichen. Oberhalb des Bauwerks wurde zudem eine 200 m3 große Kaverne in den Fels geschlagen, in der über den Sommer Schmelzwasser gesammelt wird. Es dient zum Kochen, Waschen, Putzen und für die Körperhygiene von Besuchern und Personal, deren 58] Fassade mit Lichtband © Hydro Building Systems GmbH Abwasser dann in einer hütteninternen biologischen Aufbereitungsanlage gereinigt und als Grauwasser bei der Toilettenspülung wiederverwendet oder eben an die Umgebung abgeleitet wird. Rund 84 m² misst die in die Südfassade eingefügte Photovoltaikanlage zur Erzeugung von Strom, der in Batterien gespeichert und für die Beleuchtung, das Kochen und den Betrieb der Abwasseranlage eingesetzt wird, während an der Südwestseite 56 m² thermische Solarkollektoren an die Felswand montiert wurden, deren Warmwasser direkt in einen Speicher gelangt. Aus Sicherheitsgründen gibt es darüber hinaus ein mit Rapsöl betriebenes Blockheizkraftwerk, das sowohl Strom als auch Warmwasser liefern kann. So charakteristisch für das Interieur der Monte Rosa Hütte das massive Holztragwerk anmutet, so signifikant erscheint für ihre Außenseite die vollflächige Verkleidung aus rohem Aluminium, denn dieser Werkstoff ist wartungsfrei, hat eine lange Lebensdauer, bleibt trotzt hoher Beanspruchung wertbeständig und widerstandsfähig und ist zu 100 % recycelbar. Wie eine Auflockerung der Aluminiumhülle wirkt indessen das wie eine Perlenkette gestaltete Lichtband, das aber nicht allein als Lichtspender für Treppenaufgang und Innenräume dient, sondern auch einen nachgerade fantastischen Panoramaausblick auf die umliegenden Gletscher und imposanten Viertausender wie Matterhorn, Breithorn, Pollux, Castor und Liskamm bietet. www.wicona.de Energieautarkes Gebäude © Hydro Building Systems GmbH Interieur aus Holz © Hydro Building Systems GmbH [Umrisse] Appartementtürme am Katschberg Qualitätvolle (Teil-)Ausstattung durch Käuferle [ Special Zufahrt zur Tiefgarage © EMA GmbH/Käuferle GmbH & Co. KG edel:weiss Residences in Kärnten © Christian Wöckinger/Käuferle GmbH & Co. KG Am Kärntner Katschberg stehen die sogenannten edel:weiss Residences, luxuriöse Appartementtürme, die nach traditionellen und modernen Designaspekten vom italienischen Architekten Mattheo Thun entworfen und unter anderem mit dem European Property Award 2009 und dem sogenannten TrE-Award 2010 ausgezeichnet wurden. An riesige Tannenzapfen erinnernd, beherbergen sie knapp 64 luxuriöse Wohneinheiten mit »begleitendem« Service von Concierge über Housekeeping bis hin zu Wellness und SPA. Für die Teilausstattung des Untergeschosses wählte man hier Qualitätsprodukte der Käuferle GmbH & Co. KG, Aichach, eines mittelständischen Tor-, Trennwand-, Fenster- und Türenherstellers. Ein automatisches Garagentor ist Standard in komfortablen Wohnanlagen, so auch in den edel:weiss Residences. Da der Einfahrtsbereich nahe dem Katschberg in einer leichten Kurve liegt, suchte man nach einer innovativen Lösung, die möglichst keinen Schwenkradius benötigt und zudem mit nur minimaler Geräuschentwicklung, aber großer Robustheit aufwartet. Das nicht ausschwenkende Kipptor NA perfekt von Käuferle entsprach genau diesen Vorgaben, denn bei seinem Einbau werden seitlich lediglich 80 mm beansprucht, und der Sturzbedarf beträgt maximal 160 mm. Durch die Führung der Torunterkante in einer in die Zarge integrier- [Umrisse] ten vertikalen Laufschiene entfällt darüber hinaus der sonst übliche Schwenkradius vor dem Tor. Und dank der flexiblen Gestaltungsalternativen konnte eine optisch optimale Abstimmung auf den Einfahrtsbereich des Gebäudes erfolgen, wobei zwei Kipptoranlagen in den Größen 6.990 mm x 2.580 mm für die Ein- und 6.390 mm x 2.615 mm für die Ausfahrt mit jeweils einer Nebentüre realisiert wurden, die als (Torflügel-)Belag ein hochrobustes, rautenförmig gelochtes Stahlsickenblech mit einem Lüftungsquerschnitt von ca. 20 % in der Farbe RAL 9006 Weißaluminium aufweisen. Für die Unterteilung des großzügig geschnittenen Untergeschosses setzt man auf das UTS-Trennwandsystem vom Typ S: ein modulares Stauraumsystem aus feuerverzinkten Stahllamellen, welche werksseitig im Abstand von 33 mm mittels Stanznietung mit den Tragprofilen zum Wandoder Türelement verbunden werden und somit eine optimale Durchlüftung der Kellerabteile gewährleisten: Aufgrund der verstärkten Stützen und Türrahmen sowie der hochwertigen Stanznietung zählt das Käuferle-System zu den sichersten und stabilsten auf dem Markt. Im Garagenbereich kam das KäuferleParkboxen-System zum Einsatz und dient dort der Unterteilung in 120 abschließbare Einzelparzellen. Solche Garagen in der Garage bieten nicht nur einen sicheren Untergeschoß mit Parkboxen-System © EMA GmbH/Käuferle GmbH & Co. KG Stellplatz für Pkws, sondern sorgen zugleich für zusätzlichen Stauraum, etwa für Sportgeräte. Die stabile Torkonstruktion mit einem an die Ein- und Ausfahrtsanlage angeglichenen (Tor-)Belag aus Stahlsickenblech verfügt überdies über eine Spezialhubmechanik, die einen außerordentlich ruhigen Torlauf gewährleistet. »In Luxusimmobilien dieser Größenordung wird nach einem hochwertigen Gesamtwohnkonzept gefragt. Dazu gehören neben hochwertigen Materialien auch neueste Techniken für die Sicherheit und den Komfort – vom Wohnbereich bis hin zur Tiefgarage. Diesen Ansprüchen tragen wir nicht nur mit unseren Qualitätsprodukten Rechnung, sondern liefern als Lösungsanbieter ein individuelles, aufeinander abgestimmtes Komplettpaket für Abtrennungen in Keller und Tiefgarage. Zusätzlich bieten wir ein ausgeklügeltes Servicepaket, das unsere hohen Standards an Sicherheit, Qualität und Kundenorientierung widerspiegelt«, so Wilfried Englhard, Verkaufsleiter der Käuferle GmbH & Co. KG. www.kaeuferle.de [59 Energetische Sanierung des Bauernhofs Vogtareuth Special ] Ziegelfassade mit integrierter Perlitfüllung von Schlagmann Erneuerte Westseite mit Ersatzanbau © Schlagmann Baustoffwerke GmbH & Co. KG Von außen sieht der Bauernhof, der bereits einige Zeit leerstand und seit den 1970er Jahren nicht mehr bewirtschaftet wurde, wie ein gut erhaltendes Anwesen aus, das bisweilen frisch gestrichen und bestens gepflegt wurde. Dabei hatte das Haus samt Nebengebäude und Hofareal erst vor kurzem eine sorgfältige Sanierung erfahren, bei der die Bauherren unter fachkundiger Anleitung des Rosenheimer Architekten Gerhard Moses bewusst schonend mit der vorhandenen Substanz der erworbenen Immobilie umgehen, zugleich aber modernen Wohnkomfort zulassen wollten. Der traditionelle, langgestreckte Baukörper war in drei funktionale Bereiche gegliedert: einen zum Wohnen und Leben, einen zweiten für den Stall sowie den dritten als Remise und Heuschober. Der massive Teil wurde nun komplett als Wohntrakt erhalten und energetisch mit einem neuartigen keramischen Fassadendämmsystem saniert, die Remise hingegen durch einen Anbau ersetzt, wobei eine Rekonstruktion der nicht mehr existenten Rampe zur Tenne erfolgte und die Scheunen- und Remisentore großen Stahl-Glas-Elementen als weiteren »Tageslichtquellen« weichen mussten. Die alten Fenster wurden zudem detailgetreu nachgebildet und mit Doppelverglasung versehen, die Balkone aus thermischen Gründen von der Bodenplatte getrennt und an der Fassade angeordnet sowie Abschnitte des Daches erneuert. 60] Heutige Ostseite des Gebäudes © Schlagmann Baustoffwerke GmbH & Co. KG Der energetische Zustand des Mitte der 1950er Jahre errichteten und später mehrfach umgestalteten Gebäudes war ungenügend – und eine Dämmung der Fassade deshalb nur vernünftig. Auf der Suche nach einer Lösung, die ökologisch wie gesundheitlich unbedenklich ist, stießen die Bauherren letztlich auf die keramische Wärmedämmfassade PorotonWDF von Schlagmann, die lediglich eine einzige Schicht umfasst: eine massive Vorheriges Erscheinungsbild © Schlagmann Baustoffwerke GmbH & Co. KG Vorgemauertes Poroton-WDF © Schlagmann Baustoffwerke GmbH & Co. KG [Umrisse] [Umrisse] [ Special Ziegelwand, gefüllt mit dem aus der Natur kommenden Dämmstoff Perlit und bedeckt von einem mineralischen Leichtputz als Finish. Sie ist nach strengen Richtlinien vom eco-Institut und dem für Baubiologie auf gesundheitliche Auswirkungen geprüft worden und gilt als wohngesund, im Übrigen genauso wie die Perlitfüllung aus Gestein vulkanischen Ursprungs. Das Fassadendämmsystem aus Ziegeln ist also nahezu frei von Formaldehyd, Weichmachern, Schwermetallen und Bioziden. Und dank der Kombination aus Ziegel und Perlit verbesserte sich der Wärmedämmwert der Außenwand um das Fünffache von 1,14 W/m2K auf 0,23 W/m2K, entspricht damit den Vorgaben der EnEV 2009 und liegt auf dem Niveau eines Neubaus. Viele Immobilienbesitzer schrecken bisher wegen des sogenannten Thermoskanneneffekts noch vor einer Fassadensanierung ihrer Ziegelhäuser zurück, haben sie doch die Befürchtung, mit einem künstlichen Wärmedämmverbundsystem die ökologischen und wertbeständigen Eigenschaften ihres massiven Eigenheims zu verlieren. Moderne Innenraumgestaltung © Schlagmann Baustoffwerke GmbH & Co. KG Mit der neuen Wärmedämmfassade Poroton-WDF aber bleibt ein Ziegelhaus ein Ziegelhaus, denn die derart gedämmten Außenwände halten im Winter die Heizwärme im Innern und schützen im Sommer vor eindringender Hitze. Und: Die kapillare Struktur des Ziegels sorgt für einen Ausgleich von Feuchtigkeitsschwankungen und liefert somit ein angenehmes Wohnklima rund ums Jahr. www.schlagmann.de [61 Hofbrauhaus(archiv) in Coburg Immobilienmarkt ] Rückkehr dank Bayerische Hausbau Das Hofbrauhaus ist eines der markantesten Gebäude von Coburg, seit 154 Jahren eng mit der Stadtgeschichte und der jahrhundertelangen Biertradition Frankens verbunden. 1856 wurde die damalige Coburger Bierbrauerei Aktiengesellschaft gegründet und 1912 offiziell in Hofbrauhaus Coburg Aktiengesellschaft umbenannt, 1923 schloss sie dann einen Interessensvertrag mit der Paulaner-Salvator-Thomasbräu AG in München, der ihre wirtschaftliche Fortführung bis 1984 ermöglichte. Danach integrierte die Schörghuber Unternehmensgruppe, zu der auch die Paulaner GmbH & Co. KG gehört, das Anwesen in den eigenen Bestand, wobei das Archiv des Hofbrauhauses, bedingt durch die Trennung von Produktion und Immobilienbesitz, in den Besitz der heutigen Bayerischen Hausbau überging und seitdem in der Münchner Zentrale lagerte. Ende Oktober 2010 veräußerte die Bayerische Hausbau das rund 35.750 m² große Areal an die Bamberger Klappan Gruppe – mit der Konsequenz, dass nun das Archiv Gebäude mit Tradition © Bayerische Hausbau Projektentwicklung GmbH an seinen fränkischen Ursprungsort zurückkehrt, denn es wird dem Staatsarchiv Coburg überlassen. Zu den Schätzen, die es enthält, gehören zum Beispiel Jahresabschlüsse, Protokolle des Aufsichtsrates, Lieferlisten, Gastwirtverzeichnisse, altes Foto- und Prospektmaterial sowie die aus dem Jahr 1912 datierende Urkunde, mit der Herzog Carl Eduard von Sachsen-Coburg und Gotha der damaligen Coburger Bierbrauerei AG das Recht verlieh, sich Hofbrauhaus Coburg zu nennen. www.hausbau.de Historische Urkunde © Bayerische Hausbau Projektentwicklung GmbH Management von Airline-Portfolien Detaillierte Untersuchung von I.C.M.E. Immobilienportfolien der Airline-Industrie sind gekennzeichnet durch hohe Heterogenität der Nutzungsarten sowie globale Diversifizierung: Hangars, Lounges, Terminals, Bürogebäude, Trainingscenter und das je nach Streckennetz weltweit. Diese Komplexität verursacht wiederum unterschiedlichste Ansprüche im täglichen Management – eine Problematik, mit der sich die Beratungsgesellschaft I.C.M.E. GmbH in einer globalen Studie im dritten Quartal 2010 beschäftigte, 58 internationale (Airline-)Unternehmen zur Ausgestaltung ihres derzeitigen Immobilienmanagements befragend. Ziel war es, bestehende Strukturen, Rahmenbedingungen und Herausforderungen zu analysieren und Optimierungsansätze abzuleiten. Ausgangssituation der Airlines ist ein Portfolio, das zu 76 % und damit größtenteils angemietet ist und neben Hangars, Termi- 62] nals, Lounges sowie Cargo auch Küchen, Bürogebäude, Computer- und Trainingscenter umfasst. 75 % oder die Mehrheit der Befragten hat hier bereits in der Vergangenheit Corporate-Real-Estate-Strukturen in Form eines zentralen CREM-Department etabliert, aber fokussiert auf ein überwiegend operatives und lokal getriebenes Management, also Property und Facility Management (75 % bzw. 90 %). Die Konsequenz ist daher das Fehlen übergreifender Transparenz, globaler Strategie und nachhaltiger Steuerung. Und: Zwar gaben 74 % an, einen generellen Überblick zu besitzen, doch nur rund die Hälfte war auch tatsächlich verantwortlich für die aktive Verwaltung. Um die Verhandlungsposition der Airlines gegenüber den Airports zukünftig stärken zu können, bedarf es infolgedessen einer strategischen Ausrichtung, was die Implementierung eines schlanken und effizien- ten Kompetenzcenters, zuständig für die weltweite Real-Estate-Know-how-Bereitstellung, beinhaltet. Dazu gehören die Entwicklung und das Sichern von Standards hinsichtlich Facility-Management-Services, Mietverträgen und vor allem Projektentwicklung sowie Maßnahmen zur Etablierung eines nachhaltigen Kostenmanagements, zum Beispiel durch kontinuierliche interne und externe Kostenbenchmarks sowie regelmäßige Nachverhandlungen und Vertragsoptimierungen. Die Steuerung und Entwicklung von Strategien durch Analysen, Szenarien, Businessberechnungen und Vergleichen auf globaler Ebene gewährleisten zudem Nachhaltigkeit und Langfristigkeit der (Immobilien-)Tätigkeiten. www.icme.com [Umrisse] Buchhandlung im Bonner Metropol »Wertige« Umwidmung durch Thalia und Interboden wurden. Die lichtinszenierten Kuppeln im Foyer und das weiterhin anzutreffende Kassenhäuschen, an dem 1929 erstmals Kinokarten ausgegeben wurden, sind natürlich ebenfalls »Hingucker«. In Zusammenarbeit mit dem Kölner Architekturbüro Michael realisiert, umfasste die Maßnahme zudem das Sandstrahlen der denkmalgeschützten Natursteinfassade, die Instandsetzung der alten Leuchtreklame sowie die Einfügung von Rolltreppen und Aufzügen in den großen Saal, um ihn für das breite Publikum besser erlebbar zu machen. Insgesamt bietet das frühere Metropol jetzt 3.700 m² Nutzfläche für Einzelhandel, Büros und Wohnungen. www.interboden.de www.thalia.de [ Immobilienmarkt Sie sollte mehr als nur ein Geschäft sein, weshalb die neue Thalia Buchhandlung in das ehemalige Kino Metropol am Bonner Marktplatz eingezogen ist – und damit in eines der letzten Lichtspielhäuser Deutschlands im Art-déco-Stil. Die Umwidmung erscheint infolgedessen ungewöhnlich, zumal viele historische Elemente des traditionsreichen Gebäudes im Original erhalten geblieben oder eben restauriert worden sind. »Wir haben die Verantwortung sehr ernst genommen, hier ein kulturelles Highlight im Herzen Bonns zu schaffen, das fester Bestandteil des literarischen Lebens und ein Treffpunkt für Leserinnen, Leser und Kulturschaffende ist«, sagt Thalia-Vertriebsgeschäftsführerin Agnes Wieland. Als Investor und Initiator der revitalisierten Immobilie aus dem Jahr 1928 fungierte die Metropol Immobilien Management GmbH, hinter der die Interboden Innovative Gewerbewelten GmbH & Co. KG aus Ratingen steht. Diese hatte für das 2005 erworbene Bauwerk von Anfang an eine kulturnahe Nutzung favorisiert: »In der Thalia Buchhandlung haben wir einen Mieter gefunden, der die Bühne dieser nicht reproduzierbaren Handelsflächen ideal bespielt«, so Vanja Schneider, Geschäftsführer von Interboden. (Ehemaliges) Lichtspielhaus © Thalia Holding GmbH/Interboden Innovative Gewerbewelten GmbH & Co. KG Der goldene Bühnenrahmen mit seinen seitlich geschwungenen Art-déco-Orgelprospekten findet sich daher heute noch, ebenso die begehbaren Balkonlogen, auf denen Samtsessel nun aber zum Schmökern einladen, oder die Wandbemalungen, die wiederhergestellt bzw. saniert Großer Saal mit Leselogen © Thalia Holding GmbH/Interboden Innovative Gewerbewelten GmbH & Co. KG BRÜCKENBAU Construction & Engineering Der dritte Fachtitel aus dem Hause VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN mit MixedMedia Konzepts www.verlagsgruppewiederspahn.de Bestellen Sie unter kontakt@verlagsgruppewiederspahn.de Ihr persönliches Ansichtsexemplar. [Umrisse] [63 Skulptur in Schwäbisch Gmünd Projekte und Konzepte ] Stabilisierende Seile von Carl Stahl Der stadtauswärts führende Kreisel in Schwäbisch Gmünd gehört zu den wichtigsten Verkehrsknotenpunkten der ostwürttembergischen Kommune, so dass er zu Stoßzeiten oft nur langsam zu durchqueren ist. Statt sich nun über die geringe Geschwindigkeit zu ärgern, sollten die Autofahrer ihren Blick eher auf das innere des Runds lenken, da es ein »Verweilen« lohnt: Aufstrebend und weithin sichtbar reckt sich hier ein 7 m hohes StahlseilKunstwerk gen Himmel. Eine scheinbar schwebende Gestalt, die von einem stabilen, schräg aus dem Boden ragenden Mast getragen wird, gibt die Richtung vor, wobei sie sich, ausgehend von der Pylonmitte, in ein Gitter aus Edelstahlrohren verzweigt, das rautenförmig spitz nach vorne zuläuft. Auf den ersten Blick erinnert die Skulptur an die Takelage eines Segelbootes – und steht als Sinnbild für die Präzision der Feinmechaniker, die einst in großer Zahl in der Gold-und-SilberStadt Schwäbisch Gmünd ihr Handwerk verrichteten. Das Konstruktionsprinzip lautet »Tensegrity«, ein Kunstwort, das die englischen Begriffe für Spannung (tension) und Tensegrity-Struktur im Kreisverkehr © Foto Design Kißner/ Carl Stahl GmbH Zusammenhalt (integrity) verbindet und derart die statisch-optische Linie genau beschreibt. Das Resultat ist eine Struktur aus Stäben, die keine direkten Berührungspunkte aufweisen, aber durch die zwischen ihnen gespannten Seile auf Zug belastet und damit dauerhaft in Balance gehalten werden. Entwickelt wurde der auf eben jenem Konzept beruhende Entwurf von vier Designstudenten in dem Kurs für dreidimensionales Gestalten von Prof. Dr. Franklin Hernández-Castro an der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünds. Die für die Stabilität entscheidenden Stahlseile stammen von dem im 40 km entfernten Süßen ansässigen Unternehmen Carl Stahl GmbH, das heißt aus dem Edelstahl-Architektur-Programm I-Sys. Dieses Seilsystem ermöglicht mit rund 1.000 Beschlägen und Zubehörteilen sowie Durchmessern von 1–26 mm die Realisierung unterschiedlichster Tragwerke, auch Geländerfüllungen, Absturzsicherungen, Aussteifungen, Ab- und Vordachaufhängungen sowie Fassadenbegrünungen gehören zu den I-Sys-Anwendungen. www.carlstahl.de Straßenleuchte für Landsberg am Lech Energieeinsparung dank iGuzzini Eine der klimapolitischen »Regelungen« der Europäischen Union schreibt vor, dass der gesamte Energieverbrauch bis zum Jahr 2020 um 20 % reduziert werden muss. Den Kommunen bietet sich nun vor allem ein Ansatzpunkt für entsprechende Maßnahmen, resultiert ihr Strombedarf doch nicht zuletzt aus der Straßenbeleuchtung, die hier immerhin mit ganzen 36 % zu Buche schlägt: Ein gutes Drittel dieser Anlagen ist älter als 20 Jahre, viele stammen noch aus der Nachkriegszeit und sind mit ihren Quecksilberdampflampen und fehlenden Steuerungsmechanismen kaum mehr angemessen. Modernere Leuchtmittel, wie Natriumdampfhochdruck-, Halogenmetalldampf- oder Hochdruckentladungslampen, haben zwar im Austausch schon einiges verbessert, erzielen aber bei weitem nicht den Wirkungsgrad von LEDs, mit denen sich bis zu 80 % einsparen lassen. 64] Die Städte Ebersbach und Landsberg am Lech haben daher umgestellt und sich für eines der effizientesten Systeme entschieden – für Archiledge von iGuzzini, eine LED-Straßenleuchte mit über 15.000 installierten Lichtpunkten, die dank modernster Technologie und zukunftsorientierter Elektronik (anderenorts) in Europa bereits erfolgreich im Einsatz ist. Sie verfügen zudem über einen hohes Maß an Ausfallsicherheit, denn iGuzzini gewährt eine fünfjährige Garantie, »die wir unseren Kunden einräumen können, nachdem wir bei allen bisher weltweit installierten LED-Straßenleuchten eine Ausfallquote von null haben«, so Günter Enhuber, Niederlassungsleiter von iGuzzini Deutschland. www.iguzzini.de Helle Brücke trotz Wintereinbruchs © iGuzzini illuminazione Deutschland GmbH [Umrisse] Solarhäuser deutscher Hochschulen Solar-Decathlon-prämierte LED-Technologie der Nimbus Group [Umrisse] das Gebäude äußerst effizient mit nur 175 W, was dem Betrieb von weniger als zwei handelsüblichen 100-W-Glühbirnen entspricht. »Am Tag sorgt die Sonne für die angenehme und effektive Ausleuchtung der Solarhäuser, abends und in der Nacht sind es Nimbus-LEDs«, sagt Dietrich Brennenstuhl, Geschäftsführer der Nimbus Group. »Unsere Vision war die Energieoptimierung ohne Einschränkung des Nutzerkomforts. Gemeinsam mit den Studenten haben wir weit über unseren Tellerrand hinausgeblickt und sind zu neuartigen Lösungen gekommen!«, begeistert er sich weiter. Und Daniel Neves Pimenta, NimbusProjektleiter, ergänzt: »Beide Hochschulen sind auf uns zugekommen, weil wir im Bereich der LED Innovationsführer sind und im Design die Sprache der Architekturstudenten sprechen. Wir waren daher sofort auf einer Wellenlänge.« Auf der BAU 2011 in München wird das Solarhaus Ikaros im Rahmen der Sonderschau »Solar Decathlon Europe« auf der Freifläche nördlich der Halle B 5 den Messebesuchern vorgestellt, während die Forschungsinitiative EnOB des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie innerhalb ihres Symposiums »Gebäude der Zukunft« einen ganzen Tag dem Solar Decathlon Europe widmet. Außerdem wird Daniel Neves Pimenta gemeinsam mit Studierenden der Hochschule am 19. Januar im Forum MakroArchitektur einen Vortrag zum Thema »Solar Decathlon 2010 – Auf Siegerpodest mit exzellentem LED-Lichtkonzept« halten. www.nimbus-group.com Gebäude der Hochschule Rosenheim © Oliver Pausch/Hochschule Rosenheim [ Projekte und Konzepte Wie Bauwerke der Zukunft nachhaltig geplant und realisiert werden können, zeigt zum Beispiel der Wettbewerbsbeitrag der Hochschule Rosenheim zum sogenannten Solar Decathlon Europe 2010 und damit ein Projekt, das im Juni 2010 in Madrid unter den Arbeiten von 17 internationalen Studententeams mit dem zweiten Platz prämiert wurde – nicht zuletzt wegen seines hervorragenden Beleuchtungskonzepts auf Basis der LED.next-Technologie der Nimbus Group. Diesen Wettbewerb der Hochschulen schreibt das US-Energieministerium aus, um das Bewusstsein eines breiten Publikums für energieeffizientes Bauen zu stärken. Aufgabe war es, ein 75 m² großes und lediglich mit solarer Energie versorgtes Wohngebäude zu entwerfen, zu errichten und in Madrid der Öffentlichkeit zu präsentieren. Eine unabhängige Jury beurteilte dann die Teams und deren Resultate vor Ort in zehn Disziplinen – unter anderem in der Kategorie »Comfort Conditions«, in die das Lichtkonzept fällt. Zum Sieger wurde hier die Hochschule Rosenheim mit dem Solarhaus Ikaros gekürt, was auch dazu beitrug, dass sie den zweiten Rang im Gesamtwettbewerb zu erringen vermochte. Einen sensationellen ersten erzielte sie indessen in der Sonderwertung der spanischen ADPI Lighting Association für das »exzellente Design des Kunstlichts«, gefolgt vom Projekt der Bergischen Universität Wuppertal, deren »innovatives Lichtsteuerungssystem« ebenfalls gemeinsam mit Nimbus verwirklicht wurde. Bei ihrem Solarhaus hat die Hochschule Rosenheim verschiedene Anforderungen konsequent voneinander getrennt, das heißt, Allgemein-, Funktions- und atmosphärische Beleuchtung wurden voneinander separiert, wobei die einzelnen Bereiche mit individuellen Lösungen für die jeweiligen Wohnaufgaben ausgestattet sind – eine Idee, die als wesentlich für das Wohlbefinden von Bewohnern und Gästen eingeschätzt wurde. So entwickelten die Studenten etwa eine LED-Pendelleuchte, die sich mit einem Handgriff von einem Ort an einen anderen hängen lässt und dank eines integrierten Akkus bei Bedarf sogar am Abend die Terrasse vor dem Haus stimmungsvoll erhellt. In der Summe illuminieren die LED-Leuchten von Nimbus Bergische Universität Wuppertal… © Peter Keil Lichtdecke »aus« Wuppertal © Nimbus Group GmbH Ikaros mit effizienter Beleuchtung © Oliver Pausch/Hochschule Rosenheim [65 Farbige Keramikfassaden im Trend Produkte und Verfahren ] Mannigfaltige Lösungen von NBK Keramik Der Trend nach Verwendung hochwertiger Außenfassaden mit vorgehängten Keramikplatten erscheint nicht nur ungebrochen, er hat durch »Landmarken« offenbar noch an Fahrt gewonnen. »Die NBK Keramik hat es in den letzten Jahren immer wieder durch Know-how, eigene Forschung und Entwicklung, gepaart mit handwerklicher Begeisterung, ermöglicht, kühnen Ideen bekannter Architekten keramischen Ausdruck zu verleihen«, resümiert Hubertus Foyer, Geschäftsführer des Emmericher Unternehmens, die Tendenz, »und einen maßgeblichen Anteil hieran hat die Farbe, die über unterschiedliche Tone, Brennzeiten, Engoben und Glasuren der Außenkeramik das entscheidende extra Mehr an Design, Ausdruck und Leben mitgibt.« Ein weiterer Aspekt sind hier Art und Größe, denn dank Platten im Mid- oder Large-Format, schindelartig zu verlegende Elemente, Baguettes als schmal-lange Quadrat-, Rund- oder Rechteckrohre sowie exklusive Sonderlösungen sind den möglichen Arrangements und Kompositionen kaum Grenzen gesetzt. Ein Beispiel sind die Jubilee Campus Buildings der University of Nottingham, England, von Architect Stellen, deren Eindruck vor allem die Fassaden mit Terracottaplatten der NBK Keramik bestimmen. Jubilee Campus Buildings in Nottingham © NBK Keramik GmbH & Co. Ähnliches gilt für das Gebäude der Westminster Academy, London, der Architekten Allford Hall Monaghan Morris: ein Zweckbau, der durch die kühne keramische Farbgebung große Aufmerksamkeit genießt. Von Renzo Piano stammt hingegen der Entwurf für Central Saint Giles in London, der sich als Symbol für die »Buntheit dieser Welt« interpretieren lässt und seine Strahlkraft aus sechs glasierten Farbtönen, einer waagerecht keramischen Konturierung und davorgesetzten horizontalen bzw. vertikalen Profilen bezieht. Westminster Academy in London © NBK Keramik GmbH & Co. Central Saint Giles in London © NBK Keramik GmbH & Co. »Aufregender können Farbe und keramische Außenfassade kaum sein«, ist sich Hubertus Foyer sicher. www.nbk.de (Mehr) Licht zum Leben Exklusive Ganzglastür von Topic Die Behaglichkeit einer Wohnung oder eines Hauses wird zu einem großen Teil durch die Lichtverhältnisse bestimmt, weshalb sie mit Türen aus Glas noch heller und freundlicher, ja nachgerade einladend wirken: Um nun (noch) mehr Licht ins Leben zu bringen, entwickelte die oberösterreichische Türenmanufaktur Topic das flächenbündige Modell Pure 02 mit Dreifachverglasung, das höchste Sicherheitsstandards erfüllt und Energieeffizienz bietet. Die Topic Pure 02 besteht aus einer Ganzglasoberfläche mit lackiertem Designglasrand, wobei alle Farben frei wählbar sind, und zwar ebenso wie die Gläser. Das 66] Modell ist zudem passivhaustauglich und in einer speziellen Sicherheitsausführung lieferbar. Und: Das Glas lässt sich leicht reinigen und bleibt völlig wartungsfrei. Höchste Qualität in Materialien und Fertigung sind bei Topic Standard, deren Produktionsstätten unter anderem eine eigene Tischlerei, eine Schmiede und eine Glaserei beinhalten, so dass sogar die individuellsten Kundenwünsche realisiert werden können. www.topic.at Design mit Energieeffizienz © Topic GmbH [Umrisse] Aufzugsaustausch mit Vorteilen Kostengünstige Systemlösung von Schindler Wie alle Anlagen des Herstellers ist auch der Schindler 6300 auf einen besonders energieeffizienten Betrieb ausgerichtet: Er erreicht in der Regel die Klasse B gemäß VDI-Norm 4707, und zwar vor allem aufgrund innovativer Tragmittel, die statt herkömmlicher Stahlseile zur Realisierung kommen. In Kombination mit dem getriebelosen Antrieb senken sie den Fahrtverbrauch bis zu 40 %, während der Stand-byModus für Kabinenlicht, Ventilator und Türantrieb ebenso für weitere Einsparungen sorgt wie die Verwendung von LEDs bei Bedientableau, Etagenanzeiger und Kabinenlicht. In puncto Design eröffnet sich eine Vielzahl von Optionen mit vier Dekorlinien und 20 Farben: von kühlem Edelstahl über warmes Holz bis hin zu frischen Tönen und strahlenden Oberflächen, so dass der (neue) Aufzug zu einem attraktiven Gestaltungselement zu avancieren vermag. [ Produkte und Verfahren Der führende Aufzugs- und Fahrtreppenhersteller Schindler bietet jetzt eine einbaufertige Systemlösung an, die den Aufwand beim Austausch eines Aufzugs minimiert. Bei einer bestehenden Immobilie verhindern die vorgegebenen Abmessungen von Schacht und Türen oftmals die Einfügung einer neuen Anlage. Hier genau setzt der Schindler 6300 an, indem er durch den Verzicht auf Maschinenraum mit Steuerschrank die vorhandenen Möglichkeiten optimal ausnutzt und die Kabine in 10-mm-Schritten zudem selbst in sehr kleine Schächte eingepasst werden kann, wobei sich die Position der Türen sogar in Schritten von 1 mm verschieben lässt. Darüber hinaus brauchen die alten Rahmen dank des flexiblen Systems nicht ausgewechselt zu werden, was einen Aufzugsaustausch ohne große Lärm- und Schmutzentwicklung innerhalb eines Monats erlaubt. Hochflexible Alternative © Schindler Deutschland GmbH www.schindler.de Sphärisch gebogene Scheiben als Gebäudehülle Glasfaserverstärkte Kunststofffassade von Gartner Für die Großloggia der Elbphilharmonie Hamburg hat die Josef Gartner GmbH sechs Fassadenelemente in Form einer großen Stimmgabel gefertigt. Ein 6,45 m breites, 5 m hohes und 2 t schweres Element wurde jetzt an dem neuen Hamburger Wahrzeichen montiert. Die großen Stimmgabelelemente bestehen aus drei sphärisch gebogenen Scheiben und aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK). Die Fassade der Elbphilharmonie gehört damit zu den ersten Fassaden weltweit, in denen GFK eingesetzt wird. Dieses Material ermöglicht die Gestaltung freier Formen wie einer Stimmgabel. Die GFKStimmgabeln der Brandschutzklasse B 1 werden von der Chemnitzer Fiber-Tech Products GmbH gefertigt und strahlend weiß lackiert. Von Gartner erhalten diese Vorelemente ein Inlet aus Edelstahl für die Tragkonstruktion sowie 3 cm dicke, doppelt gewölbte Dreifachglasscheiben. Die Stimmgabeln der Großloggia werden zwischen dem 12. und 17. Stockwerk der Elbphilharmonie in 55–75 m Höhe eingebaut. Vor dem Konzertraum befindet sich [Umrisse] (Große) »Stimmgabel«-Montagevorgänge © Josef Gartner GmbH/Martin Jung dort eine freie Fläche, auf der Konzertbesucher wie auf einen Balkon treten können. Die Stimmgabeln werden quasi an den oberen Teilen eingehängt und im Kopf gehalten. Der Fuß der Gabel lagert auf zwei gegenläufigen Federachsen, damit die Gabel immer auf der gleichen Achse steht. Insgesamt fertigt Gartner für die Elbphilharmonie Glasfassaden mit einer Fläche von 21.500 m². Das bayerische Unternehmen beschäftigt rund 1.200 Mitarbeiter und zählt zu den weltweit führenden Fassaden- bauern. Die Glasscheiben der Elbphilharmonie sind bis zu 5 m hoch und teilweise nach innen und außen gewölbt. Ihre Bedruckung und Beschichtung erzeugen einzigartige Effekte. Entworfen wurde die Elbphilharmonie von den Schweizer Architekten Herzog & de Meuron, Bauherr ist die ReGe Hamburg Projekt-Realisierungsgesellschaft mbH, Generalunternehmer Hochtief. www.josef-gartner.de [67 Auswertung von Schwingungsmessungen Software und IT ] Weiterentwickeltes Datenerfassungsgerät von Althen Die Althen GmbH, Spezialist für das elektrische Messen mechanischer Größen, hat mit dem InnoBeamer X2 ein (weiteres) neues Gerät entwickelt, das als Bindeglied zwischen piezoelektrischen Sensoren und beispielsweise Notebook zur direkten Auswertung der Schwingungsmessdaten dient. Für piezoelektrische Sensoren gibt es keinen direkten Anschluss an einen Computer: Ein Adapter vom Typ InnoBeamer speist daher die Sensorverstärker und sorgt für die Digitalisierung des Sensorsignals. »Angedockt« über ein USB-Kabel, wird ein gesicherter Verbindungsmodus verwendet, der alle Daten ohne Unterbrechung zu den VibroMatrix-Instrumenten auf dem Rechner weiterleitet, wobei sich Scanner, Drucker oder sonstige Geräte parallel an der USB-Schnittstelle betreiben lassen. VibroMatrix bietet fertige Module für Schwingungsmessungen bei Bauwerken, Maschinen und Menschen ebenso wie für allgemeine Schwingungs- und Erschütterungsmessungen. Häufige Einsatzfälle sind die Überwachung von Bauwerken sowie die von Denkmälern im Umfeld von Steinbrüchen und des Bergbaus. Der InnoBeamer hat zwei Analogeingänge mit vier Messbereichen zwischen ± 10 mV und ±10 V, die IEPE-Sensorspeisung ist per Software zuschaltbar, auch TEDS-Sensoren werden erkannt. Die Digitalisierung der Daten erfolgt mit 24 Bit und 96 kHz pro Kanal, die lineare Bandbreite reicht bis 40 kHz. Und: Das robuste Gehäuse unterstützt die Kopplung mehrerer InnoBeamer zu einem Vielkanalsystem. www.althen.de Neuer Adapter © Althen GmbH Arbeitszeitenerfassung ohne Anfangsinvestition »Autarkes« System von taurus consulting Um »Tictor« zu nutzen, bedarf es lediglich eines internetfähigen Endgeräts mit Browser. Die entsprechend autorisierten Mitarbeiter können dann ihre Projektzeiten und -aufwendungen per Computer oder Mobiltelefon ortsunabhängig erfassen – und auf Knopfdruck stehen die projektund mitarbeiterbezogenen Auswertungen zur Verfügung. Das ermöglicht einerseits zu jedem Zeitpunkt eine exakte Kostenkontrolle, zum anderen lassen sich die Daten mittels Import- und Exportschnittstellen schnell und einfach in die Finanzund Lohnbuchhaltung übernehmen. »Was bei der Datenaufbereitung unserer Monatsabrechnungen früher drei Tage in Anspruch genommen hat, erledigen wir heute in einer halben Stunde«, sagt Edward Wolf, Geschäftsführer der taurus consulting GmbH, München, der mit der im Haus entwickelten Software bereits seit einigen Jahren erfolgreich arbeitet. Nun wird das bewährte System auch weiteren Interessierten angeboten. 68] Systematische Zeiterfassung © taurus consulting GmbH Wer sein eigenes »Tictor« anlegt, verwaltet in einer kostenfreien Version bis zu drei Projekte und drei Mitarbeiter, ab dem vierten (Mitarbeiter) bezahlt man einen überschaubaren monatlichen Betrag: »Bis 20 Mitarbeiter« gibt es derzeit zum Einführungspreis von 20 Euro netto, bei mehr als 100 Accounts werden individuelle Tarife vereinbart. Interessant ist diese Lösung für kleinere oder mittelständische Büros oder Firmen aller Branchen, die bislang keine systematisierte Zeiterfassung haben. Unternehmen, die noch mit Stundenzetteln hantieren oder eine räumlich unabhängige Erfassung benötigen, sind mit Timebook natürlich ebenfalls gut beraten. www.tictor.com www.taurus.de [Umrisse] Graphisches Aufmaß zur Mengenermittlung Vorteilhafte Programmerweiterung von Softtech [ Software und IT Der Bausoftware-Spezialist Softtech erweitert mit der Version Avanti 2011 die Ausschreibung um eine einzigartige Alternative: eine komplett integrierte, auf die Grundmerkmale reduzierte CAD-Komponente für die Mengenermittlung – das graphische Aufmaß. Das heißt, auf Basis der digitalen Planunterlagen werden Mengen graphisch ermittelt und per Mausklick den Positionen zugeordnet, wobei integrierte Kontrollmechanismen und die Möglichkeit einer (ebenfalls) graphischen Dokumentation für zusätzliche Sicherheit bei Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung sorgen. Dank dieser Kombination aus der AVALösung Avanti und dem CAD-Programm Spirit ergeben sich nicht zuletzt die neuen Kontrollfunktionen. Öffnet man zum Beispiel in der AVA gleichzeitig den CAD-Plan, Integrierte Kontrollfunktionen © Softtech GmbH werden durch das Anklicken einer Position die bereits zugewiesenen Elemente dort optisch hervorgehoben. Außerdem lassen sich die Zeichnungen mit den erfassten Flächen abspeichern und zu einem späteren Zeitpunkt zur Überprüfung wieder heranziehen. Und: Werden Modifikationen am ursprünglichen oder einem späteren Konzept vorgenommen, ändern sich per Mausklick auch die Mengen im Leistungsverzeichnis. www.softtech.de bocad&$'&$06RIWZDUHO|VXQJHQ R Branchenlösungen von Planung bis Fertigung aus einem Guss. + hohe Flexibilität + fachbezogener Automatismus + individuelle Anpassungen + Kompetente Einführung Blechverarbeitung Hallenbau Beton-Planer Dach&Wand Fertighäuser Ingenieurholzbau Tank- & Behälterbau Brücken Messebau Treppen&Geländer Industrieanlagen Sonderkonstruktionen Tower Stahlverarbeitung Offshore Wir nehmen uns Zeit für Sie: +49 (0) 234 964 17 0 ERFDG$P8PZHOWSDUN'%RFKXP [Umrisse] bocad.com/bau2011 [69 Ingenieurbaupreis 2010 Nachrichten ] Auszeichnung(en) für Brücken 70] Seit 1988 wird er verliehen, der Ingenieurbaupreis, den Ernst & Sohn alle zwei Jahre an ein Ingenieurbauwerk aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz vergibt, bei dessen Bewertung insbesondere Aspekte der technischen Ausführung, der Umweltverträglichkeit und der Wirtschaftlichkeit berücksichtigt werden sollen. 45 Einreichungen waren es diesmal, die dem Preisgericht unter Vorsitz von Dipl.-Ing. Josef Seiler zur Begutachtung vorlagen. Trotz intensiver Diskussion konnte sich die Jury aber nicht auf ein einzelnes, quasi hervorstechendes Projekt einigen und entschied sich daher für fünf gleichrangige »Auszeichnungen zum Preis«. Eine (erste) Würdigung ging an die Lange Brücke Potsdam (Bauherr: Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH; Ingenieure: Klähne Beratende Ingenieure im Bauwesen GmbH; Architekten: Henry Ripke Architekten; Ausführung: Schäfer Bauten GmbH, Sibau Genthin GmbH & Co. KG), und zwar mit folgender Begründung: »Der Entwurf der langen Brücke in Potsdam greift die städtebaulich anspruchsvolle Innenstadtsituation mit dem historischen Stadtschloss in der Nachbarschaft und der unmittelbar daneben befindlichen Spannbetonbrücke formal auf und übersetzt diese schlüssig. (…) Die integrale Bauweise ermöglicht im Zusammenspiel mit der Verbundfahrbahnplatte die für den Schiffsverkehr erforderliche große Schlankheit. Da auf Lager und Fahrbahnübergänge verzichtet werden kann, ist die Konstruktion robust und wartungsarm.« Eine solche Auszeichnung erhielt auch die Scherkonde-Talbrücke (Bauherr: DB Netz AG; Ingenieure: DB ProjektBau GmbH, Büchting + Streit AG, Curbach Bösche Ingenieurpartner; Ausführung: Adam Hörnig Baugesellschaft mbH & Co. KG, Stutz GmbH): »Das Projekt erhält eine Auszeichnung für eine herausragende Ingenieurleistung im Bereich des Brückenbaus. Die im Rahmen der Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle der DB AG errichtete, 576,50 m lange Scherkonde-Talbrücke besticht durch die erstmals ausgeführte semiintegrale Bauweise bei Bahnbrücken dieser Länge sowohl durch ihren technischen Innovationsgrad als auch durch die konsequente Umsetzung dieses Konzepts vom Entwurf über die Herstellungstechnologie bis zur Ausführung.« Die Deutschland und Österreich verbindende Geh- und Radwegbrücke Wernstein–Neuburg über den Inn wurde ebenfalls prämiert (Bauherren: Gemeinden Wernstein am Inn und Neuburg am Inn; Ingenieur: Dipl.-Ing. Erhard Kargel; Lichtkunst: Mag. rer. nat. Waltraut Cooper; Ausführung: GLS Bau und Montage GmbH, RW Montage GmbH): »Die Geh- und Radwegbrücke Wernstein–Neuburg ist sicher nicht die erste einhüftige und leichte Hängebrücke. Aber diese Minimalkonstruktion über den Inn mit 144 m Spannweite führt überzeugend vor, wie weit das Ausreizen der Leichtigkeit getrieben werden kann. (…) Alle Komponenten der Brücke sind gewichtsminimiert, farblich schön abgestimmt und gestalterisch konsequent durchgebildet.« Eine vierte Auszeichnung wurde der Kennedybrücke in Bonn zuerkannt (Bauherr: Bundesstadt Bonn; Ingenieure: Weyer Beratende Ingenieure im Bauwesen GmbH, Grontmij BGS Ingenieurgesellschaft mbH; Ausführung: Eiffel Deutschland Stahltechnologie GmbH, Alpine Bau Deutschland AG): »Das Projekt erhält eine Auszeichnung für die beispielhafte Instandsetzung eines bedeutenden Ingenieurbauwerks, womit die vorhandene Brücke in die Lage versetzt wird, die zeitgemäßen Anforderungen aus gewachsenem Verkehrsaufkommen unter Einhaltung der aktuell geltenden Bestimmungen zu erfüllen.« Der guten Ordnung halber sei hier ebenfalls erwähnt, dass die Barmenia-Hauptverwaltung in Wuppertal als fünftes Projekt ausgewählt wurde (Bauherr: Barmenia Versicherungen AG; Ingenieure: Ingenieurbüro Schülke Wiesmann; Architekten: aigplan integrale Bauplanung GmbH; Ausführung: Köster GmbH): »Die Jury zeichnet aus, dass gegenüber einer konventionellen Verbunddecke bei dieser Lösung in einem einzigen Bauteil die Belange von Architektur, Tragwerk und Gebäudetechnik hervorragend erfüllt sind. Sie bedauert, dass eine gleiche Qualität dieser Ingenieurleistung sich nicht im Gesamtbauwerk widerspiegelt.« www.ingenieurbaupreis.de Kennedybrücke in Bonn © Verlag Ernst & Sohn Lange Brücke Potsdam © Verlag Ernst & Sohn Geh- und Radwegbrücke »Mariensteg« © Verlag Ernst & Sohn Scherkonde-Talbrücke © Verlag Ernst & Sohn [Umrisse] 40 Jahre Architektur und Stadtplanung Bemerkenswertes Jubiläum von Koch + Partner [Umrisse] Masterplan bzw. Langzeitstudien für die Flughäfen Budapest, Zagreb, Suceava (Rumänien), Hangzhou und Urumqi in China sowie Medina in Saudi-Arabien. In der Stadtplanung umfassen die Leistungen von Koch + Partner alle Bereiche von der Struktur- und Entwicklungsplanung über vorbereitende und verbindliche Bauleitplanung bis hin zur Altstadtsanierung, wie nachstehender Auszug veranschaulicht: Städtebauliche Rahmen- und Bebauungspläne, Entwicklungsstudien und Beratungen in München, Dresden und Erfurt, Beratung der Stadt Laufen bei ihrer Altstadtsanierung, Mitglied der Beratungsgruppe »Stadtgestalt und Ökologie« für die Messestadt Riem städtebauliche Studien und Entwürfe für Moskau-Lefortovo in Russland, Masterplanungen für Stadterweiterungen und -neugründungen in Qingdao und QinHuangDao in China etc. Diese reiche und dennoch kaum vollständige »Referenzliste« beweist mit Nachdruck, warum Koch + Partner allen Grund hat, mit Stolz auf die vergangenen 40 Jahre zurückzublicken und mit Optimismus den nächsten Dekaden entgegenzusehen. www.kochundpartner.de [ Nachrichten Die Münchner Architekten und Stadtplaner Koch + Partner feierten im September ihr 40-jähriges Bestehen, und zwar an einem besonderen Ort: dem Abfertigungsgebäude der Allgemeinen Luftfahrt am Flughafen München. Koch + Partner ist bekannt für seine Flughafenplanungen und hat den Flughafen München maßgeblich mitgeprägt: – mit dem 2003 eröffneten Terminal 2, – der Aufstockung der Gepäcksortierhalle zu einem Satellitenterminal, – dem Hangar der Allgemeinen Luftfahrt, – der Aufstockung des Terminals 2 und – dem Parkhaus P20 einschließlich seiner Erweiterung. Darüber hinaus wurden in der Landeshauptstadt München unter anderem folgende Neu- und Umbaumaßnahmen realisiert: Zentrale der Stadtwerke, Verwaltungsgebäude »Karolinen Karree«, Sanierung und Erweiterung der BMW-Niederlassung und des -Motorradzentrums am Frankfurter Ring, Generalsanierung der Allianz in der Ludwigstraße, Sanierung der sogenannten weißen Siemens-Siedlung aus den 1950er Jahren, Sanierung des Postbankareals in der Sonnenstraße, Verwaltungsgebäude der Frankona Rückversicherungs AG, Postsparkassenamt München in der Bayerstraße, Verwaltungs- und Technikgebäude für das Klärwerk München I, Berufsbildungszentrum und Fernmeldeschule der Telekom in Ismaning. Jenseits von Münchens (Stadt-)Grenzen finden sich zum Beispiel: Chemiezentrum für Pharmazie und Lebensmittelchemie in Würzburg, Sanierung und Erweiterung des Johann-Gutenberg-Gymnasiums in Erfurt, Universitätsbibliothek Erfurt mit Studentenwohnheim, Chemische Institute der Universität Leipzig, Postbank Leipzig, Arbeitsamt Augsburg, Salzachhalle Laufen, BMW-Verwaltungsgebäude in Dingolfing, Bundesanstalt für Fleischforschung in Kulmbach. Natürlich ist das Büro auch außerhalb Deutschlands planerisch aktiv, was eine Projektauswahl verdeutlicht: Parkhaus P1 am Flughafen von Athen, Masterplanstudien für zwei Flughäfen in Kamerun, Produktionsgebäude für die Puls Power AG im tschechischen Chomutov, Sanierung und Erweiterung des Bischöflichen Gymnasiums Paulinum in Schwaz, Tirol, Vier Dekaden »voller« Projekte © K+P Architekten und Stadtplaner GmbH [71 Neuer Vorsitzender der Geschäftsführung Nachrichten ] Wechsel bei Bilfinger Berger Industrial Services Der Aufsichtsrat hat mit Wirkung zum 1. September 2010 Dr.-Ing. Michael Herbermann zum neuen Vorsitzenden der Geschäftsführung der Bilfinger Berger Industrial Services GmbH ernannt. Er folgt auf Thomas Töpfer, der mit diesem Datum entsprechend seiner Ressortverantwortung als Mitglied des Vorstands der Bilfinger Berger AG den Vorsitz des neuen Verwaltungsbeirats übernahm: Der Verwaltungsbeirat trat an die Stelle des bisherigen Aufsichtsrats, nachdem zu Beginn des Jahres die Rechtsform der BIS Group von AG in GmbH geändert worden war. Dr. Michael Herbermann (50) war zuletzt bei dem Technologieunternehmen GEA Group Bereichsvorstand. Geboren in Krefeld, hat er in Aachen Maschinenbau mit Fachrichtung Verfahrenstechnik sowie Wirtschaftsingenieurwesen studiert, um danach am Forschungszentrum Jülich zum Dr.-Ing. zu promovieren. Nach dem Start der beruflichen Laufbahn bei RWE Entsorgung wechselte er 1997 zur GEA Group. Die Entwicklung der BIS Group weiterhin eng begleiten wird Thomas Töpfer als Vorsitzender des neuen Verwaltungsbeirats. Unter seiner Leitung hat das Unternehmen die Leistung von rund 850 Millionen Euro im Jahr 2004 auf ein Volumen von jetzt 3 Milliarden Euro gesteigert. www.bis.bilfinger.com Thomas Töpfer (li) und Dr. Michael Herbermann © Bilfinger Berger Industrial Services GmbH Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung Berufung eines weiteren Mitglieds in den Wissenschaftlichen Beirat Bundesbauminister Dr. Peter Ramsauer hat Prof. Dr.-Ing. Jürgen Schnell, Technische Universität Kaiserslautern, zum Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Bundesinstitutes für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung berufen. Das BBSR ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Es berät die Bundesregierung bei Aufgaben der Stadt- und Raumentwicklung sowie des Wohnungs-, Immobilienund Bauwesens. Zu seinen Kernfunktionen gehören weiterhin die Erstellung von Expertisen und Gutachten, das Management und die fachliche Betreuung verschiedener Ressortforschungs- und Förderprogramme sowie der Ergebnistransfer in Politik und Wissenschaft. An seinem Institut entstanden unter anderem zahlreiche Arbeiten zur Anwendbarkeit von Hochleistungsbetonen in der Baupraxis. www.bbsr.bund.de www.uni-kl.de Prof. Dr.-Ing. Jürgen Schnell © Technische Universität Kaiserslautern Prof. Dr.-Ing. Jürgen Schnell ist Bauingenieur und leitet seit acht Jahren an der Technischen Universität Kaiserslautern das Fachgebiet Massivbau und Baukonstruktion. PARKEN – TANKEN – RASTEN eine neue Veranstaltungsreihe der VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN mit MixedMedia Konzepts Nähere Infos unter www.mixedmedia-konzepts.de 72] [Umrisse] Wasser für Kagera als Entwicklungshilfeprojekt Engagement von Studierenden der Technischen Universität Berlin [Umrisse] Besprechung mit Projektpartnern © Technische Universität Berlin Überprüfung von Tankanlagen © Technische Universität Berlin halb diese nicht regelmäßig zur Schule gehen können. Die Mitglieder von Ingenieure ohne Grenzen engagieren sich ehrenamtlich, um solchen Problemen entgegenzuwirken. Deutschlandweit zählt der Verein etwa 900 Mitglieder, die Berliner Sektion umfasst 30 Mitglieder, viele davon sind Studierende oder Alumni der Technischen Universität Berlin. www.ingenieure-ohne-grenzen.de www.tu-berlin.de [ Nachrichten Im Herbst machte sich Nadine Sommerfeld, Studentin der Technischen Universität Berlin, auf den Weg nach Kagera in Tansania und damit in eine Region, in der der Ingenieure ohne Grenzen e.V. seit 2008 gemeinsam mit der lokalen Partnerorganisation Mavuno Project Zisternenbauprojekte realisiert: Es werden für Familien eigene, am Haus gelegene Zisternen zur Wasserversorgung errichtet, wobei die Tanks über die Regenrinnen an Wellblechdächer angeschlossen sind, um während der Regenzeit den Niederschlag aufzufangen. 27 Zisternen mit einem Volumen bis zu 40 m³ wurden bereits verwirklicht, die jetzt die Versorgung von 1.050 Menschen mit Wasser gewährleisten. Als Mitglied der Hochschulgruppe von Ingenieure ohne Grenzen nutzt die Chemiestudentin die vorlesungsfreie Zeit, um ihr Fachwissen bei diesen Entwicklungshilfeprojekten anzuwenden, indem sie zusammen mit anderen Studierenden der Technischen Universität Berlin bereits fertiggestellte Zisternen kontrolliert und Untersuchungen für weitere unternimmt: »Wir überprüfen die Tanks, die in der letzten Bauphase entstanden sind, auf Risse oder andere Schäden. Wir werden außerdem ein kleines Labor vor Ort einrichten, mit dem die Wasserqualität auch in Zukunft überprüft werden kann.« Nach dem Aufenthalt der studentischen Ingenieure ohne Grenzen soll die Analytik aber künftig von Facharbeitern vor Ort ausgeführt werden. Um auch ganz Kagera mit Wasser zu versorgen, wird ein weiteres Vorhaben in einer Teilregion geplant, in der es keine Wellblechdächer gibt und sich deshalb keine Wassertanks am Haus anbringen lassen. »Wir begutachten das Grundstück, auf dem die Anlage für eine zentrale Wasserversorgung entstehen soll. Und wir müssen den genauen Bedarf ermitteln und erste technische Fragen zur Umsetzung mit den Mitarbeitern von Mavuno Project klären. 2011 soll das neue Projekt dann starten«, so Nadine Sommerfeld. Menschen ohne Zisternen sind auf Regenwasser in Wasserlöchern angewiesen, das nicht selten stark verschmutzt ist. Oft wird es zudem von den Kindern für die Familie aus abgelegenen Tümpeln geholt, wes- [73 60 Jahre Qualität im Bauingenieurwesen Nachrichten ] Jubiläum mit Buchvorstellung von Krebs und Kiefer 74] In diesem Jahr feiert die Ingenieurgesellschaft Krebs und Kiefer ihr 60-jähriges Bestehen. Den Auftakt zu den Jubiläumsfeierlichkeiten stellte eine interne Veranstaltung mit den über 300 Mitarbeitern aller Standorte in Deutschland im vergangenen September in Darmstadt dar. Angefangen hat alles im Jahr 1950 am Lehrstuhl für Massivbau der damaligen Technischen Hochschule in Darmstadt. Der dort als Ordinarius tätige Prof. Dr.-Ing. Alfred Mehmel gründete ein Ingenieurbüro, in dem er zusammen mit seinem Mitarbeiter Dr.-Ing. Albert Krebs Prüfungen und Planungen für öffentliche und private Bauherren durchführte. Es waren die Aufbruchsjahre nach dem Krieg, in denen sich Planen und Bauen, ganz abgesehen von ihrer praktischen Bedeutung für die Wiederherstellung von Infrastruktur und Lebensqualität in Deutschland, mit positiven Begriffen wie Beständigkeit, Wachstum und Zukunftsorientierung verbanden. In jenem fruchtbaren, fortschrittsfreudigen Umfeld entwickelte sich das Ingenieurbüro kontinuierlich: 1965 wurde Dr.-Ing. Albert Krebs Partner, 1971 Dr.-Ing. Gerhard Kiefer. Zwei Jahre später, nach dem Tod von Alfred Mehmel, firmierte es unter Krebs und Kiefer – und trägt seither diesen Namen, der heute als ein Synonym für Qualität im Bauingenieurwesen gilt. Der Standort in Darmstadt, inmitten der prosperierenden Rhein-Main-Region, lieferte eine gute Grundlage für stetiges Wachstum. Das familiengeführte Ingenieurbüro entwickelte sich in den vergangenen sechs Jahrzehnten zu einem der großen inhabergeführten Ingenieurunternehmen in Deutschland. Während in den 1970er Jahren rund 80 Mitarbeiter beschäftigt waren, sind es nun mehr als 300, deren »Spitze« die 21 Gesellschafter bilden. Darüber hinaus ist Krebs und Kiefer mittlerweile mit Niederlassungen in Berlin, Bitterfeld, Darmstadt, Dresden, Erfurt, Freiburg, Großostheim, Karlsruhe, Leipzig und Mainz vertreten. KuK-International betreute zudem mit ausländischen Beteiligungsgesellschaften unterschiedliche, zum Teil sehr renommierte Projekte rund um den Globus, wie unter anderem Sportstadien in Bukarest, Dubai und Katar, Krankenhäuser und Forschungsinstitute Große Moschee von Algier © Krebs und Kiefer Beratende Ingenieure für das Bauwesen GmbH Stahlbaumontage beim Tirana International Airport © Krebs und Kiefer Beratende Ingenieure für das Bauwesen GmbH PalaisQuartier in Frankfurt am Main © Krebs und Kiefer Beratende Ingenieure für das Bauwesen GmbH Messehalle 3 in Frankfurt am Main © Krebs und Kiefer Beratende Ingenieure für das Bauwesen GmbH in Algerien, das Schiffshebewerk am Drei-Schluchten-Staudamm in China, das Terminalgebäude des Tirana-InternationalAirport und die Große Moschee von Algier mit ihrem 265 m hohen Minarett. Professor Mehmel war damals als »Brückenpapst« in der Fachwelt bekannt. Er begleitete in den 1950er Jahren als Prüfingenieur zum Beispiel eine der ersten im Freibau errichteten Spannbetonbrücken über dem Rhein – die Nibelungenbrücke Stahlbaumontage beim Jassim-Bin-Hamad-Stadion in Katar © Krebs und Kiefer Beratende Ingenieure für das Bauwesen GmbH Längsverschub der St.-Lorenz-Brücke in Lübeck © Schäfer-Bauten GmbH [Umrisse] Buchvorstellung auf der Jubiläumsveranstaltung © Krebs und Kiefer Beratende Ingenieure für das Bauwesen GmbH Vorschriften unterstützt Krebs und Kiefer überdies deren Erprobung im Vorfeld der bauaufsichtlichen Einführung, wie beim Eurocode-Pilotprojekt »Bemessung und Konstruktion von Stahlbeton und Spannbetontragwerken«. Eine solche Mitwirkung liegt nicht zuletzt im eigenen Interesse, da die Ingenieure und Konstrukteure des Unternehmens an der Qualität ihrer Planungsergebnisse gemessen werden, die sie im täglichen Umgang mit eben jenen Vorschriften erzielen. 60 Jahre Krebs und Kiefer sind sicherlich ein hervorragender Anlass, die Firmengeschichte, Berichte über herausragende Projekte oder aber die Darstellung des Ingenieurseins in einem Buch mit dem Titel »Bauingenieure gestalten Lebenswelten« zusammenzufassen: Der Leser erfährt hier nicht nur Interessantes zu den verschiedensten Projekten, die bei Krebs und Kiefer bearbeitet wurden, sondern lernt zugleich die zahlreichen Aufgaben eines Bauingenieurs kennen. Im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung am 27. Oktober 2010 wurde das Buch der Fachöffentlichkeit sowie zahlreichen Kunden des Büros vorgestellt und überreicht. www.kuk.de [ Nachrichten in Worms. Planung, Prüfung und Überwachung von Brücken gehören daher weiterhin zu den wesentlichen Tätigkeitsbereichen von Krebs und Kiefer, wobei das Leistungsspektrum inzwischen jedoch das komplette Portfolio abdeckt, das zur Realisierung komplexer Aufgaben erforderlich ist, die ganze Bandbreite von Hoch- und Industriebauten über Ingenieurbauwerke bis hin zu Verkehrsanlagen beinhaltend und natürlich auch den Stahl- und Stahlverbundbau einschließend. Schon seit der Gründung besteht eine enge Beziehung zwischen Wissenschaft und Praxis: Krebs und Kiefer wirkt zum einen an der Ausbildung künftiger Ingenieure mit, zum anderen lernen Studierende das Unternehmen im Rahmen von Praktika oder Studien- und Diplomarbeiten frühzeitig kennen, so dass immer wieder hochqualifizierte Ingenieure als Mitarbeiter gewonnen werden konnten. Mit der Etablierung neuer Niederlassungen folgte dann die Vernetzung mit weiteren Universitäten und Hochschulen, an denen Geschäftsführer und leitende Mitarbeiter von Krebs und Kiefer diverse Lehraufträge wahrnehmen. Profundes Fachwissen ist selbstverständlich nicht nur in der Ausbildung von Studierenden, der Planung und der Projektabwicklung, sondern ebenso bei der Fortschreibung von Regelwerken gefragt. Krebs und Kiefer ist deshalb in vielen für das Bauwesen wichtigen Gremien vertreten, wie etwa in DIN-Arbeitsausschüssen, in Sachverständigenausschüssen des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) und im Deutschen Ausschuß für Stahlbau (DASt). Neben der direkten Mitarbeit an Forensisches Institut in Algier © Krebs und Kiefer Beratende Ingenieure für das Bauwesen GmbH Rentabilität auf der Baustelle mit Magnoplan universal Schalungsplatten Für hohe Einsatzzahlen Postfach 26 29 | 33375 Rheda-Wiedenbrück | Germany | Tel. +49 5242 / 17-1000 | Fax. +49 5242 / 17-71000 www.westag-getalit.de | betoplan@westag-getalit.de [Umrisse] [75 (Neues) Stadttor für Isny Nachrichten ] Auftrag an Peter Zumthor Die beschauliche Stadt Isny im württembergischen Allgäu plant, ein 1830 abgerissenes Stadttor wiederaufzubauen – aber kein altes (Wehrtor), das die Feinde aus der Stadt fernhalten soll, sondern ein neues, das die Ankommenden freundlich empfängt. Wo früher das große Obertor stand, das dem zunehmenden Verkehr weichen musste, ist heute die größte Lücke in Isnys mittelalterlicher Stadtmauer. Und so entfaltete sich die Idee von der Errichtung eines modernen »Lückenschlusses«: ein besonderes Vorhaben, für das es natürlich auch eines besonderen Architekten bedarf, weshalb man Peter Zumthor verpflichtete. Im neuen Tor möchte Zumthor nun einen Raum für die Bürger schaffen, denn, wie er sagt, lebe der öffentliche Raum in Städten davon, dass es Räume gibt, in die man gerne geht und in denen man sich gerne aufhält. In den oberen Geschossen könnte seiner Meinung nach zum Beispiel Platz für ein Theater sein, darunter vielleicht ein schönes Café oder Restaurant. Außerdem möchte er etwas ausprobieren und den Bau aus einer halben Million Steinen aus Glas mauern lassen – einen Turm aus Glas und voller Licht und Luft. www.isny-zumthor.de Turm aus Glas als Entwurf © Isny Marketing GmbH Wo werben? [Umrisse] Zeitschrift für Baukultur Ganz einfach! Unsere Mediadaten können Sie als PDF unter www.umrisse.de downloaden. 76] [Umrisse] Wasserkraftwerk in Peru Errichtung durch Hochtief Construction Die Hochtief Construction AG hat gemeinsam mit einem Partner in Südamerika den Zuschlag für den Bau eines weiteren Wasserkraftwerks erhalten, dessen Errichtung noch in diesem Jahr beginnen wird. Das Auftragsvolumen beläuft sich auf 110 Millionen Euro, Hochtief hält daran einen Anteil von ca. 70 Millionen Euro. Bauherr ist eine norwegische Stromerzeugergesellschaft. Hochtief realisiert dieses komplexe Projekt in den Anden und damit in ca. 2.000 m Höhe, wobei es neben der Erstellung des unterirdischen Kraftwerks auch die Verwirklichung von 17 km Tunnel, zwei Wehren und einem Damm umfasst. Für eine Leistung von 168 MW konzipiert, soll die Anlage ab Ende 2013 den Spitzenstrombedarf in der (peruanischen) Region Lima abdecken. Mit seiner konzerneigenen Planungskompetenz hat Hochtief den Entwurf des Bauherrn in einer frühen Phase optimiert. Henner Mahlstedt, Vorsitzender des Vorstands der Hochtief Construction AG: »Mit unserem Know-how und der hohen Qualität unserer Services im Kraftwerksbau überzeugen wir immer wieder unsere Kunden und leisten zugleich einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung.« Das Wasserkraftwerk Cheves ist seit 2007 ein weiteres Projekt der Tochtergesellschaft auf dem südamerikanischen Markt: Im Dezember 2010 wird das Unternehmen in Chile den ersten Abschnitt des Wasserkraftwerks La Confluencia nach Planung und betriebsfertiger Ausführung zur Stromerzeugung übergeben. www.hochtief-construction.de www.hochtief.de FACHMESSE FÜR KRANKENHAUSBAU UND -BETRIEB 150 Aussteller 3.000 Messebesucher 500 Kongressteilnehmer 6 parallele Kongressforen Informieren Sie sich auf 3.000 qm über aktuelle Produkte und diskutieren Sie mit Investoren, Architekten und Planern Entscheidern aus Baufirmen und der Zulieferindustrie Geschäftsführern, Fachleitern, Ärztlichen Direktoren aus Krankenhäusern Eröffnung der Messe durch Dr. Markus Söder Bayerischer Staatsminister für Umwelt und Gesundheit Sichern Sie sich jetzt Ihr kostenloses Messeticket! (Ticket Code: Z1222) www.hospitalbuildeurope.com/reg Info-Telefon: +49 (0)2 11/96 86–36 21 Veranstalter: [Umrisse] www.hospitalbuildeurope.com buzzi e buzzi. 4 x 2 Ausstellung im Architekturfoyer der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich bis 3. Februar 2011; Mo–Fr 8–22 Uhr. Termine ] Eidgenössische Technische Hochschule Zürich Hönggerberg, HIL 75, CH – 8092 Zürich Tel.: 00 41/44/6 33 29 63 Ausstellungen Andreas Fuhrimann Gabriele Hächler Weltenwandler. Die Kunst der Outsider Ausstellung im Architekturfoyer der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich bis 3. Februar 2011; Mo–Fr 8–22 Uhr. Ausstellung in der Schirn Kunsthalle Frankfurt am Main bis 9. Januar 2011; Di, Fr–So 10–19 Uhr, Do 10–22 Uhr. Schirn Kunsthalle Frankfurt Römerberg, 60311 Frankfurt am Main Tel.: 069/29 98 82-0 Internationaler Hochhaus Preis Ausstellung des Deutschen Architekturmuseums im Museum für Angewandte Kunst Frankfurt in Frankfurt am Main bis 16. Januar 2011; Di, Do–So 10–17 Uhr, Mi 10–21 Uhr. Museum für Angewandte Kunst Frankfurt Schaumainkai 17, 60596 Frankfurt am Main Tel.: 0 69/2 12-3 40 37 (re)designing nature Ausstellung zu »Positionen der Naturgestaltung in Kunst und Landschaftsarchitektur« im Künstlerhaus Wien bis 23. Januar 2011; täglich 10–18 Uhr. Künstlerhaus Wien Karlsplatz 5, A – 1010 Wien Tel.: 00 43/1/5 87 96 63 pool. Werkjournal 1998–2010 Ausstellung in der Haupthalle der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich bis 27. Januar 2011; Mo–Fr 8–22 Uhr. Eidgenössische Technische Hochschule Zürich Hönggerberg, HIL 75, CH – 8092 Zürich Tel.: 00 41/44/6 33 29 63 Platz da! European Urban Public Space Ausstellung im Architekturzentrum Wien bis 31. Januar 2011; täglich 10–19 Uhr. Eidgenössische Technische Hochschule Zürich Hönggerberg, HIL 75, CH – 8092 Zürich Tel.: 00 41/44/6 33 29 63 Wilhelm Wichendahl (1902–1992) Gesamtkunstwerk Expressionismus Ausstellung im Institut Mathildenhöhe in Darmstadt bis 13. Februar 2011; Di–So 10–17 Uhr. Institut Mathildenhöhe Darmstadt Olbrichweg 13, 64287 Darmstadt Tel.: 0 61 51/13 37 38 Von der Kunst zu leben. Die Ungarn am Bauhaus Ausstellung im Bauhaus-Archiv in Berlin bis 21. Februar 2011; Mi–Mo 10–17 Uhr. Bauhaus-Archiv/Museum für Gestaltung Klingelhöfer Straße 14, 10785 Berlin Tel.: 0 30/25 40 02-78 Julius Shulman: Cool and Hot Ausstellung im Zephyr in den Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim bis 27. Februar 2011; Di–So 11–18 Uhr. Reiss-Engelhorn-Museen Museum Weltkulturen D 5, 68159 Mannheim Tel.: 06 21/2 93 21 79 Ausstellung im Architekturmuseum Schwaben in Augsburg bis 27. Februar 2011; Di–So 14–18 Uhr. Architekturmuseum Schwaben Thelottstraße 11, 86150 Augsburg Tel.: 08 21/22 81 83-0 Dynamik und Wandel Ausstellung zur »Entwicklung der Städte am Rhein 1910–2010« im RheinForum in Köln bis 2. März 2011; Di–So 11–18 Uhr. M:AI Museum für Architektur und Ingenieurbaukunst Nordrhein-Westfalen Leithestraße 33, 45886 Gelsenkirchen Tel.: 02 09/9 25 78-0 Diener & Diener Architekten Ausstellung im Architekturforum Zürich bis 5. März 2011; Di, Mi, Fr 12–18 Uhr, Do 16–22 Uhr, Sa 11–17 Uhr. Architekturforum Zürich Brauerstraße 16, CH – 8004 Zürich Tel.: 00 41/43/3 17 14 00 Material Zeit. Wandel Hofer Lorch & Hirsch Ausstellung im Architekturmuseum der Technischen Universität München in der Pinakothek der Moderne in München bis 6. März 2011; Di–So 10–17 Uhr. Architekturmuseum der Technischen Universität München in der Pinakothek der Moderne Arcisstraße 21, 80333 München Tel.: 0 89/2 38 05-3 83 Architekturzentrum Wien Museumsplatz 1, A – 1070 Wien Tel.: 00 43/1/5 22 31 15 78] [Umrisse] Anna Viebrock. Bühnenbild als Architektur Ausstellung im Schweizerischen Architekturmuseum in Basel bis 6. März 2011; Di, Mi, Fr 11–18 Uhr, Do 11–20.30 Uhr, Sa–So 11–17 Uhr. Schweizerisches Architekturmuseum Steinenberg 7, CH – 4051 Basel Tel.: 00 41/61/2 61 14 13 Frank O. Gehry seit 1997 Ausstellung im Vitra Design Museum in Weil am Rhein bis 13. März 2011; Mo–So 10–18 Uhr. Vitra Design Museum Charles-Eames-Straße 1, 79576 Weil am Rhein Tel.: 0 76 21/7 02 32 00 Bohuslav Fuchs. Architekt der Tschechischen Avantgarde Ausstellung im Ringturm in Wien bis 18. März 2011; Mo–Fr 8–18 Uhr. Vienna Insurance Group Schottenring 30, A – 1010 Wien Tel.: 00 43/50/3 50-2 10 64 Eisenbahngeschichten Ausstellung im Jüdischen Museum Franken in Fürth bis 27. März 2011; Di 10–20 Uhr, Mi–So 10–17 Uhr. Jüdisches Museum Franken Königstraße 89, 90762 Fürth Tel.: 09 11/77 05 77 Böse Dinge. Enzyklopädie des Ungeschmacks Ausstellung im Gewerbemuseum Winterthur bis 1. Mai 2011; Di–So 10–17 Uhr, Do 10–20 Uhr. CEP CLEAN ENERGY & PASSIVEHOUSE ® Internationale Fachmesse und Kongress für Erneuerbare Energien & Passivhaus Am Puls der Wirtschaft » 11.000 Besucher (73 % Fachbesucher) » Mehr als 200 Aussteller » 1.100 Kongressteilnehmer Stuttgart ist Pflicht » Weltweit größte Passivhaus-Messe » Aktuellstes Know-How und die wichtigsten Hersteller » Architekturforum Durch Wissensvorsprung direkt zum Erfolg » 2. Kongress Passivhaus in der Praxis » 1. Symposium Plus-Energie-Haus » Fachinformationstag: Nachhaltiges Bauen Gewerbemuseum Winterthur Kirchplatz 14, CH – 8400 Winterthur Tel.: 00 43/52/2 67 51 36 10. – 12.02.2011 Landesmesse Stuttgart www.cep-expo.de [Umrisse] ® 11 Facility Management 2011 Termine ] Fachmesse mit Kongress zu eben jenem Thema in Frankfurt am Main vom 22. bis 24. Februar 2011; Auskünfte und Anmeldung: Mesago Messe Frankfurt GmbH Rotebühlstraße 83–85, 70178 Stuttgart Tel.: 07 11/6 19 46-0 Messen BAU 2011 acqua alta alpina 2011 Weltleitmesse für Architektur, Materialien, Systeme in München vom 17. bis 22. Januar 2011; Auskünfte und Anmeldung: Fachmesse für Klimafolgen, Naturgefahren, Infrastruktur und Tourismus in Salzburg vom 8. bis 10. März 2011; Auskünfte und Anmeldung: Messe München GmbH Messegelände, 81823 München Tel.: 0 89/9 49 20 72-0 imm cologne 2011 Internationale Einrichtungsmesse in Köln vom 18. bis 23. Januar 2011; Auskünfte und Anmeldung: Koelnmesse GmbH Messeplatz 1, 50679 Köln Tel.: 02 21/8 21-0 Messezentrum Salzburg GmbH Am Messezentrum 1, A – 5020 Salzburg Tel.: 00 43/6 62/24 04-0 NürnbergMesse GmbH Messezentrum, 90471 Nürnberg Tel.: 09 11/86 06-0 ISH 2011 Weltleitmesse »Erlebniswelt Bad, Gebäude-, Energie-, Klimatechnik und erneuerbare Energien« in Frankfurt am Main vom 15. bis 19. März 2011; Auskünfte und Anmeldung: Messe Frankfurt GmbH Ludwig-Erhard-Anlage 1, 60327 Frankfurt am Main Tel.: 0 69/75 75-0 Reeco GmbH Unter den Linden 15, 72762 Reutlingen Tel.: 0 71 21/30 16-0 VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN mit MixedMedia Konzepts Biebricher Allee 11 b, 65187 Wiesbaden Tel.: 06 11/9 81 29 20 BetonTage 2011 55. Fachkongress der Beton- und Fertigteilindustrie in Ulm vom 8. bis 10. Februar 2011; Auskünfte und Anmeldung: BeBoSa 2011 Fachmesse der Betonbohr- und -sägebranche in Willingen vom 24. bis 26. März 2011; Auskünfte und Anmeldung: Fachverband Betonbohren und -sägen Deutschland e.V. Große Allee 60, 34453 Bad Arolsen Tel.: 0 56 91/75 98 CEP® 2011 Internationale Fachmesse für erneuerbare Energien und Passivhaus in Stuttgart vom 10. bis 12. Februar 2011; Auskünfte und Anmeldung: Symposium Brückenbau 2011 11. Symposium unter dem Motto »Brückenbau ist Baukultur« in Leipzig vom 8. bis 9. Februar 2011; Auskünfte und Anmeldung: Eltec 2011 Fachmesse für elektrische Gebäudetechnik, Informations- und Lichttechnik in Nürnberg vom 19. bis 21. Januar 2011; Auskünfte und Anmeldung: Tagungen Hospital Build Europe 2011 Fachmesse mit Kongress für Krankenhausbau und -betrieb in Nürnberg vom 4. bis 6. April 2011; Auskünfte und Anmeldung: FBF Betondienst GmbH Gerhard-Koch-Straße 2–4, 73760 Ostfildern Tel.: 07 11/3 27 32-3 00 ISA 2011 Internationale Schall- und Akustiktage (ISA) in Bad Wörishofen vom 16. bis 17. März 2011; Auskünfte und Anmeldung: Forum Holzbau Solothurnstraße 102, CH – 2504 Biel Tel.: 00 41/32/3 27 20 00 Euroforum Deutschland SE Prinzenallee 3, 40549 Düsseldorf Tel.: 02 11/96 86-30 00 Parken 2011 Einzige deutsche Fachmesse mit Fachtagung für Planung, Bau und Betrieb von Einrichtungen des ruhenden Verkehrs in Wiesbaden vom 11. bis 12. Mai 2011; Auskünfte und Anmeldung: Mesago Messe Frankfurt GmbH Rotebühlstraße 83–85, 70178 Stuttgart Tel.: 07 11/6 19 46-0 80] [Umrisse] Axor-Bouroullec-Wettbewerb Prämierung von Entwürfen einer individuellen »kundenbezogenen« Badplanung, Anmeldedatum ist der 31. Januar 2011; Auskünfte und Anmeldung: Veranstaltungen Hansgrohe AG Auestraße 5–9, 77761 Schiltach Tel.: 0 78 36/51-12 15 Deutscher Holzbaupreis 2011 Passagen 2011 Größte deutsche Designveranstaltung mit vielfältigem Ausstellungs- und Vortragsprogramm in Köln vom 17. bis 23. Januar 2011; Auskünfte und Anmeldung: Büro Sabine Voggenreiter Kaiser-Wilhelm-Ring 18, 50672 Köln Tel.: 02 21/2 58 47 23 Wettbewerbe Deutscher Naturstein-Preis 2011 Auszeichnung für Bauwerke aus Naturstein mit einem Errichtungszeitpunkt nach dem 1. Januar 2005, Einreichungsdatum ist der 12. Januar 2011; Auskünfte und Anmeldung: Deutscher Naturwerkstein Verband e.V. Sanderstraße 7, 97070 Würzburg Tel.: 09 31/1 20 61 Fritz-Höger-Preis 2011 Würdigung von (Gebäude-)Fassaden mit Vormauerwerk aus Backstein und einem Realisierungsdatum nach dem 1. Januar 2006, Einsendeschluss ist der 15. Januar 2011; Auskünfte und Anmeldung: Zweischalige Wand Marketing e.V. Schaumburg-Lippe-Straße 4, 53133 Bonn Tel.: 02 28/9 14 93-18 Schinkel-Wettbewerb 2011 156. Ausschreibung dieses Förderwettbewerbes für junge Architekten und Bauingenieure sowie den (noch) studierenden Nachwuchs (diesmal) zum Thema »Science City«, Abgabetermin ist der 24. Januar 2011; Auskünfte und Anmeldung: Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin e.V. Bleibtreustraße 33, 10707 Berlin Tel.: 0 30/8 83 45 98 [Umrisse] Auszeichnung für (jüngere) Bauwerke und Bauteile aus Holz in den drei Kategorien »Bauen im Bestand«, »Neubau« und »Komponenten und Konzepte«, Einsendeschluss ist der 8. März 2011; Auskünfte und Anmeldung: Deutsche Messe AG Messegelände, 30521 Hannover Tel.: 05 11/89-0 Deutscher Verzinkerpreis 2011 Zwölfte Auslobung des »Verzinkerpreises für Architektur und Metallgestaltung«, diesmal aber in den beiden gleichnamigen Kategorien, Abgabetermin ist der 31. März 2011; Auskünfte und Anmeldung: Industrieverband Feuerverzinken e.V. Sohnstraße 66, 40237 Düsseldorf Tel.: 02 11/6 90 76 50 IOC/IAKS Award 2011 Bedeutendste internationale Auszeichnung für Sport- und Freizeitanlagen mit Erstellungsdatum nach dem 1. Januar 2004, Einreichungsschluss ist der 31. März 2011; Auskünfte und Anmeldung: IAKS Internationale Vereinigung Sport- und Freizeiteinrichtungen e. V. Eupener Straße 70, 50933 Köln Tel.: 02 21/16 80 23-0 ] Bücher 82] Einmal wieder im Museum In den 28 Beiträgen dieses Buches, allesamt Kurzfassungen von Masterarbeiten, die aus dem Studiengang »Museum und Ausstellung« der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg hervorgegangen sind, wird anhand detailreicher Einblicke in Geschichte und Gegenwart der Institution Museum in zum Teil ganz grundlegender Weise über Sinn und Unsinn einer solchen Kultureinrichtung im 21. Jahrhundert nachgedacht. Die instruktive Einleitung des Bandes informiert über den aktuellen Stand museologischer Diskussion, die in der vielbeschworenen Wendung vom Museum als Ort »sinnlicher Erkenntnis« traditionelle Ansätze wissenschaftlicher Präsentationsund Sammlungsformen mit dem geforderten Tribut zu vereinen sucht, den jedes »Haus« heute der Eventkultur und ihren sogenannten Schau- bzw. Erlebniswerten zu zollen hat, will es sich erfolgreich auf dem Markt öffentlicher Subventionen und privaten Sponsorings behaupten: ein Kampf, der zuvörderst über Besucherzahlen ausgetragen wird. In vergleichenden Studien wird etwa über die Ausstellungen von Textilmuseen als spezifisches Beispiel des Genres Industriemuseum, dessen Geburtsstunde übrigens in der NS-Zeit anzusiedeln ist, berichtet sowie über ihre notwendige historische Verflechtung mit der Wirtschaftsgeschichte und ökonomischen Interessenlage in der jeweiligen Region oder, in einem hervorragenden Überblicksartikel, über den zeitgenössischen Umgang mit Naturkunde im Museum »zwischen Wunderkammer und Pictorial Turn«. Als ein nicht minder gelungener Beitrag sei hier auch die Zusammenfassung einer Studie über Eingangssituationen in Museen erwähnt: Wie luzide und produktiv eine genauere Betrachtung der architektonischen sowie, in weiterem Sinne, ästhetischen und sozialen Gegebenheiten eines solchen (Eingangs-)Bereiches sein kann, macht diese Arbeit eindrucksvoll deutlich. Von Modemuseen und der relativ neuen Einrichtung von Schaudepots über die Geschichte und Geschichtsträchtigkeit musealer Sammlungen, Heimatmuseen oder NS-Gedenkstätten bis hin zu einer leider sehr ärgerlichen Erörterung der Ausstellungspraxis der documenta 12 oder dem »Kuratieren im Off-Bereich« mäandert der Band erfrischend durch traditionsreiche Ausstellungshäuser und experimentellere Ausstellungsformen hindurch. Und nicht zuletzt bereitet er Freude: Vorfreude auf den nächsten Museumsbesuch. Katja Wiederspahn Kurt Dröge, Detlef Hoffmann (Hrsg.): Museum revisited. Transdisziplinäre Perspektiven auf eine Institution im Wandel. Transcript Verlag, Bielefeld 2010. 382 S., kt., 34,80 Euro. Genuss mit Geschichte Wenn man das Buch aufschlägt und dann als erstes, was im vorliegenden Fall aber tunlichst vermieden werden sollte, die Liste der Herausgeber betrachtet, könnte einem ob des sich zunächst (irrigerweise) aufdrängenden Eindrucks, es müsse sich um eine Art von touristischer Anpreisungsoder Werbeschrift handeln, jedwede Lust auf die weitere Lektüre vergehen – was allerdings mehr als schade wäre. Wer hingegen solche »Formalita« überliest und sich stattdessen gleich dem ebenso informativen wie flüssig formulierten und zudem angemessen bebilderten Inhalt widmet, wird belohnt, ja zu Anfang erfreut und später sogar begeistert sein, denn der letztlich 192 Seiten umfassende Band lenkt den Blick unter rein qualitativen Aspekten (!) auf rund 50 Gasthöfe, Wirtshäuser und Weinstuben in Altbayern, Franken und Bayerisch Schwaben, die unter Denkmalschutz stehen. Das heißt, deren kulinarische Angebote finden hier nicht minder Erwähnung und Beurteilung wie das Interieur, wobei alle Kandidaten strenge Auswahlkriterien zu erfüllen hatten, wie unter anderem den Status als offiziell eingetragenes Denkmal oder dass die gastronomische Nutzung bereits beim Gebäudeentwurf vorgesehen war. Und trotzdem oder gerade deshalb endet diese primär kunsthistorisch orientierte Zusammenstellung nicht in und mit einem Dorfkrug und dessen zweifelsohne (alt)ehrwürdiger Innenraumgestaltung, sondern in den 1950er Jahren und damit bei einem Beispiel von wahrlich generationenübergreifender Lebendigkeit: dem inzwischen leicht angestaubten Chic des Café Jasmin in München, den vor allem Studenten zu lieben scheinen. Eine solche Aufforderung zu entdeckungsreichen Exkursionen mit an- oder sie einschließender Verköstigung ablehnen zu wollen, dürfte einem fast unweigerlich den Ruf eines Ignoranten verschaffen, zumal für den Augen- samt nachfolgendem Gaumenschmaus vorab lediglich 16,90 Euro zu zahlen sind. Michael Wiederspahn Karl Gattinger: Genuss mit Geschichte. Einkehr in bayerischen Denkmälern: Gasthöfe, Wirtshäuser und Weinstuben. Hrsg. vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, Bayerischen Landesverein für Heimatpflege e.V., Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband. Volk Verlag, München 2009. 192 S., 200 Abb., br., 16,90 Euro. [Umrisse] [Umrisse] Zeitschrift für Baukultur ISSN 1437 - 2533 10. Jahrgang Ausgabe 6∙2010 www.umrisse.de Herausgeber Chefredaktion Verlag Dipl.-Ing. Michael Wiederspahn Vorstandsmitglied AIV Wiesbaden Dipl.-Ing. Michael Wiederspahn VERLAGSGRUPPE W I E D E R Smit MixedMedia P A Konzepts HN Biebricher Allee 11 b 65187 Wiesbaden Tel.: 06 11/84 65 15 Fax: 06 11/80 12 52 www.verlagsgruppewiederspahn.de Anzeigen Satz und Layout Fotos Umschlag und Inhalt Dipl.-Ing. Eva-Christin Wenz, Ulla Leitner Zur Zeit gilt die Anzeigenpreisliste vom Mai 2010. Christina Neuner Titel: Bergbahnhof am Hochschneeberg © Galerie Voka Aussichtsplattform »Alpspix« © Irene Wallmann-Hetzendorf Crown Resort Montafon © ATP sphere Monte Rosa Hütte © Tonatiuh Ambrosetti/ETH Zürich Lophel Ling School © ott architekten Rückseite: Dachbegrünungsbeispiel © ZinCo GmbH Sieben Themenwelten © Erlus AG Messestand in München © BetonMarketing Deutschland GmbH Gebäude der Nordex AG © Metallbau Bonrath GmbH Messestand in München © Hörmann KG Druck Erscheinungsweise und Bezugspreis Schmidt & more Drucktechnik GmbH Haagweg 44, 65462 Ginsheim-Gustavsburg [Umrisse] Zeitschrift für Baukultur erscheint 6 x pro Jahr. Einzelheft: 9,50 Euro Doppelheft: 19,00 Euro Jahresbezugspreis: 57,00 Euro Abonnement Ausland: 63,00 Euro [ Impressum Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form reproduziert oder in eine von Maschinen verwendbare Sprache übertragen werden. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages strafbar. BAU 2011