Bürokaufmann Bürokauffrau Beispielaufgaben

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Bürokaufmann Bürokauffrau Beispielaufgaben
Sabine Knauer · Hans Schlotthauer · Helmut Stein
Bürokaufmann
Bürokauffrau
Prüfungstrainer Abschlussprüfung
Übungsaufgaben und erläuterte Lösungen
Beispielaufgaben
Bestell-Nr. 04
U-Form-Verlag Hermann Ullrich (GmbH& Co) KG
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– eine Anlage – Rechnungs­wesen
– ein Lösungsteil
– und ein Lösungsbogen.
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auch immer – untersagt.
19. Auflage 2009 · ISBN 978-3-88234-004-4
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Bürowirtschaft und Statistik
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Aufgabe 4
Situation
Die Pit Bauer KG plant die Einrichtung eines neuen Bürotraktes. In verschiedenen Arbeitsgruppen wird
diese Planung konkretisiert. Sie gehören zu einer dieser Arbeitsgruppen und sollen Ihre Vorschläge
einbringen.
a) Erläutern Sie die wichtigsten Grundsätze für
aa) Lage der Büroräume (Kommunikationswege)
ab) Größe eines Büroraums und der Zahl der darin beschäftigten Personen
ac) Einrichtung eines Büroraums
b) Die richtige Beleuchtung des Arbeitsplatzes ist von großer Bedeutung.
ba) Nennen Sie drei Folgen, die durch falsche Beleuchtung am Arbeitsplatz entstehen können.
bb)Erklären Sie drei Gesichtspunkte, die bei Beleuchtungskonzepten für Büroarbeitsplätze eine Rolle
spielen.
c) Wie kann die „Corporate Identity“ bei der Gestaltung der Büroräume zum Ausdruck gebracht
werden? Geben Sie eine kurze Erläuterung an einem Beispiel.
d) Wie können ökologische Aspekte bei der Gestaltung eines Büroraums berücksichtigt werden?
Erläutern Sie dies kurz an einem Beispiel.
e) Lärmbelästigung kann sich gesundheitsschädigend auswirken und führt zu einer Minderung der Konzentrationsfähigkeit.
Nennen Sie fünf Maßnahmen, die zur Schalldämpfung in einem Büroraum beitragen können.
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Bürowirtschaft und Statistik
Lösungen zu Aufgabe 4
a) Büroräume können je nach Größe und Einrichtung eine sehr unterschiedliche Atmosphäre vermitteln,
die auf den Arbeitsablauf positive oder negative Auswirkungen hat. Man unterscheidet Einpersonenräume, Mehrpersonenräume und Großraumbüros.
aa) Zusammengehörende Arbeitsgruppen sollten in nebeneinander liegenden Räumen oder ggf.
benachbarten Abteilungen eines Großraumbüros untergebracht sein. Kommunikationswege sind
dadurch direkter und der Arbeitsablauf reibungsloser. Trotz E-Mail u. ä. spielt auch der persönliche
Kontakt eine wichtige Rolle. Außerdem müssen oft Sendungen unterschiedlichster Art von einem
Arbeitsplatz zum anderen transportiert werden – und zwar nicht immer nur in elektronischer
Form.
Darüber hinaus sind gemeinsam genutzte Tee-Küchen und Pausenräume sehr wichtig für die
sozialen Kontakte innerhalb von Arbeitsgruppen, die zusammenarbeiten.
Hat die Organisation bzw. das Unternehmen Publikumsverkehr zu betreuen, ist zu berücksichtigen, dass die Wege in die zuständigen Räume möglichst kurz sind. – Störungen bei benachbarten
Abteilungen sollen so vermieden und die Besucherströme klar gelenkt werden.
ab) Die passende Größe eines Arbeitsraums richtet sich nach der Arbeit, die dort zu erledigen ist.
Grundsätzlich gelten die Arbeitsstättenverordnung sowie die Vorschriften der Berufsgenossenschaften, vgl. z. B. Informationen der Verwaltungsberufsgenossenschaft.
Das Kleinbüro ist für eine Person oder eine Kleingruppe vorgesehen. Einzelbüros sind zu empfehlen bei Arbeiten, die höchste Konzentration erfordern und für Tätigkeitsbereiche, die besonderer
Vertraulichkeit unterliegen.
Für Arbeiten, die im Team erledigt werden, eignet sich der Mehrpersonenraum. Dies betrifft in
der Regel Sachbearbeiterarbeitsplätze. Sie sollten so eingerichtet sein, dass sowohl konzentriertes
Arbeiten als auch eine Möglichkeit der Kommunikation gegeben sind.
In Großraumbüros werden zur Unterteilung Stellwände, Raumgliederungs- und Einrichtungs­
elemente verwendet. So entsteht ein „Raum-im-Raum-System“. Ein Großraumbüro umfasst eine
Größe von mindestens 400 qm. Der Raum ist vollklimatisiert und die Arbeitsplätze sind in der
Regel künstlich beleuchtet. Zum Lärmschutz sind die Decken mit schallschluckenden Elementen
verkleidet und die Böden mit schalldämpfenden Bodenbelägen ausgelegt.
ac) Bei der Einrichtung eines Arbeitsplatzes spielen auch individuelle Bedürfnisse eine Rolle. Für die
Motivation ist das Sich-Wohl-Fühlen am Arbeitsplatz von großer Bedeutung. Neben den grundlegenden gesetzlichen und ergonomischen Anforderungen, auf die in den vorherigen Punkten
dieser Aufgabe bereits eingegangen wurde, gehört dazu z. B. die Möglichkeit, sich ein eigenes
Territorium zu schaffen, sich ggf. abzuschirmen oder aber mit anderen zu kommunizieren.
Wichtig sind auch ein angemessener Bewegungsfreiraum, genügend Schranksysteme, Ablagesowie Arbeitsflächen.
ba) Durch falsche Beleuchtung des Arbeitsplatzes kann es zu schwerwiegenden Folgen kommen, z. B.
1. Schädigung des Sehvermögens der Mitarbeiter
2. erhöhte Unfallgefahr, da Gefahrenquellen nicht rechtzeitig erkannt werden
3. Verminderung der Leistungsfähigkeit und damit eine Minderung der Produktivität an dem
betreffenden Arbeitsplatz
Fortsetzung auf der nächsten Seite.
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Bürowirtschaft und Statistik
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Fortsetzung
bb)Die Hauptgesichtspunkte, die bei Beleuchtungskonzepten eine Rolle spielen, sind:
1.Handelt es sich um einen Büroraum, in dem jeder Arbeitsplatz Tageslicht erhält oder um ein Gruppen- oder Großraumbüro, das ständig mit künstlichen Lichtquellen versorgt werden muss?
2.Sind Bildschirmarbeitsplätze mit Beleuchtung auszustatten? In diesem Fall sind Warmtonleuchten zu
empfehlen.
3.Bestehen Blendungseffekte und Lichtreflexe? Diese sind in einem Büroraum zu vermeiden (dabei
helfen auch entsprechende matte Beschichtungen der Büromöbel, vor allem der Tischplatten).
Informationsquelle: z. B. Verwaltungsberufsgenossenschaft www.vbg.de
c) Die „Corporate Identity“ eines Unternehmens wird oft durch die farbliche Gestaltung der Büroräume
hervorgehoben. Bei der „Corporate Identity“ wird eine Einheitlichkeit zwischen internem und externem Erscheinungsbild, die das Produkt mit einschließt, als Grundlage des Firmenbewusstseins gesehen. Bestimmte Farben können dabei als „Firmenfarben“ symbolhaft als durchgängiges Gestaltungsmerkmal verwendet werden.
d) Bei der Auswahl der Materialien von Büromöbeln sollten ökologische Aspekte, z. B. die Entsorgung,
berücksichtigt werden. Es sollten Materialien bevorzugt werden, die wiederverwertet werden können
sowie nachwachsende Rohstoffe.
e) Als schalldämpfende Maßnahmen bieten sich folgende Möglichkeiten an:
1.Schalldämpfende Bodenbeläge
2.Decken- und Wandverkleidungen aus schalldämpfendem Material
3.Büromaschinen: Technische Vorrichtungen, z. B. Schallschluckhauben bei Nadeldruckern (die für
Formularsätze immer noch verwendet werden)
4.Stellwände in Großraumbüros
5.Isolierverglasung
Als ein wichtiger Störfaktor werden vor allem laute Gespräche mehrerer Personen in einem Raum
empfunden, bei denen Dritte nicht konzentriert arbeiten können. Es ist also auch für genügend separate Besprechungsräume zu sorgen.
Informationsquellen zu den Themen Büroarbeitsplatz, Bildschirmarbeitsplatz, Gesundheit im Büro:
z. B. Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit: www.baua.de und Verwaltungs­
berufsgenossenschaft: www.vbg.de
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Betriebliches Rechnungswesen
Buchführung
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5.16
Unser Kunde Gerwin Merfak GmbH, 22469 Hamburg-Harburg, gleicht unsere Rechnung Nr. 23456
(Bezug von Handelswaren) über 7.618,00 E zuzüglich 19 % Umsatzsteuer nach Abzug von 3 % Skonto
durch Banküberweisung aus.
Buchen Sie den Zahlungseingang mit Berichtigung der Umsatzsteuer!
Lösungen zu Aufgabe 5.16
Netto
– 3 % Skonto
+ Umsatzsteuer
= Brutto
1.447,42 E
43,42 E
9.065,42 E
271,96 E
8.793,46 E
7.618,00 E
228,54 E
Buchungssatz:
2800 Bank
und 5101 Erlösberichtigungen (einschl. Kundenskonti)
und 4800 Umsatzsteuer
an 2400 Forderungen aus LL
8.793,46 E
228,54 E
43,42 E
9.065,42 E
Soll
Haben
2 8 0 0 5 1 0 1 4 8 0 0
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2 4 0 0
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Rechtliche Grundlagen des Wirtschaftens
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8.06
Ordnen Sie zu, indem Sie die Kennziffern der entsprechenden Geschäftsfähigkeit in die Kästchen neben
den Fällen eintragen! Übertragen Sie anschließend Ihre senkrecht angeordneten Lösungsziffern in dieser
Reihenfolge von links nach rechts in den Lösungsbogen.
Geschäftsfähigkeit
1. volle Geschäftsfähigkeit
2. beschränkte Geschäftsfähigkeit
3. Geschäftsunfähigkeit
Fälle
a) Der 19-jährige Martin Berg schließt mit der Pit Bauer KG einen Berufsausbildungsvertrag ab.
b) Die minderjährige Auszubildende Stefanie Winkler kauft sich einen Motorroller.
c) Der siebenjährige Alexander kauft sich von seinem Taschengeld einen Technik-Baukasten.
d) Der 24-jährige vorbestrafte Eugen Müller schließt mit der Pit Bauer KG einen Arbeitsvertrag ab.
e) Die fünfjährige Maike kauft für ihre Mutter beim Bäcker ein.
Lösungen zu Aufgabe 8.06
Geschäftsfähigkeit bedeutet die Fähigkeit, Rechtsgeschäfte selbstständig und rechtswirksam
abschließen zu können.
Voll geschäftsfähig sind grundsätzlich alle volljährigen Personen, die keinen Beschränkungen
unterliegen.
Beschränkt geschäftsfähig sind Minderjährige vom vollendeten 7. Lebensjahr an bis zum
vollendeten 18. Lebensjahr (nach § 106 BGB). Wenn beschränkt Geschäftsfähige Willenserklärungen ohne Einwilligung des gesetzlichen Vertreters abgeben, sind diese Erklärungen
schwebend unwirksam; der gesetzliche Vertreter kann – binnen 2 Wochen – der Erklärung
widersprechen und sie damit unwirksam werden lassen bzw. seine Genehmigung erteilen.
Geschäftsunfähig sind Kinder, die das siebte Lebensjahr noch nicht vollendet haben sowie
dauernd Geisteskranke, die ein Betreuungsfall sind. Die Willenserklärungen von Geschäftsunfähigen sind nichtig.
a)
1
b) 2
c)
2
d) 1
e)
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§ 104 Geschäftsunfähigkeit
Geschäftsunfähig ist:
1.wer nicht das siebente Lebensjahr vollendet hat,
2.wer sich in einem die freie Willensbestimmung ausschließenden Zustand krankhafter
Störung der Geistestätigkeit befindet, sofern nicht der Zustand seiner Natur nach ein
vor­übergehender ist.
Auszug aus dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB)
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