Fachbereich Tourismus Bachelor-Thesis - BEST
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Fachbereich Tourismus Bachelor-Thesis Doreen Bühle Erlebnisinszenierung im HochseekreuzfahrtmarktAnalyse des Unterhaltungskonzeptes des Clubschiffes AIDA Referenznummer: 08092011 I Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis .............................................................................................. I Abbildungsverzeichnis .................................................................................... III Tabellenverzeichnis ........................................................................................ IV Abkürzungsverzeichnis ................................................................................... V 1. Einleitung....................................................................................................... 1 1.1 Problemstellung......................................................................................... 1 1.2 Zielstellung und Vorgehensweise .............................................................. 2 1.3 Aufbau der Arbeit ...................................................................................... 3 2. Der Kreuzfahrtenmarkt im Überblick ........................................................... 4 2.1 Entwicklungsphasen der klassischen Hochseekreuzfahrt ......................... 4 2.2 Die wirtschaftliche Bedeutung der Kreuzfahrtbranche für den Tourismusmarkt............................................................................................... 8 2.3 Entwicklungstrends des Kreuzfahrtenmarktes......................................... 13 3. Das Erlebniskonzept Cluburlaub ............................................................... 15 3.1 Verändertes Konsumenten- und Freizeitverhalten .................................. 15 3.2 Erlebnisinszenierung ............................................................................... 17 3.3 Ferienclubs als Vorläufer für die Clubschiffe ........................................... 20 4. Die Transformation des Ferienclubkonzeptes auf die Hochseekreuzfahrt .......................................................................................................................... 23 4.1 Zahlen und Fakten zum Unternehmen AIDA Cruises.............................. 23 4.2 Das Clubschiffkonzept von AIDA Cruises................................................ 26 4.2.1 Kommunikation als Herzstück der Philosophie ................................. 27 4.4.2 Corporate Identity und Corporate Design ......................................... 29 4.2.3 Sport und Unterhaltung ..................................................................... 32 4.2.4 Gastronomie ..................................................................................... 35 5. Die Weiterentwicklung des Erlebniskonzeptes ....................................... 37 6. Von der Idee zum Produkt „ Kundeninformationen als Grundlage der Produktentwicklung“ ...................................................................................... 40 6.1 Methode zur Analyse ............................................................................... 40 6.1.1 Fragebogenaufbau............................................................................ 42 6.1.2 Stichprobenbeschreibung ................................................................. 43 II 6.2 Untersuchungsergebnisse und Auswertung ............................................ 44 7. Fazit.............................................................................................................. 56 Anhang ............................................................................................................ 59 Literaturverzeichnis ........................................................................................ 77 III Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Meilensteine der Kreuzfahrt ........................................................... 4 Abbildung 2: Entwicklung der Passagierzahlen und Umsätze in Deutschland 2000 bis 2010 ..................................................................................................... 9 Abbildung 3: Vergleich Hochseekreuzfahrtmarkt 2009/10 ................................ 12 Abbildung 4: Lilypad City .................................................................................. 14 Abbildung 5: Das Logo von AIDA...................................................................... 29 Abbildung 6: Frontcover AIDA Katalog ............................................................. 31 Abbildung 7: Motivation für eine Kreuzfahrt ...................................................... 45 Abbildung 8: Entscheidung für ein Clubschiff von AIDA.................................... 46 Abbildung 9: Anzahl der Kreuzfahrten mit AIDA ............................................... 47 Abbildung 10: Verteilung der Schiffe ................................................................. 48 Abbildung 11: Meinung über das Unterhaltungskonzept................................... 49 Abbildung 12: Kundenzufriedenheit der Befragten............................................ 51 Abbildung 13: Unterschied Clubschiff-Kreuzfahrt <-> Landurlaub .................... 52 Abbildung 14: Altersverteilung der Befragten .................................................... 53 Abbildung 15: Berufe der Befragten .................................................................. 54 Abbildung 16: soziales Umfeld der Befragten ................................................... 54 IV Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Western European Cruise Market 2008-10 ...................................... 10 Tabelle 2: Umsatz-und Teilnehmerentwicklung ausgewählter deutscher Kreuzfahrtanbieter ............................................................................................ 13 Tabelle 3: Die Entwicklung der Flotte von AIDA Cruises .................................. 25 Tabelle 4: Inanspruchnahme der Angebote an Bord (eigene Darstellung) ...... 50 Tabelle 5: Die drei großen Konzerne und ihre Reedereien in der Hochseekreuzfahrt ............................................................................................ 60 V Abkürzungsverzeichnis WTO Welttourismusorganisation DRV Deutscher Reiseverband ECC European Cruise Council CLIA Cruise Lines International Association DSR Deutsche Seerederei SKPD Seepassagen-Komitee Deutschland o.J. ohne Jahr S. Seite Vgl. Vergleiche Ebd. ebenda, ebendort 1 1. Einleitung 1.1 Problemstellung Das Reisen ist heutzutage für die deutsche Bevölkerung ein wichtiger Bestandteil der Lebensqualität geworden und wird auch in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen. Die Welt ist in Bewegung wie noch nie. Dies führt zu Reisen in immer fernere Regionen der Erde mit schnelleren Verkehrsmitteln, bei einem kürzeren Aufenthalt in der Destination. Verdeutlichen kann man das anhand der internationalen Touristenzahlen der WTO, denn allein im Jahr 2010 wurden 940 Millionen Touristenankünfte registriert, während es im Vergleich dazu 1950 nur 25 Millionen waren. 1 Seit Beginn der 1980er Jahre boomt ein neuer Sektor in der Tourismusindustrie: die Kreuzfahrt. Bedingt durch den Wirtschaftsaufschwung und den zunehmenden Wohlstand entstand eine steigende Nachfrage nach Urlaubsfahrten im Mittelmeer, in der Karibik sowie rund um die Welt. Das erforderte ein konzeptionelles Umdenken, denn die ursprüngliche Transportfunktion eines Schiffes rückte in den Hintergrund. Die Passagiere wollten nun ständig beschäftigt werden und ihre Urlaubszeit auf dem Schiff verbringen. 2 Seither entwickelt sich der Sektor kontinuierlich und gilt aktuell als wichtigster Wachstumsmotor des deutschen Touristikmarktes. In Deutschland läutete die privatisierte Deutsche Seerederei 1996 mit dem ersten Clubschiff „AIDA“, die Ära eines neuen Seereisekonzeptes ein. Die Kreuzfahrt fasziniert mittlerweile viele Menschen. Im Jahr 2009 wurde in Deutschland mit 1.025.968 Passagieren erstmals die Millionenmarke überschritten. 3 Im Vergleich zu 13,5 Millionen US-amerikanischen Urlaubern auf See scheint diese Zahl jedoch noch relativ unbedeutend. 4 Trotzdem zieht es die Urlauber aufgrund der zahlreichen Angebote an Attraktionen und Innovationen auf die Urlaubsschiffe. Von derzeit 60 Millionen Urlaubsreisen entfallen nur 1 2 3 4 Vgl. WTO (2011), S.2 Vgl. Schulz und Auer (2010), S.31 Vgl. fvw Dossier (2010), S.27 Vgl. Delius (2010), S.11 2 eineinhalb Prozent auf die Schiffe. Im Gesamtverhältnis scheint dies nicht viel, aber man sollte die maritime Sogwirkung‘ nicht unterschätzen. 5 Wegen der starken Entwicklung der Kreuzfahrtennachfrage in den letzten 20 Jahren und der daraus resultierenden Bedeutung für die Tourismusbranche wird die Betrachtung dieses Segments immer wichtiger. Die Seereiseanbieter haben erkannt, dass sie sich durch die zunehmenden Reiseerfahrungen und den gewachsenen Ansprüchen der Kunden, mit einem Einheitsprodukt nicht am Markt halten können. Es ist eine Marktsegmentorientierung entstanden, bei denen die Veranstalter die Angebote an spezifische Bedürfnisse einzelner Zielgruppen ausrichten. Infolge der steigenden Nachfrage und des immensen Kapazitätswachstums kann man davon ausgehen, dass der Konkurrenz- und Preisdruck unter den Kreuzfahrtunternehmen zunehmen wird. Daher erfolgt in dieser Analyse die Untersuchung des Unterhaltungskonzeptes der Clubschiffe von AIDA Cruises, denn dieses veränderten nachhaltig Mitte der 90er-Jahre das Image einer ganzen Branche. Das Konzept von an Land praktizierten Cluburlauben wurde auf die Kreuzfahrt übertragen. 1.2 Zielstellung und Vorgehensweise Bezug nehmend auf das Clubschiffkonzept der Kreuzfahrtgesellschaft AIDA Cruises muss differenziert betrachtet werden, welche Maßnahmen das Unternehmen marktorientiert ergreift, zu um das gestalten. Im Produkt Zuge kundengerecht, dieser nutzen- Untersuchung und sollen Besonderheiten, Alleinstellungsmerkmale und Wettbewerbsvorteile gegenüber anderen Konzepten, wie dem Cluburlaub an Land, dem klassischen und lowbudget Konzept herausgearbeitet werden. Um das Konzept bestmöglich zu analysieren, findet ein Rückgriff auf theoretische Erkenntnisse des Eventmanagements und des Produktmarketing statt. Auf dieser Grundlage werden Standardwerke, aktuelle Fachliteratur und Marktstudien verwendet. Die Grundlagentheorie wird auf die Kreuzschifffahrt transferiert. Im Rahmen der Primärforschung erfolgt mit einer Fragebogenuntersuchung von 114 AIDA-Reisenden die Darstellung von 5 Vgl. fvw FIT FOR CRUISES Spezial (2010), S.9 3 Motivationen, Bedürfnissen und Besonderheiten in der Konzeptgestaltung. Des Weiteren fließen eigene Beobachtungserfahrungen der Autorin, die im April dieses Jahres eine Reise mit einem der Clubschiffe von AIDA Cruises unternommen hat, mit in die Arbeit ein. 1.3 Aufbau der Arbeit Um den fundierten Hintergrund der Arbeit zu gewährleisten, ist eine Erarbeitung der theoretischen Grundlagen unabdingbar. Im Kapitel zwei erfolgt zunächst eine kurze Darstellung der geschichtlichen Entwicklungskonzepte. Daraus folgend wird ein Überblick der aktuellen Marktsituation (2010/2011) erstellt und deren wirtschaftliche Bedeutung für die Tourismusindustrie geklärt. Im weiteren Verlauf werden Entwicklungstrends des Marktes vorgestellt. Das Kapitel drei widmet sich dem Thema des Erlebniskonzeptes Cluburlaub. Dazu gehört die Darstellung des Begriffes Erlebnisinszenierung als eine Form des Events sowie die Betrachtung des veränderten Konsumenten- und Freizeitverhaltens. Abschließend werden die Besonderheiten und Merkmale eines Ferienclubs näher betrachtet, denn diese waren die Vorläufer für die Clubschiffe. Im Kapitel vier wird die Transformation des Ferienclubkonzeptes auf die Hochseekreuzfahrt untersucht. Nach einer kurzen Unternehmensvorstellung von AIDA Cruises erfolgt anhand ausgewählter Aspekte, die Analyse des Unterhaltungskonzeptes. Das fünfte Kapitel enthält Ansätze zur durch eine Weiterentwicklung des Konzeptes von AIDA. Im sechsten und letzten Kapitel wird die Analyse Fragenbogenuntersuchung verstärkt. Ziel dabei ist es herauszufinden, wie die Kunden das Produkt wahrnehmen, welche Angebote sie an Bord nutzen und inwiefern diese Informationen zur Produktentwicklung dienen können. Doch zunächst wird die methodische Vorgehensweise und Gestaltung des Fragebogens erläutert, bevor im Anschluss die wichtigsten Erkenntnisse aus der Befragung dargelegt werden. 4 Das im Kapitel sieben folgende Fazit dient zur Zusammenfassung der prägnantesten Erkenntnisse und abschließend wird eine Schlussfolgerung gezogen. 2. Der Kreuzfahrtenmarkt im Überblick 2.1 Entwicklungsphasen der klassischen Hochseekreuzfahrt Um die heutige und zukünftige Entwicklung zu verstehen, ist ein Blick in die Geschichte unerlässlich. Im Folgenden werden die wichtigsten Phasen der klassischen Hochseekreuzfahrt näher erläutert. Abbildung 1: Meilensteine der Kreuzfahrt (eigene Darstellung) Die Passagierschifffahrt hielt erst zu Beginn des 19.Jahrhunderts Einzug. 1847 wurde die Hamburg-Amerikanische Paketfahrt-Aktien-Gesellschaft (HAPAG) gegründet, die hauptsächlich für die Beförderung von Auswanderern und dem Postverkehr zwischen Amerika und Deutschland bestimmt war. Die Reedereien transportierten die Emigranten in sogenannten Zwischendecks, in denen 5 unhygienische und katastrophal beengte Zustände herrschten. Sie erhofften sich dadurch mehr Einnahmen als durch den Transport von Gütern. 6 Doch der Auswandererverkehr unterlag saisonalen Schwankungen und führte zu freien Kapazitäten auf den Schiffen, insbesondere in den Wintermonaten. Das bedeutete einen immensen Verlust für die Reedereien. Aufgrund dessen entwickelte Albert Ballin, zu dieser Zeit Generaldirektor der HAPAG, die Idee für eine Luxus-Kreuzfahrt. Am 22.Januar 1891 stach die „Augusta Victoria“, zu diesem Zeitpunkt das größte Passagierschiff (Platz für 241 Personen), für zwei Monate von Cuxhaven bis nach Konstantinopel, Jaffa und Beirut, in See. 7 Die Reise wurde unter dem Namen „Luxuriöse OrientExkursion“ deklariert, da man zu diesem Zeitpunkt noch nicht von einer Kreuzfahrt sprach. Zwischen 1800 und 2700 Mark kostete diese Reise der ersten Klasse. Hiermit hatte die Geburtsstunde für die klassische Kreuzfahrt geschlagen. 8 Die Bordzeitung und das Gala Dinner existierten bei dieser Reise bereits und sind bis heute wesentlicher Bestandteil einer klassischen Kreuzfahrt. Das Geschäft steckte in den Anfängen, doch die Motivation für eine Kreuzfahrt war damals wie heute gleich, Fernweh und die Sehnsucht nach der Fremde. Die Landgänge waren der Hauptzweck einer Kreuzfahrt, man wollte Neues erkunden. Im Jahr 1900 baute die Reederei Hapag das erste reine seegehende Kreuzfahrtschiff (Prinzessin Victoria Luise), das knapp 200 Passagiere in Zwei-Bettkabinen aufnehmen konnte. Weitere Schiffe mit anderen Routen folgten. 9 Der einzige Konkurrent war die Norddeutsche Lloyd, die aber in anderen Fahrtgebieten unterwegs war, um ihr Kreuzfahrtmonopol nicht zu gefährden. 10 Eines der meist bekanntesten Passagierschiffe der Geschichte ist die „RMS Titanic“ der britischen Reederei White Star Line. Im April 1912, zum Zeitpunkt ihrer Fertigstellung war sie das größte Schiff der Welt. Die Route führte von Southampton nach New York. Das Schiff unterteilte sich in 3 Klassen und es erfolgte eine strikte Trennung der Passagiere. Insgesamt hatten auf diesem 6 Vgl. Schulz und Auer (2010), S.22 Vgl. ARD (2011) 8 Vgl. König (2000), S. 314 ff. 9 Vgl. Mundt und Baumann (2011), S. 374 f. 10 Vgl. Kludas (1985), S. 45 7 6 Schiff der Luxusklasse 2400 Menschen Platz und es verfügte über einen riesigen Ballsaal, ein türkisches Bad, einen Gymnastikraum, Schwimmbecken, Luxuskabinen, Rauchsalons, Damenzimmern sowie zahlreiche weitere Aufenthaltsräume, die vorrangig der ersten Klasse zur Verfügung standen. In den Speisesälen wurden die Gäste in höchstem Maß kulinarisch verwöhnt. Hier sind bereits die ersten Ansätze der klassischen Kreuzfahrt erkennbar, denn der exklusive Service und die Qualität waren ausgesprochen wichtig. Es erfolgte ein Übergang von der Passagierbeförderung zur Seereise. 11 Durch den Untergang der Titanic am 14. April 1912 wurde es notwendig die Sicherheit auf den Schiffen erheblich zu verbessern. Diese verfügten von nun an über Funk-, Rauchmeldeanlagen und ausreichend Rettungsboote. 12 Im Jahr 1914 mit Beginn des 1. Weltkriegs war die Zeit der Luxusschifffahrten abrupt beendet. An Kreuzfahrten war nicht mehr zu denken. 13 Doch bereits sieben Jahre nach Kriegsende gelang den deutschen Reedereien ein Comeback. Die 20er und 30 Jahre zählten zu den goldenen Jahren der Kreuzfahrt. Es gab keinen Winkel der Erde der nicht von Kreuzfahrtschiffen angelaufen wurde. Die Schiffe waren größer, komfortabler und vor allem sicherer. Auf langen Seetagen wurde mithilfe von Kissenschlachten, Würstchenschnappen, Boxen oder Frauentauziehen für Unterhaltung gesorgt. Ein weiteres Highlight ist das Shuffleboard, dass von keinem Kreuzfahrtschiff mehr wegzudenken ist. Es diente als Zeitvertreib und galt als Indiz dafür, dass eine Kreuzfahrt eine privilegierte Form des Reisens war. 14 Die klassische Kreuzfahrt stellte etwas ganz Elitäres und Elegantes dar, welches den Reisenden ein Gefühl von Exklusivität vermitteln sollte. An Bord wurde den Gästen Ruhe und Entspannung geboten. Man genoss den Luxus und aß hochwertige Speisen wie Austern und Kaviar. Außerdem fanden Galaabende mit abendlichem Tanzvergnügen statt. An Bord herrschte eine strikte Kleiderordnung und das mehrmals tägliche Umziehen gehörte zum Ritual. 15 Der Vorteil einer Kreuzfahrt lag für betuchte Kreuzfahrer klar auf der Hand, einmal Koffer packen und eine Kabine beziehen und dann konnte man z.B. für 3 11 Vgl. Schäfer (1998), S. 7f. Vgl. Schulz und Auer (2010), S.26 13 Vgl. ARD (2011) 14 Vgl. Cruisetricks: Kreuzfahrt Blog (2010) 15 Vgl. Planet Wissen (2011) 12 7 Wochen ins Nordland oder Mittelmeer fahren. 16 Die Reederei Hamburg Süd bot 1925 auf Nordlandkreuzfahrten ein völlig neues Konzept an: „volkstümliche Reisen“. Auf sogenannten Monteschiffen, den Schiffen dritter Klasse, konnten durch niedrige Preise zwischen 230 und 420 Mark neue Schichten für die Kreuzfahrt gewonnen werden. Das war der erste Schritt in den modernen Massenseefahrtstourismus. An Board herrschte eine legere Atmosphäre, es gab keine Kleiderordnung und die Kabinen boten Platz für bis zu 12 Personen. Anstelle von Schränken gab es Wandhaken, gemeinsame Waschräume und zu den Mahlzeiten wurde kostenlos Wasser gereicht. 17 Diese Geschäftsidee fand großen Zuspruch und führte bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges zu einer Ausdehnung auf weitere Ziele. Ab 1933 hatte das Naziregime auch die Passagierschifffahrt voll im Griff. Mit der ruhmreichen deutschen Seefahrt war es erneut zu Ende. Die Freizeitorganisation der Nationalsozialisten „Kraft durch Freude“ nutzte die Schiffe für ihre eigenen Zwecke als Propagandamittel. Angesichts des Kriegsausbruchs 1939 wiederholte sich der Albtraum und es kam abermals zu einem abrupten Ende der Kreuzfahrt. Nach Ende des Krieges prägten zunächst Fracht- und Linienschiffe das Bild. Aber schon 1955 stach das erste deutsche Nachkriegspassagierschiff der Norddeutschen Lloyd, die Berlin, von Bremerhaven nach New York in See. Das Jahr 1958 läutete nochmals eine Wende ein, dass erste Passagierflugzeug nahm Kurs auf Amerika. Das Passagegeschäft von Deutschland nach Amerika verlor an Bedeutung und die Reedereien konzentrierten sich mehr und mehr auf Kreuzfahrten. Durch entsprechend organisierte Landausflüge entwickelte sich eine neue Einnahmequelle. 18 Wegen der kurzen Flugzeiten sind Kreuzfahrten jetzt von jedem Hafen der Welt möglich. Erst Mitte der 90er Jahre wurde eine revolutionäre neue Idee geboren: das AIDA Konzept. Das lächelnde Clubschiff aus Rostock verändert die Kreuzfahrtwelt. Das Leben an Board wird in den Mittelpunkt gestellt und nicht 16 Vgl. ARD (2011) Vgl. Schulz und Auer (2010), S. 29 f. 18 Vgl. Europäisches Segel-Informationssystem (o.J.) 17 8 das Anlaufen der Häfen, wie bei der einstigen klassischen Kreuzfahrt. Der Weg ist das Ziel. Jeder macht an Board was er will, kein Zwang, keine Kleiderordnung und keine Konventionen. Viele amerikanische Gesellschaften übernehmen das Konzept und perfektionieren es. Viel besser werden auch die Unterhaltungsmöglichkeiten, das Klavierkonzert, wie einst in den 70er Jahren war gestern. Heute findet man Broadway und Shoppingmal in einem. Im Mittelmeerraum bietet easyCruise seit 2005 ein weiteres neues Konzept an. Mit low-budget Kreuzfahrten ab 50€ pro Tag ohne Extras bzw. Komfort soll durch sogenanntes City-Hopping das Schiff lediglich zur Übernachtung dienen. Während der Landgänge, die vorwiegend nachmittags bis spät nachts stattfinden, haben die Gäste genügend Zeit und Spaß in den jeweiligen Destinationen. Mit diesem Konzept soll hauptsächlich ein junges, partywütiges Publikum angesprochen werden, Familien sind hingegen an Bord nicht erwünscht. 19 Auf dem deutschen Markt findet diese Form von low-budget Kreuzfahrt bisher kaum Anklang. Abschließend lässt sich feststellen, dass gesellschaftliche und technische Entwicklungen im Laufe der Jahre zur Weiter- oder Neuentwicklung von Konzepten führten. 2.2 Die wirtschaftliche Bedeutung der Kreuzfahrtbranche für den Tourismusmarkt Überall aus der Presse kann man entnehmen, dass kein anderes Segment im Tourismus ein größeres Wachstum verzeichnet. Kreuzfahrten haben mittlerweile einen Anteil von 11,7% am gesamten deutschen Tourismusmarkt. Dies entspricht derzeit einem Umsatz von über zwei Milliarden Euro. Die nachfolgende Abbildung zeigt die rasante Entwicklung des Kreuzfahrtmarktes innerhalb der letzten zehn Jahre, hinsichtlich der Passagier- und Umsatzahlen. 19 Vgl. Schulz und Auer (2010), S. 123 9 1.219.473 1.025.968 906.620 537.348 428.412 379.485 392.202 0,7 0,88 0,78 Passagierzahlen 762.753 705.010 639.099 583.043 1,07 1,14 2,1 1,22 1,36 1,4 1,7 1,9 Umsatz in Mrd. € 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Abbildung 2: Entwicklung der Passagierzahlen und Umsätze in Deutschland 2000 bis 2010 In Anlehnung an: fvw Dossier (2010), S. 27 Wie man sieht, vollzieht sich das Wachstum nicht erst seit Kurzem. Das Passagieraufkommen hat sich gegenüber dem Jahr 2000 mehr als verdreifacht. Die letzten Jahre zeigen einen enormen Wandel in der Personenschifffahrt, denn die Zahlen sind stetig gestiegen und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Betrachtet man den Umsatz, so lässt sich im Zehn-Jahres-Zeitraum eine Gesamtsteigerung von über 190% erkennen. Diese starken Zuwächse belegen die wirtschaftliche Entwicklung der Hochseekreuzfahrten. Viele negative Ereignisse, wie z.B. die stagnierende Entwicklung der Wirtschaft, hohe Arbeitslosigkeit, Naturkatastrophen und Terroranschläge, ließen die Touristikbranche in Schwierigkeiten geraten. Die Kreuzfahrtindustrie aber wuchs ungebremst weiter. Michael Thamm, der Vorsitzende des Kreuzfahrtausschusses beim DRV und Chef von AIDA Cruises geht davon aus, dass im Jahr 2014 bereits zwei Millionen deutsche Passagiere verzeichnet werden könnten. 20 Diese Prognose kann aufgrund der überdurchschnittlich guten Ergebnisse und der zunehmenden Nachfrage getroffen werden. Bis jetzt entfallen nur eineinhalb Prozent der gebuchten Reisen auf die Schiffe, das heißt, dass rund 98% der Deutschen noch keine Kreuzfahrterfahrungen haben. Dies stellt ein erhebliches Potenzial dar. 21 Laut einer Studie der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen planen 9,9 Millionen Deutsche für 20 21 Vgl. fvw Fit For The City (2010), S.3 Vgl. fvw FIT FOR CRUISES Spezial (2010), S.9 10 die Jahre 2011 bis 2013 eine Kreuzfahrt. 22 Weltweit gingen 18,8 Millionen Passagiere auf 310 Schiffen auf Hochseekreuzfahrt. Dabei stehen derzeit insgesamt 370.000 Betten zur Verfügung. Amerika bleibt unangefochten die Nummer eins. Mit über zwei drittel Anteil bilden die Vereinigten Staaten den größten Quellmarkt im Kreuzfahrtsegment. 2009 machten nach Angaben der CLIA 13,44 Millionen Amerikaner Urlaub auf See. 23 Weit abgeschlagen folgen Großbritannien mit 8% und Deutschland mit 5% Marktanteil. 24 Laut des ECC übertraf aber 2010 die Anzahl der europäischen Kreuzfahrtgäste erstmalig die fünf Millionen Marke (5,5 Mio.) 25 und die Branche hat mit 35,2 Milliarden Euro zur Volkswirtschaft beigetragen. Bezogen auf den Gesamtmarkt hat die europäische Kreuzfahrt einen Anteil von 31%. 26 Mit 1,6 Millionen Passagieren bleibt Großbritannien aber immer noch Marktführer im europäischen Raum. Im Vergleich dazu konnte Deutschland im letzten Jahr das stärkste Wachstum verzeichnen. Daneben spielen auch Italien, Spanien und Frankreich eine große Rolle für den europäischen Markt, wie die folgende Tabelle zeigt: Tabelle 1: Western European Cruise Market 2008-10 Quelle: Entnommen aus: ECC (2011), S.8 22 Vgl. Thomas Cook (2011), S.4 Vgl. CLIA (2010), S.2 24 Vgl. Schulz und Auer (2010), S. 34 25 Vgl. ECC (2010), S.8 26 Vgl. Ebd., S.2 23 11 Im weiteren Verlauf werden auf Basis der DRV-Studie die wichtigsten Kennzahlen des deutschen Hochseekreuzfahrtenmarktes kurz dargestellt. Die auf dem deutschen Markt agierenden Anbieter beförderten insgesamt 1.219.473 Passagiere. Das entspricht einer Steigerung von fast 19% im Vergleich zum Vorjahr. Im Wesentlichen resultiert der Anstieg aus der Indienststellung neuer, zusätzlicher Schiffe. Angesichts der steigenden Passagierzahlen konnte der Umsatz erhöht werden: 2010 erzielte die Branche einen Umsatz von über zwei Milliarden Euro (+7,2%). Es fällt auf, dass das Umsatzwachstum im Vergleich zu den Passagierzahlen weniger steigend ist. Das kann man auf die sinkenden Kreuzfahrtpreise zurückführen. So lag der durchschnittliche Reisepreis 185 Euro unter dem Vorjahresreispreis bei 1.696 Euro. Die Tagesrate war so niedrig wie noch nie. Im Vergleich zum Vorjahr sank sie von 193 Euro auf 183 Euro. 27 Eine generelle Preisminderung bei Kreuzfahrten lässt sich laut der Aussage von Sebastian Ahrens, Chef von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten und Mitglied des Schiffsausschusses beim DRV, nicht feststellen. Gründe für Preisaktionen sind seines Erachtens zum einen wirtschaftliche Schwierigkeiten einzelner Anbieter (Bsp. das Insolvenzverfahren der Delphin-Gruppe) sowie die unterschiedlichen An- und Abreisekosten, die zum Teil nicht im Kreuzfahrtpreis enthalten sind. Richard J. Vogel, Chef von TUI Cruises erklärt: „die Preise sind verschieden hoch, wenn die Passagiere des einen Schiffs erst ans Mittelmeer geflogen werden müssen, während andere mit dem eigenen Auto an die Ostseeküste fahren, um dort an Bord zu gehen.“28 Ebenfalls wird der Trend zu kürzeren Reisen in der Kreuzfahrtbranche sichtbar, denn die durchschnittliche Reisedauer ist mit 9,3 Tagen leicht rückläufig. Betrachtet man die beliebtesten Destinationen für Hochseekreuzfahrten, so liegt das westliche Mittelmeer mit 21,5% weit vorn, gefolgt vom Nordland (16 %), dem östlichen Mittelmeer (13%), der Karibik (9,7%), den Kanarischen Inseln (9,6%) und der Ostsee (9,5%). 29 Das heißt, dass jede dritte Kreuzfahrt auf dem Mittelmeer stattfindet, jede Vierte aber nur in Überseehäfen führt. Das Durchschnittsalter liegt bei 48,4 Jahren. So lässt sich feststellen, dass die 27 Vgl. Spiegel Online (2011) Webnachrichten (2011) 29 Vgl. Thomas Cook (2011), S.3 28 12 Gäste immer jünger werden. Was zum einen damit begründet werden kann, dass immer mehr Familien mit Kindern eine Kreuzfahrt buchen. Der Anteil der unter 14-Jährigen und der Altersgruppe von 26 bis 55 ist gestiegen, während nur noch 17,6 % der Reisenden 66 Jahre und älter sind. 2009 waren es noch 1,7% mehr. 30 Hieran erkennt man bereits eine klare Tendenz zur „Verjüngung“ der Kreuzfahrtschiffe erkennen. Abbildung 3: Vergleich Hochseekreuzfahrtmarkt 2009/10 Quelle: Entnommen aus: DRV (2010), S.12 Sehr prägnant ist außerdem, dass 60% bei deutschen Kreuzfahrtmarken eine Reise buchen, der Rest greift auf internationale Kreuzfahrtunternehmen zurück. Dabei erfolgt der Großteil der Buchungen mit fast 80 % über Reisebüros. Der Direktvertrieb durch die Kreuzfahrtveranstalter ist indes mit 7% noch sehr gering. Vermehrt findet der Vertrieb von Kreuzfahrtreisen über Kaffeehäuser, Handelsketten und Discounter wie LIDL, ALDI und Rewe statt. 31 Abschließend noch ein kurzer Blick auf die Kreuzfahrtgesellschaften in Deutschland. Laut einer Umfrage des Dumont Verlags ist Aida mit 92% die bekannteste Kreuzfahrtmarke in Deutschland. Danach schließen sich HapagLlyod Kreuzfahrten (57%), TUI Cruises (48,3%), Costa Kreuzfahrten (46,3%) und MSC Kreuzfahrten (40,4%) an. 32 Beachtlich ist der dritte Platz von TUI Cruises, denn diese Marke ist erst seit 2008 präsent. Schaut man auf die Umsatz- und Teilnehmerzahlen in der nachfolgenden Tabelle, so wird ganz klar deutlich, dass AIDA deutscher Marktführer ist. Im Laufe der Arbeit wird das Unternehmen noch genauer betrachtet. 30 Vgl. Spiegel Online (2011) Vgl. ECC (2010), S.30 32 Vgl. fvw FIT FOR CRUISES (2010) Spezial, S.4 31 13 Umsatz in Mill. Euro Teilnehmer Veranstalter 2009/10 Veränd. % 2009/10 Veränd. % Aida Cruises 882,7 +22,2 511.400 +23,5 Phoenix Reisen 261,9 +8,1 141.560 +5,1 Hapag-Lloyd Kreuzfahrten 178,4 -8,3 21.820 -4,8 MSC Kreuzfahrten 163,1 +7,4 169.731 +13,8 TUI Cruises 131,1 - 73.444 - Tabelle 2: Umsatz-und Teilnehmerentwicklung ausgewählter deutscher Kreuzfahrtanbieter Quelle: Entnommen aus: fvw Dossier (2010), S.26 Es ist festzustellen, dass aufgrund der zunehmenden Angebotsstruktur, abgestimmt auf alle Zielgruppen, Altersklassen und Einkommensverhältnisse, die Passagierzahlen die Millionengrenze überschreiten konnten. Auch zukünftig ist mit einem Anstieg der Nachfragerzahlen zu rechnen. Jedoch ist fraglich, ob es nicht zu einem Preisverfall, als Folge eines Angebotsüberschusses kommt. Ein wichtiger Faktor für die Zukunft wird die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung sein. 2.3 Entwicklungstrends des Kreuzfahrtenmarktes Aus dem vorigen Abschnitt lässt sich ableiten, dass der Kreuzfahrtenmarkt weiterhin zu der am stärksten wachsenden Tourismusparte des deutschen und internationalen Reisemarktes zählt. Allein dieses Jahr stechen acht neue und zwei umgebaute Schiffe in See. Die Entwicklung zeigt einen deutlichen Trend zu größeren Schiffen, denn etwa zwei Drittel bieten heute für mehr als 2000 Passagiere Platz. 33 Man spricht hierbei von sogenannten Megaschiffen. Den derzeitigen Höhepunkt bilden die Schwesterschiffe „Allure oft he Seas“ und „Oasis of the Seas“, die bisher als größte Kreuzfahrtschiffe in Dienst gestellt wurden. Sie bieten mit 2704 Kabinen Platz für 6360 Passagiere. 34 Bei diesen Megaschiffen wird die Destination endgültig zur Nebensache, denn das Ziel ist das Schiff. Bedingt durch die innovativen Einrichtungen und Freizeitmöglichkeiten entsteht ein eigener Lebensraum, ähnlich wie eine Kleinstadt mit Shoppingmeilen, Broadwaytheatern, Parkanlagen und vielem 33 34 Vgl. Europäisches Segel-Informationssystem (o.J.) Vgl. Welt Online (2010) 14 mehr. Neben den Schiffsneubauten erweitern die Reedereien ihre Routen und erschließen neue Märkte, wie beispielsweise Asien. Aufgrund der Vielzahl an Schiffen ist das zwingend notwendig, da die vorhandenen Häfen die Masse an Kreuzfahrern nicht mehr aufnehmen können. So ist es für einige Schiffe wegen ihrer Größe unmöglich bestimmte Häfen anzufahren. Bereits jetzt wird deutlich, dass die Branche auch mit zahlreichen Problemen zu kämpfen hat, die in der Arbeit aber nicht weiter erläutert werden. Der Architekt Vincent Callebaut erarbeitete schon im Jahr 2008 eine Vision von einer selbstversorgenden und energieautarken Stadt für 50.000 Menschen, die den Folgen des Klimawandels und dem steigenden Meeresspiegel entgegen wirken soll. 35 Es bleibt abzuwarten in welche Richtung sich die Kreuzfahrt eines Tages entwickeln wird. Abbildung 4: Lilypad City Quelle: Entnommen aus: Vincent Callebaut Architectures (2008) Fest steht allerdings, dass die Klischees, wie sie in der Serie „Das Traumschiff“ vermittelt werden, schon lange nicht mehr stimmen. Neben den neuen Schiffsdimensionen haben sich darüber hinaus die Programme an Bord verändert und bieten eine vielfältige Auswahl an Sport- und Unterhaltungsangeboten. Dadurch entscheiden sich mittlerweile immer mehr junge Menschen und Familien für eine Schiffsreise. Die Kreuzfahrt ist 35 Vgl. Vincent Callebaut Architectures (2008) 15 wesentlich zwangloser und individueller geworden. 36 Gleichermaßen wird das Angebot für die Zielgruppe der Kinder ständig erweitert, denn sie sind schließlich die Klientel von morgen. Der Trend für Wellness und Gesundheit macht sich ebenfalls auf den neuen Schiffen bemerkbar. Entspannung steht im Vordergrund und es gibt eine große Bandbreite an modernen Behandlungen, Massagen, Fitnessräumen, kosmetischen Eingriffen, aber auch Restaurants für Gesundheitsbewusste. Da man sich mit einem Einheitsprodukt nicht am Markt halten kann, werden die Produkte verbessert und in Marketing- und Vertriebsaktivitäten, wie Handelskooperationen, Informationsveranstaltungen, Schulungen und die Kommunikation über Medien, investiert, um die Auslastung zu sichern. 37 Im Enddefekt wird es ähnlich wie in anderen Touristiksparten dazu führen, dass sich Qualität durchsetzt. Denn nur mit Billigangeboten kann man sich langfristig am Markt nicht etablieren. Klar ist, dass der Wettbewerb weiter zunehmen wird, da durch Neubauten ein größeres Angebot entsteht und parallel neue Reedereien, wie beispielsweise TUI Cruises in das Geschäft mit einsteigen. Deshalb versuchen die einzelnen Reedereien mithilfe ihrer Konzepte die neuen Entwicklungstrends, Unterhaltungsangebot wie zu zum Beispiel kombinieren, Wellness und sich und durch ein die vielfältiges bewusste Hervorhebung einzelner Kriterien gegenüber der Konkurrenz abzusetzen. 3. Das Erlebniskonzept Cluburlaub 3.1 Verändertes Konsumenten- und Freizeitverhalten Unsere Gesellschaft befindet sich seit Längerem in einem Umbruch. Den durchschnittlichen Normalverbraucher gibt es schlichtweg nicht mehr, das heißt, die Konsumenten sind stärker emanzipiert und informiert und suchen nach neuen Wegen und Möglichkeiten. Dabei rückt das Bedürfnis nach einem Erlebnis immer stärker in den Vordergrund. 36 37 Vgl. Kreuzfahrt-Seereise (2009) Schulz und Auer (2010), S.44 16 Ausschlaggebend für diese Entwicklung sind die Veränderungen der wirtschaftlichen Lage. Das verfügbare Einkommen ist in den letzten Jahrzehnten erheblich gestiegen. Im ersten Quartal 2011 verdiente beispielsweise ein vollbeschäftigter Arbeitnehmer durchschnittlich 3246 Euro brutto im Monat 38, im Jahr 1950 waren es nur 243 Mark 39. Daraus ergibt sich ein wachsender Wohlstand, denn es stehen immer mehr Mittel für Urlaub und Freizeit zur Verfügung. Gleichzeitig führt diese Entwicklung auch zu einem gewissen Anspruch der Reisenden. Zumal nicht nur die Landschaft entscheidend ist, sondern das konkrete touristische Angebot. Weitere Indikatoren sind die Verbesserung des allgemeinen Bildungsstandes, der Sprachkenntnisse und daraus folgend das Interesse an fremden Ländern. 40 Außerdem erfolgte ein Rückgang der Arbeitszeit und eine Zunahme der Freizeit. Während man 1950 nur zwölf Tage Urlaub und eine 48-StundenWoche hatte, sind es heute im Durchschnitt noch eine 38-Stunden-Woche und 29,5 Tage Urlaub. 41 Das verfügbare Einkommen dient also nicht mehr ausschließlich zur Grundversorgung, sondern ist vor allem für Freizeitaktivitäten verfügbar. Seitens eines wachsenden Angebotes in der Tourismusbranche spricht man von einer Vermehrung der Möglichkeiten für den Konsumenten. 42 Dieser Wandel geht einher mit dem schrittweisen „Aufbrechen traditioneller Wertmuster“ 43 und hat eine individualisierte Lebensauffassung zur Folge, bei der eine Ausrichtung von Zielen und Handlungen auf das eigene „Ich“ erfolgt. Jeder Einzelne agiert nach seinen Vorstellungen und Wünschen, um die Persönlichkeit frei entfalten zu können. Die Freizeit bietet jetzt neben der Erholung und Regeneration auch Zeit für Lebensgenuss und Wohlbefinden. Es entsteht eine sogenannte Erlebnisgesellschaft. „Das Leben soll interessant, faszinierend und aufregend sein oder vielleicht auch friedvoll, erheiternd, aber auf keinen Fall ereignislos, arm an Höhepunkten, langweilig.“ 44 38 Vgl. Statistisches Bundesamt Deutschland (2011) Vgl. RP Online (2000) 40 Vgl. Steinbach (2003), S.257 f. 41 Vgl. Freyer (2006), S.24 42 Vgl. Schulze (2000), S.54 ff. 43 Vgl. Grümer (1993), S.228 44 Schulze (1994), S. 28 39 17 Aufgrund der wachsenden Individualität und des Wohlstandes ergeben sich neue Konsummuster, die sich wie folgt auszeichnen: • multioptionale und hybride Konsumenten (im Wechsel zwischen hochwertigen und preiswerten Angeboten) • steigendes Anspruchsniveau (durch zunehmende Erfahrung) • Wunsch nach Zusatznutzen • Flexibilität und Kurzfristigkeit bei der Nachfrage • zunehmende Mobilität und Preissensibilität • Erlebnisorientierung, Nutzung von Erlebniswelten Diese Konsummuster lassen sich auch auf den Tourismus übertragen, denn in den letzten Jahren findet ein Boom von Erlebniswelten statt. Deshalb konnten sich neue erlebnisorientierte Formen, wie die Kreuzfahrt am Markt etablieren. Den Konsumenten wird mithilfe von unterschiedlichen Konzepten ein Erlebnis in einer inszenierten Umgebung geboten. Im Folgenden wir auf den Begriff Erlebnisinszenierung genauer eingegangen. 3.2 Erlebnisinszenierung Wie man bereits aus dem vorigen Abschnitt erkennen kann, wird nicht mehr gekauft, was man braucht, sondern was gewünscht wird. 45 Aus den individualisierten Lebensauffassungen, die sich im Freizeitverhalten widerspiegeln, erwächst ein potenzieller Nachfragemarkt. Die Tourismusbranche versucht darauf zu reagieren und zu den bereits vorhandenen Angeboten etwas Neues und Besonderes zu bieten. Dabei spielt eine wesentliche Rolle, dass etwas Aufregendes, Faszinierendes bzw. Ungewöhnliches in einem Urlaub zu erfahren ist. Infolge der großen Vielfalt am Markt nimmt die Differenzierung der Produkte an Bedeutung zu. Die Vermittlung des Erlebniswertes von Angeboten beruht auf der Inszenierung des Produktes. Ziel dabei soll es sein etwas Einzigartiges zu vermitteln und sich somit am Markt gegenüber der Konkurrenz abzusetzen. Hierbei wird das 45 Vgl. Barz (2001), S.46 18 Produkt szenerisch in eine bestimmte Umgebung umgesetzt und es entsteht eine Verschmelzung. Dieser Grundgedanke stammt aus der TheaterInszenierung, wo man auf Elemente, wie die Kulisse, Drehbuch, Kostüme und Beleuchtung zurückgreift. 46 Letztendlich wird auch auf einem Kreuzfahrtschiff auf einer großen Bühne mit den Gästen interagiert und versucht es möglichst spannend, angenehm und schön zu gestalten. Überraschungen und unvorhersehbare Momente gehören natürlich dazu. Der Veranstaltungsort, das Wetter, das Publikum und die eigenen Erwartungen sind Einflussfaktoren, die bestimmen, ob das Erlebnis vor Ort erfolgreich ist. 47 Dabei kann eine Veranstaltung zu einem Event werden. Es handelt sich um eine große Veranstaltung, die einmalig inszeniert wird und je nach Erfolg regelmäßig wiederholt werden kann. Der Begriff Event hat sich zu einem Modewort entwickelt und entspricht mittlerweile dem Zeitgeist der Erlebnisgesellschaft. Dabei steht der Teilnehmer im Fokus der Betrachtung. Im Wesentlichen gibt es vier Faktoren, die den Event-Charakter ausmachen: 1) Einzigartigkeit bzw. Vergänglichkeit 2) der Ablauf weist einen gewissen Spannungsbogen mit einer inszenierten Dramaturgie auf 3) das Entstehen eines Gemeinschaftsgefühls und 4) das Erfordernis einer minimalen Beteiligung des Publikums. 48 Das Kreuzfahrtschiff kann also als künstlich geplanter, kommerzieller Urlaubsbereich verstanden werden. Dabei wird über einen begrenzten Zeitraum dem Gast eine besondere Dienstleistung geboten, die eine Welt voller emotionaler Erlebnisse öffnen soll. Man spricht von einer Service-Kette die von Ankunft bis Abreise zum Beispiel durch Gastronomie, Besucher-Animation, Give-aways und musikalische Untermalung ergänzt wird. 49 In dieser Zeit soll der Konsument in eine Atmosphäre des Träumens versetzt werden. Er wird zum aktiven Bestandteil des Erlebnisprozesses und taucht in eine neue Welt ein. 50 Wie bereits aus der historischen Entwicklung hervorgegangen ist, entsteht eine neue Generation lebens- und erlebnishungriger Kreuzfahrer, die von Kleiderzwängen, Sitzordnungen und Ritualen nichts mehr wissen wollen. 46 Vgl. Romeiß-Stracke (2006), S.37 Vgl. Günther (2006), S.54 48 Vgl. Schulze (1998), S.307 ff. 49 Vgl. Romeiß-Stracke (2006), S.43 50 Vgl. Brunner-Sperdin (2008), S.128 47 19 Das Schiff selbst wird anlässlich der zahlreichen Angebote zu einem schwimmenden Reiseziel. Um ein Erlebnis hervorzurufen, muss es inszeniert und sorgfältig geplant werden. Unter Inszenierung versteht man im Allgemeinen „Aktivitäten, die von einer Person oder Gruppe in Gegenwart von, sowie für eine andere Person oder Gruppe durchgeführt werden.“ 51 Insbesondere in der Tourismusindustrie ist auf einen ganzheitlichen Ansatz zu achten, da alle Mitarbeiter, die Kunden, das Management und die Umwelt in das Erlebnis mit einzubeziehen sind. Es muss sich eine Atmosphäre entwickeln, die positive Gefühle auslöst. Im Wesentlichen gibt es vier Schritte, die zu einer Inszenierung beitragen: 52 1. Imagination 2. Attraktion 3. Perfektion 4. Identifikation Zunächst ist es wichtig, dass eine Kulisse entsteht, die eine gewisse Illusion hervorruft. Dabei sollte sie aber so echt wie möglich gestaltet sein. Außerdem machen Attraktionen das Ereignis unvergesslich. Ziel ist, dass ein Gefühl des Einmaligen und Außergewöhnlichen und ein Kick des Überraschenden und Unvorhersehbaren hervorgerufen wird. Dazu muss alles bis ins kleinste Detail perfekt geplant sein. Hierbei gilt das Null-Fehler-Prinzip. Um eine bestmögliche Inszenierung zu erreichen, ist es notwendig, dass die Gäste integriert werden und sich ein Wir-Gefühl entwickelt. Schließlich ist es ausschlaggebend, dass das Erlebnis den Gästen nachhaltig in der Erinnerung bleibt und sie den „Ort der Stimulierung“ erneut aufsuchen möchten. 53 Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass man bei der Erlebnisinszenierung von einem kontrollierten Geschehen lassen von Unterhaltungsangeboten sprechen kann. 54 In Bezug darauf hängt der Erfolg der Inszenierung überwiegend von den Mitarbeitern und der Tagesverfassung und Struktur der Gäste ab. Um ein erlebnisorientiertes Produkt zu gestalten, ist es 51 Brunner-Sperdin und Müller (2005), S.203 Vgl. Romeiß-Stracke (2006), S.43 53 Vgl. Freericks et al. (2010), S.190 54 Vgl. Kagelmann et al. (2004), S.164 52 20 daher unerlässlich, die Präferenzen der Kunden zu kennen. Im Vergleich zu einem Open-Air-Event befinden sie die Gäste auf einem Kreuzfahrtschiff in einer geschlossenen Umgebung. Dieser Grundsatz bildet den Ausgangspunkt für das Ferienclubkonzept. 3.3 Ferienclubs als Vorläufer für die Clubschiffe Die Idee des Cluburlaubes stammt aus dem Jahre 1950, als der Belgier Gerard Blitz in Alcudia auf Mallorca US-amerikanische Armeezelte für 2300 Urlauber aufstellte. Das Prinzip beruhte auf „dem Geschmack am Leben im Freien, und an der körperlichen Ertüchtigung und dem Sport zu wecken“. 55 Ein völlig neuer Bereich im Touristikgeschäft entstand. Noch im gleichen Jahr gründete Gerard Blitz ein Unternehmen, das noch heute als Erfinder des Cluburlaubes gilt. Er benannte dieses provisorische Dorf nach dem Namen des Meeres: Club Méditerranée (Club Med). Glasperlen als Zahlungsmittel, Türen ohne Schlösser und Achtertischen, an denen die Mahlzeiten eingenommen werden, sind der Inbegriff des neuen Konzeptes von Club Med. Betrachtet man die Cluburlaubsanbieter in Deutschland, so kann man feststellen, dass in den letzten 60 Jahren einige Reiseveranstalter die Idee von Club Med übernommen haben. Die Hauptanbieter in diesem Segment auf dem deutschen Reisemarkt sind: • Club Méditerranée als Gründer mit 76 Clubs in 27 Ländern 50.000Betten • Robinson (1970) , 23 Clubs in 8 Ländern 12.600 Betten • Aldiana (1972), 10 Clubs in 6 Ländern 6.800 Betten • Magic Life (1990), 13 Clubs in 5 Ländern 12.000 Betten Im Allgemeinen lässt sich ein Ferienclub durch folgende Attribute beschreiben: „Urlaub unter Gleichgesinnten, in ungezwungener Atmosphäre und natürlicher Umgebung, weg von dem Stress des Alltags“. 56 55 56 Club Med (2011) Gengenbach und Niclaus (2011), S.355 21 Im Vergleich zu einem „normalen“ Hotel unterscheidet sich der Ferienclub vor allem durch ein vielfältiges Angebot an Freizeitmöglichkeiten und die ständige Betreuung durch Animateure. Nachstehende Merkmale sind charakteristisch: • schöne landschaftliche Umgebung • lockere und legere Atmosphäre, man duzt sich • Professionelles Sport- und Freizeitprogramm, Show-und Unterhaltungsprogramm • Kinderbetreuung • reichhaltige Restauration (Buffet inkl. Tischgetränke) • umfangreiches Betreuungskonzept: Animation • Kommunikation ! Vorrangig wird diese Urlaubsform als ein All-inclusive-Pauschalprogramm angeboten. Hierbei können Ausflugsprogramme schon enthalten oder vom Kunden optional dazu buchbar sein. Die Gestaltung des Produktes erfolgt streng nach den Kundenwünschen. Bei der Leistungserstellung legt man eine hohe Priorität auf die Kommunikation. Ziel ist es, dass sich die Urlauber untereinander kennenlernen und persönliche Kontakte herstellen. Dabei soll insbesondere der Anonymität entgegengewirkt werden, um die Gäste zu motivieren sich sportlich zu betätigen und kreativ zu sein. Dies gelingt mittels Sport, Unterhaltung und Kultur. Alle Ferienclubs weisen eine dörfliche Atmosphäre auf und passen sich durch die Architektur dem Stil des Gastlandes an. Sie sind weitläufig angelegt, sodass sich die Urlauber voll entfalten können. Jedoch bleibt man unter sich, da die „Clubdörfer“ oftmals isolierte Standorte aufweisen. Hierdurch kann das Gemeinschaftsgefühl gefördert und die Kommunikation erleichtert werden. Ein wesentlicher Faktor dafür ist die Animation, weil sie die Kontaktaufnahme unterstützt und Hemmschwellen abbaut. Das Konzept legt indes auch einen Schwerpunkt auf das Sportangebot, welches sich zum Beispiel durch Tennisanlagen, Wassersportmöglichkeiten oder auch Golfplätze auszeichnet. Des Weiteren wird eine Betreuung der Kinder sichergestellt und deshalb eignet sich diese Urlaubsform besonders für Familien. Eine tragende Rolle spielt gleichzeitig die Gastronomie. Oftmals gibt es mehrere Restaurants mit 22 reichhaltigen Buffets, die lokale Gerichte anbieten oder sich auf bestimmte Themen spezialisieren. 57 Mittlerweile hat sich das All-inclusive-Angebot bei allen Cluburlauben durchgesetzt und die Getränke sind im Preis mit inbegriffen. Durch die große Anzahl an Ferienclubs gibt es aktuell für jede Zielgruppe das passende Angebot, ob Familien, Singles, Sportbegeisterte oder Wellness-Fans. Es wird darauf geachtet, den individuellen Ansprüchen gerecht zu werden. Demnach ist es schwierig den Cluburlaubskunden genau zu definieren, aber es wurden einige Merkmale festgestellt: 58 • Altersgruppe zwischen 30 – 65 Jahre, Ø 40 Jahre • 50-60% Familien, 25-40% Paare, 10-20% Singles • gehobenes monatliches Haushaltsnettoeinkommen (2800€ und mehr) • hohes Bildungsniveau • aktiv, sportlich, hohes Maß an Eigeninitiative • Motive: „in die Sonne kommen“, „Spaß und Unterhaltung“, „viel erleben“, „neue Leute kennenlernen“ Ein Problem besteht derweil darin, dass viele Hotels clubähnliche Angebote auf den Markt bringen und es für den Kunden deshalb immer schwieriger wird eine All-inclusive-Pauschalreise von einem Cluburlaub zu unterscheiden. 59 Hinzu kommt, dass durch das neue Konzept der AIDA-Clubschiffe, vor allem Pauschalreisende auf die Schiffe wechseln, weil diese ähnliche Merkmale wie ein Cluburlaub aufweisen. Im nächsten Kapitel wird erklärt, wie diese Übertragung der Urlaubsform auf das Schiff gelungen ist und welche Besonderheiten es aufweist. 57 Vgl. Finger und Gayler (2003), S.302 ff. Vgl. Gengenbach und Niclaus (2011), S.364 59 Vgl. Welt online (2008) 58 23 4. Die Transformation des Ferienclubkonzeptes auf Hochseekreuzfahrt die 4.1 Zahlen und Fakten zum Unternehmen AIDA Cruises AIDA gehört mit Abstand zu der bekanntesten Kreuzfahrtmarke in Deutschland. In einer Umfrage des Verlags Dumont gaben 92% der Befragten an, dass sie AIDA kennen. 60 Innerhalb der letzten Jahre baute das Unternehmen seine führende Marktposition in Deutschland und Europa kontinuierlich aus. Die Reederei ist firmiert als AIDA Cruises-German Branch of Costa Crociere S.p.A. und gilt heute als Tochterunternehmen der Carnival Corporation. Die Firmenzentrale befindet sich in Rostock, eine weitere Vertretung ist in NeuIsenburg ansässig. Die Erfolgsgeschichte des Unternehmens begann 1994 mit der Unterzeichnung des Bauvertrages für das Clubschiff AIDA in der finnischen Werft Turku. Nur 22 Monate später, am 7.Juni 1996 wurde das erste Schiff in Rostock getauft. Es gehörte damals noch zur Flotte der Deutschen Seerederei (DSR). 61 Das Anfangsjahr verlief für das Unternehmen sehr schwierig, da Vertriebsstrukturen fehlten und die Skepsis vonseiten der Kunden über das neuartige Konzept erst überwunden werden mussten. Die Finanzierung konnte nicht gewährleistet werden und somit war die DSR im Jahr 1997 gezwungen die AIDA an die Norwegian Cruise Line zu verkaufen. Aber bereits zwei Jahre später konnte das Clubschiff zurückgeholt werden, da sich die britische Traditionsreederei P&O mehrheitlich an AIDA beteiligte. Die Finanzierungsprobleme waren aus dem Weg geschafft. 62 Bereits wenig später gab das Unternehmen zwei Schwesterschiffe der AIDA Linie in der MTW-Werft in Wismar in Auftrag. Im Jahr 2001 gründete die Schmidts Trivoli GmbH gemeinsam mit AIDA ein Unternehmen für das Entertainment an Board, die SeeLive- Tivoli Entertainment & Consulting GmbH, mit Sitz in Hamburg. Noch bis heute ist AIDA das einzige Kreuzfahrtunternehmen weltweit, dass über eine eigene Entertainmentgesellschaft verfügt. Außerdem bekommt das erste Clubschiff 60 Vgl. fvw FIT FOR CRUISES Spezial (2010), S.4 Vgl. Schröder und Thamm (2008), S.91 62 Vgl. Ebd., S.101 61 24 2001 einen Zusatznamen: AIDAcara und die beiden Schwesterschiffe AIDAvita (2002) und AIDAaura (2003) werden Bestandteil des Unternehmens. Die P&O Princess Cruises PLC und die Carnival Corporation schließen sich 2003 zusammen und listen sich an den Börsen von London und New York. Es erfolgt eine Übernahme von P&O Princess durch Carnival, wodurch AIDA in den Besitz des Marktführers gelangt. 63 Dieses Unternehmen agiert auf dem nordamerikanischen Markt und verfügt mit elf Tochtergesellschaften über 100 Kreuzfahrtschiffe (siehe Anhang I), welche die gesamte Bandbreite von MegaCruisern bis hin zu Luxusschiffen abdecken. Jährlich reisen 6 Millionen Passagiere auf den Schiffen des Konzerns. 64 Seit 2004 trägt das Unternehmen auch im Außenauftritt den Namen ihrer erfolgreichen Produktmarke. Aus dem ursprünglichen Namen Seetours wird AIDA Cruises mit Michael Thamm als Präsident. 65 In den Folgejahren erhöhten sich die Beliebtheit und der wirtschaftliche Erfolg von AIDA Cruises, deshalb konnten weitere Schiffe bestellt werden. Es entwickelte sich mit dem Bau der AIDAdiva eine neue AIDA Generation, die sogenannte Sphinx-Klasse. Mit einem Investitionsvolumen von 1,3 Milliarden Euro wurden vier neue Clubschiffe gebaut. Mittlerweile verfügt das Unternehmen über acht Schiffe, durch die letze Indienststellung der AIDAsol im April dieses Jahres, wie die folgende Tabelle zeigt: Die Flotte von AIDA Cruises Schiffsname Indienststellung Fertigungsort Pax Kabinen AIDAcara 1996 Turku/ Finnland 1.180 590 AIDAvita 2002 Wismar/ Deutschland 1.266 633 AIDAaura 2003 Wismar/ Deutschland 1.266 633 AIDAdiva 2007 Papenburg/ Deutschland 2.050 1.025 AIDAbella 2008 Papenburg/ Deutschland 2.050 1.025 AIDAluna 2009 Papenburg/ Deutschland 2.050 1.025 AIDAblu 2010 Papenburg/ Deutschland 2.192 1.096 63 Vgl. AIDA Cruises (2011a) Vgl. Schulz und Auer (2010), S.46 65 Vgl. Ebd., S.54 64 25 AIDAsol 2011 Bettenkapazität 14.248 Betten 2011 (alle Papenburg/ Deutschland 2.194 1.097 8 Schiffe) Flagge Italienisch Neubauten 2012 / 2013 2 Schiffe mit je 1.097 Kabinen, Papenburg/Deutschland 2015 / 2016 2 Schiffe mit 3.250 Betten Mitsubishi Heavy Industries/ Japan Tabelle 3: Die Entwicklung der Flotte von AIDA Cruises In Anlehnung an: AIDA Cruises (2011b) Die aktuellen Zahlen belegen, dass das Unternehmen weiterhin auf Wachstumskurs steht. Das Jahr 2010 war das erfolgreichste in der Unternehmensgeschichte. 511.400 Gäste reisten 2010 auf den 7 AIDA Schiffen. Damit konnte eine Steigerung der Passagierzahlen um 97.400 im Vergleich zum Vorjahr erzielt werden. Betrachtet man diese Gästezahl im Verhältnis zum gesamten Passagieraufkommen in Deutschland von rund 1,2 Millionen, so wird die prägnante Stellung des Unternehmens auf dem Markt sehr deutlich. Der Umsatz stieg ebenfalls von 722,1 Millionen in 2009 auf 882,7 Millionen Euro. 66 Aufgrund der starken Expansion der Flotte ist dementsprechend auch die Zahl der Mitarbeiter kontinuierlich gewachsen. Derzeit sind 5.600 Mitarbeitern aus 35 Ländern bei AIDA beschäftigt, davon 5.100 an Bord und 500 an Land. Das Unternehmen hat sich ein großes Partnernetzwerk aufgebaut, das sich aus folgenden Bereichen zusammensetzt: 67 • 12.200 Reisebüros in Deutschland, Österreich der Schweiz und Benelux • 410 Lieferanten für den Hotelbetrieb, Lebensmittel, Wellness und Ausflüge 66 67 • 1.700 Partner im Bereich Neubau und Werften • 230 Hafen- und Ausflugsunternehmen. Vgl. AIDA Cruises (2010a) Vgl. AIDAcares (2011) S. 18 26 Ergänzend kann man erwähnen, dass AIDA durch nachhaltige Technologien im Hotel-Bereich und eine optimale Routenführung eines der weltweit führenden Unternehmen ist, welches sich mit dem Thema Umweltbewusstsein auseinandersetzt. Der Präsident Michael Thamm erklärt: „Unser Ziel ist das Zero Emission Ship. Wir wollen die weltweit Ersten sein, die eine Brennstoffzelle an Board haben.“ 68 Bereits jetzt erfolgt eine bestmögliche Routenplanung und eine Reduzierung der Geschwindigkeit der Schiffe, um den Treibstoffverbrauch und die Emissionen so gering wie möglich zu halten. Darüber hinaus beschäftigt sich das Unternehmen mit dem Einsatz von alternativen Brennstoffen und der Nutzung von Landstrom. 69 Es gibt noch zahlreiche weitere Maßnahmen, die an Board seitens der Umweltoffiziere geregelt und durch die Crew ausgeführt werden, darauf wird in der Arbeit aber nicht weiter eingegangen. Im Folgenden soll untersucht werden, wodurch sich das AIDA Clubschiffkonzept auszeichnet und inwiefern Elemente des Feriencluburlaubes an Land übertragen wurden. 4.2 Das Clubschiffkonzept von AIDA Cruises Bereits 1986 entstand erstmalig die Idee für ein Clubschiff. Das SeepassagenKomitee Deutschland diskutierte aufgrund einer Markstudie des Starnberger Studienkreises für Tourismus die Übertragung des Feriencluburlaubs auf ein Kreuzfahrtschiff. Dennoch fehlte der Mut der SKPD-Mitglieder im Alleingang ein Clubschiff auf den Markt zu bringen. 70 Schon 10 Jahre später gelang es das erste Clubschiff „AIDA“ in Dienst zu stellen, welches den Kreuzfahrtmarkt revolutionierte. Hier orientierte sich das Unternehmen an den bereits existierenden US-amerikanischen „fun-ships“. Jedoch fand eine Abwandlung des Konzeptes statt, bei dem im Mittelpunkt stand Elemente des Cluburlaubes an Land auf das Schiff zu übertragen und zu 68 Vgl. AIDA Cruises (2010a) Vgl. AIDAcares (2011), S.21 ff. 70 Vgl. Mundt und Baumann (2011), S.386 69 27 verbessern. Der Mitbegründer des Konzeptes von AIDA Horst Rahe erklärt es wie folgt: „Unser Ziel war die Schaffung eines modernen Kreuzfahrtproduktes für eine jüngere und aktivere Zielgruppe. Dazu musste die traditionelle Kreuzfahrt gründlich entstaubt und von Konventionen befreit werden. Zugleich sollten Elemente aus erfolgreichen Urlaubsformen an Land -wie dem Cluburlaub- kreativ für den Einsatz an Bord weiterentwickelt werden.“ 71 Bis dato galt der Ruf, dass Kreuzfahrten teuer, elitär und konservativ seien. Das Durchschnittsalter lag bei 65 Jahren. AIDA gelang es allerdings Mitte der 1990er-Jahre das Image der Branche nachhaltig zu verändern, in dem sie eine neue Zielgruppe erschlossen. Im Fokus standen aktive und junge Personen, die bisher noch keine oder nur wenige Erfahrungen mit Kreuzfahrten hatten. Die frische, legere und entspannte Atmosphäre an Bord sprach viele Gäste an, da es durch diesen schwimmenden Ferienclub möglich war, mit Sicherheit und Komfort innerhalb kurzer Zeit verschiedene Länder zu erkunden. 72 Mit dem Clubschiffkonzept wurde die klassische Kreuzfahrt über Bord geworfen und ein Schritt in eine völlig neue Richtung gegangen. Inzwischen ging es nicht nur darum, Elemente beispielsweise vom Konzept des Robinson-Club zu übernehmen, sondern das Produkt sollte erweitert und mit der Kreuzfahrt verbunden werden. Bewusst wollte man sich von den Mitbewerbern am Markt absetzen und eine neue Alternative bieten. Hier stehen ganz klar, das Schiff als Ziel und eigene Destination sowie das Bordleben im Vordergrund. Die folgenden Abschnitte beschäftigen sich mit der Umsetzung der neuen Ideen bei den AIDA Schiffen. Dabei erfolgt eine differenzierte Betrachtung und Analyse der einzelnen Aspekte des Clubschiffkonzeptes. 4.2.1 Kommunikation als Herzstück der Philosophie Vertrauen, Respekt und Wertschätzung- das sind die wesentlichen Werte der AIDA Unternehmenskultur. Anhand des Slogans: „Hier ist das Lächeln zu Hause“ sollen die Prinzipien von AIDA verkörpert werden. Die Einzigartigkeit 71 72 Schröder und Thamm (2008), S. 84 Vgl. Ebd., S.14 28 des Konzeptes drückt sich durch das Lächeln sowie das Qualitätsbewusstsein und die Weltoffenheit aus. Im täglichen Umgang miteinander werden diese Werte von allen Mitarbeitern gelebt. 73 Ziel ist es die Kundenerwartungen nicht nur zu erfüllen, sondern zu übertreffen. Den wichtigsten Bestandteil der Philosophie von AIDA bildet die Kommunikation. Während auf klassischen Kreuzfahrtschiffen eine klare Trennung zwischen Mitarbeitern und Gästen vorherrscht, sollen die Angestellten bei AIDA sich nicht im Hintergrund halten und stattdessen das Gespräch mit den Gästen suchen. Unterstützt wird dieser Faktor durch die legere und entspannte Atmosphäre an Board. Zuzüglich unterstreicht die architektonische Gestaltung die Idee des Clubschiffkonzeptes und dient dem Zweck der Kommunikationsförderung. Die beiden Architekten Kai Bunge und Siegfried Schindler sind mit ihrem Büro Partner Ship Design von Anfang an für die Gestaltung der Schiffe verantwortlich. Bunge erläutert das Konzept folgendermaßen: „Das Schiff soll funktionieren wie ein Marktplatz, wo man sich tagsüber genauso wie abends trifft. Unsere Aufgabe war es, den Begriff Kommunikation in der Architektur umzusetzen.“ 74 Das beste Beispiel hierfür ist das Herzstück aller 8 Schiffe der Flotte: die AIDA Bar. Mit 60 Metern gehört sie zur längsten Bar weltweit auf Kreuzfahrtschiffen. Durch die sternförmige Anordnung sitzen sich die Gäste unmittelbar gegenüber und es entstehen Gespräche und Kontakte. 75 Außerdem gibt es weniger Sitzgruppen, damit eine gewisse Bewegung entsteht und die Menschen aufeinander zu gehen. Im Gegenteil zur klassischen Kreuzfahrt liegen die öffentlichen Bereiche, wie Restaurants und Bars direkt beieinander im oberen Teil des Schiffes und darunter die Kabinendecks. Anhand des Marktplatzcharakters entstehen gewisse Parallelen zum Ferienclub an Land. Denn auch hier sind alle zentralen Bereiche im „Dorfkern“ lokalisiert. Betrachtet man die Wichtigkeit der 73 Vgl. AIDA Cruises (2011c) Vgl. Schröder und Thamm (2008), S.88 f. 75 Vgl. Ebd., S.18 74 29 Kommunikation, erkennt man, dass sowohl im Ferienclub, als auch auf dem Schiff der Anonymität entgegengewirkt werden soll, damit ein „Wir-Gefühl“ entsteht. Die Hektik zwischenmenschliche aus dem Alltag Kommunikation soll verloren mithilfe von gehen und die Teamsportarten, Clubabenden und Tischen, an den zu acht gegessen wird, gefördert werden. Die Kommunikation spielt nicht nur an Bord eine wichtige Rolle, sondern auch vor und nach der Reise. Unter Verwendung von diversen Plattformen im Internet haben die Gäste die Möglichkeit in einen Dialog zu treten. Ein Beispiel dafür ist die neu eingerichtete Weblounge, in der Reiseberichte erstellt und Fotos und Videos getauscht werden können. Obendrein erhält man von Kapitänen und Clubdirektoren aktuelle Informationen über das Geschehen an Bord. Eine starke Präsenz verzeichnet das Unternehmen darüber hinaus in den heutzutage bedeutsamen Social-Media Kanälen, wie facebook, youtube und twitter. 76 Diese sollen in Zukunft noch verstärkt werden, um näher an den Kunden zu sein und das Produkt nach deren Wünschen zu gestalten. 4.4.2 Corporate Identity und Corporate Design Seit 2006 präsentiert sich AIDA mit einem neuen Markendesign. Durch einen Relaunch wurden erstmalig die beiden wesentlichen Elemente des Unternehmens, und zwar der Kussmund am Bug und die vier leuchtenden Buchstaben in einem Logo vereint. Ziel war, die Marke in modernster Art und Weise zu kommunizieren und den Bekanntheitsgrad zu steigern. 77 Abbildung 5: Das Logo von AIDA Quelle: Entnommen aus: Bildarchiv von AIDA Cruises 76 77 Vgl. AIDAcares (2011), S.9 Vgl. AIDA Cruises (2006) 30 Der Markenname AIDA zieht sich im Unternehmen sowie auf allen Schiffen konsequent durch. Neben der Bezeichnung AIDA hat jedes Schiff einen klein geschriebenen, individuellen Beinamen z.B. AIDAdiva, AIDAaura, AIDAsol. Im Sinne der Markenstrategie zeigt die Großschreibung des Namens AIDA die primäre Stellung. Er ist kurz, prägnant und international verständlich und soll für Kultur, Unterhaltung und Entspannung stehen. Das Logo setzt sich aus einer Kombination von Wort und Bild zusammen, dabei steht der Markenname klar im Vordergrund. Die farblich unterschiedliche Gestaltung der Buchstaben unterstreicht die Botschaft, dass AIDA anders, bunt und unkonventionell ist. 78 Besonders auffällig sind die im englischsprachigen Raum genannten „The hot lips“. Mit dieser Gestaltung soll die Unvergleichbarkeit des Konzeptes im Gegensatz zur klassischen Kreuzfahrt symbolisiert werden. Die Idee stammt von dem Rostocker Künstler Feliks Büttner, der den Auftrag hatte den Schiffsrumpf mit einer markanten Bemalung zu verzieren. Der entstandene Kussmund und das an die ägyptische Mythologie angelehnte Auge an der Seite des Schiffs sind wesentliche Elemente, die im Laufe der Jahre zum Markenzeichen geworden sind. 79 Diese Bemalung wurde seit Beginn im Jahre 1996 auf alle Schiffe übertragen und gab zugleich einen Anreiz für andere Branchen, denn auch Airlines, Fähren und andere Kreuzfahrtschiffe haben mittlerweile diese bunte farbliche Gestaltung in ihrem jeweiligen Stil übernommen. Das Logo ist einheitlich auf der Homepage, Unternehmensbroschüren, Anzeigen, Messen und Werbeauftritten zu finden, um auf diese Weise den Wiedererkennungswert für den Kunden zu gewährleisten. Das Motto: „Alles kann und nichts muss, oder auch jedem das seine und Vielfalt für jeden“ 80 unterstützt die Positionierung des Produktes und dient zugleich als Werbebotschaft. Auf der Website von AIDA findet man ebenfalls eine ansprechende grafische 78 Vgl. Adjouri und Büttner (2008), S.218 ff. Vgl. Schröder und Thamm (2008), S.95 80 AIDA Cruises (2011d) 79 31 und bildhafte Gestaltung vor. Es werden alle zur Verfügung stehenden Mittel genutzt, um ein Urlaubsfeeling zu verbreiten. Im Hintergrund befindet sich ein Strand-Meer-Bild, wodurch der Nutzer sofort die Attribute Entspannung, Sonne und Wärme assoziiert. Durch die ausschließliche Verwendung der Unternehmensfarben des Schriftzugs AIDA und die Abstimmung aller weiteren Bilder auf den Hintergrund, entsteht ein harmonisches Gesamtbild. Unterstützend werden unter der Rubrik „Reisen mit AIDA“ Videos und 360° Bilder eingesetzt, um dem Nutzer einen Einblick an Board der Schiffe zu gewährleisten. Abbildung 6: Frontcover AIDA Katalog Quelle: Entnommen aus: TouristikPresse (2010) . Gleichermaßen hebt sich der aktuelle Katalog AIDAtime (Februar 2011 bis April 2012) durch seine besondere Darstellung ab. Die Titelseite zeigt das Logo der Marke AIDA, ein Bildanschnitt von einem der Clubschiffe auf See und im Vordergrund eine lächelnde südländische junge Frau. Das frische Design, welches sich von der traditionellen Kataloggestaltung abgrenzt, ruft für den Kunden ein stimmiges und positives Gesamtbild hervor, dass Lust auf Urlaub macht. Auf über 200 Seiten wird mittels Flotten- und Routenfotos, zufriedenen lachenden jungen Menschen sowie Impressionen aus den jeweiligen 160 Zielgebieten, das Produkt für den Kunden dargestellt. 81 Nach einem kurzen Begrüßungswort, allgemeinen Informationen, dem Inhaltsund Routenverzeichnis geht der Katalog sofort in den Bildteil über. Hierbei werden thematisch geordnet die AIDA Flotte, das Bordleben mit seinen 81 Vgl. TouristikPresse (2010) 32 Wellness-, Unterhaltungs-, Sportmöglichkeiten und kulinarischen Highlights vorgestellt. Die Einzelaspekte sind unterstützend mit zahlreichen Argumenten, wie z.B. „Der Star des Abends sind Sie. Entertainment mit AIDA“ oder „Schicken Sie ihre Sinne auf Weltreise!“ unterlegt. 82 Es wird deutlich, dass AIDA mit einem einprägsamen, modernen Design und einer innovativen Produktgestaltung neue Zielgruppen erschließt. Die Corporate Identity zieht sich durch alle wichtigen Verkaufsmittel und verschafft dem Kunden ein einheitliches Bild. 4.2.3 Sport und Unterhaltung Das Konzept der AIDA gehört zu den zeitgemäßen Kreuzfahrten, welches sich durch das erhöhte Angebot an Unterhaltung und Einrichtungen für Sport und Freizeit auszeichnet. Es handelt sich um eine „schwimmende Ferieninsel“, deren Bordinfrastruktur eine Vielzahl von Aktivitäten bietet, die sich an unterschiedliche Zielgruppen richtet. Im Mittelpunkt der Reise steht das Erlebnis, das durch eine maritime Atmosphäre verstärkt wird. Mit dem Konzept sollen Reisende angesprochen werden, die ihren Urlaub sonst in einem Hotel oder Ferienclub an Land verbrachten und den Rundum-Service bevorzugen. Wie bereits erwähnt, liegen auf allen AIDA Schiffen die Gesellschaftsräume im oberen Bereich und die Passagierkabinen im unteren Teil des Schiffes. Die sogenannten Fun Decks beginnen in der Regel auf Deck 7 und ziehen sich bei den neueren Schiffen bis auf Deck 13, denn Spaß und Unterhaltung sind die wesentlichen Bestandteile des Konzeptes. Eigens für das Unternehmen entwickelt SeeLive, die gemeinsame Firma von AIDA Cruises und Schmidts Tivoli, ein exklusives und individuelles Entertainmentprogramm für alle Schiffe, dass eine Mischung aus Musical, Comedy, Tanz, Theater und vielseitiger Varieté-Kunst bietet. 83 Mit den Shows soll den Gästen ein qualitativ, hochwertiges und einzigartiges Erlebnis geboten werden. Die Hälfte des Programms wird fast jedes Jahr neu erarbeitet. Das Show-Ensemble besteht 82 83 AIDAtime (2010), S.16, S.24 Vgl. AIDA Cruises (2011e) 33 aus bis zu zwanzig professionellen, internationalen Künstlern, die in der SeeLive Akademie in Hamburg ausgebildet werden. Es gibt acht verschiedene Genres mit je zwei Shows, das heißt, jeder Schauspieler, Tänzer und Sänger muss 16 Shows beherrschen. 84 Die Vorstellungen finden jeden Abend im Theater (AIDAcara, AIDAaura, AIDAvita) bzw. auf den neueren Schiffen der Sphinx-Klasse im Theatrium statt. Das Theatrium erstreckt sich über drei Decks und liegt in der Mitte des Schiffes. Am Abend ist es eine Show-Location, mittags ein zentraler Treffpunkt und morgens ein ruhiger Platz. Der 3000qm große Raum beinhaltet Marktplatz, Bars, Spielkasinos und Eventbühne in einem. Zudem spielt Musik eine wichtige Rolle, hierfür sorgen diverse Bands und Künstler, die in der AIDA Bar oder auf den Poolparties auftreten. In der Anytime Bar, der eigenen Disco, sorgt jeden Abend ein DJ für die richtige Musik. Das Pooldeck ist ebenfalls ein Ort für Unterhaltung und Aktion. Es gibt eine Showbühne, Whirlpools, Bars und natürlich auch ausreichend Sonnenplätze. Tagsüber besteht die Möglichkeit mit dem Clubteam Quiz- und Ratespiele durchzuführen oder einfach nur dem Poolradio zuzuhören. Abends finden Open Air Auftritte des Show-Ensembles, Poolparties, bei denen sich die Gäste näher kennenlernen können oder die eigens erstellte Lasershow statt. Zusätzlich werden an Seetagen Workshops, wie z.B. Tanz-, Mal- und Gestaltungskurse oder Cocktail- und Kochworkshops angeboten. Außerdem gibt es ein AIDA TV live, bei dem die Gäste direkt aus der Kabine alle Neuigkeiten rund um die AIDA Welt und zu den jeweiligen Destinationen bekommen. Für Spiel & Spaß wird mit dem traditionellen Kreuzfahrerspiel Shuffleboard, Backgammon, Schach und einem Casino gesorgt. Das Konzept richtet sich auch an die Zielgruppe der sportlich Aktiven. Dazu wurden die Fitnessbereiche in die öffentlichen Passagierbereiche integriert. Hier kann man individuell an modernsten Fitnessgeräten trainieren oder an verschiedenen Kursprogrammen teilnehmen, die von ausgebildeten Sportanimateuren durchgeführt werden. Die neueren Schiffe verfügen über ein 84 Vgl. Schöder und Thamm (2008), S.32 34 Sportaußendeck mit einem Joggingparcours und einem Volleyball- und Basketballfeld. Seit Beginn im Sommer 1996 werden auf den Schiffen Mountainbikes für die Landausflüge mitgeführt, dies galt in der Kreuzfahrtindustrie als absolute Neuheit. Des Weiteren gibt es an Bord Golfsimulatoren und eine eigene Tauchschule. Diese und weitere Sportangebote werden in das Programm der Landausflüge integriert. Man erkennt, dass sich das AIDA Team ständig mit den neuen Trends auseinandersetzt und das Produkt weiterentwickelt. Ein weiteres gutes Beispiel dafür sind Segways (Selbstbalance Roller), die für Stadtrundführungen eingesetzt werden. Auf die Zielgruppe der Familien konzentriert sich die Reederei schon von Anfang an, denn schließlich sind die Kinder von heute die Kunden von morgen. Für die Altersgruppe von 3- 17 Jahren wird ein tägliches Programm angeboten. Im Kids und Teens Club findet eine Betreuung durch pädagogisch ausgebildete Mitarbeiter statt. Zu den Programmpunkten gehören unter anderem Schminken, Schatzsuche und diverse andere Spiele. Die neusten Schiffe (AIDAsol, AIDAblu, AIDAluna) verfügen zusätzlich über ein 4D-Kino, bei dem das klassische Kinoerlebnis fühlbar gemacht wird. Außerdem gibt es im Kids Club ein gemeinsames kindergerechtes Abendessen. 85 Die legere und lockere Atmosphäre sowie die fehlende Kleiderordnung führt dazu, dass sich Familien an Bord wohlfühlen können. Gesundheit und Wellness zählen heute zu den Trends, die durch den Wertewandel und einer älter werdenden Gesellschaft hervorgerufen wurden. Dazu gehört das stärkere Bewusstsein der Menschen sich mit der eigenen Gesundheit auseinander zu setzen. Infolge entsteht eine erhöhte Nachfrage entsprechender Angebote, auf die AIDA mit ihrem Konzept reagiert. Die neue Generation der Schiffe bietet mit dem Body & Soul Spa unterschiedlich thematische Wellnessbereiche, die zu den größten auf den Weltmeeren gehören. Auf der AIDAdiva herrscht das Thema Karibik vor, AIDAluna verfügt über einen indischen Wohlfühltempel, AIDAbella einen afrikanisch inspirierten SPA und AIDAsol hat nach griechischem Vorbild den 85 AIDA Magazin N°11 (2010), S.48ff. 35 Spa gestaltet. 86 Zudem haben alle Schiffe einen abgegrenzten FKK-Bereich. Mit der Indienststellung des ersten Schiffes 1996 galt dies als absolutes Novum und war weltweit einzigartig. Dieser Fakt belegt ebenfalls, dass sich AIDA stets mit den Bedürfnissen der einzelnen Zielgruppen auseinandersetzt. Im Rahmen eines Tagesprogramms werden alle Angebote in einem Faltblatt (AIDA Heute) zusammengefasst. Dieses liegt am Abend zuvor in den Kabinen aus, damit die Gäste einen Überblick bekommen und ihre Tagesplanung dementsprechend anpassen können. Im Anhang zwei und drei befinden sich zwei Beispiele dieser Tagesprogramme von der AIDAcara und der AIDAdiva. Da die AIDAdiva größere Kapazitäten hat, ist das Programm im Vergleich zur AIDAcara auch wesentlich vielfältiger. Dennoch lässt sich feststellen, dass einige Aktivitäten identisch sind. Abschließend kann man sagen, dass durch die Vielfalt der Sport- und Unterhaltungsangebote verschiedene Zielgruppen mit dem Konzept erreicht werden sollen. Das Bordprogramm verzeichnet viele Gemeinsamkeiten mit dem Cluburlaub. Dem Gast wird mehr Individualität geboten, da jeder seinen Bedürfnissen und Wünschen nachgehen kann, wie die folgende Aussage belegt: „Unsere Gäste erwarten von uns, dass jedes neue Schiff auch neue Attraktionen bietet, mehr Vielfalt und breitere Angebote an Bord. Mit einer steigenden Schiffsgröße können wir dies erreichen. Gleichzeitig gibt es wiederum wesentlich mehr Rückzugsmöglichkeiten für die Gäste. Jeder wählt sich aus der Vielfalt von Angeboten aus, was ihm am meisten zusagt.“ 87 4.2.4 Gastronomie Durch den aufgegriffenen Clubgedanken erkennt man im gastronomischen Bereich eine klare Abgrenzung zur klassischen Kreuzfahrt. Das Essen spielt für das Produkt eine entscheidende Rolle, denn das kulinarische Erlebnis zählt u.a. 86 87 AIDAtime (2010), S.23 Schröder und Thamm (2008), S.127 36 zu den Höhepunkten. In Form von Buffet-Restaurants wird den Gästen eine zwanglose Atmosphäre geboten. Ähnlich wie bei einem Cluburlaub besteht keine feste Platzwahl, sondern es gibt überwiegend Achtertische, an denen die Kommunikation der Gäste gefördert werden soll. Man sitzt nie allein und findet dadurch sehr schnell Gesprächspartner. Es besteht ein wesentlicher Unterschied zur klassischen Kreuzfahrt. Während hier die Gäste zu festgelegten Gängen bedient werden, kann man bei der AIDA die Vielfalt der sich ständig veränderten Buffets genießen und die Tischgetränke sind inklusive. Zudem gibt es kein captain’s dinner, denn dieses gilt im Sinne des Konzeptes als zu formell. Auf den Clubschiffen von AIDA wird weder ein Abendkleid noch ein Smoking für den Restaurantbesuch vorgeschrieben. Es herrscht wie auf dem gesamten Schiff ein entspanntes Ambiente, bei dem man die ganze Zeit in legerer Kleidung verbringen kann. Die unterschiedlichen Restaurants auf den Clubschiffen spezialisieren sich thematisch auf verschiedene Regionen aus aller Welt. Fester Bestandteil auf allen Schiffen ist das Marktrestaurant, wo der Gast an diversen Ständen Spezialitäten aus dem Mittelmeer auswählen kann. Alles für alle zum Pauschalpreis, wie es beim Cluburlaub an Land der Fall ist, trifft nicht mehr zu. Dem Gast soll durch zusätzliche À-la-carte- Restaurants mehr Individualität geboten werden. In dem Gourmet-Restaurant Rossini, dass auf allen Schiffen vorhanden ist, kann man sich für einen Aufpreis mit erstklassigen Menüs von Spitzenköchen verwöhnen lassen. Des Weiteren gibt es auf einigen Schiffen ein Steak House oder eine Sushi Bar. Die ständige Erweiterung und Anpassung des Konzeptes an die anvisierte Zielgruppe spiegelt sich in neuen Highlights an Bord der Schiffe von AIDAblu und AIDAsol wider. Hier gibt es die weltweite Erste und einzigartige bordeigene Brauerei. Die Idee stammt von den Gästen, und da die Trends und Wünsche von AIDA aufgegriffen werden, erfolgte eine Umsetzung. Die schwimmende Brauerei ordnet sich sehr gut in das erlebnisorientierte Konzept ein. 88 Außerdem können die Gäste auf der neuen AIDAsol ihre Speisen im À-la-carte Restaurant Rossini oder dem Steakhouse per iPad auswählen. Mit der virtuellen Speisekarte besteht nicht nur die Möglichkeit sich sein Menü 88 Vgl. AIDA Cruises (2010b) 37 zusammenzustellen, sondern es bietet zusätzlich Informationen zu den Produkten, z.B. Art des Steaks und Herkunft der Weine. 89 Zum Auftakt eines erlebnisreichen Abends oder zur Entspannung am Tage auf dem Pooldeck wird das Konzept durch Bars ergänzt. Wie bereits erläutert, ist ein wesentlicher Bestandteil jeden Schiffes die AIDA-Bar mit ihrer sternförmigen Gestalt. Sie dient als beliebter Treffpunkt, um das AIDA-Gefühl zu erleben. Die Anytime Bar ergänzt das Angebot, denn hier finden jeden Abend Mottoparties mit passender Musik statt. Je nach Schiff gibt es bis zu elf Bars, die die unterschiedlichen Geschmäcker treffen und das Konzept abrunden. Durch das breite Angebot wird gewährleistet, dass jeder Gast seinen Vorlieben entsprechend das Passende findet. Die Öffnungszeiten der jeweiligen Restaurants und Bars sind ebenfalls in der Bordzeitung „AIDA Heute“ festgehalten. 5. Die Weiterentwicklung des Erlebniskonzeptes In Bezug auf Kapitel 2 wird ersichtlich, dass die Kultur der Deutschen durch das Reisen geprägt ist. Insbesondere das Kreuzfahrtsegment hat in den letzten 10 Jahren einen regelrechten Boom erlebt. Aber im Vergleich zur gesamten Tourismusbranche ist der Anteil noch sehr klein. Von den 40 Millionen Urlaubern in Deutschland entschieden sich 2010 1, 2 Millionen für eine Kreuzfahrt, das entspricht einem Anteil von 1,5 %. Dennoch ist das Potenzial in der Gesamtbevölkerung mit 35,2% sehr hoch und allein 4,8% planen 2011 eine Kreuzfahrt zu machen. 90 Es wird vorausgesagt, dass sich die Zahl der Kreuzfahrtpassagiere bis 2015 verdoppeln soll. 91 Gerade deshalb, dass das Segment so verhältnismäßig klein ist, sind überhaupt die hohen Wachstumszahlen in den letzten Jahren möglich. Durch das gute Preis-Leistungs-Verhältnis wird die Kreuzfahrt gegenüber dem landgebundenen Tourismus. 89 Vgl. AIDA Cruises (2011f) ADAC Reisemonitor (2011), S.39 91 Vgl. Handelsblatt-Das Portal der WirtschaftsWoche (2011) 90 zunehmend attraktiver 38 Einen besonders großen Stellenwert nimmt dabei AIDA Cruises ein. Mit Wachstumszahlen von bis zu 23% im Jahr 2010 sind sie der Marktführer in Deutschland. Fraglich ist jedoch, ob sich diese Entwicklung in den nächsten zehn Jahren fortführen lässt. Fakt ist, dass sie sich durch ihr einmaliges Clubschiffkonzept strikt von der klassischen Kreuzfahrt abgrenzen. Es ist vielfältiger, erlebnisorientierter, sportlicher und jünger. Ohne Zwang sollen die Gäste zusammengebracht werden. Derzeit gehören der Flotte acht Schiffe an. Im Frühjahr nächsten und übernächsten Jahres werden zwei weitere Neubauten in Dienst gestellt. Jüngst konnte man der Presse entnehmen, dass AIDA Cruises auch mit Mitsubishi Heavy Industries in Japan einen Vertrag für den Bau zwei neuer Clubschiffe mit der Auslieferung 2015 und 2016 geschlossen hat. Dazu äußert Michael Thamm, Präsident von AIDA Cruises folgendes: „Die beiden Neubauten werden sowohl hinsichtlich ihrer Produktinhalte als auch in Sachen Umweltfreundlichkeit neue Maßstäbe setzen. Mit unserer Entscheidung werden wir der hohen Nachfrage nach Kreuzfahrten mit den AIDA Clubschiffen gerecht.“ 92 Über genauere Inhalte der beiden neuen Schiffe und deren Konzept sind bisher noch keine Veröffentlichungen vorhanden. Es wird deutlich, dass das Konzept stetig weiterentwickelt wird. Die Schiffe stehen für Vielfältigkeit und Abwechslung und sollen in punkto Komfort und Unterhaltungsangebot gegenüber den Hotels an Land in nichts nachstehen. Allein in der kommenden Saison 2012/13 laufen die Schiffe 180 Häfen weltweit an. Im Vergleich zum Vorjahr werden 20 neue Destinationen erschlossen und die Routen erweitert, um das Produkt für den Kunden attraktiver zu gestalten. Erstmalig sind z.B. Spitzbergen, La Gomera auf den Kanaren und die Kapverden im Routenplan enthalten. Zusätzlich werden Kombi-Reisen angeboten, bei denen man in 55 Tagen von Hamburg über die Kanaren, Brasilien, das Kap Hoorn bis nach Buenos Aires reisen kann. 93 Jedes Schiff hat einen anderen Schwerpunkt, obwohl sie sich äußerlich auf den ersten Blick durch das Logo ähneln. AIDAcara, AIDAaura und AIDAvita bieten 92 93 AIDA Cruises (2011g) Vgl. AIDA Cruises (2011h) 39 eine familiäre Atmosphäre. Die neue Sphinx-Generation überzeugt mit dem Theatrium, dass jeden Abend ein anderes Musical- und Showprogramm zeigt. Die jüngsten Schiffe AIDAblu, AIDAsol und AIDAmar verfügen über den größten Wellness- und Sportbereich auf dem Meer, die alle unterschiedlich thematisch gestaltet sind. Eine weitere Einzigartigkeit sind die Brauhäuser mit Biergarten. 94 Mit diesen zusätzlichen Innovationen und Attraktionen wird eine höhere Nachfrage generiert und das Zielpublikum erweitert. Durch die flexible Routenführung erreichen die Schiffe eine höhere Differenzierbarkeit im Vergleich zum Hotelprodukt. Da dasselbe Schiff immer wieder in unterschiedlichen Destinationen fährt, kann man als Kunde trotzdem seinem Lieblingsschiff treu bleiben. Die Stammkundenpflege wird durch einen neuen AIDA Club gefördert. Denn letztendlich sind die Stammkunden wichtige Umsatzträger und verringern das Auslastungsrisiko. Nach insgesamt 10 Nächten in den letzten fünf Jahren erhält man eine Mitgliedschaft, die sich durch persönliche Reiseangebote über kulinarische Highlights bis hin zu Bordguthaben, erkenntlich macht. Der Kreuzfahrtmarkt erlebt in den nächsten Jahren mit Sicherheit einen Wandel. Wie bereits heute am Konzept der AIDA sichtbar ist, ergeben sich ständig neue Innovationen in den Bereichen Unterhaltung & Lifestyle, aber auch die Technik verbessert sich zunehmend. Die Vorurteile, dass Kreuzfahrten spießig sind, wurden längst abgelegt. Der demografische Wandel und die damit einhergehende Zunahme der über 60Jährigen in den nächsten Jahrzehnten, erfordert zukünftig konzeptionelle Veränderungen, da es nicht ausreichen wird, sich lediglich auf die heutige „junge Generation“ zu fokussieren. Dementsprechend wäre die Zunahme an Gesundheits- und Präventionsangeboten oder auch ärztliche Betreuung an Bord denkbar. Es ist notwendig, dass sich die Kreuzfahrtanbieter weiterhin an den Bedürfnissen ihrer Kunden orientieren. Aufgrund des immer breiter und vielfältiger werdenden Angebots muss man sich durch einzigartige Leistungen von seinen Mittwettbewerbern abheben. Ziel ist es die Kunden langfristig an das Unternehmen zu binden, um erfolgreich am Markt bestehen zu können. 94 Vgl. AIDA Katalog (2011), S.18 40 Es bleibt fraglich, ob es in Zukunft nicht zu einer Sättigung kommen wird, da nicht nur AIDA, sondern auch zahlreiche andere Reedereien immer größere Schiffe auf den Markt bringen. Hinzu kommt, dass auch außereuropäische Anbieter den deutschen Markt für sich entdeckt haben. Dadurch wird das Angebot zunehmend homogener und es kommt zu einem Wettbewerbsdruck, der einen erhöhten Preiskampf zur Folge hat. Dabei werden vorrangig ältere Schiffe, die kein klares Profil haben vom Markt verschwinden. Der Verkauf von Schiffen wird ebenfalls für einige Reedereien die einzige Alternative sein, dem Druck standzuhalten. Durch diese Ausdünnung der Kapazitäten ist es möglich, eine bessere Auslastung zu erzielen und wirtschaftlicher zu agieren. Langfristig gesehen sind nur Reedereien in der Lage den Preiskampf zu bestehen, die niedrige Kosten haben. Mit zunehmender Marktreife werden die Anbieter versuchen sich an dem Modell der Kostenführerschaft zu orientieren. Man kann annehmen, dass sich einfache und hochgradig standardisierte Kreuzfahrtprodukte mit einem geringen Basispreis durchsetzen. Trotzdem spielt neben dieser Entwicklung auch der individuelle Service und der persönliche Kontakt zum Gast zunehmend eine entscheidende Rolle. Das heißt, die Kundenorientierung wird ebenfalls ein Schlüssel zum Erfolg bilden, um sich von den Konkurrenten abzusetzen. 6. Von der Idee zum Produkt „Kundeninformationen als Grundlage der Produktentwicklung“ 6.1 Methode zur Analyse In dieser Arbeit wurde sowohl Primär- als auch Sekundärforschung durchgeführt. Als Erstes hat die Autorin in Form der Sekundärforschung eine Literaturanalyse vorgenommen, um sich einen generellen Überblick über die Thematik zu verschaffen. Dazu hat sie sich verschiedene Artikel aus Fachzeitschriften, wie beispielsweise der FVW herausgesucht. Außerdem wurden Bücher aus der BEST-Sabel Bibliothek genutzt. Ein weiteres Instrument war das Internet, hier kam überwiegend die Suchmaschine google zur 41 Anwendung. Zur Suche wurden am häufigsten die Begriffe „Kreuzfahrtmarkt“, „Clubschiff AIDA“ und „Erlebnisinszenierung“ gebraucht. Zusätzlich verwendete die Autorin zur Ausarbeitung Aufzeichnungen aus Seminaren und Vorlesungen. Abschließend wurden alle Daten zusammengefasst und in der Theoriegrundlage niedergeschrieben. Das Ziel der Arbeit ist es, das Unterhaltungskonzept der Clubschiffe von AIDA zu analysieren. Deshalb hat die Autorin sich im Rahmen der Primärforschung für die Untersuchung mittels eines Experteninterviews entschieden. Es sollten durch eine Befragung eines Mitarbeiters aus der Abteilung Marketing & Sales die Vorzüge des Konzeptes und die Berücksichtigung der Kundenwünsche bei der Produktentwicklung sowie deren Zukunftsaussichten dargestellt werden (Interviewleitfaden siehe Anhang IV). Dazu erfolgte ein Telefonat mit der Zentrale des Unternehmens in Rostock. Hier bekam die Autorin lediglich die Mitteilung, dass keine E-Mail-Adressen von Mitarbeitern herausgegeben werden dürfen, da diese alle personalisiert sind. Dennoch erhielt sie den Ratschlag, ein Anschreiben via Post an die Marketingabteilung zu schicken. Dies wurde getan (siehe Anhang V), aber führte zu keinem Ergebnis bzw. Antwort des Unternehmens. Die Betreuerin der Autorin Frau Prof. Dr. Solf versuchte ebenfalls über die Personalabteilung mit einem Anschreiben, in der die Gliederung und das Anliegen der Arbeit erläutert wurden, Kontaktmöglichkeiten herzustellen. Jedoch führte auch dies nicht zu dem gewünschten Erfolg, da das Unternehmen zu keiner Kooperationsbereitschaft bereit war (siehe Anhang VI). Aufgrund dessen hat sich die Autorin für die Untersuchungsmethode mittels eines Fragebogens entschieden. Dabei handelt es sich um eine quantitative Forschungsmethode, bei der Informationen aus einer größeren Stichprobe als bei persönlichen Interviews gesammelt werden können. Bezüglich geringerer Kosten und niedrigerem Zeitaufwand im Vergleich zu persönlichen Interviews erweist sich diese Umfragetechnik als effektiv. Ein Vorteil hierbei ist, dass die Daten vertraulich behandelt werden und eine hohe Bereitschaft zu wahrheitsgemäßen Angaben besteht. Darüber hinaus können die Teilnehmer individuell reagieren und es entsteht keine Ergebnisverzerrung durch den 42 Einfluss des Interviewers. Unter Verwendung des Fragebogens kann durch die große Stichprobe eine hohe externe Validität (Gültigkeit) gewährleistet werden. Im Vergleich zu qualitativen Untersuchungsmethoden ist außerdem eine größere Objektivität und Vergleichbarkeit der Ergebnisse gegeben. Es gibt aber auch Nachteile, da es sich um eines standardisierte Form der Befragung handelt. So besteht die Gefahr, dass Fragen missverstanden werden können und es zu einer Verzerrung der Ergebnisse kommt. Da die Fragen bereits im Voraus festgelegt werden, besteht keine Möglichkeit individuell auf den Befragten einzugehen und man hat keine Kontrolle, ob auch wirklich die Zielperson den Fragebogen ausfüllt. 6.1.1 Fragebogenaufbau Der Fragebogen, der für die Untersuchung erstellt wurde, enthält eine Kombination aus offenen und geschlossenen Fragen. Insgesamt sind es 12 Fragen, unterteilt in fünf offene und sieben geschlossene Fragen. Der erste Teil enthält vier Einstiegsfragen, um an das Thema heranzuführen. Hierbei sollen die Befragten zum einen in zwei offenen Fragen erklären, was ihre Motivation war eine Kreuzfahrt zu unternehmen und warum sie sich für das Clubschiff von AIDA Cruises entschieden haben. Außerdem müssen sie angeben, wie viele Kreuzfahrten sie schon mit der AIDA gemacht haben und auf welchen Schiffen. Mit diesen Fragen will die Autorin ein Profil der Befragten schaffen und die Bedeutung der Clubschiffe als einzigartige Reiseform klären. Im zweiten Teil wird die Wahrnehmung und Inanspruchnahme des Unterhaltungskonzeptes geprüft. Die Befragten haben die Möglichkeit aus mehreren Antworten die Aspekte auswählen, die ihrer Meinung nach das Unterhaltungskonzept von AIDA auszeichnen. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, zusätzliche Anmerkungen zu machen. Darauf folgend sollen die Befragten kurz ihre Aktivitäten an Bord bzw. ihre in Anspruch genommenen Angebote benennen. Hiermit will die Autorin untersuchen, wie das Produkt auf den Kunden wirkt und welche einzelnen Bestandteile für den Gast am wichtigsten sind. Darüber hinaus sollen sie sagen, ob sie erneut eine Kreuzfahrt mit der AIDA unternehmen würden und diese Antwort begründen. Dies dient der Autorin 43 herauszufinden, wie hoch die Kundenzufriedenheit der Reisenden ist und welche Kritiken es am Konzept gibt. Abschließend müssen die Befragten ihrer Meinung nach den Unterschied zwischen einer Clubschiffkreuzfahrt und einem Urlaub an Land benennen. Damit will die Autorin zeigen, wodurch das Konzept für den Gast so besonders ist. Der Fragebogen endet mit den demografischen Daten, wie Geschlecht, Alter, Beruf und sozialem Umfeld. Hieraus können zielgruppenspezifische Charakteristika der AIDA Reisenden abgeleitet werden. Der Fragebogen wurde bewusst relativ kurz gestaltet, damit der Teilnehmer Interesse und Freude hat, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und nicht durch eine Vielzahl von Fragen abgeschreckt und unmotiviert wird. Außerdem entsteht damit eine höhere Rücklaufquote. Den kompletten Fragebogen finden sie im Anhang VII. 6.1.2 Stichprobenbeschreibung Die Autorin hat die Methode der Online-Befragung gewählt, da es sich sonst relativ schwer gestaltet AIDA Reisende ausfindig zu machen. Zu diesem Zweck erfolgte die Erstellung des Fragebogens mit dem Internet-Portal www.studentenforschung.de. Der Vorteil dieses Verfahren liegt in der schnellen Bearbeitungszeit und die Antworten stehen sofort zur Verfügung. Doch vorher wurde der Fragebogen von einer AIDA Reisenden getestet, um zu gewährleisten, dass alle Fragen richtig verstanden werden. Da die Bedeutung von sozialen Netzwerken und Onlineforen immer mehr zunimmt, hat sich die Autorin entschieden, den Fragebogen auf diese Weise zu veröffentlichen. Dabei musste darauf geachtet werden, dass sich ausschließlich die AIDA Reisenden angesprochen fühlen. Um dies zu gewährleisten, wurden nach umfangreicher Recherche die folgenden Internetseiten ausgewählt, um den Link zum Fragebogen zu posten: • AIDA Weblounge, AIDA facebook-Seite - Online-Foren: kreuzfahrten.de kreuzfahrten-treff.de wasserurlaub.info - facebook Gruppen: - Kreuzfahrten Blog (Cruise) - Kreuzfahrt- Fans - Kreuzfahrten 44 Die Einstellung des Links in der AIDA Weblounge unter der Rubrik Fragen & Antworten, wurde seitens des Unternehmens nicht gestattet (siehe Anhang VIII), sodass die Autorin diesen nur nach wenigen Stunden wieder entfernen musste und auf die genannten anderen Seiten zur Publikation zurückgriff. Insgesamt wurden 114 Fragebögen durch AIDA Reisende im Zeitraum vom 10.21.August 2011 beantwortet. Davon waren alle Fragebögen für die Auswertung verwendbar. Um in die Erhebung mit einbezogen zu werden, mussten die Befragten mindestens eine Reise auf einem der Clubschiffe von AIDA gemacht haben. Die Zielgruppe bewegt sich von unter 20 bis über 60 Jahren. Es ist zu erwähnen das sich die Untersuchungsergebnisse nur auf deutsche AIDA Reisende bezieht. Diese repräsentative Teilmenge wurde ermittelt und untersucht, um Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen auf die Grundgesamtheit zu ziehen. Dazu wurden die Ergebnisse des Portals Studentenforschung mittels Excel-Tabellen ausgewertet. Zu jeder offenen Frage wurden Kategorien gebildet, um die Auswertung zu erleichtern. Im Folgenden werden alle Ergebnisse näher dargelegt. 6.2 Untersuchungsergebnisse und Auswertung Das Ziel jedes Unternehmens ist es die Erwartungen bzw. Bedürfnisse der Kunden zu erfüllen. Dadurch gelingt es die Beziehungen zu bestehenden Kunden zu intensivieren und neue zu akquirieren, um letztendlich wettbewerbsfähig am Markt zu bleiben. Die Grundlage dafür ist, dass das Unternehmen ausreichend Informationen über seine Kunden hat, um das Produkt nach deren Vorstellungen zu gestalten. Die Besonderheit der Clubschiffe von AIDA ist das Unterhaltungskonzept, was stetig nach den zielgruppenspezifischen Interessen und Bedürfnissen verbessert wird. Doch um die Bedeutung dessen besser zu verstehen, ist es zunächst notwendig, die grundlegende Motivation der Befragten für eine Kreuzfahrt herauszufinden. Die Antworten auf die offene Frage wurden kategorisiert und prozentual erfasst. 45 Was war ihre Motivation eine Kreuzfahrt zu unternehmen? 3,4% in kurzer Zeit mehrere Städte, kein Hotelwechsel 3,4% Neugier auf etwas anderes, Erholung, Angebotsvielfalt 6,2% 11,6% 47,3% 28,1% Reiz des Meeres, Begeisterung für Schiffsreisen Erfahrungen von Freunden &Verwandten, Beiträge im TV gemeinsame Ferien mit Kindern sonstiges z.B. Besonderer Anlass: Silberhochzeit Abbildung 7: Motivation für eine Kreuzfahrt (eigene Darstellung) Die Abbildung zeigt, dass für 47,3% der Befragten ein ausschlaggebender Faktor war, in kurzer Zeit bequem verschiedene Städte und Länder sehen zu können, ohne dabei ständig das Hotel zu wechseln und nicht wie an Land auf lange Bus- oder Autofahrten angewiesen zu sein. Das heißt, die gefahrene Route und das Anlaufen verschiedener Häfen und die damit verbundene Möglichkeit Landausflüge zu machen, war für knapp die Hälfte der Befragten ein erhebliches Kriterium für die Reiseentscheidung. Die Besonderheit einer Kreuzfahrt gegenüber anderen touristischen Angeboten liegt in der Mobilität. Ebenso war für 28,1% die Neugier auf etwas anderes als Landurlaub, die Erholung sowie die große Angebotsvielfalt an Bord eine entscheidende Motivation eine Kreuzfahrt zu unternehmen. Als Grund für die Durchführung einer Kreuzfahrt wurde von den Befragten mit 11,6% außerdem der Reiz des Meeres und die Begeisterung für Schiffsreisen genannt. Nur einige der Befragten, nämlich 6,2% haben sich aufgrund der positiven Berichte und Erfahrungen von Freunden und Verwandten oder Beiträgen im Fernsehen, u.a. wurde hier die Serie Traumschiff genannt, entschieden eine Kreuzfahrt zu machen. Weiterhin ließ sich feststellen das 3,4% die Kreuzfahrt als eine geeignete Urlaubsform mit Kindern sehen, da auf den Schiffen ein vielfältiges Betreuungsangebot vorliegt. Es wurden von 3,4% der Befragten noch weitere 46 Motivatoren genannt, hierbei war z.B. ein besonderer Anlass, wie die Hochzeit oder Silberhochzeit prägnant für die Reiseentscheidung. Wesentlich interessanter ist jedoch ein Blick darauf, warum sich die Befragten für ein Clubschiff von AIDA Cruises entschieden haben und nicht eine der zahlreichen anderen Reedereien wählten. Hierbei sind die Antworten ebenfalls in Kategorien zusammengefasst. Warum haben Sie sich für ein Clubschiff von AIDA Cruises entschieden? 4,9% Empfehlung (Reisebüro, Verwandte) modernes Clubschiff-Konzept; lockere Atmophäre; hochwertiges Entertainmentangebot Buffet -> keine festen Tischzeiten u. Platzwahl, kein Dresscode 3,2% 11,9% 4,3% Bordsprache Deutsch 3,8% hoher Bekanntheitsgrad in Dtschl.; gutes Image; Preis-LeistungsVerhältnis Familien werden angesprochen 12,5% bessere Routen- u. Liegezeiten 29,1% 11,4% niedriger Altersdurchschnitt andere 18,4% Abbildung 8: Entscheidung für ein Clubschiff von AIDA (eigene Darstellung) Ein sehr prägnanter Faktor, der von 29,1 % der Befragten genannt wurde, ist das moderne Clubschiffkonzept, ausgezeichnet durch die lockere Atmosphäre und dem hochwertigen Entertainmentangebot, welches zugleich das Markenzeichen von AIDA ist. Das zeigt, dass die AIDA-Kreuzfahrer das legere, sportlich und entspannte Ambiente auf der schwimmenden Ferieninsel bevorzugen. Im Gegensatz zur klassischen Kreuzfahrt haben sich 18,4% bewusst dafür entschieden, dass es auf den Clubschiffen Essen in Buffetform gibt und somit keine festen Tischzeiten und reservierte Plätze in den Restaurants. Die Kunden nehmen die Abgrenzung wahr und schätzen den zwanglosen Urlaub, bei dem es keine Kleidervorschriften gibt. Als Grund 47 wurden ebenfalls die deutsche Bordsprache (11,4%), der hohe Bekanntheitsgrad sowie das positive Image und das gute Preis-LeistungsVerhältnis (12,5%) angeführt. Dies zeigt, dass die Deutschen ihren landeseignen Marken vertrauen und aufgrund von Sprachbarrieren diese eher vorziehen, als ausländische Reedereien. 11,9% der Befragten haben sich auf die Empfehlungen des Reisebüros oder Verwandter verlassen und für 4,9% spielte der niedrigere Altersdurchschnitt, im Vergleich zu anderen Schiffen eine Rolle. Aufgrund besserer Routen- und Liegezeiten (4,9%) und der familienfreundlichen Gestaltung (3,8%) entschied sich ein weiterer Teil der Befragten für das Produkt. Wie viele Kreuzfahrten habe Sie bisher mit AIDA gemacht? 35,0% 30,0% 25,0% 20,0% 15,0% 10,0% 5,0% 0,0% 30,7% 21,1% 16,7% 1 2 14,0% 17,5% 3 4-5 mehr als 5 Abbildung 9: Anzahl der Kreuzfahrten mit AIDA Bei der Frage bezüglich der Anzahl der Kreuzfahrten zeigt die Grafik deutlich, dass der Großteil der Befragten, nämlich 62,2% bereits mehr als drei Kreuzfahrten auf den AIDA Schiffen gemacht hat. Allein 30,7% der Reisenden sind schon über fünf Mal mit der AIDA gefahren, das heißt, es gibt schon einen großen Stammkundenkreis, der der Marke vertraut. Das Clubkonzept wird von den Kunden sehr gut angenommen und dadurch kann das Unternehmen so erfolgreich am Markt agieren. Mittels der zunehmenden Zahl an Schiffen und deren unterschiedlichen Routen (von der Städte- bis zur Fernreise) wird ein breites Angebot geschaffen, welches unterschiedliche Zielgruppen anspricht. Neben den Stammgästen waren unter den Befragten auch 21,1% die bisher eine Kreuzfahrt gemacht haben und damit zu den Neukunden zählen. Aufgrund 48 von Innovationen wie beispielsweise dem 4D-Kino und der Brauerei wird das Konzept ständig verbessert und bietet zusätzliche Anreize für die Kunden. Obwohl die Schiffe zum Teil baugleich sind, unterscheiden sie sich z.B. im Inneren durch die Farbgebung und einigen Einrichtungen. Das heißt, ganz gleich, mit welchem Schiff die Kunden unterwegs sind, alle schwimmenden Hotels haben ihr eigenes Flair und bieten dem Kunden ein einzigartiges Produkt. Mit welchen Schiffen sind Sie gefahren? neue SphinxGeneration: AIDAdiva, bella, luna, blu, sol 60,2% alte Generation: AIDAcara, vita, aura 39,8% 0,0% 20,0% 40,0% 60,0% 80,0% Abbildung 10: Verteilung der Schiffe (eigene Darstellung) Betrachtet man die Verteilung der Schiffe, auf denen die Befragten mitgefahren sind, so zeigt sich, dass mit 60,2% die neuere Sphinx-Generation bevorzugt wird. Ein Grund dafür könnte das vielfältigere Angebot an Bord sein. Momentan besteht die Flotte aus fünf solcher 2000-Betten-Schiffe. Die kleineren sind dadurch in der Minderheit. Aber auch mit 39,8% werden diese sehr gut nachgefragt, das heißt, es gibt Fans für beide Arten von Schiffen. Die kleineren Schiffe sind wirtschaftlich erfolgreicher, dienen zur Erschließung neuer Fahrtgebiete und bieten eine familiäre Atmosphäre, während die neueren den Fokus auf Wellness, Sport und Unterhaltungsshows im Theatrium legen. 49 Wodurch zeichnet sich Ihrer Meinung nach das Unterhaltungskonzept von AIDA aus? 100,0% 90,0% 80,0% 70,0% 60,0% 50,0% 40,0% 30,0% 20,0% 10,0% 0,0% 94,7% 80,7% 78,1% 53,5% 64,0% 39,5% 28,9% 31,6% 31,6% 26,3% 7,9% Abbildung 11: Meinung über das Unterhaltungskonzept (eigene Darstellung) Bei der Frage zum Unterhaltungskonzept hatten die Teilnehmer die Alternative aus den vorgegebenen Antwortoptionen auszuwählen, wobei Mehrfachnennungen möglich waren. Ähnlich wie bei einer der vorherigen Fragen zur Motivation, ist zu bemerken, dass 94,7% der Befragten der Meinung sind, dass sich das Konzept von AIDA durch die lockere Atmosphäre auszeichnet. Daneben spielt auch noch die freie Kleiderwahl (80,7%) und das gastronomische Angebot in Form von Buffetrestaurants (78,1) eine entscheidende Rolle. AIDA ist das einzige Kreuzfahrtunternehmen weltweit, welches seine eigene Entertainmentgesellschaft aufgebaut hat. Dadurch wird jeden Abend während der Reise eine eigens entwickelte Show im Theater bzw. Theatrium inszeniert. Dieser Fakt ist für 64,0% der Befragten ein wesentlicher Bestandteil des Unterhaltungskonzeptes. Neben dem bereits genannten spielt die Kommunikation an Bord der Schiffe eine wichtige Rolle. Durch den begrenzten Raum und die architektonische Gestaltung, ist es für Gäste untereinander und mit Mitarbeitern, einfacher in Kontakt zu treten, wodurch auch oftmals Freundschaften entstehen. Für 31,6% der Befragten zeichnet sich das Konzept zusätzlich durch die Wellness- und Sportangebote aus und für 26,3% ist das Betreuungsangebot für Kinder besonders wichtig. Des Weiteren wurden die speziellen Songs zum Auslaufen der Häfen genannt und das die deutschsprachigen Gäste unter sich sind. Es bleibt festzuhalten, dass jeder der 50 will den ganzen Tag unterhalten werden kann, jedoch wird keiner dazu gezwungen, sondern man kann sich individuell nach seinen Wünschen ein Tagesprogramm gestalten. Um einen genaueren Einblick zu bekommen, sollten die Befragten nennen, welche Angebote sie an Bord genutzt haben. Hierbei muss man beachten, dass die neueren Schiffe im Vergleich zur älteren Generation wesentlich mehr Möglichkeiten bieten. Dennoch geht aus den Antworten der Befragten hervor, dass 89,5% die abendlichen Shows im Theater bzw. Theatrium besucht haben. Daraus lässt sich schließen, dass dieses eigens für die Schiffe erarbeite Programm zu den beliebtesten Unterhaltungsmöglichkeiten Kategorisierung der Antworten ergab folgende weitere Ergebnisse: Welche Angebote haben Sie an Bord in Anspruch genommen? Abendshows im Theatrium bzw. Theater 89,5% Bars 20,2% À-La-Carte Restaurants (gegen Aufpreis) 5,3% AIDA TV 25,4% Sportplätze(Basketball, Volleyball)/Fitnessbereich/ 34,2% Kursangebote/ Shuffleboard Wellnessbereich (Sauna, Massagen, Friseur...) 39,5% Kids Club 7,9% Pooldeck (Parties und Radio,...) 43,8% Ausflugspräsentationen 7,0% Kunstgalerie und Auktionen 9,6% Casino, Bingo 13,2% 4D-Kino 8,8% Shops 9,6% Workshops(Kochkurs, Cocktailkurs, Brauseminar,...) 19,3% Tabelle 4: Inanspruchnahme der Angebote an Bord (eigene Darstellung) zählt. Die 51 Entsprach die Reise ihren Vorstellungen? nein 7,0% ja 0,0% 93,0% 20,0% 40,0% 60,0% 80,0% 100,0% Abbildung 12: Kundenzufriedenheit der Befragten (eigene Darstellung) 93,0% der Befragten gaben an, dass die Reise ihren Vorstellungen entsprach und sie erneut an Bord eines der Schiffe gehen würden. Aus dem Blickwinkel der Kundenzufriedenheit ist diese Zahl sehr hoch und spiegelt zugleich den Erfolg des Unternehmens wider. Bereits 6,2% der Befragten haben schon eine nächste Reise für das kommende Jahr gebucht. Gründe für das Wohlbehagen der Befragten waren z.B. die freundliche und serviceorientierte Crew, die für einen rundum gelungen und entspannten Urlaub sorgte. Außerdem wurde genannt, dass es bisher kein vergleichbares Angebot bei anderen Reedereien gibt und die Preisgestaltung überschaubar ist. Auch für eventuelle Probleme wurden immer gute Lösungen gefunden. Einige behaupteten sogar AIDA mache „süchtig“. Die Erwartungen der Gäste wurden zum Großteil erfüllt oder sogar übertroffen, lediglich 7% würden keine weitere Reise machen. Die Befragten äußerten z.B. einen Qualitätsverlust und sagten, dass AIDA schon längst nicht mehr das ist, was es einmal war und andere Schiffe wesentlich besser sind. Zudem wurde das Preis-Leistungs-Verhältnis bemängelt. Die Kosten für die Getränke an Bord seien zu hoch und nicht als Paket oder All inclusive buchbar. Nur ein Befragter war der Meinung, dass die Schiffe zu voll sind und die gepflegte Atmosphäre fehlte. Dennoch rückt das Unternehmen die Ansprüche der Gäste stärker in den Mittelpunkt, um den Ansprüchen und Wünschen gerecht zu werden. Damit eine bessere Bearbeitung von Beschwerden gewährleistet ist, wird jedem Gast seit Ende 2010 ein digitaler Gästefragebogen nach Beendigung der Reise zugesandt. Auf Grund des schnellen Erhalts der Ergebnisse, kann das Unternehmen sofort reagieren. 52 Was unterscheidet für Sie eine Clubschiff-Kreuzfahrt mit AIDA von anderen Urlauben an Land? 90,00% 85,10% 80,00% 70,00% 60,00% 51,00% 50,00% 36,80% 40,00% 28,10% 30,00% 17,50% 20,00% 10,00% 0,00% "Hotel dabei", keine Standortbindung in kurzer Zeit mehrere Länder kein ständiges Koffer vielfältiges Angebot gute ein-und auspacken (Unterhaltung, Kontaktmöglichkeiten Essen..) gute Qualität zu anderen Gästen Abbildung 13: Unterschied Clubschiff-Kreuzfahrt <-> Landurlaub (eigene Darstellung) Bei der Frage inwiefern sich die Clubschiff-Kreuzfahrt vom Landurlaub unterscheidet, waren 85,1% der Meinung, dass der Vorteil darin liegt, dass man in kurzer Zeit mehrere Länder bereisen kann. Dadurch, dass der Transfer immer nachts stattfindet, gehen keine Reisetage verloren. Außerdem wurde von 51% erwähnt, dass man sein Hotel immer dabei hat und man z.B. im Vergleich zum Cluburlaub an Land nicht an einen Standort gebunden ist. Zum anderen erklärten 28,1%, dass man bei dieser Art von Urlaub mehr sieht und das bei gleich bleibendem Standard in der Unterkunft und Verpflegung. Durch das Unterhaltungsprogramm wird insbesondere an Seetagen für genügend Abwechslung gesorgt. Dabei handelt es sich nicht wie bei einem Ferienclub um eine „jeder-muss-mitmachen“ Animation, sondern man kann das machen, was man möchte und findet auch genügend Rückzugsmöglichkeiten vor. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass man zum Beispiel im Vergleich zu einer Busrundreise beim Hotelwechsel nicht ständig seine Koffer ein- und auspacken muss (28,1%). Außerdem wurde auch bei dieser Frage erwähnt, dass man wesentlich schneller als bei einem Pauschalurlaub an Land mit anderen Gästen in Kontakt kommt, sei es in den Bars, beim Abendessen oder den abendlichen Unterhaltungsshows. 53 Abschließend soll noch ein kurzes Profil der Befragten dargestellt werden, welches die wesentlichen demografischen Merkmale enthält. Die Stichprobe der Befragten war im Sinne des Geschlechts sehr ungleichmäßig verteilt. Von den 114 Fragebögen wurden 71,1% von Frauen ausgefüllt und hingegen nur 28,9% von Männern. Durch die Überrepräsentation des weiblichen Geschlechts kommt es dadurch zu Verzerrungen des Ergebnisses, da Frauen im Gegensatz zu Männern andere Wahrnehmungen und Empfindungen haben. Wie alt sind sie? 40,0% 35,0% 30,0% 25,0% 20,0% 15,0% 10,0% 5,0% 0,0% 35,1% 27,2% 8,8% 11,4% 3,5% 13,1% 0,9% unter 20-25 26-30 31-40 41-50 51-60 über 20 60 Abbildung 14: Altersverteilung der Befragten (eigene Darstellung) Im Hinblick auf die Altersverteilung wird deutlich, dass sich 2/3 der Befragten im Alter zwischen 31 und 50 Jahren bewegen. Die Befragten erfüllen die Erwartungen wesentlich jünger zu sein als das Zielpublikum einer klassischen Kreuzfahrt. Der Altersdurchschnitt bei AIDA Gästen liegt bei Anfang 40 und ist somit deutlich niedriger als bei anderen Anbietern. Der Grund dafür liegt zum einen darin, dass immer mehr Familien sich für eine Kreuzfahrt entscheiden und somit den Altersdurchschnitt erheblich senken. Die ältere Generation ist auf den Clubschiffen nur sehr selten vertreten, da diese eher die klassischen und thematischen Kreuzfahrten bevorzugen. Dennoch kann man auch feststellen, dass sich auf dem Schiff teilweise mehrere Generationen vereinen, von Enkelkindern bis Großeltern. 54 Was ist ihr Beruf? 0,9% 6,1% 2,6% 5,3% Angestellte/r 6,1% Selbstständige/r Beamte/r Student/in 7,9% Hausfrau Rentner andere 71,1% Abbildung 15: Berufe der Befragten (eigene Darstellung) Aus der Abbildung wird deutlich, dass sich der Großteil der Befragten (71,1%) in einem Angestelltenverhältnis befinden. Nur 7,9% sind selbstständig und 5,3% verbeamtet. 6,1% der Befragten sind Hausfrauen. Der Anteil der Rentner ist mit 0,9% sehr gering und spiegelt wieder, dass das Konzept für diese Altersklasse weniger attraktiv ist. In welchem sozialen Umfeld leben Sie? 0,0% 1,7% 13,2% Single 24,6% Partnerschaft verheiratet 60,5% getrennt lebend/geschieden keine Angabe Abbildung 16: soziales Umfeld der Befragten (eigene Darstellung) Schaut man auf das soziale Umfeld der Befragten, erkennt man, dass 60,5% verheiratet sind bzw. 24,6% in einer Partnerschaft leben. Man sieht, dass vor allem Paare aber auch Familien von dem Konzept angesprochen werden. Neben dieser Zielgruppe sind unter den Befragten auch noch 13,2% Singles. 55 Es ist offensichtlich, dass die Methodik für diese Umfrage den Vorteil hat, eine verhältnismäßig große Datenmenge zu generieren, aber es werden auch Grenzen deutlich. Betrachtet man die relativ kleine Stichprobe von 114 Befragten, so wird klar, dass es im Verhältnis zu den 511.400 Gesamtreisenden 2010 nur eine geringe Teilmenge der Meinungen repräsentiert. Die erhaltenen Ergebnisse müssen deshalb mit Vorsicht interpretiert werden, denn man kann keine allgemeingültige Schlussforderung für alle AIDA Reisenden treffen. Hierzu sind weitere Forschungen notwendig. Aus den gewonnenen Umfrageergebnissen kann man ableiten, dass AIDA Cruises aufgrund der Informationen über die einzelnen Zielgruppen das Clubschiff-Produkt genau auf das Marktsegment abstimmt hat und somit die Kundenwünsche besser beachtet. Damit hebt sich das Unternehmen bewusst vom Wettbewerb ab. In den 1990er Jahren hat AIDA Cruises die vorherrschenden klassischen Merkmale der Kreuzfahrt eliminiert und durch neuartige Angebote erweitert. Das legere Ambiente und die zahlreichen Unterhaltungs-, Sport-, Gastronomie- und Erholungsangebote stellen für den Kunden einen höheren Käufernutzen dar. Die anvisierte Zielgruppe bevorzugt das für den deutschen Markt innovativ geschaffene Konzept. Dabei ergeben sich wesentliche Unterschiede zur klassischen Kreuzfahrt, denn das Produkt legt keinen Wert auf Konventionen, Etikette, Tradition und Luxus und ist somit günstiger. Das Bordleben rückt in den Mittelpunkt der Reise und das Anlaufen der Häfen eher in den Hintergrund. In Anlehnung an den Cluburlaub an Land ist es gelungen mit den Clubschiffen einen neuen Markt zu schaffen, bei dem die Vorlieben einer anderen Kreuzfahrerschicht angesprochen werden. Das Alleinstellungsmerkmal von AIDA Cruises liegt in der legeren, kommunikativen aber zugleich auch hochwertigen Art der Kreuzfahrt. In dem Fragebogen wurden genau diese Eigenschaften seitens der Reisenden genannt und es hat sich gezeigt, dass der Großteil der Befragten aufgrund Unterhaltungskonzeptes die Marke AIDA für eine Kreuzfahrt wählte. des 56 7. Fazit Das touristische Konsumverhalten hat sich in den letzten Jahren bedingt durch die steigenden Ansprüche und Erfahrungen der Reisenden grundlegend verändert. In der heutigen Wohlstandsgesellschaft strebt der Gast nach höheren Bedürfnissen in Form einer großen Angebotsauswahl, Abwechslung, Spaß, der Suche nach dem Besonderen und individuellen Erfahrungen. AIDA Cruises hat sich als touristischer Leistungsträger auf diese neuen Bedürfnisse eingestellt. Dem Kunden bietet man ein Urlaubsaufenthalt mit unvergesslichen Ereignissen. Dabei wird die Dienstleistung als Bühne der Inszenierung verwendet, um mithilfe von diversen Aktivitäten den Kunden in sein persönliches Erlebnis einzubinden. Bekanntlich bleiben ungewöhnliche Erfahrungen eher in der Erinnerung haften und vermitteln dem Kunden ein neues Gefühl der Zufriedenheit. Der Gast und die Erfüllung seiner Bedürfnisse stehen bei AIDA im Vordergrund der Angebotsgestaltung. Das Clubschiff kann somit aufgrund der Vielfalt an Unterhaltungsprogrammen als eigenständige „Ferieninsel“ verstanden werden, dass Ziel ist das Schiff. Angesichts dieses Konzeptes ist es gelungen den Markt nachhaltig zu verändern. Das Ziel konnte durch die Kombination des Kreuzfahrtproduktes mit Elementen des Feriencluburlaubes an Land erreicht werden. Infolge der großen Angebotsvielfalt auf den Kreuzfahrtschiffen von AIDA Cruises entstand einer höherer Nutzen für den Kunden, was letztendlich Nachfrageimpulse neuer Zielgruppen generierte, die auf dem Markt von gängigen Produkten nicht angesprochen wurden. Hinsichtlich der hohen Individualität und Kommunikation auf den Schiffen konnten Kunden überzeugt werden, die sonst keine Affinität zur Kreuzfahrtbranche hatten und ihren Urlaub an Land verbrachten. Aus der Analyse lässt sich festhalten, dass AIDA Cruises durch die Produktinnovation der Clubschiffe als Beispiel für die Erschließung eines neuen Marktsegmentes Unternehmen steht. seinen Durch die Suche strategischen Fokus nach in Alternativen dem hart hat das umkämpften Wachstumsmarkt weg von den Mitwettbewerbern hin zur Orientierung eines eigenen Marktes mit neuen Kundengruppen gelegt. Das Konzept lässt sich 57 nach außen gut kommunizieren und weist ein hohes Maß an Originalität und Abwechslung auf. Die Fragenbogenuntersuchung hat gezeigt, dass es auf dem deutschen Markt kein vergleichbares Produkt gibt und die Kunden das Clubkonzept gegenüber der klassischen Kreuzfahrt vorziehen. Im Ergebnis wird deutlich, dass die konsequente Umsetzung des Unterhaltungskonzeptes maßgeblich zum Unternehmenserfolg und dem steilen Wachstum beigetragen hat. Ob sich diese Strategie auch zukünftig, im Vergleich zu neuen Konzepten, wie beispielsweise von TUI Cruises behaupten kann, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht verifizierbar. Hinzu kommt, dass auch die amerikanischen Reedereien den boomenden Massenmarkt in Europa für sich entdeckt haben. Allein in diesem Jahr sind 16 Schiffe mit über 3000 Passagieren in den europäischen Gewässern unterwegs. 95 Infolge erhöht sich für AIDA der Konkurrenz-und Preisdruck. Trotzdem ist das Kreuzfahrtverständnis der Deutschen anders als das der Amerikaner, denn hierzulande müssen es derzeit noch keine Superlativen sein. Für Aida zählt, dass die Innovation im Detail stattfindet. Mit den neuen Schiffen, die 2015/16 auf den Markt kommen, wird sich das Produkt aber mit Sicherheit verändern. Das Unternehmen richtet sich durch die Aufstockung der Kapazitäten internationaler aus. Gleichzeitig wollen die Gäste immer mehr Attraktionen und Events an Bord, was sich auf kleinen Schiffen nicht umsetzen lässt. Deshalb muss das Unternehmen das Konzept laufend überprüfen und verbessern, um auf dem ständig wachsenden Markt bestehen, die Position halten und ausbauen zu können. Im Rahmen weiterer Forschungen bietet es sich an, zu untersuchen, ob das Konzept in den kommenden Jahrzehnten Bestand hat und inwiefern durch eine Veränderung der Klientel eine Angebotsanpassung vorgenommen werden muss. Bis dahin kann man davon ausgehen, dass sich in den nächsten Jahren ein weiteres Wachstum verzeichnen lässt und Kreuzfahrten vielleicht ähnlich populär wie in Amerika und England werden. Dabei ist die Angebotsgestaltung 95 Vgl. Focus Online (2011) 58 ein ausschlaggebender Punkt, denn nur wenn die neuen Schiffskapazitäten die auf den Markt stoßen, nach den Bedürfnissen der Konsumenten ausgerichtet sind, wird die Zukunft der Hochseekreuzfahrt erfolgreich sein. 59 Anhang 60 Anhang I Die drei großen Konzerne und ihre Reedereien in der Hochseekreuzfahrt Konzern Reederei Carnival Corporation Schiffe 101 Carnival Cruise Lines 22 Princess Cruises 17 Holland America Line 15 Seabourn Cruise Line 6 Cunard Line 3 AIDA Cruises 8 Costa Cruises 15 Ibero Cruceros 4 P&O Cruises 7 P&O Cruises Australia 4 Royal Caribbean Cruises Ltd. 44 Azamara Club Cruises 2 CDF Croisiéres de France 1 Celebrity Cruises 11 Pullmantur Cruises 6 Royal Caribbean International 22 TUI Cruises (50%) 2 Star Cruises Group 16 Norwegian Cruise Line 11 Star Cruises 5 Tabelle 5: Die drei großen Konzerne und ihre Reedereien in der Hochseekreuzfahrt In Anlehnung an: Schulz und Auer (2010), S.45 61 Anhang II 62 63 64 65 Anhang III 66 67 68 69 Anhang IV Interviewleitfaden Themenblöcke + Fragen (Beispiele, im Gespräch hätten sich noch weitere ergeben) 1. Wachstum der Kreuzfahrtbranche Sie erhalten jedes Jahr ein neues Clubschiff und die Umsatzzahlen wachsen stetig, worin besteht das AIDA-Erfolgskonzept? Im Weltvergleich ist der deutsche Kreuzfahrtmarkt noch relativ unterentwickelt. Wie stehen Sie zu dieser Aussage? 2. Das Konzept von AIDA-Cruises Wodurch unterscheidet sich AIDA von einer klassischen Kreuzfahrt? Warum ist eine Kreuzfahrt attraktiver als ein Cluburlaub an Land? Die neuen Schiffe der Sphinx-Generation sind baugleich! Worin bestehen die Unterschiede und welche Besonderheiten weisen die einzelnen Schiffe auf? Lässt sich bei den Kunden eine Vorliebe für die neueren Schiffe verzeichnen? Auf den Schiffen wird großen Wert auf erstklassige Unterhaltungsmöglichkeiten gelegt. Orientieren Sie sich hierbei an den amerikanischen Megalinern oder haben Sie ein anderes Vorbild? Was macht ihr Konzept einmalig? 3. Kundenwünsche bei der Produktentwicklung Wer ist ihr Zielpublikum? Mit welchen Mitteln wird dieses beworben bzw. welche Marketingaktivitäten führen Sie durch? Wodurch gelingt es Ihnen die Kundenwünsche zu erkennen und im Bau ihrer neuen Schiffe umzusetzen? 70 4. Zukunftsaussichten Sie haben sich innerhalb weniger Jahre zum Marktführer in Deutschland etabliert. Wo stehen Sie in 10 Jahren? Werden die Schiffe einmal die Größenordnung US-amerikanischer Reedereien, wie die Oasis of the Seas mit über 5400 Passagieren, annehmen? Glauben Sie, dass es auch in Zukunft noch eine solche Vielfalt an Reedereien geben wird oder ist der Markt irgendwann gesättigt? Meinen Sie das Kreuzfahrten zukünftig immer mehr über den Preise geregelt werden? Abschließende Frage, wie sieht eines ihrer Schiffe in 20 Jahren aus? 71 Anhang V Doreen Bühle Neue Bahnhofstraße 1 10245 Berlin Tel.: 030/6728404 e-Mail: Doreen.Buehle@gmx.de AIDA Cruises z.Hd. Marketingabteilung Am Strande 3d 18055 Rostock Berlin, den 23.06.2011 Sehr geehrte Damen und Herren, ich möchte mich Ihnen als Studentin der BEST-Sabel Hochschule Berlin im Studiengang Internationaler Tourismus & Eventmanagement vorstellen. Ich befinde mich im 6. Semester und habe mich entschlossen meine Bachelorarbeit zum Abschluss des Studiums dem Thema „Erlebnisinszenierung im Hochseekreuzfahrtmarkt- Analyse des Unterhaltungskonzepts des Clubschiffs AIDA“ zu widmen. In diesem Zusammenhang habe ich mich bereits mit dem AIDA Konzept auseinandergesetzt, möchte es jedoch noch näher wissenschaftlich untersuchen, weil es meines Erachtens ein relevantes Beispiel ist, welches die Kreuzfahrtbranche Mitte der 90er Jahre nachhaltig verändert hat. AIDA ist es gelungen den Urlaub auf hoher See für neue Zielgruppen zu erschließen und das Unternehmen grenzt sich bewusst von seinen Marktteilnehmern ab. Deshalb finde ich es besonders interessant, dies einmal näher zu beleuchten. Während meiner Reise im April 2011 mit der AIDAdiva hatte ich bereits die Möglichkeit aus der Perspektive des Kunden einen Einblick zu gewinnen. Da es mir jedoch sehr wichtig ist eine qualitativ hochwertige Arbeit zu schreiben, möchte ich auch die unternehmerische Perspektive aus betriebswirtschaftlicher/touristischer Sicht näher wissenschaftlich betrachten. Ich würde mich freuen, wenn Sie mich im Rahmen meiner Bachelorarbeit mit einem Experteninterview unterstützen könnten. Sämtliche Aussagen die Sie im Rahmen des Interviews tätigen dienen der Ergebnisfindung meiner Bachelorarbeit, werden streng vertraulich behandelt und anonymisiert. Das Interview würde ich selbstverständlich nach Ihren personellen Kapazitäten und Modalitäten (telefonisch, schriftlich, persönlich) durchführen. Ich freue mich über eine Rückmeldung. Für Fragen Ihrerseits stehe ich selbstverständlich zur Verfügung. Mit freundlichen Grüßen Doreen Bühle 72 Anhang VI Von: Julia Weissbach <Julia.Weissbach@aida.de> An:dr.solf@best-sabel.de Betreff:Re: Kontakt Datum:Thu, 11. Aug 2011 08:56:18 Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Solf, vielen Dank für Ihr Interesse an AIDA Cruises. Wir können Ihnen leider aus datenschutzrechtlichen Gründen kein detailliertes Material zu unternehmensinternen Informationsbereichen für Ihre Studenten bereitstellen. Sie finden unter www.aida.de vielfältige Informationen: Zahlen, Daten & Fakten zum Unternehmen AIDA Cruises sowie ausführliche Beschreibungen der AIDA Flotte. Hier empfehle ich Ihnen besonders die Rubrik "Verantwortung" und "Presse", wo Sie sich weitere Publikationen downloaden können (AIDA Katalog, AIDA Magazin und den Corporate Social Responsibility Report "AIDAcares", der Ihnen einen sehr guten Einblick in das Unternehmen bietet). Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass uns täglich eine Vielzahl von Anfragen in unserem Unternehmen erreicht. Leider ist es uns nicht möglich alle Anfragen individuell zu bearbeiten und eine entsprechende Betreuung zu gewährleisten. Mit freundlichen Grüßen Julia Weißbach Human Resources Management _________________________________ AIDA Cruises Am Strande 3d 18055 Rostock Tel: +49-(0)381-444-8641 Fax: +49-(0)381-444-8860 www.aida.de AIDA Cruises - German Branch of Costa Crociere S.p.A. Geschäftsleitung: Michael Thamm (President), Jörg Eichler, Paul Soulsby, Michael Ungerer Amtsgericht Rostock, HRB-Nr. 10559 73 Anhang VII 74 75 76 Anhang VIII Von: Team - AIDA An: Doreen Bühle Betreff: Zu Ihrem Beitrag in der Rubrik Fragen und Antworten Datum: 10. August 2011 - 16:59 Sehr geehrte Frau Bühle, vielen Dank für Ihr Interesse an AIDA. Leider müssen wir Sie bitten Ihren Beitrag zu löschen. Bitte verwenden Sie ein passende Plattform für Ihre Umfrage und nutzen Sie öffentliche Umfrageportale. Gerne löschen wir Ihren Beitrag auch für Sie. Wir bitten um Ihr Verständnis, Ihr AIDA Weblounge Team 77 Literaturverzeichnis • ADAC Reisemonitor (2011) Trendforschung im Reisemarkt 1995-2011, http://media.adac.de/mediaservice/studien.html, Abruf am 03.08.2011 • Adjouri, N. und Büttner, T. 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