Film 2011 - HAW Hamburg
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Film 2011 - HAW Hamburg
Mein Auslandssemester an der California State University Long Beach im Wintersemester 2011/12 von Martin Schildgen im März 2012 martin.schildgen@gmail.com Tel.: 0176 42067470 Hochschule Im Vergleich zur HAW, deren Departments auf verschiedene Standorte innerhalb ganz Hamburgs verteilt sind, befinden sich alle Departments der California State University Long Beach auf nur einem einzigen Campus. Mit mehr als 30.000 Studenten ist die CSULB eine der größeren Universitäten Kaliforniens. Somit ist der Campus natürlich auch dementsprechend groß. Der Campus befindet sich im östlichen Teil von Long Beach, ca. 10km bzw. 45 Minuten Busfahrt von Downtown entfernt. Die schnellste Möglichkeit sich auf dem Campus fort zu bewegen ist per Fahrrad. Den Campus zu Fuß zu durchqueren dauert ca. eine halbe Stunde. Es werden auch unregelmäßig verkehrende, kostenlose Shuttlebusse angeboten, die verschiedene Punkte innerhalb des Campus anfahren. Die riesigen Parkplätze für Studenten, die mit ihrem Auto zur Universität fahren, sind recht weit von den meisten Vorlesungsgebäuden entfernt, sodass man vom Parkplatz mit einem der Shuttlebusse zu seinen Vorlesungsräumen fährt. Zwischen den Vorlesungsgebäuden gibt es weitläufige Grünflächen, die von vielen Studenten genutzt werden um dort ihre Pausen zwischen den Vorlesungen zu verbringen. Die CSULB ist nicht auf eine bestimmte Fachrichtung spezialisiert, sondern es werden – ähnlich zu den meisten großen allgemeinen Universität in Deutschland – die verschiedensten Studiengänge angeboten, was es leicht macht auf dem Campus Studenten verschiedener Studiengänge kennen zu lernen. Auf dem Campus gibt es mehr als 100 zu Clubs zusammengeschlossenen Studentengruppen mit verschiedensten Interessen; von Marketing, über Segeln und Armbrustschießen, bis hin zum Religions-Club. Die meisten Clubs haben regelmäßige, meist wöchentliche Treffen in einem eigenen Clubraum auf dem Campus. Anders als Studentengruppen, die sich an deutschen Universitäten zusammenfinden kosten viele der Clubs an der CSULB Mitgliedsbeiträge, teilweise sogar von mehreren hundert Dollar pro Semester. Nicht nur für Filmstudenten, aber hauptsächlich von diesen genutzt, gibt es den FilmClub, in dem sich Studenten treffen, die Interesse daran haben ihre eigenen filmischen Ideen umzusetzen oder anderen Studenten bei der Umsetzung ihrer Ideen zu helfen. Oft verschwimmt die Grenze zwischen Projekten im Rahmen von Vorlesungen, privaten Projekten und Filmclub-Projekten etwas. In jedem Fall sind solche Projekte eine sehr gute Gelegenheit andere filminteressierte Studenten kennen zu lernen und wertvolle Erfahrungen zu sammeln. 1 Die Ausstattung der Universität ist gut, am Filmdepartment gab es keine überfüllten Vorlesungen, es gibt großzügige Gruppenarbeitsräume in der Bibliothek und viele gut ausgestattete Computerräume. Über den Campus verteilt gibt es viele kleine Geschäfte die Snacks und Getränke verkaufen, mehrere kleine Cafés und sogar eine Bar. Im Zentrum des Campus befindet sich ein „food court“ mit ca. 10 verschiedenen Fastfoodrestaurants. Etwas versteckt und nicht besonders populär gibt es als Alternative zum „food court“ auch noch die „residential dining hall“, eine Art Mensa für Wohnheimsbewohner. Hier werden jeden Tag drei verschiedene Hauptgerichte frisch zubereitet, außerdem gibt es Suppen, eine Salatbar, Desserts und Getränke, alles zusammen als „all you can eat“ für $7, mittags und abends. Als weitere Essensoptionen gibt es auf dem Campus noch den „Chart room“, ein richtiges Restaurant und in unmittelbarer Nähe zum Campus verschiedene günstige Restaurants und weitere Fastfoodketten. Film Department Das Film Department an der CSULB ist relativ klein; die Vorlesungsräume sind auf zwei benachbarte, mit einer Brücke verbundene Gebäude verteilt. Die Gebäude selbst sind recht alt, machen aber größtenteils einen gepflegten Eindruck. Die Vorlesungsräume sind wesentlich kleiner als von der HAW gewohnt; je nach Anzahl der Studenten, die eine Vorlesung besuchen manchmal fast zu klein, meistens jedoch angemessen. Einige Räume haben keine Fenster und werden mit Klimaanlagen belüftet. Wegen der ständig angeschalteten Klimaanlagen ist es in den Vorlesungsräumen immer recht kühl, sodass man meistens in Shorts und T-Shirt über den Campus läuft und während den Vorlesungen eine Jacke tragen muss. Entsprechend der geringen Zahl an Studenten am Filmdepartment gibt es auch nur ca. 20 Professoren, von denen man einen Großteil im Laufe eines Semesters kennen lernt. Innerhalb des Filmdepartments herrscht eine sehr familiäre Atmosphäre; man hat den Eindruck dass jeder jeden kennt und die meisten Professoren möchten mit ihrem Vornamen angesprochen werden. Vor, während und nach den Vorlesungen werden oft Neuigkeiten über andere Vorlesungen, Projekte und außeruniversitäre Aktivitäten zwischen Studenten und Professoren ausgetauscht und man scheint sich generell sehr für das Geschehen im gesamten Department zu interessieren. 2 Im Rahmen einiger produktionsorientierter Kurse werden oft komplexe Projekte organisiert, die mit den Studenten aus dem entsprechenden Kurs alleine nicht realisierbar sind. Um nach Unterstützung zu suchen kommen dann oft kleine Gruppen von Studenten in andere Kurse, stellen sich und ihr Projekt kurz vor und beschreiben die noch offenen Positionen. Dies bietet eine sehr gute Möglichkeit um mit amerikanischen Studenten in Kontakt zu kommen und über den Tellerrand des Campus hinaus zu sehen und sich an praxisnahen Projekten zu beteiligen. Aufgrund der familiären Atmosphäre im Department ist es sehr leicht Unterstützung für eigene Projekte zu finden. Wenn man ein Problem hat oder einen Rat zu einem bestimmten Thema braucht findet man immer sehr schnell jemanden der einem helfen kann oder der zumindest jemanden kennt der einem helfen kann. Kursauswahl Schon bei der Bewerbung für das Auslandssemester muss man eine Auswahl an Kursen einreichen, die man in Long Beach belegen will. Bei dieser Auswahl muss man sich auf die Informationen verlassen, die man im Online-Vorlesungskatalog der CSULB findet. Manche Kurse werden nur jedes zweite Semester oder unregelmäßig angeboten und man erfährt erst einige Wochen vor Semesterbeginn welche Kurse es im kommenden Semester tatsächlich geben wird. Ob man die Kurse, die man sich zuvor von Deutschland aus ausgesucht hat tatsächlich belegen kann hängt sehr stark vom Department ab. Im Filmdepartment scheint es fast immer problemlos zu funktionieren; ich selber hatte keinerlei Probleme und konnte alle Kurse belegen die ich wollte. Auch von anderen Studenten habe ich nie von Problemen bei der Kursbelegung im Filmdepartment gehört. Es gibt lediglich eine Reihe von produktionsorientierten Kursen die Austauschstudenten nicht belegen dürfen. Ich hatte den Eindruck dass sich die Professoren eher gefreut haben und es als Kompliment auffassten wenn sich viele Studenten für ihre Vorlesung interessierten. Vor allem internationale Studenten schienen von den meisten Professoren als eine Bereicherung für ihre Vorlesungen gesehen zu werden und wurden herzlich Begrüßt. Es besteht bereits vor Semesterbeginn die Möglichkeit sich online für Vorlesungen einzuschreiben, sodass man seinen Platz in der Vorlesung schon sicher hat. Für 3 Austauschstudenten funktioniert das in der Praxis für die meisten Vorlesungen jedoch nicht, da man als Voraussetzung für fortgeschrittene Vorlesungen bestimmte Grundlagenfächer abgeschlossen haben muss, was für Austauschstudenten natürlich nicht im Online-System der CSULB vermerkt sein kann. In jedem Fall ist es einen Versuch wert sich schon vorab für seine Wunschvorlesungen anzumelden, da man seine Wahl während der ersten Vorlesungswochen beliebig wieder verändern kann. Am besten ist es sich vorab anhand der Vorlesungsbeschreibungen die online zu finden sind und anhand von Erfahrungsberichten anderer Studenten ca. 7 bis 8 Vorlesungen auszusuchen, die ansprechend klingen und diese während der ersten Vorlesungswoche zu besuchen. In der ersten Vorlesung bekommt man jeweils den „syllabus“ ausgehändigt, einen Lehrplan für das gesamte Semester mit ausführlicher Beschreibung der Inhalte. Anhand dessen und der Informationen die der Professor während der Veranstaltung zusätzlich gibt kann man sich ein recht gutes eigenes Bild von dem machen, was einen während des Semesters erwarten wird. Konnte man sich nicht online für seine Wunschkurse anmelden ist dies die Gelegenheit den Professor zu fragen ob man an dem Kurs teilnehmen darf. Wenn man die Erlaubnis bekommt, was im Filmdepartment fast immer der Fall sein wird, schreibt man seine Daten auf eine Liste und wird wenige Stunden später im Onlinesystem freigeschaltet. Diese Prozedur wird auch von den meisten amerikanischen Studenten betrieben und „class crashing“ genannt. Bis zu einer großzügigen Deadline kann man sich während der ersten Wochen des Semesters jederzeit problemlos von Kursen abmelden und auch noch zusätzliche Kurse belegen, ohne dass dies Konsequenzen für die Noten hat. Von dieser Möglichkeit wird auch reger Gebrauch gemacht, sodass sich die Gesichter in den Vorlesungen während der ersten drei bis vier Wochen noch ständig ändern. Vorlesungen und Prüfungen Generell würde ich sagen dass die Professoren am Filmdepartment viel Wert auf eine Unterhaltsame Vorlesung legen und versuchen den Unterricht witzig zu gestalten. Das Studieren an der CSULB ist sehr viel verschulter als in Deutschland. Auf viele Freiheiten, an die man von der HAW gewohnt ist muss man an der CSULB 4 verzichten. So gibt es z.B. in den meisten Vorlesungen eine Anwesenheitspflicht, die mit einer Anwesenheitsliste kontrolliert wird. Oft gibt es Hausaufgaben die in der nächsten Vorlesung eingesammelt und benotet werden. In vielen Vorlesungen gibt es Kurztests, teilweise wöchentlich, teilweise in unregelmäßigen Abständen. Diese fließen ebenso mit in die Endnote ein wie ein „midterm exam“, welches nach ca. 2 Monaten geschrieben wird. Das „final exam“ am Ende des Semesters bildet also nicht wie von zu Hause gewohnt die gesamte Note für ein Fach, sondern ist nur eine von vielen Noten, welche man im Laufe des Semesters sammelt. Anders als an der HAW muss man an der CSULB wenn man für einen Kurs eingeschrieben ist auch zwingend die Prüfung am Ende des Semesters ablegen; man hat also nicht die Möglichkeit sich spontan zu entscheiden eine Prüfung zu verschieben oder gar nicht zu schreiben. Die Termine für die „midterms“ und „finals“ werden von der Universität bestimmt und bereits zu Beginn des Semesters bekannt gegeben. Während der „finals“, die alle während den letzten zwei Wochen des Semesters geschrieben werden hatte die Bibliothek rund um die Uhr geöffnet und es wurden kostenlose Energy Drinks auf dem Campus verteilt. Anders als in Hamburg sind auch die Vorlesungszeiten. Vormittags gibt es relativ wenige Vorlesungen, viele finden abends statt und dauern teilweise bis 22 Uhr. Manche Vorlesungen sind mehrmals wöchentlich für jeweils eine Stunde, andere Fächer werden einmal wöchentlich in Blöcken von bis zu 6 Stunden unterrichtet. Da es keine festen Vorlesungszeiten wie an der HAW gibt und jedes Fach seine eigenen Zeiten hat kann das Zusammenstellen des Stundenplans zu Beginn des Semesters recht kompliziert und chaotisch sein und es kommt oft zu Überschneidungen. Ich hatte fünf Fächer belegt und war damit gut ausgelastet, hatte aber auch noch genug Zeit für Freizeitaktivitäten und Ausflüge. Zu den eigentlichen Vorlesungszeiten kamen im Laufe der Zeit noch zahlreiche Projekte und zusätzliche Treffen im Rahmen von Vorlesungen hinzu. 5 Mein Stundenplan sah wie folgt aus: Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Auch wenn ich während der Vorlesungen mal das ein oder andere Wort nicht verstanden habe hatte ich nie Probleme dem Inhalt folgen zu können. Wenn ich etwas nicht verstanden und nachgefragt habe waren alle Professoren und meine amerikanischen Kommilitonen immer sehr hilfsbereit und haben sich die Zeit genommen es ausführlich zu erklären. In den Vorlesungen hat sich mein englischer Wortschatz sowohl an Fachvokabular als auch an American Slang erheblich verbessert. In wieweit die Kurse aus Long Beach für das Studium an der HAW anerkannt werden ließ sich im Vorfeld leider nicht vollständig klären. Es entscheiden die zuständigen Professoren der HAW ob sie einen bestimmten Kurs der CSULB als gleichwertig zu dem von ihnen unterrichteten Fach anerkennen. Da die Kursbeschreibungen im CSULB-Vorlesungskatalog relativ vage sind lässt sich die Frage der Anerkennung in den meisten Fällen erst nach dem Auslandssemester klären wenn man die Kurse anhand seiner gesammelten Vorlesungsunterlagen vergleichen kann. 6 Belegte Kurse International Electronic Media Systems In dieser Vorlesung werden die Mediensysteme verschiedener Länder verglichen. Während der ersten Hälfte des Semesters hat Prof. Finney die für die Entwicklung von Medientechnologien bedeutendsten Länder vorgestellt. Zunächst wurden jeweils verschiedene geographische und ökonomische Faktoren geklärt um dann weiter auf ihren Einfluss auf das Rundfunksystem des entsprechenden Landes einzugehen. Besonderer Wert wurde auf die Darstellung der Entwicklungen aktueller Technologien gelegt, erklärt wie diese zu Stande kommen und welchen Einfluss sie auf andere internationale Mediensysteme haben. Die zweite Hälfte des Semesters wurde größtenteils von den Studenten selber gestaltet. Jeder Student musste sich ein beliebiges Land aussuchen und dieses entsprechend der Vorgaben des Professors dem Kurs in einer einstündigen Präsentation vorstellen. Nach den Präsentationen der Studenten hat der Professor jeweils Informationen ergänzt, kommentiert und korrigiert. Die Endnote für Kurs setzt sich aus vier Einzelleistungen zu je 25% zusammen: ein „midterm“, ein „final exam“, die Präsentation und eine umfangreiche Hausarbeit. Ich fand den Kurs sehr interessant, Prof. Finney hat seine Vorträge anspruchsvoll gestaltet und konnte zu sehr vielen Themen Anekdoten aus eigener Erfahrung erzählen. Digital Arts Production Im Kurs „Digital Arts Production“ werden Konzepte und konkrete Techniken zur Produktion von visuellen Effekten, digitalen 2D und 3D Animationen und interaktiven Medien behandelt. Prof. Cain ist sehr zugänglich, gestaltet den Unterricht sehr kurzweilig und schaffte es immer eine lockere, kommunikative Atmosphäre herzustellen. Es wurden viele praktische Beispiele aus alltäglichen Medien vorgeführt, sodass die gelernten Techniken stets einen konkreten bezug zur Realität hatten. Es gab viele „in class projekts“, bei denen jeder Student eigene Ideen technisch umgesetzt und danach dem Kurs präsentiert hat. Während des Semesters gab es drei Tests in denen theoretisches Wissen abgefragt wurde, verschiedene kleinere Projekte als Hausaufgaben und ein großes Greenscreen-Video Projekt. Den Abschluss des Semesters bildete das „final project“, welches neben der Mitarbeit im 7 Unterricht auch einen großen Anteil an der Gesamtnote hat. Auf dieses Abschlussprojekt wurde das gesamte Semester über hingearbeitet, Ideen entwickelt und die zur Umsetzung nötigen Techniken und Software kennengelernt. Ich würde den Kurs „Digital Arts Production“ weiterempfehlen; ich konnte viel Neues und Interessantes lernen. Man hat in diesem Fach viel Freiheit eigene Ideen umzusetzen, es ist viel Eigeninitiative gefragt und man muss viel außerhalb der Vorlesungen arbeiten. Independent TV Field Production Dies war ein sehr kurzweiliger, abwechslungsreicher und arbeitsintensiver Kurs. Ziel von Prof. Stu Rosen ist es im Rahmen des Kurses eine TV-Produktionsfirma möglichst realitätsnah zu simulieren, für die die Studenten arbeiten und verschiedene Jobs erledigen. Im Hintergrund steht tatsächlich eine reale Firma namens „Surfside Productions“, die Aufträge von echten Auftraggebern erhält, welche dann von den Studenten des aktuellen Semesters erledigt werden. Von den Einnahmen wird neues Equipment für den Kurs angeschafft. Neben diesen Projekten für externe Auftraggeber wird während des gesamten Semesters eine TV-Show produziert, die aus vielen kurzen, bis zu fünfminütigen Beiträgen besteht. Die Themen werden von den Studenten vorgeschlagen und ausgewählt. Oft wird im Rahmen der Beiträge über Events in Long Beach oder auf dem Campus berichtet. Wenn die Show am Ende des Semesters fertig produziert ist wird sie auf einem lokalen Fernsehsender in Long Beach ausgestrahlt. Alle Studenten die den Kurs belegen treffen sich zwei mal pro Woche für jeweils drei Stunden. Während dieser Treffen erzählt Prof. Rosen viele Anekdoten und gibt so seine Erfahrungen als Fernsehproduzent weiter. Außerdem werden oft Gastdozenten eingeladen, die meist eher technische Themen behandeln und die Studenten mit dem Equipment vertraut machen. Drei Assistenten des Professors gestalten auch Teile der wöchentlichen Treffen und standen immer für Fragen bereit. Neben den regelmäßigen Treffen werden in kleinen Gruppen die Beiträge für die TVShow produziert. Hierzu werden von Zeit zu Zeit die Gruppen gebildet, wobei jeder Student sich für eine bestimmte Position im Produktionsteam, wie z.B. Produzent, Kameramann, Tontechniker, Moderator, Cutter, etc. bewirbt. Für die Jobs die man annimmt wird man mit virtuellem Geld bezahlt, außerdem gibt es gelegentlich kurze Tests bei denen man ebenfalls virtuelles Geld sammeln kann. 8 Anhand des virtuellen Geldes welches man im Laufe des Semesters gesammelt hat wird am Ende die Note für den Kurs berechnet, sodass eine gewisse Rivalität zwischen den Studenten besteht. „Tv Field Production“ bietet einen recht realitätsnahen Einblick in eine Fernsehproduktionsfirma und man hat die Möglichkeit durch verschiedene Jobs verschiedene Arbeitsfelder kennen zu lernen und sich gleichzeitig auf seine Interessen zu konzentrieren. Da man oft in kleinen Gruppen über Events in Long Beach berichtet bietet dieser Kurs auch eine perfekte Gelegenheit Long Beach und amerikanische Studenten kennen zu lernen. Film and Video Lighting “Film and Video Lighting” war eines meiner Lieblingsfächer an der CSULB und auch das lehrreichste Fach. Prof. Jack Anderson hat Jahrzehnte lang als Kameramann in Hollywood-Filmproduktionen gearbeitet und gibt seine Erfahrungen hier weiter. Die Vorlesung fand einmal wöchentlich sechsstündig statt und begann jeweils mit einem kurzen Quiz, in dem theoretisches Wissen abgefragt wurde. Danach wurden vom Professor ästhetische und technische Aspekte des Filmlichtes erklärt und vorgeführt. Der Großteil der Zeit wurde meistens mit praktischen Übungen der Studenten verbracht. Der Professor stellte konkrete Aufgaben um eine bestimmte Beleuchtung zu realisieren, die dann in Gruppen von jeweils drei bis vier Studenten umgesetzt wurden. Die Resultate wurden auf 16mm Film festgehalten, der Film bis zur nächsten Woche entwickelt und dann angeschaut, vom Professor kommentiert und in der Gruppe diskutiert. Den Höhepunkt des Semesters bildete die Umsetzung des Scripts zu einem zweiminütigen Film mit Lichtstimmungen im Stile des Film Noir. Die Endnote setzte sich aus den in den wöchentlichen Tests gesammelten Punkten und Mitarbeitsboni zusammen. Introduction to Acting “Introduction to Acting” ist ein Kurs aus dem Theaterdepartment, welches sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Filmdepartment befindet. Es ist ein sehr populäres Fach welches von verschiedenen Professoren unterrichtet wird. Es ist eine Einführung in grundlegende schauspielerische Techniken, bei der viele Bewegungsübungen, Rhetorik- und Stimmübungen auf dem Lehrplan stehen. 9 Außerdem wird das Schreiben von kurzen Scripten geübt, die in Kleingruppen entwickelt und anschließend vor dem Kurs präsentiert werden. Immer wieder gab es kurze Tests und Hausaufgaben, die jedoch meist kein auswendig gelerntes Wissen abgefragt haben, sondern eher zur Selbstreflexion und Besinnung dienten. Der „midterm“ besteht aus einem zweiminütigen Monolog, welchen man schreibt, dann mit dem Professor zusammen überarbeitet und schließlich vor den anderen Studenten präsentiert. Das „final“ ist ähnlich zum „midterm“, besteht jedoch aus einer ca. dreiminütigen Szene mit Dialog, die in Zweiergruppen präsentiert wird. Bewertet wird nicht schauspielerisches Talent, sondern Mitarbeit und Engagement. Eine Voraussetzung zum Bestehen des Faches war es über das Semester verteilt sechs verschiedene am Department entwickelte Theatervorstellungen zu besuchen, die dann im Unterricht analysiert und diskutiert wurden. Betreuung und Angebote für Gaststudierende Während der Woche vor den Vorlesungen findet eine Orientierungswoche statt, während der vom International Office und der ISA („International Student Association“) viele informative Veranstaltungen und Vorträge organisiert werden. Ich empfand diese Woche als eine sehr gute Möglichkeit mich auf dem Campus und im Department zurecht zu finden zu lernen und konnte bereits einen Teil des Umfangreichen Angebots an Aktivitäten auf dem Campus kennenlernen. Während des gesamten Semester und vor allem während der ersten Wochen war das International Office immer eine sehr hilfreiche Anlaufstelle für alle organisatorischen Fragen; nicht nur in Bezug auf die Universität und Vorlesungen, sondern bezüglicher aller denkbarer Probleme, mit denen ein Austauschstudent konfrontiert werden kann. Das International Office ist immer mit mindestens einem amerikanischen Studenten besetzt, der selber schon Auslandserfahrungen gesammelt hat und einem somit bei Fragen oft weiterhelfen kann. Ansonsten ist gibt es zahlreiche Sprechstunden bei den „International Coordinatern“, die einem unkompliziert helfen können bei Fragen zu Visa, Verlängerung des Aufenthaltes, etc. Auch der Schriftverkehr der Krankenversicherung läuft teilweise über das International Office ab. 10 Wenn man während des Semesters das Land verlassen will (z.B. für einen Wochenendtrip in das nur 200km entfernte Mexiko) muss man sich vorher unbedingt im International Office eine Unterschrift auf einem bestimmten Formular geben lassen und dieses Formular mit auf die Reise nehmen, da es ansonsten passieren kann dass man nicht wieder in die USA einreisen darf. Mit dem International Office wird man bereits im Vorfeld des Austauschsemesters per Email Kontakt haben und mit reichlich Informationen und Tipps versorgt. Neben dem International Office gibt es noch die „International Student Association“, eine Studentengruppe die über das gesamte Semester hinweg verschiedene Veranstaltungen anbieten. Die ISA setzt sich aus engagierten Studenten zusammen, größtenteils Amerikaner die selber schon im Ausland studiert haben oder dies planen, aber auch aus vielen internationale Studenten, die ihr komplettes Studium in Long Beach machen. Im Laufe des Semesters gab es z.B. ein von der ISA organisiertes Lagerfeuer am Strand, einen Filmabend am Strand, eine Campus- und Stadtführung und zu Beginn des Semesters eine kleine „Internationale Messe“ um die Angebote für internationale Stundenten auf dem Campus kennen zu lernen. Sämtliche Aktivitäten der ISA waren speziell zu Beginn des Semesters eine willkommene Gelegenheit um amerikanische sowie andere internationale Studenten zu treffen. Ein „buddy program“, ähnlich dem der HAW, bei dem Austauschstudenten jeweils einen freiwilligen amerikanischen Studenten zugewiesen bekommen, der mit Rat und Tat zur Seite steht befand sich während meines Aufenthaltes gerade im Aufbau. Die Website der Universität fand ich nicht besonders übersichtlich, was die Recherche im Vorfeld etwas erschwerte. Einmal in Long Beach angekommen haben sich die meisten Fragen jedoch innerhalb der ersten Woche von selbst geklärt. Zusätzlich zur normalen Website der Universität gibt es noch das „Beachboard“ (http://beachboard.csulb.edu/), eine Art Forum vergleichbar mit dem „MT-Board“ des Departments Medientechnik der HAW. Auf dem Beachboard sind oft detailliertere Informationen zu Vorlesungen zu finden als im Vorlesungskatalog. Während des Semesters kann man sich im Beachboard für seine Kurse anmelden und wird darüber mit Unterrichtsmaterialien versorgt. 11 Manche Professoren betreiben auch private Websites zu ihren Vorlesungen, auf denen man sich im Vorfeld schon einen guten Eindruck über die Vorlesung verschaffen kann. Generell fand ich die Betreuung durch die Professoren am Filmdepartment sehr gut. Sprechstunden von Professoren musste ich nie wahrnehmen, da man sich ohnehin ständig auf den Fluren trifft und sich über den aktuellen Stand von Projekten austauscht. Fragen wurden fast immer positiv aufgenommen und gerne beantwortet. Generell waren meine Professoren sehr gesprächig und pflegten eine angenehme, lockere Atmosphäre, vor allem auch außerhalb der Vorlesungen. Ich hatte den Eindruck als Internationaler Student mit offenen Armen empfangen zu werden. Alle Professoren waren sehr erfreut und neugierig wenn sie Austauschstudenten in Ihren Vorlesungen antrafen und haben auch die Gelegenheit genutzt im Rahmen von Vorlesungsthemen nach internationalen Vergleichen, etc. zu Fragen. Ich würde sogar sagen dass man als internationaler Student manchmal intensiver von Professoren betreut wurde als amerikanische Studenten. Generell werden Austauschstudenten im Filmdepartment sehr viele Möglichkeiten geboten sich zu integrieren. Wohnen in Long Beach Bei der Wohnungssuche hat man grundsätzlich zwei Möglichkeiten; entweder man bemüht sich schon von Deutschland aus um ein Zimmer, oder man fängt erst vor Ort an zu Suchen mit dem Vorteil seine potentiellen Mitbewohner vorher kennen lernen zu können und das Zimmer mit eigenen Augen zu sehen. Da ich es bevorzugte bei meiner Ankunft in Long Beach schon einen sicheren Schlafplatz zu haben, habe ich erstere Variante gewählt. Als nächstes musste ich mich entscheiden ob ich mich für ein Wohnheim auf dem Campus bewerbe oder ein mir privates WG Zimmer suche. Über den Campus verteilt gibt es verschiedene Wohnheime, die alle recht ähnlich sind und deren Plätze zentral durch die Wohnheimsverwaltung vergeben werden. Alle Wohnheimszimmer sind „shared rooms“, d.h. man teilt sich sein Schlafzimmer also mit einem „roommate“, den man in den meisten Fällen erst beim Einzug kennen lernt. Wenn man sich mit jemand 12 bestimmtes ein Zimmer teilen möchte besteht auch die Möglichkeit sich dafür zu bewerben. Der Grund warum ich mich von vornherein gegen ein Wohnheimszimmer entschieden habe war dass es mit mehr als $1000 pro Monat und Person extrem teuer ist. Für die Suche nach privaten Zimmern findet man die meisten Angebote auf der Website http://www.craigslist.com. Auch auf der Website der Universität gibt es eine umfangreiche Datenbank mit Zimmerangeboten, viele davon in Universitätsnähe. Hier gab es sogar einige Annoncen in denen Internationale Studenten ausdrücklich begrüßt wurden. Aus dieser Datenbank hatte ich von Deutschland aus 20 Zimmer ausgesucht, die nicht zu weit von der Universität entfernt lagen und die in meinen preislichen Rahmen passten. Nachdem ich die Vermieter per Email angeschrieben hatte bekam ich innerhalb eines Tages zwei Zusagen, sodass ich mir meinen Favoriten aussuchen konnte. Ich wohnte in Long Beach in einem Wohngebiet in unmittelbarer Nähe zum Campus in einem „shared house“ zusammen mit fünf amerikanischen Studenten, was es von Anfang an sehr leicht gemacht hat den amerikanischen Alltag kennen zu lernen und sich darin einzugliedern. Zukünftigen Austauschstudenten rate ich bei der Wohnungssuche auf eine gute Busanbindung zum Campus und zur Innenstadt zu achten. Die groben Fahrzeiten sind auf der Seite http://www.lbtransit.com/ zu finden. Vor allem abends kann es in Long Beach oft schwierig sein mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause zu kommen, da viele Buslinien nur bis 20:00 oder 22:00 Uhr fahren. Dies kann zum Problem werden, da viele Vorlesungen bis 22 Uhr dauern und es danach ggf. keinen Bus mehr gibt um nach Hause zu kommen. In Uninähe zu wohnen hat den Vorteil dass man mit dem Fahrrad von zu Hause aus in wenigen Minuten seine Vorlesungsgebäude erreichen kann. Der große Nachteil ist jedoch dass die Busse aus der Innenstadt am Wochenende nur bis 22 Uhr zur Universität zurück fahren und man somit oft auf Mitfahrgelegenheiten oder Taxis angewiesen ist. 13 Öffentliche Verkehrsmittel Mit dem Studentenausweis der CSULB kann man – wie aus Hamburg gewohnt – kostenlos die öffentlichen Verkehrsmittel innerhalb der Stadt benutzen. Die verschiedenen Buslinien in Long Beach verkehren je nach Wochentag und Tageszeit im 10 bis 90 Minutentakt. Viele Buslinien haben keine festen Abfahrtzeiten, sodass man an den Haltestellen Angaben wie „every 60 to 90 minutes“ findet. Auch Buslinien mit festen Abfahrtzeiten sind leider oft sehr unzuverlässig. Nachdem ich während der ersten Wochen in Long Beach viele Stunden wartend an Bushaltestellen verbracht hatte bin ich fast komplett auf das Fahrrad als Transportmittel umgestiegen. Das Fahrradfahren in Long Beach empfand ich als sehr angenehm, da es sehr selten regnet, es meist angenehm warm ist, es kaum Steigungen gibt und die meisten Straßen einen breiten Seitenstreifen haben der sich als Radweg nutzen lässt. Da die Entfernungen die man typischerweise innerhalb der Stadt zurücklegt meistens nicht weiter als 5km sind war das Fahrrad für mich die beste Option. Um Long Beach zu verlassen gibt es eine zuverlässige, 45minütige Zugverbindung von Long Beach nach Downtown Los Angeles und die regelmäßig verkehrenden Greyhound Busse für Langstrecken zu anderen Städten. Hiervon abgesehen gibt es kaum öffentliche Verkehrsmittel, sodass man für viele auf ein Auto angewiesen ist. Leben in und um Long Beach herum Long Beach hat knapp eine halbe Million Einwohner, wirkte auf mich im Vergleich zu deutschen Städten mit ähnlichen Einwohnerzahlen jedoch wesentlich kleiner. Abgesehen von einigen Bauten in Downtown gibt es kaum hohe Gebäude. In den meisten Wohngebieten haben die Häuser nur eine oder zwei Etagen und sind freistehend, mit einem großen Vorgarten. Wie die meisten amerikanischen Städte ist Long Beach nach einem schachbrettartigen Blocksystem aufgebaut, was es sehr leicht macht sich zu orientieren. Die Menschen in Long Beach empfand ich als sehr freundlich, entspannt und aufgeschlossen. Von Fremden auf der Straße oder im Bus angesprochen zu werden 14 passierte wesentlich öfter als in Deutschland. Da es immer sehr leicht war mit Amerikanern ins Gespräch zu kommen hatte ich von Anfang an keine Probleme mich zurecht zu finden und mich zu integrieren. Bei Problemen trifft man auf sehr viel Hilfsbereitschaft und Ausländern gegenüber sind die meisten Menschen sehr aufgeschlossen und neugierig. Obwohl die beiden Stadtzentren ca. 50km von einander entfernt sind würde ich Long Beach als eine Vorstadt von Los Angeles beschreiben. Viele Menschen die in Long Beach wohnen fahren jeden Tag mit dem Auto zur Arbeit nach Los Angeles. Auch einige Professoren und Studenten der CSULB wohnen in Los Angeles und pendeln täglich. Das Nachtleben in Long Beach ist auf verschiedene Gegenden verteilt. Auf einem langen Abschnitt der 2nd Street gibt es viele Sportsbars und Clubähnliche Bars mit lauter Musik, die jedoch alle recht teuer sind ($6 bis$8 für ein Bier). Auf der 4th Street, weiter in Richtung Downtown findet man einige kleinere, gemütlichere Bars mit alternativer Musik. Die meisten Clubs befinden sich in Downtown. In Kalifornien gibt es eine Sperrstunde, sodass sämtliche Bars und Clubs um 2 Uhr nachts schließen. Da es im Filmdepartment, wie auch in den meisten anderen Departments der CSULB freitags keine Vorlesungen gibt, hatte ich jede Woche ein verlängertes Wochenende, was sich perfekt anbot um Kalifornien zu erkunden. Außerdem gab es während des Fall Terms noch einige Feiertage wie „Labor Day“, „Veterans Day“ und „Thanks Giving“. Die Lage von Long Beach bietet einen guten Ausgangspunkt für Wochenendtrips in den Süden und das Zentrum Kaliforniens, wo es viele Nationalparks (Yosemite, Kings Canyon, Sequoia), Wüsten und interessante Städte zu sehen gibt. So sind es z.B. 2 Stunden fahrt von Long Beach nach San Diego und 5 Stunden nach Las Vegas. Für solche Ausflüge bietet es sich an einen Mietwagen zu mieten, was in Kalifornien sehr günstig sein kann, vor allem wenn man sich die Kosten mit einer Gruppe von Leuten teilt. 15 Kosten und Krankenversicherung Wie teuer ein Auslandssemester in Long Beach wird hängt natürlich sehr stark von einem selber, dem Lebensstil den man dort pflegt und den Freizeitaktivitäten ab. Die Miete für ein Zimmer in Long Beach ist sehr hoch; selbst wenn man ein günstiges Angebot findet wird man in den meisten Fällen noch deutlich mehr Zahlen als in Hamburg. Für ein Zimmer in einer WG muss man mit $500 bis $700 pro Monat rechnen. Während Lebensmittel im Supermarkt in Kalifornien ebenfalls wesentlich teurer sind als in Deutschland kostet das Essen in günstigen Restaurants und Fastfoodketten hingegen nur etwa die Hälfte der deutschen Preise. Preislich macht es keinen großen Unterschied ob man zu Hause kocht oder in einem günstigen Restaurant isst. Kleidung, Elektronik und die meisten anderen Produkte außer Lebensmittel sind wesentlich günstiger als in Deutschland. Auch Mietwagen und Benzin kosten nur etwa die Hälfte. Da fast alle amerikanischen Geldautomaten eine Gebühr für das Abheben mit fremden Karten verlangen ist es sinnvoll sich gleich nach Ankunft in den USA ein Konto bei einer amerikanischen Bank zu eröffnen und Geld vom deutschen Konto darauf zu überweisen, sodass man kostenlos Bargeld abheben kann und eine amerikanische Kreditkarte zur Verfügung hat. Das Benutzen von Kreditkarten ist in den USA sehr viel verbreiteter als in Deutschland, teilweise sogar obligatorisch; sogar die Getränkeautomaten auf dem Campus akzeptieren Kreditkarten. Die Verwaltung der Universität und das Campusleben im Allgemeinen haben auf mich einen sehr viel kommerzielleren Eindruck gemacht als in Deutschland. Sehr oft werden zusätzliche Gebühren für die verschiedensten Dinge fällig, so kostet z.B. ein Parkticket auf dem Campus-Parkplatz $130 pro Semester. Zusätzlich zu den jedes Semester steigenden Studiengebühren muss man beim Belegen bestimmter Kurse (z.B. die meisten Produktionsorientierten Fächer am Filmdepartment) noch Kursoder Laborgebühren von bis zu mehreren hundert Dollar bezahlen. Auch befinden sich zahlreiche private Fastfoodketten auf dem Campus, sowie einige UniMerchandising-Shops wo Uni-Tshirts etc. angeboten werden. In vielen Vorlesungen wird bei der Empfehlung von Büchern zu Beginn des Semesters ausdrücklich auf den universitätseigenen Buchladen auf dem Campus verwiesen, der meistens jedoch teurer ist als andere Buchhandlungen. Im Buchladen 16 auf dem Campus kann man sich viele Bücher jedoch auch für 50% des Kaufpreises für ein Semester mieten statt sie zu kaufen. Als Austauschstudent muss man über die Universität eine bestimmte Krankenversicherung der Firma „Wells Fargo“ (gleichzeitig eine der Größten Banken Kaliforniens) für ca. $350 pro Semester abschließen. Diese Versicherung deckt jedoch nicht alle potentiellen Kosten ab, sodass man im Falle einer ernsthaften Verletzung schnell auf einigen tausend Euro Eigenanteil sitzen bleiben kann. Daher würde ich dringend dazu raten sich zusätzlich mit einer deutschen Reisekrankenversicherung abzusichern. Auf dem Campus gibt es ein „Health Center“, in dem man sich als Student kostenlos untersuchen und behandeln lassen kann. Benötigt man jedoch außerhalb der Öffnungszeiten ärztliche Hilfe, sollte man sich vor dem Aufsuchen eines Arztes oder eines Krankenhauses bei der Wells Fargo Versicherung erkundigen, da diese nur die Kosten für ausgewählte Ärzte und Krankenhäuser übernimmt. Im Wintersemester 2011/12 erhielten die Austauschstudenten der HAW ein Reisekosten-Stipendium welches den Flug, die Visumsgebühren und die Versicherungskosten abdeckte. Fazit Mein Auslandssemester an der California State University in Long Beach war eine großartige Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Ich konnte viele wertvolle Erfahrungen sammeln, habe ganz neue Einblicke aus anderen Perspektiven in die Film- und TV-Produktion bekommen, was in dieser Form an der HAW nicht möglich gewesen wäre, sodass das Auslandssemester eine fachliche Bereicherung und eine gute Ergänzung zum Studium an der HAW darstellt. Die meisten Professoren am Filmdepartment der CSULB haben jahrelang im Filmoder Fernsehgeschäft gearbeitet und versuchen ihre Erfahrungen an die Studenten weiterzugeben. Alle Kurse die ich belegt hatte waren sehr praxisnah, abwechslungsreich und interessant. 17 Das Leben in einer Fremden Kultur hat nicht nur viel Spaß gemacht, sondern war auch sehr lehrreich und hat mich viele Dinge neu wertschätzen lassen. Durch das Leben in Long Beach und viele Trips durch Kalifornien konnte ich die amerikanische Lebensart hautnah erfahren, neue Freunde finden und eine ganz neue Mentalität kennen lernen. Ich möchte mich für die große Unterstützung durch Professoren und International Offices sowohl an der HAW als auch an der CSULB herzlich bedanken. 18 19 20