- Pathé Films AG Zürich
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Schulmaterialien: Hintergrundinformationen für den Unterricht Eine Produktion der Fanes Film in Co-Produktion mit Constantin Film Produktion und Beta Film FRANCESCO E IL PAPA FRANCESCO UND DER PAPST Ein Film von Ciro Cappellari mit Papst Benedikt XVI., Francesco Giuffra, Maestro Giuseppe Liberto, Monsignore Marcus Pavan, Davide Serrago u.a. Produzenten Peter Weckert, Norbert Preuss, Oliver Berben Regie, Kamera, Drehbuch Ciro Cappellari Idee Peter Weckert KINOSTART: 21. April 2011 Filmlänge: 90 Minuten Material erhältlich unter www.pathefilms.ch Schulvorstellungen sind jederzeit möglich. Bei Interesse wenden Sie sich an Ihr lokales Kino vor Ort oder an die Pathé Films AG unter 044 277 70 80 INHALT PROTAGONISTEN & STAB ........................................................................................... 3 KURZINHALT ................................................................................................................. 4 PRESSENOTIZ ............................................................................................................... 4 INHALT ........................................................................................................................... 5 FRANCESCOS AUSBILDUNG AN DER SCHOLA CANTORUM .................................. 7 DER CHOR DER SIXTINISCHEN KAPELLE ................................................................. 8 DER VATIKAN ................................................................................................................ 9 DIRECTORS NOTE ...................................................................................................... 11 INTERVIEWS ................................................................................................................ 12 CIRO CAPPELLARI (Drehbuch, Regie, Kamera) ...................................................... 12 PETER WECKERT (Produzent) ................................................................................ 16 OLIVER BERBEN (Produzent) .................................................................................. 18 DIE PROTAGONISTEN ................................................................................................ 20 PAPST BENEDIKT XVI.............................................................................................. 20 FRANCESCO GIUFFRA ............................................................................................ 20 MAESTRO GIUSEPPE LIBERTO .............................................................................. 20 MONSIGNORE MARCOS PAVAN ............................................................................ 20 DER STAB .................................................................................................................... 21 CIRO CAPPELLARI (Drehbuch, Regie, Kamera) ...................................................... 21 PETER WECKERT (Produzent) ................................................................................ 22 NORBERT PREUSS (Produzent) .............................................................................. 24 OLIVER BERBEN (Produzent) .................................................................................. 25 CRISTA KRAMER VON REISSWITZ (Co-Autorin, Beratung Vatikan) ...................... 27 FANES FILM GMBH .................................................................................................. 28 KONTAKTE................................................................................................................... 30 2 PROTAGONISTEN & STAB PROTAGONISTEN Papst Benedikt XVI. Francesco Giuffra Marcello und Lorenzo Giuffra Signora Rosa Maria Iannucci Signore Stefano Giuffra Francescos Brüder Francescos Mutter Francescos Vater Cappella Musicale Pontificia Sistina Musikalischer Leiter Chorleiter Don Marcos Maestro Giuseppe Liberto Monsignore Marcus Pavan Mitarbeiter und Lehrer der Schola Cantorum Klavierlehrerin Prof. Masako Tominaga Pater Massimiliano Nobile Dr. Marco Lauciani Prof. Luciana Lo Schiavo Maestro Massimo Scapin Maestro Andrea Buccarella Marta Pongetti Elisabetta Berruti Vatikan Gendarm Schweizer Gardist Nonne im Schweigekloster Führer Petersdom (Modelle Michelangelo) Prof. Daniela Agostino Davide Giulietti Davide Serrago Maria Sophia Cicchetti OSB Dr. Pietro Zander STAB Regie Drehbuch Kamera Produzent Produzent Fanes Film Produzent Constantin Film Produktion Executive Producer Constantin Film Co-Autorin, Beratung Vatikan Co-Autor, Dramaturg Ton Musik Regieassistenz Schnitt 1. Kameraassistenz & Kameraoperator Ciro Cappellari Ciro Cappellari Ciro Cappellari Peter Weckert Norbert Preuss Oliver Berben Martin Moszkowicz Crista Kramer von Reisswitz Herbert Schwarze Frank Heidbrink Alexander Hacke Nancy Rivas Stefan Richter, Peter König Tommy Mann 3 KURZINHALT Auf den ersten Blick ist Francesco ein ganz normaler Junge. Der Elfjährige lebt mit seiner Familie in Rom, spielt gerne Fußball und ist begeisterter Pfadfinder. Doch seine große Leidenschaft ist die Musik. Er singt im Knabenchor des Chores der Sixtinischen Kapelle, der die päpstlichen Liturgien begleitet, und hat nur einen einzigen Wunsch: Einmal in der Sixtinischen Kapelle aufzutreten. Was er kaum zu hoffen wagt, wird Wirklichkeit. Dank seiner einzigartigen Stimme wird er ausgewählt das alljährliche Solo vor dem Heiligen Vater zu singen – das durften bisher nur Erwachsene… Während für Francesco nun die aufregendste Zeit seines Lebens beginnt, erlebt auch Papst Benedikt XVI. bewegende und sehr persönliche Momente. Er tritt seine lang geplante Reise ins Heilige Land an. Wohl zum ersten Mal betritt er arabischen Boden, wird unter anderem von König Abdullah II. und Königin Rania von Jordanien im Königspalast in Amman empfangen und reist in die Region, in der Jesus Christus gelebt und gewirkt hat. Doch der Heilige Vater ist nicht nur Oberhaupt der katholischen Kirche, sondern auch Privatmensch: Wir erleben ihn im stillen Gebet und auf langen Spaziergängen in den vatikanischen Gärten seiner Sommerresidenz in Castel Gandolfo – hier kann er die Eindrücke seiner Reisen verarbeiten… PRESSENOTIZ FRANCESCO UND DER PAPST erzählt die berührende Geschichte eines außergewöhnlichen elfjährigen Jungens, dessen größter Traum in Erfüllung geht: Er darf ein Solo für den Papst singen. In seinem Dokumentarfilm begleitet Grimme-Preisträger Ciro Cappellari den kleinen Francesco, Chorknabe im Chor der Sixtinischen Kapelle, während der aufregenden Probenzeit bis zum Höhepunkt seines bisherigen Lebens – seinem Auftritt vor dem Heiligen Vater. Aus der Perspektive des römischen Jungen taucht Cappellari in den Mythen umwobenen Mikrokosmos Vatikanstaat ein und zeigt eine Kirche, die vor der vielleicht größten Herausforderung ihrer Geschichte steht: ihre Jahrtausende alten Lehren und Traditionen zu erneuern, um sich in einer modernen Gesellschaft zu behaupten. Cappellari hatte Zugang zu Bereichen des Vatikans, die für Außenstehende normalerweise unerreichbar sind. Fast ein Jahr lang begleitete er Papst Benedikt XVI. auf seinen Reisen nach Afrika und Israel. Er gewährt exklusive Einblicke in das Leben des Heiligen Vaters und zeigt ihn von einer bislang unbekannten Seite. 4 INHALT Auf den ersten Blick ist Francesco ein ganz normaler Junge. Der Elfjährige lebt mit seiner Mutter Rosa Maria Janucci, seinem Zwillingsbruder Lorenzo und dem älteren Marcello in Rom. Da der Vater nach der Trennung in Brüssel wohnt, zieht Rosa die drei Jungen alleine groß. Francesco ist ein aufgeweckter Junge, spielt gerne Fußball und ist begeisterter Pfadfinder. Doch seine große Leidenschaft ist die Musik. Er singt im Chor der Sixtinischen Kapelle, der die päpstlichen Liturgien begleitet, und besucht die Schola Cantorum in der Nähe des Vatikans. Der apostolische Palast, die Pracht des Petersdoms, die berühmten Fresken Michelangelos in der Sixtinischen Kapelle – Francesco ist von der Welt des Vatikans fasziniert und stolz ein Teil von ihr zu sein. Sein großes Idol ist der Papst. Während der Messen bewundert er ihn aus der Ferne. Persönlich getroffen hat er ihn noch nie. Francesco hat einen einzigen Wunsch: bei der alljährlichen Begegnung des Chores mit dem Heiligen Vater das Solo zu singen – einmal im Leben dem Stellvertreter Christi auf Erden ganz nahe zu sein. Was Francesco kaum zu hoffen wagt, wird Wirklichkeit, sein Traum geht in Erfüllung. Dank seiner einzigartigen Stimme entscheidet Don Liberto, der musikalische Leiter des Chores, dass Francesco in diesem Jahr das Solo singen darf – eine Ehre, die bislang ausschließlich Erwachsenen vorbehalten war. Für Francesco beginnt die aufregendste Zeit seines Lebens. Vormittags besucht er den normalen Schulunterricht, an den Nachmittagen stehen Proben mit dem Chor und Einzelstunden auf dem Programm. Für die musikalische Ausbildung und das Stimmtraining der Kinder ist der brasilianische Geistliche Don Marcos verantwortlich. Er führt ein strenges Regiment und treibt die Jungen zu Höchstleistungen an. Die Ausbildung erfordert enorme Konzentration und viel Disziplin. Tage ohne Schule, Proben oder Auftritte sind selten. Seitdem feststeht, dass Francesco beim diesjährigen Privatkonzert den Solopart übernehmen wird, bleibt ihm nur noch wenig Freizeit. Und seine Brüder sind ihm in dieser Situation auch keine Unterstützung. Die beiden haben nur wenig Verständnis für Francescos außergewöhnlichen Musikgeschmack und ziehen ihn wegen seiner Begeisterung für den Papst ständig auf. Vor allem sein älterer Bruder Marcello macht sich immer wieder über ihn lustig. Francesco fühlt sich zunehmend als Außenseiter. Er ist zwar mit ganzem Herzen Mitglied des Chores der Sixtinischen Kapelle, doch es macht ihn traurig, dass er bei seinen Brüdern keine Anerkennung findet. Hinzu kommt, dass sich in die erste Freude über die einmalige Chance, vor dem Papst zu singen, Lampenfieber und Selbstzweifel mischen und die Angst, der Stimmbruch oder eine Erkältung könnten seinen Auftritt in letzter Minute verhindern. Während Francesco Zweifel plagen, ob er der großen Herausforderung gewachsen ist, hat auch Monsignore Liberto Sorgen. Der Chor hat Nachwuchsprobleme. Von den zehn Jungen, die in diesem Jahr für den Chor ausgebildet werden, haben nur vier das stimmliche Potenzial, um den hohen Anforderungen zu genügen und übernommen zu werden. Außerdem melden immer weniger Eltern ihre Kinder für die Ausbildung an. In Zeiten von Playstation, Internet und MTV ist die strenge Ausbildung im Chor der Sixtinischen Kapelle nicht sehr populär. Don Liberto fasst daher einen Entschluss. Er will mit den althergebrachten Vorurteilen aufräumen und das Erscheinungsbild des Chores modernisieren. Neben einer eigenen Website plant er eine CD mit zeitgemäßer sakraler Musik aufzunehmen. Doch die finanziellen Mittel sind knapp. Rund 10.000 Euro fehlen und es gibt zahlreiche andere Dinge, für die die Schule dringend Geld benötigt. Doch nicht nur der Knabenchor steht vor großen Herausforderungen. Auch die katholische Kirche und ihr Oberhaupt Papst Benedikt XVI. ringen darum, ihr 2000-jähriges Erbe zu bewahren und sich gleichzeitig zu erneuern, um den veränderten gesellschaftlichen Bedingungen gerecht zu werden. Besonders deutlich zeigt sich dies anlässlich der Reise des 5 Papstes nach Kamerun und Angola. Sie konfrontiert ihn nicht nur mit großer Armut und den Auswirkungen eines langjährigen Krieges, sondern auch mit den fatalen Folgen der Immunschwäche-Krankheit Aids. Francescos großer Tag ist gekommen. Beim päpstlichen Privatkonzert in der Sala Clementina, zu dem nur wenige ausgewählte Gäste geladen sind, muss er beweisen, was er in den vergangenen Wochen gelernt hat. Wird er das schwierige Solo meistern? Ist seine Stimme wirklich kräftig genug? Wird er trotz seiner Nervosität die Töne treffen? Doch Francescos Mühen werden belohnt. Als er vor den Heiligen Vater tritt, ist jede Unsicherheit verflogen und seine Stimme erklingt klar und hell. Für einen kurzen Augenblick scheint die Zeit still zu stehen. Als der Papst auf ihn zugeht und ihm zu seinem gelungenen Solo gratuliert, ist Francesco der glücklichste Junge der Welt. Dieser besondere Moment gehört nur zwei Menschen – dem mächtigsten Mann der katholischen Kirche und einem ganz normalen Jungen. 6 FRANCESCOS AUSBILDUNG AN DER SCHOLA CANTORUM Als Mitglied der Pueri Cantores besucht Francesco die Schola Cantorum. Die Singschule, an der rund 70 Schüler ausgebildet werden, befindet sich in unmittelbarer Nähe des Vatikans. Die Ausbildung ist intensiv und erfordert viel Disziplin. Die Schüler beginnen meist im Alter von acht Jahren mit der einjährigen Ausbildung, um anschließend für rund drei Jahre im Chor zu singen, bevor die Pubertät und der Stimmbruch einsetzen. Der Druck, dem die Kinder ausgesetzt sind, ist hoch, zumal längst nicht feststeht, dass jeder Junge am Ende der Ausbildung über die stimmlichen Qualitäten verfügt, um in den Chor aufgenommen zu werden. Das Ausbildungskonzept der Schola Cantorum ist dual aufgebaut und gewährleistet mit Klassen von maximal 15 Schülern eine individuelle Betreuung der Kinder. Am Vormittag nehmen die Jungen den normalen Schulstoff durch. Der Nachmittag gehört der Musik. Auf dem musikalischen Lehrplan stehen Stimmbildung, die frühe Notenschrift und das Repertoire geistlicher Chormusik. Francesco, der das Solo für den Papst singen wird, erhält zusätzlich zum Gruppenunterricht Einzelstunden bei Don Marcos. Der brasilianische Geistliche ist für die musikalische Ausbildung und das Stimmtraining der Kinder verantwortlich. Manchmal zweifelt Francescos Mutter daran, ob die Entscheidung, ihn an der Schola Cantorum unterrichten zu lassen, richtig war. Rosa Maria Jannucci: „Der Unterricht ist sehr streng, es wird viel von den Kindern verlangt. Im Grunde geht Francesco jeden Tag zweimal zur Schule. Das ist eine enorme Belastung.“ Um ihrer besonderen Bestimmung gerecht zu werden, opfern die Kinder einen Großteil ihrer Freizeit. Selbst in den Sommerferien stehen häufig Auftritte mit dem Chor an. Für viele ist die Schola Cantorum ein zweites Zuhause geworden, eine zweite Familie. In der Gemeinschaft erleben sie Geborgenheit und lernen, Verantwortung für einander zu übernehmen. Die älteren Kinder haben Vorbildfunktion für die jüngeren und führen die Neulinge in die Gepflogenheiten und Abläufe der Schule ein. Die Stimme ist das kostbarste Gut der Chorknaben. Sie leben in ständiger Sorge, eine Erkältung könnte die Stimme in Mitleidenschaft ziehen oder ein frühzeitiger Stimmbruch ihre Karriere vorzeitig beenden. „Wir haben allein im letzten Vierteljahr drei Kinder durch Stimmbruch verloren, und wir haben einige Jungen, die kurz davor sind“, so Monsignore Liberto, der musikalische Leiter des Chores. „Manche unserer Sänger verlieren wir, weil der Stimmbruch heute viel früher einsetzt, oft schon mit zwölf Jahren, und die Laufbahn manch eines guten Sängers abrupt beendet.“ Der Stimmwechsel, auch Mutation genannt, tritt bei Jungen zwischen dem 13. und 18. Lebensjahr ein – Abweichungen sind möglich und hängen vom individuellen Verlauf der Pubertät ab. Durch die Ausschüttung des Geschlechtshormons Testosteron wächst der Kehlkopf und die Stimmbänder werden länger – bei Jungen um bis zu einem Zentimeter. Die Stimmlippen werden dicker, wodurch sie langsamer schwingen und die Stimme um bis zu einer Oktave tiefer werden kann. Nach dem Stimmbruch entwickeln sich etwa ein Drittel aller Knabenstimmen zum Tenor, zwei Drittel zu Bariton oder Bass. 7 DER CHOR DER SIXTINISCHEN KAPELLE Die Pueri Cantores sind der Knabenchor des päpstlichen Chors der Sixtinischen Kapelle – der Cappella Musicale Pontificia. Der Chor, gegründet von Papst Gregor I. (590 bis 604), ist für die musikalische Gestaltung der päpstlichen Liturgien zuständig und gilt als ältester Chor der Welt. Seinen Namen verdankt er der Sixtinischen Kapelle, die im 15. Jahrhundert als päpstliche Hauskapelle unter Papst Sixtus IV. errichtet wurde. Der Chor tritt bei den Papstgottesdiensten in Rom auf, im Petersdom oder auf dem Petersplatz. Seit dem 19. Jahrhundert gehören neben Männern auch Knaben zum Chor, der 1956 offiziell als Chor der Sixtinischen Kapelle konstituiert wurde – mit einer angeschlossenen Musikschule. „Es gibt keine reinere Stimme als die eines Kindes. Niemals kann die Stimme eines Erwachsenen den Grad von Reinheit zum Ausdruck bringen wie ein Kind“, beschreibt Monsignore Liberto, 26 Jahre lang der künstlerische Leiter des Chores, dessen Faszination. Ein Chor auf Nachwuchssuche „Wir sind in der paradoxen Situation“, so Gesangslehrer Don Marcos, „dass unser Chor durch die lateinische Messe aufgewertet wurde, gleichzeitig fehlt uns aber der Nachwuchs. Wenn es so weitergeht, sind wir ernsthaft in unserer Existenz gefährdet.“ Der Chor steht vor der großen Herausforderung, seine Jahrhunderte alte Tradition zu bewahren und sich gleichzeitig der modernen Welt zu öffnen, um auch künftig noch Jugendliche für die Chorarbeit zu begeistern. Kein leichtes Unterfangen, wie Daniela Agostino, Klavierlehrerin des Chors, erklärt: „Ich habe im letzten Jahr mit fast 500 Eltern und ihren Kindern gesprochen. Aber mehr als zehn neue Kinder werden wir im nächsten Schuljahr nicht bekommen.“ Die Ursachen für die Nachwuchsprobleme des Chores sind vielfältig. Die Konfession ist nicht einmal das größte Problem. Der Chor ist konfessionell nicht gebunden und zu den Sängern zählen auch ein muslimischer und ein griechisch-orthodoxer Junge. Schwierigkeiten bereiten vielmehr die zahlreichen Ablenkungen, unter denen die Konzentration der Jungen leide, wie Don Marcos erklärt. „Fernsehen, Nintendo, Playstation, Handys... Manche Kinder scheitern trotz einer wunderbaren Stimme, weil sie sich nicht auf eine Sache konzentrieren können. Die halten nicht eine Chorprobe durch.“ Pueri Cantores weltweit Neben den Pueri Cantores in Rom gibt es eine weltweite Vereinigung katholischer Knaben-, Mädchen-, Kinder- und Jugendchöre – die International Federation of Pueri Cantores. Den Grundstein dafür legte der französische Priester Abbé Fernand Maillet (1896-1963). Der Chorleiter der „Petits Chanteurs à la Croix de Bois“ in Paris unternahm mit seinen „Sängerknaben vom Holzkreuz“ zahlreiche Reisen und pflegte engen Kontakt zu Chören außerhalb Frankreichs. Aus der Überzeugung, dass die „singenden Kinder“ glaubwürdige Botschafter des Friedens Christi seien, gründete er 1947 den Internationalen Verband Pueri Cantores. Noch im selben Jahr fand das erste Treffen der Vereinigung mit etwa 3.000 Teilnehmern in Paris statt. Heute umfasst der Verband etwa 800 Chöre mit insgesamt 30.000 Mitgliedern in mehr als 30 Ländern auf allen Kontinenten. Der Deutsche Chorverband Pueri Cantores besteht seit 1951. In ihm sind derzeit rund 400 katholische Chöre (Knaben- und Mädchenchöre, Kinder- und Jugendchöre sowie Scholen) mit mehr als 16.000 Sängerinnen und Sängern zusammengeschlossen. Er gilt als der größte Nationalverband innerhalb der Internationalen Föderation. Nach Angaben des Deutschen Musikinformationszentrums in Bonn gibt es in Deutschland mehr als 28.050 kirchliche Chöre mit rund 666.100 aktiven Mitgliedern (Stand Mai 2010), die in der 8 Arbeitsgemeinschaft Deutscher Chorverbände organisiert sind. Davon gehören 18.140 zum Allgemeinen Cäcilien-Verband, darunter auch der Deutsche Chorverband Pueri Cantores. 9.910 Chöre sind im Verband evangelischer Kirchenchöre Deutschlands zusammengeschlossen. Knabenchöre in Deutschland Auch in Deutschland haben Knabenchöre kirchlichen Ursprungs eine lange Tradition. Zu den bekanntesten zählt der Thomaner Chor in Leipzig. Seine Geschichte reicht in das Jahr 1212 zurück, als der Thomaskirche eine Schule angegliedert wurde, in der die Knaben dafür ausgebildet wurden, den musikalischen Dienst anstelle der Chorherren zu übernehmen. Da die Thomasschule auch Leipziger Bürgerkindern zugänglich war, gilt sie als Deutschlands älteste öffentliche Schule. Die Thomaner sangen, gewissermaßen als Gegenleistung für Schulbildung und Unterkunft, während der Gottesdienste, bei Taufen, Hochzeiten und Begräbnissen sowie Veranstaltungen der Ratsmitglieder. Weltweite Berühmtheit erlangten die Regensburger Domspatzen, die auf eine mehr als 1000jährige Geschichte zurückblicken und zu den ältesten Knabenchören der Welt gehören. Im Jahr 975 gründete Bischof Wolfgang die zu St. Peter gehörende Domschule, deren Schüler die liturgische Gestaltung der Gottesdienste in der Domkirche übernahmen. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts gehen die Domspatzen auf Konzertreisen, die sie in die ganze Welt führen. Zwischen 1964 und 1994 leitete Georg Ratzinger, Bruder von Papst Benedikt XVI., als Domkapellmeister den Chor. DER VATIKAN Der Vatikan ist der kleinste souveräne Staat der Welt und gleichzeitig das Zentrum der katholischen Kirche mit mehr als einer Milliarde Gläubigen. Er ist ein souveräner, völkerrechtlich anerkannter unabhängiger Staat. Staatsoberhaupt der absoluten Wahlmonarchie ist der Papst, der die drei Gewalten der Regierung, Gesetzgebung und Rechtsprechung ausübt. Weniger als 1.000 Einwohner leben auf einer Fläche von rund 44 Quadratkilometern, etwa 550 von ihnen sind vatikanische Staatsbürger. Zur Vatikanstadt gehören der Petersdom, der Petersplatz, die Sixtinische Kapelle sowie die im Vatikan gelegenen Paläste und Gärten. Als autarker Staat hat der Vatikan eine eigene Staatsbürgerschaft, eine eigene Gerichtsbarkeit, betreibt eine staatseigene Bank sowie ein eigenes Post- und Fernmeldewesen. Päpstliche Schweizergarde Die Päpstliche Schweizergarde ist für die Sicherheit des Papstes im Apostolischen Palast, einschließlich des Papst-Appartements, zuständig. Sie teilt sich die Aufgabe der Sicherheit mit der italienischen Gendarmerie, die für alle Straßen und Wege sowie Gebäude außerhalb des Apostolischen Palasts zuständig ist. Sie sichert außerdem die Zugänge zur Vatikanstadt sowie den Eingang der Sommerresidenz des Papstes, das Castel Gandolfo, sie wacht bei Audienzen und Gottesdiensten und begleitet den Papst auf Reisen. Das Korps, das 1506 seinen Dienst übernahm, wurde auf Betreiben von Papst Julius II. gegründet. Dieser plante zum Schutz seiner Person und seiner Residenz die Stationierung eines festen Kontingents von Soldaten. Die eidgenössischen Soldaten galten damals aufgrund ihres Mutes und ihrer Treue als unbesiegbar und hatten einen exzellenten Ruf. Unterstützt wird die Schweizergarde durch die Gendarmerie des Staates der Vatikanstadt. Sie übernimmt in der Vatikanstadt und auf den exterritorialen Besitzungen des Heiligen Stuhls die Aufgaben einer Staats-, Justiz- und Verkehrspolizei. 9 Apostolischer Palast Im Apostolischen Palast laufen die Fäden der katholischen Kirche zusammen. Er ist die offizielle Residenz des Papstes in der Vatikanstadt. Neben den Privaträumen des Papstes umfasst der Palast Audienzsäle wie die Sala Clementina, den großen und kleinen Thronsaal, die päpstliche Bibliothek, Arbeitszimmer und Räumlichkeiten für private Audienzen sowie die Büros der römischen Kurie. Teile des Palastes sind in die Vatikanischen Museen integriert, zum Beispiel die Sixtinische Kapelle. Viele der Sehenswürdigkeiten der Vatikanstadt zählen zum UNESCO Weltkulturerbe. Petersdom Die Petruskirche, auch als Sankt Peter oder Petersdom bekannt, zählt zu den größten Sakralbauten der Welt. Sie gilt als das Heiligtum der römisch-katholischen Kirche und ist Ziel für Pilger aus aller Welt. Wo sich heute die prachtvolle Kuppel erhebt, stand zuvor die Basilika, die Konstantin I. um 324 auf dem Vatikanischen Hügel errichten ließ. An der Stelle vermutete man das Grab des Apostels Petrus. Nachdem die Basilika stark baufällig war, gab Papst Julius II. den Neubau der Peterskirche in Auftrag, um sich selbst ein Monumentalgrab über dem Petrusgrab zu erschaffen. Der Grundstein für den Petersdom wurde 1506 gelegt. Während der rund 120jährigen Hauptbauzeit wirkten zahlreiche Baumeister an der Planung und Umsetzung mit, darunter große Künstler wie Raffael und Michelangelo. Einen einheitlichen Bauplan gab es aufgrund der wechselvollen Baugeschichte nie. Obwohl das Bauwerk drei verschiedene Stilepochen (Renaissance, Manierismus, Barock) vereint, ergibt es ein stimmiges Gesamtkunstwerk. Unter der Kuppel des Petersdoms befindet sich der Papstaltar, der von Berninis bronzenem Baldachin auf gedrehten Säulen beschirmt ist. Daneben finden sich im Petersdom einzigartige Kunstwerke wie die Pietà von Michelangelo und die berühmte Petrusstatue. Sixtinische Kapelle Die Sixtinische Kapelle verdankt ihre Berühmtheit vor allem dem prachtvollen Deckenfresko, das durch die plastischen Figurendarstellungen von Michelangelo Buonarroti besticht. Das neben dem Jüngsten Gericht wohl bekannteste Motiv ist die Erschaffung Adams. Es zeigt, wie Gott Adam durch die Berührung seines Fingers den Lebensatem einhaucht. Namensgeber der Sixtinischen Kapelle ist Papst Sixtus IV. (1471-1484), der den Bau in Auftrag gab. Die Sixtinische Kapelle ist nicht nur von großer kunstgeschichtlicher Bedeutung, sondern auch Austragungsort der Papstwahl. Vatikanische Museen Der Vatikan ist eine Schatzkammer der abendländischen Kunstgeschichte. Die Vatikanischen Museen beherbergen die päpstlichen Kunstsammlungen, die zu den wichtigsten und größten der Welt gehören. Die Sammlung der Vatikanischen Museen, die 1765 eröffnet wurden, umfasst neben orientalischen Altertümern aus Ägypten und Assyrien Kunstwerke der klassischen Antike, etruskisch-italische Altertümer, frühchristliche und mittelalterliche Kunst, Kunstwerke von der Renaissance bis ins 19. Jahrhundert sowie zeitgenössische Kunst und eine völkerkundliche Sammlung. Einer der Höhepunkte sind die Stanzen Raffaels. Papst Julius II. hatte Raffael mit der malerischen Gestaltung von vier Gemächern des Vatikanpalastes beauftragt. Gemeinsam mit seinen Schülern schuf dieser zwischen 1508 und 1524 vier mit herrlichen Fresken ausgemalte Räume. In der päpstlichen Residenz sind heute die Säle Stanza della Segnatura, Sala di Costantino, Stanza di Eliodoro und Stanza dell’ Incendio di Borgo mit ihren einzigartigen Fresken nach Entwürfen des italienischen Meisters zu bewundern. 10 DIRECTORS NOTE CIRO CAPPELLARI (Drehbuch, Regie, Kamera) Als ich 2009 mit meinen Recherchen für FRANCESCO UND DER PAPST begonnen habe, stand ich vor den imposanten Mauern des Vatikans und habe mich gefragt, wie ich jemanden, der in dieser extrem kontrollierten Welt lebt, privat oder zumindest persönlicher porträtieren kann. Nach einigen Besuchen in den verschiedenen Abteilungen des Vatikans und nach Terminen mit mehreren Kardinälen und Monsignore Gänswein, dem Privatsekretär des Papstes, war mir klar, dass gerade darin, mehr als bei anderen Projekten zuvor, die Herausforderung liegen würde. Die Entscheidungsträger im Vatikan ließen sich sehr schnell von der Idee eines Films über den Kirchenstaat aus der Perspektive eines Elfjährigen Chorsängers überzeugen. Nur eine etwas persönlichere Darstellung des Papstes blieb bis zuletzt ein heikles Thema. Die meines Wissens letzte große Kinoproduktion im Vatikan wurde vor zehn Jahren gedreht. Der polnische Film „Pope John Paul II.“ fand die volle Unterstützung durch Johannes Paul II., der sich damit ein filmisches Denkmal schuf. Unter Papst Benedikt XVI. ist so etwas undenkbar. In erster Linie, weil Joseph Ratzinger den Medien gegenüber sehr misstrauisch ist. In zweiter Linie, weil die Kurie das Geheimnisvolle, das Papst und Vatikan umgibt, um jeden Preis bewahren möchte. Eingedenk dieser Voraussetzungen hat mich vor allem interessiert, wie der Papst von denen gesehen wird, die sich in seiner Nähe aufhalten. Um diese Frage zu beantworten, ist der direkte, unvoreingenommene Blick eines Kindes für mich die richtige Perspektive. Parallel zu meinen Recherchen im Vatikan habe ich meine Beziehung zu der Knabenchorschule in der Altstadt Roms vertiefen können. Die Schola Cantorum ist zwar ein Teil des Kirchenstaats, hat ihren Sitz aber außerhalb der vatikanischen Mauern. Durch den Umgang mit den Familien der Kinder ist die Schule aufgeschlossener und zu meinem großen Erstaunen nicht weniger offen als viele laizistische Schulen. Ich hatte das große Glück, dort die engagierten Musiklehrer Don Marcos Pavan und Daniela Agostino kennen zu lernen. Auch der Chorleiter und Dirigent Monsignore Don Liberto empfing uns mit offenen Armen. Durch ihre Hilfe bekam ich den Kontakt zu den Schülern und ihren Familien. Als ich Francesco kennen gelernt habe, nahm die Idee, die Welt des Papstes mit den Augen eines Kindes zu entdecken, langsam Gestalt an. Durch die Geschichte dieses schüchternen, intelligenten und begnadeten Sängerknaben habe ich eine ebenso persönliche wie einfache Perspektive gefunden. FRANCESO UND DER PAPST folgt dem elfjährigen Jungen in das Herz der katholischen Kirche. Mit seinem unbefangenen Blick werden wir in eine hermetische Welt voller strenger Regeln und archaisch anmutender Rituale eingeführt. 11 INTERVIEWS CIRO CAPPELLARI (Drehbuch, Regie, Kamera) Der Chor der Sixtinischen Kapelle dürfte den meisten Menschen unbekannt sein. Wie sind Sie selbst darauf aufmerksam geworden und wie ist die Idee entstanden, einen Film darüber zu machen? Als mich der Produzent Peter Weckert gefragt hat, ob ich einen Film über den Vatikan machen möchte, habe ich sofort zugesagt. Ich stamme aus einer italienischen Familie, die dem Vatikan im 18. Jahrhundert sehr nahe stand. Obwohl ich mich nicht mehr als Katholik sehe, bringe ich durch meine katholische Erziehung nicht nur gute Voraussetzungen mit, sondern aufgrund des familiären Hintergrunds auch ein ganz besonderes Interesse für den Vatikan. Der Chor der Sixtinischen Kapelle ist der älteste Chor der Welt. Die Sopran- und MezzosopranStimmen wurden bis Ende des 19. Jahrhunderts mit Kastraten besetzt. Erst 1878 entschied Papst Leo XIII., dass der Chor nur noch aus Knaben und Männern bestehen soll. Der letzte musikalisch wirkende Kastrat hieß Alessandro Moreschi. Er war von 1883 bis 1913 Sänger der Cappella Sistina. Die Kinder werden in einer eigenen Schule unterrichtet. Obwohl Schule und musikalische Ausbildung umsonst sind, fällt es auch vielen katholischen Eltern nicht leicht, ihre Kinder auf die Schule des Chors der Sixtinischen Kapelle zu schicken. Einer der Gründe dafür ist die Anwesenheitspflicht ihrer Kinder, die weit reichende Konsequenzen für das Familienleben hat. Weil die Schulferien und die religiösen Feste wie Weihnachten und Ostern oft zusammen fallen, können sie nicht in den Urlaub fahren wie andere Familien. Wenn die Kinder in der Schule anfangen, sind sie nicht älter als acht oder neun Jahre. Die meisten von ihnen sind nicht im Chor, weil sie besonders gläubig sind, sondern weil sie singen möchten und die Musik lieben. Mich hat von Anfang an der Ernst fasziniert, mit dem sie die strenge Arbeit auf sich nehmen und mit welchem Ehrgeiz sie an ihrer musikalischen Ausbildung und der Perfektionierung ihrer Stimme arbeiten. Als Peter mit der Idee an mich herangetreten ist, dachte er an einen Spielfilm. Mir wurde in der Schule jedoch sehr schnell klar, dass man das besondere Leben dieser Kinder nur in dokumentarischer Form so authentisch wie möglich erzählen kann. Zusammen mit den Produzenten Norbert Preuss, Peter Weckert und Oliver Berben habe ich mich dann für diesen Weg entschieden. Jetzt musste ich nur noch einen geeigneten Protagonisten, also das richtige Kind finden. Sie haben im Vorfeld der Dreharbeiten sechs Monate lang recherchiert. Wie sind Sie dabei vorgegangen und was war Ihr Ansatz? Das Wichtigste war, einen charismatischen, intelligenten Jungen zu finden, der sehr gut singen kann und bei dem die Möglichkeit besteht, dass er als Solist ausgewählt wird. Auch die familiären Verhältnisse des Jungen waren mir wichtig, weil mir sehr daran gelegen war, den Alltag eines Kindes in Rom zu zeigen. Gerade dieser zweite Punkt hat sich dann jedoch als besonders schwierig herausgestellt, denn die meisten Kinder wachsen sehr behütet auf. Auch ältere Kinder dürfen nicht alleine auf die Straße gehen. Bei den Chorkindern kommt noch erschwerend hinzu, dass sie selbst am Wochenende kaum freie Zeit haben. Es war also sehr schwierig, das richtige Kind zu finden, weil nur sehr wenige meine Voraussetzungen erfüllt haben. Parallel dazu habe ich zusammen mit den Produzenten und der Vatikanjournalistin Cristina Kramer von Reisewitz die Beziehungen zum Vatikan aufgebaut. Im Vatikan ist kaum etwas ohne das Wohlwollen des Heiligen Stuhls möglich. Damit wir in der Schule drehen durften, brauchten wir die Empfehlung von Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone, dem zweiten Mann in der 12 Hierarchie des Kirchenstaats. Mit dieser Empfehlung konnten wir uns dann um die offizielle Drehgenehmigung des Vatikans bemühen. Die bürokratischen Mühlen des Vatikanstaats mahlen langsam, aber gründlich. Für jeden Schritt braucht man eine Erlaubnis, die oft von zwei Seiten bestätigt werden muss. Wir haben also viel Zeit mit Diplomatie verbracht. In einem Gespräch mit Monsignore Liberto, dem damaligen Leiter des Chores, habe ich erfahren, dass besonders begabte Kinder auch als Solisten ausgebildet werden. Als er mir dann auch noch erzählte, dass er gerade damit begonnen hat, ein Solostück für eine Aufführung vor dem Papst zu komponieren, hatte ich meine Geschichte. Ich wollte den Jungen begleiten, der für diesen einmaligen Auftritt ausgewählt wird. Sie hatten Einblick in Bereiche des Vatikans, die Außenstehenden normalerweise verborgen bleiben. Wie haben Sie diesen exklusiven Zugang erhalten und welche Erkenntnisse haben Sie am meisten überrascht? Man bekommt leider keinen Freipass für den Vatikan. Wer nicht dort wohnt oder arbeitet, braucht eine spezielle Genehmigung, die jedes Mal neu zu beantragen ist. Durch meine regelmäßigen Besuche im Vatikanstaat kannte ich nach einem halben Jahr fast alle Mitarbeiter zumindest vom Sehen. Dadurch wurde es viel einfacher, auch mal kurzfristig einen Termin im Vatikan zu bekommen. Ich war an vielen Orten des Vatikanstaates, die für das Publikum gesperrt sind. Besonders beeindruckt haben mich immer wieder die Kunstwerke, die im Apostolischen Palast an den Wänden hängen. Während ich auf eine Audienz wartete, staunte ich über die Wandfresken und erfuhr, dass diese von Raffael um das Jahr 1500 gemalt wurden. Die Mitarbeiter des Heiligen Stuhls arbeiten eigentlich in einem Museum, einer riesigen Gemäldegalerie. In diesen Räumen hatte ich oft das Gefühl, mich in einer Zeitmaschine zu befinden, die mich jeden Tag aufs Neue in ein längst vergangenes Jahrhundert zurück-„beamt“. Dieser Eindruck wurde durch das Verhalten der Menschen, die dort arbeiten, und die Regeln des Protokolls, die ebenfalls aus einer anderen, weit entfernten Zeit zu stammen scheinen, noch verstärkt. Dieser extreme Gegensatz von Alltag und Ausnahmezustand hat mich ganz besonders an dem Projekt gereizt, und das nicht nur in Bezug auf den Vatikan selbst, sondern auch in Bezug auf die Rolle, die der Vatikan im Leben der normalen Römer spielt. Die Römer selbst behaupten ja gerne, dass der Vatikan wie eine intakte Monarchie sei. Das kann ich nach den Erfahrungen, die ich dort gemacht habe, nur bestätigen. Sie haben Papst Benedikt XVI. fast ein Jahr lang auf seinen Reisen begleitet. Wie nahe sind Sie ihm dabei gekommen und inwiefern hat sich Ihr Bild von ihm und der katholischen Kirche durch den Dreh verändert? Es ist nicht einfach, einem Papst nahe zu kommen - und schon gar nicht Papst Benedikt XVI. Es ist faszinierend zu beobachten, wie sehr sich dieser Papst, im Gegensatz zu seinem Vorgänger Johannes Paul II., den Ritualen seiner Rolle unterworfen hat. Jedes öffentliche Erscheinen von ihm ist minutiös durchgeplant. Selbst bei den Audienzen ist alles vom Protokoll festgelegt, alles steht vorher fest – eigentlich ist keine Geste spontan. Ich hatte nach zehn Monaten die erste Gelegenheit, mit dem Papst persönlich zu sprechen. Das war im Oktober in der apostolischen Privatbibliothek nach einer Audienz für Prinz Albert von Monaco. Da wurde mir plötzlich mitgeteilt, dass der Papst mich begrüßen und sprechen möchte. Ich nehme an, dass wir diesen Verstoß gegen die protokollarischen Gepflogenheiten unserer Beharrlichkeit zu verdanken haben. Wir haben Benedikt bei seinen Messen im Petersdom und der Basilika St. Paul vor den Mauern, bei seinen Reisen nach Afrika und ins Heilige Land, bei seinen Spaziergängen in den Gärten von Castel Gandolfo und an vielen anderen Orten begleitet. Wenn er uns sah, grüßte er uns freundlich. Wir gehörten, wenn man so will, irgendwie dazu. 13 Auch wenn Papst Benedikt XVI. meiner Meinung nach in vielen wichtigen Fragen wie der Sexualität oder der Modernisierung der Kirche einen Schritt zurück geht, habe ich großen Respekt vor der Last, die er sich mit diesem Amt auferlegt hat. Ich habe mich oft gefragt, wie man sich das antun kann. Man ist nicht einfach nur eine öffentliche Person wie ein Star, sondern trägt die Verantwortung für über eine Milliarde Gläubige und eine Institution mit einer 2000jährigen Geschichte auf seinen Schultern. Aus dem Korsett all dieser strengen Formen und Rituale blickt einen ein sehr sympathischer, bescheiden wirkender, intelligenter alter Mann an, der sich seiner Rolle in unserer materialistischen Gesellschaft sehr genau bewusst ist, und dazu gehört zweifelsfrei auch sein kalkulierter Umgang mit den Medien. Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit mit dem Vatikan? Welche Vorgaben bzw. Einschränkungen gab es bzgl. der Dreharbeiten? Ein Problem, mit dem man sich als Dokumentarfilmer schon seit längerem konfrontiert sieht, ist der Versuch der Einflussnahme. Medienerfahren wie wir heutzutage sind, will jeder sein Bild kontrollieren. Das gilt ganz besonders für große Organisationen, von denen man vor dem Drehen Verträge in die Hand gedrückt bekommt, in denen eindeutig definiert wird, was man darf und was nicht. Das macht die Arbeit nicht einfacher, selbst wenn man nicht investigativ arbeitet. Der Vatikan kann da auf eine Jahrhunderte lange Erfahrung zurückgreifen. Sie wissen ziemlich genau, wie sie sich selbst darstellen wollen und man bekommt schnell den Eindruck, dass die Person des Papstes unerreichbar bleiben soll. Ein Drehtermin mit seinem Bruder im Garten von Castel Gandolfo wurde uns aus ästhetischen Gründen abgesagt, weil der Papst sich im Sommer die Hand gebrochen hatte und einen Gips tragen musste. Hinzu kommt, dass sich die Mitarbeiter wie in jeder anderen großen Organisation nach allen Seiten hin absichern, keiner will einen Fehler machen. Als wir in der Sakristei der Sixtinischen Kapelle drehen wollten, weil sich die Kinder dort umziehen, hatte der Verantwortliche plötzlich große Sorgen, dass wir die Jungen unwürdig darstellen könnten. Es hat uns viel Überzeugungsarbeit gekostet, bis wir die Erlaubnis hatten, wie geplant das Ankommen, Warmsingen und den Weg der Kinder in den Petersdom zu filmen. Meine Assistentin Nancy Rivas und der Produzent Norbert Preuss mussten den Drehplan täglich, manchmal sogar stündlich ändern, um auf die Zu- oder Absagen, die sehr oft im allerletzten Moment kamen, zu reagieren. Ich glaube, dass wir mit unseren Anfragen den Presse-Apparat, den Päpstlichen Rat für die Sozialen Kommunikationsmittel, das „Pontificio Consiglio delle Comunicazioni Sociali“, immer wieder ziemlich durcheinander gebracht haben, weil wir einfach keine Pressetermine wollten, sondern sehr spezielle Wünsche hatten. Ein schönes Beispiel dafür ist sicherlich die Eröffnungsszene des Films. Wir wussten zwar, dass der Helikopter des Papstes über den Fußballplatz fliegt, aber nicht genau auf welcher Route. Ich war mit den Kindern oben und das zweite Team war unten am Landeplatz im Vatikan. Die Journalistin Cristina Kramer von Reisewitz hat dem Piloten erklärt, wie sie am besten fliegen sollen. Der Pilot war sehr hilfsbereit und ist sogar noch einmal zurückgekommen, um das Fußballfeld in einer besseren Perspektive zu überfliegen. In diesem Augenblick wurde im Vatikan Alarm ausgelöst. Der Helikopter kehrt zurück! Feuerwehr und Ärzte eilten zum Landeplatz. Wir hatten unabsichtlich die Route des Papstes geändert. Über den Vorfall, für den ich mich natürlich in aller Form entschuldigt habe, wurde im Vatikan noch lange geredet. Die meisten elfjährigen Jungen beschäftigen sich heute mit Computerspielen, Handys und Popmusik. Francesco hat sein Leben der sakralen Musik verschrieben. Inwiefern unterscheidet er sich von anderen Kindern seines Alters und wie haben Sie ihn erlebt? Francesco ist ein ganz normaler Junge, der genauso wie seine Brüder Computerspiele mag und gerne fern sieht. Was ihn von den anderen Kindern unterscheidet, ist seine große Liebe zur Musik. Ich habe in der Zeit, die ich mit ihm verbracht habe, immer wieder beobachten können, wie er im Singen aufgeht. Wenn ich in seiner Nähe stand, konnte ich die Kraft seiner Stimme 14 spüren – eine Kraft, die nicht nur den Sänger auf magische Weise verwandelt, sondern auch den Zuhörer. Francesco wird von den Kindern im Chor wegen seiner einzigartigen Stimme sehr geschätzt. Bei seinen Brüdern stößt er wegen seiner ungewöhnlichen Leidenschaft für den Chor auf Unverständnis und ringt um Anerkennung. Wie sehr leidet Francesco Ihrer Meinung nach unter seiner Rolle als Außenseiter? Sicherlich leidet Francesco darunter, dass ihn seine Begabung von den anderen Kindern seines Alters isoliert, weil er nur wenig Zeit mit ihnen verbringen kann. Das gilt auch für die Beziehung zu seinen Brüdern. Seine Mutter hat sein Talent schon sehr früh erkannt und ihn entsprechend gefördert. Francesco selbst ist jedoch der Meinung, dass sein innig geliebter Zwillingsbruder Lorenzo viel besser singen könne als er. Da Lorenzo aber von Geburt an einen Hörschaden hat, kann er nicht im Chor singen wie Francesco. Es fällt ihm schwer, zu akzeptieren, dass Francesco ein ganz anderes, scheinbar viel privilegierteres Leben führt. Diese Eifersucht bezieht sich vermutlich auch auf die Beziehung zur Mutter, von der Francesco täglich zur Schule gebracht wird, weil sie in der Altstadt liegt. Darüber hinaus hat sich das Familienleben an seinen Terminen zu orientieren. Vielleicht ist das auch einer der Gründe, warum Francescos Brüder so ablehnend auf die Religion reagieren. All das macht Francesco zu schaffen, aber er ist ein kluges und offenes Kind und schafft es immer wieder erfolgreich, von den Brüdern und ihren Freunden akzeptiert zu werden. Im Chor ist die Situation für Francesco ähnlich. Auch dort gibt es eine große Konkurrenz unter den Jungen. Deshalb habe ich mit dem Gesangslehrer Pater Don Marcos vereinbart, dass wir uns am Anfang nicht sofort auf einen Protagonisten festlegen. Wir haben uns den Kindern sehr vorsichtig angenährt. Die Szene am Brunnen war ein sehr wichtiger Augenblick, in dem Francescos Klassenkameraden neidlos anerkannten, dass er einfach der beste Sänger ist. Das war für mich ein wichtiges Signal von Seiten der Kinder. Ab diesem Moment konnte ich offener auftreten und Francesco eindeutig zum Protagonisten machen. Inwiefern sind die Nachwuchsprobleme des Chores stellvertretend für die Herausforderungen, vor denen die katholische Kirche steht, zu betrachten? Auch wenn Rom für sich in Anspruch nehmen kann, die katholischste Stadt auf Erden zu sein, so verliert die Katholische Kirche auch bei den Römern zunehmend an Einfluss und Bedeutung. Es ist nie ganz leicht gewesen, genügend Kinder für den Chor zu finden. Aber in den letzten Jahren hat die Situation bedrohliche, Existenz gefährdende Ausmaße angenommen. Wenn früher vor allem auch praktische Gründe ausschlaggebend waren, so spielen heute auch die Missbrauchsskandale eine große Rolle. Sie haben das Vertrauen in die Rolle der Kirche bei der Erziehung von Kindern nachhaltig beschädigt. Der Chor hat sich seit den Dreharbeiten sehr stark verändert. Der Lehrer Don Marcos und der Chorleiter Monsignore Liberto sind nach 14 Jahren Dienst von ihren Ämtern entbunden worden. Als neuer Direktor wurde der Salesianer Don Palombella ernannt. Er hat die Anzahl der Kinder im Chor reduziert und mehr Erwachsene engagiert. In der italienischen Presse ist diese Richtungsänderung mit Entäuschung kommentiert worden. “Alla grande visione (musicale) di papa Benedetto questa volta non è corrisposta una decisione conseguente.“ (Sandro Magister). „Diese Entscheidung ist dem großen (musikalischen) Wissen von Benedikt XVI. nicht angemessen.“ Nach den vielen Skandalen der letzten Zeit und dieser inhaltlichen Neuausrichtung des Chores muss man zu der Schlussfolgerung kommen, dass sich die katholische Kirche oft selber im Wege steht. Je weniger Kinder jetzt in den Chor kommen und dort ausgebildet werden, umso größer ist die Gefahr, dass der Knabenchor im Vatikan eines Tages komplett verschwunden sein wird. 15 Der Chor, den wir im Film erleben, gehört in gewisser Weise schon der Vergangenheit an. Unser Film FRANCESO UND DER PAPST ist, obwohl das gar nicht unsere Absicht war, zu einem wichtigen Zeitdokument geworden. PETER WECKERT (Produzent) Der Zuschauer entdeckt die Welt des Vatikans durch Francescos Augen. Wie ist die Idee dazu entstanden? An einem Januarmorgen 2007 blieb mir ein Traum sehr lebhaft in Erinnerung und ließ mich dann einfach nicht mehr los: Ich hatte geträumt, ich müsse einen Film für das Kino über diesen Papst machen. Diese Idee bestimmte nicht unwesentlich vier Jahre meines Lebens. Behutsam drang ich vor in eine mir bisher unbekannte Welt – den Vatikan. Und nun wollte ich als Recherche für den Film wissen, wie lebt der Papst, wie arbeitet er, von wem ist er umgeben, was geschieht hinter diesen berühmten „Leoninischen Mauern“ inmitten dieser pulsierenden Ewigen Stadt Rom. Auf Empfehlung von Michael Ballhaus konnte ich den für dieses Vorhaben perfekt geeigneten Regie- und Kamera Experten Ciro Cappellari gewinnen, der – wie es das Schicksal wollte – auch noch einer Papstfamilie entstammt. Relativ schnell kam uns die Idee, den Film aus dem Blickwinkel eines Jungen aus dem Chor des Papstes, der Cappella Sistina, zu erzählen. Ein Junge, der mit seiner Familie mitten in Rom lebt und dessen Leben für einen bestimmten Zeitraum auf den Vatikan ausgerichtet ist, nämlich solange er während der feierlichen päpstlichen Zeremonien im Petersdom mit den anderen Knaben in seinem Alter singen darf. Damit tauchen wir ein in diese verborgene wie faszinierende Welt des Vatikans, erfahren aber auch den Umgang eines elfjährigen mit dem Glauben in dieser Welt voller Rituale und Traditionen. Am Ende geht sein größter Wunsch in Erfüllung - einmal für den Papst ein Solo singen zu dürfen. Wir erleben Papst Benedikt XVI. nicht nur als das geistige Oberhaupt der katholischen Kirche, sondern lernen auch den Menschen hinter dessen Amt als Oberhaupt von über einer Milliarde katholischer Christen kennen. Wie schwer war es, seine Zustimmung für das Projekt zu bekommen? Es war kurz vor Weihnachten 2007. Als ich nach einem regen Gedankenaustausch mit dem ersten Privatsekretär des Heiligen Vaters, Msgr. Dr. Georg Gänswein, im Apostolischen Palast die erste Zustimmung für diesen Film erhielt, freute ich mich ungeheuer und wusste, dass der Grundstein zumindest gelegt war – auch wenn noch zahlreiche Hindernisse innerhalb und außerhalb des Vatikan zu überwinden waren. Ich persönlich glaube an Fügung und dass Alles von höherem Willen bestimmt und gelenkt ist. Es sollte ein steiniger und beschwerlicher Weg bis zum ersten Drehtag sein – wir gingen sozusagen von Pontius bis Pilatus. Aber es hat sich letztendlich gelohnt – und somit ist der Film auch, wie ich finde, ein bewegendes Zeitdokument geworden. Der Film zeigt den Heiligen Vater von einer bislang unbekannten Seite. Inwiefern haben die Dreharbeiten Ihren Blick auf ihn und die katholische Kirche verändert? Da ich dem Heiligen Vater durch den Dreh im Jahre 2009 bedingt doch immer wieder sehr nah sein durfte - egal ob im Vatikan oder bei den Pastoralreisen nach Afrika im März 2009 und ins Heilige Land im Mai desselben Jahres – war ich zutiefst beeindruckt, mit welch eiserner Disziplin er dieses tägliche Mammut-Programm mit seinen über achtzig Jahren absolviert. Im Rahmen einer Privataudienz mit Prinz Albert von Monaco wurde ich dem Heiligen Vater vorgestellt und konnte mit ihm sprechen. Mich hat vor allem seine Offenheit und seine Ehrlichkeit berührt, die man spürt, wenn er die Grundlagen des katholischen Glaubensguts weitergibt und damit allen 16 demonstriert, wie stark die katholische Kirche ist, und dass sie allen Stürmen widersteht. Ich kann sagen, dass ich mich in seiner Nähe wohl gefühlt habe und von einer Aura umgeben war, die tiefe Spiritualität ausstrahlt. In gewisser Weise ist dadurch auch mein eigener Glaube gestärkt und gefestigt worden. Wie lange haben Sie insgesamt im Vatikan gedreht und wie oft sind Sie nach Rom gereist? 2009 hatten wir insgesamt 47 Drehtage. Die Schlussklappe fiel im Vorfeld des kirchlichen Hochfestes Heilig Drei König am 4. Januar 2010. Gefilmt wurde in Kamerun und Angola, in Jordanien und Israel sowie in Rom und im Vatikan. Ich persönlich reiste wohl gut 30 Mal nach Rom – während des Hauptdrehs wohnte ich drei Monate direkt an der wunderschönen Piazza Navona und lief morgens oft zu Fuß zum Tiber an der Engelsburg vorbei in den Vatikan. Insgesamt sind nun vier Jahre vergangen von der Idee 2007 bis zur Kinopremiere an Ostern 2011. Welche Szenen haben das Team vor besonders große Herausforderungen gestellt? Der gesamte Dreh war eine einzige Herausforderung. Ein großes Kompliment muss ich stellvertretend für das gesamte Team dem Regisseur Ciro Cappellari machen. Auf der Papstreise ins Heilige Land bediente er mit eingeschienter Hand nach einem Ski-Unfall bei 40 Grad Hitze in Jackett und Krawatte – wie es sich für die privilegierten Journalisten auf einem Papstflug gehört – die Kamera und schleppte zum Teil auch noch die Ausrüstung. Mit unserer Vatikan-Expertin und Fachberaterin Crista Kramer von Reisswitz, die übrigens in den 80ern von Papst Johannes Paul II. als eine der ersten drei Frauen mit an Bord des Papst-Flugzeugs zugelassen war, hatte ich u.a. die Aufgabe, mit Msgr. Dr. Georg Gänswein jeweils die speziellen Drehs abzusprechen. Dabei handelte es sich um die Sondererlaubnis, den Heiligen Vater in einigen typischen Situationen filmen zu dürfen - ob beim Aussteigen aus dem Helikopter auf dem Hubschrauberlandeplatz in den Vatikanischen Gärten, im Rahmen einer Privataudienz mit dem Thronfolger des Fürstentums Monaco, Prinz Albert von Monaco, in der Privatbibliothek oder beim Rosenkranzgebet während eines sommerlichen Spaziergangs entlang des malerischen Olivenhains im Park seiner Sommerresidenz in Castel Gandolfo. Da stets der Papst vorher gefragt und informiert werden musste und dann erst über Msgr. Dr. Georg Gänswein das O.K. kam, wussten wir manchmal erst ein paar Stunden vor dem Dreh, ob wir filmen konnten oder nicht. Da brauchte man schon Nerven aus Stahl und ein Maximum an Flexibilität und Stehkraft. Das war teilweise eine Tour de Force für alle und etwas anderes als ein Dreh auf dem "ZDFTraumschiff". Wie unterscheidet sich ein Dreh im Vatikan, in dem rein fiktionale Filmarbeiten generell verboten sind, von gewöhnlichen Dreharbeiten? Der Staat der Vatikanstadt inklusive Petersplatz ist mit seinen 44 Hektar der kleinste Staat der Welt – eine Enklave innerhalb des italienischen Territoriums. Hinter seinen Mauern herrschen andere Gesetze als draußen in der Anonymität der Großstadt. Im Vatikan kennt naturgemäß jeder jeden – vom Kardinal bis zur Supermarkt-Kassiererin. Zum Schutze des Heiligen Vaters wird auf über 50 Monitoren fast jeder Winkel im Vatikan beobachtet. Videokameras erfassen alle Personen, die den Vatikan betreten oder verlassen. Das Gendarmeriekorps kann verdächtige Personen in Echtzeit scannen und umgehend digitale Bilder anfertigen. Die Polizeitruppe verfügt über eines der modernsten Sicherheitssysteme der Welt. Entweder man akzeptiert kompromisslos die Regeln im Vatikan oder man ist schneller wieder draußen als man hereinkam. Das war eine ganz besondere Lebenserfahrung – eine „experience of life“, die jedes Vorstellungsvermögen übersteigt. 17 Was möchten Sie mit dem Film bewirken? Ich wünsche mir, dass dieser Film, der für die ganze Familie gemacht ist, nicht nur den "harten Kern" der Gläubigen anspricht, sondern - gerade durch die Kraft seiner Bilder, der Schönheit der geistlichen Musik und des Gregorianischen Chorals, aber auch der Emotionalität, die von Francesco und dem Papst ausgeht - auch die Herzen jener Menschen berührt, die noch auf der Suche nach Gott sind oder denen Gott völlig unbekannt ist, und dass sie das Wunder des christlichen Glaubens noch erleben dürfen. Speziell über den Gesang von Francesco soll die Gegenwart der himmlischen Liturgie spürbar werden und den Engelsgesang widerhallen lassen. Die bestechend schöne Sakralmusik soll aber auch Brücken bauen zu anderen Konfessionen, zu anderen Religionen. Vielleicht konnte sich der Film der Katechese des Heiligen Vaters annähern und eines der bedeutendsten Anliegen seines Pontifikats stärken – nämlich die christlichen Wurzeln des Westens in einer immer mehr von Gottlosigkeit geprägten Welt zu erhalten. OLIVER BERBEN (Produzent) FRANCESCO UND DER PAPST wählt einen sehr ungewöhnlichen Blickwinkel auf den Vatikan und den Papst. Wie kam der Stoff zu Ihnen und was hat Sie als Produzent daran gereizt? Peter Weckert ist vor etwa vier Jahren mit der Idee an mich herangetreten. Wir kennen uns schon sehr lange – aus der Zeit, als er bei RTL den Bereich Fiktion verantwortet hat. Er plante einen Dokumentarfilm über den Papst aus Sicht eines Kindes zu machen. Durch diese besondere Perspektive wollte er Einblicke in das tägliche Leben im Vatikan geben, die über die Nachrichten nicht zu transportieren sind und die keine andere Dokumentation bislang vermittelt hat. Diese Idee hat mich sofort überzeugt. Gleichzeitig ahnte ich natürlich, welche Schwierigkeiten damit verbunden sein würden. Trotzdem wollte ich den Film unbedingt machen. Uns war bewusst, dass die Tatsache, dass Deutschland den aktuellen Papst stellt, dem deutschen Publikum einen ganz besonderen Zugang zu dem Thema eröffnen würde. Diese einmalige Chance wollten wir uns nicht entgehen lassen. Dank einer besonderen Genehmigung hatte das Team Zugang zu Bereichen des Vatikans, zu denen Außenstehende normalerweise keinen Zutritt haben. Wie schwierig war es, eine Drehgenehmigung dafür zu erhalten? Wie man sich vorstellen kann, war das nicht einfach. Der Vatikan vertritt eine der mächtigsten religiösen Gemeinschaften der Welt. Es gibt eine Vielzahl von Gremien, die wir überzeugen mussten und auf deren Genehmigung wir angewiesen waren. Alles ist durch strenge Protokolle geregelt, die unbedingt einzuhalten sind. Entsprechend lange hat es gedauert, Kontakte aufzubauen und ein Vertrauensverhältnis zu schaffen. Wir mussten unser Vorhaben detailliert erklären und genau abstimmen, an welchen Motive wir drehen konnten. Die Vorbereitungen haben rund zwei Jahre in Anspruch genommen. FRANCESCO UND DER PAPST ist nicht die erste Dokumentation über den Vatikan und den Papst. Welche neuen Erkenntnisse und Einblicke vermittelt er? Der Film wählt eine völlig neue Erzählperspektive und leistet damit etwas, was noch keiner anderen Dokumentation gelungen ist. Unser Ansatz war ganz klar, keine reine Dokumentation zu machen, sondern dem Zuschauer aus dem Blickwinkel eines Kindes gänzlich neue Filmeindrücke zu vermitteln. Wichtig war uns, eine Geschichte zu erzählen – von einem Jungen, der einen großen Schritt in seinem Leben macht. Darüber hinaus wollten wir den Alltag im Vatikan schildern und den Papst von einer bisher unbekannten Seite zeigen. Gleichzeitig wollten 18 wir einen Eindruck von den großen Herausforderungen vermitteln, vor denen der Heilige Vater und die katholische Kirche stehen. Unser Ziel war es, ein einmaliges Erlebnis für das Publikum zu schaffen, was uns hoffentlich gelungen ist. Welche besonderen Vorbereitungen mussten für die Dreharbeiten getroffen werden? Welche Vorgaben machte der Vatikan? Was die Dreharbeiten im direkten Umfeld des Papstes betraf, gab es selbstverständlich extreme Sicherheitsbestimmungen. Jeder Schritt ist durch detaillierte Protokolle geregelt, die zu beachten waren, und es gab einen strengen Dresscode. Es ist unglaublich, wem man alles auf die Füße treten kann – ohne es zu beabsichtigen. Es gab immer wieder Situationen, in denen wir kurz davor standen, den Dreh abbrechen zu müssen. Zum Beispiel bei der Szene, als der Hubschrauber des Papstes über dem Sportplatz flog, auf dem die Jungen Fußball spielen. Um die Szene optimal einfangen zu können, hatten wir den Piloten gebeten, noch einmal eine ExtraRunde zu drehen. Das löste einen Rieseneklat aus, weil es natürlich nicht erlaubt ist, die Flugroute kurzfristig zu ändern. Das Team hat Papst Benedikt XVI. auf seinen Reisen nach Afrika und den Nahen Osten begleitet. Über welchen Zeitraum erstreckten sich die Dreharbeiten und wie groß war der logistische Aufwand? Wir haben insgesamt fast anderthalb Jahre gedreht. Der logistische Aufwand war enorm. Wir haben meist mit zwei Kameras oder mehr gedreht. Gerade bei Szenen, in denen wir den Papst aus nächster Nähe gefilmt haben, durfte das Team jedoch nicht zu groß sein. Bei der Pressekonferenz etwa, die der Papst im Flugzeug gibt, oder während seines Besuchs in der Sommerresidenz wäre es undenkbar gewesen, mit 20 oder 30 Mann anzurücken. Gleichzeitig wollten wir Bilder schaffen, die auf der großen Leinwand tragen. Das war eine der größten Herausforderungen. Der Film zeigt Papst Benedikt XVI. von einer bislang unbekannten Seite. Inwiefern hat der Dreh Ihren Blick auf ihn und die katholische Kirche verändert? Es war faszinierend mit Menschen aus dem engsten Umfeld des Papstes zu sprechen, zu dem man normalerweise keinen Kontakt bekommt. Die katholische Kirche hat auch im 21. Jahrhundert eine unglaubliche Macht und positive Kraft. Sie bewegt Millionen von Menschen auf der ganzen Welt. Diese Energie unmittelbar zu erleben, hat mich tief beeindruckt. Die großen Weltreligionen – sei es das Christentum, das Judentum oder der Islam – sind noch immer große Autoritäten und die Öffentlichkeit ist oft sehr schnell mit der Kritik. Dabei darf man nicht vergessen, dass sie alle den gleichen Ursprung haben. Sie sind aus dem Wunsch des Menschen entstanden, aus seinem Glauben Kraft zu schöpfen. Diese Verbundenheit ist mir während der Arbeit an dem Projekt und den Dreharbeiten noch einmal sehr bewusst geworden. Unabhängig davon habe ich mich aber schon immer sehr intensiv mit dem Thema Glauben beschäftigt. Der Zuschauer erlebt Papst Benedikt XVI. in seiner Funktion als Oberhaupt der katholischen Kirche, lernt aber auch den Menschen hinter dem Amt kennen. Wie schwer war es, seine Zustimmung für das Projekt zu erhalten? Natürlich kann man ein solches Projekt nicht ohne die Zustimmung des Papstes realisieren. Ohne ihn geht nichts im Vatikan. Während der monatelangen Vorbereitungen sind wir unzählige Male nach Rom gereist und haben in intensiven Gesprächen über einen langen Zeitraum Kontakte zu seinen Mitarbeitern aufgebaut und auf diese Weise eine Vertrauensbasis geschaffen. Im Vatikan hat man von Anfang an die Ernsthaftigkeit unseres Projekts gespürt, was uns sehr geholfen hat. Hinzu kam, dass den Beteiligten in Rom bewusst war, dass sie mit einem solchen Kinofilm Menschen ansprechen, die sie sonst nie erreichen würden. 19 DIE PROTAGONISTEN PAPST BENEDIKT XVI. Joseph Ratzinger war 24 Jahre lang Präfekt der römischen Glaubenskongregation und einer der einflussreichsten Personen in der römischen Kurie. Bevor er am 19. April 2005 zum Papst gewählt wurde, war er ein enger Mitarbeiter von Papst Johannes Paul II. und galt als einer der wichtigsten Entscheidungsträger im Vatikan. Während sein Vorgänger seine große Popularität seinem warmherzigen und charismatischen Wesen verdankte, wird Papst Benedikt XVI. vor allem aufgrund seiner intellektuellen und analytischen Fähigkeiten geschätzt. Er selbst sieht sich, wie er unmittelbar nach seiner Wahl sagte, als „demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn...“. FRANCESCO GIUFFRA Der elfjährige Francesco Giuffra ist Mitglied des Chors der Sixtinischen Kapelle und besucht die Schola Cantorum. Er gilt als bester Sänger im Knabenchor und darf beim Privatkonzert des Papstes das Solo singen. Francesco lebt mit seiner Mutter Rosa Maria Jannucci, seinem Zwillingsbruder Lorenzo und seinem älteren Bruder Marcello im Stadtteil Portuense in Rom. Seine Eltern haben sich vor fünf Jahren getrennt. Seinen Vater, der inzwischen in Brüssel lebt und nur selten zu Besuch kommt, vermisst er sehr. Mit seinen Brüdern hat es Francesco nicht immer leicht. Die beiden haben nur wenig Verständnis für seine Leidenschaft für den Chor und machen sich häufig über sein Engagement als Sänger im Chor der päpstlichen Cappella Sistina lustig. MAESTRO GIUSEPPE LIBERTO Monsignore Liberto ist seit 26 Jahren der künstlerische Leiter der Cappella Musicale Pontificia, die bei den päpstlichen Liturgiefeiern die musikalische Gestaltung übernimmt. Der Sizilianer hat neben einem Studium der Theologie und Philosophie eine Ausbildung in Instrumentalmusik und Komposition absolviert. Die Nachwuchsprobleme der Pueri Cantores bereiten ihm große Sorgen. Gemeinsam mit seinen Mitarbeitern sucht er nach Wegen, um das Erscheinungsbild des Chores zu modernisieren und dadurch neue Mitglieder zu gewinnen. Der Chor soll einen eigenen Internetauftritt bekommen und er plant, eine CD mit zeitgemäßer sakraler Musik aufzunehmen. Doch das kostet Geld. Bei einer Audienz beim vatikanischen Innenminister Fernando Filoni will Don Liberto sein Anliegen vorbringen und hofft auf Unterstützung. MONSIGNORE MARCOS PAVAN Der brasilianische Geistliche Don Marcos ist der Chorleiter des Chores der Sixtinischen Kapelle und für die musikalische Ausbildung und das Stimmtraining der Kinder verantwortlich. Er ist ein strenger Lehrer, legt großen Wert auf Disziplin und verlangt den Kindern viel ab. Zuweilen reagiert er ungehalten, wenn die Jungen nicht konzentriert bei der Sache sind. Als feststeht, dass Francesco das Solo für den Papst singen wird, hilft er ihm in Einzelstunden seine stimmlichen Fähigkeiten weiterzuentwickeln und versucht ihm das notwendige Selbstvertrauen zu schenken, um der großen Aufgabe gewachsen zu sein. In der Ausbildung der Jungen geht es Don Marcos nicht allein um deren gesangliches Training. Wichtig ist ihm, ein tiefes Verständnis für die lateinischen Texte zu wecken. Sein Credo: „Wer nicht verstanden hat, was er singt, kann auch nicht den richtigen Ton finden...“ 20 DER STAB CIRO CAPPELLARI (Drehbuch, Regie, Kamera) Ciro Cappellari wurde 1959 in Buenos Aires, Argentinien, geboren. Bevor er 1981 sein Studium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB) begann, war er als Fotograf und Journalist in Argentinien, Deutschland und Italien tätig. Sein Studium beendete er 1989 und arbeitet seitdem als Regisseur, Kameramann und Drehbuchautor. Seit 2001 ist er außerdem Dozent in den Bereichen Regie und Kamera an der DFFB. Zu seinen bedeutenden Regiearbeiten zählen die Kinoproduktion „Sin Querer – Zeit der Flamingos“, der u.a. beim Sundance Filmfestival mit dem „Cinema 100 Award“ für das beste Europäische Drehbuch ausgezeichnet wurde und für den Europäischen Filmpreis nominiert war, sowie „Hijo del río – Der Junge vom Fluss“, prämiert mit dem Spezial Preis der Jury beim Festival Lationamericano di Trieste in Italien. Für seinen Dokumentarfilm über den Musiker Abdullah Ibrahim „A Struggle for Love“ erhielt Ciro Cappellari 2005 den Adolf-Grimme-Preis für Buch, Regie und Kamera. Viel Beachtung fand auch sein Dokumentarfilm „In Berlin“, bei dem er neben Michael Ballhaus Regie führte und der bei der Berlinale 2009 seine Weltpremiere feierte. Als Kameramann arbeitete Ciro Cappellari u.a. für Pepe Danquarts Film „Schwarzfahrer“, der 1994 den Oscar als bester Kurzfilm erhielt, sowie „Die blaue Stunde“ (Regie: Marcel Gisler) und „Mein Name ist Bach“ (Regie: Dominique de Rivaz), der mit dem Schweizer Filmpreis 2003 ausgezeichnet wurde. Zu seinen aktuellen Projekten zählen „The Street & the Rag Ball“, ein Dokumentarfilm über die soziale Dimension von Straßenfußball in der Welt, sowie der Spielfilm „Sag mir wer du bist“ und das Dokumentarfilmprojekt „Tief Im Wald“ (Regie und Kamera). Ciro Cappellari lebt in Berlin. FILMOGRAFIE (Auswahl) Jahr 2011 2009 2008 2007 2006 2006 2006 2005 2005 2005 2004 2003 2002 1997 1992 1992 1992 1989 Titel FRANCESCO UND DER PAPST In Berlin 24h Buenos Aires Bridging the Gap The Street and the Ball Gens d’Europe – Zambeze Das Haus der schlafenden Schönen Audienz beim Kaiser Sehnsucht Welcome Home Abdullah Ibrahim – A Struggle for Love Mein Name ist Bach Tatort – Endspiel Sin Querer – Zeit der Flamingos Der Junge vom Fluss Schwarzfahrer Die blaue Stunde Amor América Funktion Regie, Drehbuch, Kamera Regie und Buch Regie, Buch, Kamera Regie, Buch, Kamera Regie, Buch, Kamera Regie, Buch, Kamera Kamera Regie, Buch, Kamera Regie Regie, Buch, Kamera Regie, Buch, Kamera Kamera Regie Regie und Buch Regie, Buch, Kamera Kamera Kamera Regie, Buch, Kamera 21 PETER WECKERT (Produzent) Nach erfolgreichen Jahren als Feuilleton-Journalist beim Münchner Merkur, wo Peter Weckert unter anderem für das Ressort Fernsehen verantwortlich war, wechselte er 1989 zu RTL Television. Dort war er zunächst in der Filmredaktion und Programmplanung, danach als Chef der eigenproduzierten TV-Movies und schließlich zehn Jahre als Fiction-Chef Serien/TV-Movies innerhalb der Programm-Direktion verantwortlich. Unter seiner Leitung und z.T. nach seinen Ideen entstanden Publikumserfolge von über 50 TV-Serien wie „Abschnitt 40“, „Der Clown“, „Dr. Stefan Frank – Der Arzt, dem die Frauen vertrauen“, „Hinter Gittern“ oder „Arme Milionäre“ und „Medicopter 117“ – aber auch über 200 TV-Movies wie „Held der Gladiatoren“, „Crazy Race“, „Vergewaltigt“ oder „Du bist nicht allein – Die Roy Black Story“. Seit 2006 arbeitet Peter Weckert als freier Produzent an dem nach seiner Idee/Konzept entstandenen Kinofilm FRANCESCO UND DER PAPST. Es ist die erste Zusammenarbeit mit dem Regisseur Ciro Cappellari. FILMOGRAFIE (Auswahl) Jahr 2011 2005 2004 2003 2002 2001 2000 1999 Titel Produktion FRANCESCO UND DER PAPST Dieter – Der Film Die Gerichtsmedizinerin (4 Episoden) Studio Hamburg Crazy Race 2 – Warum die Mauer wirklich fiel Rome Film Was Sie schon immer über Sex wissen wollten Hager Moss Damals wars du still Olga Film Beauty Queen (4 Episoden) Sunset Film Held der Gladiatoren Grundy UFA Untreu Olga Film Die Sitte (Pilot / 24 Episoden) Filmpool Die Stimmen Engram Pictures Das Böse Mädchen Monaco Film Haialarm auf Mallorca Action Concept Schulmädchen (Pilot / 14 Episoden) Hofmann & Voges Wilde Engel (Pilot / 8 Episoden) Action Concept Die schöne Braut in Schwarz (Mini Serie 2 x 90) MOOVIE – the art of entertainment Fahr zur Hölle, Schwester! MOOVIE – the art of entertainment Betty – Schön wie der Tod MOOVIE – the art of entertainment Abschnitt 40 (Pilot / 32 Episoden) typhoon film Alptraum einer Ehe Relevant Film Das schwangere Mädchen Colon Filmproduction Sophie – Sissis kleine Schwester (Mini Series 2 x 90) Bavaria Film Todesstrafe – Ein Deutscher hinter Gittern team Worx Berlin Das sündige Mädchen (Mini Serie 2 x 90) Hofmann & Voges Pest – Die Rückkehr (Mini Serie 2 x 90) Zeitsprung Film Die Motorrad-Cops (Pilot / 22 Episoden) Action Concept Liebe ist stärker als der Tod team Worx Berlin Todsünden – Die zwei Gesichter einer Frau MOOVIE – the art of entertainment Der Puma Nostro Film 22 1999 1998 1997 1996 1995 1994 1993 Ein Weihnachtsmärchen – Wenn alle Herzen schmelzen TV 60 Filmproduction Und morgen geht die Sonne wieder auf Relevant Film Kill me softly – Der Frauenmörder von Frankfurt Real Film Tödliche Wildnis Polyphon Film Luftpiraten – 113 Passagiere in Todesangst Tele Norm Film Die Nacht der Engel D.I.E. Film Zerschmetterte Träume – Eine Lieber in Fesseln Zeitsprung Film Das Miststück MOOVIE the art of entertainment Latin Lover – Wilde Leidenschaft auf Mallorca Bioscop Film Florian – Liebe aus ganzem Herzen Taunus Film Das Biest im Bodensee Bavaria Film Die Cleveren (Pilot / 48 Episoden) Studio Hamburg Der Clown (Pilot / 44 Episoden) Action Concept Medicopter 117 (Pilot / 81 Episoden) MR-Film Vienna Kalte Küsse Blue Screen Film Frucht der Gewalt UFA Filmproduktion Sieben Feuer des Todes MOOVIE – the art of entertainment Appartment für einen Selbstmörder Gemini Film Der Todesbus NDF München Vergewaltigt – Eine Frau schlägt zurück Relevant Film Die Feuerengel (13 Episoden) Monaco Film Hinter Gittern (348 Episoden) Grundy UFA Sünde einer Nacht Colonia Media Der Venusmörder Calypso Film Olivia – Ein Kinderschicksal bewegt die Welt Arena Aktuell / Tellux Du bist nicht allein – Die Roy Black Story Pantheon Film Der stille Herr Genardy MOOVIE – the art of entertainment Alarm für Cobra 11 (6 Piloten/151 Episoden) Action Concept Der Mann ohne Schatten (13 Episoden) Ringelmann Production OP ruft Dr. Bruckner – Die besten Ärzte Deutschlands (Pilot / 48 Episoden) Phoenix Film Flughafenklinik Bavaria Film Der Räuber mit der sanften Hand (Mini Series 3 x 90) Bavaria Film Dr. Stefan Frank – Der Arzt, dem die Frauen vertrauen (Pilot / 103 Episoden) Phoenix Film Tod in Miami UFA Filmproduktion Tag der Abrechnung – Der Amokläufer von Euskirchen Crea TV Das Baby der schwangeren Toten Bavaria-Film Weihnachten mit Willy Wuff Bavaria-Film Im Namen des Gesetzes (2 Piloten / 177 Episoden) Opal Film Doppelter Einsatz (35 Filme / 46 Episoden) Studio Hamburg Stich ins Herz UFA Filmproduction Alarm auf Station 2 Tele München 23 NORBERT PREUSS (Produzent) Norbert Preuss, 1953 in Aachen geboren, sammelte ab 1969 erste Erfahrungen bei 16-mmProduktionen des Filmstudio e. V. an der RWTH Aachen und bei Fernsehfilmproduktionen von Dr. Gernot Eigler in Mannheim. Von 1976 an war er freiberuflich für deutsche und internationale Produktionsfirmen als Location Manager, Regieassistent und Produktionsleiter tätig. Zwischen 1978 und 1979 arbeitete er als Produktionsleiter bei der Münchener Werbefilmproduktion Kruse Film, von 1992 bis 1995 war er als Produktions- und Herstellungsleiter bei Constantin Film tätig. Seit Ende 1995 betreibt Norbert Preuss als Geschäftsführer und Produzent seine eigene Produktionsfirma Fanes Film GmbH in München. FILMOGRAFIE (Auswahl) Jahr 2011 2008 2007 2005 2004 2004 2002 2001 2001 2000 1998/99 1998 1998 1996 Titel FRANCESCO UND DER PAPST Die Gräfin Lulu & Jimi Die Bluthochzeit Vom Suchen und Finden der Liebe Schatten der Zeit Nackt Was tun, wenn’s brennt Das Experiment The Calling Anatomie Late Show Bin ich schön? Rossini oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief Regie Ciro Cappellari Julie Delpy Oskar Roehler Dominique Deruddere Helmut Dietl Florian Gallenberger Doris Dörrie Gregor Schnitzler Oliver Hirschbiegel Richard Antonius Caesar Stefan Ruzowitzky Helmut Dietl Doris Dörrie Helmut Dietl Seit Ende 1995 eigene Produktionsfirma FANES FILM GMBH (Geschäftsführer). 1992 - 95 1984 - 91 fest angestellter Produktions- und Herstellungsleiter bei Constantin Film: Der Zementgarten Andrew Birkin Der bewegte Mann Sönke Wortmann Voll Normaaal Ralf Huettner Das Superweib Sönke Wortmann Charlie & Louise Joseph Vilsmaier freie Tätigkeit als Location / Production Manager und 1. Ass. Director; größere Produktionen: Let’s go Douglas Trumbull Kommissa Zufall (TV-Serie) Kristian Kühn Second Victory Gerald Thomas Die Hausmeisterin Gaby Zerhau Lockwood Hans Noever. 007 – The Living Daylights(2nd Unit) John Glen The Bear/Der Bär Jean-Jacques Annaud Das B.O.D.O.-Projekt Gloria Behrens The Neverending Story Part 2 George Miller. Fire, Ice and Dynamite Willy Bogner Manta, Manta Wolfgang Büld 24 OLIVER BERBEN (Produzent) Oliver Berben, geboren 1971 in München, studierte zunächst Elektrotechnik sowie Luft- und Raumfahrttechnik an der Technischen Universität Berlin, bevor er in die Filmbranche wechselte. Nach Tätigkeiten als Produktionsassistent und Aufnahmeleiter im Bereich Werbefilm gründete Oliver Berben 1996 mit Regisseur Carlo Rola die Firma MOOVIE – the art of entertainment GmbH, die seit 1999 eine Tochtergesellschaft der Constantin Film AG ist. Seit dem 1. Januar 2009 ist Oliver Berben Mitglied der Geschäftsführung der Constantin Film Produktion GmbH. Als Produzent realisierte Oliver Berben über 70 Fernseh- und Kinofilme. Dazu zählen Projekte wie Carlo Rolas Filme „Sass – Die Meisterdiebe“ (2001), „Afrika, mon amour“ (2006) und „Krupp – Eine deutsche Familie“ (2008) sowie „Elementarteilchen“ (2005), die Bundeswehrkomödie „Kein Bund für’s Leben“ (2006, Regie: Granz Henman), Leander Haußmanns Bestsellerverfilmung „Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken“ (2007) und Mario Barths „Männersache“ (2008), aber auch Sönke Wortmanns Bestsellerverfilmung „Die Päpstin“ mit Johanna Wokalek, David Wenham und John Goodman in den Hauptrollen. 2009 realisierte er u.a. „Werner – Eiskalt“, Peter Gersinas „Tiger-Team“ und Doris Dörries sechsteilige TV-Miniserie „Klimawechsel“. 2009 wurde Oliver Berben als Produzent mit dem Bernd Burgemeister Fernsehpreis für „Der verlorene Sohn“ (Regie: Nina Grosse) ausgezeichnet. Seine Produktion „Silberhochzeit“ (Regie: Matti Geschonneck) erhielt u.a. den Deutschen Fernsehpreis sowie den Bayerischen Fernsehpreis und war für den Grimme-Preis nominiert. „Die Patriarchin“ wurde mit der DIVA als „erfolgreichster Fernsehfilm 2005“ und mit der Goldenen Kamera prämiert. FILMOGRAFIE (Auswahl) Jahr 2011 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2009 2009 2008 2008 2008 2008 2008 2008 2008 2007 2007 2007 2007 Titel Regie FRANCESCO UND DER PAPST Ciro Cappellari Niemand ist eine Insel (Simmel Verfilmung) Carlo Rola Tiger Team – Der Berg der 1000 Drachen Peter Gersina Familiengeheimnisse Carlo Rola Tatort – Die Heilige Jobst Oetzmann Liebesjahre Magnus Vattrodt Rosa Roth – Das Angebot des Tages Carlo Rola Rosa Roth – Notwehr (1997-2010: Diverse Folgen: Das Mädchen aus Sumy/ Der Fall des Jochen B./ Wintersaat) Meine Familie bringt mich um Christiane Balthasar Werner – Eiskalt Gernot Roll (Real), Rötger Feldmann (Trick), Toby Genkel (Trick) Die Päpstin Sönke Wortmann Männersache Gernot Roll Klimawechsel Doris Dörrie Krupp – Eine deutsche Familie Carlo Rola Ladylike Vanessa Jopp Der verlorene Sohn Nina Grosse Tränen lachen (Dokumentation) Solo Avital Warum Männer nicht zuhören und Frauen Leander Haußmann schlecht einparken Süden und der Luftgitarrist Dominik Graf Gott schützt die Liebenden Carlo Rola Liebe und andere Gefahren Nina Grosse 25 2007 2006 2006 2006 2006 2006 2005 2005 2005 2005 2004 2004 2003 2003 2003 2002 2001 2001 2001 2001 2001 2001 2000 1999 1999 1997 1996 1996 Und Jimmy ging zum Regenbogen Carlo Rola Kein Bund für’s Leben Granz Henman Tatort – A gmahde Wiesn Martin Enlen Afrika, mon amour (3 x 90 min.) Carlo Rola Franziskas Gespür für Männer Nina Grosse Mord in aller Unschuld Connie Walther Elementarteilchen Oskar Roehler Bewegte Männer/3. Staffel (13 x 25’) Mike Zens (Staffel 1-2: 2002/2003) Silberhochzeit Matti Geschonneck … more than 1000 words Solo Avital Franziska Luginsland: 21 Liebesbriefe Nina Grosse Die Patriarchin (3 x 90 min.) Carlo Rola Autobahnraser Michael Keusch Schöne Witwen küssen besser (2x90 min) Carlo Rola Und jetzt, Israel? (2 x 45 min.) Reportage Andreas Lebert Die schöne Braut in Schwarz (2 x 90 min.) Carlo Rola Sass – Die Meisterdiebe Carlo Rola Der Solist – Kuriertag Stephan Wagner (1998-2001: div. Folgen) Dienstreise Stephan Wagner Wer liebt, hat recht Matti Geschonneck Fahr zur Hölle, Schwester Oskar Roehler Betty – Schön wie der Tod Peter Keglevic Das Teufelsweib Oliver Berben Todsünden - Die zwei Gesichter einer Frau Carlo Rola Gefährliche Träume Carlo Rola Das Miststück Carlo Rola Der stille Herr Genardy Carlo Rola Sieben Feuer des Todes Carlo Rola 26 CRISTA KRAMER VON REISSWITZ (Co-Autorin, Beratung Vatikan) Seit 2005 ist Christa Kramer von Reisswitz Pauschalistin für die Sankt Ulrich-Mediengruppe GmbH Augsburg tätig. 2008 übernahm sie die Fachberatung Vatikan für Fanes-Film und die Produktion Vatikan während der Dreharbeiten für den Film FRANCESCO UND DER PAPST und ist Co-Autorin des Drehbuchs zum gleichnamigen Film. Aufgewachsen ist die Autorin abwechselnd am Chiemsee, im Altmühltal und im München Stadtviertel Lehel, wo sie die Volksschule und die ersten Jahre des neusprachlichen Gymnasiums bei den Armen Schulschwestern am Anger absolvierte. Sofort nach ihrem Abitur in der Heimschule Kloster Wald bei Meßkirch/Baden Württemberg im Juli 1971 schlug sie die journalistische Laufbahn ein. Zur Redakteurin wurde sie während eines zweijährigen Volontariats von der Tageszeitung „Münchner Merkur“ in München ausgebildet (Von September 1971 bis September 1973). Ihre Liebe zu Italien führte Crista Kramer von Reisswitz 1973 erst nach Florenz und dann nach Rom, wo sie an den dortigen staatlichen Universitäten Fremdsprachen und Literaturwissenschaften studierte. Ihr Studium schloss sie an der staatlichen römischen Universität „Sapienza“ mit einer Doktorarbeit über die Tiermetaphern im Werk von Heinrich Heine ab. Seit 1982 ist Crista Kramer von Reisswitz beim Vatikanischen Pressesaal sowie beim Verein der Auslandspresse in Italien mit Sitz in Rom als ständige Korrespondentin akkreditiert. Gemeinsam mit einer spanischen und einer mexikanischen Kollegin gehört sie zu den drei ersten Frauen auf der Welt, die zu Beginn des Pontifikats von Papst Johannes Paul II. auf dem Papstflugzeug zugelassen wurden. Die Ereignisse des Pontifikats von Karol Wojtyla verfolgte die in Traunstein/Oberbayern geborene Wahlrömerin ebenso wie das Wirken Joseph Kardinal Ratzingers als Präfekt der römischen Glaubenskongregation und als Dekan des Kardinalskollegiums. Seine Wahl zum Nachfolger auf dem Stuhl Petri sowie die ersten fünf Pontifikats-Jahre von Papst Benedikt XVI. hat die Italien-Expertin als Journalistin aus nächster Nähe begleitet. Während der Pastoralreise von Papst Benedikt XVI. im September 2006 nach Bayern war sie ebenso wie auf der Afrikareise des Papstes nach Kamerun und Angola im März 2009 auf dem Papstflugzeug zugelassen. Im Auftrag der Katholischen Nachrichtenagentur KNA (Bonn), der Katholischen Nachrichtenagentur Kathpress (Wien) und der Schweizer Katholischen Nachrichtenagentur KIPA (Fribourg/Schweiz) hatte sie Gelegenheit, als Rom-Korrespondentin den Vatikan aus der Nähe kennen zu lernen. Buch-Publikationen Im Oktober 1993 hatte sie für den Styria-Verlag/Graz die Erzählung „Brief an einen jüdischen Freund. Karol Wojtyla und Jerzy Kluger“, aus dem Italienischen in Deutsche übersetzt. Das von dem italienischen Vatikanjournalisten Gianfranco Svidercoschi verfasste Buch handelt von der Freundschaft Johannes Paul II. mit einem jüdischen Schulkameraden. Im Juli 2000 gab sie im Pattloch-Verlag/München ihr erstes Buch heraus. Der Titel: „Das letzte Geheimnis von Fatima. Johannes Paul II. bricht das Schweigen.“ Das Buch wurde in polnische und tschechische Sprache übersetzt. 2001 ist ihr Buch „Die Papstmacher“ (Verlag Pattloch, 2001) in holländischer, französischer, ungarischer und polnischer Übersetzung erschienen. Im Oktober 2006 erschien der Bildband “Papst Benedikt XVI. in seiner Heimat” in einer Auflage von 10.000 Exemplaren im Augsburger Verlag Sankt Ulrich. 27 FANES FILM GMBH Ihren Einstand gibt die Ende 1995 gegründete Fanes Film GmbH im Jahr 1996 mit Helmut Dietls Kinohit "Rossini oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief", bei dem Fanes Film Geschäftsführer Norbert Preuss und Helmut Dietl als Produzenten fungieren. Die Koproduktion der Fanes Film mit Diana Film, BA Film und Bavaria Film wird mit mehreren Bayerischen und Deutschen Filmpreisen ausgezeichnet, darunter das Filmband in Gold für den Besten Film. Mehr als drei Millionen Besucher strömen in die Kinos; bei der Erstausstrahlung in SAT 1 sehen über acht Millionen Zuschauer zu. Damit hat die Fanes Film wahr gemacht, was sie von Anfang an auf ihr Banner geschrieben hat: "Die Schwerpunkte unserer Tätigkeit umfassen die Entwicklung und Durchführung qualitativ hochwertiger und künstlerisch anspruchsvoller Spiel- und Dokumentarfilme mit entsprechenden Partnern sowie die Beratung bei der Entwicklung und/oder Durchführung von Projekten". Benannt ist die Fanes Film übrigens nach einem Gebiet in den italienischen Dolomiten; dort spielt – in grauer Vorzeit – auch eine Geschichte nach Motiven der "Fanes Saga", die Fanes Film zusammen mit dem renommierten britischen Autor und Regisseur Andrew Birkin und dem amerikanischen Drehbuchautor Don Bohlinger entwickelt. Die vorgegebene Linie wird 1998 auch mit dem in Spanien und Deutschland gedrehten Film "Bin ich schön?" von Doris Dörrie fortgesetzt, den Fanes Film zusammen mit Constantin Film produziert und der ebenfalls ein Erfolg bei Publikum und Kritik wird. 1999 führt Fanes Film für IMF und Constantin Film die Produktion des internationalen, in England und in Englisch gedrehten Thrillers "The Calling" durch (Regie: Richard Caesar). Darüber hinaus übernimmt Norbert Preuss 1998 die Produktionsdurchführung von Helmut Dietls Film "Late Show". 1999 ist er Executive Producer von Stefan Ruzowitzkys Film "Anatomie", 2001 von Gregor Schnitzlers "Was tun, wenn's brennt?"; beide Filme sind Koproduktionen der Deutschen Columbia TriStar Film Produktion mit Claussen & Wöbke Film Produktion. Im Jahr 2000 produziert die Fanes Film zusammen mit Typhoon Films (Marc Conrad, Fritz Wildfeuer) und in Koproduktion mit Senator Film und SevenPictures den Psychothriller "Das Experiment" (Regie: Oliver Hirschbiegel). Mit mehr als 1,5 Millionen Kinozuschauern und einem Box Office Germany Award ("Bogey" für mehr als 1.000 Besucher pro Kopie am Startwochenende) wird "Das Experiment" im Frühjahr und Sommer 2001 nicht nur zu einem Publikumshit, sondern erhält auch zahlreiche Auszeichnungen: drei Bayerische Filmpreise (für Beste Regie, Beste Kamera und Bestes Drehbuch) und fünf Deutsche Filmpreise (Publikumspreis Bester Film, Publikumspreis Bester Darsteller Moritz Bleibtreu, Bester Hauptdarsteller Moritz Bleibtreu, Bester Nebendarsteller Justus von Dohnànyi, Bestes Szenenbild Uli Hanisch und Andrea Kessler). Im September 2001 wird Oliver Hirschbiegel beim World Film Festival Montréal als Bester Regisseur ausgezeichnet. Mit dem Drama "Nackt", in dem das Leben von drei jungen Paaren durch einen einzigen Abend gehörig in Aufruhr gerät, setzt Fanes Film ab Sommer 2001 die bewährte und erfolgreiche Zusammenarbeit mit Doris Dörrie und Constantin Film fort. Der Film (nach Doris Dörries Theaterstück "Happy") wird im Herbst 2002 zu einem großen Besuchererfolg und 2003 in der Kategorie "Bester Film" mit dem Deutschen Filmpreis ("Lola") in Silber ausgezeichnet. 2002 bereits beginnen die Vorbereitungen zu der mehrere Generationen umfassenden, in Indien spielenden Liebesgeschichte "Schatten der Zeit", einer Koproduktion der Fanes Film mit Helmut Dietls Diana Film, CP Medien und Mondragon Films: Regie führt Oscar-Preisträger Florian Gallenberger ("Quiero Ser"), der auch das Drehbuch nach einer eigenen Idee schrieb. Die auf 28 Bengali mit einer ausschließlich indischen Besetzung in und um Kalkutta durchgeführten Dreharbeiten werden im Dezember 2003 abgeschlossen. Das nächste Projekt der Fanes Film, dessen Dreharbeiten im Frühjahr 2004 beginnen, findet wieder mit der Diana Film statt; beteiligt sind weiterhin der Medienfonds German Film Productions, Constantin Film und das ZDF: "Vom Suchen und Finden der Liebe" wurde von den "Dramödien"-Experten Patrick Süskind und Helmut Dietl geschrieben; Regie führt Helmut Dietl, der zusammen mit Norbert Preuss auch Produzent des Films ist. Direkt im Anschluss daran finden in der Eifel die Dreharbeiten zu der belgisch-deutschen Koproduktion "Die Bluthochzeit" unter der Regie von Dominique Deruddere statt. Der von Fanes Film zusammen mit MMG NV, Typhoon Films, Medienfonds German Film Productions, Erfttal Film und Diana Film produzierte Thriller erzählt die Geschichte einer Hochzeitsfeier auf dem Land, die völlig aus dem Ruder läuft. Im Jahr 2005 beteiligt sich Fanes Film als Co-Produzent an Doris Dörries Film "Der Fischer und seine Frau", einer zeitgenössischen Geschichte, die vom gleichnamigen Märchen der Brüder Grimm inspiriert wurde. Die Jahre 2006 bis 2008 stehen bei der Fanes Film ganz im Zeichen der Entwicklung neuer Projekte. Daraus konkretisiert sich 2008/9 als erstes die Verfilmung des von "Der Spiegel"-Autor Andreas Ulrich verfassten Tatsachen-Romans "Das Engelsgesicht". Nach dieser Vorlage schreibt "Fahnder"-, "Polizeiruf 110"- und "Tatort"-Autor Christian Limmer das Drehbuch. Regie führen soll Oliver Hirschbiegel ("Das Experiment", "Der Untergang"), für die Titelrolle ist Moritz Bleibtreu geplant. Die Produktion entsteht in einer Koproduktion mit Tandem Film, Rom. 2008 war Fanes Film als Ko-Produktion beteiligt bei dem Kinofilm „Die Gräfin“ der X Filme International unter der Regie von Julie Delpy. Seit 2009 produzierte Fanes Film gemeinsam mit Constantin Film und Beta Film das Doku-Feature „Francesco und der Papst“. 29 FILMVERLEIH PATHÉ FILMS AG Neugasse 6 Postfach 8031 Zürich T 044 277 70 81 F 044 277 70 89 patrick.becker@pathefilms.ch www.pathefilms.ch MEDIENBETREUUNG Patrick Becker Neugasse 6 8005 Zürich T 044 277 70 81 patrick.becker@pathefilms.ch