down the ocean - Terranea Resort

Transcription

down the ocean - Terranea Resort
REISE
SÜDLICHES KALIFORNIEN
DOWN
THE OCEAN
Der Trump National Los Angeles gilt als teuerster Platz der Welt: Gut 200 Mio. Dollar
hat Donald Trump bislang investiert
Der spektakuläre Küstenstreifen zwischen Los Angeles und San Diego ist
nicht nur die Geburtsstätte weltweiter Trends in Mode, Musik und Lifestyle –
es lässt sich hier auch formidabel golfen.
US Open, Farmer‘s Insurance Open: Torrey Pines
North und South gehören zum Besten der USA
Von Klaus Westermeier
„Laid back“ – zurückgelehnt, entspannt, so
wird das Lebensgefühl gern genannt, das
Kalifornien ausmacht, besonders in den
südlichen Gefilden des westlichen USBundesstaats, der über mehrere Hundert
Kilometer an den Pazifik grenzt. Bestens zu
beobachten ist das „Laid back“-Feeling an
den Surferstränden zwischen Los Angeles
und San Diego. Diese Ecke der Welt ist
spätestens seit den Hippie-Tagen in den
60er Jahren einer der Sehnsuchtsorte vieler
Deutscher.
Ganz dieser Lässigkeit verpflichtet,
präsentiert sich in Rancho Palos Verdes,
einem vornehmen Vorort im Süden von
Los Angeles, der öffentliche Golfclub Los
Verdes. Die Anlage ist ein sogenannter
Municipal Course, der der Gemeinde
gehört. Municipal Courses sind in den
USA oft ein Geheimtipp für Golfer. Wo
die guten Plätze entweder privat und damit
für Besucher nicht spielbar sind oder als
Resort-Kurse Geld abwerfen müssen, bieten
die öffentlichen Golfanlagen Spielspaß auf
hohem Niveau, ohne den Geldbeutel übermäßig zu strapazieren. Auf diesen Plätzen
spielen die „normalen“ Leute. In Los Verdes
beispielsweise kosten neun Löcher ab drei
Uhr nachmittags an einem Freitag Mitte
November nur 13 Dollar.
Dafür teilt man die grüne Spielwiese mit
einem bunten und für Golfverhältnisse
52
ausgesprochen ausgelassenen Völkchen.
Eine Vielfalt von Ethnien wuselt in Los
Verdes vor dem Clubhaus, im Proshop und
an der Bar – typisch für den südkalifornischen Melting Pot. Hispanics, Asiaten,
Afroamerikaner, alles ist vertreten und noch
an Abschlag 3 ist das Gelächter von der
Terrasse des Clubs zu hören, die hoch über
dem Pazifik thront und vor der sich die
ganze Schönheit der Bucht von Los Angeles
ausbreitet. An klaren Tagen reicht der Blick
nicht nur zur vorgelagerten Insel Santa
Catalina, sondern bis hinüber zu den nördlichen Ausläufern der Mega-Metropole.
Santa Monica und Malibu sind zu erahnen.
Dort haben einige der feinsten Privatclubs
der Stadt ihre Heimat: Riviera GC, Los
Angeles GC oder Bel Air GC heißen die
Ikonen, die von George Thomas in den
20er Jahren entworfen wurden und zu den
Top-100-Plätzen der USA gehören. Die drei
Spitzenplätze sind allesamt klassische, VIPbestückte Country Clubs der gehobenen
Preisklasse.
GOLFaktuell 1 I 2015
Ebenfalls in Rancho Palos Verdes befindet
sich ein Juwel des südlichen Los Angeles, das mit den bekannten Edelclubs im
Norden der Film- und Entertainmenthauptstadt mithalten kann. Donald Trump
hatte sich Anfang des Jahrtausends einen
knapp zwei Meilen langen Küstenstreifen
gesichert, um seine Vorstellungen eines
Golfplatzes am Pazifischen Ozean zu verwirklichen. Der Vorgänger-Kurs, der Ocean
Trails GC von Pete Dye, ging durch einen
Erdrutsch, der Teile der 18. Bahn zerstörte,
Pleite. Trump steckte insgesamt über 200
Millionen Dollar in das Projekt, das seither
als der teuerste Golfplatz der Welt gilt.
Von deutschen Großstädten aus werden L.A.
und San Diego regelmäßig, zumeist mit einem
Stopp, angeflogen. Golfsaison ist im Prinzip das
ganze Jahr und sofern man an der Küste bleibt,
wirkt der Pazifik auf die Temperaturen ausgleichend. In San Diego scheint an 300 Tagen im Jahr
die Sonne und das Klima ist besonders angenehm. GOLFaktuell hat die vorgestellten Plätze
im November gespielt, einem idealen Monat.
GOLFaktuell 1 I 2015
Der The Grand GC gehört zu den schönsten Plätzen der USA:
Tom Fazio durfte sich auf 95 ha so richtig austoben
Yards = 6.622 Meter) ist Trump National
Heraus kam ganz großes Kino! Schon die
ein Monster und selbst von blau (6.291
monströse Auffahrt zum Clubhaus lässt
Yards = 5752,5 Meter) und weiß (5.881
erahnen, in welchen Dimensionen der GolfYards = 5378 Meter) sehen die Abschläge
freak Trump hier dachte. Ein schneeweißer
durchaus noch furchterregend aus. Die 18
Springbrunnen wie im barocken Rom
Bahnen verteilen sich
ziert den Raum vor
auf vier, vom Pazifidem Clubhaus. Über
Trump National Los Angeles
schen Ozean her stetig
dem Abschlag 1 weht
ist nicht „laid back“,
ansteigenden Terrassen.
eine riesige, weithin
dafür aber ein Symbol dafür,
Natürliche Schluchsichtbare amerikanische Fahne. Trump
was mit Geld zu bewegen ist. ten, stete Hanglagen,
fette Roughs, unNational Los Angeles
durchdringliche Natur links und rechts der
ist nicht „laid back“, dafür aber ein Symbol
Spielbahnen, mannshohe Bunker, ondulierdafür, was mit Geld zu bewegen ist. Die
te pfeilschnelle Grüns, strategisch positioerste Bahn mündet in ein kleines Inselgrün
niertes Wasser – alles, was einen Golfplatz
vor einem künstlichen Wasserfall, der so
schwer macht, ist hier in Masse vorhanden.
laut tost, dass man das eigene Wort beim
Ein angepasstes Erwartungsmanagement an
Putten kaum versteht.
die eigene Leistung hilft, den Tag dennoch
zu genießen.
Ab Loch 2 dann die Überraschung: Extremes Target-Golf ist angesagt. Um die
Auf den zweiten Neun ist der Ball dann
Abschläge überhaupt auf die Fairways zu
etwas leichter ins Spiel und auf die Grüns
befördern, ist höchste Präzision und Carryzu bringen. Ein Traum, wenn ein Abschlag
Länge erforderlich. Von schwarz (7.242
53
REISE
REISE
HOTELS
Das richtige Bett in Südkalifornien ist alles andere
als günstig. Da es sich bei den meisten guten Kursen
aber um Resortplätze handelt, sollte man am besten das zugehörige Hotel buchen. Dadurch ist der
Zugang zum Golfplatz wie etwa bei der Torrey Pines
Lodge deutlich einfacher. Also, Augen zu und durch!
Terranea Resort
Perfekter Startpunkt für einen Golftrip entlang der
Küste. Liegt direkt am Pazifik auf der Halbinsel Rancho Palos Verdes, rund 30 Minuten vom Flughafen
L.A. entfernt. Alles im Terranea – Essen, Spa, Atmosphäre – ist vom Feinsten. Das Resort verfügt über
einen hübschen Neun-Loch-Par-3-Kurs, ein „Amus
Das Terranea Resort grenzt direkt an den Pazifik
Im Aviara Golf Club nahe Carlsbad trifft sich das who‘s who der amerikanischen Golfindustrie
GOLFPLÄTZE
Golfen im Sunshine State ist eine fröhliche Angelegenheit. Ob im Clubhaus, auf der Driving
Range oder auf dem Platz selbst, man wird oft
angesprochen und auch gefragt, gemeinsam
eine Runde zu spielen. Auf den meisten Plätzen
sind Carts obligatorisch. Der Schläger-Service
funktioniert reibungslos und rollende Kioske
versorgen die Spieler mit Snacks und Getränken
unterwegs.
Los Verdes Golf Club
Design: William F. Bell
18 Loch, Par 71, 6.617 Yards = 6.100 Meter, Slope 121
GF: 27 Dollar
www.losverdesGC.com
Trump National Los Angeles
Design: Perry Dye & Pete Dye
18 Loch, Par 71, 6.640 Yards = 6.072 Meter, Slope 146
GF: 280 Dollar
www.trumpgolf.com
Aviara Golf Club
Design: Arnold Palmer
18 Loch, Par 72, 6.591 Yards= 6.027 Meter, Slope 135
GF: 105 bis 245 Dollar
www.golfaviara.com
Maderas Golf Club
Design: Johnny Miller & Robert Muir Graves
18 Loch, Par 72, 6.670 Yards = 6.099 Meter, Slope 137
Blau, 6368 Yards= 5.828 Meter, Slope 137
GF: 140 bis 210 Dollar
www.maderasgolf.com
The Grand Golf Club
Design: Tom Fazio
18 Loch, Par 71, 6.353 Yards = 5.809 Meter, Slope 128
GF: 230 bis 270 Dollar
www.thegranddelmar.com
Torrey Pines
Design: William F. Bell
South Course
18 Loch, Par 72, 7.051 Yards = 6.447 Meter, Slope 139
GF: 183 bis 229 Dollar
North Course
18 Loch, Par 72, 6.326 Yards = 5.484 Meter, Slope 119
GF: 100 bis 125 Dollar
www.sandiego.gov/torreypines
Hidden Champion im Hinterland: Maderas Golf Club
amerikanischen Wohngebietes ist. Das
Highlight des Aviara Golf Clubs sind die
Par-3-Löcher 3, 11 und 14, deren Grüns
jeweils über ganze Seen mit WasserfälSowohl Los Verdes als auch Trump Natiolen und Blumenlandschaften angespielt
nal L.A. liegen nahe des legendären Highwerden und dem Platz die Anmutung
way 1. Diese schönste aller Traumstraßen
eines botanischen Gartens
Carlsbad ist das Silicon Valley der Golfindustrie. verleihen. Gewollt tough
ist das Ende der Runde mit
den zwei schweren Löchern 17 und 18, die
bringt uns auf unserem Golftrip direkt an
dem guten Gesamteindruck nochmals das
der Küste des Sunshine-Staates entlang
I-Tüpfelchen aufsetzen.
nach Süden. Es geht vorbei am coolen Surferspot Huntington Beach und durch das
Weiter geht es zum Maderas Golf Club
mondäne Newport. Wir passieren das über– das einzige Mal, dass wir die Pazifikaus charmante Laguna Beach und erreichen
Küste verlassen und über die vor gelagerte
beim nächsten Stopp Carlsbad, das auf
Bergkette fahren. Der Abstecher lohnt
halbem Weg zwischen Los Angeles und San
sich. Maderas ist ein perfektes Refugium,
Diego liegt. Carlsbad ist das Silicon Valley
ein echter Hidden Champion. Die Ruhe
der Golfindustrie: Die Zentrale von Tayund Gelassenheit ist phänomenal. Weil der
lorMade befindet sich Tür an Tür mit der
Platz nicht so frequentiert ist wie jene an
Golfabteilung von Puma, Titleist ist um die
der Küste, hat man das Gefühl, fast allein
Ecke und auch Callaway wird von Carlsbad
zu spielen. Und das bei höchster Qualität.
aus gesteuert. Von den Größen der HerstelWetten, dass es in ganz Deutschland keinen
lerfirmen fehlen eigentlich nur Nike und
Club mit vergleichbar schnellen und treuen
Ping. Hier, wo das Herz des Golfs schlägt,
Grüns gibt? Der Preis für diesen Genuss
geben sich die Manager der Firmen im
sind häufige Drei-Putts, jeder kleinste FehAviara Golf Club die Klinke in die Hand.
ler wird bestraft.
Der Star des Clubs ist zweifelsohne Joe, der
Starter, der auch bei der alljährlichen Kia
Obwohl es im Süden Kaliforniens seit
Classic, einem LPGA-Turnier Ende März,
Jahren kaum noch regnet, präsentiert sich
den Ansager gibt. Artig lobt der überaus
freundliche und hilfsbereite ältere Herr die
deutsche Spitzengolferin Caroline Masson
als „real Pistol“, also jemanden, mit dem
man richtigen Spaß haben kann.
gelingt und der Blick anschließend über die
glitzernde Oberfläche des Ozeans schweift.
Der Aviara Golf Club selbst, ein ArnoldPalmer-Design, ist ein überaus anspruchsvoller Resortplatz, der sich geschmeidig in
das hügelige Hinterland der Küste schmiegt
und Teil eines ausladend großen, typisch
30 Hektar. Große Teile des Geländes sind
Maderas in einem Pflegezustand zum Nienaturbelassen, ganz dem Trend von vor
derknien. Das tief geschnittene Bermudafünfzehn Jahren folgend, als Nachhaltiggras ist so weich, dass man am liebsten die
keit beim Bau
Schuhe ausziehen
Phil Mickelson, der um die Ecke auf- von Golfkursen
und barfuß gehen
möchte. Weil am
gewachsen ist, spielt mehrere Male in den USA in
Mode kam. Hinzu
Montag wenig los
im Jahr im The Grand GC.
kommen unzählige
ist, dürfen Spieler
Pinien, Bäume und Sträucher, die eigens
auf dem Platz, der 30 Minuten nordöstlich
gepflanzt wurden. Fazio hat viel Zeit dafür
von San Diego liegt, auch die Tasche tragen
aufgewendet, erzählt Shawn Cox, der viel– durch das ständige Auf und Ab ein anfach ausgezeichnete Golf Direktor des The
strengendes Unterfangen. Einer der Gründe
Grand, um die Bunker optimal zu setzen.
für die Erhabenheit des Golferlebnisses sind
Fazio passte den Platz denn auch brillant
die vielen hoch gelegenen Abschläge. Je
in die komplexe Topografie dieser Scholle
länger die Runde dauert, desto mehr vermit Hügeln und Schluchten ein, nicht zu
liebt man sich in diesen wunderbaren Platz.
schwer, um faires Golf zu ermöglichen, und
Geht es eigentlich noch besser?
nicht zu leicht, um eine golferische Herausforderung zu gewährleisten. Unfassbar,
Ja, auf den beiden Top-Plätzen von San
dass diese Oase nur wenige Minuten von
Diego, dem The Grand Golf Course und
San Diego entfernt ist, der achtgrößten
Torrey Pines. Ein wahrlich großartiges
Metropole der USA. Mein Platz, mein
Finale. The Grand GC ist Teil des The
Caddie und ich. Phil Mickelson, der um die
Grand Del Mar, eines exklusiven Resorts
Ecke aufgewachsen ist, spielt mehrere Male
der Superlative im mediterranen Stil. Nur
im Jahr im The Grand GC. Er ist Mitglied,
200 Mitglieder sind im The Grand GC
stellte nach seinem Sieg bei den British
zugelassen, dazu gesellen sich die HotelOpen den Siegerpokal im Clubhaus aus
gäste – einen Kampf um Startzeiten gibt es
und schoss einmal auf der 14, einem 292
hier wahrlich nicht. Dafür beste Pro-V1Meter langen Par 4, ein Hole in One.
Golfbälle auf der Driving Range und Caddies, die den gehobenen
Wäre Poseidon ein Amerikaner gewesen,
Anspruch unterstreichen.
Der 1999 eingeweihte
er hätte an diesem Fleck seinen Tempel gebaut.
Golfkurs ist ein Kunstwerk
Der kalifornische Trubel holt den Golfdes legendären Tom Fazio, von dem zehn
Reisenden wieder ein, sobald es die
Plätze unter Amerikas Top-100-Kursen aufEinfahrt zu Torrey Pines hinauf geht. Das
geführt sind – mehr als von jedem anderen
Plateau, auf dem die Lodge at Torrey Pines
Golfplatzarchitekten.
und die beiden weltberühmten Golfkurse
liegen, scheint hoch über den Klippen des
Fazio konnte sich auf der riesigen FläOzeans zu schweben. Ein magischer Ort,
che von 95 Hektar Land austoben – für
dieses Golfmekka, das einen von der ersten
gewöhnlich braucht ein Golfplatz rund
Gueule“ für golferische Herausforderungen, die
einen erwarten. Das Golfteam kümmert sich um
Startzeiten im benachbarten Trump National oder
im Palos Verdes Country Club. DZ ab 400 Dollar.
www.terranea.com
Park Hyatt Aviara
Wer den Aviara Golf Club spielt, ist im Park Hyatt
Aviara gut aufgehoben. Alles ist hier sehr groß – die
Zimmer, die Lobby, die palmenumsäumten Pools –
und der Service ist perfekt. Das Aviara gilt als besonders kinderfreundlich, verfügt aber auch über
eine angenehm belebte Bar im Zentrum der Lobby.
Ein Tipp: Wenige Kilometer vom Hotel befindet sich
die Surf-Gemeinde Encinitas. Abends trifft sich die
breitschultrige Sport-Szene im Union Kitchen & Tap
bei Bier und Steak – sehr cool. DZ ab 200 Dollar
www.parkaviara.hyatt.com
The Grand del Mar
Wer opulenten Luxus mag, wird sich im Grand del
Mar zu Hause fühlen. Kunst an den Wänden, Matratzen so dick wie Baumstämme, Badewannen
zum Ertrinken tief, antikes Interieur – jeder Zentimeter des Hauses präsentiert sich wie aus dem Ei
gepellt. Das kulinarische Highlight
inszeniert William
Bradley im hauseigenen Restaurant
Addison.
Hätte
Michelin
schon
mal in San Diego
vorbeigeschaut, Das Luxus-Ressort The Grand
Bradley hätte mit del Mar ist kaum zu toppen.
Sicherheit
den
einen oder anderen Stern abgestaubt. Das Clubrestaurant ist so ausgerichtet, dass ein kleiner künstlicher Wasserfall und eine der Spielbahnen zu sehen
sind. Thomas Gottschalk ließ hier die Hochzeit seines Sohnes ausrichten. DZ ab 495 Dollar
www.thegranddelmar.com
The Lodge at Torrey Pines
Die Lodge at Torrey Pines ist eine Institution. In einem rustikalen, fast alpenländischen Stil gehalten,
hat sie seit der Eröffnung 2001 so manche Golflegende beherbergt. Auch wenn die Lodge nicht nur
Golfern vorbehalten ist, bleibt die Kombination aus
Top-Hotel und Golfmekka unschlagbar. Sowohl das
Fünf-Sterne-Hotel als auch das Restaurant AR Valentien konnten unzählige Auszeichnungen einheimsen. San Diego, wo sich in den aktuellen In-Vierteln
Gaslight District und Little Italy gut flanieren und
Essen gehen lässt, ist mit dem Auto in etwa 20 Minuten zu erreichen. DZ ab 330 Dollar.
www.lodgetorreypines.com
Blick aus einem Zimmer der Lodge at Torrey Pines
54
GOLFaktuell 1 I 2015
GOLFaktuell 1 I 2015
55
REISE
REISE
SANTIBURI RESORT KOH SAMUI
Neuer Glanz
Der öffentliche Los Verdes Golf Club gehört der Gemeinde und ist ein echter Geheimtipp in L.A.
WHAT ELSE TO DO?
San Diego: Nicht nur wegen seines warmen und
gemäßigten Klimas heißt San Diego auch “Americas finest City”. Regelmäßig wird Kaliforniens
zweitgrößte Metropole nach Los Angeles und
noch vor San Francisco zur attraktivsten Stadt
der USA gewählt. Hier möchte man leben und
vom Beach Life und dem hohen Lebensstandard
profitieren. Die Universität UCSD (University of
California San Diego) genießt Weltruf. Natur wird
groß geschrieben, weshalb der San Diego Zoo und
SeaWorld San Diego zu den Tourismus-Magneten
gehören. Der historische Stadtkern hat in jüngerer
Zeit eine Metamorphose durchlebt. Früher eher
ein gefährliches Viertel wurde unter dem Namen
Gaslamp Quarter das Zentrum San Diegos wieder
aufgebaut und ist heute das Herz des Nachtlebens,
aber auch guter Läden und netter Restaurants.
Das Flair ist vergleichbar mit dem Meat Packing
District, derzeit New Yorks angesagtes Viertel.
MARK ÜBER ...
Mark Stevenson
PGA Playing und Teaching Pro
www.mark-stevenson.de
Wenn jemand erzählt, dass er nach Kalifornien
fährt, denkt man natürlich sofort an L.A., Hollywood, reiche Menschen und vielleicht Baywatch.
Gut zwei Stunden südlich von Los Angeles liegt das
Golfparadies San Diego. Die Stadt ist nicht nur die
achtgrößte der USA und bietet viele Attraktionen
wie Sea World, einen Safaripark, viele Museen und
einen weltberühmten Zoo mit mehr als 3.700 Tieren. Nein – San Diego gilt auch als Welthauptstadt
der Golfindustrie: Callaway, TaylorMade und Titleist
sind alle in Carlsbad beheimatet, einem kleinen
Ort außerhalb der Stadt. Der Himmel auf Erden für
alle Golfpros! San Diego bietet einfach alles, wovon
Golfer – ob Pro oder nicht – träumen: Mehr als 90
Plätze – in den Bergen, in der Wüste, am Meer.
Im Torrey Pines GC steigen jedes Jahr die Farmers
Insurance Open. Der Platz gehört zu den liebsten
des Tigers, 2008 wurden hier auch die US Open
ausgespielt. Überraschend ist sicherlich, dass es
sich um einen „Municipal-Course“ handelt, also
um einen gemeindeeigenen Platz. Hier darf jeder
spielen. Beide Plätze, der Nord- und der Südkurs,
56
7.000 Meter, fügte knapp 30 Bunker hinzu
Sekunde an in seinen Bann zieht. Wäre
und erhöhte die Dramatik, indem er einige
Poseidon ein Amerikaner gewesen, er hätte
Grüns so versetzte, dass die Klippen und
an diesem Fleck seinen Tempel gebaut.
Schluchten stärker ins Spiel kommen.
Wie Los Verdes ist Torrey Pines eine
öffentliche Golfanlage, extrem busy und
Doch auch Torrey Pines North ist überaus
sehr leger, so dass Bermudas in ungeahnspielenswert und deutlich preiswerter. Bei
ten Farbmustern zu bewundern sind. Ab
den Farmers Insurance Open wird am
6.00 Uhr morgens wird gestartet, auf dem
Donnerstag und Freitag ohnehin zwischen
North-Course im Sieben-Minuten-Takt,
den beiden Kursen
auf dem Southgemischt. Dieses
Course alle zehn
Bis zu 240 Flights am Tag bringen
Minuten. Bis
die Starter im Sommer so zusammen. Jahr wird der
North Course von
zu 240 Flights
Phil Mickelson überarbeitet. Insgesamt spieam Tag bringen die Starter im Sommer
len sich beide Plätze einfacher als die oben
so zusammen. Der Königsplatz ist Torrey
beschriebenen Kurse. Außer an den wenigen
Pines South, auf dem Tiger Woods 2008
Löchern, die ganz nahe an die Klippen
seinen letzten Major-Titel gewann, in einem
heranführen, sind beide Layouts sehr offen,
dramatischen Stechen gegen Rocco Mediaeben und verzeihen somit weniger präzise
te, vor allem aber gegen sein schmerzendes
Schläge. 2021 kehren die US Open nach
linkes Knie. Sieben Jahre zuvor hatten die
Torrey Pines zurück. Tiger Woods liebt
Verantwortlichen Rees Jones beauftragt,
den Platz. Vielleicht kann er dann endlich
dem South Course mehr Kraft zu verleihen.
seinen nächsten Major-Titel gewinnen.
Jones streckte den Kurs auf sagenhafte
sind eine echte Herausforderung für das golferische
Können – nicht nur wegen der engen Fairways und
des heftigen Roughs oder der Länge von 7.607 Yards
(6.956 Meter). Nein – seine Lage am Pazifik macht ihn
anfällig für Wind und Wetter, das sich jede Minute
ändern kann. Der traumhafte Blick aufs Meer macht
es manchmal schwer, sich auf Golf zu konzentrieren.
Und Vorsicht vor den Paragleitern, die sich von den
Klippen stürzen! So mancher ist schon in den Bunkern oder in einer der berühmten Pinien gelandet.
Der Grand Golf Club San Diego ist die Heimat der
Reichen und Berühmten. Der Platz ist mit etwa 6.000
Yards (5.486 Meter) relativ kurz, ein Caddie ist hier
aber ein Muss: nicht (nur) um die Tasche zu tragen,
sondern vor allem, um wertvolle Tipps zu geben.
Der Platz hält viele blinde Anspiele über Schluchten
auf enge Fairways bereit und wartet außerdem mit
sehr schnellen Grüns auf. Für die Longhitter unter
uns muss die erste Frage lauten: Habe ich genügend
Bälle dabei? Die zweite muss heißen: Habe ich genügend Kleingeld für den Caddie? Und die dritte: Spiele
ich den Platz von hinten? Bei 7.160 Yards (6.547 Meter) durchaus eine Überlegung wert. Der Platz sieht
aus, als würde man durch ein Nadelöhr spielen. Wenn
du hier mit einem guten Score runter gehst, hast du
dir das Bier auf der Terrasse wirklich verdient.
Wie gesagt: Es gibt über 90 Plätze in und um San Diego. Die Runde kostet zwischen 40 und 250 US-Dollar,
man hat die Wahl. Was allerdings immer, wirklich
immer stimmt, ist der Pflegezustand: Der ist jeden
Cent wert!
Doch nun zu etwas völlig anderem …
Es gibt einen gewissen Geschäftsmann in den
USA namens Donald Trump – die meisten werden
ihn kennen. Nun, dieser Herr Trump ist nicht nur
ein sehr erfolgreicher Geschäftsmann, er ist auch
ein sehr guter und leidenschaftlicher Golfer. Und
was macht man, wenn man etwas Kleingeld übrig
hat und gern Golf spielt? Genau: Man kauft etwas
Land und baut einen Golfplatz. OK – zugegebenermaßen tut er das mit Hilfe großer Designer wie
Pete Dye. Es ist unbestritten, dass Trump-Plätze zu
den besten der Welt gehören. Die in den Staaten
„Golf Academys“ genannten Trainingsmöglichkeiten sind gigantisch. Man schlägt nagelneue
Titleist-, Callaway-, Nike- oder TaylorMade-Bälle
auf perfekt gepflegtes Grün und die Bunker-, Puttund Kurzspielbereiche sind fantastisch. Und das
Beste – das ist noch nicht mal der Platz!
Ich hatte das Glück, verschiedene Trump-Plätz
zu spielen – und der Trump National ist einfach
UNGLAUBLICH! Direkt am Pazifik gelegen hat das
Meisterstück über 250 Mio. US-Dollar gekostet.
Es ist selbst für einen Pro schwierig, die schiere
Schönheit und Anmut dieses Platzes zu vermitteln. Wasserfälle, erhöhte Inselgrüns … Überhaupt die Grüns: Sie sind riesig, sie sind onduliert,
sie sind pfeilschnell … Dazu Abschläge, bei denen
du, wenn du sie betrittst, denkst, es seien Grüns,
Dieser Platz ist einfach des Beste vom Besten! Der
Trump National liegt näher an L.A. als an San Diego. Ihn zu spielen, ist aber ein Muss, eine Pflicht.
Tun Sie es nicht, werden Sie es ewig bereuen!
GOLFaktuell 1 I 2015
Seit einem halben Jahr ist Cédric Bonvin
General Manager des Santiburi Resorts
auf Koh Samui. Jüngst wurde das Resort
umfassend renoviert und umgestaltet.
GOLFaktuell hat mit ihm gesprochen.
GOLFaktuell: Herr Bonvin, wie haben Sie sich
nach den ersten sechs Monaten als Hotelmanager im Santiburi Resort eingelebt?
Cedrik Bonvin: Ich bin unheimlich glücklich,
nach 20 Jahren zurück in Thailand zu sein
und das Santiburi Resort
ist für mich schon jetzt
wie eine Familie. Ich habe
ein Team, das bereits seit
vielen Jahren hier arbeitet
und die Philosophie des
Besitzers perfekt reflektiert. Das ist für mich ein
großes Geschenk, nicht jeder General Manager, der neu anfängt, findet solche Bedingungen vor. Viele unserer Gäste sind Stammgäste,
die den zuvorkommenden Service zu schätzen
wissen. Außerdem haben wir das Resort einer
umfassenden Renovierung unterzogen, was
eine echte Herausforderung war. Die Schwierigkeit lag darin, den Umbau in der kurzen
Zeit bis Weihnachten fertig zu bekommen.
Erfreulicherweise haben wir dann aber von
Beginn an viele positive Kommentare unserer
ersten Gäste erhalten – ein Verdienst aller Angestellten und Lohn ihrer harten Arbeit. Aber
eines ist klar: Das Santiburi behält auch nach
der Renovierung sein typisches Thai-Design –
allerdings auf überarbeitete Weise.
GOLFaktuell: Was im oder am Resort gefällt
Ihnen am besten?
Cedrik Bonvin: Es ist schwer, eine Sache
herauszuheben. Aber abgesehen von unserem
Team würde ich sagen, es ist vor allem die
Location, die ein Gefühl der Ruhe ausstrahlt,
was ich nirgendwo sonst, in keinem anderen
Hotel auf Koh Samui, je erlebt habe. Das
Santiburi liegt in einem über 100.000 Qua-
GOLFaktuell 1 I 2015
dratmeter großen üppigen Garten – jede der
Villen an ihrem eigenen Platz. Und der 300
Meter lange Strand bietet einen fantastischen
Zugang zum Meer.
GOLFaktuell: Wie ist die Renovierung
gelaufen? Können Sie uns Details nennen
zum Investitionsumfang oder den größten
Veränderungen?
Cedrik Bonvin: Wir haben 41 Villen umgestaltet und vergrößert. Sie haben jetzt größere
Bäder und ein Ankleidezimmer. Unsere
zwölf Duplex-Suiten in der Nähe des Pools
haben wir umgestaltet, außerdem eine neues
Strandrestaurant und eine neue Bar gebaut,
die Lobby umgestaltet und ein neues Sportzentrum errichtet. Nächsten April eröffnen
wir außerdem ein neues 500- QuadratmeterSpa inklusive sechs Spa-Pool-Villen. Jede wird
mehr als 250 Quadratmeter haben und einen
Pool sowie einen privaten Massagebereich
bieten. Das wird uns zum Marktführer für
solche Villen auf Koh Samui machen. Die
Gesamtkosten des Umbaus belaufen sich auf
mehr als 10 Mio. US-Dollar.
GOLFaktuell: Welche Gäste kommen zu
Ihnen?
Cedrik Bonvin: Vorwiegend Europäer.
Abhängig von der Saisonzeit haben wir Paare,
Familien oder beides – allen Gästen gemein
ist jedoch meist ein sportliches Interesse. Das
Resort ist groß genug, um den Tag in Ruhe
und Abgeschiedenheit zu verbringen. Unsere
Gäste sind eigentlich immer bunt gemischt,
was eine gute Balance bringt.
GOLFaktuell: Wie stellt sich das Santiburi auf
die Anforderungen ein, die der Gast heute so
hat? Vor allem, was die Abkehr vom Üblichen
betrifft, z. B. den Mix aus Ruhe, Erholung,
Natur, Sport, Kultur …?
Cedrik Bonvin: Wir sind zwar Teil der
„Leading Hotels of the World“ aber dennoch
unabhängig. Das allein schon unterscheidet
uns von unseren Mitbewerbern im Fünf-Sterne-Segment auf Koh Samui. Wie ich schon
zuvor gesagt habe, ist das Santi (Frieden) Buri
(Dorf) ein Hort der Ruhe und Erholung in
einem wundervollen Garten. Wir haben aber
auch großartige Kinderbetreuung und unser
PGA-Golfplatz gehört vielleicht zu den besten
zehn der Welt. Der Platz wurde auf einem
500 Meter hohen Hügel, zehn Minuten vom
Hotel entfernt, erbaut und bietet unglaubliche
Ausblicke. Last but not least werden unsere
neuen Spa-Pool-Villen und das neue Spa
Maßstäbe setzen, was Platz, Design, Dekoration und Service anbelangt – zu jeder der
sechs Villen gehört übrigens ein Butler.
GOLFaktuell: Was ist der Vorteil für Golfer im
Vergleich zu anderen Resorts?
Cedrik Bonvin: Unsere Gäste erhalten 25
% Greenfee-Ermäßigung sowie kostenlose
Transfers vom und zum Golfplatz. Jeden
Montag und Freitag organisiert das Hotel
ein Turnier mit dem Management und einer
kleinen Feier am Ende. Dies bietet eine tolle
Möglichkeit, sich mit Hotelgästen auszutauschen und dass sich die Gäste vermischen.
Auch überlegen wir, spezielle Golf- und
Zimmer-Pakete zu schnüren.
Santiburi Resort Repräsentanz
Tel.: +49 (0) 89 / 780 69 800
santiburi@web.de
www.santiburi-hotel.de
57