jahresbericht 2007
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jahresbericht 2007
jahresbericht 2007 MUSEUM RIETBERG ZÜRICH Das Museum Rietberg ist eine Dienstabteilung des Präsidialdepartements der Stadt Zürich. Der Druck dieses Jahresberichts wird finanziert durch die Rietberg-Gesellschaft. impressum Titelbild Gestaltung Acuoye Guanyin Elizabeth Hefti, Winterthur China, Provinz Yunnan, Dali-Königreich, 12 . Jahrhundert Vergoldete Bronze Produktion Sonja Feuz, Elizabeth Hefti, Claudia Rossi Geschenk durch Vermittlung von Novartis Fotolithos Foto: Rainer Wolfsberger Walker dtp, Winterthur Redaktion und Lektorat Druck Axel Langer werk//zwei Print+Medien GmbH, Konstanz Korrektorat Herausgegeben vom Dela Hüttner Museum Rietberg Zürich Bildredaktion Albert Lutz Gablerstrasse 15 CH - 8002 Zürich T. 044 206 31 31 Fotos Rainer Wolfsberger Willi Kracher S. 25 , 27 (unten), 31 , 32 (oben und unten links), 34 Régine Illi S. 30 Giulia Marthaler S. 33 (unten) Jorrit Britschgi S. 39 Felix Baumann S. 40 Claudia Brinker S. 41 , 44 F. 044 206 31 32 www.rietberg.ch vorwort 3 Liebe Freundinnen und Freunde des Museums Rietberg 2007 – ein wunderbares, erfolgreiches Jahr ist zu Ende. Ein Rückblick, der Freude macht: eine geglückte Wiedereröffnung, vier Ausstellungen in unseren neuen Räumen, grossartige Geschenke, unvergessliche Konzerte und beinahe einhellig wohlwollende bis begeisterte Kommentare zu unserem neuen Museum. Ein Neustart nach Mass. Das Publikum ist, wie wir dies erhofft haben, in Scharen gekommen: 156 ’ 528 Besucherinnen und Besucher übers Jahr, 72 ’ 544 allein in der AngkorAusstellung. In dieser Ausstellung hatten wir durchschnittlich 8 Führungen pro Ausstellungstag. Damit sind alle alten Rekorde gebrochen. Der Erfolg freut uns und spornt uns an. Unser langfristiges Ziel ist es, die frühere durchschnittliche Besuchszahl von 60 ’ 000 auf 120 ’ 000 zu verdoppeln. Bereits im Jahresbericht 2006 haben wir den Abschluss der Bauarbeiten und die Eröffnung des Neubaus am 17. Februar 2007 gewürdigt. Nochmals möchten wir allen am Bau Beteiligten und den Gönnerinnen und Gönnern des Erweiterungsbaus bestens danken. In diesem Jahresbericht geht mein erster Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Museums. Gemeinsam haben wir die, wie wir es nannten, «Konzepte für den Smaragd» erarbeitet. Wie soll sich unser neues Museum präsentieren, wie können wir es zur Zufriedenheit unserer Besucherinnen und Besucher führen und gestalten? Wie sieht unser Angebot aus, welche Ausstellungen und Veranstaltungen nehmen wir in unser Programm auf? Was können wir uns finanziell leisten? Mit gemeinsamem Effort ist es uns gelungen, die erarbeiteten Konzepte umzusetzen und im Alltag des neuen Museums zu erproben. Das neue Museum funktionierte von Anfang an hervorragend, kleinere Anpassungen freilich waren nötig, und wenige Mängel sind noch zu beheben. Es war ein anstrengendes, intensives Eröffnungsjahr, und es brauchte den besonderen Einsatz von allen – und alle haben mitgemacht, und alle haben zum Erfolg beigetragen. Bravo und herzlichen Dank. Es brauchte freilich auch das politische und finanzielle Engagement der Stadt, die nicht nur den Neubau, sondern auch das neue Betriebsbudget bewilligt hat. Unser Dank geht daher an den Stadtrat, insbesondere an unseren Chef, den Stadtpräsidenten Dr. Elmar Ledergerber, und den Gemeinderat – und an alle Einwohnerinnen und Einwohner dieser Stadt. Das Museum Rietberg, das ein Fenster zu den Kulturen der Welt öffnet, ist das grösste Kulturinstitut, das von der Stadt in eigener Regie geführt wird – und darauf sind wir stolz. Ohne die Sponsoring-Beiträge von Firmen und Stiftungen wäre es nicht möglich gewesen, die teuren Ausstellungen und die vielen Veranstaltungen im 4 Eröffnungsjahr zu realisieren. Unser bester Dank geht an die Sponsoren unserer grossen Ausstellungen: Swiss Re, Vontobel-Stiftung, Novartis sowie G + B Schwyzer-Stiftung. Bei der Kannon-Ausstellung wurden wir ausserdem von der Japan Airlines und der Japan Foundation unterstützt. Bei unseren Ausstellungsprojekten besonders gefreut hat uns die gute Zusammenarbeit mit unseren Partnerinstitutionen : der Abegg-Stiftung in Riggisberg, dem Nationalmuseum in Nara, der Asia Society in New York und der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn. Den Verantwortlichen und beteiligten Personen dieser Institutionen gilt unser bester Dank. Für das Silk Road Project erhielten wir einen grossen Beitrag von der Parrotia-Stiftung (die unerwartete Spende hat uns enorm gefreut) sowie Zuwendungen der Rietberg-Gesellschaft und der Hamasil-Stiftung; andere Veranstaltungen wurden unterstützt von der Rietberg-Gesellschaft, vom Elena Probst Fonds der Stiftung Accentus, von der Familien-Vontobel-Stiftung und der Ganesha-Stiftung. Die Credit Suisse besorgte auch in diesem Jahr die aufwendige Vereinsbuchhaltung und den Versand der Mitgliederpost für die Rietberg-Gesellschaft. Die Museumspädagogik, die wir jetzt Kunstvermittlung nennen, wurde auch 2007 – nun bereits zum zehnten Mal seit 1997 – von Novartis mit einem namhaften Beitrag unterstützt. Dank dieser zusätzlichen Mittel konnten wir es uns unter anderem leisten, an den Wochenenden eine für alle offene Werkstatt zu eröffnen. Zu einer neuen, für unser Museum höchst bedeutsamen Form privater Unterstützung haben sich Barbara und Eberhard Fischer entschlossen, indem sie bei uns wissenschaftliche Stellen finanzieren. Wir hoffen, dass dieses Engagement in die Ausund Weiterbildung von Museumsfachleuten Schule machen wird und wir in Zukunft dank privater Unterstützung vermehrt Drittmittel einsetzen können für wissenschaftliche Stellen. Für Studienabgänger ist es heute schwierig, im Kulturbereich eine Erststelle zu finden. Aus diesem Grund wandern nach dem Studium häufig vielversprechende junge Fachleute ab in andere Bereiche wie zum Beispiel in die Finanzwelt. Schliesslich möchte ich noch erwähnen, dass unsere Gönnerin Nanni Reinhart uns die Inneneinrichtung des neuen grossen Textildepots vollumfänglich geschenkt hat. Allen Sponsoren, Mäzeninnen und Gönnern gilt unser herzlicher Dank. 2007 war, was die Geschenke betrifft, ein Wunderjahr. Während gerade einmal 47 ’ 000 Franken städtische Mittel für Ankäufe zur Verfügung standen, erhielten wir Kunstwerke im Wert von über 10 Millionen Franken als Geschenk. Bereits im letzten Jahresbericht konnten wir die drei bedeutenden Werke, die wir Anfang 2007 auf die Neueröffnung des Museums hin geschenkt erhielten, verdanken und würdigen. Dass wir im weiteren Verlauf des Jahres dank der Vermittlung des Vor- 5 standsmitglieds der Rietberg-Gesellschaft, Dr. Daniel Vasella, nochmals eine ganze Reihe bedeutender Geschenke in unsere Sammlung aufnehmen durften, hätten wir uns nie erträumt. Wir bedanken uns herzlich bei Daniel Vasella, aber auch bei Thomas Preiswerk, der für Sponsoring und die Vergabe von Beiträgen bei Novartis verantwortlich ist, für das grosse Wohlwollen und Engagement, das sie unserem Museum entgegenbringen. Mich persönlich freut das Geschenk des auf dem Titel des Jahresberichts abgebildeten buddhistischen Bronzekunstwerks aus der chinesischen Provinz Yunnan ganz besonders. Ich habe im Jahr 1991 meine Doktorarbeit über die buddhistische Kunst Yunnans abgeschlossen und im selben Jahr im Museum die Ausstellung «Der Goldschatz der Drei Pagoden: Buddhistische Kunst des Nanzhao- und Dali-Kögireichs in Yunnan» realisiert. Diese für Yunnan typische Figur, der Acuoye Guanyin, stand damals im Zentrum meiner Forschungsarbeit. Als nun im Herbst eine solche Bronze aus einer amerikanischen Privatsammlung an eine Auktion in New York gelangte und für uns ersteigert werden konnte, erfüllte sich für mich ein alter Wunschtraum. Die vergoldete GuanyinFigur ist die neue Zierde unserer China-Abteilung und passt hervorragend in das Ensemble unserer bedeutenden Sammlung von Guanyin-Figuren, die das buddhistische Ideal des Mitgefühls verkörpern. Aus Wien erhielten wir als Geschenk eine Sammlung von 52 südindischen Stammesbronzen und zwei Holzskulpturen, die das österreichische Sammlerehepaar Heidi und Hans Kaufmann zusammengetragen und 2007 unserem Museum geschenkt hat. Die Sammlung Kaufmann werden wir 2009 mit einer eigenen Sonderausstellung und einem Sammlungskatalog vorstellen und würdigen. Eine ganze Sammlung hervorragender tibetischer Bronzekunstwerke und einige Werke indischer, türkischer und iranischer Provenienz erhielten wir als Legat der im Juni 2007 verstorbenen Berner Unternehmerin Dr. Ursula Wirz, die uns die asiatischen Werke der Sammlung ihrer Mutter Martha Wirz-Oeler testamentarisch vermacht hat. Wir werden das Andenken an die beiden Sammlerinnen in unserem Museum dankbar bewahren. Hans Jörg Hubacher danken wir für die freundliche Unterstützung bei der Übernahme der Kunstwerke und für Dokumente über die Provenienz der Werke sowie über das Leben und die Sammlungstätigkeit der beiden Frauen. Ihnen und allen anderen namentlich nicht erwähnten Schenkerinnen und Schenkern danken wir für ihre Grosszügigkeit, und wir freuen uns am schönen Zuwachs unserer Sammlung. Und noch einen weiteren höchst erfreulichen Rekord können wir für 2007 vermelden: Die Rietberg-Gesellschaft ist um beinahe 1 ’ 000 Mitglieder auf nun 3 ’ 883 Mitglieder angewachsen: eine Wachstumsrate von 25 Prozent! Der Anstieg ist fantastisch und bestärkt uns, dass wir mit unserem neuen Museum auf Kurs 6 sind. Wir möchten alle Neumitglieder ganz herzlich willkommen heissen und allen danken, die unser Museum mit ihrem Jahresbeitrag unterstützen. Nutzen Sie, sehr geehrte Mitglieder der Rietberg-Gesellschaft, unsere Angebote, und teilen Sie uns Ihre Anregungen, Kritik und Wünsche mit. Eine grosse expandierende Freundesgesellschaft ist für ein Museum von unschätzbarem Wert. Sie gibt dem Museum Rückhalt und Unterstützung; sie stärkt sein Ansehen und ist der Nährboden für gutes Gedeihen. Die 50 . Generalversammlung der Rietberg-Gesellschaft hat Dr. Eberhard Fischer zum neuen Präsidenten der Rietberg-Gesellschaft gewählt. Er hat die Nachfolge der 2006 verstorbenen Präsidentin Ursula Dohrn angetreten. Damit ist Eberhard Fischer nach Dr. H. A. Mantel-Hess ( 1952 –1959 ), Dr. Martin Hürlimann ( 1960 –1975 ), Dr. Pierre Uldry ( 1976 –1994 ) und Ursula Dohrn ( 1995 – 2006 ) der fünfte Präsident der Rietberg-Gesellschaft. Es freut uns, dass mit Eberhard Fischer, der von 1972 bis 1998 unser Museum geleitet hat, nicht nur der beste Kenner unseres Museums, sondern auch ein Mäzen, der zusammen mit seiner Frau Barbara Fischer die Aktivitäten des Museums vielfältig unterstützt, unseren Freundesverein präsidiert. Wir gratulieren zu dieser Wahl, und wir danken dem neuen Präsidenten, dem Vorstand und allen Mitgliedern der Gesellschaft sowie den Mitgliedern des Rietberg-Kreises herzlich für die Unterstützung. Neulich fragte mich eine Besucherin, was mir im Jahr 2007 am meisten Freude bereitet habe. Die Eröffnung des neuen Museums, die Vernissagen, die fantastischen Geschenke, das motivierte Team – dies alles erfüllte mich mit Freude, Genugtuung und Dankbarkeit. Vielleicht dies: Enorm gefreut hat mich die Zusammenarbeit mit dem Silk Road Project, einer Musikergruppe, die im Spätsommer eine Woche bei uns zu Gast war. Es war wunderbar, wie diese Musiker aus aller Welt unser Museum belebt und unser Publikum und uns (die wir alle mit Enthusiasmus mitgemacht haben) erfreut und verzaubert haben. Als dann an einem Abend der Gründer des Silk Road Projects, der Star-Cellist Yo-Yo Ma, zu seinem Cello griff und eine Sarabande von Bach spielte, war ich – waren alle, die dabei waren – entzückt. Albert Lutz Direktor inhaltsverzeichnis xx Ausstellungen Statistik und Finanzen 2007 xx Mitteilungen, Ereignisse, Neuigkeiten xx Die schönsten neuen Kunstwerke xx Schenkungen, Legate, Stiftungen Ankäufe Leihgaben an das Museum xx xx xx xx xx xx xx xx xx xx Rietberg-Gesellschaft Statuten Rietberg-Gesellschaft Jahresrechnung Rietberg-Gesellschaft Publikationen Veranstaltungen Personal Kooperationen/Projekte 7 ausstellungen Kannon – Göttliches Mitgefühl Frühe Buddhistische Kunst aus Japan 18 . Februar bis 9 . April 2007 Eine bemooste, steile Steintreppe führt zur Tempelanlage des Chokoji. Hier im ländlichen Herzen Japans, im Zentrum der Präfektur Hyogo, weitab von den dicht besiedelten Küstengebieten, erheben sich auf einer stillen Lichtung die mittelalterlichen Gebäude des Chokoji. Die eindrückliche Haupthalle beherbergt die lebensgrosse Holzskulptur eines Tausendarmigen Kannon, des Bodhisattva des Mitgefühls. Kannon ist diejenige Gottheit, die die Rufe der Welt beachtet und denen, die sich in Leid, Bedrängnis, Tod und Gefahr befinden, zu Hilfe eilt. Dass die Wurzel von Kannons Weisheit sein Gehör ist, wird indirekt sinnfällig durch die Nachbarschaft des Tempels zu einem entfernt hörbaren Wasserfall. Die vergoldete Skulptur steht in einem für Besucher unzugänglichen Teil hinter verschlossenen Schreintüren, die nur alle 60 Jahre geöffnet werden. Seit vielen Generationen rezitieren die Priester des Chokoji täglich Verse aus dem Lotos-Sutra vor diesem verborgenen Kultbild und appellieren damit an das unendliche Mitgefühl Kannons für alle Wesen dieser Welt. Dass diese Skulptur trotz ihres Status als «Geheim-Buddha» in der Ausstellung in Zürich während sieben Wochen zu sehen war, bedeutete eine kleine Sensation. Der betagte Abt des Chokoji reiste mit Frau, Tochter und Enkelkinder nach Zürich und vollzog ohne Vorankündigung ein Rezitations-Ritual. Die Eröffnungszeremonie mit Äbten aus zwei weiteren bedeutenden Kannon-Klöstern diente ebenfalls dazu, die spirituelle Wirksamkeit und Wachsamkeit der Kultfiguren anzuregen. 8 9 Der Tausendarmige Kannon des Chokoji war nicht die einzige Kultfigur in der Ausstellung, die ihren Tempel noch nie verlassen hatte und auch in Japan nie in einem Museum ausgestellt worden war. Die Bedeutung dieser Figuren und Bilder als kultisch wirksame Objekte ist heute noch für viele Menschen wichtiger als deren künstlerische Qualität, mag sie noch so überragend sein. Anhand von insgesamt sechsunddreissig Plastiken und Bildern aus dem 7. bis 14 . Jahrhundert konnten die Besucher die erhabene Ausstrahlung dieser Gottheit erleben, die über der Welt steht und sich ihr dennoch oft sanft zuneigt. Die Ausstellung konzentrierte sich ganz auf diesen einen Bodhisattva Avalokiteshvara (jap. Kannon), der nicht nur in Japan, sondern in ganz Asien eine der beliebtesten buddhistischen Gottheiten darstellt. Obwohl es von einigen Erscheinungsformen Kannons zum Teil nur ganz wenige wertvolle und frühe Beispiele gibt, gelang es, alle wesentlichen Manifestationen Kannons in der japanischen Kunst in der Ausstellung zu vereinen. Am eindrücklichsten waren sicherlich die lebensgrossen Holzskulpturen oder das als Nationalschatz verehrte Bild eines Elfköpfigen Kannon aus der Heian-Zeit ( 794 –1185 ), dessen komplexe Malweise in einer wissenschaftlichen Präsentation eingehend erläutert wurde. Ergänzend zu den einmaligen Werken aus der frühen buddhistischen Kunst Japans waren Schwarz-Weiss-Aufnahmen des bekannten Fotografen Sugimoto Hiroshi zu sehen, der alle tausend Tausendarmigen Kannons in der berühmten Sanjusangen-Halle in Kyoto fotografieren konnte, nachdem er sieben Jahre lang um Erlaubnis gebeten hatte. Als Sugimoto seine Fotografien zusammen mit dem Tausendarmigen Kannon des Chokoji (der ursprünglich für die Sanjusangen-Halle geschaffen worden war) in einem Raum versammelt sah, verriet sein Lächeln seinen Glauben an Kannons Mitgefühl. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Nationalmuseum in Nara, Japan. Mit Unterstützung von Novartis und der G+B Schwyzer-Stiftung sowie Beiträgen von den Japan Airlines und der Japan Foundation. Ausstellung Konzept: Katharina Epprecht Gestaltung: Adolf Krischanitz, Katharina Epprecht Ausstellungsaufbau: Martin Sollberger Registrarin: Andrea Kuprecht Mediaplanung und Events: Monica Stocker Pressearbeit: Katharina Epprecht, Christine Ginsberg Beleuchtung: Rainer Wolfsberger Gestaltung Plakat, Faltprospekt, Ausstellungsbeschriftung: Käti und Jean Robert-Durrer 10 Katalog Konzept: Katharina Epprecht Redaktion und Lektorat: Axel Langer (deutsche Ausgabe), Malcolm Imrie (englische Ausgabe) Übersetzungen: Martina Dervis, Sabine Jainski, Judith Fröhlich (deutsche Ausgabe), Toni A. Howes, Reiko Tomii (englische Ausgabe) Korrektorat: Dela Hüttner (deutsche Ausgabe), Judie Pickard (englische Ausgabe) Gestaltung und Satz: Käti und Jean Robert-Durrer Besuchszahlen: 42’310 Öffentliche Führungen: 33 Private Führungen: 197 Workshops für Schulklassen: 18 11 Lebensfäden – Textilien aus dem alten Peru Die Sammlungen der Abegg-Stiftung und des Museums Rietberg 1. April – 24 . Juni 2007, Novartis-Saal Die Visitenkarte der Menschen im alten Peru war ihre Kleidung: Farbwahl und Motive, die Art der Herstellung sowie die Feinheit des Tuchs gaben Auskunft über die geografische Herkunft, die kulturelle Identität sowie die soziale Stellung ihres Trägers. Im gesellschaftlichen und diplomatischen Verkehr spielten Textilien deshalb eine wichtige Rolle. Verdienstvolles und loyales Verhalten des Adels honorierte der Herrscher mit der Überreichung exquisiter Stoffe. Aber auch die Gottheiten kamen in Form von Opfergaben in den Genuss schöner Gewebe. Die Farbenpracht der altperuanischen Textilien ist beeindruckend: Einzelne Stoffe können bis zu hundert verschiedene Farbtöne aufweisen. Doch nicht nur in der Färbetechnik bewiesen die Menschen ihre grosse handwerkliche Meisterschaft, sondern auch in der Anwendung einer verblüffenden Vielzahl komplizierter Textiltechniken. Nicht minder staunenswert ist die motivische und stilistische Vielfalt der Gewebe: Naturalistische, leicht lesbare Bilder finden sich ebenso wie hoch komplexe, vollkommen abstrahierte Darstellungen, die kaum mehr zu entschlüsseln sind. In der Ausstellung wurden Textilien präsentiert, die mehrere Meter lang waren, aber auch winzig klein und von so feiner Machart, dass die Motive wie gemalt erscheinen. Die Stoffe stammen aus allen Regionen Perus und entstanden in der Zeit zwischen dem 1. Jahrtausend v. Chr. und dem 17. Jahrhundert n. Chr. Sie lassen sich verschiedenen Kulturen zuweisen, die im Lauf der Jahrtausende sowohl im Hochland der Anden wie auch in den Oasentälern der Küstenregionen blühten. Dank des trockenen Klimas in den Wüstengebieten der peruanischen Küste blieben sie nicht nur bestens erhalten, sondern besitzen noch heute ihre ursprüngliche Leuchtkraft. 12 Ausstellungskonzept: Judith Rickenbach Ausstellungsgestaltung: Martin Sollberger, Judith Rickenbach Restauratorische Betreuung der Ausstellung: Nikkibarla Calonder, Hanna Grabner und Hana Nováková Beleuchtung: Rainer Wolfsberger Registrarin: Andrea Kuprecht Mediaplanung und Events: Monica Stocker Öffentlichkeits- und Pressearbeit: Katharina Epprecht, Christine Ginsberg Gestaltung Plakat, Faltprospekt, Einladung: Elizabeth Hefti Gestaltung Ausstellungstexte: Elizabeth Hefti Katalog Konzept: Judith Rickenbach Texte: Judith Rickenbach, Nikkibarla Calonder Redaktion und Korrektorat: Paul Egger Gestaltung: Elizabeth Hefti Satz: Claudia Rossi, Sonja Feuz Besuchszahlen: xxxxx Öffentliche Führungen: 10 Workshops für Schulklassen: 23 13 Schätze der Liao – Chinas vergessene Nomadendynastie ( 907 – 1125 ) 13 . Mai bis 15 . Juli 2007, Werner-Abegg-Saal Eine Prinzessin wach küssen – was sonst nur im Märchen passiert, ist in dieser Ausstellung wahr geworden. Betraten die Besucher die Ausstellungshalle, führte ein Gang sie direkt zum «gläsernen Sarg» der Prinzessin von Chen. Zwar sahen sie nur ihren Anzug aus Maschendraht und ihre Totenmaske, doch die feine, detailreiche Ausführung des Anzugs, die wachen Augen und das sanfte Lächeln der goldenen Maske liessen die Prinzessin und ihre reiche Kultur lebendig werden. Fast ein Drittel der über 120 Objekte in der Ausstellung stammte aus dem Grab der Prinzessin von Chen. Dessen Entdeckung im Jahre 1986 war eine archäologische Sensation. Alle anderen kaiserlichen Gräber der Liao-Dynastie waren beraubt oder zerstört worden. Doch als die Archäologen das Grab der Prinzessin von Chen öffneten, fanden sie es in unberührtem Zustand vor. Was muss das für ein Gefühl gewesen sein, nachdem sie das unterirdische Tor zum Grab aufgestemmt hatten, an feinstem Porzellan, Silberschalen und edlem Pferdegeschirr vorbeischritten und der Prinzessin und ihres Gemahls, die auf einem niedrigen Bett lagen, gewahr wurden. Um die Besucher und Besucherinnen der Ausstellung an diesem Erlebnis teilhaben zu lassen, bauten wir den Grundriss des 14 Grabes in etwas verkleinertem Massstab nach und zeichneten die Lage aller Grabbeigaben ein. In der Grabkammer zeigten wir ein hinterleuchtetes Foto des kaiserlichen Paares im Fundzustand. Die Körper der Prinzessin und ihres Gemahls hatten sich zwar vollkommen zersetzt, doch das Drahtgewand, Stiefel, Maske und Krone aus Gold und Silber und der reiche Schmuck verliehen ihnen eine anrührende Präsenz – die beiden schienen sogar Händchen haltend beieinanderzuruhen. Gleichzeitig konnten die Besucher und Besucherinnen auf diesem Bild eine Vielzahl von Stücken in der Ausstellung wiederentdecken. Die Grabausstattung der Prinzessin von Chen konnte wunderbar die spezielle und hochstehende Kultur der Liao verdeutlichen. Das Reitervolk der Kitan, Begründer der Liao-Dynastie, verstand es auf einzigartige Weise, seine nomadischen Traditionen mit den kulturellen Einflüssen aus China zu verbinden. Als stärkste Macht in Ostasien im 11 . Jahrhundert holten sie die besten Handwerker in ihre Hauptstädte und liessen sie nach ihrem Geschmack arbeiten. In der Ausstellung waren exquisite Objekte aus einer Vielzahl von Materialien zu sehen: dünnwandige Keramik, feine Schnitzereien aus Jade, Bernstein und Kristall, reich geschmückte Gefässe aus Gold und Silber, ja sogar Textilien, die sich über eintausend Jahre in unglaublicher Frische erhalten haben. Neben dem Grab der Prinzessin von Chen stammten die Objekte aus mehreren anderen wichtigen Ausgrabungen, darunter das Grab des hohen Beamten Yelü Yuzhi, das zwar beraubt war, trotzdem aber das einzige reine Goldschälchen aus dieser Zeit beherbergte. Mehrere Fundstücke aus dem Schatz der Weissen Pagode machten zudem die Bedeutung des Buddhismus für die Liao deutlich. Bei dieser zweiten grossen Ausstellung in unseren neuen Räumen zeigte sich, dass die Räume trotz ihrer Grösse es erlaubten, völlig unterschiedliche Atmosphären zu schaffen. Nach der in schwachem Gesamtlicht präsentierten Kannon-Ausstellung, die jedem ihrer wenigen grossen Objekte viel Raum liess, erwartete die Besucher und Besucherinnen nun geheimnisvolles Dunkel, das den vielen kleinen Stücken die nötige Intimität verlieh. Zudem gelang es der Licht- 15 führung, auch den winzigen Kleinoden gerecht zu werden. So entfaltete die kaum acht Zentimeter grosse Jadekugel, ins rechte Licht gerückt, den ganzen Zauber ihres durchscheinenden Glanzes. Die Ehrengäste bei der Vernissage waren eine Delegation aus der Inneren Mongolei, angeführt vom herausragenden Liao-Archäologen Ta La, sowie Melissa Chiu, die Direktorin des Museums der Asia Societey in New York, und Vertreter der Bank Vontobel. Die Ausstellung wurde organisiert von der Asia Society, New York Sponsor der Ausstellung: Vontobel-Stiftung Kuratorinnen: Hsueh-man Shen, Edinburgh; Adriana Proser, New York Ausstellungskonzept und -gestaltung: Albert Lutz, Martin Sollberger, Alexandra v. Przychowski Beleuchtung: Rainer Wolfsberger Registrarin: Andrea Kuprecht Restauratorische Betreuung, Montage: Walter Frei Ausstellungsgrafik: Jaqueline Schöb Mediaplanung und Events: Monica Stocker Marketing: Christine Ginsberg Pressearbeit: Katharina Epprecht, Christine Ginsberg Plakat und Flyer: Christa Waldvogel Diashow: Mayke Wagner, Berlin Fotografische Reisedokumentation: Andreas Seibert, Tokyo Deutscher Katalog Redaktion und Lektorat: Alexandra v. Przychowski, Adele Schlombs Übersetzungen: Khanh Trinh, Martina Wernsdörfer, François Louis, Lynette Sue-ling Gremli Korrektorat: Dela Hüttner Produktion: 5 Continents Edition, Marco Jellinek und Laura Maggioni (Projektleitung) Gestaltung und Satz: Lara Gariboldi Besuchszahlen: 24’801 Öffentliche Führungen: 42 Private Führungen: 197 16 Angkor – Göttliches Erbe Kambodschas 19 . August – 2 . Dezember 2007, Novartis-Saal und Werner-Abegg-Saal Als die Wettbewerbsjury im Juli 2002 das Siegesprojekt für unseren Erweiterungsbau erkürte, das Projekt «Baldachine von Smaragd» der Architekten Alfred Grazioli und Adolf Krischanitz, sahen wir zum ersten Mal eine Visualisierung unserer neuen Sonderausstellungshalle: 5 Meter hoch und 1 ’ 300 Quadratmeter gross. In dieser luftigen Halle einmal eine richtig grosse Ausstellung mit monumentalen Skulpturen präsentieren zu können – das müsste herrlich sein! Mit der Angkor-Ausstellung erfüllte sich dieser Wunsch. 134 Stein- und Bronzeskulpturen aus dem kambodschanischen Nationalmuseum in Phnom Penh sowie anderen Museen in Kambodscha, aus dem Museum für Asiatische Kunst in Berlin und dem Musée Guimet in Paris kamen in der von der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland organisierten Ausstellung nach Bonn und Berlin zu uns nach Zürich. Insgesamt 18 Transport-Spezialisten, Kunstpacker, Registrare sowie Restauratorinnen und Restauratoren haben die Ausstellung unter der Leitung von Martin Sollberger, der in Zusammenarbeit mit Albert Lutz auch die grosszügige und viel gelobte Ausstellungsgestaltung entworfen hat, aufgebaut. Bestens dokumentiert mit Katalog, drei Videofilmen und einem dreisprachigen Audio Guide, bot die Ausstellung ein besonders reiches Info-Begleitprogramm. Wir ahnten zwar, 17 dass der Name Angkor, der Vorstellungen von untergegangenen Tempeln im Dschungeldickicht Kambodschas evoziert, ein grosses Publikum anziehen würde, am Ende waren wir aber doch überrascht und erfreut, wie viele Besucherinnen und Besucher tatsächlich kamen: über 71 ’ 000 . Es war eine Ausstellung, die ohne grossen Werbeaufwand, jedoch dank einer hervorragenden Mundpropaganda und guter Berichterstattung in den Medien hervorragend funktionierte. Die Angkor-Ausstellung bot einen Überblick über die Entwicklung der Kunst der Khmer, der Kunst der buddhistischen und hinduistischen Königreiche im alten Kambodscha. Die Schwerpunkte der Schau waren : die Anfänge im 6 . und 7. Jahrhundert mit den wunderbaren in Stein gehauenen Bildwerken von Göttinnen; das monumentale Bronzekunstwerk eines liegenden Vishnu – ein hoch geschätzter Staatsschatz, der nur dank grösstem Wohlwollen der kambodschanischen Kulturbehörden das Land verlassen durfte –, die fein und höchst detailliert in den harten, rötlichen Sandstein geschnittenen Skulpturen aus dem Umfeld des Tempels Banteay Srei, die Blütezeit der Architektur und Kunst zur Zeit der Erbauung des Angkor Wat und die späte buddhistische Epoche unter dem grossen König Jayavarman VII . (reg. 1181–1218 ), dem Erbauer der Hauptstadt Angkor Thom und des Tempels Bayon. Bei der Eröffnung war eine hochrangige Kulturdelegation aus Kambodscha anwesend, angeführt vom Minister für Tourismus, S. E. Thong Khon. Auch der berühmteste und bekannteste Ausländer in Kambodscha, Dr. Beat Richner, Beatocello, gab im Rahmen der Ausstellung ein Konzert zugunsten der von ihm in Kambodscha gegründeten Kinderspitäler. Beat Richner hat sich sehr erfreut gezeigt, wie schön und mit welcher Wertschätzung die ihm bekannten Kunstwerke aus Kambodscha in seiner Heimatstadt Zürich präsentiert wurden. Eine solche Ausstellung stellt im logistischen Bereich des Transports und des Ausstellungsaufbaus höchste Anforderungen. Es war klar, dass es nur möglich würde, diese Ausstellung nach Zürich zu bringen, falls ein Sponsor gefunden 18 werden konnte. Schon 2005 hat die Geschäftsleitung der Swiss Re auf Antrag von Anne Keller Dubach, Leiterin der Abteilung Corporate Citizenship bei Swiss Re, unserem Museum einen ganz bedeutenden Sponsoringbeitrag zugesagt. Uns hat es besonders gefreut, dass neben dem Präsidenten des Verwaltungsrats, Prof. Dr. Peter Forstmoster, dem CEO , Jacques Aigrain, und weiteren Mitgliedern der Geschäftsleitung und des Verwaltungsrats auch viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Swiss Re die Ausstellung in zahlreichen Führungen besucht haben. Eine Ausstellung der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn Sponsor der Ausstellung: Swiss Re Ausstellungskonzept: Wibke Lobo, Helen Ibbitson Jessup Ausstellungsleitung in Bonn: Susanne Annen Video-Filme von Horst Brandenburg, Ang Choulean sowie eine 3 -D-Animation der Technischen Universität Darmstadt unter Leitung von Manfred Koob Fotografien in der Ausstellung: Jaroslav Poncar Ausstellungsleitung in Zürich: Albert Lutz Ausstellungsgestaltung: Martin Sollberger und Albert Lutz Gestaltung Plakat, Faltprospekt, Einladung und Ausstellungsgrafik: Rodolfo Ernst, Rudolf & Ernst Werbung Beleuchtung: Rainer Wolfsberger Registrarin: Andrea Kuprecht Mediaplanung und Events: Monica Stocker Öffentlichkeits- und Pressearbeit: Katharina Epprecht, Christine Ginsberg Katalog Herausgeber: Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn Autoren: Wibke Lobo, Helen Jessup und andere Besuchszahlen: 72’544 Öffentliche Führungen: 69 Private Führungen: 645 Workshops für Schulklassen: 39 19 Schätze der Dian: Leihgaben aus dem Yunnan-Provinzmuseum im Kunming, China 18 . Februar 2007 – 6 . Januar 2008 , Sammlungsausstellung China Das Museum Rietberg pflegt dank der Städtepartnerschaft Zürich-Kunming mit dem dortigen Yunnan-Provinzmuseum schon seit über zwanzig Jahren einen Kulturaustausch. Für das Eröffnungsjahr haben wir von unserem chinesischen Partnermuseum eine kleine Gruppe von elf Meisterwerken der Dian-Kultur für eine kleine Sonderausstellung als Leihgabe erhalten. Dies bedeutete für ein westliches Publikum eine einzigartige Gelegenheit, sich mit der Dian-Kultur vertraut zu machen – einer Kultur, die sonst in keinem Museum ausserhalb Chinas zu sehen ist. Aus Chroniken der alten chinesischen Geschichtsschreiber war bekannt, dass es im äussersten Südwesten des chinesischen Reiches im 2 . und 1. Jahrhundert v. Chr. ein Königreich mit Namen Dian gegeben hatte. Abgesehen von den spärlichen schriftlichen Quellen hatte man jedoch keine Belege für die Existenz dieser Kultur. So war es ein kleines Wunder, als Archäologen im Jahr 1956 am Shizhai-Berg in der Nähe von Kunming, der Hauptstadt der heutigen Provinz Yunnan, ein kleines goldenes Siegel entdeckten. Es besass die Inschrift «Siegel des Königs von Dian», und man fand es in einem reich ausgestatteten offenbar königlichen Grab. Dieses Siegel, so nehmen die Archäologen an, hatte der chinesische Kaiser Wu ( 140 – 87 v. Chr.) dem Dian-König verliehen. Mit der Entdeckung der Gräber am Shizhai-Berg hatte man nicht nur eine unbekannte Kultur entdeckt, sondern auch die Gewissheit, hier auf den Spuren der in historischen Quellen erwähnten Herrscher des Königreichs Dian zu sein. Seit diesen ersten Funden vor fünfzig Jahren haben die chinesische Archäologen in der weiteren Umgebung von Kunming an dreissig verschiedenen Orten in mehr als 2 ’ 000 Grabstätten über 10 ’ 000 Objekte der Dian-Kultur geborgen. Auch wenn die schriftlichen Quellen über die Dian spärlich sind, besitzen wir dank der Bodenfunde – es sind alles Grabbeigaben – ein erstaunlich konkretes Bild ihrer Gesellschaft. Die Bronzen berichten vom alltäglichen Leben, von der Landwirtschaft, der Jagd, aber auch von Ritualen und Opfern, von Musik und Tanz sowie von Kriegs- und Beutezügen. Ausstellungskonzept: Albert Lutz Zur Ausstellung erschien eine Broschüre «Schätze aus dem Königreich Dian» ausstellungen PA R K -V I L L A R I E T E R Höfische Malerei aus Indien – Meisterwerke aus der Sammlung des Museums Rietberg 30 . Januar – 26 . Oktober 2007 Anlässlich der Neueröffnung des Museums wurden in der Park-Villa Rieter die schönsten und wertvollsten Beispiele aus der reichhaltigen Sammlung indischer Malerei präsentiert. Die Überblicksausstellung hatte zum Ziel, dem Publikum die stilistische Entwicklung der Malerei Indiens zugänglich zu machen. Die Auswahl umfasste Werke, die im Zeitraum zwischen 1155 und der Mitte des 19 . Jahrhunderts entstanden sind. Dabei stand nicht das Interesse an einem spezifischen religiösen Thema oder einer bestimmten Ikonografie im Vordergrund, sondern der kulturelle Kontext, in dem die Bilder entstanden sind. So war die Ausstellung einerseits nach den grossen Kunstregionen Indiens gegliedert, spiegelte andererseits aber auch den Einfluss der wechselnden Auftraggeber, die bezüglich der Bildthemen wie auch der stilistischen Ausführung bestimmte Vorlieben hatten. Da die Maler entweder in den verschiedenen höfischen Ateliers tätig waren oder in familiär organisierten Werkstätten arbeiteten, die von Aufträgen der lokalen Machthaber abhängig waren, erschloss sich den Besuchern ein differenziertes Bild der indischen Malerei. Die einzelnen Künstler, welche die Meisterwerke der Malerei erschufen, standen im Spannungsfeld zwischen den oben genannten Auftraggebern und den stilistischen Eigenheiten einer spezifischen Region und einer malerischen Tradition. Die erste Abteilung der Ausstellung zeigte wichtige stilistische Entwicklungen an den Höfen der Sultane und Mogul-Kaiser. Besonders wichtige Neuerungen unter den sich etablierenden neuen Auftraggebern betrafen die JainMalerei, die Entstehung des frühen Rajput-Stils und das starke Interesse an einem ausgeprägten Naturalismus unter den muslimischen Mogul-Herrschern. Der zweite Teil der Ausstellung umfasste Bilder, die für die verschiedenen Fürsten von Rajasthan angefertigt worden waren, und präsentierte Beispiele für die wichtigsten lokalen Stilrichtungen. Nach Auflösung der Werkstätten am Mogul-Hof fanden einige der talentiertesten Maler an den Höfen Rajastans neue Auftraggeber und entwickelten ein hybrides Stil-Idiom, das sowohl von der Rajput-Malerei als auch von der Mogul-Malerei geprägt war. Die letzte Abteilung der Ausstellung umfasste ausgewählte Werke aus der Pahari-Region und legte den Fokus auf die Maler aus Guler, die ab 1700 bis 1800 die wohl schönsten Werke der nordindischen Malerei schufen. Mehrere Beispiele des Malers Nainsukh, die für den Mäzen Balwant Singh entstanden sind, erlaubten Vergleiche zu Werken seines Bruder Manaku, seines Vaters Pandit Seu und der auf ihn folgenden «ersten Generation nach Nainsukh». 20 21 Die Bilder dieser Ausstellung wurden Ende Oktober durch andere Meisterwerke ausgewechselt, die noch bis September 2008 zu sehen sind. Ausstellungskonzept und -gestaltung: Eberhard Fischer, Jorrit Britschgi Grafische Gestaltung: Jacqueline Schöb, Simona Meyer Beleuchtung: Rainer Wolfsberger Öffentlichkeits- und Pressearbeit: Katharina Epprecht, Christine Ginsberg Gestaltung Plakat und Einladung: Fred Bauer Öffentliche Führungen: 7 Workshops für Schulklassen: 20 statistik 2007 Besuchszahlen gesamt 2007: 156’528 ( 2004 : 50’099 / 2005 : 35’694 / 2006 : 25’962 ) Für die genauen Besuchszahlen der Sonderausstellungen siehe die jeweiligen Einträge unter «Ausstellungen». Führungen: Geführte Gruppen gesamt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1’655 ( 2004 : 458 / 2005 : 335 / 2006 : 342 ) — Öffentliche Führungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .148 — Private Führungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 ’ 118 — Workshops . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 300 Workshops für Schulklassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 228 Ming-Bai-Veranstaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Familienführungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Workshops für Erwachsene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Gestalterische Kurse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Kunstwerk im Dialog . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Sonntags-Workshops . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Allgemeine Workshops . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Workshops für Grosseltern und Enkelkinder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Japanisches Teezimmer: 89 Teezeremonien, 1’076 Teilnehmerinnen und Teilnehmer Offene Werkstatt: 84 Öffnungstage, 884 Teilnehmerinnen und Teilnehmer Lange Nacht: 4’200 Besucherinnen und Besucher 22 23 Finanzzahlen des Museums Rietberg Die öffentlichen Beiträge an das Museum werden ausschliesslich von der Stadt Zürich bezahlt. Das Museum Rietberg hat eine Vollkostenrechnung, d. h. alle Kosten, die das Museum Rietberg verursacht, auch im Bereich Unterhalt der Gebäude, Hauswartung etc. sind in die Rechnung integriert. Bei der folgenden Darstellung der Finanzzahlen sind die Kosten für die Nettomiete aller fünf Gebäude (Neubau, Wesendonck, Schönberg, Park-Villa und Remise) nicht eingerechnet. Diese Miete wird stadtintern verrechnet und schlägt mit Fr. 2 .1 Mio. zu Buche (die anderen Querschnittkosten, der Unterhalt der Gebäude sowie die Energiekosten hingegen sind eingerechnet). Der Wert der geschenkten Kunstwerke (im Jahr 2007 über zehn Millionen Franken) hingegen erscheint nicht auf der Rechnung. — Total Aufwand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 ’ 665’099 — Total Erträge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 ’ 715’702 — Beitrag der Stadt Zürich, Saldo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 ’ 949’397 — Eigenfinanzierungsgrad . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 % Weitere Kennzahlen zu den Einnahmen — — — — — Erträge aus Eintritten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1’ 473’661 Erträge aus Shop und Café . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1’ 663’944 Erträge aus Spenden und Sponsoring . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 ’ 054’604 Gesamteinnahmen pro Besucher/-in . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39.55 Erträge pro Besucher/-in . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19.90 Erträge pro Besucher/-in (wie viel Geld gibt eine Person pro Besuch durchschnittlich im Museum aus; eingerechnet sind die Einnahmen aus Billettverkäufen, Shop und Café). 24 Kennzahlen zum Personal Das Museum hat insgesamt 39 , 5 Stellenprozente. Zusätzlich werden 2 , 0 Stellenprozente privat finanziert. Diese knapp 40 Stellen teilen sich 96 Personen; ihre Namen und Tätigkeitsbereiche sind auf S. 93 und 94 aufgelistet. — Personalkosten insgesamt (inkl. fremdfinanzierte Stellen) . . . . . . . 4’784’541 — Anzahl der ehrenamtlich tätigen Mitarbeiterinnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Kennzahlen zu den Ausgaben — Kosten für Sonderausstellungen (inkl. Auf- und Abbau, Transport etc.) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3’231’109 — Energiekosten (Gas, Elektro für alle fünf Häuser) . . . . . . . . . . . . . . . 189’412 — Anzahl Nennungen des Museums in Medienberichten . . . . . . . . . . . . . . . 826 mitteilungen, ereignisse, neuigkeiten 25 KU N S T V E R M I T T L U N G «Ich finde die Ausstellung wunderbar! Ich bin noch nie auf so liebenswürdige Weise von so vielen Seiten angelächelt worden.» Aussage eines Oberstufenschülers während eines Workshops für Schulklassen in der Ausstellung «Angkor – Göttliches Erbe Kambodschas». Mit vielfältigen, pädagogischen Angeboten gelang es, Kinder, Jugendliche, Familien und Erwachsene für die Themen unserer Sonderausstellungen und Sammlungen zu begeistern. Mit der Eröffnung des neuen Museums konnten die bisherigen Programme für Grosseltern und ihre Elternkinder, die Kinderworkshops am Sonntag und der Jugendclub Ming Bai ausgebaut werden. Familienführungen, gestalterische Kurse und dialogische Führungen für Erwachsene mit der Bezeichnung «Kunstwerke im Dialog» wurden zudem neu in unser Bildungs- und Freizeitangebot aufgenommen. Sie gehören damit zu den regelmässigen Veranstaltungen des Museums Rietberg. Die Offene Werkstatt, ebenfalls eine Besonderheit seit Frühling 2007, stellen wir Ihnen im Folgenden vor. Offene Werkstatt In der Remise der Villa Wesendonck untergebracht, lädt die Offene Werkstatt an den Wochenenden Menschen aller Altersgruppen ein, sich ohne Voranmeldung durch gestalterisches Arbeiten mit den Ausstellungen zu beschäftigen. So gestalteten Kinder, Jugendliche und Erwachsene während der Eröffnungsausstellung «Kannon – Göttliches Mitgefühl» ein ema, ein Wunsch-Holztäfelchen, wie es in Japan in den Schreinen und Tempeln hinterlegt wird. Im Anschluss an diese Ausstellung wurden mit der japanischen Origami-Technik während der Sommer- 26 monate einfache sowie komplexe Tierformen aus Papier gefaltet und zur Ausstellung «Angkor – Göttliches Mitgefühl» kleine Objekte aus Speckstein angefertigt. Die Bearbeitung des weichen Steins liess die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erahnen, welche aussergewöhnlichen bildhauerischen Fertigkeiten die ausgestellten Statuen aus Kambodscha kennzeichnen. Die angenehme und konzentrierte Arbeitsstimmung stösst nicht nur bei jungen Menschen auf Gegenliebe, sondern auch bei Erwachsenen, die sich vertieft und länger mit formalen Fragestellungen und Techniken auseinandersetzen wollen. Weltkunst für Erwachsene, Kinder, Jugendliche und Familien Viermal im Jahr wurden Erwachsene, Kinder, Jugendliche und Familien mit einem farbigen Postkarten-Prospekt auf insgesamt 54 Angebote aufmerksam gemacht: Die Familienführungen durch die Sonderausstellungen wurden vom Publikum sehr positiv aufgenommen, und die beliebten Veranstaltungen für Grosseltern und Enkelkinder zeichnen sich dadurch aus, dass einige ältere und junge Menschen regelmässig an den Workshops teilnehmen, laufend jedoch auch neue «Duette, Trios und Quartette» dazustossen. Dieses Angebot hat die Aufmerksamkeit einer weiteren Öffentlichkeit geweckt, sodass Maya Bührer es an mehrtägigen Seminarien von Kunstvermittelnden in Dresden und Aarau vorstellen konnte. Unsere Vermittlungsarbeit stellt wenige Kunstwerke ins Zentrum. Sie führt den Blick von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen gezielt auf formale und ästhetische Qualitäten hin. Indem die eigenen Beobachtungen und Überlegungen der Teilnehmer mit dem Wissen und den Kenntnissen der Vermittlerinnen ergänzt werden, erhalten sie einen vertieften Einblick in die Kunstwerke einer bestimmten Kultur. Dies wird von Erwachsenen, die an den Veranstaltungen «Kunstwerke im Dialog» teilnehmen, sehr geschätzt und hilft Kindern und Jugendlichen, die Aussagen der Werke zu verstehen. Die Inhalte sind auf die jeweiligen Alter abgestimmt; die Atmosphäre ist heiter und entspannt. Der Jugendclub Ming Bai (was so viel bedeutet wie: «Tscheggsch es») stellt eine Besonderheit dar: Jugendliche sollen für unser Museum gewonnen werden, indem sie in die Themen der Angebote miteinbezogen werden. Erfreulich, dass seit der Gründung des Ming Bai im Herbst 2005 das Interesse an diesen Veranstaltung langsam und kontinuierlich wächst. Die gestalterischen Kurse an den Mittwochnachmittagen gehören ebenfalls zu unseren Neuheiten am Museum. Während sich die ersten beiden Kurse zu japanischem Schreiben, durchgeführt von Kyoko Ginsig, und arabischer Kalligrafie mit Daniel Reichenbach, an Kinder richtete, haben sich zwölf Erwachsene mit der Kunst der chinesischen Schriftkunst mit Xinglai Yang auseinandergesetzt. 27 Museumspädagogische Angebote für Schulklassen und Lehrkräfte 228 Schulklassen besuchten im Jahr 2007 zwanzig verschiedene Themenangebote zu den vier Sonderausstellungen und zu den Sammlungen. Die Oberstufen-, Gymnasialklassen und Berufsschulen waren im letzten Jahr mit 36 Besuchen höher vertreten als während der vorgängigen Jahre. Gesamthaft sind damit rund 5 ’ 200 Schülerinnen und Schüler mit dem Museum Rietberg in Kontakt gekommen. Nebst einigen Einführungen für Lehrerinnen und Lehrer konnten zudem 44 Veranstaltungen im Rahmen des Lehrangebots der Pädagogischen Hochschule, der Zürcher Hochschule der Künste, des Bildungszentrums für Krankenpflege Frauenfeld sowie für Fachverbände der Elternschaft und der Kunstvermittlung durchgeführt werden. Nach wie vor schätzen wir die gute Zusammenarbeit mit dem Schulamt der Stadt Zürich sowie mit der Bildungsdirektion des Kantons Zürich. B E S O N D E R E V E R A N S TA LT U N G E N Internationaler Museumstag Das Thema des Internationalen Museumstag vom 20 . Mai 2007, lanciert durch die Verbände VSM / ICOM und mediamus, lautete: «Museumsobjekt – einzigartig und universell». Drei herausragende Masken, die mit ihren Tiersymbolen auf verschiedene kulturelle Traditionen verweisen, wurden in kurzen, kreativen Workshops den teilnehmenden Familien präsentiert. Einführung und Konzert in die klassische Trommelkunst Südindiens Kinder ab acht Jahren, Jugendliche und Erwachsene wurden vom Meister T. S. Nanakumar aus Mumbai und Chidambaram Narayanan aus Zürich am 21. Juni 2007 in die klassische Trommelkunst Südindiens eingeführt. Erste Grundrhythmen konnten unter der Anleitung der Musiker mit verschiedenen Perkussionsinstrumenten, der Mridangam, Kanjira, Gahtum und Morsing, ausprobiert werden. Am Sonntag folgte ein zahlreich besuchtes Abschlusskonzert. Silk Road Festival und Lange Nacht der Museen Neun Schulklassen unterschiedlichster Altersstufen kamen in der Woche vom 28 . August bis zum 2 . September 2007 in den Genuss von musikalischen Darbietungen durch die Künstler und Künstlerinnen des Silk-Road-Ensembles. Im Teppich-Raum der Park-Villa entfalteten sich traditionelle persische Klänge des Duos Siamak Aghaei und Siamak Jahangiri, die Betrachtung des tanzenden Shivas fand rhythmische Begleitung durch die vital gespielten Tablas von Sandeep Das, und 28 die chinesische Stele mit den abgebildeten musizierenden himmlischen Wesen erhielt humorvolle und sensibel geführte Unterstützung durch den Pipa-Spieler Yang Wei. Auf besondere Weise gestaltete sich die Veranstaltung für Grosseltern und Enkelkinder. Nach einem Konzert mit Perkussionsinstrumenten folgte eine Geschichte in den Räumen mit tibetischen Bronzen durch den Geschichtenerzähler Ben Haggarty. Anschliessend wurden kleine Trommeln im Zelt ausserhalb des Museums hergestellt. Während der Langen Nacht, die von musikalischen Darbietungen des Silk-Road-Ensembles in den Ausstellungen gezeichnet war, konnten in der museumspädagogischen Werkstatt einfache Perkussionsinstrumente wie Rassel und «Schnur-Trommeln» angefertigt werden. 29 Sponsoring Novartis Die Mitwirkung von Künstlerinnen und Künstlern aus den verschiedenen Ländern in unseren Workshops und die Durchführungen von aussergewöhnliche Veranstaltungen, z. B. während der Langen Nacht, des Silk Road Project und des Ferienpasses (pro juventute), können dank der finanziellen Unterstützung durch Novartis realisiert werden. Wir möchten den Verantwortlichen von Novartis herzlich danken. Wir freuen uns, dass damit die Leiterinnen und -leiter der gestalterischen Kurse, die Produktions- und Entwicklungskosten der Kunstkisten unterstützt werden konnten und uns mit einem grösseren Beitrag die Offene Werkstatt ermöglicht wurde. Schliesslich ermöglicht es der Beitrag auch, dass Schulklassen an Einführungsveranstaltungen der Teemeisterin Soyu Yumi Mukai teilnehmen können. RIETBERG-KREIS Der Rietberg-Kreis, der 1998 gegründet und 1999 erstmals Gelder für den Erwerb von Kunstwerken vergab, hat sich zum wichtigsten regelmässigen Fonds für Ankäufe entwickelt. Seit 1999 haben die rund 70 Mitglieder, die jährlich 3 ’ 000 Franken in einen Anschaffungsfonds einzahlen, nicht weniger als 32 Kunstwerke geschenkt. Am jährlich stattfindenden festlichen Rietberg-Kreis-Anlass im November stellen die verschiedenen Kuratorinnen und Kuratoren Kunstwerke vor. Die Mitglieder des Kreises können danach in einer Abstimmung bestimmen, welche Werke angekauft werden. Dies bedeutet, dass die Chancen gut stehen, dass ein Werk angekauft wird, wenn es mit klugen und engagierten Worten angepriesen wird. So konnte in den letzten acht Jahren die Afrika-Abteilung insgesamt 9 Kunstwerke, die Indien-Abteilung 7, die Japan-Abteilung 6 , die Persien-Abteilung 4 , die Alt-Amerika-Abteilung 3 , die China-Abteilung 2 Kunstwerke und die Ozeanien-Abteilung 1 Kunstwerk mit Kreis-Spenden erwerben. Diese Auflistung zeigt, dass Lorenz Homberger, unser Afrika-Kurator, der geschickteste und engagierteste «Verkäufer» unseres Kuratoriums ist. Die Mitglieder des Rietberg-Kreises werden zum Dank für ihr Engagement im Lauf des Jahres zu speziellen Führungen durch die Sonderaustellungen eingeladen; sie erhalten die Ausstellungskataloge und sind einmal jährlich zum festlichen Wahl-Anlass im Muraltengut eingeladen. 2007 schlug das Museum für einmal keine Kunstwerke zum Ankauf vor. Die 2007 einbezahlten Spenden im Rietberg-Fonds sollten «gespart» werden. Damit stehen 2008 doppelt so viele Spendengelder zur Verfügung. Ziel ist es, einmal ein Kunstwerk von über 200 ’ 000 Schweizer Franken kaufen zu können. Aus diesem Grund präsentierten die Kuratorinnen und Kuratoren für einmal keine zum Ankauf bestimmten Kunstwerke, sondern veranstalteten ein lehrreiches und, wie sich her- 30 ausstellte, amüsantes Spiel: Vorgestellt und angepriesen wurden wie immer verschiedene Objekte aus verschiedenen Kulturen (sie stammten allerdings alle aus unserem Depot). Drei der Objekte aber waren Fälschungen, und die Kreismitglieder mussten in der Abstimmung bestimmen, welchen Objekten sie nicht trauten. Das fröhliche Raten führte zu engagierten Diskussionen. Das Abstimmungsresultat zeigte, dass die Mitglieder des Kreises wahre Kunstkenner sind, die mit Sperberblick Fälschungen erkennen! S P O N S O R I N G – R I E T B E R G & C O. Es freut uns sehr, dass alle unsere langjährigen Sponsoren, die Vontobel-Stiftung, Novartis, die Schwyzer-Stiftung und Swiss Re Sponsoring-Gelder für Ausstellungen im Jahr 2007 beigetragen haben. Für 2008 haben wir bereits Sponsoring-Zusagen von Novartis, der HSBC Guyerzeller Bank AG und von der Parrotia-Stiftung. Bei den Firmenmitgliedern geht auch in diesem Jahr unser Dank an die Zürcher Anwaltskanzlei Pestalozzi Lachenal Patry sowie an die Volkart Stiftung. E H R E N A M T L I C H T Ä T I G E M I TA R B E I T E R I N N E N Schon seit vielen Jahren hat das Museum Rietberg das Glück, von einer engagierten Gruppe von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen unterstützt zu werden. Während der Sonderausstellungen helfen sie tatkräftig mit im Museumsshop. Sie beraten unsere Besucherinnen und Besucher beim Kauf, geben allgemeine Informationen und unterstützen unser Kassen-Personal. Auch in der Bibliothek, die übrigens ab 2008 neu jeweils am Freitag von 13 bis 17 Uhr fürs Publikum offen ist, wird unser Museum von Freiwilligen unterstützt. Einmal pro Jahr laden der Direktor und die Shop-Leiterin, Régine Illi, die ehrenamtlich tätigen Mitarbeiterinnen zu einer Fahrt ins Blaue ein. Die Reise führte im Spätherbst nach Neuenburg ins Musée d’ethnographie sowie ins ausserordentlich interessante und gut gemachte Laténium, das 2001 eröffnete Museum für Archäologie des Kantons Neuenburg. 31 V E R A N S TA LT U N G E N The Silk Road Project unter der künstlerischen Leitung von Yo-Yo Ma Veranstaltungswoche im Museum Rietberg, 28 . August – 2 . September 2007 Fasziniert von der Idee eines interkulturellen Austauschs, rief der amerikanische Cellist Yo-Yo Ma 1998 das Silk Road Project als Non-Profit-Organisation für Kunst und Bildung ins Leben, um Musiker, Komponisten und Künstler weltweit zu vernetzen und die Musik und Kultur der Länder entlang der Seidenstrasse einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Neben Aufführungen des Silk-Road-Ensembles sind interdisziplinäre Projekte mit Musik, Kunst und Geschichtenerzählung und die Entwicklung von Bildungsunterlagen für Schulen und Museen Teil ihres Programms. Das Silk Road Project versteht sich als Katalysator, um innovative Gedanken und Kunstformen auf der ganzen Welt zu verbreiten und das gegenseitige Verständnis und Voneinander-Lernen durch interdisziplinäre und interkulturelle Partnerschaften zu fördern. Das Silk-Road-Ensemble besteht aus Musikern und Komponisten mit verschiedenstem kulturellem und musikalischem Hintergrund. In ihrer innovativen Musik loten sie ihre vielfältigen traditionellen Wurzeln aus, verweben sie mit zeitgenössischen Klängen und schaffen so eine einzigartige Plattform für ihre eigene künstlerische Entwicklung, vor allem aber auch für das Publikum, dem sich die Seidenstrasse auf diese Weise neu erschliesst. 32 Eröffnungskonzert Sechs Tage lang war das Silk Road Project mit 16 Musikern aus aller Welt im Museum Rietberg zu Gast. Eröffnet wurde die kulturelle Woche von Yo-Yo Ma selbst mit einer kurzen Einführung und einem Cello-Solo. Während des anschliessenden Konzerts des gesamten Ensembles herrschte im voll besetzten Zelt konzentrierte Stille. Die Begeisterung entlud sich am Ende in tosendem Applaus. Dies war der gelungene Auftakt zu einer Woche vielfältigster Konzerte und Geschichten in den Ausstellungsräumen, die nicht nur den Besucherinnen und Besucher, sondern auch allen Mitarbeitenden des Museums, einen neuen Zugang zu den Kunstobjekten ermöglichte. Die Abenteuer des Prinzen Achmed Die Vorführungen im Zelt stellten weitere Highlights dar. Allen voran die Multimedia-Performance «Blue & White» über die Geschichte der Handelswege blau-weisser Keramik – deren Idee auf die von Axel Langer kuratierte Ausstellung «Blauer Lotos – weisser Drache» zurückgeht (siehe Jahresbericht 2006 , S. 23 f.) –, oder die stimmungsvolle Live-Vertonung von Lotte Reinigers legendärem Silhouettenfilm von 1926 , dem ersten abendfüllenden Animationsfilm der Filmgeschichte nach Motiven aus Tausend und einer Nacht. Lange Nacht der Museen Der 1. September schliesslich sprengte sämtliche Vorstellungen und Rekorde. Die erste Lange Nacht der Museen im neuen Museum Rietberg schöpfte die Möglichkeiten der neuen Räume bis in den hintersten Winkel aufs Beste aus. 4 ’ 200 Besucherinnen und Besucher gingen ein und aus. Das schöne Wetter liess es zu, dass sich die fröhliche Menschenmenge auf dem neuen Vorplatz und im Park verteilte. Im neuen Studio in der Remise wurde emsig gebastelt, aus den Ausstel- 33 lungsräumen ertönte Musik. In den dicht gedrängten Ausstellungsräumen erklang zum Abschluss die tausendjährige chinesische Glocke. Fazit Begeistert von der atmosphärisch dichten Woche, von der Begegnung mit den engagierten Mitgliedern des Silk Road Project und dessen bescheiden auftretendem künstlerischen Leiter sowie inspiriert von dem Zusammenspiel visueller und akustischer Kunstgenüsse, träumt das Rietberg-Team bereits von weiteren spartenübergreifenden Anlässen und von viel Musik in den Museumsräumen. Wie aus zahlreichen Dankesschreiben hervorging, haben die hohe künstlerische Virtuosität, aber auch die Ausstrahlung und Herzlichkeit der Musiker unser Publikum ebenfalls berauscht. Die Musiker wurden in kurzer Zeit zu Freunden, die wir hoffentlich eines Tages wieder bei uns zu Gast haben werden. Südindisches Kutiyattam-Theater: «Vikramorvashi» von Kalidasa mit Kapila 10 . Dezember 2007 Kapila, ihre Truppe sowie der Regisseur Gopal Venu sind für uns längst keine Unbekannten mehr. Nach ihren fulminanten Auftritten 2004 und 2006 kamen wir nun in den Genuss einer weiteren Schweizer Uraufführung. Das Schauspiel «Vikramorvashi», zu Deutsch «Urvashi, die durch Tapferkeit und Stärke gewonnen wurde», wurde im Stile des Kutiyattam-Theaters aufgeführt, einer der ältesten noch lebendigen Theatertraditionen der Welt. Niemand Geringer als der grosse Alexander von Humboldt lobte das Stück des berühmten Poeten Kalidasa als eines der «schönsten dichterischen Erzeugnisse, welches je eine Zeit hervorgebracht» hat. Das Stück ist eine komplizierte, aber am Ende glücklich sich auflösende Liebesgeschichte zwischen der himmlischen Urvashi und dem irdischen König Pururavas. Gopal Venu brachte den Stoff in gekürzter und adaptierter Fassung gekonnt auf die Bühne und schuf ein packendes Theaterereignis. Grandios waren die gemeinsamen Auftritte von Kapila als Urvashi und S. Nambiar als Pururavas. Ein Höhepunkt der Inszenierung war jener Moment gegen Ende des Stückes, als alle Künstler und Musiker bei abgedunkeltem Licht und nur beim Schein einer Öllampe auf der Bühne standen. Prächtige Kostüme, kunstvolle Mimik und Gestik und virtuoser Gesang zogen das Publikum in einen magischen Bann. Das hypnotisierende Trommeln der Perkussionisten erhöhte den Zauber, dem sich wohl kaum einer entziehen konnte: Der Novartis-Saal schien sich in einen südindischen Tempel zu verwandeln. 34 Die Aufführung war eine Produktion des Natana Kairali Research and Performing Centre for Traditional Arts in Kerala. Sie wurde von der Rietberg-Gesellschaft veranstaltet und von der Ganesha-Stiftung grosszügig unterstützt. Vor 150 Jahren: Geburtstagsständchen für Mathilde Wesendonck 23 . Dezember 2007 Am 23 . Dezember 1857 überraschte Richard Wagner seine geliebte Muse und Mäzenin Mathilde Wesendonck anlässlich ihres neunundzwanzigsten Geburtstags mit einem Morgenständchen in ihrer Villa (dem heutigen Museum Rietberg): Das Lied «Träume» aus der Sammlung der sogenannten Wesendonck-Lieder, die auf Gedichten Mathilde Wesendoncks basieren und von Wagner vertont wurden, liess der Komponist für seine Muse in einer Fassung für Violine und kleines Orchester vortragen. Frühmorgens um sieben Uhr waren die Musiker auf dem Grünen Hügel eingetroffen und vor dem Ständchen von Wagners Frau Minna «mit Butterbroten und Kaffee traktiert worden». Einhundertfünzig Jahre später, am Sonntagmorgen 23 . Dezember 2007, stand das Museum Rietberg im Zeichen dieses historischen Ständchens. Zur Aufführung gelangten die fünf Wesendonck-Lieder in der Originalfassung, interpretiert von der Mezzosopranistin Leslie Leon sowie der Pianistin Ramina Lampsatis. Zwischen den Liedern rezitierten Naemi Schmidt-Lauber und Henry Meyer Texte von Richard Wagner. Das dramaturgische Konzept stammte von Nina von Waechter und Naemi Schmidt-Lauber. In der Pause wurde den 250 Gästen des Konzerts 35 Butterbrot und Sekt offeriert. Anschliessend spielte das Zürcher Kammerorchester unter der Leitung von Muhai Tang das «Siegfried-Idyll» und besagtes Geburtstagsständchen «Träume». Dieses Konzert, das auf grosses Interesse stiess und schon eine Woche nach Bekanntgabe ausverkauft war, bildet den Auftakt zu einer langfristigen Zusammenarbeit mit Muhai Tang und dem Zürcher Kammerorchester. Geplant ist jeweils ein Konzert im Rahmen unserer Sonderausstellungen. Unterstützt wurde das Konzert vom Elena Probst Fonds der Stiftung Accentus sowie von der FamilienVontobel-Stiftung. Japanisches Teezimmer «Isshin-an» Im Zuge der Erweiterung des Museums Rietberg entstand das Teezimmer «Isshinan». Die feierliche Einweihung fand im November 2006 im Beisein des japanischen Botschafters statt. Das Teezimmer im Dachgeschoss der Remise ist ein Ort der Stille und schlichter Schönheit. Die Besucherinnen und Besucher können hier tiefe Ruhe geniessen. Obwohl Soyu Mukai, Teemeisterin der Urasenke-Schule, den Ort bewusst vor zu viel Aktivität schützt, nahmen im Jahr 2007 über eintausend Personen an einer ihrer Teezeremonien teil. Ermöglicht wurde das Teezimmer durch JT International. REISEN Eine Reise ins alte Königreich der Khmer 8 . November – 25 . November 2007 Reiseleitung: Daniel Glinz Hauptgrund für die Reise nach Kambodscha war die Ausstellung «Angkor – Göttliches Erbe Kambodschas», wo sich die Teilnehmer schon vor der Abfahrt bei einem Vorbereitungstreffen kennengelernt hatten. Einige Wochen später landeten sie am frühen Morgen im neuen Flughafen von Bangkok, der den poetischen Namen Suvarnabhumi, Goldene Erde, trägt. Ein Weiterflug nach Ubon Ratchathani brachte die Gruppe an den Ort der ersten archäologischen Besichtigung. Der wohl im 10 . Jahrhundert erbaute Tempel Preah Vihar erhebt sich wie ein Falkennest auf dem Dongrak-Gebirge, das die Grenze zwischen Thailand und Kambodscha markiert. Obwohl der Bau auf kambodschanischem Boden liegt, bleibt er vorläufig nur von Thailand aus zugänglich. 36 Die Route ging nordöstlich weiter in Richtung Khongjiam am Ufer des Mekongs, der während der folgenden Tage unsere Reise leitete. Das Passieren der Grenze zwischen Thailand und Laos verlief reibungslos, obwohl die breite Strasse unerwartet vor einem riesigen Tor aufhörte. Die Koffer mussten auf kleine, von Kulis gezogene Karren verladen und auf die andere Seite gezogen werden, während die Reisenden spazierend am Zoll vorbeigingen. Die ersten Eindrücke aus Laos erinnerten an Postkartenansichten aus einem vergangenen Zeitalter : Ruhige Reisfelder, die von Bauern mit konischen Strohhüten und Handsicheln bearbeitet wurden. Es war gerade Erntezeit, und das Korn glänzte goldgelb im Abendlicht. Einige Wasserbüffel kehrten langsam von den Feldern zurück. Es fiel uns sofort auf, dass man viel mehr Vögel singen hörte als im Nachbarland Thailand, das viel industrialisierter ist. Nach einem kurzen Aufenthalt in Pakse ging es mit dem Boot nach Champassak weiter, wo wir den Bergtempel Wat Phu besuchten. Das natürliche Shiva lingam, der sich im Hintergrund auf der Spitze des Phu Kao Berges erhebt, wurde schon im 6 . Jahrhundert von chinesischen Pilgern erblickt und beschrieben. Die volle Majestät des riesigen, spärlich befahrenen Mekong-Flusses konnten wir den ganzen Nachmittag über geniessen, bis wir auf der Insel Khong das Boot verliessen. Den grössten Wasserfall Südostasiens erblickten wir am nächs- 37 ten Morgen, bevor wir die Grenze zu Kambodscha überquerten. Wieder waren wir zu Fuss unterwegs, zuerst auf einem von Pfützen übersäten Dschungelpfad und dann auf einer steilen, teilweise verrotteten Holztreppe bis zum Anleger, von wo aus wir mit dem Boot weiter bis nach Stung Treng flussabwärts fuhren. Diesmal brachte uns der Mekong durch eine geheimnisvolle, überschwemmte Urwaldlandschaft, in der man fast nicht erkennen konnte, wo das Wasser aufhört und das Festland beginnt. Auf der Landstrasse nach Kampong Cham und weiter nach Phnom Penh holte uns die Realität Kambodschas ein: Es ist ein armes Land, in dem man immer wieder an die schwierigen Kriegszeiten der letzten Jahre erinnert wird. Wenig Verkehr, fast keine Elektrizitätsversorgung und meistens sehr einfache, gelegentlich auch zierliche, auf Pfählen stehende Bauernhäuser prägten das Bild dieses Abschnitts. Ein starker Kontrast zu dem, was uns in der Hauptstadt begegnete: In unserem Hotel feierte am Abend unserer Ankunft der Landwirtschaftsminister mit Musik und Licht-Show die Hochzeit seiner Tochter. Seine rund 1 ’ 500 Gäste wurden alle von riesigen Toyotas, Lexus’ und anderen Allrad-angetriebenen Monstern der neuesten Generation heranchauffiert, die auf dem Parkplatz und vor dem Hotel einen riesigen Stau verursachten. Den Höhepunkt der Reise bildete jedoch unser sechstägiger Aufenthalt in Siem Reap, von wo aus wir das nahe gelegene Angkor besuchten. Obwohl sich die Stadt in den letzten Jahren zu einem touristischen Zentrum entwickelt hat (neue Hotels wachsen wie Pilze aus dem Boden), gelang es uns, die meisten architektonischen Schätze des ehemaligen politischen wie geistigen Zentrums des alten Reichs der Khmer in relativer Ruhe zu besichtigen. Am Ende einer intensiven Besichtigung war die Gruppe «ausgetempelt»; beim Fotogeschäft mussten einige Zwischenstopps eingelegt werden, denn auch die Speicherkarten der digitalen Kameras konnten die wunderbaren Eindrücke kaum mehr fassen. Zum Abschluss der Reise genossen wir noch eine letzte Bootfahrt auf dem See Tonle Sap. Das Wasserfest mit seiner Regatta auf dem Fluss Siem Reap fand ebenfalls während unseres Aufenthalts statt. Seit der Rückkehr sind bereits einige Wochen vergangen. Wenn man aber zurückdenkt, klingen in unseren Ohren immer noch die exotischen Namen der meist aus Sandstein geschnitzten Tempel weiter wie Angkor Wat, Angkor Thom, Baphuon, Bakong, Bayon, Pre Rup, Preah Kahn oder Ta Promh: geheime Mantras eines kosmisches Gebets, mit dem man den milchigen Urozean wohl noch lange weiterquirlen könnte … Daniel Glinz 38 PERSONALIA Die bereits im Jahr 2006 im Hinblick auf den Erweiterungsbau vollzogene Reorganisation unseres Museums in die vier Abteilungen Kuratorium (wissenschaftliche Mitarbeiter, Restaurierung und Bibliothek), Kommunikation und Vermittlung ( PR , Medien, Werbung, Marketing, Events, Kunstvermittlung, Rietberg-Gesellschaft), Service (Kasse, Aufsicht, Shop und Café) sowie Betrieb (Ausstellungsbau, Hauswartung, Reinigung und Lagerverwaltung) hat sich etabliert und im Alltagsbetrieb bewährt. Lorenz Homberger, unser Afrika- und Ozeanien-Kurator, hat aus gesundheitlichen Gründen sein Amt als Vizedirektor des Museums am 1. September 2007 abgegeben. Mit Zustimmung des Stadtpräsidenten, Dr. Elmar Ledergerber, wurde Dr. Katharina Epprecht, Kuratorin der Japan-Abteilung und zuständig für Presse und Public Relations, neu zur Vizedirektorin ernannt. Gleichzeitig übernahm sie die Abteilung Kommunikation und Vermittlung. Zum neuen Leiter des Kuratoriums wurde Dr. Johannes Beltz, der Kurator der Indien-Abteilung, ernannt. Er wird neu auch die Abteilung Südostasien betreuen und zeichnet zugleich für die Sammlung des Museums verantwortlich. Katharina Epprecht und Johannes Beltz bilden zusammen mit Tanja Gloor, Martin Sollberger und Albert Lutz die Geschäftleitung des Museums. Am 1. November wurde Brigitte Riesco, die während acht Jahren an der Kasse in der Park-Villa, in der Villa Wesendonck und seit Februar 2007 auch an der neuen Hauptkasse im Smaragd gearbeitet hat, pensioniert. Wir danken ihr herzlich für die geleistete Arbeit und wünschen ihr alles Gute. 39 Helmut Brinker: Das Museum Rietberg und die Kunst Ostasiens Helmut Brinker war von 1970 bis 1982 als Kurator am Museum Rietberg tätig. Ab 1970 dozierte er als Lehrbeauftragter und ab 1978 als Professor für Kunstgeschichte Ostasiens an der Universität Zürich. Das Gespräch mit dem ehemaligen RietbergKurator der China- und Japan-Abteilung führte Albert Lutz. In deinem letzten Buch, das zur Fussball-WM 2006 erschienen ist, geht es um die Anfänge des Fussballs im Alten China. Als Schüler warst du Stürmer in der Fussball-Mannschaft deiner Heimatstadt Lübbecke in Westfalen. Du hast Teile deines Studiums mit Tennis-Unterricht verdient und warst 1972 Stadtzürcher Tennismeister im Einzel und Doppel. Du hast wohl den falschen Beruf gewählt. Wärest du nicht lieber Profi-Sportler geworden? HB : Nein, ich hatte nicht das Talent von Roger Federer; ich wollte lieber studieren. Nach dem Abitur 1959 ging ich nach Heidelberg, wo schon meine Schwester und mein Schwager studiert hatten. Es gab dort im Collegium Academicum die interessante Möglichkeit zu interdisziplinärem Austausch und Begegnungen mit namhaften Professoren. Zunächst schrieb ich mich bei den Germanisten ein mit Kunstgeschichte und Archäologie in den Nebenfächern. A L: A L : Wie kamst du auf die Idee, in das Orchideenfach Kunstgeschichte Chinas und Japans zu wechseln? HB : Als Stipendienempfänger für Kriegswaisen hatte ich die Verpflichtung, sogenannte Fleissprüfungen zu absolvieren. So wählte ich, um diese Prüfung zu bestehen, eine Vorlesung von Prof. Dietrich Seckel, der kurz zuvor das Fach Kunstgeschichte Ostasiens in Heidelberg begründet hatte. Seine Vorlesung über chinesische und japanische Tuschemalerei hat mich begeistert, und als ich mit ihm ins Gespräch kam – auch er hatte ursprünglich Germanistik studiert –, schien mir dieses neue Fach sehr attraktiv. Als kurz darauf Wolfgang Bauer als Professor für Sinologie nach Heidelberg berufen wurde, war es für mich klar, das Studium der Kunst und Kultur Ostasiens im Hauptfach aufzunehmen. Du hast ausser in Heidelberg auch an den amerikanischen Elite-Universitäten Harvard und Princeton studiert. Wie kam man damals zu einem Studienplatz in Harvard? HB : Es war eine glückliche Fügung. Ich wurde in die Studienstiftung des Deutschen Volkes aufgenommen und von dieser für ein Harkness Fellowship mit der freien Wahl eines Studienplatzes in den USA vorgeschlagen. Ich entschied mich für Harvard, wo es einen Schwerpunkt in Kunstgeschichte Ostasiens gab. A L: 40 Dort unterrichteten die Professoren Max Loehr chinesische und John Rosenfield japanische Kunstgeschichte. In Princeton waren die Professoren Shujiro Shimada und Wen Fong meine akademischen Lehrer. Das Harkness-Stipendium war übrigens so grosszügig, dass ich mich verpflichten musste, innerhalb der zwei Jahre mindestens zwei Monate zu reisen. So bin ich mit einem bordeauxroten Chevrolet Bel Air durch ganz Amerika gekurvt, habe Museen abgeklappert und zahlreiche Privatsammlungen kennengelernt. Als ich Max Loehr fragte, welches Museum ich auf meiner Reise von der Ost- an die Westküste nicht verpassen dürfe, sagte er, ich könne alle Museen verpassen, nur nicht die Rocky Mountains. In dieser Zeit hast du dir ein umfassendes Kontaktnetz zu den führenden Fachleuten auf dem Gebiet der japanischen und chinesischen Kunstgeschichte weltweit aufgebaut. Viele deiner damaligen Kommilitonen machten in Museen und Universitäten ebenfalls Karriere. Das Museum Rietberg profitiert bis heute von deinen Kontakten. HB : Nach meinem Studienaufenthalt in den USA reiste ich nach Japan weiter, um das umfangreiche Material meiner Doktorarbeit zu überprüfen und Neues hinzuzufügen. Dies war auch der Beginn mancher Freundschaften mit japanischen Kollegen, die bis heute intakt sind. A L: Du warst eben erst aus Japan zurück, als du 1970 von der damaligen Direktorin des Museums Rietberg, Prof. Dr. Elsy Leuzinger (Abb. S. 41 ), ein Angebot für eine Kuratorenstelle in Zürich erhalten hast. HB : Ich hatte damals auch ein Angebot aus Berlin, aber das Zürcher Angebot mit einer halben Stelle am Museum und einer halben Stelle als Lehrbeauftragter an der Universität hat mich, obwohl es nicht eine «sichere» Beamtenstelle war wie in Berlin, mehr gereizt. Während meines Studiums in Amerika hatte ich es schätzen gelernt, mit Originalobjekten in Museen zu arbeiten. Und dies bot das Museum Rietberg. Schon als Student hatte ich bei Exkursionen nach Zürich das Museum kennengelernt und bereits 1962 als Volontär dort gearbeitet. A L: A L : Du und Eberhard Fischer, der 1972 zum Direktor des Museums ernannt wurde, waren damals die einzigen Kuratoren am Rietberg. Ihr wart, obwohl die personellen und finanziellen Ressourcen äusserst knapp waren, sehr aktiv. HB : Meine erste kleine Sonderausstellung machte ich bereits 1970 , als viele Objekte der Afrika-Sammlung des Museums in der von Elsy Leuzinger organisierten Ausstellung «Die Kunst von Schwarz-Afrika» im Kunsthaus Zürich gezeigt wurden. Während dieser Ausstellung konnte ich in der Villa Wesendonck einige 41 Werke aus der Privatsammlung chinesischer Malerei von Charles A. Drenowatz erstmals einer breiteren Öffentlichkeit vorstellen; die gesamte Sammlung gelangte bekanntlich später als Schenkung an unser Museum. Seit 1974 machten Eberhard Fischer und ich abwechselnd Sonderausstellungen in unserer Dépendance am Hirschengraben, und meine abenteuerlichste Zürcher Ausstellung dürfte 1979 jene mit kostbarsten buddhistischen Holzskulpturen aus Japan im Helmhaus gewesen sein. Als ausserordentlich bereichernd empfand ich damals die Kontakte zu den Schweizer Sammlern. Zu nennen sind hier neben Charles Drenowatz vor allem Dr. Pierre Uldry, Heinz Brasch und Dr. Franco Vanotti. Als Pierre Uldry zum Präsidenten der Rietberg-Gesellschaft gewählt wurde und sowohl bedeutende Schenkungen an die Ostasienabteilung machte als auch mit einer grosszügigen Spende die erste unterirdische Erweiterung des Museums im Jahr 1985 ermöglichte, war dies für uns alle ein Zeichen des Aufbruchs. Entscheidender Auslöser dürfte unsere erste erfolgreiche internationale Rietberg-Ausstellung in der Asia House Gallery, New York, und im Asian Art Museum of San Francisco gewesen sein, die ich 1980 zusammen mit Eberhard Fischer organisiert habe. A L : Die Kunst des japanischen Zen-Buddhismus und seine Ursprünge in China standen von Beginn an im Zentrum deiner Forschungstätigkeit. Dies belegen deine Doktorarbeit, die Habilitationsschrift, zahlreiche andere Publikationen und vor allem auch die sehr erfolgreiche Ausstellung «Zen: Meister der Meditation in Bildern und Schriften», die du 1993 in Zusammenarbeit mit dem Nationalmuseum Kyoto und deinem Freund Hiroshi Kanazawa für das Museum Rietberg realisiert hast. HB : Meine Doktorarbeit entstand aufgrund einer Seminararbeit in Heidelberg. Ich hatte bemerkt, dass über die Porträtkunst im Zen-Buddhismus unglaublich viel Material vorhanden war, aber kaum zusammenhängende Forschungen vorlagen. Über das Studium der in den Porträts überlieferten Zen-Meister hinaus bin ich dann zu deren Kultur der Leere und Einfachheit, der Stille und Direktheit gelangt. Die schlichte Schönheit der Zen-Klöster in Kyoto und Kamakura mit ihren Schätzen mittelalterlicher Malerei und Literatur hatten mich schon 1968 / 69 während meines ersten Japan-Aufenthalts fasziniert. A L : Das zweite grosse Thema deiner wissenschaftlichen Arbeit war die chinesische Archäologie. Du hast zusammen mit deinem Freund Prof. Roger Goepper, dem damaligen Direktor des Museums für Ostasiatische Kunst in Köln, 1980 und 1996 umfassende China-Ausstellungen organisiert und wissenschaftlich betreut. Beide Ausstellungen tourten in Europa und waren auch im Kunsthaus Zürich zu sehen. 42 Mein Interesse für die chinesische Archäologie geht zurück auf den herausragenden Erforscher archaischer Bronzen, Max Loehr, bei dem ich in Harvard studiert hatte. Höchst aufschlussreich war 1979 mein erster China-Besuch (Abb. S. 40 ), als ich zusammen mit Dr. Felix Baumann, dem damaligen Direktor des Kunsthauses Zürich, und Kollegen aus Dänemark die erste grosse Archäologie-Ausstellung organisieren konnte. Wir durften wichtige Grabungsstätten besichtigen. Es ist uns ja gelungen, einige der nur wenige Jahre zuvor entdeckten Terrakotta-Krieger vom Grab des Ersten Kaisers von China und viele andere neuere Funde erstmals nach Europa zu bringen. Die Ausstellung hatte dann auch in Dänemark, Belgien, Berlin, Hildesheim, Köln und natürlich Zürich 1980 / 81 einen enormen Erfolg. Am Ende meiner universitären Laufbahn habe ich mich dann noch auf ein Grabungsprojekt in China eingelassen, bei dem in Zusammenarbeit mit dem Archäologischen Institut der Provinz Shandong ein buddhistischer Tempel aus dem 6 . Jahrhundert erforscht wurde. HB : A L : Du hast an der Universität Zürich das Fach Kunstgeschichte Ostasiens begründet, auf- und ausgebaut. In diesem Zusammenhang möchte ich erwähnen, dass auch deine Frau Claudia Brinker-von der Heyde Professorin ist; sie unterrichtet an der Uni Kassel und lehrt dort deutsche Literatur des Mittelalters. Die beiden Brinkers haben also schon viele junge Leute ausgebildet und auf den Weg geschickt. Studenten, die bei dir eine Doktorarbeit geschrieben haben, sind in Sydney und in New York anzutreffen. In unserem Museum sind wir zu viert. Wir haben es enorm geschätzt, dass du uns anhand von Originalen in die Welt der chinesischen und japanischen Kunst eingeführt hast, dass du in uns die Liebe zu dieser uns zunächst fremden Kunst entfacht hast. Du gehörst in deinem Fachbereich noch zur Generation der «Generalisten». HB : Tatsächlich sind Professoren, die ostasiatische Kunstgeschichte von Chinas Neolithikum bis zum modernen japanischen Holzschnitt unterrichten, eine aussterbende Spezies. Die heutige Generation von Wissenschaftlern ist in der Regel sehr spezialisiert. Ich fände es aber schade, wenn das für ein Studium notwendige, breite allgemeine Grundwissen an den Universitäten nicht mehr gelehrt würde. Das Fach ist tatsächlich enorm gross und umfassend. Aber dies kann man auch als Chance sehen. Um es mit Jan Fontein, meinem langjährigen Freund und dem ehemaligen Direktor des Museum of Fine Arts in Boston, zu sagen, der ebenfalls ein Asien-Generalist ist: Was uns an Tiefe vielleicht abgeht, haben wir an Breite in grossem Masse! 43 Im vorletzten Jahr bist du mit 67 Jahren in den Ruhestand getreten. Wirst du dich in Zukunft in deine Klause am Walensee zurückziehen und dich wie ein Zenbuddhistischer Mönch der Meditation und Kontemplation widmen? HB : Die Klause am Walensee hat sich mehr und mehr zu einem lebhaften Familienzentrum entwickelt, und ich hoffe zuversichtlich, mich noch lange meiner Familie widmen zu können. Ob in Oberterzen oder am Wildpark in Langnau am Albis – ich wäre dankbar für Zeit und Musse, um einige wissenschaftliche Projekte zum Abschluss zu bringen und meine Hobbies zu pflegen, mit Pinsel und Tusche zu «spielen». A L: A L : Lieber Helmut, ich danke dir für dieses Gespräch und für alles, was du für unser Museum und für mich als Lehrer und Förderer meiner beruflichen Tätigkeit getan hast. 44 IN MEMORIAM Dietrich Seckel ( 1910 – 2007 ) Mit Dietrich Seckel hat das Museum Rietberg einen langjährigen Freund, Berater und Gönner verloren. Schon in den Fünfzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts stand er Frau Prof. Dr. Elsy Leuzinger mit Rat und Tat zur Seite. Er hielt regelmässig Vorträge in Zürich und verstand es, Kontakte zu knüpfen zwischen Wissenschaftlern, Sammlern und dem Museum. Seit 1959 war er korrespondierendes Mitglied der Rietberg-Gesellschaft, und seit der Gründung des Rietberg-Kreises nahm er grosszügig Anteil an dessen Tätigkeit. Am 12 . Februar 2007 vollendete sich das bald 97 -jährige Leben und das mehr als 60 Jahre währende unermüdliche Wirken eines der bedeutendsten und tiefsten Kenner ostasiatischer Kunst und Kultur. Wie kaum ein anderer hat er das Fach geprägt und die Kunstgeschichte Ostasiens in Deutschland als akademische Disziplin im universitären Lehr- und Forschungsbetrieb verankert. Der gebürtige Berliner war der jüngste Sohn des namhaften Rechtsgelehrten Emil Seckel ( 1864 –1924 ) und der Paula Hinschius ( 1879 –1945 ). Seiner Familie und seinen akademischen Lehrern in Berlin, darunter der von ihm verehrte Heinrich Wölfflin ( 1864 –1945 ), der von 1901 bis 1912 den Berliner Lehrstuhl für Kunstgeschichte innegehabt hatte und im Sommer 1930 aus Zürich zu einem Gastsemester nach Berlin zurückgekehrt war, verdankte er die früh geweckte wissenschaftliche Neugier und Vielfalt seiner Interessen, die Weltoffenheit seines Geistes und die respektvolle Humanität seines Wesens. Es lag ihm am Herzen, seinen Schülerinnen und Schülern ein ebenso weltoffenes, tolerantes und humanistisches Bildungsideal zu vermitteln und vorzuleben. «Auch wenn Dietrich Seckel nicht im Mittelpunkt einer Veranstaltung stand, gewann sie doch schon durch sein Dabeisein an Niveau», schrieb 1981 sein langjähriger Heidelberger Kollege Günther Debon ( 1921 – 2005 ), und er fuhr fort: «Es sind immer nur wenige Menschen, die das Bild eines Ortes in einer Zeit prägen. Dietrich Seckel gehört[e] zu ihnen.» Er liebte die Ruhe und Einsamkeit, das Schlichte und Praktische, besass weder Radio noch Fernseher und zog sich zur Erholung von der Hektik des universitären Alltags gern zu kreativem Nachdenken und Schreiben in sein einfaches Haus in Formentera auf die Balearen in Spanien zurück. Hier gab es kein elektrisches Licht, keine Heizung und kein fliessendes Wasser. Seine stillen Gesprächspartner waren die Pflanzen und Tiere, vor allem die von ihm liebevoll gefütterten Eidechsen, die Felsen der Steilküste und die Brandung des Meeres. Auf 45 seinen ausgedehnten Streifzügen über die kleine Insel sammelte er formschöne oder bizarre Steine, freute sich an der farbenfrohen einheimischen Keramik und schmunzelte über die kauzigen Insulaner. Er liebte die Schweizer Berge und Seen und verbrachte regelmässig entspannte Ferien in Spiez und Wengen. Sein Leben war geprägt von unaufgeregter Gelassenheit, schlichter Ordnung, geregeltem Wandel und vorbildlicher Disziplin, ohne dass diese der asketischen Strenge verfallen wäre. Die wissenschaftlichen Interessen von Dietrich Seckel waren weit gefächert. Anfangs galten sie der abendländischen Kunstgeschichte und der deutschen Literatur, vor allem Friedrich Hölderlin ( 1770 –1843 ), über dessen Sprachrhythmus er 1936 an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin (heute Humboldt-Universität) eine viel beachtete Dissertation schrieb. Noch im selben Jahr ging er als Lektor für deutsche Sprache und Literatur nach Japan. Aufgrund seiner kunsthistorischen und religionswissenschaftlichen Interessen suchte und fand er rasch den Zugang zur Kultur und Kunst des Landes. Nach seiner Rückkehr aus Japan 1947 habilitierte er sich ein Jahr später in Heidelberg mit einer Abhandlung über die PhönixHalle des Byodo-in in Uji und nahm dort seine Lehrtätigkeit auf, wo er 1965 auf den ersten deutschen Lehrstuhl für Kunstgeschichte Ostasiens berufen wurde. Über seine Emeritierung im Jahr 1976 hinaus blieb er seinem Institut verbunden und pflegte verständnisvolle Kontakte besonders mit dem wissenschaftlichen Nachwuchs. Unter seinen zahllosen Notizen und persönlichen Aufzeichnungen fand sich ein Wort Goethes an Carl Gustav Carus ( 1789 –1869 ), den vielseitigen jungen Mediziner- und Maler-Freund des Dichters, vom 23 . März 1818 , das er offenbar im Alter zu seiner Lebensmaxime erhoben hatte: «Das Alter kann kein grösseres Glück empfinden, als dass es sich in die Jugend hineingewachsen fühlt und mit ihr nun fortwächst» (Briefe und Tagebücher, Bd. II, Leipzig: Insel-Verlag o. J., S. 284 ). Dietrich Seckels Forschungsfelder besassen einen weiten Horizont. Stets versuchte er, die Kunst Ostasiens – insbesondere Japans – nicht nur einer kleinen wissenschaftlichen Fachelite zu erschliessen, sondern in allgemein verständlicher Form einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Er war ein Meister der deutschen Sprache. Alle seine Arbeiten sind gekennzeichnet von aussergewöhnlicher Systematik und Gründlichkeit, von analytischem Scharfsinn, innovativer Aufgeschlossenheit und stilistischer Eleganz. Sein Hauptaugenmerk galt der buddhistischen Kunst; seine Beiträge zu diesem Gebiet waren wegweisend und erlangten ebenso wie seine grundlegenden Studien zum ostasiatischen Porträt internationale Bedeutung und Anerkennung. Zu seinem 95 . Geburtstag am 6 . August 2005 konnte er den dritten Band seines Opus magnum, Das Porträt in Ostasien, 46 entgegennehmen. Damit dürfe er wohl, so sagte er kurz vor seinem Tod, sein Lebenswerk als vollendet betrachten. «Sehen zu lernen und zu lehren, war für mich immer das Wichtigste – aber ebenso nötig ist dann bei der Beschreibung und Interpretation das Umsetzen aus der optischen Sphäre in die sprachliche: eine Hauptaufgabe und Hauptschwierigkeit für den Kunstwissenschaftler», schrieb er 1981 in seinem autobiografischen Essay Mein Weg zur Kunst Ostasiens. Vielen Studentinnen und Studenten hat er dieses Sehen und Verstehen, Beschreiben und Interpretieren vermittelt. Seine Schülerinnen und Schüler dankten es ihm mit eigenen Versuchen, ihm nachzueifern; sie verehrten ihren sensei und bewunderten seine unbestechliche Strenge und Klarheit – und seinen Humor. Sie liebten seine zahllosen Anekdoten, die er wie kostbares Strandgut sammelte und gelegentlich zum Besten gab. In Würdigung seiner Verdienste um die Verbreitung, Vertiefung und das Verständnis der japanischen Kultur im Ausland verlieh der Kaiser von Japan 1991 dem Achtzigjährigen den Orden vom Heiligen Schatz, Zuihosho. Er betrachtete und bewahrte ihn mit Ehrfurcht, doch getragen hat er ihn wohl nur im Geheimen, in der Öffentlichkeit nie; jetzt ist der Orden – seinem Wunsch gemäss – im Heidelberger Universitätsarchiv. Im Nachruf auf seinen verehrten älteren Freund und Mentor Wilhelm Gundert ( 1880 –1971 ) im Feuilleton der Neuen Zürcher Zeitung vom 14 . Dezember 1971 zitierte Dietrich Seckel am Ende aus dessen Nachwort zur Lyrik des Ostens: «Wenn, was von Herzen kommt, gleichviel aus welchem fernen Land, in unserer Mitte Menschen findet, denen es zu Herzen geht, so wird erwiesen, dass eine Tiefe vorhanden ist, in welche die Zerrissenheit der Welt vom Westen bis zum Osten nicht hinabreicht und in welcher alle sich finden können, die aus ihr leben.» Dietrich Seckel besass diese Tiefe und hat aus ihr gelebt. Helmut Brinker 47 Martha Wirz-Oeler ( 1901– 2002 ) Dr. Ursula Wirz ( 1929 – 2007 ) Im Herbst 2007 erhielten wir die Nachricht, dass unser Museum als Legat eine Sammlung asiatischer Kunstwerke von der am 2 . Juni 2007 verstorbenen Dr. Ursula Wirz erhalten hat. Ursula Wirz ist in Bern aufgewachsen, hat dort die Schulen besucht und an der Universität Bern ihr Studium als Doktorin der Rechtswissenschaft abgeschlossen. Nach dem Studium trat sie als juristische Beraterin in die Maschinenfabrik Wifag ein, die ihrem Vater gehörte, arbeitete sich in verschiedenen Funktionen nach oben und übernahm nach dem Tod des Vaters das Präsidium des Verwaltungsrates. Das auf Offset-Rollendruckmaschinen (Zeitungsdruck) spezialisierte Unternehmen wurde zu ihrem Lebenswerk. Das Interesse für die Kunst und die Liebe zum Sammeln hatte Ursula Wirz von ihrer Mutter Martha Wirz-Oeler geerbt. Martha Wirz, die nach der Sekundarschule während eines Sprachaufenthalts in Florenz ihre Liebe zur Kunst entdeckt hatte, erweiterte ihr Wissen durch Lektüre und zahlreiche Reisen, die sie häufig auch mit ihrer Tochter unternahm. Eine Reise nach Ägypten weckte das Interesse für die Kulturen ausserhalb Europas. Als sie begann, Kunstwerke aus Indien, China, Tibet und Japan zu sammeln, machte sie die Bekanntschaft mit Berti Aschmann, die für die Galerie Koller in Zürich tätig war. Mit ihrer Hilfe und Beratung konnte sich Martha Wirz ihren grossen Wunsch erfüllen, bedeutende Kunstgegenstände aus Asien zu einer Sammlung zusammenzufügen. Dabei ist es ihr besonders im Bereich der tibetischen Kunst gelungen, eine Reihe hervorragender Bronzen zu erwerben. Ihrer letztwilligen Verfügung zufolge wollte sie die ihr ans Herz gewachsene Sammlung nicht einfach dem Schicksal überlassen, und sie entschied, sie dem Museum Rietberg zu schenken. Nach dem Tod der Mutter, die 2002 in ihrem 101. Altersjahr verstorben war, hütete Ursula Wirz die Sammlung ihrer Mutter liebevoll bis an ihr Lebensende und hinterliess die Sammlung dem Wunsch der Mutter entsprechend als Legat dem Museum Rietberg. Die Objekte konnten bereits 2007 entgegengenommen werden (die Legatsabwicklung ist noch nicht abgeschlossen). die schönsten neuen kunstwerke TÜRKEI Teller Türkei, Iznik, 1625–1650 Quarzfrittekeramik, Unterglasurblau, -grün und -schwarz sowie Bolusrot, H. 6 cm, D. 30,7 cm; 2007.146 Provenienz: Kunsthandel Schweiz; Sammlung Martha und Ursula Wirz Legat Martha und Ursula Wirz Die türkische Stadt Iznik, das antike Niceae, wird heute meist gleichgesetzt mit einer bestimmten, meist mehrfarbigen Keramik, die wesentlich zum Ruhm der osmanischen Kultur beigetragen hat. Die Produktion in Iznik begann gegen Ende des 15 . Jahrhunderts und fand im letzten Viertel des 17. Jahrhunderts ihr Ende. In dieser langen Zeit bildeten sich mehrere Stile heraus, die sich bisweilen so deutlich voneinander unterscheiden, dass man früher sogar von verschiedenen Produktionszentren ausging. Diese Vielfalt spiegelt sich auch in wechselnden Auftraggebern und Käufern; war es zu Beginn der Hof in Istanbul, der Iznik mit Aufträgen bedachte und aus dessen Ateliers die Dessins stammten, so waren es später betuchte Städter, die die keramische Ware auf den Basaren erstanden. Für sie wurden nicht mehr elaborierte Muster in Blau auf Weiss hergestellt, die sich in ähnlicher Form auch auf anderen höfischen Erzeugnissen wie Seidensamten, Stickereien, Teppichen und Bucheinbänden fanden, sondern mit freier, ungebundener Hand gemalte, farbige Blumenarrangements. Dieser Wandel – der wohl entscheidendste in der zweihundertjährigen Geschichte Izniks – setzte in der Mitte der 1540 er-Jahre ein und geht auf das Wirken Kara Memis zurück, dem damaligen Direktor der fürstlichen Malereiwerkstätten. Im Gegensatz zum klassischen Repertoire, das sich aus fedrigen Blättern, stilisierten Lotosblüten und Rosetten sowie Spiralen und Arabesken zusammensetzt, orientierte sich Kara Memi an Gartenblumen, die er ganz natürlich aus einem Büschel Gras emporwachsen liess. Dies liess den Malern in Iznik genug Freiheit, Tulpen, Hyazinthen, Nelken, Lilien, Rosen und Astern nach eigenem Dafürhalten zu arrangieren, sie entweder malerisch bewegt oder dekorativ geordnet wiederzugeben, mehr auf eine natürlich Gruppierung zu achten oder die Symmetrie zu betonen. Dieser Stil, der auch als Quatre Fleurs bezeichnet wird, beherrschte die Izniker Keramikdekore bis zum Ende des 17. Jahrhunderts. Er findet sich auch auf vier der sechs Teller aus dem Legat Wirz. Obwohl sie alle aus der letzten Phase Izniks stammen, zeigen sie alle charakteristischen Merkmale – wenn auch in vereinfachter Form, wie auf dem hier abgebildeten Teller. 48 49 Dieser Teller ist in mehrfacher Hinsicht beispielhaft. Das Hauptmotiv, eine Zypresse, die die Mittelachse einnimmt und zu beiden Seiten symmetrisch von je einem fedrigen, aus- und einschwingenden Blatt gerahmt wird, tauchte erstmals in der Zeit von 1560 bis 1575 auf. Etwas älter ist das Motiv des Tellerrandes, das auf chinesisches Porzellan der Yuan-Zeit zurückgeht und ursprünglich sich brechende Wellen und Felsen darstellte. In Iznik wurde es in verschiedenen Varianten seit dem frühen 16 . Jahrhundert verwendet, verkümmerte nach 1550 jedoch zusehends und geriet immer abstrakter. In dieser Zeit ging auch die Anzahl der Spiralreihen (einst eine schäumende Wellenkrone) kontinuierlich von vier auf zwei zurück. Literatur: Atasoy, Nurhan und Julian Raby, Iznik: The Pottery of Ottoman Turkey, London: Alexandria Press, in association with Laurence King, 1994 . Denny, Walter B., Iznik: The Artistry of Ottoman Ceramics, London: Thames & Hudson, 2004 . Müller-Wiener, Martina, Türkisch-osmanische Keramik, Ausstellungskatalog, Traunstein: ARTS Kulturfördervereinigung Traunstein e. V., 2004 . 50 PERSIEN Schale Iran, Kashan, spätes 12 ./frühes 13 . Jahrhundert Mina’i-Technik, H. 9,1 cm, D. 19,5 cm; 2007.73 Sammlung Ernst und Martha Kofler-Truniger, Luzern (bis 1960 er-Jahre); Sammlung Martha und Ursula Wirz Legat Martha und Ursula Wirz Schale Iran, Kashan, spätes 12 ./frühes 13 . Jahrhundert Lüsterware, H. 9,1 cm, D. 15,1 cm; 2007.74 Provenienz: Kunsthandel Schweiz; Sammlung Martha und Ursula Wirz Legat Martha und Ursula Wirz In der Zeit vom ausgehenden 12 . Jahrhundert bis zum Einfall Dschingis Khans in der ersten Hälfte des 13 . Jahrhunderts erlebte die keramische Produktion auf iranischem Boden eine Blütezeit. Ausschlaggebend dafür war zum einen die sogenannte Quarzfritte-Keramik, die in Ägypten entwickelt worden und wahrscheinlich über Syrien nach Persien gelangt war. Im Gegensatz zur herkömmlichen Irdenware ist der Quarzfritte-Scherben härter, dichter und von heller, zwischen Flachs und Lichtgrau changierender Farbe. Dank seiner ausserordentlichen Qualitäten – er ist fast wasserundurchlässig und erlaubt den Aufbau sehr dünnwandiger Gefässe – wurde er innerhalb kürzester Zeit zum alles dominierenden keramischen Werkstoff in der islamischen Welt. Zum anderen spielten Dekortechniken eine wich- 51 tige Rolle wie Lüster, der ebenfalls aus Ägypten kam, und Mina’i, eine lokale Entwicklung. Beim Lüster handelt es sich um metallhaltige Pigmente, die auf die erkaltete Glasur aufgetragen werden und nach dem Brennen golden oder kupfern irisierend schimmern. Der persische Ausdruck mina’i dagegen bezeichnet EmailFarben, mit denen die Gefässe nach einem ersten Glasurbrand bemalt wurden. Das unbestrittene Zentrum dieser Art keramischer Produktion in Persien war Kashan, das damals nicht nur den Markt beherrschte, sondern auch die qualitätsvollste und feinste Ware lieferte. Von dort stammen auch die zwei Schalen aus der Sammlung Wirz: Die Mina’i-Schale ( 2007.73 ) zeigt im Spiegel einen Herrscher, der mit untergeschlagenen Beinen auf einem Thron sitzt. Ihm stehen zwei Höflinge zur Seite. Diese Art der Fürsten-Darstellung ist typisch für die Zeit und findet sich auch auf Metallarbeiten und in der Buchmalerei. Eine Art Flechtband grenzt diese Szene von der Gefässwand ab, die besetzt ist von einem Reigen elf sitzender Gestalten, die musizieren oder in ein Gespräch vertieft sind, sowie einem stehenden Falkner. Den oberen Abschluss bildet ein einfaches, schwarzgrundiges Band, dessen weisser Dekor entfernt an das sogenannte Lam-Alif-Motiv erinnert. Eine umlaufende Inschrift ziert die Aussenseite der türkisblau glasierten Schale. Diese Inschrift wie auch das schwarze Band im Innern sind zweifellos spätere Ergänzungen, denn das Objekt ist stark restauriert: Es wurde aus zusammengehörenden Scherben rekonstruiert, teilweise ergänzt und retouchiert. Obwohl nicht einwandfrei erhalten, zeigt diese Schale doch exemplarisch, wie solche Stücke für den europäischen Kunstmarkt aufgearbeitet worden sind. Wesentlich besser präsentiert sich der Zustand der Lüsterschale ( 2007.74 ). Ihre Form geht auf zeitgenössische Gefässe aus Silber zurück, deren Wände mittels eines Hammers ausgetrieben, godroniert wurden, um die dünne, nicht sehr tragfähige Metallmembran zu stabilisieren. Für keramische Gefässe stellte diese Formgebung allerdings ein Wagnis dar, da sie die Topfwand eher schwächte als stärkte. Erreicht wurde die «Godronierung», indem die Quarzfritte in eine Negativform gepresst und die Innenwand sorgfältig herausgearbeitet wurde. Sehr reizvoll ist der Kontrast zwischen der rotbraun schimmernden Lüstermalerei der Aussenwand und dem kobaltblauen Innern – ein farblicher Gegensatz, der charakteristisch ist für persische Lüsterware der Zeit zwischen 1170 und 1220 . Zusammen mit den Iznik-Tellern stellen diese beiden persischen Objekte eine grosse Bereicherung dar für die Sammlung islamischer Kunst. Literatur: Watson, Oliver, Ceramics from Islamic Lands: The Al-Sabah Collection, London: Thames & Hudson, in association with Kuwait National Museum, 2004 . 52 INDIEN Der Buddha Shakyamuni zähmt den wilden Elefanten Nalagiri Indien, Bihar; Pala-Stil, vielleicht Bodhgaya, 8 .– 9 . Jahrhundert Stein, H. 46 cm; 2007.56 Provenienz: Kunsthandel Schweiz; Sammlung Martha und Ursula Wirz (vor 1980 ), Legat Martha und Ursula Wirz Die abgebildete Szene schildert einen wichtigen Moment aus dem Leben des Buddha Shakyamuni. Die Legenden erzählen, dass Devadatta, Buddhas einstiger Jünger und spätere Gegenspieler, mehrfach versucht hatte, ihn abzusetzen. Als seine Versuche fehlschlugen, trachtete er ihm nach dem Leben. Es wird berichtet, dass Devadatta einen Elefantenhüter beauftragte, den mächtigen Elefanten Nalagiri auf den Buddha zu hetzen. Nalagiri, der vorher noch betrunken gemacht worden war, raste dann auf sein Opfer zu. Doch der Erhabene blieb stehen und besänftigte ihn mit einer Geste des Wohlwollens. Es ist genau dieser Moment der Geschichte, der hier erzählt wird: Die rechte Hand des Buddhas, die leider zerstört ist, formte die varada mudra, die Geste der Wunschgewährung. Mit der linken Hand hält er das lose Ende seines Mönchgewandes fest. Ihn umgeben rechts und links jeweils ein Stupa. Unten links kniet Nalagiri, rechts steht ein Mönch mit gefüllter Almosenschale. Ganz unten in der rechten Ecke kniet die Stifterfigur. Die Figur trägt zwei Inschriften, die sogenannte Ye-Dharma-Formel und eine Stifterinschrift. Erstere wurde vom Berliner Indologen Ingo Strauch gelesen und übersetzt. Sie lautet in der Übertragung: «Die Wesenheiten, die aus einer Ursache fliessen, deren Ursache lehrt der Erhabene, und welches Ende sie nehmen; dies ist die Lehre des grossen Samana (Samana, zu Deutsch Mönch oder Asket, ist ein anderer Titel für den Buddha).» Diese Worte sind eine standardisierte Zusammenfassung der buddhistischen Lehre, eine Art Glaubensbekenntnis. Sie bezieht sich auf die sogenannte zwölffache Ursachenkette und resümiert das Wesen buddhistischer Logik, die Lehre vom bedingten Entstehen oder dem Entstehen in Abhängigkeit. Die Inschrift lässt sich paläografisch in die Pala-Zeit, also ins 8 . oder 9 . Jahrhundert, datieren, was eine Stilanalyse bestätigt. Viele buddhistische Skulpturen aus dieser Zeit tragen dieselbe Inschrift, so auch der wunderbare Bodhisattva Lokesvara ( RVI 106 , datiert ins 8 . bis 9 . Jahrhundert) im Museum Rietberg. Literatur: Kramrisch, Stella, Pala and Sena Sculpture, [Calcutta: Indian Society of Oriental Art, 1929 ], wieder abgedruckt in: Rupam, Nr. 40 (Okt. 1929 ), Calcutta 1929 , Abbildung 10 . Sharma, Sudhakar, The Heritage of Buddhist Pala Art, New Delhi: Aryan Books International, 2004 , Abbildungen 44 , 45 und 48 . Strauch, Ingo, «Zwei Stempel aus Swat (Pakistan)», in: Berliner Indologische Studien, Band 13/14 , Reinbek: Wezler, 2000 , S. 215–230 . 53 Göttin Parvati Indien, Uttar Pradesh, 12 . Jahrhundert Sandstein, H. 44 cm, 2007.55 Provenienz: Kunsthandel Schweiz; Sammlung Martha und Ursula Wirz (vor 1980 ) Legat Martha und Ursula Wirz Die Göttin Parvati steht auf einem Alligator. In ihren Händen hält sie eine Kette, einen linga und den Gott Ganesha. Die Figur über ihrem Kopf ist wahrscheinlich ihr Gatte Shiva. Parvati hat ihre Haare zu einer Krone hochgebunden. Wie bei ihrem Gatten bedeutet dies Askese, Weltabwendung und Yogitum. Begleitet wird sie von drei sitzenden Frauenfiguren, die sich ihr zuwenden. Literatur: Menzies, Jackie (Hrsg.), Goddess: Divine Energy, Ausstellungskatalog, Sydney: Art Gallery of New South Wales, 2007, Abbildung 44 . Maske des Ebers Panjurli Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, frühes 20 . Jahrhundert Bronze, H. 47 cm; 2007.94 Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Der Eber ist ein buta namens Panjurli, also eine tiergestaltige Gottheit aus Südindien. Wie schon die Maske des Büffeldämons Maisadaye (siehe Jahresbericht 2006 , S. 58 , 2006.173 ) gehört sie zur Religion und Kultur der Tulu-Bevölkerung Karnatakas. Der Eber Panjurli ist eine vielgestaltige Gottheit: Er kann sich zu einem ungestümen Tier, aber auch zu einem würdevollen Fürsten verwandeln, er ist aufs Engste mit Riten und Opfern zur Fruchtbarkeit verbunden. Diese Maske ist das wohl eindrucksvollste Stück aus einer Gruppe von 54 Bronzen und Holzskulpturen aus Südindien (siehe Inventarnummern 200 7. 77 bis 2007.131 weiter hinten unter «Schenkungen, Legate, Stiftungen»), die Heidi und Hans Kaufmann dem Museum Rietberg im letzten Jahr schenkten. Da die Schenkung im Frühjahr 2009 im Novartis-Saal unter dem Titel «Wohlwollende Götter aus Südindien» als Ausstellung mit zugehörigem Katalog zu sehen sein wird, verzichten wir hier auf eine ausführliche Besprechung. Dafür soll dem Schenker hier kurz gedacht und gedankt werden. Hans Kaufmann, Jahrgang 1936 , arbeitete als Handelsrat der österreichischen Botschaft viele Jahre in Afrika und in Südamerika. In den 1970 er- und 1980 erJahren ging er für längere Zeit nach Indien, bevor er seine Karriere in Israel und 54 Palästina beendete. Während seiner Auslandsaufenthalte erkundeten Hans Kaufmann und seine Frau Heidi intensiv Menschen, Kunst und Kulturen und scheuten sich nicht, unter Strapazen auch die entlegendsten Gebiete zu bereisen. Schon früh entwickelte Hans Kaufmann eine Leidenschaft für Stammes- und Volkskunst. In Indien begeisterte er sich vor allem für die Kunst der Bastars, Khonds, Tulus und Nagas. Hans Kaufmann bezeichnet sich selbst als «notorischen Sammler und Jäger». Er baute im Lauf der Zeit eine beachtliche Sammlung indischer Stammeskunst auf. Die butas aus dem Tulu-Gebiet Karnatakas lagen ihm dabei immer besonders am Herzen. Es war ihm ein wichtiges Anliegen, ihnen ein gutes Zuhause zu geben. Wir sind froh, dass Hans und Heidi Kaufmann sich für das Museum Rietberg entschieden haben. Wir freuen uns über die Bereicherung unserer IndienSammlung, in der nun auch die Stammes-Kunst Indiens den ihr gebührenden Platz einnehmen wird. Literatur: Brückner, Heidrun, «Zu Kult und Ikonografie von Tulu-Volksgottheiten an der Westküste Südindiens», in: Völger, Gisela (Hrsg.), Die anderen Götter: Volks- und Stammesbronzen aus Indien, Ausstellungskatalog, Köln: Rautenstrau-Joest-Museum für Völkerkunde, 1993 , S. 142–151. 55 Shiva Bhairava Indien, Tamil Nadu, Chola-Dynastie, 13 . Jahrhundert Stein, H. 126.4 cm; 2007.49 Provenienz: Amerikanische Privatsammlung ( 1970 er-Jahre); von 1971 bis 1974 im Indianapolis Museum of Art erstmalig ausgestellt; von 1998 bis 2007 The Jane Voorhees Zimmerli Art Museum; Kunsthandel New York Shiva mit dem Eigennamen Bhairava bedeutet wörtlich der «Schreckliche» oder der «Fürchterliche». Er wandert auf Kremationsplätzen umher, er ist abstossend und Angst einflössend. Die Mythen erzählen, dass er in Rage dem Gott Brahma seinen fünften Kopf abschlug, denn Brahma hatte seine Überlegenheit angezweifelt. Als Strafe wurde Shiva dazu verurteilt, als Asket im Büssergewand umherzuwandern. Shivas Attribute sind mit dem Tod verbunden, vergleichbar mit denen der Göttin Kali. Entsprechend steht er vor einem Hund mit gefletschten Zähnen. In seinen vier Händen hält er Dreizack, Trommel, Schlinge und eine Almosenschale aus einem Totenschädel. Shiva ist nackt, abgesehen von seinem Schmuck und der heiligen Schnur. Im rechten Ohrläppchen trägt er einen grossen Ohrring. Das dritte Auge ist auf der Stirn deutlich zu erkennen. Er trägt die Haare hochgebunden. Hinter ihm leuchtet eine grosse Flamme und die Mondsichel. Aus seinem Mund ragen deutlich sichtbar seine Reisszähne hervor. Die Figur ergänzt perfekt unsere Sammlung südindischer Skulpturen aus der Zeit der Chola-Fürsten. Publiziert in: Indianapolis Museum of Art , Katalog, Sommer 1974 , Band 1 , Nr. 4 , S. 252 f. Literatur : Pal, Pratipaditya ( Hrsg. ), Indian Sculpture : A Catalogue of the Los Angeles County Museum of Art Collections, Bd. 2 ( 700 –1800 ), Los Angeles: Los Angeles County Museum of Art in association with University of California Press, Berkeley, 1988 , Abbildung 154 a. 56 Purusha-Mandala Maler am Hof des Maharana Jagat Singh II. von Mewar Rajasthan, Udaipur, 1730 / 40 ( 1739 ?) Pigmentmalerei auf Baumwolle 2962256 cm; 2007.176 Provenienz: Privatsammlung New York; Kunsthandel London Geschenk durch Vermittlung von Novartis Die 296 auf 256 Zentimeter messende und somit aussergewöhnlich monumentale kosmische Darstellung ist als komplexes Mandala aufgebaut. Im Zentrum ist die mythologische Figur des Purusha zu erkennen. Purusha erscheint schon in den vedischen Texten wie dem Rigveda als kosmogonische Figur, die als schöpferische Kraft alle Daseinsbereiche umfasst und somit als Symbol für die Totalität des Kosmos aufgefasst werden kann. Verschiedene Legenden ranken sich um den Körper dieses Urmenschen; so werden nicht nur der Himmel, die Sonne, der Mond und die Atmosphäre mit Teilen des Körpers assoziiert, sondern auch die Sprache, der Atem und das Gehör. Die Gestalt des Purusha (auch Lokapurusha genannt) fand auch Eingang in ikonografisch ähnlich aufgebaute kosmologische Darstellungen der Jains. Zu Füssen des Purusha ist ein Urmeer dargestellt, auf dem sich eine der Erscheinungsformen Vishnus, Kurma (Schildkröte), befindet. Auf deren Rücken wiederum sind zwei Schlangen, Sesha und Kundalini, zu sehen. Vierzehn konzentrisch um den Körper des Urmenschen angeordnete und durch unterschiedliche Farbigkeit voneinander abgesetzte Kreise deuten verschiedene Existenzebenen an und verweisen auf tantrische Vorstellungen, die in die Darstellung integriert wurden. Die im Kopfbereich der zentralen Figur angedeuteten kosmologischen Darstellungen umfassen unterschiedliche Erscheinungen Shivas, sowie vedische Seher. In der linken oberen Ecke finden sich konventionelle Darstellungen aus dem Leben Krishnas, so etwa der Tanz mit den Hirtenmädchen. Während die genaue religiöse Bedeutung dieses synkretistischen Mandalas nicht vollständig entschlüsselt ist, erstaunt doch die Kombination von profanen und religiösen Elementen. An mehreren Stellen lassen sich topografische Elemente aus Udaipur ausmachen, so etwa die Palastanlagen am Pichola-See links von Purusha. Auf der gegenüberliegenden Seite erscheinen badende Frauen und vorbeiziehende Reiterfiguren, die Andrew Topsfield mit niederländischen Beamten in Verbindung bringt, die Udaipur um 1711 besucht haben. Die Verquickung von lokal inspirierten landschaftlichen Elementen und religiösen Darstellungen kennzeichnet auch das zweite Mandala ( 2007.177, siehe nachfolgenden Eintrag), das dem Museum ebenfalls durch Vermittlung von Novartis geschenkt worden ist. 57 Das Werk, welches auf Baumwollstoff gemalt ist, weist im unteren Bereich eine Aufschrift auf, die wohl später hinzugefügt worden ist und gemäss Topsfield neben einem Namen (Swami Mukund Das) eine mögliche Datierung enthält: «Im Jahr VS 17?6 in der Stadt Udaipur im Land Mewar». Obwohl die dritte Ziffer unleserlich ist, lassen stilistische Vergleiche mit anderen Bildern aus dieser Region den Schluss zu, dass die Datierung dem Jahr 1739 unserer Zeitzählung entspricht. Publiziert in: Kalista, Kathleen und Rochell Carlton C. Jr., Pantheon of the Gods, Art from India and Southeast Asia, New York: Carlton Rochell Asian Art, 2007, Kat. 12 . Literatur: Topsfield, Andrew, Court Painting at Udaipur. Art under the Patronage of the Maharanas of Udaipur, Artibus Asiae Supplementum 44 , Zürich: Artibus Asiae Publishers, 2002 . 58 Krishnalila-Mandala Maler am Hof des Maharana Jagat Singh II. von Mewar Rajasthan, Udaipur, 1730 / 40 Pigmentmalerei auf Baumwolle 3122267 cm; 2007.177 Provenienz: Privatsammlung New York; Kunsthandel London Geschenk durch Vermittlung von Novartis Ähnlich dem vorangehenden Mandala ( 2007.176 ) ist auch das Krishnalila-Mandala ein aussergewöhnlich grosses und detailreich ausgeführtes Beispiel der höfischen Malerei aus Udaipur. Ein mehrstöckiges, auf hohen Säulen ruhendes Palastgebäude mit einer Dachterrasse bildet das Zentrum des Bildes. Im Gegensatz zur Purusha-Darstellung nimmt das Gebäude nur den zentralen Teil des Werks ein; es ruht inmitten von acht Lotosblättern, die als abgeschlossene Bildfelder konzipiert sind. Das gesamte Mandala ist den Taten und Spielen Krishnas (daher Krishnalila-Mandala) gewidmet. Im Palast erscheint mehrmals ein Paar, das als Krishna und Radha identifiziert werden kann, in Begleitung von Musikantinnen und Tänzerinnen. Die durch einen Fluss beziehungsweise einen See abgegrenzten Lotosblätter zeigen das Paar bei verschiedenen Aktivitäten, so beispielsweise beim Schaukeln oder auf einem Riesenrad. Krishna und Radha erscheinen als Hauptprotagonisten in einem elaboriert ausgearbeiteten höfischen Umfeld. Die Paläste und Gartenanlagen sind in der konventionellen Manier der Mewar-Malerei ausgeführt. In ihnen vermischen sich topografische Elemente und religiöse Darstellungen. Eines der Lotosblätter im oberen Bereich weist zwei voneinander getrennte Szenen auf, wobei die linke Seite den Rundtanz Krishnas mit den Hirtenmädchen (Rasalila) zeigt. Der äusserste Bereich des Mandalas besteht aus Darstellungen, die die Wundertaten Krishnas wiedergeben, wie zum Beispiel der auf dem Kopf der Kalya-Schlange tanzende Gott (unten) oder Krishna, der den Berg Govardhana hochhebt, um die Dorfbewohner vor dem Zorn des Gottes Indra zu beschützen (oben). Die unbemalten Teile des Bauwollgewebes weisen Vorzeichnungen für weitere Krishnalila-Szenen auf. Die räumliche Anordnung der einzelnen Szenen und Elemente ist nicht wie beim Purusha-Mandala auf einen fixen Betrachterstandpunkt hin konzipiert. Deshalb müsste das Mandala theoretisch gedreht werden, um alle Szenen aus der richtigen Perspektive zu betrachten. Die stilistische Nähe des Krishnalila-Mandalas zum Purusha-Mandala lässt auf eine ähnliche zeitliche Einordnung schliessen. Topsfield datiert das Werk denn auch in die Zeit zwischen 1730 und 1740 . Maharana Jagat Singh II . von Mewar 59 (reg. 1734 –1751 ) soll britischen Quellen zufolge seine Zeit mit höfischer Unterhaltung (beispielsweise Elefantenkämpfen) verbracht und eine starke Präferenz für die Mystik des Rasalila, Krishnas Rundtanz mit den Hirtenfrauen, entwickelt haben. Daher muss er als potenzieller Auftraggeber für das Werk in Betracht gezogen werden. Publiziert in: Topsfield, Andrew, Court Painting at Udaipur. Art under the Patronage of the Maharanas of Udaipur, Artibus Asiae Supplementum 44 , Zürich: Artibus Asiae Publishers, 2002 . Kalista, Kathleen und Rochell Carlton C. Jr., Pantheon of the Gods, Art from India and Southeast Asia, New York Carlton Rochell Asian Art, 2007, Kat. 13 . 60 TIBET Grüne Tara China, Ming-Dynastie, Yongle-Periode ( 1403 –1424 ) Feuervergoldete Messinglegierung; 2007.65 Provenienz: Kunsthandel Schweiz, ab 1988 Sammlung Martha und Ursula Wirz Legat Martha und Ursula Wirz Abb. S. 62 (links) Bodhisattva China, Ming-Dynastie, datiert 1436 Feuervergoldete Messinglegierung; 2007.58 Provenienz: Kunsthandel Schweiz, ab 1980 Sammlung Martha und Ursula Wirz Legat Martha und Ursula Wirz Abb. S. 62 Bodhisattva Manjushri Tibet, 16 ./ 17. Jahrhundert Feuervergoldete Kupferlegierung mit Türkiseinlagen, Silber und Lapislazuli; 2007.68 Provenienz: Kunsthandel Schweiz, ab 1981 Sammlung Martha und Ursula Wirz Legat Martha und Ursula Wirz Abb. S. 63 (links) Mahasiddha Virupa Westnepal und Westtibet, Khasha-Malla-Königreich, 14 . Jahrhundert Feuervergoldete Kupferlegierung und Silber mit Korallen- und Türkiseinlagen; 2007.72 Legat Martha und Ursula Wirz Abb. S. 62 61 Aus der Sammlung Martha und Ursula Wirz erhielt das Museum als Legat eine Gruppe von 17 tibetischen und tibeto-chinesischen Metallplastiken von höchster Qualität. Die Sammlerinnen erwarben die meisten ihrer Figuren in den 1970 er- und 1980 er-Jahren über Berti Aschmann von der Zürcher Galerie Koller, der renommierten Kennerin tibetischer Kunst. Die grosse Anmut der Buddhas und Bodhisattvas lässt erkennen, dass Martha und Ursula Wirz vor allem von der strahlenden Schönheit und dem Liebreiz dieser reich geschmückten und vergoldeten tibetischen Plastiken fasziniert waren. Am schönsten zeigt dieses vielleicht die Figur der Grünen Tara ( 2007.65 ). Als Verkörperung des Mitgefühls symbolisiert Tara die absolute Reinheit und wird meist als ideal-schöne und sanfte Frauenfigur dargestellt. Die Grüne Tara sitzt in der «Haltung königlicher Lässigkeit» auf einem Lotosthron. Ihr linkes Bein hat sie an den Körper gezogen, während das rechte Bein entspannt herabhängt und von einer Lotosblüte gestützt wird. Ihre rechte Hand hält sie in der Geste der Wunschgewährung gesenkt, die linke, die den Stil einer Lotosblüte umfasst, hat sie zur Ermutigungsgeste erhoben. Der schlanke Körper ist reich geschmückt mit feingliedrigen Ketten, Gehängen und Spangen. Mit ihrem sanften Lächeln und dem nach innen gerichteten Blick lädt sie die Gläubigen ein, sich ganz ihrem Liebreiz hinzugeben. Eine chinesische Inschrift auf dem Sockel belegt, dass die Figur während der Herrschaft des Yongle-Kaisers der Ming-Dynastie (reg. 1403 –1424 ) hergestellt wurde. Der chinesische Yongle-Kaiser war – wie die meisten seiner Nachfolger der Ming- und Qing-Dynastie – ein grosser Anhänger und Förderer des tibetischen Buddhismus. Er lud nicht nur hohe Geistliche und berühmte Lehrer aus Tibet an den Hof in Beijing ein, sondern holte auch die besten Handwerker aus der Himalaya-Region nach China. Sie schufen Kultfiguren, die entweder für die kaiserlichen Tempel bestimmt oder als Geschenke für hochrangige tibetische Lamas vorgesehen waren. Solche Kunstwerke, die in China unter tibetischen Einfluss entstanden, bezeichnet man als tibeto-chinesische Arbeiten. In der Yongle-Periode erreichte die Qualität der buddhistischen Kunst in China einen ihrer Höhepunkte. Nur wenige Jahre später als die Tara entstand die Figur eines Bodhisattvas ( 2007.58 ). Anhand einer Inschrift kann er ins Jahr 1436 datiert werden. In der Gestaltung des Gewandes, des Schmucks und des Sockels ist er der Grünen Tara sehr ähnlich. Und doch spürt man die Qualitätsunterschiede. Der Bodhisattva wirkt flacher, ein wenig plumper und lässt somit die Perfektion der Figuren aus der Yongle-Periode vermissen. Besonders Interessant ist er wegen der langen Stifterinschrift auf dem Boden des Sockels. 62 Einen ähnlichen grossen Liebreiz, aber einen ganz anderen Stil als die tibeto-chinesischen Figuren zeigt der Bodhisattva Manjushri aus dem 16 . oder 17. Jahrhundert ( 2007.66 ). Er stammt eindeutig von nepalischen Künstlern, die als die besten Bronzegiesser der Region galten. Sein Schmuck, der mit Korallen, Türkis und Lapislazuli eingelegt ist, weist ihn aber als Arbeit für tibetische Auftraggeber aus; höchstwahrscheinlich wurde er von nepalischen Künstlern in Tibet hergestellt. Typisch für die nepalischen Schulen sind der feine, natürliche Körper, das hauchdünn wirkende, eng anliegende Gewand und die grosse Eleganz und Zartheit der Figur. Bei den meisten der Figuren aus der Sammlung von Martha und Ursula Wirz handelt es sich um Darstellungen von Buddhas und Bodhisattvas. Eine Ausnahme ist die kleine Silberfigur von Mahasiddha Virupa ( 2008.72 ), einem der 63 84 «Grossen Meister» des tantrischen Buddhismus. Man kann sich vorstellen, dass die Sammlerinnen von der grossen Ausdruckskraft der Figur, aber auch von ihrem Witz und Humor fasziniert waren. Virupa wird als wohlbeleibter, glubschäugiger Yogi dargestellt. Seine linke Hand hat er in einer Beschwörungsgeste erhoben. Diese Haltung geht auf eine wichtige Begebenheit in seiner Lebensgeschichte zurück. Demnach soll Virupa einmal eine Schenke aufgesucht und nach Wein verlangt haben. Nach den ersten paar Bechern zögerte die Wirtin, ihm nachzuschenken, denn sie zweifelte an seiner Zahlungsfähigkeit. Virupa versprach zu zahlen, sobald die Sonne den Zenit erreicht habe. Daraufhin hielt er kurzerhand die Sonne in ihrem Lauf an und trank fröhlich weiter. Die Figur ist stilistisch der Kunst des Khasha-Malla-Königreiches zuzuordnen, das zwischen dem 12 . und 14 . Jahrhundert grosse Teile von Westnepal und Westtibet umfasste. 64 CHINA Acuoye Guanyin China, Dali-Königreich, Provinz Yunnan, 12 . Jahrhundert Vergoldete Bronze; 2007.142 Provenienz: Seit den 1960 er-Jahren in einer Privatsammlung in den USA , Kunsthandel New York, 2007 Geschenk durch Vermittlung von Novartis Im äussersten Südwesten Chinas, in der heutigen Provinz Yunnan, existierten zwischen dem 7. und 13 . Jahrhundert die lokalen Königreiche Nanzhao und Dali. In jener Zeit entstanden zahlreiche buddhistische Tempel mit mächtigen Pagoden, die vor allem in der Gegend von Dali bis heute erhalten geblieben sind. Die bekannteste buddhistische Figur aus Yunnan stellt den sogenannten Acuoye Guanyin dar, den «Alles Besiegenden» Guanyin, eine Form der in Sanskrit als Bodhisattva Avalokiteshvara bekannten buddhistischen Heilsgestalt. Diese Guanyin-Figuren wurden im 12 . Jahrhundert in grosser Anzahl hergestellt und zwar in ein und derselben stilistischen und ikonografischen Ausformulierung. Auf den ersten Blick erstaunt es, dass diese grazile Gestalt eines Guanyin aus dem chinesischen Kulturbereich stammt. Die anmutige Erscheinung mit der hohen, kunstvoll frisierten Haartracht, auf der eine kleine Figur des Buddha Amitabha zu finden ist, wie auch das dünne Untergewand mit dem feinen, regelmässigen Faltenwurf erinnern nicht an die buddhistische Kunst Chinas, sondern an diejenige Südostasiens. Tatsächlich besagt die Legende des Acuoye Guanyin, dass ein wundertätiger, indischer Mönch die Acuoye-Figur in Yunnan eingeführt habe. Man nimmt an, dass die ursprüngliche Figur des Acuoye im 9 . Jahrhundert vielleicht aus dem Kulturgebiet von Srivijaya (Malaiische Halbinsel und Sumatera) nach Yunnan importiert und in der Folge immer wieder kopiert worden ist. Jedenfalls weiss man dank Inschriften, Bildrollen und Schriften aus dem Dali-Königreich, dass der Acuoye Guanyin als Retter in der Not, Beschützer vor Gefahren, aber auch als Glücksbringer und Beschützer der Dali-Dynastie verehrt wurde. Die Popularität des Acuoye in Yunnan führte dazu, dass er häufig kopiert wurde, sodass noch heute verschiedene Acuoye-Figuren existieren und ausser in Yunnan selbst in verschiedenen Museen in den USA , im British Museum in London sowie im Musée Guimet in Paris vertreten sind. 65 Die Datierung der Figuren ins 12 . Jahrhundert beruht zum einen auf wissenschaftlichen Datierungsmethoden (Thermolumeniszenz-Tests) und zum anderen auf einer datierten Inschrift einer Acuoye-Bronze im San Diego Museum of Art, die in der Regierungszeit des Königs Duan Zhengxing ( 1147 –1172 ) entstanden ist. Schliesslich bestätigen auch neuere archäologische Forschungen diese Datierung. Literatur: Lutz, Albert (Hrsg.), Der Goldschatz der Drei Pagoden, Buddhistische Kunst des Nanzhao- und Dali-Königreichs in Yunnan, China, Ausstellungskatalog, Museum Rietberg Zürich, 1991 , S. 182 –189 . Siehe auch in diesem Katalog : Jett, Paul, « Technische Studie zu den vergoldeten Guanyin-Figuren aus dem Dali-Königreich», S. 68–74 . Lutz, Albert, Der Tempel der Drei Pagode, Museum Rietberg Zürich, 1991 , S. 116–127. Kann nicht mehr vergrössern! Auflösung zu wenig hoch. 66 AFRIKA Maske Côte d’Ivoire, südliche Guro-Region, Umfeld des Meisters von Gonate, 19 . Jahrhundert Holz, Hanffasern, H. 23 cm; 2007.143 Provenienz: Gesammelt vor 1910 durch Amédée Henri Favre ( 1885 –1953 ); Kunsthandel Paris Geschenk durch Vermittlung von Novartis Über die Verwendung dieses Maskentyps gibt es keine gesicherten Informationen; auch ihr Auftritt wurde nie dokumentiert. Immerhin können wir davon ausgehen, dass solche Masken – ähnlich wie Masken der westlichen Guro-Region – im Besitz von Grossfamilien waren und mit grosser Wahrscheinlichkeit im Rahmen von wichtigen Ritualen wie Begräbnisfeiern oder Opferfesten in Gruppen oder einzeln auftraten. Die geschnitzte, dünnwandige Maske lässt sich in das Umfeld eines uns bekannten Meisters von Gonate einordnen und zeigt stilistische Verwandtschaft zu den Masken der benachbarten Bete. Mit schöner Rauchpatina überzogen und mit fein markierten Augenhöhlen ausgestattet, strahlt die Maske eine würdevolle Strenge aus. Der zackenartige Haaransatz und eine hohe, in der Mittelsenkrechten durch eine markante Narbe betonte Stirn, eine kantige Nase sowie ein kleiner, leicht geöffneter Mund, der die Zähne sichtbar werden lässt, bilden ein Antlitz von grosser Präsenz. Auffallend ist zudem, dass rings um den Maskenrand und die Frisur ein kleiner Rand verläuft, der das Maskengesicht von der Rückseite abgrenzt und zudem im unteren Bereich an einen feinen Bart erinnert. Ein solcher ist auch mit einigen Schnurresten am Kinn angedeutet. Eine sehr ähnliche Maske besitzt das Musée du quai Branly in Paris. Zwei weitere stilistisch verwandte Masken befinden sich im Art Institute in Chicago und in der früheren Sammlung des Schriftstellers Tristan Tzara; die Frisuren dieser beiden Werke bestehen aus Tierfell. Mit dieser Neuerwerbung erhält unser Haus für die im weltweiten Vergleich ohnehin schon herausragende Sammlung der Kunstregionen der Elfenbeinküste ein weiteres Meisterwerk. Literatur: Fischer, Eberhard und Lorenz Homberger: Die Kunst der Guro, Ausstellungskatalog, Museum Rietberg Zürich, 1985 . 67 68 Kruzifix Demokratische Republik Kongo, Werkstatt der Kongo-Mündungsregion, 18. /frühes 19. Jahrhundert Holz, Gelbgusslegierung, H. 30,5 cm; 2007.144 Provenienz: Gesammelt im Kongo zwischen 1928 und 1940 ; Sammlung der Familie Restiau, Belgien; Kunsthandel Paris Geschenk durch Vermittlung von Novartis Das in Gelb- oder Messingguss hergestellte Kruzifix ist auf einer Holzunterlage fixiert und muss ins 18 . oder frühe 19 . Jahrhundert datiert werden. Diese kulturhistorisch interessanten Objekte stehen beispielhaft für die Durchmischung der afrikanischen und christlichen Religionen, die aufgrund früher Kontakte mit den Portugiesen seit dem 16 . Jahrhundert das lokale Kunstschaffen beeinflusste. Seit damals haben sich christliche Missionare um die Christianisierung der Bevölkerung im Kongo-Mündungsgebiet bemüht. Bekräftigt wurde der Bekehrungsprozess durch die Verbreitung von religiösen Symbolen, zu denen auch Kruzifixe nach europäischem Vorbild gehörten. In unserem Falle sind auf den Seitenarmen des Kreuzes Betende mit erhobenen Armen, sogenannte Oranten, dargestellt. Die Darstellung Jesu und die kleinen, in ihrer formalen Gestaltung stark an lokale Skulpturen erinnernden Figuren unterschieden sich augenscheinlich von den Kruzifixen europäischer Provenienz. Literatur: MacGaffey, Wyatt: Religion and Society in Central Africa: The BaKongo of Lower Zaire. Chicago: University of Chicago Press, 1986 . schenkungen, legate, stiftungen TÜRKEI Teller Türkei, Iznik, 1625/50 Quarzfrittekeramik, Unterglasurblau, -grün und -schwarz, Bolusrot; 2007.145 Provenienz: Kunsthandel Schweiz; Sammlung Martha und Ursula Wirz Teller Krishnalila-Mandala Türkei, Iznik, 1650/75 Indien, Rajasthan, Udaipur, 1730 / 40 Quarzfrittekeramik, Unterglasurblau, -grün Pigmentmalerei auf Baumwolle; 2007.177 und -schwarz, Bolusrot; 2007.150 Provenienz: Privatsammlung New York; Provenienz: Kunsthandel Schweiz; Sammlung Kunsthandel London Martha und Ursula Wirz Geschenk durch Vermittlung von Novartis Legat Martha und Ursula Wirz Türkei, Iznik, 1600/50 Quarzfrittekeramik, Unterglasurblau, -grün und -schwarz, Bolusrot; 2007.146 Provenienz: Kunsthandel Schweiz; Sammlung Martha und Ursula Wirz Legat Martha und Ursula Wirz PERSIEN (vor 1980 ) Geschenk Almuth Seltmann hundert Mina’i-Technik; 2007.73 Sammlung Ernst und Martha Kofler-Truniger, Luzern (bis 1960 er-Jahre); anschliessend Türkei, Iznik, Mitte 17. Jahrhundert Legat Martha und Ursula Wirz Provenienz: Kunsthandel Schweiz; Sammlung Martha und Ursula Wirz Legat Martha und Ursula Wirz Schale Iran, Kashan, spätes 12 ./frühes 13 . Jahrhundert Lüsterware; 2007.74 Provenienz: Kunsthandel Schweiz; Sammlung Teller Martha und Ursula Wirz Türkei, Iznik, 1650/75 Legat Martha und Ursula Wirz Quarzfrittekeramik, Unterglasurblau, -grün und -schwarz, Bolusrot; 2007.148 Provenienz: Kunsthandel Schweiz; Sammlung Martha und Ursula Wirz Legat Martha und Ursula Wirz Wagireh Iran, Kashan (?), frühes 20 . Jahrhundert Wolle; 2007.151 Provenienz: Sammlung Fritz Hermann Geschenk Fritz Hermann Teller Türkei, Iznik, 1625/50 Quarzfrittekeramik, Unterglasurblau, -grün und -schwarz, Bolusrot; 2007.149 Provenienz: Kunsthandel Schweiz; Sammlung Martha und Ursula Wirz Legat Martha und Ursula Wirz Provenienz: Sammlung Friedrich Seltmann Iran, Kashan, spätes 12 ./frühes 13 . Jahr- Sammlung Martha und Ursula Wirz und -schwarz, Bolusrot, Gelb; 2007.147 Seide; 2007.5 Schale Teller Quarzfrittekeramik, Unterglasurblau, -grün Göttin Saraswati Indien, Tamil Nadu, Madras, 19 . Jahrhundert Legat Martha und Ursula Wirz Teller 69 Ganesha und Skanda Indien, Tamil Nadu, 20 . Jahrhundert Baumwolle; 2007.6 Provenienz: Sammlung Friedrich Seltmann (vor 1980 ) Geschenk Almuth Seltmann Tuch mit Spiegeln Indien, Gujarat, 20 . Jahrhundert Baumwolle; 2007.7 Provenienz: Sammlung Friedrich Seltmann (vor 1980 ) Geschenk Almuth Seltmann Tuck mit Spiegeln Indien, Gujarat, 20 . Jahrhundert Baumwolle; 2007.8 Provenienz: Sammlung Friedrich Seltmann (vor 1980 ) Geschenk Almuth Seltmann Halsschmuck INDIEN Purusha-Mandala Indien, Rajasthan, Udaipur, 1730 / 40 ( 1739 ?) Pigmentmalerei auf Baumwolle; 2007.176 Provenienz: Privatsammlung New York; Kunsthandel London Geschenk durch Vermittlung von Novartis Indien, 20 . Jahrhundert Baumwollfäden, vergoldet; 2007.9 Provenienz: Sammlung Friedrich Seltmann (vor 1980 ) Geschenk Almuth Seltmann 70 Halskette mit Anhänger Sari Indien, 20 . Jahrhundert Indien, 20 . Jahrhundert Indien, Gujarat, 20 . Jahrhundert Silber mit Glassteinen, Baumwollfäden; Seide; 2007.16 Baumwolle; 2007.22 2007.10 Provenienz: Sammlung Friedrich Seltmann Provenienz: Sammlung Friedrich Seltmann Provenienz: Sammlung Friedrich Seltmann (vor 1980 ) (vor 1980 ) (vor 1980 ) Geschenk Almuth Seltmann Geschenk Almuth Seltmann Sari Tuch mit Spiegeln Geschenk Almuth Seltmann Tuch mit Spiegeln Armreif Indien, Orissa, 20 . Jahrhundert Nord-/Westindien, 20 . Jahrhundert Indien, 20 . Jahrhundert Baumwolle; 2007.17 Baumwolle; 2007.23 Silber; 2007.11 Provenienz: Sammlung Friedrich Seltmann Provenienz: Sammlung Friedrich Seltmann Provenienz: Sammlung Friedrich Seltmann (vor 1980 ) (vor 1980 ) (vor 1980 ) Geschenk Almuth Seltmann Geschenk Almuth Seltmann Rock Tuch mit Spiegeln Geschenk Almuth Seltmann Tuch mit Spiegeln Indien, Gujarat, 20 . Jahrhundert Nord-/Westindien, 20 . Jahrhundert Indien, Gujarat, 20 . Jahrhundert Baumwolle; 2007.18 Baumwolle; 2007.24 Baumwolle; 2007.12 Provenienz: Sammlung Friedrich Seltmann Provenienz: Sammlung Friedrich Seltmann Provenienz: Sammlung Friedrich Seltmann (vor 1980 ) (vor 1980 ) (vor 1980 ) Geschenk Almuth Seltmann Geschenk Almuth Seltmann Rock Tuch mit Spiegeln Geschenk Almuth Seltmann Sari Indien, Gujarat, 20 . Jahrhundert Nord-/Westindien, 20 . Jahrhundert Indien, 20 . Jahrhundert Baumwolle; 2007.19 Baumwolle; 2007.25 Seide; 2007.13 Provenienz: Sammlung Friedrich Seltmann Provenienz: Sammlung Friedrich Seltmann Provenienz: Sammlung Friedrich Seltmann (vor 1980 ) (vor 1980 ) (vor 1980 ) Geschenk Almuth Seltmann Geschenk Almuth Seltmann Rock Tuch mit Spiegeln Geschenk Almuth Seltmann Sari Indien, Gujarat, 20 . Jahrhundert Nord-/Westindien, 20 . Jahrhundert Indien, 20 . Jahrhundert Baumwolle; 2007.20 Baumwolle; 2007.26 Seide; 2007.14 Provenienz: Sammlung Friedrich Seltmann Provenienz: Sammlung Friedrich Seltmann Provenienz: Sammlung Friedrich Seltmann (vor 1980 ) (vor 1980 ) (vor 1980 ) Geschenk Almuth Seltmann Geschenk Almuth Seltmann Tuch mit Spiegeln Parfümbehälter Geschenk Almuth Seltmann Sari Nord-/Westindien, 20 . Jahrhundert Indien, 20 . Jahrhundert Indien, 20 . Jahrhundert Baumwolle; 2007.21 Silber; 2007.27 Provenienz: Sammlung Friedrich Seltmann Seide; 2007.15 Provenienz: Sammlung Friedrich Seltmann Provenienz: Sammlung Friedrich Seltmann (vor 1980 ) (vor 1980 ) (vor 1980 ) Geschenk Almuth Seltmann Geschenk Almuth Seltmann Geschenk Almuth Seltmann 71 Sari Fussring Indien, 20 . Jahrhundert Indien, 20 . Jahrhundert Hanuman Indien, Maharashtra, 20 . Jahrhundert Baumwolle, Gold und Silberfäden; 2007.28 Silber; 2007.34 Messing (Gelbguss); 2007.40 Provenienz: Sammlung Friedrich Seltmann Provenienz: Sammlung Friedrich Seltmann Provenienz: Sammlung Friedrich Seltmann (vor 1980 ) (vor 1980 ) (vor 1980 ) Geschenk Almuth Seltmann Geschenk Almuth Seltmann Geschenk Almuth Seltmann Fussreif Anhänger Hanuman Indien, 20 . Jahrhundert Südindien, 20 . Jahrhundert Indien, Maharashtra, 20 . Jahrhundert Silber; 2007.29 Silber; 2007.35 Messing (Gelbguss); 2007.41 Provenienz: Sammlung Friedrich Seltmann Provenienz: Sammlung Friedrich Seltmann Provenienz: Sammlung Friedrich Seltmann (vor 1980 ) (vor 1980 ) (vor 1980 ) Geschenk Almuth Seltmann Geschenk Almuth Seltmann Geschenk Almuth Seltmann Kombinationsbehänge Fusskette Fusskette Indien, vermutlich Rajasthan, 20 . Jahrhundert Indien, 20 . Jahrhundert Indien, 20 . Jahrhundert Silber; 2007.30 Silber; 2007.36 Silber; 2007.42 Provenienz: Sammlung Friedrich Seltmann Provenienz: Sammlung Friedrich Seltmann Provenienz: Sammlung Friedrich Seltmann (vor 1980 ) (vor 1980 ) (vor 1980 ) Geschenk Almuth Seltmann Geschenk Almuth Seltmann Geschenk Almuth Seltmann Fussring Hanuman Halskette Indien, 20 . Jahrhundert Indien, Maharashtra, 20 . Jahrhundert Indien, 20 . Jahrhundert Silber; 2007.31 Messing (Gelbguss); 2007.37 Silber; 2007.43 Provenienz: Sammlung Friedrich Seltmann Provenienz: Sammlung Friedrich Seltmann Provenienz: Sammlung Friedrich Seltmann (vor 1980 ) (vor 1980 ) (vor 1980 ) Geschenk Almuth Seltmann Geschenk Almuth Seltmann Geschenk Almuth Seltmann Halskette Hanuman Armband Indien, 20 . Jahrhundert Indien, Maharashtra, 20 . Jahrhundert Indien, 20 . Jahrhundert Silber; 2007.32 Messing (Gelbguss); 2007.38 Silber; 2007.44 Provenienz: Sammlung Friedrich Seltmann Provenienz: Sammlung Friedrich Seltmann Provenienz: Sammlung Friedrich Seltmann (vor 1980 ) (vor 1980 ) (vor 1980 ) Geschenk Almuth Seltmann Geschenk Almuth Seltmann Geschenk Almuth Seltmann Medaillon Hanuman Halskette Indien, 20 . Jahrhundert Indien, Maharashtra, 20 . Jahrhundert Indien, 20 . Jahrhundert Silber; 2007.33 Messing (Gelbguss); 2007.39 Silber; 2007.45 Provenienz: Sammlung Friedrich Seltmann Provenienz: Sammlung Friedrich Seltmann Provenienz: Sammlung Friedrich Seltmann (vor 1980 ) (vor 1980 ) (vor 1980 ) Geschenk Almuth Seltmann Geschenk Almuth Seltmann Geschenk Almuth Seltmann 72 Hüftgürtel Parvati Indien, Rajasthan, 20 . Jahrhundert Indien, Uttar Pradesh, 12 . Jahrhundert Maske des Ebers Panjurli Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Silber; 2007.46 Sandstein; 2007.55 Bronze; 2007.81 Provenienz: Sammlung Friedrich Seltmann Provenienz Kunsthandel Schweiz; Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- (vor 1980 ) Sammlung Martha und Ursula Wirz (vor 1980 ) und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann Geschenk Almuth Seltmann Legat Martha und Ursula Wirz Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Hüftgürtel Buddha zähmt den wilden Elefanten Nalagiri Maske des Büffels Maisandaye Indien, Hiasan, 20 . Jahrhundert Indien, Bihar, Pala-Stil, 9 . Jahrhundert Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Silber; 2007.47 Phyllit; 2007.56 Bronze; 2007.82 Provenienz: Sammlung Friedrich Seltmann Provenienz: Kunsthandel Schweiz; Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- (vor 1980 ) Sammlung Martha und Ursula Wirz (vor 1980 ) und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann Geschenk Almuth Seltmann Legat Martha und Ursula Wirz Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Figur Maske eines königlichen Daivas Maske des Tigers Pilichaundi Indien, 1900 Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Messing, Blei; 2007.48 Messing; 2007.77 Bronze; 2007.83 Provenienz: Erworben in den 1950 er-Jahren Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- in Indien; seit 1967 Privatsammlung Schweiz und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann Geschenk Annemarie Scheuermeier Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Tuch Maske eines königlichen Daivas Reiterfigur Indien, 20 . Jahrhundert Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Baumwolle, abgebunden; 2007.50 Messing; 2007.78 Bronze; 2007.84 Provenienz: Sammlung Friedrich Seltmann Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- (vor 1980 ) und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann Geschenk Almuth Seltmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Kopf eines Buddhas Maske des Ebers Panjurli Figur Indien, Uttar Pradesh, 4 . Jahrhundert, Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Gupta-Zeit Messing; 2007.79 Bronze; 2007.85 Sogenannter roter Chunar-Sandstein; 2007.53 Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- Provenienz: Kunsthandel Schweiz; und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann Sammlung Martha und Ursula Wirz (vor 1980 ) Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Maske eines königlichen Daivan Gürtel Legat Martha und Ursula Wirz Vaishnavi Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Zentralindien, 10 .– 11. Jahrhundert Messing; 2007.80 Messing; 2007.86 rötl. Sandstein; 2007.54 Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- Provenienz: Kunsthandel Schweiz; und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann Sammlung Martha und Ursula Wirz (vor 1980 ) Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Legat Martha und Ursula Wirz 73 Reiterfigur Brustpanzer Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Figur Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Bronze; 2007.87 Bronze; 2007.93 Bronze; 2007.99 Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Maske des Ebers Panjurli Maske des Ebers Panjurli Figur Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, frühes Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Bronze; 2007.88 20 . Jahrhundert Bronze; 2007.100 Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- Bronze; 2007.94 Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Reiterfigur Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Figur Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Maske eines königlichen Daivas Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Bronze; 2007.89 Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Bronze; 2007.101 Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- Bronze; 2007.95 Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Maske eines königlichen Daivas Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Figur Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Gürtel Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Bronze; 2007.90 Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Bronze; 2007.102 Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- Bronze; 2007.96 Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Figur Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Figur Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Figur Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Bronze; 2007.91 Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Bronze; 2007.103 Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- Holz; 2007.97 Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Maske eines königlichen Daivas Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Figur Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Figur Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Bronze; 2007.92 Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Bronze; 2007.104 Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- Holz; 2007.98 Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann 74 Maske des Büffels Maisandaye Figur Indien, Karnataka, 20 . Jahrhundert Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Figur Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Bronze; 2007.105 Bronze; 2007.111 Bronze; 2007.117 Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Figur Figur Figur Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Bronze; 2007.106 Bronze; 2007.112 Bronze; 2007.118 Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Figur Figur Figur Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Bronze; 2007.107 Bronze; 2007.113 Bronze; 2007.119 Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Maske des Büffels Maisandaye Figur Maske des Ebers Panjurli Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Bronze; 2007.108 Bronze; 2007.114 Bronze; 2007.120 Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Figur Figur Reiter Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Bronze; 2007.109 Bronze; 2007.115 Bronze; 2007.121 Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Figur Figur Figur Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Bronze; 2007.110 Bronze; 2007.116 Bronze; 2007.122 Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann 75 Figur Figur Achtarmige Form des Avalokiteshvara Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Nepal, Kathmandu-Tal, Frühe Malla-Periode, Bronze; 2007.123 Bronze; 2007.129 14 ./ 15 . Jahrhundert Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- Feuervergoldete Kupferlegierung; 2007.62 und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann Provenienz: Ab ca. 1964 Sammlung Berti Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Aschmann, Zürich; ab 1984 Sammlung Maske des Ebers Panjurli Figur Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Martha und Ursula Wirz, Bern Legat Martha und Ursula Wirz Bronze; 2007.124 Bronze; 2007.130 Buddha Amitayus, der Buddha des Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- unendlichen Lichts und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann Tibet, Sino-tibetisch, 17. / 18 . Jahrhundert Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Feuervergoldete Kupferlegierung; 2007.63 Figur Figur Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Bronze; 2007.125 Bronze; 2007.131 Provenienz: Sammlung Martha und Ursula Wirz, Bern Legat Martha und Ursula Wirz Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann Tibet, 16 ./ 17. Jahrhundert Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Feuervergoldete Kupferlegierung; 2007.64 Provenienz: Ab 1979 Sammlung Berti Reiter Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Bronze; 2007.126 Buddha Baisajyaguru, der Medizin-Buddha Aschmann; ab 1982 Sammlung Martha und INDONESIEN Ursula Wirz, Bern Legat Martha und Ursula Wirz Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 er- Männliche Figur für einen Haustempel und 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann Indonesien, Bali, vor 1950 Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Tuffstein; 2007.140 Tibet, 16 . Jahrhundert Provenienz: Erworben in den 1950 er-Jahren Feuervergoldete Kupferlegierung mit Einlagen auf Bali; Privatsammlung Schweiz von Türkis und Koralle; 2007.66 Geschenk der Familie Spring, Glattbrugg Provenienz: Ab 1972 Privatbesitz; ab 1986 Figur Indien, Karnataka, 20 . Jahrhundert Bronze; 2007.127 Sammlung Martha und Ursula Wirz, Bern Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 erund 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Maske des Tigers Pilichaundi Indien, Karnataka, Tulu-Kultur, 20 . Jahrhundert Bronze; 2007.128 Provenienz: Erworben in Indien in den 1970 erund 1980 er-Jahren durch Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Adhibuddha Vajradhara, Legat Martha und Ursula Wirz TIBET Grüne Tara Bodhisattva Avalokiteshvara Tibet, 16 . Jahrhundert Tibet, 16 ./ 17. Jahrhundert Feuervergoldete Kupferlegierung mit Silber- Feuervergoldete Kupferlegierung; 2007.57 und Türkiseinlagen; 2007.59 Provenienz: Privatsammlung; ab 1976 Provenienz: Sammlung Martha und Sammlung Berti Aschmann, Zürich; ab 1982 Ursula Wirz, Bern Sammlung Martha und Ursula Wirz, Bern Legat Martha und Ursula Wirz Legat Martha und Ursula Wirz 76 Buddha Amitayus, der Buddha des unendlichen Lichts Tibet, 15 . Jahrhundert Feuervergoldete Kupferlegierung mit Einlagen von Türkis und Koralle; 2007.60 Provenienz: Spätestens ab 1979 Sammlung Berti Aschmann, Zürich; ab 1982 Sammlung Martha und Ursula Wirz, Bern Legat Martha und Ursula Wirz Bodhisattva Maitreya, der Zukünftige Buddha Tibet, 17. Jahrhundert Messinglegierung; 2007.67 Provenienz: Kunsthandel Schweiz, ab 1987 CHINA Acuoye Guanyin China, Provinz Yunnan, Dali-Königreich, 12 . Jahrhundert Vergoldete Bronze; 2007.142 Provenienz: Seit 1960 er-Jahren Privatsammlung USA ; Kunsthandel New York, 2007 Geschenk durch Vermittlung von Novartis Im Lushan-Gebirge Li Aiwei (geb. 1932 ) China, datiert 1996 Tusche und leichte Farben auf Papier; 2007.51 Geschenk der Künstlerin Sammlung Martha und Ursula Wirz, Bern Guanyin, Bodhisattva des Mitgefühls Legat Martha und Ursula Wirz China, Frühe Tang-Dynastie, 7. Jahrhundert Bodhisattva Manjushri Tibet, 16 ./ 17. Jahrhundert Feuervergoldete Kupferlegierung mit Vergoldete Bronze; 2007.52 Provenienz: Sammlung Oskar Anselm Legat Oskar Anselm Türkiseinlagen, Silber und Lapislazuli; 2007.68 Ein Paar Dachreiterfiguren in Form Provenienz: Kunsthandel Schweiz, ab 1981 eines Generals Sammlung Martha und Ursula Wirz, Bern China, Qing-Dynastie ( 1644 –1911 ) Legat Martha und Ursula Wirz Glasierter Ton; 2007.139 Mahasiddha Virupa Westnepal und Westtibet, Khasha-MallaKönigreich, 14 . Jahrhundert Provenienz: Sammlung Martha und Ursula Wirz, Bern Legat Martha und Ursula Wirz Grüne Tara China, Ming-Dynastie, Yongle-Periode ( 1403 –1424 ) Feuervergoldete Messinglegierung; 2007.65 Provenienz: Ab 1988 Sammlung Martha und Ursula Wirz, Bern Legat Martha und Ursula Wirz Bodhisattva China, Ming-Dynastie, datiert 1436 Feuervergoldete Messinglegierung; 2007.58 Provenienz: Ab 1980 Sammlung Martha und Ursula Wirz, Bern Legat Martha und Ursula Wirz Bodhisattva Vajrapani China, tibeto-chinesischer Stil, Ming-Dynastie, Yongle-Periode ( 1403 –1424 ) Feuervergoldete Messinglegierung; 2007.69 Provenienz: Sammlung Martha und Ursula Wirz, Bern Legat Martha und Ursula Wirz Buddha Shakyamuni China, Ming-Dynastie, Xuande-Periode ( 1426 –1435 ) Feuervergoldete Messinglegierung; 2007.70 Provenienz: Sammlung Ulrich und Heidi von Schroeder; Sammlung Martha und Feuervergoldete Kupferlegierung und Silber Buddha Ursula Wirz, Bern mit Koralle- und Türkiseinlagen; 2007.72 China oder Mongolei, Yuan-Dynastie oder Legat Martha und Ursula Wirz Provenienz: Sammlung Martha und Ursula später Wirz, Bern Feuervergoldete Kupferlegierung; 2007.71 Legat Martha und Ursula Wirz Provenienz: Ab 1992 Sammlung Martha und Varuna auf einem Makara reitend Tibet oder China, 18 . Jahrhundert Feuervergoldete Kupferlegierung; 2007.75 Ursula Wirz, Bern Legat Martha und Ursula Wirz Naros-Dakini-Form der Göttin Vajrayogini Provenienz: Spätestens ab 1969 Sammlung China, Qing-Dynastie, 19 . Jahrhundert Berti Aschmann; ab 1986 Sammlung Metalllegierung mit Kaltvergoldung und Martha und Ursula Wirz, Bern Türkiseinlagen; 2007.61 Legat Martha und Ursula Wirz Provenienz: Ab 1980 Sammlung Martha und Ursula Wirz, Bern Legat Martha und Ursula Wirz 77 JAPAN «Dogi shimon», Maxime in 4 Zeichen Matsumaru Togyo ( 1901–1975 ) Japan, dat. 1963 Tusche auf Papier, Siegel: Matsumaru Cho; 2007.141 Provenienz: Sammlung Prof. Dr. Dietrich Seckel Kruzifix Schnabelmaske, gägon Dem Republik Kongo, Werkstatt der Kongo- Liberia, Werkstatt der westlichen Dan-Region, Mündungsregion, 19 . Jahrhundert um 1900 Holz, Gelbgusslegierung, 2007.144 Holz; 2007.156 Provenienz: Gesammelt im Kongo zwischen Provenienz: Sammlung Etta Becker-Donner 1928 und 1940 , Sammlung Familie Restiau, (vor 1934 ) Belgien; Kunsthandel Paris Geschenk durch Vermittlung von Novartis Geschenk durch Vermittlung von Novartis Maske Geschenk Prof. Dr. Helmut Brinker im Schnabelmaske mit Bart, gägon Liberia, Werkstatt der westlichen Dan-Region, Andenken an Prof. Dr. Dietrich Seckel Liberia, Werkstatt der westlichen Dan-Region, um 1900 um 1900 Holz; 2007.157 Holz, Kuhhaare, 2007.152 Provenienz Sammlung Etta Becker-Donner AFRIKA Figur eines Würdenträgers Angola, unbekannter Meister der Chokwe- Provenienz: Sammlung Etta Becker-Donner (vor 1934 ) (vor 1934 ) Geschenk durch Vermittlung von Novartis Geschenk durch Vermittlung von Novartis Maske Region, vor 1850 Maske Liberia, Werkstatt der westlichen Dan-Region, Holz; 2007.1 Liberia, Werkstatt der westlichen Dan-Region, um 1900 Provenienz: Privatsammlung Lissabon; um 1900 Holz, Messingblech; 2007.158 Sammlung Pierre Vérité Holz, Aluminium; 2007.153 Provenienz: Sammlung Etta Becker-Donner Geschenk durch Vermittlung von Novartis Provenienz: Sammlung Etta Becker-Donner (vor 1934 ) (vor 1934 ) Geschenk durch Vermittlung von Novartis Webrollenhalter mit Köpfchen und Chamäleon Geschenk durch Vermittlung von Novartis Weibliche Maske Côte d’Ivoire, Werkstatt der Guro-Region, Maske Liberia, Werkstatt der westlichen Dan-Region, 19 ./ 20 . Jahrhundert Liberia, Werkstatt der westlichen Dan-Region, um 1900 Holz; 2007.3 um 1900 Holz, Kuhhaare, 2007.159 Provenienz: Sammlung Han Coray (vor 1928 ); Holz; 2007.154 Provenienz: Sammlung Etta Becker-Donner Sammlung Dr. Hans und Henriette Coray Provenienz: Sammlung Etta Becker-Donner (vor 1934 ) Geschenk Henriette R. Coray (vor 1934 ) Geschenk durch Vermittlung von Novartis Maske Geschenk durch Vermittlung von Novartis Handmaske Côte d’Ivoire, Umfeld des Meisters von Maske mit Röhrenaugen, bagle Liberia, Werkstatt der westlichen Dan-Region, Gonate, westliche Guro-Region Liberia, Werkstatt der westlichen Dan- oder um 1900 19 . Jahrhundert Mano-Region, um 1900 Holz; 2007.160 Holz, Hanffasern; 2007.143 Holz; 2007.155 Provenienz: Sammlung Etta Becker-Donner Provenienz: Gesammelt vor 1910 durch Provenienz: Sammlung Etta Becker-Donner (vor 1934 ) Amédée Henri Favre ( 1885 –1953 ); (vor 1934 ) Geschenk durch Vermittlung von Novartis Kunsthandel Paris Geschenk durch Vermittlung von Novartis Geschenk durch Vermittlung von Novartis 78 Handmaske Miniaturmaske Miniaturmaske Liberia, Werkstatt der westlichen Dan-Region, Liberia, Werkstatt der westlichen Dan-Region, Liberia, Werkstatt der westlichen Dan-Region, um 1900 um 1900 um 1900 Holz; 2007.161 Holz; 2007.166 Holz; 2007.171 Provenienz: Sammlung Etta Becker-Donner Provenienz Sammlung Etta Becker-Donner Provenienz: Sammlung Etta Becker-Donner (vor 1934 ) (vor 1934 ) (vor 1934 ) Geschenk durch Vermittlung von Novartis Geschenk durch Vermittlung von Novartis Geschenk durch Vermittlung von Novartis Handmaske Miniaturmaske Miniaturmaske Liberia, Werkstatt der westlichen Dan-Region, Liberia, Werkstatt der westlichen Dan-Region, Liberia, Werkstatt der westlichen Dan-Region, um 1900 um 1900 um 1900 Holz; 2007.162 Holz; 2007.167 Holz; 2007.172 Provenienz: Sammlung Etta Becker-Donner Provenienz: Sammlung Etta Becker-Donner Provenienz: Sammlung Etta Becker-Donner (vor 1934 ) (vor 1934 ) (vor 1934 ) Geschenk durch Vermittlung von Novartis Geschenk durch Vermittlung von Novartis Geschenk durch Vermittlung von Novartis Handmaske Miniaturmaske Miniaturmaske Liberia, Werkstatt der westlichen Dan-Region, Liberia, Werkstatt der westlichen Dan-Region, Liberia, Werkstatt der westlichen Dan-Region, um 1900 um 1900 um 1900 Holz; 2007.163 Holz; 2007.168 Holz; 2007.173 Provenienz: Sammlung Etta Becker-Donner Provenienz: Sammlung Etta Becker-Donner Provenienz: Sammlung Etta Becker-Donner (vor 1934 ) (vor 1934 ) (vor 1934 ) Geschenk durch Vermittlung von Novartis Geschenk durch Vermittlung von Novartis Geschenk durch Vermittlung von Novartis Miniatur-Schnabelmaske Miniaturmaske Gelbguss-Sichel Liberia, Werkstatt der westlichen Dan-Region, Liberia, Werkstatt der westlichen Dan-Region, Liberia, Werkstatt der westlichen Dan-Region, um 1900 um 1900 um 1900 Holz; 2007.164 Holz; 2007.169 Gelbguss-Legierung; 2007.174 Provenienz: Sammlung Etta Becker-Donner Provenienz: Sammlung Etta Becker-Donner Provenienz: Sammlung Etta Becker-Donner (vor 1934 ) (vor 1934 ) (vor 1934 ) Geschenk durch Vermittlung von Novartis Geschenk durch Vermittlung von Novartis Geschenk durch Vermittlung von Novartis Miniaturmaske Miniaturmaske Janusköpfchen Liberia, Werkstatt der westlichen Dan-Region, Liberia, Werkstatt der westlichen Dan-Region, Liberia, Werkstatt im Dorf Kpea-plei, um 1900 um 1900 Dan-Region, um 1900 Holz, Gelbguss; 2007.165 Holz; 2007.170 Holz; 2007.175 Provenienz: Sammlung Etta Becker-Donner Provenienz: Sammlung Etta Becker-Donner Provenienz: Sammlung Etta Becker-Donner (vor 1934 ) (vor 1934 ) (vor 1934 ) Geschenk durch Vermittlung von Novartis Geschenk durch Vermittlung von Novartis Geschenk durch Vermittlung von Novartis 79 AMERIKA Adlermaske Kanada, Britisch-Kolumbien, Bellabella oder Kwakiutl, 19 . Jahrhundert Holz, bemalt, Eisen, Schnurfasern, Federn, Hermelinfell; 2007.4 Provenienz: Sammlung George Thornton Emmons; Sammlung Museum of the Gefäss Peru, Nasca, 2 . Jahrhundert v. Chr. – 6 . Jahrhundert n. Chr. Gebrannter Ton; 2007.137 Provenienz: Erworben von Robert und Alice Meier in Lima, 1956 Geschenk Robert und Alice Meier, Zollikon Gefäss American Indian, New York; Heye Foundation, Peru, Chimu, 11. – 15 . Jahrhundert Inventarnummer 19 / 805 , 1936 ; Ankauf durch Gebrannter Ton; 2007.138 Julius Carlebach am 16 . Oktober 1944 , Provenienz: Erworben von Robert und Alice New York; Sammlung Robert Lebel, Paris Meier in Lima, 1956 Geschenk Hans Vontobel durch Vermittlung Geschenk Robert und Alice Meier, Zollikon von Regula Brunner Gefäss in Gestalt eines Mannes mit einer Spondylus-Muschel in den Händen Peru, Chancay, 11. – 15 . Jahrhundert Gebrannter Ton; 2007.134 Provenienz: Erworben in Peru zwischen 1964 und 1972 Geschenk Ludwig Saladin Gefäss Peru, Sican, 8 .– 14 . Jahrhundert Gebrannter Ton; 2007.135 Provenienz: Erworben in Peru zwischen 1964 und 1972 Geschenk Ludwig Saladin Schale Peru, Nasca, 2 . Jahrhundert v. Chr. – 6 . Jahrhundert n. Chr. Gebrannter Ton; 2007.136 Provenienz: Erworben von Robert und Alice Meier in Lima, 1956 Geschenk Robert und Alice Meier, Zollikon ankäufe leihgaben aus dem museum INDIEN Im Jahr 2007 wurden aus den Sammlungs- Shiva Bhairava Indien, Tamil Nadu, 13 . Jahrhundert beständen des Museums Rietberg insgesamt 34 Objekte an andere Institutionen ausgeliehen: Granit; 2007.49 «Goddess – Divine Energy» Provenienz: Amerikanische Privatsammlung Art Gallery of New South Wales, Sydney ( 1970 er-Jahre); von 1971 bis 1974 im Oktober 2006 – Januar 2007 Indianapolis Museum of Art erstmalig Neun Pigmentmalereien, Indien, drei Bronzen, ausgestellt; von 1998 bis 2007 The Jane Tibet Voorhees Zimmerli Art Museum; Kunsthandel New York «Die 14 Dalai Lamas: Tibets Reinkarnationen des Bodhisattva Avalokiteshvara» Dauerleihgaben Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig Sechs Hauptwerke der Ägyptensammlung Museum für Asiatische Kunst – Staatliche Museen zu Berlin Zwei buddhistische chinesische Skulpturen Medizinhistorisches Institut und Museum, Zürich Drei Werke afrikanischer Kunst Illustriertes Folio eines vishnuitischen Wereldmuseum Rotterdam Textes Juni 2006 – März 2007 Deutsches Hygiene-Museum, Dresden Vom Maler oder Schreiber Narayan, Orakel-Gewand, Bronze des zweiten Dalai Ein Lehnstuhl der Chokwe-Werkstatt, Angola Text in Marathi Lama, Tibet Indien, Maharashtra, um 1771 Pigmentmalerei auf Papier, 2007.2 Provenienz: Schweizer Privatsammlung (um 1970 ) Kunsthaus Zürich «Angkor – Göttliches Erbe Kambodschas» Drei gotische Skulpturen, eine weibliche Kunst- und Ausstellungshalle der Skulptur von Alexander Archipenko Bundesrepublik Deutschland, Bonn Dezember 2006 – April 2007 Martin-Gropius-Bau, Berlin Mai – Juli 2007 Göttin Uma, Kambodscha «Die Macht der Maske» Landesmuseum Joanneum, Graz März – Oktober 2007 Drei Masken und zwei Maskenkostüme der Côte d’Ivoire «La Pieza Invitada» Museu Barbier Mueller d’Art Precolombí, Barcelona November 2007 – April 2008 Zeremonieller Sitz in Gestalt eines Kojoten, Mexiko «Die Kulturgeschichte des Menschen und die Ausrottung der Löwen» Zoo Zürich April 2006 – April 2009 Goldener Ashanti-Ring, Ghana rietberg-gesellschaft 81 Die 50 . Generalversammlung der Rietberg-Gesellschaft fand am 23 . August 2007, die 61. Vorstandssitzung am 25. Juni 2007 statt. Mitglieder 2007 Ehrenmitglieder 2 Korrespondierende Mitglieder 4 Lebenslängliche Mitglieder 162 Fördermitglieder 142 Ordentliche Mitglieder 1’830 Mitgliedschaft für Zwei 819 Juniormitglieder 111 Total 3’883 Mitglieder 2006 : 2 ’ 886 Vorstand Dr. Eberhard Fischer, Präsident Dr. Ulrich Albers Regula Brunner-Vontobel Dr. Martin Escher Christian Gut, Quästor Dr. Susanne Hürlimann Dr. Albert Lutz, Aktuar Dr. Daniel Vasella Bruno Widmer Dr. Robert E. Züllig RechnungsrevisorIn Annemarie Homberger Dominik Keller Ehrenmitglieder Dr. Pierre Uldry (Ehrenpräsident) Prof. Dr. Elsy Leuzinger Korrespondierende Mitglieder Prof. Dr. Helmut Brinker, Zürich Prof. Dr. Roger Goepper, Köln Prof. Dr. B.N. Goswamy, Chandigarh Prof. Dr. Milo C. Beach, Dartmouth Sekretariat Monika Willi 82 JAHRESRECHNUNG 2007 Erfolgsrechnung vom 1.1. – 31.12. 2007 ( in C H F ) Einnahmen Mitgliederbeiträge Zinsen und Wertschriftenertrag 2007 2006 304’071.33 212’415.00 8’547.43 5’237.67 Ausgaben Veranstaltungen, Druckkosten Sekretariat Bibliothek Portospesen Diverse Ausgaben Einnahmenüberschuss 312’618.76 217’652.67 2007 2006 6’639.00 111’671.60 46’430.15 46’233.70 .— 1’756.75 42’436.40 21’339.45 1’043.50 1’142.99 216’069.71 35’508.18 312’618.76 217’652.67 83 Bilanz per 31.12. 2007 ( in C H F ) Aktiven Kassa Postcheck 2007 2006 3 ’ 800.75 3’800.75 14 ’ 874.50 17’446.90 Bank 393 ’ 949.89 103’500.91 Festgeld 400 ’ 000.00 400’000.00 Verrechnungssteuer 3 ’ 565.60 1’100.47 Transitorische Aktiven 2 ’ 355.00 1’937.00 818’545.74 527’786.03 Passiven 2007 2006 Vorauszahlungen Mitgliederbeiträge 290’305.15 169’185.00 Eigenkapital 528’240.59 358’601.03 818’545.74 527’786.03 Legat Elsa Maria Luchsinger Die Gesellschaft verfügt aus dem Legat von Elsa Maria Luchsinger per 31.12. 2007 über zusätzliche Vermögenswerte von CHF 439’170 (Vorjahr: CHF 441’291 ). Spenden für den Erweiterungsbau Ende 2007 betrug der Saldo des Kontos «Erweiterungsbau» der Rietberg-Gesellschaft CHF 16’475’360 (Vorjahr: CHF 15’555’389 ). Zusätzliche CHF 3’301’115 für den Erweiterungsbau befinden sich auf dem Sponsoringkonto des Museums Rietberg. Weitere Beiträge der Rietberg-Gesellschaft für Veranstaltungen, Ausstellungen und Publikationen des Jahres 2007 sowie die Spendenbeiträge für den Erweiterungsbau werden im Mai bzw. September 2008 an das Museum Rietberg bzw. an die Immobilienbewirtschaftung der Stadt Zürich überwiesen. Diese Beiträge werden in der Jahresrechnung 2007 ausgewiesen. statuten RIETBERG-GESELLSCHAFT ZÜRICH §1 Name und Zweck Die Gesellschaft für das Museum Rietberg, kurz «Rietberg-Gesellschaft » genannt, ist ein Verein gemäss Art. 60 U. ff. des ZGB , mit Sitz in Zürich. Sie bezweckt, einen weiteren Kreis von Kunstfreunden am Museum Rietberg der Stadt Zürich zu interessieren und es seiner Bestimmung gemäss zu fördern. §2 Mitgliedschaft a) Die Aufnahme als Mitglied erfolgt durch den Vorstand b) Es bestehen die folgenden Mitgliederkategorien: 1 . Ehrenmitglieder 2 . Einzelmitglieder 3 . Förderermitglieder 4 . Lebenslängliche Mitglieder 5 . Mitgliedschaft für Zwei 6 . Korrespondierende Mitglieder 7. Junioren-Mitglieder §3 Organe Die Organe der Gesellschaft sind: a) die Generalversammlung b) der Vorstand c) die Rechnungsrevisoren §4 Generalversammlung a) Die ordentliche Generalversammlung findet alljährlich oder nach Beschluss der Generalversammlung alle zwei Jahre statt und wird durch den Vorstand einberufen. b) Sie wählt den Vorstand, der aus wenigstens drei Mitgliedern bestehen soll, und zwei Rechnungsrevisoren oder an deren Stelle eine Treuhandgesellschaft für eine Amtsdauer von vier Jahren. c) Die Generalversammlung nimmt den Jahresbericht und die Jahresrechnung ab, welche letztere jeweils auf den 31. Dezember abzuschliessen ist. d) Die Generalversammlung bestimmt die Höhe der Jahresbeiträge und der einmaligen Zahlung der lebenslänglichen Mitglieder. 84 85 §5 Vorstand Der Vorstand konstituiert sich selbst. Er kann einen Sekretär bestellen, der nicht Mitglied des Vorstandes sein muss. Der Vorstand vertritt die Gesellschaft nach aussen und bestimmt die Unterschriftsberechtigungen. Er führt die Geschäfte der Gesellschaft. §6 Auflösung der Gesellschaft Im Falle einer Auflösung der Gesellschaft wird ihr Vermögen der Direktion des Museums Rietberg zur Verfügung gestellt zum Zwecke des Ankaufs neuer Ausstellungsobjekte. Vorstehende Statuten wurden in der konstituierenden Versammlung vom 19 . November 1952 angenommen. Die Änderung in § 2 , Absatz b) 5 wurde in der Versammlung vom 23 . August 1985 angenommen. publikationen Verlag Museum Rietberg Zürich Die Eröffnung des Erweiterungsbaus mit den zwei Sonderausstellungshallen bedeutet auch für den museumseigenen Verlag eine erhöhte Produktion von Katalogtiteln, wie aus den aufgeführten Neuerscheinungen zu ersehen ist. Erhöhte Produktion heisst in diesem Fall aber auch eine erweiterte Zusammenarbeit: So entstand in enger fachlicher Zusammenarbeit mit der renommierten Riggisberger Institution der umfangreiche Katalog zu «Textilien aus dem alten Peru», wobei die Gestaltung und Produktion ganz in unseren Händen lag. Etwas anders verlief die Koproduktion des Liao-Katalogs. Während der Mailänder Verlag 5 Continents für den Inhalt wie das Erscheinungsbild verantwortlich zeichnete, besorgte Alexandra von Przychowski die deutsche Übersetzung, die als Lizenzausgabe vom Rietberg-Verlag vertrieben wird. Um die englischsprachigen Titel unseres Verlags und besonders auch jene von Artibus Asiae Publishers in anglophonen Gebieten besser vertreiben zu können, haben wir dieses Jahr einen Vertrag mit Paul Holberton in London abgeschlossen, der besagte Publiaktionen vorderhand in Europa und Nordamerika in unserem Auftrag vertreiben wird. Damit dürfte eine schon lange bestehende Lücke endlich geschlossen werden und den Zugriff auf unsere Titel in Übersee wesentlich erleichtern. Auch in diesem Jahr war der Rietberg-Verlag an der Frankfurter Buchmesse vertreten. Dabei ergaben sich vielfältige Kontakte mit Verlegern und Produzenten wie auch die Möglichkeit, neuere Entwicklungen zu diskutieren und die eigenen Produkte mit denjenigen anderer Kunstverlage zu vergleichen. 86 87 Neuerscheinungen Jan Fontein The Art of Southeast Asia The Collection of the Museum Rietberg 2007, 154 pages, 110 images ( 91 in colour), 4 maps, glossary, bibliography, hard cover ISBN 978 – 3 - 907077 – 23 – 8 Katharina Epprecht, Hrsg. Kannon – Göttliches Mitgefühl Frühe buddhistische Kunst aus Japan 2007, 196 Seiten, 65 Farb- und 20 Schwarz-Weiss-Abbildungen, 14 Strichzeichnungen, Pappband, gebunden ISBN 978 – 3 - 907077 – 29 – 0 Englische Ausgabe: Kannon – Divine Compassion: Early Buddhist Art from Japan, ISBN 978 – 3 - 907077 – 30 -X Judith Rickenbach, Nikkibarla Calonder Textilien aus dem alten Peru Die Sammlungen der Abegg-Stiftung und des Museums Rietberg 2007, 488 Seiten, 224 Farb- und 7 Schwarz-Weiss-Abbildungen, 2 Karten, 68 Strichzeichnungen, Pappband, gebunden ISBN 978 – 3 - 907077 – 31 – 3 Stadt Zürich, Amt für Hochbauten und Museum Rietberg (Hrsg.) Museum Rietberg Die Erweiterung – Grazioli und Krischanitz Architekten 2007, 112 Seiten, 43 Farb- und 1 Schwarz-Weiss-Abbildung, Grundrisspläne und Schnitte, Pappband, gebunden ISBN 978 – 3 - 907077 – 34 – 4 In Zusammenarbeit mit dem Verlag 5 Continents Hsueh-man Shen (Hrsg.) Schätze der Liao Chinas vergessene Nomadendynastie 2007, 392 Seiten, über 250 Farbabbildungen, Pappband 978 – 3 - 907077 – 33 – 7 88 Artibus Asiae Publishers Artibus Asiae ist im Wandel begriffen: François Louis, unser verdienter langjähriger Chefredakteur, hat sein Mandat aufgrund anderweitiger Verpflichtungen abgegeben. An seine Stelle tritt Professor Amy McNair von der University of Kansas in Lawrence, KS. Nach acht Jahren tritt auch Axel Langer von der Verlags- und Produktionsleitung zurück, die neu in den Händen von Jorrit Britschgi liegen wird. Die Verzögerungen in der Auslieferung unserer Journale konnte fast aufgeholt werden: Dieses Jahr erschienen gleich drei Hefte (Bd. 66.1 und 66.2 sowie 67.1 ), sodass wir bald à jour sein dürften. Verlagsleitung: Dr. Eberhard Fischer, Axel Langer Finanzen und Abonnements: Barbara Hefti 89 Publikationen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Museums Johannes Beltz Katharina Epprecht Axel Langer Lemmata «Ambedkar, Bhimrao», «Gane- «Kannon – Divine Compassion. Early «Eine Schrift von ganz unpersönlichem sha», «Ganesha Caturthi», «Bhima Bhoi», Buddhist Art from Japan» Duktus für den Bedarf von heute und «Bal Gangadhar Tilak» und «Satya Mahima In: Orientations, Bd. 38 , Nr. 2 , März 2007, morgen» Dharma» S. 122 –127. In: Lars Müller und Victor von Malsy (Hrsg.), In: (Hrsg.) Denise Cush, Catherine Robinson und Michael York, Encyclopaedia of Hinduism, London/New York, 2007, S. 22 – 23 , 105 , 257 – 258 , 775 , 872 . Rezension: «Ulrich van der Heyden; Holger Stoecker (Hrsg.): Mission und Macht im Wandel politischer Orientierungen. Europäische Missionsgesellschaften in politischen Spannungsfeldern in Afrika und Asien zwischen 1800 und 1945 , Wiesba- «Wegweiser ins Nichts. Raffi Kaisers Federzeichnungen» In: Zeitschrift für Religionswissenschaft, 14 . Jahrgang, Heft 2 , 2006 , S. 191–192 . Rezension: «Bergunder, Michael und Rahul Peter Das (Hrsg.), ‹Arier› und ‹Draviden›. Baden: Lars Müller Publishers, 2007, S. 19 – 67. In: Japan und der Westen. Die erfüllte Leere. «Fremde Blüten in Persiens Gärten? Einige Ausstellungskatalog Kunstmuseum Wolfsburg Gedanken zur Rolle der Blume in der 2007, S. 273 – 276 . persischen Kunst» Epilog: «Eine Schönheit schreibt Gedichte» In: Viviane Egli, Lügi & Söhne – oder die zwölf Jahreszeiten, fund-orte 29 , Oberegg: orte- In: Topiaria Helvetica, Jahrbuch der Schweizerischen Gesellschaft für Gartenkultur, Dezember 2007, S. 57 – 66 . Verlag, 2007. den: Franz Steiner Verlag 2005 (= Missionsgeschichtliches Archiv 10 )» Helvetica forever: Geschichte einer Schrift, Albert Lutz Christina Hunziker «Linda Stibler – Das Geburtsverhör» Buchbesprechung in: comedia-Magazin, Nr. 1, Januar 2007, S. 20 . Konstruktionen der Vergangenheit als «Wie ein Stein im Geröll», «August & Grundlage für Selbst- und Fremdwahr- Gustau», «Indien – von innen gesehen», nehmungen Südasiens», Halle: Verlag der «Indien – von aussen gesehen», Franckeschen Stiftungen 2002 » «Katalonien» In: Orientalische Literaturzeitung, 102 , 2007, Buchbesprechungen in: comedia-Magazin, Heft 3 , Spalten 361– 363 . Nr. 9 , September 2007, S. 20 – 21. «Pinkfarbene Rosen» Buchbesprechung in: comedia-Magazin, Nr. 10 , Oktober 2007, S. 13 . «Das fünfte Kind» Buchbesprechung in: comedia-Magazin, Nr. 11, November 2007, S. 13 . «Mercè Rodoreda» Rubrik «Stimme der Frau», in: comediaMagazin, Nr. 9 , September 2007, S. 19 «Hothousing the World’s Cultures: An Interview with Albert Lutz and Adolf Krischanitz» In: Orientations, Bd. 38 , Nr. 2 , März 2007, S. 96 –100 . «Baldachine von Smaragd: Der Erweiterungsbau des Museums Rietberg Zürich» In: Ostasiatische Zeitschrift, Neue Serie, Nr. 13 , Frühjahr 2007, S. 10 –15 . «Anstaunen ist auch eine Kunst» In: Museum Rietberg: Die Erweiterung, Grazioli und Krischanitz Architekten, Zürich: Museum Rietberg Zürich, 2007, S. 14 –17. 90 Vorträge von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Museums Johannes Beltz Maya Bührer Lorenz Homberger Weltreligionen: Ein Begriff im Spannungs- Generationen im Museum Transculturalism and Practical Museum feld zwischen Kolonialismus, christlicher Referat zum Thema «Grosseltern und Work – Material Culture and Cultural Mission und Religionswissenschaft Enkelkinder im Museum», Tagung vom 30 . bis Cooperation with Institutions in the Vortrag an der Volkshochschule des Kantons 31. März 2007, Staatliche Kunstsammlungen Countries of Origin: Collaboration with Zürich, Zweigstelle Bülach, 23 . März 2007. Dresden. Museums in West Africa Hinduismus als Lebensart und Weltord- Art education. Internationale Plattform, nung Pro Helvetia Vortrag in der Freimaurerloge Modesta cum Aktive Mitgestaltung und Mitbegründung der libertate in Zürich, 30 . Oktober 2007. Internationalen Plattform «art education» auf Hinduismus als Weltreligion. Eine Religion im Spannungsverhältnis von Fremd- und Einladung von pro Helvetia, 8 .– 10 . Oktober 2007, London. Selbstwahrnehmung Die Künste in der Bildung – Vom Bildungs- Vortrag, Rencontre Culturelle in Zürich, wert der ästhetischen Bildung 8 . November 2007. Teilnahme an der Podiumsdiskussion «Von Der Buddha und die Buddhisten Vortrag in der Reihe «Jesus oder Buddha: die Faszination östlicher Religionen», der Selbstvergessenheit in den Künsten», 2 . November 2007, Zürcher Hochschule der Vortrag anlässlich der Jahreskonferenz der Schweizerischen Ethnologischen Gesellschaft, Basel, 30 . November 2007. Axel Langer Einführung in die Malerei Persiens Vorlesungsreihe an drei Abenden und Sammlungsbesuch im Rahmen der Volkshochschule Zürich, 23 . und 30 . Oktober, 6 . und 10 . November 2007 Künste. Katholische Bildungswerke Dornbirn, Generationenprojekt Österreich, 14 . November 2007. Präsentation an der Tagung «Kunst- und Kulturvermittlung», 10 . November 2007, KUVERUM Aarau. Katharina Epprecht Chefsache Gespräch mit dem Direktor des Kunstmuseums Wolfsburg zur Ausstellung «Japan und der Westen», 22 . September 2007 – 13 . Januar 2008 , Wolfsburg 20 . November 2007. Albert Lutz The New Museum Rietberg Vortrag auf Einladung des Nationalmuseums in Tokyo, 9 . Oktober 2007. veranstaltungen 91 21. Februar 9 . Mai Ceremonial Ikebana Götter, die durch Menschen sprechen: «The meaning of the lotus flower as the main Die Bhuta-Tradition von Tulunadu attribute of the Bodhisattva Kannon» Vortrag von Cornelia Mallebrein Mit Nobu Kurashige, Kyoto 13 . Mai 27. Februar, 11. März, 27. März und 1. April Klassischer indischer Gesang Meditation Mit Sangeeta Bandyopadhyay (Gesang) Mit Pater Lukas Niederberger, Lasalle-Haus, Saibal Bandyopadhyay (Gesang, Harmonium, Bad Schönbrunn Surmandal) und Tabla-Begleitung 14 . März 6 . Juni Nyorini Kannon and the Buddhist India – Tradition and Modernity Cult of Relics Vortrag von S. E. Amitava Tripathi Vortrag von Bernard Faure, New York Ambassador of India to Switzerland 17. März 9 ., 20 . und 30 . Juni Bunraku-Theater Exkursion in die Abegg-Stiftung, Jo o kataru – Menschliche Gefühle darstellen Riggisberg Mit Takemoto Chitosedayu (Rezitator) und «Drachen aus Seide, Blumen aus Gold» Toyazawa Tomisuke (Shamisen) Textile Schätze der chinesischen In Kooperation mit dem Japanischen Liao-Dynastie ( 907 –1125 ) Kulturinstitut Köln. Mit Unterstützung der Japan Foundation 20 . Juni 4 . April Mughal Painting «Omizutori»: Japan’s oldest Kannon Vortrag von Prof. Dr. John Seyller, ceremoniy since 752 at Todai Temple in University of Vermont Family Styles in 16 th- and 17 th-Century Nara Mit Hiraoka Shoshu, Nara 24 . Juni Klassische indische Musik 9 . April Mit Indrayudh Bose (Violine) und Indranil «Hakken hoyo»: Kurzes buddhistisches Mallick (Tabla) Ritual vor der Rückkehr der Exponate nach Japan 27. Juni Mit Hiraoka Shoshu, Nara Gilded Splendor – Art and Material Culture of the Liao Empire ( 907 – 1125 ) 29 . April Klassischer indischer Gesang Mit Sandipan Samajpati (Gesang) und Ashoke Mukherjee (Tabla-Begleitung) Vortrag von Dr. Hsueh-man Shen, Edinburgh 92 7. Juli 23 . September 28 . November Tanabata-Teezeremonie Klassische karnatische Musik Das Buddha-Bild in Pagan und sein Erbe Mit Isshin-An, Soyu Mukai Mit Shashank (Flöte) und Parupalli Phalgun Vortrag von Dr. Claudine Bautze-Picron Teemeisterin der Urasenke-Schule (Mridangam) 7. Oktober 10 . Dezember 21. Juli Wird Indien ewig hinter China bleiben, oder Südindisches Kutiyattam-Theater Trommel-Workshop hat es die Volksrepublik bereits überholt? «Vikramorvashi» von Kalidasa Einführung in die klassische südindische Vortrag von Dr. Urs Schoettli, Beijing Mit Kapila Venu, S. Nambiar, A.R. Chakyar (Darsteller), K. Rajeev, K. Hariharan, Trommeltradition Mit T. S. Nandakumar und Chidambaram 21. Oktober K. N. Nambiar (Perkussion) K. Haridas Narayanan Südindisches Thullal-Theater (Maske), Gopal Venu (Regie), Anjali Fischer Mit Kalamandalam Prabhakaran und Hartmut (Erläuterungen) 22 . Juli Schmidt (Tanz), Ayamkudy Thankappan Nair Klassische südindische Trommeln (Gesang), Kalamandalam Sasikumar 23 . Dezember Mit T. S. Nandakumar (Mridangam, Ganjira, (Mrdangam) und Mohan Kumar P. (Übersetzer Jubiläumskonzert: Ständchen für Maultrommel), Supriya Naragarajan (Ge- und Programmleiter) Mathilde Wesendonck sang), Chidambaram Narayanan (Mridangam, Mit dem Zürcher Kammerorchester Ghatam), Sharanya Rajgopal (Konnakkol, 24 . Oktober unter der Leitung von Muhai Tang und dem Gesang) Traditionsbildung und Identität im Indien Von-Arnim-Duo & Friends des Mittelalters 24 . August Vortrag von Prof. em. Hermann Kulke 50 . Ordentliche Generalversammlung der Rietberg-Gesellschaft 3 . November Exkursion zur Ausstellung «Horn Please» 27. / 28 . August im Kunstmuseum Bern Vollmond-Teezeremonie In Begleitung von Dr. Johannes Beltz, Kurator Mit Isshin-An, Soyu Mukai für indische Kunst Teemeisterin der Urasenke-Schule 11. November 28 . August – 1. September Klassischer südindischer Gesang The Silk Road Project Mit Bombay Jayashree (Gesang), H. M. Bhas- Unter der künstlerischen Leitung von kar (Geige), J. Vaidhyanathan (Mridangam) Yo-Yo Ma 21. November 5 . September Toleranz und Intoleranz im Hinduismus und Radha: From Beloved to Goddess Hindu-Nationalismus Vortrag von Prof. em. B.N. Goswamy, Vortrag von Prof. Shalini Randeria, Zürich Chandigarh 25 . November The Art of Travel: Examining Hiroshige’s 53 Stations of the Tokaido Vortrag von Prof. Hans Thomsen, Zürich personal 93 DIREKTION Registrar, Direktionsassistenz Dr. Albert Lutz Andrea Kuprecht Direktor Verlag Dr. Katharina Epprecht Axel Langer (Leitung) Vizedirektorin Barbara Hefti (Verlag Artibus Asiae) Finanzen Bibliothek Valeria Fäh (Leitung) Katharina Thölen (Leitung) Gaby Reich Gitta Hassler Heinz Trittibach Regula Trauffer Christine Hunziker Personal KOMMUNIKATION UND VERMIT TLUNG Tanja Gloor (Leitung) Dr. Katharina Epprecht (Leitung) KURATORIUM PR /Medien Dr. Johannes Beltz (Leitung) Dr. Katharina Epprecht Kurator der Indien- und SüdostasienAbteilung Marketing Christine Ginsberg Dr. Katharina Epprecht Kuratorin der Japan-Abteilung Lorenz Homberger Events, Führungen, Mediaplanung Monica Stocker Kurator der Afrika-Abteilung Internet/ IT Axel Langer Andrea Kuprecht Kurator der Abteilung Neuer Orient Kunst- und Kulturvermittlung Dr. Albert Lutz Maya Bührer (Leitung) Kurator der China-Abteilung Vera Fischer Judith Rickenbach Stefanie Bieri Kuratorin der Abteilungen Amerika/ Barbara Fischer Vorderer Orient/Schweizer Masken Anna-Katharina Mahler Dr. des. Jorrit Britschgi Assistenz-Kurator für indische Malerei Alexandra von Przychowski Christiane Voegeli Gabriel Studerus Alis Herak (Praktikum) Daniela Schuler (Praktikum) Assistenz-Kuratorin der China-Abteilung Dr. Kim Karlsson China-Ausstellungsprojekt Rietberg-Gesellschaft Monika Willi, Sekretariat Nanni Boller, Indische Textilien Veranstaltungsassistenz Inventarisationsprojekt Daniel André Restaurierung Ausstellungsführungen Walter Frei Alexandra von Przychowski (Leitung) Marian Algar Edelgard Bangert 94 Damian Christinger Young-Zu Welser-Yang Barbara Dunitz Linda Christinger Serenella Zafferani (Koordinatorin Anlass- Frauke Freitag Britta Crameri Wu leiterinnen, Administration) Liselotte Hartmann Eva Dietrich Jeanne Egloff Claudia Geiser Florian Gredig Nanina Guyer Gabriela Kamp Chonja Lee Markus Nüssli Milena Oehy Barbara Schlumpf Sylvia Seibold Penelope Tunstall Christof von Waldkirch Dr. Martina Wernsdörfer Christelle Wick Kugler Caroline Widmer Monika Willi Aufsichts- und Sicherheitsangestellte Kerron Imhof (Teamleitung) Fatima Atmani Raphael Biolley Edwin Blumer Petra Burri Randolph Egg Eun-Cho Han Martin Hiefner Niels Holm Valda Mehri Davide Pellandini Nanina Guyer (Kamerun) Karin Widmer (Grafik/Kamerun) Nelly Jeanne Kockel Renée Levy Theres Marty Clairemarie Menko Benita Oehler Margret Piontek Gertrud Reiter Heidi Trümpi BETRIEB Martin Sollberger (Leitung) Noorjahan Sharif-Schmitt Philipp Stauffer Rita Zurbrügg Angela Denier (Archivierung/Inventarisierung) Iris Katz Milena Schärer Judith Fröhlich (Kannon) 2007 Jean Claude Plattner (Restaurierung) 2007 Käthe Jordan (Bibliothek) Franziska Schänzli Tanya Steiner Simona Meyer (Produktedesign) Dr. Susanne Hürlimann Jennifer Riedener Aushilfen/Praktikantinnen Martin Meier (Grafik) 2007 Silvia Herzig (Bibliothek) Café Ausstellungstechnik und -gestaltung Martin Sollberger Grafik Jacqueline Schöb Urban Högger (Leitung) Fotografie und Beleuchtung Gaby Christen Rainer Wolfsberger Eliana Ghisleni Jacqueline Hehli Karin Marty Ricarda Prassé Lager, Versand, Betrieb Margrit Bisig Peter Manz SERVICE Yvonne Rutz Technische Hauswartung Tanja Gloor (Leitung) Daniela Salletmayr Silvan Bosshard Daniela Tau Empfang/Kasse Béatrice Weber Alessia Della Torre Reinigung Janja Perisic (Teamleitung) Museumsshop Régine Illi Gönül Akalin Pashije Hamidi Agnieszka Puderecki Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen des Museumsshops und der Bibliothek Brigitte Riesco Heidi Aebi Maria Holub Christiane Ruzek Annelis Bergmaier Rosmarie Mayer Esther Strickler Verena Bernasconi Dijana Miljevic Simone Torelli Christine Berthoud Zejnije Sherifi Maya von Muralt Esther Broggi Lita Zawrzykraj Stephanie Fellmann Annelis Huber (Blumenverantwortliche) Christina Hunziker Aljbine Bajrami Bedrije Hamiti kooperationen / projekte 95 Schweizerisch-Liechtensteinische Stiftung für archäologische Forschungen im Ausland ( SLSA ) Seit 1996 ist das Generalsekretariat der Schweizerisch-Liechtensteinischen Stiftung für archäologische Forschungen im Ausland ( SLSA ) im Museum Rietberg domiziliert. Diese Stiftung führt in Ländern der Dritten Welt archäologische Projekte durch und verfolgt das Ziel, im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit zur Rettung von kulturellem Erbe in den Gastländern beizutragen. Das Präsidium übt Dr. Hans Heinrich Coninx aus, Gründungs- und Ehrenpräsident der Stiftung ist S. D. Fürst Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein. Generalsekretariat: Dr. Eberhard Fischer (ehrenamtlich) Claudia Zürcher, Sekretärin Zusammenarbeit mit Museen in Westafrika Seit zehn Jahren unterstützen Schweizer Museen verschiedene Museen in Afrika in direkter Zusammenarbeit. Diese Zusammenarbeit wurde bislang von der Schweizerischen Unesco-Kommission mitfinanziert und von Lorenz Homberger koordiniert. Im Jahre 2007 konnten folgende Projekte erfolgreich unterstützt werden: Ausbau und Sanierungsarbeiten im Musée provincial de Gaoua, Burkina Faso, (Partnermuseen in der Schweiz: Musée d’ethnographie de la Ville de Genève und Musée historique de Lausanne); Neubau des Töpfereimuseum in Bamessing, Kamerun, (Partnerinstitution in der Schweiz: mission 21 , Basel); Not-Restaurierung von Kunstwerken im Musée du Palais des Rois Bamum, Fumban, Kamerun (Partnermuseum in der Schweiz: Museum Rietberg Zürich). Ausstellung «Hinduistische Schweiz» Münster Schaffhausen, 21. Juni 2007 bis 8 . Juli 2007 Im Zusammenhang mit Festival Colorful India wurde im Schaffhausener Münster die Ausstellung «Hinduistische Schweiz» gezeigt. Unter dem Titel «Hinduistisches Zürich» war sie erstmalig 2004 / 05 im Stadthaus gezeigt worden. Für die diesjährige Schau kamen neue Porträts von Schaffhauser Hindus hinzu. Interessant und für die Ausstellungsmacher reizvoll war vor allem der Ort der Ausstellung: Im Gegensatz zum Stadthaus Zürich ist das Schaffhauser Münster ein religiöser Ort. Die Ausstellungsmacher hofften damit, einen kleinen Beitrag zum interreligiösen Dialog geleistet zu haben. Den Beweis dafür, wie wichtig Information und gegenseitige Kenntnisnahme sind, lieferte eine traurige Begebenheit: Ein Foto wurde als 96 Zeichen des Protestes gegen den «Missbrauch eines christlichen heiligen Ortes» aus der Ausstellung entwendet, ein Ereignis, das es sogar bis ins Schweizer Fernsehen brachte. (Siehe hierzu auch Robin Blanck, «Hindubilder mitgenommen», in: Schaffhauser Nachrichten, 3 . Juli 2007. ) Präsidialdepartement der Stadt Zürich und das Museum Rietberg Dr. Jean-Pierre Hoby, Direktor Abteilung Kultur der Stadt Zürich Dr. Johannes Beltz, Kurator für indische Kunst, Museum Rietberg Martin Sollberger, Leiter Betrieb und Ausstellungsgestaltung, Museum Rietberg Vera Markus, Fotografin Franziska Burkhardt, Grafikerin Kurt Zubler, integres Schaffhausen Pfr. Matthias Eichrodt, Kirchenvorstand des Münsters Schaffhausen Srithas Elaiyathamby, Dr. Satish Joshi Mauro Tresch, Hans Müller AG Stefan Probst, Prohatec, Basel David Berweger, Gestalter/Illustrator Walter Hurschler und Aufbauteam