OVB Geschäftsbericht 2012 - OVB Vermögensberatung AG

Transcription

OVB Geschäftsbericht 2012 - OVB Vermögensberatung AG
Geschäftsbericht 2012
Allfinanz einfach besser
Inhalt
3
Begrüßung
6
12
14
16
17
Interview mit dem Vorstandsvorsitzenden
Marktpotenziale
OVB Geschäftsmodell
Karriere als Finanzberater
OVB am Kapitalmarkt
20
20
20
21
22
23
24
25
27
27
28
29
36
36
36
38
38 Konzern-Lagebericht 2012
Geschäft und Rahmenbedingungen
Gesamtwirtschaftliches Umfeld
Branchensituation
Geschäftsmodell und Strategie
Konzernstruktur
Leitung und Kontrolle
Geschäftsentwicklung
Finanzberater und Mitarbeiter
Ertragslage
Finanz- und Vermögenslage
Risiko- und Chancenbericht
Gesamtbeurteilung der wirtschaftlichen Lage der OVB Holding AG
Nachtragsbericht
Prognosebericht
Vergütungsbericht
Angaben nach §§ 289 Abs. 4, 315 Abs. 4 HGB und erläuternder Bericht
Kontrollwechsel
Erklärung des Vorstands zu § 312 AktG
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
40
40
41
OVB Holding AG
44
44
46
46
47
48
50
Jahresabschluss 2012
Bilanz
Gewinn- und Verlustrechnung
Gesamtergebnisrechnung
Kapitalflussrechnung
Eigenkapitalspiegel
Segmentberichterstattung
52
52
68
84
88
Anhang
Allgemeine Angaben
Erläuterungen zur Konzernbilanz
Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung
Sonstige Angaben
92
93
97
105
Bestätigungsvermerk
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance-Bericht
Organe und Mandate
108
Finanzkalender/Kontakt/Impressum
Kennzahlen des OVB Konzerns
Operative Kennzahlen
Einheit
2011
2012
Veränderung
Kunden (31.12.)
Anzahl
2,86 Mio.
3,00 Mio.
+ 4,9 %
Finanzberater (31.12.)
Anzahl
4.908
5.097
+ 3,9 %
Verträge Neugeschäft
Anzahl
523.733
587.140
+ 12,0 %
Mio. Euro
222,1
214,7
- 3,3 %
Einheit
2011
2012
Veränderung
Mio. Euro
6,1
10,5
+ 73,0 %
%
2,7
4,9
+ 2,2 %-Pkt.
Mio. Euro
4,2
8,2
+ 95,2 %
Gesamtvertriebsprovisionen
Finanzkennzahlen
Ergebnis vor Zinsen
und Steuern (EBIT)
EBIT-Marge*
Konzernergebnis
*Auf Basis der Gesamtvertriebsprovisionen
Kennzahlen zur OVB Aktie
Einheit
2011
2012
Veränderung
Grundkapital (31.12.)
Mio. Euro
14,25
14,25
± 0,0 %
Anzahl Aktien (31.12.)
Mio. Stück
14,25
14,25
± 0,0 %
Ergebnis je Aktie (unverw./verw.)
Euro
0,29
0,57
+ 96,6 %
Dividende je Aktie*
Euro
0,35
0,55
+ 57,1 %
*Für das jeweilige Geschäftsjahr, 2012 Vorschlag
OVB Holding AG
Fakten zur OVB
Warschau
Kiew
Köln
Prag
Straßburg
Bratislava
Salzburg
Baar
Verona
Budapest
Cluj-Napoca
Zagreb
Madrid
Athen
OVB Holding AG
OVB – Allfinanz einfach besser!
DieMenscheninEuropabraucheneineumfassende,
themenübergreifendeFinanzberatung.Kundenund
FinanzberaterverbindetderOVBSystemvertrieb.UnabhängigkeitundfinanzielleStärkemachenOVBzueinem
zuverlässigenPartner.
n über40JahreErfahrung
n in14Ländernaktiv
n
3,0 Mio.Kunden
n
5.100Finanzberater
n
587.000NeuverträgeimJahr
n über100Produktpartner
OVB Holding AG
>
Michael Rentmeister
CEO
>
Oskar Heitz
CFO und COO
>
Mario Freis
CSO
n Geboren 1965
n Geboren 1953
n Geboren 1975
n 2012: Vorstandsvorsitzender der
n 2001: Mitglied des Vorstands der
n 2010: Mitglied des Vorstands der OVB
OVB Holding AG und der
OVB Vermögensberatung AG.
OVB Vermögensberatung AG.
n 2004: Mitglied des Vorstands der
OVB Holding AG.
OVB Holding AG
Holding AG.
Begrüßung
3
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
sehr geehrte Damen und Herren,
OVB hat sich viel vorgenommen. Wir wollen uns in den nächsten Jahren zum führenden Systemvertrieb für Finanzprodukte in Europa entwickeln. Im Geschäftsjahr 2012 sind wir auf diesem Weg ein gutes Stück
vorangekommen: Die Zahl unserer Kunden in 14 Ländern Europas hat erstmals die 3 Millionen-Marke überschritten, mit 5.100 Finanzberatern hat das OVB Außendienst-Team einen neuen Höchststand erreicht, die
Zahl der vermittelten Neuverträge nahm deutlich auf knapp 600.000 Verträge zu.
Auch bei den finanzwirtschaftlichen Kennzahlen hat sich OVB 2012 weiter verbessert: Das operative Ergebnis stieg um 73 Prozent auf 10,5 Mio. Euro. Die Ergebnismarge erhöhte sich von 2,7 auf 4,9 Prozent. Vorstand
und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung am 21. Juni 2013 vor, aus dem von 4,2 Mio. Euro auf 8,2
Mio. Euro gesteigerten Konzernjahresüberschuss eine von 0,35 auf 0,55 Euro je Aktie aufgestockte Dividende auszuschütten.
In den 14 Ländern Europas, in denen OVB tätig ist, leben mehr als 400 Millionen Menschen. Ihr Bedarf nach
einer umfassenden, themenübergreifenden Finanzberatung war noch nie so groß wie heute. Die Zeit drängt.
Jedes Jahr ohne notwendige private Altersvorsorge verschärft das Risiko der Altersarmut für jeden Einzelnen. Gleiches gilt mittlerweile auch für die Gesundheitsvorsorge und andere Bereiche der persönlichen Absicherung. Vor diesem Hintergrund leisten OVB Finanzberater in einem schwierigen Umfeld herausragende
Dienste. Sie weisen in jährlich hunderttausenden Beratungsgesprächen auf diese fundamen­talen Probleme
hin. Unser Leitbild „OVB – Allfinanz einfach besser!“ formuliert die Art und Weise, in der wir unsere Dienste
täglich leisten. Davon profitieren Kunden, Finanzberater und Aktionäre.
Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren, OVB will sich auch im Jahr 2013 erfolgreich weiterentwickeln.
Entscheidend bleiben dabei unsere selbstständigen Finanzberater, unternehmerische Persönlichkeiten, die tagtäglich mit leidenschaftlichem Engagement agieren. Wir freuen uns, Teil dieses OVB Teams zu sein
und laden Sie ein, an unserer Erfolgsgeschichte mitzuwirken.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Rentmeister
CEO
Oskar Heitz
CFO und COO
Mario Freis
CSO
OVB Holding AG
4
OVB Systemvertrieb
OVB Systemvertrieb: Allfinanz einfach besser!
Vermögensausbau
n
Anlageoptimierung
n Vererben und Schenken
Vermögenssicherung
Vermögensaufbau
n
n Immobilienwerte schaffen
und erhalten
n Altersvorsorge
Absicherung Sachwerte
nAbsicherung
Vermögenswerte
Existenzsicherung
n
Gesundheitsvorsorge
Einkommenssicherung
n (Staatlich geförderte) Altersvorsorge
n Eigener Einstieg bei OVB
n
OVB Holding AG
OVB Systemvertrieb
5
Was ist OVB Systemvertrieb?
Das marktführende Geschäftsmodell für Finanzberatung
in Europa.
Worin liegt das Erfolgsgeheimnis?
In der nachhaltigen Ausrichtung an den Bedürfnissen
der Kunden.
Was ist der OVB Anspruch?
Kompetente und themenübergreifende Beratung auf
Basis von Qualitätsprodukten mit optimalem Service.
OVB Holding AG
Interview mit dem Vorstandsvorsitzenden
6
Interview
Im Geschäftsjahr 2012 – dem ersten Jahr unter der Ägide des Vorstands­
vorsitzenden Michael Rentmeister – hat der OVB Konzern seine Marktposition
in Europa g
­ efestigt. Was sind die Erfolgsfaktoren, die OVB vorantreiben?
­Welches Z
­ ielbild hat Michael Rentmeister für OVB vor Augen? Im Interview
steht er Rede und Antwort.
n Herr Rentmeister, wie beurteilen Sie das abge­
laufene Geschäftsjahr 2012 aus OVB Sicht?
2012 war in vielerlei Hinsicht ein gutes Jahr für
OVB: Die Zahl unserer Kunden stieg erstmals auf
3 Millionen, unser Außendienst-Team umfasst
nun 5.100 Finanzberater, die Zahl der vermittelten Neuverträge erhöhte sich kräftig um 12 Prozent auf fast 600.000 Verträge. Der OVB Konzern hat seine Marktposition in Europa ­gefestigt.
n Dennoch haben die Gesamtvertriebsprovi­
sionen 2012 nicht zugenommen.
Das ist richtig. Mit 215 Mio. Euro haben die
­Gesamtvertriebsprovisionen 2012 den Vorjahreswert nur annähernd erreicht. Ursachen sind
vor allem negative Währungseffekte im Segment Mittel- und Osteuropa sowie der Umstand, dass trotz steigender Neuvertragszahlen
das durchschnittliche Prämienaufkommen
aufgrund geringerer Vertragsvolumina ge­
sunken ist.
n Wollen oder können die Menschen in Europa
nicht mehr für Altersvorsorge und Risiko­
absicherung investieren?
Beides ist richtig. Die privaten Haushalte werden durch zusätzliche Steuern und Abgaben
belastet, um die Sanierung der Staatshaushalte
voranzubringen. Zugleich sollen sie verstärkt
private Altersvorsorge betreiben. Das kann
nicht funktionieren: Die Privathaushalte können nur dann mehr vorsorgen, wenn ihnen der Staat mehr Geld in der Tasche belässt, um
eigenverantwortlich zu agieren. Richtig ist aber
auch, dass bei einigen Menschen die Dramatik
OVB Holding AG
der künftigen Entwicklung der staatlichen Sozialsysteme leider immer noch nicht ausreichend
präsent ist. Ein erheblicher Teil der Bevölkerung
ist von Altersarmut bedroht. Hier muss – auch
wenn es Opfer erfordert – der eigenen Zukunftsvorsorge mehr Gewicht gegenüber dem Gegenwartskonsum eingeräumt werden.
n Der langfristige Bedarf nach privater Vorsorge
steht also fest. Wie kann es dennoch zu jähr­
lichen Schwankungen beim Absatz von
­Finanzprodukten kommen?
Das ist etwa so wie bei der Fabel von der Grille
und der Ameise: die eine singt im Sommer, die
andere hat im Winter ausreichend zu essen,
weil sie vorgesorgt hat. Aber im Ernst: Genau
an diesem Punkt setzt die Wirkung einer verantwortungsbewussten und langfristig orientierten Finanzberatung ein.
Man muss den Menschen immer wieder
vor Augen führen, dass auch mit vergleichsweise geringen laufenden Beträgen auf lange
Sicht eine erhebliche Verbesserung der Einkommenssituation im Alter zu erreichen ist.
Ich scheue auch nicht das große Wort: An dieser Stelle hat eine kompetente Finanzberatung
immense gesellschaftliche Bedeutung. Entgegen vielfacher falscher Behauptungen gibt es
viel zu wenige Finanzberater in Europa!
n Wie schätzen Sie die Geschäftsentwicklung
im laufenden Jahr 2013 ein?
Durch den Anstieg der Kunden- und Beraterzahlen im Vorjahr ist die Basis für eine weiter
positive Entwicklung gelegt. Wie die Wachs-
Interview mit dem Vorstandsvorsitzenden
7
Michael Rentmeister im Profil
n G
eboren1965,verheiratet,
zweiKinder.
n T
echnischeBerufsausbildung
beiderDeutschenBundespost.
n 1 8JahreimVertriebundManagement
derBHWBausparkasseAG.
n 2
006bis2011Vorstandsvorsitzender
derBonnfinanzAG.
n S
eit2012Vorstandsvorsitzender
derOVBHoldingAGundderOVB
VermögensberatungAG.
tumskurventatsächlichverlaufenwerden,
lässtsichheutenochnichtmithinreichender
Genauigkeitsagen.
füreinkommensschwächereHaushaltekeine
faireAlternative,dasiedieDienstleistungverteuernwird.
n UndwelcheThemenwerdenIhrerEinschät­
n GibteszwischenBeratungaufProvisionsba­
zungnachdieBrancheimJahr2013bewegen?
AktuellwerdenThemenwieHonorarberatung
leiderzueinseitigundohnedieBerücksichtigungdarausfolgenderEntwicklungendiskutiert.NatürlichwirddamitdieBedeutungqualitativhochwertigerundganzheitlicherBeratung
deutlich.UnsereGeschäftsentwicklungdesvergangenenJahreszeigt,dassbeidenMenschen
diethemenübergreifendeBeratungaufProvisionsbasisinhohemMaßeakzeptiertist.Wir
kämpfennichtgegendieHonorarberatung,sind
aberfürdieBeibehaltungunternehmerischer
SystemvielfaltzurEntlohnungderDienstleistung.ZudemistdieHonorarberatunggerade
sisundHonorarberatungUnterschiedebei
QualitätundTransparenz?
DieFormderVergütunghatzunächsteinmal
nichtsmitBeratungsqualitätundTransparenz
zutun.UnssindklareRahmenbedingungen
wichtig,diezueinerweiteren,qualitativenVerbesserungderAnlageberatungführenunddie
professionellausgebildetenundarbeitenden
Beraterstärken.Wirsindsicher,dassdieseEntwicklungmehrundmehrdiebereitsvorhandene
hoheQualitätvonOVBsichtbarmachenwird.
DasEntscheidendefürdieerfolgreicheArbeit
einesFinanzberaterslässtsichohnehinnicht
regulieren:DasistseineReputation,diefür
OVB Holding AG
8
Interview mit dem Vorstandsvorsitzenden
„Wir sind der festen Überzeugung, dass eine themenübergreifende Allfinanzberatung
à la OVB den Bedürfnissen
der Menschen in Europa am
besten entspricht.“
seine langfristige Tätigkeit existenziell ist.
Schon alleine deshalb wird ein Berater alles
daran setzen, seine Kunden kompetent und
themenübergreifend zu beraten.
n Und wie soll es mit OVB mittel- und lang­
fristig weitergehen? Wo stehen Sie 2016?
OVB ist in Wachstumsmärkten tätig. Das OVB
Geschäftsmodell ist einzigartig und seit über
40 Jahren bewährt. Diese Erfolgsgeschichte
wollen wir fortsetzen. Wir wollen der führende
Systemvertrieb in Europa werden. OVB wird
2016 deutlich mehr Umsatz erzielen als heute
und die Profitabilität wird sich tendenziell weiter verbessern. Über allem steht unser Leitbild:
„OVB – Allfinanz einfach besser!“
n Das war jetzt eine ganze Reihe von Kernaus­
sagen. Beginnen wir mit dem Leitbild: „OVB –
Allfinanz einfach besser!“
Wir sind der festen Überzeugung, dass eine
themenübergreifende Allfinanzberatung à la
OVB den Bedürfnissen der Menschen in Europa
am besten entspricht. Basierend auf unserem
systematischen ABS-Ansatz – Analyse – Bera-
OVB Holding AG
tung – Service – bieten wir unseren Kunden
ein qualitativ hochstehendes Produktportfolio,
das in jeder Lebenssituation eine individuelle
Rundum-Versorgung ermöglicht. Ständige regulatorische Neuerungen erhöhen dabei nicht
die Beratungsqualität. Das OVB Geschäftsmodell ist seit 43 Jahren erprobt und bedarf keiner grundsätzlichen „Modernisierung“.
n Was ist in diesem Zusammenhang unter
„OVB Systemvertrieb“ zu verstehen?
Unser Geschäftsmodell beruht darauf, dass wir
Menschen den Rahmen geben, sich ihre eigenen Kundenpotenziale aufzubauen. Vor dem
Hintergrund, dass rund 400 Millionen Menschen in „OVB Europa“ noch nicht unsere Kunden sind, haben wir enormes Potenzial. Was
wir noch verbessern können, ist die Art und Intensität unserer Betreuung. Ansatzpunkte sind
beispielsweise innovative Produktangebote,
das Schaffen von Plattformen für den Wissens­
transfer der Finanzberater untereinander oder
die Weiterentwicklung unserer Systeme. In der
Qualität des Angebots, das diese Elemente umfasst, will OVB 2016 marktführend sein.
Interview mit dem Vorstandsvorsitzenden
9
n Und was hat es mit dem „Unternehmer im
Unternehmen“ auf sich?
Die OVB Unternehmensgeschichte beweist,
dass eine Kundenbetreuung durch Menschen
mit langfristigem unternehmerischen Interesse
vor allem auch unseren Kunden zugute kommt.
Wir sehen keine Alternative zu unserem Geschäftsmodell des ­unternehmerisch denkenden ­Finanzdienstleisters, der seine Kunden gut
und nachhaltig berät. Produktgeber selbst oder
Einzelberater sind auf Dauer nicht in der Lage,
Umfang und Qualität der Beratung zu gewähr­
leisten, wie OVB dies bietet. Das unternehmerische Verhalten von Finanzberatern, ­geprägt
vom Prinzip der Nachhaltigkeit, trägt das OVB
Geschäftsmodell – gestern, heute und morgen.
n Das bringt uns zu dem Stichwort „OneOVB“.
Die großen Chancen eines internationalen Konzerns liegen in den Gemeinsamkeiten. Gemeinsames Handeln schafft Vertrauen und Bindung,
Commitment und Synergie. Es geht nicht um
Gleichmacherei, sondern darum, aus der Vielfalt der Fähigkeiten Gemeinsamkeiten und
Multiplikation für das Ganze zu schaffen. Auf
Konzernebene fragen wir uns immer wieder,
wie wir Synergiepotenziale im Sinne besserer
Wachstumsperspektiven heben können.
„OneOVB“ bedeutet also nicht Einheitsbrei,
sondern die Suche nach Verbesserungsmöglichkeiten.
„Wir sehen keine Alternative zu
unserem Geschäftsmodell des
­unternehmerisch denkenden
­Finanzdienstleisters, der seine
­Kunden gut und nachhaltig b
­ erät.“
n Wie kommentieren Sie die zum Teil pauschale
Kritik an der Beratungsqualität von Finanz­
dienstleistungsunternehmen?
Pauschalisierung ist im Augenblick der Garant
für mediale Aufmerksamkeit. Dabei finde ich es
besonders bedauerlich, dass einzelne Themen
unwidersprochen und ungeprüft zu Systemschwächen hochstilisiert werden können. Wir
wissen, dass bei 99 Prozent unserer Vermittlungen die Produktgeber die versprochenen Leistun­
gen einhalten. Hinsichtlich des einen Prozents,
bei dem dies bisher nicht so ist, begrüßen wir
gesetzliche Initiativen und wissen außerdem,
dass unsere Premiumpartner auch tagtäglich
an einer Verbesserung arbeiten. Wir sind also
weiter auf der Suche nach Verbesserungspotenzialen, sagen aber auch, dass unsere hohe
Dienstleistungsqualität dem Vergleich zu
­anderen Branchen sicher standhält. n Herr Rentmeister, wie lautet abschließend Ihre
persönliche Botschaft an die OVBler in Europa?
Sie werden gebraucht. Sie sind beim Original
und Sie haben Zukunft!
OVB Holding AG
10
Finanzdienstleistung in Europa
Finanzdienstleistung in Europa
Ein Geschäftsmodell mit Zukunft
OVB ist in Märkten führend, die hohes Einkommenswachstum mit
­Nachholbedarf bei Versicherungs- und Vorsorgeaufwendungen verbinden.
Quellen: Daten 2011: Swiss Re, sigma, Nr. 3/ 2012; Prognosedaten: U.S. Census Bureau, International Data Base (http://www.census.gov/ipc/www/idb/)
OVB Holding AG
Finanzdienstleistung in Europa
11
Was macht OVB einzigartig?
OVB ist der einzige wirklich europäische Finanzdienstleister: mit 3 Millionen Kunden und 5.100 Finanzberatern
in 14 Ländern.
Welche Vorteile bringt die internationale Aufstellung?
n
n
n
Vielfältige Wachstumspotenziale
Ausgewogenes Chancen-/ Risiko-Profil
Internationale Karrieremöglichkeiten
Wohin geht die Reise?
Unser einzigartiger Karriereplan bietet für jeden
Unternehmer im Unternehmen OVB mehr als
400 Millionen Chancen in Europa.
OVB Holding AG
Marktpotenziale
12
Wachstumsmarkt Finanzberatung
Bei der Finanzberatung privater Haushalte in Europa besteht immenses
Wachstumspotenzial – trotz oder gerade wegen der wirtschaftlichen Ver­
unsicherungen in den letzten Jahren. Gute Finanzberatung ist von hoher
­gesellschaftlicher Bedeutung und schafft Mehrwert.
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat die
Rentenlandschaft in den führenden Industrieländern analysiert und in ihrem „Rentenausblick 2012“ das „Ende des goldenen Rentenzeitalters“ eingeläutet. Aus Sicht der OECD
wächst die Notwendigkeit für eine private
­Altersvorsorge, und zwar länderübergreifend.
Wichtigster Grund sind die demografischen
Veränderungen: In den nächsten
Sys­temvertrieb unter dem Motto
50 Jahren wird die Lebenserwar„Allfinanz einfach besser!“ ist das
tung der Menschen in den Indus­
beste Geschäftsmodell, um vom
trieländern um durchschnittlich Wachstumsmarkt Finanzberatung
7 Jahre steigen. Damit setzt sich
zu profitieren.
ein bereits seit längerem bestehender Trend beschleunigt fort.
Zugleich bewegen sich die Geburtenraten in
vielen Ländern auf sehr niedrigem Niveau. Die
Konsequenz: Immer weniger Beitragszahler
der staatlichen Sozialversicherungssysteme
müssen immer mehr Leistungsempfänger
­unterhalten. Um dieser Entwicklung zu begegnen, haben 28 von 34 OECD-Mitgliedsstaaten das Renteneintrittsalter bereits angehoben oder planen diesen Schritt. Zusätzlich
wurden durch Rentenreformen in den vergangenen zehn Jahren die staatlichen Renten­
zusagen um durchschnittlich 20 bis 25 Prozent
gekürzt. Einfach gesprochen: Die Menschen
erhalten immer später immer weniger Geld.
Die Situation wird durch die Schuldenkrise im Euroraum verschärft. Steuerfinanzierte
OVB Holding AG
Zuschüsse zu den sozialen Sicherungssystemen sind angesichts der auf viele Jahre hinaus notwendigen, drastischen Sparmaßnahmen zur Sanierung der öffentlichen Haus­
halte vielfach nicht möglich. Ein Effekt mit
langfristig verheerender Wirkung tritt hinzu:
Um das Wirtschaftswachstum zu fördern und
den laufenden Schuldendienst zu reduzieren,
wird das Zinsniveau auf künstlich niedrigem
Niveau gehalten. Für Vorsorgesparer und Anleger wird es dadurch immer schwerer, eine
angemessene Rendite zu erzielen oder gar nur
einen realen Vermögenserhalt – nach Berücksichtigung des Kaufkraftverlusts – zu erreichen.
Die Notwendigkeit einer privaten Altersvorsorge ist vor diesem Hintergrund augen­
fällig – ebenso wie der Bedarf nach einer
­themenübergreifend kompetenten und umfassenden persönlichen Finanzberatung. Gute
Finanzberatung ist von hoher gesellschaft­
licher Bedeutung und schafft einen erkenn­
baren Mehrwert. Ein weiterer Faktor, der das
Wachstumspotenzial der Finanzberatung in
Europa untermauert, ist die offensichtliche
Unterversorgung der privaten Haushalte mit
Finanzdienstleistungen, die gegen Existenz­
risiken absichern, dem Vermögensauf- und
-ausbau und der privaten Altersvorsorge
­dienen. Selbst in wohlhabenden Ländern wie
Deutschland haben 90 Prozent der Haushalte
keinen oder einen unzureichenden Krankenbeziehungsweise Pflegeversicherungsschutz,
Marktpotenziale
75 Prozent verfügen über keinen ausreichenden Berufsunfähigkeitsschutz und 60 Prozent
haben keine Unfallversicherung abgeschlossen.
Da Einkommensniveau und Versicherungsdurchdringung in einer unmittelbaren Beziehung zueinander stehen, liegen die entsprechenden Quoten in den einkommensschwächeren Ländern – beispielsweise in Mittel- und
13
Osteuropa – noch deutlich niedriger. Allerdings dürfte das Pro-Kopf-Einkommen in den
Staaten dieser Region mit durchschnittlich
über 4 Prozent im Jahr bis 2021 mehr als doppelt so rasch wachsen wie das Einkommen in
Deutschland und viermal schneller als in den
Ländern Süd- und Westeuropas.
Durchschnittliches Wachstum p.a. des
realen Pro-Kopf-Einkommens 2011-2021 in %
Versicherungsprämien 2011 in % des BIP
(Versicherungsdurchdringung)
7,5
6,8
4,25
3,1
1,92
1,07
OVB Segment Mittel- und Osteuropa1
OVB Segment Mittel- und Osteuropa1
OVB Segment Deutschland
OVB Segment Deutschland
OVB Segment Süd- und Westeuropa2
OVB Segment Süd- und Westeuropa2
Quelle: Prognosedaten des U.S. Census Bureau, International Data Base
Quelle: Swiss Re, sigma, Nr. 3/2012
1 Kroatien, Polen, Rumänien, Slowakei, Tschechien, Ukraine, Ungarn
2 Frankreich, Griechenland, Italien, Österreich, Schweiz, Spanien
OVB ist in 14 europäischen Ländern vertreten
und damit der einzige europaweit aktive Finanzdienstleister. Das OVB Länderportfolio umfasst
sowohl reife als auch aufstrebende Märkte, was
ihr ein attraktives Chancen-/Risiko-Profil verleiht.
OVB ist im europäischen Wachstumsmarkt ­
für Finanzberatung sehr gut aufgestellt. Ihr Sys­
temvertrieb unter dem Motto „Allfinanz einfach
besser!“ ist das beste Geschäftsmodell, um vom
Wachstumsmarkt Finanzberatung zu profitieren.
OVB Holding AG
OVB Geschäftsmodell
14
OVB – unser Geschäftsmodell
Warum sind manche Vertriebsorganisationen erfolgreicher als andere?
Weil sie die Bedürfnisse der Menschen besser erfüllen – der Kunden und
der Finanzberater. OVB verfügt seit mehr als 42 Jahren über ein solches
­Geschäftsmodell.
OVB berät europaweit rund 3 Millionen Kunden in allen Fragen rund um finanzielle Vorsorge, Risikoabsicherung und Vermögensaufbau. Kernzielgruppe von OVB
Eine systematische Begleitung sind private Haushalte mit mittder Kunden über Jahre hinweg – lerem und ­gehobenem Einkomuntermauert von laufendem, men – also die deutliche Mehrerstklassigen Service – macht OVB
heit der Bevölkerung in Europa
zu einem geschätzten Partner.
von insgesamt über 700 Millionen Menschen. Entsprechend
groß ist das Potenzial von OVB auf Grund­
lage unseres seit 1970 bewährten Geschäftsmodells!
Konsequente Kundenorientierung
Das langfristige Wachstum unserer Kundenzahl basiert auf der konsequenten Kunden­
orientierung von OVB. Die Bedürfnisse und
Wünsche unserer Kunden stehen im Mittelpunkt unserer Beratungstätigkeit. Erster Schritt
ist dabei die sorgfältige Analyse der finan­
ziellen, familiären und beruflichen Situation
unserer Kunden. Wichtige Daten sind auch
die umfassende Lebensplanung und die generelle Risikoneigung. Auf Basis dieser Informationen entwickeln unsere Finanzberater
eine Vorsorge- und Vermögensstrategie, die
in regelmäßigen Abständen oder bei besonderen Anlässen überprüft und gegebenenfalls angepasst wird. Gemäß unseres Leitbilds
„Allfinanz einfach besser!“ verfolgt OVB einen
OVB Holding AG
umfassenden, themenübergreifenden Beratungsansatz. Das verleiht den Empfehlungen
unserer Finanzberater Glaubwürdigkeit. Eine
systematische Begleitung der Kunden über
Jahre hinweg – untermauert von laufendem,
erstklassigen Service – macht OVB zu einem
geschätzten Partner. Aus Kundenzufriedenheit entsteht Kundenbindung und die Bereitschaft, OVB weiter zu empfehlen oder selbst
als OVB Finanzberater tätig zu werden.
Ausgewählte Premium-Produkte
Das OVB Vertriebsteam vermittelte im Jahr
2012 rund 587.000 Neuverträge. Der Schwerpunkt liegt bei Produkten, die der Altersvorsorge und dem Vermögensaufbau dienen,
ohne Präferenz für einzelne Produkte oder
Produktgeber. Durch Hunderttausende von
Beratungsgesprächen verfügt OVB über eine
klare Vorstellung, welche Produkte mit welchen Leis­tungsmerkmalen die Bedürfnisse
der Kunden am besten erfüllen.
Diese Erkenntnisse fließen in einem sys­
tematischen Prozess in die Auswahl unseres
Produktportfolios ein und sind Gegenstand
eines regelmäßigen Austauschs mit den
­Produktgebern.
Bei ihrer Zusammenarbeit mit über 100
namhaften Produktpartnern wirkt OVB auf
die Festlegung von Standards hin, was die
­Effizienz und Qualität der Produkte für unsere
OVB Geschäftsmodell
Kunden steigert. Bei der Auswahl der Produktpartner achtet OVB auf eine langfristig
gesicherte Leistungsfähigkeit, Zuverlässigkeit
und Serviceorientierung.
Exzellenz im Vertrieb
OVB ist ein Unternehmen für Unternehmer.
Nahezu 5.100 hauptberufliche Finanzberater
sind als selbstständige Handelsvertreter für
OVB in 14 Ländern Europas tätig. Aus diesem
selbstständigen Unternehmertum beziehen
sie Leistungswillen und Motivation. Der Erfolg von OVB ist die Summe der Erfolge seiner
Außendienstmitarbeiter. Die eigene Leistung
des Finanzberaters bestimmt den Aufstieg in
Führungspositionen, die Leistung der geführten Teams die Entwicklung im einzigartigen
internationalen OVB Karrieremodell.
Menschen aus verschiedenen Berufsgruppen und Ländern bilden das OVB Team,
tauschen Erfahrungen aus und unterstützen
sich gegenseitig – auch über Ländergrenzen
hinweg. Das OVB Geschäftsmodell verbindet
das Beste aus beiden Welten: Unternehmerische Selbstständigkeit und die Einbindung in
ein leistungsstarkes Netzwerk. Das gibt es in
dieser Form nur bei OVB.
Effiziente Prozesse und hohe
Transparenz
Bewährte kaufmännische Prinzipien sind seit
jeher in der Unternehmens-DNA von OVB
verankert. Bei über 3 Millionen Kunden, rund
587.000 Geschäftsabschlüssen im Jahr und
über 5.000 Finanzberatern kommt der perma­
nenten Verbesserung der betrieblichen Prozesse herausragende Bedeutung zu. Die umfangreichen administrativen Aufgaben unseres international tätigen, börsennotierten
Konzerns werden von rund 440 festangestellten Mitarbeitern in der Holding und in den
Hauptverwaltungen der Landesgesellschaf-
15
ten mit großem Engagement erfüllt. Generell
ist OVB im Branchenvergleich sehr schlank
aufgestellt, was auch zur Steigerung der
­Ergebnismargen beiträgt.
Die OVB Holding AG ist seit dem 21. Juli
2006 börsennotiert, ihre Aktie im Prime
­Standard der Deutsche Börse in Frankfurt am Main – dem Segment mit den höchsten
Transparenz-Anforderungen –
Der Erfolg von OVB ist die Summe
­gelistet. Mit der Veröffentlichung
der Erfolge seiner Außendienst­
von Jahres- und Quartalsabschlüsmitarbeiter.
sen nach internationalen Rechnungslegungs-Standards bietet
OVB eine umfassende Transparenz zur Geschäftsentwicklung und finanziellen Situation der Gesellschaft. Diese Offenheit schafft Vertrauen bei Kunden und Geschäftspartnern, trägt erheblich zur
Imagebildung und Positionierung von OVB
im In- und Ausland bei und belegt, beispielsweise mit einer Eigenkapitalquote von über
50 Prozent zum Jahresultimo 2012, unsere
­finanzielle Stärke.
Einziger europäischer ­Finanzdienstleister
Die geschäftlichen Aktivitäten von OVB erstrecken sich über 14 europäische Länder. Auf
Mittel- und Osteuropa entfallen 56 Prozent
der 2012 erzielten Gesamtvertriebsprovisionen,
auf Deutschland 31 Prozent und auf Süd- und
Westeuropa 13 Prozent. In einigen Ländern
hat sich OVB eine marktführende Stellung
­erarbeitet. Damit ist OVB der einzige euro­
päische Finanz­dienstleis­ter. Diese breite
­internationale Aufstellung stabilisiert die
­Geschäftsentwicklung des Unternehmens
und eröffnet grenzüberschreitende Karrieremöglichkeiten. Die über Jahre hinweg gesammelten Erfahrungen auf den verschiedenen
Ländermärkten sind Investitionen, die sich
heute auszahlen. Die Marke OVB hat sich in
Europa etabliert.
OVB Holding AG
Karriere als Finanzberater
16
Karriere als Finanzberater
Für OVB sind rund 5.100 hauptberufliche Finanzberater in 14 Ländern Europas
tätig. Als „Unternehmer im Unternehmen“ treiben sie die Entwicklung von
OVB voran – und ihre eigene Karriere.
Bei OVB sind eine ausgeprägte Leistungsorientierung und das Streben nach hoher fachlicher
und sozialer Kompetenz von herausragender
Bedeutung. Nur so kann das Unternehmen im
Wettbewerb bestehen. OVB sucht daher unternehmerisch denkende und
Was OVB besonders auszeichnet,
handelnde Persönlichkeiten, die
ist das einheitliche Karriere- und
als selbstständige HandelsvertreVergütungssystem, das in der
ter in eigener Verantwortung
Branche einzigartig ist.
­unsere rund 3 Millionen Kunden
betreuen, den Kundenkreis aus
­eigener Initiative kontinuierlich
ausdehnen und mit Überzeugungs- und Motivationskraft eigene Mitarbeiter gewinnen,
­begeistern und erfolgreich führen. Diese Leis­
tungsorientierung findet sich bei Menschen
aus allen Berufsgruppen und in allen Ländern,
in denen OVB tätig ist. Unserer Erfahrung nach
ist sie auch dort besonders ausgeprägt, wo sich
der Lebensstandard noch nicht auf höchstem
Niveau bewegt und marktwirtschaftliche Prinzipien erst seit einigen Jahren gelten.
Bei aller unternehmerischer Freiheit und
herausragender Bedeutung von Eigeninitiative
und -motivation sind die OVB Finanzberater
aber nicht auf sich allein gestellt: Sie sind Teil
des internationalen OVB Teams, stützen sich
auf eine leistungsstarke Organisation und bewegen sich im Rahmen des einzigartigen, seit
über 40 Jahren bewährten OVB Geschäftsmodells. Nur wer hervorragend ausgebildet ist,
kann seine Kunden themenübergreifend kompetent beraten. Nur mit hoher Beratungsqualität lassen sich nachhaltig Spitzenleistungen
im Vertrieb erzielen. OVB bildet ihre Finanz­
berater mindestens nach dem im jeweiligen
OVB Holding AG
Land geforderten Standard aus. Durch fortlaufende Schulungen sichern wir die Beratungsqualität und fördern die unternehmerische
Kompetenz der Führungskräfte im Vertrieb.
Verschiedene gesetzliche Neuregelungen haben in den letzten Jahren den administrativen
Aufwand in der Finanzdienstleistungsbranche
erheblich erhöht. OVB stellt ihren Außendienstmitarbeitern Instrumente zur effizienten Durchführung der notwendigen Prozesse zur Verfügung. Ein webbasiertes Customer Relationship
Management (CRM) System entlastet die Vertriebsmitarbeiter von Verwaltungstätigkeiten.
Was OVB jedoch besonders auszeichnet,
ist das einheitliche Karriere- und Vergütungssystem, das in der Branche einzigartig ist. Bei
Vertragsgestaltung und Vergütung ist OVB ein
fairer, verlässlicher und finanzstarker Partner.
Der Zusatzvertrag für leitende Finanzdienst­
leister umfasst eine leistungsgerechte Vergütung und bietet eine einmalige soziale Sicherheit – unter anderem beteiligt OVB die Finanzdienstleister an den Betreuungsprovisionen auf
den von ihnen aufgebauten Vertragsbestand.
Die im Branchenvergleich niedrige Fluktuationsrate unter den OVB Führungskräften belegt den
Erfolg unseres partnerschaftlichen Konzepts.
Zudem verfügt OVB über einen weiteren
Wettbewerbsvorteil – ihre Internationalität.
Sie eröffnet grenzüberschreitende Karrieremöglichkeiten, um viele Menschen in Europa
als Kunden und als Mitarbeiter zu erreichen.
Und sie bietet die Gelegenheit, über Ländergrenzen hinweg Gemeinsamkeiten zu erkennen, „best of-Ansätze“ auszutauschen und im
Sinne von „OneOVB“ zu nutzen.
OVB am Kapitalmarkt
17
OVB am Kapitalmarkt
Mit einer Dividendensumme von 7,8 Mio. Euro partizipieren unsere
Aktionäre am OVB Erfolg.
Die Aktie der OVB Holding AG ist seit
dem 21. Juli 2006 im Regulierten Markt
der Deutschen Börse AG in Frankfurt
am Main notiert. Das Unternehmen
erfüllt zudem die Transparenzanforderungen und Emissionsfolgepflichten
des Prime Standard, was dem höchsten internationalen Transparenzstandard entspricht.
Das Grundkapital der OVB Holding
AG liegt ganz überwiegend bei einer
Reihe renommierter deutscher Ver­
sicherungsgesellschaften. Der Streubesitz beläuft sich auf rund 3 Prozent
des Grundkapitals.
Die Eigenkapitalquote der OVB
Holding AG belief sich Ende 2012 auf
54,3 Prozent. Diese solide Eigenkapi­
talquote ist Ausdruck der finanziellen
Stärke des Unternehmens, schafft Vertrauen bei Kunden und Geschäftspartnern und gibt Raum für weiteres
Wachstum. Die langfristigen Schulden
der Gesellschaft sind mit 1,9 Mio. Euro
oder 1,2 Prozent der Bilanzsumme von
untergeordneter Bedeutung.
Weder ein absehbarer Kapitalbedarf noch ein hoher Streubesitz-Anteil
erfordern die Börsennotiz der OVB Aktie.
Dennoch halten wir daran fest. Wir ver­
stehen die Börsennotiz unserer Aktie
und die damit einhergehende Erfüllung der international höchsten Transparenzanforderungen als Gütesiegel
für unser Unternehmen. Die Veröffentlichung von Jahres- und Quartalsabschlüssen gemäß Internationalen
Rechnungslegungsstandards und die
detaillierten Erläuterungen zur Corporate Governance im Unternehmen
bringen OVB auf Augenhöhe mit den
größten deutschen und internatio­
nalen Konzernen.
Der Kurs der OVB Aktie bewegte
sich im Jahresverlauf 2012 zwischen
17,20 Euro und 22,05 Euro; zum Jahresultimo belief sich der Kurs auf 21,75
Euro. Die Kursentwicklung der OVB
Aktie steht aufgrund des geringen
Streubesitz-Anteils in keinem Zusammenhang zur allgemeinem Börsenentwicklung. Das durchschnittliche monatliche Handelsvolumen der OVB
­Aktie lag im Jahr 2012 bei 11.364 Stück
Aktien.
Aktionärsstruktur der
OVB Holding AG
per 31.12.2012
Balance Vermittlungsund Beteiligungs-AG
17,54 %
Streubesitz
3,19 %
Deutscher Ring
Krankenversicherungsverein a.G.
3,74 %
Deutscher Ring
Beteiligungsholding
GmbH
32,57 %
IDUNA
Vereinigte
Lebensversicherung aG
31,48 %
Generali
Lebensversicherung AG
11,48 %
Daten zur OVB Aktie
WKN / ISIN Code
628656 / DE0006286560
Börsenkürzel / Reuters / Bloomber
O4B / O4BG.DE / O4B:GR
Aktiengattung
Nennwertlose Inhaber-Stammaktien
Aktienanzahl
14.251.314 Stück
Grundkapital
14.251.314,00 Euro
Kurs Xetra (Schluss)
Jahresbeginn
19,25 Euro
(02.01.2012)
Höchstkurs
22,05 Euro
(10.12.2012)
Tiefstkurs
17,20 Euro
(26.10.2012)
Letzter
21,75 Euro
(28.12.2012)
Marktkapitalisierung
310 Mio. Euro (28.12.2012)
OVB Holding AG
18
Unabhängigkeit
Unabhängigkeit
n
Profitabilität
… bildet die Basis für die Zukunftsfähigkeit unseres Geschäftsmodells und eine
­an­gemessene Rendite unserer Aktionäre
n
Finanzielle Stärke
… macht OVB zu einem zuverlässigen
­ artner, sichert Unabhängigkeit und
P
­eröffnet Wachstumspotenziale
n
Börsennotiz
… an der Frankfurter Börse schafft
­Transparenz und damit Vertrauen
bei allen Stakeholdern
OVB Holding AG
Unabhängigkeit
19
Warum ist Unabhängigkeit wichtig?
Unabhängigkeit ist die Grundlage für themenübergreifende
Beratung. Sie ist die Basis für die Schaffung von Werten für
alle Stakeholder.
Wie profitieren die Stakeholder?
Kunden über hohe Beratungsqualität und langfristigen
Beratungsansatz, Finanzberater über ein stabiles und
zukunftsorientiertes Geschäftsmodell, Aktionäre durch
kontinuierliche Dividende und Nachhaltigkeit.
Welchen Beitrag leistet die Börsennotiz?
OVB bietet höchste Transparenz in Rechnungslegung
und Corporate Governance. Das diszipliniert nach innen
und bildet Vertrauen nach außen.
OVB Holding AG
20
Konzern-Lagebericht 2012
Geschäft und Rahmenbedingungen
Gesamtwirtschaftliches Umfeld
Konzern-Lagebericht der OVB Holding AG 2012
Geschäft und Rahmenbedingungen
Gesamtwirtschaftliches Umfeld
OVB steht europaweit für eine langfristig angelegte, themenübergreifend kompetente und umfassende Finanz­
beratung privater Haushalte. Das Motto von OVB lautet:
Allfinanz einfach besser! Sie kooperiert mit über 100 leis­
tungsstarken Produktgebern und bedient mit wettbewerbsfähigen Produkten die individuellen Bedürfnisse ihrer Kunden in der Altersvorsorge, bei der Absicherung gegen Risiken
sowie beim Vermögensauf- und -ausbau.
Die frühzeitige und erfolgreiche Positionierung in
chancenreichen Wachstumsmärkten zeichnet OVB im
Wettbewerbsvergleich aus. Langjährige Erfahrung beim
erfolgreichen Aufbau der Auslandsgesellschaften kommt
OVB dabei zugute. Klar ersichtlich ist der Erfolg insbesondere in Mittel- und Osteuropa. Hier hat sich OVB vielfach
eine marktführende Position unter den freien Vermittlern
erarbeitet. 69 Prozent der Gesamtvertriebsprovisionen
­generiert OVB außerhalb Deutschlands.
Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, zur Beurteilung
des Geschäftsverlaufs 2012 die volkswirtschaftliche Entwicklung in Europa zu betrachten. Relevant sind dabei unter anderem das Wirtschaftswachstum, die Arbeitsmarktentwicklung und Veränderungen der Einkommenssitua­
tion der privaten Haushalte. Von besonderer Bedeutung
sind zudem auch Veränderungen der Rahmenbedingungen
für die persönliche Finanzplanung, wie zum Beispiel Pensionsreformen oder im abgelaufenen Geschäftsjahr das
Thema Unisex (geschlechtsneutrale Versicherungs­tarife). Die Weltkonjunktur verlor im Jahresverlauf 2012 deutlich
an Schwung. Die Auftriebskräfte in den Industrieländern
ließen spürbar nach, was sich auch auf die wachstumsstarken Schwellenländer negativ auswirkte. Insgesamt
verringerte sich die Zuwachsrate der weltwirtschaftlichen
Leistung nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) von 3,9 Prozent 2011 auf 3,2 Prozent 2012. Das
Plus in den Industrieländern erreichte durchschnittlich 1,3
Prozent (2011: 1,6 Prozent), in den Schwellenländern 5,1 Prozent (2011: 6,3 Prozent). Viele Industrieländer – vor allem in
Südeuropa – sind weiterhin von hohen Schulden der privaten und öffentlichen Haushalte sowie einer nochmals gestiegenen Arbeitslosigkeit belastet.
In den sieben Ländermärkten des Segments Mittelund Osteuropa erzielt der OVB Konzern über die Hälfte seiner Gesamtvertriebsprovisionen. Die wirtschaftliche Lage
dieser Ländergruppe trübte sich im Jahresverlauf 2012 ein.
In Kroatien, Tschechien und Ungarn ging die Wirtschaftsleistung zurück, verbunden mit einem Anstieg der Inflationsrate. Entsprechend schwach war die Nachfrage der privaten Haushalte. Auch die zuletzt wachstumsstarken Länder der Region – Polen und die Slowakei – verzeichneten
ein verlangsamtes Expansionstempo. Insgesamt stellten
sich die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen für
die geschäftlichen Aktivitäten in Mittel- und Osteuropa
2012 weniger günstig dar als in den Vorjahren. Dennoch
blieb das OVB Geschäft in diesem Segment stabil. Volkswirtschaftliche Eckdaten Mittel- und Osteuropa
Reales BIP
Veränderung in %
Verbraucherpreise
Veränderung in %
Budgetsaldo der
öffentlichen Haushalte
(in % des BIP)
2011
2012e
2011
2012e
2011
2012e
Kroatien
0,0
- 1,8
2,3
3,5
- 5,0
- 4,1
Polen
4,3
2,1
4,3
3,8
- 5,0
- 3,5
Rumänien
2,2
0,1
5,8
3,3
- 5,7
- 3,0
Slowakei
3,2
2,4
3,9
3,6
- 4,9
- 4,6
Tschechien
1,7
- 0,9
1,9
3,3
- 3,1
- 4,7
Ukraine
5,2
0,5
8,0
0,8
- 4,3
- 4,5
Ungarn
1,6
- 1,0
3,9
5,7
4,3
- 2,7
e (estimated)
Quelle: Raiffeisen RESEARCH, Strategie Österreich & CEE, 1. Quartal 2013
OVB Holding AG
Konzern-Lagebericht 2012
21
Gesamtwirtschaftliches Umfeld
Branchensituation
Auf das Segment Deutschland entfällt rund ein Drittel der
Gesamtvertriebsprovisionen des OVB Konzerns. Die deutsche Wirtschaft geriet 2012 zunehmend in den Abwärtssog der internationalen Wirtschaftsentwicklung. Nach
­Zuwachsraten von 4,2 Prozent 2010 und 3,0 Prozent 2011
nahm das reale Bruttoinlandsprodukt 2012 nach ersten
­Berechnungen des Statistischen Bundesamtes lediglich
um 0,7 Prozent zu. Bei um durchschnittlich 2,0 Prozent
­gestiegenen Verbraucherpreisen legte der private Konsum
preisbereinigt um 0,8 Prozent zu. Die wirtschaftliche Lage
der privaten Haushalte war 2012 vergleichsweise günstig.
Trotzdem blieb der OVB Umsatz hinter dem Vorjahr zurück.
Außer der Schweiz gehören alle Länder des OVB Segments
Süd- und Westeuropa der Eurozone an. Die Wirtschaftsleis­
tung in diesem Währungsraum ging 2012 durchschnittlich
um 0,5 Prozent zurück (2011: + 1,5 Prozent). Griechenland,
Italien und Spanien befinden sich tief in der Rezession, die
französische Wirtschaft stagniert. Durch hohe Schuldenstände erzwungene Sparmaßnahmen der öffentlichen Hand,
Vertrauensverlust an den Finanzmärkten, restriktive Kredit­
vergabe an die Wirtschaft, hohe Arbeitslosigkeit und Einkommenseinbußen der privaten Haushalte kennzeichnen
die prekäre wirtschaftliche Situation in diesen Ländern. OVB
gelang es jedoch, in den Ländern dieses Segments mit Aus­
nahme Griechenlands deutlich zu wachsen. Volkswirtschaftliche Eckdaten Süd- und Westeuropa
Frankreich
Budgetsaldo der
öffentlichen Haushalte
(in % des BIP)
Reales BIP
Veränderung in %
Verbraucherpreise
Veränderung in %
2011
2012e
2011
2012e
2011
2012e
1,7
0,1
2,3
2,2
- 5,2
- 4,6
- 7,1
- 6,8
3,1
1,2
- 9,4
- 7,3
Italien
0,6
- 2,1
2,9
3,3
- 3,9
- 2,5
Österreich
2,7
0,5
3,6
2,6
- 2,5
- 3,2
Schweiz
1,9
0,9
0,2
- 0,6
0,5
0,4
Spanien
0,4
- 1,5
3,1
2,4
- 9,4
- 8,0
Griechenland
e (estimated)
Quelle: Raiffeisen RESEARCH, Strategie Globale Märkte, 1. Quartal 2013
Branchensituation
Im Zentrum der OVB Geschäftstätigkeit steht die Beratung
privater Haushalte im Hinblick auf die private Altersvorsorge
und Absicherung gegen Risiken. Die Menschen in Europa
haben verstanden, wie drängend die Problematik drohender Altersarmut ist. Im Durchschnitt der OECD-Länder können Personen, die heute zu arbeiten beginnen, eine staat­
liche Nettorente in Höhe von rund der Hälfte ihres Nettoverdienstes erwarten. Und das nur dann, wenn sie nach
einer vollständigen Erwerbsbiografie im Regelrentenalter
in den Ruhestand gehen. Insgesamt droht also eine alarmierende Rentenlücke. Durch eine steigende Lebenserwartung bei gleichzeitig sinkenden Geburtenziffern verändert
sich die Bevölkerungsstruktur. Das hat bei den staatlichen
sozialen Sicherungssystemen zu einschneidenden Verände­
rungsprozessen geführt. Die private und betriebliche Vorsorge müssen als zusätzliche Säulen das staatliche Fürsorgesystem entlasten.
Unabhängig von diesen grundlegenden Trends, die
das OVB Geschäftsmodell und die strategische Ausrichtung des Konzerns untermauern, unterliegen die Fähigkeit
und Neigung der privaten Haushalte zur Eigenvorsorge
Schwan­kungen, die von ihrer jeweils aktuellen wirtschaft­
lichen ­Situation und von ihrem Vertrauen in die Instrumente und Anbieter privater Altersvorsorge abhängen. ­
Vor diesem Hintergrund stellt sich der Absatz von Finanzprodukten im gegenwärtigen Umfeld schwieriger als in
OVB Holding AG
22
Konzern-Lagebericht 2012
Branchensituation
Geschäftsmodell und Strategie
früheren Jahren dar. In vielen Ländermärkten, in denen
OVB ­tätig ist, sind die Auswirkungen von Verunsicherungen spürbar, die aus der fortdauernd schwierigen Ver­
schul­dungs­situation einiger Länder des Euroraums resultieren.
So beherrschten die Diskussion und die Sorge um den
Euro auch im Jahr 2012 die Kapitalmärkte. Entschiedene
Maßnahmen der Europäischen Zentralbank führten zu einer Stabilisierung der Euro-Zone, die jedoch weiterhin erheblichen Risiken unterliegt. Eine der Konsequenzen hieraus ist die durch die Notenbanken gesteuerte Niedrigzinspolitik. Der künstlich niedrig gehaltene Zins trifft die
Sparer: Die für Anleger bei gängigen Geldanlagen erzielbaren Zinsen befinden sich nach wie vor auf historischem
Allzeittief und liegen meist unterhalb der Teuerungsrate.
Diese Situation erschwert die ohnehin schon komplexe
Materie der Privatvorsorge zusätzlich. Ein nahezu undurchschaubares Produktangebot, nur schwer verständliche staatliche Förderungsmodalitäten sowie die Notwendigkeit, einmal getroffene Finanzentscheidungen mit Blick
auf sich verändernde Bedürfnisse und Lebenssituationen
regelmäßig zu überprüfen, lassen den Bedarf an themenübergreifend kompetenter und umfassender persönlicher
Beratung steigen. Damit bietet der Markt der privaten Vorsorge aus OVB Sicht langfristiges Marktpotenzial und gute
Wachstumschancen.
Geschäftsmodell und Strategie
OVB ist derzeit in vierzehn Ländern Europas präsent. 3,0
Millionen Kunden vertrauen der Beratung durch die rund
5.100 hauptberuflichen OVB Berater. Die breite europäische Aufstellung, über die kein direkter Wettbewerber
verfügt, stabilisiert den OVB Geschäftsverlauf und eröffnet
vielfältige Wachstumspotenziale. Die Basis des OVB Geschäftsmodells bildet das ABS-­
System (Analyse, Beratung und Service). Grundlage der
­Beratung sind die Aufnahme und Analyse der finanziellen
Situation des Kunden. Insbesondere erfragt der Berater
die Wünsche und Ziele des Kunden und entwirft daraus
vor dem Hintergrund des finanziell Möglichen und Machbaren eine maßgeschneiderte Lösung, die langfristig trägt,
bezahlbar und ausreichend flexibel ist.
Der OVB Berater begleitet seine Kunden über viele Jahre. Durch regelmäßige Anpassungen der Finanzentscheidungen an alle relevanten Veränderungen der Kundenbedürfnisse entstehen so für die Kunden bedarfsgerechte, an
die jeweilige Lebensphase angepasste Vorsorgekonzepte.
Die Aus- und Weiterbildung der Beraterinnen und
­Berater, die Bedarfsanalyse der Kunden und daraus resultierende Produktempfehlungen erfolgen auf Basis der
­geltenden Rahmenbedingungen des jeweiligen Marktes.
Dabei besitzt die kontinuierliche Weiterentwicklung dieser
Themen einen hohen Stellenwert, um OVB jeweils frühzeitig auf künftige regulatorische bzw. qualitative Anforderungen auszurichten. Die 14 OVB Ländermärkte unterscheiden ­sich hinsichtlich Struktur, Entwicklungsstand,
Größe und Wachstumspotenzial, was dem OVB Geschäftsmodell einen stabilisierenden Faktor verleiht. OVB verfügt
in einer Reihe von Ländern – insbesondere in Mittel- und
Osteuropa – über eine starke Marktposition; gerade in diesen Ländern ist die Marktdurchdringung noch vergleichsweise gering und das Wachstumspotenzial des Pro-KopfEinkommens besonders hoch.
OVB konnte im Geschäftsjahr 2012 die Marktposition
als einer der führenden Finanzvertriebe in Europa ausbauen:
Die Zahl der Kunden erhöhte sich um 4,9 Prozent auf 3,00
Millionen (2,86 Millionen), das Außendienst-Team nahm auf
5.097 Finanzberater zu, die Zahl der vermittelten Neuverträge stieg um 12,0 Prozent auf 587.140 Verträge (523.733).
Kunden und Finanzberater der OVB
(31.12.)
2008
2009
2010
2011
2012
Kunden (Anzahl in Mio.)
2,78
2,77
2,80
2,86
3,00
Finanzberater (Anzahl)
4.862
4.664
4.600
4.908
5.097
OVB Holding AG
Konzern-Lagebericht 2012
23
Geschäftsmodell und Strategie
Konzernstruktur
OVB strebt für den Gesamtkonzern ein nachhaltiges und
profitables Wachstum an, also ein kontinuierliches Wachstum des Umsatzes bei hoher und im Trend steigender Profitabilität.
In Märkten, in denen OVB bereits tätig ist, will sie ihre
Marktposition festigen und ausweiten, indem sie neue
Kunden gewinnt und bestehende Kundenverbindungen zu
einer noch umfassenderen Beratung nutzt.
OVB sieht sich für mögliche Änderungen im regulatorischen Umfeld gut gerüstet. Diese werden den Konsolidierungsprozess der Branche weiter beschleunigen. OVB
ist bereit, dabei eine aktive Rolle einzunehmen. Dabei spielen die Faktoren Sinnhaftigkeit und Kompatibilität sowie
ein angemessenes Chancen-Risiko-Verhältnis von Engagements natürlich eine ausschlaggebende Rolle. In den 14 Ländern Europas, in denen OVB präsent ist,
leben weit mehr als 400 Millionen Menschen. Aufgrund
der zwingend notwendigen, eigenverantwortlichen Vorsorge der Bevölkerung und dem daraus ableitbaren Bedarf
an Beratung gibt es aus OVB Sicht in jedem europäischen
Land viel zu wenige Berater.
Aufgrund des Mangels an ausgebildeten Beratern
setzt OVB bei der Gewinnung neuer Finanzberater darauf,
leistungsbereite Menschen aus allen Branchen für die ver-
antwortungsvolle Tätigkeit des Finanzberaters zu gewinnen und zu qualifizieren, um den wachsenden Beratungsbedarf der Menschen in Europa zu erfüllen. Der mögliche
Start im Zweitberuf stellt dabei eine zukunftsfähige Einstiegssystematik dar. Konzernstruktur
Die OVB Holding AG steht als Managementholding an der
Spitze des OVB Konzerns. Sie legt die strategischen Ziele
fest und sichert die aufeinander abgestimmte Geschäftspolitik ab. Die operative Geschäftstätigkeit ist in regionale
Segmente unterteilt. In 14 Ländern beraten für die Tochtergesellschaften tätige selbstständige Handelsvertreter Privatkunden in Finanz- und Vorsorgefragen. Zur Unterstützung dieser Kernaktivitäten sind vier Servicegesellschaften
für EDV-Dienstleistungen sowie übergreifende Marketingaktivitäten zuständig. Die OVB Holding AG ist an diesen
Gesellschaften mit Ausnahme der zwei EDV-Dienstleister
Nord-Soft EDV-Unternehmensberatung GmbH und NordSoft Datenservice GmbH (je 50,4 Prozent) zu jeweils 100
Prozent beteiligt. Zwischen der OVB Holding AG und der
OVB Vermögensberatung AG besteht ein Ergebnisabführungsvertrag.
Organigramm des OVB Konzerns
OVB HOLDING AG
Vertriebsgesellschaften
Mittel- und Osteuropa
Vertriebsgesellschaften
Deutschland
Vertriebsgesellschaften
Süd- und Westeuropa
Service-Gesellschaften
OVB Tschechische Republik
OVB Vermögensberatung
OVB Österreich
Nord-Soft
EFCON
OVB Slowakei
Tschechische Republik*
Eurenta Holding
EFCON
OVB Schweiz
Slowakei*
MAC
OVB Polen
OVB-Gruppe Griechenland
OVB Informatikai*
EFCON
OVB Ungarn
Slowakei*
OVB Frankreich
OVB-Gruppe Kroatien
OVB Italien
OVB-Gruppe Rumänien
OVB Spanien
OVB Ukraine
*mittelbare Beteiligung
OVB Holding AG
24
Konzern-Lagebericht 2012
Leitung und Kontrolle
Leitung und Kontrolle
Vorstand
Als Aktiengesellschaft nach deutschem Recht verfügt die
OVB Holding AG über eine duale Führungsstruktur, bestehend aus Vorstand und Aufsichtsrat. Der Vorstand, der
­gegenwärtig aus drei Mitgliedern besteht, leitet die Gesellschaft eigenverantwortlich mit dem Ziel, den Unternehmenswert kontinuierlich zu steigern.
Michael Rentmeister, CEO, verantwortet die Bereiche
Strategie, Grundsatzfragen, Revision, Marketing/Kommunikation sowie Compliance. Darüber hinaus ist er für das
Geschäft in Deutschland verantwortlich. Oskar Heitz fungiert als CFO und COO der Gesellschaft; seine Zuständigkeit umfasst vor allem die Bereiche Finanzen, Risikomanagement, IT, Processing, Steuern, Personal, Recht und Datenschutz. Mario Freis, CSO, ist für den Vertrieb auf den
dreizehn OVB Auslandsmärkten verantwortlich und steuert das europäische Produktmanagement.
Aufsichtsrat
Dem Aufsichtsrat der OVB Holding AG gehören sechs Mitglieder an, die ausschließlich von der Hauptversammlung
gewählt werden.
Vorsitzender des Aufsichtsrates ist Michael Johnigk,
Mitglied des Vorstands Deutscher Ring Krankenversicherungsverein a.G., SIGNAL Krankenversicherung a.G., IDUNA
Vereinigte Lebensversicherung aG für Handwerk, Handel
und Gewerbe, SIGNAL Unfallversicherung a.G., SIGNAL
IDUNA Allgemeine Versicherung AG sowie SIGNAL IDUNA
Holding AG. Der Aufsichtsrat überwacht und berät den
Vorstand bei der Leitung des Unternehmens und erörtert
mit ihm regelmäßig Geschäftsentwicklung, Planung, Strategie und Risiken. Zur professionellen Wahrnehmung
­seiner Aufgaben hat der Aufsichtsrat einen Prüfungsausschuss sowie einen Nominierungs- und Vergütungsausschuss gebildet. Einzelheiten zur Zusammenarbeit von
Vorstand und Aufsichtsrat und zur Corporate Governance
bei der OVB Holding AG werden im Bericht des Aufsichtsrats sowie im Kapitel Corporate Governance, die Teile des
Geschäftsberichts sind, dargestellt.
Unternehmenssteuerung
Die Steuerung innerhalb des OVB Konzerns gliedert sich in
einen strategischen und einen operativen Teil. Im Bereich
des strategischen Controllings verknüpft eine Mehrjahres-
OVB Holding AG
planung mit einem Zeithorizont von fünf Jahren die Unternehmensstrategie mit konkreten quantitativen Zielsetzungen.
Ein länderübergreifender Know-how-Austausch in
verschiedenen Bereichen unterstützt die effektive und
­vernetzte Steuerung der 14 Landesgesellschaften. Gremien
der OVB Holding AG stimmen mit den jeweiligen OVB
­Landesgesellschaften zum Beispiel kontinuierlich die
Marktbearbeitungs- und Marketingaktivitäten und die
­Zusammensetzung des Produktportfolios sowie mögliche
neue Produkte und Kooperationspartner in den einzelnen
Ländern ab.
Das operative Controlling unterstützt die Steuerung
des laufenden Geschäfts. Wesentliche Ziel- und Steuerungsgrößen der Gesellschaft sind der Umsatz (Gesamtvertriebsleistung) und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern
(EBIT). Neben diesen monetären Indikatoren dienen auch
Kennzahlen wie die Anzahl der Finanzberater, die Zahl der
Bestandskunden sowie Produktion und Qualität des Neugeschäfts in den einzelnen Produktbereichen als Anhaltspunkte für den operativen Geschäftserfolg.
Das Kostencontrolling analysiert monatlich die Entwicklung der Ein- und Ausgabenseite. Deren Ergebnisse
fließen in die Investitions- und Finanzplanung des Unternehmens ein.
Zielvorgaben des Vorstands bilden die Eckwerte der
strategischen Mehrjahresplanung und der operativen
­Jahresplanung in Bezug auf Umsatz, Kosten und Ergebnis.
Der dezentrale Planungsprozess der Beteiligungsgesellschaften und Kostenstellenverantwortlichen erfährt auf
zentraler Ebene nochmals eine Prüfung auf Plausibilität.
Hier werden insbesondere auch die innerhalb des Konzerns geplanten Aufwendungen und Erträge abgestimmt.
Weiterhin werden die Planungsparameter den zugrundeliegenden Maßnahmen gegenübergestellt und
­neben dem Zahlenwerk transparent gemacht.
OVB erstellt monatlich aktualisierte Hochrechnungen
für das Gesamtjahr und kann so auf Abweichungen reagieren.
Zur Sicherung der Liquidität erstellt OVB im Rahmen
des Finanzcontrollings Liquiditätspläne. Ein darauf aufbauendes Liquiditätsmanagement stimmt den Liquiditätsbedarf mit den Zahlungsflüssen ab.
Im Sinne einer kontinuierlichen Verbesserung hat das
Unternehmen die Systematik seiner Prozesse zur Planung
und Steuerung auch im Berichtsjahr qualitativ weiterentwickelt.
Konzern-Lagebericht 2012
25
Geschäftsentwicklung
Geschäftsentwicklung
OVB hat im Geschäftsjahr 2012 in einem insgesamt
schwierigen Marktumfeld die Position als einer der führenden Finanzdienstleister in Europa gut behauptet. Die
­Gesamtvertriebsprovisionen des Konzerns nahmen von
222,1 Mio. Euro im Vorjahr geringfügig um 3,3 Prozent auf
214,7 Mio. Euro im Jahr 2012 ab, eine Entwicklung, die unter
anderem auch aus negativen Währungseffekten im Segment Mittel- und Osteuropa resultiert. Darin enthalten
sind im Auftrag von Produktpartnern an den Außendienst
weitergeleitete Provisionsanteile in Höhe von 20,2 Mio.
­Euro (Vorjahr: 22,6 Mio. Euro). Während im Segment Mittelund Osteuropa und im Segment Deutschland die vereinnahmten Provisionen etwas sanken, wuchs das Geschäft
im Segment Süd- und Westeuropa kräftig – trotz der gesamtwirtschaftlichen Probleme einiger Länder der Region.
Zugleich festigte OVB die Marktposition: Die Zahl der
betreuten Kunden stieg im Jahresverlauf 2012 von 2,86
Millionen auf 3,0 Millionen Kunden. Ende 2012 waren für
OVB 5.097 hauptberufliche Finanzberater tätig, 3,9 ­Prozent
oder 189 Außendienstmitarbeiter mehr als vor J­ahresfrist.
Die Zahl der vermittelten Neuverträge nahm von 523.733
Verträgen im Jahr 2011 deutlich um 12,0 Prozent auf
587.140 Verträge im Geschäftsjahr 2012 zu. Das durchschnittliche Prämienaufkommen sank aufgrund ­geringerer
Vertragsvolumina, Veränderungen im Produktportfolio
oder von Währungseffekten.
Die Struktur des Neugeschäfts im Hinblick auf die Art
der vermittelten Finanzprodukte blieb im Geschäftsjahr
2012 gegenüber 2011 weitgehend unverändert. Die Produktnachfrage konzentrierte sich auf fondsgebundene
Vorsorgeprodukte, die die Chance bieten, Vorsorge für das
Alter aufzubauen und gleichzeitig von der langfristig positiven Entwicklung der Aktienmärkte zu profitieren. Mit
­einem Anteil am Neugeschäft von 62 Prozent (Vorjahr: 62 Prozent) bildete diese Produktgruppe den Schwerpunkt
des Neugeschäfts. Der Anteil der sonstigen Vorsorgeprodukte – insbesondere klassische Lebens- und Rentenver­
sicherungen – stieg von 14 Prozent auf 17 Prozent des
­Neugeschäfts. Während Produkte aus den Bereichen Sachund Unfallversicherungen, Bausparen/Finanzierungen und Krankenversicherungen ihre relative Position beim
Produktabsatz weitgehend unverändert beibehielten, sank
der Neugeschäftsanteil von Investmentfonds weiter von 4 Prozent auf 2 Prozent.
Zusammensetzung des Neugeschäfts 2012 (2011)
Bausparen/
Finanzierungen
6% (7%)
Krankenversicherungen
3% (3%)
Sach- und Unfallversicherungen
8% (8%)
Investmentfonds
2% (4%)
Produkte der
betrieblichen
Altersvorsorge
2% (2 %)
Sonstige
Vorsorgeprodukte
17 % (14 %)
Fondsgebundene Vorsorgeprodukte
62% (62 %)
Mittel- und Osteuropa
Auf das Segment Mittel- und Osteuropa – bestehend aus
den Ländermärkten Kroatien, Polen, Rumänien, Slowakei,
Tschechien, Ukraine und Ungarn – entfällt jeweils über die
Hälfte der Kunden, Finanzberater und Erträge aus Vermittlungen des OVB Konzerns. Nach einem sehr dynamischen
Wachstum im Jahr 2011 stabilisierten sich 2012 die in diesem Segment erzielten Gesamtvertriebsprovisionen: Sie
beliefen sich auf 121,1 Mio. Euro, nach 126,2 Mio. Euro im
Vorjahr. Einem anhaltend lebhaften Geschäft in Tschechien,
der Slowakei, Ungarn und – auf niedrigem absolutem
­Niveau – der Ukraine stand eine nur verhaltene Geschäftsentwicklung in Polen, Rumänien und Kroatien gegenüber.
Die Zahl der Außendienstmitarbeiter nahm im Jahresverlauf 2012 von 3.226 auf 3.307 Finanzberater weiter zu. Besonders ausgeprägt war der Zuwachs in Tschechien. In den vergangenen sechs Jahren konnte OVB das Außendienst-Team in diesem Segment insgesamt um rund 1.000
Finanzberater verstärken. Die 2,0 Millionen OVB Kunden in Mittel- und Osteuropa (Vorjahr: 1,89 Millionen Kunden)
konzentrierten 2012 ihre Produktnachfrage weiterhin vor
allem auf fondsgebundene Vorsorgeprodukte, auf die 77
Prozent (Vorjahr: 78 Prozent) des Neugeschäfts entfielen.
10 Prozent des Produktabsatzes (Vorjahr: 8 Prozent) bestritten sonstige Vorsorgeprodukte, der Bereich Bausparen/Finanzierungen 6 Prozent (Vorjahr: 7 Prozent).
OVB Holding AG
26
Konzern-Lagebericht 2012
Geschäftsentwicklung
Deutschland
Obwohl die wirtschaftliche Lage der privaten Haushalte –
der ganz überwiegenden Zielgruppe des OVB Vertriebs –
2012 vergleichsweise günstig war, sank die Bereitschaft zur
eigenverantwortlichen privaten Altersvorsorge in Deutschland. Ergebnissen der Postbank-Studie 2012/2013 zur
­Altersvorsorge zufolge waren seit Beginn der Studienreihe
im Jahr 2003 noch nie so wenige Deutsche bereit, ihre
­private Altersvorsorge auszubauen. Intensive öffentliche
Debatten um die Altersvorsorge, wie sie im Jahr 2012 in
Deutschland geführt wurden, scheinen eher dazu beizutragen, die Bürger in ihrem Vorsorge -und Anlageverhalten zu
verunsichern. Die Bedeutung des Problems für jeden Einzelnen gelangt dabei aus dem Fokus.
Die im Segment Deutschland vereinnahmten Gesamtvertriebsprovisionen erreichten 2012 66,8 Mio. Euro, nach
72,8 Mio. Euro im Vorjahr.
Die Zahl der für OVB in Deutschland tätigen Finanzberater bewegt sich seit Jahren stabil um eine Marke von
1.300 Außendienstmitarbeitern. Ende 2012 umfasste der
Außendienst 1.343 Mitarbeiter (Vorjahr: 1.319 Mitarbeiter).
Sie betreuen 626.059 Kunden, gegenüber 656.113 Kunden
ein Jahr zuvor. Im Geschäftsjahr 2012 haben die sonstigen
Vorsorgeprodukte deutlich an Bedeutung gewonnen: Ihr
Neugeschäftsanteil erhöhte sich von 25 Prozent im Vorjahr
auf nun 34 Prozent. Einen Rückgang verzeichneten dagegen fondsgebundene Vorsorgeprodukte von 33 Prozent auf
27 Prozent. Ein unverändertes Interesse finden Sach- und
Unfallversicherungen, auf die 2012 wie im Vorjahr 14 Prozent des Produktabsatzes entfielen. Es folgen Produkte des
Bereichs Bausparen/Finanzierungen mit 8 Prozent (Vorjahr: 6 Prozent), Krankenversicherungen mit 6 Prozent
(Vorjahr: 8 Prozent) und Produkte der betrieblichen Altersvorsorge mit 6 Prozent (Vorjahr: 8 Prozent) des Neugeschäfts.
Süd- und Westeuropa
Der Geschäftsverlauf in den Ländermärkten des Segments
Süd- und Westeuropa stellte sich 2012 recht unterschiedlich dar, war insgesamt betrachtet aber sehr erfreulich. In
Österreich, dem volumenstärksten Geschäft des Segments,
sowie in Frankreich blieb der Absatz weitgehend auf Vorjahresniveau. Deutlich positiv entwickelte sich das Geschäft in Spanien, Italien und in der Schweiz. In Griechenland blieb die Geschäftsentwicklung dagegen hinter dem
Vorjahr zurück. Insgesamt konnte OVB die Gesamtver-
OVB Holding AG
triebsprovisionen im Segment Süd- und Westeuropa von
23,1 Mio. Euro 2011 um 16,0 Prozent auf 26,8 Mio. Euro im
Berichtsjahr kräftig steigern. Die Zahl der OVB Kunden erhöhte sich von 308.298 Kunden Ende 2011 auf 310.129 Kunden zum Jahresultimo 2012. Noch stärker als im Vorjahr
konzentrierte sich die Kundennachfrage auf fondsgebundene Vorsorgeprodukte, die einen Anteil am Neugeschäft
von 70 Prozent (Vorjahr: 61 Prozent) erreichten. 10 Prozent
des Produktabsatzes entfielen 2012 jeweils auf sonstige
Vorsorgeprodukte (Vorjahr: 11 Prozent) und Sach- und Unfallversicherungen (Vorjahr: 9 Prozent). Das OVB Außendienst-Team im Segment Süd- und Westeuropa wurde,
nach rückläufiger Entwicklung in den Vorjahren, wieder
kontinuierlich ausgebaut. Ende 2012 waren hier 447
­Finanzberater für OVB tätig, gegenüber 363 Außendienstmitarbeitern 12 Monate zuvor. Dabei wurden die stärksten
Zuwächse in Spanien, Italien und in der Schweiz erzielt,
was einmal mehr den engen Zusammenhang zwischen
der Entwicklung der Beraterzahl und der Gesamtvertriebsprovisionen unterstreicht.
Gesamtvertriebsprovisionen
nach Regionen
Mio. Euro, Zahlen gerundet
222,1
23,1
214,7
26,8
72,8
66,8
126,2
2011
121,1
2012
Süd- und Westeuropa
Deutschland
Mittel- und Osteuropa
Konzern-Lagebericht 2012
27
Finanzberater und Mitarbeiter
Ertragslage
Finanzberater und Mitarbeiter
Die Finanzberater-Organisation steht im Zentrum des OVB
Geschäftsmodells. Der fortgesetzte Zuwachs bei der Zahl
der Finanzberater spiegelt den Bedarf und das Potenzial
für themenübergreifende Finanzberatung wider und stellt
den wesentlichen Faktor für den Geschäftserfolg dar.
Vor diesem Hintergrund soll die Beratung der Kunden
weiter intensiviert und systematisiert werden. Eine um­
fassende, themenübergreifende und verantwortungs­
bewusste Betreuung und Beratung der Kunden ermöglicht
individuelle, für die jeweilige Lebenssituation maß­
geschneiderte Lösungen, die beiderseitigen Nutzen stiften: ganzheitliche Vorsorge- und Absicherungslösungen
für unsere Kunden, geschäftlichen Erfolg und Wachstum
für OVB.
Finanzberater und Mitarbeiter bei OVB teilen gemeinsame Werte: die Leistungsorientierung, das Streben nach
hoher fachlicher und sozialer Kompetenz sowie das Verantwortungsbewusstsein für das gemeinsame Ganze.
­Dieser Wertekanon entspricht den Prinzipien der sozialen
Marktwirtschaft.
OVB bietet beste Karrierechancen für unternehmerisch denkende Persönlichkeiten. Die hauptberuflichen
­OVB Finanzberater vertreiben als selbstständige Handelsvertreter die Vorsorge- und Finanzprodukte unserer Produktgeber. Bei der Vergütung der Finanzberater ist OVB
ein fairer, verlässlicher und finanzstarker Partner. Bei den
Abschlussprovisionen ist sie international wettbewerbs­­
fähig. Darüber hinaus partizipieren die Außendienstmit­
arbeiter ab einer bestimmten Karrierestufe an den Erträgen aus dem von ihnen aufgebauten Vertrags­bestand.
­Zudem unterstützt OVB die Führungskräfte in vielfältiger
Weise und sichert sie gegen Risiken ab. Das Wachstum
des OVB Außendienst-Teams bestätigt die Attraktivität
und die Positionierung als „Unternehmen für Unter­
nehmer“.
Im Geschäftsjahr 2012 übertraf die Zahl der haupt­
beruflichen OVB Finanzberater erstmals die Marke von
5.000 Außendienstmitarbeitern. Sie erhöhte sich von
4.908 Finanzberatern Ende 2011 im Jahresverlauf um 3,9
Prozent oder 189 auf 5.097 Außendienstmitarbeiter Ende
2012. Besonders kräftig war der Aufbau des AußendienstTeams im Segment Süd- und Westeuropa – trotz der
schwierigen gesamtwirtschaftlichen Lage in einigen
­Ländern des Segments.
Die Zahl der Mitarbeiter in der Holding, in den Servicegesellschaften und in den Hauptverwaltungen der Landes­
gesellschaften blieb im Stichtagsvergleich 2011/2012 mit
438 Mitarbeitern, nach zuvor 436 Beschäftigten, nahezu
­unverändert. Sie erfüllen administrative Aufgaben oder
sind in der Vertriebsunterstützung, im Marketing und im
IT-Bereich tätig. OVB ist kontinuierlich bestrebt, die
­Effizienz der betrieblichen Prozesse zu optimieren.
Ertragslage
OVB erzielte im Geschäftsjahr 2012 Gesamtvertriebsprovisionen von 214,7 Mio. Euro. Im Vorjahr belief sich diese
­Umsatzkennzahl auf 222,1 Mio. Euro. In den Gesamtvertriebsprovisionen sind Provisionsanteile auf Grundlage sogenannter Sekundärverträge enthalten, die ausschließlich
noch im Segment Deutschland zwischen Produktpartnern
und dem Außendienst bestehen. Diese Provisionsanteile
betrugen 2012 20,2 Mio. Euro, nach 22,6 Mio. Euro im Vorjahr. Die Erträge aus Vermittlungen, die in der Gewinnund Verlustrechnung ausgewiesen werden, lagen 2012 mit
194,5 Mio. Euro um 2,5 Prozent unter dem Vorjahreswert
von 199,5 Mio. Euro. Die sonstigen betrieblichen Erträge erreichten im Berichtsjahr mit 9,0 Mio. Euro knapp das Vorjahresniveau von 9,6 Mio. Euro.
Die Aufwendungen für Vermittlungen verringerten
sich von 134,2 Mio. Euro 2011 um 4,0 Prozent auf 128,8 Mio.
Euro im Berichtsjahr. Dabei gingen die laufenden Provisionen an den Außendienst um 2,0 Prozent und die sonstigen
Provisionsaufwendungen überproportional um 20,8 Prozent zurück. Der Personalaufwand für die Angestellten des
Konzerns blieb mit 24,5 Mio. Euro (Vorjahr: 24,8 Mio. Euro)
nahezu konstant. Die Abschreibungen verminderten sich
um 19,1 Prozent auf 3,2 Mio. Euro (Vorjahr: 3,9 Mio. Euro),
vor allem weil im Vorjahr gebuchte Wertminderungen auf
Geschäfts- und Firmenwerte entfielen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen konnten im Berichtsjahr um
8,9 Prozent auf 36,5 Mio. Euro (Vorjahr: 40,0 Mio. Euro) gesenkt werden. Die Optimierung von Verwaltungsprozessen
wirkte sich hier positiv aus.
Im Geschäftsjahr 2012 steigerte der OVB Konzern sein
operatives Ergebnis von 6,1 Mio. Euro im Vorjahr um 73,0
Prozent auf 10,5 Mio. Euro. Alle regionalen Segmente trugen zu dieser Ergebnisverbesserung bei. Der EBIT-Fehlbetrag der Zentralbereiche belief sich 2012 auf 8,5 Mio. Euro,
nach 8,1 Mio. Euro im Vorjahr.
OVB Holding AG
Konzern-Lagebericht 2012
28
Ertragslage
Finanz- und Vermögenslage
Ergebnis vor Zinsen und Steuern
(EBIT) nach Segmenten
Mio. Euro, Zahlen gerundet
10,5
6,1
10,5
Finanz- und Vermögenslage
7,0
6,1
11,6
10,6
0,5
0,0
-2,4
-0,1
-8,5
-8,1
2011
2012
Deutschland
Mittel- und Osteuropa
Süd- und Westeuropa
Konsolidierung
Zentralbereiche
Das Finanzergebnis erhöhte sich auf 1,4 Mio. Euro (Vorjahr:
1,2 Mio. Euro). Die Belastung durch Ertragsteuern nahm im
Vorjahresvergleich ergebnisbedingt von 3,1 Mio. Euro auf
3,7 Mio. Euro zu. Der Konzernüberschuss nach Minderheiten hat sich nahezu von 4,2 Mio. Euro auf 8,2 Mio. Euro verdoppelt. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie, jeweils berechnet auf Basis von 14.251.314 Stückaktien, erhöhte sich
kräftig von 0,29 Euro für 2011 auf 0,57 Euro für 2012.
Das Gesamtergebnis des OVB Konzerns für das Geschäftsjahr 2012 erreichte 8,3 Mio. Euro, nach 3,7 Mio. Euro
im Jahr zuvor.
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der ordentlichen
Hauptversammlung am 21. Juni 2013 vor zu beschließen,
für das Geschäftsjahr 2012 eine Dividende von 0,55 Euro je
OVB Holding AG
Aktie auszuschütten. Die Ausschüttungssumme beliefe
sich dann auf 7,8 Mio. Euro, basierend auf dem ausschüttungsfähigen Überschuss der OVB Holding AG.
Finanzmanagement
Die Finanzierungsaufgaben der OVB Holding AG und der
operativen Gesellschaften werden durch die Holding koordiniert und überwacht. Zielsetzung ist es dabei, eine ausreichende Liquiditätsausstattung für das operative Geschäft der Tochtergesellschaften sowie für Investitionen
zu gewährleisten. Im Rahmen eines monatlichen Reportings, in das alle Konzerngesellschaften eingebunden sind,
erhält OVB Einblick in die finanzielle Entwicklung bei den
Tochtergesellschaften und leitet daraus den Liquiditäts­
bedarf der einzelnen Unternehmen ab.
Währungsrisiken spielen im Konzern eine eher untergeordnete Rolle, da die funktionale Währung der Landesgesellschaften jeweils die Landeswährung darstellt. Hinsichtlich der von der OVB Holding AG zu vereinnahmenden
Beteiligungserträge beobachtet OVB die Entwicklung an
den Devisenmärkten kontinuierlich und prüft dabei insbesondere die Notwendigkeit zusätzlicher Absicherungsmaßnahmen.
Finanzlage
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit belief sich
im Berichtsjahr auf 2,6 Mio. Euro; im Vorjahr hatte er noch
13,4 Mio. Euro betragen. Ein Grund hierfür war der Erwerb
von Provisionsansprüchen. Die Kapitalbindung innerhalb
der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie
andere Aktiva hat um 13,0 Mio. Euro zugenommen. Zudem
verringerte sich die Zunahme der Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen sowie anderer ­Passiva gegenüber dem Vorjahr von 2,0 Mio. Euro auf 0,2 Mio. Euro. Die
Zunahme der Rückstellungen lag mit 2,7 Mio. Euro um 1,2 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert.
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit wies 2012 mit
-1,1 Mio. Euro einen negativen Wert auf, gegenüber einem
Mittelzufluss von 2,3 Mio. Euro im Vorjahr. Wesentliche
­Ursache dieser Entwicklung waren Umschichtungen im
Anlageportfolio: Während 2011 noch eine Verringerung Konzern-Lagebericht 2012
29
Finanz- und Vermögenslage
Risiko- und Chancenbericht
des Bestands an Wertpapieren und übrigen kurzfristigen
Kapitalanlagen um 2,9 Mio. Euro zu verzeichnen war, stieg
dieser Bestand im Jahr 2012 wieder um 0,9 Mio. Euro an.
Der Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit von -5,0
Mio. Euro im Berichtsjahr (Vorjahr: -7,2 Mio. Euro) wurde
ganz überwiegend von der Ausschüttung der Dividende
bestimmt. Der Finanzmittelbestand belief sich zum Bilanzstichtag 2012 auf 35,7 Mio. Euro, gegenüber 38,7 Mio. Euro
ein Jahr zuvor.
Vermögenslage
Die Bilanzsumme des OVB Konzerns erhöhte sich von 148,8
Mio. Euro Ende 2011 um 4,8 Mio. Euro auf 153,6 Mio. Euro
zum Jahresultimo 2012. Der Anstieg resultierte vor allem
aus der Zunahme der Forderungen und sonstigen Vermögenswerte um 8,0 Mio. Euro auf 30,3 Mio. Euro (Vorjahr:
22,2 Mio. Euro) durch den Erwerb sämtlicher Rechte an
­zukünftigen Abschluss- und Bestandspflegeprovisionsansprüchen eines ehemaligen Finanzvermittlers (8,9 Mio.
­Euro). Gegenläufig wirkte ein Rückgang der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente um 4,3 Mio. Euro auf
35,7 Mio. Euro (Vorjahr: 40,0 Mio. Euro). Bei den langfristigen Vermögenswerten verringerten sich die immateriellen
Vermögenswerte um 1,0 Mio. Euro auf 10,6 Mio. Euro (Vorjahr: 11,6 Mio. Euro).
Auf der Passivseite der Bilanz nahm das Eigenkapital –
ganz überwiegend aufgrund des Anstiegs des Bilanzgewinns – von 80,1 Mio. Euro auf 83,4 Mio. Euro zu. Die Eigenkapitalquote der Gesellschaft erhöhte sich leicht von 53,8
Prozent Ende 2011 auf 54,3 Prozent zum Bilanzstichtag
2012. Über die unmittelbaren betrieblichen Notwendigkeiten hinaus ist diese solide Eigenkapitalquote Ausdruck der
finanziellen Stärke des Unternehmens, was Vertrauen bei
Kunden und Geschäftspartnern schafft. Zudem gibt die hohe
Eigenkapitalausstattung Raum für weiteres Wachstum.
Demgegenüber sind die langfristigen Schulden des
Unternehmens mit 1,9 Mio. Euro (Vorjahr: 1,8 Mio. Euro)
von untergeordneter Bedeutung. Die kurzfristigen Schulden nahmen um 1,4 Mio. Euro auf 68,4 Mio. Euro (Vorjahr:
66,9 Mio. Euro) zu. Sie resultieren aus der Abwicklung des
operativen Geschäfts. Dabei erhöhten sich die anderen
Rückstellungen um 2,1 Mio. Euro auf 29,5 Mio. Euro (Vorjahr: 27,4 Mio. Euro), während die Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen um 1,3 Mio. Euro auf 6,8 Mio.
Euro (Vorjahr: 8,1 Mio. Euro) sanken.
Vermögens- und Kapitalstruktur
Prozent, Zahlen gerundet
2011
2012
45,0
84,2
44,5
85,7
1,2
1,2
53,8
54,3
15,8
14,3
Aktiva
Passiva
Kurzfristige
Vermögenswerte
Langfristige
Vermögenswerte
Aktiva
Passiva
Kurzfristige Schulden
Langfristige Schulden
Eigenkapital
Risiko- und Chancenbericht
Grundsätze und Ziele des Risikomanagements
Unternehmerisches Handeln ist untrennbar mit der Übernahme von Risiken verbunden. Risiko heißt für OVB die Gefahr möglicher Verluste oder entgangener Gewinne. Diese
Gefahr kann durch interne oder externe Faktoren ausgelöst werden. Auftretende Risiken sollen so früh wie möglich erkannt werden, um schnell und angemessen darauf
reagieren zu können. Die Ziele des Risikomanagements
sind die systematische Auseinandersetzung mit potenziellen
OVB Holding AG
30
Konzern-Lagebericht 2012
Risiko- und Chancenbericht
Risiken, die Förderung des risikoorientierten Denkens und
Handelns in der Gesamtorganisation und somit ein bewusstes Eingehen von Risiken aufgrund einer umfassenden Kenntnis der Risiken und Risikozusammenhänge.
Struktur und Prozess des Risikomanagements
Das OVB Risikomanagement ist integraler Bestandteil des
Planungs- und Controllingsystems. Die unternehmensstrategische Steuerung liegt beim Vorstand der OVB Holding AG.
Dieser legt im Zusammenwirken mit dem Management
der Tochtergesellschaften die europaweite Strategie der
Geschäftstätigkeit und die daraus abgeleitete Risikostrategie fest. Alle operativ tätigen Tochtergesellschaften sind
verpflichtet, ein Risikomanagementsystem einzurichten
und laufend zu überwachen, dessen Aufbau auf den Vorgaben der Holding beruht, aber ihr spezifisches Geschäft
berücksichtigt. Ein effizienter Controllingprozess unterstützt die Früherkennung bestandsgefährdender Risiken
mit Hilfe einer Unternehmensplanung und eines internen
Berichtswesens. Im Rahmen der Unternehmensplanung
schätzt OVB die potenziellen Risiken im Vorfeld wesentlicher Geschäftsentscheidungen ein, während das Berichtswesen eine angemessene Überwachung solcher Risiken
im Rahmen der Geschäftstätigkeit ermöglichen soll.
Die Organisation des Risikomanagements, die verwendeten Methoden und die implementierten Prozesse
sind schriftlich dokumentiert und stehen in einem Handbuch allen verantwortlichen Mitarbeitern zur Verfügung.
Ein wichtiges Element des Risikomanagementsystems
ist die interne Revision, die konzernweit Überwachungsund Kontrollaufgaben wahrnimmt. Die interne Revision
arbeitet im Auftrag des Konzernvorstands weisungsfrei
und unbeeinflusst als konzernweit zuständige prozessunabhängige Instanz. Auch bei Berichterstattung und Wertung der Prüfungsergebnisse handelt die Revision weisungsungebunden. Basierend auf ihrem jährlichen Prüfungsplan führt die interne Revision regelmäßig in der
Holding sowie in in- und ausländischen Tochtergesellschaften des Konzerns risikoorientierte Prüfungen durch
und kontrolliert die Behebung der getroffenen Prüfungsfeststellungen. Sie überwacht die Einhaltung der gesetz­
lichen Anforderungen, bewertet das Risikomanagement,
OVB Holding AG
die Kontroll- sowie Führungs- und Überwachungssysteme
sowie rechnungslegungsrelevante Prozesse und gibt Hinweise zu deren stetiger Verbesserung.
Wichtiger Bestandteil des Risikomanagements ist das
an aktuelle Entwicklungen angepasste Risikofrüherkennungssystem, das die identifizierten Einzelrisiken in Risikokategorien zusammenfasst und jedem Risiko einen Risikoverantwortlichen zuordnet. Im Rahmen des Risikoreportings wurden Schwellenwerte und Meldewege definiert.
Risikokontrolle und Risikosteuerung erfolgen durch standardisierte Prozesse.
Risikoanalysen werden zunächst auf Ebene der Konzerngesellschaften und der einzelnen Verantwortungsbereiche durchgeführt. Das regelmäßige Reporting der verschiedenen Abteilungen der Holding und der Tochtergesellschaften wird vom zentralen Risikoverantwortlichen
der Holding zu einer konzernübergreifenden, laufenden,
bei Bedarf sofortigen Berichterstattung an Vorstand und
Aufsichtsrat verdichtet.
Konzernweite Konsultationen und regelmäßige Abstimmungen mit den Führungskräften des Außendienstes
ergänzen dieses Früherkennungssystem. Über Ad-hoc-Risikomeldungen soll der zentrale Risikoverantwortliche der Holding darüber hinaus bei Eilbedürftigkeit unabhängig von
den normalen Berichtswegen direkt unterrichtet werden.
Weiterentwicklung des Risikomanagements
Eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems ist eine wichtige Voraussetzung für die Mög­
lichkeit der zeitnahen Reaktion auf sich ändernde Rahmenbedingungen, die direkt oder indirekt Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der OVB Holding AG
haben können.
Alle Maßnahmen zur Früherkennung, Begrenzung
und Bewältigung von Risiken wurden im Jahresverlauf
2012 im Rahmen der jährlichen Überprüfung vor dem Hintergrund interner und externer Entwicklungen analysiert,
angepasst und ergänzt. Im Geschäftsjahr 2012 wurde insbesondere der Risikokatalog überarbeitet und das Meldesystem verbessert.
Der Risikomanagementprozess lässt sich wie folgt
darstellen:
Konzern-Lagebericht 2012
31
Risiko- und Chancenbericht
OVB Risikomanagementprozess
Vorgabe der Risikogrundsätze
Indikatoren beobachten
Risikoidentifikation
Risikocontrolling/Ergebnisnachweis
Vermeiden
Vermindern
Risikoanalyse
Überwälzen
Rest-Risiko tragen
Risikobewertung
Risikoportfolio
Risikoreporting/Kommunikation
Gegenmaßnahmen zuordnen
Internes Kontrollsystem in der Finanzberichterstattung
Das interne Kontrollsystem umfasst die Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen zur Sicherung der Wirksamkeit
und Wirtschaftlichkeit der Rechnungslegung, zur Sicherung der Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung sowie
zur Sicherung der Einhaltung der maßgeblichen rechtlichen
Vorschriften. Dazu gehört auch das interne Revisionssystem,
soweit es sich auf die Rechnungslegung bezieht. Das Risikomanagementsystem im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess bezieht sich als Teil des internen Kontrollsystems
wie letzteres auf Kontroll- und Überwachungsprozesse der
Rechnungslegung, insbesondere bei bilanziellen Positionen, die Risikoabsicherungen des Unternehmens erfassen.
Wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems
Wesentliche Merkmale des rechnungslegungsbezogenen
internen Kontrollsystems:
n
klare
Führungs- und Unternehmensstruktur:
Bereichsübergreifende Schlüsselfunktionen werden
über die OVB Holding AG zentral gesteuert. Gleichzeitig
verfügen die einzelnen Unternehmen des Konzerns
über ein hohes Maß an Selbstständigkeit.
n
Funktionstrennung
und Vier-Augen-Prinzip als Grundprinzipien
n
klare
Trennung sowie Zuordnung der Verantwortungsbereiche im Hinblick auf die am Rechnungslegungsprozess wesentlich beteiligten Bereiche Local Accounting,
Tax, Group Accounting, Controlling, Compliance sowie
­Investor Relations.
n
Schutz
gegen unbefugte Zugriffe bei allen im Rechnungswesen genutzten Systemen
n
Einsatz
von Standardsoftware im Bereich der eingesetzten Finanzsysteme
n
adäquates
Richtlinienwesen (z.B. Konzernhandbuch,
Zahlungsrichtlinien, Einkaufsrichtlinien, usw.), das
­laufende Aktualisierungen erfährt
n
anforderungsgerechte
Ausstattung der am Rechnungslegungsprozess beteiligten Abteilungen und Bereiche in
quantitativer wie qualitativer Hinsicht
OVB Holding AG
32
Konzern-Lagebericht 2012
Risiko- und Chancenbericht
n
klar
definierte Arbeitsprozesse sowie die Dokumentation
und Nachverfolgung sämtlicher buchungspflichtiger
Sachverhalte zum Zwecke einer vollständigen und sachlich geprüften Erfassung in der Buchhaltung
n
Sicherstellung,
dass Buchungsbelege auf rechnerische
und sachliche Richtigkeit geprüft werden. Zahlungs­
läufe erfolgen nach dem Vier-Augen-Prinzip.
nlaufende Stichproben erhaltener oder weitergegebener
rechnungslegungsbezogener Daten durch prozessunabhängige Personen
neingerichtete Überwachungsgremien (z. B. die interne
Revision und der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats)
dienen der Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der
internen und externen Rechnungslegung
nregelmäßige Prüfungen der rechnungslegungsrelevanten
Prozesse durch die prozessunabhängige interne ­Revision
Das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem im
Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess stellt sicher,
dass unternehmerische Sachverhalte bilanziell richtig erfasst, aufbereitet und gewürdigt sowie in die Rechnungs­
legung übernommen werden. Die geeignete personelle Ausstattung, die Verwendung von adäquater Software sowie
klare gesetzliche sowie unternehmensinterne Vorgaben
stellen die Grundlage für einen ordnungsgemäßen, einheitlichen und kontinuierlichen Rechnungslegungsprozess
dar. Eine klare Abgrenzung der Verantwortungsbereiche
sowie nachgelagerte Kontroll- und Überprüfungsmechanismen stellen eine korrekte und verantwortungsbewusste
Rechnungslegung sicher. Im Einzelnen wird so erreicht,
dass Geschäftsvorfälle in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften, der Satzung sowie internen Richt­
linien erfasst, verarbeitet und dokumentiert sowie zeitnah
und korrekt buchhalterisch erfasst werden. Gleichzeitig
wird sichergestellt, dass Vermögensgegenstände und
Schulden im Jahres- und Konzernabschluss zutreffend
­angesetzt, ausgewiesen und bewertet sowie verlässliche
und relevante Informationen als Grundlage vollständig
und zeitnah bereitgestellt werden.
Darstellung der Risiken
Nachfolgend werden Risiken in qualitativer Weise beschrie­
ben, die erhebliche nachteilige Auswirkungen auf die Ver-
OVB Holding AG
mögens-, Finanz- und Ertragslage von OVB haben können.
Zu den quantitativen Angaben in Verbindung mit den
­Finanzinstrumenten gemäß IFRS 7 wird auf die Ausführungen im Konzernanhang im Abschnitt 3.5 „Zielsetzungen
und Methoden des Finanzrisikomanagements“ verwiesen.
Gesamtwirtschaftliche Risiken
Das OVB Geschäftsumfeld wird durch Veränderungen in
den ökonomischen und politischen Rahmenbedingungen
beeinflusst. OVB beobachtet die politischen, regulatorischen,
ökonomischen und konjunkturellen Entwicklungen in ­
den Märkten, in denen sie sich bewegt, nützt u.a. externe
Marktanalysen sowie das Know-how externer Experten
und Analysten, um die strategische und operative Ausrichtung vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen zu überprüfen. Dies gilt besonders auch für Risiken, die mit der Erschließung neuer Märkte verbunden sind.
Regionale Expansionspläne macht OVB davon abhängig, dass in dem jeweiligen Land geordnete politische und
rechtliche Verhältnisse herrschen und die wirtschaft­liche
Lage erwarten lässt, dass OVB in einer den Markt­verhält­
nissen angemessenen Frist die geschäftlichen ­Ak­tivitäten
profitabel vorantreiben kann.
Angesichts der besonderen Risiken aus der konjunkturellen Entwicklung wirken die breite regionale Aufstellung
des OVB Konzerns innerhalb Europas, die Marktrisiken ­und
-rückgänge einzelner Länder mit den Chancen anderer
Märkte kompensieren kann, sowie eine breite Kundenbasis
tendenziell risikomindernd. Auch eine Verteilung der Geschäftstätigkeit auf verschiedenste Produkte, die dem Vermögensaufbau sowie der Risikoabsicherung dienen und an
die jeweiligen Marktgegebenheiten angepasst sind, wirkt
den Risiken, zumindest in Teilbereichen, entgegen.
Risiken der Entwicklung unternehmensspezifischer
­Wertfaktoren
Zentrale Faktoren des geschäftlichen Erfolgs der Gesellschaften des OVB Konzerns sind die Entwicklung der Kundenzahl, der Ausbau der Zahl der Finanzberater und deren
Fluktuation sowie die Struktur und Qualität des Beratungsund Vermittlungsgeschäfts.
OVB ist in allen nationalen Märkten, in denen sie tätig
ist, auf die Beratung von privaten Haushalten mit mittlerem und höherem Einkommen fokussiert. Die Gewinnung
Konzern-Lagebericht 2012
Risiko- und Chancenbericht
neuer Kunden und die Sicherung einer langfristigen Kundenbeziehung sind dabei wesentliche Erfolgsfaktoren.
In vielen Ländermärkten, in denen OVB tätig ist, sind
die Auswirkungen von Verunsicherungen spürbar, die aus
der fortdauernd schwierigen Verschuldungssituation einiger Länder des Euroraums resultieren. Von dieser Entwicklung gehen negative Effekte auf das Wirtschaftswachstum, die Einkommenssituation der privaten Haushalte und
die Verfassung des Arbeitsmarktes aus.
Die Europäische Zentralbank hat mit ihrer Politik und
stabilisierenden Maßnahmen wesentlich zur Beruhigung der
Finanzmärkte beigetragen. Es bleibt abzuwarten, ob diese
Entschärfung der Staatsschuldenkrise von Dauer ist.
Insgesamt sieht OVB aufgrund der nach wie vor bestehenden Notwendigkeit zur Eigenvorsorge und auch vor
dem Hintergrund der demografischen Entwicklung in den
meisten Ländern, in denen OVB Konzerngesellschaften
­tätig sind, jedoch keine dauerhaft negativen Auswirkungen
auf das Neugeschäft.
Die nachhaltige Bindung einer ausreichenden Zahl
­engagierter und kompetenter Finanzberater sowie die
­Sicherstellung einer geringen Beraterfluktuation sind wesentliche Voraussetzungen für das zukünftige Wachstum
von OVB.
Die Entwicklung der Beraterbasis ist Gegenstand des
periodischen Berichtswesens. Positive oder negative Entwicklungen werden vom Management laufend auf ihre
Auswirkungen auf den Unternehmenserfolg analysiert
und bewertet. Die Branche der Finanzvertriebe befindet
sich in einer Phase der Konsolidierung, was zeitweilig mit
dem Risiko einer erhöhten Fluktuation von Finanzberatern
verbunden sein kann. Damit könnten negative Auswirkungen auf Umsatz und Gewinn der Konzerngesellschaften
verbunden sein. OVB sieht sich aufgrund der langjährigen
Erfahrung in der Lage, einer möglichen Beraterfluktuation
entgegenzuwirken. Zu diesen Maßnahmen gehören zum
Beispiel eine transparente Vertragsgestaltung und ein wettbewerbsfähiges Provisionsmodell für den Außendienst. Zugleich legen die Konzerngesellschaften großen Wert auf die
Aus- und stetige Weiterbildung ihrer Finanzberater.
Branchenrisiken
Branchentypische Risiken für OVB ergeben sich insbesondere im Zusammenhang mit Veränderungen der Märkte
für Altersvorsorge, Gesundheitsvorsorge, Geldanlage und
33
Finanzierungen. Dabei spielen steuer- und sozialpolitische
Rahmenbedingungen, Einflüsse des Kapitalmarktes und
regulatorische Anforderungen an die Vermittlungstätigkeit eine wesentliche Rolle. Änderungen der regulatorischen Rahmenbedingungen sind mit neuen Anforderungen und gegebenenfalls Risiken verbunden. Zum Beispiel
regelt das im Dezember 2011 verkündete Gesetz zur Novellierung des Finanzanlagenvermittler- und Vermögensanlagenrechts im deutschen Markt ab 1. Januar 2013 die Erlaubnis für Finanzanlagenvermittler in § 34 f Gewerbeordnung.
Damit sind gestiegene Zugangsvoraussetzungen für neue
Vermittler sowie erhöhte Anforderungen an den Vermittlungsprozess verbunden. Es ist bereits heute absehbar,
dass die Regulierung EU-weit auch in der Zukunft weiter
fortschreiten wird. Dies erfordert eine stetige Weiterentwicklung des Vermittlungsprozesses sowie Anpassung der
Ausbildungsinhalte. Alle Bestrebungen, um eine weitergehende Regulierung des Finanzdienstleistungsmarktes in Europa, die insbesondere das Ziel eines erhöhten Anlegerschutzes verfolgen, beobachtet OVB laufend und analysiert frühzeitig
­deren Auswirkungen auf das Geschäftsmodell sowie auf
die strategische Positionierung in den Ländermärkten. Den gestiegenen Anforderungen, verbunden mit einer zu­
nehmenden Überwachung durch die nationalen Aufsichtsbehörden, wird OVB insbesondere mit einer sys­te­matischen
Weiterentwicklung der Aus- und Fortbildungsmaßnahmen,
einem konzernweiten Screening der gesetz­lichen Regulierungsaktivitäten sowie der Weiter­entwicklung des Risikound Compliance-Managements gerecht.
OVB verfügt über eine breite Palette leistungsstarker
Partner. Sie vermittelt Finanzprodukte von über 100 Versicherungen, Investmentgesellschaften, Bausparkassen oder
Banken.
Die mit der Produktauswahl verbundenen Risiken werden durch die Zusammenarbeit mit renommierten und international erfahrenen Produktanbietern auf Basis einer
langfristig angelegten Partnerschaft begrenzt. Durch eine
umfassende Marktbeobachtung identifiziert OVB Kundenbedürfnisse und Markttrends, die sie in Zusammenarbeit
mit den Produktpartnern mit wettbewerbsfähigen, auf die
Kundenwünsche zugeschnittenen Produkten bedient. Im
ständigen Dialog mit den Partnern stellt OVB die Qualität
und Wettbewerbsfähigkeit des Produktportfolios europaweit sicher.
OVB Holding AG
34
Konzern-Lagebericht 2012
Risiko- und Chancenbericht
Risiken aus einer rückläufigen Attraktivität der Produkte
begegnet OVB durch fortlaufende Beobachtung der Kundenresonanz. Im Austausch mit den Finanzberatern werden deren Erfahrungen und Vorschläge zur Verbesserung
und zum Ausbau des Produktportfolios und der damit verbundenen Serviceleistungen durch eingerichtete Gremien
verwertet. Eine Verringerung des Absatzes einzelner Produkte kann OVB zumindest teilweise durch den Absatz
­anderer Produkte kompensieren.
Finanzwirtschaftliche Risiken
Ausfallrisiken können sich aus Forderungen gegenüber
­Geschäftspartnern sowie aus der Gewährung von Provi­
sionsvorschüssen und Provisionsrückbelastungen gegenüber dem Außendienst ergeben. In Einzelfällen werden, zur
Überbrückung des Zeitraums bis zum Zahlungseingang
durch die Produktgeber, erwirtschaftete aber noch nicht
vereinnahmte Provisionen an den Außendienst gezahlt.
­Risiken aus Forderungsausfällen begegnet OVB durch ein
risikoorientiertes Forderungsmanagement und eine sorgfältige Auswahl der Geschäfts- und Produktpartner. Auf
Forderungen, die aus heutiger Sicht risikobehaftet sind,
werden entsprechende Wertberichtigungen gebildet. Diese
berücksichtigen zeitnahe Informationen über die Bonität
der Schuldner, zu erwartende Provisionseinnahmen sowie
die Altersstruktur der Forderungen.
Für Stornorisiken sorgt OVB durch entsprechende Rückstellungen vor, deren Höhe sich an dem im Haftungszeitraum zugeflossenen Provisionsaufkommen sowie nach
den Erfahrungen der Vergangenheit zu erwartenden Provisionsrückforderungen bemisst.
Emittentenrisiken bei der Anlage liquider Mittel werden durch strenge Bonitätsanforderungen und ein angemessenes Kapitalanlagemanagement begrenzt. OVB unterhält Geschäftsbeziehungen zu mehreren Banken, die
unterschiedlichen Bankensystemen angehören. OVB beobachtet das Standing dieser Banken genau und achtet unter
anderem darauf, dass die eingelegten Mittel durch entsprechende Sicherungseinrichtungen der jeweiligen Banken
abgedeckt sind.
Marktrisiken sind Gefahren eines Verlustes, der aufgrund nachteiliger Veränderungen von Marktpreisen oder
OVB Holding AG
preisbeeinflussender Parameter eintreten kann. Zu den
Marktpreisrisiken zählen Zinsrisiken, Währungsrisiken und
Aktienkursrisiken. Im Bestand befindliche Aktien, Anleihen
und Fonds können durch Marktpreisschwankungen vorrangig einem Kursrisiko ausgesetzt sein. OVB variiert An­
lagevolumen und Emittenten, um diesem Risiko zu begegnen. Über eine ständige Überwachung und Bewertung des
Portfolios werden mögliche Ergebnisauswirkungen starker
Kursschwankungen frühzeitig identifiziert. Die Begrenzung von Risiken kann auch eine kurzfristige, vollständige
Liquidation von Positionen umfassen. Insgesamt hat die
Bedeutung von Kapitalanlagen für die Konzerngesellschaften abgenommen.
Währungsrisiken besitzen im Konzern eine eher untergeordnete Rolle. OVB beobachtet kontinuierlich die Entwicklung an den Devisenmärkten und prüft dabei insbesondere die Notwendigkeit zusätzlicher Absicherungsmaßnahmen.
Liquiditätsrisiken sind vergleichsweise gering, da das
operative Geschäft aus dem laufenden Cashflow finanziert
und die Steuerung und die Anlage überschüssiger Liquidität
durch Liquiditätsberichte unterstützt wird. Diese Berichte
ermöglichen einen regelmäßigen Einblick in die finanzielle
Entwicklung und den daraus abgeleiteten Liquiditätsbedarf
der Tochterunternehmen und der Holding.
Mit diesen Maßnahmen diversifiziert OVB zugleich die
Risiken der Inanspruchnahme aus für die Konzern­gesell­
schaften abgegebenen Garantien oder Patronatserklärungen.
Betriebliche Risiken
OVB greift zur Abwicklung der Geschäftsabläufe auf interne
Mitarbeiter und externe Dienstleister sowie auf technische
und bauliche Einrichtungen zurück. Für die Arbeitsabläufe
zur Abwicklung und Abrechnung der Geschäftsvorfälle
sind verbindliche Regeln definiert, die Vertretungs­regelun­
gen einschließen. Mitarbeiter, die mit vertraulichen Daten
operieren, verpflichten sich zur Einhaltung verbindlicher
Vorschriften und zu einem verantwortungsvollen Umgang
mit den entsprechenden Daten.
Das Risiko von Verstößen gegen interne und externe
Vorschriften begrenzt OVB durch eine Trennung in Manage-
Konzern-Lagebericht 2012
Risiko- und Chancenbericht
35
ment- und Kontrollfunktionen. Durch einen angemessenen
Versicherungsschutz sichert sich OVB gegen Schadensfälle
und ein mögliches Haftungsrisiko ab.
Beratungsgespräche sowie strenge Auswahlkriterien für
die Aufnahme neuer Produktgeber und Produkte unterstützen diese Zielsetzung.
IT-Risiken
Die IT-Strukturen sind weitgehend standardisiert. Um
­potenzielle Ausfälle, Datenverlust, Datenmanipulationen
und unerlaubten Zugriff auf das IT-Netz zu verhindern,
setzt OVB aktuelle, überwiegend branchenspezifische
Standardsoftware namhafter Anbieter ein. Diese wird im
Bedarfsfalle durch konzernspezifische Eigenentwicklungen, die kontinuierlicher Qualitätskontrolle unterliegen,
­ergänzt. Back-up-Systeme, Spiegeldatenbanken und eine
definierte Notfallplanung sichern den Datenbestand und
gewährleisten die Verfügbarkeit. Die IT-Systeme sind durch
spezielle Zugangs- und Berechtigungskonzepte ­sowie eine
wirksame und laufend aktualisierte Antivirensoftware geschützt. OVB verfolgt mit dem in der Implementierung befindlichen CRM-System das Ziel einer weiteren Homo­­geni­
sierung der eingesetzten IT-Werkzeuge in allen Gesellschaften. Beratungs- und Haftungsrisiken
Die Vermittlung von Finanzprodukten durch OVB Finanzberater findet regelmäßig im Anschluss an eine vorangegangene Beratung des Kunden statt. Diese Beratung dient
dazu, dem jeweiligen Kunden das auf sein individuelles
Versorgungs- und Anlageprofil zugeschnittene Finanzprodukt zu vermitteln. Eine kontinuierliche Sensibilisierung
und Weiterbildung der Berater mit Blick auf eine bedarfsgerechte Beratung sowie die notwendige Dokumentation
und Protokollierung der Kundengespräche tragen dazu bei,
potenzielle Beratungsrisiken zu minimieren. Die öffentliche und umfängliche Diskussion um die Qualität der Finanzberatung in Europa führt zu verschärften rechtlichen
Anforderungen, die mit erhöhten Risiken verbunden sein
können. Alle Regulierungsbestrebungen auf nationaler und
europäischer Ebene verfolgt OVB intensiv, um rechtzeitig
mögliche Auswirkungen auf das Geschäftsmodell erkennen und erforderliche Anpassungen einleiten zu können.
Reputationsrisiken
Reputationsrisiken sind jene Risiken, die aus einem Ansehensverlust der gesamten Branche, von OVB selbst oder einer oder mehrerer operativer Einheiten, zum Beispiel bei
Kunden, Geschäftspartnern oder der Öffentlichkeit, erwachsen. Die Beratung zu Finanzprodukten und ihre Vermittlung werden in der Öffentlichkeit von Fall zu Fall kritisch hinterfragt. OVB ist insbesondere der Gefahr ausgesetzt, dass durch öffentliche Berichterstattung über die
Tätigkeit der Finanzberater, z.B. wegen der Geltendmachung von Haftungsansprüchen aufgrund einer fehlerhaften oder vermeintlich fehlerhaften Beratung durch Finanzberater, oder über die durch diese vertriebenen Produkte,
das öffentliche Vertrauen in das Unternehmen negativ beeinflusst wird. OVB verfolgt und analysiert derartige Diskussionen mit dem Ziel, einen eventuellen Imageschaden
durch präventive Maßnahmen gar nicht erst entstehen zu
lassen. Die Ausbildungsstandards entsprechen den gesetzlichen Anforderungen und werden laufend weiterentwickelt sowie an sich verändernde gesetzliche Rahmenbedingungen angepasst. Eine umfassende Dokumentation der
Rechtliche Risiken
Um Rechtsrisiken zu begegnen, sichert sich OVB durch eine
umfassende Beratung sowohl durch interne Fachleute als
auch durch externe Fachanwälte und Berater im Vorfeld
von Unternehmensentscheidungen und bei der Gestaltung der Geschäftsprozesse ab. Die Steuerung der Rechtsrisiken wird durch die Rechtsabteilung koordiniert. Zu deren Aufgaben gehört auch die Begleitung und Bewertung
von laufenden Rechtstreitigkeiten. Risiken aus möglichen
Fehlern in der Kundenberatung sowie aus der Vermittlung
von Finanz- und Versicherungsprodukten begegnet OVB
zum einen durch laufende Begleitung und Bewertung
durch den Rechtsbereich. Im Weiteren reduziert OVB das
Haftungsrisiko teilweise über ausreichend bemessene
­Vermögensschadenhaftpflichtversicherungen.
Steuerliche Risiken
OVB beobachtet sich abzeichnende Entwicklungen im
Steuerrecht in allen Ländern, in denen sie tätig ist, insbe-
OVB Holding AG
36
Konzern-Lagebericht 2012
Risiko- und Chancenbericht
Gesamtbeurteilung der wirtschaftlichen Lage der OVB Holding AG­­
Nachtragsbericht
Prognosebericht
sondere auch mögliche regulatorische Eingriffe in die steuerliche Behandlung des Vertriebsmodells fortlaufend und
analysiert sie hinsichtlich möglicher Auswirkungen auf
den Konzern. Steuerliche Anforderungen an das Unternehmen überwachen interne und ext erne Fachleute in
Übereinstimmung mit den steuerlichen Regelungen und
den von den Finanzverwaltungen dazu ergangenen Anweisungen.
Schätzrisiken
Annahmen und Schätzungen beziehen sich im Wesent­
lichen auf die Bewertung von Rückstellungen und die
­Realisierbarkeit von Forderungen, die Werthaltigkeit der
Geschäfts- und Firmenwerte, die rechtlichen Risiken und
­Abschreibungen bzw. die Festlegung wirtschaftlicher Nutzungsdauern. Die tatsächlichen Werte können in Einzel­
fällen von den getroffenen Annahmen und Schätzungen
abweichen. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Erkenntnis berücksichtigt.
Gesamtbeurteilung der Risiken
Im Wesentlichen ist die OVB Geschäftsentwicklung durch
Branchenrisiken und finanzwirtschaftliche Risiken beeinflusst. Das Risikomanagementsystem von OVB und das
eingesetzte Reporting tragen wesentlich dazu bei, dass
die Gesamtrisiken im Konzern transparent sind und gesteuert werden.
Für die wesentlichen, derzeit erkennbaren Risiken hat
OVB Risikovorsorge getroffen. Wesentliche Risiken, die den
Bestand gefährden, liegen aus heutiger Sicht nicht vor.
Grundlegende Änderungen dieser Risikoeinschätzung werden derzeit nicht erwartet.
Das Risikomanagement- und -controlling-System wird
ständig weiterentwickelt, um die Transparenz der eingegangenen Risiken zu erhöhen und die Risikosteuerungsmöglichkeiten weiter zu verbessern.
Die dargestellten Risiken sind nicht notwendigerweise
die einzigen Risiken, denen OVB ausgesetzt ist. Risiken, die
OVB derzeit noch nicht bekannt sind, oder Risiken, die OVB
jetzt noch als unwesentlich einschätzt, könnten die Geschäftsaktivitäten ebenfalls beeinträchtigen und einen negativen Einfluss auf die im nachfolgenden Ausblick abgegebenen Prognosen haben. Dies betrifft insbesondere gesamtwirtschaftliche Risiken.
OVB Holding AG
Chancen für die künftige Unternehmensentwicklung
OVB Geschäftsmodell und -erfolg beruhen seit Jahren auf
der europaweit stark wachsenden Nachfrage nach Beratung im Bereich der Vorsorge, der Absicherung und des
Vermögensaufbaus.
OVB geht davon aus, dass die Nachfrage nach den
Dienstleistungen und den vom OVB Vertrieb vermittelten
Finanz- und Versicherungsprodukten auch in den kommenden Jahren anhalten wird. Das Bewusstsein der Bürger über
die Notwendigkeit privater Vorsorge ist gewachsen. Niedrige
Geburtenraten in vielen Ländern erschweren die Aufrechterhaltung umlagefinanzierter sozialer Sicherungssysteme und
unterstützen damit den Trend zu privater Vorsorge.
OVB sieht in allen Märkten, in denen sie bereits tätig
ist, Chancen für eine vertiefte Marktdurchdringung. Dieses
Wachstumspotenzial will OVB konsequent nutzen. Neben
der Ausweitung der Geschäftstätigkeit in bereits erschlossenen Märkten wird OVB bei geeigneten Rahmenbedingungen in neue aussichtsreiche Märkte expandieren. Weitere Geschäftschancen bietet die Konsolidierung der Branche. OVB will dabei eine aktive Rolle spielen.
Gesamtbeurteilung der wirtschaftlichen
Lage der OVB Holding AG
Im Geschäftsjahr 2012 hat OVB auch vor dem Hintergrund
leichter Umsatzrückgänge das Ertragsniveau im Vergleich
zum Vorjahr deutlich gesteigert. OVB zeigt sich somit weiterhin in wirtschaftlich gesunder Verfassung. OVB verfügt
über eine stabile Vermögenslage mit starker finanzieller Basis,
die auch in Krisenzeiten ein flexibles Handeln ermöglicht.
Die Wachstumskräfte, die das international ausgerichtete
OVB Geschäftsmodell antreiben, sind kurz-, mittel- und
langfristig intakt.
Nachtragsbericht
Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag sind nicht
zu berichten.
Prognosebericht
Die internationale Wirtschaftsentwicklung wird 2013 und
2014 nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds
Konzern-Lagebericht 2012
37
Prognosebericht
(IWF) wieder etwas an Dynamik hinzugewinnen. Der Aufschwung wird aber schwach ausgeprägt und weiterhin
mit Risiken behaftet sein. So sind beispielsweise die
strukturellen Probleme etlicher europäischer Volkswirtschaften und der USA noch nicht überwunden. Während
die Weltwirtschaft in diesem und im nächsten Jahr um
3,5 Prozent beziehungsweise um 4,1 Prozent wachsen soll,
wird die Zuwachsrate in den Industrieländern mit 1,4 Prozent und 2,2 Prozent voraussichtlich deutlich geringer
ausfallen.
Im Laufe der Jahre 2013 und 2014 dürfte sich die gesamtwirtschaftliche Lage in den Ländern der Region Mittel- und
Osteuropa allmählich verbessern. Vor allem die exportorientierten Länder sollten von einer steigenden Nachfrage
aus dem Ausland profitieren. Die Preissteigerungsraten
werden sich – mit Ausnahme der Ukraine – in einer akzeptablen Bandbreite bewegen. Die Budgetkonsolidierung
schreitet in den meisten Ländern langsam voran. Die Rückkehr zur wirtschaftlichen Dynamik früherer Jahre lässt
aber weiter auf sich warten.
Volkswirtschaftliche Eckdaten Mittel- und Osteuropa
Reales BIP
Veränderung in %
Verbraucherpreise
Veränderung in %
Budgetsaldo der
öffentlichen Haushalte
(in % des BIP)
2013f
2014f
2013f
2014f
2013f
2014f
Kroatien
0,5
1,5
3,5
2,8
- 4,5
- 4,0
Polen
1,2
2,7
2,7
2,5
- 3,3
- 2,8
Rumänien
1,5
3,0
4,5
3,3
- 2,8
- 2,5
Slowakei
0,9
2,5
2,2
2,5
- 2,9
- 2,4
- 0,2
1,8
2,2
2,3
- 2,9
- 2,6
Ukraine
2,5
3,0
5,5
8,0
- 3,0
- 2,0
Ungarn
- 0,5
1,5
3,6
3,8
- 3,0
- 3,3
Tschechien
f (forecast)
Quelle: Raiffeisen RESEARCH, Strategie Österreich & CEE, 1. Quartal 2013
In den Jahren 2013 (+ 0,9 Prozent) und 2014 (+ 2,2 Prozent)
wird die deutsche Wirtschaft nach der Prognose des DIW
Berlin wieder stärker wachsen. Wesentlicher Faktor wird
dabei der private Verbrauch sein, der von hohen Erwerbstätigenzahlen und kräftigen Lohnsteigerungen profitiert.
Der Anstieg der Verbraucherpreise wird sich dagegen voraussichtlich in engen Grenzen bei knapp 2 Prozent halten.
Getragen von einer wirtschaftlichen Erholung sollte sich
der Spielraum der privaten Haushalte in Deutschland für
eigenverantwortliches Vorsorgesparen vergrößern.
Die ursprünglich für 2013 erwartete Verbesserung der
­gesamtwirtschaftlichen Situation in den europäischen
­Krisenländern, die dem Segment Süd- und Westeuropa von OVB zugeordnet sind, wird sich verzögern. Auch 2014
wird hier voraussichtlich kein grundlegender Aufschwung
stattfinden. Zu gravierend sind die strukturellen Probleme,
zu hoch die aufgehäuften Schuldenberge, um der Wirtschafts- und Finanzpolitik ausreichend Handlungsspielraum zu geben. Allein Österreich und der Schweiz gelingt
es bisher, eine Rezession zu vermeiden. Ein vergleichbar
ungünstiges ­gesamtwirtschaftliches Umfeld herrschte
­allerdings auch schon im Jahr 2012, als es OVB gelang, die
Vertriebsleistung in den Ländern des Segments Süd- und
Westeuropa deutlich zu steigern. Für die Jahre 2013 und
2014 hat sich OVB zum Ziel gesetzt, diesen Vertriebserfolg
zu wiederholen.
OVB Holding AG
38
Konzern-Lagebericht 2012
Prognosebericht
Vergütungsbericht
Angaben nach §§ 289 Abs. 4, 315 Abs. 4 HGB und erläuternder Bericht
Volkswirtschaftliche Eckdaten Süd- und Westeuropa
Reales BIP
Veränderung in %
Verbraucherpreise
Veränderung in %
Budgetsaldo der
öffentlichen Haushalte
(in % des BIP)
2013f
2014f
2013f
2014f
2013f
2014f
0,0
1,0
1,8
1,9
- 3,5
- 2,5
Griechenland
- 4,5
- 1,0
0,0
0,5
- 5,9
- 4,7
Italien
Frankreich
- 1,0
1,2
2,3
1,8
- 1,9
- 1,5
Österreich
0,5
1,5
2,2
2,1
- 2,6
- 1,8
Schweiz
1,0
1,6
0,6
0,9
0,5
0,7
Spanien
- 1,5
1,0
1,9
1,5
- 5,5
- 4,5
f (forecast)
Quelle: Raiffeisen RESEARCH, Strategie Globale Märkte, 1. Quartal 2013
Im Segment Zentralbereiche geht die OVB Holding AG für
2013 von etwas höheren Erträgen aus. Durch Kostendisziplin sollte sich auch die Ertragssituation weiter verbessern.
Auch für 2014 wird eine solche Entwicklung erwartet.
Eine wesentliche Stärke von OVB ist die breite inter­
nationale Aufstellung über 14 europäische Länder hinweg.
Insgesamt bleiben die Marktbedingungen herausfordernd.
Trotz des enormen Bedarfs für private Vorsorge ist nicht
auszuschließen, dass Kunden bei langfristigen Anlageentscheidungen unter anderem aufgrund der europäischen
Schuldenkrise weiterhin zurückhaltend agieren.
OVB wird alle Anstrengungen unternehmen, die Weichen in Richtung Wachstum zu stellen. Die Strategie zielt
dabei in verschiedene Stoßrichtungen:
n
den Märkten, in denen OVB schon vertreten ist, in
will sie die Marktdurchdringung erhöhen
n
geeigneten Rahmenbedingungen wird OVB in bei
neue, aussichtsreiche Märkte eintreten
n
kleinere Vertriebsorganisationen und einzelne
für
­Finanzberater, die sich neu orientieren, ist OVB ein
­verlässlicher Partner
n
OVB
will die Chancen nutzen, die sich in einer konsolidierenden Branche bieten. Hier ist sie mit ihrer Infra­
struktur und ihrem bedarfsgerechten Produktangebot
ein attraktiver Partner. Diese Aktivitäten werden durch ein straffes Kostenmanagement und permanente Anstrengungen ergänzt, OVB
OVB Holding AG
Geschäftsprozesse effizienter zu gestalten. Vor diesem
Hintergrund geht der Vorstand davon aus, den Umsatz im
Jahr 2013 im mittleren einstelligen Prozentbereich steigern
zu können. Beim Ergebnis sollte daraus folgend eine Steigerung von 10 bis 15 Prozent möglich sein. Im Jahr 2014 erwartet er, dass es gelingen sollte, den Konzernumsatz und
das Konzernergebnis gegenüber 2013 zu steigern.
Vergütungsbericht
Der Vergütungsbericht stellt die Grundsätze dar, die für
die Festlegung der Vergütung der Vorstandsmitglieder
und der Mitglieder des Aufsichtsrats maßgeblich sind und erläutert die Struktur und Höhe der Vergütung der
Vorstandsmitglieder. Ferner werden die Grundsätze und
die Höhe der Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats
beschrieben. Der Vergütungsbericht ist Bestandteil des
­Lageberichts und findet sich im Kapitel Corporate Governance des Geschäftsberichts 2012 der OVB Holding AG. Der Vergütungsbericht ist zudem im Internet unter http://www.ovb.ag/Investor Relations/Corporate Governance
zugänglich.
Angaben nach §§ 289 Abs. 4, 315 Abs. 4 HGB und
erläuternder Bericht
Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals
Das Grundkapital der Gesellschaft belief sich zum 31. Dezember 2012 auf 14.251.314,00 Euro und ist eingeteilt in
14.251.314 nennwertlose auf den Inhaber lautende Stück­
Konzern-Lagebericht 2012
Angaben nach §§ 289 Abs. 4, 315 Abs. 4 HGB und erläuternder Bericht
aktien. Jede Aktie gewährt gleiche Rechte und in der
Hauptversammlung eine Stimme.
Kapitalbeteiligungen, die 10,0 Prozent der Stimmrechte
überschreiten
Der OVB Holding AG sind aktuell folgende Beteiligungen
mitgeteilt worden, die 10,0 Prozent der Stimmrechte an
der OVB Holding AG überschreiten. Die nachfolgend genannten Aktionärsgruppen werden auch als Kernaktionäre
bezeichnet. Die Deutscher Ring Beteiligungsholding GmbH, Hamburg, hält Aktien in Höhe von rund 32,57 Prozent. Diese
­Beteiligung wird gemäß §§ 21, 22 Nr. 1 WpHG der Basler
Versicherung Beteiligungsgesellschaft mbH, Hamburg, der
Deutscher Ring Sachversicherungs-Aktiengesellschaft,
Hamburg, der Basler Lebensversicherungs-Aktiengesellschaft,
Hamburg, der Bâloise Delta Holding S.a.r.l., Bartingen,
­Luxemburg, und der Bâloise-Holding AG, Basel, Schweiz,
zugerechnet.
Die IDUNA Vereinigte Lebensversicherung aG, für
Handwerk, Handel und Gewerbe, Hamburg, hält unmittelbar Aktien in Höhe von rund 31,48 Prozent. Da die Versicherungsgesellschaften der Signal Iduna Gruppe einen Gleichordnungskonzern gemäß § 18 (2) Aktiengesetz darstellen,
hält die Gruppe mittelbar 52,76 Prozent. Die Balance Vermittlungs- und Beteiligungs-AG, Hamburg, hält unmittelbar
Aktien in Höhe von rund 17,54 Prozent. Der Deutscher Ring
Krankenversicherungsverein a.G., Hamburg, hält unmittelbar
Aktien in Höhe von rund 3,74 Prozent. Die von der Balance
Vermittlungs- und Beteiligungs-AG und dem Deutscher
Ring Krankenversicherungsverein a.G. gehaltenen Aktien
werden gemäß § 21, 22 Nr. 1 WpHG auch der SIGNAL Unfallversicherung a.G., Dortmund, und der SIGNAL Krankenver­
sicherung a.G., Dortmund, zugerechnet, sodass diese jeweils
mittelbar Aktien in Höhe von rund 21,28 Prozent halten.
Die Generali Lebensversicherung AG, München, hält
unmittelbar Aktien in Höhe von rund 11,48 Prozent, die gemäß §§ 21, 22 Abs. 1 Nr. 1 WpHG der Generali Deutschland
Holding AG, Köln, der Generali Beteiligungs- und Verwaltungs AG, München, sowie der Assicurationi Generali S.p.A.,
Triest, Italien, zuzurechnen sind.
Der Streubesitz gemäß der Definition der Deutsche
Börse AG belief sich nach Kenntnis der OVB Holding AG
zum 31. Dezember 2012 auf rund 3,19 Prozent.
39
Beschränkungen der Stimmrechte oder der Übertragung
von Aktien
Zwischen den Kernaktionären besteht ein Stimmbindungsvertrag, dessen Inhalt der Gesellschaft jedoch nicht bekannt ist.
Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands
und Satzungsänderungen
Der nach § 7 Abs. 1 der Satzung aus mindestens zwei Mitgliedern bestehende Vorstand wird ausschließlich nach
den gesetzlichen Vorschriften (§§ 84 und 85 AktG) bestellt
und abberufen. Für Bestellung und Abberufung ist allein
der Aufsichtsrat zuständig. Er bestimmt die Zahl der Vorstandsmitglieder und bestellt die Mitglieder auf höchstens
fünf Jahre. Eine wiederholte Bestellung oder Verlängerung
der Amtszeit, jeweils für höchstens fünf Jahre, ist zulässig.
Die Satzung kann durch Beschluss der Hauptversammlung geändert werden. Die Änderungen werden
nach § 181 Abs. 3 AktG mit der Eintragung in das Handelsregister wirksam. Die Hauptversammlung beschließt über
Satzungsänderungen nach § 179 Abs. 2 AktG in Verbindung
mit § 18 Abs. 2 der Satzung mit einfacher Mehrheit des bei
der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals, sofern
nicht Bestimmungen des AktG zwingend eine höhere
Mehrheit verlangen. Nach § 11 Abs. 3 der Satzung ist der
Aufsichtsrat zur Änderung der Satzung befugt, soweit diese
nur deren Fassung betrifft.
Befugnisse des Vorstands zur Aktienausgabe und zum
­Aktienrückkauf
Die OVB Holding AG verfügt derzeit weder über ein Bedingtes Kapital noch ein Genehmigtes Kapital. Die Hauptversammlung vom 11. Juni 2010 hat die Gesellschaft ermächtigt, bis zum 10. Juni 2015 eigene Aktien bis zu insgesamt 300.000 Stück zu erwerben. Der Erwerb der Aktien
kann über die Börse oder mittels eines an alle Aktionäre
gerichteten öffentlichen Kaufangebots erfolgen. Beim Erwerb über die Börse kann sich die Gesellschaft auch Dritter
bedienen, wenn die Dritten die nachstehenden Beschränkungen einhalten.
Im Falle des Erwerbs über die Börse darf der Kaufpreis
je Aktie (ohne Erwerbsnebenkosten) den Mittelwert der
Aktienkurse (Schlussauktionspreise der OVB Aktie im
­Xetra-Handel bzw. in einem an die Stelle des Xetra-Sys­
tems getretenen funktional vergleichbaren Nachfolge­
OVB Holding AG
40
Konzern-Lagebericht 2012
Angaben nach §§ 289 Abs. 4, 315 Abs. 4 HGB und erläuternder Bericht
Kontrollwechsel
Erklärung des Vorstands zu § 312 AktG
systems an der Frankfurter Wertpapierbörse) an den letzten fünf Handelstagen vor Eingehen der Verpflichtung
zum Erwerb um nicht mehr als 5 Prozent überschreiten
und um nicht mehr als 5 Prozent unterschreiten.
Bei einem öffentlichen Kaufangebot darf der Kaufpreis
den Mittelwert der Aktienkurse (Schlussauktionspreise der
OVB Aktie im Xetra-Handel bzw. in einem an die Stelle des
Xetra-Systems getretenen funktional vergleichbaren Nachfolgesystems an der Frankfurter Wertpapierbörse) an den
letzten fünf Handelstagen vor dem Tag der Veröffentlichung des Angebots um nicht mehr als 10 Prozent überschreiten und um nicht mehr als 10 Prozent unterschreiten. Das Volumen des Angebots kann begrenzt werden.
Sofern die gesamte Zeichnung des Angebots dieses Volumen überschreitet, muss die Annahme im Verhältnis der
jeweils angebotenen Aktien erfolgen. Eine bevorrechtigte
Annahme geringer Stückzahlen bis zu 100 Stück zum Erwerb angebotener Aktien der Gesellschaft je Aktionär der
Gesellschaft kann vorgesehen werden.
Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Aktien der Gesellschaft, die aufgrund der Er­
mächtigung zurückerworben werden, wie folgt zu verwenden:
Der Vorstand kann mit Zustimmung des Aufsichtsrats
die Aktien der Gesellschaft, die zurück erworben werden,
als (Teil)-Gegenleistung im Rahmen von Unternehmens­
zusammenschlüssen oder zum Erwerb von Unternehmen,
Beteiligungen an Unternehmen, Unternehmensteilen oder
anderen Wirtschaftsgütern verwenden oder zu einem Preis
über die Börse veräußern, der den Börsenpreis der Aktien
der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Veräußerung nicht
­wesentlich unterschreitet. Er kann die zurückerworbenen
­Aktien ferner für die Bedienung eines Mitarbeiterbeteiligungsprogramms für die Mitglieder der Geschäftsleitung,
die Führungskräfte sowie die selbstständigen Handelsvertreter der OVB Holding AG und ihrer in- und ausländischen
Tochtergesellschaften (im Sinne von §§ 15 ff. AktG) verwenden.
OVB Holding AG
Der Vorstand kann die zurück erworbenen Aktien auch
mit Zustimmung des Aufsichtsrats einziehen, ohne dass
es ­eines weiteren Hauptversammlungsbeschlusses
b­edarf.
Die Einziehung kann auf einen Teil der erworbenen
Aktien beschränkt werden; von der Ermächtigung zur Einziehung kann mehrfach Gebrauch gemacht werden.
Die Einziehung kann dergestalt erfolgen, dass sich das
Grundkapital nicht verändert, sondern durch die Einziehung der Anteil der übrigen Aktien am Grundkapital erhöht wird.
Das Bezugsrecht der Aktionäre auf die eigenen Aktien
der Gesellschaft ist ausgeschlossen, soweit diese Aktien
gemäß den vorstehenden Ermächtigungen verwendet
werden.
Kontrollwechsel
Bei öffentlichen Angeboten zum Erwerb von Aktien der Gesellschaft gelten ausschließlich Gesetz und Satzung einschließlich der Bestimmungen des deutschen Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes. Die Hauptversammlung hat den Vorstand nicht zur Vornahme von in ihre
Zuständigkeit fallenden Handlungen ermächtigt, um den
Erfolg von etwaigen Übernahmeangeboten zu verhindern.
Die Gesellschaft hat keine Entschädigungsvereinbarungen mit den Mitgliedern des Vorstands für den Fall eines
Übernahmeangebots getroffen.
Erklärung des Vorstands zu § 312 AktG
Die Gesellschaft hat bei den berichtspflichtigen Rechtsgeschäften nach den Umständen, die ihr in dem Zeitpunkt
bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen
wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten.
Konzern-Lagebericht 2012
41
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
Nach bestem Wissen versichern die gesetzlichen Vertreter,
dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernjahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im
Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich
des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so
dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen
entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind. Köln, den 28. Februar 2013
Michael Rentmeister
CEO
Oskar Heitz
CFO und COO
Mario Freis
CSO
OVB Holding AG
42
OVB Strategie 2016
OVB Strategie 2016
Initiativen im Vertrieb
bilden den Kern unserer
Strategie:
n
BOOST
… Best of OVB Success Teams
unterstützt erfolgreiche
Unternehmerkarrieren durch
„best of-Ansätze“.
n
OVB Teamwork
… bietet Plattformen zum
Erfahrungsaustausch und schafft
Synergien durch Transparenz.
Premium-SelectStrategie
n
… stärkt die Partnerschaft
mit Produktgebern im Sinne
unserer Kunden, erhöht
die Effizienz und generiert
Alleinstellungsmerkmale.
OVB Holding AG
OVB Strategie 2016
43
Wie lautet das Ziel?
OVB ist führender Systemvertrieb in Europa.
Wo sind die Ansatzpunkte?
Herausragende Leistungen im Dienste unserer Kunden,
Optimierung der Prozesse, Best-in-class Management.
Wann geht es los?
Jetzt.
OVB Holding AG
44
Jahresabschluss 2012
Konzernbilanz
Jahresabschluss 2012
Konzernbilanz
der OVB Holding AG nach IFRS zum 31. Dezember 2012
Aktiva
in TEUR
31.12.2012
31.12.2011
10.619
11.577
4.483
4.790
586
561
A. Langfristige Vermögenswerte
1
Immaterielle Vermögenswerte
2
Sachanlagen
3
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilie
4
Finanzanlagen
5
Aktive latente Steuer
397
383
5.897
6.135
21.982
23.446
B. Kurzfristige Vermögenswerte
6
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
23.976
22.958
7
Forderungen und sonstige Vermögenswerte
30.285
22.238
8
Forderungen aus Ertragsteuern
2.402
1.859
9
Wertpapiere und übrige Kapitalanlagen
39.236
38.316
10
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
35.726
39.980
131.625
125.351
153.607
148.797
Summe der Vermögenswerte
Siehe Anhang Nr.
OVB Holding AG
Jahresabschluss 2012
45
Konzernbilanz
Passiva
in TEUR
31.12.2012
31.12.2011
14.251
14.251
39.342
39.342
0
0
13.646
13.646
1.523
1.386
A. Eigenkapital
11
12
Kapitalrücklage
Gezeichnetes Kapital
13
14
Gewinnrücklagen
15
Sonstige Rücklagen
16
Anteile anderer Gesellschafter
17
Bilanzgewinn
Eigene Anteile
150
138
14.465
11.297
83.377
80.060
287
341
1.351
1.133
B. Langfristige Schulden
18
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
19
Rückstellungen
20
Andere Verbindlichkeiten
21
Passive latente Steuer
46
60
175
280
1.859
1.814
C. Kurzfristige Schulden
22
Steuerrückstellungen
23
Andere Rückstellungen
3.277
2.863
29.525
27.450
24
Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern
61
111
25
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
6.799
8.075
26
Andere Verbindlichkeiten
28.709
28.424
68.371
66.923
Summe Eigenkapital und Schulden
153.607
148.797
Siehe Anhang Nr.
OVB Holding AG
46
Jahresabschluss 2012
Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung
Gesamtergebnisrechnung
Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung
der OVB Holding AG nach IFRS für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012
in TEUR
2012
2011
194.465
199.494
9.030
9.622
Gesamtertrag
203.495
209.116
29
Aufwendungen für Vermittlungen
-128.813
-134.219
30
Personalaufwand
-24.463
-24.826
31
Abschreibungen
-3.180
-3.928
32
Sonstige betriebliche Aufwendungen
-36.494
-40.047
Operatives Ergebnis (EBIT)
10.545
6.096
1.752
1.741
27
Erträge aus Vermittlungen
28
Sonstige betriebliche Erträge
Finanzerträge
Finanzaufwendungen
-381
-565
1.371
1.176
Ergebnis vor Ertragsteuern
11.916
7.272
34
Ertragsteuern
-3.748
-3.149
35
Konzernjahresüberschuss
8.168
4.123
36
Auf Minderheiten entfallende Verlustanteile
33
Finanzergebnis
Konzernjahresüberschuss nach Minderheiten
37
Ergebnis je Aktie unverwässert/verwässert in EUR
-12
36
8.156
4.159
0,57
0,29
Siehe Anhang Nr.
Gesamtergebnisrechnung
der OVB Holding AG nach IFRS für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012
in TEUR
2012
2011
Konzernjahresüberschuss
8.168
4.123
29
60
Veränderung der Neubewertungsrücklage
Veränderung der latenten Steuern auf nicht realisierte
Gewinne und Verluste auf Kapitalanlagen
-9
-16
Veränderung der Rücklage aus Währungsumrechnung
117
-466
Sonstiges Ergebnis der Periode
137
-422
Gesamtergebnis Minderheiten
-12
36
8.293
3.737
Gesamtergebnis
OVB Holding AG
Jahresabschluss 2012
47
Konzern-Kapitalflussrechnung
Konzern-Kapitalflussrechnung
der OVB Holding AG nach IFRS für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012
in TEUR
Berechnung des Finanzmittelbestands:
Finanzmittelbestand
Konzernjahresüberschuss (vor Ergebnisanteilen von Minderheitsgesellschaftern)
-/+ Zunahme / Abnahme der Minderheitenanteile
+/- Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens
-/+ Unrealisierte Währungsgewinne/-verluste
+/- Zuführung/Auflösung Wertberichtigungen auf Forderungen
2012
2011
35.726
38.721
8.168
4.123
-12
36
3.155
3.883
-443
169
3.366
4.696
-/+ Zunahme/Abnahme der aktiven Steuerabgrenzungen
238
-969
+/- Zunahme/Abnahme der passiven Steuerabgrenzungen
-105
168
-
Übrige Finanzerträge
-358
-223
-
Zinserträge
-1.394
-1.518
2.707
3.924
+/- Zunahme/Abnahme der Available-for-Sale-Rücklage (netto)
20
44
+/- Aufwendungen/Erträge aus dem Abgang von
immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen (netto)
21
232
-12.975
-3.227
205
2.024
2.593
13.362
85
190
+/- Zunahme/Abnahme der Rückstellungen
+/- Abnahme/Zunahme der Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen sowie anderer Aktiva
+/- Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva
= Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit
+
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens
und des immateriellen Anlagevermögens
+
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens
-
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen
-
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen
-
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen
+/- Abnahme/Zunahme des Bestands an Wertpapieren und übrigen
kurzfristigen Kapitalanlagen
+
Übrige Finanzerträge
+
Erhaltene Zinsen
= Cashflow aus der Investitionstätigkeit
-
uszahlungen an Unternehmenseigner und Minderheitsgesellschafter
A
(Dividenden, Eigenkapitalrückzahlungen, andere Ausschüttungen)
+/- Zunahme / Abnahme der Minderheitenanteile
+
Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von (Finanz-)Krediten
= Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
457
344
-954
-1.183
-1.014
-1.501
-469
-208
-919
2.904
358
223
1.395
1.518
-1.061
2.287
-4.988
-7.126
12
-36
-54
-49
-5.030
-7.211
Gesamtübersicht:
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit
2.593
13.362
-1.061
2.287
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
-5.030
-7.211
= Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands
-3.498
8.438
Cashflow aus der Investitionstätigkeit
Wechselkursbedingte Veränderung des Finanzmittelbestands
503
-571
+Finanzmittelbestand zum Ende des Vorjahres
38.721
30.854
= Finanzmittelbestand zum Ende der Periode
35.726
38.721
4.380
3.118
58
149
Gezahlte Ertragsteuern
Gezahlte Zinsen
OVB Holding AG
48
Jahresabschluss 2012
Konzern-Eigenkapitalspiegel
Konzern-Eigenkapitalspiegel
der OVB Holding AG nach IFRS zum 31. Dezember 2012
in TEUR
Gezeichnetes
Kapital
Kapitalrücklage
Gewinnvortrag
Gesetzliche
Rücklage
Andere
Gewinnrücklagen
14.251
39.342
7.138
2.649
10.997
Stand 31.12.2011
Konzerngewinn
4.159
Eigene Anteile
Kapitalmaßnahmen
Gezahlte Dividenden
-4.988
Veränderung der Available-forSale-Rücklage
Einstellung in andere Rücklagen
Veränderung der Rücklage aus
Währungsumrechnung
Ergebnis der Berichtsperiode
Stand 31.12.2012
14.251
39.342
6.309
2.649
10.997
Gezeichnetes
Kapital
Kapitalrücklage
Gewinnvortrag
Gesetzliche
Rücklage
Andere
Gewinnrücklagen
14.251
39.342
10.311
2.597
10.997
der OVB Holding AG nach IFRS zum 31. Dezember 2011
in TEUR
Stand 31.12.2010
Konzerngewinn
4.005
Eigene Anteile
Kapitalmaßnahmen
Gezahlte Dividenden
-7.126
Veränderung der Available-forSale-Rücklage
Einstellung in andere Rücklagen
-52
52
7.138
2.649
Veränderung der Rücklage aus
Währungsumrechnung
Ergebnis der Berichtsperiode
Stand 31.12.2011
OVB Holding AG
14.251
39.342
10.997
49
Availablefor-Sale-Rücklage/
Neubewertungsrücklage
Latente Steuern
auf nicht
realisierte
Gewinne/Verluste
Rücklage aus
Währungsumrechnung
320
-56
1.122
Summe im
Eigenkapital
erfasster
Ergebnisse
Ergebnis der
Berichtsperiode
Gesamtergebnis
4.159
Anteile
anderer
Gesellschafter
Gesamt
138
80.060
-4.159
-4.988
29
-9
117
20
20
20
117
117
117
8.156
8.156
12
8.168
349
-65
1.239
137
8.156
8.293
150
83.377
Availablefor-Sale-Rücklage/
Neubewertungsrücklage
Latente Steuern
auf nicht
realisierte
Gewinne/Verluste
Rücklage aus
Währungsumrechnung
Summe im
Eigenkapital
erfasster
Ergebnisse
Ergebnis der
Berichtsperiode
Gesamtergebnis
Anteile
anderer
Gesellschafter
Gesamt
260
-40
1.588
174
83.485
4.005
-4.005
-7.126
60
-16
44
-466
320
-56
1.122
44
-466
-422
44
-466
-466
4.159
4.159
-36
4.123
4.159
3.737
138
80.060
OVB Holding AG
50
Jahresabschluss 2012
Segmentberichterstattung 2012
Segmentberichterstattung 2012
der OVB Holding AG nach IFRS
in TEUR
Mittel- und
Osteuropa
Süd- und
DeutschlandWesteuropa
Zentralbereiche
Konsolidierung
Konsolidiert
Segmenterträge
Erträge mit Dritten
- Erträge aus Vermittlungen
Sonstige betriebliche Erträge
Erträge mit anderen
Segmenten
121.135
46.518
26.812
0
0
194.465
1.722
3.796
1.559
1.995
-42
9.030
35
1.175
3
7.390
-8.603
0
122.892
51.489
28.374
9.385
-8.645
203.495
-Laufende Provisionen
Außendienst
-80.852
-20.775
-15.596
0
0
-117.223
-Sonstige Provisionen
Außendienst
-5.086
-4.505
-1.739
-260
0
-11.590
Personalaufwand
-6.867
-7.462
-3.173
-6.961
0
-24.463
-695
-1.091
-311
-1.083
0
-3.180
Summe Segmenterträge
Segmentaufwendungen
Aufwendungen für Vermittlungen
Abschreibungen
Sonstige betriebliche
Aufwendungen
Summe Segmentaufwendungen
Operatives Ergebnis (EBIT)
-17.832
-10.665
-7.520
-9.615
9.138
-36.494
-111.332
-44.498
-28.339
-17.919
9.138
-192.950
11.560
6.991
35
-8.534
493
10.545
Zinserträge
582
284
143
736
-349
1.396
Zinsaufwendungen
-44
-491
-45
-91
350
-321
0
7
192
-165
262
296
Ergebnis vor Steuern (EBT)
12.098
6.791
325
-8.054
756
11.916
Ertragsteuern
-2.498
-393
110
-967
0
-3.748
0
0
0
0
-12
-12
9.600
6.398
435
-9.021
744
8.156
Investitionen in immaterielle
Vermögenswerte und das
Sachanlagevermögen
838
332
158
640
0
1.968
Wesentliche nicht zahlungs­
wirksame Aufwendungen (-)
und Erträge (+)
-1.055
481
-191
-128
0
-893
Wertminderungsaufwand
-1.277
-2.334
-1.243
-820
746
-4.928
104
841
97
61
0
1.103
Sonstiges Finanzergebnis
Minderheitenanteil
Segmentergebnis
Zusätzliche Angaben
Wertaufholung
OVB Holding AG
Jahresabschluss 2012
51
Segmentberichterstattung 2011
Segmentberichterstattung 2011
der OVB Holding AG nach IFRS
in TEUR
Mittel- und
Osteuropa
Süd- und
DeutschlandWesteuropa
Zentralbereiche
Konsolidierung
Konsolidiert
0
199.494
Segmenterträge
Erträge mit Dritten
126.172
50.224
23.098
0
2.150
3.696
1.617
2.144
15
9.622
30
1.160
41
9.926
-11.157
0
128.352
55.080
24.756
12.070
-11.142
209.116
-Laufende Provisionen
Außendienst
-84.060
-22.344
-13.173
0
0
-119.577
-Sonstige Provisionen
Außendienst
-6.784
-5.709
-1.865
-284
0
-14.642
Personalaufwand
-6.602
-7.306
-3.507
-7.411
0
-24.826
- Erträge aus Vermittlungen
Sonstige betriebliche Erträge
Erträge mit anderen
Segmenten
Summe Segmenterträge
Segmentaufwendungen
Aufwendungen für Vermittlungen
Abschreibungen
Sonstige betriebliche
Aufwendungen
Summe Segmentaufwendungen
Operatives Ergebnis (EBIT)
-1.891
-911
-434
-692
0
-3.928
-18.420
-12.709
-8.198
-11.830
11.110
-40.047
-117.757
-48.979
-27.177
-20.217
11.110
-203.020
10.595
6.101
-2.421
-8.147
-32
6.096
Zinserträge
483
449
119
629
-163
1.517
Zinsaufwendungen
-66
-177
-62
-63
152
-216
Sonstiges Finanzergebnis
-11
18
74
-217
11
-125
Ergebnis vor Steuern (EBT)
11.001
6.391
-2.290
-7.798
-32
7.272
Ertragsteuern
-3.003
-184
3
35
0
-3.149
0
0
0
36
0
36
7.998
6.207
-2.287
-7.727
-32
4.159
Investitionen in immaterielle
Vermögenswerte und das
Sachanlagevermögen
668
479
152
1.384
0
2.683
Wesentliche nicht zahlungs­
wirksame Aufwendungen (-)
und Erträge (+)
-154
101
375
-52
0
270
-2.804
-2.209
-1.741
-544
11
-7.287
220
705
129
130
0
1.184
Minderheitenanteil
Segmentergebnis
Zusätzliche Angaben
Wertminderungsaufwand
Wertaufholung
OVB Holding AG
52
Anhang
Allgemeine Angaben
Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2012
I. Allgemeine Angaben
1. Allgemeine Angaben zum OVB Konzern
Die OVB Holding AG (im Folgenden auch „OVB“ oder „Gesellschaft“ genannt) ist eine Aktiengesellschaft mit Sitz in Köln, Heumarkt 1,
Deutschland. Die Gesellschaft ist beim Amtsgericht Köln im Handelsregister, Abteilung B, unter der Nr. 34649 eingetragen. Gegenstand der Gesellschaft ist die Leitung von Unternehmen, die insbesondere in den Geschäftsfeldern der Beratung und Vermittlung
von Kapitalanlagen, Bausparverträgen und Versicherungsverträgen sowie auf dem Gebiet der Beratung zu Immobilien und der
Vermittlung von Immobilien jeder Art tätig sind.
Der Konzernabschluss der OVB Holding AG für das Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2012 wurde am 22. März 2013 durch Beschluss
des Vorstands mit Billigung des Aufsichtsrats zur Veröffentlichung freigegeben.
2. Zusammenfassung der wesentlichen Rechnungslegungsgrundsätze
Die OVB Holding AG hat als börsennotiertes Mutterunternehmen, das einen organisierten Markt i.S.d. § 2 (5) WpHG in Anspruch
nimmt, gemäß § 315a HGB den Konzernabschluss auf Basis der vom International Accounting Standards Board (IASB) veröffentlichten International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt. Alle für das Geschäftsjahr
2012 verpflichtend anzuwendenden International Financial Reporting Standards (IFRS) und International Accounting Standards
(IAS) sowie die Auslegungen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) und Standing Interpretations
Committee (SIC) wurden berücksichtigt. Daneben wurden die Anforderungen gemäß § 315a Abs. 1 HGB berücksichtigt.
Den in den Konzernabschluss der OVB Holding AG einbezogenen Jahresabschlüssen der Tochterunternehmen liegen einheitliche
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze zugrunde. Die Jahresabschlüsse sind auf den Stichtag des Konzernabschlusses aufgestellt und von unabhängigen Abschlussprüfern geprüft worden, soweit die Gesellschaften dauerhaft vermittelnd tätig sind bzw.
wesentliche Funktionen im Konzern erfüllen.
Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Sofern nichts anderes angegeben ist, werden sämtliche Werte entsprechend kaufmännischer Rundung auf Tausend Euro (TEUR) gerundet dargestellt. Aufgrund der Darstellung in vollen TEUR-Beträgen können
vereinzelt Rundungsdifferenzen bei der Addition der dargestellten Einzelwerte auftreten.
Bestandteile des Konzernabschlusses sind neben der Konzernbilanz sowie der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, die Gesamtergebnisrechnung, die Entwicklung des Eigenkapitals, die Kapitalflussrechnung und der Anhang einschließlich der Segmentberichterstattung.
2.1 Verpflichtend anzuwendende Rechnungslegungsstandards
Die angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen grundsätzlich den im Vorjahr angewandten Methoden
und werden nachfolgend bei den jeweiligen Bilanzpositionen erläutert. Erstmalig angewandte Standards:
n IFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben – Transfer von finanziellen Vermögenswerten
Die Änderung von IFRS 7 umfasst umfangreiche neue Angaben bezüglich übertragener finanzieller Vermögenswerte, die ausgebucht wurden, um den Adressaten des Konzernabschlusses ein Verständnis über möglicherweise zurückbehaltene bzw. im
Rahmen der Transaktion übernommenen Rechte und Pflichten zu ermöglichen. Daneben werden die Angabepflichten bei übertragenen aber weiterhin vollständig bilanzierten Vermögenswerten erweitert, um den Adressaten ein Verständnis über die Art und
die Risiken des anhaltenden Engagements bei diesen Vermögenswerten zu ermöglichen. Die Änderung ist für Geschäftsjahre, die
am oder nach dem 1. Januar 2012 beginnen, anzuwenden. Die Änderung betrifft lediglich die Anhangangaben und wirkt sich nicht
auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns aus.
OVB Holding AG
Anhang
53
Allgemeine Angaben
Veröffentlichte aber noch nicht verpflichtend anzuwendene Standards
Die nachfolgenden Standards wurden veröffentlicht, sind aber noch nicht verpflichtend anzuwenden, bzw. dürfen erst in Folge­
perioden angewendet werden.
n Improvements to IFRS
Das IASB hat im Rahmen des Annual-Improvements-Process-Projekts den vierten Sammelband „Improvements to IFRSs“ veröf-
fentlicht, wodurch an fünf Standards kleinere Änderungen vorgenommen werden. Die Änderung ist für Geschäftsjahre, die am
oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen, anzuwenden. Diese Änderungen haben keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Konzerns.
n IAS 1 Darstellung des Abschlusses – Darstellung der Posten des sonstigen Ergebnisses
Die Änderungen des IAS 1 führen zu einer geänderten Gruppierung der im sonstigen Ergebnis dargestellten Posten. Dabei sind
künftig Bestandteile, für die bei Realisation eine erfolgwirksame Umgliederung vorzunehmen ist (sog. Recycling), gesondert von
Bestandteilen, die im Eigenkapital verbleiben, darzustellen. Diese Änderung betrifft allein die Darstellungsweise im Abschluss und
hat daher keine materiellen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Die Änderung ist für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2012 beginnen, anzuwenden.
n IAS 12 Ertragsteuern – Latente Steuern: Realisierung zugrunde liegender Vermögenswerte
Die Änderung stellt die Ermittlung latenter Steuern auf zum beizulegenden Zeitwert bewertete, als Finanzinvestition gehaltene
Immobilien klar. Demnach wird widerlegbar vermutet, dass für die Bemessung der latenten Steuern bei Immobilien, die nach IAS
40 zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden, grundsätzlich eine Realisierung des Buchwerts durch Veräußerung ausschlaggebend ist. Bei den nicht-abnutzbaren Sachanlagen, die gemäß IAS 16 nach dem Neubewertungsmodell bewertet werden, soll
ebenfalls von einer Veräußerung ausgegangen werden. Die Änderung des Standards hat keine Auswirkungen auf die Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage des Konzerns und ist für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen, anzuwenden.
n IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer (revised 2011)
Das IASB hat den IAS 19 umfassend überarbeitet. Die neuen Regelungen sehen wesentliche Änderungen bei der Erfassung und
­Bewertung des Aufwands für leistungsorientierte Pensionspläne und der Leistungen aufgrund der Beendigung von Arbeitsverhältnissen vor. Darüber hinaus ergibt sich für viele Unternehmen eine Erhöhung der Angabepflichten zu Leistungen an Arbeitnehmer. Die Änderung ist für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen, anzuwenden und wird sich nicht
wesentlich auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns auswirken. n IAS 32 Finanzinstrumente: Darstellung – Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Schulden
Die Änderungen des IAS 32 umfassen Klarstellungen und Erläuterungen hinsichtlich der Vorgehensweise bei der Saldierung von
Finanzinstrumenten. Die bisherigen Voraussetzungen für die Verrechnung bleiben dagegen unverändert. Gleichzeitig wurden
in diesem Zusammenhang zusätzliche Angabepflichten formuliert, die in einer Änderung des IFRS 7 enthalten sind. Die neuen
Anwendungshinweise zur Verrechnung von Finanzinstrumenten erläutern die beiden Kriterien „jederzeit rechtlich durchsetzbarer
Anspruch zur Verrechnung“ und „Absicht zur gleichzeitigen Abwicklung“ des IAS 32.42. Die Auswirkungen des Standards auf die
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie die Angabepflichten des Konzerns werden derzeit untersucht. Die Änderungen im IAS
32 sind für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen, anzuwenden. Die IFRS 7 Angabepflichten sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen.
n IFRS 9 Finanzinstrumente
IFRS 9 spiegelt die erste Phase des IASB-Projekts zur Ablösung von IAS 39 wider und behandelt die Klassifizierung und Bewertung
von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten. Der Standard ist für Geschäftsjahre, die am oder nach dem
1. Januar 2015 beginnen, anzuwenden. In weiteren Projektphasen wird das IASB die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen und
die Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten behandeln. Um ein umfassendes Bild über die potentiellen Auswirkungen
zu erlangen, wird der Konzern die Auswirkungen der Neuerungen des IFRS 9 nach Abschluss der weiteren Phasen beurteilen.
OVB Holding AG
54
Anhang
Allgemeine Angaben
n IFRS 10 Konzernabschlüsse
IFRS 10 ersetzt die Bestimmungen des bisherigen IAS 27 Konzern- und Einzelabschlüsse zur Konzernrechnungslegung und beinhal-
tet Fragestellungen, die bislang in SIC-12 Konsolidierung Zweckgesellschaften geregelt wurden.
IFRS 10 legt ein einheitliches Beherrschungskonzept fest, das zur Festlegung des Konsolidierungskreises auf alle Unternehmen inklusive Zweckgesellschaften Anwendung findet. Gegenüber der bisherigen Rechtslage erfordern die Änderungen des IFRS 10 eine
Ermessensausübung des Managements bei der Beurteilung der Frage, auf welche Unternehmen im Konzern Beherrschung ausgeübt wird und ob diese im Rahmen der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einzubeziehen sind. Aufgrund der Einführung
des Standards wird keine Veränderung des Konsolidierungskreises und damit auch keine Auswirkungen auf die Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage des Konzerns erwartet. Der Standard ist für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar
2014 beginnen.
n IFRS 12 Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen
IFRS 12 führt die Angabepflichten zu sämtlichen Beteiligungen an Tochter-, Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen zu-
sammen und erweitert diese. Der neue Standard sieht quantitative und qualitative Angaben vor, die dem Abschlussadressaten
eine Einschätzung der Art, der Risiken und der finanziellen Auswirkungen der Beteiligungen ermöglichen. Entsprechende Angaben
werden im Anhang des Konzerns ergänzt. Anzuwenden ist der Standard für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2014
beginnen.
n IFRS 13 Bewertung zum beizulegenden Zeitwert
IFRS 13 umfasst einheitliche Maßstäbe für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts. Hierzu definiert der Standard zum einen
den Begriff des beizulegenden Zeitwerts und stellt dar, welche Methoden für seine Ermittlung in Frage kommen. Aus der erst­
maligen Anwendung werden keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage resultieren. Der
Standard ist für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen.
2.2 Konsolidierungsgrundsätze
Der Konzernabschluss für das am 31. Dezember 2012 endende Geschäftsjahr umfasst die OVB Holding AG und die von ihr beherrschten Gesellschaften. Diese Beherrschung liegt gewöhnlich vor, wenn die Muttergesellschaft direkt oder indirekt über mehr
als 50 Prozent der Stimmrechte einer Gesellschaft verfügt oder die Finanz- und Geschäftspolitik einer Gesellschaft derart lenken
kann, dass sie von deren Aktivitäten profitiert. Das Minderheitsgesellschaftern zuzurechnende Eigenkapital und das Periodenergebnis werden in der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung jeweils gesondert ausgewiesen.
Der Konzernabschluss beinhaltet alle Vermögenswerte und (Eventual-) Verbindlichkeiten sowie alle Aufwendungen und Erträge
der OVB Holding AG und der von ihr beherrschten Tochtergesellschaften nach Eliminierung der konzerninternen Transaktionen
durch die Kapitalkonsolidierung, die Schuldenkonsolidierung, die Aufwands- und Ertragskonsolidierung sowie die Zwischenergebniseliminierung.
Tochtergesellschaften werden ab dem Erwerbszeitpunkt, d.h. ab dem Zeitpunkt, an dem die OVB Holding AG die Beherrschung erlangt, vollkonsolidiert. Die Einbeziehung im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss endet, sobald die Beherrschung
durch das Mutterunternehmen nicht mehr besteht.
OVB Holding AG
Anhang
55
Allgemeine Angaben
Neben der OVB Holding AG sind folgende Tochterunternehmen in den Konzernabschluss einbezogen worden:
Anteilsbesitz
in Prozent
2012
Anteilsbesitz
in Prozent
2011
Gezeichnetes
Kapital
in TEUR
31.12.2012
Nord-Soft EDV-Unternehmensberatung GmbH, Horst
50,40
50,40
77
Nord-Soft Datenservice GmbH, Horst
50,40
50,40
26
OVB Informatikai Kft., Budapest
100
100
51
MAC Marketing und Consulting GmbH, Salzburg
100
100
500
EF-CON Insurance Agency GmbH, Wien
100
100
100
OVB Vermögensberatung AG, Köln
100
100
10.000
OVB Allfinanzvermittlungs GmbH, Salzburg
100
100
1.500
OVB Vermögensberatung (Schweiz) AG, Baar
100
100
1.177
Eurenta Holding GmbH Europäische Vermögensberatung, Köln
100
100
75
Advesto GmbH, Köln
100
100
100
OVB Vermögensberatung A.P.K. Kft., Budapest
100
100
134
OVB Allfinanz a.s., Prag
100
100
570
OVB Allfinanz Slovensko a.s., Bratislava
100
100
849
OVB Allfinanz Polska Spółka Finansowa Sp. z o.o., Warschau
100
100
245
OVB Allfinanz Romania Broker de Asigurare S.R.L., Cluj (Klausenburg)
100
100
140
OVB Imofinanz S.R.L., Cluj (Klausenburg)
100
100
149
OVB SW Services s.r.o., Prag*
100
100
8
OVB Allfinanz Croatia d.o.o., Zagreb
100
100
515
OVB Allfinanz Zastupanje d.o.o., Zagreb
100
100
3
OVB-Consulenza Patrimoniale SRL, Verona
100
100
100
EFCON Consulting s.r.o., Brünn
100
100
37
EFCON s.r.o., Bratislava
100
100
26
OVB Allfinanz España S.L., Madrid
100
100
501
OVB (Hellas) Allfinanz Vermittlungs GmbH & Co. KG, Bankprodukte, Athen
100
100
201
OVB Hellas Allfinanz Vermittlungs GmbH, Athen
100
100
200
Eurenta Hellas Monoprosopi Eteria Periorismenis Efthynis Asfalistiki
Praktores, Athen
100
100
18
OVB Conseils en patrimoine France Sàrl, Straßburg
100
100
300
TOB OVB Allfinanz Ukraine, GmbH, Kiew
100
100
1.339
Konsolidierte Unternehmen
* Die OVB SW Services s.r.o., Prag wurde im Geschäftsjahr erstkonsolidiert.
2.3 Fremdwährungsumrechnung
2.3.1 Fremdwährungsgeschäfte
Fremdwährungsgeschäfte werden grundsätzlich mit dem Stichtagskurs am Tag der Transaktion umgerechnet. Monetäre Posten
in fremder Währung (z.B. flüssige Mittel, Forderungen, Verbindlichkeiten) werden in der Folge mit dem jeweiligen Stichtagskurs
umgerechnet und sich ggf. ergebende Umrechnungsdifferenzen werden erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung
erfasst. Nichtmonetäre Posten, die zu historischen Anschaffungskosten bewertet wurden, werden in der Folge weiterhin mit den
historischen Kursen umgerechnet. Der historische Kurs ist der Kurs zum Zeitpunkt der erstmaligen Erfassung.
2.3.2 Ausländische Einheiten
Die Umrechnung ausländischer Jahresabschlüsse in fremder Währung wird nach dem Konzept der funktionalen Währung gemäß
IAS 21 unter Anwendung der modifizierten Stichtagskursmethode vorgenommen. Die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten der
einbezogenen ausländischen Gesellschaften, die alle in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbstständig
sind, werden zum Stichtagskurs, die Aufwendungen und Erträge zu Jahresdurchschnittskursen umgerechnet, Differenzen aus der
Währungsumrechnung werden erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst.
OVB Holding AG
56
Anhang
Allgemeine Angaben
Die für den Konzernabschluss maßgeblichen Wechselkurse haben sich in Relation zum Euro wie folgt entwickelt:
EUR
Stichtagskurs
31. 12. 2012
Stichtagskurs
31. 12. 2011
Veränderung
in %
Durchschnittskurs 2012
Durchschnittskurs 2011
Veränderung
in %
CHF
0,828300
0,821900
0,78 %
0,829830
0,812690
2,11 %
CZK
0,039860
0,038940
2,36 %
0,039830
0,040740
-2,23 %
HUF
0,003441
0,003212
7,13 %
0,003470
0,003600
-3,61 %
HRK
0,133100
0,133000
0,08 %
0,133330
0,134820
-1,11 %
PLN
0,245500
0,225800
8,72 %
0,239530
0,244060
-1,86 %
RON
0,225500
0,231800
-2,72 %
0,224630
0,236340
-4,95 %
UAH
0,094120
0,097820
-3,78 %
0,097570
0,091160
7,03 %
3. Zusammenfassung der wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
3.1 Anschaffungskostenprinzip
Im Allgemeinen bilden die fortgeführten Anschaffungskosten bei Vermögenswerten und Verbindlichkeiten die Wertobergrenze.
Abweichend davon erfolgt die Bilanzierung von Wertpapieren der Kategorie „zur Veräußerung verfügbar“ (Available for Sale) sowie
von „als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien“ zum beizulegenden Zeitwert. Der beizulegende Zeitwert ist der Betrag, zu dem
zwischen sachverständigen, vertragswilligen und voneinander unabhängigen Geschäftspartnern ein Vermögenswert getauscht
oder eine Schuld beglichen werden könnte.
Bei Wertpapieren der Kategorie „zur Veräußerung verfügbar“ entspricht der beizulegende Zeitwert dem Marktwert in einem aktiven Markt. Liegen keine derartigen Marktpreise vor, wird der beizulegende Zeitwert auf Basis der Anforderungen des IAS 39.48A
anhand eines Bewertungsmodells ermittelt. Nicht realisierte Gewinne oder Verluste werden grundsätzlich direkt im Eigenkapital
erfasst. Wenn ein solches Wertpapier abgeht, wird der zuvor direkt im Eigenkapital erfasste kumulierte Gewinn oder Verlust erfolgswirksam erfasst. Wenn es dauerhaft wertgemindert ist, wird der zuvor direkt im Eigenkapital erfasste kumulierte Verlust ebenfalls erfolgswirksam erfasst.
Bei „als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien“ wird der beizulegende Zeitwert durch ein Sachverständigengutachten ermittelt. Gewinne oder Verluste aus Änderungen der beizulegenden Zeitwerte der „als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien“ werden im Jahr ihrer Entstehung in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
3.2 Finanzinstrumente
In der Konzernbilanz werden finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten erst dann erfasst, wenn eine Gesellschaft des
OVB Konzerns hinsichtlich der vertraglichen Regelungen des Finanzinstruments zur Vertragspartei wird. Die Erfassung erfolgt
somit am Erfüllungstag.
Die Finanzinstrumente lassen sich in die folgenden Kategorien einteilen, wobei durch die Kategorisierung insbesondere die Folgebewertung festgelegt wird.
Kredite und Forderungen
Kredite und Forderungen werden nach erstmaliger Erfassung zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Dies ist der Betrag,
mit dem ein finanzieller Vermögenswert bei der erstmaligen Erfassung bewertet wurde, abzüglich Tilgungen, zuzüglich oder
abzüglich der kumulierten Amortisierung einer etwaigen Differenz zwischen dem ursprünglich angesetzten Betrag und dem
bei Endfälligkeit rückzahlbaren Betrag unter Anwendung der Effektivzinsmethode sowie abzüglich der Wertberichtigungen für
Wertminderungen. Dabei werden sämtliche zukünftigen Zahlungsströme bis zur Endfälligkeit auf den gegenwärtigen Barwert
diskontiert.
Die aus verschiedenen Rechtsgründen gegenüber dem einzelnen Vermögensberater entstandenen Forderungen und Verbindlichkeiten werden bei Vorliegen der Aufrechnungsvoraussetzungen saldiert. Dies betrifft die Bilanzpositionen 7.1 „Sonstige Forderungen“ sowie 25 „Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen“ und 26 „Andere Verbindlichkeiten“.
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (Available-for-Sale) werden mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet.
Eine Erfassung der nicht realisierten Bewertungsgewinne und -verluste findet, sofern nicht die Bedingungen für eine Wertminderung vorliegen, bis zum Zeitpunkt des Abgangs im Eigenkapital statt. Eine Zuschreibung auf zuvor erfasste Wertminderungen
bis zur Höhe der fortgeführten Anschaffungskosten erfolgt bei Fremdkapitaltiteln erfolgswirksam, während die Zuschreibung bei
Eigenkapitaltiteln generell erfolgsneutral über die Neubewertungsrücklage erfasst wird.
OVB Holding AG
Anhang
57
Allgemeine Angaben
Finanzielle Verbindlichkeiten
Die finanziellen Verbindlichkeiten werden grundsätzlich mit ihren fortgeführten Anschaffungskosten bzw. der erwarteten Ausgabe die zur Erfüllung der gegenwärtigen Verpflichtung zum Bilanzstichtag erforderlich ist, bewertet.
3.2.1 Wertminderungen und -aufholungen bei finanziellen Vermögenswerten
Zu jedem Abschlussstichtag werden die finanziellen Vermögenswerte daraufhin untersucht, ob objektive, substanzielle Hinweise
auf eine Wertminderung, sog. „triggering events“, vorliegen. Als objektive Hinweise sind in diesem Zusammenhang etwa erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners, bedeutende Veränderungen des Marktumfelds des Emittenten oder ein dauerhafter Rückgang des beizulegenden Zeitwerts des finanziellen Vermögenswerts unter die fortgeführten Anschaffungskosten zu
nennen. Liegen objektive Hinweise vor, erfolgt im 2. Schritt eine individuelle Beurteilung, die eine Einschätzung über das Vorhandensein einer tatsächlichen Wertminderung zum Ergebnis hat.
Falls die bei der OVB „zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte“ in Form von Schuldtiteln erfolgswirksam wertgemindert wurden, wird bei Wegfall der Gründe für die Wertminderungen in Folgeperioden eine erfolgswirksame Wertaufholung
vorgenommen. Dabei darf die erfolgswirksame Wertaufholung nicht über die fortgeführten Anschaffungskosten, die ohne Berücksichtigung einer Wertminderung bestehen würden, hinausgehen. Der darüber hinausgehende Betrag wird in der Neubewertungsrücklage erfasst.
Bei „zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten“ in Form von Eigenkapitaltiteln wird keine erfolgswirksame
Wertaufholung vorgenommen. Vielmehr werden Änderungen des beizulegenden Zeitwerts in Folgeperioden in der Neubewertungsrücklage erfasst, sofern keine zusätzliche Wertminderung zu berücksichtigen ist.
Bei den der Kategorie Kredite und Forderungen zugeordneten finanziellen Vermögenswerten, die erfolgswirksam wertgemindert
wurden, wird bei Wegfall der Gründe für die Wertminderungen in Folgeperioden eine erfolgswirksame Wertaufholung bis zur
Höhe der fortgeführten Anschaffungskosten vorgenommen.
3.3 Umsatzrealisierung
Umsatzerlöse werden grundsätzlich dann erfasst, wenn die vereinbarten Lieferungen und Leistungen erfüllt sind und ein Auszahlungsanspruch gegenüber den Produktpartnern entstanden ist. Bei Unsicherheiten hinsichtlich der Umsatzrealisierung wird
der Zeitpunkt des tatsächlichen Zahlungszuflusses herangezogen. Für den Fall etwaiger Rückerstattungen von Provisionen an die
Produktpartner bei Vertragsstornierungen/Nichteinlösungen werden basierend auf historischen Erfahrungswerten entsprechende Rückstellungen gebildet (Stornorisikorückstellung). Die Veränderung der Stornorisikorückstellung erfolgt zu Lasten wie auch zu
Gunsten der Umsatzerlöse.
Bei ratierlich vereinnahmten Provisionen kann in den Folgejahren nach Vertragsabschluss mit nachlaufenden Provisionen gerechnet werden. Die ratierlich vereinnahmten Provisionen werden bei Entstehen des Auszahlungsanspruchs mit dem beizulegenden
Zeitwert der erhaltenen oder zu beanspruchenden Leistung bemessen.
3.4 Ermessensspielräume
Sämtliche im Rahmen der Bilanzierung und Bewertung nach IFRS notwendigen Schätzungen und Beurteilungen erfolgen im
Einklang mit dem jeweiligen Standard. Schätzungen werden fortlaufend neu beurteilt und basieren auf historischen Erfahrungen
hinsichtlich zukünftiger Ereignisse. Die Schätzungen berücksichtigen auch alle am Bilanzstichtag bekannten Ereignisse, die eine
Auswirkung auf zukünftige Perioden haben, wenn die Ursache in der Vergangenheit liegt.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind Annahmen getroffen und Schätzungen verwendet worden, die sich auf den Ausweis und die Höhe der bilanzierten Vermögenswerte und Eventualverbindlichkeiten ausgewirkt haben.
Die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sowie sonstige am Bilanzstichtag bestehende wesentliche Quellen von Schätzungsunsicherheiten, aufgrund derer Schätzrisiken bestehen, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten erforderlich sein wird, werden nachstehend erläutert.
Diese Annahmen und Schätzungen beziehen sich im Wesentlichen auf die Bewertung von Rückstellungen und rechtlichen Risiken, die Realisierbarkeit der Forderungen und der latenten Steuern auf Verlustvorträge, die Werthaltigkeit der Geschäfts- und
Firmenwerte und die Höhe der Abschreibungen bzw. die Festlegung wirtschaftlicher Nutzungsdauern. Die tatsächlichen Werte
können in Einzelfällen von den getroffenen Annahmen und Schätzungen abweichen. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer
besseren Erkenntnis berücksichtigt.
Im Rahmen der Bildung von Rückstellungen werden jährliche risikoadäquate Schätzungen der erwarteten Ausgabe die zur Erfüllung der gegenwärtigen Verpflichtung zum Bilanzstichtag erforderlich ist, vorgenommen. Sind bei einer großen Zahl möglicher
Ereignisse Eintrittswahrscheinlichkeiten bekannt, wird ein Erwartungswert gebildet. Ist eine Bandbreite bekannt und die Eintrittswahrscheinlichkeit für jeden Punkt innerhalb der Bandbreite gleich groß, wird der Mittelwert gebildet. In allen anderen Fällen wird
als bestmögliche Schätzung der Wert mit der größten Wahrscheinlichkeit verwendet. Für die Bemessung der Stornorisikorückstel-
OVB Holding AG
58
Anhang
Allgemeine Angaben
lung werden Vergangenheitsdaten für Stornoquoten und Stornowahrscheinlichkeiten als Grundlage der Schätzung zukünftiger
Vertragsstornierungen herangezogen. Das zukünftige Stornierungsverhalten kann von der Schätzung zum Bilanzstichtag abweichen. Daneben werden die Haftungszeiträume für einzelne Produktgruppen sowie die aktuellen Vereinbarungen hinsichtlich der
Haftungssätze berücksichtigt.
Die Forderungen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich erforderlicher Wertberichtigungen angesetzt. Einzelwertberichtigungen werden basierend auf einer individuellen Risikoeinschätzung unter Einbeziehung aller vorhandenen Informationen über die Bonität der Schuldner und die Altersstruktur der Forderungen ermittelt. Aufgrund der großen Anzahl der Einzelforderungen werden auch pauschalierte Einzelwertberichtigungen auf Basis einer homogenen Gruppierung der nicht signifikanten
Forderungen, die ein einheitliches Chancen- und Risikoprofil aufweisen, nach wertbestimmenden Faktoren der jeweiligen Schuldner ermittelt.
Die jährlichen Werthaltigkeitstests der Geschäfts- oder Firmenwerte werden auf Basis von Mehrjahresplanungen vorgenommen,
die grundsätzlich der im Planungsprozess inhärenten Unsicherheit unterliegen. Die Werthaltigkeitstests erfordern Schätzungen
der Nutzungswerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten. Zur Ermittlung dieser Nutzungswerte sind Schätzungen hinsichtlich der voraussichtlichen zukünftigen Cashflows erforderlich. Darüber hinaus werden notwendige Parameter zur Berechnung der
Nutzungswerte festgelegt. Diese betreffen im Wesentlichen den risikolosen Zinssatz sowie einen Risikoaufschlag.
Für die Aktivierung latenter Steuern auf Verlustvorträge müssen die steuerpflichtigen Erträge der Folgejahre geschätzt werden.
Grundlage hierfür sind die Mehrjahresplanungen der einzelnen Konzerneinheiten. Die zukünftig realisierbaren Ergebnisse können
von den Planungen abweichen.
Sofern Schätzungen in größerem Umfang erforderlich waren, werden die getroffenen Annahmen bei der Erläuterung der entsprechenden Position im Folgenden ausführlich dargelegt.
3.5 Zielsetzungen und Methoden des Finanzrisikomanagements
Die OVB verfolgt eine Unternehmenspolitik, die ihre Aktionäre angemessen am Geschäftserfolg beteiligt. Der Vorstand verfolgt
das Ziel, auch zukünftig die Unternehmensgewinne an die Aktionäre auszuschütten. Die Kapitalstruktur der OVB Holding AG ist
durch eine solide Eigenkapitalquote von 54,3 Prozent (Vorjahr 53,8 Prozent) geprägt, welche vom Kunden mit Vertrauen honoriert
wird. Der Konzern verfügt über verschiedene Finanzinstrumente, die unmittelbar aus der Geschäftstätigkeit resultieren. Die sich
aus den Finanzinstrumenten ergebenden wesentlichen Risiken des Konzerns umfassen Liquiditäts-, Währungs-, Kredit- und Zinsrisiken. Durch das von der Unternehmensleitung eingeführte Risikomanagementsystem werden die Risiken regelmäßig analysiert
und zeitnah kommuniziert. Das Risikomanagementsystem stellt die Bruttorisiken, d.h. die Risiken, die sich ergeben, wenn keine
unternehmensseitigen Maßnahmen getroffen werden, und die Nettorisiken, d.h. die verbleibenden Risiken, die sich ergeben, wenn
geeignete Maßnahmen getroffen werden, dar. Der Risikobericht wird in festen Zeitintervallen, bei erhöhten Einzelrisiken unmittelbar an die Unternehmensleitung kommuniziert. Die Unternehmensleitung beschließt Strategien und Verfahren zur Steuerung
einzelner Risikoarten, die in den folgenden Unterabschnitten zu den einzelnen Risikoarten dargestellt werden.
Die nachfolgende Tabelle zeigt Buchwerte und beizulegende Zeitwerte sämtlicher im Konzernabschluss erfasster finanzieller
­Vermögenswerte.
in TEUR
Buchwert
2012
Beizulegender
Zeitwert 2012
Buchwert
2011
Beizulegender
Zeitwert 2011
Finanzanlagen
L+R
397
397
383
383
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
L+R
23.976
23.976
22.958
22.958
30.285
30.285
22.238
22.238
L+R
21.132
21.132
19.657
19.657
9.153
9.153
2.581
2.581
Forderungen und sonstige
Vermögenswerte
Forderungen
Sonstige Vermögenswerte
Wertpapiere und übrige
Kapitalanlagen
39.236
39.236
38.316
38.316
Wertpapiere
AfS
5.413
5.413
6.963
6.963
Übrige Kapitalanlagen
L+R
33.823
33.823
31.353
31.353
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
L+R
35.726
35.726
39.980
39.980
L+R = Loans and Receivables (Kredite und Forderungen) AfS = Available for Sale (zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte)
OVB Holding AG
Anhang
59
Allgemeine Angaben
Aggregiert nach den Bewertungskategorien gemäß IAS 39 lassen sich die Buch- und Zeitwerte der Finanzinstrumente wie folgt
darstellen:
Anschaffungs­
kosten
Wert­
veränderung
erfolgsneutral
115.054
(2011: 114.331)
115.054
(2011: 114.331)
-
-
-17.343
(2011: -17.053)
5.413
(2011: 6.963)
-
6.040
(2011: 7.732)
350
(2011: 320)
-977
(2011: -1.089)
34.579
(2011: 36.840)
34.579
(2011: 36.840)
-
-
-
in TEUR
Kredite und Forderungen
Wert­
veränderung
erfolgswirksam
Fortgeführte
Anschaffungs­
kosten
Buchwert
2012
Zur Veräußerung
verfügbare finanzielle
Vermögenswerte
Finanzielle
Verbindlichkeiten
Die gegenwärtigen finanziellen Verbindlichkeiten der Gesellschaft sind der Kategorie „Finanzielle Verbindlichkeiten“ zugeordnet,
die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden. Die Kategorie „Kredite und Forderungen“ beinhaltet sämtliche finanziellen Forderungen des Unternehmens, die als Finanzanlagen ausgewiesenen Ausleihungen, die unter den übrigen kurzfristigen
Kapitalanlagen ausgewiesenen Festgeldbestände und flüssigen Mittel mit einer Laufzeit von mehr als drei Monaten, die kurzfristigen Ausleihungen sowie die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Zur besseren Vergleichbarkeit mit den nachfolgenden Tabellen wurde der Buchwert der Kategorie netto, d.h. nach Berücksichtigung von Wertminderungen, ausgewiesen. Sämt­
liche Wertpapiere sind der Kategorie „zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“ zugeordnet.
Umwidmungen von finanziellen Vermögenswerten im Sinne von IFRS 7.12 erfolgten im Berichtszeitraum nicht.
Finanzielle Vermögenswerte mit einem Buchwert in Höhe von TEUR 4.955 (Vorjahr: TEUR 3.352) wurden als Sicherheiten gestellt.
Die im Abschluss angegebenen beizulegenden Zeitwerte der zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte konnten
aus den vorhandenen Börsen- und Marktpreisen ermittelt werden.
Das Nettoergebnis der Finanzinstrumente nach Bewertungskategorien setzt sich wie folgt zusammen:
aus der Folgebewertung
in TEUR
Kredite und
­Forderungen
Zur Veräußerung
verfügbare ­finanzielle
Vermögenswerte
Finanzielle
Verbindlichkeiten
Summe
aus Zinsen
und ähnlichen
Erträgen
zum
Fair Value
Nettoergebnis
Wertberichtigung/
Wertaufholung
aus Abgang
2012
2011
-2.043
(2011: -3.314)
-1.243
(2011: -1.228)
-1.891
-3.024
1.395
(2011: 1.518)
-
118
(2011: 196)
97
(2011: 36)
-16
(2011: -341)
162
(2011: 23)
361
-86
-320
(2011: -218)
-
-
1.034
(2011: 1.707)
714
1.489
1.193
(2011: 1.496)
97
(2011: 36)
-2.059
(2011: -3.655)
-47
(2011: 502)
-816
-1.621
Die im Nettoergebnis enthaltenen Währungseffekte sind nicht wesentlich und werden daher nicht separat ausgewiesen.
Die Komponenten des Nettoergebnisses erfasst die OVB im Finanzergebnis, ausgenommen:
n d
ie der Kategorie „Kredite und Forderungen“ zugeordneten „Wertberichtigungen auf Forderungen“, die - da es sich im Wesent-
lichen um Forderungen gegenüber dem Außendienst handelt - unter den Vertriebsaufwendungen ausgewiesen sind,
n Erträge aus entfallenen Verpflichtungen, die den sonstigen betrieblichen Erträgen zugeordnet sind sowie
n e
rfolgsneutrale Fair Value Anpassungen von Finanzinstrumenten der Kategorie „zur Veräußerung verfügbar“, die direkt im
Eigenkapital erfasst werden.
Das Nettoergebnis aus Wertberichtigungen auf Kredite und Forderungen setzt sich aus Aufwendungen für Wertberichtigungen
sowie Erträgen aus der Auflösung von Wertberichtigungen zusammen.
Die Gesamtzinserträge für finanzielle Vermögenswerte betrugen im Berichtsjahr TEUR 1.513 (Vorjahr: TEUR 1.636). Die Gesamtzins­
aufwendungen für finanzielle Verbindlichkeiten betrugen TEUR 320 (Vorjahr: TEUR 218).
Zu den gemäß IFRS 7.31-7.42 erforderlichen qualitativen Angaben bezüglich der Art der sich aus Finanzinstrumenten ergebenden
Risiken wird auf den Lagebericht (Abschnitt Finanzwirtschaftliche Risiken) verwiesen.
OVB Holding AG
60
Anhang
Allgemeine Angaben
3.5.1 Kreditrisiken
In den Konzerngesellschaften bestehen Risiken hinsichtlich des Ausfalls von Forderungen gegenüber dem Außendienst. Diesen
Risiken begegnet die OVB durch den Einbehalt von Sicherheiten, ein aktives Forderungsmanagement bei den jeweiligen Konzerngesellschaften sowie eine sorgfältige Auswahl der Finanzvermittler. Das Kreditrisiko bei den Produktpartnern wird durch restriktive
Auswahlverfahren minimiert. Für Forderungen für die ein „triggering event“ vorliegt und für die ein Wertberichtigungsbedarf
identifiziert wurde, ist eine angemessene Risikovorsorge gebildet worden.
Stornorisiken werden durch die angemessene Bildung von Rückstellungen berücksichtigt. Bei sonstigen finanziellen Vermögenswerten des Konzerns, wie Zahlungsmitteln, Zahlungsmitteläquivalenten und Finanzanlagen entspricht das maximale Kreditrisiko
bei Ausfall des Kontrahenten dem Buchwert dieser Instrumente. Diese werden nach erstmaliger Erfassung zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Dies ist der Betrag, mit dem ein finanzieller Vermögenswert bei der erstmaligen Erfassung bewertet
wurde, abzüglich Tilgungen, zuzüglich oder abzüglich der kumulierten Amortisierung eines etwaigen Disagios/Agios sowie abzüglich der Wertberichtigung für Wertminderungen.
In der Kategorie „Kredite und Forderungen“ entspricht das maximale Ausfallsrisiko dem Buchwert von TEUR 115.054 (2011: TEUR
114.331). Die hierfür gehaltenen Sicherheiten betragen TEUR 3.365 (2011: TEUR 2.457), so dass ein Risiko von TEUR 111.689 (2011: TEUR
111.874) verbleibt. Im Berichtsjahr wurden keine wesentlichen Konditionen neu ausgehandelt.
In der Kategorie „zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“ entspricht das maximale Ausfallrisiko zum 31. Dezember 2012 dem Buchwert in Höhe von TEUR 5.413 (2011: TEUR 6.963).
Die Kreditqualität der finanziellen Vermögenswerte, die weder überfällig noch wertgemindert sind, werden auf Grundlage der
Einschätzung des Managements der Tochtergesellschaften innerhalb einer Skala von „AAA“ bis „Kleiner als BBB“, in Anlehnung an
die Ratingskala von Standard & Poor’s, wie folgt bewertet:
AAA
AA
A
BBB
Kleiner als
BBB
Kein
Rating
5.218
(2011: 4.912)
20.974
(2011: 7.163)
63.474
(2011: 70.187)
1.374
(2011: 769)
199
(2011: 137)
(2011: 14.002)
100.846
(2011: 97.170)
0
(2011: 0)
0
(2011: 0)
2.872
(2011: 3.053)
0
(2011: 0)
0
(2011: 0)
0
(2011: 0)
2.872
(2011: 3.053)
in TEUR
Kredite und
Forderungen
Zur Veräußerung
verfügbare
finanzielle
Vermögenswerte
9.607
Total
Zur Risikoüberwachung bezüglich der Forderungen gegen Finanzvermittler und Forderungen gegen Arbeitnehmer wird auf die
Erläuterungen hinsichtlich der Wertberichtigungen auf Sonstige Forderungen verwiesen.
Die am Bilanzstichtag überfälligen Vermögenswerte, die nicht wertberichtigt wurden, beliefen sich auf TEUR 15 (2011: TEUR 30).
Forderungen, deren Konditionen im Berichtsjahr neu ausgehandelt wurden und die ansonsten überfällig oder wertgemindert
­wären, bestanden am Abschlussstichtag nicht.
Die am Abschlussstichtag einzeln wertgeminderten finanziellen Vermögenswerte verteilen sich wie folgt:
in TEUR
Bruttobetrag
Wertberichtigung
Buchwert (netto)
Kredite und Forderungen
31.536
(2011: 34.184)
-17.343
(2011: -17.053)
14.193
(2011: 17.131)
3.518
(2011: 4.996)
-977
(2011: -1.086)
2.541
(2011: 3.910)
zur Veräußerung verfügbare
finanzielle Vermögenswerte
Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug befindlichen Bestands an Forderungen, sonstigen Vermögenswerten und Finanzanlagen deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden. 3.5.2 Währungsrisiken
Währungsrisiken im Sinne von IFRS 7 entstehen durch Finanzinstrumente, welche in einer von der funktionalen Währung abweichenden Währung bestehen.
Im operativen Bereich wickeln die einzelnen Konzernunternehmen ihre Aktivitäten fast ausschließlich in ihrer jeweiligen funktionalen Währung ab. Wesentliche Finanzinstrumente (Flüssige Mittel, Forderungen, verzinsliche Wertpapiere bzw. gehaltene
OVB Holding AG
Anhang
61
Allgemeine Angaben
Fremdkapitalinstrumente, verzinsliche und unverzinsliche Verbindlichkeiten) werden ebenfalls fast ausschließlich in der funktio­
nalen Währung gehalten. Unmittelbar nach Abschluss eines Geschäftsjahres schütten die Tochterunternehmen ihre Gewinne
weitgehend an die Obergesellschaft aus, so dass hieraus nur geringe Währungsrisiken entstehen. Das Währungsrisiko der OVB
aus der laufenden operativen Tätigkeit wird daher als gering eingeschätzt.
Der Konzern erwirtschaftet 48 Prozent (2011: 49 Prozent) seines Konzernumsatzes in funktionalen Währungen, die nicht dem Euro
entsprechen. Änderungen der Umrechnungsverhältnisse zum Euro können sich auf das Konzernergebnis und die Konzernbilanz
auswirken. Um Währungsrisiken aus der Änderung von Umrechnungsverhältnissen zum Euro Rechnung zu tragen, werden diese
überwacht.
Hätten sich die Wechselkurse der für die OVB relevanten Währungen gegenüber dem Vorjahr nicht verändert, wäre der Konzernumsatz um TEUR 2.096 und das Konzernergebnis um TEUR 185 höher ausgefallen.
3.5.3 Zinsrisiken
Der Konzern unterliegt Zinsrisiken in Form von möglichen Zinsschwankungen. Gemäß IFRS 7 werden diese Zinsänderungsrisiken
mittels Sensitivitätsanalysen dargestellt. Diese stellen die Effekte von Änderungen der Marktzinssätze auf Zinserträge und -aufwendungen, andere Ergebnisteile sowie ggf. auf das Eigenkapital dar. Bei der Sensitivitätsanalyse für festverzinsliche Wertpapiere
werden Informationen zur Veränderung der Kurswerte bei entsprechenden Marktzinsveränderungen herangezogen (BasispointValue).
Die Gesellschaft verfügte zum Abschlussstichtag über variabel verzinste Vermögenswerte in Höhe von TEUR 32.645 (2011: TEUR
27.991) sowie über variabel verzinste Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 200 (2011: TEUR 1.360). Wenn das Marktzinsniveau
während des gesamten Jahres 2012 um 100 Basispunkte höher (niedriger) gewesen wäre, wäre das Ergebnis um TEUR 324 (2011:
TEUR 266) höher (niedriger) gewesen. Bei den festverzinslichen Wertpapieren in Höhe von TEUR 520 (2011: TEUR 626) bewirkt eine
Erhöhung (Verminderung) des Marktzinsniveaus um 100 Basispunkte eine Verminderung (Erhöhung) der Gesamtkurswerte um
ca. TEUR 5 (2011: TEUR 6).
3.5.4 Liquiditätsrisiken
Der Konzern überwacht laufend das Risiko eines etwaigen Liquiditätsengpasses mittels eines Liquiditätsplanungsberichts. Dieser
Bericht wird wöchentlich erstellt und berücksichtigt die Laufzeiten der Finanzinvestitionen und der finanziellen Vermögenswerte
(z.B. Forderungen, andere finanzielle Vermögenswerte) sowie erwartete Cashflows aus der Geschäftstätigkeit. Im Berichtszeitraum wurden zu keinem Zeitpunkt Liquiditätsengpässe festgestellt.
4. Konzernaktiva
4.1 Anlagevermögen
Materielle und immaterielle Vermögenswerte des Anlagevermögens mit geringen Anschaffungskosten wurden im Jahr der
­Anschaffung in voller Höhe abgeschrieben und als Abgang erfasst.
4.1.1 Immaterielle Vermögenswerte
Zu den immateriellen Vermögenswerten gehören sowohl erworbene als auch selbst erstellte Software, erworbene Markenrechte
und Geschäfts- und Firmenwerte.
Voraussetzungen für die Aktivierung selbst erstellter immaterieller Vermögenswerte sind die folgenden Bedingungen:
n E
in immaterieller Vermögenswert muss identifizierbar sein, d.h. er ist separierbar, so dass er vom Unternehmen getrennt und
verkauft, übertragen, lizenziert, vermietet oder getauscht werden kann
n F
ertigstellung des immateriellen Vermögenswertes kann technisch soweit realisiert werden, dass er genutzt oder verkauft
werden kann
n E
s ist beabsichtigt den immateriellen Vermögenswert fertig zu stellen und ihn zu nutzen oder zu verkaufen
n F
ähigkeit, den immateriellen Vermögenswert zu nutzen oder zu verkaufen und den Zugriff Dritter auf diesen Nutzen zu
beschränken
n Z
uverlässige Ermittlung der Anschaffungs- und Herstellungskosten
OVB Holding AG
Anhang
62
Allgemeine Angaben
n A
däquate technische, finanzielle und sonstige Ressourcen sind verfügbar, so dass die Entwicklung abgeschlossen und der
immaterielle Vermögenswert genutzt oder verkauft werden kann
n D
ie Wahrscheinlichkeit, dass der selbst erstellte Vermögenswert einen zukünftigen wirtschaftlichen Nutzen erbringen wird, ist gegeben.
Im OVB Konzern werden Software-Entwicklungskosten gemäß IAS 38.21 dann aktiviert, wenn durch die Herstellung der selbst
entwickelten Software der Zufluss eines wirtschaftlichen Nutzens wahrscheinlich ist, und die Kosten zuverlässig ermittelt werden
können. Sind die Aktivierungskriterien nicht erfüllt, werden die Aufwendungen im Jahr ihrer Entstehung erfolgswirksam in der
Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Software und sonstige immaterielle Vermögenswerte (außer Geschäfts- oder Firmenwert) werden zu Anschaffungskosten, vermindert um kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen, angesetzt.
Die Abschreibungen für immaterielle Vermögenswerte werden, soweit nicht besondere Umstände eine Abweichung erfordern,
nach der linearen Methode unter Berücksichtigung der nachfolgenden wirtschaftlichen Nutzungsdauern ermittelt:
Voraussichtliche Nutzungsdauer
Software
3 – 10 Jahre
Sonstige immaterielle Vermögenswerte
3 – 10 Jahre
Geschäfts- und Firmenwerte
Keine planmäßige
Abschreibung (IFRS 3)
Im Jahr 2010 wurde ein CRM-System in einzelnen Landesgesellschaften des OVB Konzerns eingeführt. Die Software wird stufenweise in Abhängigkeit von der Einführung in den jeweiligen Landesgesellschaften linear über jeweils 10 Jahre abgeschrieben. Der
Einführungszeitraum der Gesamtsoftware erstreckt sich voraussichtlich von März 2010 bis Juni 2014. Da die individualisierten Ländermodule zeitversetzt eingeführt werden und die Software ständig aktualisiert wird (Updates), wird sich für den Vermögenswert
aufgrund des geplanten konzernweiten Einführungszeitraums von 4,3 Jahren insgesamt eine Abschreibungsdauer von 14,3 Jahren
ergeben.
Geleistete Anzahlungen auf Software sind mit dem Nennwert bewertet.
Die Geschäftswerte wurden bis zum 31. Dezember 2004 über die wirtschaftliche Nutzungsdauer erfolgswirksam linear abgeschrieben, sofern kein Impairment vorlag.
Aufgrund der Einführung des IFRS 3 wurden die bestehenden Geschäfts- und Firmenwerte mit dem Wert zum 31. Dezember 2004
festgesetzt und die planmäßige Abschreibung ab diesem Zeitpunkt ausgesetzt. Dieser festgesetzte Wert wird nunmehr als neuer
Anschaffungswert angesehen. Anstelle einer planmäßigen linearen Abschreibung erfolgt mindestens einmal jährlich ein Werthaltigkeitstest (sog. „impairment test“) nach IAS 36, in dessen Rahmen die Werthaltigkeit des Ansatzes nachgewiesen werden
muss („impairment-only-approach“). Im Rahmen der periodischen Werthaltigkeitsermittlung wird dieser für die entsprechenden
zahlungsmittelgenerierenden Einheiten durchgeführt. Zahlungsmittelgenerierende Einheiten im Zusammenhang mit den Werthaltigkeitstests von Geschäfts- oder Firmenwerten sind die den Geschäfts- oder Firmenwert begründenden Gesellschaften oder
Teile dieser. Dieser planmäßige Werthaltigkeitstest wird im vierten Quartal auf Basis einer aktuellen Mehrjahres-Planung durchgeführt. Die OVB verwendet hierzu ein DCF-Verfahren. Sofern Hinweise auf Wertminderungen vorliegen, werden unabhängig von
dem verpflichtend einmal jährlich durchzuführenden Werthaltigkeitstest unterjährige Überprüfungen vorgenommen.
Eine Darstellung der Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte des Geschäftsjahres ist im Anlagenspiegel zu finden. Es bestanden keine Verfügungsbeschränkungen oder Verpfändungen.
4.1.2 Sachanlagen
Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und Wertminderungen zuzüglich
Wertaufholungen angesetzt.
Der bei einem Abgang eines Vermögenswertes entstandene Gewinn oder Verlust wird als Differenz zwischen dem Verkaufserlös
und dem Buchwert ermittelt und erfolgswirksam erfasst.
Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer bestimmt sich nach der voraussichtlichen physischen Abnutzung, der technischen Veralterung sowie rechtlicher und vertraglicher Beschränkungen.
OVB Holding AG
Anhang
63
Allgemeine Angaben
Die Abschreibungen auf das Sachanlagevermögen werden unter Berücksichtigung nachfolgender wirtschaftlicher Nutzungsdauern linear ermittelt::
Voraussichtliche Nutzungsdauer
Selbst genutzte Immobilien
Maschinen, Geräte, Mobiliar, Fahrzeuge, Sonstige
EDV-Anlagen
Mietereinbauten
Leasinggegenstände
25 – 50 Jahre
4 – 10 Jahre
3 – 5 Jahre
5 – 13 Jahre
3 – 5 Jahre
4.1.3 Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien
Die Aktivierung von Renditeliegenschaften erfolgt zu Anschaffungskosten einschließlich der Anschaffungsnebenkosten, welche
dem Marktwert der Kapitalanlage zum Zeitpunkt des Erwerbs entsprechen. Die Aktivierung erfolgt nur, wenn der Zufluss des
zukünftigen wirtschaftlichen Nutzens der Liegenschaft wahrscheinlich ist und die Anschaffungskosten verlässlich zu messen sind.
An den folgenden Bilanzstichtagen werden Renditeliegenschaften mit dem beizulegenden Zeitwert (fair value model) neu bewertet. Eine Neubewertung wird – soweit nicht Anhaltspunkte für eine wesentliche frühere Änderung vorliegen – mindestens jährlich
durch einen unabhängigen Gutachter durchgeführt. Die „als Finanzinvestition gehaltene Immobilie“ unterliegt daher nach IAS 40
keiner planmäßigen Abschreibung.
Die Neubewertung erfolgt grundsätzlich mittels aktueller Marktpreise für, hinsichtlich Standort und Beschaffenheit, vergleichbare Liegenschaften. Liegen keine Marktpreise oder Marktpreise für ähnliche Liegenschaften vor, dann erfolgt die Bewertung nach
der DCF-Methode. Diese berücksichtigt die lokalen und regionalen Rahmenbedingungen (z.B. Mieterträge, Lage, Leerstände, Alter,
Zustand usw.). Die Unsicherheit des Marktes hinsichtlich der Einschätzung dieser Bedingungen ist in den Diskontfaktoren vom
Gutachter entsprechend berücksichtigt. Dieser Marktwert enthält keinen Abzug für zukünftige Verkaufskosten.
Im Berichtszeitraum ergaben sich Mieterträge aus der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilie in Höhe von TEUR 34 (Vorjahr:
TEUR 26). Dem standen direkt zurechenbare Betriebsaufwendungen in Höhe von TEUR 27 (Vorjahr: TEUR 30) entgegen.
Die Wertanpassungen im Berichtsjahr auf die als Finanzinvestition gehaltene Immobilie betrugen TEUR 25 (Vorjahr: TEUR -9).
4.1.4 Finanzanlagen
Die Finanzanlagen betreffen Ausleihungen an Innendienst- und Außendienstmitarbeiter, die zum Marktzins gewährt werden. Die
Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten, ggf. abzüglich Wertminderungen.
4.1.5 Leasingverhältnisse
Leasingverhältnisse, bei denen alle wesentlichen Risiken und Nutzen im Zusammenhang mit einem Vermögenswert auf den Leasingnehmer übergehen, werden als Finanzierungs-Leasing klassifiziert. Die geleasten Vermögenswerte werden beim Leasingnehmer
aktiviert und über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Ergibt sich aus der Dauer des Leasingverhältnisses eine
kürzere Laufzeit, so wird über diese entsprechend abgeschrieben. Eine aus dem Leasingverhältnis entstehende Verbindlichkeit wird
entsprechend passiviert und um den Tilgungsanteil der geleisteten Leasingraten gemindert.
Ist dies nicht der Fall, wird das Leasingverhältnis als Operating-Leasingverhältnis bestimmt. Bei der OVB als Leasingnehmer bestehen
zur Zeit sowohl Operating- als auch Finanzierungs-Leasingverhältnisse.
Die aus Operating-Leasingverhältnissen resultierenden Mieteinnahmen werden in der Position „sonstige betriebliche Erträge“ erfolgswirksam erfasst.
4.1.6 Wertminderung
Nicht finanzielle Vermögenswerte werden nach Maßgabe des Risikomanagements auf eine Wertminderung im Sinne von IAS 36.1
hin überprüft, wenn sog. objektivierte Hinweise bzw. „triggering events“ vorliegen, die darauf hindeuten, dass der Buchwert eines
Vermögenswertes nicht erzielbar sein könnte (Werthaltigkeitstest). Solche Hinweise oder „triggering events“ sind beispielsweise
Marktwertänderungen, Veränderungen des Markt- und Unternehmensumfelds, Marktzinsänderungen und substanzielle Hinweise aus dem internen Berichtswesen des Unternehmens auf nachteilige Veränderungen der Einsatzmöglichkeiten oder geringere
wirtschaftliche Ertragskraft des Vermögenswertes. Wird im Rahmen des Werthaltigkeitstests festgestellt, dass der Buchwert
eines Vermögenswertes seinen erzielbaren Betrag übersteigt, erfolgt unverzüglich eine erfolgswirksame Wertminderung. Der
erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus Nettoveräußerungspreis und Nutzungswert eines Vermögenswertes. Der Nettoveräußerungspreis ist der aus einem Verkauf eines Vermögenswertes zu marktüblichen Bedingungen erzielbare Betrag, abzüglich der
OVB Holding AG
64
Anhang
Allgemeine Angaben
Veräußerungskosten. Der Nutzungswert ist der Barwert der geschätzten künftigen Cashflows, die aus der fortgesetzten Nutzung
eines Vermögenswertes und seinem Abgang am Ende der Nutzungsdauer erwartet werden. Der erzielbare Betrag wird für jeden
Vermögenswert einzeln oder, falls dies nicht möglich ist, für die zahlungsmittelgenerierende Einheit, zu der der Vermögenswert
gehört, ermittelt.
Die Bilanzansätze von Geschäfts- und Firmenwerten werden gemäß den unter Abschnitt 4.1.1 dargelegten Regelungen im Hinblick
auf ihren künftigen wirtschaftlichen Nutzen geprüft. Der künftige wirtschaftliche Nutzen wird dabei durch den erzielbaren Betrag
ermittelt. Eine erfolgswirksame Wertminderung wird erfasst, sofern der erzielbare Betrag niedriger ist als der Buchwert der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheit.
4.2 Umlaufvermögen
4.2.1 Forderungen und sonstige Vermögenswerte
Die Forderungen und sonstigen Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich erforderlicher Wertberichtigungen angesetzt. Die Wertberichtigungen werden basierend auf individueller Risikoeinschätzung sowie aufgrund von
Erfahrungswerten ermittelt.
Entgeltlich erworbene Provisionsansprüche von Finanzberatern werden entsprechend ihres Charakters als nicht finanzielle Vermögenswerte bzw. finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich der ersparten Provisionsaufwendungen bilanziert. Die Verminderung des Buchwerts um die ersparten Provisionsaufwendungen erhöht vollumfänglich die
Aufwendungen für Vermittlungen.
4.2.2 Wertpapiere
Wertpapiere können gemäß den Regelungen des IAS 39 in die Kategorien „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert“, „bis zur
Endfälligkeit zu halten“, „zur Veräußerung verfügbar“ sowie „Kredite und Forderungen“ eingestuft werden.
Entsprechend dem Nebenzweckcharakter der Kapitalanlagen der OVB werden nur Wertpapiere erworben, die jederzeit veräußerbar sind. Sämtliche Wertpapiere und übrige Kapitalanlagen sind der Kategorie „zur Veräußerung verfügbar“ zugeordnet.
Bei der erstmaligen Erfassung der finanziellen Vermögenswerte werden diese mit dem Fair Value zzgl. Anschaffungsnebenkosten
bewertet.
Die Folgebewertung der finanziellen Vermögenswerte „zur Veräußerung verfügbar“ erfolgt zum beizulegenden Zeitwert, wenn
dieser verlässlich ermittelbar ist. Änderungen des Marktwerts bei als „zur Veräußerung verfügbar“ klassifizierten finanziellen Vermögenswerten werden in der Neubewertungsrücklage innerhalb des Eigenkapitals ausgewiesen und werden erst erfolgswirksam
umgebucht, wenn der Gewinn oder Verlust realisiert wird. Dabei gilt ein Verlust auch ohne Verkauf des Wertpapiers als realisiert,
wenn objektive Hinweise („triggering events“) vorliegen und eine Wertminderung identifiziert wurde (IAS 39.58 i.V.m. IAS 36.12).
Agien und Disagien werden über die Restlaufzeit der finanziellen Vermögenswerte effektivzinskonstant verteilt. Bei objektiven
Hinweisen auf Wertminderungen werden Einschätzungen hinsichtlich des Vorliegens einer tatsächlichen Wertminderung vorgenommen und diese gegebenenfalls erfasst.
4.2.3 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Zahlungsmittel und kurzfristige Einlagen in der Bilanz umfassen den Kassenbestand, Bankguthaben und kurzfristige Einlagen mit
ursprünglichen Fälligkeiten von weniger als drei Monaten. Diese Bestände werden mit dem Nennwert angesetzt. Sofern die Saldierungsvoraussetzungen erfüllt sind, werden die kurzfristigen Bankverbindlichkeiten mit den Zahlungsmitteläquivalenten saldiert.
Der Finanzmittelbestand in der Kapitalflussrechnung setzt sich aus dem Kassenguthaben sowie Guthaben bei Banken mit Laufzeiten unter drei Monaten abzüglich kurzfristiger Verbindlichkeiten ggü. Banken zusammen.
5. Konzernpassiva
5.1 Langfristige Schulden
Langfristige Verbindlichkeiten betreffen Verbindlichkeiten, die nach Ablauf von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag bezahlt
werden müssen bzw. deren Bezahlung die OVB um mindestens zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag aufschieben kann, sowie
Verbindlichkeiten, die nicht im normalen Geschäftsablauf bezahlt werden.
OVB Holding AG
Anhang
65
Allgemeine Angaben
5.1.1 Langfristige Rückstellungen
Pensionsrückstellungen
Rückstellungen für Pensionen werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Project Unit Credit Method) in Übereinstimmung mit IAS 19 ermittelt. Versicherungsmathematische Gutachten bilden die Grundlage für die Bewertung zukünftiger Verpflichtungen. Aktuelle Sterbe-, Invaliditäts- und Fluktuationswahrscheinlichkeiten fließen in die Bewertung ein. Im Gegensatz
zum Vorjahr wurden in Vorbereitung auf das zum 1. Januar 2013 nicht mehr anwendbare Korridorverfahren die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste vollständig erfolgswirksam erfasst. Der bei der Barwertberechnung für die Pensionsverpflichtungen verwendete Rechnungszinssatz orientiert sich am Zinssatz für langfristige erstrangige Industrieobligationen bzw.
Staatsanleihen.
Rückstellungen Arbeitnehmer
Rückstellungen für langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer sind insbesondere die Jubiläumsrückstellungen, die nicht innerhalb von 12 Monaten nach dem Bilanzstichtag fällig sind. Die Bewertung erfolgt grundsätzlich mit dem Barwert der erwarteten
Zahlungsströme. Der für die Abzinsung verwendete Zinssatz orientiert sich am Zinssatz für langfristige erstrangige Industrieobligationen bzw. Staatsanleihen und beträgt 3,6 Prozent (Vorjahr: 5,0 Prozent).
5.2 Kurzfristige Schulden
5.2.1 Steuerrückstellungen / Steuerverbindlichkeiten
Die Steuerrückstellungen werden für Steuern vom Einkommen und vom Ertrag der einzelnen Gesellschaften auf der Grundlage
der jeweiligen nationalen Besteuerung gebildet, wenn einzelne Sachverhalte zwischen der berichtenden Einheit und der Finanzbehörde in Abstimmung sind.
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag aus laufenden und früheren Perioden, die veranlagt aber noch nicht gezahlt wurden,
werden als Steuerverbindlichkeit ausgewiesen.
Latente Steuerverpflichtungen sind unter den passiven latenten Steuerabgrenzungen ausgewiesen.
5.2.2 Andere Rückstellungen
Stornorisiken
Rückstellungen für Stornorisiken werden bei diskontierten Provisionen für Ereignisse nach dem Bilanzstichtag gebildet, da die Provisionen bei Rückforderungen des Produktpartners aufgrund von stornierten Verträgen ganz oder teilweise zurückgezahlt werden
müssen. Ebenfalls in den Stornorisiken enthalten sind Rückzahlungen von Bonifikationen, die auf diskontierte Provisionen gewährt
werden. Die Rückstellungsermittlung wird von der jeweiligen Tochtergesellschaft auf der Grundlage der landesspezifischen Faktoren
(insbesondere Haftungszeitraum, historische Stornoquoten der Gesellschaft, Erwartungen über den zeitlichen Anfall der Storni)
zu jedem Abschlussstichtag nach einem konzernweit einheitlich vorgegebenen Prozess vorgenommen. Eine Abzinsung erfolgt für
den voraussichtlich langfristigen Anteil der Rückstellung. Der verwendete Abzinsungssatz beträgt 0,9 Prozent (Vorjahr: 3,4 Prozent).
Nicht abgerechnete Verbindlichkeiten
Rückstellungen für nicht abgerechnete Verbindlichkeiten werden gebildet, wenn die Höhe der Verbindlichkeiten nur geschätzt
werden kann, weil die abzurechnenden Mengen und/oder Preise nicht bekannt sind. Im Wesentlichen handelt es sich bei diesem
Posten um nicht abgerechnete Verbindlichkeiten gegenüber Vermögensberatern. Sofern nicht im Einzelfall genauere Angaben
gemacht werden können, werden die Rückstellungen mit dem durchschnittlich auf die Mitarbeiter entfallenden Provisionsanteil
bewertet. Die Rückstellungen werden zu jedem Bilanzstichtag überprüft und entsprechend der gegenwärtig besten Schätzung
angepasst.
Rechtsstreite
Rückstellungen für Rechtsstreite werden gebildet, wenn die OVB am Bilanzstichtag als beklagte Partei Beteiligte eines anhängigen Gerichtsverfahrens ist. In der zu bildenden Rückstellung wird der wahrscheinliche Ausgang des Rechtsstreits risikoadäquat
berücksichtigt. Die Rückstellungen werden zu jedem Bilanzstichtag überprüft und entsprechend der zu diesem Zeitpunkt besten
Schätzung angepasst.
Verpflichtungen gegenüber Arbeitnehmern
Kurzfristige Rückstellungen gegenüber Arbeitnehmern werden ausgewiesen, wenn Fälligkeitszeitpunkt und/oder Höhe der Verpflichtung gegenüber Arbeitnehmern unsicher sind. Die Rückstellungen werden zu jedem Bilanzstichtag überprüft und entsprechend der gegenwärtig besten Schätzung angepasst.
OVB Holding AG
66
Anhang
Allgemeine Angaben
Jahresabschluss-/Prüfungskosten
Gemäß Handels- und Steuerrecht besteht für die Unternehmen des OVB Konzerns die Pflicht, einen Jahresabschluss nach landesrechtlichen Vorschriften sowie einen Konzernabschluss zu erstellen und – bei Vorliegen der entsprechenden Größenmerkmale –
prüfen zu lassen. In dieser Position sind auch die erwarteten Kosten für die Prüfung des Konzernabschlusses 2012 enthalten.
Übrige Verpflichtungen
Übrige Verpflichtungen entstehen aus anderen ausstehenden Abrechnungen, insbesondere aus Lieferungen und Leistungen,
sofern die Lieferung bis zum Bilanzstichtag erfolgt ist, aber noch keine Abrechnung vorliegt. Diese Rückstellungen werden in Höhe
des erwarteten Erfüllungsbetrages angesetzt.
5.2.3 Andere Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden mit ihrem Erfüllungsbetrag bilanziert.
Darlehen
Verzinsliche Bankdarlehen werden im Zugangszeitpunkt zum Auszahlungsbetrag bewertet. Dieser entspricht in der Regel dem
valutierten Betrag. In der Folgezeit erfolgt eine Zuschreibung bis zum Rückzahlungsbetrag unter Anwendung der Effektivzinsmethode.
6. Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung
Die Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.
6.1 Erträge / Aufwendungen
Hinsichtlich der Umsatzrealisierung wird auf Abschnitt 3.3 verwiesen.
Die den Erträgen gegenüberstehenden Aufwendungen werden periodengerecht abgegrenzt.
6.2 Finanzergebnis
Die Finanzaufwendungen und -erträge werden periodengerecht abgegrenzt.
6.3 Ertragsteuern
Die Jahresergebnisse auf Basis der Abschlüsse der einzelnen Unternehmen bilden die Grundlage für den tatsächlichen Ertragsteueraufwand. Korrigiert werden die Jahresergebnisse noch um die steuerfreien und steuerlich nicht abzugsfähigen Posten. Bei der
Berechnung finden die zum Bilanzstichtag geltenden Steuersätze Anwendung.
Latente Steuern werden auf der Grundlage der international üblichen bilanzorientierten Verbindlichkeitsmethode (LiabilityMethode) berechnet. Demnach werden Steuerabgrenzungsposten auf sämtliche temporäre und quasi-temporäre Differenzen
zwischen den Wertansätzen nach IFRS und den Steuerwerten der Einzelgesellschaften sowie auf Konsolidierungsvorgänge gebildet. Überdies sind aktive latente Steuern für künftige Vermögensvorteile aus steuerlichen Verlustvorträgen und noch nicht
genutzten Steuergutschriften zu berücksichtigen. Aktive latente Steuern für Bilanzierungs- und Bewertungsunterschiede sowie
für steuerliche Verlustvorträge und noch nicht genutzte Steuergutschriften werden jedoch nur berücksichtigt, soweit die Realisierung hinreichend wahrscheinlich ist. Dabei wurden die geplanten mittelfristigen Ergebnisse der jeweiligen Gesellschaft zugrunde
gelegt. Die Bewertung der latenten Steuern erfolgt unter Berücksichtigung der jeweiligen zukünftig erwarteten nationalen Ertragsteuersätze. Eine Abzinsung aktiver und passiver latenter Steuern wird entsprechend den Regelungen des IAS 12.53 nicht vorgenommen.
Latente Steueransprüche und -verbindlichkeiten sind in der Konzernbilanz als langfristige Vermögenswerte (Verbindlichkeiten)
ausgewiesen.
Hat die temporäre Differenz aus dem erstmaligen Ansatz von Vermögenswerten oder Verbindlichkeiten keinen Einfluss auf das
steuerliche Ergebnis, werden keine latenten Steuern gebildet, sofern die temporäre Differenz nicht im Zusammenhang mit einem
Unternehmenserwerb steht.
OVB Holding AG
Anhang
67
Allgemeine Angaben
Die Erfassung findet grundsätzlich in der Gewinn- und Verlustrechnung als Steuerertrag oder -aufwand statt. Eine Ausnahme
bilden hierbei Sachverhalte, die erfolgsneutral unmittelbar im Eigenkapital erfasst werden. Die latenten Steuern auf diese Posten
werden ebenfalls unmittelbar im Eigenkapital erfasst.
Eine Saldierung der latenten Steueransprüche und -verbindlichkeiten gemäß IAS 12.74 erfolgt, wenn ein einklagbares Recht zur
Aufrechnung tatsächlicher Steueransprüche gegen Steuerverbindlichkeiten existiert, Ertragsteuern betroffen sind, die von der
gleichen Steuerbehörde erhoben werden, und geplant ist, die aktuellen Steueransprüche und -verbindlichkeiten auf Nettobasis
auszugleichen.
7. Erläuterungen und Angaben zur Segmentberichterstattung
Die wesentliche Geschäftstätigkeit der operativen Gesellschaften der OVB besteht in der Beratung von Kunden bei der Gestaltung
ihrer Finanzen und damit verbunden in der Vermittlung von verschiedenen Finanzprodukten von Versicherungen und anderer Unternehmen. Eine Untergliederung der Betreuung der Kunden nach Produktarten ist sinnvoll nicht möglich. Innerhalb der Konzerngesellschaften lassen sich unterscheidbare, auf Konzernebene wesentliche Teilaktivitäten nicht identifizieren. Daher sind die einzelnen Gesellschaften jeweils als Ein-Produkt-Unternehmen zu qualifizieren. Die Segmentierung erfolgt demnach ausschließlich
nach geografischen Gesichtspunkten, da auch das interne Reporting an die Unternehmensleitung sowie die Unternehmenssteuerung ausschließlich nach diesen Kriterien erfolgen. Hierbei stellen die vermittelnden Konzerngesellschaften operative Segmente
im Sinne des IFRS 8 dar, die in drei berichtspflichtige Segmente aggregiert wurden. Hierbei wurden die Aggregationskriterien
des IFRS 8.12 berücksichtigt. Alle nicht operativ vermittelnden Gesellschaften stellen das vierte Segment Zentralbereich dar. Das
interne Reporting an die Unternehmensleitung ist, in Übereinstimmung mit den IFRS, eine verdichtete Darstellung der Gewinnund Verlustrechnung, die in erweiterter Form in der Segmentberichterstattung dargestellt wird. Das Ergebnis der Gesellschaften
wird von der Unternehmensleitung getrennt überwacht, um die Ertragskraft messen und beurteilen zu können. Aufgrund der von
der EU im Rahmen der Verordnung 243/2010 am 23. März 2010 angenommenen „Verbesserungen an den International Financial
Reporting Standards“ wurde in der Darstellung der Segmentberichterstattung gemäß IFRS 8.23 auf die Darstellung des Segmentvermögens verzichtet, da dies nicht Bestandteil des internen Reportings ist.
Das Segment „Mittel- und Osteuropa“ umfasst: OVB Vermögensberatung A.P.K. Kft., Budapest; OVB Allfinanz, a.s., Prag; OVB Allfinanz Slovensko a.s., Bratislava; OVB Allfinanz Polska Spółka Finansowa Sp. z o.o., Warschau; OVB Allfinanz Romania Broker de Asigurare S.R.L., Cluj; OVB Imofinanz S.R.L., Cluj; OVB Allfinanz Croatia d.o.o., Zagreb; OVB Allfinanz Zastupanje d.o.o., Zagreb; EFCON
Consulting s.r.o., Brünn; EFCON s.r.o., Bratislava, und TOB OVB Allfinanz Ukraine, GmbH, Kiew.
Zum Segment „Deutschland“ zählen: OVB Vermögensberatung AG, Köln, und Eurenta Holding GmbH, Köln.
Im Segment „Süd- und Westeuropa“ sind folgende Gesellschaften enthalten: OVB Allfinanzvermittlungs GmbH, Salzburg; OVB
Vermögensberatung (Schweiz) AG, Baar; OVB-Consulenza Patrimoniale SRL, Verona; OVB Allfinanz España S.L., Madrid; OVB (Hellas) Allfinanz Vermittlungs GmbH & Co. KG, Bankprodukte, Athen; OVB Hellas Allfinanzvermittlungs GmbH, Athen; OVB Conseils
en patrimoine France Sàrl., Straßburg, und Eurenta Hellas Monoprosopi EPE Asfalistiki Praktores, Athen.
Im Segment „Zentralbereich“ werden zusammengefasst: OVB Holding AG, Köln; Nord-Soft EDV-Unternehmensberatung GmbH,
Horst; Nord-Soft Datenservice GmbH, Horst; OVB Informatikai Kft., Budapest; MAC Marketing und Consulting GmbH, Salzburg;
Advesto GmbH, Köln; EF-CON Insurance Agency GmbH, Wien, und OVB SW Services s.r.o., Prag. Die Gesellschaften des Segments
Zentralbereich vermitteln keine Produkte sondern sind überwiegend mit Dienstleistungen für den OVB Konzern tätig. Das Leistungsspektrum umfasst dabei insbesondere Management- und Beratungsleistungen, Software und IT-Services sowie Marketingdienstleistungen.
Die einzelnen Größen in der Segmentberichterstattung werden, entsprechend der Darstellung im internen Reporting an den Vorstand, nach Kapitalkonsolidierung, intersegmentärer Schuldenkonsolidierung, Zwischenergebniseliminierung sowie Aufwandsund Ertragskonsolidierung dargestellt. Konzerninterne Dividendenausschüttungen werden nicht berücksichtigt. Bei Konzernumlagen wird auf die angefallenen Einzelkosten ein angemessener Gemeinkostenzuschlag erhoben.
Die Überleitung der Segmentwerte zu den Konzerndaten wird unmittelbar in der Konsolidierungsspalte der Segmentberichterstattung vorgenommen. Ansatz, Ausweis und Bewertung der konsolidierten Werte in der Segmentberichterstattung stimmen
mit den in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, Gesamtergebnisrechnung, Konzern-Kapitalflussrechnung sowie den im
Konzern-Eigenkapitalspiegel dargestellten Werten überein.
Hinsichtlich der Informationen über wichtige Produktpartner wird auf die Ausführungen zu den Geschäftsvorfällen mit nahestehenden Unternehmen verwiesen.
OVB Holding AG
68
Anhang
Erläuterungen zur Konzernbilanz
II. Erläuterungen zur Konzernbilanz
AKTIVA
1
A Langfristige Vermögenswerte
2012: TEUR
2011: TEUR
21.982
23.446
1 Immaterielle Vermögenswerte
2012: TEUR
2011: TEUR
10.619
11.577
in TEUR
31.12.2012
31.12.2011
9.603
10.006
Software
Erworbene Software von fremden Dritten
Selbst erstellte Software
64
100
Geschäfts- oder Firmenwert
520
810
Sonstige immaterielle Vermögenswerte
432
661
10.619
11.577
Bei der erworbenen Software handelt es sich um ein konzerneinheitliches Customer Relationship Management Programm. Der Buchwert des CRM-Systems beträgt zum 31. Dezember 2012 TEUR 8.725 (Vorjahr: TEUR 9.044).
Geschäfts- oder Firmenwerte werden gemäß IFRS 3 bewertet. Der für die Berechnung des Nutzungswertes verwendete
­Abzinsungssatz für den Geschäfts- oder Firmenwert beträgt 3,0 Prozent (Vorjahr: 4,5 Prozent).
Die Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte im Geschäftsjahr wird im Anlagenspiegel dargestellt.
Der im Vorjahr mit TEUR 810 bilanzierte Geschäfts- oder Firmenwert wurde gemäß IFRS 3 zum 31. Dezember 2004 festgeschrieben. Die zukünftig erwarteten Zahlungseingänge begründen zum Bilanzstichtag noch einen Bilanzansatz in Höhe von TEUR 520.
2
2 Sachanlagen
2012: TEUR
2011: TEUR
4.483
4.790
in TEUR
31.12.2012
31.12.2011
1.818
1.882
2.130
2.140
281
402
28
47
207
319
19
0
4.483
4.790
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
- Selbst genutzte Immobilien
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
- Maschinen, Geräte, Mobiliar, Fahrzeuge, Sonstige
- EDV-Anlagen
- Leasinggegenstände aus Finanzierungs-Leasing
- Mietereinbauten
- Geleistete Anzahlungen auf Sachanlagen im Bau
Bei einer selbst genutzten Immobilie ist ein Grundpfandrecht der Bank in Höhe von TEUR 715 (Vorjahr: TEUR 715) eingetragen. Das
begründende Darlehen valutiert zum 31. Dezember 2012 mit TEUR 75.
Bei den selbstgenutzten Immobilien wurden Abschreibungen in Höhe von TEUR 111 (Vorjahr: TEUR 103) vorgenommen.
Zur weiteren Entwicklung des Anlagevermögens wird auf den Anlagenspiegel verwiesen.
Finanzierungs-Leasing
Der Bilanzwert der geleasten Vermögenswerte, die gemäß IAS 17 dem Konzern zuzuordnen sind, beträgt zum 31. Dezember 2012
TEUR 28 (Vorjahr: TEUR 47). Die Summe der Mindestleasingzahlungen bis zu einem Jahr beträgt TEUR 15 (Vorjahr: TEUR 20), länger
als ein Jahr und bis zu fünf Jahren TEUR 31 (Vorjahr: TEUR 46).
Künftige Mindestleasingzahlungen aus unkündbaren Finanzierungs-Leasingverhältnissen, die länger als fünf Jahre zu zahlen sind,
bestanden nicht.
OVB Holding AG
Anhang
69
Erläuterungen zur Konzernbilanz
Das Finanzierungs-Leasing betrifft Fahrzeuge. Nach Ablauf des Leasingvertrags besteht die Möglichkeit des Erwerbs der Vermögenswerte. Weitere Optionen bestehen nicht.
3
3 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilie
in TEUR
Mieteinnahmen aus Rendite-Liegenschaften
Zugehörige betriebliche Aufwendungen
Nettogewinne oder -verluste aus der Anpassung an den beizulegenden Zeitwert
2012: TEUR
2011: TEUR
586
561
2012
2011
34
26
-27
-30
25
-9
Die „als Finanzinvestition gehaltene Immobilie“ betrifft ein mit einem Bürogebäude bebautes Grundstück in Hamburg, Deutschland. Im Berichtsjahr hat sich eine Wertaufholung in Höhe von TEUR 25 ergeben. Die Mieteinnahmen haben sich gegenüber dem
Vorjahr um TEUR 8 auf TEUR 34 erhöht.
Der beizulegende Zeitwert ist hierbei der Marktwert, der durch ein Sachverständigengutachten ermittelt wurde. Das letzte Wertgutachten wurde im Dezember 2012 erstellt.
4
4 Finanzanlagen
2012: TEUR
2011: TEUR
397
383
Die Finanzanlagen betreffen Ausleihungen mit Laufzeiten über einem Jahr, die zu einem marktüblichen Zins ausgegeben werden. 5
5 Aktive latente Steuer
2012: TEUR
2011: TEUR
in TEUR
31.12.2012
Die aktiven latenten Steuern setzen sich nach Bilanzposten wie folgt zusammen:
Firmenwert
Sachanlagen und sonstige immaterielle Vermögenswerte
Finanzanlagen
Finanzinstrumente
Andere Vermögenswerte
Rückstellungen
5.897
6.135
31.12.2011
7
16
16
18
1
12
159
234
52
38
1.805
1.349
Verbindlichkeiten
1.843
1.668
Steuerliche Verlustvorträge
2.558
3.484
6.441
6.819
Saldierung mit passiven latenten Steuern
-544
-684
5.897
6.135
Zum 31. Dezember 2012 sind latente Ertragsteuerverpflichtungen in Höhe von TEUR 9 (Vorjahr: TEUR 16) erfolgsneutral mit dem
Eigenkapital verrechnet worden.
Latente Steuern für bisher nicht genutzte Verlustvorträge werden in dem Umfang gebildet, in dem wahrscheinlich ist, dass entsprechend den aktuellen Planungen zukünftig ein zu versteuerndes Ergebnis vorhanden ist.
Insgesamt wurden für Konzernunternehmen keine latenten Steuern auf Verlustvorträge in Höhe von TEUR 23.210 (Vorjahr: TEUR
25.857) gebildet. Dies entspräche aktiven latenten Steuern in Höhe von TEUR 6.196 (Vorjahr: TEUR 7.357).
Von diesen Verlustvorträgen sind TEUR 5.006 (Vorjahr: TEUR 5.125) über einen Zeitraum von 5 bis 15 Jahren nutzbar. Zeitlich unbegrenzt sind TEUR 18.204 (Vorjahr: TEUR 20.732) vortragsfähig.
OVB Holding AG
70
Anhang
Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens
Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens
der OVB Holding AG nach IFRS zum 31. Dezember 2012
Immaterielle Vermögenswerte
Software
in TEUR
Geschäfts- und
Firmenwert
Sonstige
immaterielle
Vermögenswerte
Insgesamt
45.087
Erworbene
Software
von fremden
Dritten
Selbst erstellte
Software
Geleistete
Anzahlungen
auf Software
26.925
4.078
318
11.271
2.495
21
32
2
21
2
78
26.946
4.110
320
11.292
2.497
45.165
Historische Anschaffungs-/
Herstellungskosten
Stand 31.12.2011
Effekt aus Währungsumrechnung
Stand 01.01.2012
Änderung Konsolidierungskreis
0
0
0
0
0
0
Zugang
974
0
0
0
40
1.014
Abgang
355
0
0
0
49
404
0
0
0
0
0
0
27.565
4.110
320
11.292
2.488
45.775
16.919
3.911
318
9.416
1.834
32.398
Umbuchung
Stand 31.12.2012
Kumulierte Abschreibungen
Stand 31.12.2011
Effekt aus Währungsumrechnung
Stand 01.01.2012
Änderung Konsolidierungskreis
17
33
2
0
2
54
16.936
3.944
320
9.416
1.836
32.452
0
0
0
0
0
0
Zugang
1.381
35
0
0
166
1.582
Abgang
355
0
0
0
49
404
Umbuchung
0
0
0
0
0
0
17.962
3.979
320
9.416
1.953
33.630
Stand 31.12.2011
0
67
0
1.045
0
1.112
Effekt aus Währungsumrechnung
0
0
0
21
0
21
Stand 01.01.2012
0
67
0
1.066
0
1.133
Änderungen Konsolidierungskreis
0
0
0
0
0
0
Wertminderungen
0
0
0
290
103
393
Wertaufholungen
0
0
0
0
0
0
Abgänge
0
0
0
0
0
0
Stand 31.12.2012
0
67
0
1.356
103
1.526
Stand 31.12.2012
Kumulierte Wertminderungen
Buchwert 31.12.2012
9.603
64
0
520
432
10.619
Buchwert 31.12.2011
10.006
100
0
810
661
11.577
71
Finanzanlagen
Insgesamt
Als
Finanzinvestition
gehaltene
Immobilie
382
Sachanlagen
Betriebs- und Geschäftsausstattung
Ausleihungen
Geleistete
Anzahlungen
auf Sachanlagen im Bau
EDVAnlagen
Leasinggegenstände aus
FinanzierungsLeasing
Mietereinbauten
7.084
4.146
75
1.729
0
16.389
1.101
48
9
0
7
0
110
0
3
7.132
4.155
75
1.736
0
16.499
1.101
385
Selbst
genutzte
Immobilien
Maschinen,
Geräte, Mobiliar, Fahrzeuge,
Sonstige
3.355
46
3.401
0
0
0
0
0
0
0
0
0
16
811
108
0
0
19
954
0
469
10
582
608
0
201
0
1.401
0
457
0
2
-2
0
0
0
0
0
0
3.407
7.363
3.653
75
1.535
19
16.052
1.101
397
1.473
4.944
3.744
28
1.410
0
11.599
0
0
0
15
35
7
0
3
0
60
0
1.488
4.979
3.751
28
1.413
0
11.659
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
111
783
228
19
64
0
1.205
0
0
10
530
606
0
149
0
1.295
0
0
0
1
-1
0
0
0
0
0
0
1.589
5.233
3.372
47
1.328
0
11.569
0
0
0
0
0
0
0
0
0
540
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
540
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
25
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
515
0
1.818
2.130
281
28
207
19
4.483
586
397
1.882
2.140
402
47
319
0
4.790
561
382
72
6
Anhang
Erläuterungen zur Konzernbilanz
B Kurzfristige Vermögenswerte
2012: TEUR
2011: TEUR
131.625
125.351
6 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2012: TEUR 2011: TEUR 23.976
22.958
in TEUR
31.12.2012
31.12.2011
21.936
20.086
753
774
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
1. Forderungen aus Versicherungsvermittlung
2. Forderungen aus sonstigen Vermittlungen
3. Sonstige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
1.287
2.098
23.976
22.958
Die Entwicklung der Wertberichtigungen für die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stellt sich wie folgt dar:
in TEUR
Stand Wertberichtigungen am 1. Januar
Kursdifferenzen
2012
2011
327
223
1
0
Zuführungen (Aufwendungen für Wertberichtigungen)
132
152
Verbrauch
311
31
Auflösungen
Stand Wertberichtigungen am 31. Dezember
11
17
138
327
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 2.022 (Vorjahr: TEUR 2.170) haben eine Restlaufzeit von über
einem Jahr.
Zu 1. Forderungen aus Versicherungsvermittlung
Forderungen aus Versicherungsvermittlung beinhalten im Wesentlichen Provisionsforderungen an Produktgeber. Sie sind unverzinslich und in der Regel innerhalb von 30 Tagen fällig.
Zu 2. Forderungen aus sonstigen Vermittlungen
Forderungen aus sonstigen Vermittlungen beinhalten im Wesentlichen Provisionsforderungen an Produktgeber, die keine Versicherungsunternehmen sind. Sie sind unverzinslich und in der Regel innerhalb von 30 Tagen fällig.
Zu 3. Sonstige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beinhalten alle Forderungen, die keine Vermittlungsleistungen betreffen.
7
7 Forderungen und sonstige Vermögenswerte
2012: TEUR
2011: TEUR
in TEUR
31.12.2012
31.12.2011
21.018
19.657
7.1 Sonstige Forderungen
7.2 Sonstige Vermögenswerte
OVB Holding AG
30.285
22.238
9.267
2.581
30.285
22.238
Anhang
73
Erläuterungen zur Konzernbilanz
7.1Sonstige Forderungen
in TEUR
31.12.2012
31.12.2011
16.008
15.498
Sonstige Forderungen
1. Forderungen gegen Vermögensberater
2. Forderungen gegen Arbeitnehmer
3. Übrige sonstige Forderungen
4. Sonstige Steuern
252
220
4.704
3.481
54
458
21.018
19.657
Die Entwicklung der Wertberichtigungen für die Sonstigen Forderungen stellt sich wie folgt dar:
in TEUR
Stand Wertberichtigungen am 1. Januar
Kursdifferenzen
2012
2011
16.726
14.681
115
-93
Zuführungen (Aufwendungen für Wertberichtigungen)
2.858
4.059
Verbrauch
1.636
1.141
Auflösungen
Stand Wertberichtigungen am 31. Dezember
858
780
17.205
16.726
Die Zuführungen zu den Wertberichtigungen auf Sonstige Forderungen betreffen die Forderungen gegen Vermögensberater. Die
Risikovorsorge wird unter Einbeziehung aller vorhandenen Informationen über die Bonität der Schuldner und die Altersstruktur
der Forderungen gebildet.
Die Sonstigen Forderungen haben eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr.
Zu 1. Forderungen gegen Vermögensberater
Forderungen gegen Vermögensberater bestehen im Wesentlichen aufgrund von Provisionsvorschüssen und Provisionsrückforderungen. Sie sind in der Regel innnerhalb von 30 Tagen fällig. Die aus verschiedenen Rechtsgründen gegenüber dem einzelnen Vermögensberater entstandenen Forderungen und Verbindlichkeiten werden bei gleicher Fälligkeit saldiert. Sofern sich insgesamt
eine Forderung ergibt, wird diese unter den Sonstigen Forderungen erfasst. Eine sich nach Saldierung ergebende Verbindlichkeit
wird bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen. Von der Saldierung ausgenommen werden die Stornoreserveeinbehalte tätiger Vermögensberater, da sie der Abdeckung möglicher zukünftiger Provisionsrückforderungen dienen.
Einzelwertberichtigungen werden unter Einbeziehung aller vorhandenen Informationen über die Bonität der Schuldner und die
Altersstruktur der Forderungen gebildet. Des Weiteren wird zwischen tätigen und ausgeschiedenen Vermögensberatern unterschieden. Aufgrund der großen Anzahl der Einzelforderungen gegenüber Vermögensberatern werden, auf Basis einer Gruppierung der Forderungen nach Maßgabe der wertbestimmenden Faktoren der jeweiligen Schuldner, bis zu einer gewissen Höhe des
Forderungssaldos pauschalierte Einzelwertberichtigungen gebildet.
Zu 2. Forderungen gegen Arbeitnehmer
Unter Forderungen gegen Arbeitnehmer sind in der Regel Forderungen erfasst, die sich durch kurzfristige Ausleihungen ergeben.
Zu 3. Übrige sonstige Forderungen
Unter übrige sonstige Forderungen sind alle Forderungen an Dritte erfasst, die zum Bilanzstichtag bestehen und keiner anderen
Bilanzposition zugerechnet werden. Darüber hinaus beinhaltet die Position den Teil der erworbenen Provisionsansprüche eines
ehemaligen Finanzberaters, der auf bereits zum Erwerbszeitpunkt abgeschlossene Vermittlungen entfällt.
Zu 4. Sonstige Steuern
Sonstige Steuern beinhalten nur tatsächliche sonstige Steuerforderungen z.B. für überzahlte Lohnsteuer, Umsatzsteuer, Steuern
auf Grundbesitz, die exakt ermittelt werden können bzw. bei denen der Steuerbescheid vorliegt.
OVB Holding AG
74
Anhang
Erläuterungen zur Konzernbilanz
7.2Sonstige Vermögenswerte
2012: TEUR
2011: TEUR
9.267
2.581
in TEUR
31.12.2012
31.12.2011
1. Aufgelaufene Kapitalerträge
168
315
2. Rechnungsabgrenzungsposten
424
502
3. Werbe- und Büromaterial
558
775
4. Geleistete Anzahlungen
673
714
Sonstige Vermögenswerte
5. Erworbene zukünftige Provisionsansprüche
6. Übrige Vermögenswerte
7.163
0
281
275
9.267
2.581
Zu 1. Aufgelaufene Kapitalerträge
Die aufgelaufenen Kapitalerträge beinhalten abgegrenzte Erträge aus Finanzanlagen und kurzfristigen Kapitalanlagen.
Zu 2. Rechnungsabgrenzungsposten
Der Rechnungsabgrenzungsposten wurde im Wesentlichen für die Abgrenzung von für Büroräume bezahlter Miete des Folgejahres sowie für Versicherungsbeiträge und für bereits ausbezahlte, aber noch nicht abgerechnete Provisionen des Folgejahres
gebildet.
Zu 3. Werbe- und Büromaterial
Die Position beinhaltet Werbematerialien für den Außendienst und sonstige Materialien für den Vertrieb und die Verwaltung.
Zu 4. Geleistete Anzahlungen
Diese Position beinhaltet im Wesentlichen geleistete kurzfristige Anzahlungen für Incentiveveranstaltungen.
Zu 5. Erworbene zukünftige Provisionsansprüche
Es handelt sich um den Teil der entgeltlich erworbenen Provisionsansprüche eines Finanzberaters, der auf voraussichtliche
­Vertragsvermittlungen nach dem Erwerbszeitpunkt entfällt.
Zu 6. Übrige Vermögenswerte
Unter übrigen Vermögenswerten sind alle Vermögenswerte erfasst, die zum Bilanzstichtag bestehen und keiner anderen Bilanzposition zugerechnet werden.
8
8 Forderungen aus Ertragsteuern
2012: TEUR
2011: TEUR
2.402
1.859
Die Forderungen aus Ertragsteuern sind im Wesentlichen durch geleistete Ertragsteuervorauszahlungen begründet. Die Forderungen bestehen insbesondere bei der OVB Allfinanz, a.s., Prag, und der OVB Holding AG, Köln.
OVB Holding AG
Anhang
75
Erläuterungen zur Konzernbilanz
9
9 Wertpapiere und übrige Kapitalanlagen
in TEUR
Historische Anschaffungskosten
2012: TEUR
2011: TEUR
2012
39.236
38.316
2011
Wertpapiere
Übrige
Kapitalanlagen
Summe
Wertpapiere
Übrige
Kapitalanlagen
Summe
6.040
33.823
31.353
39.085
39.863
7.732
350
350
320
320
Impairment
-977
-977
-1.089
-1.089
Marktwert
5.413
33.823
39.236
6.963
31.353
38.316
Buchwert
5.413
33.823
39.236
6.963
31.353
38.316
Neubewertungsrücklage
Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden erfolgswirksame Abschreibungen auf Wertpapiere in Höhe von TEUR 61 (2011: TEUR 343)
vorgenommen. Die Abschreibungen sind im Finanzergebnis unter Position 33 im Posten „Aufwendungen aus Kapitalanlagen“ enthalten. Die Wertaufholung von Wertpapieren ist im Finanzergebnis unter Position 33 im Posten „Wertaufholungen aus Kapitalanlagen“ ausgewiesen.
Die Neubewertungsrücklage hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um TEUR 29 (2011: TEUR 60) erhöht. Ferner sind im Geschäftsjahr Verluste in Höhe von TEUR 68 (2011: Gewinne in Höhe von TEUR 24) realisiert worden.
Unter übrigen Kapitalanlagen sind insbesondere Festgelder und geldnahe Mittel mit einer Laufzeit von mehr als drei Monaten
sowie kurzfristige Ausleihungen erfasst. Verzinste Kapitalanlagen werden bei marktgerechter Verzinsung mit ihrem Anschaffungswert, ansonsten mit dem Barwert erfasst.
10
10 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
2012: TEUR
2011: TEUR
in TEUR
31.12.2012
31.12.2011
34
45
Zahlungsmittel
Zahlungsmitteläquivalente
35.726
39.980
35.692
39.935
35.726
39.980
Zahlungsmittel sind die Kassenbestände der Konzerngesellschaften am Bilanzstichtag in inländischer und ausländischer Währung. Zahlungsmitteläquivalente sind Vermögenswerte, die sofort in Zahlungsmittel umgetauscht werden können. Sie beinhalten Bankbestände in- und ausländischer Währung mit einer Laufzeit von bis zu drei Monaten, Schecks und Wertzeichen. Die
Bewertung der Zahlungsmittel insgesamt erfolgt zum Nominalwert. Beträge in Fremdwährungen werden zum Stichtagskurs in
Euro umgerechnet.
OVB Holding AG
76
Anhang
Erläuterungen zur Konzernbilanz
PASSIVA
A Eigenkapital
2012: TEUR
2011: TEUR
83.377
80.060
Die Entwicklung des Eigenkapitals ist im Eigenkapitalspiegel dargestellt.
11
11 Gezeichnetes Kapital
2012: TEUR
2011: TEUR
14.251
14.251
Das gezeichnete Kapital (Grundkapital) der OVB Holding AG beträgt zum 31. Dezember 2012 TEUR 14.251 und setzt sich aus
14.251.314 nennwertlosen Inhaberstammaktien zusammen (Vorjahr: 14.251.314 Stück).
12
12 Kapitalrücklage
2012: TEUR
2011: TEUR
39.342
39.342
Die Kapitalrücklage enthält im Wesentlichen Agiobeträge aus der Ausgabe von im Umlauf befindlichen Aktien.
13
13 Eigene Anteile
Im Berichtsjahr hielt die OVB Holding AG keine eigenen Aktien. In der Zeit zwischen dem Bilanzstichtag und der Aufstellung des Konzernabschlusses haben keine Transaktionen mit eigenen Stammaktien oder Bezugsrechten für eigene Stammaktien stattgefunden.
Die Hauptversammlung der OVB Holding AG vom 11. Juni 2010 hat den Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats, in
der Zeit bis zum 10. Juni 2015 einmal oder mehrmals auf den Inhaber lautende Aktien der Gesellschaft bis zu einer Gesamtzahl von
300.000 Stück zu erwerben. Die aufgrund dieses Beschlusses erworbenen Aktien können auch eingezogen werden.
14
15
14 Gewinnrücklagen
2012: TEUR
2011: TEUR
13.646
13.646
15 Sonstige Rücklagen
2012: TEUR 2011: TEUR 1.523
1.386
Die sonstigen Rücklagen beinhalten im Wesentlichen die Rücklagen aus Währungsumrechnungen sowie die Available-for-SaleRücklage / Neubewertungsrücklage.
In der Neubewertungsrücklage werden die nicht realisierten Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten unter Berücksichtigung latenter Steuern ausgewiesen.
Die Entwicklung der Neubewertungsrücklage und der Rücklage aus Währungsumrechnungen im Berichtszeitraum geht aus dem
Eigenkapitalspiegel hervor.
16
16 Anteile anderer Gesellschafter 2012: TEUR
2011: TEUR
150
138
Andere Gesellschafter besitzen Minderheitsanteile an der Nord-Soft Datenservice GmbH und der Nord-Soft EDV-Unternehmensberatung GmbH.
Die Veränderung zum Vorjahr entspricht den anteiligen Jahresüberschüssen der Nord-Soft Gesellschaften im Berichtsjahr.
OVB Holding AG
Anhang
77
Erläuterungen zur Konzernbilanz
17
17 Bilanzgewinn
2012: TEUR
2011: TEUR
14.465
11.297
Ausschüttungsfähige Gewinne und Dividenden
Die ausschüttungsfähigen Beträge beziehen sich auf den Bilanzgewinn der OVB Holding AG, der gemäß deutschem Handels- und
Aktienrecht ermittelt wird.
Die Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns des Geschäftsjahres 2011 der OVB Holding AG erfolgte durch die
ordentliche Hauptversammlung am 5. Juni 2012.
Im Geschäftsjahr 2012 wurde eine Dividende in Höhe von TEUR 4.988 an die Aktionäre ausgeschüttet, was EUR 0,35 je Stückaktie
entspricht. Die Dividende wurde am 6. Juni 2012 an die Aktionäre der OVB Holding AG ausgezahlt.
Der Vorstand der OVB Holding AG schlägt gemäß § 170 AktG folgende Verwendung des Bilanzgewinns, der im Jahresabschluss der
OVB Holding AG zum 31. Dezember 2012 ausgewiesen ist, vor:
in EUR
2012
Verteilung an die Aktionäre
7.838.222,70
Gewinnvortrag
5.709.632,62
Bilanzgewinn
13.547.855,32
Die Ausschüttung entspricht damit EUR 0,55 je Aktie (Vorjahr: EUR 0,35 je Aktie).
Aufgrund der Möglichkeit des Erwerbs von eigenen Aktien kann sich der an die Aktionäre auszuschüttende Betrag wegen der Veränderung der Anzahl der gewinnberechtigten Aktien bis zur Hauptversammlung noch ändern. B Langfristige Schulden
2012: TEUR
2011: TEUR
1.859
1.814
Beträgt die Restlaufzeit von ursprünglich langfristigen Verbindlichkeiten weniger als 12 Monate, werden sie in die „Kurzfristigen
Schulden“ umgegliedert.
Die Gliederung der langfristigen Verbindlichkeiten nach Restlaufzeiten ergibt sich aus dem nachfolgend dargestellten Verbindlichkeitenspiegel:
Fälligkeit der Verbindlichkeiten 31.12.2012
in TEUR
Art der Verbindlichkeit
Gesamtbetrag
1 bis unter
3 Jahre
3 bis unter
5 Jahre
287
87
200
0
0
0
46
46
0
0
0
0
Gesamtbetrag
1 bis unter
3 Jahre
3 bis unter
5 Jahre
5 und
mehr Jahre
Keine
Fälligkeit
Besicherter
Betrag
341
120
221
0
0
122
60
60
0
0
0
0
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
Andere Verbindlichkeiten
5 und
mehr Jahre
Keine
Fälligkeit
Besicherter
Betrag
Fälligkeit der Verbindlichkeiten 31.12.2011
in TEUR
Art der Verbindlichkeit
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
Andere Verbindlichkeiten
OVB Holding AG
78
18
Anhang
Erläuterungen zur Konzernbilanz
18 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
2012: TEUR
2011: TEUR
287
341
Der Posten „Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten“ beinhaltet langfristige Bankdarlehen zum Aufbau des Geschäftsbetriebes von Tochterunternehmen in Höhe von TEUR 212 (2011: TEUR 218) sowie zur Finanzierung einer selbstgenutzten Immobilie
in Höhe von TEUR 75 (2011: TEUR 123). Für das erste Darlehen betrug die Tilgung TEUR 7 (2011: TEUR 3) und für das zweite Darlehen
TEUR 47 (2011: TEUR 46).
19
19 Rückstellungen
2012: TEUR
2011: TEUR
in TEUR
1.351
1.133
31.12.2012
31.12.2011
Pensionsrückstellungen
911
799
Langfristige Rückstellungen Arbeitnehmer
408
299
Übrige langfristige Rückstellungen
32
35
1.351
1.133
01.01.2012
Währungsdifferenzen
Zuführung
Verbrauch
Auflösung
31.12.2012
Pensionsrückstellungen
799
2
146
36
0
911
Langfristige Rückstellungen
Arbeitnehmer
299
0
125
16
0
408
in TEUR
Übrige langfristige
Rückstellungen
35
0
32
35
0
32
1.133
2
303
87
0
1.351
Die in den Zuführungen enthaltenen Zinseffekte sind unwesentlich.
Zu Pensionsrückstellungen
Bei der OVB Holding AG besteht eine Pensionsverpflichtung. Folgende Versorgungsleistungen werden dem Begünstigten
­gewährt:
n Nach Vollendung des 65. Lebensjahres eine Altersrente
n Invalidenrente
Die Versorgungsanwartschaft besteht in Höhe von 10 Prozent des zuletzt bezogenen Monatsgehalts.
Bei der OVB Vermögensberatung (Schweiz) AG, Baar, bestehen gesetzlich festgelegte Pensionsverpflichtungen gegenüber fünf kaufmännischen Arbeitnehmern. Folgende Versorgungsleistungen werden den Begünstigten gewährt:
n Altersleistungen
n Hinterbliebenenleistungen
n Invaliditätsleistungen Die OVB Allfinanzvermittlungs GmbH, Salzburg, hat Pensionsverpflichtungen gegenüber fünf Mitarbeitern, welche als Abferti-
gungsverpflichtung bei Ausscheiden des jeweiligen Mitarbeiters wegen Inanspruchnahme der gesetzlichen Alters- bzw. vorzeitigen
Alterspension sowie bei Austritt aus wichtigem Grunde (z.B. Invalidität oder Berufsunfähigkeit) oder im Ablebensfall gewährt werden.
OVB Holding AG
Anhang
79
Erläuterungen zur Konzernbilanz
Die Pensionsrückstellungen haben sich nach Landesgesellschaften wie folgt entwickelt:
Pensionsrückstellungen zum 31.12.2012
in TEUR
Leistungsorientierte Verpflichtungen zum 01.01.2012
Wechselkursänderungen
Zinsaufwand
Laufender Dienstzeitaufwand
OVB Holding AG
OVB Schweiz
OVB Österreich
476
549
172
0
5
0
23
14
9
0
34
13
Beiträge Planteilnehmer
0
23
0
Gezahlte Leistungen
0
-23
-13
Transfer
0
0
-29
94
25
34
593
627
186
Planvermögen zum 01.01.2012
0
430
0
Wechselkursänderungen
0
3
0
Versicherungsmathematische Gewinne / Verluste
Leistungsorientierte Verpflichtungen zum 31.12.2012
Arbeitgeberbeiträge
0
45
0
Arbeitnehmerbeiträge
0
23
0
Erwarteter Anlageertrag
0
13
0
Gezahlte Leistungen
0
-24
0
Versicherungsmathematische Gewinne / Verluste
0
5
0
Planvermögen zum 31.12.2012
0
495
0
Nicht erfasste versicherungsmathematische Gewinne/Verluste
zum 31.12.2012
0
0
0
593
132
186
OVB Holding AG
OVB Schweiz
OVB Österreich
466
479
157
0
12
0
23
15
7
Pensionsrückstellung zum 31.12.2012
Pensionsrückstellungen zum 31.12.2011
in TEUR
Leistungsorientierte Verpflichtungen zum 01.01.2011
Wechselkursänderungen
Zinsaufwand
Laufender Dienstzeitaufwand
0
42
12
Beiträge Planteilnehmer
0
19
0
-12
0
-5
Versicherungsmathematische Gewinne / Verluste
Gezahlte Leistungen
-13
-13
8
Leistungsorientierte Verpflichtungen zum 31.12.2011
476
549
172
Planvermögen zum 01.01.2011
0
354
0
Wechselkursänderungen
0
9
0
Arbeitgeberbeiträge
0
43
0
Arbeitnehmerbeiträge
0
19
0
Erwarteter Anlageertrag
0
13
0
Gezahlte Leistungen
0
-5
0
Versicherungsmathematische Gewinne / Verluste
0
-3
0
Planvermögen zum 31.12.2011
0
430
0
Nicht erfasste versicherungsmathematische Gewinne/Verluste
zum 31.12.2011
-17
49
-21
Pensionsrückstellung zum 31.12.2011
459
168
172
OVB Holding AG
80
Anhang
Erläuterungen zur Konzernbilanz
Die versicherungsmathematischen Gutachten wurden durch die Firmen Mercer Human Resources Consulting GmbH bzw. Helvetia Consulta Gesellschaft für Vorsorgeberatung AG erstellt. Den Gutachten liegen folgende versicherungsmathematischen
Annahmen zugrunde:
Abzinsungssatz
31.12.2012
31.12.2011
2,0 % bis 3,6 %
2,5 % bis 5,0 %
Erwartete künftige Gehaltssteigerungen
0,0 % bis 1,9 %
0,0 % bis 2,2 %
Erwartete künftige Rentenanpassungen
0,0 % bis 2,0 %
0,25 % bis 2,0%
Erwartete Inflationsrate
0,8 % bis 2,0 %
1,3 % bis 2,0 %
Der laufende Dienstzeitaufwand und die versicherungsmathematischen Gewinne bzw. Verluste sind in den Personalaufwendungen enthalten. Der Zinsaufwand der leistungsorientierten Verpfichtung ist in den Finanzaufwendungen enthalten.
Das Planvermögen der OVB Schweiz teilt sich in die folgenden Kategorien auf:
n Schuldinstrumente 62,4 Prozent (2011: 67,4 Prozent)
n Immobilien 17,0 Prozent (2011: 16,8 Prozent)
n Eigenkapitalinstrumente 15,2 Prozent (2011: 10,0 Prozent)
n Andere Vermögenswerte 5,4 Prozent (2011: 5,8 Prozent).
Für die Pensionsrückstellung nach IAS 19 ergibt sich folgende Entwicklung:
in TEUR
2012
2011
799
761
2
3
+ Veränderung Pensionsrückstellungen OVB Holding
134
23
+ Veränderung Pensionsrückstellungen OVB Schweiz
-38
-3
14
15
911
799
Pensionsrückstellung nach IAS 19 zum 01.01.
Währungsdifferenzen
+ Veränderung Pensionsrückstellungen OVB Österreich
Pensionsrückstellung nach IAS 19 zum 31.12.
Zu Langfristige Rückstellungen Arbeitnehmer
Bei den langfristigen Rückstellungen Arbeitnehmer handelt es sich im Wesentlichen um Jubiläumsrückstellungen. 20
20 Andere Verbindlichkeiten
2012: TEUR
2011: TEUR
46
60
21 Passive latente Steuer
2012: TEUR
2011: TEUR
175
280
in TEUR
31.12.2012
31.12.2011
169
263
Die anderen Verbindlichkeiten betreffen kapitalisierte Leasingverbindlichkeiten und entsprechen dem Barwert der künftigen
­Leasingzahlungen.
21
Die passiven latenten Steuern betreffen folgende Bilanzposten:
Geschäfts- oder Firmenwert
Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte
Finanzinstrumente
Übrige Aktiva
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Saldierung mit aktiven latenten Steuern
OVB Holding AG
12
22
111
375
0
3
345
294
82
7
719
964
-544
-684
175
280
Anhang
81
Erläuterungen zur Konzernbilanz
C Kurzfristige Schulden
2012: TEUR
2011: TEUR
68.371
66.923
Beträgt die Restlaufzeit von Verbindlichkeiten weniger als zwölf Monate, werden sie als kurzfristige Verbindlichkeiten klassifiziert.
22
22 Steuerrückstellungen
2012: TEUR
2011: TEUR
in TEUR
31.12.2012
31.12.2011
3.037
2.427
Ertragsteuerrückstellungen
Andere Steuerrückstellungen
3.277
2.863
240
436
3.277
2.863
Die Steuerrückstellungen haben sich insgesamt wie folgt entwickelt:
in TEUR
01.01.2012
Währungsdifferenzen
Zuführung
Verbrauch
Auflösung
31.12.2012
2.863
46
2.611
2.193
50
3.277
Steuerrückstellungen
23
23 Andere Rückstellungen
2012: TEUR
2011: TEUR
in TEUR
31.12.2012
29.525
27.450
31.12.2011
1. Stornorisiken
13.433
11.680
2. Nicht abgerechnete Verbindlichkeiten
12.740
12.054
3. Rechtsstreite
1.266
1.291
27.439
25.025
- Verpflichtungen gegenüber Arbeitnehmern
742
1.036
- Jahresabschluss-/Prüfungskosten
479
694
- Übrige Verpflichtungen
865
695
2.086
2.425
29.525
27.450
4. Übrige
01.01.2012
Währungsdifferenzen
Zuführung
Verbrauch
Auflösung
31.12.2012
1. Stornorisiken
11.680
129
2.137
513
0
13.433
2. Nicht abgerechnete
Verbindlichkeiten
12.740
in TEUR
12.054
177
10.912
9.857
546
3. Rechtsstreite
1.291
19
161
156
49
1.266
4. Übrige
2.425
18
1.934
1.967
324
2.086
27.450
343
15.144
12.493
919
29.525
In den Zuführungen sind Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen in Höhe von TEUR 74 (Vorjahr: TEUR 82) enthalten. Stornorückstellungen werden grundsätzlich als kurzfristige Rückstellungen erfasst, da Ungewissheit bezüglich des zeitlichen
Anfalls und der Höhe der Inanspruchnahme besteht. Unterstellt man, dass das Stornierungsverhalten der Kunden dem der jüngsten Vergangenheit entspricht, so ergäbe sich ein langfristiger Anteil in Höhe von ca. TEUR 3.600 (Vorjahr: TEUR 3.476).
OVB Holding AG
82
24
Anhang
Erläuterungen zur Konzernbilanz
24 Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern 2012: TEUR
2011: TEUR
61
111
Die Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern sind im Wesentlichen durch die in Vorjahren erwirtschafteten Ergebnisse entstanden.
25
25 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2012: TEUR
2011: TEUR
6.799
8.075
Unter diesem Posten werden die abgerechneten Provisionen der Vermögensberater erfasst, soweit sie nicht als einbehaltene
­Sicherheiten qualifiziert sind, sowie am Bilanzstichtag zustehende Sondervergütungen, soweit sie noch nicht bezahlt wurden. Die Bewertung erfolgt zum Erfüllungsbetrag.
Zu den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gehören auch Verbindlichkeiten aus regelmäßigen und zeitbezogenen
Leistungen, wie Versicherungsprämien, Telefongebühren, Energiebezug oder Miete.
Fälligkeit der Verbindlichkeiten 31.12.2012:
in TEUR
Art der Verbindlichkeit
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
Gesamtbetrag
Überfällig
Täglich
fällig
Kleiner 3
Monate
3–6
Monate
6 – 12
Monate
Keine
Fälligkeit
6.799
46
648
1.944
2.186
0
1.975
Gesamtbetrag
Überfällig
Täglich
fällig
Kleiner 3
Monate
3–6
Monate
6 – 12
Monate
Keine
Fälligkeit
8.075
288
813
2.416
2.529
0
2.029
Fälligkeit der Verbindlichkeiten 31.12.2011:
in TEUR
Art der Verbindlichkeit
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
26
26 Andere Verbindlichkeiten
2012: TEUR
2011: TEUR
28.709
28.424
Fälligkeit der Verbindlichkeiten 31.12.2012:
in TEUR
Art der Verbindlichkeit
1. Einbehaltene Sicherheiten
2. Verbindlichkeiten
aus sonstigen Steuern
3. Verbindlichkeiten
gegenüber Arbeitnehmern
4. Verbindlichkeiten
gegenüber Produktpartnern
5. Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten
6. Sonstige Verbindlichkeiten
gegenüber Außendienst
7. Übrige Verbindlichkeiten
Gesamt
OVB Holding AG
Gesamtbetrag
Überfällig
Täglich
fällig
Kleiner 3
Monate
3–6
Monate
6 – 12
Monate
Keine
Fälligkeit
25.163
62
93
645
7.724
2.721
13.918
849
0
220
586
43
0
0
1.407
0
33
1.257
66
0
51
730
18
3
0
23
0
686
0
0
0
0
0
0
0
44
0
0
0
6
0
38
516
14
169
287
28
0
18
28.709
94
518
2.775
7.890
2.721
14.711
Anhang
83
Erläuterungen zur Konzernbilanz
Fälligkeit der Verbindlichkeiten 31.12.2011:
in TEUR
Art der Verbindlichkeit
1. Einbehaltene Sicherheiten
2. Verbindlichkeiten aus
sonstigen Steuern
3. Verbindlichkeiten
gegenüber Arbeitnehmern
4. Verbindlichkeiten
gegenüber Produktpartnern
5. Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten
6. Sonstige Verbindlichkeiten
gegenüber Außendienst
7. Übrige Verbindlichkeiten
Gesamt
Gesamtbetrag
Überfällig
Täglich
fällig
Kleiner 3
Monate
3–6
Monate
6 – 12
Monate
Keine
Fälligkeit
23.126
528
396
651
6.831
2.682
12.038
937
0
428
497
12
0
0
1.690
0
10
1.497
82
0
101
803
0
21
7
0
146
629
1.260
0
1.260
0
0
0
0
50
0
0
0
0
0
50
558
9
160
298
79
0
12
28.424
537
2.275
2.950
7.004
2.828
12.830
Verbindlichkeiten mit einer Fälligkeit von mehr als 12 Monaten bestehen nicht.
Zu 1. Einbehaltene Sicherheiten
Zu den einbehaltenen Sicherheiten zählen die Stornoreserveeinbehalte der Vermögensberater. Diese werden zur Abdeckung
­erwarteter Provisionsrückforderungen einbehalten.
Zu 2. Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern
Als Steuerverbindlichkeiten werden nur tatsächliche sonstige Steuerverbindlichkeiten ausgewiesen, die exakt ermittelt werden
können bzw. für die Steuerbescheide vorliegen.
Zu 3. Verbindlichkeiten gegenüber Arbeitnehmern
Kurzfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer für erbrachte Arbeitsleistungen, wie z.B. Urlaubsgeld, Tantiemen oder Prämien und
Leistungen an Arbeitnehmer anlässlich der Beendigung des Arbeitsverhältnisses werden mit dem erwarteten Erfüllungsbetrag
erfasst.
Zu 4 . Verbindlichkeiten gegenüber Produktpartnern
Verbindlichkeiten gegenüber Produktpartnern, die nicht verbundene Unternehmen sind, resultieren in der Regel aus Provisionsrückbelastungen und werden von der OVB im Geschäftsverlauf kurzfristig bezahlt. Die Bewertung erfolgt zum Nennwert.
Zu 5. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten liegen vor, wenn diese innerhalb von 12 Monaten ab dem Bilanzstichtag
bezahlt werden müssen. Sie werden mit dem Nennwert bewertet.
Zu 6. Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber Außendienst
Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber dem Außendienst, die nicht aus Vermittlung resultieren, wurden als sonstige Verbindlichkeiten gegenüber dem Außendienst erfasst.
Zu 7. Übrige Verbindlichkeiten
Unter den übrigen Verbindlichkeiten wurden alle Verbindlichkeiten erfasst, die nicht zu den obigen Unterpositionen zuzuordnen
sind. Die Position beinhaltet im Wesentlichen die Verbindlichkeiten aus Sozialabgaben und passive Rechnungsabgrenzungen.
OVB Holding AG
84
Anhang
Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung
III.Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung
27
27 Erträge aus Vermittlungen
2012: TEUR
2011: TEUR
194.465
199.494
Als Erträge aus Vermittlungen werden sämtliche Erträge von Produktpartnern erfasst. Diese umfassen neben den Provisionen
auch Bonifikationen und andere vertriebsbezogene Leistungen der Produktpartner. Für den Fall etwaiger Rückerstattungen von
Provisionen an die Produktpartner bei Vertragsstornierungen/Nichteinlösungen werden basierend auf historischen Erfahrungswerten entsprechende Rückstellungen gebildet (Stornorisikorückstellung). Die Veränderung der Stornorisikorückstellung erfolgt
zu Lasten wie auch zu Gunsten der Erträge aus Vermittlungen.
28
28 Sonstige betriebliche Erträge
2012: TEUR
2011: TEUR
9.030
9.622
in TEUR
2012
2011
Erstattungen von Vermögensberatern
3.077
3.486
968
495
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen
Aktivierte Eigenleistungen
259
425
Erträge aus entfallenen Verpflichtungen
1.034
1.707
Mieterträge aus Untermietverhältnissen
111
110
Erträge aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen
60
55
Wertaufholungen
948
963
Erträge aus Währungsumrechnung
338
246
Kostenzuschüsse von Partnern
Übrige
332
0
1.903
2.135
9.030
9.622
Die Erstattungen von den Vermögensberatern erfolgen im Wesentlichen für Seminarteilnahmen, Materialüberlassung sowie für
Leasing von EDV-Geräten.
Die aktivierten Eigenleistungen betreffen die CRM-Software (vgl. Anlagenspiegel).
Die übrigen Erträge enthalten Zuschüsse von Produktpartnern zu Material-, Personal- und Repräsentationskosten, Schulungsleistungen, Veranstaltungskosten sowie Versicherungsentschädigungen.
Die Wertaufholungen entfallen im Wesentlichen auf die Forderungen gegen Vermögensberater.
29
29 Aufwendungen für Vermittlungen
in TEUR
2012: TEUR
2011: TEUR
-128.813
-134.219
2012
2011
Laufende Provisionen
-117.223
-119.578
Sonstige Provisionen
-11.590
-14.641
-128.813
-134.219
Hierunter werden alle Leistungen an die Vermögensberater erfasst. Als laufende Provisionen werden alle direkt leistungsabhängigen Provisionen, d.h. Abschlussprovisionen, Dynamikprovisionen und Bestandspflegeprovisionen erfasst. Als sonstige Provisionen
werden alle anderen Provisionen erfasst, die mit einer Zweckbestimmung, z.B. andere erfolgsabhängige Vergütungen, gegeben
werden.
OVB Holding AG
Anhang
85
Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung
30
30 Personalaufwand
in TEUR
Löhne und Gehälter
Sozialabgaben
Aufwendungen für Altersversorgung
31
31 Abschreibungen
in TEUR
Abschreibungen/Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte
Abschreibungen auf Sachanlagen
2012: TEUR
2011: TEUR
-24.463
-24.826
2012
2011
-20.353
-20.821
-3.636
-3.727
-474
-278
-24.463
-24.826
2012: TEUR
2011: TEUR
-3.180
-3.928
2012
2011
-1.976
-2.688
-1.204
-1.240
-3.180
-3.928
Die Abschreibungen im Geschäftsjahr 2012 sind im Anlagespiegel dargestellt.
32
32 Sonstige betriebliche Aufwendungen
in TEUR
2012: TEUR
2011: TEUR
-36.494
-40.047
2012
2011
Rechts-, Jahresabschluss- und Beratungskosten
-4.132
-4.807
Raumaufwand
-2.537
-2.780
Kommunikationskosten
-1.216
-1.363
EDV-Aufwendungen
-3.082
-2.258
Fahrzeugkosten
-649
-629
Mieten Geschäftsausstattung
-134
-163
-4.160
-4.282
-15.910
-16.282
Seminare, Wettbewerbe, Veranstaltungen
-8.258
-8.742
Werbeaufwendungen, Public Relations
-2.325
-2.635
Abschreibungen/Wertberichtigungen auf Forderungen
-4.234
-5.505
Übrige Vertriebsaufwendungen
-2.704
-2.997
-17.521
-19.879
Fremdwährungsverluste
-126
-138
Aufsichtsratsvergütung
-125
-125
-81
-288
Verwaltungsaufwendungen
Übrige Verwaltungsaufwendungen
Vertriebsaufwendungen
Übrige Betriebsaufwendungen
Verluste aus Anlagenabgang
Andere übrige Aufwendungen
-365
-589
-697
-1.140
-2.150
-2.432
-216
-314
Ertragsunabhängige Steuern
Umsatzsteuer auf bezogene Leistungen/Lieferungen
Andere ertragsunabhängige Steuern
-2.366
-2.746
-36.494
-40.047
OVB Holding AG
86
Anhang
Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung
Die übrigen Verwaltungsaufwendungen betreffen im Wesentlichen Reisekosten, Aufwendungen für Versicherungen, Gebühren
und Beiträge, Kosten des Geldverkehrs und Bürobedarf.
Die übrigen Vertriebsaufwendungen betreffen insbesondere Aufwendungen für Material, Bewirtungskosten und Aufwendungen
für Vertriebsunterstützung.
Die anderen übrigen Aufwendungen betreffen u.a. Aufwendungen für Geschäftsberichte und die Jahreshauptversammlung
­sowie alle Aufwendungen, die nicht den obigen Positionen zuzuordnen sind.
Die anderen ertragsunabhängigen Steuern betreffen im Wesentlichen Steuern auf Repräsentationsaufwendungen, Kfz-Steuern
und Grundsteuern.
Bei den Vorjahresangaben wurde zur besseren Vergleichbarkeit ein Betrag von TEUR 515 von der Position „Übrige Vertriebsaufwendungen“ in die Position „EDV-Aufwendungen“ umgegliedert.
Operating-Leasing
Die künftigen Mindestleasingzahlungen aus unkündbaren Operating-Leasingverhältnissen umfassen im Wesentlichen die zukünftigen Mietzahlungen der Konzernunternehmen für die Büroräume der Hauptverwaltungen und setzen sich wie folgt zusammen:
in TEUR
31.12.2012
31.12.2011
Bis zu einem Jahr
2.266
2.120
Länger als ein Jahr und bis zu fünf Jahren
5.281
878
Länger als fünf Jahre
2.237
0
9.784
2.998
Die Zahlungen aus Leasingverhältnissen, die erfolgswirksam erfasst sind, setzen sich wie folgt zusammen:
in TEUR
2012
2011
Beträge für Mindestleasingzahlungen
2.179
2.441
Bedingte Mietzahlungen
Zahlungen aus Untermietverhältnissen
3
5
2.182
2.446
56
19
2.126
2.427
Im Bereich des Operating-Leasing werden folgende Wirtschaftsgüter geleast: Kfz, Telefonanlagen, Kopierer und sonstige Betriebs- und
Geschäftsausstattungen sowie Büroräume. Die Laufzeiten betragen zwischen 3 und 36 Monaten. Bei den bedingten Mietzahlungen handelt es sich im Wesentlichen um nutzungsabhängige Zahlungen für die Inanspruchnahme von Kopiergeräten und Kfz-Mehrkilometer. Die OVB Holding AG tritt im Rahmen der Vermietung von Büroräumen in der „als Finanzinvestition gehaltenen Immobilie“ auch
als Leasinggeber auf. Die hieraus entstehenden künftigen Mindestleasingzahlungen bis zu einem Jahr belaufen sich auf TEUR 26
(2011: TEUR 17) und über einem Jahr auf TEUR 4 (2011: TEUR 0). 33
33 Finanzergebnis
in TEUR
2012: TEUR
2011: TEUR
1.371
1.176
2012
2011
1.055
1.018
280
225
Finanzerträge
Bankzinsen
Erträge aus Wertpapieren
Wertaufholungen auf Kapitalanlagen
45
2
Erträge aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien (netto)
32
-4
Zinserträge aus Ausleihungen
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
41
38
299
462
1.752
1.741
-320
-216
Finanzaufwendungen
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Aufwendungen aus Kapitalanlagen
Finanzergebnis
OVB Holding AG
-61
-349
-381
-565
1.371
1.176
Anhang
87
Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung
Zinserträge und -aufwendungen werden periodengerecht erfasst.
Die Erträge aus Wertpapieren beinhalten im Wesentlichen Zinsgutschriften und Dividenden sowie Ausschüttungen aus Investmentfonds.
34
34 Ertragsteuern
in TEUR
Tatsächliche Ertragsteuern
Latente Ertragsteuern
2012: TEUR
2011: TEUR
-3.748
-3.149
2012
2011
-3.538
-4.081
-210
932
-3.748
-3.149
Im Steueraufwand sind ausländische laufende Steuern in Höhe von TEUR 3.050 (Vorjahr: TEUR 3.562) sowie ausländische latente
Steuererträge in Höhe von TEUR 640 (Vorjahr: TEUR 537 latenter Steuerertrag) enthalten.
Die Berechnung der tatsächlichen und der latenten Steuern erfolgt mit den jeweiligen landesspezifischen Ertragsteuersätzen. Die
latenten Steuern für inländische Gesellschaften wurden mit dem Körperschaftsteuersatz von 15,0 Prozent (Vorjahr: 15,0 Prozent),
dem Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent (Vorjahr: 5,5 Prozent) sowie einem durchschnittlichen Gewerbesteuersatz in Höhe von
16,625 Prozent (Vorjahr 16,625 Prozent) berechnet.
Zusätzlich zu dem in der Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung erfassten Betrag wurden latente Steuern, die direkt im Eigenkapital erfasste Posten betreffen, in Höhe von TEUR 9 (Vorjahr: TEUR 16) unmittelbar im Eigenkapital verrechnet.
Der effektive Ertragsteuersatz, bezogen auf das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit vor Ertragsteuern, beläuft sich auf
31,45 Prozent (Vorjahr: 43,3 Prozent).
Die nachfolgende Überleitungsrechnung zeigt den Zusammenhang zwischen dem Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
und den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag im Geschäftsjahr. Der erwartete Steueraufwand errechnet sich ausgehend vom
deutschen kombinierten Ertragsteuersatz von derzeit 32,45 Prozent.
Überleitungsrechnung
in TEUR
Jahresergebnis vor Ertragsteuern nach IFRS
Konzernertragsteuersatz
Rechnerischer Ertragsteueraufwand im Geschäftsjahr
Steuern aus steuerlich nicht abziehbaren Aufwendungen (-) /
steuerfreien Erträgen (+)
Auswirkung anderer Steuersätze der im In- und Ausland
operierenden Tochterunternehmen
Periodenfremde Ertragsteuern
Veränderung der Steuerwirkung aus temporären Differenzen und
steuerlichen Verlusten, für die keine aktiven latenten Steuern gebildet
wurden (-) / Aktivierung latenter Steuern im Geschäftsjahr auf Verlustvorträge
aus dem Vorjahr, auf die im Vorjahr keine latenten Steuern gebildet wurden (+)
Sonstige
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
35
36
2012
2011
11.916
7.272
32,45 %
32,45 %
-3.867
-2.360
-620
-1.331
1.781
1.489
-289
-391
-1.022
-253
269
-303
-3.748
-3.149
35 Konzernjahresüberschuss
2012: TEUR
2011: TEUR
8.168
4.123
36 Auf Minderheiten entfallende Verlustanteile
2012: TEUR
2011: TEUR
-12
36
Es handelt sich um Minderheitsanteile an der Nord-Soft EDV Unternehmensberatung GmbH und der Nord-Soft Datenservice
GmbH, beide mit Sitz in Deutschland.
OVB Holding AG
Anhang
88
Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung
Sonstige Angaben
37
37 Ergebnis je Aktie
Die Berechnung des unverwässerten/verwässerten Ergebnisses je Aktie basiert auf den folgenden Daten:
in TEUR
2012
2011
Basis für das unverwässerte/verwässerte Ergebnis je Aktie
(auf die Aktionäre des Mutterunternehmens entfallender
Anteil am Periodenergebnis)
8.156
4.159
Anzahl der Aktien
2012
2011
14.251.314
14.251.314
0,57
0,29
Ergebnis
Gewichteter Durchschnitt der Anzahl von Aktien für das unverwässerte/
verwässerte Ergebnis je Aktie
unverwässertes Ergebnis je Aktie in EUR
Das verwässerte Ergebnis entspricht dem unverwässerten Ergebnis, da im Berichtsjahr keine Verwässerungseffekte aufgetreten
sind.
IV.Sonstige Angaben
Eventualverbindlichkeiten
Bürgschaften und Haftungsübernahmen
Die OVB Holding AG und einige ihrer Tochtergesellschaften haben Bürgschaften und Haftungsübernahmen für Vermögens­
berater gegeben, die sich aus der normalen Geschäftstätigkeit ergeben. Sofern sich aus diesen Geschäftsvorfällen Verpflichtungen ergeben, deren Höhe zuverlässig geschätzt werden kann, sind diese Risiken in den anderen Rückstellungen berücksichtigt.
Zum Bilanzstichtag ergaben sich Bürgschaften und Haftungsübernahmen gegenüber Dritten in Höhe von TEUR 3.542 (Vorjahr:
TEUR 4.037).
Prozessrisiken
Einige Konzerngesellschaften sind gegenwärtig in verschiedene Rechtsstreitigkeiten verwickelt, die sich aus der normalen Geschäftstätigkeit, hauptsächlich im Zusammenhang mit der Abwicklung der Vermittlung durch Vermögensberater, ergeben.
Das Management vertritt die Ansicht, dass eventuellen Verpflichtungen aus diesen Rechtsstreitigkeiten bereits ausreichend durch
die Bildung von Rückstellungen Rechnung getragen wurde und sich darüber hinaus keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögenslage des Konzerns ergeben.
Durchschnittliche Arbeitnehmerzahl
Im Berichtsjahr waren durchschnittlich 438 (Vorjahr: 436) kaufmännische Arbeitnehmer im Konzern tätig, davon 47 (Vorjahr: 51) in leitender Funktion.
Angaben zum Vorstand und zum Aufsichtsrat
Die Vorstandsmitglieder der OVB Holding AG sind:
n Herr Michael Rentmeister, Vorsitzender
n Herr Oskar Heitz, Vorstand Finanzen und Operations
n Herr Mario Freis, Vorstand Vertrieb Ausland
Aufsichtsratsmitglieder der OVB Holding AG:
n H
err Michael Johnigk, (Vorsitzender des Aufsichtsrats); Mitglied des Vorstands Deutscher Ring Krankenversicherungsverein a.G.,
Hamburg; SIGNAL Krankenversicherung a. G., Dortmund; IDUNA Vereinigte Lebensversicherung aG für Handwerk, Handel und
Gewerbe, Hamburg; SIGNAL Unfallversicherung a. G., Dortmund; SIGNAL IDUNA Allgemeine Versicherung AG, Dortmund; SIGNAL IDUNA Holding AG, Dortmund; PVAG Polizeiversicherungs-Aktiengesellschaft, Dortmund (bis 21. Mai 2012)
OVB Holding AG
Anhang
89
Sonstige Angaben
n F
rau Marlies Hirschberg-Tafel, (Stellvertretende Vorsitzende und Mitglied des Aufsichtsrats, bis 5. Juni 2012); Mitglied des
Vorstands Deutscher Ring Krankenversicherungsverein a.G., Hamburg; SIGNAL Krankenversicherung a.G., Dortmund; IDUNA
Vereinigte Lebensversicherung aG für Handwerk, Handel und Gewerbe, Hamburg; SIGNAL Unfallversicherung a.G., Dortmund;
SIGNAL IDUNA Allgemeine Versicherung AG, Dortmund; SIGNAL IDUNA Holding AG, Dortmund; PVAG PolizeiversicherungsAktiengesellschaft, Dortmund (bis 21. Mai 2012)
n C
hristian Graf von Bassewitz, Bankier i. R. (Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats, seit 5. Juni 2012)
n H
err Winfried Spies, Vorsitzender des Vorstands Generali Versicherung AG, München, Generali Lebensversicherung AG,
­München, Generali Beteiligungs- und Verwaltungs AG, München
n D
r. Frank Grund, Vorsitzender des Vorstands Basler Versicherungen, Bad Homburg; Deutscher Ring Lebensversicherung-AG,
Hamburg; Deutscher Ring Sachversicherungs-AG, Hamburg (jeweils bis 31. Dezember 2012)
n H
err Jan De Meulder, Leiter des Konzernbereichs International in der Konzernleitung der Baloise Group, Basel, Schweiz
n H
err Wilfried Kempchen, Kaufmann im Ruhestand (Mitglied des Aufsichtsrats seit 5. Juni 2012)
Bezüge des Aufsichtsrats und des Vorstands
Die Bezüge des Aufsichtsrats beliefen sich im Berichtsjahr auf TEUR 77 (Vorjahr: TEUR 55).
Die Vorstände der OVB Holding AG haben nachfolgende Vergütungen erhalten:
Michael Rentmeister
Oskar Heitz
Mario Freis
Wilfried Kempchen 1
Feste Bezüge
544 (2011: 0)
348 (2011: 300)
246 (2011: 249)
0 (2011: 474)
Variable Bezüge
350 (2011: 0)
129 (2011: 165)
92 (2011:112)
48 (2011:310)
0 (2011: 0)
0 (2011: 0)
0 (2011: 0)
0 (2011: 700)
894 (2011: 0)
477 (2011: 465)
338 (2011: 361)
48 (2011: 1.484)
in TEUR
Aus Anlass der Beendigung
des Arbeitsverhältnisses
Gesamtbezüge
1 ehemaliges Vorstandsmitglied
Die variablen Bezüge der Vorstände bestimmen sich nach individuellen Zielvorgaben für das Geschäftsjahr.
Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses gemäß IAS 24.17 (d) wurden nicht gewährt. Im Berichtsjahr wur-
den langfristig fällige Leistungen in Höhe von TEUR 511 (2011: TEUR 219) gewährt. Es erfolgten keine aktienbasierten Vergütungen.
Die Pensionsverpflichtungen der OVB Holding AG gegenüber einem früheren Mitglied der Geschäftsführung betragen zum
­Bilanzstichtag TEUR 593 (2011: TEUR 459). Pensionszahlungen wurden im Berichtsjahr nicht geleistet.
Beratungs- und Prüfungskosten
In den Beratungs- und Prüfungskosten sind Aufwendungen für das Honorar des Abschlussprüfers PricewaterhouseCoopers AG,
Düsseldorf, in Höhe von insgesamt TEUR 367 (Vorjahr: TEUR 404) enthalten. Die Aufwendungen für das Honorar der Abschlussprüfer im Geschäftsjahr 2012 setzen sich wie folgt zusammen:
in TEUR
Abschlussprüfungsleistungen
Andere Bestätigungs- und Bewertungsleistungen
2012
2011
280
271
87
88
Steuerberatungsleistungen
0
0
Sonstige Leistungen
0
45
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Es liegen über die bereits dargestellten Sachverhalte hinaus keine weiteren berichtspflichtigen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag vor.
Geschäftsvorfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen
Geschäftsvorfälle zwischen der Gesellschaft und ihren Tochterunternehmen, die als nahestehende Unternehmen anzusehen sind,
sind als konzerninterne Transaktionen durch die Konsolidierung eliminiert worden und werden in diesem Anhang nicht erläutert.
OVB Holding AG
90
Anhang
Sonstige Angaben
Wesentliche Anteilseigner sind zum 31.12.2012 Unternehmen
n der
Signal Iduna Gruppe
n d
es Bâloise Konzerns
n d
es Generali Konzerns
Die Signal Iduna Gruppe stellt einen Gleichordnungsvertragskonzern dar. Die Obergesellschaften des Gleichordnungsvertrags­
konzerns sind:
n S
IGNAL Krankenversicherung a. G., Dortmund n IDUNA Vereinigte Lebensversicherung aG für Handwerk, Handel und Gewerbe, Hamburg n S
IGNAL Unfallversicherung a. G., Dortmund n D
eutscher Ring Krankenversicherungsverein a.G., Hamburg.
Die IDUNA Vereinigte Lebensversicherung aG für Handwerk, Handel und Gewerbe hielt zum 31. Dezember 2012 Aktien der OVB
Holding AG, die 31,48 % der Stimmrechte gewährten. Die dem Gleichordnungskonzern zugehörige Balance Vermittlungs- und Beteiligungs-AG hielt zum 31. Dezember 2012 Aktien der OVB Holding AG, die 17,54 % der Stimmrechte gewährten. Der Deutscher Ring Krankenversicherungsverein a.G. hielt zum 31. Dezember 2012 Aktien der OVB Holding AG, die 3,74 % der Stimmrechte gewährten.
Die Deutscher Ring Beteiligungsholding GmbH hielt zum 31. Dezember 2012 Aktien der OVB Holding AG, die 32,57 % der Stimmrechte
gewährten. Diese Gesellschaft ist Konzernunternehmen des Bâloise Konzerns, dessen Mutterunternehmen die Bâloise Holding AG ist.
Die Generali Lebensversicherung AG hielt zum 31. Dezember 2012 Aktien der OVB Holding AG, die 11,48 % der Stimmrechte gewährten.
Sie ist Konzernunternehmen des Generali Konzerns, dessen Mutterunternehmen die Generali Deutschland Holding AG ist.
Im Januar 2012 wurden sämtliche Ansprüche auf Abschluss-, Bestandspflege- und Dynamikprovisionen eines Mitglieds des Managements in Schlüsselpositionen erworben.
Der Erwerb führte zu Beginn des Geschäftsjahres in der Bilanz zu einer Erhöhung der Position „Forderungen und sonstige Vermögenswerte“ in Höhe von TEUR 10.300 und einer entsprechenden Verminderung der Position „Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente“. Zum Ende des Geschäftsjahres besteht ein Restbuchwert in Höhe von TEUR 8.819. Aufgrund der Zahlung in 2012 hat sich der
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in der Position „Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer
Aktiva“ im Geschäftsjahr in Höhe des aktuellen Buchwerts vermindert.
Auf Basis der voraussichtlichen Entwicklungen in den sechs folgenden Geschäftsjahren führt die Position zu einer Erhöhung des Cashflows, die in Summe zumindest dem Buchwert entspricht.
In den „Aufwendungen für Vermittlungen“ sind Provisionsaufwendungen für Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen
von TEUR 10 (Vorjahr: TEUR 2.331) enthalten.
Zum Bilanzstichtag bestehen gegenüber Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen Forderungen von TEUR 2 (Vorjahr: TEUR 1)
und Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 2 (Vorjahr: TEUR 700).
Die deutsche Tochtergesellschaft OVB Vermögensberatung AG hat im Geschäftsjahr 2012 Büroräume angemietet, die sich im Eigentum eines nahen Familienangehörigen eines Aufsichtsratmitglieds befinden. Die Mietzahlungen entsprechen den marktüblichen
Bedingungen und belaufen sich auf jährlich TEUR 30.
Mit den nahe stehenden Unternehmen der SIGNAL IDUNA Gruppe, des Bâloise Konzerns und des Generali Konzerns hat die OVB Verträge über die Vermittlung von Finanzprodukten geschlossen.
Aus Verträgen mit Unternehmen der SIGNAL IDUNA Gruppe wurden Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 7.977 (Vorjahr: TEUR 7.272), bzw.
Gesamtvertriebsprovisionen in Höhe von TEUR 14.053 (Vorjahr: TEUR 13.734) im Wesentlichen im Segment Deutschland erzielt.
Zum Bilanzstichtag bestehen gegenüber Unternehmen der SIGNAL IDUNA Gruppe Forderungen in Höhe von TEUR 714 (2011: TEUR
870) und Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 0 (2011: TEUR 0).:
Die Umsatzerlöse aus den Verträgen mit Unternehmen des Bâloise Konzerns in Höhe von TEUR 21.682(Vorjahr: TEUR 19.814) bzw.
­Gesamtvertriebsprovisionen in Höhe von TEUR 31.825 (Vorjahr: TEUR 31.791) werden im Wesentlichen im Segment Deutschland erzielt.
Zum Bilanzstichtag bestehen gegenüber Unternehmen des Bâloise Konzerns Forderungen in Höhe von TEUR 3.784 (2011: TEUR 3.142)
und Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 0 (2011: TEUR 0).
Die Umsatzerlöse aus den Verträgen mit Unternehmen des Generali Konzerns in Höhe von TEUR 33.355 (Vorjahr: TEUR 35.502), bzw.
Gesamtvertriebsprovisionen in Höhe von TEUR 35.619 (Vorjahr: TEUR 37.678) betreffen im Wesentlichen die Segmente Deutschland
und Mittel- und Osteuropa.
Zum Bilanzstichtag bestehen gegenüber Unternehmen des Generali Konzerns Forderungen in Höhe von TEUR 3.927 (2011: TEUR 4.995)
und Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 0 (2011: TEUR 0).
OVB Holding AG
Anhang
91
SonstigeAngaben
DieBedingungendermitnahestehendenPersonengeschlossenenVermittlungsverträgesindmitdenBedingungenvergleichbar,die
dieOVBinVerträgenmitAnbieternvonFinanzproduktenvereinbarthat,diekeinenahestehendenPersonensind.
FürdieMitgliederdesVorstandsunddesAufsichtsratsbestehteineD&OVersicherungmiteinerVersicherungssummevonTEUR
20.000jeVersicherungsfall.
DiezumGeschäftsjahresendebestehendenoffenenPostensindnichtbesichert,unverzinslichundwerdendurchZahlungbeglichen.
FürForderungenoderVerbindlichkeitengegennahestehendeUnternehmenbestehenkeineGarantien.
ÜberdieVertragsbeziehungenzuUnternehmenderSignalIdunaGruppehatdieOVBHoldingAGimGeschäftsjahr2012undinVorjahrengemäߧ312AktiengesetzBerichterstattet.DerAbschlussprüferhatinseinemPrüfungsberichtfolgendePrüfungsfeststellung
getroffen:
„NachunsererpflichtmäßigenPrüfungundBeurteilungbestätigenwir,dass
1. dietatsächlichenAngabendesBerichtsrichtigsind,
2. beidenimBerichtaufgeführtenRechtsgeschäftendieLeistungderGesellschaftnichtunangemessenhochwar,
3. b
eidenimBerichtaufgeführtenMaßnahmenkeineUmständefüreinewesentlichandereBeurteilungalsdiedurchden
Vorstandsprechen.“
Erklärung nach § 161 AktG
DerVorstandundderAufsichtsratderOVBHoldingAGhabenfür2012dienach§161AktGvorgeschriebeneErklärungabgegeben
unddenAktionärenaufderInternetseitederOVBHoldingAG(www.ovb.ag)dauerhaftzugänglichgemacht.
Erklärung nach § 37v WpHG
DerAbschlussstellteinenJahresfinanzberichtimSinnedesTransparenzrichtlinie-Umsetzungsgesetzes(§37vWpHG)vom
22.Dezember2011dar.
Versicherung des Vorstands
NachbestemWissenversicherndiegesetzlichenVertreter,dassgemäßdenanzuwendendenRechnungslegungsgrundsätzender
KonzernabschlusseindentatsächlichenVerhältnissenentsprechendesBildderVermögens-,Finanz-undErtragslagedesKonzernsvermitteltundimKonzernlageberichtderGeschäftsverlaufeinschließlichdesGeschäftsergebnissesunddieLagedesKonzernssodargestelltsind,dasseindentatsächlichenVerhältnissenentsprechendesBildvermitteltwird,sowiediewesentlichen
ChancenundRisikendervoraussichtlichenEntwicklungdesKonzernsbeschriebensind.
Köln,den28.Februar2013
MichaelRentmeister
OskarHeitz
MarioFreis
OVB Holding AG
92
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Wir haben den von der OVB Holding AG, Köln, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinnund Verlustrechnung sowie Gesamtergebnisrechnung,
­Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung
und Anhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012 geprüft.
Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind,
und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden
handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung
des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf
der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine
Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317
HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschafts­
prüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach
ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass
­Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung
des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der
­anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und
durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken,
mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse
über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche
und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen
über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung
werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen
internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben
im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend
auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst
OVB Holding AG
die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzern­
abschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung
des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesent­
lichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung
der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des
Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere
Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere
­Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung
gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss
den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung
dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen
entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein
zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die
Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Düsseldorf, den 4. März 2013
PricewaterhouseCoopers
Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Christian Sack
ppa. Ralf Scherello
Wirtschaftsprüfer
Wirtschaftsprüfer
Bericht des Aufsichtsrats
93
Bericht des Aufsichtsrats
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
rückblickend auf ein gutes Geschäftsjahr 2012 berichtet
der Aufsichtsrat nachfolgend über die Schwerpunkte seiner Überwachungs- und Beratungstätigkeit. Diese bezog
sich insbesondere auf die wirtschaftliche und finanzielle
Situation des Konzerns sowie auf die Umsetzung der verabschiedeten Strategie „Systemvertrieb 2016“, mit der die
OVB Holding AG und ihre Konzerngesellschaften den weiteren Ausbau ihrer Marktstellung in Europa anstreben.
Beratung und Überwachung der Geschäftsführung
Der Aufsichtsrat hat auch im Geschäftsjahr 2012 die Tätigkeit des Vorstands kontinuierlich überwacht und diesen
bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig ­beraten.
Der Aufsichtsrat konnte sich dabei stets von der
Recht-, Zweck- und Ordnungsmäßigkeit der Tätigkeit des
Vorstands überzeugen. Der Vorstand ist seinen Informa­
tionspflichten gegenüber dem Aufsichtsrat nachgekommen und hat regelmäßig, zeitnah und umfassend in
schriftlicher und mündlicher Form über die für das Unternehmen relevanten Entwicklungen, Vorkommnisse und
Maßnahmen berichtet. Dies beinhaltete auch Informationen über Abweichungen des Geschäftsverlaufs von der
Planung. Für die Mitglieder des Aufsichtsrats bestand
­dabei stets ausreichend Gelegenheit, sich sowohl in den
Ausschüssen wie auch im Plenum mit den vorgelegten
­Berichten des Vorstands kritisch auseinanderzusetzen, die
Beschlussvorschläge zu erörtern und eigene Anregungen
in die Beratungen einzubringen. Im Aufsichtsrat wurden
insbesondere alle für das Unternehmen bedeutsamen
­Geschäftsvorfälle auf Basis schriftlicher und mündlicher
Vorstandsberichte intensiv erörtert und auf ihren wirtschaftlichen Gehalt sowie die sonstigen Auswirkungen auf
die Entwicklung der Gesellschaft geprüft. Der Erwartung
des Aufsichtsrats zur klaren und differenzierten Darstellung der Chancen und Risiken strategischer Schritte wurde
­jeweils ausreichend Rechnung getragen. Zu einzelnen
­Geschäftsvorfällen, bei denen nach Gesetz oder Satzung
die Zustimmung des Aufsichtsrats erforderlich war, hat
der Aufsichtsrat nach gründlicher Prüfung und Beratung
im Plenum seine Zustimmung erteilt.
Michael Johnigk, Vorsitzender des
Aufsichtsrats der OVB Holding AG
Im Geschäftsjahr 2012 fanden insgesamt fünf Aufsichtsratssitzungen statt, an denen bis auf eine Ausnahme jeweils alle Aufsichtsratsmitglieder teilgenommen haben.
Demgemäß hat kein Aufsichtsratsmitglied an weniger als
der Hälfte der Sitzungen teilgenommen. Im schriftlichen
Umlaufverfahren wurden darüber hinaus zwei Beschlüsse
gefasst. Der Aufsichtsratsvorsitzende und der Vorsitzende
des Prüfungsausschusses haben auch zwischen den Gremiensitzungen in einem engen und regelmäßigen Meinungsaustausch mit dem Vorstand gestanden und sich
über wesentliche Entwicklungen informiert. Spätestens in
der folgenden Aufsichtsrats- bzw. Ausschusssitzung haben
die Vorsitzenden von Aufsichtsrat bzw. Prüfungsausschuss
über wichtige Erkenntnisse berichtet.
Weder von Mitgliedern des Vorstands noch des Aufsichtsrats wurden in Bezug auf die eigene Person Interessenkonflikte identifiziert oder bekanntgegeben. Anhaltspunkte
für Interessenkonflikte von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern, die dem Aufsichtsrat gegenüber unverzüglich
offenzulegen sind und über die die Hauptversammlung
­informiert werden soll, hat es nicht gegeben.
Aus der Arbeit der Ausschüsse
Der Aufsichtsrat hat zur Unterstützung seiner Arbeit zwei
ständige Ausschüsse eingerichtet: den Prüfungsausschuss
sowie den Nominierungs- und Vergütungsausschuss.
Über die Inhalte und Ergebnisse der Ausschusssitzungen wird das gesamte Plenum zeitnah, spätestens in der
jeweils folgenden Aufsichtsratssitzung unterrichtet. Die
Ausschussmitglieder sind in einer gesonderten Übersicht
des Geschäftsberichts aufgeführt.
Prüfungsausschuss
Der vierköpfige Prüfungsausschuss unterstützt den Aufsichtsrat bei der Wahrnehmung seiner Überwachungsfunktion wie auch bei der Beauftragung des Abschluss­
prüfers. Der Prüfungsausschuss kam im Jahr 2012 zu vier
turnusmäßigen Sitzungen zusammen, an denen stets
OVB Holding AG
94
Bericht des Aufsichtsrats
sämtliche Mitglieder teilgenommen haben. Zusätzlich
­fanden drei Telefonkonferenzen statt. Bei zwei Sitzungen
war der Abschlussprüfer für seine Berichterstattung anwesend. Zu ausgewählten Themen wurden zudem mehrere
Führungskräfte der zuständigen Fachabteilungen hinzugezogen.
Der Ausschuss befasste sich insbesondere mit dem
Jahres- und dem Konzernabschluss 2011, der Überwachung
des Rechnungslegungsprozesses sowie der Wirksamkeit
des internen Kontrollsystems. Regelmäßige Themen
­waren auch das Risikomanagementsystem und dessen
Weiterentwicklung sowie das interne Revisionssystem.
Vor ihrer Veröffentlichung wurden die Quartalsfinanz­
berichte sowie der Halbjahresfinanzbericht des Geschäftsjahres 2012 ausführlich erörtert.
Im Vorfeld der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats am 23. März 2012 und zur Vorbereitung der Entscheidungen
des Plenums befasste sich der Prüfungsausschuss schwerpunktmäßig mit dem Jahres- und Konzernabschluss der
OVB Holding AG, den Lageberichten, den Prüfungsberichten
des Abschlussprüfers sowie dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands. Der Abschlussprüfer berichtete im
Prüfungsausschuss ausführlich über die Ergebnisse der
Prüfungen und stand den Ausschussmitgliedern zur Beantwortung weitergehender Fragen zur Verfügung.
Im Vorfeld der Hauptversammlung hat der Prüfungsausschuss zudem den Vorschlag des Aufsichtsrats zur
Wahl der PricewaterhouseCoopers AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, zum Abschlussprüfer für
das Geschäftsjahr 2012 an die Hauptversammlung vor­
bereitet. Der Prüfungsausschuss hatte zuvor die erforder­
liche Unabhängigkeitserklärung eingeholt und sich von
der Qualifikation des vorgeschlagenen Abschlussprüfers
überzeugt.
Diese Erklärung gegenüber dem Prüfungsausschuss
stellte klar, dass keine Umstände vorliegen, die Anlass für
eine Befangenheit des Abschlussprüfers geben. Nach der
Wahl durch die Hauptversammlung im Juni 2012 wurde
der Abschlussprüfer vom Vorsitzenden des Aufsichtsrats
mit der Prüfung des Jahres- und des Konzernabschlusses
2012 sowie mit der prüferischen Durchsicht der Zwischenberichte beauftragt; es wurde eine entsprechende Vereinbarung mit ihm geschlossen.
Gegenstand der Sitzung des Prüfungsausschusses am
23. März 2012 war unter anderem der Jahresbericht der in-
OVB Holding AG
ternen Revision. In seiner Sitzung vom 4. September 2012
hat sich der Ausschuss eingehend mit den Ergebnissen der
internen Prüfung der Konzernrevision für das ­erste Halbjahr 2012 befasst. Weiterhin wurde den Ausschussmitgliedern die neue personelle Organisation der Konzernrevision
vorgestellt. Der Ausschuss setzte sich mit dem Prüfungsplan, der Qualitätssicherung der Konzernrevision sowie
den Ergebnissen der durchgeführten Prüfungen auseinander und hat sich auf dieser Basis von der Rechtmäßigkeit
der Unternehmensführung überzeugt. Zudem hat der
­Prüfungsausschuss nach Erörterung mit dem von der
Hauptversammlung bestellten Abschlussprüfer den Ablauf und die Schwerpunkte der Abschlussprüfung 2012
festgelegt.
In der Sitzung am 4. Dezember 2012 befasste sich der
Prüfungsausschuss auf Basis des vorgelegten ComplianceBerichts ausführlich mit den Compliance-Aktivitäten des
Konzerns und deren Weiterentwicklung.
Nominierungs- und Vergütungsausschuss
Der zweiköpfige Nominierungs- und Vergütungsausschuss
unterbreitet dem Aufsichtsrat Empfehlungen zu geeigneten
Kandidaten für dessen Wahlvorschläge an die Hauptversammlung bzw. für eventuelle Anträge zur gerichtlichen
Bestellung von Aufsichtsratsmitgliedern durch das Amtsgericht. Darüber hinaus erarbeitet der Ausschuss in Vorbereitung der Entscheidungen des Plenums Personalvorschläge zur Besetzung des Vorstands sowie Empfehlungen
zur Struktur und Höhe der Vergütung für die Mitglieder
des Vorstands. Der Ausschuss kam im Berichtsjahr zu zwei
Sitzungen zusammen. Die beiden Ausschussmitglieder
standen auch zwischen den Sitzungen in einem engen
und regelmäßigen Meinungsaustausch.
Dem Ausschuss obliegt zudem die Überwachung der
Entwicklung der Vergütungsparameter der variablen Vorstandsvergütung. Darüber hinaus bereitete er die Entscheidung des Aufsichtsrats zur Anpassung der Parameter
der variablen Vorstandsvergütung sowie zur Festsetzung
der Vergütung für die Vorstandsmitglieder vor. Einzelheiten
zum Vergütungssystem sind im Vergütungsbericht dargestellt. Die Tätigkeit des Ausschusses konzentrierte sich im
Berichtsjahr auf die Prüfung der Struktur der variablen
Vorstandsvergütung und der Möglichkeiten zur Weiter­
entwicklung des Vorstandsvergütungssystems im Einklang mit der strategischen Fortentwicklung des Konzerns.
Bericht des Aufsichtsrats
Wesentliche Beratungsthemen waren zudem Vorstandspersonalien, die nachfolgend auch jeweils in den Plenarsitzungen behandelt wurden.
Beratungen im Plenum
Das Aufsichtsratsplenum hat auf Grund der Berichterstattung des Vorstands regelmäßig die Umsatz- und Ergebnisentwicklung des Konzerns und seiner Segmente sowie die Entwicklung bei den Finanzberatern und Mitarbeitern
­erörtert. Auch mit der Finanzlage, der mittelfristigen Unternehmensplanung, der Umsetzung der europaweiten Strategie sowie der Entwicklung der operativ tätigen Beteiligungsgesellschaften hat sich das Plenum fortgesetzt befasst.
Weiterer Gegenstand der Beratungen war die Weiterentwicklung der Corporate Governance. Schwerpunkte unserer Bilanzsitzung am 23. März 2012 waren der Jahres- und
der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011 sowie der
Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands. Ebenso war
der Bericht des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen Inhalt der Sitzung. Hierüber wurde bereits im Geschäftsbericht für das letzte Geschäftsjahr
ausführlich berichtet. Der Aufsichtsrat hat zudem die
­Tagesordnung für die Hauptversammlung der Gesellschaft am 5. Juni 2012 mit den Beschlussvorschlägen ver­
abschiedet.
Im Vordergrund der Beratungen in der Sitzung unmittelbar vor der Hauptversammlung am 5. Juni 2012 stand
neben dem Bericht zur Lage des Konzerns die Vorstellung
des vom Vorstand erarbeiteten Konzepts zur strategischen
Weiterentwicklung des Konzerns. Auf Basis einer vom Vorstand vorgenommenen detaillierten Unternehmens- und
Umfeldanalyse wurde ein konzernweites Maßnahmen­
paket „Systemvertrieb 2016“ vorgestellt. Der Vorstand ist
dabei in der Sitzung auf die Inhalte des Konzepts näher
eingegangen. Das Konzept umfasst insgesamt zehn Kernmaßnahmen, unter anderem konzernweite Prozess­­opti­
mie­rungen, die Stärkung der konzernweiten Steuerungsfunktion der OVB Holding AG bei Neuorganisation der Vorstandsressorts sowie den weiteren Ausbau langfristiger,
stabiler Premium-Partnerschaften mit Produktgebern. Der Aufsichtsrat hat das Strategiekonzept nach gründlicher
Diskussion zustimmend zur Kenntnis genommen.
In der Aufsichtsratssitzung am 4. September 2012 hat
der Vorstand wiederum ausführlich über die aktuelle Lage
des Konzerns berichtet. Ferner hat sich das Plenum mit der
Erweiterung der Produktpalette in einzelnen Ländern befasst.
95
Auch in der Sitzung am 4. Dezember 2012 berichtete der
Vorstand über die aktuelle Lage des Konzerns. Eingehend
wurden die vom Vorstand vorgestellte Planung 2013 und
die daraus abgeleitete Mehrjahresplanung erörtert.
Effizienzprüfung des Aufsichtsrats
Gegenstand der Sitzungen im September und Dezember
2012 war unter anderem die regelmäßige Effizienzprüfung
des Aufsichtsrats.
Der Aufsichtsrat hat die Ergebnisse der schriftlichen
Befragung, an der sich alle Aufsichtsratsmitglieder beteiligt
haben, ausführlich erörtert. Im Ergebnis bestand Einigkeit
im Gremium über die hohe Effizienz und Leistungsfähigkeit.
Gleichwohl wurden mehrere Anregungen zur weiteren
Steigerung der Überwachungseffizienz adressiert, die kontinuierlich umgesetzt werden sollen.
Corporate Governance und Entsprechenserklärung
Die Umsetzung der Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex durch OVB sowie die allgemeine
Entwicklung der Corporate Governance-Standards werden
vom Aufsichtsrat fortlaufend beobachtet. Über die bei
OVB praktizierte Corporate Governance berichtet der Vorstand zugleich auch für den Aufsichtsrat gemäß Ziffer 3.10
des Deutschen Corporate Governance Kodex. Dieser Bericht
wird zusammen mit der Erklärung zur Unternehmensführung auf der Webseite der Gesellschaft sowie im Geschäftsbericht veröffentlicht.
Der Aufsichtsrat hat nach vorheriger Erörterung im
Plenum gemeinsam mit dem Vorstand zum 22. März 2013
die Entsprechenserklärung nach § 161 Abs. 1 AktG zu den
Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance
­Kodex in der Fassung vom 15. Mai 2012 abgegeben, die den Aktionären auf der Website der Gesellschaft dauerhaft zugänglich ist.
Prüfung von Jahres- und Konzernabschluss 2012
Die PricewaterhouseCoopers AG, Wirtschaftsprüfungs­
gesellschaft, Düsseldorf, hat den vom Vorstand nach den
Regeln des HGB aufgestellten Jahresabschlusses zum 31.
Dezember 2012 und den Lagebericht der OVB Holding AG
für das Geschäftsjahr 2012 geprüft. Der Abschlussprüfer
hat hierzu einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk
erteilt. Der Konzernabschluss der OVB Holding AG zum 31. Dezember 2012 und der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2012 wurden gemäß § 315a HGB auf der Grund-
OVB Holding AG
96
Bericht des Aufsichtsrats
lage der internationalen Rechnungslegungsstandards
IFRS, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind,
aufgestellt. Auch für den Konzernabschluss sowie den
Konzern­lagebericht wurde ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk erteilt. Der Abschlussprüfer hat ferner festgestellt, dass der Vorstand ein Risikofrüherkennungs­sys­
tem in geeigneter Form eingerichtet hat, das in seiner
Konzeption und Handhabung darauf ausgerichtet ist, Entwicklungen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden, frühzeitig zu erkennen.
Die Abschlüsse und die Lageberichte sowie die Prüfungsberichte wurden in den Sitzungen des Prüfungsausschusses und des Aufsichtsrats jeweils am 22. März 2013,
an denen auch der Abschlussprüfer teilgenommen hat,
umfassend diskutiert. Der Abschlussprüfer berichtete über
die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung. Er informierte
ferner über seine Feststellungen zum internen Kontroll- und
Risikomanagementsystem bezogen auf den Rechnungs­
legungsprozess und stand für ergänzende Fragen und Auskünfte der Mitglieder zur Verfügung. Über die Vorprüfung
des Jahres- und Konzernabschlusses durch den Prüfungsausschuss hat dieser in der anschließenden Plenarsitzung
ausführlich berichtet. Nach Prüfung und ­eingehender Diskussion des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses,
des Lageberichts und des Konzernlage­berichts hat der
Aufsichtsrat, gemäß der Empfehlung des Prüfungsausschusses, dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer zugestimmt und sowohl den Jahresabschluss festgestellt als auch den Konzernabschluss gebilligt. Dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands für das
­Geschäftsjahr 2012 hat sich der Aufsichtsrat nach vorheriger Prüfung ebenfalls angeschlossen.
Der Bericht des Vorstands über die Beziehungen zu
verbundenen Unternehmen lag dem Aufsichtsrat zusammen mit dem dazu vom Abschlussprüfer erstellten Prüfungsbericht vor. Der Abschlussprüfer hat in dem Prüfungsbericht folgende Prüfungsfeststellung getroffen:
„Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass
1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,
2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die
Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war,
3. bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine
Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als
die durch den Vorstand sprechen.“
OVB Holding AG
Der Aufsichtsrat hat den Bericht des Vorstands über die
Beziehungen zu verbundenen Unternehmen sowie den
Prüfungsbericht des Abschlussprüfers seinerseits geprüft
und stimmt dem Ergebnis der Prüfung des Abschlussprüfers zu. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen
Prüfung hält der Aufsichtsrat fest, dass Einwendungen
­gegen die Erklärung des Vorstands am Schluss von dessen
Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen nicht zu erheben waren.
Veränderungen bei der Besetzung von Aufsichtsrat und
Vorstand
Mit Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung am 5. Juni
2012 ist die stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende, Frau
Marlies Hirschberg-Tafel, aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden, nachdem ihre gerichtliche Bestellung zu diesem
Zeitpunkt ausgelaufen war. Zum neuen Mitglied des Aufsichtsrats hat die Hauptversammlung am 5. Juni 2012 auf
Grund einer Initiative der Aktionärin IDUNA Vereinigte
­Lebensversicherung aG für Handwerk, Handel und Gewerbe gemäß § 100 Abs. 2 Satz 1 Nr. 4 AktG den früheren Vorstandsvorsitzenden, Herrn Wilfried Kempchen, gewählt. In
der nachfolgenden Aufsichtsratssitzung am gleichen Tage
wurde Christian Graf von Bassewitz zum stellvertretenden
Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt. Der Aufsichtsrat hat
Frau Hirschberg-Tafel seinen Dank für die langjährige gute
Zusammenarbeit ausgesprochen.
Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand, den Geschäftsführungen und Führungskräften der Beteiligungsgesellschaften sowie allen Finanzberatern und Mitarbeitern des
OVB Konzerns für ihren großen Einsatz und die im abgelaufenen Geschäftsjahr geleistete Arbeit.
Köln, den 22. März 2013
Für den Aufsichtsrat
Michael Johnigk
Vorsitzender
Corporate Governance-Bericht
Corporate Governance-Bericht
Gute Corporate Governance besitzt bei OVB einen hohen
Stellenwert. Sie fördert das Vertrauen von Anlegern,
­Finanzmärkten, Geschäftspartnern, Finanzberatern,
­Mit­arbeitern und Öffentlichkeit in die Leitung und Über­
wachung des Unternehmens und ist eine wesentliche
­Grundlage für einen nachhaltigen Unternehmenserfolg.
Vorstand und Aufsichtsrat sehen sich in der Verpflichtung,
durch eine verantwortungsbewusste und langfristig ausgerichtete Unternehmensführung für den Bestand des
Unternehmens und eine nachhaltige Wertschöpfung zu
sorgen.
Der Vorstand berichtet im nachfolgenden Kapitel –
zugleich auch für den Aufsichtsrat – gemäß Ziffer 3.10 des
Deutschen Corporate Governance Kodex über die Corporate Governance bei der OVB Holding AG. Das Kapitel enthält auch die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289a HGB sowie den Vergütungsbericht.
Erklärung zur Unternehmensführung
Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat
Entsprechend den gesetzlichen Vorgaben für eine deutsche
Aktiengesellschaft verfügt die OVB Holding AG über eine
duale Führungs- und Kontrollstruktur, bestehend aus Vorstand und Aufsichtsrat. Drittes Gesellschaftsorgan ist die
Hauptversammlung. Vorstand und Aufsichtsrat arbeiten
zum Wohle des Unternehmens eng zusammen und stehen
in einem regelmäßigen, intensiven und offenen Dialog. Leitung und Geschäftsführung durch den Vorstand
Dem Vorstand der OVB Holding AG obliegt die eigenverantwortliche Leitung der Gesellschaft und des von ihr geführten Konzerns. Die Leitungsaufgabe, die insbesondere
die Unternehmensplanung, die strategische Ausrichtung
des Konzerns und dessen Steuerung und Überwachung
sowie die Konzernfinanzierung umfasst, nimmt er als Kollegialorgan wahr. Die Verantwortung für die gesamte Geschäftsführung tragen die Mitglieder des Vorstands gemeinsam. Sie arbeiten kollegial zusammen und unterrichten sich gegenseitig laufend über wichtige Maßnahmen
und Vorgänge in ihren Ressorts. Unbeschadet der Gesamt-
97
verantwortung aller Vorstandsmitglieder führen die einzelnen Mitglieder des Vorstands die ihnen zugewiesenen
Ressorts im Rahmen der Vorstandsbeschlüsse in eigener
Verantwortung.
Durch eine vom Aufsichtsrat beschlossene Geschäftsordnung für den Vorstand, in der auch die dem Gesamtvorstand vorbehaltenen Angelegenheiten und sonstige
Beschlussmodalitäten geregelt sind, wird die Arbeit im
Vorstand näher ausgestaltet. Die Verteilung der Ressorts
auf die einzelnen Mitglieder des Vorstands ergibt sich aus
einem Geschäftsverteilungsplan, der Bestandteil der Geschäftsordnung ist.
Der Vorstand stimmt die strategische Ausrichtung
des Unternehmens regelmäßig mit dem Aufsichtsrat ab,
sorgt für deren Umsetzung und erörtert mit dem Aufsichtsrat in regelmäßigen Abständen den Stand der Umsetzung. Der Aufsichtsrat wird vom Vorstand regelmäßig,
zeitnah und umfassend über alle für das Unternehmen
relevanten Fragen der Geschäftsentwicklung, der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, der Planung und Zielerreichung, der Risikolage sowie des Risikomanagements informiert. Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den
aufgestellten Plänen und Zielen werden dabei erläutert
und begründet. Auch über das Thema Compliance, also
die Maßnahmen zur Einhaltung von gesetzlichen Bestimmungen und unternehmensinternen Richtlinien, berichtet der Vorstand in den Sitzungen des Aufsichtsrats sowie
des Prüfungsausschusses regelmäßig und umfassend.
Bestimmte Vorstandsentscheidungen von besonderem
Gewicht bedürfen der Zustimmung des Aufsichtsrats.
Diese sind in der Geschäftsordnung des Vorstands fest­
gelegt und betreffen beispielsweise den Erwerb von Gegenständen des Anlagevermögens, die einen bestimmten
Betrag übersteigen. Gründung, Erwerb, Liquidation oder
die Veräußerung von Beteiligungsgesellschaften sind
ebenfalls zustimmungspflichtig.
Die Beschlussfassungen des Vorstands erfolgen in
Sitzungen, die regelmäßig – mindestens monatlich –
stattfinden und grundsätzlich vom Vorsitzenden des Vorstands geleitet werden. Jedes Mitglied des Vorstands hat
darüber hinaus die Möglichkeit, die Einberufung einer Sitzung zu verlangen. Sofern gesetzlich nicht anders erforderlich, beschließt der Vorstand mit einfacher Mehrheit.
Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Vorsitzenden
den Ausschlag.
OVB Holding AG
98
Corporate Governance-Bericht
Zu Mitgliedern des Vorstands der OVB Holding AG sind
derzeit bestellt:
Michael Rentmeister
(Jahrgang 1965, im Amt seit 2012, bestellt bis 31. Dezember 2016)
CEO, OVB Holding AG sowie OVB Vermögensberatung AG
Oskar Heitz
(Jahrgang 1953, im Amt seit 2001, bestellt bis 31. Dezember 2015)
CFO und COO, OVB Holding AG sowie OVB Vermögensberatung AG
Mario Freis
(Jahrgang 1975, im Amt seit 2010, bestellt bis 31. Dezember 2015)
CSO, OVB Holding AG
Überwachung und Beratung der Unternehmensleitung
durch den Aufsichtsrat
Der Aufsichtsrat bestellt, überwacht und berät den Vorstand und ist in Entscheidungen, die von grundlegender
Bedeutung für das Unternehmen sind, unmittelbar eingebunden. Der Aufsichtsrat stimmt mit dem Vorstand auch
die strategische Ausrichtung der Gesellschaft ab und erörtert mit ihm regelmäßig die Umsetzung der Geschäftsstrategie. Der Aufsichtsratsvorsitzende koordiniert die
­Arbeit des Gremiums und leitet die Sitzungen. Aufgrund
des regelmäßigen Austauschs mit dem Vorstand ist der
Aufsichtsrat stets über die Geschäftspolitik, die Unternehmensplanung und die Strategie informiert. Der Zuständigkeit des Aufsichtsrats unterliegt auch die Billigung des
Jahres- und des Konzernabschlusses sowie des Lageberichts und des Konzernlageberichts der OVB Holding AG
auf Basis seiner eigenen Prüfung und unter Berücksichtigung der Berichte der Abschlussprüfer. Im Rahmen seines
Berichts an die Hauptversammlung informiert der Aufsichtsrat die Aktionäre über seine Tätigkeit.
Der Aufsichtsrat besteht nach § 10 Absatz 1 der Satzung aus sechs Mitgliedern, die ausschließlich von der
Hauptversammlung gewählt werden.
Die Amtszeit der durch die Hauptversammlung gewählten Mitglieder des Aufsichtsrats endet mit Ablauf
der Hauptversammlung im Jahr 2013, die über die Ent­
lastung des Vorstands sowie des Aufsichtsrats für das
­Geschäftsjahr 2012 beschließt.
OVB Holding AG
Zur effizienten Wahrnehmung seiner Aufgaben und zur
Unterstützung einer fokussierten Diskussion der Sachverhalte hat der Aufsichtsrat zwei ständige Ausschüsse eingerichtet, die die Arbeit im Plenum unterstützen: den
­Prüfungsausschuss sowie den Nominierungs- und Ver­
gütungsausschuss. Die Ausschüsse bereiten in ihrem
­Zuständigkeitsbereich die Beschlüsse des Aufsichtsrats
sowie die Themen vor, die im Plenum zu behandeln sind.
Über die Arbeit der Ausschüsse wird jeweils in der nachfolgenden Aufsichtsratssitzung Bericht erstattet. Ergänzend zur Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat bestehen
jeweils Geschäftsordnungen für den Prüfungsausschuss
sowie für den Nominierungs- und Vergütungsausschuss.
Prüfungsausschuss
Der vierköpfige Ausschuss befasst sich vorbereitend für den
Aufsichtsrat insbesondere mit der pflichtgemäßen Prüfung
des Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses sowie
des Lageberichts und des Konzernlageberichts. Darüber hinaus behandelt der Ausschuss Fragen der Rechnungslegung,
des Risikomanagements und der Compliance und prüft vor
der Erteilung des Prüfungsauftrags die erforderliche Unabhängigkeit des Abschlussprüfers. Er stimmt sich mit dem
Abschlussprüfer über die Festlegung der Prüfungsschwerpunkte der Abschlussprüfung ab und beschließt über die
Honorarvereinbarung. Der Prüfungsausschuss erörtert mit
dem Vorstand im Vorfeld der Veröffentlichung ebenfalls die
Quartals- und Halbjahresfinanzberichte. Nominierungs- und Vergütungsausschuss
Dieser Ausschuss, der aus dem Aufsichtsratsvorsitzenden
und einem weiteren Mitglied besteht, nimmt auf kollegialer
Basis der beiden Ausschussmitglieder vorbereitende Aufgaben für das Plenum wahr und schlägt dem Aufsichtsrat
für dessen Wahlvorschläge an die Hauptversammlung geeignete Kandidaten vor. Er befasst sich zudem mit der Besetzung des Vorstands und der Nachfolgeplanung für diesen
sowie mit Fragen der Vergütung der Vorstandsmitglieder.
Arbeitsweise von Aufsichtsratsplenum und Ausschüssen
Der Aufsichtsrat kommt seiner Überwachungs- und Beratungsfunktion in hohem Maße nach. Auch zwischen den
Sitzungen stehen die Vorsitzenden von Aufsichtsrat und
Prüfungsausschuss in regelmäßigem Meinungsaustausch
mit dem Vorstand. Über wichtige Erkenntnisse berichten sie
spätestens in der folgenden Aufsichtsrats- bzw. Ausschusssitzung.
Corporate Governance-Bericht
Der Aufsichtsrat prüft regelmäßig seine Effizienz. Dies erfolgt im Allgemeinen im Wege der Selbstprüfung durch
Auswertung von Antworten der Aufsichtsratsmitglieder
auf einen Fragebogen. Themengebiete der diesjährigen
­Effizienzprüfung waren insbesondere die Einschätzung der
Information des Aufsichtsrats, Sitzungsablauf sowie Organisation des Aufsichtsrats. Aus der Auswertung und der
­anschließenden Diskussion in der Aufsichtsratssitzung
­ergeben sich Anregungen zur weiteren Verbesserung seiner
Arbeit, die im Aufsichtsratsplenum und gegebenenfalls in
den Ausschüssen umgesetzt werden.
Jedes Aufsichtsratsmitglied legt aus seiner Mitwirkung
resultierende Interessenkonflikte dem Aufsichtsrat gegenüber unverzüglich offen. Der Aufsichtsrat informiert in seinem Bericht an die Hauptversammlung über das Auftreten
von Interessenkonflikten und deren Behandlung.
Der Aufsichtsrat der OVB Holding AG besteht derzeit
aus folgenden Mitgliedern:
Michael Johnigk
(Jahrgang 1953, im Amt seit 2001, gewählt bis 2013)
Vorsitzender des Aufsichtsrats
Mitglied des Vorstands Deutscher Ring Krankenversicherungsverein a.G., Hamburg; SIGNAL Krankenversicherung a.G.,
Dortmund; IDUNA Vereinigte Lebensversicherung a.G. ­
für Handwerk, Handel und Gewerbe, Hamburg; ­SIGNAL
Unfallversicherung a.G., Dortmund; SIGNAL IDUNA
­Allgemeine Versicherung AG, Dortmund; SIGNAL IDUNA
Holding AG, Dortmund
Christian Graf von Bassewitz (Jahrgang 1940, im Amt seit 2006, gewählt bis 2013)
Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats
Bankier im Ruhestand, zuvor persönlich haftender Gesellschafter des Bankhauses Lampe KG
Dr. Frank Grund (Jahrgang 1958, im Amt seit 2010, gewählt bis 2013)
Vorsitzender des Vorstands Basler Versicherungen (Basler
Securitas Versicherungs-AG, Bad Homburg; Basler Lebensversicherungs-AG, Hamburg; Deutscher Ring Sachversiche­
rungs-AG, Hamburg) – jeweils bis zum 31. Dezember 2012
99
Jan De Meulder
(Jahrgang 1955, im Amt seit 2010, gewählt bis 2013)
Vorsitzender des Vorstands Basler Versicherungen (Basler
Securitas Versicherungs-AG, Bad Homburg; Basler Lebensversicherungs-AG, Hamburg; Deutscher Ring Sachver­
siche­rungs-AG, Hamburg), Hauptbevollmächtigter Basler
Leben AG Direktion für Deutschland, Bad Homburg;
Hauptbevollmächtigter Basler Versicherung AG Direktion
für Deutschland, Bad Homburg; Leiter Konzernbereich
­International in der Konzernleitung der Baloise Group,
­Basel, Schweiz
Wilfried Kempchen
(Jahrgang 1944, im Amt seit 2012, gewählt bis 2013)
Kaufmann im Ruhestand, zuvor Vorstandsvorsitzender
der OVB Holding AG
Winfried Spies
(Jahrgang 1953, im Amt seit 2010, gewählt bis 2013)
Vorsitzender des Vorstands Generali Versicherung AG,
München; Generali Lebensversicherung AG, München;
Generali Beteiligungs- und Verwaltungs-AG, München
Eine Übersicht über die Mitglieder des Vorstands, des
­Aufsichtsrats und der Aufsichtsratsausschüsse der OVB
­Holding AG im Geschäftsjahr 2012 sowie über ihre Mandate
in vergleichbaren Organen findet sich in diesem Bericht ab
Seite 105.
Ziele für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats
Die Entscheidung des Aufsichtsrats über die Wahlvorschläge an die Hauptversammlung hat sich allein am
­Interesse des Unternehmens zu orientieren. Maßgeblich
sind dabei die individuellen Kenntnisse und fachlichen­ ­Erfahrungen, über die die jeweiligen Kandidaten verfügen.
Dies gilt auch für den unabhängigen Finanzexperten im
Sinne von § 100 Abs. 5 AktG. Der Aufsichtsrat ist im Unternehmensinteresse vor allem darauf angewiesen, dass die
Aufsichtsratsmitglieder über spezifische Kenntnisse und
Erfahrungen hinsichtlich der Tätigkeit des Unternehmens,
der vertriebenen Produkte und der Märkte verfügen, in
denen die Konzerngesellschaften agieren. Tiefe Kenntnis
der Aufsichtsratsmitglieder über die Besonderheiten der
Versicherungsbranche sowie Markt und Wettbewerb ver-
OVB Holding AG
100
Corporate Governance-Bericht
setzen den Aufsichtsrat sowohl in die Lage, die gesetzliche
Überwachungsaufgabe effizient wahrnehmen zu können,
als auch dem Vorstand bei der strategischen Ausrichtung
des Unternehmens und den Fragestellungen hinsichtlich
der künftigen Entwicklung als kompetenter Ansprechpartner und Berater zur Verfügung zu stehen. Diese Zielsetzung hinsichtlich der Aufgabenerfüllung durch den
Aufsichtsrat schließt es aus, feste Zielgrößen für seine Zusammensetzung zu definieren, die zu einem bestimmten
Zeitpunkt erreicht werden sollen.
»
Entsprechenserklärung
Gem. § 161 AktG sind Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten deutschen Aktiengesellschaft verpflichtet,
zumindest einmal jährlich zu erklären, ob dem Deutschen
Corporate Governance Kodex entsprochen wurde und
wird oder welche Empfehlungen des Kodex nicht angewendet wurden oder werden und warum nicht.
Vorstand und Aufsichtsrat der OVB Holding AG haben
mit Datum vom 23. März 2012 gemäß § 161 Abs. 1 Satz 1
AktG die Entsprechenserklärung zu den Empfehlungen der
Regierungskommission „Deutscher Corporate Covernance
Kodex“ in der Fassung vom 26. Mai 2010 – bekannt gemacht im Bundesanzeiger vom 02. Juli 2010 – mit folgendem Wortlaut abgegeben:
Entsprechenserklärung
Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten deutschen Aktiengesellschaft sind gem. § 161 AktG verpflichtet,
einmal jährlich zu erklären, ob dem Deutschen Corporate
Governance Kodex entsprochen wurde und wird oder
welche Empfehlungen des Kodex nicht angewendet wurden oder werden und die Gründe hierfür. Vorstand und Aufsichtsrat der OVB Holding AG haben
­jeweils in ihren Sitzungen am 20. bzw. 23. März 2012 die
folgende Erklärung gemäß § 161 AktG beschlossen:
Vorstand und Aufsichtsrat der OVB Holding AG erklären, dass den vom Bundesministerium der Justiz am 2. Juli
2010 bekannt gemachten Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex in
der derzeit gültigen Fassung vom 26. Mai 2010 mit nachfolgenden Abweichungen seit Abgabe der letzten Entsprechenserklärung vom 25. März 2011 entsprochen wurde und
in Zukunft entsprochen wird:
OVB Holding AG
Empfehlungen:
Directors & Officers (D&O) Versicherung (Ziffer 3.8 DCGK)
Die OVB Holding AG hat in der abgeschlossenen D&O
Versicherung, soweit die Mitglieder des Aufsichtsrats betroffen sind, bisher keinen Selbstbehalt vorgesehen. Nach
Auffassung von Vorstand und Aufsichtsrat bringt ein
Selbstbehalt keine nennenswerten Vorteile für die Pflichterfüllung des Aufsichtsrats mit sich.
Aufgaben und Zuständigkeiten des Vorstands (Ziffer 4.1.5 DCGK)
Der Vorstand der OVB Holding AG verfolgt die Zielsetzung,
Frauen zu fördern und hat sich zum Ziel gemacht, mehr
Frauen für Führungspositionen zu gewinnen. In den Füh­
rungshierarchien der verschiedenen Konzerngesellschaften sowohl im Inland als auch im Ausland sind Frauen
vertreten. Die OVB Holding AG ist aber der Auffassung,
dass der Aspekt der Vielfalt (Diversity), der die Berücksichtigung von Frauen einschließt, kein ausschlaggebendes
Kriterium für Besetzung von Führungspositionen ist. Im
Interesse des Unternehmens kommt es vielmehr vorrangig auf Führungs- und Managementfähigkeiten sowie die
Fachkompetenz in den jeweiligen Geschäfts- und Verantwortungsbereichen und die gewonnene berufliche Erfahrung an. Vor diesem Hintergrund erklärt die OVB Holding
AG eine Abweichung von Ziffer 4.1.5 DCGK.
Zusammensetzung des Vorstands (Ziffer 5.1.2 Satz 2 DCGK)
Der Aufsichtsrat der OVB Holding AG entspricht insofern
nicht der Empfehlung, eine angemessene Berücksichtigung von Frauen bei der Zusammensetzung des Vorstands an­zu­streben, als er sich bei der Besetzung des
­Vorstands – wie auch in der Vergangenheit – im Interesse
der Gesellschaft und ihrer Aktionäre ausschließlich von
der Qualifikation der Personen leiten lässt und dem Geschlecht in diesem Zusammenhang weder eine vorrangige noch eine besondere Entscheidungsrelevanz zuweist.
Benennung von konkreten Zielen für die Zusammensetzung
des Aufsichtsrats (Ziffer 5.4.1 Abs. 2 und Abs. 3 DCGK)
Bei der Zusammensetzung des Aufsichtsrats wird grundsätzlich der Gesichtspunkt Vielfalt (Diversity) berücksichtigt.
Im Interesse des Unternehmens wird sich der Aufsichtsrat bei seinen Wahlvorschlägen an die Hauptversammlung von den Kenntnissen, Fähigkeiten und fach­
Corporate Governance-Bericht
101
lichen Erfahrungen, aber nicht vom Geschlecht der vorzuschlagenden Kandidaten leiten lassen. Feste Zielgrößen,
die zu einem bestimmten Zeitpunkt erreicht werden sollen, werden jedoch nicht festgelegt, was im Ergebnis zu
einer Abweichung von Ziffer 5.4.1 Abs. 3 DCGK führt.
Hauptversammlung im Internet (Ziffer 2.3.4 DCGK)
Die vom Kodex angeregte Verfolgung der Hauptversammlung über moderne Kommunikationsmedien (z.B. Internet) ist nicht vorgesehen. Es wird jedoch im
­Anschluss an die Hauptversammlung die Aufzeichnung,
die Präsentation sowie die schriftliche Fassung der Rede
des Vorstandsvorsitzenden im Internet zur Verfügung
­gestellt.
Angemessene Unterstützung der Aufsichtsratsmitglieder
bei Aus- und Fortbildungsmaßnahmen (Ziffer 5.4.1 Abs. 4
Satz 2 DCGK)
Aufsichtsratsmitglieder sollen bei der Wahrnehmung der
für ihre Aufgaben erforderlichen Aus- und Fortbildungsmaßnahmen von der Gesellschaft angemessen unterstützt
werden. Die Gesellschaft unterstützt die Aufsichtsratsmitglieder grundsätzlich bei erforderlichen Aus- und Fortbildungsmaßnahmen, hat hierzu aber kein formelles Verfahren oder Richtlinien verabschiedet. Daher wird vor­sorglich
eine Abweichung von Ziffer 5.4.1 Abs. 4 Satz 2 DCGK erklärt.
Unabhängigkeit des Vorsitzenden des Prüfungsausschuss
(Ziffer 5.3.2)
Den Vorsitz des Prüfungsausschusses hat Herr Dr. Frank
Grund inne, der Mitglied des Vorstands eines der Haupt­
aktionäre der OVB Holding AG ist.
Gründung weiterer Ausschüsse (Ziffer 5.3.4 DCGK)
Neben den dem Prüfungsausschuss sowie dem Nominierungs- und Vergütungsausschuss zugewiesenen Aufgaben
hat der Aufsichtsrat keine weiteren Sachthemen zur
­Behandlung in Ausschüsse verwiesen. Aufgrund der Größe
des Aufsichtsrats sieht das Gremium keine Notwendigkeit
zur Gründung weiterer Ausschüsse, sondern behandelt
diese Themen in den regelmäßigen Sitzungen des Aufsichtsratsplenums.
Vergütung des Aufsichtsrats (Ziffer 5.4.6 DCGK)
Die Vergütung für Mitglieder des Aufsichtsrats berücksich­
tigt entgegen der Empfehlung des Kodex keine Mitgliedschaft oder den Vorsitz in Ausschüssen des Aufsichtsrats.
Die wahrgenommenen Tätigkeiten werden durch die vor­
gesehene Vergütung angemessen abgegolten.
Anregungen:
Stimmrechtsvertreter (Ziffer 2.3.3 DCGK)
Der vom Vorstand bestellte Stimmrechtsvertreter ist nur
bis einschließlich einen Tag vor der Hauptversammlung,
nicht jedoch während dieser erreichbar.
Vergütung des Aufsichtsrats (Ziffer 5.4.6 DCGK)
Die erfolgsorientierte Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats enthält neben einer Beteiligung am Jahresüberschuss derzeit keine langfristigen Komponenten.
Köln, den 23. März 2012
Für den Vorstand Michael Rentmeister Oskar Heitz
Für den Aufsichtsrat
Mario Freis
Michael Johnigk
Umfangreiche Informationen zum Thema können auch
über unsere Website abgerufen werden. Alle bisher abgegebenen Entsprechenserklärungen sowie die Erklärung
des laufenden Jahres sind auf der Website dauerhaft zugänglich. OVB Holding AG
«
102
Corporate Governance-Bericht
Wesentliche Unternehmensführungspraktiken
Compliance als wesentliche Leitungsaufgabe des Vorstands
Compliance, definiert als Maßnahmen zur Einhaltung von
Recht, Gesetz und unternehmensinternen Richtlinien sowie
deren Beachtung durch die Konzernunternehmen, ist bei
OVB ­eine wesentliche Leitungs- und Überwachungsaufgabe.
Bereits im Geschäftsjahr 2008 wurden Compliance-Grundsätze implementiert. Zudem wurde ein Compliance-­
Management-System eingeführt, das kontinuierlich intern
fortentwickelt und im Hinblick auf die sich wandelnden
rechtlichen Anforderungen laufend überprüft wird.
Oberstes Ziel der OVB Compliance-Strategie ist es,
­Risiken aus der Nichteinhaltung von geltendem Recht,
­internen Standards und Prozessen durch präventive Maßnahmen zu verhindern bzw. zu minimieren. Im Interesse
von OVB sowie der Kunden, Aktionäre und Mitarbeiter unterstützt und berät Compliance den Vorstand dabei, für
die Beachtung der gesetzlichen Verpflichtungen sowie der
unternehmensinternen Richtlinien zu sorgen und einheitliche Standards für alle Konzernunternehmen zu schaffen.
Mit Hilfe des Compliance-Management-Systems wird die
kontinuierliche Weiterentwicklung OVB interner Verhaltensstandards sowie die Umsetzung der internen und
­externen Anforderungen gesteuert und kontrolliert. Das
gesamte OVB Management hat es sich zur Aufgabe gemacht, Compliance aktiv mit Leben auszufüllen und dies
allen Mitarbeitern vorzuleben.
Der Chief Compliance Manager (CCM) ist der vom
Vorstand mit der Leitung, Überwachung und Weiterentwicklung der Compliance-Organisation betraute Mitarbeiter. Er berichtet direkt an den für Compliance zuständigen
Vorstandsvorsitzenden. Lokal sind die Geschäftsleitungen
der Landesgesellschaften mit Unterstützung durch die dort
bestellten lokalen Compliance Officer für die Einhaltung
der örtlichen Vorschriften und Verordnungen verantwortlich. Neben der Umsetzung und Einhaltung aller konzerninternen Richtlinien sind die Landesgesellschaften für die
Berichterstattung, die Bearbeitung compliance-relevanter
Vorfälle, die kontinuierliche Analyse von Arbeitsprozessen
im Hinblick auf mögliche Compliance-Risiken sowie die regelmäßige Schulung und Beratung der Mitarbeiter verantwortlich.
Durch regelmäßige Berichte des Chief Compliance
Managers werden der Vorstand, der Prüfungsausschuss
des Aufsichtsrats und das Aufsichtsratsplenum über die
aktuelle Entwicklung auf diesem Gebiet unterrichtet.
OVB Holding AG
Compliance steht allen Mitarbeitern sowie Externen zudem als Ansprechpartner und Berater in allen compliancerelevanten Fragen zur Verfügung. Dies gilt auch für (ggf.
anonyme) Hinweise im Hinblick auf kriminelle Handlungen oder Verstöße gegen die Compliance-Regelungen.
Weitere Angaben zur Corporate Governance bei
der OVB Holding AG
Umsetzung des Deutschen Corporate Governance Kodex
Vorstand und Aufsichtsrat der OVB Holding AG haben sich
auch im Berichtsjahr intensiv mit der Erfüllung der Vorgaben des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK)
befasst. Nach intensiven Erörterungen haben Vorstand
und Aufsichtsrat zum 22. März 2013 die Entsprechenserklärung nach § 161 Abs. 1 AktG abgegeben, die auf der Homepage der Gesellschaft unter www.ovb.ag > Investor Relations > Corporate Governance > Entsprechenserklärungen
vollständig wiedergegeben ist und die Auskunft darüber
gibt, von welchen Kodex-Empfehlungen und Kodex-Anregungen abgewichen wird.
Zusätzlich hat die OVB Holding AG freiwillige Corporate
Governance-Grundsätze entwickelt, die regelmäßig überprüft und entsprechend angepasst werden. Auch diese sind auf der Internetseite der OVB Holding AG verfügbar (www.ovb.ag > Investor Relations > Corporate Governance). Directors’ Dealings
Zur Gewährleistung des gesetzeskonformen Umgangs mit
möglichen Insiderinformationen führt die OVB Holding AG
über alle Personen, für die der Zugang zu Informationen
unerlässlich ist, die den Charakter von Insiderinformationen haben können, ein Insiderverzeichnis. Darüber hinaus
werden Directors’ Dealings erfasst und Mitteilungen über
entsprechende Geschäfte unverzüglich im Internet unter
www.ovb.ag > Investor Relations > Corporate Governance
veröffentlicht.
Aktienbesitz
Zum Stichtag 31. Dezember 2012 hielt kein Mitglied des
Vorstands oder des Aufsichtsrats direkt oder indirekt mehr
als 1 Prozent der von der Gesellschaft ausgegebenen Aktien.
Auch zusammen halten Vorstand und Aufsichtsrat weniger
als 1 Prozent am Grundkapital der Gesellschaft. Damit entfällt eine Angabe zum Wertpapierbesitz gemäß Ziffer 6.6. des DCGK.
Corporate Governance-Bericht
Corporate Governance der OVB Holding AG im Internet
www.ovb.ag > Investor Relations > Corporate Governance
n
Directors´ Dealings
n
Corporate Governance-Grundsätze
n E
rklärungen zur Unternehmensführung und Corporate Governance-Berichte
Entsprechenserklärungen
n Vorstand und Aufsichtsrat der OVB Holding AG
n Satzung der OVB Holding AG
n Erläuterungen zu den Ausschüssen
n
Vergütungsbericht*
Der nachfolgende Vergütungsbericht ist Bestandteil des
Lageberichts.
Vergütung des Vorstands
Für die Festlegung der individuellen Vorstandsvergütung
ist ausschließlich der Aufsichtsrat nach Vorbereitung durch
den Nominierungs- und Vergütungsausschuss zuständig.
Kriterien für die Angemessenheit der Vorstandsvergütung sind sowohl die Aufgaben des einzelnen Vorstandsmitglieds, seine persönliche Leistung, die wirtschaftliche Lage,
der Erfolg und die Zukunftsaussichten des Unternehmens
als auch die Vergütungsstruktur im gesamten Unternehmen sowie die in der Branche übliche Vergütung. Die Ver­
gütung der Vorstandsmitglieder setzt sich aus erfolgsunabhängigen und erfolgsbezogenen Komponenten zusammen.
Fixum und Nebenleistungen
Die erfolgsunabhängigen Teile betreffen eine feste jähr­
liche Grundvergütung, die monatlich anteilig als Gehalt
gezahlt wird. Die Vorstandsmitglieder erhalten zusätzlich
Nebenleistungen in Form von Sachbezügen; diese bestehen im Wesentlichen aus der Dienstwagennutzung sowie
Versicherungsprämien. Als Vergütungsbestandteil sind
diese Nebenleistungen vom einzelnen Vorstandsmitglied
zu versteuern. Sie stehen allen Vorstandsmitgliedern prinzipiell in gleicher Weise zu; die Höhe variiert je nach der
persönlichen Situation.
Tantieme
Der erfolgsabhängige Teil besteht aus einer maximierten
Gesamttantieme, von der mehr als die Hälfte aufgrund
nachhaltiger Tantiemenkriterien ermittelt wird; der geringere Teil beruht auf jährlichen Kriterien. Für die Höhe der
Tantieme ist entscheidend, inwieweit bestimmte unter*Bestandteil des Lageberichts
103
nehmensspezifische Erfolgskennzahlen (beispielsweise
Umsatz- und Ergebnisentwicklung) und persönliche Ziele
(wie die erfolgreiche Umsetzung unternehmensstrategisch bedeutsamer Projekte) erreicht werden. Die Zielwerte werden jährlich im Voraus auf der Basis der vom Vorstand aufgestellten und vom Aufsichtsrat gebilligten Planung festgelegt und gewichtet. Unternehmensbezogene
Zielgrößen, insbesondere Ertragskomponenten, fließen dabei mit bis zu 80 Prozent und individuelle Ziele mit bis zu
30 Prozent ein. Bei einer vollständigen Zielerfüllung erfolgt
zunächst die Auszahlung der kurzfristigen Tantiemenanteile der vertraglich vereinbarten maximalen Zieltantieme.
Bei teilweiser Erreichung der Ziel-Werte wird die Tantieme
anteilig ermittelt und entfällt vollständig bei Unterschreitung der unteren Grenze des Zielkorridors. Für die langfristigen Tantiemenanteile muss die Zielerreichung des aktuellen Geschäftsjahrs – im Sinne der Nachhaltigkeit – im Folgejahr nochmals wiederholt werden. Ausgehend von der
Zielerreichung des Folgejahres erfolgt nach Ablauf eines
Zweijahreszeitraums die Auskehrung dieser Anteile.
Zusagen für Leistungen an Vorstandsmitglieder aus
Anlass der vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit
infolge eines Kontrollwechsels (sogenannte „change of
control“-Regelungen) sind nicht Teil der abgeschlossenen
Verträge. Die Vorstandsverträge enthalten für den Fall der
vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit ohne Vorliegen eines wichtigen Grunds ein Abfindungs-Cap entsprechend der Empfehlung nach Ziffer 4.2.3 des Deutschen Corporate Governance Kodex. Zur Ermittlung der Abfindungshöhe würden die Gesamtvergütung des abgelaufenen sowie
gegebenenfalls auch die voraussichtliche Gesamtvergütung
für das laufende Geschäftsjahr herangezogen.
Pensions- oder Versorgungszusagen beziehungsweise
Ruhegeldzahlungen durch die OVB Holding AG zugunsten
der im Berichtszeitraum aktiven Vorstandsmitglieder bestehen nicht. Im Todesfall werden die Bezüge für sechs
Monate an die Hinterbliebenen fortgezahlt. Die Pensionsverpflichtungen gegenüber einem früheren Mitglied der
Geschäftsleitung betragen zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2012 TEUR 505 (TEUR 476 im Jahr 2011).
Die Gesamtvergütung des Vorstands für 2012 betrug
ca. 1,8 Mio. Euro. Die Gesamtvergütung der Vorstandsmitglieder umfasst alle für die Wahrnehmung von Aufgaben
in Mutter- und Tochtergesellschaften erhaltenen Bezüge. Für die Vorstandsmitglieder ergibt sich individualisiert und
­gegliedert in die verschiedenen Komponenten folgende
­Zusammensetzung:
OVB Holding AG
Corporate Governance-Bericht
104
Variable Gehaltsbestandteile
in TEUR
Vorstand
Fixe
Gehaltsbestandteile
kurzfristig
langfristig
Nebenleistungen
Summe der Bezüge
2011
2012
2011
2012
2011
2012
2011
2012
2011
2012
Michael
­Rentmeister
0
511
0
0
0
350
0
33
0
894
Oskar Heitz
300
321
74
64
64
65
27
27
465
477
Mario Freis
249
236
53
44
48
48
11
10
361
338
473
0
143
0
107
48
60
0
783
48
1.022
1.068
270
108
219
511
98
70
1.609
1.757
Wilfried
Kempchen*
Summe
* ehemaliges Vorstandsmitglied
Darüber hinaus wurden Herrn Kempchen im Jahr 2011
TEUR 700 aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses gewährt.
Die von der Gesellschaft für die Mitglieder des Vorstands bestehende D&O Versicherung berücksichtigt den
gesetzlich vorgesehenen Selbstbehalt für Mitglieder des
Vorstands.
einer variablen Komponente
Die variable Komponente besteht aus einer Zahlung in ­Höhe
von 0,8 Promille des in dem mit einem uneingeschränkten
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers versehenen und
gebilligten Konzernabschluss der OVB Holding AG ausgewiesenen Jahresüberschusses.
Ferner werden den Aufsichtsratsmitgliedern die im Rahmen ihrer Tätigkeit entstehenden Auslagen erstattet. Eine
zusätzliche Vergütung für die Mitgliedschaft in Ausschüssen
ist nicht vorgesehen. Basierend auf dem ausgewiesenen
Konzernjahresüberschuss von 8,1 Mio. Euro liegt die Gesamtvergütung (inklusive Auslagen) für den Aufsichtsrat im abgelaufenen Geschäftsjahr bei rund TEUR 76,7. Im Vorjahr
hatte die Vergütung des Aufsichtsrats – basierend auf dem
ausgewiesenen Konzernjahresüberschuss der OVB Holding
AG von 4,2 Mio. Euro – rund TEUR 55 (inklusive Auslagen)
­betragen. Für die einzelnen Mitglieder des Aufsichtsrats
­ergibt sich zeitanteilig gemäß den Vorgaben die folgende
Aufteilung in fixe und variable Bestandteile:
n
Vergütung des Aufsichtsrats
Die Vergütung des Aufsichtsrats ist in § 14 der Satzung der
OVB Holding AG geregelt und setzt sich gemäß den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex
zusammen aus:
n einer fixen jährlichen Vergütung
Die feste jährliche Vergütung beträgt jeweils 5.000 Euro
pro Aufsichtsratsmitglied. Der Aufsichtsratsvorsitzende
­erhält das Doppelte und sein Stellvertreter das Eineinhalbfache dieses Betrags.
in TEUR
Aufsichtsrat
Fixe Vergütung
Variable Vergütung
Summe
2011
2012
2011
2012
2011
2012
10,0
10,0
3,3
6,5
13,3
16,6
Marlies Hirschberg-Tafel, stellvertretende Vorsitzende (bis 5. Juni 2012)
2,5
3,2
1,1
2,8
3,6
6,0
Christian Graf von Bassewitz
(stellvertretender Vorsitzender
seit 5. Juni 2012)
5,0
6,4
3,3
6,5
8,3
13,0
Dr. Frank Grund
5,0
5,0
3,3
6,5
8,3
11,5
Jan De Meulder
5,0
5,0
3,3
6,5
8,3
11,5
Winfried Spies
5,0
5,0
3,3
6,5
8,3
11,5
0
2,9
0
3,7
0
6,6
35,6
37,5
19,1
39,0
54,7
76,7
Michael Johnigk, Vorsitzender
Wilfried Kempchen
Summe
Kredite an Mitglieder des Vorstands oder des Aufsichtsrats
bestehen nicht.
OVB Holding AG
Organe und Mandate
105
Organe und Mandate
Vorstand
Mandate in Aufsichtsräten und vergleichbaren Kontrollgremien:
Michael Rentmeister
Vorsitzender des Vorstands
- Vorsitzender des Verwaltungsrats der OVB Vermögensberatung
(Schweiz) AG, Baar, Schweiz;
- Mitglied des Aufsichtsrats der OVB Allfinanz Slovensko a.s.,
Verantwortlich für Strategie, Grundsatzfragen, Bratislava, Slowakei;
Revision, Marketing/Kommunikation, - Mitglied des Aufsichtsrats der OVB Allfinanz, a.s., Prag, Tschechien
Compliance
Oskar Heitz
Vorstand Finanzen und Operations
Verantwortlich für Finanzen, Risikomanagement, IT, Processing, Steuern, Personal, Recht, Datenschutz
Mario Freis
Vorstand Vertrieb Ausland
- Mitglied des Aufsichtsrats der OVB Allfinanz Slovensko a.s.,
Bratislava, Slowakei
Verantwortlich für Vertrieb Ausland, europäisches Produktmanagement
Aufsichtsrat
Mandate in Aufsichtsräten und vergleichbaren Kontrollgremien:
Michael Johnigk
Vorsitzender des Aufsichtsrats Mitglied des Vorstands Deutscher Ring
Krankenversicherungsverein a.G., Hamburg;
SIGNAL Krankenversicherung a.G., Dortmund;
IDUNA Vereinigte Lebensversicherung aG für
Handwerk, Handel und Gewerbe, ­Hamburg;
SIGNAL Unfallversicherung a.G., Dortmund;
SIGNAL IDUNA Allgemeine Versicherung AG,
Dortmund; SIGNAL IDUNA Holding AG,
Dortmund; PVAG Polizeiversicherungs-Aktiengesellschaft, Dortmund (bis 21. Mai 2012)
- Vorsitzender des Aufsichtsrats der OVB Vermögensberatung AG, Köln;
- Vorsitzender des Aufsichtsrats der SIGNAL IDUNA
Vertriebspartnerservice AG,Dortmund;
- Vorsitzender des Aufsichtsrats der SDV Servicepartner der
Versicherungsmakler AG, Augsburg;
- Mitglied des Aufsichtsrats der BCA AG, Bad Homburg
OVB Holding AG
106
Organe und Mandate
Aufsichtsrat
Mandate in Aufsichtsräten und vergleichbaren Kontrollgremien:
Christian Graf von Bassewitz
Stellvertretender Vorsitzender des
­Aufsichtsrats (seit 5. Juni 2012)
- Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der Deutscher Ring Krankenversicherung a.G., Hamburg;
- Mitglied des Aufsichtsrats der Aareal Bank AG, Wiesbaden;
- Mitglied des Aufsichtsrats der Bank für Sozialwirtschaft AG, Köln;
- Mitglied des Aufsichtsrats der OVB Vermögensberatung AG, Köln;
- Mitglied des Aufsichtsrats der Sozietät Chorvs AG; Düsseldorf;
- Mitglied des Aufsichtsrats der SIGNAL IDUNA Holding AG, Dortmund;
- Mitglied des Aufsichtsrats der SIGNAL IDUNA Allgemeine Versicherung AG,
Dortmund
Bankier im Ruhestand, zuvor persönlich
­haftender Gesellschafter des Bankhauses
Lampe KG
Dr. Frank Grund
Mitglied des Aufsichtsrats
Vorsitzender des Vorstands Basler
Versicherungen, Bad Homburg; Deutscher
Ring Lebensversicherungs-AG, Hamburg;
Deutscher Ring Sachversicherungs-AG,
Hamburg (jeweils bis zum 31. Dezember
2012)
Jan De Meulder
Mitglied des Aufsichtsrats
- Vorsitzender des Aufsichtsrats der Deutscher Ring
Bausparkasse AG, Hamburg (bis 31. Dezember 2012);
- Mitglied des Aufsichtsrats der OVB Vermögensberatung AG,Köln;
- Mitglied des Aufsichtsrats der Roland Rechtsschutz-Versicherungs-AG,
Köln;
- Mitglied des Aufsichtsrats der Atlantic Union S.A., Athen, Griechenland (bis 31. Dezember 2012)
- Vizepräsident des Verwaltungsrats der Bâloise Assurances Luxembourg S.A., Bertrange, Luxemburg;
- Vizepräsident des Verwaltungsrats der Baloise Vie Luxembourg S.A.,
Vorsitzender des Vorstands Basler VersicheBertrange, Luxemburg;
rungen (Basler Securitas Versicherungs-AG, - Mitglied des Verwaltungsrats der Mercator Verzekeringen N.V., Bad Homburg; Basler LebensversicherungsAntwerpen, Belgien;
AG, Hamburg; Deutscher Ring Sachversiche- - Mitglied des Verwaltungsrats der Baloise Life (Liechtenstein) AG, Balzers,
rungs-AG, Hamburg); Hauptbevollmächtigter Liechtenstein;
Basler Leben AG Direktion für Deutschland,
- Mitglied des Verwaltungsrats der Nateus N.V., Antwerpen, Belgien;
Bad Homburg; Hauptbevollmächtigter Basler - Mitglied des Verwaltungsrats der Nateus Life N.V., Antwerpen, Belgien;
Versicherung AG Direktion für Deutschland, - President of Supervisory Board der Neživotno osiguranje „Basler“ a.d.o.,
Bad Homburg (jeweils seit 1. Januar 2013);
Belgrad, Serbien;
Leiter Konzernbereich International in der
- Member of Supervisory Board der Basler Osiguranje Zagreb d.d., Zagreb,
Konzernleitung der Baloise Group, Basel,
Kroatien;
Schweiz
- Mitglied des Aufsichtsrats der OVB Vermögensberatung AG, Köln (bis 23. März 2012)
Wilfried Kempchen
Mitglied des Aufsichtsrats
Kaufmann im Ruhestand, zuvor Vorsitzender des Vorstands der OVB Holding AG
OVB Holding AG
Organe und Mandate
107
Aufsichtsrat
Mandate in Aufsichtsräten und vergleichbaren Kontrollgremien:
Winfried Spies Mitglied des Aufsichtsrats
- Vorsitzender des Aufsichtsrats der Volksfürsorge AG Vertriebsgesellschaft für Vorsorge- und Finanzprodukte, Hamburg;
- Vorsitzender des Aufsichtsrats der Europ Assistance Versicherungs-AG,
München;
- Vorsitzender des Aufsichtsrats der Pensionskasse der Angestellten der
Thuringia Versicherungs-AG, München;
- Mitglied des Aufsichtsrats der Generali Deutschland Schaden­
management GmbH, Köln;
- Mitglied des Aufsichtsrats der OVB Vermögensberatung AG, Köln;
- Mitglied des Aufsichtsrats der Generali Deutschland Pensor Pensionsfonds AG, Frankfurt;
- Mitglied des Aufsichtsrats der Bank1Saar eG, Saarbrücken
Vorsitzender des Vorstands Generali Versicherung AG, München; Generali Lebensversicherung AG, München; Generali Beteiligungs- und Verwaltungs-AG, München
Marlies Hirschberg-Tafel
Stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats (bis 5. Juni 2012)
- Vorsitzende des Aufsichtsrats der SIGNAL IDUNA Pensionskasse AG,
Hamburg;
- Vorsitzende des Aufsichtsrats der ALLWEST Allgemeine Westfälische
Sterbekasse, Dortmund;
Mitglied des Vorstands Deutscher Ring
- Vorsitzende des Aufsichtsrats der Pensionskasse SIGNAL Versicherungen,
Krankenversicherungsverein a.G., Hamburg;
Dortmund;
SIGNAL Krankenversicherung a. G., Dortmund; - Stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats der OVB IDUNA Vereinigte Lebensversicherung aG
Vermögensberatung AG, Köln;
für Handwerk, Handel und Gewerbe,
- Mitglied des Aufsichtsrats der Deutscher Ring Bausparkasse AG, ­Hamburg;
Hamburg;
SIGNAL Unfallversicherung a. G., Dortmund; - Mitglied des Aufsichtsrats der SDV Servicepartner der SIGNAL IDUNA Allgemeine Versicherung AG,
Versicherungsmakler AG, Augsburg;
Dortmund; SIGNAL IDUNA Holding AG,
- Mitglied des Aufsichtsrats der SIAM SIGNAL IDUNA ASSET Dortmund;
MANAGEMENT GmbH, Hamburg;
PVAG Polizeiversicherungs-Aktiengesell- Stellvertretende Vorsitzende im Beirat der SIGNAL IDUNA Online GmbH,
schaft, Dortmund (bis 21. Mai 2012)
Hamburg;
- Mitglied im Beirat der ROLAND Rechtsschutz-Versicherung AG, Köln
Ausschüsse des Aufsichtsrats
Prüfungsausschuss
Dr. Frank Grund (Vorsitzender), Christian Graf von Bassewitz, Michael Johnigk, Jan De Meulder
Nominierungs- und Vergütungsausschuss
Michael Johnigk (Vorsitzender), Dr. Frank Grund
OVB Holding AG
Finanzkalender/Kontakt/Impressum
108
Finanzkalender
26.März 2013
08. Mai 2013
21. Juni 2013
08. August 2013
07. November 2013
eröffentlichung des Jahres­abschlusses 2012­­­­, Geschäftsbericht
V
Ergebnisse zum 1. Quartal 2013
Hauptversammlung, Köln
Ergebnisse zum 2. Quartal 2013
Ergebnisse zum 3. Quartal 2013
Kontakt
OVB Holding AG
Investor Relations
Heumarkt 1 · 50667 Köln
Tel.: +49 (0) 221/20 15 -288
Fax: +49 (0) 221/20 15 -325
E-Mail: ir@ovb.ag
Impressum
Herausgeber OVB Holding AG · Heumarkt 1 · 50667 Köln · Tel.: +49 (0) 221/20 15 -0 · Fax: +49 (0) 221/20 15 -264 · www.ovb.ag Konzeption und
­Redaktion PvF Investor Relations · Hauptstraße 129 · 65760 Eschborn Gestaltung Sieler Kommunikation und Gestaltung GmbH · Schubertstraße 14
60325 Frankfurt am Main Druck und Verarbeitung DFS Druck Brecher GmbH · Rheinische Allee 5 · 50858 Köln
Unser Geschäftsbericht erscheint in deutscher und englischer Sprache
© OVB Holding AG, 2013
OVB Holding AG
109
Kennzahlen zu den Regionen
Mittel- und Osteuropa
Einheit
2011
2012
Veränderung
Kunden (31.12.)
Anzahl
1,89 Mio.
2,00 Mio.
+ 5,8 %
Finanzberater (31.12.)
Anzahl
3.226
3.307
+ 2,5 %
Gesamtvertriebsprovisionen
Mio. Euro
126,2
121,1
- 4,0 %
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)
Mio. Euro
10,6
11,6
+ 9,4 %
%
8,4
9,6
+ 1,2 %-Pkt.
Einheit
2011
2012
Veränderung
Kunden (31.12.)
Anzahl
656.113
626.059
- 4,6 %
Finanzberater (31.12.)
Anzahl
1.319
1.343
+ 1,8 %
Gesamtvertriebsprovisionen
Mio. Euro
72,8
66,8
- 8,2 %
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)
Mio. Euro
6,1
7,0
+ 14,8 %
%
8,4
10,5
+ 2,1 %-Pkt.
Veränderung
EBIT-Marge*
*Auf Basis der Gesamtvertriebsprovisionen
Deutschland
EBIT-Marge*
*Auf Basis der Gesamtvertriebsprovisionen
Süd- und Westeuropa
Einheit
2011
2012
Kunden (31.12.)
Anzahl
308.298
310.129
+ 0,6 %
Finanzberater (31.12.)
Anzahl
363
447
+ 23,1 %
Gesamtvertriebsprovisionen
Mio. Euro
23,1
26,8
+ 16,0 %
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)
Mio. Euro
- 2,4
0,0
–‒%
%
-10,5
0,0
+ 10,5 %-Pkt.
EBIT-Marge*
*Auf Basis der Gesamtvertriebsprovisionen
OVB Holding AG
Deutschland/Germany
OVB Holding AG
Köln
www.ovb.ag
Griechenland/Greece
OVB Hellas EΠE & ΣIA E.E.
Athen
www.ovb.gr
Polen/Poland
OVB Allfinanz Polska Spółka
Finansowa Sp. z o.o.
Warschau
www.ovb.pl
Spanien/Spain
OVB Allfinanz España S.L.
Madrid
www.ovb.es
OVB Vermögensberatung AG
Köln
www.ovb.de
Italien/Italy
OVB Consulenza Patrimoniale SRL
Verona
www.ovb.it
Rumänien/Romania
OVB Allfinanz Romania
Broker de Asigurare S.R.L
Cluj-Napoca
www.ovb.ro
Tschechien/Czech Republic
OVB Allfinanz, a.s.
Prag
www.ovb.cz
Eurenta Holding GmbH
Köln
www.eurenta.de
Kroatien/Croatia
OVB Allfinanz Croatia d.o.o.
Zagreb
www.ovb.hr
Schweiz/Switzerland
OVB Vermögensberatung
(Schweiz) AG · Baar
www.ovb-ag.ch
Ukraine/Ukraine
TOB OVB Allfinanz Ukraine, GmbH
Kiew
www.ovb.ua
Frankreich/France
OVB Conseils en patrimoine
France Sàrl
Entzheim
www.ovb.fr
Österreich/Austria
OVB Allfinanzvermittlungs GmbH
Salzburg
www.ovb.at
Slowakei/Slovakia
OVB Allfinanz Slovensko a.s.
Bratislava
www.ovb.sk
Ungarn/Hungary
OVB Vermögensberatung Kft.
Budapest
www.ovb.hu