Rundbrief August/ September 2014
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Rundbrief August/ September 2014
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF AUGUST / SEPTEMBER 2014 Ehrenamt – Freiwilliges soziales Engagement in Paritätischen Organisationen Sterne fischen mit System Engagement in Treptow-Köpenick Sex in the City Fünf Fragen an Thomas Wilke Kieztreff »Lebensnetz« Erdmännchen und Co. brauchen dich! 12. & 13. SEPTEMBER 2014 W e rd e a k ti v . Me lde dic h an . Mitmachen ist Ehrensache Alle Berlinerinnen und Berliner sind am 12. und 13. September eingeladen, Gutes für ihre Stadt zu tun. Gemeinnützige Organisationen können auf der Webseite des Freiwilligentags ihre eigene Mitmachaktion anmelden und so soziales Engagement vor Ort fördern. Ma ch mi t be im il li g e n t a g ! iw e r F r e n li r Be freiwilligentag.berlin FreiwilligentagBerlin VORWORT Ehrenamt – Freiwilliges soziales Engagement in Paritätischen Organisationen Vorwort zum Paritätischen Rundbrief im August / September Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder, »Es sind solche Begegnungen, die mich total glücklich ma chen«, äußerte sich Bundespräsident Joachim Gauck im Februar bei einem Treffen mit 120 Freiwilligen. Was ihn so begeisterte, war die große Zahl der Menschen, die ohne Profitdenken soziale Dienste leisten. Tatsächlich sind Angebote der Wohlfahrtspflege ohne frei williges Engagement kaum denkbar, auch in den Mitgliedsorga nisationen des Paritätischen prägt der Einsatz Freiwilliger die täg liche Arbeit. Manchmal dauerhaft und kontinuierlich, andern orts kurzfristig und spontan, bei den einen zur Orientierung zwischen Ausbildungsabschnitten, bei anderen berufsbegleitend und bei vielen nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben. So vielfältig wie die ehrenamtlichen Arbeitsformen sind auch die Themen und Fachbereiche, in denen sich Freiwillige engagieren: Von der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und Aktivitäten im Bildungsbereich, über Unterstützung im Bereich der Behin derten- oder der Gesundheitshilfe und der Altenpflege bis hin zu Flüchtlingsarbeit oder Suchthilfe – Ehrenamtliche sind in allen Bereichen eine unersetzliche Unterstützung. Um zu erfahren, wie es um das Ehrenamt in unseren Mit gliedsorganisationen bestellt ist, ging 2012 im Auftrag des Paritä tischen Gesamtverbands die Studie »Engagementpotentiale in der Freien Wohlfahrtspflege – Vorstellungen, Potentiale, Rahmenbe dingungen und Strategien« an den Start, für die exemplarisch die Mitglieder der Landesverbände Berlin, Nordrhein-Westfalen und Thüringen befragt wurden. Erste Ergebnisse der Befragungen wurden im April 2014 vorgestellt, die Gesamtveröffentlichung erfolgt in Kürze. Die Zahl der ehrenamtlich engagierten Menschen, so zeigt die Studie, nimmt in allen Bereichen zu. Von 571 Mitgliedsor ganisationen, die in Berlin an der Befragung teilgenommen ha ben, geben 83 Prozent an, dass Ehrenamt für die gesellschaftli che Entwicklung wichtig ist. Bei fast 50 der Organisationen sind viele Angebote vom Einsatz Ehrenamtlicher abhängig! Aufs Jahr gerechnet erwirtschaften die Ehrenamtlichen allein in den be fragten Organisationen in Berlin einen monetären Mehrwert von rund 27 Millionen Euro. Doch die Monetik spielt nicht die aus schlaggebende Rolle, entscheidend ist die hohe Motivation der Ehrenamtlichen: Das gute Gefühl, durch das eigene Engagement etwas Gutes zu bewirken, mitzugestalten und verändern zu kön nen, treibt viele an. Als Quereinsteiger aus anderen Arbeitsberei chen bringen Ehrenamtliche oft neue Blickwinkel mit und för dern so Innovationen. Durch die Vorerfahrung der Freiwilligen wird das Angebot gemeinnütziger Organisationen außerdem viel fältiger und reichhaltiger. Einen Einblick in diese Vielfalt geben die vielen kleinen Geschichten aus Paritätischen Organisationen, die Sie in diesem Rundbrief lesen können. Nichtsdestotrotz wächst die Herausforderung, Freiwillige für langfristige und nachhaltige Zusammenarbeit zu gewinnen und auch jüngere Menschen dazu zu bewegen, sich freiwillig zu betä tigen. Denn die Ehrenamtsstudie zeigt auch, dass die Freiwilligen seit 2005 im Schnitt älter geworden sind: Der Anteil der Enga gierten über 46 Jahren hat zugenommen, darunter ist er gesunken. August / September 2014 Barbara John ist Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtverbands Berlin. FOTO: GISELA SCHUSTER Kontinuität und Nachhaltigkeit von Ehrenamt sind auch Themen des Berliner Freiwilligentags, der inzwischen zu einer schönen Tradition geworden ist. Bei rund 200 Aktionen in der ganzen Stadt haben Berlinerinnen und Berliner beim Freiwilli gentag 2013 Beete bepflanzt, Bänke repariert, Zäune gestrichen, für andere gekocht und vieles mehr. Auch 2014 sind gemeinnüt zige Organisationen wieder herzlich eingeladen, eigene Mitmach aktionen anzubieten – und Berliner Bürgerinnen und Bürger zu ehrenamtlichem Engagement zu motivieren. Zentrale Aufgabe des Paritätischen Berlin ist und bleibt es, Ehrenamt zu fördern. Durch Ehrung und Anerkennungskultur, aber auch durch die öffentliche Debatte darüber, welche Rolle Ehrenamt in der Gesellschaft in Zukunft einnimmt. Die Ehren amtsstudie zeigt eindeutig: Ehrenamt funktioniert besser und führt zu mehr Zufriedenheit, wenn es gut geplant und gesteuert ist. Das heißt, wenn in den Organisationen entsprechende Struk turen, Leitlinien und Zielvereinbarungen vorhanden sind. Hier für benötigen Organisationen eine angemessene finanzielle För derung von Bund, Ländern und Kommunen. Der Paritätische tritt dafür ein, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen für frei williges Engagement verbessert werden. Denn nachhaltiges Eh renamt ist das Symbol einer aktiven Zivilgesellschaft und deren Bereitschaft, den eigenen Kiez, die Stadt und das Land aktiv mit zugestalten. Ihre Barbara John PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 3 INHALT / IMRESSUM Impressum Herausgeber: Paritätischer Wohlfahrtsverband Landesverband Berlin Brandenburgische Str. 80, 10713 Berlin Tel. (030) 8 60 01-0, Fax (030) 8 60 01-110 info@paritaet-berlin.de Geschäftsführung: Oswald Menninger Redaktion: Nina Peretz, Pressereferentin Tel. (030) 8 60 01-123 rundbrief@paritaet-berlin.de Verantwortlich: Miguel-Pascal Schaar, Pressesprecher Tel. (030) 8 60 01-175, Fax (030) 8 60 01-140 presse@paritaet-berlin.de Facebook.com/ParitaetBerlin Twitter.com/ParitaetBerlin paritaet-berlin.de Layout und Satz: unicom werbeagentur gmbh unicom-berlin.de Titelbild: groß: Ehrenamtstag der Firma MeteoGroup Deutschland auf der Familienfarm Lübars, Foto: Gute-Tat.de klein: Sternenfischer und Paritätischer Berlin laden am Freiwilligentag ein zum Engagement auf Probe, Foto: Sven Meissner; Thomas Wilke, Berliner Aids-Hilfe e. V., Foto: privat; Gemeinsame Arbeit an Holzskulpturen beim Kieztreff »Lebensnetz«, Foto: Wolfgang Haensel Herstellung: Union Sozialer Einrichtungen gemeinnützige GmbH. Gedruckt auf 100 Prozent chlorfrei gebleichtem Papier. Erscheinungsweise monatlich (Doppelausgaben im Januar/Februar und August/ September). Der Rundbrief hat eine Auflage von 1.100 Stück. Der Verteiler umfasst alle Mitglieds organisationen der Paritätischen Landesverbände Berlin und Brandenburg. Weitere Adressaten: Gesellschaftliche Institutionen, Verbände, Verwaltung, Einrichtungen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Redaktionsschluss ist jeweils der 20. des Vormonats. Bitte senden Sie Pressemitteilungen, Beiträge, Stellenangebote und -gesuche per E-Mail an die Redaktion (rundbrief@paritaet-berlin.de). Stellenanzeigen werden online und, wenn zeitlich sinnvoll (abhängig vom Erscheinungstermin), im Rundbrief veröffentlicht. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Der Rundbrief wird unter paritaet-berlin.de veröffentlicht. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichtet die Redaktion auf eine Genderschreibweise. Die Bezeichnung von Personengruppen bezieht die weibliche Form und Trans* jeweils ein. 4 Landesgeschäftsstelle Bürgerengagement Die Bedeutung des Ehrenamts: Im Interview erzählt Oswald Menninger aus den »Erfahrun Seite 8 gen eines alten Hasen«. Anke Haverkamp hat es im Alltag mit echten »Berliner Helden« zu tun: »Die schönsten Ge Seite 30 schichten schreibt das wahre Leben.« 3 Vorwort 6 Gesamtverband ·· Ehrenamt – erneut im Zentrum der Organisation sozialer Arbeit. Bildung für Ehrenamtliche. 5 – 9 Landesgeschäftsstelle ·· Änderungen: Mitgliedsorganisationen des Paritätischen ·· Weiterentwicklung des Qualitätsmanagements ·· Interview mit Oswald Menninger, Geschäftsführer des Paritätischen Landesverbands Berlin e. V. 16 – 23 Pflege ·· Ehrenamtlich in der ambulanten Pflege ·· Faire Bezahlung für Pflegekräfte gefordert: Über 300 Unterstützer der Aktion »AOK Nordost knallhart gegen Pflege« ·· Fünf Fragen an Beate Mettin, Paritätischer Wohlfahrtsverband Berlin ·· Fünf Fragen« an Frank Michalak, Vorstandsvorsitzender der AOK Nordost ·· Freude durch Vielfalt: Ehrenamt in der Albert Schweitzer Stiftung – Wohnen & Betreuen 7 Aktuelles ·· Hafenfest zum Jubiläum der DLRG Berlin 10 Aids ·· Fünf Fragen an Thomas Wilke, Berliner Aids-Hilfe e. V. 11 – 13 Familie, Frauen und Mädchen ·· Ausstieg aus dem Berufsleben, Einstieg in den Ruhestand – Krise oder Chance? ·· Frauengesundheit in Zeiten wachsender Ungleichheit ·· Fachveranstaltung des Feministischen FrauenGesundheitsZentrums ·· 7. Infotag für Frauen im Rathaus Pankow ·· Angebote und Veranstaltungen von Hydra e. V. ·· Bericht 2014 des Berliner Notdienstes Kinderschutz ·· Plakataktion »Vollzeitmutter sucht Teilzeitausbildung« 13 Gesundheit ·· Als Aussteller bei den Kneipp-Gesundheitstagen 2014 14 – 16 Nachbarschaftshäuser und Stadtteilzentren ·· Ehrenamtlicher Einsatz für die Stadtteilzeitung Steglitz-Zehlendorf ·· Kieztreff »Lebensnetz« der Albatros-Lebensnetz gGmbH ·· Nach der Rente ehrenamtlich aktiv – im Nachbarschaftsheim Schöneberg ·· Der Kompass hat ein neues Hinweisschild (Seite 45) PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 17 Psychiatrie ·· 8. Berliner Woche der Seelischen Gesundheit ·· Berliner Symposium für PsychosenPsychotherapie 24 – 25 Kindertagesstätten ·· Fünf Fragen an Thomas Kugler, Bildungsreferent bei »KomBi – Kommunikation und Bildung« ·· Fachtagsdokumentation zur Inklusionspädagogik in der Kita erschienen ·· Informationen zur Bildungsinitiative Queerformat ·· Fachtagung des Arbeitskreises zur Förderung von Pflegekindern 26 – 28 Kinder- und Jugendhilfe ·· Fünf Fragen an Gerd Storchmann, Diplom-Sozialpäda goge beim neuhland e. V. ·· Aktion »600Leben« vor dem Brandenburger Tor ·· Fachtagung zum geplanten Ausbau der Jugendberufsagenturen ·· Start des bundesweiten Modellprogramms »Jugend stärken im Quartier« 28 – 39 Bürgerengagement ·· Mitarbeiter bevorzugen sozial engagierte Arbeitgeber ·· Deutscher Engagementpreis 2014 August / September 2014 INHALTRUBRIK / IMPRESSUM AUGUST / SEPTEMBER 2014 Bürgerengagement Bürgerengagement Der Berliner Sommer steht im Zeichen des Ehrenamts! Wir laden ein, sich am Berliner Seite 31 Freiwilligentag zu beteiligen. Freiwilligenarbeit gestalten: Neue Fachpublika tion gibt Anregungen für die Arbeit mit Kin dern, Jugendlichen und ihren Familien. Seite 38 ÄNDERUNGEN Mitgliedsorganisationen des Paritätischen Berlin ·· Fünf Fragen an Anke Haverkamp, Leiterin des B.Z.- Projekts »Berliner Helden« ·· Ehrenamt – Freiwilliges soziales Engagement im Paritätischen Berlin ·· Twitter-Projekt zu freiwilligem Engagement ·· Projekt »Zeit für Neues Berlin« gestartet ·· Sterne fischen mit System ·· Wie Engagementförderung gelingen kann ·· Bundesfreiwilligendienst im Mittelhof e. V. ·· Mein Bundesfreiwilligendienst: Ein Jahr als Freiwillige in einer Ganztagsgrundschule ·· Anregungen für die ehrenamtliche Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und ihren Familien ·· Nachbarn helfen Nachbarn 39 – 43 Menschen mit Behinderung ·· Gedenkort für die Opfer der »Euthanasie«-Morde ·· Ännes letzte Reise: Ein Theaterstück zum Thema Euthanasie im Nationalsozialismus ·· Schirmherrin Barbara Eschen zur Eröffnung der Ausstellung »Töten aus Überzeugung« ·· Fünf Fragen an Andreas Schimmer, Geschäftsführer des WIB-Verbundes ·· VHS-Kurse für Menschen mit und ohne Behinderung: Herbst-Programm »Bildung in Leichter Sprache« ·· Film gibt Einblicke in die Arbeit von nueva 48 48 Queer ·· Mann-O-Meter feiert Sommerfest und 20 Jahre Jugendarbeit Straffälligen- und Opferhilfe ·· Ganztägige Fachtagung von Hilfe-für-Jungs e. V. 48 – 52 Suchthilfe ·· Tag der Begegnung der Guttempler ·· Fünf Fragen an Birgit Spohr, Therapieladen e. V. ·· Ehrenamt im Drogennotdienst ·· Fünf Fragen an Kerstin Jüngling, Berliner Initiative gegen Medikamentenmissbrauch 52 53 Wettbewerbe und Förderpreise ·· Mission: Ehrenamt – Foto-Wettbewerb der B.Z. ·· Jugendwettbewerb unter der Schirmherrschaft von Manuela Schwesig Fachgruppen und Arbeitskreise 53 – 55 Paritätische Akademie Berlin ·· Vortragsveranstaltung: Das Ehrenamtsstärkungsgesetz ·· Veranstaltungsinformationen ·· Erfolgreiche Weiterbildung in Kooperation ·· Alice Salomon Hochschule und Paritätische Akademie Master-Fernstudiengang Sozialmanagement 44 – 45 Migration und Integration ·· Fünf Fragen an Fevzi Aktas, Kurdistan Kultur- und Hilfsverein (KKH) e. V. 55 46 – 47 Schule ·· Engagement in der Bildung: Kita- und Schulfördervereine 56 – 61 Pinnwand/Service ·· Pinnwand ·· Paritätisches Bildungswerk Landesverband Brandenburg e. V. 47 Recht ·· Kündigung im Krankenhaus: Veröffentlichung von Patientenfotos auf Facebook August / September 2014 Paritätisches Personalforum ·· Qualifizierung für die Mitgliedsorganisationen des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Berlin 62 – 63 Telefonverzeichnis des Paritätischen Berlin und der Paritätischen Akademie PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) – Landesverband Berlin e. V. alte Adresse: Paretzer Straße 1, 10713 Berlin neue Adresse: Aachener Straße 16, 10713 Berlin Die Mitgliedsorganisation ist weiterhin unter den bekannten Telefon-/Fax nummern, E-Mail-Adressen sowie der Homepage erreichbar. Psychosoziales Zentrum für Schwule e. V. alte Adresse: Mommsenstraße 45, 10629 Berlin neue Adresse: Niebuhrstraße 59/60, 10629 Berlin Die Mitgliedsorganisation ist weiterhin unter den bekannten Telefon-/Fax nummern, E-Mail-Adressen sowie der Homepage erreichbar. MO: kursiv e. V. alte Adresse: Mommsenstraße 45, 10629 Berlin neue Adresse: c/o Schwulenberatung Berlin gemeinnützige GmbH Niebuhrstraße 59-60 10629 Berlin 5 GESAMTVERBAND Ehrenamt – erneut im Zentrum der Organisation sozialer Arbeit Bildung für Ehrenamtliche I n den letzten 20 Jahren hat sich die Wahrnehmung des Ehren amts bei haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im sozialen Sektor stark verändert. Wenn man früher Hauptamtliche nach Ehrenamtlichen in ihrer Arbeitsstelle fragte, hörte man nicht selten: »Haben wir nicht – brauchen wir nicht« – obwohl die Angesprochenen bei einem Verein angestellt waren, der von Ehrenamtlichen geführt wurde. Heutzutage wird wieder klarer wahrgenommen, dass der größte Teil sozialer Organisationen letztendlich von Ehrenamtli chen geleitet wird. Überall wird versucht, Bürgerinnen und Bür ger dazu zu bewegen, ehrenamtlich aktiv zu werden. Dabei hat sich die Arbeit mit Ehrenamtlichen erheblich verändert: Früher liefen sie »irgendwie« mit, heute sind in vielen Betrieben Ehren amtsmanagerinnen und -manager tätig, die sich gezielt und sys tematisch um die Organisation der Arbeit kümmern. Die Be triebsabläufe sind nicht mehr ausschließlich auf die Arbeitsbe dürfnisse der Hauptamtlichen ausgerichtet, sondern rücken im Rahmen einer breiten Qualitätsentwicklung die Bedürfnisse der jenigen, für die die Arbeit geleistet wird, in den Fokus der Ar beitsorganisation. Dabei werden die Anforderungen der Ehren amtlichen an ihr Arbeitsumfeld mit berücksichtigt. Das löst eine ganze Reihe von Veränderungen in der Arbeitsorganisation aus: ·· Man braucht spezialisierte und gut ausgebildete Ehrenamtsma nager, ·· man braucht Hauptamtliche, die ehrenamtliches Personal füh ren können, ·· und man braucht Ehrenamtliche, die Hauptamtliche anleiten können. Die Notwendigkeit fachlicher Fort- und Weiterbildung der Eh renamtlichen selbst ist angestiegen. So wie zum Beispiel beim Technischen Hilfswerk und der Feuerwehr seit langem kompli zierte und teilweise gefährliche Arbeitsprozesse von gut ausgebil deten Ehrenamtlichen bewältigt werden, so werden inzwischen auch im Bereich sozialer Arbeit eine ganze Reihe von Qualifikati onen angeboten, die Menschen auf ihren ehrenamtlichen Einsatz fachlich gut vorbereiten. Das reicht von intensiven Gesprächs führungsausbildungen, wie sie beispielsweise schon lange im Be reich der Telefonseelsorge üblich sind, bis zu kürzeren Ausbil dungen wie dem Rollstuhlführerschein und Ausbildungsreihen zu Grundlagenwissen, wie sie vom Landesverband Berlin des Pa ritätischen für ehrenamtliche Vorstände angeboten wurden. Die Aufgabe, diese Ausbildungen zu organisieren, fällt den sozialen Organisationen selbst zu. Die staatlichen und privaten Hochschulen sind strukturell in keiner Weise darauf vorberei tet, diese Qualifikationen zu vermitteln. Es fehlt ihnen der für eine schnelle Umsetzung fachlicher Bedürfnisse notwendige Pra xiskontakt, und sie sind in ihrer Arbeitsorganisation (Berufung neuer Professorinnen und Professoren) nur schwer in der Lage, schnell auf veränderte Ausbildungsbedürfnisse im Feld sozialer Arbeit zu reagieren. Die strukturelle Veränderung sozialer Arbeit unter zuneh mender Einbeziehung von Ehrenamtlichen wird sich wohl in den nächsten Jahren noch verstärken. Sie wird wesentlich angetrieben 6 Stephan Wagner und Beate Häring FOTOS: ULI SCHULTE DÖINGHAUS; PRIVAT durch eine insgesamt besser ausgebildete Bevölkerung, die mit den Werkzeugen moderner Technologie und dem Internet in der Lage ist, Informationen effektiver zu verbreiten und zu beziehen, als dies noch vor wenigen Jahren der Fall war. Oft gehen neue Ent wicklungen sozialer Arbeit von Ehrenamtlichen aus. In weitge hend von ehrenamtlicher Arbeit dominierten Organisationen ent wickeln selbstbewusste Bürger diese neuen Formen und sind nicht mehr bereit, auf den Staat und öffentliche Finanzierung zu war ten. Sie gründen und entwickeln, was sie brauchen, und kreative Hauptamtliche nehmen diese Entwicklungen auf und etablieren sie in der professionellen sozialen Arbeit. Staatliche Sozialbudgets sind nicht in der Lage, den schnell wachsenden Bereich sozialer Angebote mit hauptamtlichem Personal auszustatten. Die Lücke zwischen privatem Bedürfnis und staatlicher Finanzierung wird durch Arbeitsformen kombinierter Tätigkeit von ehrenamtlichem und hauptamtlichem Personal teilweise geschlossen. Damit stel len sich für die verbandlich organisierte soziale Arbeit neue An forderungen. Ein breites Feld an Fort- und Weiterbildungsange boten ist notwendig, um ausreichend fachliche Qualifizierung zu ermöglichen. Es wird Aufgabe der verbandlichen Bildungsorgani sationen sein, diese Formate zu entwickeln und durchzuführen. Schaut man in die Angebote der Paritätischen Bildungsorga nisationen, so ist ein Teil der Arbeit getan. Jedoch werden viele neue Formate in den verschiedenen Bereichen sozialer Arbeit zu sätzlich notwendig. Als Beispiel sei hier die Arbeit in Jugendein richtungen des Bezirks Marzahn-Hellersdorf in Berlin genannt. Die Förderung der Einrichtungen wird in Zukunft davon abhän gig sein, dass 30 Prozent der pädagogischen Leistung von Eh renamtlichen erbracht werden. Solche Arbeitsmodelle sind ohne Qualifizierung der Ehrenamtlichen längerfristig nicht realisier bar. Sie zu entwickeln ist und bleibt Kernaufgabe verbandlicher PROF. DR. STEPHAN WAGNER, BEATE HÄRING, PARITÄTISCHE AKADEMIE BERLIN Arbeit. Information: Dieser Artikel erschien in der Beilage »Bildung nach Maß« im Verbandsmagazin Der Paritätische, Nr. 4/2014. Alle Ausgaben des Magazins finden Sie unter der-paritaetische.de/pressebereich/magazin/. PARITÄTISCHER RUNDBRIEF August / September 2014 LANDESGESCHÄFTSSTELLE Weiterentwicklung des Qualitätsmanagements Paritätischer Berlin entwickelt in Kooperation mit Phineo Programm zur Wirkungsorientierung D er Paritätische Berlin engagiert sich seit Jahren für die stetige Weiterentwicklung des Quali tätsmanagements seiner Mitgliedsorga nisationen. Nun möchte der Paritätische Landesverband einen Schritt weiter gehen und das Thema Wirkungsorientierung in den Blick nehmen. Dieser Schritt steht für die konsequente Weiterentwicklung der bestehenden Systeme, denn in den er reichten Erfolgen – den Wirkungen – bei und mit den Zielgruppen liegt der eigent liche Zweck der Arbeit der Mitgliedsorga nisationen und des Verbandes. Vonnöten ist ein bewusster Prozess, um Erfolge der sozialen Arbeit – ihre Wirkungen – sichtbar zu machen. Wir kungsorientierung bezeichnet einen sol chen Prozess, der darauf ausgerichtet ist, dass eine Organisation sich in ihrer Arbeit an Wirkungszielen orientiert und über geeignete Maßnahmen verfügt, um fest zustellen, in wieweit sie ihre gewünsch ten Wirkungen auch tatsächlich erreicht. Wirkungsziele zu bestimmen setzt voraus, dass Interessen der Klienten, der Kosten träger und Leistungsanbieter sich mög lichst aufeinander beziehen. Erfolge/Wir kungen der Arbeit sichtbar zu machen, er möglicht es den Mitgliedsorganisationen, innerhalb ihrer Organisation, aber auch extern, besser über ihre Arbeit zu kom munizieren, leichter von und miteinan der zu lernen sowie sich gegenüber Ziel gruppen, Geldgebern, Öffentlichkeit etc. zu legitimieren. Maßnahmen zur Wirkungsanalyse können von Organisation zu Organisa tion recht unterschiedlich sein. Je nach Kontext, Handlungsansatz, Themenfeld, Größe oder Zielstellung einer Organisa tion ergeben sich andere Herausforderun gen bei der Wirkungsanalyse. Entspre chend bedarf es unterschiedlicher Instru mente und Prozesse um diese umzusetzen. Der Paritätische Berlin nimmt diese Her ausforderungen ernst und möchte sich deshalb gemeinsam mit seinen Mitglieds organisationen auf den Weg machen, Pro jekte zur Wirkungsorientierung zu starten und umzusetzen. Im Rahmen einer Kooperation des Landesverbandes mit Phineo, einer unab hängigen und gemeinnützigen Organisa tion für wirkungsvolles gesellschaftliches Engagement, soll der Gedanke der Wir kungsorientierung im Land Berlin hin sichtlich der Klienten sozialer Arbeit, den Leistungsanbietern, Kostenträgern sowie der Gesellschaft verbreitet und inhaltlich mit konkreten Projekten in einem parti zipativen Prozess schrittweise umgesetzt HANS-JÜRGEN WANKE werden. Information: Der Paritätische Berlin, Hans-Jürgen Wanke, Organisationsberatung, wanke@paritaet-berlin.de oder Oswald Menninger, Geschäftsführer, drusche@paritaet-berlin.de, Telefon: (030) 86001-103, und phineo.org. AKTUELLES Seit 100 Jahren als Lebensretter im Einsatz Hafenfest zum Jubiläum der DLRG Berlin N achdem im vergangenen Jahr der 100. Jahrestag der Gründung des DLRG-Bundesverbandes ge feiert wurde, konnte dieses Jahr auch der 100. Geburtstag der DLRG-Berlin gewür digt werden, die im Juli 1914 in das Ver einsregister eingetragen wurde. Aus die sem Anlass feierten die Berliner Wasser retter am 5. Juli ein buntes Hafenfest auf dem Hof des Siegfried-John-Hauses der DLRG an der Scharfen Lanke. Mehr als 1.000 Berlinerinnen und Berliner konn ten sich von den Aufgaben und dem En gagement der weltweit größten Wasserret tungsorganisation überzeugen. Neben Bootsfahrten und der Besichti gung der weltweit einmaligen Tauchturm anlage konnte man sein Wissen auch bei einem Erste-Hilfe-Parcours testen und sich über die Bevölkerungsschutzkom ponenten der DLRG informieren. Denn die DLRG Berlin widmet sich nicht nur der Bekämpfung des Ertrinkungstodes sondern betreibt im Auftrag der Berliner Feuerwehr einen sogenannten »Betreu August / September 2014 Das neue DLRG-Einsatzfahrzeug ungsplatz 500«, der 500 Menschen bei Großschadenslagen selbstständig versor gen kann, sowie einige Komponenten im ABC-Dienst. Im Beisein zahlreicher Ehrengäste und Förderer konnte im Rahmen die ser Veranstaltung ein komplett aus Spen den finanziertes neues Einsatzfahrzeug in Dienst gestellt werden, welches nun stadt weit im Wasserrettungsdienst eingesetzt PARITÄTISCHER RUNDBRIEF FOTO: DLRG BERLIN wird. Auch bei Katastrophen – wie zum Beispiel Hochwasserlagen – wird es auch außerhalb Berlins zum Einsatz kommen. MARCUS RAASCH. DLRG BERLIN Information: Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e. V., Landesverband Berlin: über 40.000 Mitglieder und Förderer, über 1200 ehrenamtliche Helfer, 25 Wasserrettungsstationen und zahlreiche Angebote in allen Berliner Stadtbezirken Mehr unter berlin.dlrg.de 7 LANDESGESCHÄFTSSTELLE Aus den Erfahrungen eines alten Hasen oder: Die Bedeutung des Ehrenamtes im Paritätischen Berlin Beate Häring im Gespräch mit Oswald Menninger, Geschäftsführer des Paritätischen Landesverbands Berlin e. V. Unser Ehrenamts-BlogSpot.de schreibt seinen 400sten Beitrag. Wir haben viele Themen beleuchtet, viele Facetten von Ehrenamt vorstellen können. Zum Jubiläum treffe ich auf Oswald Menninger, den Geschäftsführer des Paritätischen Landesverbands Berlin e. V., welcher um die 700 Mitgliedsorganisationen in Berlin in seiner Mitgliedschaft hat und somit verbindet. Ich frage ihn nach seinen langjährigen Erfahrungen und nach der Bedeutung des Ehrenamts für den Verband. Und es wird eine Reise zu den Herzen, zu den Wurzeln und zu den Hoffnungen. Aber lesen Sie selbst. Welche Geschichten fallen Ihnen ein, wenn Sie an sich in Ihrer Arbeit hier beim Paritätischen und das Thema Ehrenamt denken? Was hat Sie beeinflusst? Ich komme ja aus einer Tradition der »Nach68er« und bin dementsprechend politisiert worden. Daher waren mir öf fentliche Auszeichnungen oder Ehrungen vollkommen suspekt. Als ich dann hier im Verband praktisch erlebte, wie wich tig es für die Menschen ist, dass wir sie ehren und wahrnehmen für das, was sie tun, habe ich mein Bild über diese An erkennungen radikal geändert: Heute finde ich diese Veranstaltungen toll und wir fördern das ausdrücklich. Unser Ver band gibt unter anderem einen jährlichen Ehrenamtsbrunch für 100 Ehrenamtli che, die Stimmung dort ist immer beson ders schön. Bei einer ähnlichen Gelegen heit habe ich einmal eine beeindruckende Dame kennengelernt. Sie war damals um die 90 Jahre alt und wir hatten ein so an regendes Gespräch – sie ist mir bis heute im Gedächtnis geblieben. Die Menschen sind das Beeindruckende am Ehrenamt. Ja, Anerkennung ist ein ganz großes Thema – die gemeinsame Arbeit von Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen ein anderes. Aus meiner Erfahrung gab und gibt es da immer wieder Schwierigkeiten, erlebten Sie das auch so? Oswald Menninger: Als wir im Verband Mitte/Ende der 90er Jahre wieder ange fangen haben, das Ehrenamt systematisch zu fördern und als genuinen Bestandteil wohlfahrtspflegerischer Arbeit anzuse hen, hat es viele kontroverse Diskussionen gegeben. Vor allem Hauptamtliche haben hinter der Zielsetzung, das Ehrenamt wie 8 Oswald Menninger, Geschäftsführer des Paritätischen Landesverbands Berlin e. V. FOTO: EBERHARD AURIGA der zu pflegen, dem bürgerschaftlichen Engagement wieder zu seiner ursprüng lichen Bedeutung zu verhelfen, eine neo liberale Sozialstaatsstrategie wahrgenom men, die dazu führen soll, dass professi onelle Arbeit wieder von Ehrenamtlichen übernommen werden soll, um den Staat zu entlasten. Ja, das Land war und ist tat sächlich enorm überschuldet und wir hat ten deshalb schwierige Debatten. Ich habe aber immer dagegen gehalten mit dem Ar gument: Ehrenamt kann nie Ersatz für professionelle Dienstleistungen sein. Aber ich will nicht in einer Gesellschaft leben, in der alle Probleme ausschließlich profes sionell bewältigt werden. Menschen sollen ihre Umgebung wahrnehmen und sich umeinander kümmern? Oswald Menninger: Genau. Ich komme vom Land mit nicht einfachen aber doch recht intakten Strukturen, wo Menschen in der Not füreinander da sind. Das habe ich im Leben selbst für mich praktiziert. So habe ich, als es noch keine Pflegeversicherung gab, jahrelang eine alte Frau unterstützt, die unter mir im Keller wohnte. Das war die letzte Kellerbewohnerin in Kreuzberg Ende der 70er Jahre. Anfangs war es zum Beispiel nur Hilfe beim Einkauf, aber dann wurde sie älter und konnte ihren PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Haushalt nicht mehr selbst organisieren. Damals war ich Student und für mich war es selbstverständlich, mich regelmä ßig um sie zu kümmern, denn es gab noch keine Sozialstationen. Sie wohnte ja un ter mir. Und dieses Bild, dass man für andere Sorge trägt, habe ich auch im Verband verfolgt. Gerade wo doch die Wohlfahrts pflege ihre Wurzeln in der Ehrenamtlich keit hat und nicht in der Hauptamtlich keit. So war es mir wichtig, dass beides zusammen funktionieren muss. Professi onelle Dienstleitungen und ein Netzwerk an nachbarschaftlicher Unterstützung, an Selbsthilfe, damit die Gesellschaft zusam menhält. Kommt durch Ehrenamt sozusagen die Gesellschaft wieder mit an den Tisch der Professionellen? Oswald Menninger: Ja. Und das ist wich tig. Es gab immer Menschen, die sich eh renamtlich um die Lösung von aktuel len Problemen gekümmert haben. Erst ab einem gewissen Punkt kam der Staat auf den Plan und es entstanden professio nelle Hilfen. Das letzte große Beispiel da für war die Pflegeversicherung von 1995, aber so war es unter anderem auch bei der Hospizbewegung in den 90ern, in der Behindertenhilfe in den 60er/70er Jah ren: Die Vorreiter großer Reformen wa ren engagierte Menschen, die den Staat in die Pflicht genommen haben. Die neuste Entwicklung sind die Schulfördervereine. Hier wird aus einer Problemwahrneh mung heraus zunächst durch engagierte Eltern, aber auch durch Lehrer eine Re form vorangebracht. Schulen sollen wie der besser werden und diese notwendige Entwicklung wird durch Engagement be einflusst. Solche Beispiele gibt es noch viele. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es bei solchen Prozessen natürlich zu starken Reibungen kommt. Hier höre ich dann oft, dass die Ansprüche der Menschen an Qualität enorm gestiegen sind. »Die Latte hängt hoch.« Und das kollidiert gleichzeitig noch mit dem Fachkräftemangel. Soll uns jetzt das Ehrenamt retten? August / September 2014 LANDESGESCHÄFTSSTELLE Oswald Menninger: Nein, das sehe ich an ders: Das Ehrenamt sorgt dafür, dass wir die Diskurse bekommen, in denen die ver schiedenen Aspekte der Erwartungen an Einrichtungen der Daseinsvorsorge ver nünftig geklärt werden und im Diskurs sinnvolle Regelungen gefunden werden. Wenn der Staat allein mit seinen bürokra tischen Lösungsmustern eher einseitige Sichtweisen zum Maßstab nimmt, bie tet das bürgerschaftliche Engagement die Möglichkeit, sich mit diesen Lösungsmus tern konstruktiv auseinanderzusetzen, um noch bessere Lösungen zu entwickeln. Engagement als Realitätsabgleich? Oswald Menninger: Ja, die Menschen finden dadurch ein Sprachrohr, um ihre Interes sen in der Organisation der Hilfen ein bringen zu können. Aus staatlicher und professioneller Sicht ist das natürlich an strengend, weil sich mit mehr Interessen auseinandergesetzt werden muss. Aber sie haben ja auch eine Aufgabe zu erfüllen. Gesellschaft verändert sich schnell. Organisationen haben mehr und mehr Probleme, wenn sie ihre Vorstandsposten zufriedenstellend besetzen wollen. Wie können soziale Organisationen für die nächste Generation attraktiv bleiben? Oswald Menninger: Da sehe ich gar nicht so viele Probleme, wenn wir auf dem Weg der Transparenz bleiben. Das ist so eine Art Zauberformel, aber auch eine sinnvolle Anforderung an gemeinnützige Organi sationen, dass sie das, was sie tun, auch transparent vermitteln können; bis hin zur wirtschaftlichen Transparenz. Wenn man sich nicht abschottet, sondern mit dem Umfeld kommuniziert, dann kann man auch immer wieder Menschen finden, die sich dafür interessieren lassen, sich in der jeweiligen Organisation zu engagieren. Wir sollten den Blick aus dem eigenen so zialen Umfeld in andere gesellschaftliche Kreise richten, um dort Menschen zu fin den, die bestens für Vorstands- und so mit Führungsaufgaben geeignet sind. Im Feld der Wirtschaft sind Menschen, die gut führen können und die heute auch zu nehmend bereit sind, sich zu engagieren. Denen müssen wir vermitteln, wie sinn voll dies ist. Das gibt natürlich auch Kon flikte, weil eine gemeinnützige Organisa tion nicht spiegelbildlich so funktioniert wie ein Wirtschaftsunternehmen. Ide elle Zwecke müssen erfüllt werden und Geld ist nur Mittel zur Zweckerfüllung und nicht der eigentliche Zweck. Gemein nützige Organisationen lassen sich auch nicht so einfach hierarchisch führen wie manches Wirtschaftsunternehmen. Da August / September 2014 braucht es entsprechende Lern- und An passungsprozesse. Dabei können beide Seiten voneinander lernen. Nimmt die Sehnsucht nach sozialem Engagement in unserer beschleunigten Welt wieder zu? Gibt es gerade heute, wo man mit Geld alles kaufen kann, wieder das Hin zu den Dingen, die man eben nicht mit Geld bekommen kann? Oswald Menninger: Sozialen Zusammen hang kann man nicht mit Geld kaufen. Sozialer Zusammenhang entsteht dann, wenn sich Individuen und gesellschaft liche Gruppen aus den Sektoren Staat, Wirtschaft und Non-Profit-Bereich aus tauschen. Wir arbeiten mit zwei Organi sationen zusammen, die in Berlin ein aus England stammendes Konzept verwirk lichen, das mittleres Führungspersonal aus allen drei Sektoren verbindet und las sen sie sich im Rahmen ihres Programms mit aktuellen gesellschaftlichen Proble men beschäftigen. Wir haben mittler weile schon über 20 Stipendiaten finan ziert, also Teilnehmende des Programms aus unseren Mitgliedsorganisationen. Die kommen alle hellauf begeistert zurück. Mir war immer wichtig, dass die abge schottete Blickrichtung der Wohlfahrts pflege aufgebrochen und über den eigenen Tellerrand hinausgeschaut wird. Durch die Einbindung des Ehrenamts in unseren Organisationen folgt eine Öffnung nach außen und die halte ich für eminent wich tig. Und für Menschen außerhalb unseres Sektors ist es wichtig zu erkennen, warum es diese Hilfen braucht, gerade wenn man selbst nicht hilfsbedürftig ist. Das heißt Ehrenamt bringt menschliche Qualität in die Gesellschaft? Oswald Menninger: Das würde ich immer unterstreichen. So entsteht doch der ge sellschaftliche Zusammenhalt. Und wenn Ehrenamt so eminent ist, was können wir tun, was die Monetarisierung und somit die stückweise Untergrabung des Bereichs betrifft? Oswald Menninger: Wir müssen bei dem Grundsatz bleiben: Ehrenamt ist unbe zahlte Arbeit. Ehrenamt ist freiwillig. Na türlich soll Aufwandsentschädigung ge zahlt werden, keiner soll für Ehrenamt noch Geld mitbringen müssen. Deswe gen machen wir als Verband die Koopera tion mit der BVG und S-Bahn, wo in die sem Jahr 12.000 kostenlose Einzelfahr scheine an Ehrenamtliche verteilt werden, und über unsere Stiftung stellen wir jähr lich 1.000 Monatsfahrkarten kostenlos zur Verfügung. Dass aber das Ehrenamt PARITÄTISCHER RUNDBRIEF unter der Hand zu bezahlter Tätigkeit wird, lehne ich klar ab. Nichts destotrotz soll es den Bundesfreiwilligendienst ge ben, wo Taschengeld gezahlt wird, weil der Dienst nicht das Ehrenamt dominiert, sondern einen Randbereich darstellt. Er hat wie das Freiwillige Soziale Jahr andere Zielgruppen und dient anderen Zwecken, wie zum Beispiel der Berufsorientierung. Hier können wir mit einer Teilbezahlung leben. Diese Dienste sind eine Form von gesellschaftlicher Beteiligung, bei denen man sich ja auch zu einer festen Anzahl von Stunden verpflichtet. Deswegen ist es meiner Meinung nach sehr sinnvoll, diese Form beim Namen zu nennen: Dienst. Ich selbst kenne Organisationen, die die »Büchse der Pandora« geöffnet haben, weil sie Aufwandsentschädigung stundenweise abrechnen und nur schwerlich Ehrenamtliche finden, die sich nun ohne Geld engagieren. Da ist auch Konkurrenz um Engagierte im Spiel und Personalnot. Was tun? Oswald Menninger: Wir müssen als Ver band die entsprechenden Differenzierun gen durchhalten. Nur von Ehrenamt re den, wenn es echtes Ehrenamt ist, und die anderen Formen von Unterstützung nut zen, aber nicht vermischen. Ich würde empfehlen, geringfügige Beschäftigung auch als solche zu benennen. Wir empfeh len unseren Einrichtungen, dass sie, wenn sie Geld bezahlen, und das ist nichts Ille gitimes, diese Leute nicht als Ehrenamtli che führen. Ich denke, gerade ältere Men schen, die von ihrer Rente allein kaum leben können, können sich mit 400-Eu ro-Jobs sehr hilfreich betätigen und sich damit den Lebensunterhalt aufbessern. Wenn Sie persönlich mehr Zeit hätten, welches Ehrenamt würden Sie gern ausüben? Oswald Menninger: Ich habe zwei Bilder im Kopf: Ich denke einerseits schon län ger drüber nach, mich im Alpenverein zu engagieren. Ich gehe gern Bergwan dern und könnte mir vorstellen, auf ei ner Hütte zum Beispiel eine ganze Sai son quasi ehrenamtlich mitzuarbeiten. Oder auf einer Alm zu helfen. Das andere ist die Idee, Kinder für gutes Essen zu be geistern, also in Schulen oder Kitas zu ko chen. Das könnte ich mir auch gut vor stellen. Aber dazu habe ich im Augenblick leider keine Zeit. Ich danke herzlich für das Gespräch. Information: Lesen Sie mehr unter ehrenamt.blogspot.de 9 AIDS »Für die Lebenszusammenhänge HIV-positiver Menschen sensibilisieren« Fünf Fragen an Thomas Wilke, Berliner Aids-Hilfe e. V. Thomas Wilke wurde in Berlin geboren und ist hier aufgewachsen. Er studierte BA Sozialwissenschaften an der Humboldt-Universität und an der Universiteit Utrecht, später Soziokulturelle Studien an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder). Seit 2007 ist er Projektkoordinator des Teams »Prävention mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen« in der Berliner Aids-Hilfe e.V. Miguel-Pascal Schaar hat mit ihm über ein innovatives Projekt gesprochen. unterschiedlich. Beispiele sind: Übernimm Verantwortung und schütze dich und andere vor ungewollten Schwangerschaften und HIV/STIs, akzeptiere die Vielfalt an Sexualitäten und Lebens weisen und setze dich ein für Menschenrechte etc. Herr Wilke, »Sex in the City! Geocaching« ist eine Schnitzeljagd mit GPS-Gerät. Wie funktioniert es? Thomas Wilke: Die Jugendlichen nehmen das Projekt sehr gut an. Besonders positiv erleben sie die Besuche der Einrichtungen und die interaktive Auseinandersetzung mit den Themen. Gut kommt auch an, dass die Lehrkräfte nicht dabei sind, wodurch ein unge hemmterer Austausch über Sexualität ermöglicht wird. Thomas Wilke: »Sex in the City« ist eine sexualpädagogische, GPS-gestützte Schnitzeljagd rund um den Nollendorfplatz, die für Jugendliche ab 14 Jahren, vor allem Schulklassen und Grup pen der Jugendhilfe, angeboten wird. In etwa viereinhalb Stunden laufen sie in bis zu vier Gruppen innerhalb eines Radius von einem Kilometer Stationen ab, an denen sie Schätze, sogenannte Caches, finden, Workshops besuchen und Rätsel und Aufgaben lösen. In einer Abschlussdiskussion werden die Inhalte erneut aufgerufen und vertieft. Bei der Stadtrallye setzen sich Jugendliche mit ver schiedenen Aspekten von Sexualität, darunter Verhütung, sexuelle Orientierung und Identität sowie HIV/STIs, auseinander. Diese untersuchen sie auch im Kontext gesellschaftlichen Wertewandels. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf Emanzipationspro zessen, Menschenrechten und Bürgerbewegungen. Welchen Hintergrund hat dieses innovative Projekt? Thomas Wilke: Zunächst sollen die Jugendlichen unsere Beratungs einrichtungen kennenlernen, damit sie wissen, wo sie gegebenen falls Hilfe erhalten können. Zudem möchten wir Jugendlichen ei nen möglichst ganzheitlichen Ansatz von Sexualität vermitteln. Ein Problem in der sexualpädagogischen Praxis ist, dass sie sich aufgrund von zeitlichen Beschränkungen meist nur auf einige As pekte beschränkt. Wir haben in der Rallye versucht, möglichst viele Themen abzudecken und interdisziplinär zu beleuchten. Deshalb auch die Kooperation unterschiedlicher Träger. Außer dem, und das ist wohl das wichtigste Ziel, wollen wir die sexuelle Selbstgestaltungs- und Kommunikationskompetenz der Jugend lichen fördern und ihnen damit eine Grundlage geben, Freundund Partnerschaften gemeinsam mit anderen zu gestalten und Entscheidungen über sexuelle Risiken adäquat treffen zu können. Wie reagieren Jugendliche auf das Spiel und was bleibt hängen? Wie sehen die Infektionszahlen bei jungen Menschen in Berlin aus und was kann die Berliner Aids-Hilfe hier leisten? Thomas Wilke: Erfreulicherweise haben Jugendliche allgemein ein relativ geringes Risiko für HIV. Allerdings sind die Infektions zahlen gerade bei jungen Männern, die Sex mit Männern haben, in Großstädten wie Berlin seit einigen Jahren wieder ansteigend. Für andere sexuell übertragbare Infektionen wie beispielsweise Chlamydien sind Jugendliche ohnehin die Hauptbetroffenen gruppe. Die Berliner Aids-Hilfe informiert und fördert die Kom petenzen junger Menschen durch Workshops oder Mit-Mach-Ak tionen an Informationsständen. Im Vordergrund stehen dabei Themen wie Ansteckungs- und Schutzmöglichkeiten, Diagnostik und Behandlung. Wir möchten, dass die Jugendlichen selbstbe stimmt und eigenverantwortlich vor Gefahren, die in Zusammen hang mit ihrer sexuellen Gesundheit stehen, schützen können. Wir möchten aber auch junge Menschen für die Lebenszusammen hänge HIV-positiver Menschen sowie der Hauptbetroffenengrup pen sensibilisieren, um Diskriminierung und Ausgrenzung vorzu beugen. Denn aus Erfahrung wissen wir, dass Ausgrenzung und Diskriminierung verhindern, dass Menschen ihre Gesundheitspo tentiale voll ausschöpfen können. Im Gegenteil: Sie machen krank. Information: Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter berlin-aidshilfe.de/angebote/prävention-mit-jugendlichen/geocaching. Thomas Wilke FOTO: PRIVAT An dem Projekt sind einige Mitgliedsorganisation des Paritätischen Berlin beteiligt. Welche Aufgaben fallen den verschiedenen Akteuren zu und welche Botschaften werden vermittelt? Thomas Wilke: Das Projekt wurde von den Jugendbereichen der Berliner Aids-Hilfe, Mann-O-Meter, dem Lesben- und Schwu lenverband sowie Pro Familia entwickelt. In Hinblick auf eine emanzipierte und selbstbestimmte Sexualität verfolgen wir ähn liche Ziele und setzen uns für die sexuelle Bildung von Jugend lichen ein. Die thematische Schwerpunktsetzung und die Ziel gruppen hingegen unterscheiden sich zum Teil. Deshalb ist es auch so wichtig, das Thema von verschiedenen Blickwinkeln aus anzugehen und den Jugendlichen damit ein breit gefächer tes Angebot machen zu können. Unsere Botschaften sind sehr 10 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF August / September 2014 FAMILIE, FRAUEN UND MÄDCHEN Ausstieg aus dem Berufsleben, Einstieg in den Ruhestand – Krise oder Chance? Filmabend und Diskussion in der Woche der seelischen Gesundheit F ast anderthalb Millionen Menschen ge hen jedes Jahr in Deutschland in den Ru hestand, die meisten von ihnen sind dann erst Anfang 60 und haben noch viele Jahre vor sich. Geplant wird diese Phase oft nicht, statt dessen lassen viele ältere Arbeitnehmer den Ru hestand auf sich zukommen und fallen dann in ein Loch.« (Aus dem Artikel »Plötzlich Ruhe« im Berliner Tagesspiegel vom 10. Februar 2013) Diese Zeilen wirken nicht sehr ermutigend, eher beunruhigend, fast bedrohlich. Wie sich der Ausstieg aus dem Berufsleben individuell gestal tet, hängt hauptsächlich davon ab, ob er freiwil lig, gewollt, vorbereitet, alters- oder krankheits bedingt oder gar gegen den Willen des Betroffe nen erfolgt. Wer sich über Jahrzehnte mit seiner Berufs tätigkeit identifizierte, dies gilt für Männer wie für Frauen gleichermaßen, erlebt den Ausstieg aus dem Berufsleben oft als Störung, Irritation, als eine Krise der eigenen Identität, die das Bild und die Bedeutung, die wir uns selber zuschrei ben, erheblich erschüttern kann. Neben dem Ge fühl des sich Freifühlens von Alltagsstress, all täglichen Verpflichtungen und Fremdbestimmt heit gibt es auch »Schattenseiten« in diesem Lebensabschnitt, die sich in Bedeutungslosig keit, dem Verlust von Herausforderungen, von Anerkennung, Lebenssinn oder ganz einfach in der fehlenden Tagesstruktur zeigen können. So stellt sich die Frage: Wo holen wir uns einen Teil dessen, was wir gerade verloren haben, auf andere Weise? Wie können wir uns neue Quel len der Anerkennung, der eigenen Bedeutung, der Herausforderung und der Sinnhaftigkeit er schließen? Rechtzeitig für den Ruhestand planen Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, sich auf diesen Lebensabschnitt vorzubereiten. Sich rechtzeitig – eher früher als später – Gedanken zu machen und auszutauschen: allein, mit Part nern, Freunden, Menschen mit »Ausstiegserfah rungen«, sich themenbezogene Vorträge anzuhö ren, sich einer angeleiteten oder selbstorganisier ten Gruppe zum Berufsausstieg und Ruhestand anzuschließen, spezifische Literatur sowie Er fahrungsberichte zu lesen oder sich an eine Be ratungseinrichtung zu wenden. Sich gar nicht auf die bevorstehenden Ver änderungen vorzubereiten, es sozusagen auf sich zukommen zu lassen, scheint beim Übergang ins Rentenleben eher negative Auswirkungen auf die subjektive Zufriedenheit und das eigene Wohl befinden zu haben. So zumindest meine lang August / September 2014 jährigen Erfahrungen aus der Gruppenarbeit mit Männern und Frauen, die sich der Thematik be wusst angenommen haben. Der größte Teil älterer Menschen befindet sich nach eigenen Angaben in einem körperlich wie geistig relativ guten Zustand. Wobei es weni ger auf die objektiven Untersuchungsergebnisse der Medizin ankommt, als vielmehr auf die ei gene subjektive Einschätzung. So fühlten sich laut einer Studie des Allensbacher Instituts für Demoskopie weit mehr als die Hälfte der Befrag ten 65 – 74-Jährigen zehn Jahre jünger und wa ren entsprechend aktiv. Bewusstes und gesundes leben Unser Bewusstsein bildet eine wesentliche Grundlage für die Gestaltung unseres Le bensabends. Wie eine Studie der Harvard-Uni versität von 2004 ausweist, bestimmen wir weit gehend selbst, in welcher Qualität wir unseren Ruhestand leben. So sind gesundes Körperge wicht, entsprechende Ernährung, regelmäßige Bewegung, Tabakabstinenz, mäßiger Alkohol konsum und gute soziale Vernetzung wesent liche Voraussetzungen und Grundlage für ein gutes und zufrieden stellendes Leben im Ruhe stand. Trotz all der Bemühungen müssen wir jedoch früher oder später mit unvermeidlichen, nicht kompensierbaren altersbedingten Abbauprozes sen und einer erhöhten Krankheitsanfälligkeit (Multimorbidität/Vulnerabilität) rechnen. Die Haltung, mit der wir diesen körperlichen Ver änderungen begegnen, trägt wesentlich dazu bei, wie wir dem Leben auch dann noch seine Qua lität abgewinnen. Abschließend sei hier der kör perlich stark eingeschränkte Stephan Hawkings zitiert: »Der Mensch sollte sich auf die Dinge konzentrieren, die ihm möglich sind, statt dem hinterher zu trauern, was ihm nicht mehr mög lich ist.« (Biographie »Meine kurze Geschichte«, PETER-M. RÖSEKE, DIPLOMPSYCHOLOGE UND SENIORENBERATER 2013) Information: Das Familienplanungszentrum Balance plant in diesem Jahr mehrere Veranstaltungen rund um die Thematik des Älterwerdens. So werden vier Filmabende mit anschließender Diskussion stattfinden, zu denen Betroffene sowie auch Fachleute herzlich eingeladen sind, in den Austausch zu gehen und sich dem Thema anzunähern. Die erste Veranstaltung findet im Rahmen der Woche der seelischen Gesundheit am 16. Oktober um 18.00 Uhr unter dem Titel »Ausstieg aus dem Berufsleben: Krise oder Chance?« statt. Nähere Informationen unter fpz-berlin.de. PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Frauengesundheit in Zeiten wachsender sozialer Ungleichheit Fachveranstaltung des Feministischen FrauenGesundheitsZentrums Anlässlich seines 40-jährigen Jubiläums veranstaltet das Feministische FrauenGesundheitsZentrum e. V. am 15. Oktober von 15 bis 18 Uhr eine Fachtagung mit dem Titel »Frauengesundheit in Zeiten wachsender sozialer Ungleichheit« in der Urania Berlin. Zu diesem Thema werden unter anderem die Ergebnisse der Studie zur Gesundheit Erwachsener des Robert Koch Instituts vorgestellt. Fachvorträge zu den Themen Erwerbslosigkeit und Gesundheit, Migrantinnen und Gesundheit und gesundheitliche Folgen von Gewalt beleuchten die aktuelle Problemsituation und Möglichkeiten der Unterstützung. Darüber hinaus gibt es eine Gesprächsrunde zum Thema »Verbesserung der Qualität und des Zugangs zur Gesundheitsförderung und -versorgung für Frauen mit niedrigem sozioökonomischen Status und belasteter Lebenssituation«. Aktuelle Informationen finden Sie unter ffgz.de. 11 FAMILIE, FRAUEN UND MÄDCHEN Für Rechtssicherheit und Gleichberechtigung in der Sexarbeit Angebote und Veranstaltungen von Hydra e. V. H Wege in die Arbeit für Gründerinnen 7. Infotag für Frauen im Rathaus Pankow Frauen, die die Absicht haben, ein Unternehmen zu gründen, die freiberuflich, kreativ und erfolgsorientiert ihre Zukunft gestalten wollen, können sich beim 7. Infotag für Frauen über »Wege in die Arbeit für Gründerinnen« informieren. Zu der Veranstaltung am Donnerstag, den 9. Oktober von 9.30 Uhr bis 14.00 Uhr im Rathaus Pankow laden das EWA e. V.-Frauenzentrum in Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten des Bezirksamtes Pankow ein. Es werden branchenrelevante Unternehmen, Beratungsstellen und Finanzgeber mit Messeständen vertreten sein. Fachvorträge, Expertinnentische zur Existenzgründung sowie ein Gründerinnenslam sind weitere Säulen des Infotages. Weitere Informationen über die Arbeit des EWA-Frauenzentrums und den Infotag unter ewa-frauenzentrum.de/ workshop_info.html. 12 ydra ist die erste autonome Hurenor ganisation in Deutschland, die 1980 von sozial engagierten Frauen aus un terschiedlichen Berufssparten ins Leben ge rufen wurde. Seit Beginn setzen sich alle Mit streiterinnen und Mitstreiter für die rechtliche und soziale Gleichstellung von Sexarbeiterin nen und Sexarbeitern mit anderen Erwerbstäti gen, für die Stärkung der Rechte und die Ver besserung der Arbeits- und Lebensbedingungen in der Sexarbeit ein. Sexarbeiterinnen müssen als Personen wie alle anderen respektiert und behandelt werden. Daher richten sich alle Aktivitäten insbesondere gegen das gesellschaftliche Hurenstigma, das hinter jeglicher Bevormundung, Ausgrenzung und ungerechter Behandlung, Diskriminierung und Gewalt steht. Dieses Stigma wird wiederum von Sondergesetzen, von Kriminalisierung sowie von veropfernden Diskursen/Haltungen massiv verstärkt. Dass sie sich oft zum Schutz der eige nen Person oder auch Familie ein Doppelleben erfinden müssen, empfinden viele Sexarbeiterin nen als Nicht-Anerkennung. Beratung direkt vor Ort Seit 1985 erhält Hydra e. V. eine kontinuierli che Finanzierung aus öffentlichen Geldern des Landes Berlin, durch die die Einrichtung einer Beratungsstelle ermöglicht wurde. Hydra bietet viele Informationen für die interessierte Öffent lichkeit, aber insbesondere individuelle Beratung und Unterstützung. Themen sind unter ande rem Orientierung in der Sexarbeit, Selbststän digkeit in der Prostitution, Gesundheitsvorsorge und Safer Work, berufliche Neuorientierung während und nach der Prostitutionstätigkeit so wie Umgang in Krisen- oder Gewaltsituationen. Hydra sucht Sexarbeiterinnen in Berlin in ih rem jeweiligen Arbeitsumfeld (Straße, Wohnun gen, Bordelle, Laufhäuser, Sexkinos, FKK-Clubs etc.) auf, um auf das Beratungsangebot von Hy dra aufmerksam zu machen sowie Erfahrungen und Informationen auszutauschen. Im Rahmen von Informationsveranstaltun gen und -gesprächen, Schulungen für Multipli katorinnen und Multiplikatoren steht Hydra für fast jede Frage zur Verfügung – ob für Fachöf fentlichkeit, Studierende, Presse oder Politik. Wichtig für die Arbeit der Organisation sind die Vernetzung von Fachberatungsstellen innerhalb Berlins sowie der bundesweite und internatio nale Austausch. Sexarbeit ist Arbeit. Respekt statt Repression! Sexarbeits-Kongress in der Humboldt-Universität Wer mehr zur aktuellen politischen und öffent lichen Debatte um die anstehenden gesetzlichen Veränderungen der Arbeitsbedingungen in der Sexarbeit wissen möchte, der sei herzlich einge laden zur offenen Fachtagung »Sexarbeit in Zei ten der Bewegung« vom 24. bis 26. September in der Humboldt-Universität zu Berlin. Aktuell ist das Thema Sexarbeit in aller Munde, doch eine sachliche Diskussion ohne moral- und emotions geprägte Argumente ist schwer zu führen. Beim Kongress soll es um die Darstellung von Fakten und Inhalten gehen, aber auch um die Ausarbei tung von konkreten Maßnahmen zur Verbes serung der Bedingungen in der Sexarbeit. Zu dem möchten die Kongressveranstalter zu Bli cken über den Tellerrand einladen. Nicht nur die Fachöffentlichkeit ist eingeladen, sondern alle am Thema Interessierten. Information: sexarbeits-kongress.de Abschlussveranstaltung »Lust auf Veränderung« im Rathaus Berlin Mitte Das Projekt »DIWA« (»Der individuelle Weg zur Alternative«) ist eines der drei Modellpro jekte des Bundesministeriums für Familie, Seni oren, Frauen und Jugend zur Unterstützung des Ausstiegs aus der Prostitution und bei berufli cher (Neu-)Orientierung. Nach vier Jahren Pro jektarbeit wollen die Projektpartner Bilanz zie hen und Vorgehensweisen, gesammelte Erfah rungen und Ergebnisse präsentieren und mit den Gästen diskutieren. Die Abschlussveranstaltung findet am Mittwoch, den 3. September von 13 bis 17 Uhr im Rathaus Berlin Mitte, Robert-Ha SIMONE WIEGRATZ, HYDRA E. V. vemann-Saal, statt. Information: Information: Lesen Sie mehr über die Angebote von Hydra unter hydra-berlin.de. diwa-berlin.de PARITÄTISCHER RUNDBRIEF FOTO: HYDRA August / September 2014 FAMILIE, FRAUEN UND MÄDCHEN Beratung, Kriseninterventionen und Inobhutnahmen Bericht 2014 des Berliner Notdienstes Kinderschutz D er Berliner Notdienst Kinderschutz hat seinen Bericht 2014 mit der Statistik 2013 vorgelegt. 2013 wurden unter an derem 7.077 Beratungsgespräche zu unterschied lichsten Krisensituationen mit Bürgerinnen und Bürgern sowie Fachleuten durchgeführt. 2.399 Kinder und Jugendliche wurden in diesem Zeit raum vom Berliner Notdienst Kinderschutz in Obhut genommen. Die im Jahresbericht aufbereiteten Daten lassen erkennen, wie wichtig dieses Angebot im Rahmen der Maßnahmen zum Kinderschutz für die Kinder und Jugendlichen dieser Stadt ist. Al lerdings machen sie auch deutlich, dass die Un terbringungsplätze für in Obhut genommene Jugendliche in Berlin dringend erhöht werden müssen. Mit dem Bericht will der Berliner Notdienst Kinderschutz seinen Arbeitsansatz zu Beratun gen, Kriseninterventionen, Gefährdungsein schätzungen, Inobhutnahmen sowie die Unter bringungen und Betreuungen von Minderjäh rigen in Folge der Inobhutnahme einerseits und die Arbeit der Kontakt und Beratungsstelle – KuB mit Streetwork, niedrigschwelligen auf Schwierigkeiten verdeutlichen. Gleichzeitig soll aber auch auf Schwierigkeiten im Praxisalltag Vollzeitmutter sucht Teilzeitausbildung Plakat informiert über Teilzeitberufsausbildung für junge Eltern aufmerksam gemacht werden. Die seit einigen Jahren anhaltende knappe Personalausstattung im gesamten Bereich der Jugendhilfe hat Spuren hinterlassen und macht sich in der täglichen Ar beit deutlich bemerkbar. Information: Den vollständigen Bericht können Sie unter berliner-notdienst-kinderschutz.de/daten_und_fakten.html herunterladen. Die Teilzeitberufsausbildung ist eine gute Ausbildungsmöglichkeit für Menschen mit Familienverantwortung – sowohl außerbetrieblich als auch betrieblich. Die Bietergemeinschaft LiLA-Müle realisiert mit der Maßnahme »Vollzeitmutter sucht Teilzeitausbildung« seit 2007 gemeinsam die Vorbereitung auf eine Ausbildung. Ergebnis ist der Einstieg in betriebliche Ausbildungen oder in außerbetriebliche Ausbildungsangebote. Die integrative Ausbildung wird auch über das Jahr 2014 hinaus vom Jobcenter Tempelhof-Schöneberg realisiert. Im September 2014 haben wieder 24 junge Frauen oder Männer die Möglichkeit, in eine vom Jobcenter oder vom Jugendamt geförderte Teilzeitberufsausbildung einzusteigen. Insgesamt beteiligen sich inzwischen neun verschiedene Jobcenter daran, indem sie bedarfsgerecht Einzelförderungen für Mütter aus ihrem Bezirk realisieren. Auch in der Jugend- GESUNDHEIT Aktiv und gesund in jedem Alter Als Aussteller bei den Kneipp-Gesundheitstagen 2014 A ktiv und gesund in jedem Alter« ist das Motto der Kneipp-Gesundheitstage 2014, die das Berliner Abendblatt zu sammen mit dem Kneipp-Verein Berlin e. V. vom 16. bis 18. Oktober im Gebäude des Ber liner Verlags veranstaltet. Die Gesundheitstage beschäftigen sich mit den Informationsschwer punkten soziale Beratungs-, Gesundheits-, Ser vice-, Wohn- und Dienstleistungsangebote für alle Generationen und Menschen mit Behinde rung sowie Ausbildung, Wellness, Kultur, Mo bilität, Touristik und Reisen. Getreu den fünf Elementen der Kneippschen Gesundheitslehre werden die Gesundheitstage ergänzt durch die Themenbereiche Bewegung und Sport, gesunde Ernährung, Lebensordnung und innere Balance, Wasseranwendungen sowie Heilkräuter und Heilpflanzen. Die Besucher erwartet ein buntes Rahmenprogramm mit Auftritten von Künstle August / September 2014 rinnen und Künstlern sowie Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die sich der Gesundheits thematik verbunden fühlen. Organisationen aus dem Gesundheitsbereich haben die Möglichkeit, sich als Aussteller mit ei nem Stand an den Kneipp-Gesundheitstagen zu beteiligen. Anmeldeschluss für Aussteller ist der 1. Oktober. Am 11. Oktober plant das Berliner Abendblatt die Veröffentlichung einer Sonder seite, auf der alle Aussteller der Gesundheitstage mit einer Anzeigenschaltung und einem redakti onellen Bericht vertreten sein werden. Information: Weitere Fragen zu Anmeldung und Ausstellerpreisen beantworten Anja Scholz (Projektkoordination), Berliner Abendblatt, Telefon: (030) 293 88 74 19, Anja.Scholz@abendblatt-berlin.de und Ronald Stefanowski (Verkauf und Realisierung), Berliner Abendblatt, (030) 293 88 74 28, Ronald.Stefanowski@abendblatt-berlin.de. Lesen Sie mehr über den Kneipp-Verein unter kneipp-verein-berlin.de. PARITÄTISCHER RUNDBRIEF berufshilfe nach Paragraf 13 Absatz 2 des Kinder-Jugendhilfegesetzes gibt es verschiedene Förderungen von Teilzeitberufsausbildung. Wünschenswert ist, dass solche Angebote in ganz Berlin möglich werden. Mit dem Plakat »Berufsausbildung mit Kind – in Teilzeit geht es besser« soll die Information möglichst breit bekannt gemacht werden. Junge Menschen und verschiedenste Multiplikatoren können sich telefonisch oder per Internet über die Möglichkeiten informieren. Bitte hängen Sie dieses Plakat auch gerne an gut sichtbaren Orten auf! Mehr unter teilzeitberufsausbildung-berlin.de 13 NACHBARSCHAFTSHÄUSER UND STADTTEILZENTREN »Warum machst du das eigentlich?« Ehrenamtlicher Einsatz für die Stadtteilzeitung Steglitz-Zehlendorf W arum machst du das eigent lich?«, fragte mich eine Be kannte, und ihr Unverständ nis in der Stimme war deutlich zu hö ren. Im ersten Moment war ich verwirrt, bis ich verstand, was sie meinte. Ich hatte mich beklagt, dass ich trotz Müdigkeit am Abend noch eine ehrenamtliche Ar beit für den Sportverein meiner Kin der fertig bekommen musste. Ja, warum macht man das eigentlich? Warum enga gieren sich manche Menschen ehrenamt lich, obwohl vordergründig keine Vor teile daraus ersichtlich sind? Ein Ehren amt hat immer etwas den Ruf, dass man mehr investiert, als man zurückbekommt. Also muss es andere Gründe geben, wa rum sich viele Menschen engagieren und so einen wertvollen Beitrag in allen gesell schaftlichen Belangen leisten. Ehrenamt lich Engagierte als blauäugig oder Welt verbesserer abzutun, wäre zu leicht. Mehr Vielfalt durch Ehrenamtliche In einem Bereich meiner Arbeit wechsele ich die Rolle der selbst Engagierten, in die Rolle derjenigen, die ein Ehrenamt anbie tet. Mein Arbeitgeber ist das Stadtteilzen trum Steglitz e. V., ein sozialer Verein mit Einrichtungen von der Kita bis zum Se niorenheim. Mein Arbeitsbereich ist die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. In die sem Rahmen begleite ich ein Projekt, das ohne ehrenamtliche Mitarbeitende in die ser Form nicht denkbar wäre – die Stadt teilzeitung Steglitz-Zehlendorf. Die erste Stadtteilzeitung erschien im März/April 1996 und hieß damals noch »Nachbar schaftsbote«. Die ersten Ausgaben wur den auf einem Kopierer vervielfältigt, aber im Laufe der Zeit entwickelte sie sich zur Stadtteilzeitung und veränderte viele Male ihr »Gesicht«. Nach einer sieben monatigen Zeitungspause durfte ich an diesem Projekt ab April 2003 teilhaben. Schaut man in das Impressum der ersten Ausgaben 2003, so findet man vornehm lich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stadtteilzentrums, was sich aber in den folgenden Ausgaben sehr schnell änderte. Das Impressum füllte sich sehr bald mit den Namen ehrenamtlicher Redakteurin nen und Redakteure, die uns nun zum Teil schon über sehr viele Jahre begleiten. Die Gründe, in diesem Bereich mit Ehrenamtlichen zu arbeiten, sind viel fältig. Einer davon ist der zeitliche As pekt. In der täglichen sozialen Arbeit ist zum einen viel zu tun und zum anderen 14 Stadtteilzeitung Steglitz-Zehlendorf fällt es Mitarbeitenden schwer zu erken nen, wie erzählenswert ihre Arbeit ist, die sie als Selbstverständlichkeit ansehen. Geht ein Kind glücklich nach der Haus aufgabenbetreuung nach Hause, ist das für »Zeitungsmacher« eine Geschichte wert. Der Mitarbeiter sieht eher die er füllte Pflicht, die schwer in Worte zu fas sen ist. Der Blick des Ehrenamtlichen von außen lässt es dann wiederum zu einem Bericht werden. Hinzu kommt die Viel fältigkeit der Stadtteilzeitung, die aus al len Bereichen des Bezirks berichtet. Nicht nur eigene Einrichtungen, auch Koopera tionspartner, Initiativen, der Bezirk, Pri vatpersonen, Schulen, Aktionen, Pro jekte … jeder kommt zu Wort, der sich an die Redaktion wendet und die mo ralischen Grundsätze der Zeitung ein hält. Diese Vielfältigkeit zu bedienen, ist nur durch ehrenamtliche Redakteure möglich, die aus allen Bereichen des Be zirks kommen. Sie sind nicht nur die Be richtenden, sondern zugleich auch dieje nigen, die Hinweise geben, worüber wir berichten sollten. Seit einigen Jahren ar beiten wir in der Redaktion in jeder Aus gabe mit Themenschwerpunkten wie zum Beispiel Familie, Bildung, Jugend, Sport, Nachhaltigkeit. Auch diesbezüglich of ferieren die Redakteure die notwendige Vielfalt. Durch die Unterschiedlichkeit ihrer Persönlichkeiten bekommen die Themenschwerpunkte verschiedene Ge PARITÄTISCHER RUNDBRIEF FOTO: SZ wichtungen, die eine abwechslungsreiche Zeitung möglich machen. Gemeinsames Projekt als Motivation Die Redaktionssitzungen sind spannend. Denn auch wenn sich das Team meist schon lange kennt, gibt es immer wieder Diskussionen, die verschiedene Stand punkte und Sichtweisen unter einen Hut bringen müssen. Es muss ein gemeinsa mer Nenner gefunden werden, der eine gemeinsame Zeitungsausgabe möglich macht. Die Gründe, über teils viele Jahre in diesem Team mitzuarbeiten, sind un terschiedlich. Dank und große Wert schätzung hat einen hohen Stellenwert. Es ist eine fruchtbare, abwechslungsreiche und spannende Arbeit, und letztendlich erfüllt es ja auch mit Stolz zu wissen, dass der eigene Artikel 10.000 Mal im Bezirk gelesen wird. Es ist ein Team, das über die Zeit gelernt hat, die Eigenheiten, Schwä chen und Stärken der anderen zu schät zen. Meine Kolleginnen und Kollegen er freuen sich ebenso der Unterstützung durch Ehrenamtliche in ihren Arbeitsbe reichen. Englischunterricht, Deutschun terricht, Lesestunden für Kinder, Bastel stunden, Hilfe im Nachbarschaftscafé, bei der Gartenarbeit oder Hausaufgaben hilfe sind einige Beispiele dafür. Und ge nauso wie die Ehrenamtlichen der Stadt teilzeitung ermöglichen sie eine Ange August / September 2014 NACHBARSCHAFTSHÄUSER UND STADTTEILZENTREN botsvielfalt, die nur mit dem normalen Arbeitsaufwand personell nicht möglich wäre. Sie bringen den Gemeinschaftsge danken, Freude am Umgang mit Men schen, Wertschätzung, Erfahrungen und viele andere menschliche Aspekte mit ein, die eine große Bereicherung und ganz be sondere Hilfe sind. In jedem Ehrenamt liegt ein egoisti scher Aspekt. So engagiere ich mich in der GEV (Gesamtelternvertretung) der Schule meiner Tochter und bin besser in formiert, als die meisten Eltern. Ich enga giere mich im Sportverein und kann auch so indirekt den sportlichen Gedanken meiner Kinder fördern. Ich stelle mich an einen Info-Stand meines Vereins und kann meiner Neugier auf ein Event den nötigen Raum geben. Ich schreibe für eine Zeitung und finde meine Berichte in gro ßer Vervielfältigung. Ich gebe Deutschun terricht und trainiere eine Weiterbildung. Ich helfe im Café und bin nicht mehr al lein. Es ist ein gesunder Egoismus, der Menschen motiviert, sich zu engagieren. So müsste die Antwort auf die Eingangs frage eigentlich eine Gegenfrage sein: »Warum machst du es noch nicht?« ANNA SCHMIDT, STADTTEILZENTRUM STEGLITZ E. V. Information: Mehr unter: stadtteilzentrum-steglitz.de /stadtteilzeitung/ Kieztreff »Lebensnetz« der Albatros-Lebensnetz gGmbH »Erdmännchen und Co. brauchen dich!« S o heißt der Slogan, mit dem die Albatros-Lebensnetz gG mbH in diesem Jahr wiederholt Bürgerinnen und Bürger dafür gewinnt, sich ehrenamtlich um die Pflege und Repa ratur von sechs Holzskulpturen zu kümmern. Sie sind ein belieb ter Blickfang geworden, die Holzskulpturen an der Anna-Eber mann-Straße in Alt-Hohenschönhausen. Entstanden sind sie im Jahr 2007, im Rahmen des LSK-Projektes »Bürger/innen gestal ten Kiezatmosphäre«. Ziel des Projekts war es, bürgerschaftliches Engagement anzuregen und soziale Integration von Menschen unterschiedlicher Herkunft zu unterstützen. Es galt, Kiezbewoh nerinnen und -bewohner zu inspirieren, bei der Gestaltung des Wohnumfeldes mitzuwirken. An der Umsetzung dieser Idee beteiligten sich zumeist ar beitslose Bürgerinnen und Bürger aus dem Wohnumfeld. Die Anleitung der künstlerischen Arbeiten übernahm der kubani sche Bildhauer Roberto Lueges Martinez. Es lag auf der Hand, ihn, der selbst im Kiez wohnt, für das Projekt zu gewinnen. Al lein wäre es für die Albatros-Lebensnetz gGmbH auch schwierig gewesen, denn fachliche Anleitung und Begleitung waren unbe dingt erforderlich. In den folgenden Monaten erhielten die Pro jektteilnehmenden viel Aufmerksamkeit: Anwohnende wurden neugierig, boten Hilfe an, brachten Essen und Getränke. Wie erreicht man Nachhaltigkeit? Unterschiedliche Menschen vermittelt über eine gemeinsame Ak tion zusammenzuführen, gehört zum Handwerk der Sozialarbeit. Aber das, was damit nachhaltig bewirkt werden kann, ist erfah rungsgemäß der eigentliche Wert und zugleich der schwierigste Teil des Ganzen. Anfangs hatte die Projektleitung den Wunsch, dass das entstandene Netzwerk ehrenamtlich tätiger Bürgerin nen und Bürger bestehen bleibt und die Teilnehmenden Ideen für weitere Aktivitäten entwickeln. Aber das ist nicht passiert. Dennoch wurden in den letzten Jahren verschiedene Möglichkei ten gefunden, die erforderlichen Pflegearbeiten an den Skulptu ren vorzunehmen und den Gedanken, der das gemeinsame Arbei ten in den Anfangsstunden getragen hat, weiterzuspinnen. Beispiele hierfür sind ehrenamtlich Helfende, die Albat ros-Lebensnetz, vermittelt über den »Interkulturellen Freiwil ligendienst«, gewinnen konnte. In Kooperation mit dem Part ner Kiezspinne FAS e. V. gab es mitunter auch finanzielle Unter stützung im Rahmen einer Aufwandsentschädigung. Im letzten Jahr waren es Schülerinnen und Schüler des Barnim-Gymnasi ums, die sich innerhalb mehrerer Projekttage unter anderem um die Pflege der Skulpturen kümmerten. Organisiert wurden Ge sprächsrunden mit ehemalig Teilnehmenden des Projekts. Der August / September 2014 Schülerinnen bei den Projekttagen des Barnim-Gymnasiums FOTO: WOLFGANG HAENSEL Künstler selbst berichtete über den Schaffensprozess und leitete die Schülerinnen und Schüler an, wie mit Hilfe von Pinsel und Leinöl das Holz zu bearbeiten ist. In diesem Jahr reiht Albatros-Lebensnetz gGmbH ihre Ar beiten in die Mitmachaktion für den Berliner Freiwilligentag ein. Das passt gut. Finanziell hat sie schon vorgesorgt, hat Geld im Rahmen »Sachmittel für Freiwilliges Engagement in Nachbar schaften« erworben, die das Land Berlin alljährlich ausgibt. SABINE KANIS, STADTTEILKOORDINATION Information: Albatros-Lebensnetz gGmbH, Stadtteilzentrum Hohenschönhausen Süd, Kieztreff »Lebensnetz«, Anna-Ebermann-Straße 26, 13053 Berlin Mehr unter albatros-lebensnetz.de . Weitere Informationen über den Berliner Freiwilligentag unter freiwilligentag.berlin. PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 15 NACHBARSCHAFTSHÄUSER UND STADTTEILZENTREN »Eine zusätzliche Renten-Versicherung« Nach der Rente ehrenamtlich aktiv – im Nachbarschaftsheim Schöneberg D ienstag ist Bürotag für Dagmar Linnemann-Gädke. Mit Ver waltungsarbeiten, Telefona ten, kurzum: »viel Hin und Her«, wie die 66-Jährige erzählt. Ihr Schreibtisch liegt wie auf dem Präsentierteller. Das ist ganz nach ihrem Geschmack. An diesem Tag arbeitet sie ehrenamtlich am Empfang des Nachbarschaftshauses Friedenau. »Im Tempo bleiben«, sagt sie dazu. Genau das treibt auch Cornelia Wargowsky, 59, an. Die Rechtsanwaltsgehilfin und Bürofach kraft geht in Kürze in Rente, frühzeitig sortiert sie die Übergangszeit. Sie betreibt ab jetzt Öffentlichkeitsarbeit, führt Inter views mit Menschen, die genau wie sie eh renamtlich arbeiten, beschreibt deren Ein satzgebiete. Dagmar Linnemann-Gädke und Cornelia Wargowsky wollten beide auf keinen Fall nach ihrem Berufsleben in ein Loch fallen. »Ich war skeptisch, als der Termin nahte«, sagt Dagmar Linnemann-Gädke. Sie war im Bundestag beschäftigt, vor zwei Jahren ging sie in den Ruhestand. Freunde zählten ihr damals auf, was sie ohnehin alles tue: Sie ist Wassersport lerin, außerdem singt sie im Chor. Eine Frau, die schnell etwas organisiert, wenn es etwas zu organisieren gibt. Schon im mer. Wie sollte ausgerechnet sie unzufrie den werden? Sie hat nicht auf die Freunde gehört. »Ich habe mich anders gesehen«, Dagmar Linnemann-Gädke und Cornelia Wargowsky sagt sie. Sie brauchte eine Absicherung. So kam es, dass sie gleich im ersten Mo nat »danach« ihren Dienstags-Posten ein nahm. Ihr Mann stieg mit ein: Er betreut den Garten der Kita Riemenschneider weg. Zwar sei ihr Vorgehen kein Patent rezept, sagt sie. Einige wollen sich nicht gleich wieder auf Terminpläne festle gen. Aber sie kann nur dazu raten, nicht zu lange abzuwarten, was wohl passiert. »Wieviel ich mache, steuere ich ja selbst«, FOTO: HARTMUT BECKER sagt auch Cornelia Wargowsky. Sie star tet in ihre Aufgabe mit großer Energie. Bisher nahm sie an Gruppen in Nach barschaftszentren teil, nun organisiert sie selbst vieles. Sie wird mit jüngeren wie äl teren Menschen zusammenarbeiten, ge JÖRG NIENDORF rade das reizt sie. Information: Mehr über die Arbeit des Nachbarschaftsheims unter nbhs.de. PFLEGE Zuhören, anpacken und sich auf andere einlassen Ehrenamtlich in der ambulanten Pflege D as Wort »pflegen« kommt vom althochdeutschen »pflegan«, das so viel bedeutet wie »für et was einstehen, sich für etwas einsetzen«. Genau das tun die Helfer des Ehren amtlichen Besuchsdienstes des Nachbar schaftsheims Schöneberg. Sie hören zu, sind da, wenn sie gebraucht werden, und packen auch einmal mit an. Alles für zu hause lebende, pflegebedürftige Men schen und ihre Angehörigen. Rund 40 Ehrenamtliche engagieren sich in Tem pelhof-Schöneberg, Steglitz-Zehlendorf und Charlottenburg-Wilmersdorf für den Besuchsdienst. »Es handelt sich dabei im mer um ergänzendes Engagement«, er klärt Karen Gebert vom Nachbarschafts 16 Ehrenamtlicher Besuchsdienst für Menschen mit Demenz PARITÄTISCHER RUNDBRIEF FOTO: JÖRG FARYS August / September 2014 PFLEGE heim Schöneberg. »Ehrenamtliche kön nen professionelle ambulante Pflege und Hauswirtschaft-Hilfe nicht ersetzen.« So lesen die Ehrenamtlichen pflegebedürfti gen Menschen etwa ein Buch vor oder ge hen zusammen mit ihnen spazieren. »Für die Mitarbeit im Besuchsdienst kommt es nicht auf eine spezielle Ausbildung oder einen bestimmten Beruf im sozialen Be reich an«, erklärt Karen Gebert. Wichtig seien hingegen persönliche Kompetenzen, wie die Bereitschaft, sich auf andere Men schen einzulassen oder sich auch mal zu rücknehmen zu können. Und so ist die Gruppe der Ehren amtlichen gemischt. Überwiegend sind es Frauen im Ruhestand, die daher Zeit haben und etwas Sinnvolles tun möch ten. Unter den Freiwilligen sind aber auch Schüler und Studenten. Neben dem Eh renamtlichen Besuchsdienst für Men schen mit Pflegebedarf gibt es noch den spezialisierten Hospizbesuchsdienst und einen Besuchsdienst für an Demenz er krankte Menschen, deren ehrenamtliche Mitarbeiter besonders geschult werden. JAN HAMBURA Information: Weitere Informationen erhalten Interessierte bei der Ehrenamtskoordinatorin des Nachbarschaftsheims Schöneberg, Alexandra Schibath, unter der Telefonnummer 85 99 51 14, oder auf besuchsdienst.nbhs.de . PSYCHIATRIE »Menschen mit Psychose im Spannungsfeld zwischen Versorgung und Therapie« Berliner Symposium für PsychosenPsychotherapie W »Psychisch krank und mittendrin?!« 8. Berliner Woche der Seelischen Gesundheit Bereits zum 8. Mal plant das Aktionsbündnis Seelische Gesundheit die Berliner Woche der Seelischen Gesundheit, an der sich voraussichtlich wieder über 100 psychiatrische und psychosoziale Organisationen und Einrichtungen aus allen Berliner Stadtteilen beteiligen werden. In diesem Jahr steht die Aktionswoche unter dem Motto »Psychisch krank und mittendrin?!«. Themen wie Inklusion, Partizipation, Versorgung und Rehabilitation stehen damit im Vordergrund. Wie schon in den Vorjahren startet die Woche am 10. Oktober, dem internationalen Tag der seelischen Gesundheit, und lädt bis zum 19. Oktober alle interessierten Berliner ein, sich über psychische Krankheiten zu informieren und auszutauschen. Das Programmheft und die Plakate zur Berliner Aktionswoche liegen in den Berliner Bürgerämtern, den Stadtteilbibliotheken und den Bezirksämtern aus und werden an (Fach-)Arztpraxen und alle Veranstalter verteilt. Weitere Informationen unter berlin.seelischegesundheit.net. August / September 2014 ie sieht die Arbeit der jeweils ande ren Berufsgruppe mit einem Men schen mit Psychose aus? Welche In halte, welche Methoden und welche Sprache prä gen den jeweiligen Kontext? Es existieren viele Konzepte der Zusammen arbeit der verschiedenen Berufsgruppen, doch häufig scheitert die Zusammenarbeit schon da ran, dass keiner weiß, was hinter der Türe des anderen geschieht. Mit der Fachtagung »Menschen mit Psy chose im Spannungsfeld zwischen Versorgung und Therapie« vom 7. bis 9. November will der Dachverband deutschsprachiger PsychosenPsy chotherapie (DDPP) e. V. in Kooperation mit dem Paritätischen Berlin die Begegnungen zwi schen alltagsweltlich orientierten Helfern in der Eingliederungshilfe und Psychotherapeu ten aus dem klinischen wie dem niedergelasse nen Kontext ermöglichen. Die Organisatoren la den ein, Informationen, Erfahrungen und Posi tionen auszutauschen, um die häufig bestehende Sprachlosigkeit zu überwinden. Der DDPP, der sich für berufsgruppenüber greifende, schwellensenkende und verfahrens offene PsychosenPsychotherapie einsetzt, hat den ersten Symposiumstag geplant. Die folgen den beiden Tage verlaufen wie die seit 2003 eta blierten Berliner überregionalen Symposien für PsychosenPsychotherapie an der Charité. Ziel ist es, durch dieses Konzept einen Interessensund Wissenstransfer zu ermöglichen, welcher eine professionelle Zusammenarbeit zum Selbst verständnis werden lässt. Veranstaltungsort ist das »Hotel Aquino«, Tagungszentrum Katholische Akademie, Han noversche Straße 5b, Berlin-Mitte und der Cha rité Campus Mitte, Charitéplatz 1, Berlin-Mitte. Die Anmeldung ist bis zum 15. Oktober mög lich, per Mail an luederitz@paritaet-berlin.de PARITÄTISCHER RUNDBRIEF oder per Post an Der Paritätische Berlin, Bran denburgische Straße 80, 10713 Berlin. Information: Mehr zu Anmeldung und Preisen unter ddpp.eu 17 PFLEGE RUBRIK Faire Bezahlung für Pflegekräfte gefordert Über 300 Unterstützer der Aktion »AOK Nordost knallhart gegen Pflege« B ereits mehr als 300 Menschen unterstützen die Inter net-Aktion »AOK Nordost knallhart gegen Pflege«. An lass der Kampagne ist die Klage der AOK Nordost vor dem Landessozialgericht der Länder Berlin und Brandenburg gegen die Entscheidung einer Schiedsperson vom 25. April, aufgrund derer die Krankenkasse die Leistungsentgelte in der häuslichen Krankenpflege um insgesamt 12,33 Prozent anheben muss. Um die AOK Nordost zur Rücknahme der Klage zu bewegen, ha ben die Berliner Wohlfahrtsverbände Diakonie, Caritas, Arbei terwohlfahrt, Deutsches Rotes Kreuz sowie der Paritätische Ber lin die Internet-Aktion »AOK Nordost knallhart gegen Pflege« gestartet. So können Besucher der Internetseite knallhart-ge Sehr geehrter Herr Michalak, ich bin der Meinung, dass Pflegekräfte es wert sind, fair bezahlt zu werden! Erstmals wurde in einem Schiedsverfahren mit dem Schiedsspruch vom 25. April 2014 festgelegt, dass tarifliche Bezahlung wie die Arbeitsvertragsrichtlinien der Diakonie bei der Bemessung und Erhöhung der Vergütungssätze anerkannt werden muss. Leider klagt die AOK vor Gericht gegen diesen Schiedsspruch und unsere ambulanten Dienste sind daher gezwungen, aus dem dringend benötigten Geld eine Rückstellung zu bilden. Ich weiß, dass die AOK sich grundsätzlich für die tarifliche Bezahlung in der Pflege engagiert. Dieses Engagement würde in diesem konkreten Fall erfordern, die Klage wieder zurückzuziehen und die Vergütungssteigerungen anzuerkennen – dazu fordern wir Sie auf. gen-pflege.de Frank Michalak, dem Vorstandsvorsitzenden der AOK Nordost, sagen, dass »#Esreicht«, und ihm schreiben, wa rum Pflegekräfte es wert sind, fair bezahlt zu werden. Der Pari tätische Rundbrief dokumentiert einige der über 300 Meinungen auf der Aktionsseite knallhart-gegen-pflege.de. Unterstützen auch Sie die Aktion »AOK Nordost knallhart ge gen Pflege«. So funktioniert es: Schreiben Sie #Esreicht auf ein Blatt Papier, halten es in die Kamera und machen Sie ein Foto von sich. Dann laden Sie das Foto auf knallhart-gegen-pflege.de hoch und posten es zusätzlich auf Facebook und/oder Twitter mit dem JAN HAMBURA Hashtag #Esreicht. Sehr geehrter Herr Michalak, ich bin der Meinung, dass Pflegekräfte es wert sind, fair bezahlt zu werden! Am 25. April entschied eine unabhängige Schiedsperson, dass die AOK Nordost die Leistungsentgelte in der häuslichen Krankenpflege um insgesamt 12,33 Prozent anheben muss. Es handelt sich um eine Anpassung der Leistungsentgelte um die Höhe der allgemeinen Lohnentwicklung. Nach langjährigen rechtlichen Auseinandersetzungen mit Ihrer Krankenkasse klagen Sie nun gegen den Schiedsspruch, sodass die Pflegedienste unserer Mitgliedsorganisationen gezwungen sind, das ihnen zugesprochene Geld zurückzustellen, obwohl sie darauf dringend angewiesen sind, um kostendeckend arbeiten zu können. Daher bitte ich Sie – auch im Namen unserer Mitgliedsorganisationen – darum, Ihre Klage zurückzuziehen und den Schiedsspruch zu akzeptieren: Für eine gerechte, tariflich orientierte Entlohnung in der ambulanten Pflege. Mit freundlichen Grüßen Oswald Menninger, Geschäftsführer, Paritätischer Wohlfahrtsverband Landesverband Berlin e. V. Sehr geehrter Herr Michalak, Pflegekräfte sind es wert fair bezahlt zu werden, weil wir als Gesellschaft diese schwere und wichtige Arbeit auch finanziell anerkennen müssen! Seit 2007 sind die Preise für Leistungen im SGB V‑Bereich nicht mehr angepasst worden, weil Sie als Kasse jegliche Erhöhung seit Jahren blockieren! Unsere tariflich bedingten Lohnsteigerungen betragen seitdem 12,5 Prozent! Durch Ihre Preispolitik liegt ein nicht mehr vertretbarer Kostendruck auf unseren Einrichtungen. Für eine auch künftig noch gute und qualitativ hochwertige Versorgung Ihrer Versicherten sollten Sie die Klage zurücknehmen und endlich eine leistungsgerechte Vergütung von Pflegekräften unterstützen! Rainer Flinks, Geschäftsführer der Caritas Altenhilfe GGmbH Mit freundlichen Grüßen, Martin Matz Vorstand Diakonisches Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz e. V. und Vorsitzender der LIGA der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege Berlin Sehr geehrter Herr Michalak, Pflegekräfte verdienen eine faire Bezahlung, weil sie Tag für Tag eine unglaublich wichtige, sowohl physisch wie psychisch extrem anspruchsvolle Arbeit leisten. Die Pflege und Betreuung alter und hilfebedürftiger Menschen ist für unsere Gesellschaft unerlässlich und ein wertvolles Gut, welches entsprechend entlohnt werden muss! Hans-Wilhelm Pollmann Geschäftsführer AWO Landesverband Berlin e. V. 18 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Sehr geehrter Herr Michalak, als Versicherter in der gesetzlichen Krankenversicherung habe ich Verständnis für eine und Anspruch auf eine wirtschaftliche Beitragsverwaltung und auf eine gute qualitative Leistungserbringung. August / September 2014 PFLEGE RUBRIK Die ambulante häusliche Krankenpflege ist ein zentraler Baustein für die Versorgung der Menschen im häuslichen Bereich. Durch die hervorragende qualitative Leistung der Mitarbeiter werden die anderen Versorgungssparten im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung, die ein wesentlich höheres Volumen einnehmen, entlastet. Gegenüber den anderen Versorgungssparten sind die Bereiche der häuslichen Krankenpflege abgekoppelt worden von den Gehalts- und Sachkostenentwicklungen der vergangenen Jahre. Es hat auch etwas mit Wertschätzung und Menschenwürde zu tun, den Mitarbeitern eine gerechte und faire Vergütung zu gewähren. Wir fordern Sie auf, den Schiedsspruch zu akzeptieren, da er die Leistungsgerechtigkeit im System teilweise wieder herstellt und den Trägern die Möglichkeit einer prospektiven Planung gewährt. ·· Unverschämt, wie seitens der AOK mit einer ganzen Berufssparte umgegangen wird! ·· Ich bin seit 30 Jahren in der ambulanten Pflege tätig, weil ich die Arbeit mit den Menschen liebe – fühle mich aber als Depp der Nation! ·· Da Sie gegen einen rechtsverbindlichen Schiedsspruch klagen, gehen wir davon aus, dass Sie keine Ahnung von der Situation in der ambulanten Pflege haben und deshalb fehl am Platze sind! ·· Kümmern Sie sich doch um ein transparentes Versicherungssystem, dass der Beitragszahler die Gewissheit hat, wenn Pflege, Betreuung, medizinische Behandlung notwendig wird, diese sichergestellt ist und nicht erst die Hürden der oft undurchsichtigen Richtlinien überwunden werden müssen. zahlung von Pflegeberufen. Dieser Forderung schließe ich mich an. Ich frage Sie, Herr Michalak, stehen Sie hinter Ihrem Vorstand? Jutta Berger-Knapp Mit freundlichen Grüßen, das Team der Sozialstation Mitte/ Tiergarten der AWO Gemeinnützigen Pflegegesellschaft mbH Bernd Neumann Geschäftsführer Unionhilfswerk Ambulante Dienste gGmbH Sehr geehrter Herr Michalak, ich bin der Meinung, dass Pflegekräfte es wert sind, fair bezahlt zu werden! Die Patienten brauchen uns, und wir tun es gerne. Doch wir wollen auch leben, und unsere ständig steigenden Rechnungen lassen sich nicht mit Liebe zum Beruf bezahlen. Andreas Freudenberg Sehr geehrter Herr Michalak, ich bin der Meinung, dass Pflegekräfte es wert sind, fair bezahlt zu werden! Zu wenige Pflegekräfte bedeuten für die Zukunft eine Zunahme an krankheitsbedingten Ausfällen. Was kostet die Krankenkasse eigentlich ein Burnout? Die wenigen, die noch übrig sind, arbeiten bis zur totalen Erschöpfung. Und dann auch noch, um sich »Aufstocker« nennen zu dürfen. Anne Ulrich Sehr geehrter Herr Michalak, bis zu Ihrer Klage hatte ich noch Vertrauen darauf, dass unsere Politiker den inzwischen in allen Bereichen unseres eigentlich schönen Berufes stattfindenden Pflegenotstand noch irgendwie eingrenzen werden. Ich vertraute darauf, dass es wieder Menschen geben wird, die diesen Beruf wieder schön und ehrenhaft finden und die voller Stolz sagen: »Ich pflege Menschen.« Ich vertraute darauf, dass dies mit Ihrer starken Kranken- und Pflegekasse möglich wird, da Sie in den letzten Jahren für uns ein kompetenter Ansprechpartner geworden sind. Doch leider muss ich weiterhin zu meinen Mitarbeitern sagen: Ihr könnt aufstocken, geht zum Amt. Danke. P.S.: Es wäre jetzt an der Zeit, Ihre Warteschleifenmusik abzuschalten, das Vertrauen ist damit nicht wieder zu gewinnen (»ich vertrau Dir, Du vertraust mir....«). Sehr geehrter Herr Michalak, warum auch immer, ich bin noch Kunde der AOK Nordost. Alle meine Kollegen und Bekannten lachen mich schon aus. Wenn ich das hier nun höre, kriege ich langsam echte Bauchschmerzen! Machen Sie das rückgängig, oder verlieren Sie einen weiteren Beitragszahler (also mit Gehalt und allem...). Martin Parlow Thomas Ganschow Sehr geehrter Herr Michalak, wir sind der Meinung, dass wir es wert sind, endlich tarifgerecht und fair bezahlt zu werden – am Boden liegen wir schon lange! Statements aus unserem Team: ·· Können Sie uns erklären, warum Sie anderer Meinung sind? Sonst würden Sie doch nicht gegen den Schiedsspruch klagen! ·· Genug der Demütigung und Abqualifizierung der ambulanten Pflege! August / September 2014 Sehr geehrter Herr Michalak, Sie tragen eine große Verantwortung für die konkreten Bedingungen in der Pflege. Ihre Antwort ist derzeit eine Preisdumping-Politik, die in Anbetracht des Mangels an Pflegekräften und der Zukunft der Pflege nur als verantwortungslos bezeichnet werden kann. Mit dieser Politik handeln Sie gegen die Interessen Ihrer Versicherten, der pflegebedürftigen Menschen, Pflegekräfte, Pflegedienste und Bürger. Denn: wir brauchen gute Rahmenbedingungen für eine gute Pflege! Unsere Pflegekräfte sind es wert, fair und orientiert am Tarif bezahlt zu werden! Denken Sie um, und nehmen Sie den Schiedsspruch an! Gernot Kiefer, Vorstand des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), fordert eine bessere BePARITÄTISCHER RUNDBRIEF Uta Wehde, Geschäftsführung ambulante dienste e.V. 19 PFLEGE »Pflegedienste sind auf eine ausreichende Vergütung angewiesen« Fünf Fragen an Beate Mettin, Paritätischer Wohlfahrtsverband Berlin e. V. Um mit den immer knapper werdenden finanziellen Ressourcen auszukommen, mussten die Pflegedienste ihre Kosten re duzieren. Das führte auch dazu, dass ei nige Pflegedienste sich gezwungen sahen, aus Tarifverträgen auszusteigen, denn die Erhöhung der durch Tarifverhandlungen nahezu jährlich steigenden Lohnkosten machte es diesen Pflegediensten unmög lich, ihren Versorgungsauftrag bei wirt schaftlicher Betriebsführung zu erfüllen. Sie können ihre Mitarbeitenden nur noch an den »Tarifen orientiert« bezahlen. Das bedeutet beispielsweise, dass auf die Zah lung von Urlaubs- und/oder Weihnachts geld verzichtet wird, Urlaubstage gekürzt werden oder (feste) Gehaltsbestandteile in (variable) Prämien umgewandelt werden. Beate Mettin Beate Mettin ist in Berlin geboren und aufgewachsen. Nach ihrem Studium an der Humboldt-Universität Berlin begann sie ihre berufliche Laufbahn im Berliner Gesundheits- und Sozialwesen: Sie arbeitete zehn Jahre bei der AOK Berlin, anschließend über acht Jahre als Referentin in zwei großen Berliner Krankenhäusern, schließlich fünf Jahre als Pflegesatz- und Budgetverhandlerin für stationäre Pflegeeinrichtungen und ambulante Pflegedienste in verschiedenen Bundesländern für einen großen privaten Betreiber von Seniorenwohn- und Pflegeeinrichtungen. Seit dem 1. Juli ist Beate Mettin Referentin ambulante Pflege und Hospize im Paritätischen Landesverband Berlin. Sie engagiert sich in ihrer Freizeit als ehrenamtliche Hospizmitarbeiterin in der Begleitung unheilbar Erkrankter. Die Fragen stellte Miguel-Pascal Schaar. Frau Mettin, im Rahmen der vom Paritätischen unterstützten Kampagne »AOK Nordost knallhart gegen Pflege« schreiben viele: »#Esreicht«. Was ist damit gemeint? Beate Mettin: Es geht um eine gerechte Fi nanzierung der häuslichen Krankenpflege. Wir alle wissen, dass sowohl die häusliche Krankenpflege als auch die ambulante Pflege chronisch unterfinanziert sind. Das liegt daran, dass die von den Krankenbeziehungsweise Pflegekassen gezahlten Entgelte nicht die Ausgaben der ambu lanten Pflegedienste decken. Dabei ist de ren größter Ausgabenblock der der Perso nalkosten für die Pflege(fach)kräfte, die 20 FOTO: PRIVAT immer mehr ältere Menschen zu Hause pflegen. Ein über Jahre währender Kon flikt über leistungsgerechte Vergütungen in der häuslichen Krankenpflege endete schließlich in einem Schiedsverfahren. In diesem Verfahren haben die einzelnen Parteien ihre jeweiligen Argumente vor getragen, ehe die Schiedsperson durch ih ren Schiedsspruch festgelegt hat, dass für die Lohnentwicklung der Mitarbeiten den in der häuslichen Krankenpflege die Höhe des Durchschnittseinkommens im Gesundheitswesen, also der ortsüblichen Vergütung, anzusetzen ist. Gegen die sen Schiedsspruch hat die AOK Nordost Klage beim Landessozialgericht der Län der Berlin und Brandenburg eingereicht. Dies hat die in der Pflege Arbeitenden dazu veranlasst zu sagen: »#Esreicht«. Es gibt einige Mitglieder der Parität, die »tariflich orientierte« Gehälter zahlen. Was heißt das genau? Beate Mettin: Die Pflegedienste sind auf eine ausreichende Vergütung der von ih nen erbrachten Leistungen durch die je weiligen Kostenträger angewiesen, um eine tarifliche oder an Tarifen angelehnte Bezahlung der Mitarbeiter in der Pflege umsetzen zu können. In der Vergangen heit lag die Entwicklung bei den Personalund Sachkosten regelmäßig über der Ent wicklung der Vergütung der Leistungen. PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Alle Anbieter der ambulanten Pflege der Wohlfahrtsverbände sind gemeinnützig. Was bedeutet eine solche Orientierung für die Transparenz auch gegenüber den Kassen? Beate Mettin: Die gemeinnützigen Anbieter der ambulanten Pflege der Wohlfahrtsver bände dürfen keine Gewinne ausschütten. Sollte es Überschüsse geben, verbleiben diese beim gemeinnützigen Träger und werden reinvestiert. Da die Gemeinnützig keit durch das Finanzamt anerkannt wer den muss, ist es ein Leichtes, den Kassen die entsprechenden Bescheide darzulegen und damit transparent zu sein. Darüber hinaus prüft das Finanzamt turnusmäßig alle drei Jahre, ob die Gemeinnützigkeits grundsätze eingehalten werden und erteilt dann einen Freistellungsbescheid. Auch sind einige Gesellschaftsformen dem Ge setz nach zur Veröffentlichung ihrer Jah resabschlüsse verpflichtet, die dann auch den Kassen zugänglich sind. Im Rahmen der Klage gegen den Schiedsspruch wirft die AOK Nordost den Pflegeeinrichtungen vor, eine tarifgerechte Bezahlung nicht transparent und nachweisbar zu machen. Was ist an diesem Vorwurf dran? Können die Kassen nicht sowieso alle Bücher einsehen, tun es aber nicht? Beate Mettin: Zu dem Vorwurf der AOK Nordost zur Intransparenz der tarifgerech ten Bezahlung kann ich nur nochmals auf den erwähnten Schiedsspruch eingehen, in dem es wörtlich heißt: »Die Antragsteller August / September 2014 PFLEGE haben substantiiert und durch die einge reichten Anlagen, die von der Schiedsper son stichprobenartig anhand von Daten des Statistischen Bundesamtes überprüft worden sind, dargelegt, wie die streiti gen Lohnentwicklungen verlaufen sind. [...] Die Schiedsperson folgt der dargeleg ten Auffassung, des Bundessozialgerichts, dass Tariflöhne beziehungsweise ortsübli che Entgelte, wie sie hier hinreichend dar gelegt und nicht bestritten sind, stets wirt schaftlich sind und bei der Vergütungs festsetzung zu berücksichtigen sind. Daher entspricht die vorgenommene Erhöhung nach dem Durchschnittseinkommen im Gesundheitswesen, also der ortsüblichen Vergütung, billigem Ermessen.« Im Übrigen ist festzustellen, dass erst mit der Rechtsprechung durch das Bun dessozialgericht im Jahr 2009 Tarife in jedem Fall als wirtschaftlich angemessen gelten und von daher vom Kostenträger zu refinanzieren sind. Dies hat aber nicht dazu geführt, dass die Kostenträger in den Verhandlungen Steigerungen der Vergü tungen akzeptieren wollen, welche die Pflegedienste überhaupt erst wieder in die Lage versetzen würden, Tariflöhne zu be zahlen. Stattdessen erwarten die Kosten träger, dass die Pflegedienste die Zahlung von Tariflöhnen im immer noch beste henden »Mangelsystem« nachweisen, um dann auf dieses System gegebenenfalls die jährlichen Erhöhungen aus den Tarifver trägen anzuerkennen. Lohnkostensteige rungen zum Beispiel aufgrund von lang jähriger Mitarbeit in den Pflegediensten sind hier noch gar nicht berücksichtigt. Seit vielen Jahren beklagen in der Pflege Tätige einen immer größer werdenden Verwaltungs- und Bürokratieaufwand. Was ist da dran und was muss sich verbessern? Beate Mettin: Die Anforderungen an die Pflegequalität sowie an die Qualifikation der Pflegekräfte wurde in den letzten Jah ren durch gesetzliche oder sonstige, meist länderspezifische, Vorgaben stetig erhöht. Zu nennen sind hier insbesondere zusätz liche Beratungen, Prüfpflichten (zum Bei spiel im Rahmen von Pflegevisiten), die Berücksichtigung von Expertenstandards (beispielsweise Schmerzmanagement, De kubitusprophylaxe, Sturzprophylaxe) und natürlich die Dokumentation der Leis tungsdurchführung. Es müssen neue Qualitätsstandards umgesetzt werden. Bei Beschäftigten – nicht nur – in der ambulanten Pflege verdichtet sich seit ei nigen Jahren der Eindruck, immer weni ger Zeit für die direkte Pflege und Betreu ung zu haben. Dafür scheinen sie immer mehr Zeit lesend, schreibend oder in Be sprechungen, Qualitätszirkeln, Schulun gen und Audits zu verbringen. Das Bundesgesundheitsministerium hatte das Projekt »Praktische Anwen dung des Strukturmodells – Effizienzstei gerung der Pflegedokumentation« aufge legt. Nachdem die Vertragsparteien in der Pflege festgestellt haben, dass die Ergeb nisse des Projekts mit den bestehenden Gesetzen, Verträgen und Qualitätsprü fungsinhalten zu vereinbaren sind, kann die Dokumentation auf die wesentlichen Aspekte reduziert werden und soll von den Medizinischen Diensten der Kran kenversicherung im Rahmen der Quali tätsprüfungen auch akzeptiert werden. Staatssekretär Karl-Josef Laumann äu ßerte sich hierzu am 9. Juli in einer Pres serklärung: »Falsch ist, wenn Pflege kräfte wie in vielen Einrichtungen bisher fast jede Tätigkeit dokumentieren, zu mal wenn sie Routine ist. Dann wird Do kumentation überflüssig, als Zeiträuber empfunden. Richtig ist, wenn zum Bei spiel in der Grundpflege nur noch Ereig nisse beziehungsweise Leistungen doku mentiert werden, die von der Pflegepla nung abweichen. Also nicht aufschreiben, dass zum Beispiel genügend zu Trinken gereicht wurde, sondern eintragen, wenn jemand nicht getrunken hat. Dann macht Dokumentation wieder Sinn und wird von den Pflegekräften auch so empfun den [….]« Ich denke, das sind Schritte in die richtige Richtung. »Um eine menschenwürdige Pflege organisieren zu können, stehen alle Partner in der Verantwortung« »Fünf Fragen« an Frank Michalak, Vorstandsvorsitzender der AOK Nordost, zur Klage der AOK Nordost gegen die Entscheidung einer unabhängigen Schiedsperson im April, durch die den gemeinnützigen Pflegediensten der Berliner Wohlfahrtsverbände eine Steigerung der Leistungsentgelte für die häusliche Krankenpflege zugesprochen wurde. Nach seiner Ausbildung zum Krankenkassenfachwirt und ersten Berufsjahren in Nordrhein-Westfalen kam Frank Michalak 1990 nach Brandenburg und war am Aufbauprozess der gesetzlichen Krankenversicherung, insbesondere der AOK, beteiligt. 2006 wurde er Vorstandsvorsitzender der AOK Brandenburg, 2010 der AOK Berlin-Brandenburg und 2011 der AOK Nordost. Zudem arbeitet Frank Michalak als ehrenamtlicher Richter, unter anderem am Sozialgericht Potsdam und am Bundessozialgericht. Die Fragen stellte Jan Hambura. Am 25. April dieses Jahres entschied eine unabhängige Schiedsperson, dass die AOK Nordost die Leistungsentgelte für die gemeinnützigen Pflegedienste der freien Wohlfahrtspflege in der häuslichen Krankenpflege um insgesamt 12,33 Prozent anheben muss. Warum klagen Sie gegen diese Entscheidung? Frank Michalak: Als AOK Nordost setzen wir uns für eine tarifgerechte Bezahlung der Pflegekräfte ein. Wir halten das für ein wichtiges Signal, um das Engagement der Pflegekräfte ausdrücklich zu würdi August / September 2014 gen. Wir stellen aber auch die Frage, wa rum die Pflegeverbände nicht bereit sind, eine tarifgerechte Bezahlung transparent und nachweisbar zu machen. Dies ist ne ben weiteren wichtigen Strukturanpas sungen eine unserer Kernforderungen, die im Schiedsspruch komplett ausgeblendet wurden. Unabhängig von unserer Klage zahlen wir die im Schiedsspruch festge legten Vergütungserhöhungen vollstän dig und rückwirkend. Wenn die Transpa renz über eine tarifgerechte Bezahlung der Pflegekräfte von den Pflegediensten her gestellt wird und Strukturanpassungen PARITÄTISCHER RUNDBRIEF realisiert werden, sind wir nach wie vor ei nigungsbereit. Die Nachzahlungen entsprechen der Höhe der allgemeinen Lohnentwicklung für die Jahre 2011 bis 2014. Erscheint Ihnen diese Anpassung der Gehälter nicht angemessen? Frank Michalak: Wir hatten der Liga (An merkung der Redaktion: gemeint ist die Liga der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Berlin) zuletzt ein Angebot unterbreitet, das eine Steigerung der Löhne und Gehälter entsprechend der 21 PFLEGE allgemeinen Entwicklungen vorsah. Doch offensichtlich kom men Vergütungssteigerungen nicht bei den Pflegemitarbeitern an. Deshalb wollen wir eine transparente Darstellung der tarif gerechten Bezahlung der Pflegekräfte. Als gesetzliche Kranken kasse, die nicht für Gewinne, sondern für gute Versorgungsange bote für die Menschen arbeitet, müssen wir auf eine wirtschaft liche Verwendung der Beitragsgelder unserer Mitglieder achten. Es ist bedauerlich, dass unsere Verhandlungsangebote offenbar falsch beziehungsweise unvollständig wiedergegeben werden. Denn wir wollen natürlich, dass die Pflegekräfte für ihre enga gierte und wichtige Arbeit auch angemessen entlohnt werden. Bereits die Auswahl der unabhängigen Schiedsperson war ein Kompromiss, da beide Seiten der Bestellung zustimmen mussten. Hatte die AOK auf ein anderes Ergebnis gehofft? Frank Michalak: Es waren die Pflegeverbände, die gegen eine un abhängige Schiedsperson bis vor das Landessozialgericht geklagt und damit das Verfahren erheblich verzögert haben. Wir haben dem Vermittlungsvorschlag des aufsichtsführenden Gesund heitsministeriums in Brandenburg zugestimmt. Als Kasse ging und geht es uns immer darum, eine vernünftige, zukunftsfähige Basis für die Verhandlungen mit den Pflegeverbänden zu finden, um gemeinsam den Herausforderungen im Pflegesystem zu be gegnen. Denn eins ist klar: Um auch im Jahre 2030 und darü ber hinaus eine menschenwürdige Pflege organisieren zu kön nen, stehen alle Partner in der Verantwortung. Und obwohl der Schiedsspruch Strukturanpassungen für notwendig erachtet, wurden aktuelle Entwicklungen am Pflegemarkt komplett aus geblendet. Schlimmstenfalls kann die rechtliche Auseinandersetzung zusätzlich zu den bisherigen drei Jahren noch mehrere Jahre andauern. Durch Ihre Klage sind die ambulanten Pflegedienste nun gezwungen, aus dem dringend benötigten Geld Rückstellungen zu bilden. Sind Sie damit nicht mit schuld am Fortbestand der chronischen Unterfinanzierung der ambulanten Pflege? Frank Michalak: Wir sind zur Einigung bereit, wenn die Pflege dienste Transparenz über eine tarifgerechte Bezahlung ihrer Mit arbeiter herstellen und wichtige Strukturanpassungen umgesetzt werden. Im Übrigen wird die im Schiedsspruch festgehaltene Vergütungssteigerung trotz Klage von uns vollständig gezahlt. Und obwohl wir kein Tarifpartner sind, setzen wir uns dafür ein, dass die Vergütungssteigerungen auch im Geldbeutel der enga gierten Pflegekräfte ankommen. Das Geld für eine tarifgerechte Bezahlung ist von Seiten der AOK nie in Frage gestellt worden. Das deutsche Pflegesystem basiert auf Verhandlungen der Verbände mit den Krankenkassen. Darauf haben Politiker, die eine Verbesserung der Situation in der Pflege ankündigen, keinen Einfluss. Wie begegnen Sie als Krankenkasse diesen Forderungen? Frank Michalak: Zur Wahrheit gehört, dass das deutsche Pflegesys tem vor 20 Jahren von der Politik auf Basis einer »Teilkaskoabsi cherung« konzipiert wurde. Und es ist allen bekannt, dass gesell schaftliche und soziale Probleme sich eben nicht allein aus Versi chertengeldern finanzieren lassen. Die Bundesregierung hat aber erkannt, dass die Pflegeversicherung in der heutigen Form per spektivisch chronisch unterfinanziert und kaum zukunftsfähig ist. Sie wird deshalb den Beitragssatz anheben. Zusammen mit der Politik und Verbänden sehen wir uns als Kranken- und Pfle gekasse in der Pflicht, darüber hinaus gemeinsam nach Lösun gen zu suchen. Aus diesem Grund setzen wir uns aktiv für eine gesellschaftliche Aufwertung des Pflegeberufes ein, plädieren für die Abschaffung von Schulgeldern in der Altenpflege-Ausbildung auf Landesebene und fördern maßgeblich beispielgebende Pflege projekte. So setzen wir uns schon lange Zeit für den Versorgungs ansatz »Arzt im Pflegeheim« (Care plus und Berliner Projekt), die Pflegestützpunkte oder auch das Berliner Krisentelefon »Pflege in Not« ein und haben kürzlich das Projekt »Pflege in Familien för dern« gestartet. Es dürfte kaum eine andere Krankenkasse geben, die sich dieser sozialen Verantwortung mit solch konkreten An geboten und Initiative stellt wie die AOK Nordost. Frank Michalak FOTO: AOK NORDOST / CHRISTIAN LIETZMANN Freude durch Vielfalt Ehrenamt in der Albert Schweitzer Stiftung – Wohnen & Betreuen Wer wir sind Die Albert Schweitzer Stiftung – Wohnen & Betreuen ist ein so zialer Dienstleister im Norden Berlins und vereint unter ihrem Dach eine Vielzahl unterschiedlicher Lebens- und Wohnformen sowie ein breites Spektrum von Betreuungsangeboten an zahl reichen Standorten, vorwiegend im Stadtbezirk Berlin-Pankow. Unsere Leistungen nutzen etwa 650 Menschen mit Pflegebedarf beziehungsweise mit Beeinträchtigungen. Wie es anfing Schon seit vielen Jahren waren in unserem Seniorenbereich zirka 25 Ehrenamtliche tätig, meist Angehörige, die sich entschlossen 22 hatten, nicht nur Mutter oder Vater, sondern eben auch andere Mitbewohnerinnen und Mitbewohner zu besuchen und zu beglei ten. Im Jahr 2008 haben wir uns dann entschlossen: Wir wollen die Ehrenamtsarbeit ausbauen und systematisch weiterentwickeln. Was am Anfang wichtig war Man muss Ehrenamtsarbeit gut vorbereiten. Das bedeutet: Sich Grundwissen aneignen zum Wesen des Ehrenamtes (entgeltfrei, freiwillig) und zu dessen Geschichte (eigenständig, Ursprung so zialer Arbeit), ethische Grundsätze beachten (Freiwilligencharta, Ehrenamt kann und soll Hauptamtliche nicht ersetzen!) und Forschungsergebnisse berücksichtigen (zum Beispiel zu Moti PARITÄTISCHER RUNDBRIEF August / September 2014 PFLEGE RUBRIK Ehrenamtliche mit Seniorin beim »Tanz in den Mai« FOTO: ALBERT SCHWEITZER STIFTUNG – WOHNEN & BETREUEN / GESTER ven, warum jemand ein Ehrenamt ausübt). Dazu gehört unbe dingt auch: Vor Beginn der Akquise konkrete Rahmenbedingun gen für ehrenamtliche Tätigkeit und für die Zusammenarbeit mit Hauptamtlichen festzulegen (zum Beispiel Vertragsgestaltung, Aufgabenfelder, Würdigungsformen). Zu diesen (und mehr) Aspekten wurden mit der Paritätischen Akademie Berlin in den Jahren 2008 und 2010 zehn Workshops zum Thema Ehrenamt vereinbart. Mehr als 70 hauptamtlich Mitarbeitende der Albert Schweitzer Stiftung – Wohnen & Be treuen nahmen an diesen sehr lebendigen Veranstaltungen teil. Mit Beginn der Workshops, im Jahr 2008, wurde in der Stiftung die Stelle eines Ehrenamtskoordinators geschaffen, der konkrete, einrichtungsspezifische Richtlinien zur Ehrenamtsarbeit erstellte und der für zentrale Steuerungsaufgaben zuständig ist. Wo wir jetzt stehen Mittlerweile sind etwa 100 Menschen in vielfältiger Weise ehren amtlich bei uns tätig. Ob Einzelbetreuung (Gespräche, Beglei tung bei Spaziergängen, Veranstaltungen oder Einkäufen, Beglei tung beim Nutzen von Angeboten im Stadtteil) oder Gruppenak tivitäten (Lesekreis, Singekreis, Kreativarbeiten, Gottesdienste, Theatergruppe), ob organisatorische Hilfe (Medienarchiv) oder Übernahme von Haushalts- und handwerklichen Tätigkeiten, ob kontinuierliche Aktivität (freundschaftliche Begleitung) oder punktuelle Mitarbeit (Mithilfe bei Veranstaltungen und Fes ten) – alle Einsätze unterstützen direkt oder indirekt die Men schen, die unsere Angebote nutzen. Ehrenamtliche bereichern das Leben in der Stiftung unge mein, sie realisieren zusätzliche Aufgaben und Projekte und be gleiten in besonderer Weise persönlich und individuell, werden oft zu Freunden und wichtigen Ansprechpartnern. Ehrenamtliche verdienen und erhalten Anerkennung, unter anderem durch die Würdigung im Einsatz vor Ort und mit einer jährlichen großen Würdigungsfeier. August / September 2014 Wo es hingeht Ehrenamt ist und bleibt uns wichtig, neue Ehrenamtliche sind je derzeit herzlich willkommen! Ehrenamt bietet das Potential, so wohl eine besondere Vielfalt der Angebote als auch eine beson dere Qualität der Begleitung von Menschen mit Hilfebedarf zu realisieren. In Kombination mit der essentiell wichtigen Arbeit Hauptamtlicher (keinesfalls anstelle hauptamtlicher Tätigkeit!) entsteht etwas Größeres, etwas, das zusammen »klingt« und auf ganz besondere Art und Weise dazu beiträgt, die Lebensqualität der Menschen, die unsere Angebote nutzen, weiter zu erhöhen und deren Teilhabe am Leben zu vertiefen. STEFFEN GESTER, ALBERT SCHWEITZER STIFTUNG – WOHNEN & BETREUEN Ehrenamtlich und Nutzerin der ASS-Angebote FOTO: ALBERT SCHWEITZER STIFTUNG – WOHNEN & BETREUEN PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 23 KINDERTAGESSTÄTTEN »Hier geht es also um Vielfaltspädagogik« Fünf Fragen an Thomas Kugler, Bildungsreferent bei »KomBi – Kommunikation und Bildung« Thomas Kugler studierte in Berlin und arbeitet seit 1993 in der Erwachsenenbildung. Er ist Bildungsreferent bei »KomBi – Kommunikation und Bildung«, Mitglied im Paritätischen Berlin seit 1984. KomBi und ABqueer setzen als Trägerverbund mit ihrer Bildungsinitiative Queerformat seit 2010 den Berliner Aktionsplan gegen Homo- und Transphobie im Bildungsbereich um. Die Fragen stellte Miguel-Pascal Schaar. Wie ist es zur Gründung von KomBi gekommen und welche Aufgaben hat Ihre Einrichtung? Thomas Kugler: 1980 gründeten engagierte lesbische Frauen und schwule Männer ge meinsam unseren Trägerverein »Kommu nikations- und Beratungszentrum ho mosexueller Frauen und Männer e. V.« (KBZ) in Berlin-Kreuzberg. Das KBZ hatte drei Arbeitsbereiche: die Angebote der Lesbenberatung, die der Schwulen beratung und die gemeinsame inhaltliche Arbeit im Bereich Bildung. Der Verein setzte sich also für Emanzipation nach in nen und nach außen ein: einerseits Empo werment und andererseits Antidiskrimi nierungsarbeit vor allem im Bildungsbe reich. Mitte der 1990er Jahre wurde nach der Ausgründung von Lesbenberatung und Schwulenberatung die Bildungsar beit zum Kernbereich des KBZ. Unseren Bildungsansatz, die Lebensformenpäda gogik, zeichnet ein menschenrechtsbezo gener Diversity-Ansatz aus. Mit der Bil dungsinitiative Queerformat führen wir seit 2010 im Senatsauftrag Fortbildun gen und Beratungen für Schulen, Kin dertagesstätten, Jugendämter und Träger der Kinder- und Jugendhilfe durch. Da bei geht es um die Frage, welche Rolle se xuelle und geschlechtliche Vielfalt in der pädagogischen Arbeit spielen. Thomas Kugler chen Gefühlen. Und sie diskutieren sehr angeregt, wie sie mit der Anmeldung von Kindern aus Regenbogenfamilien im Team umgehen. Oder wie sie sich gut da rauf vorbereiten können, wenn bald die ersten intergeschlechtlichen Kinder in der Kita angemeldet werden, die seit der Per sonenstandsgesetzänderung vom Novem ber 2013 kein amtliches Geschlecht mit in die Kita bringen. Das Berliner Kita-För dergesetz von 2005 nennt explizit sexuelle Identität als eine Vielfaltsdimension in unserer demokratischen Gesellschaft, auf die die Kita die Kinder vorbereiten soll. Hier geht es also um Vielfaltspädagogik, nicht um Sexualpädagogik. Ist die sexuelle und geschlechtliche Vielfalt schon ein Thema in der Kita und für Kleinkinder? Der Medienkoffer »Familien und vielfältige Lebensweisen« und Schulungen dazu für Kindertageseinrichtungen sind ein Schwerpunkt Ihrer Arbeit. Was genau beinhaltet er und wie ist die Resonanz der Kitas? Thomas Kugler: Diese Themen zeigen sich im frühkindlichen Bereich vor allem, wenn es um Vorstellungen von »richti gen« Mädchen oder Jungen geht und sich Kinder demgegenüber ganz kreativ und selbstbestimmt ausagieren: Jungen im Prinzessinnenkleid und fußballspielende Mädchen irritieren Erwachsene meist und werden in ihren geschlechtsrollenuntypi schen Wünschen nicht immer unterstützt. In unseren Seminaren berichten die Erzie herinnen und Erzieher auch überraschend oft von Kindern mit transgeschlechtli Thomas Kugler: Die Senatsverwaltung für Bildung hat diesen Medienkoffer entwi ckeln lassen, um den Kitas pädagogische Materialien anzubieten, die gesellschaftli che Vielfalt thematisieren und Familien vielfalt in einem umfassenden Sinne abbil den: Hier gibt es nicht die sprichwörtliche »Bilderbuchfamilie«, die wir in den meis ten Bilderbüchern vorfinden. Die Fami lien hier sind so vielfältig wie die Familien der Kinder, die die Berliner Kitas besu chen. Das Bilderbuch »Alles Familie!« be schreibt exemplarisch die Patchwork-Rea 24 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF FOTO: PRIVAT lität so vieler Kinder mit seinem Untertitel »Vom Kind der neuen Freundin vom Bru der von Papas früherer Frau und anderen Verwandten«. Der Koffer enthält ein Fa milienspiel, 30 Bilderbücher, sechs Fach bücher und eine Handreichung mit spe zifischen Hintergrundinformationen zu den Themen vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung, Inklusionspädagogik, geschlechtergerechte Erziehung, Regen bogenfamilien sowie lesbische, schwule, bisexuelle und trans* Lebensweisen in der pädagogischen Arbeit. Das für den Kof fer entwickelte Begleitmaterial umfasst eine didaktische Einführung, eine Titel liste, Büchersteckbriefe zu allen Bilderbü chern und dem Familienspiel sowie Kurz beschreibungen der Fachliteratur. Obwohl die Senatsverwaltung noch keine offizielle Werbung für den Koffer ge macht hat, ist die Resonanz in den Kitas groß. Auch in unseren Seminaren für Kitas und Kitaleitungen stoßen die Mate rialien regelmäßig auf größten Zuspruch. Eine Standortliste mit den Ausleihstatio nen des Koffers ist auf der Website queer format.de zu finden. Wie lässt sich eine geschlechtliche und sexuelle Vielfalt in der Genderpädagogik der Jugendarbeit umsetzen und was ist das Anliegen? Thomas Kugler: In der Jugendarbeit gibt es schon länger Ansätze genderpädago gischer Arbeit, entsprechende Leitlinien August / September 2014 KINDERTAGESSTÄTTEN und Konzepte liegen auch für Berlin vor. Meist geht es in diesen Ansätzen jedoch vor allem um die unterschiedlichen Le benswelten von Mädchen und Jungen – transgeschlechtliche Lebenswelten sind wie intergeschlechtliche Biographien bis her eher Leerstellen. Und auch in Be zug auf Liebe und Partnerschaft finden wir meist eine sehr heteronormative He rangehensweise: gleichgeschlechtliche Er fahrungen oder Partnerschaften werden kaum einmal thematisiert. Das Ziel ge schlechtsbewusster Arbeit, Kinder und Jugendliche jenseits von Geschlechterkli schees in ihren individuellen Fähigkeiten und Interessen zu fördern und ihnen viel fältige Geschlechterbilder aufzuzeigen, lässt sich aber nur erreichen, wenn auch geschlechtliche und sexuelle Vielfalt ihren Platz in den pädagogischen Konzepten erhalten. Hier sind dann auch wirksame Strategien gegen sexistische, homophobe und transphobe Diskriminierungen ge fragt, die leider immer noch abgrenzend eingesetzt werden – und weiter ausgren zend wirken. Was ist der Unterschied zwischen Toleranz und Respekt aus Ihrer Sicht? Thomas Kugler: Auf den Einbahnstraßen charakter von Toleranz hat schon Go ethe hingewiesen, als er sagte: »Toleranz darf nur eine vorübergehende Gesinnung sein, sie muss zur Anerkennung füh ren. Dulden heißt beleidigen.« Das Kon Die Bildungsinitiative QUEERFORMAT bietet im Auftrag des SFBB eine Kurzfortbildung mit dem Titel »Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt als Themen in Kindertageseinrichtungen« an. In dieser Fortbildung erwerben Kita-Leiterinnen und Kita-Leiter Fachwissen zu den Themen sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität für die Arbeit in Kindertageseinrichtungen. Sie erhalten praktische Anregungen, wie sie sexuelle und geschlechtliche Vielfalt in ihrer Einrichtung konzeptionell, personalpolitisch und methodisch berücksichtigen können. Eine weitere, zwei-bis vierstündige Schulung führt Kita-Fachkräfte in den Medienkoffer und das dazugehörige Begleitmaterial ein und gibt Impulse für den pädagogischen Einsatz in ihren Kindertageseinrichtungen. zept von Toleranz fußt – anders als un ser Grundgesetz und die Menschenrechte – auf Ungleichheit: Wer in die Gunst von Toleranz kommt und geduldet wird, kann niemals gleichrangig sein. Die Ar gumentation, die wir zum baden-würt tembergischen Bildungsplan hören, dass zum Beispiel gleichgeschlechtliche Le bensweisen toleriert, nicht aber akzep tiert würden, zeigt, dass manche gesell schaftlichen Kräfte gerne am überkom menen Ungleichheitsmodell festhalten wollen. Aber Menschenrechte sind un teilbar – und die eindeutigen Urteile des Bundesverfassungsgerichts zur Gleichstel lung von gleichgeschlechtlich oder trans geschlechtlich lebenden Menschen zeigen, wie unser höchstes Gericht die Grund werte der Verfassung versteht. »Null Tole ranz für Diskriminierung!« – da taugt der Begriff noch. Ansonsten gilt: »Menschen sind verschieden – Rechte nicht.« Information: Weitere Informationen und alle Schulungstermine finden Sie unter queerformat.de/kinder-und-jugend-hilfe/termine/ MEDIENFENSTER Vielfalt fördern von klein auf Fachtagsdokumentation zu Inklusionspädagogik in der Kita erschienen I m Oktober 2013 veranstalteten das Sozialpädagogische Fortbildungsinstitut Ber lin-Brandenburg und die Bildungsinitiative Queerformat den Fachtag »Vielfalt för dern von klein auf – Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt als Themen frühkindli cher Inklusionspädagogik«. Nun ist die umfassende Dokumentation der Veranstaltung erschienen. Sie gibt neben den fachlichen Inputs auch die Ergebnisse der drei Workshops wieder: Ein Workshop thematisierte den Einsatz von Bilderbüchern aus dem Medienkof fer, ein zweiter den pädagogischen Umgang mit geschlechtsvarianten Kindern und ein dritter die Zusammenarbeit mit Eltern und ihre Reaktionen auf die Thematisierung von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt in der Kita. Information: Hier finden Sie die pdf-Version der Fachtagsdokumentation zum Download und können die Druckfassung bestellen: queerformat.de/kinder-und-jugend-hilfe/publikationen-und-materialien/ Informationen zur Bildungsinitiative Queerformat D ie Bildungsinitiative Queerformat ist seit 2009 der gemeinsame Trägerver bund der Bildungseinrichtungen KomBi (gegründet 1980) und ABqueer (gegrün det 2004). Seit 2010 setzt sie in öffentli chem Auftrag die parlamentarische Initia tive »Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt« (ISV) in den Bereichen Kinder- und Jugend hilfe sowie Schule um. Im Bereich Schule ist die Bildungsinitiative von der Senats verwaltung für Bildung, Jugend und Wis August / September 2014 senschaft beauftragt, im Bereich Kinderund Jugendhilfe vom Sozialpädagogischen Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg (SFBB). Die Bildungsinitiative Queerfor mat führt Informationsveranstaltungen für Leitungskräfte und Fortbildungen für Schulen, Kindertagesstätten, Jugendäm ter und freie Träger der Kinder- und Ju gendhilfe durch. Die Bildungsinitiative entwickelt außerdem pädagogische Mate rialien zu den Themenschwerpunkten ge schlechtliche und sexuelle Vielfalt. PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Berliner Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe und aus der Schule können sich weiterhin bei der Bildungsinitiative Queerformat kostenfrei beraten und fort bilden lassen. Auf der Website der Bil dungsinitiative stehen pädagogische Ma terialien zum Download bereit. Information: Bildungsinitiative Queerformat, Kluckstraße 11, 10785 Berlin Telefon: (030) 215 37 42, queerformat.de 25 KINDER- UND JUGENDHILFE »Die Zahl der Suizide soll verringert werden« Fünf Fragen an Gerd Storchmann, Diplom-Sozialpädagoge beim neuhland e. V. Nach mehrjähriger Tätigkeit für das Unionhilfswerk arbeitet Gerd Storchmann seit 1992 für neuhland e. V. Im Verlaufe seiner Tätigkeit übernahm er zunehmend Führungsaufgaben in den Leitungen der Krisenwohnung, der Öffentlichkeitsarbeit, bei Online-Angeboten, Online-Beratung und der Akademie. Seit annähernd acht Jahren ist Herr Storchmann stellvertretender Geschäftsführer. Die Fragen stellte Miguel-Pascal Schaar. Herr Storchmann, was ist »neuhland«? »So geht’s! Vernetzung von Kindertagespflege und Kita« Fachtagung des Arbeitskreises zur Förderung von Pflegekindern Wie kann die Vernetzung von Kindertagespflege und Kita verwirklicht werden? Wie können zwei so unterschiedliche Betreuungssysteme miteinander kooperieren? Bei der Fachtagung »So geht’s! Vernetzung von Kindertagespflege und Kita« werden Modelle gelungener Vernetzung vorgestellt und diskutiert. Die Fachtagung richtet sich an Tagesmütter, Tagesväter, Kita-Erzieherinnen und Fachkräfte. Sie ist Teil der Jubiläumsver- Gerd Storchmann: Der Verein neuhland vereint unter seinem Dach eine Reihe von Einrichtun gen, die Hilfen in schweren Krisensituationen anbieten. Schwerpunkte sind die Arbeit mit Kin dern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen und deren Familien in, vor oder nach suizidalen Kri sen, bei schweren psychischen/psychiatrischen Problemen und Störungen und im Zusammen hang mit Traumatisierungen. Ziel ist die Krisen bewältigung und Suizidprävention bei jungen Menschen. Der Träger wurde 1982 in Berlin gegrün det und begann seine Arbeit mit einem Verbund von psychotherapeutisch orientierter Beratungs stelle und Krisenwohnung für Kinder, Jugendli che und junge Erwachsene. Damit war neuhland das bundesweit erste suizidpräventive Projekt für Kinder und Jugendliche. Diese Arbeit an der Schnittstelle zwischen Jugendhilfe und Psychiatrie, zwischen Krisenin tervention und psychotherapeutisch orientierter Betreuungsarbeit in Wohngruppen hat zu einer Weiterentwicklung der Hilfen unter dem Trä gerdach geführt. Dies schließt inzwischen auch Hilfen für alle Altersgruppen und unterschied liche diagnostische Problemstellungen ein. Ei nes ist den Hilfen gemeinsam: Sie bewegen sich immer im Spannungsfeld zwischen psychothe rapeutischer, sozialer und psychiatrischer Hilfe und zentrieren auf Krisen. Seit 2009 betreibt neuhland eine eigene Fort bildungsakademie mit Fortbildungen in den Be reichen Suizidgefährdung, Trauma, psychische Erkrankung, Methoden, Gruppendynamik, Ge walt, Männerarbeit, Selbstmanagement. Welche Angebote machen Sie in der Suizidprävention? anstaltungen »40 Jahre Arbeitskreis zur Förderung von Pflegekindern e. V.«. Die Fachtagung findet am 13. September von 9.30 bis 16.00 Uhr in der Bank für Sozialwirtschaft, Oranienburger Straße 13–14, Berlin-Mitte statt. Die Teilnahmegebühr beträgt für Mitglieder im Arbeitskreis Pflegekinder 20 Euro, für Nichtmitglieder 25 Euro. Mehr unter arbeitskreis-pflegekinder.de. 26 Gerd Storchmann: Wir konzentrieren uns auf die Zielgruppe der jungen Menschen und laden Lehrer mit ihren Schülern zu Informationsver anstaltungen ein zu den Themen Krise, dest ruktive Entwicklung, Suizidalität und Hilfsan gebote. Wir bringen unser Wissen und unsere Erfahrung zum Thema Krisen und Suizidalität bei verschiedensten Anlässen in der Fachöffent PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Gerd Storchmann FOTO: RAH! RALF A.HANKE lichkeit und der allgemeinen Öffentlichkeit ein. Wir bieten Fortbildungen und Fachveranstal tungen für Fachleute im psychosozialen Bereich an. Wir werden häufig von Medien als »Exper ten« bei Suiziden oder Suizidversuchen von jun gen Menschen befragt. Außerdem arbeiten wir auch mit in Organisationen, die sich um die Sui zidprävention kümmern, wie der Deutschen Ge sellschaft für Suizidprävention oder dem Natio nalen Suizidpräventionsprogramm. Gelegentlich wird behauptet, dass ein Suizid nicht zu verhindern sei bei Menschen, die ihn tatsächlich vorhaben. Was ist an dieser Aussage dran? Gerd Storchmann: Es ist sicher so, dass es Men schen gibt, die trotz intensivster Bemühungen nicht erreicht werden. Dies sollte jedoch nicht dazu führen, die Bemühungen einzustellen. Wir erreichen viele Menschen mit ernsthaften Suizid absichten und nehmen auch alle ernst. Was mög licherweise in der Behauptung angesprochen wird ist, dass es Menschen gibt, die kurz vor ei nem Suizid so entschlossen sind, dass sie bereits jeglichen psychischen Kontakt nach außen abge brochen haben. Dieser Phase ging jedoch mit Si cherheit eine lange Phase der Verzweiflung vor aus, die möglicherweise von der Umwelt schon nicht ernst genommen wurde oder diese auch hilflos machte. Der feste Entschluss, sich um August / September 2014 KINDER- UND JUGENDHILFE zubringen, wirkt dann für die betroffene Person wie eine Erlösung von vorangegan genen Qualen. Sie zeigen sich unbeküm mert, gut gelaunt und bringen sich doch um. Deshalb lösen gut gelaunte und hei tere depressive Menschen in Fachkreisen oft auch Sorge aus. Es ist grundsätzlich wichtig, sich um Menschen zu kümmern, die suizidale Absichten hegen. Oft kann man helfen und jemanden aus dieser ge fährlichen Situation herausbringen. Gibt es Zahlen über versuchte und vollzogene Selbsttötungen in Berlin und im Bundesgebiet? Gerd Storchmann: Die aktuellen Zahlen vom Jahr 2012 nennen 9.890 Suizidtote in Deutschland. Zu bedenken ist, dass dies nur die offiziell festgestellte Zahl ist. Es ist immer von einer nicht unbedeuten den Dunkelziffer auszugehen. Im Bereich der jungen Menschen unter 25 Jahren sind es 580 Suizide. In Berlin hatten wir 331 Suizide über alle Altersgruppen, da von 19 von Menschen unter 25 Jahren. Es gibt also in Deutschland mehr Todesfälle durch Suizide als durch Verkehr, Drogen und AIDS zusammen. Zwei Drittel der Suizide werden von Menschen männli chen Geschlechts vollzogen. Am 10. September beteiligen sich neuhland und der Paritätische Berlin an der Aktion »600 Leben – Gemeinsam Suizide verhindern« vor dem Brandenburger Tor anlässlich des Welt-Suizidpräventionstages. Was beabsichtigen Sie damit und welche Botschaft soll vermittelt werden? Gerd Storchmann: Wir wollen in erster Li nie auf das Problem der gleichbleibend hohen Suizide in Deutschland aufmerk sam machen. Es soll weiter deutlich wer den, dass man sich um die Menschen kümmern kann und sollte, die solche Ge danken mit sich tragen. Die Botschaft ist: Es gibt Hilfe, du bist nicht allein, wir kümmern uns um dich, du bist uns wich tig! Dadurch wird das Thema aus der Ta buzone geholt und offen darüber gespro chen. Langfristig soll die Zahl der Suizide verringert werden. Information: neuland.de 600leben.de Aktion »600 Leben« vor dem Brandenburger Tor zum Welt-Suizidpräventionstag Jedes Jahr sterben in Deutschland 600 Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren durch Suizid. Zehntausend Menschen sind es insgesamt. Eine erschreckend hohe Zahl, die kaum bekannt ist. Mit vereinten Kräften ruft der Paritätische Berlin mit neun weiteren Berliner Akteuren aus dem Bereich Seelische Gesundheit am 10. September, dem Welt-Suizidpräventionstag, zur Aktion »600 Leben« auf. Die Idee: 600 Menschen sollen sich stellvertretend für 600 junge Suizidtote auf dem Pariser Platz am Brandenburger Tor versammeln. Auf ein Signal lassen sie sich auf den Boden fallen, wo sie so lange liegen bleiben, bis ihnen die Hand zum Aufstehen gereicht wird. Die Botschaft: Suizid kann verhindert werden, hierfür sind Informationen und Hilfsangebote wichtig. Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) und die IASP (International Association for Suicide Prevention) haben erstmals im Jahr 2003 den Welt-Suizidpräventionstag ausgerufen. Dieses Jahr vereinen sich die wichtigsten Berliner Organisationen im Bereich Suizid und seelische Gesundheit, um ein Zeichen zu setzen: Damit nächstes Jahr weniger Menschen durch Suizid sterben. Weitere Information: 600leben.de Alle Jugendlichen erreichen! Fachtagung zum geplanten Ausbau der Jugendberufsagenturen D er Paritätische Gesamtverband und die Bundesarbeitsgemein schaft Evangelische Jugendsozi alarbeit veranstalten am 3. und 4. Septem ber für den Kooperationsverbund Jugend sozialarbeit eine bundesweite Fachtagung zum geplanten Ausbau der Jugendbe rufsagenturen. Im Koalitionsvertrag der neuen Bun desregierung ist das Ziel benannt, diese Stellen flächendeckend einzurichten. Da bei geht es um die Herausforderung, die Beratung und Unterstützung für junge Menschen am Übergang von der Schule in Ausbildung, Arbeit und für ein gelin gendes Erwachsenleben zwischen den un terschiedlichen Institutionen zu bündeln und gewinnbringend aufeinander abzu stimmen. In der Fachtagung soll es darum gehen, konzeptionelle Rahmenbedingun gen für eine erfolgreiche Gestaltung zu beleuchten, unter anderem indem anhand ausgewählter Praxisbeispiele die verschie denen Möglichkeiten der Zusammenar beit erörtert und Vor- und Nachteile abge August / September 2014 Ausbildungs- und Kulturzentrum Berlin: Jugendliche präsentieren ihre Ausbildung beim DJHT wogen werden. Ein Schwerpunkt soll der Frage gewidmet werden, wie es mit Un terstützung der Jugendhilfe und den An FOTO: WEIDNER geboten der Jugendsozialarbeit gelingen kann, die soziale Integration der jungen Menschen abzusichern. Information: Die Fachtagung von Mittwoch, 3. September, 12.00 Uhr, bis Donnerstag, 4. September, 13.00 Uhr, findet im Centre Monbijou in der Oranienburgerstr. 13–14 statt. Die Teilnahmegebühr beträgt 60 Euro pro Person. Bitte melden Sie sich verbindlich (jede Person einzeln) bis zum 14. August über das Online-Formular unter jugendsozialarbeit.de/druckfrisch_2014_16 an. Nach Anmeldeschluss erhalten Sie eine Anmeldebestätigung mit Angabe von Hotelhinweisen mit Zimmerkontingenten. Tagungsorganisation: Der Paritätische Gesamtverband, Birgit Wuck, jsa@paritaet.org, (030) 24636-423 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 27 KINDER- UND JUGENDHILFE Startchancen für junge Menschen aus benachteiligten Regionen Beiträge auf dem Blog »jugendhilfe-bewegt-berlin« in den vergangenen vier Wochen · Hotline Kinderschutz – mehrsprachig · Kinder- und Jugendschutz durch offene Jugendarbeit · Die Macht der Worte ... oder der kleine aber feine Unterschied zwischen »frei« und »öffentlich finanziert« · Die WOHNGUT-Charta – zum Abschluss der Kampagne »wohnwut« Alle Beiträge und noch viel mehr unter jugendhilfe-bewegt-berlin.de Wir freuen uns auf Ihre Kommentare! Start des bundesweiten Modellprogramms »Jugend stärken im Quartier« D as neue Modellprogramm »Jugend stär ken im Quartier« ist am 10. Juli gestar tet. Das Bundesministerium für Fa milie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und das Bundesministerium für Umwelt, Na turschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) wollen Kommunen bei der Förderung benachtei ligter junger Menschen bei ihrem Übergang von der Schule in den Beruf stärken. Grundlage ist eine entsprechende gemeinsame Förderrichtlinie des Bundesfamilienministeriums und des Bun desbauministeriums. Mit dem Programm unterstütze man »Län der und Kommunen bei der Herausforderung, gerade jungen Menschen mit schlechteren Start chancen individuelle Hilfen bei ihrem Übergang von der Schule in den Beruf anzubieten, um ihre beruflichen Ziele zu verwirklichen«, so Bundes familienministerin Manuela Schwesig. »Jugend stärken im Quartier« kombiniert sozialpädagogi sche Unterstützungsangebote, die passgenau ent sprechend der Bedarfslage der jungen Menschen ausgestaltet werden können. Darüber hinaus werden Projekte angeboten, die zur Aufwertung des unmittelbaren Wohnumfeldes und zur Akti vierung der jungen Menschen beitragen. So sol len nicht nur die Perspektiven der jungen Men schen gestärkt werden, sondern auch die Nach barschaften vor Ort. Neben individuell zugeschnittenen Hilfen können auch Mikroprojekte zur Aufwertung des sozialräumlichen Umfelds von und mit Jugend lichen durchgeführt werden – wie zum Beispiel das Veranstalten von Nachbarschaftsfesten, das Pflanzen von Bäumen oder die Errichtung neuer Freizeitplätze für Jugendliche. Bundesbauminis terin Barbara Hendricks betonte: »Unsere För dermittel gehen genau dorthin, wo sie gebraucht werden: In benachteiligte Quartiere, nämlich die Programmgebiete unseres Städtebauförderpro gramms ‹Soziale Stadt› oder vergleichbare sozi ale Brennpunkte.« Das Programm wird zunächst für vier Jahre ab 2015 aus Mitteln des Europäischen Sozial fonds (ESF) und des Bundes gefördert. Die res sortübergreifende Zusammenarbeit und Mittel bündelung für benachteiligte Quartiere mit dem Programm »Jugend stärken im Quartier« ist ein wichtiger Beitrag der Bundesregierung für eine fachübergreifende, integrierte, soziale Stadtent wicklung vor Ort. Information: Antragsberechtigt sind die örtlichen Träger der öffentlichen Jugendhilfe, in deren Wirkungskreis Programmgebiete des Städtebauförderungsprogramms »Soziale Stadt« liegen und/oder die selbst benachteiligte Gebiete mit besonderem Unterstützungsbedarf für die Zielgruppen in ihrem Wirkungskreis benennen können. In der ersten Stufe müssen interessierte Kommunen dem Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) bis spätestens bis 20. August Interessenbekundungen zur Teilnahme vorlegen. Weitere Informationen zum Programm und zum Interessenbekundungsverfahren finden Sie unter jugend-staerken.de . Quelle und Kontakt: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, poststelle@bmfsfj.bund.de , Servicetelefon: (030) 201 791 30 BÜRGERENGAGEMENT Sozial wirksam und unternehmerisch klug Mitarbeiter bevorzugen sozial engagierte Arbeitgeber W ie mache ich mein Unternehmen für qualifizierte Fach- und Führungskräfte attraktiv? Diese Frage wird Unternehmer in den kommenden Jahren mehr und mehr beschäftigen. Eine der vielen komplexen Anforderun gen, mit denen sich Unternehmen zunehmend konfrontiert se hen, ist die Etablierung gesellschaftlichen Engagements und die Außendarstellung als verantwortungsvoller, umweltbewusster und sozial kompetenter Arbeitgeber. Früher mussten Unternehmen lediglich ökonomisch erfolg reich sein, um als »gut« dazustehen. Heute allerdings wird von ihnen erwartet, dass sie zusätzlich auch ökologische und soziale Ziele verfolgen. Dies ist insbesondere auf den Wertewandel bei jüngeren Arbeitskräften zurückzuführen, die erwarten, dass sich 28 Ein Team der sofatutor.com GmbH in Kreuzberg PARITÄTISCHER RUNDBRIEF FOTO: STIFTUNG GUTE-TAT.DE August / September 2014 BÜRGERENGAGEMENT Unternehmen auch gesellschaftlich engagieren. Nachwuchsfüh rungskräfte werden meist schon in ihrer Ausbildung mit sozialen Themen wie gesellschaftlicher Verantwortung von Unternehmen und Nachhaltigkeit konfrontiert, sodass sie sich bei der Wahl ih res Arbeitsgebers zunehmend auch an seinen nach außen sichtba ren Werten orientieren. Das gilt nicht minder für den Führungsnachwuchs. Auch er will sich mit seinem Unternehmen identifizieren können: Werte wie gesellschaftlicher Beitrag treten neben die klassischen Ent scheidungskriterien wie Entlohnung und Aufstiegsmöglichkei ten. Das soziale Engagement eines Unternehmens wird immer wichtiger und kann in vielen Fällen bei vergleichbaren finanzi ellen Rahmenbedingungen den Ausschlag für die Entscheidung zugunsten des zukünftigen Arbeitgebers geben. Darüber hinaus stärkt die Identifikation mit dem Unternehmen, für das man tä tig ist, die Motivation und Loyalität gegenüber dem Arbeitge ber und steigert als Konsequenz die Bindung der Beschäftigten an diesen. Folgerichtig bieten in der heutigen Zeit, in der der demogra phische Wandel mit einer sinkenden Resonanz auf Stellenanzei gen einhergeht, gemeinnützige Aktivitäten Unternehmen eine probable Möglichkeit, sich als Arbeitgeber mit einem guten Ruf zu positionieren: umsichtiges Wirtschaften, fairer Umgang mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Verantwortung für die Gesellschaft und Umwelt – das sind die Grundpfeiler von Corpo rate Social Responsibility (CSR). Großunternehmen nutzen diese Attribute bereits seit Jahren und verstärken ihr Image als Arbeitgeber, die damit gesellschaft liche Verantwortung übernehmen. Es wird höchste Zeit, dass sich auch kleine und mittelständische Firmen dieses Potenzials bewusst werden und es strategisch nutzen: CSR als wirkungsvol les Argument für die Positionierung als attraktiver Arbeitgeber. Zahlreiche Studien belegen, dass es unternehmerisch klug ist, sich gemeinnützig zu engagieren: So hat eine 2011 durchgeführte Befragung der Unternehmensberatung Deloitte von über 1.500 Fach- und Führungskräften zwischen 21 und 35 Jahren ergeben, dass 71 Prozent der Befragten bei einer beruflichen Veränderung ein sozial engagiertes Unternehmen bevorzugen würden. (Quelle: Deloitte Volunteer IMPACT survey 2011) Die Studie zeigt darüber hinaus, dass soziales Engagement auch eine positive Innenwirkung für Unternehmen hat: Junge Fach- und Führungskräfte, die an CSR-Aktivitäten teilnahmen, bewerten die Unternehmenskultur doppelt so häufig positiv, sind öfter stolz auf ihren Arbeitgeber, fühlen sich deutlich stärker mit ihm verbunden und würden diesen im Freundeskreis empfehlen. Wie könnte ein Einstieg in ein soziales Engagement aussehen? Für kleine und mittelständische Unternehmen ist der gemein same Einsatz im Kollegenkreis in sozialen Projekten (Corporate Volunteering) ein erster überschaubarer Einstieg in CSR. Mög lichkeiten, im Team aktiv zu werden, gibt es viele, ob im Kinder garten, Tierheim, Naturschutzgebiet, in Einrichtungen für Men schen mit Behinderungen – es gibt viel zu tun. Wichtig ist, dass die Belegschaft bei der Auswahl mitbestimmen kann. Eine Befragung der Stiftung Gute-Tat.de von Mitarbeiterin nen und Mitarbeitern, die im Kollegenkreis soziale Projekte be treut haben, bestätigt, dass sich solche Teamevents nicht nur auf die Attraktivität ihres Arbeitgebers positiv auswirken, sondern auch auf den Faktor Teambildung: Für 88 Prozent der Befragten ist es wichtig oder sehr wichtig, dass der Arbeitgeber soziale Ak tionen unterstützt, und 87 Prozent sind der Meinung, dass sol che Einsätze das Betriebsklima positiv beeinflussen (Quelle: Stif tung Gute-Tat.de 2013). 95 Prozent der Befragten würden erneut an einem sozialen Event teilnehmen und über die Hälfte will sich nach dieser Erfahrung sogar privat engagieren. Hilfsbereitschaft, die nicht beim Engagement im Rahmen des Unternehmens ste hen bleibt! Im Team Gutes tun – auf diesen kurzen Nenner lassen sich die Ergebnisse der Umfrage bringen, wie folgende Abbildung ver deutlicht: (Quelle: Stiftung Gute-Tat.de 2013) Zusammenfassend bleibt festzuhalten: Arbeitskräfte ent scheiden sich eher für einen Arbeitgeber, auf den sie stolz sein können, der sie an der Unternehmenskultur partizipieren lässt und ihnen die Möglichkeit bietet, neben ihren fachlichen und in tellektuellen Fähigkeiten auch ihre menschlichen Qualitäten ein zubringen. »Ein solcher Einsatz bringt Spaß, neue Erkenntnisse und be wirkt bei und für alle Beteiligten ein positives Gefühl des Mitei nanders«, so brachte es das Team des Startup Unternehmens So fatutor, das im November 2013 Anzug und Kostüm gegen Frei zeitkleidung tauschte und in einer Kinder- und Jugendstiftung in Berlin-Kreuzberg den Garten winterfest machte, auf den Punkt. Auch ein kleines Team kann Großes bewirken, dachten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der melovely GmbH bei ih rem Arbeitseinsatz in einer Suppenküche, in der sie beim Vorbe reiten und Austeilen der Mahlzeiten an Bedürftige halfen. »Dieser Einsatz hat unsere Perspektive verändert, sie ist nun eine andere als vor dem Einsatz. Wir konnten hier heute viel be wirken, waren überrascht von der großen Anzahl der Bedürfti gen und sind nun vom körperlichen Arbeiten zwar müde, doch gleichzeitig glücklich darüber, dass wir in diesen wenigen Stun den so vielen Menschen helfen und sie unterstützen konnten.« INES BRÜGGEMANN, STIFTUNG GUTE-TAT.DE Information: Weitere Beispiele sozialer Teameinsätze finden Sie unter: gute-tat.de/unternehmensengagement/ehrenamtstage.html Ein Team der melovely GmbH in Lichtenrade August / September 2014 FOTO: STIFTUNG GUTE-TAT.DE Der Beitrag ist in der Broschüre »Gesellschaftliche Verantwortung im Mittelstand – Eine Auswahl an Expertinnen und Experten stellt sich vor« im Rahmen des BMAS-Förderprogramms »Gesellschaftliche Verantwortung im Mittelstand« und in redaktioneller Verantwortung der Bertelsmann Stiftung erschienen. Die vollständige Broschüre und weitere Informationen finden Sie unter unter csr-vernetzung.de PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 29 BÜRGERENGAGEMENT »Die schönsten Geschichten schreibt das wahre Leben« Fünf Fragen an Anke Haverkamp, Leiterin des B.Z.-Projekts »Berliner Helden« Anke Haverkamp stammt gebürtig aus Warendorf in Nordrhein-Westfalen. Sie studierte Media and Entertainment Management an der Stenden University Leeuwarden in den Niederlanden. Seit einem Jahr wohnt sie in Berlin und betreut bei der B.Z. derzeitig als Elternzeitvertretung das Projekt »Berliner Helden«. Die Fragen stellte Miguel-Pascal Schaar. Frau Haverkamp, die »Berliner Helden« haben es in kurzer Zeit zu großer Bekanntheit geschafft. Wie kam es zu dem Projekt und wie funktioniert es heute? Deutscher Engagementpreis 2014 Nominierungen und Abstimmung für Publikumspreis Zahlreiche Menschen haben engagierte Personen und Organisationen für den Deutschen Engagementpreis 2014 vorgeschlagen. Die Jury tagt Anfang September und entscheidet über die Preisträgerinnen und Preisträger in den Kategorien Politik & Verwaltung, Wirtschaft, Gemeinnütziger Dritter Sektor, Einzelperson und der Schwerpunktkategorie »Miteinander der Generationen«. Außerdem wählt die Jury die 15 Finalistinnen und Finalisten für den Publikumspreis, über den Interessierte im Oktober auf der Website des Engagementpreises abstimmen können. Am 5. Dezember, dem Tag des Ehrenamtes, werden alle Gewinnerinnen und Gewinner im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung in Berlin ausgezeichnet. Träger des Deutschen Engagementpreises ist das Bündnis für Gemeinnützigkeit, ein Zusammenschluss von großen Dachverbänden und unabhängigen Organisationen des Dritten Sektors sowie von Experten und Wissenschaftlern. Der Preis wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und dem Generali Zukunftsfonds. Weitere Informationen und die für den Preis Nominierten finden Sie unter deutscher-engagementpreis.de. 30 Anke Haverkamp: Ehrenamtliches Engagement ist für eine Stadt wie Berlin von großer Wichtigkeit. Trotzdem lag Berlin noch im Jahre 2009 im Län dervergleich des Engagements auf dem letzten Platz. Grund hierfür ist nicht die fehlende Be reitschaft der Bevölkerung, sondern der fehlende Zugang zu dem Thema. Aus diesem Grund hat es sich Berlins größte Zeitung zur Aufgabe ge macht, eine verlässliche Infrastruktur und medi ale Plattform für den Bereich Ehrenamt zu schaf fen. Es wurde höchste Zeit, das tägliche Engage ment vieler Bürger ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken und den »Helden« unseres Alltags eine entsprechende Würdigung entgegenzubringen. Bereits wenige Monate nach dem Start im Oktober 2009 konnten erste Erfolge vermerkt werden. Heute, fast fünf Jahre später, blicken wir zurück auf mehr als 2400 Projektaufrufe, über 4300 Helden und 21000 Heldenstunden. Es ist beeindruckend, was Menschen gemeinsam errei chen können, und es ist immer wieder eine große Freude, mit diesen Menschen zusammenzuarbei ten. Wir sind sehr stolz, noch heute sechsmal in der Woche in der B.Z. Anregung und Anerken nung für ehrenamtliches Engagement zu bieten. Berichtet wird in drei redaktionellen Formen: Es gibt Porträts von Ehrenamtlichen, große Repor tagen sowie die Rubrik »Helden gesucht«, der tägliche Aufruf zur Unterstützung. Nicht zuletzt ist es uns ein Anliegen, auch selbst tätig zu werden. So wurden in den letzten Jahren eine Vielzahl von Aktionen fest in unse rem Jahreskalender etabliert. Hierzu gehören der Social Day, an dem Mitarbeiter der B.Z. selber zur guten Tat schreiten, sowie unsere Wunsch baum Aktion, die an Weihnachten viele Kinder augen zum Strahlen bringt. Neben den vielen Helden, den fundierten Berichten und der langfristigen medialen Platt form gehört die erfolgreiche Verknüpfung von alten und neuen Medien sowie ein professionel les Marketing zum Erfolgsrezept der »Berliner Helden«. Und nicht zuletzt die enge Vernetzung PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Anke Haverkamp FOTO: PRIVAT mit der Fachszene. Denn bereits seit fünf Jahren steht uns ein hochqualifizierter und erfahrener Expertenkreis mit Rat und Tat zur Seite. Wer ist nach Ihrer Definition ein Held? Anke Haverkamp: Ich glaube fest daran, dass jeder von uns ein Held ist, auf seine ganz eigene und individuelle Art. Und hierfür sind nicht einmal besondere Kräfte von Nöten, sondern der Mut, über sich selbst hinauszuwachsen und sich für andere Menschen einzusetzen. Natürlich lieben wir alle die Geschichten von großen Helden, die die Welt retten, doch die schönsten Geschichten schreibt immer noch das wahre Leben. Die B.Z. präsentiert die Helden und deren Arbeitsfelder regelmäßig. Wie kam es dazu, dass Ihre Zeitung sich hier so engagiert? Anke Haverkamp: Soziales Engagement ist ein Thema von wachsender Bedeutung. Auch die B.Z., als Berlins größte Zeitung, möchte Ver antwortung für ihre Stadt übernehmen. Schnell war entschieden, dass der fehlende Zugang zum Thema Ehrenamt sich perfekt mit den Stärken der B.Z. vereinbaren ließ. So ist es uns ein An liegen, unser journalistisches Können und un sere Reichweite für die Bedürfnisse der Bürger zu nutzen und die Stadt ein wenig lebenswerter zu gestalten. Auf der Aktionsseite heißt es: »Die Aktion »Berliner Helden« wendet sich an Menschen, die anpacken wol 3 Fortsetzung auf Seite 35 August / September 2014 Ehrenamt – Freiwilliges soziales Engagement im Paritätischen Berlin EHRENAMT – FREIWILLIGES SOZIALES ENGAGEMENT IM PARITÄTISCHEN BERLIN Ehrenamt – Freiwilliges soziales Engagement im Paritätischen Berlin Freiwilliges Engagement ist ein wesentliches Gestaltungselement moderner gesellschaftlicher Solidarität und partizipativer Demokratie. Es ist Ausdruck dafür, dass die Menschen willens und bereit sind, ihr Lebensumfeld selbstständig zu gestalten. Der Paritätische Berlin strebt verlässliche Rahmenbedingungen für die Arbeit Freiwilliger in Diensten, Einrichtungen, Initiativen sowie Selbsthilfegruppen und Selbsthilfeorganisationen an. Ç Sie wollen sich engagieren? Unsere Mitglieder freuen sich über Ihre Mithilfe. Für eine Kontaktaufnahme und erste Beratung wenden Sie sich bitte an folgende Paritätische Organisationen und Portale: Stadtteilzentren S tadtteilzentren und Selbsthilfe-Kontakt- und Beratungsstel len sind Orte gelebter Nachbarschaften, bieten die Vorausset zungen für soziale Teilhabe und bilden ein Netzwerk für bürger schaftliches Engagement. Das Angebot ist vielfältig und an den Bedürfnissen der Bewoh nerinnen und Bewohner der Kieze, Stadtteile oder Bezirke aus gerichtet – es reicht über soziale Beratung, Lehr- und Kurspro gramme, Selbsthilfegruppen und vieles mehr bis hin zur aktiven Gestaltung der gemeinsamen Lebenswelt. Über das Infrastruk turförderprogramm Stadtteilzentren (IFP STZ) ist die finanzielle Grundsicherung von berlinweit mehr als 50 Nachbarschaftszen tren, Selbsthilfe-Kontakt- und Beratungsstellen, Seniorenprojek ten und weiteren auch überregional wirkenden Projekten zur För derung des bürgerschaftlichen Engagements und der Selbsthilfe bis Ende 2015 mit der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales und dem Paritätischen geregelt. Bezirk Träger Anschrift Website Charlottenburg-Wilmersdorf Nachbarschaftshaus am Lietzensee e. V. Herbartstr. 25, 14057 Berlin nbh-lietzensee.de Charlottenburg-Wilmersdorf Sozialwerk Berlin e. V. Humboldtstraße 12, 14193 Berlin sozialwerk-berlin.de Charlottenburg-Wilmersdorf Selko e. V. Bismarckstr. 101, 10625 Berlin selko.de Friedrichshain-Kreuzberg Nachbarschaftshaus Urbanstraße e. V. Urbanstraße 21, 10961 Berlin nachbarschaftshaus.de Friedrichshain-Kreuzberg Kotti e. V. Dresdner Str. 10, 10999 Berlin kotti-berlin.de Friedrichshain-Kreuzberg Arbeitskreis Berliner Senioren Singerstraße 83, 10243 Berlin Lichtenberg Kiezspinne FAS Nachbarschaftlicher Interessenverbund e. V. Schulze-Boysen-Str. 38 kiezspinne.de Lichtenberg Verein für ambulante Versorgung Hohenschönhausen e. V. Ribnitzer Str. 1 b, 13051 Berlin vav-hhausen.de Lichtenberg Lebensmut e. V. - Verein für Dialog und selbstbestimmte Lebensgestaltung Grevesmühlener Str. 24, 13059 Berlin lebensmut-berlin.de Lichtenberg Albatros Lebensnetz gGmbH Berliner Str. 14, 13507 Berlin albatros-lebensnetz.de Marzahn-Hellersdorf Kiek in e. V. Berlin Rosenbecker Str. 25-27, 12689 Berlin verein-kiekin.de Marzahn-Hellersdorf Pestalozzi-Treff Selbsthilfe-Unterstützung im Stadtteilzentrum Pestalozzistraße 1, 12683 Berlin Marzahn-Hellersdorf Wuhletal-Psychosoziales Zentrum gGmbH Brebacher Weg 15, Haus 33, 12683 Berlin wuhletal.de Marzahn-Hellersdorf Stadtteilzentrum »MOSAIK« Altlandsberger Platz 2, 12685 Berlin wuhletal.de/MOSAIK.html Marzahn-Hellersdorf SOS-Familienzentrum Berlin Alte Hellersdorfer Straße 77, 12629 Berlin sos-kinderdorf.de/familienzentrum-berlin Marzahn-Hellersdorf Stadtteilzentrum Kieztreff Marzahn-Mitte Marzahner Promenade 38, 12679 Berlin Marzahn-Hellersdorf Stadtteilzentrum Hellersdorf Ost Albert-Kuntz-Straße 58, 12627 Berlin ev-mittendrin.de/stadtteilzentrum/stadtteilz_helleost.html Marzahn-Hellersdorf KOMPASS - Haus im Stadtteil Kummerower Ring 42, 12619 Berlin http://kompass-berlin.org Marzahn-Hellersdorf Stadtteilzentrum am Schloss Biesdorf Alt-Biesdorf 55, 12683 Berlin ball-ev-berlin.de/schloss_biesdorf.php Marzahn-Hellersdorf Klub 74 Nachbarschaftszentrum Hellersdorf e. V. Am Baltenring 74, 12619 Berlin klub74.de 32 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF August / September 2014 EHRENAMT – FREIWILLIGES SOZIALES ENGAGEMENT IM PARITÄTISCHEN BERLIN Bezirk Träger Anschrift Website Mitte Moabiter Ratschlag e. V. Rostocker Str. 32, 10553 Berlin moabiter-ratschlag.de Mitte Fabrik Osloer Straße e. V. Osloer Str. 12, 13359 Berlin fabrik-osloer-strasse.de Mitte Kreativhaus e. V. Fischerinsel 3, 10179 Berlin kreativhaus-berlin.de Mitte Sozialwerk des Demokratischen Frauenbundes (Dachverband) e. V. Club Spittelkolonaden Leipziger Str. 47, 10117 Berlin frauen-dfb.de/spittelkolonnaden.html Mitte StadtRand gGmbH Perleberger Str. 44, 10559 Berlin stadtrand-berlin.de Mitte Die Hilfsbereitschaft e. V. Schumannstraße 3, 10117 Berlin die-hilfsbereitschaft.de Mitte Landesvereinigung Selbsthilfe Berlin e. V. Littenstraße 108, 10179 Berlin lv-selbsthilfe-berlin.de/ Mitte ZeitZeugenBörse e. V. Ackerstraße 13, 10115 Berlin zeitzeugenboerse.de Neukölln Nachbarschaftsheim Neukölln e. V. Schierker Str. 53, 12051 Berlin nbh-neukoelln.de Neukölln Bürgerzentrum Neukölln Werbellinstr. 42, 12053 Berlin alter-nativ.org Pankow Stadtteilzentrum Pankow Schönholzer Str. 10, 13187 Berlin stz-pankow.de Pankow Behindertenvereinigung Berlin Prenzlauer Berg e. V. Pasteurstr. 16, 10407 Berlin vereinhorn.de/komm Pankow Erfahrungswissen älterer Menschen e. V. Schönholzer Str. 10, 13187 Berlin Pankow Berliner Zentrum für Selbstbestimmtes Leben Behinderter Menschen e. V. Gustav-Adolf-Straße 130, 13086 Berlin bzsl.de Reinickendorf Unionhilfswerk gGmbH Eichhorster Weg 32, 13435 Berlin unionhilfswerk.de Reinickendorf LebensWelt gGmbH Klixstr. 27, 13403 Berlin lebenswelt-berlin.de Reinickendorf Albatros gGmbH Berliner Str. 14, 13507 Berlin albatrosggmbh.de Spandau Sozial-kulturelle Netzwerke casa e. V. Moritzstraße 2, 13597 Berlin casa-ev.de Spandau Gemeinwesenverein Heerstraße Nord e. V. Obstallee 22d, 13593 Berlin gwv-heerstrasse.de Spandau Gemeinwesenverein Haselhorst e. V. Burscheider Weg 21, 13599 Berlin gwv-haselhorst.de Steglitz-Zehlendorf Stadtteilzentrum Steglitz e. V. Ostpreußendamm 159, 12207 Berlin stadtteilzentrum-steglitz.de Steglitz-Zehlendorf Mittelhof e. V. Königstr. 42-43, 14163 Berlin mittelhof.org Treptow-Köpenick Rabenhaus e. V. Puchanstraße 9, 12555 Berlin rabenhaus.de Treptow-Köpenick ajb gmbH Thomas-Müntzer-Str. 6, 12489 Berlin ajb-berlin.de Treptow-Köpenick Offensiv ‚91 Hasselwerder Str. 38-40, 12439 Berlin offensiv91.de Tempelhof-Schöneberg Stadtteilverein Schöneberg e. V. Crellestr. 38, 10827 Berlin pax.spinnenwerk.de/~stadtteilvhs/ Tempelhof-Schöneberg NUSZ UFA-Fabrik e. V. Viktoriastr. 13, 12105 Berlin nusz.de Tempelhof-Schöneberg Nachbarschaftsheim Schöneberg e. V. Holsteinische Str. 30, 12161 Berlin nbhs.de Stiftung Gute-Tat.de Die Stiftung Gute-Tat.de ist Mitglied im Paritätischen Berlin und mit ihrer Inter netplattform »Heute ein Engel« für frei willige Kurzzeiteinsätze und mit ihren Aktivitäten zur Gewinnung von Unter nehmen für bürgerschaftliches Engage ment ein wichtiger Partner des Paritäti schen bei der Förderung des Ehrenamts. Ehrenamtliche können auf den Internet seiten der Stiftung regelmäßig aus 800 so zialen Projekten auswählen. Von der Ini tiative für Kurzzeitengagement »Heute ein Engel« fühlen sich besonders jüngere Menschen angesprochen. gute-tat.de FreiwilligenAgentur KreuzbergFriedrichshain Sie wollen sich freiwillig engagieren und Ihre Zeit sinnvoll gestalten? Die Freiwil ligenagentur vermittelt Menschen, die August / September 2014 sich freiwillig engagieren wollen, an Pro jekte, die ihre Unterstützung brauchen. Die Agentur gibt Einblicke in zahlreiche Projekte und Initiativen, die freiwillige Mitarbeitende suchen, vermittelt das pas sende Einsatzfeld für freiwilliges Engage ment, informiert über Qualifizierungsund Weiterbildungsangebote oder lädt zu einem Erfahrungsaustausch mit Freiwilli gen ein. die-freiwilligenagentur.de STERNENFISCHER Sternenfischer – das Freiwilligenzen trum Treptow-Köpenick übernimmt als Service- und Beratungseinrichtung die Querschnittsaufgabe der Bündelung und Stärkung des bürgerschaftlichen Engage ments im Bezirk. Das Freiwilligenzen trum informiert und berät zu den Mög lichkeiten eines Engagements und vermit telt alle an einem freiwilligen Engagement PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Interessierten in mögliche Einsatzfelder. Damit arbeitet es an der Schnittstelle zwischen Bürgerinnen und Bürgern und Non-Profit-Bereich. sternenfischer.org Treffpunkt Hilfsbereitschaft der Landesfreiwilligenagentur Berlins Die Landesfreiwilligenagentur Berlin wurde 1988 gegründet und war damit die erste Freiwilligenagentur in Deutschland. Sie bietet Beratung und Information zum freiwilligen Engagement. Über 900 Ange bote zum Engagement finden Sie in der Online-Datenbank. Trägerverein ist Die Hilfsbereitschaft e.V. freiwillig.info Paritätische Agentur für Freiwilliges Engagement gGmbH Die Agentur ist eine Tochtergesellschaft des Paritätischen Berlin gemeinsam mit 33 EHRENAMT – FREIWILLIGES SOZIALES ENGAGEMENT IM PARITÄTISCHEN BERLIN dem Paritätischen Brandenburg und den Internationalen Jugendgemeinschafts diensten IJGD in Berlin und Brandenburg. Sie dient der Umsetzung des Bundesfrei willigendienstes bei den Paritätischen Mit gliedern in Berlin und Brandenburg. bundesfreiwilligendienst-berlin-brandenburg.de Ehrenamtsnetz Berlin Das Ehrenamtsnetz ging 2006 aus einer Initiative des Paritätischen Wohlfahrts verbandes Berlin hervor. Seit 2008 ist das Internetportal auf der offiziellen Seite des Landes Berlin aufzufinden und bei der Senatskanzlei angebunden. Das Portal bietet ein umfassendes zivilgesellschaftli ches und bürgernahes Informations- und Service-Angebot zu den Themen Ehren amt und Freiwilligenarbeit. Im Ehren amtsbereich tätige Einrichtungen können sich im Netz vorstellen und für ihre Ar beit werben. Sie können ihre Veranstal tungen ankündigen und Unterstützung finden, wenn sie Hilfe brauchen berlin.de/buergeraktiv Ehrenamtsvideothek, -bibliothek und -blog Aktuelle Informationen zum Thema Eh renamt und Freiwilligenarbeit finden Sie in der Ehrenamtsbibliothek und auf dem Ehrenamtsblog. ehrenamtsbibliothek.de | ehrenamt.blogspot.com Der Berliner Freiwilligentag D er Berliner Sommer steht im Zeichen des Ehrenamts. Wir laden alle gemeinnützigen Organisationen herzlich ein, sich mit einer eigenen Mitmachaktion am Berliner Freiwilligentag am 12. und 13. September zu beteiligen. Als Beilage zu diesem Rundbrief finden Sie außerdem ein Informationsblatt, das Sie in Ihrer Einrichtung aufhängen und mit dem Sie in Ihrem Umfeld für die Teilnahme werben können. Zum Abschluss des Freiwilli gentages danken wir am 19. September allen Engagierten mit ei ner Party im Tagesspiegel-Gebäude. Auf freiwilligentag.berlin können Sie Ihre eigene Mitmachaktion eintragen oder nach Einsatzmöglichkeiten suchen. Aktuelle In formationen finden Sie auch unter facebook.com/FreiwilligentagBerlin. Der Berliner Freiwilligentag ist Teil des Aktionstags für ein schö nes Berlin. Die gemeinsame Website des Tagesspiegels, des Pa ritätischen Berlin und von wirBerlin informiert über Mitmach möglichkeiten: aktionstag-für-ein-schönes-berlin.de Mitmachen ist Ehrensache! Ausgewählte Programmpunkte beim Berliner Freiwilligentag Unterstützung Sportfest für Senioren Am Berliner Freiwilligentag findet am Freitag, 12. September, unter dem Motto »Bewegen – Mitmachen – fit halten – Spaß haben« ein Sportfest für Senioren in der Pflegeeinrichtung Stavanger Straße der Seniorenstiftung Prenzlauer Berg statt. Auch im Alter noch fit und beweglich sein und dabei vor allem Spaß und Freude haben, dies steht im Vordergrund. Bewohner und Bewohnerinnen haben die Möglichkeit, ihre Kräfte in unterschiedlichen Disziplinen zu trainieren: Angedacht sind Aktivitäten wie Kegeln, Büchsen werfen, Rollator-Hindernislauf und verschiedene Wurfspiele. Freiwillige werden gesucht, die Zeit, Lust und Spaß daran haben, gemeinsam dieses Sportfest zu gestalten. Hilfe wird zum Beispiel benötigt bei der Betreuung der Spielstände und Aktivitäten, der musikalischen Untermalung, der Ausgabe von Getränken, beim Fotografieren und beim Auf- und Abbau. Seniorenstiftung Prenzlauer Berg | Stavangerstraße 26 | 10439 Berlin Frau Mildner | (030) 42 84 47 11 09 ehrenamt@seniorenstiftung.org Auf großer Fahrt – Das Jugend forschungsschiff Das Jugendforschungsschiff empfängt jährlich rund 3000 Schüler auf seinen Planken. Das Team ist mit Unterrichtsaufgaben und der Vorbereitung neuer Module ganzjährig sehr strapaziert. So werden zum Freiwilligentag Helferinnen und Helfer gesucht, die einmalig oder regelmäßig beim Reinigen und bei Streicharbeiten des Schiffes – außen wie innen – unterstützen. Auch im Bereich Erneuerbare Energien sind naturwissenschaftlich interssierte 34 Unterstützerinnen und Unterstützer willkommen. Etwas handwerkliche Begabung bei den Freiwilligen und Arbeitskleidung sind für den Aktionstag erwünscht. Jugendforschungsschiff Greenwichpromenade | 13507 Berlin Herr Dr. Schneider | (030) 611 76 67 das-schiff-Berlin@t-online.de Soziale Stadtteilarbeit im Kiez Das Stadtteilzentrum in Kaulsdorf-Nord/Hellersdorf-Süd bietet allen die Möglichkeit sich einzubringen bei der Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen, Nachbarschaftshilfe im Kiez, Betreuung von Besuchern in unseren Einrichtungen oder sogar mit einem eigenen kleinen Projekt. Am 13. September ist das Stadtteilzentrum Klub 74 mit Informations- und Mitmachaktionen auf dem Alt-Marzahner Erntefest vertreten. Hierfür benötigen wir helfende Hände für den Standauf- und -abbau sowie Begleitung und Unterstützung der Aktionen an dem Tag. Klub 74 Stadtteilzentrum Kummerower Ring 42 12619 Berlin | Karsten Mühle (030) 56 49 74 01 | muehle@klub74.de Lesung von Hans Brückner – Schauspieler und Familienbegleiter Das »Berliner Herz« schlägt seit dem 1. April 2007 als ambulantes Kinderhospiz für schwerstkranke junge Menschen im Alter von 0 bis 30 Jahren und deren Familien. Das Hospiz leistet individuelle Unterstützung bei lebensbedrohenden Krankheiten während des kompletten Krankheitsverlaufs. Das Berliner Herz eröffnet voraussichtlich am 1. Januar 2015 ein stationäres Tageshospiz. Zur Unterstützung der Hospizarbeit werden ehrenamtliche Familienbegleiter gesucht. Der Schauspieler Hans Brückner ist selbst Familienbegleiter. Im Rahmen einer Lesung am Berliner Freiwilligentag wird er auch über seine Motivation erzählen, in seiner Freizeit für totkranke Kinder und deren Familien da zu sein. Nach der Lesung ist bei einem Glas Wein und Gebäck Zeit zum Austausch und Information. Die Veranstaltung ist kostenfrei und findet am Sonnabend, 12. September um 18.30 Uhr statt, Einlass ist ab 18.00 Uhr. Berliner Herz, ambulantes Kinderhospiz des Humanistischen Verbandes H’Otello Knesebeckstr. 80 | 10623 Berlin Carmen Malling | (030) 61 39 04 – 15 c.malling@hvd-bb.de Mit bunten Blumengrüßen Freude schenken! Freiwillige werden gesucht, die Lust haben, an den Treptow-Köpenicker Freiwilligentagen gemeinsam bunte und duftende Blumensträuße zu binden. Die farbenfrohen Blumengrüße werden direkt im Anschluss ausgefahren und älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern überreicht, die in Senioreneinrichtungen oder auch zu Hause wohnen. Vorkenntnisse in diesem Bereich sind nicht erforderlich. Sozialstiftung Köpenick; Seniorenzentrum Marktplatz Friedrichshagen | 12587 Berlin Gabi Schöttler | (030) 47475837 G.Schoettler@sozialstiftung-koepenick.de PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Marmelade einkochen nach Großmutters Lieblingsrezept Die Damen von der Kochgruppe des Pflegewohnheims »Am Plänterwald« kochen im Rahmen der Treptow-Köpenicker Freiwilligentage am Freitag, den 12. September 2014 von 14.00 bis 17.00 Uhr gemeinsam mit Freiwilligen leckere Marmelade für die Bewohnerinnen und Bewohner ein. Unionhilfswerk Senioren-Einrichtungen gGmbH Pflegewohnheim »Am Plänterwald« Neue Krugallee 142 | 12437 Berlin Anne Fritzsche | (030) 530 25 71 43 anne.fritzsche@unionhilfswerk.de Kreativ in jedem Alter im Pflegewohnheim »Alt Treptow« An den Treptow-Köpenicker Freiwilligentagen werden Freiwillige gesucht, die Lust, Geduld und Fingerfertigkeit besitzen um mit den Seniorinnen und Senioren des Pflegeheims »Alt-Treptow« kreativ zu sein. Es wird gemeinsam gefilzt und es werden kleinere Exponate hergestellt. Eine Kooperation des Pflegewohnheims »Alt-Treptow« (Unionhilfswerk), dem Kiez klub Gerard Philipe« Treptow-Köpenick und der Sternen Lotsen Treptow des Sternenfischer Freiwilligenzentrums Treptow-Köpenick. Unionhilfswerk Senioren-Einrichtungen gGmbH Pflegewohnheim »Alt-Treptow« Martin-Hoffman-Straße 10 | 12435 Berlin Daniela Kemmer (030) 70 12 10 04 lotsen_treptow@sternenfischer.org August / September 2014 BÜRGERENGAGEMENT 3 Fortsetzung von Seite 30 len. Die sich freiwillig und ehrenamtlich für ihre Mitmenschen, die Natur, Sauberkeit oder Umwelt einsetzen wollen. Direkt in ihrem Kiez oder anderswo in unserer Stadt.« Hört sich hier aber ein wenig nach einer zweiten BSR an, oder? Anke Haverkamp: Ehrenamt zeichnet sich insbe sondere durch seine große Vielfältigkeit aus. Hilfe wird immer und überall benötigt, ganz egal, ob sich für die Mitmenschen oder die Natur eingesetzt wird, und gerade diese Vielfältigkeit wird dank der »Berliner Helden« sichtbar. Wir möchten den großen Mythos auflösen, dass Eh renamt immer mit großen Vereinen und vielen Arbeitsstunden verbunden ist. Auch einmalige Aktionen oder die alltägliche Nachbarschafts hilfe sind ein toller Einsatz, der anderen Men schen eine Freude bereitet. Grundsätzlich geht es bei jeder Aktion da rum, nicht nur an sich, sondern auch an eine an dere Person zu denken. Und letztlich ist es gerade dieser Gedanke, der einem persönlich großen Wert bringt. So erfahren viele Ehrenamtliche durch ihren freiwilligen Einsatz große Freude, Bestätigung, und nicht zuletzt finden sie gute Freunde fürs Leben. Für welche Bereiche suchen Sie aktuell besonders dringend nach Freiwilligen? Anke Haverkamp: Die Suche nach Freiwilligen ist ein niemals endender Prozess. Hilfe wird im mer und in allen Bereichen benötigt und lässt sich nur schwer eingrenzen. Aktuell wird oft mals Hilfe für die Unterstützung von Senioren oder Familien benötigt: Immer wieder suchen wir Freizeitbegleiter für Senioren oder Freiwil lige, die junge Familien mit Babys unterstützen. Weitere Informationen finden Sie hierzu immer unter bz.de/helden. Information: Machen Sie mit beim Fotowettbewerb »Mission: Ehrenamt – So sehen Berliner Helden aus«. Mehr dazu in der Rubrik »Wettbewerbe und Förderpreise« in diesem Rundbrief. @meinEngagement Twitter-Projekt zu freiwilligem Engagement Englischunterricht in einem bolivianischen Kinderzentrum, die Internationalen Jugendwochen für »Interkulturellen Austausch« oder der Einsatz für den Zugang zu sauberem Wasser für alle: Nur drei von vielen Projekten, über die man mehr auf dem Twitteraccount @meinEngagement erfahren kann. Mit persönlichen Kurznachrichten berichten engagierte Menschen sowie Organisationen, Initiativen und weitere Akteure der Zivilgesellschaft für jeweils eine Woche täglich über ihr persönliches Engagement und ihre Arbeit mit Engagierten. Der zentrale Account wird dabei Woche für Woche wie ein Staffelstab weitergereicht. Durch den wöchentlichen Wechsel der Autorinnen und Autoren wird das vielseitige Spektrum des Engagements sichtbar. Alle Tweets können Sie unter engagiert-rotiert.de und unter twitter.com/meinEngagement lesen. Wissen, Erfahrung und Kompetenz weitergeben Projekt »Zeit für Neues Berlin« gestartet I mmer mehr Fachkräfte sind älter als 60 Jahre. Doch was passiert, wenn sie das Unternehmen verlassen? Zeit für Neues Berlin, das neue Projekt des Ster nenfischer Freiwilligenzentrums (USE gGmbH), widmet sich in Kooperation mit dem Generali Zukunftsfonds und der Senatskanzlei Berlin der Förderung von Engagement am Übergang aus der Er werbsarbeit in die nachberufliche Phase. Berliner Unternehmen, so das Projekt ziel, sollen Engagementförderung als ei nen Baustein des betrieblichen Über gangsmanagements verankern. Dazu wird ein landesweiter Verbund aus Unterneh men, Verbänden und Experten aus dem Non-Profit-Sektor aufgebaut. Am 23. Juni 2014 fand die Auftakt konferenz des Projekts im Roten Rathaus statt. Redner wie Henning Scherf, ehema liger Oberbürgermeister von Bremen, der seinen »Un-Ruhestand« bunt und mit viel Engagement füllt, begeisterten das Publi kum für das Thema Engagement und für die Erkenntnis, dass Arbeitgeber Beschäf tigten während dieser Übergangsphase eine wichtige Begleitung sein können und sollen. Zeit für Neues Berlin bietet Berliner Unternehmen dabei Unterstützung in August / September 2014 Monika Birkhahn, ehrenamtliche Aktivpatin im Projekt PaSch – Paten für Schüler Form von Inhouse-Informationsveran staltungen zum Thema Engagement für alle Angestellten ab 55 Jahren sowie durch individuelle Beratung und Vermittlung in ein passendes Engagement im Anschluss. Da viele Unternehmen bereits unter schiedliche Strategien zur Bewältigung des demografischen Wandels umsetzen, können diese ihre Erfahrungen im Fach austausch an andere Arbeitgeber weiterge PARITÄTISCHER RUNDBRIEF FOTO: RENÉE DE NÈVE ben. Zeit für Neues Berlin bietet mit Ka mingesprächen und einer Onlineplatt form im internen Bereich der Website dafür den passenden Rahmen. JULIA GRALLERT, PROJEKTLEITERIN ZEIT FÜR NEUES BERLIN Information: Weitere Informationen und Kontaktdaten finden Sie unter zeitfuerneues.berlin. 35 BÜRGERENGAGEMENT Sterne fischen mit System Der Bezirk Treptow-Köpenick zeigt, wie Engagementförderung gelingen kann Einmal im Jahr laden Sternenfischer und Paritätischer Berlin am Freiwilligentag zum Engagement auf Probe. S eit 2007 fördert das Sozialamt Treptow-Köpenick das Ster nenfischer Freiwilligenzentrum Treptow-Köpenick (USE gGmbH). Dieses berät und vermittelt erfolgreich Ehren amtliche und Freiwillige im Bezirk. Die Förderung von Engage ment geht weit über die finanzielle Förderung hinaus und wird mit einer umfassenden Engagementstrategie abgesichert. Der demografische Wandel hat sich im Bezirk Trep tow-Köpenick schon weitgehend vollzogen. Von den zirka 245.000 Einwohnerinnen und Einwohnern sind bereits jetzt zirka 30 Prozent im Alter von über 60 Jahren. Diese besondere Altersstruktur vor Ort ist ein Grund für die Entwicklung einer nachhaltigen Engagementstrategie im Bezirk. Zu deren Kernele menten gehörte die Schaffung eines eigenen Organisationsbe reichs »Förderung des Bürgerschaftlichen Engagements im So zialamt Treptow-Köpenick«. Das Sozialamt selbst hat zirka 600 Ehrenamtliche gewinnen können für Tätigkeiten im Rahmen der Sozialkommissionen, der zehn vom Sozialamt betriebenen Kiez klubs und im Bereich der ehrenamtlichen Wahrnehmung von Be treuungen. Auf der Metaebene sichert der sogenannte Beirat zur Förderung des Bürgerschaftlichen Engagements, angesiedelt bei der Stadträtin für Arbeit, Soziales und Gesundheit, die Weiter entwicklung des Bezirks im Bereich Engagementförderung. Auf Initiative des Sozialamts hat das Bezirksamt für alle Abteilungen Leitlinien zur Förderung des Bürgerschaftlichen Engagements per Bezirksamtsbeschluss verabschiedet. Sektorenübergreifende Zusammenarbeit Ein weiterer wichtiger Baustein der bezirklichen Engagement strategie ist die Finanzierung des Freiwilligenzentrums Sternen fischer. Das Sternenfischer Freiwilligenzentrum, in Trägerschaft der Union Sozialer Einrichtungen (USE) gGmbH, übernimmt als Service- und Beratungseinrichtung die Querschnittsaufgabe der Bündelung und Stärkung des bürgerschaftlichen Engage ments im Bezirk. Das Freiwilligenzentrum informiert und be rät zu den Möglichkeiten eines Engagements und vermittelt alle Interessierten in mögliche Einsatzfelder. Damit arbeitet es an der Schnittstelle zwischen Bürgerinnen und Bürgern, Non-Profit-Be reich, öffentlicher Verwaltung und Unternehmen. Das Sternenfischer Freiwilligenzentrum und das Sozial amt Treptow-Köpenick machen sich gemeinsam für die Wei 36 FOTO: SVEN MEISSNER terentwicklung des Engagements im Bezirk stark. Eine gemein same Teamstruktur gewährleistet eine abgestimmte Planung und Durchführung von Veranstaltungen. Ein besonderes Beispiel ge lebter Kooperation ist der alle zwei Jahre stattfindende Markt platz Treptow-Köpenick, ein Speeddating-Format, das gezielt ge meinnützige Einrichtungen und Unternehmen, die sich engagie ren möchten, zusammenbringt. Gemeinsame Zielgruppenansprache Seit 2012 organisiert das Sozialamt in Kooperation mit Sternenfi scher die Veranstaltungsreihe »Engagement in Treptow-Köpenick. Hier bin ich dabei!«. Hierzu werden alle 63-jährigen Bürgerin nen und Bürger des Bezirks eingeladen. Die Einladungen werden über das Büro der Stadträtin für Arbeit, Soziales und Gesundheit ausgesprochen. Ziel ist es, alle Bürgerinnen und Bürger, die sich an der Schwelle von der Erwerbstätigkeit in den Ruhestand be finden, über die Möglichkeiten eines freiwilligen Engagements zu informieren. Pro Jahr finden vier Informationsveranstaltun gen in den verschiedenen Bezirksregionen statt. In den kommen den zehn Jahren können auf diesem Wege über 25.000 Personen erreicht werden. Damit ist die Veranstaltungsreihe »Engagement in Trep tow-Köpenick. Hier bin ich dabei!« ein weiterer Baustein bezirk licher Engagementförderung, der die Weichen stellt für eine sys tematische Gewinnung weiterer Engagierter. Treptow-Köpenick ist schon jetzt ein Bezirk von hoher Lebensqualität, geprägt und gestaltet durch seine aktive Bürgerschaft. Durch die strategische Stärkung des Engagements wird der Bezirk auch und gerade im Zuge des demografischen Wandels ein Lokalraum mit einer ho hen Engagementquote bleiben. Das Zusammenspiel zwischen Sternenfischer als zentraler Anlaufstelle zu allen Fragen des bür gerschaftlichen Engagements und dem Sozialamt ist damit zu kunftsweisend für andere Kommunen. STEFANIE BEERBAUM (LEITERIN STERNENFISCHER FREIWILLIGENZENTRUM TREPTOW-KÖPENICK) UND JENS MEISSNER (SOZIALAMTSLEITER, BEZIRKSAMT TREPTOW-KÖPENICK, ABT. ARBEIT, SOZIALES UND GESUNDHEIT) Information: sternenfischer.org marktplatz-treptow-koepenick.de berlin.de/ba-treptow-koepenick/organisationseinheiten/soz/buergerschaft.html PARITÄTISCHER RUNDBRIEF August / September 2014 BÜRGERENGAGEMENT Von beruflicher Orientierung bis Engagement im Ruhestand Bundesfreiwilligendienst im Mittelhof e. V. E s sind solche Begegnungen, die mich total glücklich ma chen«, sagte Bundespräsident Gauck beim Besuch eines Bildungszentrums mit Seminaren für Menschen, die einen Freiwilligendienst leisten. Über 100.000 Menschen jeden Alters leisten derzeit einen Freiwilligendienst, die meisten davon sind Jugendliche. Im Unterschied zum Zivildienst ist der Bundesfrei willigendienst (BFD) auch für Frauen und für Menschen über 27 Jahren gedacht. Das führte zu einer öffentlichen Debatte, ob ins besondere ältere Menschen, die eine kleine Rente oder Transfer leistungen vom Staat beziehen, den Dienst, leisten, um mittels dieses Zuverdienstes ihre finanzielle Situation aufzubessern. Der freiwillige und ehrenamtliche Aspekt rückt dabei angesichts der finanziellen Not vielleicht in den Hintergrund. Auch gab und gibt es Freiwilligen-Plätze, die eher an Maßnahmen des Arbeits amts erinnern, wenn beispielsweise Freiwillige in Kolonnen zur Reinigung öffentlicher Flächen eingesetzt werden. Im Mittelhof geht es uns jedoch darum, jungen Menschen eine Orientierungs möglichkeit zu geben, Zeiträume zwischen Schule und Ausbil dung sinnvoll zu überbrücken und älteren Freiwilligen die Mög lichkeit zu geben, sich sinnvoll mit ihren Ressourcen für die Ge KATHARINA KLOSS, MITTELHOF E. V. sellschaft zu engagieren. Information: Mehr zum ehrenamtlichen Engagement im Mittelhof finden Sie unter mittelhof.org/1295.html . Waleria im Café der Villa Mittelhof FOTO:MITTELHOF E.V. Die Einsatzmöglichkeiten sind sehr vielseitig und die Wahrnehmung der Freiwilligen von »ihrem Dienst« wollen wir an dieser Stelle wiedergeben: Atilla ist 21 Jahre alt und im Mehr Waleria ist 21 Jahre alt und engagiert generationenhaus Phoenix engagiert Mehrgenerationenhaus (MGH) bin ich zuständig für die sich im Café der Villa Mittelhof I mRaumverwaltung und die Vor- und Nachbereitung von Veran N ach dem Abitur stellte ich mir die Frage, wohin der Weg mich nun führt. Ein Freiwilligendienst erschien eine gute Idee für den Übergang in das Berufsleben. Der Dienst ist zu kunftsorientiert ausgerichtet, bietet insbesondere jungen Men schen große Erfahrungsmöglichkeiten und macht sicherlich ei nen Pluspunkt bei späteren Bewerbungen aus. Gleichzeitig aber tue ich etwas für das Gemeinwohl und engagiere mich in der Ge meinschaft. Ganz besonders gut gefällt mir der Kontakt mit Groß und Klein, Jung und Alt – und natürlich der Kuchen im Café. Auch der Kontakt mit den anderen Freiwilligen ist nett und immer wie der lustig, man ist Teil einer Gemeinschaft. Ich habe die Mög lichkeit, eigene Ideen einzubringen, und vor allem habe ich ge lernt, Konflikten gestärkt gegenüberzutreten. August / September 2014 staltungen. Ich bin glücklich mit meiner Arbeit, sie ist sehr viel seitig, und das Tollste ist, dass ich hier alle Generationen antreffe. Deshalb habe ich mich auch für das MGH entschieden. Nach der Schule suchte ich Abwechslung und bekomme nun das Fachab itur durch den BFD anerkannt. Im Alltag ist es ein »Hin- und Her-Switchen« zwischen den Generationen und es ist interessant, welche unterschiedlichen Sorgen und Themen Jugendliche und Senioren haben. Vom ersten Tag an habe ich hier viel gelernt – ich habe eine Menge an Lebenserfahrung gesammelt und meine Grundeinstellung Menschen gegenüber ist viel offener geworden. Es ist wie eine kleine Familie, und da ist Kommunikation wich tig. Ich kann nun mit den Leuten offen reden, ohne deren Gren zen zu überschreiten. Gut finde ich auch, dass ich in Teamsitzun gen die Möglichkeit habe, mich einzubringen. So arbeite ich an mir selbst und für das Team. PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 37 BÜRGERENGAGEMENT Mein Bundesfreiwilligendienst Ein Jahr als Freiwillige in einer Ganztagsgrundschule Linda Biene war von September 2012 bis Oktober 2013 als Bundesfreiwillige in der Ganztagsbetreuung an der Grundschule am Tempelhofer Feld tätig. Nach der Hälfte der Zeit erzählte sie in einem Erfahrungsbericht von ihrer Zeit in der Einrichtung des Nachbarschafts- und Selbsthilfezentrums (NUSZ) in der ufafabrik e. V. A ls ich Anfang 2012 plötzlich kurz vor dem Abitur die Schule ab brach, war mir selbst am wenigs ten klar, was ich nun stattdessen mit mir und meiner Zeit anfangen wollte. Natür lich bekam ich von Verwandten und Be kannten zahlreiche Ratschläge, hatte für die meisten allerdings nur wenig übrig. Et was Neues musste her. Etwas, das so wenig wie möglich mit Schule zu tun hatte, denn davon hatte ich erst einmal genug. Dass ich mich, bedingt durch meinen Bundesfreiwilligendienst im OGB Schul burg, nun dennoch tagtäglich in einer Schule aufhalte, ist deshalb im Grunde paradox. Trotzdem habe ich mich inner halb der letzten sechs Monate besser ein gelebt, als ich selbst vermutet hatte und war froh, dass ich sowohl von Seiten der Kinder als auch von Seiten der Pädagogen so schnell und gut aufgenommen wurde. Wenn ich während der obligatori schen Seminarfahrten Einblicke in die Arbeit der anderen Freiwilligen bekomme und Geschichten von respektloser Be handlung, täglichen Putz-Odysseen oder Aufgaben, die eigentlich nur ein Fachar beiter ausführen darf, höre, dann bin ich froh, in dieser Hinsicht keine persönli chen Erfahrungen gemacht zu haben. Als Bundesfreiwillige wurde mir bis her von jedem, mit dem ich zu tun hatte, Respekt entgegengebracht. Nie hatte ich das Gefühl, ausgenutzt oder zu etwas ge zwungen zu werden. Wenn es eine neue Aufgabe für mich gibt, dann werde ich darum gebeten und nicht unter Druck ge setzt. Allein dieses Detail macht den All tag in der Schulburg angenehm und ich habe wirklich noch das Gefühl freiwillig hier zu sein. Hinzu kommen Kleinigkeiten, zum Beispiel wurde ich innerhalb des letzten halben Jahres geschätzte zwanzig Mal von Kindern gefragt, ob ich denn nun Er zieherin in der Bienen-Klasse wäre, weil mein Nachname doch Biene sei. Ein amü santer Zufall und Grund zur Verwirrung, das gebe ich zu. Des Weiteren begleitete ich eine Klasse zum Bezugsgruppentag und auf dem Weg sprach ich mit ein paar Mädchen über ihre Geburtstage. Sie frag ten mich, wann meiner wäre, und ich ver riet es ihnen. Einige Wochen später lief mir eines dieser Mädchen in der Schule über den Weg und sagte: »Nur noch fünf Tage, dann hast du Geburtstag!«. Ich war vollkommen perplex, weil ich nicht dar auf vorbereitet war, dass sie sich das ge merkt hatte. Solche kleinen Erlebnisse bringen mich zum Schmunzeln und ma chen Lust auf das nächste halbe Jahr! LINDA BIENE, BUNDESFREIWILLIGE OGB SCHULBURG MEDIENFENSTER Freiwilligenarbeit gestalten Anregungen für die ehrenamtliche Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und ihren Familien K inder und Jugendliche zu erziehen, zu fördern und zu be gleiten, ist eine herausfordernde Aufgabe, bei der viele Familien Unterstützung benötigen. Auch in sensiblen Lebensphasen und Übergangssituationen sind Kinder und Ju gendliche oft auf Hilfen angewiesen, die nicht alleine die Fami lie leisten kann. Gerade im Bereich Kinder- und Jugendarbeit ist daher ehrenamtliches Engagement mehr denn je gefragt und es wächst das Verständnis, dass es sich dabei um eine gesellschaft liche Zukunftsaufgabe handelt. Die Publikation »Freiwilligenarbeit gestalten« gibt, wie der Untertitel sagt, »Anregungen für die ehrenamtliche Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und ihren Familien«. In einer Einfüh rung beleuchtet Prof. Thomas Olk (Hochschullehrer für Sozial pädagogik an der Universität Wittenberg) Entwicklungsbedarf und Potenziale von Freiwilligenarbeit und beschreibt mögliche Qualifizierungsmaßnahmen für Ehrenamtliche. Darauf folgen konkrete Praxisbeispiele aus Organisationen, die sich mit den verschiedenen Lebensphasen von Kindern und Jugendlichen – frühe Kindheit, Schulalter, Übergang Schule-Ausbildung – be fassen. Die Beschreibungen folgen dem immer gleichen Muster und beschreiben Anlass und Entstehung, Organisation der Frei willigenarbeit, die Einbindung von Gruppen mit Migrations hintergrund und sozialer Benachteiligung, Ergebnisse sowie Fi nanzierung und Rahmenbedingungen der jeweiligen Projekte. Dieser Teil dient als echter Ideenspeicher und als Inspiration so 38 wohl für Initiativen und Organisationen als auch für Freiwillige selbst. Unter anderem wird auch das Mentoring-Projekt Hür denspringer+ beschrieben, in dem die Paritätische Mitgliedorga nisation Unionhilfswerk gemeinsam mit drei Berliner Oberschu len ehrenamtliches Engagement von Schülerinnen und Schülern fördert. Ein Beitrag der Herausgeberinnen denkt abschließend da rüber nach, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit die Gestaltung von Freiwilligenarbeit zur gemeinsamen gesell schaftlichen Aufgabe werden kann. »Freiwilligenarbeit gestalten – Anregungen für die ehrenamtliche Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und ihren Familien«, Vera Birth, Sabine Behn, Gabriele Bindel-Kögel (Hrsg.), ist für 26,90 Euro beim Ernst Reinhardt Verlag erhältlich. PARITÄTISCHER RUNDBRIEF August / September 2014 BÜRGERENGAGEMENT Gemeinsam in der Nachbarschaft Nachbarn helfen Nachbarn E s sind oft die kleinen Dinge im Alltag, bei denen spontane Unterstützung gefragt ist. Eine gute Gemeinschaft in der Nachbar schaft ist hierzu eine notwendige Voraussetzung und wird insbesondere für ältere Menschen im mer wichtiger. Im Kiez Onkel Toms Hütte in Berlin-Zehlendorf hat der Mittelhof e. V. die Ini tiative engagierter Anwohnerinnen und Anwoh nern aufgenommen und plant, zu dieser Thema tik ein größeres Projekt zu gestalten. Das geplante Angebot möchte das nach barschaftliche Miteinander stärken und älte ren Menschen alltagspraktische Unterstützung im häuslichen Umfeld anbieten, um somit einen längeren Verbleib in der eigenen Wohnung zu ermöglichen. Ein kleines Modellprojekt ist dazu bereits angelaufen und es hat sich eine Gruppe engagierter Bürgerinnen und Bürgern gefunden, die sich regelmäßig treffen und von ersten Erfah rungen berichten: »Gemeinsam etwas zu bewe gen, macht Spaß und kommt der Nachbarschaft und einem selbst zu Gute. In unserem Kiez leben viele ältere Menschen – umso wichtiger ist es, ge nau hinzusehen und einander zu unterstützen.« Im Vordergrund steht bürgerschaftliches En gagement und somit gegenseitige Hilfe von Bür gern für Bürger im Kiez. Die Unterstützungs- und Einsatzmöglichkeiten sind hierbei ganz vielfältig. Angefangen von Besorgungen oder gemeinsamen Einkäufen und Arztbesuchen ist handwerkliches Geschick sehr gefragt oder aber ein grüner Dau men beim Pflegen der Gartenbeete. KATHARINA KLOSS, MITTELHOF E. V. Information: Bei Fragen oder für weitere Informationen erreichen Sie den Mittelhof unter (030) 80 19 75 33 oder kloss@mittelhof.org . MENSCHEN MIT BEHINDERUNG Gedenkort für die Opfer der »Euthanasie«-Morde Ännes letzte Reise Ein Theaterstück zum Thema Euthanasie im Nationalsozialismus Veranstaltung zur Übergabe an die Öffentlichkeit Zukünftiger Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen »Euthanasie«-Morde I n der Berliner Tiergartenstraße 4 befand sich ab April 1940 die Zentrale für die Organisa tion, die unter dem Decknamen »T 4« – oder schlicht »Aktion« – den Massenmord an Patien ten aus Heil- und Pflegeanstalten im Deutschen Reich initiierte, koordinierte und durchführte. Über 70.000 Menschen fielen ihm zum Opfer, bis die Aktion am 24. August 1941 aufgrund öf fentlicher Unruhe unterbrochen wurde. Im No vember 2011 fasste der Deutsche Bundestag den Beschluss, einen »Gedenkort für die Opfer der NS-›Euthanasie‹-Morde« zu errichten. Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsministerin Prof. Mo nika Grütters, lädt zur Einweihung des Ge denk- und Informationsortes für die Opfer der nationalsozialistischen »Euthanasie«-Morde am 2. September 2014 um 11.00 Uhr ins Foyer der August / September 2014 FOTO: URSULA WILMS ARCHITEKTEN, BERLIN, 2013 Philharmonie, Herbert-von-Karajan-Straße 1, 10785 Berlin, ein. Grußworte sprechen Prof. Monika Grütters und Klaus Wowereit, Regieren der Bürgermeister von Berlin. Sigrid Falkenstein und Dr. Hartmut Traub erinnern mit Dokumen tenlesungen an ihre Angehörigen Anna Lehnke ring und Benjamin Traub, die Opfer der nati onalsozialistischen »Euthanasie«-Morde wur den. Den musikalischen Rahmen gestaltet Titus Maack auf dem Cello. Im Anschluss der Veran staltung besteht die Möglichkeit, Blumen am Gedenkort niederzulegen. Information: Der Einlass beginnt um 10 Uhr. Für die Veranstaltung wird eine Übersetzung in Gebärdensprache angeboten. Anmeldung für die Veranstaltung an info@stiftung-denkmal.de oder per Fax an (030) 26 39 43 20. Mehr unter stiftung-denkmal.de PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Eine junge Frau wird zur Zeit des NS-Regimes in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Ausgangspunkt für das Theaterstück ist der dokumentierte Fall der Anna Lehnkering, genannt Änne, die von 1936 bis 1940 Patientin der Heilund Pflegeanstalt Bedburg-Hau war und am 7. März 1940 in Grafeneck Opfer der Euthanasie wurde. Zwei Darsteller schlüpfen abwechselnd in die Rollen der Mutter, des Lehrers, der Geschwister, Nachbarn und Ärzte und von Änne selber. Und sie erzählen mittels dokumentarischem Material und Projektionen von Ännes Lebensgeschichte und ihrem erschütterndes Schicksal bis zum Abtransport in eine Vernichtungsanstalt. Eine theatrale Auseinandersetzung über ein lange verschwiegenes Thema deutscher Geschichte. Die Lebenshilfe Berlin und der Paritätische Berlin laden zur Theateraufführung mit Begrüßung und Publikumsgespräch am Dienstag, den 2. September um 19 Uhr in der Schaubude, Greifswalder Straße 81–84, ein. Weitere Informationen finden Sie im Flyer, der diesem Rundbrief beiliegt, der Eintritt ist frei. Anmeldung bis zum 27. August an Ekaterina Solodin, Lebenshilfe e. V. Berlin, (030) 82 99 98 124, ekaterina.solodin@ lebenshilfe-berlin.de. 39 MENSCHEN MIT BEHINDERUNG »Keiner gehört in eine besondere Ecke« Schirmherrin Barbara Eschen zur Eröffnung der Ausstellung »Töten aus Überzeugung« im Rogate-Kloster St. Michael zu Berlin Wir dokumentieren Auszüge der Rede der Direktorin des Diakonischen Werkes vom 20. Juli 2014 G ott schuf den Menschen zu seinem Bilde. Und Gott sah, dass es gut war«, lautete 1979 die Jahreslosung aus dem 1. Buch Mose. Dazu schrieb der Autor Fredi Saal seine Gedanken auf. Er frage sich, »wie viele Christen […] sich wohl in Verbindung mit der Existenz von Behinderten des Sprengstof fes in diesem Bibelwort bewusst« seien. Denn noch immer gelte es »in weiten Kreisen als unumstößliche Ansicht, der behinderte Mensch verdiene wegen seines Schicksals in besonders hohem Maße das Mitgefühl seiner Umwelt […] Da ist vom ‚schreckli chen’, ja ‚grausamen’ Schicksal die Rede, von ‚schwerer Last’ – und natürlich von Krankheit und Leid. Ohne im Geringsten auf die begleitenden Umstände zu achten, gilt der Behinderte von vornherein als mitleidens- und bedauernswert.« Dieser Um stand sei erstaunlich. Denn angesichts der Einschätzung, dass die Schöpfung des Menschen gut war, grenze die genannte Ansicht an eine Gotteslästerung. Die Auffassung jedenfalls, »Behinderung müsse a priori mit Leid verbunden sein« sei »ausschließlich in der Phantasie der Un betroffenen angesiedelt«. Er jedenfalls leide trotz seiner Bewe gungseinschränkungen und seines gehemmten Sprachvermögens nicht mehr als andere Menschen. Erst recht sehe er keinen Anlass für die Sehnsucht, ein anderer zu sein. »Und wie sollte ich auch?! Um nicht behindert zu sein, müsste ich ja jemand anders ein wol len. Nicht dieser Fredi Saal. Eine reichlich absurde Idee! Zu mei ner Existenz, die ich mit niemandem teile, gehört notwendiger weise meine Behinderung. Sonst wäre ich nicht dieser eine be stimmte Mensch, der ich bin, sondern ein x-beliebiger anderer.« Das Leiden jedenfalls »liegt nicht an der Behinderung; es wird von dem verursacht, der mich wegen der Behinderung in die Leiden secke stellt und eifrig darüber wacht, dass ich sie nicht verlasse«. Die Pointe des ersten Schöpfungsberichts jedenfalls weise in eine ganz andere Richtung: Sie ermutigt Menschen mit Behin derung, sich nicht so sehr als leidgeprüft und genauso wenig als Schöpfungspanne zu verstehen. »Gott schuf den Menschen zu sei nem Bilde? – Ich jedenfalls fühle mich als Spastiker als eine Schöp fung Gottes – und zumindest die Christen sollten es auch tun!« Ein beeindruckendes Bekenntnis! Wer kann das schon mit sprechen: »Ich fühle mich als Geschöpf Gottes, und das ist gut?! Wer mag schon von sich sagen: »Ich bin Geschöpf Gottes, ich bin gut wie ich bin.« Und so empfinde ich die Worte des Fredi Saal als ein ermutigendes Glaubenszeugnis: Ich bin ein Geschöpf Gottes und Gottes Schöpfung ist gut. Aber: Mit diesem starken Selbstverständnis, Geschöpf Gottes zu sein, verbindet Fredi Saal den Appell: Stellt mich als behinder ten Menschen nicht in die Leidensecke! Menschen mit Behinde rungen sind nicht leidgeprüft, sind erst recht keine Schöpfungs panne, sind nicht zu bedauern. Was heißt: Leidensecke? – Bis Jahresende habe ich in der Hephata Diakonie (Hessen) mit Menschen mit einer geistigen Behinderung, mit Lernschwierigkeiten oder mit chronischen psy chischen Erkrankungen gearbeitet. Mehrfach habe ich von Gäs ten dabei die Reaktion geerntet: »Eure Arbeit ist toll. Aber ich könnte das niemals. Das viele Leid, mit dem ihr zu tun hat. Das könnte ich nicht aushalten.« Fredi Saal sagt: Ich leide nicht mehr als andere Menschen auch. Diese Haltung habe ich auch bei den Menschen der Hephata Diakonie wahrgenommen. Sie widersprechen dem Ge danken, »arm dran zu sein«. Warum? Weil sie ernst und für voll genommen werden wollen. Weil sie nicht klein gemacht werden wollen, als angewiesen, hilfebedürftig, Opfer, an den Rand der Gesellschaft, in die Leidensecke geschoben. So auch der Appell von Fredi Saal: Stellt mich nicht in die Leidensecke! Die Leidens ecke ist ein ganz gefährlicher Ort! Das wird uns die Ausstellung »Töten aus Überzeugung« vor Augen führen. Die Ermordungen des NS-Regimes folgten dabei zwei we sentlichen Zeitströmungen: der Euthanasie, Tötung auf Verlan Michael Gollnow und Pfarrerin Barbara Eschen bei der Ausstellungseröffnung im Rogate-Kloster 40 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF FOTO: JAN HAMBURA August / September 2014 MENSCHEN MIT BEHINDERUNG gen und der Eugenik, der Lehre von der Pflege des Erbgutes. Hier knüpfte Hitler 1933 sein Gesetz zur Verhinderung erbkranken Nachwuchses an, das die Zwangssterilisation von 400.000 Men schen veranlasste, und auch viele Schwangerschaftsabbrüche. Hitler und sein Regime haben die Eugenik zum Rassewahn ge steigert. Euthanasie, die Menschen ihrer Krankheit wegen in die Lei densecke stellt, wurde schon Ende des I. Weltkriegs auch als Ein sparmöglichkeit an den »Schwachen« gesehen. Dies ebnete den Weg für die Massenmorde des Naziregimes von Menschen mit Behinderungen und chronischen Krankheiten. Die Ausstellung zeigt, dass Krankenmorde, die Ermordung von Menschen mit Behinderungen, chronischen Erkrankungen, sozial unangepasstem Verhalten, auf verschiedene Weise gesche hen ist. Vielfach verdeckt, vor allem den Angehörigen verborgen. Auf fünf Wegen wurden die Krankenmorde durchgeführt (…) In sechs Gasmordanstalten wurden Menschen systematisch, quasi automatisiert ermordet. 70.000 Menschen. Mit grauen Bussen transportiert, mehr fach verlegt, um Spuren zu verwischen, mit gefälschten Todes nachrichten an die Angehörigen. Weil dies nicht geheim blieb, regte sich hier Widerstand. Wirkung hatten die Predigten von Bischof Graf von Galen in Münster, der 1941 eine Brandpredigt hielt, in der er die Krankenmorde geißelte. Die kranken Men schen, die im Sinne des Regimes zu nichts mehr nütze seien, wür den wie Maschinen behandelt. »Und was tut man mit solch alter Maschine? Sie wird verschrottet.« So dürfe man Menschen, die doch Mitmenschen seien, nicht behandeln. Bischof von Galen holt mit seiner Predigt die Menschen aus der Ecke, in die sie vom NS-Staat geschoben wurden, die Leiden secke, die zur Todeszelle wurde. Und er macht deutlich: Jeder Mensch mit Behinderung, jeder Kranke ist einer von uns. Ga len nimmt die Gottebenbildlichkeit ernst. Jeder Mensch ist Ge schöpf Gottes. Mindestens 200.000 Menschen wurden durch Kranken morde ums Leben gebracht. Es ist eine unfassbare Zahl. Unvor stellbar die Not der Betroffenen, das Unrecht ihrer nicht geleb ten Leben. Wie viele Menschen haben als Angehörige gelitten! Es gibt hier keinen Trost und keine Erklärung, keine Entschuldi gung, nur Entsetzen! Unfasslich auch, dass die Krankenmorde bis in die 1980er Jahre verschwiegen wurden. Auch in diakonischen Einrichtun gen. Weil die Menschen meist mehrfach verlegt wurden und über staatliche Einrichtungen in die Gaskammern kamen, fühlte man sich nicht beteiligt. Was wir Heutigen tun können, ist gedenken, unseren Respekt zeigen, beten und uns darauf besinnen: Jeder Mensch ist, wie er ist, Geschöpf Gottes. Fredi Saal zeigt uns, dass wir gut beden ken müssen was das heißt: Gottes Ebenbild. Wir sind nicht Got tes Ebenbilder, weil wir vollkommen wären, begabt, intelligent. Wir sind nicht Gottes Ebenbilder, weil wir seine Liebe und Güte abbilden könnten. Wir sind seine Ebenbilder, weil er uns nimmt, wie wir sind, unvollkommen, zerbrechlich, jeder von uns. Gott bleibt mit uns in Beziehung auch in den dunkelsten Stunden. Die Leidensecke ist für Menschen mit einer Behinderung ge fährlich. Zum Glück hat sich inzwischen viel geändert. Wir sind viel aufmerksamer. Aber auch heute werden Menschen mit einer geistigen oder seelischen Behinderung manchmal gesondert be handelt. Beispielsweise werden sie häufig als »Neutren« betrach tet oder als »ewige Kinder«. Sexuelle Bedürfnisse werden ihnen nicht zugestanden. Ihre Sexualität wird tabuisiert. Dass wir in der Hephata Diakonie Sexualseminare für Menschen mit Behin derungen angeboten haben, dass wir eine Partnervermittlung or ganisiert haben, wurde von der Bevölkerung und auch von den Eltern teilweise skeptisch beäugt. »Muss das sein?« Auch dass Menschen mit Behinderungen als Paare zusammenleben. Und dass Frauen nicht ungefragt und gegen ihren Willen einfach Ver hütungsmittel gegeben werden dürfen. »Muss das sein?« Ja, unbedingt, ja. Denn jeder Mensch ist Geschöpf Gottes mit allen seinen Seiten, und seine und ihre Per sönlichkeitsrechte sind uneingeschränkt zu schützen. Keiner gehört in eine besondere Ecke, auch nicht in gut ge meinte Ecken. Deshalb ist Inklusion unaufgebbares Ziel. Das be deutet: Jeder gehört dazu. Von Anfang an und bis zuletzt ist Le ben unantastbar! Jeder muss dabei sein können. Jeder für sich selbst sprechen können. Nichts ohne uns, über uns – fordern Menschen mit Behinderung. Recht haben sie. Auch deshalb finde ich es gut, mir von Fredi Saal sagen zu lassen, dass jeder Mensch Geschöpf Gottes ist.« Information: Lesen Sie die Ansprache in voller Länge auf paritaet-berlin.de unter »Aktuelles«. Die Ausstellung ist bis zum 30. August im Rogate-Kloster St. Michael in der Zwölf-Apostel-Kirche, An der Apostelkirche 1, Berlin-Schöneberg, zu sehen: Mittwochs und donnerstags, von 10.00 bis 12.00 Uhr, sonnabends von 11.00 bis 15.00 Uhr. Ausstellungsbesuchende betrachten Schaukästen und Erklärungen in der Zwölf-Apostel-Kirche August / September 2014 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF FOTO: JAN HAMBURA 41 MENSCHEN MIT BEHINDERUNG »Inklusion kann nur erfolgen, wenn Menschen selbst bestimmen« Fünf Fragen an Andreas Schimmer, Geschäftsführer des WIB-Verbundes Andreas Schimmer ist seit August 2013 Geschäftsführer des WIB-Verbundes in Berlin Weißensee. Von 2010 bis 2013 war er Geschäftsführer der SRH Fachschulen mit Sitz in Heidelberg und von 2001 bis 2010 des diakonischen Bildungsinstitutes IBAF in Rendsburg. Davor war er sieben Jahre im Amt für Öffentlichkeitsarbeit der Nordelbischen Kirche tätig. Sein Diplom der Theologie hat er in Hamburg abgelegt. Geboren und aufgewachsen ist er in Baden-Württemberg. Die Fragen stellte Miguel-Pascal Schaar. Herr Schimmer, Sie sind Geschäftsführer der WIB-Weißenseer Integrationsbetriebe. In welchen Feldern engagiert sich die WIB? Andreas Schimmer: Die Stärke des WIB-Verbundes liegt in der Ar beit mit Menschen mit psychischen Erkrankungen. Seit 23 Jah ren entwickelt sich WIB in den Lebensbereichen Wohnen, Ta gesstruktur und Beratung sowie Arbeit immer weiter. Zu den Angeboten gehören Therapeutische Wohngemeinschaften, Apartmentwohnen und Betreutes Einzelwohnen, Tagesstätten, eine Kontaktberatungsstelle wie auch Zuverdienst, Integrations betriebe, eine Werkstatt für Menschen mit Behinderung sowie Integrationsfachdienste – diesen auch für taube Menschen in ganz Berlin. Welche besonderen Herausforderungen haben Sie derzeit zu meistern? Vor welche Probleme stellen Sie der angespannte Wohnungsmarkt und die Liegenschaftspolitik des Senats? Andreas Schimmer: Unser Ziel ist es, den Menschen eine möglichst große Eigenständigkeit für alle Bereiche ihres Lebens zu ermög lichen. Die angespannte Wohnungslage in Berlin macht dies für viele unserer Klienten selbst mit unserer Unterstützung unmög lich. Aktuell betrifft dies zusätzlich eines unserer Wohnangebote. Ein Eigentümerwechsel führt zu für die Klienten unerschwing lich hohen Mietenforderungen. So ist eine unserer Herausforde rung, neuen Wohnraum zu finden, der geeignet, bezahlbar und nicht längerfristig vermietet ist. Entsprechende Berliner Liegen schaften scheint es in Weißensee für uns nicht zu geben. Erweist sich Inklusion von Menschen mit Behinderungen angesichts dieser Entwicklungen als eine Leerformel oder gibt es Perspektiven und politische Optionen? Andreas Schimmer: Inklusion kann nur erfolgen, wenn Menschen selbst bestimmen, wie sie leben wollen. Neben unseren Wohnpro jekten ist unser Anliegen, dass Menschen sich selbst eine Woh nung anmieten können. Für unsere Klienten bietet der Woh nungsmarkt kaum noch etwas. Das Land Berlin eröffnet uns keine Möglichkeiten. Die Geschäftsführer und Mitarbeiter der Wohnungsbaugenossenschaften kennen das Problem, können uns aber keine Angebote machen. Die Wohnungssuchenden mit wenig finanziellen Möglichkeiten stehen miteinander im Wettbe werb um die wenigen freien, bezahlbaren Wohnungen. Es gibt aber eine weitere Herausforderung, die in Zeiten der Wohnungsknappheit besonders auftritt. Als sozialer Träger sind wir eine juristische Person. Wenn wir Wohnungen anmieten, be deutet dies nach aktueller Rechtsprechung, dass nicht das Woh nungsmietrecht Anwendung findet, sondern wir wie jeder ge 42 Andreas Schimmer FOTO: PRIVAT werblich Tätige behandelt werden. Den Schutz vor Mieterhö hung und Kündigung können wir nur sicher bieten, wenn wir Immobilien kaufen. Perspektiven scheint es folglich geben zu können, wenn die sozialen Träger selbst Wohnangebote vorhal ten – dies ist aber meines Erachtens nicht deren Auftrag, sondern des Landes und der Stadt Berlin. Wir beobachten in den Bereichen von Betreuung, Wohnen und Arbeit, dass das staatliche Engagement für Inklusion von Menschen mit Behinderung zurückgeht. Integrationsfachdienste müssen ihre Arbeit einschränken, um jede Minute der Betreu ung wird hart gekämpft, Wohnmöglichkeiten sind stark einge schränkt – auch an den Randbezirken der Stadt. Senator Müller hat im Juni ein Ende der bisherigen Politik angekündigt: »In Zukunft werden Liegenschaften des Landes Berlin unter Berücksichtigung von wohnungspolitischen Anforderungen oder auch aufgrund von zum Beispiel sozial- oder wirtschaftspolitischen Erfordernissen vergeben.« Spüren Sie etwas von dieser Neuausrichtung vor Ort? Andreas Schimmer: Bisher hören wir leider nur von zukünftigen Absichtserklärungen. Wir hoffen aber, dass dieses Thema offen siver in den entsprechenden Fachbereichen des Senats aufgenom men wird. Im Juni hatte die WIB in Zusammenarbeit mit der Pinel Gesellschaft und dem Paritätischen Berlin zur Diskussionsveranstaltung »Wohnen für Menschen mit seelischen Behinderungen – Inklusive Perspektiven?« eingeladen. Haben sich daraus neue Perspektiven und Handlungsoptionen für Ihre Arbeit entwickelt? PARITÄTISCHER RUNDBRIEF August / September 2014 MENSCHEN RUBRIK MIT BEHINDERUNG Andreas Schimmer: Es gibt einzelne Politiker auf allen Ebenen, die sich engagieren. Pinel hat in dieser Frage viel gekämpft und damit eine Lö sung für die eigenen Klienten erstritten wie auch eine Sensibilisierung bei den Mitgliedern der entscheidenden Gremien und den politisch Ver antwortlichen gesorgt. Daran gilt es anzuknüp fen. Ich nehme aus der Veranstaltung mit, dass der berechtigte Ärger der Betroffenen noch viel stärker sichtbar gemacht werden müsste. Viel leicht gelingt es, die meisten Träger von Wohn projekten zu organisieren, um in die Diskussion oder auch Auseinandersetzung mit dem Senat und Bezirken zu gehen und so nachhaltige Lö sungen für die Menschen mit seelischen Behin derungen in Berlin zu finden. Information: Mehr über die WIB Verbund finden Sie unter wib-verbund.de. MEDIENFENSTER VHS-Kurse für Menschen mit und ohne Behinderung Das Herbst-Programm »Bildung in Leichter Sprache« D as neue Programm »Bildung in Leichter Sprache« für das Herbstsemester 2014 ist da. Die Kurse organisieren sechs Berliner Volkshochschulen gemeinsam mit der Lebenshilfe Bildung gGmbH im Rahmen des Programms ERW-IN (»Erwachsenenbildung in klusiv«). Interessierte können aus zahlreichen Angeboten auswählen, beispielsweise aus den Bereichen Politik – Gesellschaft – Umwelt, Kul tur – Gestalten, Gesundheit, Sprachen, Arbeit – Beruf – Computer oder Grundbildung – Schul abschluss. Bereits seit 2009 bietet die Volkshochschule Berlin Mitte in Zusammenarbeit mit der Le benshilfe Bildung gGmbH inklusive Kurse an. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass das Interesse von Menschen mit Lernschwierigkei ten groß ist: Die Seminare sind gut besucht, und das Programmheft in Leichter Sprache ist schnell vergriffen. Basierend auf diesen Erfah rungen entwickelte die Lebenshilfe Bildung in Kooperation mit den zwölf Berliner Volkshoch schulen ein Inklusions-Projekt, das seit Novem ber 2013 für drei Jahre von der Aktion Mensch gefördert wird. Ziel von ERW-IN ist, dass mehr Menschen mit Lernschwierigkeiten Zugang zu Bildungs angeboten in Leichter Sprache erhalten und dass Menschen mit und ohne Behinderung mit ähn lichen Bildungsinteressen sich kennen lernen. Es geht also nicht nur um ein zusätzliches Angebot der Wissensvermittlung. Vielmehr soll die räum liche, mediale und finanzielle Barrierefreiheit für alle Kursteilnehmenden der Volkshochschu len ausgebaut werden. Gemeinsame Erfahrungs räume ermöglichen ein Miteinander und führen zu größerer Akzeptanz von Menschen mit Behin derung. Außerdem lässt sich eine deutliche Stei gerung bei der selbstbestimmten Lebensführung der Teilnehmer mit Behinderung feststellen. August / September 2014 Qualität wird konkret Film gibt Einblicke in die Arbeit von nueva Das ERW-IN-Projekt setzt auf Kooperation auf Augenhöhe in den Bezirken. Die Synergien, sind von Vorteil und sollen ermöglichen, dass auch Menschen mit Lernschwierigkeiten bzw. mit geistiger Behinderung in Berlin bald ein umfassendes und flächendeckendes Bildungsan gebot vorfinden. Information: Lesen Sie mehr über das Programm ERW-IN und laden Sie sich das Herbst-Programm herunter: erw-in.de PARITÄTISCHER RUNDBRIEF nueva (»Nutzerinnen und Nutzer evaluieren ») ist ein Evaluationsmodell für soziale Dienstleistungen für Menschen mit Lernschwierigkeiten und Behinderungen. Im Zentrum des Modells steht die Evaluation der Ergebnisqualität aus der Sicht der Nutzerinnen und Nutzer. Kernstück der Evaluation ist die persönliche Befragung mithilfe eines standardisierten Fragebogens. Das Ergebnis der nueva Evaluation bietet ein authentisches Feedback der Nutzerinnen und Nutzer zu der von ihnen erlebten Leistung. Wie nueva funktioniert, welche Menschen dahinter stehen und wie sich ihr vielfältiges Aufgabengebiet gestaltet, zeigt jetzt der Film »Qualität wird konkret – nueva«. Sehen Sie sich den Film auf der Webseite von nueva unter nueva-network.eu an. 43 MIGRATION UND INTEGRATION »Jugendliche erhalten Anerkennung durch ehrenamtliche Tätigkeiten« Fünf Fragen an Fevzi Aktas, Kurdistan Kultur- und Hilfsverein (KKH) e. V. Fevzi Aktas ist 1971 in Kocgiri, einem kurdischen Gebiet der Türkei geboren. Seit 1991 lebt er in Deutschland. Er arbeitete unter anderem im offenen Kanal an der Fernsehsendung »AZADI TV« mit und schrieb für kurdische Zeitungen wie »Azadi« und »Hevi«. Den KKH lernte er über das Angebot eines kurdischen Volkstanzkurses kennen. Seit 1999 ist er als Geschäftsführer des Vereins tätig. Er setzt sich unter anderem dafür ein, nachhaltige Strukturen zu schaffen, damit der Verein weiter wächst und seine Funktion in der Gesellschaft erfolgreich erfüllen kann. Die Fragen stellte Nina Peretz. Herr Aktas, Hauptziel des Kurdistan Kultur- und Hilfsverein (KKH) ist, Migranten zu fördern und sie dabei zu unterstützen, sich in die Gesellschaft zu integrieren. Ursprünglich wurde der KKH ja eher als Begegnungsstätte und Kulturverein gegründet – wie kam es zu diesem Wandel? Fevzi Aktas: Was uns von den anderen Migranten unterscheidet, ist unsere Identitäts- und Akzeptenzproblematik. Die deutsche Ge sellschaft und auch einige andere Migrantengruppen in Deutsch land erkennen die Kurden als Volksgruppe nicht an und haben erhebliche Vorurteile. Den Vereinsgründern ging es damals da rum, die kurdische Identität zu stärken, Kurden eine Anlaufstelle zu bieten und politische Unterstützung für die Kurden in der Heimat zu geben. Aus unterschiedlichsten Gründen sehen viele Kurdinnen und Kurden ihre Zukunft inzwischen in Deutschland; insbesondere die hier geborenen Menschen der zweiten und dritten Genera tion ziehen eine Rückkehr nicht mehr in Betracht. Zurzeit leben hier über eine Million Kurden und bilden somit die zweitgrößte Migrantengruppe. Heutzutage sind die Kurden in Deutschland nicht mehr nur Arbeitnehmer und Flüchtlinge – viele von ihnen sind mittlerweile auch hochqualifizierte Arbeitskräfte wie Ärzte, Lehrer und Ingenieure. Einige haben sich selbstständig gemacht und ihren eigenen Betrieb gegründet. Auf der anderen Seite haben viele der zugewanderten Kur den ähnliche Probleme wie andere Migrantengruppen auch: Bil dungsdefizite, Arbeitslosigkeit etc. Der Verein hat daher 1990 an gefangen, Projekte nicht nur für Kurden, sondern auch für alle Migrantengruppen zu entwickeln. Dabei haben wir auch an das Zusammenleben verschiedener Kulturen in Deutschland gedacht und die gemeinsame Integration aller Migrantengruppen zum Ziel erklärt. Somit haben wir uns von einem Heimatverein zu ei nem interkulturellen Bildungsverein entwickelt und als solcher etabliert. Wichtig ist es uns dabei, unsere kurdischen Wurzeln nicht zu vergessen, die kurdische Sprache und Kultur zu pflegen und auch die politische Forderung der Kurden nach Freiheit und Selbstbestimmung zu unterstützen. In unseren Maßnahmen und Kursen sitzen Kurden, Türken, Araber, Afrikaner, Bosnier, Ser ben und viele mehr gemeinsam in einem Klassenraum und tau schen sich aus. Sie lernen sich besser kennen und somit wird ein harmonischeres Zusammenleben gefördert. Als Migrantenselbstorganisation setzen Sie sich also für die Belange kurdischer Migrantinnen und Migranten ein, aber auch für Menschen aus vielen anderen Ländern. An welchen Punkten und Themen arbeitet der Verein gerade besonders intensiv? 44 Fevzi Aktas: Für Menschen mit Migrationshintergrund ist es wich tig, dass sie sich hier willkommen fühlen und nicht toleriert, son dern akzeptiert sind. Den Migranten sollte nicht das Image an haften, dass sie eine Gefahr für die Gesellschaft, sondern dass sie eine Bereicherung sind. Gerade weil Migranten aufgrund fehlender oder nicht aner kannter Abschlüsse eher von Arbeitslosigkeit betroffen sind, en gagieren wir uns für ihre berufliche Eingliederung. Da Arbeitslo sigkeit einer der Hauptgründe für Probleme wie Sucht und Ext remismus ist, werden wir in der nächsten Zeit zwei neue Projekte dazu umsetzen: Einen Pflegebasiskurs und eine Anlaufstelle ge gen Spielsucht. Zusammen mit dem Pflegebasiskurs bieten wir bei Bedarf auch einen Deutschkurs für das B2-Niveau an, damit Migranten einen Berufsabschluss erhalten und in der Arbeitswelt Fuß fassen können. Die Anlaufstelle gegen Spielsucht beginnt ab September, im Rahmen dieses Projekts haben wir ein Netzwerk gegründet, an dem der Senat, das Bezirksamt und weitere freie Träger mit ähnlichen Projekten beteiligt sind. Viele Aufgaben des KKH werden von ehrenamtlichen Kräften übernommen. Das hat unter anderem mit der stets zeitlich befristeten Finanzierung aus Projektförderungen zu tun, die keine solide Grundfinanzierung gewährleistet. Welchen Anteil an der Arbeit nehmen Ehrenamtliche ein und welche Rolle spielen sie in Ihrer Organisation? Fevzi Aktas: Unsere Mitglieder und weitere engagierte Menschen übernehmen viele ehrenamtliche Tätigkeiten, da unser Spektrum sehr groß und vielfältig ist. In erster Linie sind die Vorstandsmit glieder ehrenamtlich tätig und leisten politische und repräsenta tive Arbeit. Sie führen den Verein gemeinsam mit der Geschäfts führung. Unsere Mitglieder übernehmen Gremienarbeiten und vertreten den Verein bei verschiedenen Sitzungen. Bei Vereinsak tivitäten wie Veranstaltungen, Straßenfesten, Beratung und Be gleitung für Migranten übernehmen sie gern Verantwortung. Das ehrenamtliche Engagement ist die Basis für die vielen wichtigen integrativen Maßnahmen des Vereins. Wir können die ses Engagement gar nicht genug würdigen und danken jedes Jahr einem Mitglied, das sich besonders für den Verein eingesetzt hat, mit einer Auszeichnung. Wir würden uns allerdings wünschen, dass auch von öffentlichen Stellen das Ehrenamt mehr Würdi gung findet und gleichzeitig anerkannt wird, dass nicht alles durch ehrenamtliche Tätigkeit geleistet werden kann. Die finan zielle Unterstützung für Bildung und Begleitung von Migranten muss unbedingt erhöht werden. Für viele Organisationen ist es eine Herausforderung, gerade junge Menschen für ehrenamtliches Engagement zu motivieren. Wie ist es bei Ihnen um den Nachwuchs bestellt und wie fügen sich die verschiedenen Generationen Freiwilliger zusammen? Fevzi Aktas: Es ist wirklich eine Herausforderung, junge Menschen für die Vereinsarbeit zu gewinnen. Kinder und Jugendliche brau chen Vorbilder, an denen sie sich orientieren können, eine wich tige Rolle spielen zuerst die Eltern. Wo aber die Eltern als Ar beitskräfte für unqualifizierte Tätigkeiten eingewandert sind und dann mit geringen Deutschkenntnissen an den Rand der Gesell PARITÄTISCHER RUNDBRIEF August / September 2014 MIGRATION UND INTEGRATION schaft gedrängt wurden, können sie für die Le bensplanung ihrer Kinder keine Vorbilder sein. Der ungelöste Identitätskonflikt treibt einige Ju gendliche zu Rauschgift, Spielsucht und in die Kriminalität. Wir bieten daher Jugendlichen viele Mög lichkeiten und Aktivitäten an, bei denen sie sich entfalten und ihre Stärken herausfinden kön nen. Wir unterstützen ganz besonders unsere Ju gendorganisation Komciwan, den Kurdischen Kinder- und Jugendverein, über Beratung, An leitung und teilweise auch finanziell. Von Orga nisationsaufgaben und Ideenentwicklung über politische Arbeit bis hin zum Deutschkurs für Flüchtlinge gibt es viele Möglichkeiten, sich eh renamtlich zu engagieren. Die Jugendlichen können sich oft für diese Aufgaben begeistern, und durch solche ehrenamtlichen Tätigkeiten er halten sie Anerkennung, Selbstvertrauen, beruf liche Orientierung und damit auch Zuversicht im privaten Leben. Durch gemeinsame Aktivitäten lernen bei uns auch die Generationen, wie man gemeinsam die Arbeit meistern kann, wie man sich gegen seitig akzeptieren und fördern kann. Alle profi tieren von der gemeinsamen Arbeit: Die Jungen können auf die Erfahrung der Älteren zurück greifen und die älteren Mitglieder freuen sich über die kreativen Einfälle der Jungen und erhal ten Einblicke in neue Welten. Ihr Verein ist seit fast 40 Jahren aktiv und hat seine Aktivitäten immer wieder an aktuelle politische und gesellschaftliche Entwicklungen angepasst. Was denken Sie, welcher Themen sich der KKH in den nächsten Jahren annehmen wird? Fevzi Aktas: Weiterhin ist das Thema Strategien gegen Rassismus und Rechtsextremismus sehr wichtig für uns. Auch die Angst vor Überfrem dung der deutschen Gesellschaft ist ein wichtiges Thema. Hier gilt es, auf jeder Ebene, sei es poli tisch oder persönlich, im Dialog zu bleiben und den Wert einer bunten und gemischten Gesell schaft aufzuzeigen und vorzuleben. Natürlich ist uns bewusst, dass viele gerade im Islam eine Ge fahr sehen. Wir denken, dass die hiesige Gesell schaft keine Angst haben muss, sondern offensiv mit Aufklärung, Bildung und Dialogbereitschaft dagegenhalten muss. Wichtig sind positive Vor bilder beziehungsweise Erfolgsgeschichten von Migranten und migrantischen Vereinen, die ei nen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung der Ge sellschaft leisten. Armutsmigration und vor allem die Lage von Flüchtlingen und Asylbewerbern sind wei tere wichtige Themen für uns. Als Verein, der sich seit seiner Gründung um die Belange von Flüchtlingen und Asylbewerbern gekümmert hat, verfügen wir über einen großen Erfahrungs schatz in diesem Bereich. Wir werden uns wei terhin für ihre Belange engagieren und uns da für einsetzen, dass Flüchtlinge menschenwürdig untergebracht werden und hier auch die Sprache erlernen dürfen. Ein ganz neuer Bereich, in dem sich der KKH e. V. als Bildungsträger engagieren wird, ist der Bereich Gesundheit und hier besonders der Bereich der kultursensiblen Pflege. Die Ein wanderer der ersten Generation sind nun in ei nem Alter, in dem sie pflegebedürftig sind. Der Bedarf an Menschen, die die kulturellen Hinter gründe der Senioren verstehen und entsprechend sensibel handeln, ist derzeit hoch, und auch hier wollen wir mit unseren Angeboten helfen, zum Beispiel über den Pflegebasiskurs. Generell möchten wir in allen Bereichen die Teilhabe von Migranten an der Gesellschaft stär ken und werden weiterhin mit unseren Bildungs angeboten einen Beitrag dazu leisten. NACHBARSCHAFTSHÄUSER UND STADTTEILZENTREN Wegweiser zu Stadtteil-Angeboten Der Kompass hat ein neues Hinweisschild Der Kompass ist ein »Haus im Stadtteil« mit Angeboten für jeden – Nachhilfe, Trommeln und Kochen für Kinder und Jugendliche ebenso wie Beratung, Sport und Freizeitangebote für Erwachsene. Am 25. Juli bekam der Kompass im Information: Lesen Sie mehr über die Angebote des KKH unter kkh-ev.de. Fevzi Aktas FOTO: KKH Kummerower Ring 42 ein neues Hinweisschild. Im Frühjahr 2014 war zum 5. Geburtstag des Kompass das Schild zum ehemaligen StadtteilTREFF im Teterower Ring, der Vorgängereinrichtung des im Kompass ansässigen Stadtteilzentrums Hellersdorf-Süd, abmontiert worden. Damit wurde ein Vorschlag aus dem Bürgerhaushalt 2012/2013 umgesetzt. In der Konsequenz daraus ergab sich die Notwendigkeit der neuen Beschilderung, die zwar im genannten Bürgerhaushaltsverfahren angekündigt, jedoch bisher nicht umgesetzt wurde. Dank der Unterstützung der Bezirksstadträtin für Gesundheit und Soziales, Dagmar Pohle, und einer anteiligen Spende eines ortsansässigen Unternehmens konnte nun ein neues Schild angebracht werden. Weitere Mittel kamen von den beiden Trägern im Kompass – dem Klub74 Nachbarschaftszentrum Hellersdorf e. V. und dem Fortbildungsinstitut für die pädagogische Praxis e. V. FOTO: STADTTEILZENTRUM HELLERSDORF-SÜD. August / September 2014 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 45 SCHULE Wer wirklich etwas bewegen will, muss raus aus der Wohlfühlfalle Engagement in der Bildung: Kita- und Schulfördervereine K uchen backen, Kita- und Schul höfe sanieren, Wasserspender anschaffen, Feste organisieren, Wände streichen, Brandschutzmaßnah men finanzieren, Homepages betreuen, Ausflüge begleiten, Bibliotheken bestü cken und betreiben – hunderttausende Ehrenamtliche sorgen für die Verbesse rung von Kitas und Schulen. Das ist gut und richtig und eine echte Bereicherung für die Kinder. Mit Beteiligung, Gestal ten und Mitwirkung hat das jedoch meis tens wenig zu tun. Bildungspolitik ist ein hartes Pflas ter. Die jeweiligen Landesministerien ver walten die größten Etats, ohne dass dem Thema Bildung Priorität eingeräumt würde. Die Mängel sind offenkundig, die Ressourcen knapp. Die Zustände an Kitas und Schulen sind teilweise haarsträubend: Dächer sind undicht, Fenster bröseln vor sich hin, Sporthallen sind unbenutzbar, von den Fassaden bröckelt der Putz. Lehr kräfte- und Erziehermangel ist ein nahezu bundesweites Thema. Niemand weiß, wie mit den Herausforderungen der Inklusion oder des digitalen Lernens umzugehen ist. Für Investitionen und Innovationen fehlt schlicht das Geld. Das Staatsversagen ist offensichtlich und umfassend. Trotzdem bleibt der Auf stand von Eltern, Lehrkräften, Schülerin nen und Schülern ungehört. Lehrkräfte kämpfen, wenn überhaupt, für ihre eige nen Interessen – weniger Unterrichtsstun den, höhere Bezahlung, weniger Bürokra tie. Eltern backen Kuchen, um ihn dann auf einem Kita- oder Schulfest wieder zu rückzukaufen. Das ist, als würde man in einen Kreis sitzen und jeweils sich selbst und der Nachbarin in den Geldbeutel greifen. Das nennt sich dann Spenden sammeln – für Spielgeräte, Unterrichts material, Wandfarbe, die Liste der benö tigten Dinge ist schier endlos. Zu oft kommen Kinder in bildungs politischen Debatten nur als Opfer vor, als arme kleine Menschen, die auf stin kende Toiletten gehen müssen, in ver gammelten Räumen lernen und überfor derten Lehrkräften gegenübersitzen. Zu selten werden sie auf konstruktive Weise in die Diskussionen einbezogen oder wird gemeinsam überlegt, wie Einrich tungen in ihrem Interesse gestaltet wer den können. Ihre Meinung ist wenig ge 46 Mit dem lsfb auf Forschertour in der Biosphäre in Potsdam fragt, und es ist erstaunlich, wie wenig sich Kinder und Jugendliche in schuli sche Belange einmischen und ihre Inte ressen durchsetzen wollen. In Förderver einen – Plattformen, die Veränderungen möglich machen können – sind sie so gut wie nicht präsent. Es geht auch anders Man stelle sich vor, aus dem Gejammer über das angeblich schreckliche TurboAbi würde folgende Idee geboren: Enga gierte Menschen an einem Gymnasium setzen sich zusammen und entwerfen die sen Plan: Alle Kinder der Schule bleiben in der 10. Klasse entweder sitzen oder tre ten freiwillig zurück – und das in jedem Jahrgang! In Klasse 10.2 gibt es dann für alle »armen Wiederholerklassen« ganz be sondere Angebote: Musicals, Ideenum setzung, Reisen, Workshops, Uni-Vor PARITÄTISCHER RUNDBRIEF FOTO: MICHAEL JANDA lesungen. So soll die Freude am Lernen (wieder-) geweckt werden. Schließlich sollen alle Schülerinnen und Schüler Ab itur machen. Es wäre die größtmögliche Provo kation, und – viel besser – ein selbstbe wusstes Statement der Menschen, die ihre Einrichtung am besten kennen: »Wir wis sen, was wir brauchen. Wir wissen, was wir können. Wir wissen, was wir wollen, und so machen wir das jetzt.« Getreu die sem Motto lässt sich jede Herausforde rung meistern. Es gibt bereits eine Reihe von Fördervereinen, die das beispielhaft bewiesen haben. Seien es Konzepte zur Leseförderung, zum gesunden Lernen, zur kulturellen Bildung oder Ideen zur Überwindung von Schuldistanz. Aber Strategien, die langfristig und nachhaltig Veränderungen bewirken, gibt es noch zu wenige. August / September 2014 SCHULE Echte Beteiligung und Mitgestaltung Das Engagement der Aktiven in Schulund Kitafördervereinen ist großartig und für die jeweiligen Standorte unverzicht bar. Jetzt muss der nächste Schritt folgen, dann wird aus Ehrenamt Beteiligung. Denn nur aus Aushandlungsprozessen al ler Beteiligten vor Ort entstehen tiefgrei fende und dauerhafte Veränderungen. Aus Selbstausbeutung wird ein Bünd nis von Unterstützenden: Engagierte im Kiez, Unternehmen, Stiftungen, Vereine, öffentliche Einrichtungen und alle Inter essierten des Bildungsstandortes. Empörung ist ein guter Anfang. Nun gilt es, hieraus Ideen für Veränderung und Weiterentwicklung zu generieren und sie umzusetzen. Wenn sie sich bewährt ha ben, sind wieder die Verhandlungen mit Politik und Verwaltung auf der Tagesord nung. Was erfolgreich Bildung und damit Chancen für Kinder verbessert, braucht eine staatliche Regelfinanzierung. Bil dung ist ein Grundrecht und kostenfrei – das soll so bleiben! Zivilgesellschaft kann Impulsgeberin sein, darf aber keinesfalls aus der Not heraus dazu gezwungen wer den, langfristig staatliche Aufgaben über nehmen zu müssen. Nachhaltige Veränderung erreichen Wenn die Unterfinanzierung des deut schen Bildungswesens weiter akzeptiert wird und das Engagement sich bei Ku chenverkauf und Spendenlauf verausgabt, ohne nachhaltige Veränderungen an der Gesamtsituation zu bewirken, wird Eh renamt zu Ausbeutung und Engagement zur Worthülse. Freiwillig ist dann nicht freiwillig, sondern bleibt Notwehr. »Zivilgesellschaftliches Engagement in der Bildung« gehört auf die bildungs politische Agenda, um die längst überfäl lige Sichtbarkeit und Stärkung dieses En gagements zu gewährleisten. Es geht um Mitsprache, um einen klaren Machtan spruch aller am Bildungsstandort Betei ligten: Pädagoginnen, Eltern und vor al len Dingen die Kinder und Jugendlichen selbst, die ihren Bildungsstandort gestal ten wollen. Das zivilgesellschaftliche Engage ment in den Fördervereinen von Kita und Schule steht für Vielfalt und Partizipa tion. Dieses Engagement hat den Landes verband Schulischer Fördervereine Ber lin-Brandenburg e. V. (lsfb) vor zehn Jah ren ins Leben gerufen, dem mittlerweile 600 Kita- und Schulfördervereine ange hören. Jüngst haben die Verbände dieser Fördervereine die Spendenorganisation Stiftung Bildung errichtet, um bundes weit Partizipation und Vielfalt in der Bil dung zu stärken, denn: Bildung ist bunt! DANIELA VON TREUENFELS, LANDESVERBAND SCHULISCHER FÖRDERVEREINE BERLIN-BRANDENBURG E. V. (LSFB) Information: Mehr Informationen und Spendenmöglichkeiten finden Sie unter stiftungbildung.com und lsfb.de RECHT Kündigung im Krankenhaus: Veröffentlichung von Patientenfotos auf Facebook Informationen der Paritätischen Tarifgemeinschaft V eröffentlicht ein Mitarbeiter eines Krankenhauses unerlaubt Fotografien eines Pa tienten in einem sozialen Netzwerk, kann dies zur außerordentlichen Kündigung des Arbeitsverhältnisses führen. Ob stattdessen eine Abmahnung oder eine or dentliche Kündigung zu erfolgen hat, bestimmt sich nach den Umständen des Einzelfalls. Dies hat das Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg am 11. April 2014 entschieden. Die Arbeitnehmerin wurde in einem Krankenhaus als Gesundheits- und Kinder krankenpflegerin beschäftigt. Sie betreute auf der Kinderintensivstation ein Kind, des sen Zwillingsschwester unmittelbar nach der Geburt verstorben war und dessen Mutter sich von ihm losgesagt hatte. Die Arbeitnehmerin veröffentlichte unerlaubt Fotografien von dem Kind auf ihrem Facebook-Auftritt und versah sie teilweise mit Kommentaren; dabei wurde auch der Tod des Kindes mitgeteilt. Die Arbeitgeberin kündigte das Arbeits verhältnis aus diesem Grund fristlos aus wichtigem Grund sowie vorsorglich fristgemäß. Das Landesarbeitsgericht hat die Kündigung – ebenso wie bereits das Arbeitsge richt – für rechtsunwirksam gehalten. Zwar sei das Verhalten der Arbeitnehmerin grund sätzlich geeignet, eine außerordentliche Kündigung des Arbeitsverhältnisses zu rechtfer tigen. Mit einer unerlaubten Veröffentlichung von Patientenbildern werde in erheblicher Weise gegen die Schweigepflicht verstoßen und die Persönlichkeitsrechte des Patienten verletzt; dies gelte in besonderer Weise bei einer Veröffentlichung in einem sozialen Netz werk, weil eine weitere Verbreitung der Bilder nicht kontrolliert werden könne. Das Ver halten der Arbeitnehmerin berechtige den Arbeitgeber im vorliegenden Fall jedoch ledig lich zum Ausspruch einer Abmahnung, während die – außerordentliche oder ordentli che – Kündigung des Arbeitsverhältnisses unverhältnismäßig sei. Die Arbeitnehmerin hatte die Bilder unmittelbar nach den ersten Vorhaltungen durch den Arbeitgeber von ihrem Facebook-Auftritt entfernt. Bei einer Abwägung aller Um stände konnte von dem Arbeitgeber erwartet werden, das Arbeitsverhältnis fortzusetzen. Das Landesarbeitsgericht hat die Revision an das Bundesarbeitsgericht nicht zugelassen. LANDESARBEITSGERICHT BERLIN-BRANDENBURG, URTEIL VOM 11. APRIL 2014 – 17 SA 2200/13 August / September 2014 Wegen rechtlicher Fragen oder einer ersten kostenfreien Beratung können sich Mitgliedsorganisationen des Paritätischen Berlin wenden an die: Paritätische Tarifgemeinschaft e. V. Geschäftsstelle Berlin, Rechtsanwalt Gerd Luttmann Kollwitzstraße 94-96, 10435 Berlin Telefon 423 8806, Fax 3159 1929 info@ptg-berlin.org, ptg-berlin.org PRESSEMITTEILUNG NR. 20/14 VOM 09. MAI 2014 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 47 QUEER Zauberkünstler, Travestie und Bodypainting Mann-O-Meter feiert Sommerfest und 20 Jahre Jugendarbeit S SUCHTHILFE 125 Jahre Suchtselbsthilfe und mehr Tag der Begegnung der Guttempler Der Schwerpunkt der ehrenamtlichen Arbeit der Guttempler liegt im Bereich der Suchthilfe. Interessierte, die die Arbeit der Organisation näher kennenlernen möchten, sind herzlich zum »Tag der Begegnungen« am Samstag, den 23. August ab 10.00 Uhr in das Guttemplerhaus, Wildenbruchstraße 80 in Berlin-Neukölln eingeladen. Die Gäste erwartet Spiel und Spaß, Kaffee und Kuchen und vieles mehr. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Berliner Aktionstage »Na klar reden wir darüber« zur Alkohol- und Drogenprävention statt. Mehr unter guttempler-berlin.com eit nunmehr 20 Jahren gestaltet Mann-OMeter e.V. ein Angebot speziell für Jugend liche. Um die geleistete Arbeit zu würdigen und vorzustellen, gehört die Bühne beim dies jährigen Sommerfest am 16. August auch der Jugend. Zusammen mit vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern werden die Jüngsten im Einsatz sein, damit das Mann-O-Meter-Sommerfest er neut ein großer Erfolg wird. Los geht’s ab 15.00 Uhr mit Kaffee und Ku chen vor dem Mann-O-Meter in der Bülows traße 106, gegen 17.00 Uhr startet ein buntes Bühnenprogramm. Mit dabei sindunter anderem der Zauberkünstler Ully Loup, Kiki Cessler und ihre mobile Travestie-Show, der Cher-Darsteller Frank Fine, Berlins Line-Dancer Queerados und der Chansonnier Pierre de la Roche. Zwischen durch spielt Moderatorin Anna Klatsche mit dem Publikum Bingo und es können viele tolle Preise gewonnen werden. Des Weiteren bietet Klaus Be cker mit Bodypainting die Möglichkeit, sich von Kopf bis Fuß bemalen zu lassen und somit selbst Teil des Programms zu werden. Ergänzt wird das Programm durch eine Ausstellung des Foto künstlers Rick Burger. Für das leibliche Wohl sor gen kühle Getränke und Leckeres vom Grill. Der gesamte Erlös der Veranstaltung kommt gemein nützigen Zwecken zugute, denn viele der Projekte können wir nur mit Unterstützung aus der Com munity verwirklicht werden. Alle mitwirkenden Künstler treten deshalb auch ohne Gage auf. Information: Mehr zum Fest und zu den Angeboten von Mann-O-Meter unter mann-o-meter.de Die Travestie-Show von Kiki Cessler FOTO:JULIE DITSCHE STRAFFÄLLIGEN- UND OPFERHILFE Hilfe für Jungs – Sexuelle Gewalt, Trauma, Prostitution Ganztägige Fachtagung von Hilfe-für-Jungs e. V. S eit 20 Jahren unterstützt Hilfe-für-Jungs e. V. Jungen und junge Männer im Umgang mit se xueller Gewalt, Trauma und Prostitution. In diesen 20 Jahren hat sich auch gesellschaftlich und politisch einiges verändert, an anderen Stellen ist je doch viel zu wenig passiert. Das Jubiläum soll als Anlass dienen, über aktuelle Entwicklungen und Debatten zu informieren und in Austausch mit Fachleuten zu treten. Deshalb veran staltet der Verein am 8. September einen ganztägi gen Fachtag mit dem Titel »Hilfe für Jungs – Sexu 48 elle Gewalt, Trauma, Prostitution« in Kooperation mit der Humboldt-Universität zu Berlin und unter stützt vom Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin, von roterkeil.net und von der der World Childhood Foundation International. Nach einem Eröffnungsvortrag über »Sexuelle Gewalt an Jungen – ein internationaler Projektver gleich« haben die Teilnehmenden Gelegenheit, sich bei parallelen Workshops zu Themen wie Armuts prostitution, Traumapädagogik oder sexuelle Gewalt im Internet auszutauschen. PARITÄTISCHER RUNDBRIEF August / September 2014 SUCHTHILFE Sucht: »Im Zentrum steht die ambulante Therapie« Fünf Fragen an Birgit Spohr, Therapieladen e. V. Birgit Spohr stammt aus Nordrhein-Westfalen, studierte in Berlin an der TU Psychologie und qualifizierte sich danach als Psychologische Psychotherapeutin. Neben ihrer langjährigen Tätigkeit als Einzel-, Gruppen- und Familientherapeutin im Therapieladen e. V. arbeitet sie als Supervisorin und Dozentin. Sie engagiert sich für eine gute Online-Beratung, um noch mehr Menschen den Zugang zu seriösen und qualifizierten Beratungsangeboten zu ermöglichen. Die Fragen stellte Miguel-Pascal Schaar. Ihre Angebote richten sich an Menschen, die präventive oder therapeutische Unterstützung im Zusammenhang mit dem Konsum von Cannabis und Partydrogen wie Alkohol, Amphetamine, Ecstasy, Kokain, LSD oder Pilzen suchen. Was bieten Sie konkret an? Birgit Spohr: Im Zentrum der Arbeit steht die ambulante Thera pie für Erwachsene und Jugendliche. Für Menschen ab 18 findet die sogenannte ambulante Rehabilitation vor allem als Einzelund Gruppentherapie statt, wobei neben der Abhängigkeitser krankung zusätzliche psychische Probleme, wie Depressionen und Ängste, in die Behandlung einbezogen werden, unter de nen viele Hilfesuchende leiden. »Double Trouble« ist ein speziel les therapeutisches Angebot für Menschen mit psychotischer Er krankung, für die weiterer Cannabiskonsum ein besonderes Ri siko darstellt. Die therapeutische Unterstützung für Jugendliche und ihre Familienangehörigen beziehungsweise professionellen Bezugs personen orientiert sich am Konzept der Multidimensiona len Familientherapie, die sich für diese komplexen Problemla gen als besonders wirksam erwiesen hat. Wie das aussieht, ha ben wir in dem Buch »Jugendliche bei Drogenmissbrauch und Verhaltensproblemen wirksam behandeln« (Verlag Vandenhoek & Rupprecht) ausführlich beschrieben. Jugendliche und Erwach sene können außerdem an einem Online-Ausstiegsprogramm für Kiffer teilnehmen, das bundesweit und für Berliner von Mitar beitenden des Therapieladen e. V. unter dem Namen »Quit-theshit« angeboten wird. Außerdem haben wir verschiedene Präventionsmaterialien entwickelt wie »Cannabis denn Sünde sein. Eine Broschüre rund ums Kiffen.« Oder »Drogen und Du. Mit dem Test Check Dich«. Wie kommen Sie in Kontakt mit Hilfesuchenden und welche Fragestellungen überwiegen? Birgit Spohr: Erwachsene Klienten und Klientinnen finden meis tens über die Empfehlung von Drogenberatungsstellen zu uns. Sie haben häufig schon mehrere erfolglose Versuche hinter sich, den Konsum von Cannabis dauerhaft zu reduzieren oder einzu stellen und haben sich auf den Weg gemacht, professionelle Un terstützung zu finden. Anders als früher ist es keine Frage mehr, ob es möglich ist, von Cannabiskonsum abhängig zu werden und therapeutische Hilfe zu benötigen. Es muss eher geklärt werden, welche Art von Hilfe im Einzelfall angemessen ist, zum Beispiel, ob jemand eine stationäre Maßnahme braucht oder seine Lebens situation ausreichend Ressourcen für eine erfolgreiche ambulante Behandlung enthält. Jugendliche Klienten haben häufig auf den ersten Blick kein eigenes Anliegen. Sie werden meistens über ihre Eltern oder pro fessionellen Bezugspersonen zu uns vermittelt, weil der Drogen konsum aus dem Ruder gelaufen ist, die Schule »den Bach run ter geht«, die familiären Konflikte überhand nehmen und die Eltern oder Bezugsbetreuende sich der Problematik nicht mehr August / September 2014 Birgit Spohr FOTO: PRIVAT gewachsen fühlen. Wir arbeiten dann mit allen, die helfen kön nen, dass sich die Situation nicht nur kurzfristig, sondern nach haltig verbessert. Ziel ist, dass der/die Jugendliche sich persönlich und schulisch wieder in eine gute Richtung entwickeln kann und nicht durch Drogenkonsum und die dahinter liegenden (familiä ren) Themen behindert wird. Seit einiger Zeit gehört zu Ihrem Aufgabenfeld eine Elternberatung bei Suchtgefährdung und Abhängigkeit von Kindern und Jugendlichen. Wie kam es dazu und wie funktioniert dieser Zweig genau? Birgit Spohr: Bereits Ende 2012 ist bundesweit das Modellprojekt ELSA gestartet. Hier wird Eltern bei Internetsucht, Alkohol- oder Cannabisproblemen ihrer Kinder anonym und kostenlos im In ternet Hilfe angeboten. Seit Mai 2014 ist nun auch Berlin dabei: Durch finanzielle Unterstützung des Therapieladen e. V. durch den Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin können wir nun un ter elternberatung-sucht.de immerhin mit einigen Wochenstun den Eltern online unterstützen. Neben E-Mail und Chat-Bera tung können Eltern auch an einem mehrwöchigen, strukturierten Online-Beratungsprogramm teilnehmen. Was raten Sie konkret Eltern, die eine Suchtgefährdung ihrer Kinder befürchten? Birgit Spohr: Wir helfen Eltern zunächst dabei, mehr Sicherheit in der Einzuschätzung der konkreten Situation ihres Kindes zu ge winnen, indem wir uns genau schildern lassen, was den Eltern aufgefallen ist beziehungsweise sie in Sorge versetzt. Wenn es viele Faktoren gibt, die begünstigen, dass Jugendliche in einen PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 49 SUCHTHILFE problematischen Konsum rutschen, sind andere Maßnahmen an gezeigt, als wenn ich zum Beispiel erfahre, dass es einer 15-Jäh rigen mit sich selbst und in der Schule ganz gut geht, dass sie gleichaltrige Freunde hat, mit denen sie altersgemäße Interessen teilt und dass es in ihrer Familie mehr liebevoll-fürsorgliches Bei sammensein gibt als angespannte Stimmung und so weiter. Auf dieser Grundlage raten wir den Eltern dann, in der Kommunika tion mit ihren Kindern klar und deutlich ihre Haltung zum ris kanten Konsum von Drogen und/oder Computerspielen zu äu ßern. Gleichzeitig sollen sie jedoch auch möglichst offen und in teressiert darüber mit den Kindern ins Gespräch kommen. Die wichtigste Frage ist hier, wozu der Konsum gut ist, welche Wün sche und Bedürfnisse hinter dem übermäßigen Konsum von Dro gen oder Spielen stehen, das heißt, welche Funktionen der Kon sum im konkreten Alltag hat. Wenn dies verstanden wurde, bie ten sich für Eltern konkrete Ansatzpunkte, ihre Kinder dabei zu unterstützen, alternative Möglichkeiten zu entdecken und zu ent wickeln. Inwieweit gehört die Selbsthilfe bzw. die Arbeit von Selbsthilfegruppen zu Ihren Programmen? Wohin kann ich mich als Hilfesuchender wenden? Birgit Spohr: Wir empfehlen Eltern unter anderem den Kontakt zu den Elternkreisen, wo es Selbsthilfe für Eltern und Angehö rige von Suchtgefährdeten und Süchtigen gibt. Betroffene finden Hilfe bei den Narcotics Anonymous. Information: Elternkreise Berlin-Brandenburg e. V.: ekbb.de Narcotics Anonymous: na-berlin.de Geduld und die Fähigkeit zum Zuhören sind gefragt Ehrenamt im Drogennotdienst A ls Teamleiter der Jugend- und Suchtberatungsstelle Dro gennotdienst, die werktags durchgehend von 8.30 – 21.30 Uhr und am Wochenende oder an Feiertagen von 14.00 – 21.30 Uhr geöffnet ist, bin ich zuständig für die Einstellung und Betreuung der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, ohne die die Arbeit im Drogennotdienst inzwischen undenkbar ist. Der Drogennotdienst ist Teil des Berliner Suchthilfesystems. Als regionale Beratungsstelle ist der Drogennotdienst für die Ver sorgung Suchtmittelkonsumierender und -gefährdeter sowie de ren Angehöriger in Tempelhof-Schöneberg zuständig. Darüber hinaus hat der Drogennotdienst einen überregionalen Auftrag. Die Beratung und Vermittlung in weiterführende Hilfen sind die zentralen Aufgaben neben niedrigschwelligen Angeboten wie zum Beispiel die Vermittlung obdachloser Drogenabhängiger in die zum Drogennotdienst gehörige Krisenwohnung oder auch Telefonberatung im Rahmen der Drogen- und Suchthotline. Besonderes Gespür für die Klienten Im Drogennotdienst sind seit über zehn Jahren durchschnittlich etwa 15 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. Diese unterstützen die hauptamtlichen Mitarbeitenden vor al lem an Wochenenden, Feiertagen und in den Abendsprechstun den. Die Ehrenamtlichen stellen mit ihren unterschiedlichen Persönlichkeiten und Stärken eindeutig eine Bereicherung für die Arbeit in der Beratungsstelle dar. Die enge und vertrauens volle Zusammenarbeit mit den hauptamtlichen Mitarbeitenden ermöglicht einen engen Austausch, der für beide Seiten außeror dentlich wertvoll ist. Gerade im niederschwelligen Bereich zei gen unsere ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer das für diese Arbeit so wichtige Gespür und sorgen dafür, dass die Klienten sich angenommen fühlen. Besonders in der Telefonberatung im Rahmen der bundes weiten Drogen- und Suchthotline sind Geduld und Fähigkeit zum Zuhören ebenso gefragt. Hier sind die Ehrenamtlichen be sonders einfühlsam und für alle Seiten ein großer Gewinn. Zu dem rückt durch die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen das Arbeitsfeld »Sucht« im übertragenen Sinne vom Rand in die Mitte der Gesellschaft. Das notwendige Basiswissen für diese Tätigkeit wird den Ehren amtlichen im Rahmen regelmäßiger Schulungen oder Fortbil dungen nahegebracht. Besonders wichtig finde ich die monatli 50 Ehrenamt im Drogennotdienst FOTO: DROGENNOTDIENST chen Ehrenamtsteamtreffen, in denen der fachliche und persön liche Austausch gefördert wird. Bei diesen Treffen beeindrucken mich jedes Mal die Hilfsbereitschaft und die anregende Stim mung innerhalb dieses Teams. Etwa dreimal jährlich geht das Ehrenamtsteam miteinander essen, wodurch der Zusammenhalt der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer gefördert wird. Eine weitere Anerkennung erfolgt unter anderem durch die Erstat tung der Fahrtkosten für die jeweiligen Einsätze. Dank und Anerkennung Für mich als Teamleiter ist es immer wieder eine besondere Freude, mit Ehrenamtlichen zusammenarbeiten zu dürfen und Menschen mit so unterschiedlichen Motivationen – häufig ide alistischen – kennen zu lernen. Da viele von ihnen inzwischen schon lange bei uns sind, hoffe und denke ich, dass ihnen die Mitarbeit im Drogennotdienst auch etwas zurückgibt. Das Dan keschön eines Klienten, der im Leben häufig genug Abweisung erfahren hat, ist sicherlich die größte Anerkennung für unsere ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. JOACHIM WESTPHAL, NOTDIENST BERLIN E. V. Information: Mehr über die Arbeit des Drogennotdiensts und Möglichkeiten ehrenamtlicher Beteiligung unter notdienstberlin.de/helfen/ehrenamt/ PARITÄTISCHER RUNDBRIEF August / September 2014 SUCHTHILFE »Häufig sind sich die Betroffenen ihrer Abhängigkeit nicht bewusst« Fünf Fragen an Kerstin Jüngling, Berliner Initiative gegen Medikamentenmissbrauch Kerstin Jüngling, Dipl. Sozialpädagogin und Change-Managerin, ist Geschäftsführerin der Fachstelle für Suchtprävention Berlin gGmbH. In der ambulanten Suchthilfe war sie zehn Jahre beratend und leitend tätig und seit 2003 lehrt sie an der Alice Salomon Hochschule Berlin. Die Fragen stellte Miguel-Pascal Schaar. Frau Jüngling, was genau ist die »Berliner Initiative gegen Medikamentenmissbrauch«? Kerstin Jüngling: Bei der Berliner Initiative gegen Medikamenten missbrauch handelt es sich um einen Zusammenschluss von Ex perten aus unterschiedlichen Arbeitsbereichen: (Sucht-)Beratungs stellen, Entzugskliniken, Pflegeeinrichtungen, die beiden Berliner Fachstellen für Suchtprävention und für Prävention und Gesund heitsförderung, bezirkliche Gesundheitsverwaltungen und andere. Es ist ein Arbeitsbündnis, das sich etwa vierteljährlich trifft und gemeinsam Aktivitäten plant und umsetzt. Die Initiative ist of fen für weitere Akteure und lädt projektbezogen Expertinnen und Experten aus weiteren Arbeitsfeldern beziehungsweise Organisa tionen, zum Beispiel Ärzte- und Apothekerkammer, Krankenkas sen oder Altenpflege zur fachlichen Beratung ein. Darüber hinaus werden im Sinne partizipativer Verfahren Arbeitsergebnisse vor ih rer Veröffentlichung externen, relevanten Akteuren mit der Bitte um Feedback zur Kenntnis gebracht. Wie kam es zu dem Zusammenschluss? Kerstin Jüngling: Die Idee entstand in einem Fachaustausch zwi schen der Tempelhof-Schöneberger Frauensuchtberatungsstelle FAM / FrauSuchtZukunft und der Fachstelle für Suchtpräven tion Berlin. Das Bestreben war, die weit verbreitete und dennoch kaum beachtete Problematik des missbräuchlichen und abhängi gen Konsums von Medikamenten stärker ins Blickfeld der (Fach-) Öffentlichkeit zu rücken. Die extreme Diskrepanz zwischen der großen Anzahl Betroffener (vergleichbar mit Alkoholabhängigen) und der geringen Inanspruchnahme professioneller Hilfe (laut deutscher Suchthilfestatistik weniger als ein Prozent der ambu lant und stationär Behandelten) gab den Anstoß hierfür. Häufig sind sich die Betroffenen ihrer Abhängigkeit überhaupt nicht be wusst, da ihnen das Medikament ärztlich verordnet wird – umso wichtiger ist es, aufzuklären und für die Inanspruchnahme quali tativ hochwertiger Medikamentenberatungsstellen zu motivieren, um eine weitere Chronifizierung zu vermeiden. Wie können Sie Berlinerinnen und Berlinern konkret helfen? Kerstin Jüngling: Informationen, Sensibilisierung und Risiko management stehen im Vordergrund. Die Initiative entwickelt zum Beispiel Informationsmaterialien, damit die Menschen in Berlin besser über potenzielle Suchtgefährdung durch Medika mente aufgeklärt sind. Darüber befördert sie mit der Sensibilisie rung relevanter Berufsgruppen, zum Beispiel Pflegekräfte sowie Pflegeberaterinnen und –berater, eine größere Aufmerksamkeit für das Thema, so dass ein verantwortungsvoller Umgang un terstützt und frühestmögliche Intervention ermöglicht wird. Es werden beispielsweise Pflegeeinrichtungen angeschrieben, über die Problematik informiert und auf Interventionsmöglichkeiten August / September 2014 Kerstin Jüngling FOTO: FACHSTELLE FÜR SUCHTPRÄVENTION BERLIN GGMBH hingewiesen. Selbstverständlich können sich auch Privatpersonen selbst mit ihren Fragen an Vertreterinnen und Vertreter der Ini tiative wenden. Nach dem Bundesdrogen- und Suchtbericht wird die Anzahl der Arzneimittelabhängigen in Deutschland auf 1,4 bis 1,5 Millionen geschätzt – manche gehen von 1,9 Millionen in der Erwachsenenbevölkerung aus. Wie schätzen Sie die Zahlen in Berlin ein und welche Entwicklung beobachten Sie? Kerstin Jüngling: Grundsätzlich kann und muss sich Berlin am Bundesdurchschnitt orientieren. Das wären auf die Bevölke rungsgröße heruntergerechnet zirka 60.000 und 80.000 Betrof fene in Berlin. Hinzu kommt, dass in unserer Stadt ein großer Anteil von Bevölkerungsgruppen mit Zuwanderungsgeschichte lebt, die kulturell geprägt eine unterschiedlich hohe Akzeptanz von Medikamenten haben. Auch bietet eine Großstadt im Ver gleich zu ländlichen Gegenden eine vereinfachte Möglichkeit, sich Medikamente parallel von unterschiedlichen Medizinerin nen und Medizinern ohne weite Wege verschreiben zu lassen, so dass die Gefahr besteht, dass Medikamentenmissbrauch und -ab hängigkeit leichter unentdeckt bleiben. Bei der Medikamenten abhängigkeit hat die Stoffgruppe der Benzodiazepine die größte PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 51 SUCHTHILFE Relevanz. Ergebnisse epidemiologischer Untersuchungen zeigen, dass überdurchschnittlich häufig Frauen betroffen sind, auch gibt es einen exponentiellen Anstieg mit zunehmendem Alter. Wenn etwa zwei Prozent der Bevölkerung manifeste Prob leme mit Medikamenten aufweisen, ist das für die Prävention ein handfester Grund zu handeln! Schaut man auf den »Fehlzeiten report« 2013, wird darüber hinaus die Relevanz von Medikamen tenmissbrauch auch für das Berufs- und Arbeitsleben deutlich. Sie haben 2013 einen Forderungskatalog veröffentlicht. Welche Schwerpunkte haben Sie darin gesetzt und wie hat die Öffentlichkeit und die Politik darauf reagiert? Kerstin Jüngling: Der von der Berliner Initiative gegen Medika mentenmissbrauch im Konsens aufgestellte Forderungskatalog adressiert unterschiedliche Ebenen und Bereiche. Warnhinweise auf Medikamentenpackungen, sensibilisierte Krankenkassen und fortgebildetes ärztliches und pflegendes Personal sowie die Be reitstellung auch finanzieller Ressourcen sind zentrale Elemente. Positiv ist hervorzuheben, dass wir damit über Berlin hinaus eine Fachdiskussion angeregt haben. Strukturelle Veränderungs schritte und ein gesellschaftliches Umdenken, also verhältnisprä ventive Aspekte, sind dagegen schwerfälliger in Gang zu bekom men. Da Medikamente scheinbar selbstverständlich auch zur Leistungssteigerung beziehungsweise zur Aufrechterhaltung des Funktionierens eingesetzt werden und Beschaffungskriminalität im Vergleich zu illegalen Drogen keine relevante Rolle spielt, hat die Prävention und Behandlung der legalen und sogenannten stil len Sucht in der (fach-)politischen Debatte scheinbar noch keine Lobby. Dies zu verbessern bleibt für uns in der Berliner Initiative Herausforderung und Ansporn zugleich! Information: Lesen Sie hier den vollständigen Forderungskatalog der Berliner Initiative gegen Medikamentenmissbrauch unter berlin-suchtpraevention.de/upload/pdf/140630_Forderungskatalog.pdf WETTBEWERBE UND FÖRDERPREISE Mission: Ehrenamt – So sehen Berliner Helden aus Foto-Wettbewerb der B.Z. S eit fünf Jahren zeigt die B.Z. mit ihrer Initiative »Berliner Helden«, wie vielfältig ehrenamtliches En gagement in unserer Stadt ist. Sie berich ten wir über soziale Projekte, engagierte Berliner und Unternehmen. Aber was be deutet Ehrenamt für jeden einzelnen Bür ger – und vor allem für die jungen Ber liner? Antworten auf diese Frage möchte das Helden-Team in Bildern festhalten. Daher rufen sie auf zur »Mission: Ehren amt – So sehen Berliner Helden aus«. Vom 25. August bis 14. September können im Rahmen des Foto-Wettbe werbs alle fotobegeisterten Menschen ab 18 Jahren ihr bestes Foto zu dem Thema online einreichen – bei jüngeren mit ei ner Einverständniserklärung des gesetz lichen Vertreters. Ausgenommen sind professionelle Fotografen. Beiträge von Hobbyfotografen, aus Kunst-Oberstufen kursen oder von Fotografie-Studierenden sind herzlich willkommen. Für die Einrei chung muss sich ein Teilnehmer einfach kostenfrei in der 1414-Foto-Community (1414.de) registrieren und kann dann Fo tos zusammen mit einem Titel und einer Kurzbeschreibung hochladen. Alle eingereichten Fotos werden auf bz.de online präsentiert. Gewinnen kann man gleich zweimal: Zum einen wählt die 1414-Foto-Community unter allen Ein reichungen ihren Favoriten. Zum anderen wählt die Berliner Helden-Jury, bestehend aus Experten der Bereiche Ehrenamt und Fotografie sowie Vertretern der B.Z.-Re daktion, anschließend aus allen Einsen dungen weitere 14 Aufnahmen für eine Foto-Ausstellung aus. Kriterien hierfür sind der Bezug zu Berlin und zum Thema Ehrenamt sowie Kreativität und Einzigar tigkeit der Fotos. Die 15 Gewinnerfotos werden vom 29. September bis 2. Oktober in der Axel-Springer-Passage in Berlin ausge stellt. Zur Vernissage am 29. September 2014 um 17.00 Uhr sind alle teilnehmen den Fotografen herzlich eingeladen. Zu dem wird die Beauftragte für Bürger schaftliches Engagement, Staatssekretä rin Hella Dunger-Löper erwarten. Bereits vor der Ausstellung werden die Top-15Fotos in einer Bildergalerie auf bz.de prä sentiert. Die Leser küren online den Ge winner des Leserpreises, der dann bei der Vernissage verliehen wird und mit 1.000 Euro dotiert ist. »361 Grad Respekt« Jugendwettbewerb unter der Schirmherrschaft von Manuela Schwesig U nter der Schirmherrschaft von Bundesjugendministerin Manu ela Schwesig ist am 10. Juli der Video-Wettbewerb »361 Grad Respekt« auf YouTube gestartet. Der Wettbewerb fordert Jugendliche auf, sich aktiv mit den Themen Ausgrenzung und Mobbing ausei nanderzusetzen. Unter dem Motto »Mach dich stark und andere auch« sind Jugendli che zwischen 13 und 25 Jahren dazu auf gerufen, in Videocamps unter professionel ler Anleitung die ersten Videos zu drehen, 52 die sich mit den verschiedenen Facetten von Ausgrenzung und Diskriminierung beschäftigen. Bewerbungen zur Teilnahme an den Camps sind ab sofort möglich. An schließend kann jeder mitmachen und die Aktion mit eigenen Videobotschaften auf der 361-Grad-Plattform weitertragen. Viele Stars und Institutionen unterstüt zen die Initiative. Neben dem Mitbegrün der »Laut gegen Nazis« engagieren sich die Amadeu Antonio Stiftung, die Bundeszen trale für politische Bildung/bpb, die Deut PARITÄTISCHER RUNDBRIEF sche UNESCO-Kommission e.V. (DUK), Jugendpresse Deutschland e.V., jugend schutz.net, die EU-Initiative »klicksafe«, die Aktion »MUT gegen rechte Gewalt« die bundesweite Aktion »Schule ohne Ras sismus – Schule mit Courage«, das Jugend magazin Spiesser und der Schulverteiler Schulkurier. Information: Weitere Informationen auf dem YouTube-Kanal des Wettbewerbs: youtube.com/361grad. August / September 2014 FACHGRUPPEN UND ARBEITSKREISE Fachgruppen und Arbeitskreise Beim Paritätischen treffen sich Fachgruppen (FG) und Arbeitskreise (AK). Termine und Informationen erhalten Sie über paritaet-al sopfleg.de, im passwortgeschützten Extranet pariextra.de oder über die jeweils angegebene Telefonnummer. FG Ältere Menschen Forum Jugendhilfeausschüsse JHA FG Behindertenhilfe FG Psychiatrische und psychosoziale Versorgung AK Psychosoziale Versorgung/BAPP FG Suchthilfe | AK Gesundheit | FG Hiv, Aids, STI und Hepatitiden FG Krankenhäuser FG Sozialstationen FG Stationäre pfl. Versorgung AK Soziale Beratung | AK § 67 SGB XII und Schuldnerberatung | AK Qualität § 67 SGB XII FG Familie, Frauen, Mädchen FG Kita | Integrations-AG FG Jugendberufshilfe | FG Hilfen zur Erziehung | FG Jugendarbeit FG Schulträger FG Betreuung Schulkinder | FG Schulbez. Jugendhilfe | AK Koordinierende Leitungen im Ganztagsbereich FG Migration | Qualitätsgemeinschaft | Migration AK Straffälligen- und Opferhilfe Telefon: 31 59 19-30 Telefon: 8 60 01-165 Telefon: 8 60 01-152 Telefon: 31 59 19-26 Telefon: 77 32 88 22 Telefon: 86 001 168 Telefon: 8 60 01-101 Telefon: 31 59 19-34 Telefon: 31 59 19-30 Telefon: 860 01-171 Telefon: 8 60 01-176 Telefon: 8 60 01-179 Telefon: 8 60 01-165 Telefon: 8 60 01- 161 Telefon: 8 60 01-166 Telefon: 8 60 01-177 Telefon: 86001-171 PARITÄTISCHE AKADEMIE Vortragsveranstaltung: Das Ehrenamtsstärkungsgesetz Die wesentlichen Änderungen und die Änderungen dazu im Anwendungserlass der Abgabenordnung D ie Führung steuerbegünstigter Körperschaften ist ohne grundlegendes Wissen und Erfahrungen aus der Pra xis im Umgang mit den Finanzbehörden kaum sinn voll möglich. Wer die umfassenden Aufgaben auch im steuerli chen Bereich verantwortungsvoll nach innen und außen vertre ten muss, kommt an einer kontinuierlichen Informationspflicht nicht vorbei. Das Recht der gemeinnützigen Organisationen ist in den ver gangenen Jahren immer wieder Gegenstand von Reformbestre bungen des Gesetzgebers gewesen, die teils zivilrechtlich, teils steuerrechtliche Schwerpunkte hatten. Um potentielle Haftungs fallen zu identifizieren, ist die Kenntnis der Rechtsgrundlagen unabdingbar. Der Paritätische stellt sich gemeinsam mit seinen Mitgliedern der Verantwortung und lädt ein zu einer Vortragsveranstaltung mit dem Referenten Norbert Ellermann, Rechtsanwalt und Steu erberater, Mitglied im Beraterteam der Transparenz-Beratungs stelle. Er vermittelt uns den notwendigen Überblick zu folgenden Schwerpunkten: Wesentliche Änderungen im Ehrenamtsstärkungsgesetz, un ter anderem neue Mittelverwendungsfrist, Weitergabe von Mit teln, gesonderte Feststellung zu formellen Voraussetzungen, Rücklagen und Vermögensbildung, Präzisierung der tatsächli chen Geschäftsführung, Hinweis zu zivilrechtlichen Änderungen August / September 2014 Geänderter Anwendungserlass zur Abgabenordnung vom 31. Januar 2014, unter anderem Mittelverwendung (Vergütung, Fris ten, Weitergabe), satzungsmäßige Gemeinnützigkeit und Ver trauensschutz, Möglichkeiten der Rücklagenbildung Nach kurzer Einführung ins Gemeinnützigkeitsrecht werden die oben genannten Beiträge vorgestellt und, wenn möglich, mit den Teilnehmern erörtert. Die Veranstaltung hat einen zeitlichen Umfang von etwa vier Stunden mit einer halbstündigen Pause. Sie wendet sich an Personen, die in der Geschäftsführung, dem Rechnungswesen oder der Mitgliederbetreuung tätig sind. Information: Vortragsveranstaltung: Das Ehrenamtsstärkungsgesetz Dozent: Norbert Ellermann, Rechtsanwalt Termin: 13. Oktober 2014, 13.30 – 18.00 Uhr Ansprechpartner: Rudi Thurner (030) 275 82 82 16, thurner@akademie.org Preis: 49 Euro für Mitglieder, 59 Euro für Nichtmitglieder Buchungsnummer: 071414 Anmeldeschluss: 26. September 2014 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 53 PARITÄTISCHE AKADEMIE BERLIN Paritätische Akademie Berlin Veranstaltungsinformationen Informationen zu den aufgeführten Veranstaltungen erhalten Sie bei: Paritätische Akademie Berlin Telefon: (030) 2758 282-12, lopez@akademie.org Der erstgenannte Preis gilt für Seminarteilnehmer aus Mitgliedsorganisationen, der an zweiter Stelle genannte Preis für Seminarteilnehmer aus Nicht-Mitgliedsorganisationen. Soweit nicht anders angegeben, finden alle Veranstaltungen in Berlin statt. Oktober 2014 Gemeinnützigkeit und Steuern Nr.: 081404 | 06. – 07. Oktober 2014 340 Euro / 408 Euro PQ-Lizenzlehrgang »Interne/r KiQu Evaluator/in« Nr.: 081427 | 08. Oktober 2014 Beginn 720 Euro / 792 Euro Zertifikatskurs Methodenkompetenz in der psychosozialen Beratung -frauenspezifischNr.: 081420 | 23. – 25. Oktober 2014 Modul 1 von 4 1.560 Euro / 1.840 Euro Den Jahresabschluss prüffertig machen Nr.: 081408 | 27. – 28. Oktober 2014 340 Euro / 408 Euro Kosten und Leistungsrechnung. Das »Denken in Kosten« im Sozialbereich Nr.: 081401 | 09. – 10. Oktober 2014 340 Euro / 408 Euro Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg Nr. 031412 | 28. – 29. Oktober 2014 240 Euro / 270 Euro AZAV – QM Entwicklung Nr.: 081438 | 10. Oktober 2014 210 Euro / 231 Euro November 2014 Auffrischungsseminar Interne/r KiQu Evaluator/in« Nr.: 081447 | 14. Oktober 2014 185 Euro / 204 Euro Facebook, Twitter & Co. Der Umgang mit Social Media in gemeinnützigen Einrichtungen. Nr.: 071484 | 03. November 2014 | 89 Euro / 99 Euro Rollenwechsel... und morgen Führungskraft. Angebot für (angehende) Leitungs- und Führungskräfte Nr.: 091407 | 06. November 2014, 6 x 3 Stunden | 465 Euro / 498 Euro Anleitung von Praktikant/innen. Anleitung und Ausbildungsplan. Grundlagenseminar Nr.: 071404 | 10. – 11. November 2014 215 Euro / 255 Euro Diplom-Lehrgang Geprüfte Finanzbuchhalterin / Geprüfter Finanzbuchhalter Sozialwirtschaft Nr.: 081421 | 10. – 11. November 2014 Modul 1 von 4 | 1.560 Euro / 1.872 Euro Kommunikation und Kontakt in der Pflege. Pflichtfortbildung für Betreuungsassistenz nach Paragraf 87b SGB XI Nr.: 071459 | 10.-11. November 2014 160 Euro / 180 Euro Umgang mit Widerstand in Arbeitsbeziehungen Nr.: 091416 | 03. – 04. November 2014 298 Euro / 345 Euro Zertifikatskurs: Betriebswirtschaft in sozialwirtschaftlichen Dienstleistungsunternehmen Nr.: 081422 | 12. – 14. November 2014 Modul 1 von 4 | 1.950 Euro / 2.340 Euro Ernährung bei Diabetes. Grundkurs Nr.: 071458 | 04. November 2014 80 Euro / 90 Euro Zertifikatskurs: Suchtberater/in Nr.: 091462 | 12. – 14. November 2014 neuer Beginn | 2.820 Euro / 3.000 Euro Methoden der kollegialen Beratung – Methodenvertiefung Nr.: 071409-2 | 15. – 17. Oktober 2014 480 Euro / 550 Euro Beziehungsdynamik bei psychischen Störungen Nr.: 081415 | 05. – 07. November 2014 390 Euro / 460 Euro Basis Anwenderschulung KiQu Datenbank Nr.: 081450 | 12. November 2014 145 Euro / 160 Euro Ausgliederung von Betriebsteilen in eine gemeinnützige GmbH Nr.: 081409 | 20. Oktober 2014 170 Euro / 204 Euro Trauma überwinden Nr.: 081412 | 05. – 07. November 2014 390 Euro / 460 Euro Anleitung von Praktikanten/innen. Aufbauseminar – Gespräche mit Praktikanten/innen führen Nr.: 071405 | 17. November 2014 105 Euro / 125 Euro Kreativ und spielerisch im Umgang mit Menschen mit Demenz Nr.: 071448 | 15. Oktober 2014 80 Euro / 90 Euro Training zu Gesprächsführung und Beratungskompetenz in der Pflege Nr.: 071450 | 15. – 17. Oktober 2014 240 Euro / 270 Euro Managementkompetenz für Führungskräfte in der Pflege Nr.: 071453 | 21. – 22. Oktober 2014 160 Euro / 180 Euro 54 Schmerzmanagement in der Pflege – Der Expertenstandard in seiner praktischen Anwendung Nr.: 071446 | 06. November 2014 80 Euro / 90 Euro PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Hygiene in der stationären Pflege Nr.: 071445 | 19. November 2014 80 Euro / 90 Euro August / September 2014 PARITÄTISCHE AKADEMIE BERLIN Konfliktmanagement in Teams Nr.: 071412 | 20. – 21. November 2014 310 Euro / 360 Euro Grundlagen für die Arbeit mit Ehrenamtlichen Nr.: 041403 | 21. November 2014 53 Euro / 65 Euro Pflegedokumentation. Fortbildung für Pflege(hilfs)kräfte Nr.: 071460 | 24. – 26. November 2014 240 Euro / 270 Euro Zertifikatskurs: Konfliktmanagement und Mediation in Organisationen – Konflikte systemisch betrachtet – Nr.: 031402 | 26. – 28. November 2014 Modul 1 von 4 | 2.040 Euro / 2.280 Euro Dezember 2014 Arbeitsrecht für Arbeitgeber Nr.: 071413 | 01. – 02. Dezember 2014 340 Euro / 385 Euro Das 1 x 1 für (neue) Führungskräfte Nr.: 081428 | 03. – 09. Dezember 2014 ohne das WE 860 Euro / 1.032 Euro Qualitätsmanagement im Rechnungswesen Nr.: 081402 | 04. Dezember 2014 170 Euro / 204 Euro Macht der Worte Nr.: 091440 | 04.-05. Dezember 2014 415 Euro / 495 Euro Teamentwicklung Nr.: 071411 | 11. – 12. Dezember 2014 310 Euro / 360 Euro Strategische Personalakquise Nr.: 081429 | 12. Dezember 2014 160 Euro / 190 Euro Erfolgreiche Weiterbildung in Kooperation Alice Salomon Hochschule und Paritätische Akademie Berlin Master-Fernstudiengang Sozialmanagement (Master of Arts) F ür den XV. Studiendurchgang ha ben wir eine zusätzliche Studien gruppe (20 TN) eröffnet. In dieser Gruppe sind aktuell noch ei nige Studienplätze frei und wir nehmen dafür kurzfristig noch Bewerbungen ent gegen. Strukturen, organisatorische Ab läufe und Begleitungskonzept im Studium sind optimal auf die Studierbarkeit neben anspruchsvoller Berufstätigkeit ausgerich tet. Davon profitieren (Fern-)Studierende und Arbeitgeber gleichermaßen. Dieses berufsbegleitende Fernstu dium mit kompakten Präsenzwochen, E-Learning-Anteilen und unterstützen dem Coaching wurde in den vergange nen 15 Jahren zum erfolgreichsten Mas ter-Studienangebot Sozialmanagement im deutschsprachigen Raum entwickelt. Beginn: 17. November 2014, Dauer; 5 Se mester (4 Studiensemester, im 5. Semester Erstellung der Master Thesis); Präsenzzei ten: je Studiensemester 2 mal eine Woche in Berlin (Bildungsurlaub: §11 BiUrlG). Information: Informationen und persönliche Beratung zum Studiengang: Petra Heinzel, Paritätische Akademie Berlin Tel.: 275 82 82-13 | heinzel@akademie.org PARITÄTISCHES PERSONALFORUM Paritätisches Personalforum Qualifizierung für die Mitgliedsorganisationen des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Berlin 16. September 2014: 16. September 2014: 18. September 2014: 23. September 2014: 25. September 2014: 25. September 2014: 30. September 2014: 02. Oktober 2014: 06. Oktober 2014: 07. Oktober 2014: 09. Oktober 2014: Grundlagen des Mutterschutzes Grundlagen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements Compliance Intensiv – Was gehört in die Compliance-Richtlinien? Krankheitskündigung, BEM, Kündigung wegen Schlechtleistung, Betriebsbedingte Kündigung Zeitwertkonten Vertiefungsnachmittag für ehrenamtliche Vorstände Ein Arbeitsplatz und viele Sprachen: Workshop zur interkulturellen Kommunikation Datenschutz-Frühstück Mitarbeiter-Jahresgespräche führen Geringfügige Beschäftigungen, Studenten, Praktikanten & Co. Von der Stellenausschreibung bis zur Einstellung Eine Anmeldung für die Veranstaltungen ist erforderlich. Informationen zu unseren Seminaren erhalten Sie unter paritaetisches-personalforum.de oder (030) 55 17 41 02. August / September 2014 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 55 PINNWAND / SERVICE Pinnwand Die Landesstelle Berlin für Suchtfragen e. V. hat ein Büro in der Gierkezeile 39 zu vermieten. Mietobjekt, Gierkezeile 39, 2. OG Baujahr: 1867 Sanierung: 2005 Gesamtfläche der Büroeinheit: ca.25 m² Aufteilung: ·· ·· ·· ·· ·· 1 Büroraum (D.1.09) Küche Mitnutzung 1. OG möglich WC Gemeinschaftsnutzung 1. OG Flur 2. OG (Kein Aufzug) Kosten: Miete: 207,22 Euro, NK: 118,00 Euro Bezug/Anmietung: 1. Mai 2013 (nach Absprache) Mieterschaft: Im Haus befinden sich fünf abgeschlossene Büromieter und die Gruppenräume im 1. OG werden von Suchtselbsthilfegruppen und für Fortbildungen genutzt. Lage: 5 Minuten zu Fuß zur U7 Richard-Wagner-Strasse/ U2 Bismarckstrasse 10 Minuten Landesstelle Berlin für Suchtfragen e. V. Gierkezeile 39 | 10585 Berlin Telefon: (030) 343 89 160 | Fax: (030) 343 89 162 buero@landesstelle-berlin.de Landesstelle-Berlin.de, landesstelle-berlin.de/e10/e1755/ Fachanleiter/-in Fachinformatik Anwenderentwicklung/Systemintegration von der Spektrum GmbH für eine Wochenarbeitszeit von 30 bis 35 Stunden ab sofort gesucht. Die Spektrum Gesellschaft für berufliche Bildung und Integration mbH sucht für ihren Unternehmensbereich Spektrum NetzWerk, eine anerkannte Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM), am Standort Oleanderstraße 18 in 10407 Berlin (Prenzlauer Berg) ab sofort für den Fachbereich IT Service einen Fachanleiter/-in Fachinformatik Anwenderentwicklung/Systemintegration mit einer guten Mischung aus fachspezifischen und pädagogischen Kompetenzen zur Anleitung einer Gruppe. Ihre Aufgaben: ·· Sie entwickeln und verantworten den Berufsbildungsbereich IT Service unserer jungen Werkstatt. ·· Sie übernehmen die berufliche Förderung, Betreuung und Arbeitsanleitung von Menschen mit (v.a. psychischer) Behinderung, vermitteln Arbeitstechniken und Theorie und organisieren den Arbeitsablauf. ·· Sie dokumentieren die berufliche Rehabilitation, führen Schulungen durch und sind zuständig für die Erstellung des Schulungsmateriales. ·· Sie sind zuständig für die Administration von Webpräsenzen und die Programmierung mit CMS und erstellen Datenbanken. ·· Darüber hinaus sind Sie bei der Weiterentwicklung der Dienstleistungsangebote für den Fachbereich IT Service beteiligt. 56 Ihre Qualifikation: ·· Ausbildung als Fachinformatiker/-in Anwenderentwicklung/Systemintegration sowie mindestens zwei Jahre Berufserfahrungen. ·· Sie bringen Kenntnisse aus den Bereichen Datenbankerstellung, Content Managementsystem, Webprogrammierung, VPN, Hard- und Software und der gängigen Officeanwendungen mit. ·· Sie besitzen ausgeprägte analytische Fähigkeiten, sind teamfähig, haben eine hohe Lernbereitschaft und gute kommunikative Fähigkeiten sowie eine hohe soziale Kompetenz und Freude an der Arbeit mit Menschen. ·· Persönlich zeichnen Sie sich durch Eigeninitiative, Erfolgsorientierung sowie Systemdenken aus. Wünschenswert: Sonderpädagogische Zusatzausbildung, Ausbildungserfahrung und Ausbildereignungsprüfung nach AEVO sowie Erfahrung in sozialen Einrichtungen. Die Wochenarbeitszeit beträgt voraussichtlich 30 bis 35 Stunden. Die Vergütung erfolgt gemäß der Aufgabenstellung nach Vereinbarung. Bewerbungsunterlagen unter Angabe Ihrer Gehaltsvorstellungen und möglichem Eintrittsdatum bis zum 31. August 2014 (Frist). Kennziffer des Stellenangebotes (bitte angeben): NetzWerk 1401 Bewerbungsunterlagen bitte nur per E-Mail in nur einem PDF an info@spektrum-berlin.de. Sozialarbeiter/in, Rehapädagoge/in für den Begleitenden Dienst mit 20 Wochenstunden von der Spektrum Gesellschaft für berufliche Bildung und Integration mbH ab sofort gesucht. Die Spektrum Gesellschaft für berufliche Bildung und Integration mbH sucht für ihren Unternehmensbereich Spektrum NetzWerk, anerkannte Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WfbM), am Standort Oleanderstraße 18 in 10407 Berlin (Prenzlauer Berg) ab sofort einen Sozialarbeiter/in, Rehapädagoge/in für den Begleitenden Dienst. Im Rahmen der individuellen Förderung der behinderten Mitarbeiter/innen leitet der Begleitende Dienst die Fachanleiter/innen bei der Erstellung individueller Förderpläne an, mit dem Ziel der beruflichen Förderung und Unterstützung der behinderten Menschen bei der Teilhabe am Arbeitsleben. Unterstützung der Arbeit der Fachanleiter/innen sowohl bei der Leistungsund Verhaltensbeobachtung der behinderten Mitarbeiterinnen am Arbeitsplatz und in der gesamten Werkstatt als auch bei der umfassenden Persönlichkeitsentwicklung auf der Grundlage der Entwicklungsberichte. Ihre Aufgaben: ·· Koordination des Aufnahmeverfahrens ·· Vorbereitung und Durchführung von Maßnahmen im Eingangsverfahren und im Berufsbildungsbereich. ·· Sozialpädagogische Beratung und Betreuung der Teilnehmenden bei beruflichen, (psycho-) sozialen, pädagogischen Angelegenheiten im Eingangsverfahren/Berufsbildungsbereich sowie der Beschäftigten im Arbeitsbereich ·· die berufliche Förderung der Teilnehmenden im Berufsbildungsbereich – Übernahme von Bildungsbegleitung PARITÄTISCHER RUNDBRIEF ·· Überwachung des Förderungsprozesses in Bezug auf Beginn, Dauer, Weiterbewilligung und Leistungsveränderung ·· fachliche Beratung und Begleitung der Arbeit der Fachanleiter unter sozialpädagogischen Gesichtspunkten ·· die Absicherung von nicht produktionsbezogenen Abläufen im Werkstattalltag ·· die fristgerechte Erstellung von Entwicklungsberichten ·· Dokumentation der beruflichen Rehabilitation ·· Vorbereitung und Durchführung von arbeitsbegleitenden Maßnahmen ·· Vermittlung geeigneter Rehabilitanden und Beschäftigten auf den allgemeinen Arbeitsmarkt bzw. in weiterführende Maßnahmen, Bewerbungstraining, Integrationsberatung ·· Zusammenarbeit und Kontakthalten mit Kostenträgern, Ämtern, Behörden, Angehörigen und gesetzlichen Betreuern Ihre Qualifikation: ·· Abschluss als Dipl. Sozialarbeiter/in, Rehapädagoge/in, Diplompädagoge/in oder vergleichbare Qualifikation ·· mindestens zwei Jahre berufliche Erfahrungen im Bereich der beruflichen Rehabilitation von Menschen mit psychischer Behinderung ·· Unterstützung der Klienten beim Einsatz eigener Ressourcen im Sinne der beruflichen und individuellen Weiterentwicklung ·· Kenntnisse in der Sozialgesetzgebung ·· Durchsetzungsvermögen, Engagement, Flexibilität und Teamgeist ·· hohes Verantwortungsbewusstsein, hohe soziale, und und schriftliche kommunikative Kompetenz ·· sowie Sicherheit im Umgang mit gängigen Officeanwendungen. Die Wochenarbeitszeit beträgt voraussichtlich 20 Std. Die Vergütung erfolgt gemäß der Aufgabenstellung nach Vereinbarung. Bewerbungsunterlagen unter Angabe Ihrer Gehaltsvorstellungen und möglichem Eintrittsdatum bis zum 15. September 2014 (Frist). Kennziffer des Stellenangebotes (bitte angeben): NetzWerk 1402 Bitte senden Sie Ihre Unterlagen ausschließlich per E-Mail in einer PDF-Datei an info@spektrum-berlin.de Studentische Aushilfskraft (m/w) für zehn Stunden pro Woche, Basis geringfügige Beschäftigung, vom Verein Tannenhof Berlin-Brandenburg, ab sofort für den Bereich Rezeption und Seminarbegleitung gesucht. Der Tannenhof Berlin-Brandenburg e. V. sucht für das Zentrum für Gesundheit & Rehabilitation, Blissestraße 2 – 6 in 10713 Berlin ab sofort eine studentische Aushilfskraft für zehn Stunden pro Woche, im Rahmen einer geringfügigen Beschäftigung auf 450 Euro Basis, zur Besetzung der Rezeption und zur Seminarbegleitung. Voraussetzungen: Gute Kenntnisse der MS Office Anwendungen, ausgeprägte Kommunikationsfähigkeiten, gute August / September 2014 PINNWAND / SERVICE Umgangsformen und ein professionelles Auftreten, Feingefühl und Freundlichkeit im Umgang mit Rehabilitanden, Besuchern und Veranstaltungsteilnehmern, selbstständige strukturierte Arbeitsweise und hohe Einsatzbereitschaft, Flexibilität bei den Arbeitszeiten und Zuverlässigkeit (zeitweise am Abend und an den Wochenenden). Aufgaben: Vorbereitung und Begleitung von Veranstaltungen und Sitzungen, Abstimmung von Terminen, Annahme von Anrufen, Empfang von Rehabilitanden und Besuchern, allgemeine Schreib- und Verwaltungsaufgaben. Ihre Bewerbung bitte per E-Mail an: bewerbung@tannenhof.de oder per Post an: Tannenhof Berlin-Brandenburg e. V. / Personalabteilung Meierottostraße 8-9, 10719 Berlin tannenhof.de Behinderung finden hier Geborgenheit und vielfältige Möglichkeiten zum gemeinsamen Spielen und Lernen. Die pädagogische Arbeit umfasst Angebote zur Sprachförderung, zur musikalischen Früherziehung, zur Bewegung und Psychomotorik sowie zur Entspannung. Die Aufgabenbereiche umfassen: ·· Bearbeitung des Posteingangs, Annahme und Koordination von Telefonaten ·· Management des Besucherverkehrs ·· selbständige Büroorganisation ·· Unterstützung der Kitaleitung und der ErzieherInnen im Schriftverkehr nach außen und innen ·· Kommunikation mit Eltern, Behörden und Firmenpartnern ·· Bestellwesen ·· enge Zusammenarbeit mit der Kitaleitung und der Geschäftsstelle des FiPP e. V. ·· Bearbeitung von Rechnungen und Führen der Kassenbücher Stellenanforderung: Geschäftsführer/in zum 1. Januar 2015 oder früher vom Berliner Familienplanungszentrum – Balance (FPZ) gesucht Berliner Familienplanungszentrum – Balance (FPZ) sucht zum 1. Januar 2015 oder früher eine Geschäftsführerin oder einen Geschäftsführer, die/der das Familienplanungszentrum erfolgreich führt und weiter entwickelt. Zu den Aufgaben der Geschäftsführung gehören die Zusammenarbeit mit dem ehrenamtlich tätigen Vorstand, die fachliche und unternehmerische Leitung des FPZ, die selbstständige Vertretung der Einrichtung gegenüber Politik und Gesellschaft, die Personalführung und Personalentwicklung sowie die Vertretung des Vorstandes nach innen. Wir bieten eine spannende, abwechslungsreiche und verantwortliche Führungsaufgabe, die für das Soziale und Gesunde Berlin herausgehobene Bedeutung besitzt und mit öffentlicher Repräsentanz verknüpft ist. Der Stellenumfang umfasst 39 Wochenstunden. Die Vergütung ist angelehnt an TVL-B. Das Berliner Familienplanungszentrum – Balance (FPZ) ist eine Einrichtung der psychosozialen Beratung und medizinischen Hilfe. Die Beratung beinhaltet das Gebiet der Sexualpädagogik, psychologischen Beratung zu Familienplanung, Sexualität und Partnerschaft und gynäkologischen Versorgung im Bereich Frauengesundheit und Familienplanung. Mit dem Konzept der integrativen Beratung und Versorgung arbeitet das Familienplanungszentrum einzigartig seit mehr als 20 Jahren in den neuen Bundesländern. Das innovative Sozialunternehmen beschäftigt etwa 30 Mitarbeiterinnen und Mitabeiter. Nähere Infos über Balance finden Sie unter fpz-berlin.de Wir bitten um Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen (Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnisqualifikationen) bis zum 31. August 2014 per E-Mail an: buchhaltung@fpz-berlin.de Bürokraft, 20 Wochenstunden, für Kita »Hummelburg«, Nähe Alt-Marzahn von FiPP e. V. ab sofort gesucht. Wir suchen ab sofort eine Bürokraft für 20 Wochenstunden (flexible Arbeitszeit) zur Unterstützung der Kitaleitung unserer Kita »Hummelburg« Blumberger Damm 139, 12685 Berlin. Die Kita »Hummelburg« mit dem Schwerpunkt Integration bietet Platz für bis zu 170 Kinder im Alter von acht Wochen bis zur Einschulung. Kinder mit und ohne August / September 2014 ·· Ausbildung als Bürokaufmann/-frau oder vergleichbare Qualifikation ·· umfassende Kenntnisse in Microsoft Office (Word, Excel, Outlook, Access) ·· sicherer Umgang mit dem Internet ·· Kenntnisse in der Anwendung des Kindertagesförderungsgesetzes und deren Verordnungen Wenn Sie darüber hinaus über sehr gute Kommunikationsfähigkeiten, insbesondere im Schriftverkehr, Entscheidungsfreudigkeit und eine selbstständige Arbeitsweise verfügen, dazu noch flexibel, teamfähig und gut belastbar sind, Kinder mögen und auch Erfahrungen in der Arbeit mit Eltern haben, dann erfüllen Sie die notwendigen Kompetenzen. Im Rahmen einer auf Chancengleichheit ausgerichteten Personalpolitik nutzen wir die Vielfalt der Kompetenzen von MitarbeiterInnen. Wir ermutigen ausdrücklich InteressentInnen mit Migrationshintergrund und/oder mit Behinderungen zur Bewerbung. Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige und vollständige Bewerbung per E-Mail (max.3 MB) an: bewerbung@fippev.de Wenn Sie die Briefform wählen, so legen Sie bitte einen ausreichend frankierten Rückumschlag bei, sofern eine Rücksendung erwünscht ist. Bitte senden Sie diese an: FiPP e. V. – Fortbildungsinstitut für die pädagogische Praxis, Frau Byk, Großbeerenstraße 71, 10963 Berlin. FiPP e. V. – Fortbildungsinstitut für die pädagogische Praxis e. V. ist ein freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe mit rund 55 Einrichtungen und Projekten in neun Berliner Bezirken. Zu den Tätigkeitsfeldern gehören Kindertagesstätten, Ganztagsbereiche, Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit, schulbezogene Projekte und Berufsorientierungsangebote. Nähere Informationen unter fippev.de SozialarbeiterInnen / SozialpädagogInnen / Pflegekräfte / ErgotherapeutInnen von Träger gGmbH gesucht. Die Träger gGmbH ist eine gemeinnützige Organisation, die Hilfen für psychisch kranke und suchtkranke Menschen sowie für Menschen mit einer geistigen Behinderung anbietet. Für unsere multiprofessionellen Teams in der Betreuungsarbeit suchen wir regelmäßig SozialarbeiterInnen / SozialpädagogInnen / Pflegekräfte / ErgotherapeutInnen PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Unser Angebot: Unbefristete und befristete Stellen, mit einer angemessenen Vergütung in Anlehnung an den TV-L Berlin und eine betriebliche Altersvorsorge. Sie erfahren eine intensive Einarbeitung und lernen ein spannendes Arbeitsfeld in einer teamorientierten und kollegialen Atmosphäre kennen. Ihre Bewerbung richten Sie bitte an: Träger gGmbH Alt Reinickendorf 45 | 13407 Berlin oder gst@traeger-berlin.de Für Rückfragen steht Ihnen Herr Kersten, Telefon: (030) 496 30 76 gern zur Verfügung. Bewerbungen von Menschen mit einer anerkannten Schwerbehinderung werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt. Mitarbeiter/in für Spät- und Nachtdienst sowie am Wochenende von Tannenhof Berlin-Brandenburg e. V. ab sofort gesucht. Der Tannenhof Berlin-Brandenburg e. V. sucht für die DRV-anerkannte stationäre Suchtrehabilitationseinrichtung Zentrum I Tannenhof in Berlin-Lichtenrade mit 40 Therapieplätzen und 16 Begleitkindern ab sofort Mitarbeiter/in im Spät- und Nachtdienst sowie am Wochenende. Voraussetzungen: Student im Bachelor-Studiengang »Soziale Arbeit« oder Berufserfahrungen im Suchtbereich wären wünschenswert, sind aber nicht Bedingung. Aufgaben: Gewährung der Einhaltung der Hausordnung, und der therapeutischen Struktur, Ansprechpartner in Krisensituationen, Informationsausstauch mit med./therap. Leitung, Urin- und Atemkontrollen, Gepäckkontrollen, Kontrollrundgänge. Für Fragen steht Ihnen Herr Dr. Donnerhack gerne zur Verfügung, Telefon: (030) 76 4925-0. Der Tannenhof Berlin-Brandenburg e. V. bietet eine leistungsgerechte Entlohnung und unterstützt Fort- und Weiterbildung. Ihre Bewerbung erbitten wir per E-Mail an bewerbung@tannenhof.de oder per Post an: Tannenhof Berlin-Brandenburg e. V. / Personalabteilung Meierottostraße 8-9, 10719 Berlin tannenhof.de Wirtschaftskraft (Minijob) für Kindertagesstätte in Schöneberg von FiPP e. V. zum nächstmöglichen Zeitpunkt gesucht. Wir suchen ab sofort für die Kita Warthestraße eine Wirtschaftskraft im Rahmen der geringfügigen Beschäftigung (Einsatz überwiegend in den frühen Nachmittagsstunden). FiPP e. V. – Fortbildungsinstitut für die pädagogische Praxis e. V. ist ein freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe mit über 50 Einrichtungen und Projekten in neun Berliner Bezirken. Zu den Tätigkeitsfeldern gehören Kindertagesstätten, Ganztagsbereiche, Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit, schulbezogene Projekte und Berufsorientierungsangebote. Nähere Informationen unter fippev.de Die Kita bietet Platz für rund 100 Kinder im Alter von acht Wochen bis zum Eintritt in die Schule. Das Team betreut im Rahmen der offenen Arbeit Kinder aus Familien mit unter- 57 PINNWAND / SERVICE schiedlichsten Familiensprachen. Die Kita engagiert sich vor allem bei der Sprachförderung und nutzt dazu das Sprachförderprogramm Kon-Lab von Professor Zvi Penner. Neben hellen freundlichen Räumen steht den Kindern ein schöner Garten zum Spielen und Lernen zur Verfügung. Einschlägige Erfahrungen und Fachkenntnisse für die Arbeit in der Küche sowie für die Reinigung und die Vorlage eines Gesundheitspasses sind notwendig. Selbstverständlich ist für uns der freundliche und verständnisvolle Umgang mit Kindern unabdingbar. Im Rahmen einer auf Chancengleichheit ausgerichteten Personalpolitik nutzen wir die Vielfalt der Kompetenzen von MitarbeiterInnen. Wir ermutigen ausdrücklich InteressentInnen mit Migrationshintergrund und/oder mit Behinderungen zur Bewerbung. Wir freuen uns auf engagierte und teamorientierte MitarbeiterInnen und sehen der Zusendung von kompletten schriftlichen Bewerbungsunterlagen gern entgegen. Wenn Rücksendung erwünscht, bitte mit frankiertem Rückumschlag. Ihre Bewerbung richten Sie bitte an: FiPP e. V. – Fortbildungsinstitut für die pädagogische Praxis, Frau Byk, Großbeerenstraße 71, 10963 Berlin Gern können Sie Ihre Bewerbungsunterlagen auch online zusenden (bitte maximal 3 MB): bewerbung@fippev.de ·· eine angemessene Vergütung nach unsrem Haustarif und Kinderzulage ·· umfangreiche Fort-und Weiterbildungsmöglichkeiten ·· 30 Tage Jahresurlaub Detaillierte Informationen unter: kh-stiftung.de Für Rückfragen steht Ihnen Frau Kaufmann unter Telefon (030) 47 49 05 18 oder kristina.kaufmann@kh-stiftung.de. zur Verfügung. Bitte richten Sie Ihre aussagekräftige Bewerbung bis zum 25. August 2014 online an: info@kh-stiftung.de oder schriftlich an: Kaspar Hauser Stiftung, Personalabteilung, Rolandstrasse 18/19, 13156 Berlin. Wohnstättenleitung (Vollzeit) für antroposophisch orientiertes Unternehmen von der Kaspar Hauser Stiftung zum nächstmöglichen Zeitpunkt gesucht. Unsere Stiftung ist ein anthroposophisch orientiertes Unternehmen mit anerkannten Werkstätten für Menschen mit Behinderungen, Förderbereich, einer Tagesstätte für psychisch Kranke, ABFBT und einer Wohnstätte. Zum nächstmöglichen Zeitpunkt ist unsere Wohnstättenleitung (Vollzeit) zu besetzen. Die Leitung umfasst die Heimleitung (Wohnbereich 25 Plätze) und die Weiterentwicklung des Wohnbereiches. Wir freuen uns auf eine Kollegin/einen Kollegen mit Sozialpädagogen / Sozialarbeiter (m/w) Teilzeit 0,5 Stelle oder Mitarbeiter/in mit vergleichbarem Abschluss von der Kaspar Hauser Stiftung zum nächstmöglichen Zeitpunkt gesucht. Die Kaspar Hauser Stiftung ist ein anthroposophisch orientierter Träger von Einrichtungen zur beruflichen und sozialen Teilhabe von 310 erwachsenen Menschen mit geistiger, seelischer und mehrfacher Beeinträchtigung. In dezentralen Strukturen stellt sie ein umfassendes Leistungsangebot zur Betreuung, Förderung, Bildung, Tagesstrukturierung und Arbeit. Das gehört zu Ihren Aufgaben: ·· Koordination und Begleitung des arbeitsweltbezogenen Rehabilitationsprozesses ·· Verantwortung für das Berichtswesen und Unterstützung der Fachkräfte in der Erstellung von Förder-/Eingliederungsplänen ·· Mitwirkung an der konzeptionellen Weiterentwicklung des Bereiches ·· Beratung, Anleitung und Unterstützung der Fachkräfte des Förderbereiches ·· Durchführung von Kriseninterventionsmaßnahmen, kollegialen Beratungen und Fortbildungen ·· vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Ämtern, Angehörigen, gesetzlichen Betreuern, MitarbeiterInnen von Wohneinrichtungen Das bringen Sie mit: ·· ein dem Tätigkeitsfeld entsprechendes abgeschlossenes Studium ·· Berufserfahrungen mit Menschen mit Unterstützungsbedarf ·· Kenntnisse in der Sozialgesetzgebung ·· Prozessbegleitungs- und Beratungsqualitäten ·· Flexibilität und Teamfähigkeit ·· eine positive Grundeinstellung zur Anthroposophie ·· ·· ·· ·· ·· ·· ·· Eignung zur Leitung nach §3 WTG-PersV mehrjähriger Berufserfahrung in der Behindertenhilfe fundierten Kenntnissen in Personalentwicklung guter Methodenkompetenz und kooperativem Führungsstil Offenheit für die anthroposophische Ausrichtung Freude an konzeptioneller Weiterentwicklung und Interesse an »Wege(n) zur Qualität« Was Sie erwartet: ·· ·· ·· ·· eine freundliche und kollegiale Atmosphäre ein Arbeitsplatz mit Gestaltungsmöglichkeiten überdurchschnittliche Fortbildungsmöglichkeiten eine der Tätigkeit angemessene Bezahlung und Kinderzulage ·· 30 Tage Jahresurlaub ·· Lage direkt am Schlosspark Niederschönhausen Ihre Bewerbung senden Sie bitte bis zum 19. September 2014 an: info@kh-stiftung.de oder an: Kaspar Hauser Stiftung, z. Hd. des Vorstandes Rolandstraße 18/19, 13156 Berlin Detaillierte Informationen: kh-stiftung.de > Aktuelles > Stellenangebote Ein/n Mitarbeiter/in für unserer Beratungsstelle in Neukölln von der GVS GmbH – Gemeinnützige Gesellschaft für Verbraucher- und Sozialberatung zum nächstmöglichen Zeitpunkt gesucht. Voraussetzung: ·· ·· ·· ·· Team- und Kommunikationsfähigkeit Belastbarkeit, sicheres Auftreten guter Umgang mit gängiger EDV gute Kenntnisse im SGB II und XII Das bieten wir Ihnen: Aufgaben: ·· eine anspruchsvolle Tätigkeit in einem engagierten und multiprofessionellen Team ·· Schuldnerberatung im Energiebereich ·· Haushaltsplanung mit den Klienten, Erarbeitung von Lö- 58 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF sungsmöglichkeiten ·· Prüfung der Leistungsansprüche im SGB II und SGB XII ·· Prüfung von Rechnungen und Stromverbrauch Wir bieten: ·· einen unbefristeten interessanten und abwechslungsreichen Arbeitsplatz ·· Arbeitszeit: 24 h/Woche ·· Vergütung: nach Vereinbarung ·· Arbeitsort: Leinestraße 9, 12049 Berlin Bitte sende Sie Ihre Bewerbungsunterlagen per E-Mail an gvs-neukoelln@t-online.de Stellvertretende Pflegedienstleiterin / Pflegedienstleiter für stationäres Hospiz vom Nachbarschaftsheim Schöneberg Pflegerische Dienste gGmbH zum nächstmöglichen Zeitpunkt gesucht. Ihr Profil: ·· abgeschlossene Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger/in und mindestens 2 Jahre Berufserfahrung ·· Palliative Care-Weiterbildung ·· kompetente, zugewandte und teamorientierte Arbeitsweise Wir bieten: ·· eine Vollzeitstelle ·· eine Tätigkeit mit hohem Gestaltungsspielraum im Berliner Südwesten ·· berufliche Weiterentwicklungsmöglichkeiten ·· einen für Innovationen aufgeschlossenen Träger mit ca. 240 Mitarbeiter/-innen ·· eine qualifizierte Einarbeitung ·· ein sehr gutes Betriebs- und Arbeitsklima ·· eine leistungsgerechte Vergütung mit Zuschlägen, Urlaubs- und Weihnachtsgeld und attraktiver Zusatzversorgung ·· regelmäßige Fort- und Weiterbildungen Seit 1983 bieten wir in einem regionalen Netzwerk gesundheitlicher und sozialkultureller Dienste qualifizierte Pflege und Betreuung an. Neben dem Hospiz (ambulant/stationär) gehören zwei Sozialstationen, die Tages- und Familienpflege, Wohngemeinschaften sowie ehrenamtliche Besuchsdienste zu unserem Angebot. Bitte senden Sie Ihre Bewerbung an: Nachbarschaftsheim Schöneberg Pflegerische Dienste gGmbH Stationäres Hospiz | Christine Seiler Kantstraße 16 | 12169 Berlin nbhs.de Sozialarbeiter/in, Sozialpädagogin/Sozialpädagogin in Teilzeit (20 Wochenstunden) vom Nachbarschaftsheim Schöneberg Pflegerische Dienste gGmbH zum nächstmöglichen Zeitpunkt gesucht. Ihre Aufgaben: ·· Beratung und Unterstützung unserer Sozialstationen und deren Patient/innen ·· Kostenklärung ·· Organisation von Veranstaltungen, wie zum Beispiel Patientenausflügen August / September 2014 PINNWAND / SERVICE ·· Mitwirkung an der konzeptionellen Weiterentwicklung unserer Pflegerischen Dienste ·· Gremienarbeit ·· Beteiligung an der Fortbildung unserer Mitarbeiter/innen Ihr Profil: Bewerbungen bitte an: Fabrik Osloerstraße e. V. NachbarschaftsEtage z. H. Thomas Kairis Osloer Straße 12 13359 Berlin oder E-Mail: thomas.kairis@hotmail.de ·· abgeschlossenes Studium der Sozialarbeit oder Sozialpädagogik ·· sichere Kenntnisse der einschlägigen Gesetze (SGB II, V, XI und XII) ·· gerne Erfahrungen in der ambulanten Pflege oder Altenarbeit ·· sichere EDV-Anwendung ·· Interesse und Freude an der Weiterentwicklung unseres Angebotes ·· verlässliche, selbständige, verantwortungsbewusste und strukturierte Arbeitsweise ·· Organisationstalent und Teamfähigkeit Examinierte Pflegefachkraft (m/w) in Teilzeit baldmöglichst zur Verstärkung des Teams vom Drogentherapie-Zentrum für das Krankenhaus Count Down gesucht. Wir bieten: Sie sind Examinierte Pflegefachkraft (m/w) und wollen sich beruflich verändern oder neu starten? Wir möchten mit Ihnen gemeinsam Ideen umsetzen und Projekte anstoßen. Ein respektvoller und zugewandter Umgang ist uns und unseren Mitarbeiter/innen selbstverständlich. Wir gestalten mit Ihnen Ihre Arbeitszeiten. Wir vergüten unsere Mitarbeiter/innen angemessen, zusätzlich mit Sonderzahlungen und beteiligen uns an ihrer Altersvorsorge. Wir begleiten unsere Mitarbeiter/innen bei Ihrer beruflichen Entwicklung und bilden sie regelmäßig fort. Wir sind ein kreativ-bodenständiger Träger mit 250 Mitarbeiter/innen im Berliner Südwesten. Seit über 25 Jahren bietet unsere Sozialstation Friedenau im Rahmen eines regionalen Netzwerkes sozialkultureller und gesundheitlicher Dienste qualifizierte Pflege und Betreuung an. Neben der »klassischen« ambulanten Pflege liegen uns seit über zehn Jahren die häusliche Betreuung schwerstkranker, sterbender Menschen im Rahmen der ambulanten Palliativpflege und die Betreuung an Demenz erkrankter Menschen in Wohngemeinschaften am Herzen. Weitere Einrichtungen unseres Trägers sind ein ambulantes und stationäres Hospiz, die Tages- und Familienpflege sowie ehrenamtliche Besuchsdienste. Bitte senden Sie Ihre Bewerbung an: Nachbarschaftsheim Schöneberg Pflegerische Dienste gGmbH Referentin der Geschäftsführung, Karen Gebert Holsteinische Straße 30 | 12161 Berlin pflege@nbhs.de Pädagogische/r Mitarbeiter/in auf Honorarbasis ab sofort von Fabrik Osloerstraße e. V. gesucht. Wir suchen ab sofort eine/en vielseitig motivierte/en Mitarbeiter/in auf Honorarbasis mit pädagogischem Hintergrund für unser Team auf einem pädagogisch betreuten Spielplatzprojekt im Soldiner Kiez. Gern Studenten der Sozialpädagogik, Erzieher oder vergleichbare Qualifikationen mit Interesse an der offenen niedrigschwelligen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in den Ferien und am Nachmittag. Wünschenswert, aber keine Vorraussetzung – Erfahrung/ Interesse mit Erlebnispädagogischer Arbeit, türkisch/ arabisch Kenntnisse, handwerkliches Geschick, sportliches Interesse. August / September 2014 Unser Krankenhaus Count Down in der Frankfurter Allee ist eine Entzugsstation mit 12 Behandlungsplätzen für drogenabhängige Frauen und Männer. Wir sind überzeugt: Zum unverwechselbaren Charakter des Hauses tragen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Qualität der von ihnen geleisteten Arbeit wesentlich bei! Kommen Sie zu uns und werden Sie kurzfristig Teil unseres Teams in Teilzeit (30 h/Woche). Das erwarten wir: ·· ·· ·· ·· ·· ·· selbstständiges Arbeiten Flexibilität hohes Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit Bereitschaft zur Schichtarbeit und Rufbereitschaft Erfahrung im Suchtbereich, Arbeit mit Gruppen Erfahrung in der Arbeit mit suchtkranken Menschen Das erwartet Sie: ·· ·· ·· ·· ein sicherer und verantwortungsvoller Arbeitsplatz ein interessantes Arbeitsumfeld individuelle Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten eine angemessene Vergütung entsprechend Ihrer Qualifikationen Weitergehende Informationen zu den Aktivitäten des Vereins erhalten Sie auf unserer Homepage drogentherapie-zentrum.de. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Wir freuen uns auf Sie! Bitte senden Sie Ihre aussagekräftige Bewerbung an: DTZ Berlin e. V. Count Down | Herr Pilner Frankfurter Allee 40 | 10247 Berlin Tel.: (030) 293 85 400 | Mail: p.pilner@dtz-berlin.de Examinierte Pflegefachkraft (m/w) für Fachklinik Lago baldmöglichst vom Drogentherapie-Zentrum gesucht. Die Fachklinik Lago, Am Großen Wannsee, bietet mit 61 Plätzen eine stationäre medizinische Rehabilitation für abhängigkeitserkrankte Menschen ab 18 Jahren an. Sie sind Examinierte Pflegefachkraft (m/w) und wollen sich beruflich verändern oder neu starten? Wir sind überzeugt: Zum unverwechselbaren Charakter des Hauses tragen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Qualität der von ihnen geleisteten Arbeit wesentlich bei! Kommen Sie zu uns und werden Sie kurzfristig Teil unseres Teams in Teil- und/oder Vollzeit. PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Das erwarten wir: ·· Begleitung der Rehabilitanden im aktiven Tagesgeschehen ·· Professioneller Umgang mit Krisensituationen ·· EDV-Kenntnisse ·· Pflegedokumentation und Medikamentenausgabe ·· Freude an der Mitarbeit in einem multiprofessionellen Team ·· hohes Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit ·· Erfahrung in der Arbeit mit suchterkrankten Menschen Das erwartet Sie: ·· ·· ·· ·· ·· ein sicherer und verantwortungsvoller Arbeitsplatz EDV-gestützte Pflegedokumentation 3-Schichtsystem individuelle Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten eine angemessene Vergütung entsprechend Ihrer Qualifikationen Weitergehende Informationen zu den Aktivitäten des Vereins erhalten Sie auf unserer Homepage drogentherapie-zentrum.de. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Wir freuen uns auf Sie! Bitte senden Sie Ihre aussagekräftige Bewerbung an: DTZ Berlin e. V. Fachklinik Lago Frau Dr. Leonow Am Großen Wannsee 29-31 | 14109 Berlin Tel.: (030) 806 884-0 u.leonow@dtz-berlin.de Verwaltungsleitung für Fachklinik Lago ab sofort vom Drogentherapie-Zentrum gesucht. Die Fachklinik Lago, Am Großen Wannsee bietet mit 61 Plätzen eine stationäre medizinische Rehabilitation für abhängigkeitserkrankte Menschen ab 18 Jahren und sucht ab sofort in Teilzeit oder Vollzeit ab 30 h/Woche oder mehr eine engagierte Verwaltungsleitung (m/w) Ihre Aufgaben: ·· ·· ·· ·· Steuerung der verwaltungsinternen Abläufe Strukturierung und Organisation der Verwaltung Verwaltungstätigkeiten Konzeptionelle Weiterentwicklung des eigenen Aufgabenfeldes Wir erwarten: ·· abgeschlossene kaufmännische Berufsausbildung und Erfahrungen im Bereich der Betriebswirtschaft und/oder Gesundheitsökonomie ·· Fähigkeit zum strukturierten selbständigen Arbeiten ·· hohes Durchsetzungsvermögen sowie hohe Belastbarkeit und Flexibilität ·· Führungskompetenzen und hohe Sozialkompetenzen ·· Interesse am Menschen Wir bieten: ·· einen vielseitigen und abwechslungsreichen Aufgabenbereich ·· einen verantwortungsvollen und selbstentwickelbaren Arbeitsplatz ·· ein interessantes Arbeitsumfeld mit beruflichen Entwicklungschancen ·· Individuell zu vereinbarende Arbeitszeiten ·· Eine leistungsgerechte Vergütung Weitergehende Informationen zu den Aktivitäten des Vereins erhalten Sie auf unserer Homepage drogenthe- 59 PINNWAND / SERVICE rapie-zentrum.de. Bitte senden Sie Ihre aussagekräftige Bewerbung an: DTZ Berlin e. V. Fachklinik Lago | Frau Dr. Leonow Am Großen Wannsee 29-31 | 14109 Berlin Tel.: (030) 806884-0 | u.leonow@dtz-berlin.de Wir freuen uns auf Sie! Horterzieher/in für kleinen Hort von Caroline-von-Heydebrand-Heim und Schule gesucht. Wir starten im Schuljahr 2014/2015 mit einem zunächst kleinen Hort mit 12 Kindern. Schreiben Sie uns, wenn Sie sich auf die Arbeit in einem kleinen Zusammenhang mit künstlerischen und sportlichen Aktivitäten freuen und über die erforderliche Ausbildung verfügen. Stellenumfang: 2/3 Stelle Schicken Sie Ihre Unterlagen per Post oder schreiben Sie eine Mail an: bewerbung@heydebrand.waldorf.net Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung! Caroline-von-Heydebrand-Heim und Schule Klopstockstraße 36 – 42 14129 Berlin Tel.: (030) 801 60 03 Pädagogen, Pädagogin für schulische Lernförderung an Neuköllner Grundschulen von AspE e. V. zum September gesucht. AspE e. V., freier Träger der Jugendhilfe, sucht zum September 2014 und fortlaufend Pädagogen, Pädagoginnen (Lehramt, Sozial- und Sonderpädagog/innen am Ende ihres Studiengangs oder mit Studienabschluss – Absolvent/innen anderer Ausbildungsgänge, wenn sie über Erfahrungen im Bereich der Lernförderung verfügen) für den Bereich schulischer Lernförderung an Neuköllner Grundschulen. Von Vorteil sind Erfahrungen im Bereich Lernförderung sowie englische, arabische, türkische und/oder osteuropäische Sprachkenntnisse. Wir bieten: Wir bieten: ·· Einblicke in und aktive Mitarbeit bei der schulbezogenen ·· Jugendsozialarbeit an Neuköllner Grundschulen ·· Anleitung durch und Zusammenarbeit mit den an den Schulen tätigen Schulsozialarbeiter_innen unseres Trägers ·· Teilnahme an den Teambessprechungen des Trägers sowie an im Sozialraum tätigen Gremien Schriftliche Bewerbungen senden Sie bitte per E-Mail (bevorzugt) oder postalisch an: AspE e. V., zu Hd. Vera Helligrath Brusendorfer Straße 20 12055 Berlin schulsozialarbeit@aspe-berlin.de Eine/n KitaleiterIn für die Kita Hochkirchstraße in Berlin Tempelhof-Schöneberg von FiPP e. V. ab sofort gesucht. Die Kita in der Hochkirchstraße 15-18, 10829 Berlin (Tempelhof-Schöneberg) bietet 85 Kindern eine kreative und sich lebendig entwickelnde Betreuungs-, Erziehungs- und Bildungskultur. Wohlbefinden und Engagiertheit des einzelnen Kindes und der Kindergruppe sind für uns zentral. Wir schätzen die Vielfalt der Kinder, Familien und MitarbeiterInnen und achten auf eine gute Beziehungsqualität als verbindendes Element. Wir pflegen eine an Teilhabe orientierte Alltagskultur und eine große Anregungsvielfalt. 14 PädagogInnen arbeiten in drei Abteilungen und haben kreative, psychomotorische oder sprachfördernde Schwerpunkte erarbeitet. Aufgabenbereiche: ·· Konzeptions- und Qualitätsentwicklung; Management des Informationswesens ·· Teamentwicklung, Personalführung und Personalauswahl ·· Planung und Kontrolle des Personaleinsatzes unter Berücksichtigung der Bedarfe von Kindern und Familien; Management der Platzbelegung und des Personalbedarfs ·· Mitarbeit an der Finanzplanung und- verwaltung; Management des Beschaffungswesens ·· Mitarbeit an der Öffentlichkeitsarbeit und dem Fundraising ·· Zusammenarbeit mit den Eltern und dem Träger ·· Gewährleistung der Umsetzung von gesetzlichen Vorschriften und Verordnungen Stellenanforderungen/notwendige Kompetenzen: ·· Ausbildung als ErzieherIn mit staatlicher Anerkennung, SozialpädagogIn oder vergleichbarer Qualifikation ·· gut ausgebildete Führungskompetenzen und eine Qualifizierung zur Führungskraft ·· Erfahrungen und Kompetenzen zur Team- und Konzeptionsentwicklung ·· Erfahrungen und Kompetenzen in der partnerschaftlichen Arbeit mit Eltern ·· Ideen zur Umsetzung des Bildungsprogramms ·· Beteiligung an der konzeptionellen Weiterentwicklung des Trägers und an der Verankerung seiner Schwerpunkte in den Kitas, insbesondere auch bezogen auf die vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung und den Early-Excellence-Ansatz ·· Vision zur Öffnung der Kita nach außen ·· Computerkenntnisse (Word, Excel, Outlook) ·· betriebswirtschaftliche Leitungskompetenzen Es erwartet Sie neben qualifizierter Beratung eine offene Teamarbeit im Kreis der MitarbeiterInnen und KitaleiterInnen, flache Hierarchien und eine Unternehmenskultur, in der es Spaß macht, Ideen, Kraft und Initiative einzubringen. Wir freuen uns auf eine engagierte und teamorientierte Mitarbeit und sehen der Zusendung von kompletten schriftlichen Bewerbungsunterlagen gern entgegen. Wenn Rücksendung erwünscht, bitte mit frankiertem Rückumschlag. Diese richten Sie bitte an: FiPP e. V. – Fortbildungsinstitut für die pädagogische Praxis, Frau Byk, Großbeerenstraße 71, 10963 Berlin Gern nehmen wir die Zusendung Ihrer Bewerbungsunterlagen auch online entgegen: bewerbung@fippev.de FiPP e. V. – Fortbildungsinstitut für die pädagogische Praxis ist ein freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe mit über 50 Einrichtungen und Projekten in neun Berliner Bezirken. Zu den Tätigkeitsfeldern gehören Kindertagesstätten, Ganztagsbereiche, Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit, schulbezogene Projekte und Berufsorientierungsangebote. Nähere Informationen unter fippev.de Mitarbeiter des Musikstreamingdienstes JUKE beim Einsatz im Jugendtreff Fairness FOTO: GUTE-TAT.DE Festanstellung im Umfang von 3 bis 15 Wochenstunden. Die Bezahlung erfolgt orientiert am TVL bis TVL-EG9. Zusammenarbeit mit den an den Schulen tätigen Schulsozialarbeiter/innen unseres Trägers. Schriftliche Bewerbungen senden Sie bitte bis zum 25. August 2014 per E-mail oder postalisch an: AspE e. V. Vera Helligrath Brusendorfer Straße 20 12055 Berlin schulsozialarbeit@aspe-berlin.de Praktikumsplätze in der Schulsozialarbeit, bevorzugt 22 Wochen ab September bietet der Träger AspE – Ambulante sozialpädagogische Erziehungshilfe AspE – Ambulante sozialpädagogische Erziehungshilfe e. V., ein freier Träger der Jugendhilfe in Berlin-Neukölln, bietet ab September 2014 und fortlaufend Praktikumsplätze in der Schulsozialarbeit (bevorzugt 22 Wochen) 60 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF August / September 2014 PINNWAND / SERVICE Paritätisches Bildungswerk Landesverband Brandenburg e. V. Informationen zu den aufgeführten Veranstaltungen erhalten Sie beim Paritätischen Bildungswerk LV Brandenburg e. V., Stephensonstraße 24-26, 14482 Potsdam, Telefon: (0331) 748 18 75; Fax: (0331) 748 18 77; pbw@bildung-paritaet-brb.de; bildung-paritaet-brb.de. Alle Veranstaltungen finden in den Räumen des Paritätischen Bildungswerks Brandenburg in Potsdam statt. Unser Bildungsprogramm für 2014 kann kostenlos im PBW unter 0331/7481875 oder auch per Mail pbw@bildung-paritaet-brb.de angefordert oder auch von unserer Homepage bildung-paritaet-brb.de abgerufen werden. August 2014 Verhandlungen mit dem Kostenträger führen Sem.-Nr. 14-722 | 15. – 16. September 2014 | 190 Euro Umgang mit sexuellen Bedürfnissen von Menschen mit Demenz Effektives Handeln in der betrieblichen Suchtarbeit Sem.-Nr. 14-617 | 22. August 2014 | 90 Euro Sem.-Nr. 14-115 | 16. September 2014 | 90 Euro Einfach machen!? Den eigenen Aktionsplan entwickeln Büroorganisation effizient gestalten Sem.-Nr. 14-719 | 25. August 2014 | 85 Euro Sem.-Nr. 14-271 | 17. September 2014 | 85 Euro Musik erleben und gestalten mit Menschen im Alter Herausforderndes Verhalten bei Menschen mit Demenz Sem.-Nr. 14-618 | 25. – 26. August 2014 | 180 Euro Sem.-Nr. 14-622 | 17. September 2014 | 95 Euro Gruppendynamik Sem.-Nr. 14-223 | 26. – 27. August 2014 | 170 Euro Aromatherapie – Düfte bleiben in Erinnerung Wir haben schon alles versucht! Ideenwerkstatt für komplizierte Fälle der ambulanten Psychiatrie Praktisches Arbeitsrecht Sem.-Nr. 14-623 | 18. September 2014 | 95 Euro Sem.-Nr. 14-116 | 19. September 2014 | 110 Euro Sem.-Nr. 14-817 | 28. August 2014 | 90 Euro Strategien zur Motivation von Mitarbeiter/innen der WfbM Fürsorge und Pflege bei sterbenden Menschen Sem.-Nr. 723 | 22. September 2014 | 95 Euro Sem.-Nr. 14-619 | 28. August 2014 | 95 Euro Schutz vor sexueller Gewalt in Einrichtungen und Institutionen Wertschätzung ausdrücken, aber wie? Sem.-Nr. 14-917 | 23. September 2014 | 90 Euro Sem.-Nr. 14-224 | 25. – 26. August 2014 | 90 Euro Leiten, Lenken, Motivieren Die überzeugende Präsentation Sem.-Nr. 14-117 | 23. – 24. September 2014 | 200 Euro Sem.-Nr. 14-225 | 29. – 30. August 2014 | 170 Euro Unterhalt für die Eltern zahlen? Wenn das Sozialamt Ansprüche geltend macht … Sem.-Nr. 14-624 | 24. September 2014 | 95 Euro September 2014 (Geistige) Behinderung und psychische Störungen Sem.-Nr. 14-724 | 24. – 25. September 2014 | 180 Euro Sich wohlfühlen in der zweiten Haut! – Neues und Bewährtes aus der Pflege von Textilien Aufsichts- und Fürsorgepflicht in Einrichtungen der Behindertenhilfe Sem.-Nr. 14-505 | 01. September 2014 | 95 Euro Sem.-Nr. 14-725 | 25. September 2014 | 85 Euro Biografiearbeit einmal anders Mediation Sem.-Nr. 14-620 | 03. September 2014 | 90 Euro Sem.-Nr. 14-226 | 25. – 27. September 2014 | 265 Euro Professionelle Gesprächsführung mit Klient/innen mit psychischer Erkrankung Sem.-Nr. 14-818 | 04. – 05. September 2014 | 175 Euro Teambesprechungen erfolgreich leiten unter Beachtung des Diversity-Ansatzes Sem.-Nr. 14-118 | 26. – 27. September 2014 | 200 Euro Gesunder Führungsstil – mit sich und anderen gesund umgehen Umgang mit Konflikten und Aggressionen im Alter Sem.-Nr. 14-114 | 04. – 05. September 2014 | 200 Euro Sem.-Nr. 14-625 | 29. September 2014 | 90 Euro Yoga – ein Konzept zu mehr Wohlbefinden Von der »Kollegin zur Vorgesetzten« Sem.-Nr. 14-404 | 08. September 2014 | 90 Euro Sem.-Nr. 14-212B | 29. – 30. September 2014 | 170 Euro Sexualität bei Menschen mit Behinderungen Methoden in der Suchtarbeit Sem.-Nr. 14-721 | 08. – 09. September 2014 | 170 Euro Sem.-Nr. 14-820 | 30. September & 1. Oktober 2014 | 170 Euro Interne Audits in Pflegeeinrichtungen Sem.-Nr. 14-621 | 8. – 9. September & 3. Dezember 2014 | 300 Euro Teilnehmerorientierte Methoden in der Fort- und Weiterbildung Sem.-Nr. 14-301 | 9. September & 30. September 2014 | 180 Euro Wir bitten um Beachtung– für nachfolgende Seminare gibt es einen neuen Termin: Burn-out bei Frauen Wohlbefinden für Alle – Einen Ausgleich schaffen Sem.-Nr. 14-405 | 11. – 12. September 2014 | 180 Euro Sem.-Nr. 14-709 | 23. – 24. Oktober 2014 | 180 Euro Bedeutung und Einsatz von Psychopharmaka Teilnehmerorientierte Methoden in der Fort- und Weiterbildung Sem.-Nr. 14-819 | 15. September 2014 | 90 Euro Sem.-Nr. 14-301 | 09. September & 30. September 2014 | 180 Euro August / September 2014 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 61 TELEFONVERZEICHNIS Telefonverzeichnis des Paritätischen Berlin Paritätischer Wohlfahrtsverband Berlin Brandenburgische Str. 80 10713 Berlin Telefon: (030) 8 60 01-0 Fax: (030) 8 60 01-110 Telefon Fax info@paritaet-berlin.de paritaet-berlin.de Name Bereich / Funktion E-Mail John, Prof. Barbara Vorstandsvorsitzende -182 -260 john@paritaet-berlin.de Abend, Ronald Catering -105 -110 abend@paritaet-berlin.de Bodrow, Margita Stiftungsmittel -125 -210 bodrow@paritaet-berlin.de Böckel, Sabine vom Drittmittel -121 -240 boeckel@paritaet-berlin.de Bußler, Anett MO-Datenbank -154 -240 bussler@paritaet-berlin.de Drees, Heike Ref. Suchthilfe/Gesundheit/HIV, Aids -168 -210 drees@paritaet-berlin.de Drusche, Angelika Sekr. Geschäftsführung -103 -260 drusche@paritaet-berlin.de Engel, Petra Verbandskommunikation -107 -140 engel@paritaet-berlin.de Fischer, Ursula Verwaltungsleiterin -111 -240 fischer@paritaet-berlin.de Gaubert, Sigrid Sekr. Behindertenh. & Werkst. -152 -210 gaubert@paritaet-berlin.de Gaudszun, Claudia Ref. Kinder und Kitas -179 -220 gaudszun@paritaet-berlin.de Grof, Martina Catering -105 -110 grof@paritaet-berlin.de Groß, Heike Hartan, Bärbel Sekr. Soziales, Referat Familie, Frauen, Mädchen Empfang -172 -200 -220 Gross@paritaet-berlin.de -110 hartan@paritaet-berlin.de Helbig, Christiane Stiftungsmittel -145 -210 helbig@paritaet-berlin.de Herchner, Claudia Sekr. Geschäftsführung / Aufnahmen -102 -260 herchner@paritaet-berlin.de Hoyer, Martin Ref. Kinder und Kitas / Schule -161 -220 hoyer@paritaet-berlin.de Köppe, Brigitte Empfang -200 -110 info@paritaet-berlin.de Kriebel, Elvira Ref. Schulbezogene Jugendhilfe -166 -220 kriebel@paritaet-berlin.de Krüger, Elke Stv. Geschäftsführerin -101 -260 krueger@paritaet-berlin.de Lange, Bettina Zuwendungsberatung -124 -240 lange@paritaet-berlin.de Luttmer, Marcus Ref. Kinder und Kitas -178 -220 luttmer@paritaet-berlin.de Lüderitz, Alke -173 -210 luederitz@paritaet-berlin.de Menninger, Oswald Sekr. Suchthilfe/Gesundheit/HIV, Aids und Psychiatrie/Queere Lebensweisen Geschäftsführer -104 -260 menninger@paritaet-berlin.de Mohr, Sabina Sekr. Jugendhilfe -165 -220 mohr@paritaet-berlin.de Peretz, Nina Verbandskommunikation -123 -140 peretz@paritaet-berlin.de Purmann, Reinald Ref. Behindertenhilfe -151 -210 purmann@paritaet-berlin.de Reumschüssel-Wienert, Christian Ref. Psychiatrie/Queere Lebensweisen -122 -210 reumschuessel@paritaet-berlin.de Riesmeier, Yvonne Finanzbuchhaltung -113 -240 riesmeier@paritaet-berlin.de Schaar, Miguel-Pascal Leiter Verbandskommunikation, Pressesprecher -175 -140 schaar@paritaet-berlin.de Schmid, Rita Verbandskommunikation -183 -140 schmid@paritaet-berlin.de Schödl, Regina Ref. Soziales -171 -220 schoedl@paritaet-berlin.de Schulz, Andreas Ref. Jugendhilfe -162 -220 schulz@paritaet-berlin.de Selinger, Evelyn Ref. Familie, Frauen, Mädchen -176 -220 selinger@paritaet-berlin.de Spöhr, Holger Ref. Migration -177 220 spoehr@paritaet-berlin.de Stoll, Sandra Sekr. Kinder & Kitas/Frauen., Fam. -163 -220 stoll@paritaet-berlin.de Wachholz, Chris Drittmittel / Praktikanten -127 -240 wachholz@paritaet-berlin.de Wanke, Hans-Jürgen Personal / Organisationsberatung -186 -260 wanke@paritaet-berlin.de Personalbüro Personalverw. (Sprecht. Mi) -135 -240 personalbuero@paritaet-berlin.de Tagungsraum E.04: -117 | Tagungsraum E.05: -118 | Tagungsraum E.06: -119 | Tagungsraum 1.14 -274 | Tagungsraum 5.04: -115 | Keller: -198 62 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF August / September 2014 TELEFONVERZEICHNIS Referate Ambulante Pflege und Hospize Stationäre Pflege und Altenhilfe Telefon: (030) 8 60 01-0 Fax: (030) 8 60 01-550 Kollwitzstraße 94–96 10435 Berlin Name Bereich / Funktion Kalla, Karina Sekr. Stationäre Pflege und Altenhilfe, Sekr. Ambulante Pflege und Hospize -500 kalla@paritaet-berlin.de Mettin, Beate Ref. Amb. Pflege und Hospize -503 mettin@paritaet-berlin.de Schilling, Arne Pflegequalität -502 pflegequalitaet@paritaet-berlin.de Zobel, Dr. Oliver Ref. Stationäre Pflege und Altenhilfe -501 zobel@paritaet-berlin.de Geschäftsstelle Bezirke Telefon (030) 8 60 01 – 0 Telefon: (030) 8 60 01-0 Fax: (030) 8 60 01-660 E-Mail Kollwitzstraße 94–96 10435 Berlin Name Bereich / Funktion Telefon (030) 8 60 01 – 0 E-Mail Hilla-zur Horst, Renate Bezirksbeauftragte für Steglitz-Zehlendorf, Pankow/Spandau und Marzahn-Hellersdorf -619 hilla@paritaet-berlin.de Kelp, Angelika Bezirksbeauftragte für Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte, Reinickendorf und Friedrichshain-Kreuzberg -617 kelp@paritaet-berlin.de Pleyer, Markus Geschäftsstelle Bezirke/Pflege -623 pleyer@paritaet-berlin.de Schlimper, Dr. Gabriele Leiterin der Geschäftsstelle Bezirksbeauftragte für Treptow-Köpenick -601 schlimper@paritaet-berlin.de Schilling, Dagmar Bezirksbeauftragte für Lichtenberg-Hohenschönhausen, Neukölln und Tempelhof-Schöneberg -616 schilling@paritaet-berlin.de Rose-Kotsch, Petra Sekretariat -600 rose-kotsch@paritaet-berlin.de Telefonverzeichnis der Paritätischen Akademie Paritätische Akademie Berlin gGmbH | Tucholskystr. 11 | 10117 Berlin Standort Name Telefon / Fax Brandenburgische Str. 80, 10713 Berlin Brosk, Ariane 8 60 01-126 brosk@akademie.org Wanke, Hans-Jürgen (Geschäftsführung) 8 60 01-186 wanke@paritaet-berlin.de Tucholskystr.11 , 10117 Berlin August / September 2014 Email FAX: 8 60 01-240 FAX: 030/27 59 41 44 Dreyer-Weik, Heidemarie 27 58 282-15 dreyer-weik@akademie.org Fischer, Claudia 27 58 282-27 fischer@akademie.org Gallander, Stefanie 27 58 282-26 gallander@akademie.org Heinzel, Petra 27 58 282-13 heinzel@akademie.org Kant, Ina 27 58 282-28 kant@akademie.org López, Isabel (Sekretariat) 27 58 282-12 paritaetische@akademie.org | lopez@akademie.org | info@akademie.org Scattolon, Nathalie 27 58 282-18 raumbuchung@akademie.org Steinmetz, Susanne 27 58 282-14 steinmetz@akademie.org Strittmatter, Viola 27 58 282-25 strittmatter@akademie.org Thurner, Rudi 27 58 282-16 thurner@akademie.org Tiemann, Kristina 27 58 282-18 raumbuchung@akademie.org Wagner, Stephan (Geschäftsführung) 27 58 282-29 wagner@akademie.org | sfw@sozkult.de Yüksel, Dilek 27 58 282-17 yueksel@akademie.org PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 63 ParitaetBerlin paritaet-berlin.de