Ausgabe Mai 2016 - Stadtmagazin Bremen

Transcription

Ausgabe Mai 2016 - Stadtmagazin Bremen
Stadtmagazin
Bremen
Mai 2016
Im Zentrum
der Stadt
Bis zu 120 Veranstaltungen
bei der Messe Bremen
Abwehrspezialist
Finn Lemke im
Exklusiv-Interview
Werder-Fans
machen mobil
Mit „greenwhitewonderwall“
gegen den Abstieg
Tipps &
Termine
Highlights, die
Sie sich nicht
en
entgehen lass
sollten!
Echo für Sarah Connor
Comeback des Jahres
„
Editorial
Es ist an der Zeit,
mein Haus
„ investiere
in das Richtige.
Richtige
zu verkaufen.
Wenn ich
, dann auch
„
„
Volles Engagement
für Ihre Wünsche.
keinen Aufwand
„
haben.
mein
Haus
wert
ist.
Ich bin auf der Suche nach einer lohnenden
„
Kapitalanlage.
Ich möchte wissen, was
„
Jemand muss sich um die Verwaltung kümmern – ich möchte
„
„
„
Altbremer Häuser erzählen Geschichten aus einer anderen Zeit und vermitteln das Flair früherer Tage.
Sie repräsentieren unsere schöne Stadt wie die Stadtmusikanten oder das Rathaus. Aber natürlich hat
Bremen noch mehr zu bieten – vom Mehrfamilienhaus über Stadt-Apartments bis zum luxuriösen Neubau.
Egal, was Ihr Herz im Bereich Immobilien höher schlagen lässt: mit der Sparkasse Bremen können Sie
Ihre Wünsche verwirklichen!
Wir sind für Sie da, wenn Sie Immobilien professionell kaufen, verkaufen, verwalten,
finanzieren oder absichern möchten. Sprechen Sie uns an!
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Stark. Fair. Hanseatisch.
2
Liebe Leserinnen
und Leser!
B
remen ist eine lebensund liebenswerte, eine
attraktive
Großstadt
mit großer kultureller und
gesellschaftlicher
Vielfalt.
Darüber hinaus ist die Stadt
ein starker Wirtschaftsstandort sowie ein interessanter
Einzelhandelsplatz – alles Attribute, die eine FülCarsten Sieling, Bürgermeister
le an Themen für das neue
und Präsident des Senats.
STADTMAGAZIN
bieten
werden.
Ich bin sicher: Die erfahrene Redaktion wird mit dem
STADTMAGAZIN die Leserinnen und Leser zuverlässig
über die kulturellen und gesellschaftlichen Aktivitäten
in unserer Hansestadt unterrichten und dabei auch den
Blick auf alle relevanten Themen sowie auf die wichtigen
Ereignisse in Bremen richten.
Darüber hinaus wird es Informationen für Familien und Kinder sowie für alle Bremerinnen und Bremer
geben, die aktiv sind und gerne die vielfältigen Angebote
unserer Stadt nutzen wollen: angefangen bei den kulturellen Veranstaltungen über die guten Einkaufsmöglichkeiten bis hin zu den vielen gastronomischen Angeboten.
Regelmäßig soll über internationale Stars und Gäste
der Stadt genauso berichtet werden, wie über interessante Persönlichkeiten oder besondere Unternehmen der
Region. Mit Interviews, Reportagen, Porträts, Fotostorys,
Kolumnen und Berichten, so versprechen Verlag und
Redaktion, wird ein Blick geworfen auf Ereignisse und
Personen der Stadt und des Umlandes.
Ich freue mich darauf, dass das neue STADTMAGAZIN
künftig monatlich aus allen Bereichen unserer schönen
Hansestadt und der Region berichtet und wünsche ihm
viel Erfolg sowie den Leserinnen und Lesern eine stets
interessante Lektüre.
Herzlichst, Ihr
IMPRESSUM
Herausgeber & Verlag: Magazinverlag Bremen GmbH
Martinistr. 43, 28195 Bremen
Telefon 04 21 / 36 71-4970
E-Mail info@stadtmagazin-bremen.de
Redaktionsleitung: Martin Märtens (V.i.S.d.P.)
Gestaltung: Stephan Meinking
Anzeigen: Volker Schleich (Leitung), Dieter Kück
Anzeigenannahme: Tel 04 21 / 36 71-2055 oder -4965
Druck: Druckhaus Humburg GmbH & Co. KG,
Am Hilgeskamp 51-57, 28325 Bremen
Urheberrechte: Der Nachdruck von Beiträgen ist nur mit
Genehmigung des Verlages und mit Quellenangabe gestattet.
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Lokal, regional,
weltoffen
A
lles neu macht der
Mai“ heißt es so
schön im gleichnamigen Volkslied. Komplett neu ist das STADTMAGAZIN Bremen, von
dem Sie gerade die allererste Ausgabe in den
Händen halten. Wir haben es uns zur Aufgabe
Redaktionsleiter Martin
gemacht, monatlich über
Märtens. Foto: Tjark Worthmann unsere schöne Hansestadt
und die Region zu berichten: In Interviews, Reportagen, Porträts, Berichten und
Fotostories wollen wir die interessantesten Personen
Bremens vorstellen, die Unternehmen der Stadt genauer unter die Lupe nehmen, einen Blick auf die sich
stetig entwickelnde Gastro-Szene werfen und auf die
wichtigsten Veranstaltungen – Konzerte, Theater, Comedy und Shows – rechtzeitig hinweisen.
Ticketverlosungen für die Highlights des Monats werden Sie bei uns genauso finden wie saisonale und serviceorientierte Themen. Mit einer Auflage
von 65.000 Exemplaren, der Direktverteilung in vielen
Haushalten sowie mit 2500 Auslagestellen versuchen
wir, möglichst die gesamte Stadt abzudecken.
Wir hoffen, Ihnen gefällt unser neues Magazin, das
wir nach dem Motto „Lokal, regional, weltoffen“ gestalten, und wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen.
Herzlichst, Ihr
3
Inhalt
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#greenwhitewonderwall
22
FEIERN SIE MAL
IHRE FESTE.
WIR HOL’N
DIE FLECKEN
AUS DER
WESTE.
W W W. W I L K O - W I C H M A N N . D E
MEISTERBETRIEB 3 x IN BREMEN
K O N S U L - S M I D T- S T R . 8 v · Ü B E R S E E S TA D T
B R E M E R H AV E N E R H E E R S T R . 3 2 · L E S U M
WARTBURGSTR. 38 · WALLE
Fotos: Messe Bremen, Nina Kuhn, Andreas Gumz, Nadine Dilly, Radio Bremen
Messe Bremen 16
18
Wichmann 1-100 mm.indd 1
Neuer Bremen-Tatort
Echo für
Sarah Connor
Lokales
Sinnlich, streitbar, bremisch
7
8
Lenke Steiner zieht nach einem Jahr Opposition Bilanz
Der Abwehrspezialist
12
Europameister Finn Lemke im Exklusiv-Interview
Ein Tag Terror
18
Lürrsen und Stedefreund ermitteln im 33. Bremen-Tatort
#greenwhitewonderwall
22
Spargelzeit
26
Kampf gegen die Menschheit
So kochen die Experten
„X-Men: Apocalypse“ zeigt den mächtigsten Mutanten
Familie
Konzerte
Landpartie mit maritimem Anstrich 30
Den Zug angehalten
Entspanntes Shopping auf der Maritimen Meile in Vegesack
Silbermond kommt zum Konzert-Doppel ins Pier 2
Reise
Theater
Auf den Spuren Shakespeares
32
Frühlingserwachen
Entdeckungsreise durch London
Neue Show „Spring!“ im GOP-Theater
Titelstory
Bauen & Wohnen
Letzte Seite
Sarah Connor mit „Muttersprache“ zum Echo
24
Kühler Kopf an heißen Tagen
Sonnenschutz schützt vor überhitzten Räumen
43
Kino
Werderfans machen mobil
Comeback des Jahres
4
24
Gastro
Neue Bremer Talkrunde „WESER-Strand“ im Café Sand
Die große Keule
Gregorian auf
Abschiedstour
22.04.2016 10-10-24
34
Wie geht es Ihnen zurzeit?
Interview mit Jörg Wontorra
36
38
44
50
Rubriken
Editorial
3
Impressum
3
Kolumne 6
5
Kolumne
Lokales
Sinnlich, streitbar, bremisch
Zuviel Retro
ist auch nicht gut!
Axel Brüggemann moderiert neue Bremer Talkrunde „WESER-Strand“
Baby-Boomer-Böhling
6
Foto: Großmarkt Bremen
W
ir sind die meisten! Vor uns war’s wegen
Krieg und Gefangenschaft eher mau mit
Kinderkriegen und nach uns kam der Pillenknick. Wir sind also die geburtenstarken
Jahrgänge und der meinige – ich bin gerade noch eben 64er – war sogar der Höhepunkt! 1.357.304
Kinder im Jahr 1964 sagt das Internet und das muss es ja
wissen! Ich kann also mit großer Gewissheit davon ausgehen, dass die meisten verstehen, was an dieser Stelle verhandelt wird, weil ja - ich wiederhole mich - die meisten
dabei gewesen sind!
Der erste Tonträger, den ich mein Eigen nannte, war eine
„Europa“-Hörspielplatte mit dem Titel „Die Bremer Stadtmusikanten“ – und das stimmt wirklich!
So saß ich also mit karierten Socken vor der Schrankwand „Eschersheim“ in Nussbaum-Furnier, schaute zu,
wie sich die Platte auf dem gleichnamigen Spieler drehte und lauschte der eindrucksvollen Stimme von Hans
Paetsch. Der sagte Sätze wie „Was jappst du so Packan?“
oder „Was ist dir in die Quere gekommen alter Bartputzer?“ und ich war verzaubert von der Geschichte!
Warum mir das gerade jetzt wieder eingefallen ist?
Ganz einfach! Es gibt die alten „Europa“-Hörspiele
mittlerweile wieder. Ja wirklich! Sie sehen genauso aus
wie früher mit Loch und Logo in der Mitte und mit vielen
Rillen auf dem schwarzen Rund nur ... sie sind viel kleiner! Das liegt ursächlich daran, dass es nun CDs sind und
genau so eine habe ich unlängst wieder gehört und damit
komme ich zum Kern!
Eigentlich war alles wie früher. Nur, dass der kleine
Dirk heute etwas größer ist und nicht mehr in Plön, sondern in Bremen wohnt. Deshalb sind Hahn, Hund, Katze
und Esel für mich auch nicht mehr nur noch märchenhafte
Unterhalter – es sind die berühmtesten und wichtigsten
Botschafter unserer Stadt! Einer Stadt, in der so viele nette Leute arbeiten, die dann in Niedersachsen ihre Steuern zahlen, weil sie da wohnen! Ja, ja – das alte leidvolle
Thema ...Während ich also Herrn Paetsch lausche und mir
Worte wie Stadtstaat und Speckgürtel und Schuldengrenze aus dem Hirn purzeln, lehne ich mich entspannt zurück
und denke: „Wie schön, dass man sich auf die vier Viecher
verlassen kann!“
Und dann? Plötzlich und aus heiterem Himmel sagt der Paetsch die
entscheidenden Sätze und es fällt
mir wie Apfelshampoo-Schuppen
von den Augen. Die haben es ja gar
nicht bis Bremen geschafft! Die sind
ja in dem Räuberhaus geblieben!
Das sind vielleicht gar keine Bremer,
die wohnen vielleicht immer noch in
Dirk Böhling, Jahrgang
... Nein das Wort sag ich jetzt nicht!
1964, ist Schauspieler,
Schon sehe ich das Quartett als zuRegisseur, Modesammengefasstes Wappentier vor
rator und Autor. Im
rotem Hintergrund... ein HorrorszeSTADTMAGAZIN wirft
nario! Auf so blöde Gedanken bin
er einen monatlichen
ich früher nicht gekommen... Fazit:
Blick auf Bremen.
Zuviel Retro ist auch nicht gut!
Frühlingsflair
zum Muttertag
Über 70 Händler präsentieren alles für Garten,
Terrasse und Balkon
F
rühlingsflair zum Muttertag“ heißt das Motto
des 12. Lenzmarktes.
Zahlreiche
Inspirationen
rund um Garten, Terrasse
und Balkon sowie eine große Auswahl an Blüh- und
Grünpflanzen erwarten die
Besucher direkt am Speicher XI, in der Bremer Überseestadt.
Im zwölften Jahr der
Veranstaltung
kommen
wieder einmal mehr als 70
Aussteller aus der Region,
um sich zu präsentieren.
Die Angebotspalette reicht
von Blumenzwiebeln, Stauden, Gehölzen, Obststräucher, Gemüsejungpflanzen
und Kakteen bis hin zu Ro-
sen und Balkonpflanzen in
leuchtenden Farben und
seltenen Sorten. Kräuter
und Saaten aus dem Bio-Bereich ergänzen das Angebot. Eine sachkundige Beratung direkt vom Erzeuger
sowie Tipps vom Gartenexperten sorgen dafür, dass
das gekaufte Grün auch
nach Pflanzung und Aussaat weiterhin Freude bereitet. Informationen rund um
den Naturschutz bietet der
NABU an.
Tipp
12. Lenzmarkt am Sonntag,
8. Mai, von 10 bis 18 Uhr,
am Speicher XI
D
ie Idee war, den
men und was Bremen
Info
Diskurs in der
von Werder hat und haFreitag, 6. Mai, 22 Uhr, im
Stadt voranzutreiben soll.
Café Sand, anschließend
ben. „Sinnlich, streit„Es wird ÜberraParty. Eintritt: 10 € (Begrüßungsgetränk, Laugenbbar, bremisch soll unser
schungen geben und
rezel sowie die Fährfahrt
,Weser-Strand‘ sein“,
garantiert nie langweimit der Sielwallfähre zur
so Weser-Kurier-Cheflig sein“, wollte Döbler
Veranstaltung inklusive)
redakteur Moritz Döbzu den weiteren Gäsler, der die Idee zur
ten, die in den komneuen Talkrunde hatte. Einmal im
menden Monaten erwartet werden,
Monat, immer am ersten Freitag, trifft
noch nicht allzu viel verraten. Zusich dazu der Bremer Moderator Axel
nächst sind Talks für Mai, Juni, Juli,
Brüggemann mit einem prominenten
August und September geplant. Im
Gesprächspartner im Café Sand. ErsAnschluss an die Talk-Runden kann
ter Gast ist am 6. Mai Werder-Legenab 23 Uhr mit DJ bei einer Party der
de Marco Bode. Dabei geht es dann
Start ins Wochenende gefeiert wer– natürlich – auch um Fußball. Aber
den.
das größere Thema wird die politiDie Talkrunde wird gestreamt und
sche Frage sein, was Werder von Breim WESER-KURIER begleitet.
Verlosung
Wir verlosen 5x2 Eintrittskarten zum ersten WESER-Strand. Schicken Sie uns bis zum 3.
Mai eine E-Mail mit dem Betreff „WESER-Strand“ sowie Ihren Kontaktdaten an verlosung@
stadtmagazin-bremen.de. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Marco Bode ist der erste Talkgast beim
„WESER-Strand“. Foto: Frank T. Koch
LEBE SMARTER.
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Ran an die Kaje!
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lebesmarter
31. Bremer Kajenmarkt: Saison-Eröffnung
am 30. April und 1. Mai
E
r ist längst zu einer Tradition geworden: Der
Kajenmarkt. Zur Eröffnung am 30. April und
1. Mai (jeweils 11 - 20 Uhr)
lockt die Veranstaltung mit
Musik und einem abwechslungsreichen
gastronomischen Angebot wieder zum
Verweilen an der Weser ein.
Über 40 Stände schlängeln
sich dabei entlang der Bremer Schlachte.
Tipp
Nach der Eröffnung findet
der Kajenmarkt wieder jeden
Sonnabend vom Anfang Mai
bis Ende September
von 11 bis 18 Uhr statt.
1) Aktion gültig bis 31.07.2016. Preis von 29,95 € mtl. gilt für Samsung Galaxy A3 (2016), von 39,95 € mtl. für Samsung Galaxy S7 im Tarif „swb Mobil L“ inkl. mtl. Hardware-Zuzahlung und einmaligen Endgerätepreises i.H.v. 49,95 €. Mindestlaufzeit 24 Monate. Einm. Anschlusspreis 25 €. Internetflat 1 GB Highspeed-Volumen mit max. 21,6 Mbit/s, danach Drosselung auf max. 64 Kbit/s. Highspeed-Volumen ist nicht in den Folgemonat übertragbar. Inkl. Telefon- und SMS-Flat für
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7
Interview
„Da wurde schon mal
die ganz große Keule
herausgeholt“
Die FDPFraktions­vorsitzende
und Bremer
Unternehmerin
Lencke Steiner
im Interview
L
encke Steiner ist eine der jüngsten
Unternehmerinnen
Deutschlands.
Gemeinsam mit ihrem Vater leitet
die 30-Jährige das Bremer Familienunternehmen W-Pack. Bekannt wurde sie unter anderem durch die VOX-Gründershow „Die Höhle der Löwen“. Von 2012
bis 2015 war sie zudem Bundesvorsitzende
des Wirtschaftsverbandes Die Jungen Unternehmer (BJU) und Präsidiumsmitglied
von Die Familienunternehmer (ASU). Im
Mai vergangenen Jahres führte sie als
Spitzenkandidatin die Freien Demokraten
zurück in die Bremische Bürgerschaft. Im
Interview spricht Lencke Steiner über ihr
erstes Jahr in der Opposition, ihren Rückzug
aus dem Fernsehen sowie eine Gründeridee
für Bremen.
Wie beurteilen Sie Ihr erstes Jahr in der Opposition?
Lencke Steiner: Am 10. Mai vergangenen
Jahres war die Wahl und am Tag danach sollten wir von heute auf morgen funktionsfähig
sein. Dabei hatten wir am Anfang nichts:
kein Haus, keine Schreibtische, kein Personal. Also haben wir unser Fraktions-Startup
nach und nach aufgebaut und sind nun gut
in der Spur.
Was bedeutete das für Ihre Arbeit?
Wir mussten zuerst Mitarbeiter finden, unser Büro einrichten und uns in viele bürokratische Abläufe im Parlament einarbeiten.
Dementsprechend waren die ersten Monate sehr reaktiv, das muss ich ehrlicherweise
zugeben. Dann mussten wir uns mit dem
Unterschied zwischen Wahlkampf und politischem Alltag auseinandersetzen: Wie
funktionieren die ganzen politischen Instrumente? Das war für mich komplett neu und
ich musste mich da erst reinkämpfen. Jetzt,
nach einem Jahr, konnten wir die reaktive
Schiene verlassen und damit beginnen, unsere eigenen, im Wahlkampf versprochenen
Ideen, anzupacken.
8
Wie soll Ihnen das als Opposition gelingen?
Wir versuchen durch Anfragen gezielt auf
Dinge hinzuweisen und hoffen, die anderen
auf diese Weise vielleicht mitzunehmen. Wir
haben zum Beispiel zur Diskussion um Jan
Böhmermann ein eigenes Gedicht gemacht,
mit dem Gedanken, dass der Paragraph 103
abgeschafft wird. Für uns als Liberale ist
Meinungs-Freiheit ein besonders hohes Gut.
Am Anfang wurden Sie als Person ein bisschen belächelt. Haben Sie das Gefühl, mittlerweile angekommen zu sein?
Gefühlt ging es anfangs gerade gegen mich
als Person. Es hieß immer wieder, dass ich
keine Ahnung hätte und Politik nicht das
Fernsehen sei. Da wurde schon mal die ganz
große Keule gegen meine Person herausgeholt. Aber das hat sich mittlerweile gebessert.
Sie sprachen gerade das Fernsehen an. Sie
haben bei „Die Höhle der Löwen“ aufgehört.
Wieso?
Weil mir alles zusammen einfach zu viel Arbeit war.
Es war Ihnen zu viel Arbeit?
(lacht) Ja, so etwas gibt es tatsächlich. Meine Arbeit in der Bremischen Bürgerschaft
fordert mich sehr und ich will diesen Job
ja auch sehr gut machen. Daher musste ich
Prioritäten setzen. Neben der Firma, der Politik, den Vorträgen, der Arbeit in Beiräten
sowie der Familie ging das einfach nicht
mehr. Daher bin ich in der dritten Staffel
nicht mehr dabei.
Kommen wir noch einmal zur „Höhle der Löwen“. Ihr bekanntester Satz war …
… Ich bin raus! Das stimmt.
Warum waren Sie häufig so schnell raus?
Die Gründer, die in die Show kamen, waren
oft von dem enormen Hype geprägt, der gerade um Start-ups gemacht wird. Ich komme
Multitalent Lencke Steiner: Unternehmerin, Politikerin und Investorin
aber aus einem alteingesessenen Familienunternehmen. Für mich ist es oft schwierig
gewesen, einen Firmenwert beziehungsweise eine Bewertung eines der vorgestellten
Unternehmen zu begreifen.
Wie meinen Sie das?
Als Familienunternehmerin weiß ich, wie
lange es dauert und wie viel Arbeit es ist,
die Werte, die hinter einem Unternehmen
stehen, zu erschaffen. Ich weiß, was es heißt,
Mitarbeiter zu haben und mit Situationen
wie einem Konjunktureinbruch umzugehen
und was alles passieren kann. Wenn dann
jemand kommt, der einen Foodtruck hat,
mit dem er Eis macht und mir sagt, dieser
eine Truck sei 2 Millionen Euro Wert, so ist
das für mich einfach schwer nachzuvollziehen. Ich denke, das würde vielen Menschen
ähnlich gehen.
Gibt es etwas, dass Sie sich als Gründeridee
für Bremen wünschen?
in einer Fernsehshow.
Ja, ich wünsche mir eine Art „Culture-House“ als Start-up für die diversen
Existenzförderungseinrichtungen. Toll wäre
eine feste Institution, an die Gründer sich
wenden können, wo es die entsprechenden Ansprechpartner gibt und wo man sich
über die Arten der Förderungen informieren
könnte. Dadurch würde der derzeitige Förderdschungel durchschaubarer und alle hätten die gleichen Chancen.
Sehen Sie sich heute eher als Politikerin
oder als Unternehmerin?
Ich will es mal so sagen: Zwei Herzen schlagen ach in meiner Brust. Ich bin von ganzem
Herzen Familienunternehmerin. Aber nach
einem Jahr habe ich mich in die Politikwelt
verliebt, große Lust etwas zu gestalten und
richtig Feuer gefangen.
Das Interview führte Martin Märtens.
Fotos: FDP-Bremen (3), VOX
Zur Person
Lencke Steiner wurde am 6.
September 1985 in Bremen als
Lencke Wischhusen geboren.
Sie ist Unternehmerin und Fraktionsvorsitzende der FDP-Fraktion in der Bremer Bürgerschaft.
Bekannt wurde sie unter anderem durch die VOX-Sendung
„Die Höhle der Löwen“. Lencke
Steiner ist verheiratet.
9
Lokales
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Zu Lande, zu Wasser und in der Luft
„Schnoorfest“
Bremen ist
Vorlesehauptstadt!
Durch ihr herausragendes Engagement anlässlich des 12.
Bundesweiten Vorlesetags ist
Bremen zur „öffentlichkeitswirksamsten Vorlesehauptstadt
2015“ ernannt worden. Die
Plakette wurde am 25. April
durch Dr. Jörg F. Maas (Hauptgeschäftsführer der Stiftung
Lesen) und Kay Stelter (Leiter
Kultur- und Politikveranstaltungen DIE ZEIT) stellvertretend für
alle beteiligten Einrichtungen
an die Stadtbibliothek Bremen
übergeben. Die Jury begründete
ihre Entscheidung damit, dass
die Stadt ihre Bremer Stadtmusikanten, das Märchen, welches
wie kein zweites für Toleranz
wirbt, ins Zentrum der Vorleseaktionen gerückt hat. Unter der
Schirmherrschaft des Ersten
Bürgermeisters und federführend vom Verein Bremer LeseLust e.V. und der Stadtbibliothek initiiert, wurde in Bremer
Schulen, Kindergärten, Krankenhäusern und insbesondere
auch in Flüchtlingsunterkünften
sowie an vielen öffentlichen Orten quer durch die Stadt vorgelesen. (SB)
10
„Bingo! – Die Umwelt Lotterie“ führt ein Sparpaket ein
Interview mit Peter Zerfowski,
Prokurist der Bremer Toto und
Lotto GmbH, zur Umwelt-Lotterie BINGO!
Fotos: Ulrich-Graf-Nottrodt, Steffi Urban
Das Bremer Geschichtenhaus
feiert seinen zehnten Geburtstag – und der gesamte Schnoor
feiert mit. Am Sonnabend, 21.
Mai, findet beim „Schnoorfest“
ein abwechslungsreiches Programm für die ganze Familie
statt. Es gibt mittelalterliche
Schmiedekunst, Besenbinderei,
Kartenlegen und Kutschfahrten.
Speziell für Kinder öffnen die
Seemannsknotenschule und die
Torfkahnwerft. Das musikalische Programm gestalten unter
anderem das Renaissance-Ensemble Cinquefoil, Franziska
Hadju & David Budai, die Band
The Twinns sowie die Bläserklasse Schule St. Johann. Dazu
stolzieren Walking-Acts durch
das historische Ambiente. Kulinarisch geht es international zu:
Es werden vietnamesisches Essen, Grillgut, Erbsensuppe und
orientalische Köstlichkeiten angeboten. (emsn)
Anmeldung zum
„Fotomarathon“ startet
W
er bekommt die besten Motive in den
Sucher? Kreativität,
Ausdauer und frische Perspektiven sind beim „Fotomarathon Bremen“ gefragt.
Die Anmeldephase für die
visuelle Schnitzeljagd startet
am Sonntag, 1. Mai, auf der
Homepage www.fotomarathonbremen.de. Am Sonnabend, 3. September, fällt
um 11 Uhr der Startschuss
für das Event. Die Teilnehmer sollen in neun Stunden
jeweils ein Motiv zu neun
vorgegebenen Themen mit
ihrer Digitalkamera fotografieren. Die Aufgaben werden erst am Marathontag bekannt gegeben. Mitmachen
können sowohl Hobby- als
und Profifotografen. Eine
Jury prämiert die besten Serien. Ausgestellt werden diese ein Wochenende lang im
Oktober. Zu gewinnen gibt
es unter anderem hochwertiges Kamera-Equipment. Zur
Premiere im vergangenen
Jahr starteten 200 Teilnehmer, die 1800 ganz besondere Bilder von der Hansestadt
erstellt haben. Weitere Informationen zur Anmeldung, zu
Startgebühren und -location
sowie zum Ablauf gibt es unter www.fotomarathonbremen.de. (emsn)
Können Sie erklären, warum
sich BINGO! so großer Beliebtheit erfreut?
BINGO! ist ein Spielerlebnis,
das weit über den Erwerb
eines Loses hinausgeht. Durch
die wöchentliche TV-Sendung wird die Teilnahme zu
einem Gemeinschaftserlebnis,
durch das Moderator Michael
Thürnau gemeinsam mit seiner
Co-Moderatorin führt. Neben
der Live-Ziehung der BINGO!Zahlen gibt es Telefongewinnspiele und kurzweilige Beiträge
über Umweltförderprojekte,
die durch BINGO! unterstützt
werden. Die Spielregeln sind
einfach und werden in jeder
Sendung genau erklärt.
Peter Zerfowski.
Foto: Bremer Toto und Lotto GmbH
Welche Rolle spielt der Moderator Michael Thürnau dabei?
Michael Thürnau, der seit 1997
jeden Sonntag als Moderator
und Glücksbringer durch die
BINGO!-Sendung führt, hat
mittlerweile Kultstatus erreicht
und ist für seine Fans der
„Bingobär“.
Offiziell lautet der Name
„BINGO! Die Umwelt-Lotterie“.
Was ist mit „Umwelt-Lotterie“
gemeint?
Jeder, der ein BINGO!-Los
kauft, tut Gutes für die Umwelt.
Mit 25 Prozent des Lospreises
werden ehrenamtliche Umweltprojekte unterstützt. Sämtliche
Projekte verfolgen dabei ein
Ziel: Zu Lande, zu Wasser und
in der Luft soll alles sauber
bleiben. Die Umsetzung erfolgt
aber auf unterschiedlichsten
Wegen.
Können Sie etwas benennen,
wo in unserer Region Dank des
Geldes aus der Umwelt-Lotterie
geholfen wurde?
Unter anderem engagieren sich
der ADFC Bremen, der BUND
Bremen sowie die ULE - Umwelt Lernwerkstatt Tenever,
die Bürger Bremens für einen
schonenden Umgang mit der
Umwelt zu sensibilisieren.
Sie führen gerade das „BINGO!
Spar-Paket“ ein. Was genau
beinhaltet das?
Drei BINGO! -Lose für nur 10 €
statt für 12 €. Der Kunde zahlt
also nur einmal die Bearbeitungsgebühr in Höhe von 1
€ . Das BINGO!- Spar-Paket
ist aber nicht nur etwas für
den begeisterten und treuen
BINGO!-Spieler, es eignet sich
auch wunderbar als Geschenkidee für Freunde und Familie.
Verlosung
Wir verlosen 20 Bingo! Sparkpakete (Teilnahme ab 18 Jahre).
Schicken Sie uns bis zum 24.
Mai eine E-Mail mit dem Betreff
„BINGO!“ sowie ihren Kontaktdaten an info@medien-bremen.
de. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Sonderauslosung
Ziehung:
MINIs für Muttis Muttertag
15 x 1 MINI Cooper
zu gewinnen!
8. Mai
Fahrräder für Flüchtlinge
Ole Aschemeier und sein Nachbar Walter
Rethmann haben im vergangenen Jahr eine
kleine Fahrradwerkstatt für Flüchtlinge
ins Leben gerufen – mit viel Zeit, persönlichem Engagement und großem Erfolg.
Denn für die Neuankömmlinge in Bremen
ist ein Rad die einfachste Möglichkeit, ihre
neue Umgebung zu erkunden. An den
Recycling-Stationen von Entsorgung kommunal werden im Rahmen der Metallentsorgung auch ganze Fahrräder und einzelne Fahrradteile – wie zum Beispiel Felgen,
Lenker oder Rahmen – abgegeben. Dieses
Potenzial soll nun genutzt werden, um die
beiden Akteure bei ihrem Projekt zu unterstützen. Die Bürger werden gebeten, Fahrräder oder Fahrradteile dort zu spenden.
Benötigt werden auch Dreiräder und Kinderroller. Die gesammelten Exemplare und
Teile werden dann an die Fahrradwerkstatt
für Flüchtlinge übergeben. Fragen dazu
beantwortet auch die Kundenberatung von
Entsorgung kommunal unter der Telefonnummer 3613611. (emsn)
Sonderauslosung in Bremen, Niedersachsen,
Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern,
Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz
Spielen kann süchtig machen. Infos: Annahmestellen und www.lotto-bremen.de
Beratung: BZgA 0800 1372700. Spielteilnahme ab 18. Spielen beim Original – Seriös und sicher.
eichels: Hannover
Foto: © BMW Group, Illustration: © Artenauta/Fotolia.com (Abbildung ähnlich · Fahrzeug zeigt Sonderausstattung)
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11
Interview
„Ich selbst sehe
mich gar nicht als
Abwehrspezialist“
E
spielen: Finn Lemke.
Foto: Sascha Klahn/DHB
Europameister Finn Lemke freut sich
über jede Spielminute
r war der Shootingstar der Handball-EM im Januar: Finn Lemke
wurde nicht nur aufgrund seiner
Größe (2,10 Meter) zu einem der
überragenden Akteure beim
Turnier in Polen. Dank seiner Abwehrstärke brachte der gebürtige Bremer die
gegnerischen Angreifer zur Verzweiflung. Von Allüren findet man bei dem
23-jährigen Europameister indes keine Spur. Im Gegenteil: Er sieht bei sich
noch reichlich Verbesserungsbedarf,
engagiert sich sozial und träumt davon,
noch einmal in seiner alten Heimat aufzulaufen.
Wie geht es Ihnen zurzeit?
Gut, ich habe gerade eine Woche Vorbereitung hinter mir und freue mich auf
die kommenden Aufgaben mit dem SC
Magdeburg.
Konnten Sie den Europameistertitel inzwischen gut verdauen?
Ja, das war überhaupt kein Problem.
Der Titelgewinn liegt jetzt ja auch schon
eine ganze Weile zurück. Aber am Anfang war es natürlich heftig, was vor allem medial auf einen eingebrochen ist.
Ich brauchte dann zunächst vor allem
erst einmal Ruhe.
Am 31. Januar diese Jahres waren sie auf
einmal Europameister. Haben Sie das
damals eigentlich schon richtig wahrnehmen können?
Nein, auf keinen Fall. Ich glaube sogar,
dass das noch immer nicht so richtig in
meinem Kopf angekommen ist, was wir
da Großes geschafft haben. Es war aber
auch gar nicht die Zeit da, alles richtig
zu realisieren, da es im Anschluss an die
EM wieder Schlag auf Schlag ging.
Wann haben Sie den Entschluss gefasst,
Handball-Profi zu werden?
Das passierte in meiner Zeit beim TBV
12
Kann auch im Angriff
Lemgo. Ursprünglich hatte ich dort bei
der 2. Mannschaft für drei Jahre unterschrieben, da ich zeitgleich dort eine
Ausbildung absolvieren wollte. Dann
lief es aber immer besser für mich,
und irgendwie rutschte ich in die erste
Mannschaft, debütierte in der Bundesliga und plötzlich bin ich sogar Europameister – verrückt. Den bewussten Entschluss, Handball-Profi zu werden, habe
ich aber so nie gefasst. Es hat sich alles
so ergeben. Ist aber ganz gut gelaufen,
oder? (lacht)
zur person
Finn Lemke wurde
am 30. April 1992 in
Bremen geboren. Mit
dem Handball begann er
bei der HSG Schwanewede/Neuenkirchen.
Von dort ging es über
die Station Lemgo nach
Magdeburg, wo der
linke Rückraumspieler
zum Nationalspieler
wurde. Im Januar dieses
Jahres war der 2,10
Meter große Rechtshänder als Abwehrchef
des DHB-Teams einer
der herausragenden Akteure beim Gewinn der
Europameisterschaft.
Als wir die Anfrage nach dem Interview
stellten, sagte der Magdeburger Pressesprecher, dass es erst nachmittags klappen würde, da sie vormittags in der Uni
seien …
Das ist richtig. Nach der Lehre zum
Bankkaufmann bin ich nach Magdeburg gewechselt, wo ich jetzt an der
Hochschule Soziale Arbeit studiere.
Sie arbeiten jetzt schon ehrenamtlich in
Behinderten-Werkstätten. Ist das etwas,
was Sie sich auch für Ihre Zukunft nach
dem Handball vorstellen können?
Es stimmt, ich würde gerne mit behinderten Menschen arbeiten.
Sie gelten als guter Rückraumspieler,
in der Nationalmannschaft wurden Sie
allerdings nur in der Verteidigung eingesetzt. Wie kam es dazu?
Der Trainer hat mich in der Position gesehen und entsprechend so aufgestellt.
Als sich das im Turnierverlauf dann gut
entwickelt hat, habe ich immer mehr
Aufgaben im Abwehrbereich hinzubekommen. Ich selbst sehe mich gar nicht
als Abwehrspezialist, freue mich aber
über jedes Spiel in der Nationalmannschaft. Eine riesengroße Ehre für mich.
Bleiben Sie im DHB-Team auch zukünftig
reiner Abwehrspieler?
Das wird man sehen. Ich bin dankbar
für jede Minute, die ich spielen darf.
Aber natürlich würde ich meine Offensiv-Qualitäten auch ganz gerne mal
zeigen …
Was müssen Sie aus Ihrer Sicht bei Ihrem Spiel noch verbessern?
(lacht) Oh, das sind eine Menge Dinge.
Es geht bei der generellen Physis los
über die Wurfqualitäten bis zum Umschaltspiel. Da gibt es noch reichlich
Arbeit.
Wenn Sie auf dem Platz stehen, wirken
Sie sehr extrovertiert, reden viel und
pflegen eine aggressive Spielweise. Pri-
vat sollen Sie ein eher zurückhaltender
Typ sein. Sind Sie ein anderer Mensch,
sobald Sie das Spielfeld betreten?
Nein, das bin immer noch ich. Aber
es ist beim Handball so, dass man Aggressivität und auch Härte reinbringen
kann. Eigenschaften, die ich im privaten
Leben nicht so auslebe, die aber zum
Handball dazugehören.
Was war für Sie ausschlaggebend für
den Erfolg?
Der Teamgeist. Ein Baustein unseres Erfolges war, dass alle ihre individuellen
Befindlichkeiten zurückgesteckt haben
und wir gemeinsam als Mannschaft den
Erfolg haben wollten. Wir waren nicht
nur nach außen, sondern auch nach innen eine Einheit. Und wir hatten einen
sensationellen Trainer. Das taktische
Konzept hat zu 100 Prozent gepasst.
mal zwischen Liga, Pokal, Nationalmannschaft und Studium die Zeit finde,
komme ich immer wieder gerne an die
Weser.
Welchen Bezug haben Sie noch zu Ihrer
alten Heimat?
Was sind Ihre Ziele für die Zukunft?
Einen sehr großen. Meine Eltern und
viele Freunde wohnen noch immer in
der Nähe von Bremen. Außerdem bin
ich immer noch großer Werder-Fan –
auch wenn das momentan alles andere
als leicht ist. Wenn ich mal Zeit habe,
bin ich immer noch gerne da.
Ich möchte auf jeden Fall mein Studium erfolgreich zu Ende bringen. Und
natürlich möglichst lange erfolgreich
Handball spielen – gerne auch in der
Offensive. Und wer weiß, vielleicht gibt
es irgendwann ja mal wieder einen Bremer Handball-Bundesligisten. Das wäre
schon ein Traum, in der alten Heimat
aufzulaufen …
Schaffen Sie das denn noch?
Leider viel zu selten. Aber wenn ich
Das Interview führte Martin Märtens.
13
Lokales
Ausnahmezustand
Das Bremer ESC-Expertenteam Eggert Peters und Jens-Uwe Krause
berichten eine Woche lang aus Stockholm
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Am Sonnabend steht
der große „Familientag“
im Dorint Park Hotel Bremen an. Anlässlich des
Jubiläums öffnet das Bremer Traditionshaus seine
Pforten für alle Bremer
und Liebhaber des einzigen fünf Sterne Hotels in
Bremen. Die Besucher erwarten Hausführungen mit
Blick hinter die Kulissen,
historische Bilder und Dokumentationen, Hüpfburg,
Kinderschminken, Tombola,
Pferdekutsche, Kickertische,
Zauberer und mehr. Und die
Mamas und Papas werden
kulinarisch und musikalisch
versorgt. Am Sonnabend ist
der Eintritt frei. (SB)
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Am Sonntag folgt in der Zeit von
11 bis 15 Uhr das große Jazz
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herkömmlichen Waren sind
dort auch Besonderheiten
wie Kräuterläden, ein kreatives Nudelhaus oder ein
alternativer
Honigstand
zu finden. Zudem hat der
Findorffmarkt seine eigene
Internetseite. Unter: www.
findorffmarkt-bremen.de
steht alles über den Markt.
Eggert Peters (großes Foto links) und Jens-Uwe
Krause freuen sich auf den ESC und auf Begegnungen mit Interpreten wie im vergangenen
M
an trifft im Pressezentrum mehr als 1000 Journalisten aus aller Welt, deren Herzen alle für
den ESC schlagen. Eine unbeschreibliche Atmosphäre, Ausnahmezustand“, so lautet die
ebenso kurze wie prägnante Antwort von Eggert Peters, einem der zwei Bremer Eurovision-Song-Contest-Experten, auf die Frage, was sie in diesem Jahr wohl
beim Finale in Stockholm erwarte. „Es ist bunt, es ist verwirrend, teilweise verstörend, aber vor allem ist es äußerst
unterhaltsam“, fügt Experte Nummer zwei, Jens-Uwe
Krause, mit einem Lachen hinzu. Eine Woche lang wird das
Duo aus Stockholm von den Ereignissen rund um den ESC
berichten – im Radio und auf einer eigens dafür erstellten
Facebookseite.
Bereits zum vierten Mal macht sich das Gespann jetzt
gemeinsam auf den Weg zum Ort des Finales. Dann heißt es:
harte Arbeit für die beiden. „Wir sind praktisch den ganzen
Tag journalistisch unterwegs, im Pressezentrum, auf Presseterminen, Interviews führen und bei Empfängen“, erklärt
Peters. „Es gibt dann eine Woche lang nur den ESC für uns.
Es ist fast so, als ob der Rest der Welt dann nicht mehr existieren würde“, sagt Krause. Es gehe darum, herumzulaufen,
Gespräche zu führen, die Atmosphäre einzufangen und vor
allem Geschichten zu sammeln. Zweimal täglich berichten
sie live auf bremen vier, eine große Sondersendung am Finaltag muss ebenso wie diverse Online-Geschichten vorbereitet und gefüllt werden.
Einen klaren Favoriten haben die beiden Experten noch
nicht. Doch während Peters auf Frankreich hofft, weil er das
Lied so sehr mag, wünscht sich Radiomann Krause Aserbaidschan auf dem Spitzenplatz, weil er ein Faible für die
Menschen aus dem Land hat. Krause: „Aber eigentlich ist
es mir egal, wer gewinnt. Ich liebe einfach diese Mischung
Tipp
Das ESC-Finale findet am 14. Mai in Stockholm statt und wird
ab 21 Uhr im Ersten live übertragen.
Jahr (kleines Foto unten).Fotos: Märtens, Privat (2)
aus Ramsch und Juwelen, die jedes Jahr geboten wird.“
Den deutschen Beitrag (Jamie-Lee Kriewitz mit „Ghost“) sehen die beiden eher im Mittelfeld. Leider lagen sie mit ihrer
Einschätzung in den vergangenen Jahren oft richtig … (Mär)
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Im Zentrum
der Stadt
Messe Bremen & ÖVB-Arena: Bis zu 120 Veranstaltungen jährlich
Von Martin Märtens
wie das Aushängeschild der Messe Bremen
geworden. Als erste große Klassiker-Messe
u Beginn des Jahrtausends noch
zu Beginn des Jahres lockt sie mittlerweile
nahezu unbekannt, hat sich die
alljährlich rund 45.000 Besucher an. Dabei
Messe Bremen in den letzten Jahdreht sich alles um das Thema Oldtimer: Auren zu einem wichtigen Faktor der
tomobile, Motorräder, Junge Klassiker, histoStadt entwickelt. Sieben Hallen sorischer Motorsport, Ersatzteile und Tipps zur
wie 100.000 Quadratmeter Freifläche bieten
Restaurierung. Auf der mittlerweile 46.951
reichlich Platz für die bis zu 120 VeranstalQuadratmeter großen Ausstellungsfläche (es
tungen im Jahr. Und das mitten in der Stadt.
gibt eine extra aufgebaute Zusatzhalle) finden sich 650 Aussteller aus zwölf Nationen in
„Wo arbeitest du? Bei der Messe Bremen?
den acht genutzten Hallen.
Seit wann haben wir hier denn eine Messe?“,
2006 kam mit der jazzahead! eine weitere
hatte sein Nachbar ihn gefragt,
prestigeträchtige Veranstaltung
als Hans Peter Schneider im
hinzu. Zunächst als Fachmesse
November 2001 nach Bremen
gestartet, findet sie jetzt zudem
gekommen war. „Das hat mich
als Kulturfestival mit der Clubdamals ganz schön schockiert“,
night und zahlreichen weiteren
so der Geschäftsführer der MesKonzerten und Ausstellungen
se Bremen heute.
in der ganzen Stadt statt. Mit
Es bestand zwar schon da900 ausstellenden Firmen, 3010
mals eine gute Liegenschaft –
Fachteilnehmern aus 55 Natiodie Stadthalle sowie die Hallen
nen und rund 25.000 Besuchern
2 bis 6, nur an Inhalten fehlte Hans Peter Schneider,
(2015) gilt sie als mittlerweile
es zu dem Zeitpunkt noch. „Da- Geschäftsführer Messe &
größter Branchentreff ihrer Art
mals gab es die Maßgabe des ÖVB-Arena Foto: Messe Bremen weltweit.
Gesellschafters, dass die MesIm Jahr 2007 entschied man
se Bremen keine eigenen Veranstaltungen
sich dann, den Vertrag mit Heckmann bemacht, sondern dass man wartet, bis sich ein
züglich der „hafa“ nicht zu verlängern und
möglicher Kunde meldet“, so Schneider. 80
stattdessen mit der „HanseLife“ eine eigeProzent des Umsatzes seien damals mit eine Verbrauchermesse ins Leben zu rufen.
nem Kunden – Fachausstellungen Heckmann
Schneider: „Die Veranstalter verlangten daGmbH – mit einer Reisemesse sowie der
mals von uns, dass wir sechs Monate vor und
„hafa“ gemacht worden.
sechs Monate nach der ,hafa‘ keine Messe mit
Das sollte sich ändern.
Produkte machen dürfen, die auf der ,hafa‘
Und so wurde kurzerhand
zugelassen waren. Das hieß im Klartext, dass
die Bremen Classic Mowir eigentlich die Eigenbemühungen hätten
torshow
(BCM)
im
Frühjahr
komplett einstellen können.“ Also entwickelZahlen & Fakten (2014)
2003 als erste eigene Meste man die „HanseLife“ und weitere Messen
Veranstaltungen (insgesamt 116)
se veranstaltet. „Dafür sind
und Kongresse folgten. Mittlerweile ist man
- davon 64 Messen und Kongresse
(27 Eigenveranstaltungen)
wir damals noch sehr bebei 27 Eigenveranstaltungen angekommen.
- 52 Konzerte, Shows und
lächelt worden“, erinnert
Messen wie die Passion Sports ConvenSportveranstaltungen mit
sich
Schneider.
Dennoch
tion,
Rad + Outdoor, Boatfit, Fisch und Feiinsgesamt 150 Vorstellungen
schaffte man es praktisch
nes oder Christmas & More auf der einen,
Besucher (insgesamt 962.000)
aus dem Stand, 18.000
sowie medizinische Fachkongresse wie der
- 415.000 Bei Messen und Kongressen
Besucher für die VeranDeutsche Wundkongress, das Symposium
- 547.000 in der ÖVB-Arena
staltung zu interessieren.
Intensivmedizin + Intensivpflege und Neuro
Heute kann man sagen,
auf der anderen Seite stehen als EigenveranUmsatz (insgesamt 15 Millionen)
- 11,5 Millionen Messe und Kongresse
dass damit eine Marktlüstaltungen längst für das Portfolio der Messe
- 3,5 Millionen Veranstaltungen
cke gefunden wurde. Die
Bremen. „Ich glaube, dass es bei der Entin der ÖVB-Arena
BCM ist längst so etwas
wicklung unserer Veranstaltungen entschei-
Z
16
40.000 Quadratmeter in
sieben Hallen bieten reichlich
dend war, dass wir niemals versucht haben,
etwas von anderen zu kopieren, sondern es
uns wichtig schien, immer eigene Wege zu
gehen“, so Schneider.
Vor drei Jahren entschied man sich dann,
die zuvor getrennten Bereiche Messe Bremen und ÖVB-Arena zusammenzuführen.
Somit zeichnet Schneider jetzt für die Messe
sowie für die Bereiche Sport und Entertainment verantwortlich. Im Rahmen dessen entschied man sich, auch die Sixdays – zusammen mit Partnern – durch die Messe Bremen
& ÖVB-Arena auszurichten.
Schneiders Ziel ist es, die Bekanntheit der
Messe Bremen & ÖVB Arena zu steigern und
die Marke kontinuierlich zu entwickeln: „Wir
wollen uns als zentrale Veranstaltungsstelle
im Nordwesten weiter profilieren. Unser Ziel
ist es, unser Profil zwischen A-ha-Konzert,
Bremen Classic Motorshow, jazzahead! und
Sixdays noch mehr nach außen zu stellen und
unsere Wahrnehmung in Richtung Hamburg,
Hannover sowie der gesamten Metropolregion zu erweitern.“
Das gelingt auch durch das Open-AirGelände auf der Bürgerweide, welches in
den vergangenen Jahren immer wieder für
Konzerte (Die Ärzte, Unheilig, Schlagerparty) genutzt wurde. Bei allen Veranstaltungen
profitiert man unter anderem von der innenstadtnahen Lage direkt hinter dem Bahnhof.
Zudem ist die Bürgerweide vom Flughafen
gerade einmal zwölf Minuten mit der Bahn
entfernt. Zahlreiche Hotels befinden sich
in fußläufiger Entfernung. Schneider: „Ein
Pfund, mit dem wir wuchern können.“
Mittlerweile hat auch der Nachbar von
Hans Peter Schneider die Entwicklung wahrgenommen. Laut Aussage des Messe Bremen
& ÖVB-Arena-Geschäftsführers besucht er
sogar regelmäßig zwei Veranstaltungen im
Jahr.
Fläche für Messen und Kongresse.
Fotos: Messe Bremen
17
Thema
Ein Tag lang Terror
„Ein bisschen, wie
nach Hause zu kommen“
Der 33. Bremen-Tatort „Der hundertste Affe“ wird am 16. Mai ausgestrahlt
Oliver Mommsen über seine Rolle im Bremer Tatort
„Der hundertste Affe“ befasst sich
mit einem ökologisch relevanten
Thema. Was hat Sie daran gereizt?
Von Martin Märtens
M
an kann vieles über die
Bremer „Tatorte“ sagen,
aber eines sicher nicht:
dass sie sich mit ganz normalen Kriminalfällen befassen würden. Strahlende Sendemasten,
Satanisten oder korrupte Staatsmänner
stehen im Fokus, wenn Inga Lürsen (Sabine Postel) und Nils Stedefreund (Oliver Mommsen) ermitteln. Da wundert es
kaum mehr, dass in der kommenden Folge der Terror im Mittelpunkt steht.
Der aktuelle Tatort verspricht vor
allem eines: Tempo. Bremen befindet
sich aufgrund einer Terrorwarnung im
Ausnahmezustand, die Kommissare
Inga Lürsen und Stedefreund stehen
unter Hochdruck. Eine Gruppe um die
Umweltaktivistin Luisa Christensen
(Friederike Becht) droht, die Stadt
zu terrorisieren. Sie fordert ein Bekenntnis des Wissenschaftlers Dr. Urs
Render (Manfred Zapatka) zu seinen
Forschungen für einen Biotechnologiekonzern, aber Render schweigt. Die
Erpresser sind zum Äußersten bereit,
der eiligst einberufene Krisenstab um
Leiter Helmut Lorentz (Barnaby Metschurat) und Kommissar vom Dienst
Joost Brauer (Werner Wölbern) befürchtet das Schlimmste. Hilft die eigenwillige BKA-Kollegin Linda Selb (Luise
Wolfram) Inga Lürsen und Stedefreund
beim Wettlauf gegen die Zeit?
Das Spannendedaran ist, dass sich
der gesamte Fall an einem einzigen Tag
abspielt. „Zeit spielt in dieser Geschichte
eine große Rolle, denn es geht ja darum,
eine Katastrophe zu verhindern. Folglich
musste der Film durchgehend ein hohes
Tempo haben, alles musste sehr schnell
und konzentriert, aber nicht gehetzt wirken, die Dynamik musste in allen Szenen
spürbar sein – das Tempo durfte nie abreißen“, erklärt Regisseur Florian Baxmeyer.
Derzeit sind immer wieder Kamera-Teams in Bremen und dem Umland
zu sehen. Der 34. „Tatort“ wird bereits
produziert, bevor der 33. überhaupt im
Fernsehen zu sehen war. Zweimal im
Jahr ermitteln die hanseatischen Kommissare in der ARD. Sabine Postel ist
seit 1997 dabei, seit 2001 steht ihr Oliver Mommsen zur Seite. Mit ihrem An-
18
Die Profitgier, um die es letztlich geht. Mit unserer Geschichte
picken wir ein Beispiel heraus und
sagen: Dort hat die Gier besonders
dramatische Auswirkungen. Mich
fasziniert immer wieder – und so
war es auch bei unserem letzten Fall, der sich mit Windrädern
befasste – wie viel Macht und Geld
im Spiel sind, wenn wirtschaftliche Interessen Vorrang haben.
Inwieweit empfinden Sie den Bremer „Tatort“ als Bereicherung?
Ich werde bei unserem „Tatort“
oft mit Themen konfrontiert, die
ich in der Intensität so gar nicht
auf dem Schirm hatte. Viele finde
ich hochspannend und sie werden
mir erst vertraut, wenn ich mich
einarbeite. Insgesamt mag ich die
Mischung des Bremer „Tatorts“,
die Neugier der Macher, immer
wieder unkonventionelle Geschichten an Land zu ziehen.
Wie sehr gehen Ihnen die Fälle
persönlich nahe?
Die Zeit ist knapp – gelingt es den
Bremer Ermittlern Inga Lürsen (Sabine
Postel) und Nils Stedefreund (Oliver
Mommsen), einen möglichen Terroranschlag zu verhindern?
Fälle, in denen es um familiäre Tragödien geht, streift man
abends nicht so einfach ab. Die
hängen einem schon nach – vor
allem weil man weiß, dass sie ein
Stück Realität abbilden.
Unsere Energien und Qualitäten ergänzen sich. Und wir teilen
den gleichen Humor. Mit Sabine
haben wir zudem einen absoluten
Teamplayer am Start.
Elf „Tatorte“ mit Regisseur Florian
Baxmeyer – schleicht sich da Gewohnheit ein?
Ich liebe Florians gnadenlose
Konzentration, die er den ganzen
Tag beibehält. Er bekommt alles
mit, ist ganz bei dir und kriegt
auch alles, was er will – weil er
Geduld hat und erst weitermacht,
wenn er zufrieden ist. Und wenn
er dann auf seine schöne Art sagt:
„Das war’s“, ist man glücklich. Da
kann sich gar keine Gewohnheit
einschleichen.
Mit welchen Gefühlen kommen Sie
nach Bremen?
Das ist mittlerweile ein bisschen,
wie nach Hause zu kommen. Mein
erster Gang ist der Weg durchs
Viertel und im Nu fühle ich mich
wohl. Bremen ist für mich die Stadt
der kurzen Wege, du bist ganz
schnell überall zu Fuß. Da kann
man nach einer Gangsterjagd noch
mal schnell mit ein paar Freunden
was trinken und Zoten reißen. (RB)
Zur Person
Fotos: Radio Bremen/ARD Degeto/
Svenja von Schultzendorff
spruch, die Welt zu retten, kann Inga
Tatort-Kommissar geworden ist? Laut
Lürsen dem Zuschauer gelegentlich
einer Umfrage des Marktforschungsschon mal auf die Nerven gehen. Dafür
instituts mafo.de verwies der 47-Jähermittelt die Kommissarin hartnäckig
rige mit 34 Prozent der teilnehmenden
und bauchgesteuert –
Frauen die prominente
bis der Fall aufgeklärt
Konkurrenz, bestehend
Sendetermin
ist. Nils Stedefreund
unter anderem aus Til
Pfingstmontag, 16. Mai,
– zumeist nur StedeSchweiger und Jan JoDas Erste, 20:15 Uhr
freund genannt – hinsef Liefers, klar auf die
gegen ist eher so der
Plätze – vielleicht auch
„Kopf-durch-die-Wand-Typ“. Da wird
gerade wegen der nicht immer ganz
schon mal die Verfolgungsjagd aufgenormalen Fälle. Die konfliktträchtige
nommen oder die Waffe gezückt. Ob der
Themenfindung des Bremer „Tatorts“
ihn spielende Oliver Mommsen auch
macht auf jeden Fall für Sabine Postel
deshalb zum attraktivsten männlichen
einen besonderen Reiz aus: „Wir erzäh-
len spannende, oft hochbrisante und
manchmal verstörende Geschichten,
wie auch der aktuelle Fall zeigt, in dem
es letztlich um Krieg gegen Natur und
Menschen geht. Wir legen den Finger
in Wunden, bieten aber keine Lösungen an. Der Zuschauer soll seine eigene
Haltung zu den Fällen finden. Es zeichnet den Bremer „Tatort“ auch aus, dass
sich Inga Lürsen und Stedefreund nicht
so in den Vordergrund drängen. Natürlich haben beide Figuren auch mal ihre
privaten Geschichten, aber ich glaube,
dass die Zuschauer es schätzen, dass bei
uns immer der Krimi im Fokus steht.“
Wie hat sich Stedefreund im Verlauf der Zeit verändert?
Er ist unabhängiger und selbstbewusster geworden. Und er hat
geschnallt, dass an einer Sache
etwas dran sein muss, wenn der
Spürhund Inga Lürsen die Fährte
aufgenommen hat. Dass er inzwischen auch mal gegen Regeln
verstößt, hat er ebenfalls von ihr
gelernt. Er ist durch die hochemotionale Rakete Lürsen auch emotionaler geworden.
Was macht das Zusammenspiel
mit Sabine Postel aus?
Vor der Kamera können wir uns so
schön die Köpfe einschlagen, weil
wir uns privat so gut verstehen.
Oliver Mommsen wurde am 19. Januar 1969 in Düsseldorf geboren. Seit
2001 spielt der Schauspieler die Rolle
des Bremer „Tatort“-Kommissars
Stedefreund an der Seite von Sabine
Postel. Oliver Mommsen lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in Berlin.
19
Lokales
Mit Schwung
in den Frühling!
Perfekt
ausgestattet
in die Fahrradsaison starten
Ausgabe 2 | 9,80 €
& Region
azin für Bremen
Das Fahrrad-Mag
„Pappbootregatta“ in Vegesack
15 Uhr. Organisiert wird das Event
kann, darf starten“, messen sich am
inzwischen fünfte „Pappbootregatta“
vom MTV Nautilus. Weitere Infos zur
Sonnabend, 21. Mai, zahlreiche Crews
statt. Das Rahmenprogramm beginnt
Anmeldung und zum Programm gibt es
mit ihren selbst gebauten Booten. Im
um 11 Uhr. Der Startschuss fällt um
unter www.mtv-nautilus.de. (emsn)
50 Jahre
Containerumschlag
1,1 Millionen
für den Radverkehr
Feier am Mittwoch, 4. Mai 2016, 18.30 Uhr
im BLG Forum
Umfangreiche Sanierungsarbeiten im Bremer
Radwegenetz beschlossen
E
s ist 50 Jahre her, dass
das erste Containerschiff
in einem deutschen Hafen gelöscht wurde. Die Erfolgsgeschichte der Transportbox nahm in Bremen
seinen Anfang. Heute geht
in der Logistikwelt ohne den
Container nichts mehr: Alles
wird in ihr verstaut und um
die ganze Welt transportiert.
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und weitere Region
die Lüneburger Heide
des ADFC und des ADAC
zusammensetzen. Die Einzelmaßnahmen verteilen sich
auf das gesamte Stadtgebiet
und umfassen im Wesentlichen die Reparaturarbeiten
an vorhandenen Radwegen.
Die Arbeiten reichen von der
grundhaften Erneuerung von
Radwegen, dem Austausch
von Pflastersteinen gegen
Asphalt bis zur Reparatur
von Einzelflächen im Bereich
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summieren sich die Erneuerungsmaßnahmen auf eine
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n 34 Einzelmaßnahmen mit
Kosten zwischen 10.000
und 110.000 Euro je Maßnahme werden in 2016 insgesamt 1,1 Millionen Euro
in das Bremer Radwegenetz
investiert. Das Geld stammt
aus den Erhaltungsmitteln
des Amtes für Straßen und
Verkehr (ASV), das die Maßnahmen auch umsetzen wird.
Auf die vom ASV vorgeschlagenen
Einzelmaßnahmen
hatte man sich zuletzt in der
Arbeitsgruppe
Radverkehr
verständigt, deren Teilnehmer sich aus Fachleuten des
Verkehrsressorts, der Polizei,
22 neue
Radtouren
16_034
Museumshaven Vegesack findet die
o der
Foto: FR
Unter dem Motto „Wer schwimmen
2016/
2017
Datum
J
Unterschrift
Einsendeschluss: 30. Juni 2016
Thema
be
„Because may t saves me
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you're gon
a n d a f te r a l l
all“
w
r
e
d
n
o
w
y
m
you're
#greenwhitewonderwall
Seit Mitte April gehört der Refrain des
Werder-Fans machen mobil und treiben die Mannschaft zum Sieg
Songs „Wonderwall“ der englischen
Britpopper von Oasis zu den größten
Ohrwürmern der Stadt. Und das 21 Jahre
D
nach Erscheinen des Liedes. Damit hätten
wohl selbst die beiden Oasis-Macher Liam
und Noel Gallagher nicht gerechnet. Für
alle Werder-Fans ist „Wonderwall“ zu einer
Nichtabstiegshymne ihres Herzensvereins
geworden.
Auch Mitinitiatorin Johanna Göddecke (kleines Foto oben rechts) rechnete nicht damit, was mit der „greenwhitewonderwall“ losgetreten wurde. Vielleicht
wird die Aktion zum Zünglein an der Waage im Kampf Werders um den Klassenerhalt.
22
Fotos: gumzmedia
Von Martin Märtens
er Sonntag nach dem Werder-Spiel gegen Augsburg (9. April, 1:2) war der Ausgangspunkt. Geschockt von den Reaktionen des Publikums, viele
waren schon vor Spielschluss gegangen, andere
hatten die Mannschaft ausgepfiffen, beschloss man
von Seiten des Fanclubs Twerder (einem Fanclub, der nur
aus Twitterern besteht) etwas unternehmen zu müssen. Man
wollte sich Gedanken machen, wie der Mannschaft zu helfen
sei. Am Montagmorgen folgte dann der Hashtag greenwhitewonderwall auf Twitter. Es ging darum, als Fans gemeinsam
wie eine Wand hinter Werder zu stehen, um so den Abstieg
zu verhindern. Dann nahm die Geschichte ihren Lauf. Immer
mehr Fans und auch viele Prominente beteiligten sich, schrieben Nachrichten auf Twitter. Der bekennende Werder-Fan
Jan Delay schrieb: „Wir stehen hinter euch wie eine oasis’sche
Gitarrenwand.“
Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht über
Twitter. Immer mehr Werder-Fans stimmten ein, und schließlich entschied man sich von Seiten des Fanclubs dazu aufzurufen, die Mannschaft beim nächsten Heimspiel gebührend
zu empfangen. Zeitungen und Radio griffen das Thema ebenso auf. Dann am Sonnabend, als der Mannschaftsbus das Weserstadion erreichte, ein grün-weißes Fahnenmeer. „Plötzlich
standen tausende von Menschen am Osterdeich beim Stadi-
on. Wir wussten gar nicht, wie uns geschieht“, sagt Johanna
Göddecke, Mitinitiatorin der Wonderwall.
Die Mannschaft zeigte sich begeistert. Und es gelang im
Anschluss der wichtige Heimerfolg gegen den VfL Wolfsburg.
Nachdem die Mannschaft anschließend im Pokal in München
und, viel schlimmer, in der Liga beim Hamburger SV verlor,
steht sie wieder mit dem Rücken zur Wand. Deshalb ist für
Göddecke auch klar: „Wir werden die Mannschaft gegen
Stuttgart wieder unterstützen. Wir werden sie nicht feiern
aber anfeuern.“ Damit Werder erstklassig bleibt.
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23
Comeback
„Situationen, die mich
emotional aufreiben“
Interview mit Sarah Connor
F
rüh ein Star, hat sich Sarah Connor nach
einer fünfjährigen Pause mit ihrem Erfolgsalbum „Muttersprache“ – auf dem
sie sich praktisch neu erfindet – zurückgemeldet. Reifer, nachdenklicher und emotionaler als jemals zuvor. Olaf Neumann traf die
gebürtige Delmenhorsterin in einem Berliner
Café, um mit ihr über ihre Wandlung und ihren Einsatz für Flüchtlinge zu sprechen.
Sarah Connor, kann man als Künstler eine
Neuerfindung riskieren, ohne die Glaubwürdigkeit zu verlieren?
Die neue Sarah
Foto: Nina Kuhn
Warum klingt Ihr Album „Muttersprache“ so
melancholisch?
Comeback des Jahres: Mit „Muttersprache“ zum Echo
I
Von Martin Märtens
ch brauchte einfach eine
Pause“ ist wahrscheinlich einer der häufigsten
Sätze, die Sarah Connor
bezogen auf die Zeitspanne zwischen ihrem
aktuellen Album und dem
Vorgänger als Antwort
auf die Frage gibt, warum
man fast fünf Jahre nichts
von ihr gehört hatte. Und
dann erschien im Mai 2015
ihr Werk „Muttersprache – ganz dem Titel entsprechend auch noch auf
Deutsch.
Und das, „obwohl ich
mir eigentlich vorgenommen hatte – nachdem das
2005 ja nicht so gut geklappt hat – nicht mehr in
meiner Muttersprache zu
singen. Aber bei meinen
eigenen Songs versinge ich mich auch nicht so
oft“, sagte die 35-Jährige
im Rahmen der diesjäh-
24
rigen „Echo“-Verleihung
mit einem verschmitzten
Lächeln. Sie spielte damit
auf ihren Fauxpax an, als
sie beim Singen der deutschen Nationalhymne zur
Eröffnung der Allianz-Arena in München patzte und
den falschen Text sang.
Heute würde ihr so etwas
wahrscheinlich nicht mehr
passieren. Sarah Connor
hat eine Wandlung durchgemacht die augenscheinlich ist: Sie drängt nicht
mehr ins Scheinwerferlicht
sondern ist aufgrund ihrter
Person dort. Als ernstgenommene Künstlerin mit
einem Album, das ihr wohl
nur die wenigsten zugetraut hätten.
Sarah Connor über die
Zeit vor ihrer Pause: „Ich
kam mit 19 ins Musikgeschäft, wurde auf Anhieb
ein ,Star‘ in Deutschland,
Europa und sogar ein
bisschen in Amerika, ver-
kaufte über sieben Millionen Platten und habe
2005
meine
Hochzeit
und drei Monate meines
schnellen Lebens im Rampenlicht im Fernsehen
mit einem riesigen Publikum geteilt. Das war die
Zeit vor Facebook. Indem
Hunderttausende
einen
imaginären
,Like‘-Button
drückten, glaubten sie, über
mich schon alles zu wissen.
Heute weiß ich, dass dies
meine Warhol‘schen 15
Minutes of fame waren –
eine geteilte Oberfläche,
eine schillernde, faszinierende Pop-Bubble. Das waren die ersten zehn Jahre
meiner Karriere.“
Anfangs wurde auch
das aktuelle Album, zumindest teilweise, belächelt. Sie selbst habe sich
lange Zeit nicht an die
deutsche Sprache herangetraut, „lange unterschätzt, wie intensiv das
Sarah Connor: Ich musste mich gar nicht neu
erfinden, ich musste nur einmal ich sein! Mir
ging es gar nicht bewusst ums Neuerfinden,
sondern eher um Entwicklung. Darum, was
ich die nächsten zehn Jahre mache. Ich habe
eine sehr erfolgreiche Popkarriere durchlaufen, irgendwann wollte ich aber mehr Tiefe,
Inhalt und Handwerk. Deshalb fing ich im
letzten Jahr an, in meiner Muttersprache zu
schreiben.
sei. „Aber das entscheidende ist, dass es meine
Geschichten sind, die ich
jetzt erzähle“, so Connor.
Tatsächlich berühren ihre
höchstpersönlichen Songs
die Menschen – zuerst
noch verhalten, dann im
Laufe der Zeit immer mehr.
„Letztes Jahr habe ich noch
vor 1000 Leuten gespielt,
jetzt spiele ich vor 10.000“,
wie sie sichtlich gerührt
auf der „Echo“-Verleihung
bekanntgab. So auch in
Bremen, wo sie 2015 noch
in der Glocke und am 6.
März dieses Jahres in der
ausverkauften ÖVB-Arena
auftrat, das erste Mal für
sie als Interpretin in der
großen Halle. „Früher bin
ich hier mit meinem Pferd
mal geritten“, soll sie vor
dem Auftritt gesagt haben.
Nur einen Monat später
folgte die „Echo“-Verleihung. Ihren bis dahin letzten „Echo“ in der Katego-
rie „Beste Sängerin Rock/
Pop national“ bekam sie
2002. Nun, 14 Jahre später,
erhielt die Delmenhorsterin, die mittlerweile in Berlin lebt und Mutter dreier
Kinder ist, diesen wichtigsten deutschen Musikpreis
erneut – völlig zurecht, für
das Comeback des Jahres.
Verlosung
Aufgrund ihres großen Erfolges kommt Sarah Connor
2017 erneut auf Tournee
und spielt dabei am 19. März
wieder in der ÖVB-Arena.
Wir verlosen 2x2 SarahConnor-Fanpakete, bestehend aus je einer CD sowie
jeweils zwei Eintrittskarten
für das Konzert am 19. März
2017 in Bremen. Senden
Sie einfach bis zum 25. Mai
eine E-Mail mit dem Betreff
„Connor“ sowie den Kontaktdaten an:
verlosung@stadtmagazinbremen.de. Der Rechtsweg
ist ausgeschlossen
Es sind nicht die glücklichen Momente, aus
denen heraus meine Songs entstehen, sondern Situationen, die mich emotional aufreiben. Das kann etwa eine Begegnung in einem Flüchtlingsheim sein. Ich schreibe über
Dinge, die mich nachts wachhalten. Das muss
nicht immer schwermütig sein, aber solche
Dinge beschäftigen mich oft.
Bei den deutschen Songs war es Ihr Ansinnen, die echte und aufrichtig ehrliche Emotionalität Ihrer Stimme einzufangen. Haben Sie
rückblickend das Gefühl, dass Ihnen dies bei
Ihren englischen Platten nicht gelungen ist?
Ich würde nicht sagen, dass meine Musik
früher unaufrichtig war. Ich habe damit viele Menschen erreicht, weil es meine Gefühle
waren. Die Inhalte hatten aber nichts mit mir
privat zu tun. Dieses Mal sind es meine Worte. Früher hatte ich Leute, die für die ganze
Bandbreite meiner Stimme Songs mit großen
Melodien und großen Zeilen schrieben. Man
wollte immer zeigen, dass ich anders singe
als andere. Und ich bin meinen Jungs von
damals unendlich dankbar für diese vielen
wunderbaren Songs. Dennoch ist meine Motivation heute eine andere: Die Melodien sind
sanfter, weniger aufdringlich und schmeicheln den Texten. Nichts sollte sich profilieren – weder der Gitarrist, noch der Drummer,
aber auch nicht meine Stimme. Ich habe die
Klänge erst nach den Worten gesucht.
Sie engagieren sich für Flüchtlinge in
Deutschland. Wen haben Sie in Flüchtlingsheimen getroffen?
Schwer traumatisierte Familien. Väter, die
ihre Kinder zu Fuß aus dem Irak hierher
gebracht haben, weil sie in kein Flugzeug
steigen konnten. Menschen, die auf Booten
flüchteten und jetzt in Camps hausen. Ich
habe einen syrischen Vater kennengelernt,
dessen Tochter aufgrund einer chemischen
Bombe behindert ist. Dieses achtjährige Mädchen ist verstummt und kann seine Arme und
Beine nicht mehr bewegen. Solche Begegnungen machen mich ernster. Wir sitzen hier
in der Sonne und trinken Kaffee, aber nur
ein paar Kilometer von hier – in Spandau –
ist eines der schlimmsten Flüchtlings-Camps
überhaupt. Viele dieser Geschichten rauben
mir den Schlaf, aber in den Lagern erlebe ich
auch Positives. Dort sind Mütter, Väter, Ärzte,
Lehrer, die aus ihrem Leben gerissen wurden,
quasi gefangen und wissen überhaupt nicht,
wie es mit ihnen weitergeht. Die Berührungsängste hierzulande gegenüber diesen Menschen verstehe ich überhaupt nicht, sie haben
ihre Heimat ja nicht freiwillig verlassen.
Was können Sie für Migranten konkret tun?
In erster Linie kann ich über ihre Situation
sprechen und für mehr Nächstenliebe werben. Das fängt im kleinsten Kreis an. Und
dann kenne ich mittlerweile ein paar Leute,
die sich sehr stark für Flüchtlinge engagieren – zum Beispiel Heinz Ratz. Er ist mit dem
Fahrrad durch die Camps in Deutschland gefahren und hat die Band The Refugees aus
Flüchtlingen gegründet, die sogar schon eine
Tournee gemacht haben. Mit ihm und den
Flüchtlingen habe ich schon einige Konzerte
gespielt.
Haben Sie als erfolgreicher Mensch das Gefühl, etwas an die Gesellschaft zurückgeben
zu müssen?
Das ist so ein Klischee. Ich sage ganz klar zu
meinen Kindern, wie privilegiert wir aufgrund
unserer Herkunft sind. Bei uns in Deutschland
gibt es Meinungs- und Religionsfreiheit. Wir
haben ein Dach über dem Kopf und verfügen
über ein schützendes Sozialsystem. Aber das
System ist auch sehr fragil, und nur ein paar
Kilometer weiter sieht es mit den Grundrechten ganz anders aus.
Das Interview führte Olaf Neumann.
25
Gastronomie
Hand aufs Herz: Wussten Sie das schon?
So kochen Experten Spargel
Wie lagert man Spargel
zu Hause?
Möglichst gar nicht! Je länger der Spargel gelagert wird,
umso mehr leidet die Frische.
Das Gemüse verliert immer
mehr Inhaltsstoffe und an Geschmack. Wenn es sein muss,
wickelt man den Spargel in ein
feuchtes Küchentuch und legt
ihn in das Gemüsefach des
Kühlschrankes. So kann man
ihn notfalls bis zu vier Tage
lagern, wenn man täglich das
Tuch wechselt.
Wie schält der Experte?
Die Stangen werden vor dem
Schälen unter kaltem Wasser
gewaschen. Nach dem Schälen
sollte man den Spargel nicht
mehr waschen. Zuerst wird das
untere Ende der Stange etwa
1 Zentimeter abgeschnitten.
Nun schält man den Spargel
von oben nach unten. Etwa 30
Prozent des Stangengewichtes
wird abgeschält. Aus der Schale und den Abschnitten kann
man durch rund 15 minütiges
Auskochen noch eine leckere
Brühe zubereiten.
Wie wird Spargel
richtig zubereitet?
Der Spargel wird je nach Dicke
15 bis 20 Minuten gekocht. Dabei sollte das Wasser nicht zu
heiß sein. In 2 Liter Kochwasser gibt man etwa 15g Salz,
5g Zucker und 15 g Butter zu,
das verfeinert den Geschmack.
Spargel sollte nicht „al dente“, sondern weich gekocht
werden – aber auch nicht zu
weich, sonst wird er matschig
und verliert sein Aroma. Er ist
gar, wenn man die Stangen am
unteren Ende mit der Gabel
leicht anstechen kann. Wenn
man eine Stange auf die Gabel legt und sie liegt elastisch
darüber, dann ist der optimale
Garpunkt erreicht. Vor dem
Kochen kann man die Stangen
portionsweise mit Haushaltsgarn bündeln, damit sie beim
Herausheben nicht so leicht
brechen.
26
Zum Kochen von Spargel
eignen sich Keramik-, Email-,
oder Edelstahltöpfe. Ein Aluminiumtopf ist nicht zu empfehlen, darin verfärben sich
die Stangen grau. Praktisch
sind spezielle Spargelkochtöpfe mit Siebeinsatz. Hierin steht
der Spargel aufrecht und die
empfindlichen Köpfe sind
geschützt. Nach dem Kochen
lässt man die Stangen gut
abtropfen. Optimalerweise
serviert man den Spargel auf
vorgewärmten Tellern oder
einer vorgewärmten Platte, da
er schnell abkühlt und warm
am besten schmeckt.
Wie viel Spargel
pro Person?
Bei Spargel als Hauptgericht:
500g pro Person ungeschält,
oder 350g pro Person geschält.
Bei Spargel als Beilage ist es
entsprechend weniger.
Warum ist Spargel so
gesund?
Spargel besteht zu 93 Prozent
aus Wasser und enthält kaum
Kalorien (75 kcal auf 500g). Er
beinhaltet nur sehr wenig Fett
und Kohlenhydrate, daher eignet er sich hervorragend zum
Abnehmen und wird empfohlen für Diabetiker. Spargel
ist reich an den Vitaminen A,
B1, B2 und C, die im Frühjahr
wichtig sind, wenn über Frühjahrsmüdigkeit und Abgespanntheit geklagt wird. Gerade für gestresste Menschen ist
Vitamin B1 wichtig, es ist Balsam für die Nerven. Im Spargel sind wertvolle Mineralstoffe wie Kalium, Calcium und
Phosphor enthalten. Der hohe
Asparaginsäure-Gehalt
im
Spargel wirkt entschlackend
und regt die Nierentätigkeit
an. Die Ballaststoffe Asparagosin, Cellulose und Lignin
beeinflussen Verdauung und
Darmbakterien. Spargel beugt
einem Herzinfarkt vor, ist positiv für den Blutdruck, entwässert und macht schlank.
(hof-kaemena.de)
Des Kaisers
neuer Spargel
Nicht nur von außen ein Hingucker im Bremer
Schnoor-Viertel. Erbaut wurde der „Kaiser Friedrich“
um 1630 im barocken Stil und steht heute unter
Denkmalschutz.
Ein leckerer Spargel-Streifzug durch
Bremen im Mai, der Lust auf mehr
macht
D
er Gasthof zum Kaiser Friedrich liegt
direkt im Bremer Schnoorviertel und ist
eines der ältesten Restaurants in Bremen. Im Inneren wird seit Jahrzehnten
unverändert in gleicher Tradition von
Gastronom Uwe Richter norddeutsche Küche serviert. Neben typischen Bremer Gerichten lockt
auch der täglich wechselnde Mittagstisch.
„Spargel Gala“ im Mai 2016
Nicht nur Stammgäste schätzen die traditionelle Küche im historischen Ambiente. Im Mai
steht Spargel in allen Variationen auf der Karte: mit Rührei (14,80 Euro), paniertem Schnitzel
(16,80 Euro), Holsteiner Schinken (17,80 Euro),
mit Limandesfilet in Eihülle (24,80 Euro)€oder mit
Schweinemedaillons vom Grill (21,80 Euro)€sowie
mit Rumpsteak vom Grill (24,80 Euro).€
Mit dem Luv weht ein frischer Wind an der
Schlachte. „Luv“ nennen die Seefahrer die dem
Wind zugewandte Seite – und es ist gleichzeitig
der Name eines beliebten Restaurants.
Wenn das Wetter mitspielt, ist draußen an
Bremens Weser-Boulevard zu sitzen, ein gerne
Kerbelkartoffeln, zerlassener Butter oder Sauce
Hollandaise (13,90 Euro).
Geplant wurde das Gelände der Meierei im
Bürgerpark im Jahr 1879 von dem Landschaftsund Gartenarchitekten Wilhelm Benque als ländliche Molkerei mit Ausschank von Milchgetränken.
So kennen wir die Meierei heute: als traditionsreiches Bauwerk im Schweizer Stil mit zwei Nebengebäuden, dem ehemaligen Kuh- und Kälberstall.
Aus der Meierei-Karte: regionaler Spargel mit
hausgemachter Sauce Hollandaise und Bio-Kräuterkartoffeln (15,50 Euro), mit Rinderfilet (zzgl. 14
Euro), mit geräuchertem Schinken (7 Euro), mit
Bio-Lachsfilet (9 Euro), mit kleinem Kalbsschnitzel (9 Euro). Als Dessert gibt es zum Beispiel eine
Variation von Erdbeeren, Rhabarber und Schokolade, Créme brûlée, Parfait und Mousse (10,50
Euro) €
Auch im Hotel Munte (in Bürgerpark- und
Uni-Nähe) im Restaurant „Wels – Fisch, Wild &
mehr“ lockt aktuell die Spargelkarte, beispielsweise mit Medaillons vom Schweine-Filet mit
Spargelrisotto und frittiertem Basilikum (18,90
Euro), weißem Spargel mit Parmesan überbacken,
gebratenen Gambas, Limonensauce und grünen
Tagliatelle€ (22,50 Euro), frischem Stangenspargel
aus Hellwege mit neuen Kartoffeln, zerlassener
Butter und Sauce Hollandaise (15,90 Euro) oder
mit gebratenem Lachsfilet € (22,50 Euro), Schnitzel
vom Schwein (20,50 Euro) oder Knochenschinken
(22,70 Euro).
Für Hemingway ohne Zucker
Verführerischer
Vorgeschmack
im Mai
Alleine 18 unterschiedliche Ginsorten stehen im Friends auf der Karte
I
„Swimming pool“ heißt dieser farbenfrohe Cockail mit Curacao-Anteil, den Olivia schon mal als kleinen Vorgeschmack
auf ein sommerliches Bremen genießt. Leichte Getränke
mit viel Geschmack und wenig Alkohol sind aktuell voll im
Trend. genossenes Highlight. Auch im Luv überzeugt
die Karte mit zahlreichen Spargel-Variationen,
darunter Linguine, Spargel und Rinderfiletspitzen (breite Spaghetti in Estragon-Rahmsauce mit
gegrillten Rinderfiletspitzen, gebratenem weißen
und grünen Spargel, gebratenen Shiitake-Pilzen,
Kirschtomaten und Parmesankäse (18,90 Euro),
ein halbes Pfund frischer deutscher Spargel mit
Foto: T. Grziwa
Foto: T. Grziwa
n der Szene sind sie bei vielen bekannt
wie die sprichwörtlichen
„bunten
Hunde“. Mit viel Charme und Engagement hat das rührige Gastronomenteam
Mike Kettler und Randy Pena Rodriguez
sich seine Nische in der Bremer Barkultur erobert. Vor zwölf Jahren startete das
Friends am Rande des Ostertor noch
als Bierkneipe. Heute stehen allein 18
verschiedene Ginsorten, dazu diverse
Rum-Provenienzen, Cocktails und Longdrinks auf der Karte sowie eine Auswahl
guter Weine und kleiner Speisen. Der separate Raucherraum und die geschickte
Aufteilung machen das Friends zu einer
guten Empfehlung für private oder geschäftliche Feiern in einem angenehmen
Ambiente.
Friends Bar,
Rembertistr. 32, 28203 Bremen
„Frozen Daiquiri“ als „coole“ Erinnerung an Kuba: Randy Pena Rodriquez, in Havanna geboren und
aufgewachsen, und Mike Kettler (rechts) haben die Szene-Bar „Friends“ zu einer kleinen Perle der
Gastronomie gemacht. Der weltbekannte Schriftsteller Ernest Hemingway trank seinen Daiquiri
in der kubanischen Metropole übrigens – krankheitsbedingt, wie er sagte – nie mit Zucker, aber
natürlich mit viel Rum.
Foto: T. Grziwa
27
Show und Genuss an der Weser
GOP Varieté-Theater: Geschenk zum Muttertag
Kaffee, Kuchen und kühle Getränke auf der Sonnenterrasse
Brunch und Showbesuch zu
Himmelfahrt am 5. Mai
Die Son­nen­ter­ras­se des GOP ist durch
die di­rek­te We­ser­la­ge ein attraktiver
Ort zum Ent­
span­
nen und Wohl­
füh­
len. Ob bei Kaf­fee und Ku­chen am
Nach­mit­tag oder küh­len Ge­trän­ken
und herz­haf­ten Ge­nüs­sen am Abend
– die Lage am Fluss schafft eine ganz
besondere Stimmung. Öff­nungs­zei­
ten von Mai bis Ok­to­ber (bei schö­
nem Wet­ter): Mitt­woch bis Sams­tag
ab 15 Uhr, Sonn­tag ab 11 Uhr.
Einen freien Tag mit Fa­
mi­
lie oder
Freun­
den ge­
nie­
ßen? Ab 11 Uhr
lockt der Brunch mit einer reichen
Auswahl an kulinarischen Köstlichkeiten. An­schlie­ßend präsentieren
Künst­
ler die neue Show „Spring!“,
die um 14.30 Uhr be­ginnt. Die Alternative: die Show um 17.30 Uhr besuchen und den Abend im Re­stau­rant
Le­an­der aus­klin­gen lassen.
Das ist GOP: Jeden zweiten Monat wechselt das Showprogramm
Ein ganz besonderes Geschenk und mit ihm das internationale Enzum Muttertag am 8. Mai
semble. Mit viel Fantasie, Liebe zum
Auch Mütter lassen sich mit diesem Detail und einer großen Portion Leiganz per­sön­li­chen Ge­schenk wohl denschaft zeigen Ausnahmekünstler
gerne überraschen: einem Gut­ alle Facetten zeitgenössischer Vaschein für einen ge­mein­sa­men Show­ rieté-Kunst.
-Be­
such. Einfach einen passenden
Das GOP Varieté-Theater liegt
Show­ter­min aussuchen und zu­sam­ direkt an der Weser und ist fußläufig
men die Show „Spring!“ mit einem aus der City, entlang der Schlachte in
Glas Pro­sec­co erleben.
etwa 10 bis 15 Minuten zu erreichen.
Die Saison startet
Public Viewing
Vor Theater und Theatro werden schon
bald wieder noch mehr Menschen als
sonst sitzen: Public Viewing bei der EM
2016 ist hier geplant. Für andere Orte
ließ sich kein Veranstalter finden, der die
finanzielle Belastung durch gestiegene
Sicherheitskosten tragen wollte. Fotos: T. Grziwa
An der Schlachte erwacht das Leben am und auf dem Wasser
Wer mag, kann sogar in einem der
Hotelschiffe auf dem Wasser schlafen.
Zur Schnäppchensuche lädt jeden Sonnabend von 8 bis 14 Uhr zudem der Antikund Trödelmarkt. Vielleicht ist dort ja das
ein oder andere Schnäppchen dabei?
Am 30. April und am 1. Mai ist es
wieder soweit: Der Kajenmarkt an der
Schlachte läutet die Saison 2016 ein
und feiert dies an zwei Tagen mit einer
abwechslungsreichen Eröffnungsveranstaltung. An beiden Tagen von 11 bis 20
Uhr. Von da an kann man jeden Sonnabend bis Ende September von 11 bis 18
Uhr mit Live-Musik in das Wochenende
starten. Die Bühne befindet sich direkt
an der Teerhof-Brücke. Für leibliches
Wohl ist gesorgt.
Café Hauptmeier:
Die Patisserie Café Hauptmeier gilt
seit Jahren als bestes Café in Bremen.
Daher wurden wir auch als solches vom
„Feinschmecker“ zuletzt im Jahr 2014
ausgezeichnet. Café Hauptmeier ist
wahrlich ein Name mit Tradition, denn
bereits seit 1995 ist Peter Hauptmeier
in der Konditorei Chefpatissier. Unsere Patisserie ist dienstags bis samstags von 10.00
bis 18.00 Uhr für Sie geöffnet. Auch sind wir, nach dem Sonntagsbrunch (12.00 Uhr bis
14.30 Uhr) ebenfalls bis 18.00 Uhr für Sie da. In dieser Zeit bieten wir Ihnen hausgemachte Torten, Törtchen und Pralinen an. Wir garantieren Ihnen größte Sorgfalt bei der
Auswahl der Produkte und behutsame Verarbeitung mit dem Blick für das Detail.
Der Weser-Boulevard Schlachte ist bei gutem
Wetter ein Anziehungspunkt der Extraklasse.
Fotos: T. Grziwa
Gastronomie an der Schlachte: Eine kulinarische Reise um die Welt
Von original hanseatischer Küche
über regionale, bayerische, italienische,
australische oder spanische Spezialitäten bis zu mexikanischem Essen ist hier
alles zu finden. Ob leckeres Menü oder
kleiner Imbiss, Eisbecher oder frisch gezapftes Bier, guter Wein oder exotischer
Cocktail – die Schlachte hat wohl jedem
Genießertypen etwas zu bieten.
Menüabend:
Umsonst & draußen im Haus am Walde
I
m Biergarten vom Haus am Walde sitzen an guten Tagen
bis zu 600 Leute auf einmal. Neben kalten Getränken stehen einfache Speisen wie Bratwurst und Flammkuchen auf
dem Programm. Das Team hat aber auch nichts dagegen,
wenn Gäste ihr eigenes Picknick mitbringen. Manche sitzen
auf den Bänken, andere im Gras, und Kinder bringen Leben
in die Bude. m Frühling und Sommer spielen auf der Bühne
Bands, dann kann es wahlweise sehr energisch oder sehr ro-
28
27. Mai 2016 –
„Kulinarische Weltreise“
5-Gänge-Menü, Beginn 19.00 Uhr,
77,00 Euro pro Person inkl. Getränke.
Kreiert und präsentiert von Peter Hauptmeier und Marco Schlosshauer, dazu
begleitende Weine von VINO-Weinmarkt
vorgestellt durch Stefan T. Nack.
mantisch werden. Soul, Blues, Jazz, Rock, Pop – viele Besucher kommen wegen der Künstler. Im Haus am Walde gibt
es vier Essenszeiten pro Tag: Frühstück, Mittag, Kaffee & Kuchen, Abendessen. Vom ersten Brötchen in der Morgensonne
bis zum Drei-Gänge-Menü am offenen Kamin soll man sich
wohlfühlen, das Ambiente genießen und Dinge zu sich nehmen, die gut schmecken und eine besondere Qualität haben.
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ereits seit dem 1. März sind auch
die Biergärten an der Schlachte
wieder offiziell geöffnet und laden zum gemütlichen Verweilen und
Gucken im Freien ein. Auch wer lieber
schön im Warmen sitzt, findet dort das
passende Plätzchen. Ob Restaurant,
Bar, Kneipe oder ein Platz an Deck eines
Schiffes – hier ist für viele Geschmäcker
etwas dabei.
Auch auf dem Wasser geht es jetzt
wieder rund. Zum Start der Saison bietet die Reederei Hal över wieder viele
unterschiedliche Schiffstouren auf der
Weser an, die Marina erwacht zu neuem
Leben, und die Segelschulen machen
sich startklar für neue Segel- und Bootsführerscheinkurse.
Bei Vorlage dieses Coupons,
erhalten Sie vom 01.05. – 31.05.2016
bei Ihrer Kuchenbestellung einen Kaffee
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(auch Cappuccino, Latte Macchiato)
Infos und Reservierungen täglich 7 bis 19 Uhr
Telefon: 0421 30 59-810 · Im BEST WESTERN
Hotel zur Post, Bahnhofsplatz 11, 28195 Bremen,
www.cafe-hauptmeier.de und www.hotel-zurpost-bremen.de
22.04.2016 09-54-13
29
Familie
Familie
Sparkasse Bremen
zeichnet 83 „Helden“ aus
100.000 Euro für Kinder- und Jugendprojekte in Bremen
36. „Spieletreff“:
Im Bürgerpark
wird wieder
gespielt
S
eefahrergeschichte, Natur und Exponate: Die MaLandpartie kommen möchte, kann den Nachwuchs mit der
ritime Meile in Vegesack ist ein schönes Fleckchen
Aussicht locken, sich zu schminken oder ein Airbrush-Tattoo
Erde. Anfang Mai wird die kleine Oase mit dem
verpassen zu lassen.
maritimen Touch zum Eldorado für alle, die gerne
Eigens für Hobbygärtner haben die Veranstalter ein ganz
stilvoll shoppen. Bei der „Landpartie WeserFest“
spezielles Angebot konzipiert, das Wissensschätze zu allerlei
von Donnerstag bis Sonntag, 5. bis 8. Mai, präsentieren rund
Themen rund um Pflanzen und Gartengestaltung enthält. Ein
100 Händler die neuesten Dekotrends für
Zelt wurde nur für Vorträge errichtet, in
Info
Haus und Garten, hochwertige Mode,
denen Experten im Stundentakt Tipps und
Weitere Informationen finden Sie unter:
Accessoires, Schmuck, Kunsthandwerk soneue Impulse geben. Darunter ist zum Beiwww.landpartie-weserfest.de und
wie Leckereien.
spiel Imke Riedebusch, die als bekanntes
www.maritimemeile-bremen.de.
Begleitet wird das Event von einem
Fernsehgesicht im Nachmittagsprogramm
vielfältigen Rahmenprogramm. So schickt
des NDR „blumige“ Ideen zeigt. Auch
zum Beispiel das GOP-Theater Stelzen-Figurenläufer in den
Landschaftsgärtnermeister Frank Riese aus der ZDF-Serie
Vegesacker Stadtgarten, die als bunter Blickfang den Weg der
„Der Nachbar in meinem Beet“ legt einen Zwischenstopp im
Besucher kreuzen werden, ebenso wie weitere Walk-Act-DarStadtgarten ein.
steller in fantasievollen Kostümen. Wer mit der Familie zur
Am langen Sonnabend öffnen in der Shoppingmeile in
direkter Nachbarschaft zur „Landpartie WeserFest“ wieder
viele Geschäfte bis 18 Uhr. Gleich am nächsten Tag laden die
Händler am verkaufsoffenen Sonntag von 13 bis 18 Uhr mit
Angeboten und Aktionen zum entspannten Bummeln ein.
Ebenfalls Sonntag übernehmen von 11 bis 18 Uhr die Kinder auf dem Sedanplatz das Kommando. Ein prall gefülltes
Kreativ-, Spiel- und Erlebnisprogramm erwartet die Besucher
beim „Vegesacker Kindertag“: Tanz- und Sporteinlagen von
Zumba über Bodenturnen und Gymnastik bis hin zur Selbstverteidigung sind zu sehen. An gleicher Stelle treten auch
der aus dem Fernsehen bekannte Frank und seine Freunde
mit der „Zappeltiershow“ auf. Daneben fordern jede Menge
Kreativ-, Wissens- und Geschicklichkeitsspiele Geist und
Sinne. (emsn)
30
HausNotruf 2-50 mm.indd 1
Escaflow: Sven Balke, Sparkasse Bremen freut sich mit Escaflow-Family,
dem Breakdance Projekt des ATSV Habenhausen e.V. Foto: Sparkasse Bremen
meinsame Spiel. Der Wettbewerb ist eine Kooperation
der Hochschule für Künste,
des Landesmusikrats Bremen und der Deutschen Klarinettengesellschaft.
Insgesamt hatten sich
knapp 150 Projekte bei
„Bremen macht Helden“
beworben. Seit 2010 stellt
die Sparkasse Bremen jedes Jahr 100.000 Euro für
Projekte zur Verfügung, die
sich in vorbildlicher Weise
für Kinder und Jugendliche
stark machen, sie fördern
und ihnen Entwicklungsmöglichkeiten bieten. Die
Sparkasse Bremen setzt
sich für die Verbesserung
der Lebensqualität in der
Hansestadt ein. Dafür investiert das Unternehmen
jedes Jahr rund vier Millionen Euro in Wettbewerbe
und Preise, Spenden beziehungsweise
Sponsorings,
Lotteriesparen,
Stiftungen
und Stipendien sowie Förderprogramme. (emsn)
„Hits4Kids-Kinderfest“: Abenteuer pur
D
Foto: Peter Mautsch
Spaß für Kids und entspanntes Shopping für die Eltern
Fotos: Vegesacker Marketing eV
Eine Landpartie mit
maritimem Anstrich
Foto: Frank Thomas Koch
L
aute Musik dröhnte aus
den Boxen und die Leute stehen Kopf – und
zwar wortwörtlich: Die HipHop-Formation
Escaflow
Family vom ATSV Habenhausen zeigte, wie kulturelles Miteinander, Toleranz
und Integration funktionieren. Die Jugendlichen und
in Bremen lebende Flüchtlinge trainieren und tanzen
gemeinsam, sie knüpfen
Kontakte und lernen gewaltfreie
Auseinandersetzungen. Das Konzept und der
dazugehörige Nachwuchswettbewerb
„Schoolyard
Breaks Vol. 2“ sind eines
von mehr als 80 Projekten,
die in diesem Jahr mit dem
Sonderfonds „Bremen macht
Helden“ der Sparkassen
Bremen gefördert werden.
In einer Feierstunde im
Finanz-Centrum Am Brill
wurden die Breakdancer und
viele andere Projekte von
Sparkassen-Vorstandsmitglied Thomas Fürst ausgezeichnet. Eine weitere Idee
ist der Bremer Klarinettenwettbewerb der Norddeutschen Klarinettentage, ein
deutschlandweit einzigartiger Contest für Nachwuchsensembles. Das Besondere
daran ist: Es geht um das ge-
ie Hansestadt ist fest
in Kinderhand: Eines
der größten Kinderfeste in Norddeutschland
macht am Wochenende, 21.
und 22. Mai, von 11 bis 18
Uhr in der ÖVB-Arena halt
– und die Halle wird zum
Abenteuerspielplatz.
Ein
tolles Programm mit Spielen
und Überraschungen erwartet die Besucher. Zahlreiche
Verbände, Vereine, Organisationen und Unterneh-
men sorgen mit ihren Ständen und Aktionen für eine
attraktive
Veranstaltung.
Neben dem Spaßfaktor für
die Kleinen geht es bei den
insgesamt zehn deutschlandweiten Festen immer
auch darum, die Eltern gezielt zu informieren und soziale Projekte zu unterstützen.
Die Einnahme und Gewinne gehen an Projekte in
Kambodscha. (nic)
Traditionell beginnt der von Mai
bis Ende September laufende
„Spieletreff Bürgerpark“ für Kinder mit einer Eröffnungsveranstaltung am ersten Sonntag im
Mai um 11 Uhr mit einem bunten
Programm. In diesem Jahr heißt
das Motto „Spielerisch Brücken
bauen“. „Spieletreff“-Leiterin
Martina Krause und ihr Team
haben in den Wintermonaten
eine ganze Menge vorbereitet
und entwickelt, um die neue
Saison im Bürgerpark attraktiv
zu gestalten. So kann wieder
jeden Dienstag und Donnerstag
von 15.30 bis 18.30 Uhr auf der
Rasenfläche am Marcusbrunnen gespielt werden. In den
Sommerferien wird das Angebot an beiden Tagen um zwei
Stunden, morgens von 10 bis
12 Uhr, erweitert. Dann erhält
der „Spieletreff“ Unterstützung
von den Übungsleitern des Ferienprogramms des Kreissportbundes Bremen-Stadt.
In Rahmen des Treffs ist am
Dienstag, 25. Juni, die Aktion
„Singen und Bewegen“ mit dem
Rattenfänger von Bremen 1860
Raimund Michels geplant. Er
präsentiert dann Kinderbewegungslieder.
In den Ferien kommt zusätzlich
am Donnerstag, 25. Juli, von
15.30 bis 18.30 Uhr das Team
vom Spielefant aus Oldenburg
vorbei. Es bringt eine riesige
Wasserbaustelle mit.
Zum Abschluss – am Donnerstag, 12. September – kann noch
einmal ab 15.30 Uhr richtig getobt oder eine Laterne gebastelt werden, bevor ab 19 Uhr
der Laternenumzug durch den
Bürgerpark startet. (nic)
31
25.04.2016 16-41-53
Reise
HEIDEPARK SOLTAU
SANDBURGENWETTBEWERB
Neue Drachenwelt
Gut gebuddelt
ist halb gewonnen
Soltau. Im Heide-Park Soltau
eröffnet am 14. Mai die neue
Themenwelt „Drachenzähmen
– Die Insel“. Sie basiert auf
dem Kinofilm „Drachenzähmen
leicht gemacht“ und der Fernsehserie „Dragons“, so das
Heide Park Resort. Die Themenwelt eignet sich für Kinder ab
drei Jahren. Der Heide-Park ist
in diesem Jahr vom 19. März bis
30. Oktober geöffnet. (emsn)
Boltenhagen. Ein Teil Wasser,
acht Teile Sand, mit der Schaufel schön festklopfen und nicht
zu hoch bauen – dieses Erfolgsrezept von US-Forschern für die
perfekte Sandburg könnte am
7. Mai in Boltenhagen entscheidend werden. Denn dann geht
es im Ostseebad um den Sieg
beim Sandburgen-Wettbewerb.
Vor einem Jahr schaufelten
und buddelten mehr als 200
Teilnehmer. Die Baumaterialien
sind ausreichend vorhanden.
Werkzeuge wie Schaufeln oder
– für die Profis, Maurerkelle,
Löffel und Zahnbürste – sollten die Teilnehmer selber mitbringen. Zu der ambitionierten
Buddelei lädt die Kurverwaltung Boltenhagen ein. Das Programm ist unter www.boltenhagen.de abrufbar, Anmeldungen
werden unter der Nummer
038825/36012 entgegengenommen. (nic)
PARK DER GÄRTEN
„Schule im Grünen“
gestartet
Bad Zwischenahn. Im Park der
Gärten in Bad Zwischenahn ist
die „Schule im Grünen“ gestartet. Das pädagogisches Angebot läuft bis 30. September
(außer Schulferien Niedersachsen). In der „Schule“ wird der
Unterricht vom Klassenzimmer
hinaus auf die „grüne Wiese“
verlegt. Über einen speziellen
Terminkalender im Internet
kann man Kurse nach Datum,
Schulform, Klassenstufe oder
Inhalten filtern und auf diese
Weise schnell und gezielt einen
Überblick der noch verfügbaren
„Schultage“ bekommen. Die
„Schule im Grünen“ des Parks
der Gärten bietet in diesem Jahr
gut 200 Kurse. Infos gibt es
unter www.schule-im-gruenen.
de. (nic)
TROPICAL ISLANDS
Außenbereich
mit Kanal
Krausnick. Der Freizeitpark Tropical Islands in Brandenburg bekommt ein Außenareal mit Pools,
Wasserattraktionen,
Liegeflächen und Sportbereichen. Höhepunkt ist der „Wild Water River“,
ein 250 Meter langer Strömungskanal mit mehreren Verzweigungen, so der Park. Ein Pool mit
Sprudel- und Massageliegen ist
ganzjährig geöffnet, der Schwimmerpool nur im Sommer. Das
Wasser wird auf rund 31 Grad
beheizt. Der „Amazonia“ genannte Außenbereich soll am 1. Mai
für Besucher öffnen, der Zutritt
ist im Ticketpreis für das Tropical
Islands enthalten. (emsn)
32
Auf den Spuren von
William Shakespeare
Radeln und Bier
Landgenusstour
durch Ostfriesland
Zum 400. Geburtstag geht es auf Entdeckungsreise durch London
Von Nicole Schmidt
38
Theaterstücke und 154 Sonette
hat der wohl bedeutendste englische Dramatiker verfasst, unter
anderem „Macbeth“, „Romeo und Julia“,
„Hamlet“ und „Ein Sommernachtstraum“.
Er gilt weltweit als der meistgespielte Theaterautor.
Aufgewachsen und gestorben ist William Shakespeare (1564 bis 1616) zwar in
Stratford-upon-Avon – rund zwei Stunden
von London entfernt –, doch Jahrzehnte lebte er in London. Auch
400 Jahre nach seinem Tod
kann man in der Metropole in
seine Epoche eintauchen und
auf seinen Spuren wandeln.
Heute noch ist das Globe
Theatre ein Anziehungspunkt für seine Fans. Seit
1599 war er Mitbesitzer
des
Schauspielhauses.
Shakespeares Globe Theatre wurde von dem amerikanischen Schauspieler und Regisseur Sam Wannamaker
gegründet und hat sich zu
einem der erfolgreichsten Theater der Stadt
entwickelt. Das ursprüngliche Schauspielhaus am Südufer der Themse, in dem der
Bühnendichter viele seiner größten Werke verfasste, war ein Freilichttheater. Das
moderne Gebäude ist eine originalgetreue
Nachbildung, das die Atmosphäre im elisabethanischen London perfekt wiedergibt.
Dort erlebt man seine Werke so, wie sie zu
seinen Lebzeiten aufgeführt wurden. Am
besten bucht man einen Stehplatz direkt
vor der Bühne: Er kostet nur 5 Pfund (gut 6
Euro) und ist ein Erlebnis.
Im Sommer lädt die Route „Shakespeare
Way“ zwischen dem Globe und seinem Geburtsort zum Fahrradfahren und Wandern
ein. Der Weg mit einer Länge von 235 Kilometern führt durch wunderschöne typisch
englische Städtchen der Regionen
Cotswolds und Chilterns. Besucher
können die gesamte oder Teile
der Strecke eigenständig bewältigen oder Angebote von Tourismus
Agenturen in Anspruch nehmen.
Aber es gab nicht nur das
große Theater. Leute, die in die Middle Temple Hall kamen, wollten sich
zur damaligen Zeit amüsieren. Der
William Shakespeare und seine Stücke begegnen den Besuchern der englischen Metropole London auf ihren
Erkundungen immer wieder.
Fotos: visitbritain
perfekt erhaltene Saal wurde von 1563
dem 16. Jahrhundert erhalten geblieben –
bis 1572 erbaut und entsprach von seiner
so sah einst ganz London aus. Dass davon
Funktion heutigen Mehrzweckhallen. Im
heute nur so wenig übrig ist, liegt hauptFebruar 1602 gastierte dort Shakespeares
sächlich an einem Feuer, das 50 Jahre nach
Schauspieltruppe, die „Lord Chamberlain's
Shakespeares Tod in einer Backstube in der
Men“, mit seinem legendären Stück „Was
Pudding Lane ausbrach. Der damalige Bürihr wollt“. Die Komödie ist gespickt mit
germeister ignorierte die Gefahr. Drei Tage
zweideutigen Anspielungen, die vermutspäter war mehr als die halbe Stadt komlich noch mit obszönen Gesten
plett abgebrannt.
garniert wurden. Das alkoholiIn der Royal Library in
Tipp
sierte Publikum hat sich wahrWindsor Castle wird anInfos gibt es unter:
scheinlich königlich amüsiert.
lässlich des 400. Todestags
www.visitbritain.com.
Zu
Shakespeare-Zeiten
bis 1. Januar 2017 eine
war die London Bridge die
Shakespeare-Ausstellung
längste in ganz Europa. Sie stand am selgezeigt. Präsentiert werden Stücke aus dem
ben Ort und war die einzige fest installierte
Besitz der königlichen Familie, aber auch
Möglichkeit, über die Themse zu kommen.
Bilder und Kunst, die Mitglieder des KöSie war jedoch noch breiter und 100 Häuser
nigshauses – inspiriert von Shakespeares
mit Edelgeschäften befanden sich auf ihr.
Werken – geschaffen haben.
Aufgespießte Köpfe enthaupteter Verräter,
Für einen Städtetrip eignet sich London
die im Tower hingerichtet wurden, flankieim Übrigen das ganze Jahr über. Flüge starten das Südende. Im Stadtviertel Holborn
ten täglich von Bremen aus in die Metroist eine ganze Fachwerk-Häuserzeile aus
pole.
Oldenburg. Wer gerne mit dem
Rad unterwegs ist und nach einem erlebnisreichen Radeltag ein
gutes Bier am Abend zu schätzen
weiß, kann sich auf die siebentägige „Biertour Ostfriesland“ aus
dem Dertour-Programm „Rad –
Wandern – Outdoor“ freuen. In
Oldenburg steigen die Urlauber
wahlweise auf das eigene Rad
oder ein Leihfahrrad – Elektroräder können ebenfalls gemietet
werden. Die ausgewählte Strecke
führt durchs Ammerland über
Aurich bis an die ostfriesische
Küste. Über Jever und Dangast
geht es zurück nach Oldenburg.
Die Radler erfahren während ihrer Tour Interessantes über die
ostfriesische Bierkultur. Die Verköstigung und Führungen in den
Brauhäusern sowie zwei Abendessen sind im Preis enthalten.
Die siebentägige Tour ist auch für
durchschnittlich trainierte Radler
leicht machbar, da die 255 Kilometer in kleinen Tagesetappen
durch meist ebenes Gelände führen. (emsn)
33
Bauen & Wohnen
Energiefresser im Heizungskeller
Sonne ist willkommen – aber bitte nicht
zu viel. Plissees, Rollos und andere
Fensterelemente verhindern, dass die
Neues Label enttarnt ineffiziente Heizungen - und wird 2017 zur Pflicht
Räume an heißen Tagen überhitzen.
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KRÜGER
eutschlands Heizungen sind in die Jahre gekommen, drei
von vier Anlagen gelten als technisch veraltet. „Haushalte werden mit unnötig hohen Energiekosten belastet,
die Umwelt mit unnötig hohen CO2-Emissionen“, meint Bauen-Wohnen-Journalist Martin Schmidt vom Verbraucherportal
Ratgeberzentrale.de. Klarheit über den Zustand der eigenen
Heizung verschafft das neue Energieeffizienz-Label. Rund
14,5 Millionen Heizungen dürften sich nach Expertenschätzung dabei im roten und somit dem schlechtesten Bereich der
Bewertungsskala wiederfinden.
Ähnlich wie es Verbraucher bereits von Haushaltsgeräten
oder dem Pkw-Label kennen, zeigt die neue „Farbenlehre“ für
die Heizung in Verbindung mit Buchstaben, wie effizient die
jeweilige Anlage arbeitet: Grün beziehungsweise ein „A“ oder
„B“ stehen für gute Standards, die Farbe Rot oder die Buchstaben „C“ und „D“ kennzeichnen Energiefresser im Heizungskeller. „Verbraucher sehen so auf einen Blick, wie effizient ihre
Heizung das eingesetzte Gas oder Öl nutzt“, erklärt Dr. Till-
Besitzer von älteren Anlagen sollten spätestens mit dem Energielabel
die vorhandene Technik vom Fachhandwerker unter die Lupe nehmen
lassen. Foto: djd/Vaillant
mann von Schroeter, Geschäftsführer von Vaillant Deutschland. Das neue Label wird kostenlos vom Schornsteinfeger,
von Energieberatern oder Fachhandwerkern vergeben.
Derzeit erfolgt die Vergabe noch auf freiwilliger Basis,
ab Jahresbeginn 2017 wird das Heizungslabel dann zur
Pflicht. Bezirksschornsteinfeger, die zur turnusgemäßen
Kontrolle der Abgaswerte ins Haus kommen, werden ab
dem nächsten Jahr alle Geräte ohne Label etikettieren. Innerhalb von acht Jahren dürften auf diese Weise sämtliche
Heizkessel gekennzeichnet sein, die älter als 15 Jahre sind
und somit eigentlich aufs Altenteil gehören.
Aber auch Heizungen mit einem grünen oder gelben
Label lassen sich noch verbessern. Die zusätzliche Nutzung
erneuerbarer Energien etwa mit einer Solaranlage kann bares Geld sparen und die Umwelt entlasten. (djd)
Fossil und regenerativ
Hocheffiziente Hybridheizungen verbinden
Brennwerttechnik und Wärmepumpe
I
ntelligente Hybridheizungen sind wartungsarme
und langlebige Wärmelieferanten für Modernisierer,
die neben ihrem gewohnten Brennstoff auch eine
regenerative Option haben
möchten. Die Kombilösung
mit Wärmepumpe lässt sich
auch für bestehende Gasoder Öl-Brennwertheizungen nachrüsten. Im Neubau
kann man mit solch einem
wartungsarmen
System
ebenfalls dauerhaft Kosten
sparen und ein Stück Unabhängigkeit vom Energiemarkt gewinnen. Da die
Teilsysteme
abwechselnd
laufen, erhöht sich zusätzlich die Lebensdauer der
Mit einem kompakten Hybridgerät
Kühler Kopf an heißen Tagen
Sonnenschutz am Fenster verhindert ein Überhitzen der Innenräume
E
ndlich wieder Biergarten-Wetter, Freibad-Spaß und ausgedehnte Radtouren:
Auf warme Sommertemperaturen hat
sich wohl fast jeder gefreut. Wenn nicht die
Schattenseiten der sonnigen Jahreszeit wären - überhitzte, stickige Innenräume etwa.
Besonders in Wohnungen direkt unter dem
Dach ist es an heißen Tagen häufig kaum
auszuhalten. „Das ist nicht nur lästig, sondern kann auch unser Wohlbefinden oder
unsere Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen“, schildert Martin Blömer von RGZ24.
de. Wer konsequent nur in den ganz frühenund den späten Abendstunden lüfte und den
Lichteinfall über die Fenster einschränke,
könne jedoch schon mit einfachen Mittel das
Raumklima regulieren.
Die erste Faustregel an heißen Tagen lautet: Tagsüber sollten alle Fenster geschlossen
bleiben, damit die warme Luft gar nicht erst
ins Haus strömen kann. Wichtig ist es zudem,
das Überhitzen der Innenräume über die
Glasflächen zu verhindern. „Ob Rollos, Jalousien oder Plissees, geeignet ist im Grunde
jeder Fensterschmuck, der exakt sitzt und die
gesamte Glasfläche ausfüllt. Auch diese Elemente sollten tagsüber geschlossen bleiben“,
betont Nicolas Gernat aus der Kundenberatung von JalouCity.de. Am besten sollte man
auf Lösungen mit einer reflektierenden Beschichtung auf der Außenseite setzen. Diese
werfe das Sonnenlicht zurück und schütze so
vor einem Überhitzen.
Neben der positiven Wirkung auf das
Raumklima kann der Fensterschmuck auch
Blendungen, etwa am Schreibtisch im Home-Office oder vor dem TV-Bildschirm,
verhindern. Andere Elemente wiederum
verdunkeln den Raum komplett und ermöglichen so einen ungestörten Schlaf.
Noch mehr Flexibilität bieten zweilagige
Produkte wie beispielsweise „SunControl“:
Zwei Stofflagen, einmal komplett blickdicht, einmal halb transparent, lassen sich
dabei nach Wunsch einzeln bewegen. „Je
nach Außentemperatur und Tageszeit kann
man so den Sonnenschutz variieren“, erklärt Nicolas Gernat. (djd)
Luft-Wasser-Wärmepumpe lassen
Schwachstelle Fenster
sich die Vorteile fossiler und rege-
So kann man typische Zugangsmöglichkeiten vor Einbrechern schützen
aus Gas-Brennwerttherme und
nerativer Energien kombinieren.
Foto: djd/Viessmann
Anlage und es wird stets der
günstigste
Energieträger
genutzt. Unter www.viessmann-hybrid.de gibt es weitere Informationen. (djd)
S
eit Jahren steigt die
Zahl der Wohnungseinbrüche in Deutschland an - auf zuletzt rund
152.000 polizeilich erfasste Fälle in 2014. Doch zugleich scheiterten vier von
zehn Einbruchversuchen.
„Dieser Erfolg ist hauptsächlich auf eine verbesserte
Sicherheitstechnik
zurückzuführen. Vorsorge
und Investitionen lohnen
sich“, so Christoph Ruoff
von Wirus Fenster. Wer etwas für mehr Sicherheit
tun will, kann sich an den
Empfehlungen der Polizei
orientieren. Unter www.
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Informationen. (djd)
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35
Kino
„Schrotten!“
News
„Favourites Film
Festival“
Abgedrehte Familiengeschichte
M
Kampf gegen die Menschheit
irko Talhammer ist fassungslos, als
zwei sonderbare Typen in seinem
feinen Hamburger Versicherungsbüro auftauchen und ihn per Kopfnuss daran erinnern, wo er eigentlich herkommt: von
einem Schrottplatz in der Provinz. In dieser
Welt zählt nicht die große Karriere, hier sind
andere Dinge wichtig wie das Schrotten, die
Familie – sowie ab und zu eine gepflegte
Schlägerei. All das hatte Mirko hinter sich
gelassen, doch sein Vater macht ihm noch
im Tod einen Strich durch die Rechnung und
vererbt ihm den heruntergewirtschafteten
Schrottplatz – zusammen mit seinem Bruder
Letscho. Der ist immer noch stinksauer, dass
Mirko den Clan damals im Stich gelassen
hat. Schnell wird den Brüdern allerdings
klar, dass die Talhammers nur eine Zukunft
haben, wenn sie sich zusammenraufen und
den letzten waghalsigen Plan ihres Vaters
„Schrotten“ erzählt eine abgefahrene Familiengeschichte. Foto: PortAuPrincePictures
gemeinsam verwirklichen: einen Zugraub
im ganz großen Stil. Doch Kercher, der ärgste Konkurrent der Talhammers, bekommt
Wind von der Sache … (emsn)
Tipp
„Schrotten!“ mit Lucas Gregorowicz, Frederick
Lau, Anna Bederke u.a. startet am 5. Mai in den
deutschen Kinos.
„X-Men: Apocalypse“ zeigt den mächtigsten Mutanten des Marvel-Universums
N
ach dem von Kritikern bejuvon „X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“,
belten, weltweiten Kinoerfolg
nachdem er erfolglos versucht hat, den Prä„X-Men: Zukunft ist Vergangensidenten zu töten. Während der zehn Jahre,
heit“ kehrt Regisseur Bryan Sindie seitdem vergangen sind, hat seine Abger mit „X-Men: Apocalypse“ auf
wesenheit dazu beigetragen, die Mutanten
die Leinwand zurück.
in die Gesellschaft zu integrieren. Ihm zur
Seit Anbeginn der Menschheit wurde
Seite stehen Storm, die das Wetter kontroler als Gott verehrt: Apocalypse, der erslieren kann, die Telepathin Psylocke und
te und mächtigste Mutant aus Marvels
der geflügelte Angel.
X-Men-Universum, vereint die Kräfte vieler
Doch auch die X-Men sammeln sich zum
verschiedener Mutanten und
Kampf: Als das Schicksal der
ist dadurch sowohl unsterbErde in der Schwebe ist, muss
Tipp
lich als auch unbesiegbar.
Raven mithilfe von Charles
„X-Men: Apocalypse“ startet
Nachdem
Apocalypse
Xavier alias Professor X ein
am 19. Mai in den Kinos.
nach Tausenden von Jahren
Team junger Mutanten anerwacht, ist er desillusioniert
führen, um ihren größten Erzvon der Entwicklung der Welt. Er rekrufeind aufzuhalten und die Auslöschung der
tiert ein Team von mächtigen Mutanten,
Menschheit zu verhindern.
um die Menschheit zu reinigen, eine neue
Für dieses bildgewaltige Abenteuer verOrdnung zu erschaffen und über alles zu
sammelte Regisseur Bryan Singer eine groherrschen. Seine Mannschaft besteht aus
ße Schauspielerriege um sich. Neben James
einem Elitequartett, mit dem er sich umgibt
McAvoy, Michael Fassbender und Jennifer
– die Vier Reiter. Einer ist Erik Lehnsherr,
Lawrence standen Akteure wie Oscar Isaac,
auch bekannt als Magneto, einer der stärksNicholas Hoult, Rose Byrne, Olivia Munn,
ten Mutanten und der größte Feind der
Evan Peters und Kodi Smit-McPhee vor der
X-Men. Magneto verschwindet am Ende
Kamera. (emsn)
Apocalypse, der erste und
mächtigste Mutant aus Marvels
X-Men-Universum, erwacht in
„X-Men: Apocalypse“ und will die
Menschheit „reinigen“ und eine
neue Ordnung erschaffen.
36
Fotos: Fox
„Money Monster“
Hochkarätig besetzter Thriller
T
V-Moderator Lee Gates hat es durch
eine Finanzshow im Fernsehen zu einiger Berühmtheit gebracht. Er genießt
den Ruf, das Geldgenie der Wall Street zu
sein. Doch nachdem er seinen Zuschauern
eine Aktie empfohlen hat, deren Kurs an-
schließend auf mysteriöse Weise abstürzt,
nimmt ein wütender Investor den Moderator und seine Crew während der laufenden Show als Geisel. Er will sie umbringen,
wenn seine Aktien nicht bis Börsenschluss
um mindestens 24,5 Punkte steigen. Damit
liegt das Schicksal der Geiseln in den Händen der Anleger vor den Bildschirmen.
Unter der Regie von Jodie Foster entstand mit „Money Monster“ ein hochkarätig
besetzter Thriller, in dem George Clooney
und Julia Roberts die Hauptrollen spielen.
(emsn)
Tipp
„Money Monster“ mit George Clooney, Julia
Roberts u.a. startet am 26. Mai in den deutschen
Kinos.
George Clooney spielt den TV-Moderator Lee Gates in
„Money Monster“.
„The Witch“
N
Foto: Sony Pictures
Religiöser Wahn
euengland, 1630: Farmer William findet gemeinsam mit Frau Katherine und
den fünf Kindern ein neues Zuhause auf
einem abgelegenen Stück Land, nahe eines
düsteren Waldes. Bald kommt es zu beunruhigenden Vorfällen: Tiere verhalten sich aggressiv, eines der Kinder verschwindet, während ein anderes von einer dunklen Macht
besessen zu sein scheint. Misstrauen und Paranoia wachsen, und die älteste Tochter Thomasin wird der Hexerei beschuldigt. (emsn)
Tipp
„The Witch“ mit Anya Taylor Joy, Ralph Ineson u.a.
startet am 19. Mai in den deutschen Kinos.
Zum vierten Mal findet von
Mittwoch bis Sonntag, 25. bis
zum 29. Mai, im City 46 das
„Favourites Film Festival“ statt.
Gezeigt werden Werke aus aller
Welt, die bereits auf Festivals
im In- und Ausland einen Publikumspreis gewonnen haben.
Über die vergangenen drei
Jahre hat sich das Event als
Plattform für bewegende Filme
etabliert, die Fenster in andere
Welten öffnen, dabei doch universelle Geschichten erzählen
und in ihrer Originalsprache
präsentiert werden. Das Event
ist ein Ort des Austausches, an
dem Besucher jedes Alters und
mit den unterschiedlichsten
Hintergründen zusammen- und
miteinander ins Gespräch kommen. „Nicht zuletzt der stetig
gestiegene Zuschaueranspruch
hat uns in unserer Idee bestätigt, Filme zu präsentieren, die
zuvor auf anderen Festivals in
aller Welt einen Publikumspreis
gewonnen haben“, so die beiden Organisatorinnen Anna
Jurzik und Paula Syniawa.
Das „Favourites Film Festival“ findet von Mittwoch bis
Sonntag, 25. bis 29. Mai,
im City 46 statt. Infos unter
www.favouritesfilmfestival.de.
19. Bremer
DokumentarfilmFörderpreis
Das Filmbüro Bremen vergibt
den „Dokumentarfilm-Förderpreis“. Es unterstützt damit
die Lust am dokumentarischen
Filmschaffen und ermöglicht
mindestens zwei Projekten eine
intensive Entwicklung. Antragsberechtigt sind Autoren und Filmemacher aus dem gesamten
Bundesgebiet. Prämiert werden
die Idee oder ein Manuskript
für einen Dokumentarfilm, die
mithilfe des Preisgeldes zur
Produktionsreife gebracht werden. Eine unabhängige Fachjury
vergibt Preise in Höhe von insgesamt 13.000 Euro, bereitgestellt von der Bremischen Landesmedienanstalt.
37
Interview
„Mussten den Zug kurz mal anhalten“
Silbermond kommen zum Doppelkonzert ins Pier 2
S
eit Jahren gehören sie zur Spitze im Bereich
des deutschsprachigen Rock und Pop. Auf mehr
als fünf Millionen verkaufte Tonträger brachte
es Silbermond. Dennoch machte zwischenzeitlich sogar das Gerücht von einer Trennung des
Quartetts aus Bautzen die Runde. Im Interview erklären Stefanie Kloß, Johannes Stolle, Thomas Stolle und
Andreas Nowak wie es dazu kam und wie die Band neuen Mut geschöpft hat.
Ihr Album heißt „Leichtes Gepäck“. Die Produktion soll jedoch alles andere als leicht gewesen sein …
Thomas: Die Produktion an sich war total inspirierend
und hat uns das erste Mal nach Nashville ins „Blackbird
Studio“ verschlagen. Dazu kam, dass wir nach zehn Jahren nicht nur das allererste Mal in einem anderen Studio
aufgenommen haben, wir haben uns auch ein neues Produzententeam gesucht. Das alles hat die Studioarbeit und
Soundfindung auf eine ganz neue, frische, spannende Ebene gebracht, die uns als Band wirklich gut getan hat. Es
war eher der Weg dahin, der vielleicht nicht ganz easy war.
Es soll sogar mit dem Gedanken der Trennung gespielt
worden sein. Stimmt das?
Stefanie: Wir sind nun seit 18 Jahren eine Band und tatsächlich gab es vor drei Jahren das allererste Mal den
Punkt, an dem wir das, was immer gesetzt war, infrage
gestellt haben. Seit der Veröffentlichung unserer ersten
Platte 2004 ist viel passiert. Wir hatten einen Erfolg, den
wir nie erwartet hatten. Haben große Touren gespielt und
sind wie in einem D-Zug durch die kommenden zehn Jahre gerast. Wir haben uns nie die Zeit genommen, auch
mal anzuhalten. Stattdessen haben wir gemerkt, wie sehr
wir mit steigendem Erfolg diese Erwartungshaltung von
außen und auch von uns selbst wie Blei auf unsere Schultern gepackt haben und das hat sich einfach irgendwann
nicht mehr gut angefühlt. Wir wollten wieder die Leichtigkeit und den Mut von früher zurück. Ohne diese Eigenschaften wollten wir nicht mehr weiter machen. Und um
das zu schaffen, mussten wir den Zug mal kurz anhalten.
Wie hat sich die Band in den vergangenen Jahren
verändert?
Andreas: Jede Erfahrung die wir gemacht haben, ob gut
oder schlecht, hilft zu wissen was man will oder eben nicht
will. Wir haben als Band gelernt mehr denn je auf unseren
Bauch zu hören und uns unser Umfeld und Team so zu stricken, dass sie uns den Rücken freihalten und wir die Konzentration auf die Musik nicht verlieren. Das fühlt sich gut
Verlosung
Wir verlosen 3x2 Karten für das Konzert am 2. Juni. Schicken
Sie uns eine E-Mail mit dem Betreff „Silbermond“ sowie Ihren
Kontaktdaten bis zum 15. Mai an: verlosung@stadtmagazinbremen.de. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
38
an. Und es fühlt sich auch gut an die Dinge entspannter zu
sehen. Sich nicht zu viel Druck zu machen. Die wichtigen
von den unwichtigen Dingen zu trennen. Ich glaube, das
bleibt ein ganzes Leben lang eine Aufgabe.
Info
Silbermond spielen
am 2. und 3. Juni,
jeweils ab 20 Uhr
im Pier 2.
Haben Erfolg wie
sie ihn nie erwartet
hatten: Silbermond
Foto: Harald Hoffmann
Was macht für Sie den Unterschied im Vergleich zu den
ersten großen Erfolgen 2004 aus?
Johannes: Wir messen Erfolg nicht an Verkaufszahlen.
Wir messen ihn daran, wie es sich anfühlt. Wir haben uns
mit dieser Platte mächtig Ballast von der Seele geschrieben und deswegen fühlt es sich so intensiv an. Wir haben
uns auch getraut, Dinge anders zu machen, was natürlich immer die Gefahr birgt, dass es nach hinten losgeht.
Aber das ist nicht passiert. Neue Produzenten, neues Studio, neue Leichtigkeit und eine neue und vertraute Art
zusammen Songs zu schreiben – dass wir das als Band
nach dieser Zeit des Zweifels geschafft haben, das ist der
größte Erfolg.
Entschleunigung scheint ein großes Thema auf ihrem aktuellen Album zu sein. Worum geht es Ihnen hauptsächlich auf „Leichtes Gepäck“?
Stefanie: Wir haben uns diese eine Frage gestellt: Was ist
uns eigentlich wirklich wichtig? Und so erzählt diese Platte von genau diesen zwölf Dingen. „Die Mutigen“ ist der
Wunsch nach dem Mut, den wir in den letzten Jahren etwas verloren haben. „Leichtes Gepäck“ ist die Sehnsucht
danach endlich die „richtigen“ Sachen in seinen Rucksack
zu packen. „B96“ ... Frieden schließen mit meiner Kindheit
und eine Beschreibung des ambivalenten Gefühls nach
Hause zu kommen. „Heut hab ich Zeit“ ein Song darüber,
wie schön es wäre überall diesen imaginären Pause-Button
zu haben oder sich mit „Zeit zu tanzen“ daran zu erinnern,
dass wir trotz der Verantwortung und der Aufgaben die wir
alle haben, auch mal wieder die Momente so feiern und
genießen sollten, wie sie eben kommen.
2012 bescherten Sie dem Bremer Publikum einen ganz besonderen Moment als sie im Werder-Trikot auf der Bühne
„Lebenslang Grün-Weiß“ intonierten. Was dürfen die Fans
dieses Mal erwarten?
Thomas (lacht): Diesmal wird es wahrscheinlich keine
Hymne geben. Aber wir freuen uns einfach darauf, an
zwei Abenden hintereinander in der Stadt zu sein. Das
gab es bei dieser Platte bis jetzt nur in unserer Heimatstadt Bautzen. Die Leute sollen mit einem guten Gefühl
aus dem Konzert gehen. Sie sollen am besten noch in ein
paar Wochen davon erzählen, dass sie bei uns waren und
wir sie mit unserer Musik im besten Falle wirklich bewegt
haben. Wir freuen uns einfach darauf, wieder live zu
spielen – sowohl die Songs der neuen Platte, als auch die
Songs, die die Leute schon von uns kennen. Von „Leichtes Gepäck“ über „Das Beste“ bis „Symphonie“ ist alles
dabei.
Das Interview führte Martin Märtens
Zur Band
1998 zunächst unter dem
Namen Exakt in Bautzen gegründet, treten Johannes Stolle,
Andreas Nowak, Stefanie Kloß
und Thomas Stolle seit 2002
unter dem Namen Silbermond
auf. Mit mehr als fünf Millionen
verkauften Tonträgern gehört
der Vierer aus Sachsen („Symphonie“) zu den aktuell erfolgreichsten deutschsprachigen
Bands im Bereich Rock und Pop.
39
Konzerte
„Lebenslänglich“
Konzerte
40 Jahre Niedeckens BAP: Große Jubiläumstour
S
zu hören wie Singer/Songwriter, Country und Jazz.
Fotos: Trevor Paulhus, FR, Miriam Brumme
Mit Biss, Charme und Harmonie
„Sparkasse In Concerts“: Kinky Friedman, Leyla McCalla und Spain im Moments
R
egelmäßig präsentiert die Reihe „Sparkasse in Concerts“
mit dem Nordwestradio hochkarätige und spannende Musiker.
Im Mai kommen nun drei
amerikanische Künstler beziehungsweise Bands von
Format ins Moments: Kinky
Friedman, Leyla McCalla &
Band sowie Spain.
Den Auftakt macht Richard
Kinky Friedman. Der Texaner
„Kinkster“, wie ihn seine Fans
liebevoll nennen, vereint viele
Talente. Der 1944 geborene ist
Countrymusiker, Schriftsteller
sowie Politiker und bleibt immer seinem Sarkasmus und
schwarzem Humor treu. Dass
er seinen berüchtigten Biss
nicht verloren hat, zeigt er mit
seinem jüngsten Album, auf
dem er mit Willie Nelson duettiert, Songs von Merle Haggard sowie Stücke von Johnny
Cash und Bob Dylan singt.
Friedman war als Kind
mit seiner Familie nach Texas
gekommen. Seine erste Band
gründete er während des Psychologiestudiums an der Universität von Austin. Einen Namen machte er sich mit Kinky
40
Friedman & His Texas Jew- Cellistin. Sie singt, sie spielt
boys. 1973 erschien das erste Banjo, sie schreibt Songs und
Album „Sold American“. Von interpretiert Stücke sowie Gejeher nahm er kein Blatt vor dichte anderer. Im Grunde ist
den Mund, spielte mit seiner sie eine Roots-Musikerin par
jüdischen Herkunft und nahm excellence, stilistisch zu Hauden Konservativismus der se zwischen Folk, Soul, Blues
traditionellen Country-Szene und afro-karibischen Traditioaufs Korn. Er handelte sich nen. Eine zeitlang war McCalaber zeitweise auch Ärger auf- la Mitglied der Carolina Chogrund frauenfeindlicher Aus- colate Drops. Die Band aus
sagen ein. 1976 lud ihn Bob North Carolina hatte für ihre
Dylan in seine
Ve r q u i c k u n g
Tipp
„Rolling-Thuntraditioneller
Kinky Friedman tritt am
der-Revue“ ein.
Elemente unter
Montag, 9. Mai, im MoVor
einigen
anderem
eiments auf. Leyla McCalla
Jahren
widnen
„Grammy“
und Band kommen am
mete man dem
ergattert.
InMittwoch, 11. Mai, und
Spain am Montag, 23. Mai,
„Kinkster“ eine
zwischen geht
in den Club. Alle Konzerte
CD-Hommage
McCalla
ihre
beginnen um 20 Uhr.
– beteiligt waeigenen Wege.
ren neben Wil2014 erschien
lie Nelson auch Kollegen wie das Solodebüt mit Songs rund
Lyle Lovett und Tom Waits. um Texte des afroamerikaniIm Moments wird der „Texas schen Poeten Langston HugJewboy“ singen (begleitet hes. Die haitianische Herkunft
von Joe Cirotti) und erzählen. ihrer Familie ist für sie ein
Support kommt von Coun- wichtiger Bezugspunkt ihres
try-Songwriter Brian Molnar, Schaffens. In Kürze erscheint
der auch Produzent des jüngs- nun ihr zweites Album „A
ten Friedman-Albums ist.
Day For The Hunter, A Day
Wie Friedman lässt sich For The Prey”. Auf Tournee ist
auch Leyla McCalla in kei- die vielseitige Songschreibene Schublade stecken. Sie rin, Instrumentalistin und Voist klassisch ausgebildete kalistin (sie singt auf Englisch,
Französisch und Kreol) mit
einem akustischen, geradezu
„kammermusikalisch“ besetzten Trio.
Josh Haden ist ein Gemütsmensch mit einem großen Herzen und einem Hang
zu feinfühliger Melancholie. Der Amerikaner ist das
Gesicht der Band Spain. Er
schreibt die Songs, er ist der
Sänger sowie wechselweise Bassist und Gitarrist der
Gruppe aus Los Angeles.
Ebenmäßig fließende Stücke
in getragenem Tempo überwiegen in deren Repertoire.
Einige Spain-Songs fanden
Verwendung in Filmen und
Fernsehserien – von Wim
Wenders‘ „The End Of Violence“ bis zu „Six Feet
Under“. Haden singt mit
warmer, eindringlicher, unverkennbarer Stimme. Dabei
konzentriert er sich auf wenige Zeilen, die oftmals mehr
sagen als die wortgewaltigen
Textwürfe mancher Songwriterkollegen. Vor 20 Jahren erschien mit „The Blue
Moods Of Spain“ das Debüt
der Band, die nun mit der aktuellen Platte „Carolina“ ins
Moments kommt. (emsn)
San2 im Lagerhaus
Foto: Tina Niedecken
Kinky Frieman, Leyla McCalla und Spain (v.l.n.r.) lassen sich schwer einem Genre zuordnen: Folk, Soul, Blues und afro-karibische Traditionen sind ebenso
eit vier Jahrzehnten gehört BAP-Sänger Wolfgang Niedecken zu den
beliebtesten Musikern der
deutschen Rockszene. Der
Kölner ist nicht nur bekannt
für Hits wie „Kristalnaach“
und „Verdamp lang her“. Er
blickt dieses Jahr auf gleich
zwei große Jubiläen: Am 30.
März feierte Wolfgang Niedecken seinen 65. Geburtstag, und seine Band Niedeckens BAP begibt sich zum
40-jährigen Bandbestehen
auf großangelegte Deutschlandtournee. Am Freitag, 27.
Mai, werden sie live in Halle
7 auftreten.
1951 in Köln geboren,
hatte Wolfgang Niedecken
mit 14 bereits seine erste
Schülerband. Ab 1970 studierte er Malerei. Im Juni
1976 verabredeten sich ein
paar Jungs aus der Kölner
Südstadt zum Jammen. Da
Niedecken auch auf seinen
Spitznamen „Bapp“ hörte,
war ein Bandname schnell
gefunden. Man musste nur
das zweite „P“ weglassen
und BAP in Großbuchstaben „Lebenslänglich“
gespielt.
schreiben – schon war ein Mit den 14 Stücken schlagen
Markenzeichen fertig, das die Musiker nach den beiden
längst nicht mehr aus der Akustikausflügen der letzten
deutschen
Rocklandschaft Veröffentlichungen
wieder
wegzudenken
den Bogen zur
ist. „Ab dem 18.
Rockband. DaTipp
Mai gehen wir
bei fließen alle
Niedeckens BAP sind
unter dem Motto
positiven Erfahim Rahmen ihrer Tour
„Lebenslänglich“
,die beliebtesten
rungen ein, die
am Freitag, 27. Mai,
Lieder' auf JuWolfgang Nieab 20 Uhr in Halle 7
biläumstour, auf
decken
durch
der wir die posein Soloalbum
pulärsten Songs aus unserem „Zosamme alt“ und die anumfangreichen
Repertoire schließende „BAP zieht den
spielen“, erklärt Niedecken. Stecker“-Tour gesammelt hat.
„So was kann man ruhig alle Die neuen Stücke klingen
zehn Jahre mal machen, ohne erdig und warm, sie orientiesich dabei einen Zacken aus ren sich gesamtmusikalisch
der Krone zu brechen.“
an Niedeckens alten Helden
Natürlich werden auch ein wie Bob Dylan, Tom Petty und
paar Songs vom neuen Album Neil Young.
Aktuell ist der BAP-­
Front­
mann zudem in der
TV-Sendung „Sing meinen
Song – Das Tauschkonzert“ auf Vox zu sehen, bei
der Niedecken die Kölner
Mundart einbringt. Zusammen mit Gastgeber Xavier
Naidoo, Rockstar Nena, den
Cowboy-Rockern von The
Boss Hoss, dem deutschen
Erfolgsrapper Samy Deluxe
sowie dem Schweizer Musiker Seven und Popsängerin
Annett Louisan werden die
Mitstreiter jeweils Lieder der
anderen Künstler auf ihre
Weise interpretieren und
zum Besten geben. „Ich bin
mir sicher, dass es der Knaller wird!“, so Niedecken.
emsn
Verlosung
Wir verlosen 3x2 Karten. Schicken Sie bis zum 15. Mai eine E-Mail mit dem Betreff „BAP“ sowie Ihren Kontaktdaten an verlosung@stadtmagazin.de. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
San2 ist ein bemerkenswerter
Rhythm ‚n‘ Blues-Sänger. Der
in London lebende Songwriter
und Produzent hat mit einer
ganzen Reihe internationaler
Musikgrößen zusammengearbeitet, darunter Van Morrison,
Georgie Fame und Lisa Stansfield. Neben seiner Stimme ist
sein Markenzeichen ein äußerst
druckvolles Bluesharpspiel, das
bisweilen an James Cotton oder
Junior Wells erinnert. Das vielgelobte Debütalbum „Rebirth
Of Soul & Recycling The Blues“
erschien 2011. Jetzt präsentieren San2 und seine Band am
Donnerstag, 26. Mai, ab 19.30
Uhr die Songs aus ihrem ganz
neuen Album „Hold On“ im Lagerhaus. (emsn)
Rick Vito im Kito
Er steht endlich wieder auf unserer Bühne: Rick Vito. Nach
dem großen Erfolg der Europatour mit der Mick Fleetwood
Blues Band feat. Rick Vito, dem
gefeierten „Rockpalast“-Auftritt
und der „Grammy“-Normierung für das beste Bluesalbum
des Jahres kommt der Gitarrist
mit eigener Gruppe am Donnerstag, 12. Mai, 20 Uhr, ins
Kito Vegesack. Natürlich hat
der einstige Saitenkünstler der
Band Fleetwood Mac die Klassiker der Truppe im Gepäck.
Vito gehört zweifellos zu den
ausdrucksstärksten amerikanischen Gitarristen. Beeinflusst
durch die frühen Jahre des
Rock‘n‘Roll, faszinierten ihn
besonders Gleichgesinnte wie
Scotty Moore aus Elvis Presleys
Band und Rick Nelsons Leadgitarrist James Burton. Die von B.
B. King und Earl Hooker geprägte, klassische Bluesbewegung
hatte ebenfalls entscheidenden
Einfluss auf die Spielweise von
Rick Vito. (emsn)
Eintrittskarten gibt es im Pressehaus, allen regionalen Zeitungshäusern, unter 0421/363636 oder tickets.weser-kurier.de
41
Hits in mittelalterlichem Gewand
Konzerte
Dieter Thomas Kuhn
mit Band im Aladin
M
it
seinem
unnachahmlichen
Sound aus gregorianischem Gesang sowie moderner Rock- und
Popmusik begeistern Gregorian international die Fans. Nun schlagen die Musiker ihr derzeit letztes Kapitel auf und
verabschieden sich auf unbestimmte
Zeit. Doch vorerst geht es auf große Tour.
Rund sieben Millionen Tonträger
haben Gregorian bislang weltweit verkauft. Mehr als zweieinhalb Millionen
Zuschauer von Europa bis Japan ließen
sich von den spektakulären und opulent
inszenierten Live-Auftritten der Männer
in Mönchskutten begeistern.
Durch ihre Neuinterpretationen berühmter Melodien in mittelalterlichem
Gewand kreieren die stimmgewaltigen Musiker immer wieder aufs Neue
mystische Klangdimensionen. Zugleich
bieten die Bühnenshows von Gregorian überwältigendes Live-Entertainment
im XXL-Format mit Pyro-Effekten, Projektionen, Lasershows und imposanten
Choreografien.
Kreativer Kopf des Mönchschores ist
der Hamburger Musikproduzent Frank
Peterson. Anfang der 90er-Jahre kam
ihm die Idee, altertümliche gregorianische Musik mit moderner Unterhaltungsmusik zu mischen. Umgesetzt hat
er sie erstmals mit Michael Cretu in dem
Musikprojekt Enigma, das weltweit Erfolge feierte. Mit Gregorian etablierte
Peterson einen eigenständigen Act, der
1999 mit dem ersten Album „Masters
Gaby Moreno gewann
einen der begehrten
„Grammy“-Awards als
beste Nachwuchsmusikerin. Foto: FR
Persischer Trommelsound
und Blues mit Bossa Nova
Zwei „Roots Nights“ mit Mohammad Reza Mortavazi und Gaby Moreno
Clubs. Und egal, wo er auftrat, sind sich Zuschauer und Musikkritiker einig: Seine Perie „Roots Night“ im Schlachthof bringt formance ist einzigartig und besonders.
regelmäßig ungewöhnliche KünsBesonders sind auch die englisch- und
ter aus aller Herren Länder auf die spanischsprachigen Songs von Gaby Moreno.
Schlachthofbühne. Im Mai sind dort die Sin- Sie vereint elegante Harmonien, unerwarteger-Songwriterin Gaby Moreno sowie der te Klangfarben und eine schlicht-schöne InPercussionist Mohammad Reza Mortazavi zu strumentierung. Ihre Lieder sind von Blues,
erleben.
Soul, Bossa Nova und Jazz inspiriert. Bereits
Mohammad Reza Mortavazi hinterlässt als Kind sammelte sie Bühnenerfahrung und
regelmäßig staunende Zuhörer. Er gilt als trat unter anderem mit Disney-Songs im Vor„Trommel-Guru“ mit den schnellsten Hän- programm von Ricky Martin auf. Der in Guden der Welt. Wenn der Deutsch-Iraner die atemala geborenen Sängerin, Songschreibepersische Handtrommel Tombak spielt, flie- rin und Gitarristin gelang der Durchbruch
gen sie nur so über das InAnfang 2012 mit dem Duett
strument. Mit seiner ganz
„Fuiste tu“, das sie mit dem
Tipp
eigenen Technik kreiert er
ebenfalls aus Guatemala
Mohammad Reza Mortavazi
einen tanzbaren Sound aus
stammenden Superstar Ritritt am Donnerstag, 5. Mai, im
rasanten Beats und trancecardo Arjona kreierte. BeRahmen der „Roots Night“ ab
20 Uhr im Schlachthof auf. Am
artigen
Passagen.
Der
reits 2011 sang die heute
Sonnabend, 14. Mai, ist dort ab
Künstler, der seit rund zehn
34-Jährige das von Charlie
20 Uhr Gaby Moreno zu erleben.
Jahren in Deutschland lebt,
Chaplin komponierte Lied
nahm bereits im Alter von
„Smile“ im Dokumentarfilm
zehn Jahren in Teheran an Musikwettbe- „The Cove“ („Die Bucht“) von Regisseur
werben teil. Schon früh löste er sich von tra- Louie Psihoyos, der in der Kategorie „Bester
ditionellen Mustern und komponierte eigene Dokumentarfilm“ mit einem „Oscar“ ausgeStücke. Um die Jahrtausendwende trat er zeichnet wurde. 2013 gewann sie den „Laerstmals in Deutschland auf. 2003 erhielt der tin Grammy Award“ als beste Nachwuchsheute 37-Jährige den Rudolstädter Weltmu- künstlerin. Im vergangenen Jahr war sie
sikpreis „Ruth“ für seine „erweiterten Spiel- als Gastmusikerin am Album „Edge Of The
techniken und neuen Stilistiken“ auf dem Sun“ der Band Calexico beteiligt und ging
Tombak.
mit ihnen auf Tour. 2013 und 2014 war sie
Mohammad Reza Mortavazi spielte be- mit der Hugh Laurie & The Copper Bottom
reits vor Tausenden tanzenden Menschen Band unterwegs.
auf bedeutenden Open-Air-Festivals wie in
Nun steht sie in ganz eigener Sache auf
Roskilde, in klassischen Konzerthäusern und der Schlachthofbühne.
Von Steffi Urban
D
Die Band Afterburner verfolgt
seit 1996 laut eigenem Anspruch kein geringeres Ziel, als
die Rockmusik zu retten. Da
ihre musikalische Mission mittlerweile 20 Jahre andauert und
sich die Gruppe über Hunderte
von Konzerten aller erdenklichen Größenordnungen vom
Gig im Stubu-Keller über den
Support von Weltstars bis hin zu
Auftritten im vollbesetzten Weserstadion einen gewissen Kultstatus erarbeitet hat, werden sie
am Sonnabend, 28. Mai, ab 20
Uhr im Schlachthof ein passend
lautstarkes Geburtstagskonzert
zelebrieren. Dabei ist zu erwarten, dass sich das überwiegend
aus Bremern bestehende Sextett gemäß seines kreativen
Naturells sowie seiner energetischen Darbietungen live einiges
einfallen lässt. (emsn)
42
Of Chant“ nahtlos an den Zuspruch von
Enigma anknüpfte.
Im Herbst des vergangenen Jahres erschien das zehnte Album aus der
„Masters Of Chant“-Reihe mit dem Titel
„Final Chapter“. Damit schlagen Gregorian das vorerst letzte Kapitel einer
außerordentlichen
Erfolgsgeschichte
auf und verabschieden sich auf unbestimmte Zeit von ihren Fans. Bevor es
aber so weit ist, geht das Ensemble noch
einmal auf große „Final Chapter"-Tour.
Zum vorläufig letzten Mal präsentieren
die acht klassisch ausgebildeten Sänger
aus England dann in einer Show ihr magisches Musikuniversum. (emsn)
Tipp
Gregorian treten gleich zwei Mal im Musical-Theater Bremen auf: am Sonnabend,
7. Mai, ab 20 Uhr sowie am Sonntag, 8. Mai,
ab 19 Uhr.
Der Bremer Beethoven
Deutsche Kammerphilharmonie Bremen spielt in der Glocke
D
Foto: Julia Baier
20 Jahre Afterburner
im Schlachthof
Foto: Nemo-Studio
Weit mehr als drei Millionen
Besucher auf den Konzerten
und über eine Million verkaufter Tonträger mit zwei goldenen
Alben sprechen eine deutliche
Sprache: Dieter Thomas Kuhn
& Band schwimmen auf einer
Erfolgswelle. Ihre Konzerte stehen für gute Laune und Party.
Seit mehr als 20 Jahren begeistert Kuhn mit Schlager die
Massen. Dabei interpretiert er
das Genre nicht im herkömmlichen Sinn, sondern geht immer wieder neue Wege. Nach
einer fünfjährigen Pause kehren
Dieter Thomas Kuhn und seine
Band nun zurück – „Im Auftrag
der Liebe“ mit neuen Outfits,
neuer Bühnendeko und neuen
Songs. Auf ihrer Tour machen
sie am Freitag, 6. Mai, ab 20
Uhr im Aladin Station. (emsn)
Gregorian auf Abschiedstour
ie Deutsche Kammerphilharmonie Bremen feierte unter der Leitung von
Paavo Järvi weltweit Erfolge mit
dem Beethoven-Zyklus. Nun ist
der „Bremer Beethoven“ in der
gefeierten Konstellation wieder
in der Heimat zu hören. Neben
der „Eroica“-Sinfonie von Beethoven kommt das Violinkonzert
Nr. 5 von Wolfgang Amadeus
Mozart mit Konzertmeister Florian Donderer als Solist sowie
ein Werk des zeitgenössischen
estnischen Komponisten Erkki-Sven Tüür zur Aufführung.
Der ebenfalls in Estland geborene Paavo Järvi stellt im Rahmen
seiner Bremer Konzerte jeweils
einen Komponisten aus seiner
Heimat vor. (emsn)
Tipp
Die Konzerte zum „Bremer Beet­
hoven“ sind am Mittwoch und
Donnerstag, 4. und 5. Mai, sowie
am Sonnabend, 7. Mai, jeweils
ab 20 Uhr in der Glocke.
Die Einführung „En Passant“ findet
am Donnerstag, 2. Mai, ab 20 Uhr
im Kultursaal der Arbeitnehmerkammer, Bürgerstraße 1, statt.
Eintrittskarten gibt es im Pressehaus, allen regionalen Zeitungshäusern, unter 0421/363636 oder tickets.weser-kurier.de
43
Theater
Gefühlsintensive Oper
Bühne
„Die Physiker“
Steffi Urban
I
„Things On A Table“
„Landeier 2 –
Jetzt geht’s zum
Scheunenfest“
Der Kassenschlager „Landeier
– Bauern suchen Frauen“ von
Frederik Holtkamp hat eine
Fortsetzung erhalten: „Landeier
2 – Jetzt geht’s zum Scheunenfest“ wird im Mai im Packhaustheater gezeigt – jeweils donnerstags, freitags und sonntags
um 20 Uhr sowie sonnabends
um 17 Uhr. Für die Helden Jan,
Jens und Richard geht es in Teil
zwei mehr als turbulent weiter.
Geldsorgen aufgrund des Besucherschwunds in der Dorfkneipe, eine unerwartete Rückkehr aus Amerika, noch immer
unbeweibt und doch schwanger scheint ihre Situation ausweglos. Letzte Chance ist die
Teilnahme am Preistanzen der
Landfrauen auf dem bevorstehenden Scheunenfest … (emsn)
44
„Geflüchtet,
unerwünscht,
abgeschoben“
„Werther“ feiert Premiere am Theater Bremen
Einstein, Newton und ihr unbekannter Kollege Möbius sitzen
gemeinsam in einer Irrenanstalt ein. Alle drei ermorden sie
nacheinander ihre Pflegerinnen.
Was steckt hinter diesen Verbrechen? Wer sind diese drei
Männer wirklich? Inspektor Voß
ermittelt. Das Figurentheater
Mensch, Puppe! zeigt am Freitag, 13. und 27. Mai, jeweils ab
20 Uhr das Stück „Die Physiker“
nach der Vorlage von Friedrich
Dürrenmatt. (emsn)
Die Choreografin Eva MeyerKeller kommt zum dritten Mal in
die Schwankhalle. Dieses Mal
begleitet sie die bildende Künstlerin Uta Eisenreich. In „Things
On A Table“ arrangieren sie
am Mittwoch und Donnerstag,
11. und 12. Mai, ab 20 Uhr auf
einem Tisch alltägliche Gegenstände. Zu hören ist Gertrude
Steins „Objects Lie On A Table“
von 1922. Zwischen Sprach-,
Klang- und Bildebene entstehen
ständig neue Zusammenhänge,
die sich gleich darauf wieder
auflösen, nur um der nächsten
Assoziation Raum zu geben.
Bühne
Kerrtu Pussinen aus
Finnland schwebt kraftvoll an den Strapaten.
Foto: Roland Lorente
Frühlingserwachen
im GOP-Theater
Bei der Show „Spring!“ präsentieren sich zahlreiche akrobatische Künstler
S
pring!“ birgt den Zauber des Anfangs.
Aus der Stille heraus erwacht neues
Leben. Ein Tautropfen bricht das Licht
in tausend Farben auf. Die Gefühle explodieren, und aus einem sanften Lächeln wird
ein befreites Lachen. Mal laut und mal leise,
leicht und kraftvoll, überraschend und ungezwungen – genauso fühlt sich die neue Show
„Spring!“ im GOP Varieté-Theater an.
Das GOP serviert einen poetisch-prickelnden Cocktail mit Zutaten aus aller Welt.
Unter anderem gibt es berührende Luftartistik aus Finnland, experimentelle Jonglage
aus Frankreich, eine rasante Duo-Cyr-Nummer und filigranen Seiltanz aus Kanada sowie verrückte Musik-Comedy aus Belgien ...
Und das Ganze ist eingebettet in charmante
Moderationen. Gleich zwei Personen teilen
sich den Platz am Mikrofon: Von der Premiere bis zum 29. Mai übernimmt Benni Stark
die Position und nimmt anlässlich des verstärkt auftretenden Balzverhaltens im Frühling und Sommer Männer und Frauen unter
die Lupe. Im Juni moderiert Matthias Brodowy. Der Klavierkabarettist zeigt sich massiv musikalisch, partiell poetisch und absolut
aktuell – gut gewürzt mit einer nicht unerheblichen Prise surrealer Gedankengänge.
Musikalisch ist auch das Duo Gama aus
Belgien unterwegs. Maxime Dautremont
und Gaë Michaux präsentieren leise Momente voller Poesie und jeder Menge Komik.
Der 26-jährige Jean-Baptiste Diot interpretiert das klassische Genre Balljonglage neu
– inklusive Hochleistungsmomenten wie die
Jonglage von bis zu neun Bällen. Der Kanadier Laurence Tremblay-Vu hat die Kunst der
Sprünge in die Luft perfektioniert und bietet
auf seinem Drahtseil Erstaunliches dar.
Die finnische Artistin Kerttu Pussinen
schwebt und tanzt auf bestechende, leichte Art und Weise an den Strapaten. Hinter
dem Halves Project aus der Ukraine stecken
Maksym Borodin, Alina Kara und Dmytro
Kotsiubynskyi. Mit Schwarzlichttheater stellen sie eine Suche der besonderen Art nach
dem zweiten Teil des Ichs dar – ironisch,
kunstvoll und anmutig. Shannon Maguire
und Philippe Ranaud aus den USA und Kanada bilden das Duo Pile ou Face. Sie präsentieren einen Tanz mit einem Reifen in
kaum nachvollziehbarem Tempo. Das Ganze
verlangt den Artisten alles ab: Cyr-Akrobatik als Duodisziplin ist eine hohe Kunst.
Tipp
Die Show „Spring!“ feiert am Mittwoch, 4. Mai,
Premiere und ist bis zum 26. Juni im GOP Varieté-Theater Bremen zu sehen. Aufführungszeiten
und Infos unter www.variete.de.
mmer wieder wurden die Werke von Johann Wolfgang Goethe in der zweiten
Hälfte des 19. Jahrhunderts von französischen Opernkomponisten als Vorlage genutzt. Auf einer Deutschlandreise lernte
der französische Komponist Jules Massenet
Goethes „Die Leiden des jungen Werther“
kennen – und war sofort „angezündet“. Er
staunte: „Diese aufwühlenden Szenen, diese fesselnden Bilder; was musste das alles
hergeben!“ Aus dem Stoff entwickelte er die
Oper „Werther“, die 1892 uraufgeführt wurde. Nun nimmt sich das Theater Bremen des
Stoffes an.
Dass ein Mensch seiner Schwermut freien Lauf ließ und seinem Leben konsequent
ein Ende setzte, war und ist für viele undenkbar. Und so dauerte es, bis in Frankreich die
Faszination für Goethes Werk aufflammte.
Ende des 18. Jahrhunderts gab es dann die
ersten Opernkompositionen – allerdings mit
geringer Resonanz. Auch Massenet musste
kämpfen. Er nahm tiefgreifende Veränderungen an Goethes Werk vor, erhielt aber die
düstere Grundstimmung. So war das Stück
Ende des 19. Jahrhunderts dem Direktor
der Pariser Opéra zu depressiv für sein Publikum. Erst nach der triumphalen Uraufführung 1892 in Wien ließ er sich umstimmen.
Ein Jahr später feierte das Werk auch in Paris beispiellose Erfolge. Massenets Musik ist
von hochpeitschender Dramatik gezeichnet.
Trotz der ausladenden Orchestrierung schuf
Werther – ein sinnlicher Klangrausch mit gefühlsintensiven Duetten.
Foto: Jörg Landsberg
er ein feines Kammerspiel, das das Brennglas
auf drei Individuen legt, die sich aneinander
abarbeiten. Besonders ungewöhnlich ist, wie
Massenet Werthers Liebe zu Charlotte – die
bereits an einen anderen Mann vergeben
ist – in Töne umsetzt. Das ist ein sinnlicher
Klangrausch mit gefühlsintensiven Duetten.
Tipp
Die Oper „Werther“ feiert am Freitag, 20. Mai, ab
19.30 Uhr im Theater Bremen Premiere. Weitere
Termine unter www.theaterbremen.de.
Brüchige Beziehungen
Neues Tanztheaterstück „NEXTtoME“ zeigt Grenzüberschreitungen
W
elche Spuren hinterlassen Machtverhältnisse im Körper? Wie schreiben sich Mechanismen von Dominanz und Unterdrückung in persönlichen
Beziehungen, Politik, Gesellschaft und
Religion in das Individuum ein, und wie
lassen sich diese Fragestellungen in Bewegung übersetzen? Diesen Fragen geht
der junge ungarische Choreograf Máté
Mészáros in der Tanztheater-Inszenierung
„NEXTtoME“ nach. Indem er den Mensch
schonungslos in Abhängigkeit seiner hinter ihm liegenden Erfahrungen beschreibt,
konfrontiert er sie mit der Brüchigkeit vermeintlicher individueller Souveränität.
Máté Mészáros tanzte jahrelang selbst
in weltberühmten Kompanien wie Carte
Blanche und Ultima Vez, bevor er 2010 als
Choreograf debütierte. Zwischen präzisen
Körperbildern und hochphysischen Bewegungsexplosionen entwickelt Mészáros Arbeiten, in denen er Grundfragen menschlicher Existenz in ein tänzerisches Spiel
zwischen persönlicher Grenzüberschreitung
und sich wiederholenden Beziehungsmustern transformiert.
In Bremen wird er mit Tänzern der gefeierten Kompanie von Samir Akika und Gästen aus Ungarn und Belgien zum ersten Mal
eine neue Arbeit in Deutschland entwickeln.
(emsn)
Tipp
NEXTtoME“ feiert am Freitag, 27. Mai, ab 20 Uhr
Premiere im Theater Bremen. Weitere Termine
unter www.theaterbremen.de.
Das 20. Jahrhundert gilt als
das Jahrhundert der Flüchtlinge. „Grenzen des Gastrechts“,
„Flüchtlingsstrom
gestaut“,
„Sind wir schutzlos gegen Ausländer?“ – so lauteten Titel in
der deutschen Presse Anfang
der 1920er-Jahre. Der Flüchtlingsbewegung aus Osteuropa
nach dem Ersten Weltkrieg begegneten weite Teile der deutschen Politik und Gesellschaft
ablehnend – auch in Bremen.
Forderungen nach Schließung
der Grenzen, nach Abschiebung von Flüchtlingen und der
Einrichtung von Internierungslagern waren weit verbreitet.
Angesichts der aktuellen Situation feiert die szenische Lesung
„Geflüchtet, unerwünscht, abgeschoben – lästige Ausländer
in der Weimarer Republik“ am
Donnerstag, 26. Mai, 19.30 Uhr,
im Theater am Leibnizplatz Premiere. Weitere Termine unter
www.shakespeare-company.
com. (emsn)
„40 aufwärts –
Prosecco, Pop
und Paranoia“
Was, wenn der Aufzug stecken
bleibt und vier Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, darin gefangen sind? Die
trinkfreudige Amanda, die mollige Cindy, die rasende Reporterin Karoline und die chaotische
Johanna teilen nicht nur den begrenzten Raum, sondern auch
Lust, Frust, Freud und Leid in
dieser misslichen Lage. Müssen
die Ü40-Damen die Nacht gemeinsam in diesem Lift verbringen? Schaffen es die einfältigen
Wartungsangestellten Kurt und
Erwin, sie zu retten? Oder ist
hier bald Schicht im Schacht?
Das Theaterschiff zeigt unter
anderem am Donnerstag, 5.
Mai, die musikalische Revue
„40 aufwärts – Prosecco, Pop
und Paranoia“. Beginn ist um 20
Uhr. Alle Termine im Mai unter
www.theaterschiff-bremen.de.
(emsn)
Eintrittskarten gibt es im Pressehaus, allen regionalen Zeitungshäusern, unter 0421/363636 oder tickets.weser-kurier.de
45
Termine
News
Offene Ateliers
in der Neustadt
Blick hinter die Fassaden: Am
Sonnabend, 7. Mai, öffnen
Künstler und Kunsthandwerker in der Bremer Neustadt
ihre Ateliers. Interessierte
können von 11 bis 19 Uhr
in die vielfältige Szene eintauchen, den Machern bei
der Arbeit über die Schulter
schauen und mit ihnen ins
Gespräch kommen. Es werden
auch Führungen angeboten.
Insgesamt beteiligen sich 31
Kunstschaffende. Eine Liste
aller Teilnehmer mit Adressen
sowie weitere Infos auch zu
den Führungen gibt es unter
www.offene-ateliers-bremenneustadt.de. (stur)
Verlängert:
Faszination Wale
im Übersee-Museum
Rund 50000 Besucher haben
sich bereits die Ausstellung
„Faszination Wale – Mensch.
Wal. Pazifik“ im Übersee-Museum angesehen. Aufgrund
des großen Erfolgs wird die
Schau, in der unter anderem
ein begehbares, originalgroßes
Modell eines Blauwalherzens
gezeigt wird, nun bis Sonntag,
22. Mai, verlängert. Erstmals
hat das Übersee-Museum auch
am Sonntag, 1. Mai, an Himmelfahrt, 5. Mai, sowie an beiden Pfingsttagen, 15. und 16.
Mai, von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Weitere Infos unter www.
uebersee-museum.de. (emsn)
29 Dichter aus 22 Ländern
GO2016
Das Festival „Poetry On The Road“ findet zum 17. Mal statt
Gewerbeschau Osterholz mit
buntem Programm und verkaufsoffenem Sonntag im Weserpark
S
eit 16 Jahren ist das internationale Literaturfestival „Poetry On The
Road“ fester Bestandteil des bremischen Kulturlebens. Mehr als
450 renommierte und international
hoch angesehene Autoren aus 65 Nationen
sind seit den Anfängen im Jahr 2000 in der
Hansestadt aufgetreten. Die Liste der teilnehmenden Autoren liest sich wie ein Who's
who der zeitgenössischen Poesie: Herta
Müller, Lars Gustafsson, Cees Nooteboom,
Hans Magnus Enzensberger und Wolf Biermann kamen an die Weser – um nur einige
zu nennen. Zur 17. Ausgabe gesellt sich
eine illustre Schar dazu. 29 Dichter von fünf
Kontinenten und aus 22 Ländern stellen ihre
Werke vor.
Autoren der Weltliteratur stehen Seite an
Seite mit interessanten Neuentdeckungen
auf dem Programm. Die Themen sind dabei
so vielfältig wie die Präsentationen. Zu erleben gibt es Lesungen, Lautpoesie, Performances und Rap, Filme, Ausstellungen und
Musik. Veranstalter sind die Hochschule
Bremen und Radio Bremen mit dem Nordwestradio. Die Veranstaltungen finden wie
gewohnt über die ganze Stadt verstreut statt:
im Theater am Goetheplatz, in der Bremer
Shakespeare Company, erstmals während
einer Flussfahrt an Bord der MS „Hanseat“
und an zahlreichen weiteren Spielstätten
zwischen Dom und Kippenberg-Gymnasium.
Mit dabei sind unter anderem Autoren,
die der zeitgenössischen deutschsprachigen Gegenwartslyrik zugeordnet werden.
Dazu gehören Raoul Schrott, Nora Bossong,
Wiglaf Droste und Frank Witzel. Anreisen
werden auch Starpianist und Lyriker Alfred
Brendel, der Liedermacher und Autor Georg Ringsgwandl, der Kubaner Victor Rodri-
WESER-KURIER,
wann und wo
ich will
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46
D
Wiglaf Droste ist als Satiriker, Autor und Sänger
bekannt. Foto: Sabine Sieweke-Sturm
guez Nunez, der polnische Autor Adam
Zagajewski und Weltautoren wie Pierre
Alféri, Zang Di und Kei Miller sowie die
Spoken-Word-Autoren Maud Vanhauwaert
und Andy Fierens. Die skandinavische Literaturszenen wird von Linda Boström-Knausgård aus Schweden und Martin Glaz Serup
aus Dänemark repräsentiert. Zu den Shooting-stars der jungen Literaturszene zählen
Tao Lin und Carolin Callies. (emsn)
Tipp
Das Festival „Poetry On The Road“ findet von
Donnerstag bis Montag, 26. bis 30. Mai, statt.
Das Festival wird offiziell am Freitag, 27. Mai, um
20 Uhr im Theater am Goetheplatz eröffnet. Das
komplette Programm mit allen Veranstaltungsorten gibt es unter www.poetry-on-the-road.com.
rinnen präsentieren viele Firmen
aus Bremen Osterholz und umzu
ihre Vielfalt an Dienstleistungen,
Produkten und innovativen Ideen. Die
Aktionen auf der Veranstaltungsbühne im Außenbereich stehen neben der
Musik ganz im Zeichen von Sport, Spiel
und Spaß. Die Gewerbeschau Osterholz
bietet großen und kleinen Besuchern ein
abwechslungsreiches Unterhaltungsangebot
Die offizielle Eröffnung findet am
Samstag um 11:00 Uhr auf der Bühne
im Außenbereich durch Bürgermeister
Dr. Carsten Sieling statt. Durch das Programm führt, wie schon in den Jahren
zuvor, an beiden Tagen DJ Toddy. Am
Samstag treten Sportvereine aus dem
Bremer Osten auf und zeigen ihr Können
mit Bauchtänzen, Kung-Fu- Einlagen
und Zumba zum Mitmachen. Wieder mit
dabei ist auch das Vitakraft Dogs-Camp
mit interessanten Einblicken zum Thema
Bella Mare & die Beach Buben. Hundehaltung. Auch musikalisch wird
den Besuchern einiges geboten. Die Auftritte des Shanty Chors Oyten und - am
Sonntag - der Band „Bella Mare & die
Beach Buben“ sorgen für ein abwechslungsreiches Programm. Eine weitere
Attraktion wird sicher erneut die Gondel
sein, mit der sich Mutige in luftige Höhen
begeben können, um den Weserpark und
das Ausstellungsgelände einmal aus der
Vogelperspektive zu betrachten.
Die jüngsten Messebesucher können
sich schminken lassen, auf der Hüpfburg
toben, mit dem „Aqua Ride“ in riesigen
Bällen übers Wasser gleiten und jede
Menge Spaß haben.
„Mir ist das Leben lieber“
Neue Ausstellung in der Weserburg
zum 25-jährigen Bestehen
E
rstmals in Europa wurde
in Bremen mit der Weserburg die Idee eines Museums umgesetzt, in dem der
Sammler nicht nur Leihgeber,
sondern engagierter Mittler
moderner Kunst ist. So verbindet sich in der besonderen
Atmosphäre des historischen
Gebäudes die individuelle
Kunstleidenschaft der Privatsammler mit dem wissenschaftlichen Blick des Museums – und das inzwischen seit
einem Vierteljahrhundert.
Anlässlich des 25-jährigen Bestehens des markanten
Hauses an der Weser werden
dort in einer neuen Schau Höhepunkte und nie gezeigte
Werke aus der Sammlung Reydan Weiss ausgestellt. Unter
dem Titel „Mir ist das Leben
lieber“ sind rund 100 Bilder,
Skulpturen und Videoarbeiten
zu sehen, die auf sehr sinnliche
und überzeugend-provokante Weise Fragen der Identität,
der gesellschaftlichen Rollenzuschreibung, aber auch existenzieller Bereiche wie Leben
und Tod nachgehen. Neben
namhaften Künstlern wie Cindy Sherman, Natalie Djurberg,
Bettina Rheims, Gerhard Richter, Anselm Kiefer und Robert
Longo zeigt die Ausstellung
viele überraschende neue
Werke, darunter afrikanische,
ozeanische, chinesische, japanische sowie lateinamerikanische und karibische Positionen. (emsn)
Tipp
Die Ausstellung „Mir ist das Leben lieber“ ist von Sonnabend,
21. Mai 2016, bis Sonntag, 26.
Februar 2017, in der Weserburg
zu sehen. Weitere Infos zu
Öffnungszeiten und Führungen
unter www.weserburg.de.
Foto: Bella Mare
Am Sonntag ist die 9. Bremer Landesmeisterschaft „Pümpel GO!“ der Höhepunkt des Tages. Man darf gespannt
sein, wer in diesem Jahr gewinnt. Bereits am Samstag gibt es Gelegenheit
zum Üben, vielleicht finden sich spontan
noch weitere Mitstreiter für den Wettbewerb am Sonntag. Die Siegerehrung ist
am Sonntag um 17 Uhr.
Tipp
GO2016:
Samstag, 7. Mai von , 10 - 20 Uhr, Sonntag,
8. Mai von 12 - 18 Uhr. Zudem ist von
13 bis 18 Uhr im Weserpark verkaufsoffener
Sonntag.
08. M a i
ver k a uf s of f en er
S on n t a g in der
Veg esac ker City
13–18 Uhr
05.–08.Mai
Stadtgarten
Bremen-Vegesack
landpartie-weserfest.de
Eintrittskarten gibt es im Pressehaus, allen regionalen Zeitungshäusern, unter 0421/363636 oder tickets.weser-kurier.de
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Düster, komisch und unendlich traurig
Witzige Überlebenstaktiken
Heinz Strunk liest aus seinem neuen Roman „Der goldene Handschuh“
Michael Mittermeier stellt sein Programm „Wild“ vor
E
Von Steffi Urban
E
s ist noch nicht lange her, da stand
Heinz Strunk als Torsten Bage mit
seiner Band Fraktus auf der Schlachthofbühne. Nun kommt der Musiker,
Schauspieler, Kolumnist und Entertainer
als Autor zurück. Strunk stellt seinen
aktuellen Roman „Der goldene Handschuh“ vor. Mit diesem war er in diesem
Jahr für den renommierten Preis der
Leipziger Buchmesse nominiert.
Strunk kennt man als Spaßvogel,
der unter anderem als Teil des Trios
Studio Braun mit Rocko Schamoni und
Jacques Palminger für Lacher sorgte.
Erfolge feierte er aber immer auch als
Schriftsteller mit Werken wie „Fleisch
ist mein Gemüse“, „Die Zunge Europas“ und „Das Strunk-Prinzip“. Während all diese Bücher autobiografische
Züge tragen, wendet sich der 53-jährige Hamburger erstmals von seinem
Selbst ab und dem Frauenmörder Fritz
Monka zu. Ein typisches Strunk-Buch
ist es dennoch: düster, komisch und unendlich traurig.
Fritz Honka war für in den 70er-Jahren aufgewachsene Deutsche der Kinderschreck schlechthin, ein Frauenmörder aus der untersten Unterschicht. 1976
erlangte er in einem spektakulären Prozess schaurige Berühmtheit. Honka war
geistig und körperlich gezeichnet durch
eine grausame Jugend voller Missbrauch
und Gewalt. Er nahm seine Opfer aus der
Hamburger Absturzkneipe Zum goldenen Handschuh mit nach Hause.
Muss nicht immer lustig sein: Heinz Strunk.
Strunks Roman taucht tief in die
teuflische Nachtwelt von Kiez, Kneipe
und Abbruchquartier ein, deren Bewohnern das mitleidlose Leben alles
Menschliche zu rauben droht. „Ich bin
selbst 2009 in den Handschuh geraten
und fand dieses Soziotop extrem faszinierend und anziehend“, erläuterte
Strunk im Interview mit „Spiegel Online“. Mit erzählerischem Furor, historischer Genauigkeit und ungeheurem
Mitgefühl zeichnet er das Bild einer
Welt, in der nicht nur der Täter bekannt
war, sondern auch alle seine unglücklichen Opfer. Immer wieder unternimmt der Roman aber auch Ausflüge
Foto: Dennis Dirksen
in die oberen Etagen der Gesellschaft
– zu den Angehörigen einer hanseatischen Reederdynastie mit Sitz in den
Elbvororten, wo das Geld wohnt, die
Menschlichkeit aber nicht unbedingt.
Am Ende treffen sich Arm und Reich in
der 24-Stunden-Kaschemme am Hamburger Berg – zwischen Alkohol, Sex,
Elend und Verbrechen.
Tipp
Heinz Strunk präsentiert am Donnerstag,
26. Mai, ab 20 Uhr Passagen aus seinem
neuen Buch im Schlachthof. Sein Roman „Der
goldene Handschuh“ ist im Rowohlt-Verlag
erschienen.
„Planet Deutschland“
Kaya Yanar stellt sein neues Programm vor
K
aya Yanar gilt als der Weltenbummler unter den Comedians. Auf seinen Reisen erlebt er immer wieder
Merkwürdiges und trifft schräge Menschen. Die exotischsten Einwohner überhaupt fand der Meister der Dialekte und Akzente dabei in Europa, zwischen Flensburg
und Oberammergau: die Deutschen – genauer gesagt: die
Bajuwaren, Schwaben, Hanseaten, Rheinländer und Sachsen. Entsprechend heißt sein neues Programm „Planet
Deutschland“.
Der Komiker hat bereits viele Länder bereist und musste schon einige Kulturschocks verdauen. In der Bundesrepublik kam er aus dem Staunen über zahlreiche Un-
48
News
gereimtheiten gar nicht mehr heraus: Wieso gelten wir
Deutsche eigentlich als ordentlich, rennen aber chaotisch
ins Flugzeug rein und raus? Wieso sind wir Deutsche als
höflich und diplomatisch bekannt, rasten aber auf der
Autobahn vollkommen aus? Warum lieben wir Deutsche
das Mineralwasser so sehr – und müssen es immer mixen?
Apfelschorle, Weinschorle, Bierschorle... Und überhaupt:
Warum trinken die Kölner ihr Kölsch aus einem 0,2-Liter,
die Bremer ihr Pils aus einem 0,33-Liter- und die Bayern
aus mindestens einem 1-Liter-Glas? All diese Fragen behandelt Kaya Yanar nun gemeinsam mit seinem Publikum
– schnell, witzig und spontan. (stur)
s geht schlicht ums Überleben. Der Stand-up-Comedian Michael Mittermeier hat in seinem neuen
Programm „Wild“ mehr als
eine Überlebenstaktik im
Gepäck und stellt sich der
Frage: Wie kriegt man sich
selbst in den Griff, wenn die
Welt sich nicht mehr im Griff
hat?
Für die Antworten ist ihm
kein Brennpunkt zu heiß.
Ungezähmt und unerbittlich
jagt er
Menschenfänger,
Trolle und Nagellackentferner. Er trifft Serienkiller,
Modelleisenbahnbesitzer,
Geteerte und Gefederte.
Und natürlich dürfen diverse
Verbalattacken auf die (Polit-)Prominenz nicht fehlen.
Obama, Putin und Bush, ein
nordkoreanischer Diktator,
der G7-Bürgermeister, Winnetou, Meister Yoda und ein
Hat mehr
als eine
Überlebens­
taktik im Gepäck: Michaael
Mittermeier
Foto: Manfred
Baumann
Wiener Pandabär: Sie alle
bekommen ihr Fett weg.
Mittermeier nimmt sich
seit inzwischen 20 Jahren
der Befindlichkeiten der
Welt an. Bekannt wurde er
1996 mit seinem Programm
„Zapped“. Seither ist er ein
Dauergast im Fernsehen so-
wie auf den großen Bühnen
im deutschsprachigen Raum.
„Wild“ ist sein achtes Programm. (stur)
Tipp
Michael Mittermeier ist am
Donnerstag, 12. Mai, ab 20 Uhr
im Pier 2 zu erleben.
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Durch den Mai bei dodenhof
Von Moonlight-Shopping bis zum BBQ-Cup
6. Mai: Moonlight-Shopping
Im Mai dreht sich bei dodenhof
alles um Zirkus, Clowns und
Artistik. Auch beim Moonlight-Shopping am Freitag, 6.
Mai: Dann ist unter anderem
der Clown Zimbo zu Gast und
verzaubert sein Publikum mit
Jonglage, riesigen Seifenblasen
und kleinen Zaubertricks. Eine
Ballonkarikaturistin zaubert
außerdem fantastische Ballonköpfe und die Band „The Bombastics“ überzeugt mit echtem
„Clownbeat“. Alle Aktionen
am 6. Mai von 18 bis 23 Uhr.
Das Center hat bis Mitternacht
geöffnet.
zu dodenhof kommen. Rund
um die GartenWelt startet
die offizielle Landmann-Meisterschaft, bei der vier Teams
zwischen 12 und 19 Uhr um
Ruhm und Ehre grillen.
Manege frei! Zirkuszeit bei
dodenhof vom 14. bis 28.
Mai
„Manege frei!“ heißt es vom
14. bis 28. Mai bei dodenhof:
Der Circus Gebr. Lieberum
gastiert auf dem Vorplatz
der ModeWelt und zeigt sein
Repertoire aus Artisten,
Akrobaten, Feuerschluckern,
Clowns und Tieren.
6. Mai: Landmann-BBQ-Cup
bei dodenhof
Spielparadies im Mai: Endlich wieder raus
Wer wissen will, wie die Profis
grillen, sollte am 6. Mai unbedingt zum Landmann-BBQ-Cup
Im Mai zieht es die kleinen
dodenhof Besucher wieder
nach draußen, wenn in dodis
Spielparadies allerlei Outdoor-Aktionen stattfinden. Ob
Schwungtuchspiele oder Sandbilder, verschiedene Basteleien
oder Toben auf dem Abenteuerspielplatz – das Spielparadies ist der perfekte Ort, um
sich im Freien zu bewegen.
dodis Spielparadies hat täglich
von montags bis samstags von
10 bis 19 Uhr geöffnet – die
Betreuung ist kostenlos
Enissa Amani:
„Zwischen Chanel
und Che Guevara“
Sie gilt als die Neuentdeckung
der deutschen Kabarettszene:
Enissa Amani. Die 1986 im
Iran geborene Deutsch-Perserin eroberte innerhalb eines Jahres die Bühnen und
TV-Studios des Landes. Ihr
erstes Programm trägt den Titel „Zwischen Chanel und Che
Guevara“. Ihre Mischung aus
provokant-ehrlichem amerikanischem Stand-up und deutschem Kabarett präsentiert
sie am Freitag, 13. Mai, ab 20
Uhr im Pier 2.
„LitClips“:
Literarische Störung
Das Bremer Literaturkontor
präsentiert Kurzlesungen mit
Bremer Autoren in Cafés,
Kneipen und Bars. Der Titel
lautet: „LitClips“. Seit April
mischt sich einmal im Monat
eine Autorin oder ein Autor
jüngeren Jahrgangs um 21
Uhr unter die Freitagabendgäste und präsentiert in einer
Minilesung einen aktuellen
Text. Knappe 15 Minuten sollen die Lesungen dauern und
damit für eine kurze literarische „Störung“ im Ablauf des
Abends sorgen. Diese gestaltet am Freitag, 13. Mai, Helge
Halling im Karton. Mit seiner
Erzählung „Stella und Tristan“
schaffte er es 2013 in das Finale des „21. Open Mike“ in
Berlin. Derzeit schreibt er an
seinem autobiografischen Roman „Ach Ottersberg“. (emsn)
Eintrittskarten gibt es im Pressehaus, allen regionalen Zeitungshäusern, unter 0421/363636 oder tickets.weser-kurier.de
49
Was macht ...
Das letzte Seite Interview:
E
Wie geht es Ihnen zurzeit,
Herr Wontorra?
igentlich war Fußball im Fernsehen ohne Jörg Wontorra
undenkbar. Bis er im Mai vergangenen Jahres seine letzte
„Doppelpass“-Sendung moderierte. Ein Grund für Martin Märtens,
einmal nachzuhaken, was der 67-Jährige heute so macht.
fentlich rechtlichen Fernsehen und hatte das Angebot, als freier Mitarbeiter zu
„ran“, also zum Privatfernsehen, zu gehen. Ich wollte für mich eine Sicherheit
haben, deshalb bat ich bei Sat1 um eine
zweite Sendung. Dann hat man mir „Bitte melde dich“ angeboten, dass Konzept
hat mich überzeugt, zumal ich schon bei
Radio Bremen einen Hang zur Unterhaltung hatte. Das war noch wirklich Reality-Fernsehen, kein Trash-Fernsehen
wie heute.
Wie geht es Ihnen zurzeit?
Richtig gut. Ich bin ein rüstiger Rentner!
Das mit dem Rentner ist bei Ihnen irgendwie nur schwer vorstellbar …
Nicht mehr, aufgrund der zahlreichen
Aufgaben, gerade meine Stiftung betreffend, bin ich im Januar wieder nach
Bremen gezogen. So drei Monate im
Jahr, zumeist in den Ferien, verbringe
ich in Marbella.
Zur Person
Jörg Wontorra wurde 1948 in Lübeck
geboren. Der Moderator war unter
anderem Sportchef bei Radio Bremen,
moderierte die Sportschau sowie „Bitte melde dich“ und war zuletzt das Gesicht vom Doppelpass. Legendär seine
Reportage („Flieg Albatross, flieg“) zur
Goldmedaille über 200 Schmetterling
von Michael Groß bei Olympia 1984.
Mittlerweile lebt Jörg Wontorra wieder
in Bremen und engagiert sich für seine
Hanse-Stiftung.
50
Foto: Sport1
Was machen Sie denn mittlerweile?
Sie wohnen aber doch eigentlich die
meiste Zeit in Marbella, oder?
After-Talk
Party
mit DJ choco
und dj wolle
Sie waren Sportchef bei Radio Bremen,
haben die „Sportschau“ und „ran“ moderiert, waren bei Olympia und zwölf Jahre
lang das Gesicht vom „Doppelpass“. Was
hat Ihnen am meisten Spaß gemacht?
Ich mache ja auch immer noch einiges.
Nur habe ich mittlerweile die Balance
zwischen Freizeit und Beruf gefunden.
Meine Stiftung, die Hansestiftung, erfordert ein hohes Engagement. Momentan treiben wir gerade ein großes
Bolzplatzprojekt in Bremen voran. Ich
wollte vor allem für die Integration von
Jugendlichen etwas tun – und das geht
über Sport meines Erachtens am besten.
Zudem veranstalte ich Charity-Golfturniere, habe eine kleine Hausverwaltung und natürlich die Kolumne im
Weser-Kurier. Vier Dinge, die mich von
Montag bis Freitag gut ausfüllen. Und
am Wochenende habe ich jetzt endlich
mal frei.
Talk-Event im Café Sand
Sie sagten mal in einem Interview, dass
Sie gerne in Marbella leben, da man dort
den „Doppelpass“ nicht kenne und sie
sich so frei bewegen könnten. Nun sind
Sie zurück in Bremen, wo Sie eigentlich
so gut wie jeder kennt …
Ja, aber hier ist das anders. In Bremen gehöre ich ja quasi zum Inventar,
bin eine ganz normale Erscheinung im
Stadtbild. Hier kann ich leben wie ein
normaler Mensch, kann meinen Hobbys
nachgehen oder im Restaurant essen,
ohne angesprochen zu werden. Es sei
denn ich habe einen Kommentar über
Werder geschrieben, dann kann das
schon einmal anders sein.
Sie haben vor ziemlich genau einem Jahr
Ihre letzte „Doppelpass“-Sendung moderiert. Vermissen Sie das Fernsehen?
Überhaupt nicht. Ich glaube, ich habe
meine Fernsehpflicht getan. Es gibt zum
Glück auch noch viele Kollegen, die
mich noch nicht ganz vergessen haben
und immer mal wieder in ihre Sendungen einladen. Demnächst bin ich dann
sogar beim Promi-Special von „Wer
wird Millionär“.
Wie ist damals, 1992, bei Ihnen die Idee
zu „Bitte melde dich“ entstanden?
Ich war damals bei Radio Bremen im öf-
Olympia ist unwiederbringlich. Das
sind Erlebnisse, die ich nie vergessen
werde. Ich könnte wahrscheinlich viele
Ereignisse von allen zwölf Olympischen
Spielen, bei denen ich dabei gewesen
bin, im Schlaf aufzählen. Das waren allerdings Events. Die schönste Zeit auf
Strecke waren aber meine zehn Jahre
bei Radio Bremen, weil ich dort selbst
gestalten und kreative Entscheidungen
treffen konnte.
Talkgast: Marco Bode
Haben Sie Ihren Job eigentlich als Arbeit
empfunden?
Ich habe das immer gelebt und es auch
geliebt. Es gibt für mich keinen schöneren Beruf auf dieser Welt.
Moderator: Axel Brüggemann
Es war aber zu hören, dass Sie zunächst
nicht gerade begeistert über die Berufswahl Ihrer Tochter waren, die dem Vater
nacheifert.
Ich war am Anfang entsetzt und habe
ihr als erstes die Nachteile aufgezählt,
die der Beruf mit sich bringt: ständige
Wochenendarbeit, immer unterwegs,
keine Zeit für die Familie. Sie wollte es
aber trotzdem unbedingt, also haben
wir ein Handy-Video aufgenommen.
Ihre Moderation war, sagen wir mal,
vom textlichen suboptimal. Ihre Ausstrahlung hingegen war hervorragend.
Also habe ich ihr sogar zu dem Beruf
geraten, wenn sie vorher ihr Studium
beendet und nach Möglichkeit noch ein
Volontariat macht. Das hat sie getan.
Die Fragen stellte Martin Märtens.
Bremens neue Talk-Reihe –
sinnlich, streitbar, bremisch
> 6. 5. 2016, 22 Uhr
> Eintritt: 10 € (inkl. Begrüßungsgetränk + Laugenbrezel)
> gratis Fährfahrt hin und zurück
> Aufzeichnung ab 8. 5. auf weser-kurier.de abrufbar
Freudestrahlend
frühlingsfrisch!
Mit dem größten Vergnügen!
Schuhe,
Taschen,
ssoires
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A
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d
Mo
uswahl
A
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t
ß
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Norddeuts
2
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auf 5000 m
UND VIELE
WEITERE
MARKEN
2
dodenhof Posthausen KG:
Mo.–Sa., 9.30 –20 Uhr
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