ilb Programmheft 2009 - Internationales Literaturfestival Berlin

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ilb Programmheft 2009 - Internationales Literaturfestival Berlin
,
09.
internationales
literaturfestival
berlin
raja alem yussef bazzi maïssa bey
marie
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elalamy joy harjo
aleksandar hemon yvon le men
christine montalbetti andrés neuman erasmus schöfer leila
sebbar göran sonnevi monica
ali kjell askildsen
john banville sebastian barry coral bracho
hans christoph buch amir hassan
cheheltan
vincenzo consolo philippe djian mathias enard
gerhard falkner aris fioretos
paolo giordano
nadine gordimer robert gray
michael
greenberg andrew sean greer norbert gstrein katharina hacker jakob hein alban nikolai herbst
judith hermann thomas hettche susan howe
nora iuga sayed kashua otto
de kat jonas hassen khemiri helmut krausser
wojciech kuczok
hanif kureishi luis leante siegfried lenz robert
littell monika maron dorota
maslowska
colum mccann pankaj mishra péter nádas
emmanuelle pagano tim parks
atiq rahimi ilma
rakusa
pablo ramos isaac
rosa
arundhati
roy kamila shamsie edward st
aubyn
george
szirtes colm tóibín binyavanga wainaina eliot
weinberger john wray david
wroblewski feridun zaimoglu martin baltscheit
jutta bauer jeanne birdsall émile bravo wally
de doncker lennart eng rosana faría graham
gardner svjetlan
junaković petra kasch klaus kordon suzy lee marjaleena lembcke maritgen matter octavia monaco naomi shihab nye timo
parvela
nadine
touma valérie zenatti yassin adnan fadhil al-azzawi
nujum al-ghanem
khaled al-khamissi malek alloula yousef al-mohaimeed ali al-muqri
taleb al-refai sinan antoon ali bader rehab bassam
mahi
binebine
inam bioud rachid boudjedra assia djebar fouad elauwad mansoura
ezz eldin joumana haddad ala hlehel jabbar yassin hussein
abed
ismael randa jarrar abduh khal khaled khalifa
moncef mezghanni
hala mohammad fatima naoot amjad nasser
josé f. a. oliver arwa
abduh othman mekkawi said girgis shoukry mahmoud shukair
alawiyya sobh dalia taha samar yazbek
ghassan zaqtan
youssef ziedan azouz begag larissa bender raffaele cantone hartmut fähndrich alma
guillermoprieto
hassan
hammad sonja hegasy rolf
hosfeld adel karasholi necla kelek hassan khader abbas khider ingo metzmacher
margaret obank günther orth
andreas pflitsch jürgen roth alice schwarzer samuel shimon
marie-claude souaid-hesse
suleman taufiq angela tschorsnig gerald uhlig-romero najem wali
stefan weidner françois zabbal
dorothee elmiger kristof magnusson
judith schalansky nadja wünsche nico bleutge
daniela
danz christoph leisten volker sielaff marcel bénabou
frédéric forte hervé le tellier ian
monk jürgen ritte jacques roubaud
olivier salon paul brodowsky gabriele dadati owen martell cél i n e
robinet najiba abdellaoui stefan abermann
grzegorz bruszewsky
anke
fuchs
queen ka nicolette kretz lauréline kuntz masha josep pedrals stefano raspini paula
varjack laura wihlborg ivo lotion und die mariachis yassine allouache yan gilg maeva
heitz
farba mbaye ibrahima mbodji sovannak nam christophe roser mickaël stoll jamal
alsakka sanaa barakat imad harirah mirna kassis nairouda khaizaran mohamed namik
majed
srialdeen nebal zarifa bachar zarkan wolf biermann yangzom brauen rita dahl kornélia deres veit
heinichen susanne heinrich wilfried n’sondé lidi kupcsik giwi margwelaschwili richard david precht
inhalt
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{inhalt}
Unser Bestseller:
Ein Raum wie
ein Roman.
05 Grußwort
07 Programmsparten
09 Programm
32 Internationale Kinder- und Jugendliteratur
36 Filmprogramm
40 Impressum
44 Sponsoren und Partner
46 Publikationen
47 Adressen
tickets
{publikationen}
Karten und Informationen
Haus der Berliner Festspiele
Kartenbüro
Schaperstraße 24 * 10719 Berlin
T 030.254 89 100
www.berlinerfestspiele.de
Kassenöffnung
Montag bis Samstag von 14.00 bis 18.00 Uhr
Abendkasse eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn
Eintrittspreise
Eröffnung 12/10/7 €
Einzelkarte 6/5/4 €
Große Bühne 8/6/4 €
Konzerte/Musical (16., 19. + 20.09.) 15/12/7 €
Babylon 12/9/7 € (Judith Hermann, Philippe Djian 15/12/7 €)
Tageskarte 16/13 €
Fokus-Arabische-Welt-Karte 40/30/20 €
Gesamtkarte 80/60/40 €
Gesamt- und Tageskarten gelten für die Veranstaltungen im Haus der Berliner Festspiele (außer Vormittagsveranstaltungen der Kinder- und Jugendliteratur),
Babylon, Institut français, Maxim Gorki Theater, Literaturhaus Berlin und im Collegium Hungaricum Berlin. Es besteht kein Anspruch auf Einlass bei
ausverkauften Veranstaltungen.
Karten für die Veranstaltung an anderen Orten an den jeweiligen Abendkassen.
Eine französische Liebesgeschichte mitten in Berlin: Das Hôtel Concorde
Berlin verbindet Architektur und Design mit zeitgenössischer Kunst
und Literatur. 311 verschwenderisch große Zimmer, davon 44 Suiten,
laden zum Verweilen ein. Die Brasserie Le Faubourg erschafft jeden Tag
aufs Neue kulinarische Kreationen, die selbst wortgewandte Gourmets
sprachlos machen. Unsere Lounge nutzt ihre Stilmittel Akustik und
Atmosphäre, damit Sie Ruhe und Kraft für neue Ideen finden können.
Karten erhalten Sie auch bei den bekannten Vorverkaufsstellen.
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Hôtel Concorde Berlin Augsburger Straße 41 10789 Berlin
Tel: +49 (0)30 800 999 0 concordeberlin@concorde-hotels.com
concorde-hotels.com/concordeberlin
Berliner Anthologie und Katalog 2009: 10 €
anthologie der kurzgeschichten des Projekts scritture giovani: 5 €
willkommen
SIMPLY CLEVER
LEGEN SIE IHREM YETI RUHIG MAL
EIN PAAR STEINE IN DEN WEG.
{joachim
sartorius}
Grußwort zum 9. internationalen literaturfestival berlin
Es gehört vielleicht zu den wichtigsten Fähigkeiten eines Zeitgenossen
heute, ganz bei sich und zugleich mit der Welt verbunden sein zu können.
Denn was bedeutet Globalisierung anderes, als dass wir noch in den
scheinbar unwichtigsten und privatesten unserer Verrichtungen mit den
wirtschaftlichen, geschichtlichen, politischen, ökologischen Kausalketten,
man könnte auch sagen: Abhängigkeiten oder Lebensfäden, an die gesamte Welt im Modus der Globalisierung geknüpft sind. Ob wir einen
Lichtschalter betätigen, Auto fahren oder uns im heimischen Sessel entspannen. Wer sich das in jeder Sekunde klarmachen sollte, der würde
wohl verrückt werden über die Komplexität, mit der Menschen und Maschinen über die größten Entfernungen miteinander zu tun haben. Sich
allerdings auf lustvolle Art im Denken des Globalen zu üben, das ist eine
der schönen Möglichkeiten, die durch die heutigen Kommunikationsmittel –
und das internationale literaturfestival berlin – geschaffen worden sind.
Ich freue mich, Ihnen hiermit das Programm des 9. ilb vorstellen zu dürfen
und Sie zu langen Reisen in ferne Länder, andere Zeiten und zu seelischen
Wanderungen einzuladen. Unsere Besucher können zwölf Tagen entgegensehen, die es in sich haben werden: Über 200 hervorragende Autorinnen
und Autoren aus allen Kontinenten stellen in über 200 Veranstaltungen ihre
Werke vor. In Workshops für Kinder und Jugendliche werden sie etwas von
ihrem Wissen und ihrer Kunst vermitteln. Herausragende Schauspieler lesen die Übertragungen ins Deutsche, kundige Moderatoren führen in die
Werke der Autoren ein und versuchen im Gespräch, auch etwas von der
Persönlichkeit des Gegenübers, von seinen Motiven und Ansichten zu erfahren. Dies wird, damit jeder alles verstehen kann, von brillanten Dolmetschern übersetzt.
Rollenoffset
03.08.2009
Projekt
SI- Yeti „Eis” für das internationale literaturfestival Berlin
_
Ausdruck
001
Programmheft int. literaturfestival Berlin
DU-Termin 03.08.2009
Druckverfahren
Diesem Geist verpflichtet sind die arabischen Literaturen im Fokus dieses
internationalen literaturfestivals berlin. Es wird eine in dieser Form und Breite wohl erst- und einmalige Darstellung der Literatur, der Lebens- und Denkwelten der literarisch, historisch und politisch hoch spannenden 22 Länder
geben. So möge auch dieses Festival wie eine Reise oder vielmehr wie viele
kleine, virtuelle Reisen durch die Vielfalt der Welten sein, die die über 200
Autoren repräsentieren, die wir nach Berlin eingeladen haben.
Schwerpunkt ist in diesem Jahr die „Arabische Welt“. Die Beschäftigung
mit den Literaturen und Kulturen dieser Länder hat nach dem 11. September 2001 zugenommen – deutlichster Ausdruck hiervon war vielleicht der
Schwerpunkt der Frankfurter Buchmesse im Jahr 2004. Auch die Berliner
Festspiele, das Wissenschaftskolleg, das Haus der Kulturen der Welt und
das ilb selbst haben immer wieder Autoren aus dieser Region eingeladen.
Grundsätzlich hat sich aber an der Rezeptionslage kaum etwas geändert:
Sie werden außerhalb ihrer Herkunftsländer kaum verlegt und gelesen. Nur
wenige Literaturstars können sich durchsetzen, deren Wahrnehmung diejenige einer jüngeren Schriftstellergeneration marginalisiert. In dem Bewusstsein, dass wir es mit sehr unterschiedlichen Literaturen des Maghreb, des Maschrek und der Arabischen Halbinsel zu tun haben, sind in
diesem Jahr auch diejenigen ausgewiesenen Dichter und Prosaautoren, die
noch nicht übersetzt wurden und bisher noch nicht in Berlin zu Gast waren, eingeladen worden. Vielleicht wird dieses Festival ja ein Markstein in
der literarischen Kommunikation mit der arabischen Welt!
Das Programm „Internationale Kinder- und Jugendliteratur“, das die neue
Leiterin Katrin Hesse mit Bravour auf die Beine stellte, liegt bereits komplett vor. Viele Veranstaltungen sind ausverkauft, aber nutzen Sie die
Chance: Abends und am Wochenende gibt es in dieser Sparte noch genug
Möglichkeiten!
Ich verneige mich vor meinem Team und wünsche allen Besuchern des
Festivals Freude, Entdeckungen und gute Begegnungen.
YELLOW
Leagas Delaney definiert keine Überfüllungen in Reinzeichnungsdokumenten,
diese sind von der Litho/Druck anzulegen und zu überprüfen.
Ich begrüße Sie im literarischen Ausnahmezustand!
Ihr
BLACK
Wir danken dem Hauptstadtkulturfonds, dessen Basisfinanzierung das Festival erst ermöglicht, den uns fördernden Sponsoren, Stiftungen, Botschaften, Kulturinstitutionen und Kooperationspartnern in Berlin und schließlich
den uns gewogenen Hotels und Restaurants. Besonderer Dank geht an die
Berliner Festspiele, die das Festival nun schon im fünften Jahr inhaltlich
und organisatorisch begleiten und beherbergen, das Babylon, Collegium
Hungaricum und Maxim Gorki Theater, die erstmals ihre Räumlichkeiten in
Berlin-Mitte für Veranstaltungen des ilb zur Verfügung stellen.
Leagas Delaney Hamburg
CYAN
MAGENTA
Joachim Sartorius
Intendant der Berliner Festspiele
Kunde Skoda
Format 210 x 297 mm
Job-Nr. SKO12-136-09
selbst – bei einer Probefahrt. Mehr Informationen bei Ihrem Škoda-Partner, unter 0 18 05/41 42 (0,14 €/Min. aus dem Festnetz der DTAG, ggf.
abweichende Preise aus den Mobilfunknetzen), per SMS mit dem Text YETI an 84343 (normale SMS Kosten Ihres Tarifs) oder www.skoda-yeti.de
Schon der erste Tag lässt den ganzen Spannungsbogen des Festivalprogramms aufscheinen: Die indische Autorin Arundhati Roy wird mit der sie
auszeichnenden Chuzpe über den Begriff der Demokratie in ihrem Land
und die politischen Verwerfungen in dieser Region reflektieren, der in
Bosnien geborene Amerikaner Aleksandar Hemon liest aus seinem grandiosen Roman „Lazarus“, fünf arabische Poeten tragen ihre Lyrik in der
ersten Poetry Night vor, Gesine Danckwart und Nora Amin das Ergebnis
ihrer ägyptisch-deutschen Zusammenarbeit in einer Leseperformance am
neuen Veranstaltungsort Collegium Hungaricum Berlin präsentieren – und
Schülerinnen und Schüler werden Werkstätten besuchen und ins Haus
der Berliner Festspiele zu den ersten Lesungen stürmen.
Am 9. September eröffnen wir die 9. Ausgabe des internationalen literaturfestivals berlin, die zugleich die 5. Ausgabe unter dem Dach der Berliner Festspiele ist. Ein kleines Jubiläum! Das Festival hat sich zu einem
festen und unverzichtbaren Bestandteil der Berliner Kulturszene und des
literarischen Lebens entwickelt. Besonders freue ich mich, dass auch in
diesem Jahr die Sparte der Internationalen Kinder- und Jugendliteratur
wieder in voller Blüte hier und an anderen Veranstaltungsorten der Stadt
stattfinden wird.
Datum
Produkt
Medium
Ausstattung modellabhängig bzw. optional.
So haben die Berliner Festspiele seit 2002 in diesem Geist ein Programm
durchgeführt, in dem sich – über fünf Jahre hinweg – Autoren und Autorinnen aus arabischen Ländern und aus Deutschland gegenseitig zu längeren
Arbeitsaufenthalten besuchten. Von diesen berichtet ein Sammelband, der
unter dem Titel „Zwischen Berlin und Beirut. West-östliche Geschichten“
2007 erschienen ist. Das waren schöne, gelungene, aber auch problematische und keineswegs immer einfache Zusammentreffen. Jedenfalls immer
unterschiedlich. Was sie alle gezeigt haben, war, dass alles damit beginnt,
die Fremdheit wahrzunehmen. Oder, wie die ägyptische Erzählerin Miral alTahawi so lapidar wie selbstironisch feststellte: „Reisen ist eine hervorragende Quelle von Missverständnissen.“ Das Nicht-Verstehen am Grunde unseres
Denkens und Sprechens ist die Grundvoraussetzung des Verstehens überhaupt im Sinne des Aufmerkens und Sich-Fragens.
ländewagen mit Offroad-Modus: Der Škoda Yeti besitzt hervorragende Fähigkeiten für fast jedes Terrain. Mit dem praktischen Sitzsystem Varioflex
und einem Kofferraumvolumen von bis zu 1.760 l ist er auch für die Herausforderungen des Alltags perfekt gerüstet. Am besten, Sie erleben ihn
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Willkommen zum 9. internationalen literaturfestival berlin
Seit dem 11. September 2001 ist es zu einer Herausforderung geworden,
sich über die zwischen dem Westen und der islamischen Welt aufgerissene Kluft hinwegzusetzen. Goethe hat mit seiner Sammlung von Gedichten, dem „West-östlichen Divan“, einen frühen Vorläufer für einen solchen
Versuch geschaffen – und ihm einen schönen und viel zitierten Namen
gegeben. Er bezog sich damit auf die Gedichtsammlung „Divan“ des großen persischen Poeten Hafis, und ein in vielen Formen variiertes Motiv
war die Augenhöhe und die Nähe, in der Orient und Okzident miteinander
verbunden sind: „Wer sich selbst und andere kennt, / Wird auch hier erkennen: / Orient und Okzident / Sind nicht mehr zu trennen.“
Der neue ŠkodaYeti. Eine Spur ursprünglicher. Ob als kompaktes Stadtauto mit Parklenkassistent oder als allradangetriebener Ge-
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Ulrich Schreiber
Festivalleiter
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San Francisco: Draußen am Strand glaubt
sich Holland sicher – hier in seinem
kleinen Haus mit seiner Frau Pearlie und
dem Sohn. Doch die Vergangenheit klopft
an die Tür, und Pearlie begreift, dass sie
nur ein Teil in einem Dreieck ist. Drei
Außenseiter, die mit ihren Leidenschaften
ringen, und ein Gebot von 100.000
Dollar, um dem Leben eine neue Richtung
zu geben – die Geschichte einer Ehe.
programm
{sparten}
Das 9. internationale literaturfestival berlin präsentiert auch in diesem
Jahr wieder die literarische Vielfalt zeitgenössischer Prosa und Lyrik aus
aller Welt. Das umfangreiche Programm gliedert sich in die folgenden
Sparten:
Die Auswahl für das Programm Literaturen der Welt erfolgt dieses
Jahr durch sieben Juroren, die jeweils zwei Autorinnen bzw. Autoren nominieren. Die Juroren, international renommierte Persönlichkeiten, wählen
einen repräsentativen Querschnitt aus den Genres Prosa und Lyrik für das
Festival aus. Die Besucher lernen so neben Autoren von Weltruhm auch
hochinteressante Neuentdeckungen aus fernen Ländern kennen. Die diesjährigen Juroren sind Abbas Beydoun [Libanon], Fatou Diome [Frankreich], Tomás Eloy Martínez [Argentinien], Katarina Frostenson [Schweden], Alberto Manguel [Kanada/Frankreich], Boualem Sansal [Algerien],
Yoko Tawada [Japan], Ilija Trojanow [Bulgarien/Deutschland].
Im Programm Kaleidoskop werden die Autorinnen und Autoren von der
Festivalleitung eingeladen. Unterstützt wird deren Entscheidung durch die
Beratung eines internationalen Netzwerks von Kuratoren und Freunden.
Die Autorinnen und Autoren dieser Sparte ergänzen die Wahl der Jury für
das Programm Literaturen der Welt.
In der Programmsparte Internationale Kinder- und Jugendliteratur ͏
stellen Autoren und Illustratoren aus aller Welt ihre Romane, Erzählungen,
Gedichte und Illustrationen vor und begegnen ihrem Publikum in Lesungen, Workshops, Schulprojekten, Werkstattgesprächen und Familienfesten. Mit ihrem breit gefächerten Veranstaltungsprogramm an schulischen
und außerschulischen Lernorten möchte die Sparte Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen gemeinschaftliche Zugänge zu Büchern vermitteln, ihnen Horizonte eröffnen, sie emotional, sozial-gesellschaftlich und
künstlerisch-handwerklich herausfordern. Die Autorenauswahl erfolgt im
Austausch mit einem international besetzten Kuratorium. Das Spektrum
reicht vom Bilderbuch über das Kinder- und Jugendbuch bis hin zur Literatur für junge Erwachsene.
Der Fokus des diesjährigen Festivals liegt auf der Arabischen Welt. Die
arabische Literatur blickt auf eine traditionsreiche Geschichte zurück und
hat in den letzten 30 Jahren einen großen Modernisierungsschub erfahren.
Die Eigenheit der zeitgenössischen arabischen Literatur besteht zunehmend aus der fruchtbaren Implementierung traditioneller Muster und einer
innovativen Aufnahme moderner Literaturtraditionen westlicher Prägung.
Die Vielfalt eines Geisteshorizonts und einer Literatur zu erfassen, die sich
in dem geografischen Raum vom Atlantik über das Mittelmeer bis zum
Persischen Golf erstreckt, ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Für den Fokus
gilt es, das ganze Spektrum zwischen dem Verbindenden einerseits und
der jeweiligen regionalen Eigenheit andererseits zu erhellen.
In der Programmsparte Reflections werden brisante und aktuelle Themen aus Politik, Ökonomie und Kultur diskutiert – nicht in akademischer
Abgrenzung, sondern in interdisziplinärer Vielfalt. Reflections beschäftigt
sich in diesem Jahr u. a. mit kulturellen und politischen Fragen der arabischen Welt, den ersten Regierungsmonaten von Barack Obama, der Mafia
(auch in Deutschland), den Ereignissen im Iran und dem Leben in den
Städten Mumbai, Sarajevo und Alexandria.
Die Reihe Erinnerung, sprich stellt zu Unrecht verstorbene Schriftsteller
vor. Der Imperativ in ihrem Namen, Nabokovs Autobiografie entliehen, deutet an, dass auch die Erinnerung Anstöße benötigt, um tätig zu werden. Hier
lassen sich u.a. Halide Edip Adıvar, James Krüss, Tschingis Aitmatow, Paul
Scheerbart, Denis Diderot und Franz Werfel (wieder)entdecken. Und auch
in dieser Sparte finden sich arabische Autoren wie etwa Rifa’a at-Tahtawi
(1801–1873). Dazu Schriftsteller, aus deren Texten sich ein besonderes
Bild des arabischen Raumes ergibt: Friedrich Rückert und Voltaire.
Das Programm Specials beinhaltet die kleinen, besonderen Ereignisse
des Festivals. Scritture Giovani ist – mittlerweile im achten Jahr – ein Kooperationsprojekt mit zwei der bedeutendsten Literaturfestivals in Europa:
dem festivaletteratura Mantova und dem Guardian Hay Festival. Es dient
der Förderung junger europäischer Schriftsteller. Für 2009 hat Scritture
Giovani vier junge Autoren ausgesucht, die in verschiedenen Sprachen zu
dem vorgegebenen Thema „4.00 a.m.“ eine Kurzgeschichte schreiben und
im Rahmen der Festivals präsentieren. Die Texte erschienen kürzlich in
einem viersprachigen Band. Ein Abend mit New German Voices steht zum
zweiten Mal im Programm: junge Talente aus dem deutschsprachigen
Raum, von denen wir denken, dass sie auch international Erfolg haben
werden. Erstmals präsentiert das ilb den Abend New German Poetry: frische Ware aus Werkstätten deutschsprachiger Lyriker. Und erstmals treten
die Sprachkünstler der Gruppe Oulipo auf, deren einziges deutsches Mitglied Oskar Pastior war. Obligatorisch sind die Lesungen in Gefängnissen
und Bibliotheken sowie die Internationale SLAM!Revue. Großartige Musik
ist im Programm! Aydar Gaynullin wird das Festival wie im Vorjahr mit
seinem Bajan eröffnen, William Ramsay und die von ihm ausgesuchten
Musiker die Vorspiele zu den Lesungen machen, „Watching me fall“ mit
der Autorin Susanne Heinrich wird ein Sonderkonzert im Café Nabokov
absolvieren. In der zweiten Festivalwoche greift Wolf Biermann zur Gitarre,
der syrische Musiker Bachar Zarkan wird mit Ensemble auftreten, und den
Abschluss bildet das Hip-Hop-Musical »Die vergessenen Befreier«. Das
Stück erinnert an die Millionen Soldaten aus den französischen Kolonien,
die 1914−1918 an vorderster Front für Frankreich kämpften und im Zweiten Weltkrieg mithalfen, die Welt vom Faschismus zu befreien. Eingerahmt
wird das Festival übrigens von zwei Theaterabenden außerhalb der KernFestivalzeit, nämlich der serbischen Theaterproduktion »Der Wintergarten«
am 8. September und der Tanzproduktion »BurkaBondage« der Regisseurin Helena Waldmann vom 9. bis 11. Oktober, die mit dem thematischen
Fokus in Verbindung steht.
Schließlich: die dank des Babylons wieder ins Programm aufgenommene
Sparte Literatur auf celluloid zeigt mit dem Literaturprogramm korrespondierende Filme nach Vorlagen von Tschingis Aitmatow, John M.
Coetzee, Judith Hermann, Hanif Kureishi, Leonardo Sciascia und Roberto
Saviano.
Sofern nicht anders angegeben, lesen die Autorinnen und Autoren kurze Auszüge ihrer Texte im Original. Danach tragen Schauspieler die deutsche
Übersetzung vor. Moderatoren und (Simultan-)Dolmetscher ermöglichen anschließend Gespräche zwischen dem Publikum und den Autorinnen und Autoren.
Bei den Poetry Nights werden alle Texte im Original und in deutscher Übersetzung vorgetragen.
Für die Beratung und Unterstützung beim Fokus Arabische Welt danken wir:
;_d8kY^led
I$<?I9>;H
Sherif Abdel Samad, Antoine Abou Zaid, Driss Alaoui, Rasha al Ameer, Alaa al-Aswani, Abdullah Al Baraddouni, Leila Chammaa, Edwar al-Charrat, Rashid
al-Da’if, Haggag Ali, Abed Aljuba, Amal Al Jubouri, Mohammed Ibrahim Al-Rubaie, Nora Amin, Sinan Antoon, Liana Badr, Kmar Bendana, Mohammed
Bennis, Abbas Beydoun, Mohamed Boukkandoura, Leila Chammaa, Friedrich Dahlhaus, Dina Dally, Hassan Dawud, Vivian Eden, Riad el Rayyes, Nazem
El Sayed, Mansoura Ezz-Eldin, Hamid Fadlallah, Hartmut Fähndrich, Sarah Fortmann-Hijazi, Andreas Goergen, Lewis Gropp, Iskander Habasch, Issam
Haddad, Joumana Haddad, Qassim Haddad, Hassan Hammad, Thomas Hartmann, Mahmoud Abu Hashash, Abdullah Hijazi, Ala Hlehel, Randa Idriss,
Christian Junge, Adel Karasholi, Barbara Kassir, Etgar Keret, Navid Kermani, Hassan Khader, Achmed Khaled, Elias Khoury, Marieluise Knott, Doreen
Leichert, Ludwig Linden, Mohamed Massad, Hossam Massoud, Abdelwahab Meddeb, Sahar Mougy, Zakaria Muhammad, Emily Nasrallah, Obrahum
Nasrallah, Margaret Obank, Günther Orth, Hans Peter Pökel, Abdel Moneim Ramadan, Notaila Rashed, Ute Reimer, Martina Sabra, Mekkawi Said, Clara
Saner, Joachim Sartorius, Lorca Sbaity, Hans Schiler, Berit Schuck, Liesel Schulze-Meyer, Christin Sfaxi, Meir Shalev, Adania Shibli, Samuel Shimon,
Mahmoud Shukair, Hani Shukrallah, Heiko Sievers, Marie-Claude Souaid-Hesse, Susanne Stemmler, Natan Sznaider, Bahaa Tahar, Suleman Taufiq, Barbara
Wahlster, Stefan Weidner, Matthias Wilfert, Barbara Winckler, Abdel-Tawab Youssef, François Zabbal, Michal Zamir, Ghassan Zaqtan und Sabah Zouein.
{vorveranstaltungen}
01.09.09
{dienstag}
Kaleidoskop | Allianz Repräsentanz Berlin
19.00 „Pariser Platz der Kulturen“ mit Nadine Gordimer Südafrika MODERATION: Barbara Wahlster
Die Literaturnobelpreisträgerin Nadine Gordimer, geboren 1923, die
sich schon früh gegen die Apartheid engagierte und für die Menschenrechte in Südafrika einsetzte, gehört zu den bedeutendsten Autorinnen
der Weltliteratur. Beim 27. Pariser Platz der Kulturen liest die in Johannesburg lebende Schriftstellerin aus „Beethoven war ein Sechzehntel
schwarz“ und wird im persönlichen Gespräch vorgestellt. Geschlossene
Veranstaltung.
Eintritt nur nach vorheriger Anmeldung (Tel. 030 - 3153 5304).
08.09.09
Literatur und mehr im
{dienstag}
Specials | Haus der Berliner Festspiele_Seitenbühne
20.00 WINTER GARDENS
Über 700.000 junge, gebildete Frauen und Männer verließen in den
1990er Jahren Serbien, während ihr Land – in den Augen der westlichen Welt – das Land von Karadžić und Mladić wurde. Dieser „verloren
gegangenen“ Generation widmet der renommierte Belgrader Regisseur
Nikita Milivojević sein Stück „Winter Gardens“.
Idee, Text und Regie: Nikita Milivojević, Choreografie: Amalia Bennett,
Musik: Dimitros Kamarotis; Video: Predrag Miloševic; Set: Mia David;
Costume: Jelena Stokuća. Mit Vladimir Aleksić, Miljan Prljeta, Danijela
Ugrenović, Jelena Angelovski, Mariana Arandelović, Peda Damjanović.
Koproduktion Bitef Teatar, La Biennale di Venezia und spielzeit’europa |
Berliner Festspiele. Aufführung in Serbisch mit englischen Untertiteln.
DER UNGARISCHE IMPULS
Art Forum Berlin
Art’n Science im CHB
.CHB Fashion Days
Cinema Total
Corpora in Si(gh)te
– Architektur-Biennale Venedig 2008
Deutsche Einheit am Balaton
emergeandsee berlin
Filmfestival Cottbus
Geschichtsforum 1989 | 2009
ilb 2009
Klangkunst 09-11-38
Lange Nacht der Museen
Lange Nacht der Wissenschaften
Last Minute Pitch
Leipziger Buchmesse
Medienfassaden Festival Berlin 2008
Meeting Innovation
Mercedes Benz Fashion Week Berlin
Monat der Fotografie
Narrative Architektur – FH Potsdam
Peter Greenaway meets
Hungarian Cinema in Berlin
PICTOPLASMA Charakter Walk Festival
Pseudo in Berlin
Psychoanalyse hinter dem
Eisernen Vorhang
Schätze aus dem versunkenen Reich
– Best of Communism
Szabadság, szerelem!
Transmediale.09 – Deep North
SEITE 8
Zsófia Bán š Attila Bartis š Géza Bereményi
Kriszta Bódis š Christina von Braun
Bora Ćosić š György Dalos š Die Andere
Bibliothek š György Dragomán
Wilhelm Droste š Manfred Eichel
Péter Esterházy š Christoph Faulhaber
Joschka Fischer š Benedek Fliegauf
László F. Földényi š Léda Forgó
Karl-Markus Gauß š Peter Greenaway
Ulrich Gregor š Boris D. Hegenbart-Matsui
Jana Hensel š Istvan Horkay š Éva Karádi
Orsolya Karafiáth š István Kemény
Imre Kertész š Noémi Kiss š Kitchen
Budapest š Zsuzsa Koncz š György Konrád
László Krasznahorkai š György Kurtág jr.
Félix Lajkó š Jan Josef Liefers š Ildikó Lovas
Udo Kier š Magyar Filmunió š Mari Mahr
László Márton š János Másik š Péter Módos
László Moholy-Nagys Licht-Raum-Modulator
Peter Moses-Krause š Muzsikás
Katharina Narbutovic š Michael Naumann
Gyula Pauer š Nenad Popović š Katharina
Raabe š Anna Réti & Kompanie š Andrea
Rost š Rüdiger Safranski š Sabine Sanio
Ingo Schulze š Peter P. Schweger š Zoltán
Sebők š Dušan Šimko š Hannes Stöhr
Volker Straebel š István Szabó š János Térey
Géza M. Tóth š Krisztina Tóth š László Végel
WAMP Design š Axel Wandtke š John Watts
Yonderboi š Peter Zajac š Zerkula-Ensemble
… eine Auswahl der Gäste und Veranstaltungen seit Eröffnung des neuen CHB im Dezember 2007.
Collegium Hungaricum Berlin | Dorotheenstraße 12 | 10117 Berlin-Mitte | www.hungaricum.de
Das COLLEGIUM HUNGARICUM BERLIN ist ein Teil des BALASSI-INSTITUTES zur Förderung der ungarischen Kultur
Design | Dimitar Ruszev
Publikationen
des ilb
Berliner Anthologie und Katalog 2009: 10 €
anthologie der kurzgeschichten des
Projekts scritture giovani: 5 €
09 09 09
{mittwoch}
Eröffnung | Haus der Berliner Festspiele_Große Bühne
18.00 Arundhati Roy Indien Der Raub der Sprache: Zur Lage der Demokratie
GRUSSWORTE: Joachim Sartorius, Ulrich Schreiber EINFÜHRUNG: Michi Strausfeld * MUSIK: Aydar Gaynullin
In ihrem ersten Roman „Der Gott der kleinen Dinge“ brach die indische
Schriftstellerin Arundhati Roy das Tabu der verbotenen Liebe zu einem
„Unberührbaren“, einem Menschen ohne Kastenzugehörigkeit. Bereits
im Erscheinungsjahr 1996 wurde das Buch in 32 Sprachen übersetzt.
Roy erhielt dafür den britischen Man Booker Prize. 2004 wurde sie für
ihr soziales Engagement und ihr Eintreten für Gewaltfreiheit mit dem
Sydney Peace Prize ausgezeichnet. Veranstaltung mit Simultanübersetzung. Kopfhörer erhalten Sie im unteren Foyer.
Literaturen der Welt | Haus der Berliner Festspiele_Große Bühne
20.00 Aleksandar Hemon Bosnien / USA
MODERATION: Sigrid Löffler * SPRECHER: Frank Arnold
Hemons neuer Roman „Lazarus“ über das Schicksal eines jüdischen Immigranten in Chicago wurde für den National Book Award nominiert. Kritiker loben Hemon für die meisterhafte Beherrschung der sprachlichen
Mittel und ihren kraftvollen Einsatz. Sein Material, das er mit überbordender Fantasie, lakonischer Ungerührtheit und mit respektlosem Humor auf
vielfältige Weise verknüpft, schöpft Hemon auch aus seinem Emigrantenschicksal: seiner unterschiedlich geprägten Identität, der in weite Ferne
gerückten, unwirklichen Vergangenheit des Auswanderers, der Fremdheit
der neuen Heimat. Veranstaltung mit Simultanübersetzung. Kopfhörer erhalten Sie im unteren Foyer.
Fokus Arabische Welt | Haus der BeRliner Festspiele_Seitenbühne
20.00 Poetry Night I
MODERATION: Silke Behl * SPRECHER: Margarita Broich und Friedhelm Ptok
Nujum Al-Ghanem [Vereinigte Arabische Emirate]. Wie viele Dichter der
jüngeren Generation schreibt sie ihre Kurzgedichte im sogenannten „free
verse“, einem leicht lesbaren Stil, mit dem vor allem Themen wie Liebe
und Sehnsucht umrissen werden.
Joumana Haddad [Libanon]. Mitunter experimentell in der Wahl der
Mittel, thematisieren ihre Gedichte oft Gleichberechtigung und weibliches
Begehren. Sie schreibt temperamentvolle, sinnliche Kurzgeschichten und
ist Herausgeberin der Zeitschrift „Körper“.
Abed Ismael [Syrien]. Bislang hat Ismael fünf Gedichtbände veröffentlicht.
Er versucht in seinen Texten nach eigener Aussage „die Illusion zu rehabilitieren [...], das Trugbild als eine der Formen der Freiheit zu glorifizieren“.
Moncef Mezghanni [Tunesien]. Seine Gedichte sind knapp und sparsam
in der Sprache. Mezghanni verdankt seine Popularität vor allem seiner Kunst
des Vortrags, die seine Gedichte wie Lautgedichte wirken lässt.
Ghassan Zaqtan [Palästina]. In leuchtenden Bildern erzählt seine Dichtung von Leben und Tod und dem Alltag in den Palästinensergebieten, den
er angesichts des ungelösten Konflikts mit Israel als lebenslangen Aufenthalt
auf einem Rangierbahnhof oder in einer Wartehalle beschreibt.
fokus arabische welt | specials | Babylon
21.00 Intimacy under construction
Ein Projekt von Nora Amin Ägypten und Gesine Danckwart
Berlandria, Bluephase 2009.
Ohne uns hätten
die Amerikaner
den Krieg
nie gewonnen.
Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg
Ausstellung zu einem vergessenen Kapitel der Geschichte
Präsentiert von AfricAvenir und recherche international
Werkstatt der Kulturen Wissmannstr. 32, 12049 Berlin-Neukölln
www.africavenir.org | www.3www2.de
1. – 30. 9. 2009
Deutschland
:
Die Theater- und Filmemacherinnen Nora Amin und Gesine Danckwart haben
über ein Jahr erst virtuell und dann vor Ort gemeinsam in Ägypten und
Deutschland recherchiert und Texte und Spielweisen entwickelt. So objektiv
persönlich wie verletzbar politisch setzen sie sich einer gegenseitigen Befragung ihrer Lebenswelten aus. Eine Leseperformance, AlltagsLecture über
Arbeit, Überlebensstrategien, Freiheit und Einsamkeiten in Ost und West.
Kaleidoskop | Haus der Berliner Festspiele_Oberes Foyer
22.00 Ilma Rakusa
Ilma Rakusa nähert sich in ihrem neuen Buch „Mehr Meer“ unsentimental
und äußerst präzise ihren frühen Jahren, den 50er und 60er Jahren des
vergangenen Jahrhunderts. „Ein Buch, das die Sinne feiert. Und Grenzen
beschreibt, um sie zu überschreiten“, so Christoph Schröder in „Spiegel
online“ über diese Erinnerungspassagen aus einer Kindheit und Jugend
im Mitteleuropa nach dem Zweiten Weltkrieg.
10 09 09
{donnerstag}
Fokus Arabische Welt | Reflections | Haus der Berliner Festspiele_Oberes Foyer
Erinnerung, sprich | Institut français de Berlin
16.00 Sex und Gender
19.00 Rifa’a al-Tahtawi
(Tahta, Ägypten 1801 – Ägypten 1873)
MODERATION: Barbara Winckler
Diskussion mit Alawiyya Sobh Libanon, Rachid Boudjedra
Joumana Haddad Libanon und Abduh Khal Saudi-Arabien
Algerien
,
Wie werden Geschlechterrollen in arabischer Literatur dargestellt und vermittelt? Spiegeln sie die traditionellen Vorstellungen von Mann und Frau
wider oder brechen sie diese auf? Welchen Einfluss haben literarische
Darstellungen auf die soziale Wirklichkeit? Welche Autorinnen und Autoren beziehen wie genuin genderpolitische Positionen? Diesen Fragen stellen sich die Autoren und Intellektuellen der Gesprächsrunde. Veranstaltung mit Simultanübersetzung. Kopfhörer erhalten Sie im unteren Foyer.
Fokus Arabische Welt | Specials | Haus der Kulturen der Welt
18.00 Ein Festmahl des Exils mit Malek Alloula Algerien
MODERATION: Regina Keil-Sagawe
Um das Genießen und die Gabe der Gastfreundschaft als bedeutende
Aspekte arabisch-berberischer Kultur, aber auch um den „Genuss des
Textes“ geht es beim „literarischen und kulinarischen Festmahl“ mit dem
algerischen Schriftsteller Malek Alloula. Der Geschmack, der Duft vertrauter Speisen rufen im Pariser Exilanten Erinnerungen an seine Kindheit, an die Familie, an gute Freunde in Algerien wach. Rund um den Akt
des Essens kreisen Alloulas philosophisch-essayistische Reflexionen über
die Bedeutung des Essens bis hin zur „Erotik des Verzehrens“. In französischer Sprache mit deutscher Übersetzung. Eintritt 5 €, erm. 3 €
Fokus Arabische Welt | Haus der Berliner Festspiele_Oberes Foyer
18.00 Vielfalt der Kulturen = Vielfalt des Sicherheitsverständnisses? Der Begriff Sicherheit in der westlichen und der arabischen Welt
Was verstehen westliche und arabische Kulturen unter dem Begriff „Sicherheit“? Gibt es den Begriff in allen Kulturen oder nehmen Begriffe wie
„Krieg“ und „Frieden“ eine viel größere Rolle ein? Welche Grundbedingungen müssen erfüllt sein, damit Sicherheit entstehen kann? Welche
Rolle spielt kulturelle Vielfalt in einem Land mit Krisen- und Konfliktregionen? Diese und weitere Fragen sollen in der Diskussion aufgegriffen und
es soll danach gefragt werden, ob und inwieweit kulturelle Faktoren die
Entwicklung von Sicherheit in einem Land beeinflussen und wie die konkrete Berücksichtigung kultureller Aspekte zur Sicherheitsentwicklung
beitragen kann. In Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH. Veranstaltung mit Simultanübersetzung. Kopfhörer erhalten Sie im unteren Foyer.
Kaleidoskop | Babylon
19.00 Philippe Djian Frankreich
MODERATION: Sigrid Brinkmann * SPRECHERIN: Bibiana Beglau
Der Provokateur mit Kultstatus („Betty Blue − 37,2 Grad am Morgen“)
liest aus seiner Buchreihe „Doggy Bag“. Die „Soap in Romanform“ dreht
sich in sechs Folgen um ein Brüderpaar, das sich voll Eifersucht und Rivalität bis aufs Blut bekämpft. Tempo, Witz, teure Autos und schöne Frauen:
Djian hat mit lebendiger, sinnlicher und spannungsgeladener Sprache das
Terrain des Fernsehens für die Literatur zurückerobert.
Reflections | Collegium Hungaricum Berlin
19.00 Stadtwelt − Weltstadt I: Mumbai
Omar Akbar im Gespräch mit Pankaj Mishra
SEITE 10
{donnerstag}
Indien
Mumbai, früher Bombay, ist mit mehr als 20 Millionen Einwohnern die
fünftgrößte Metropolregion der Welt. Der unkontrolliert wuchernde Moloch schillert und stößt ab: Slums und Luxushochhäuser, 200 verschiedene Sprachen, Terroranschläge, Straßenbanden, aber auch Bollywood, die
produktivste Filmindustrie der Welt. Pankaj Mishra, sozialkritischer
Schriftsteller, Literaturkritiker und Essayist, wird mit dem Urbanisten
Omar Akbar über Mumbai als Lehrbeispiel für die Folgen der Globalisierung diskutieren.
EINFÜHRUNG: Hartmut Diekmann * SPRECHER: Matthias Scherwenikas
Ein Muslim entdeckt Europa. Die Reise eines Ägypters im 19. Jahrhundert
nach Paris. Der ägyptische Herrscher Mehmed Ali entsendet in der ersten
Hälfte des 19. Jahrhunderts eine 40-köpfige Mission nach Paris, um Wissenschaft, Kultur und Lebensweise zu erforschen. Die Forschungsreisenden übersetzen Lehrbücher und Enzyklopädien ins Arabische. Rifa’a al-Tahtawi verfasst
ein Tagebuch, bald Pflichtlektüre der ägyptischen Beamtenschaft.
Literaturen der Welt | Stiftung Brandenburger Tor
Kaleidoskop | Collegium Hungaricum Berlin
20.00 Aleksandar Hemon Bosnien / USA
21.00 Katharina Hacker im Gespräch mit George Szirtes Ungarn / GroSSbritannien
Josef Pronek wird in Amerika vom Bosnienkrieg überrascht. An der Heimreise gehindert, sucht er einen Platz in diesem neuen Land, das er nicht
versteht. Aleksandar Hemon erzählt in seinem Roman „Nowhere Man“
von der Angst und der Einsamkeit eines entwurzelten Menschen, der nicht
mehr weiß, wo er hingehört. Niemand, so Andreas Breitenstein in der
„NZZ“, hat die „schlecht gelüftete Wirklichkeit des Ostblocks“ besser beschrieben als Hemon in dieser „virtuosen“ Geschichte. Veranstaltung mit
Simultanübersetzung.
„Dichtung ist allein der Wahrheit verpflichtet“, sagt Szirtes. Im Gespräch mit
Katharina Hacker berichtet der Dichter über sein Werk und sein Leben zwischen
Ungarn, wo er 1948 geboren wurde, und Großbritannien, wohin seine Eltern
1956 mit ihm flohen. Diese verschiedenartigen literarischen Identitäten und die
Erfahrung, aus der Heimat vertrieben zu sein, haben seine Lyrik geprägt.
Specials | Institut français de Berlin
Musiker: Elis
MODERATION: Wilfried F. Schoeller * SPRECHER: Frank Arnold
Kaleidoskop | Bibliothek Marzahn / Hellersdorf
19.00 Otto de Kat Niederlande
MODERATION: Martin Jankowski
„Ein wunderbarer Roman“, sagte Cees Nooteboom über den ersten Roman seines Landsmannes Otto de Kat, erschienen 2003. Drei Jahre später folgte der historische Roman „Sehnsucht nach Kapstadt“ über abenteuerliche Reisen durch Afrika und Südostasien – das Buch wurde mit
dem niederländischen Halewijn-Literaturpreis ausgezeichnet. Eintritt frei.
Kaleidoskop | Haus der Berliner Festspiele_Große Bühne
19.30 Kamila Shamsie Pakistan / GroSSbritannien
MODERATION: Bernhard Robben * SPRECHERIN: Jutta Lampe
9. August 1945, Nagasaki: Hiroko steht auf ihrer Terrasse, trägt einen
Kimono mit drei schwarzen Kranichen auf dem Rücken und denkt an ihre
bevorstehende Hochzeit. Dann fällt die Atombombe. Einzig die in die Haut
gebrannten Schatten der Kraniche bleiben Hiroko als Erinnerung an alles,
was sie liebte. In Delhi versucht sie einen Neuanfang und verliebt sich in
den Inder Sajjad. „Verglühte Schatten“ − auf der Shortlist für den Orange
Prize for Fiction 2009 − ist ein großer epischer Roman, der über ein halbes Jahrhundert das Leben zweier Familien verfolgt. Veranstaltung mit
Simultanübersetzung. Kopfhörer erhalten Sie im unteren Foyer.
20.30 Oulipo: Le Tellier, Roubaud, Monk, Forte, Salon, Bénabou Frankreich
MODERATION: Jürgen Ritte
Der Autorenkreis Oulipo − Ouvroir de Littérature Potentielle (Ü: Werkstatt
für potenzielle Literatur) – wurde 1960 von François Le Lionnais und Raymond Queneau gegründet. Ziel ist es, durch formale Zwänge die Möglichkeiten der Sprache zu erweitern. Die „Oulipiens“ kommen auf dem diesjährigen ilb zusammen, um ihre Philosophie der literarischen
Sprachmathematik vorzustellen – und zu lesen.
20.30 Friedrich Rückert (Schweinfurt 1788 – Coburg 1866)
EINFÜHRUNG: Hartmut Diekmann * SPRECHER: Roland Schäfer
Die Verwandlungen des Abu Seid von Serug oder die Makamen des Hariri.
Von hünenhafter Gestalt, in Künstlerschwarz gekleidet, mit langen blonden Locken, bot Friedrich Rückert die auffälligste Erscheinung in Rom,
Wien und Berlin. Aber den Stadtteil Neuses in Coburg machte er zum
Brennpunkt seiner Lebensellipse – und den Orient.
Kaleidoskop | Haus der Berliner Festspiele_Große Bühne
19.30 Poetry Night II
21.00 Gabriele von Arnim im Gespräch mit Arundhati Roy Indien
Fadhil Al-Azzawi [Irak]. Seine ironischen, humorvollen Gedichte und Kritiken werden in vielen arabischen Literaturmagazinen veröffentlicht. AlAzzawi lebt seit 1983 in Berlin.
Coral Bracho [Mexico] wurde 1951 in Mexiko-Stadt geboren. Brachos lyrisches Werk gilt als Meilenstein der mexikanischen Dichtung. Ihr charakteristischer Stil ist bereits in dem Debütband „Peces de piel fugaz“ (1977;
Ü: Fische mit flüchtiger Haut) ausgeprägt. Für ihren zweiten Gedichtband
»El ser que va a morir« (1982; Ü: Das Wesen, das sterben wird) wurde
Bracho mit dem „Premio Nacional de Poesía de Aguascalientes“ ausgezeichnet. Bracho lebt in ihrer Geburtsstadt.
Gerhard Falkner [Deutschland] erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter
den Bayerischen Staatsförderpreis, den Peter-Huchel-Preis und den Kranichsteiner Literaturpreis. Er wird in diesem November für seine Novelle „Bruno“
(2008) mit dem August-Graf-von-Platen-Literaturpreis ausgezeichnet.
Nora Iuga [Rumänien] wurde 1931 in Bukarest geboren. Aus einer Künstlerfamilie stammend, wuchs sie u.a. in Deutschland, Belgien und den
Niederlanden sowie im siebenbürgischen Sibiu und in der rumänischen
Hauptstadt auf. Über die Jahre etablierte sie sich immer stärker als bedeutende Stimme der rumänischen Lyrik. 2007 wurde sie für die Vermittlung deutscher Kultur mit dem Friedrich-Gundolf-Preis geehrt. Auf
Deutsch erschien zuletzt die Auswahl „Gefährliche Launen“.
Den indischen Eliten ist sie ein Dorn im Auge: weniger wegen ihres Bestseller-Romans „Der Gott der kleinen Dinge“, der Roy eine Anklage wegen
Untergrabung der öffentlichen Moral eingebracht hat, als vielmehr wegen
ihres politischen Engagements. Sie schrieb warnende Essays über den
Bau der indischen Atombombe, verurteilte außergerichtliche Hinrichtungen durch die Polizei, schloss sich dem Kampf gegen den Narmada-Staudamm an und wandte sich gegen die Militäreinsätze in Afghanistan, die
sie im Zusammenhang mit den Interessen multinationaler Konzerne sieht.
Der terroristische Angriff auf Mumbai war Gegenstand ihres jüngsten Artikels. Schreiben nennt sie „den Puls fühlen, den blanken Nerv“. Veranstaltung mit Simultanübersetzung. Kopfhörer erhalten Sie im unteren Foyer.
Fokus Arabische Welt | Haus der Berliner Festspiele_Oberes Foyer
19.30 Arab Booker Prize 2009
Youssef Ziedan Ägypten
MODERATION: Stefan Weidner * SPRECHER: Roland Schäfer
Ziedan, Direktor der Abteilung für Manuskripte an der berühmten Bibliotheca Alexandrina, gewann mit seinem zweiten Roman „Azâzîl“ (Ü: Beelzebub)
den International Prize for Arabic Fiction 2009 – den „Arab Booker Prize“.
Ein christlicher Mönch des 5. Jahrhunderts schreibt sein Leben nieder, geprägt von Zweifeln an der neuen Kirche, die gewaltsam gegen Andersgläubige vorgeht, und der Auseinandersetzung mit Gott und seinem eigenen „Beelzebub“. Die Stationen sind Jerusalem, Alexandria und Aleppo.
21.00 Jakob Hein Deutschland
„Es dauerte weniger als zwanzig Sekunden, bis ich Sarah verfallen war.“
In „Liebe ist ein hormonell bedingter Zustand“ erzählt der 1971 in Leipzig
geborene Autor Jakob Hein die tragikomische Geschichte eines Unbeirrbaren: Der rührend unerfahrene Ostberliner Sascha liebt die Frauen ... Wenn
sie ihn doch nur zurücklieben würden! Über Ostdiscos, die letzten Jahre
der DDR und die Peinlichkeiten des Erwachsenwerdens.
Kaleidoskop | Hygienemuseum Dresden
Erinnerung, sprich | Maxim Gorki Theater_Studiobühne
Haus der Berliner Festspiele_Seitenbühne
MODERATION: Silke Behl * SPRECHER: Astrid Gorvin
Kaleidoskop | Babylon
20.00 Robert Gray Australien
„Der australische Schriftsteller Robert Gray liest Gedichte aus dem Band
„Schwindendes Licht“. Seine Lyrik beeindruckt mit genauen Bildern,
rhythmischer Eigenständigkeit und präziser Wiedergabe seelischer Zustände, ohne je in Pathos abzugleiten. Er wird seine Familienbiographie
„Das Land, durch das ich zuletzt kam“ vorstellen.
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29.07.2009
Seite 1
musik
fest
berlin
fokus arabische welt | Reflections | Haus der Berliner Festspiele_Oberes Foyer
21.00 Reality, Fiction, History: Über Youssef Ziedans „Beelzebub“
Diskussion mit Youssef Ziedan Ägypten, Hassan Khader
und Marie-Claude Souaid-Hesse Libanon
MODERATION: Stefan Weidner
10:23 Uhr
Palästina o9
Die Grenzgänge und -berührungen im spannungsgeladenen Verhältnis von
Wahrheit und Dichtung sind prägendes Element des historischen Romans.
Das zeigte sich auch in der öffentlichen Kontroverse, die Ziedans Werk
„Azâzîl“ (Ü: Beelzebub) in Ägypten auslöste, weil in diesem Brutalität und
Amoral in der Geschichte der koptischen Kirche geschildert werden. Veranstaltung mit Simultanübersetzung. Kopfhörer erhalten Sie im unteren Foyer.
3. September
bis 21. September
Karten + Infos (030) 254 89 100
www.berlinerfestspiele.de
Berliner Festspiele in Zusammenarbeit
mit der Stiftung Berliner Philharmoniker
Philharmonie
Kammermusiksaal der Philharmonie
Konzerthaus Berlin
11 09 09
{freitag}
Specials | Literatur hinter Gittern | JSA Berlin
Fokus Arabische Welt | Haus der Berliner Festspiele_Oberes Foyer
15.00 Wilfried N’Sondé Deutschland / Kongo
19.30 palästinEnsische Sehnsüchte
diskutiert mit jugendlichen Inhaftierten seinen preisgekrönten Debütroman „Das Herz der Leopardenkinder“ (2007, dt. 2008).
Moderation: Martin Jankowski *
Anmeldung unter: Fax. 030 - 27 87 86 85
Specials | Haus der Berliner Festspiele_Seitenbühne
18.00 Oulipo: Le Tellier, Roubaud, Monk, Forte, Salon, Bénabou Frankreich
MODERATION: Jürgen Ritte
Der Autorenkreis Oulipo − Ouvroir de Littérature Potentielle (Ü: Werkstatt
für potenzielle Literatur) – wurde 1960 von François Le Lionnais und Raymond Queneau gegründet. Ziel ist es, durch formale Zwänge die Möglichkeiten der Sprache zu erweitern. So hat beispielsweise Georges Perec
einen Roman geschrieben, in dem der Buchstabe „e“ nicht vorkommt. Die
„Oulipiens“ kommen auf dem diesjährigen ilb zusammen, um ihre Philosophie der literarischen Sprachmathematik vorzustellen – und zu lesen.
MODERATION: Leila Chammaa SprecherIN: Kathleen Gallego Zapata
Ala Hlehel [Palästina]. In der Kurzgeschichte „Mein Mann, der Busfahrer“
erzählt eine palästinensische Frau naiv und dennoch mit analytischem
Witz von ihrem Alltag unter der häuslichen Dominanz und Gewalt des
Ehemanns. Der Bus, den der Gatte fährt und in dem sie oft – beneidet von
den anderen Frauen – mitfährt, steht für das Abenteuer und die Freiheit,
die sie nie erreichen wird.
Mahmoud Shukair [Palästina]. Der Autor, vor allem durch seine Kurzgeschichten bekannt, liest aus „Shakiras Bild“: Ein Reisebus und der freizügige Popstar Shakira werden zu ironisch-dramatischen Symbolen enttäuschter Hoffnungen und der Unmöglichkeit, den gegebenen Umständen
zu entkommen, ob es sich nun um die Übergriffe einer männlich dominierten Gesellschaft handelt oder um den schwierigen Alltag in Palästina.
Kaleidoskop | Haus der Berliner Festspiele_Große Bühne
19.30 Feridun Zaimoglu
Deutschland
MODERATION: Wilfried F. Schoeller
Fokus Arabische Welt | Haus der Berliner Festspiele_Oberes Foyer
18.00 Irakische traumata
MODERATION: Andreas Pflitsch * Sprecher: Roland Schäfer
Ali Bader [Irak/Jordanien]. Bereits mit seinem ersten Roman „Ba¯ba¯ Sa¯rtir“
(Ü: Papa Sartre) wurde Bader 2001 international bekannt. Darin rechnet er
auf satirische Weise mit den irakischen Intellektuellen und ihrer hilflosen
Imitation des französischen Existenzialismus ab. Sein 2008 erschienener
Roman „al-Ha¯ris at-tabag˙“ (Ü: Der Wächter des Tabaks) beleuchtet das
kulturelle Leben nach dem Einmarsch der US-Truppen in den Irak.
Jabbar Yassin Hussein [Irak/Jordanien]. Der Autor behandelt in seinen Texten die traumatische Erfahrung des Exils, den Verlust von Heimat und
Identität: „Ich schrieb, um mich an das zu erinnern, was ich verlassen
hatte.“ Er liest aus „Le songe de l’officier américain“ (Ü: Der Traum des
amerikanischen Offiziers).
Feridun Zaimoglu präsentiert in dieser Buchpremiere seinen neuen Roman „Hinterland“, in dem er die literarische Examinierung von Erscheinungsformen der Liebe in unserer Zeit in mehreren furiosen Episoden
fortsetzt. 1995 gab der Autor sein literarisches Debüt mit „Kanak Sprak.
24 Mißtöne vom Rande der Gesellschaft“. Sein zweiter Roman „Abschaum“ lieferte 2000 die Vorlage für den Film „Kanak Attack“. Der Stipendiat der Villa Massimo wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem
erhielt er 2003 den Preis der Jury des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbes. Gemeinsam mit Ilija Trojanow war er 2007 Poetik-Dozent an der Tübinger Universität.
Kaleidoskop | Haus der Berliner Festspiele_Seitenbühne
19.30 Poetry Night III
MODERATION: Silke Behl
SPRECHER: Matthias Scherwenikas und Tina Engel
Kaleidoskop | Babylon
19.00 Judith Hermann Deutschland
MODERATION: Knut Elstermann
Ihr erster, melancholisch gefärbter Erzählband „Sommerhaus, später“ verhalf
1998 der Kurzgeschichte zu einer Renaissance in Deutschland. Hermanns
kühle, klare Erzählungen stehen in der Tradition Anton Tschechows und Raymond Carvers, sie geben dem Lebensgefühl einer ganzen Generation Ausdruck. In „Alice“ hat die Autorin fünf „atmosphärisch ebenso bezwingende
wie stilistisch meisterhafte Geschichten vom Sterben und von der Erfahrung
des Verlustes“ vorgelegt − so urteilte die Jury des Friedrich-Hölderlin-Preises.
Robert Gray [Australien] lebt in Sydney und genießt den Ruf eines herausragenden Landschaftsdichters. Seine Gedichte beeindrucken mit genauen
Bildern, rhythmischer Eigenständigkeit und präziser Wiedergabe seelischer Zustände, ohne je in Pathos abzugleiten.
Joy Harjo [USA], geboren in Oklahoma, ist Indianerin vom Volk der
Muskogee. Die elenden Lebensumstände in den Reservaten sind oft Inhalt ihrer Gedichte. Harjo ist auch Musikerin: Sie spielt Saxofon und kombiniert Jazz und Rock mit ihrer Lyrik.
Susan Howe [USA] lebt in Connecticut. Ihr Werk wird gern als postmodern
klassifiziert, ihre Gedichte drehen sich meist um historische und mythische Themen. Joyce hat sie sehr beeinflusst, Dickinson und der Historiker
Slotkin.
Reflections | Collegium Hungaricum Berlin
19.00 Barack Obama: Die ersten Monate seiner Präsidentschaft Diskussion mit Sinan Antoon USA/Irak, Michael Krüger Deutschland, Pankaj Mishra Indien und Eliot Weinberger USA MODERATION: Hans Christoph Buch
Seit dem 20. Januar 2009 ist Barack Obama der erste schwarze Präsident der Vereinigten Staaten. „Yes, we can“: Mit dem Versprechen des
„change“ ist Obama angetreten. Wie viel Wandel hat er bewirkt, nach
neun Monaten im Amt? Darüber diskutieren der US-Iraker Sinan Antoon,
der insbesondere zur zeitgenössischen arabischen Kultur und Politik
forscht, Michael Krüger, der Verleger der Autobiografie Obamas, „Ein
amerikanischer Traum“, der indische Schriftsteller Pankaj Mishra sowie
der New Yorker Essayist Eliot Weinberger.
specials | Kleisthaus
19.00 Andrew Sean Greer UsA SEITE 12
„Die erstaunliche Geschichte des Max Tivoli“
Moderation: Martin Jankowski * SprecherIN: Tatiana Nekrasov
Max Tivolis Leben verläuft rückwärts: als Greis geboren, verlässt er die
Welt als Kind. Als das Erdbeben San Francisco erschüttert, ist er Mitte
dreißig, und gegen Ende seines Lebens werden die ersten Radios in
Autos eingebaut. – Eintritt frei
Fokus Arabische Welt | Stiftung Brandenburger Tor
20.00 Youssef Ziedan Ägypten
MODERATION: Hartmut Fähndrich * SPRECHER: Frank Arnold
Der diesjährige Gewinner des International Prize for Arab Fiction liest aus
seinem Debütroman „Zil al-Af’a“ (Ü: Schlange). Die Schlange wird Sinnbild für die Frau, deren Bildnis in der ägyptischen Tradition einen großen
Wandel erfuhr – einst als Göttin verehrt, steht sie nun für Sünde und
spiegelt damit auch das Frauenbild wider: von der heiligen zur schmutzigen Weiblichkeit. – Eintritt frei
Fokus Arabische Welt | Humboldt-Forum im Lustgarten
20.00 Die Nacht der Arabischen Poesie
MODERATION: Suleman Taufiq
SPRECHER: Corinna Kirchhoff, Susanna Kraus und Friedhelm Ptok
Yassin Adnan, geboren 1970 in Safi, Marokko, ist seit 1991 Herausgeber
der Zeitschrift „Aswat Muassira“ (Contemporary Voices). Er hat zwei Gedichtbände und eine Sammlung von Kurzgeschichten veröffentlicht.
Fadhil Al-Azzawi [Irak]. Seine ironischen, humorvollen Gedichte und Kritiken werden in vielen arabischen Literaturmagazinen veröffentlicht. AlAzzawi lebt seit 1983 in Berlin.
Yussef Bazzi, geboren 1966 in Beirut. Den libanesischen Bürgerkrieg verarbeitet er auch in seinen Gedichten und in seinem erzählerischen Werk
„Yassir Arafat sah mich an und lächelte“. Neben seiner Tätigkeit als Journalist hat er vier Gedichtbände veröffentlicht.
Inam Bioud wurde 1953 in Damaskus geboren, wo sie Architektur und
Kunst studierte. Zudem ist sie promovierte Übersetzerin. Sie veröffentlichte bereits sehr früh ihre ersten Werke, u. a. Gedichte und Romane. Die
Autorin lebt in Algier.
Fouad EL-Auwad, 1965 in Damaskus geboren, lebt seit 1986 in Deutschland. Der promovierte Architekt geht in München seiner Tätigkeit als Lyriker, Mystiker, Erzähler und Übersetzer nach.
Abed Ismael, geboren 1963 in Lattakia in Syrien, ist Dichter und Übersetzer. Er studierte an der New York University amerikanische Literatur. Zurzeit lehrt er an der Universität von Damaskus.
Moncef Mezghanni wurde 1954 in Sfax geboren. Seit 1970 organisiert er
Kulturveranstaltungen und Schriftstellertreffen in Tunesien. Er schreibt
Gedichte, arabische Liedtexte und Theaterstücke für Kinder.
Hala Mohammad wurde in der syrischen Hafenstadt Lattakia geboren. Sie
studierte Film in Frankreich an der Université Paris 8. 1994 wandte sie
sich neben ihrer filmischen Arbeit auch der Dichtung zu.
Fatima Naoot, 1964 in Kairo geboren, studierte Architektur an der Ain
Shams University in Kairo, wo sie 1987 ihren Bachelor of Arts ablegte. Sie
ist als Dichterin, Journalistin und Übersetzerin tätig.
Dalia Taha wurde 1986 in Berlin geboren, wuchs aber in Ramallah (Westbank) auf. Sie studiert Architektur an der Birzeit University in Ramallah
und ist als Schriftstellerin und Dichterin tätig.
Ghassan Zaqtan, geboren 1954 in Beit Jala nahe Bethlehem. Er lebte in
Jordanien, Syrien, Libanon und Tunesien und zurzeit in Ramallah. Neben
seiner Arbeit als Dichter und Schriftsteller ist er auch als Drehbuchautor
tätig gewesen. – Eintritt frei
den Orient? Und wie kann man diese erweitern, differenzieren, verbessern? Veranstaltung mit Simultanübersetzung. Kopfhörer erhalten
Sie im unteren Foyer.
Reflections | Collegium Hungaricum Berlin
21.00 Stadtwelt – Weltstadt II: Sarajevo
Omar Akbar im Gespräch mit Aleksandar Hemon
Der ehemalige Direktor der Stiftung Bauhaus Dessau, Omar Akbar, spricht
mit dem bosnischen Schriftsteller Aleksandar Hemon über das Sarajevo
der Gegenwart und wie die Geschichte dieser verlorenen Stadt Eingang in
das Werk des Autors gefunden hat, den Ilma Rakusa als „ebenso sensiblen wie humorvollen Chronisten des Unterwegsseins zwischen Ost und
West“ beschreibt.
Reflections | Babylon
21.00 Alice Schwarzer Deutschland
MODERATION: Knut Elstermann
Alice Schwarzer ist in Europa seit 30 Jahren eine der führenden Kritikerinnen des (politischen) Islam. Sie wird an diesem Abend aus ihrer Reportage von 1979 über ihre Reise in den Iran Khomeinis und aus ihrem Essay
„Die Antwort“ lesen: über die Folgen des „islamistischen Kreuzzuges von
Teheran bis Kreuzberg“, wie sie sagt. Anschließend Diskussion mit dem
Publikum.
Specials_Konzert | Haus der Berliner festspiele_Seitenbühne
22.00 watching me fall
Erinnerung, sprich | Maxim Gorki Theater_Studiobühne
20.30 Halide Edip Adıvar (Istanbul 1884–Istanbul 1964)
EINFÜHRUNG: Noël David Nicolaus * SPRECHERIN: Elizabeth Blonzen
Die hochgelobte türkische Schriftstellerin, Frauenrechtlerin und Professorin Halide Edip Adıvar schreibt in „Die Tochter des Schattenspielers“ über
ein aktuelles Thema: die Suche einer jungen Türkin nach der eigenen
Kultur. Am Ende des Osmanischen Reiches begegnet Rabia Abla dem
westlichen Gesang, der islamischen Mystik und einem italienischen Klavierlehrer. Ein interessanter Entwicklungsroman als Plädoyer für kulturelle
Offenheit.
Literaturen der Welt | Haus der Berliner Festspiele_Oberes Foyer
21.00 Christine Montalbetti
MODERATION: Marius Meller * SPRECHERIN: Corinna Kirchhoff
Die in Le Havre geborene Autorin stellt an diesem Abend gleich drei
ihrer Werke vor: „Western“, ein Versprechen im Titel, das die Autorin
einlöst, eine Italo-Western-Parodie mit Saloons, Wüsten und weiten Naturlandschaften, durch die sich die beiden Protagonistinnen Mary und
Georgina schlagen. „L’origine de l’homme“ (der Ursprung des Menschen) widmet sich der historischen Figur des Zöllners und Paläontologen Jacques Boucher de Crèvecœur de Perthes (1788–1868), der
durch Funde altsteinzeitlicher Faustkeile die Theorie seines Widersachers Georges Cuviers zu widerlegen suchte, der Mensch bevölkere seit
Ende der Sintflut und damit erst seit 6000 Jahren die Erde. Und „Hotel
Komaba Eminence“ aus dem Erzählband „Petits déjeuners avec quelques écrivains célèbres“.
.
Dieser Berliner Band bedeuten Kategorien wie Mainstream oder Underground nichts. Self-exposure against self-exposure scheint ihr Credo zu sein, wenn Sängerin Susanne Heinrich singt: „If we can’t be
unique / let’s be all of them“. Konsequent mischen die vier Musiker
Wave, Indie und Rock. Große Gesten neben hingeworfenen Skizzen.
Bittersüß, böse und sehr urban. Dass hier zwei Schriftsteller (Susanne
Heinrich, Marcus Braun) am Werk sind und, dass die Band bisher nur
in ausgewählten Berliner Locations zu hören war, macht diesen Auftritt
unverzichtbar.
erinnerung, sprich | Haus der Berliner Festspiele_Oberes Foyer
22.30 Alexandra kamp liest „sexus“ von Henry miller
TEXTFASSUNG UND KÜNSTLERISCHE LEITUNG: Helge-Björn Meyer
In der Lesart von Alexandra Kamp erscheint Millers (1891−1980) gigantisches Lebens- und Liebeslabyrinth wie ein Mittsommernachtstraum unserer heutigen Welt: rauschhaft und lustvoll. Sie sucht nach
dem Sound, der den inneren Puls dieses maßlosen Romans wiedergibt,
treibt die Geschichte um „die einzige und wahre Liebe“ des Autors, die
sich in Obsessionen permanenter sexueller Kollisionen äußert, auf die
Spitze: vor allem in der Auseinandersetzung mit männlichen Denk- und
Sprechweisen.
zenith, seit 10 Jahren das
führende Magazin für
Politik, Kultur und
Literatur des Orients
Fokus Arabische Welt | Reflections | Haus der Berliner Festspiele_Große Bühne
21.00 Der westliche Blick auf die arabische Welt mit Malek Alloula Algerien, Sonja Hegasy, Andreas Pflitsch, Stefan
Weidner Deutschland und François Zabbal Frankreich
MODERATION: Susanne Stemmler
Die Medien der westlichen Länder fokussieren sich in ihrer Berichterstattung über die arabische Welt im Wesentlichen auf Terrorismus,
Kriege und den Nahost-Konflikt, Öl, Frauenunterdrückung, religiösen
Fanatismus und andere „bad news“. Dadurch werden die Vorstellungen von Ländern und Gebieten wie Ägypten, Irak, Libanon, Palästina,
Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Jemen und Marokko geprägt und vereinheitlicht. Welche Bilder von den arabischen
Ländern und Menschen existieren in unseren Köpfen? Welche Klischees, Vorurteile und Erfahrungen prägen die westliche Sicht auf
[ iqra - lies vor! ]
www.zenithonline.de
12 09 09
{samstag}
Fokus Arabische Welt | Reflections | Haus der Berliner Festspiele_Oberes Foyer
Fokus Arabische Welt | Reflections | Haus der Berliner Festspiele_Oberes Foyer
Fokus Arabische Welt I Literaturen der Welt | Haus der Berliner Festspiele_Oberes Foyer
fokus arabische welt | Haus der Berliner Festspiele_Seitenbühne
11.00 Bildung in der Arabischen Welt – Entwicklungskrise oder Durchbruch zur Globalisierung?
15.00 youssef ziedan ägypten: das erbe arabischer literaTUr
18.00 Der Maghreb und Europa
19.30 Poetry Night IV
Spätestens seit dem Zweiten Weltkrieg spielt für die arabische Welt die
Modernisierung ihrer Bildungssysteme eine große Rolle. Auch wenn das
Bildungsniveau in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich ist, streben heute viele Staaten nach Exzellenz. Aber wie sieht es mit einer Grundbildung für alle aus? Sind diese Systeme schon so leistungsfähig und von
so guter Qualität, dass sie den Herausforderungen der Globalisierung gerecht werden? Was ist verbesserungsbedürftig, damit die Bildungssysteme nachhaltig wirken und zur Entwicklung in den arabischen Ländern
beitragen können? In Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für
Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH. Veranstaltung mit Simultanübersetzung. Kopfhörer erhalten Sie im unteren Foyer.
In seinem Vortrag beschäftigt sich der Professor, Leiter der Bibliotheca
Alexandrina und Gewinner des Arab Booker Prize 2009 mit der Semantik
des arabischen Wortes „Turath“ (Erbe/Heritage). Nur fünf Prozent der
bedeutendsten handschriftlichen Manuskripte sind bis heute veröffentlicht, Hunderttausende bleiben unveröffentlicht. „Erbe“, so Ziedan, ist
demnach das Ergebnis individueller Interessen. Dadurch bleibt das Wissen über existierende Manuskripte indifferent und auch der Blick auf die
Geschichte bleibt oft einseitig. Veranstaltung mit Simultanübersetzung.
Kopfhörer erhalten Sie im unteren Foyer.
Leila Sebbar [Algerien/Frankreich]. In „Les femmes au bain“ (2006; Ü:
Frauen im Bad) sprechen Frauen vor der Kulisse des Dampfbades über
Liebe, Hoffnungen und Sehnsucht. „L’arabe comme un chant secret“
(2007; Ü: Arabisch ist wie ein geheimnisvoller Gesang) ist eine Hommage an Sebbars algerischen Vater. In ihrem neuen Familienroman
„Mon cher fils“ (2009; Ü: Mein lieber Sohn) wird eine Vater-Sohn-Beziehung in den Mittelpunkt gerückt.
Youssouf Amine Elalamy [Marokko]. In dem 2008 auf Deutsch erschienenen Roman „Gestrandet“ wird ein Fluchtversuch nach Spanien, der
wegen Schiffbruchs scheitert, thematisiert. Die zwölf Männer und die
schwangere Frau ergreifen das Wort und erzählen von ihren Hoffnungen
und Träumen. Veranstaltung mit Simultan-übersetzung. Kopfhörer erhalten Sie im unteren Foyer.
Inam Bioud [Algerien]. Bioud wuchs in Damaskus auf und studierte dort
Architektur. Die vielseitige Dichterin, Romanautorin und Malerin leitet
derzeit das High Arab Institute of Translation in Algier.
Hala Mohammad [Syrien]. Farben, Gerüche und Bewegungen werden in
ihren Gedichten mit immer wieder auftauchenden Themen verbunden.
Damit korrespondiert das Erinnerte, das auch in dem filmischen Werk der
Autorin eine besondere Position einnimmt.
Fatima Naoot [Ägypten]. Naoot ist eine der bekanntesten Lyrikerinnen
Ägyptens. Ihre Gedichte widmen sich oft den Schwachen. Ihre Sprache ist
reich an Metaphern, rhythmisch, mit melancholischem Ton.
Amjad Nasser [Jordanien/Großbritannien]. Neben zwei Reiseberichtsammlungen veröffentlichte er sechs Gedichtbände. Auf Deutsch liegen
von ihm Gedichte in der Anthologie „Die Farbe der Ferne“ (2000) vor. Seit
1987 lebt er in London, wo er 1989 die renommierte arabische Zeitung
„al-Quds al-Arabi“ mit gegründet hat, deren Feuilletonchef er heute ist.
Dalia Taha [Palästina]. wurde 1986 in Berlin geboren. Ihre erste Lyriksammlung veröffentlichte sie dieses Jahr unter dem Titel „Shurfa wa-la ahad“ (Ü: Ein
Balkon und niemand da), in der, aufeinander bezogen, Abschied und Tod in
wiederkehrenden Metaphern in melancholisch-leisem Ton besungen werden.
Fokus Arabische Welt | Reflections | Haus der Berliner Festspiele_Oberes Foyer
16.30 Macht und Kultur
Reflections | Osteria No. 1
13.00 Jürgen Roth
: Mafialand Deutschland
Deutschland
Jürgen Roth zeigt, wie die Mafiaorganisation ’Ndrangheta und die Russenmafia Deutschland unterwandern. Seit den Morden von Duisburg ist die
kalabresische ’Ndrangheta in der deutschen Öffentlichkeit bekannt. Sein
Fazit: Die Mafia ist bei uns angekommen. Ganz oben.
Fokus Arabische Welt | Reflections | Heinrich-Böll-Stiftung
13.00 Irakische Literatur und Exil
mit Ali Bader Irak/Jordanien, Jabbar Yassin Hussein Irak/Frankreich, Samuel
Shimon Irak/GroSSbritannien, Abbas Khider Irak/Deutschland
MODERATION: Marie-Claude Souaid-Hesse
Die Geschichte des Irak im 20. und 21. Jahrhundert ist geprägt von Diktatur, Unterdrückung, Gewalt und Krieg. Die Ära Saddam Hussein, die
Golfkriege und die innerstaatliche Unsicherheit seit der US-Invasion 2003
ließen viele Iraker, vor allem regimekritische Künstler und Intellektuelle,
das Land verlassen. Wie äußert sich die Erfahrung der Unterdrückung und
der Flucht in der irakischen Exilliteratur? Ändert sich das literarische
Schaffen der Autoren? Vier irakische Exilautoren sprechen über Erfahrung
und Selbstbild. Veranstaltung mit Simultanübersetzung. – Eintritt frei
mit Yassin Adnan Marokko, Taleb Al-Refai
MODERATION: Sonja Hegasy
Kuwait
und Alawiyya Sobh
Kaleidoskop | Haus der Berliner Festspiele_Seitenbühne
16.30 Otto de Kat Niederlande
MODERATION: Florian Höllerer
13.00 Was kommt rüber? Wege der Literatur-
vermittlung
17.00 Alban Nikolai Herbst Deutschland
MODERATION: Wilfried F. Schoeller
„Mein leidenschaftlichstes, bitterstes Buch, und vielleicht mein poetischstes,
schönstes“, sagt der in Berlin lebende Schriftsteller, Librettist, Opernkritiker
und Radio-Regisseur Alban Nikolai Herbst über seinen Roman „Meere“. Gregor Eisenhauer schrieb in der „Frankfurter Rundschau“: „Dieses Buch hier
muss man lesen.“ Der Autor liest aus der Ausgabe des Dielmann Verlags.
Specials | Konzerthaus am Gendarmenmarkt_Carl-Maria von Weber-Saal
17.00 Aka Morchiladze Georgien
Fokus Arabische Welt | Haus der Berliner Festspiele_Seitenbühne
15.00 crime and love
Kaleidoskop | Haus der Berliner Festspiele_Seitenbühne
Alawiyya Sobh [Libanon]. Die Autorin liest aus ihrem ersten Roman „Mariam at-kakayya“ (2002; Ü: Marjam der Geschichten). Mit den Augen der
Erzählerin Marjam werden feinfühlig Beziehungen zwischen Frau und
Mann geschildert. Kühn und ohne Kaschierungen wird liebe- und gewaltvolle Sexualität thematisiert.
Taleb Al-Refai [Kuwait]. Al-Refai, Erzähler und Romancier, scheut vor heißen
Eisen nicht zurück. Das Schicksal der Gastarbeiter in Kuwait, sexueller Missbrauch und Frauenunterdrückung sind seine Themen. Er liest aus seinen Kurzgeschichten, unter anderem „Kleine Stehlereien“, in denen er diesmal sanftere Töne anschlägt.
18.00 Liederabend Antonia Pozzi
EINFÜHRUNG: Gabriella Rovagnati KOMPOSITION: Johanna Doderer SÄNGER:
Elisa Maffi [Sopran], Peter Schöne [Bariton] KLAVIER: Enrico Calesso
Liederabend mit vertonten Gedichten von Antonia Pozzi, geboren 1912
in Mailand. Als Tochter eines Rechtsanwalts wuchs die italienische Dichterin in einem vornehmen und wohlhabenden Elternhaus auf. Sie studierte Philosophie und Literatur an der Universität in Mailand und erhielt 1936 den Doktortitel in Philosophie. Ihr besonderes Interesse galt
in dieser Zeit der modernen deutschen, französischen und englischen
Literatur. 1938 starb sie in Mailand durch Suizid. Ihre Werke erschienen
postum. An diesem Abend wird ihr Werk „Parole“ (Ü: Worte) aufgeführt. Mit freundlicher Unterstützung der Comune Milano. – Karten nur
an der Abendkasse.
19.00 Emmanuelle Pagano Frankreich
MODERATION: Barbara Wahlster * SPRECHERIN: Tina Engel
„Schreiben heißt zu versuchen, die Narben zu öffnen, sie aufzukratzen,
auch wenn das ein wenig schmerzt“, sagt Pagano. Die Heldin ihres Romans „Die Haarschublade“ ist eine sehr junge, alleinerziehende Mutter in
einer südfranzösischen Kleinstadt. Der ältere ihrer beiden Söhne ist geistig behindert, und nicht nur die Eltern der jungen Frau sind der Meinung,
er wäre in einem Heim besser aufgehoben.
Specials | Babylon
Das literarische Feuerwerk des bedeutendsten georgischen Autors der
Gegenwart entführt den Leser in eine manchmal ironisch-skurrile,
manchmal leise melancholische, jedoch immer faszinierende Welt: auf
die imaginären Santa-Esperanza-Inseln im Schwarzen Meer.
MODERATION: Leila Chammaa * SPRECHERIN: Tina Engel
Specials | Konzertsaal der Universität der Künste
Kaleidoskop | Collegium Hungaricum Berlin
„Ein wunderbarer Roman“, sagte Cees Nooteboom über „Mann in der
Ferne“, den ersten Roman seines Landsmannes Otto de Kat, erschienen
2003. Drei Jahre später folgte „Sehnsucht nach Kapstadt“. Nun stellt der
Autor seinen 2010 erscheinenden Roman „Julia“ vor. Er bleibt auch in
diesem Werk seinem Hauptthema treu: dem ungelebten Leben, das untrennbar mit Einsamkeit und Verlust verbunden ist.
Kaleidoskop | Collegium Hungaricum Berlin
Wo kann man als westlicher Leser arabische Literatur finden? Welche
Mittel und Wege der Literaturvermittlung gibt es? Zeitschriften, das
Internet, aber auch gegenseitige Begegnungen helfen, arabische Literatur in der westlichen Welt zu verbreiten. Wie funktioniert das „Suchen“ und „Finden“ nach arabischen Autoren? Akteure der grenzüberschreitenden Literaturvermittlung präsentieren und diskutieren
Möglichkeiten. Veranstaltung mit Simultanübersetzung. Kopfhörer erhalten Sie im unteren Foyer.
Libanon
Kultur kann Gegner, aber auch Mittel politischer Macht sein. Sie kann sich
auflehnen, Kritik üben, Augen öffnen – aber auch nach dem Munde reden,
verblenden, gehorchen. Die Bedeutung von Kultur zeigt sich am deutlichsten in dem Repressionsinstrumentarium der Zensur, die auch in arabischen Ländern politisches Machtmittel ist. Wie können Kultur und Politik
konstruktiv zusammenspielen? Welche Rahmenbedingungen braucht Kultur? Wie und auf welchen Ebenen kann und soll sie Politik bereichern und
ändern? Veranstaltung mit Simultanübersetzung. Kopfhörer erhalten Sie
im unteren Foyer.
Fokus Arabische Welt | Reflections | Haus der Berliner Festspiele_Oberes Foyer
mit Larissa Bender Deutschland, Fouad EL-Auwad Syrien/Deutschland, Hassan
Hammad Ägypten/Schweiz und Margaret Obank GroSSbritannien
MODERATION: Stefan Weidner
SEITE 14
MODERATION: Stefan Weidner
MODERATION: François Zabbal * SPRECHERIN: Margarita Broich
19.00 Berlin-Filmpremiere: „Schande“ nach John M. Coetzee mit John Malkovich
Australien/Südafrika 2008 | Farbe | 120 Min. | OmdUT. Regie: Steve Jacobs
Die Verfilmung des erfolgreichen Weltbestsellers von Literaturnobelpreisträger J. M. Coetzee mit John Malkovich eröffnet ergreifende und schonungslose Einblicke in persönliche Abgründe und in die politischen
Machtverhältnisse einer zerrissenen Gesellschaft. Coetzees Roman wurde
1999 mit dem renommierten Man Booker Prize ausgezeichnet. Die Verfilmung von „Schande“ gewann beim Toronto Film Festival 2008 den International Critics Award. Eintritt: 7,50 €
fokus arabische welt | Reflections | Zentral-Landesbibliothek Berlin
18.00 Andrew Sean Greer USA
MODERATION: Bernhard Robben * SPRECHER: Friedhelm Ptok
Der Autor wird seinen im Herbst erscheinenden Roman „Geschichte
einer Ehe“ vorstellen: eine geheimnisvoll-lyrische Liebesgeschichte in
den 1950er Jahren. Darin ist der Alltag an der amerikanischen Ostküste bestimmt vom beendeten Weltkrieg und stattfindenden Koreakrieg,
die beinahe unbemerkt ein Klima der Angst und Repression schaffen.
Aus Sicht der Frau, die sich hingebungsvoll und aufopfernd um ihren
Mann und ihren Sohn kümmert, entsteht das komplexe Porträt einer
Beziehung, die heftige Risse bekommt, als die Vergangenheit in Gestalt
eines alten Freundes in die mühsam aufrechterhaltene Familienidylle
bricht und deren Zukunft infrage stellt.
19.00 Stadtwelt-Weltstadt III: Alexandria
Omar Akbar im Gespräch mit Youssef Ziedan
Ägypten
Alexandria, 331 v. Chr. von Alexander dem Großen gegründet, historisch
von vielen Eroberungen und deshalb kulturellen Einflüssen geprägt, ist
heute die zweitgrößte Stadt Nordafrikas. Sie ist berühmt für die Bibliothek von Alexandria, die größte und eine der herausragendsten Bibliotheken der griechisch-römischen Antike. Professor Dr. Youssef Ziedan,
Leiter der Handschriftenabteilung der 2002 eröffneten Bibliotheca Alexandrina und Gewinner des Arab Booker Prize 2009, wird mit dem Urbanisten und früheren Direktor der Stiftung Bauhaus Omar Akbar über
Alexandria sprechen.
MODERATION: Silke Behl * SPRECHER: Astrid Gorvin und Frank Arnold
Fokus Arabische Welt | Haus der Berliner Festspiele_Oberes Foyer
19.30 Shortlisted: Arab Booker Prize
MODERATION und SPRECHER: Hartmut Fähndrich
Mekkawi Said [Ägypten]. Der Autor gewann 2008 den ägyptischen Staatspreis für Literatur und gelangte mit seinem zweiten Roman „Cairo Swan
Song“ (Ü: Kairoer Schwanengesang) auf die Shortlist des International
Prize for Arabic Fiction. Er erzählt von obdach- und elternlosen Straßenkindern in Kairo, von dem ehemaligen Studentenaktivisten Mustafa, der
ihnen helfen will, und dessen amerikanischer Freundin.
Khaled Khalifa [Syrien]. „Madih al-karahiya“ (2006; Ü: Lob des Hasses)
war auf der Shortlist des International Prize for Arabic Fiction 2008 gelistet. Der Roman zeigt eine Eskalation von Hass und Fanatismus unter einem menschenverachtenden Regime anhand des Werdegangs der Protagonistin: Sie wird Mitglied der islamistischen Oppositionsbewegung. Erst
in Haft erkennt sie die Bedeutung des Lebens.
Kaleidoskop | Hotel bleibtreu
20.00 Robert Gray Australien
„Der australische Schriftsteller Robert Gray liest Gedichte aus dem Band
„Schwindendes Licht“. Siehe Programmankündigung 10.09., 20.00 Uhr.
Specials | Literaturhaus Berlin
20.00 Oulipo: Le Tellier, Roubaud, Monk, Forte, Salon, Bénabou Frankreich
MODERATION: Jürgen Ritte
Der Autorenkreis Oulipo − Ouvroir de Littérature Potentielle (Ü: Werkstatt
für potenzielle Literatur) – wurde 1960 von François Le Lionnais und Raymond Queneau gegründet. Ziel ist es, durch formale Zwänge die Möglichkeiten der Sprache zu erweitern. Die „Oulipiens“ kommen, um ihre Philosophie der literarischen Sprachmathematik vorzustellen – und zu lesen.
12 09 09
{samstag}
Specials | Festsaal Kreuzberg
Kaleidoskop | Collegium Hungaricum Berlin
20.00 DIE INTERNATIONALE SLAM!REVUE
21.00 Thomas Hettche
Zwölf hervorragende Spoken-Word-Poeten und Performer aus aller Welt
geben sich literarisch die Ehre. Mit den Teilnehmern begegnen uns die
Meister ihres Fachs – von Spoken Word Poetry, Rap und Storytelling bis
hin zu experimenteller Performance und Comedy. Viele der Poeten sind
nationale Slam-Champions, genießen Kultstatus in ihren literarischen
Communities und sind erstmals in Deutschland zu sehen. Am Ende des
Abends bestimmt das Publikum (per Applausometer) den Sieger!
Mit: Najiba Abdellaoui [Marokko/Niederlande], Stefan Abermann [Österreich], Anke Fuchs [Deutschland], Estragon aka Grzegorz Bruszewski [Polen], Queen KA [Quebec/Kanada], Nicolette Kretz [Schweiz], Lauréline
Kuntz [Frankreich], Masha (Tschechien), Laura Wihlborg (Schweden), Josep Pedrals [Katalonien/Spanien], Stefano Raspini [Italien], Paula Varjack
[Großbritannien], Ehrengäste Gary Glazner und K&K [Wehwalt Koslovsky
und Frank Klötgen]. Durch den Abend des rasanten Wortwitzes führen der
Berliner Schriftsteller Martin Jankowski und der musikalischste deutsche
Bühnenpoet mit Band Ivo Lotion & die Mariachis! Eintritt 15 €, erm. 10 €
Erinnerung, sprich | Maxim Gorki Theater_Studiobühne
20.30 James Krüss (Helgoland 1926 – Gran Canaria 1997)
EINFÜHRUNG und GESPRÄCH: Klaus Doderer & Hans-Joachim Gelberg
MODERATION: Hartmut Diekmann * SPRECHER: Friedhelm Ptok
Im Mittelpunkt dieser Veranstaltung steht der 1997 verstorbene Autor
James Krüss. Als Gesprächspartner präsentieren der renommierte Kinderund Jugendliteratur-Forscher und langjährige Freund des Autors Klaus
Doderer sowie der Gründer des Kinder- und Jugendbuchverlags Beltz &
Gelberg Hans-Joachim Gelberg unterschiedliche Blickwinkel auf die Bedeutung des Sprachkünstlers für die Entwicklung der Kinderliteratur nach
1945. Im Anschluss ist Gelegenheit zur Diskussion.
Fokus Arabische Welt | Reflections | Haus der Berliner Festspiele_Große Bühne
21.00 Zukunftsvisionen über den Dialog mit der arabischen welt
mit Raja Alem Saudi-Arabien, Azouz Begag Frankreich, Necla Kelek D Pankaj
Mishra GB/Indien, Najem Wali Irak, Stefan Weidner D und Eliot Weinberger USA MODERATION: Michi Strausfeld
Der syrisch-libanesische Dichter Adonis hat vor einem Jahr in einem Essay den
Dogmatismus und kompromisslosen Wahrheitsanspruch der monotheistischen
Religionsgemeinschaften, zumal dann, wenn sie staatlich institutionalisiert seien,
als Hauptproblem des arabisch-westlichen Dialogs bezeichnet. In ökonomischer
Hinsicht besteht seit Jahrzehnten eine weitgehende Abschottung der EU – die
Bilder von gestrandeten, festgenommenen oder zu Tode gekommenen Bootsflüchtlingen werfen darauf ein grelles Licht. Eine Freihandelszone ist derzeit undenkbar. Das Podium geht der Frage nach, was sich ändern muss, um die arabisch-westliche Kommunikation in ein konstruktives Fahrwasser zu bringen.
Veranstaltung mit Simultanübersetzung. Kopfhörer erhalten Sie im unteren Foyer.
Fokus Arabische Welt | Haus der Berliner Festspiele_Oberes Foyer
21.00 Next Generation – junge Talente
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LESEN SOLL
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WISSEN
MODERATION: Florian Höllerer
SEITE 16
2009.
Ab Oktober
Fokus Arabische Welt | Specials | Haus der Berliner Festspiele_Seitenbühne
21.30 „Something Sweet“
von Hala Mohammad
Syrien
, Dokumentarfilm
An Süßigkeiten denkt der Schauspieler Abdel-Hakim Quatayfan nach zwei
Wochen Haft – aus denen neun Jahre wurden. Politische Häftlinge waren auch
der Poet Adnan Moqdad und die Schriftstellerin Hasiba Abdel-Rahman. Was
träumt man im Gefängnis? Gibt es dort Liebesgeschichten? Wie ist das Leben
danach? In dem feinfühligen Film werden Trauma und Träume, Wunden und
Stärke, die eine ganze Generation der intellektuellen Elite Syriens prägen, eindrucksvoll porträtiert. Anschließendes Gespräch mit der Regiesseurin.
22.30 Eliot Weinberger
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Der Bezug endet automatisch und muss nicht gekündigt werden.
Kaleidoskop | Haus der Berliner Festspiele_Oberes Foyer
USA
MODERATION: Claudia Schmölders * SPRECHER: Friedhelm Ptok
Vorname, Name
Einer der engagiertesten Autoren der USA, der New Yorker Eliot Weinberger, setzt
mit dem Essay-Band „Das Wesentliche“ seine Arbeit als „angenehm unaufdringlicher Aufklärer“ fort, wie Tobias Wenzel ihn in der Frankfurter Rundschau einmal
respektvoll nannte. Nach seiner politischen Abrechnung mit der Ära George W.
Bush in „What I heard about Iraq“, wendet er sich nun in scheinbar unverbundenen Bruchstücken aus 4000 Jahren Natur- und Menschheitsgeschichte dem Thema Globalisierung zu.
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28.07.2009
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MODERATION: Christian Junge * SPRECHERIN: Julia Malik
Rehab Bassam [Ägypten]. Die Bloggerin ist auch bekannt unter ihrem
Webnamen Hadouta (Ü: Fabel). Bassams Blog „Arruz bi-laban li-schakhsain“ (Ü: Milchreis für zwei), den sie mit zwei weiteren Bloggerinnen
schrieb, wurde 2008 in einem Erzählband veröffentlicht, der gleich zum
Bestseller avancierte. In einem fröhlich-bunten Ton sinnieren sie über das
Leben und erzählen seine Geschichten.
Mansoura Ezz Eldin [Ägypten]. Ihr zweiter Roman „Wara’ al-firdaus“ (Ü: Jenseits vom Paradies) erzählt von Selma, die nach einer gescheiterten Ehe zu ihren
Eltern zurückkehrt und dort ein Buch über ihre Familie schreibt, um ihre Vergangenheit verstehen und akzeptieren zu können. Ezz Eldins Erzählstil changiert
zwischen Traum und Realität, zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
Samar Yazbek [Syrien]. „Smell of Cinnamon“ (Ü: Zimtgeruch) erzählt von der
lesbischen Beziehung einer Damaszenerin und ihrer Dienerin. Am Tage regiert
die Herrin, nachts wird die Dienerin zur „Königin“. Am Ende erfahren beide
das Elend in einer Gesellschaft, die individuelle Freiheiten verweigert.
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Die USA nach dem 11. September und vor dem Kriegseintritt gegen den
Irak: Der Journalist Niklas Kalf tritt eine Reise ins Ungewisse an. Thomas
Hettche entwirft in seinem Roman „Woraus wir gemacht sind“ das Panorama eines ebenso vertrauten wie fremden Landes. Ein deutscher Entwicklungsroman, der in den USA spielt, in wunderbaren Beschreibungen
die Faszination des Landes einfängt und dafür mit einer Nominierung für
den Deutschen Buchpreis 2006 bedacht wurde.
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13 09 09
{sonntag}
Fokus Arabische Welt | Haus der Berliner Festspiele_Oberes Foyer
Fokus Arabische Welt | Haus der Berliner Festspiele_Oberes Foyer
Fokus Arabische Welt | Reflections | Haus der Berliner Festspiele_Oberes Foyer
11.00 Prosa der Arabischen Halbinsel I
15.00 Prosa der Arabischen Halbinsel II
16.30 Prosa der Arabischen Halbinsel III: Tabubruch versus Schweigen
MODERATION: Günther Orth * SPRECHER: Frank Arnold
Yousef Al-Mohaimeed [Saudi-Arabien]. Al-Mohaimeed ist in Europa bekannt geworden mit seinem in Saudi-Arabien verbotenen Debütroman
„Fikhakh al-ra’iha“ (Ü: Wölfe des Halbmonds), einer hinreißend-poetischen und surrealen Geschichte über drei Außenseiter. Er liest aus seinem
neuen Roman „Al-Hamam la yatir fi Buraida“ (Ü: In Buraida fliegen keine
Tauben), der von der subtil-offenen Tyrannei des sogenannten Tugendkomitees, erzählt, das jungen, unverheirateten Paaren in Riad nachstellt.
Abduh Khal [Saudi-Arabien]. Khal ist ein Meister detaillierter und komplex zusammengefügter Beschreibungen seines Landes. Der Romancier
und Erzähler widmet sich in seinen Werken dem Übersehenen und Übergangenen. Oft steht im Zentrum seiner literarischen Produktion das Dorf,
ein universelles Symbol der traditionellen arabischen Welt.
Arwa Abduh Othman [Jemen]. Arwa Abduh Othman webt Geschichten aus
dem seidenen Faden ihrer Kindheitserinnerungen, inspiriert von den Erzählungen ihrer Großmutter und dem Reichtum der jemenitischen Märchenwelt. Sie liest unter anderem „Shabbaik Labbaik“: Ein Mann heiratet
eine tyrannische Hündin, die sich als verhexte junge Schönheit offenbart,
was nicht unbedingt ein glückliches Ende verheißt.
Specials | Maison Victor
11.00 Der nächste Joyce kommt aus dem Orient
Samuel Shimon Irak/GroSSbritannien und Stefan Weidner Deutschland Moderation: Jan Valk * SPRECHER: Oliver Führmann
Der 1956 im Irak geborene Schriftsteller Samuel Shimon lebte in Syrien,
Jordanien, Libanon, Ägypten, Tunesien, Frankreich, heute London. Der
Publizist zählt zu den wichtigsten Vermittlern arabischer Literatur weltweit (u.a. Vorsitz der Jury zum Arab Booker Prize). Er liest aus seinem
Roman „An Iraqi in Paris“ und spricht mit dem Übersetzer Stefan Weidner
über die arabische Exilliteratur. – Eintritt frei
Fokus Arabische Welt | Reflections | Haus der Berliner Festspiele_Oberes Foyer
13.30 Welche Sprachen spricht die arabische Literatur?
mit Abbas Khider Irak/Deutschland, Leila Sebbar Frankreich/Algerien und Suleman Taufiq Syrien/Deutschland
MODERATION: Stefan Weidner
Welche literarischen Sprachen gibt es in der arabischen Literatur? Wo überschreitet die Literatur regionale und nationale Grenzen? Gerade die arabische
Welt ist geprägt von Migration und interkulturellen Einflüssen. Einwanderer,
Exilautoren, Palästinenser, Maghrebbewohner − die kulturelle Vielfalt innerhalb
der arabischen Welt ist groß. Dies wird auch in ihrer Literatur reflektiert. Veranstaltung mit Simultanübersetzung. Kopfhörer erhalten Sie im unteren Foyer.
Fokus Arabische Welt | Reflections | Haus der Berliner Festspiele
13.30 UNESCO-WORKSHOP: die magna Charta der internationalen kulturpolitik
SEITE 18
Das UNESCO-Übereinkommen zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt
kultureller Ausdrucksformen (2005) bringt das Völkerrecht in die Kulturpolitik. Ziel ist es, Voraussetzungen für die freie Entfaltung von Kulturen
sowie kulturelle Interaktion zwischen den Völkern zu schaffen. Die Mitgliedsstaaten verpflichten sich, die kulturelle Diversität mit politischen
Maßnahmen zu achten, zu schützen und zu fördern. Autoren aus verschiedenen Ländern sprechen über Chancen, die die Konvention in ihren Regionen und global ermöglicht. Interner Autorenworkshop in Kooperation mit
der Deutschen UNESCO-Kommission e. V. Geschlossene Veranstaltung.
MODERATION: Günther Orth * SPRECHERIN: Corinna Kirchhoff
Raja Alem [Saudi-Arabien]. Die Autorin liest aus ihrem in Deutschland
noch unveröffentlichten Roman „Sitr“ (Ü: Schleier): Mariam stößt nach
ihrer Scheidung auf die gesellschaftlichen Vorurteile und Erwartungen,
die an Konvention und Tradition festhalten. „Sitr“ gibt einen wertvollen
Einblick in das Leben heutiger Frauen der arabischen Welt.
Ali Al-Muqri [Jemen]. Der jemenitische Schriftsteller liest Auszüge aus
seinem Werk „Schwarzer Geschmack, schwarzer Geruch“ und führt uns in
die Welt des Pariavolkes „Achdam“ ein, das im Jemen eine rassistisch
diskriminierte, weitgehend tabuisierte Parallelgesellschaft bildet. Lebendig und mit Witz wird die Doppelmoral der gläubigen Araber durch den
Achdam Surur aufgedeckt.
mit Yousef Al-Mohaimeed Saudi-Arabien, Ali Al-Muqri Jemen, Raja Alem Saudi-Arabien
und Angela Tschorsnig Deutschland
MODERATION: Günther Orth
senheit seiner Charaktere mit nahezu groteskem Humor und hält dabei scheinbar
mühelos die Balance zwischen dem Tragischen und dem Banalen. Veranstaltung
mit Simultanübersetzung. Kopfhörer erhalten Sie im unteren Foyer.
Kaleidoskop | Haus der Berliner Festspiele_Seitenbühne
19.30 Hans Christoph Buch Deutschland
MODERATION: Marko Martin
Auf der Arabischen Halbinsel herrscht heute immer noch die Zensur als
Repressionsmittel für unbequeme Literatur. Regimekritik, Sex und Andersartigkeit sind nicht erwünscht und werden häufig ausgeblendet und
verboten. Der Schriftsteller selbst steht hier vor der Entscheidung: Tabubruch oder Schweigen? Was wird in den Romanen kommuniziert, was
nicht? Welche Tabus werden thematisiert, welche werden verschwiegen?
Heute lässt sich eine neue Tendenz, gesellschaftliche Tabus literarisch zu
brechen, beobachten. Was sind die daraus resultierenden Risiken und
Probleme? Autoren der Region sprechen über Möglichkeiten und Grenzen,
Chancen und Hoffnungen in ihrem literarischen Schaffen.
In seinem neuen Roman „Sansibar Blues oder: Wie ich Livingstone fand“
verknüpft der Grenzgänger zwischen Journalismus und Literatur drei historisch verbürgte Persönlichkeiten auf der legendären Gewürzinsel im Indischen Ozean mit der deutschen Kolonialgeschichte. In der Burleske
tummeln sich Sultanstöchter, Sklavenhändler und Spione.
Kaleidoskop | Haus der Berliner Festspiele_Seitenbühne
Boudjedra gehört zu den bedeutendsten Autoren des modernen Maghreb.
Der Autor liest aus dem Roman „Die Unordnung der Dinge“, den die
„FAZ“ mit folgenden Worten gewürdigt hat: „[...] ein mitreißender, atemlos gehetzter Roman, der von hundert Jahren maghrebinischer Verzweiflung kündet, ein Sprachkunstwerk.“
Fokus Arabische Welt | Haus der Berliner Festspiele_Oberes Foyer
19.30 rachid boudjedra algerien
MODERATION: Marie-Claude Souaid-Hesse * SPRECHER: Lars Rudolph
Specials | Erinnerung, sprich | Literatur auf celluloid | Babylon
16.00 Sizilien! I: Vincenzo Consolo italien
MODERATION: Maike Albath * SPRECHER: Friedhelm Ptok
Sein neuer Roman „Palermo. Der Schmerz“ spielt in der gleichnamigen
Stadt. Ein Bombenattentat im Jahr 1992 auf den Mafiaankläger Paolo Borsellino veranlasst den sizilianischen Schriftsteller Gioacchino Martinez zur
Rückkehr in sein hassgeliebtes Palermo, in die Hochburg der politischen
Zweideutigkeit und der Mafia. Veranstaltung auf Deutsch und Italienisch.
17.30 Sizilien! II: Leonardo Sciascia
Autoritratto, Dokumentarfilm, itOF, 27 min.
16.30 Jonas Hassen Khemiri schweden / tunesien
Moderation: Knut Elstermann * SprecherIN: Caroline Peters
„Montecore, ein Tiger auf zwei Beinen“ erzählt die Geschichte eines gewissen
Jonas. Sein Vater ist der Protagonist dieses Buches, der schon auf der ersten
Seite in edlem Zwirn auf der Dachterrasse seines luxuriösen New Yorker Lofts
auf und ab schlendert. Es ist der zweite Roman des Autors Jonas Hassen
Khemiri, 1978 in Stockholm geboren, Sohn einer Schwedin und eines Tunesiers. Er wurde mit dem Per-Olof-Enquist-Preis ausgezeichnet.
Specials | Baxpax lounge und Dachterrasse
20.00 Eine aufs Dach − SLAM ganz oben!
Slamshow mit Queen KA Quebec/Kanada, Josep Pedrals Katalonien/Spanien, Masha Schweiz, Stefano Raspini Italien und Überraschungsgästen!
Moderator: Martin Jankowski, DJ MrHi. – Eintritt frei
Kaleidoskop | Haus der Berliner Festspiele_Seitenbühne
„Leonardo Sciascias Kriminalromane haben nie einen Zweifel daran gelassen, dass Sizilien und die Mafia im politischen Diskurs Italiens mehr sind
als die metaphorische Idee der ,fratellanze’ oder ,famiglia’ − ein realer
Staat im Staate“, schrieb Beatrix Langner einmal in der „SZ“. Und Sciascia selbst sagte, man müsse ganz Sizilien unter Wasser setzen, erst danach könne man anfangen, wieder Ordnung zu schaffen − ein Satz, der
zum Sprichwort auf Palermos Straßen geworden ist. Der Dokumentarfilm
gewährt Einblicke in das literarische Werk und das politische Wirken dieses unerschrockenen Einzelgängers.
18.00 Sizilien! III: Podiumsdiskussion zum 20. Todestag von Leonardo Sciascia 18.00 Colm Tóibín Irland / USA
MODERATION: Wilfried F. Schoeller * SPRECHER: Frank Arnold
Der Autor liest aus „Mütter und Söhne“, einem soeben erschienenen Band mit
Kurzgeschichten. Oft schildert Tóibín die Behausungen und die Beziehungen
der Menschen, die darin leben, beschreibt Alltagsdetails – Dialoge, Gedanken,
Beobachtungen, Erlebnisse – und spart Erklärungen aus. Das Unausgesprochene steht im Zentrum und motiviert die Handlung: ein untergründiger Schmerz,
eine schwer zu fassende Befremdung, eine mühsam gehaltene Balance. Lothar
Müller nannte Tóibín „einen der großen Erzähler seiner Generation“.
mit: Vincenzo Consolo Italien, Helene Harth Deutschland, Amara Lakhous algerien/italien, Susanne Schüssler Deutschland MODERATION: Maike Albath
Fokus Arabische Welt I Reflections | Haus der Berliner Festspiel_Oberes Foyer
Vincenzo Consolo, geboren 1933 in Sizilien, wurde mit seinem Romanerstling
„Die Wunde im April“ bekannt. 1992 erhielt er für seinen Roman „Nottetempo, casa per casa“ (dt. „Bei Nacht, von Haus zu Haus“) den Premio Strega.
Helene Harth. Nach der Habilitation an der Universität Erlangen-Nürnberg
zählten die Universitäten Passau und Saarbrücken zu ihren Stationen als
Romanistik-Professorin. 1993 gründete sie das Institut für Romanistik an
der Universität Potsdam. Sie hat „Zibaldone. Zeitschrift für italienische
Kultur der Gegenwart“ mitbegründet.
Amara Lakhous, 1970 in Algier geboren, lebt seit 1995 in Rom. Er studierte Philosophie in Algier und interkulturelle Beziehungen in Rom.
„Krach der Kulturen um einen Fahrstuhl an der Piazza Vittorio“ ist sein
erstes Buch in deutscher Übersetzung.
Susanne Schüssler. Schon vor ihrem Germanistikstudium und auch während ihrer Studienzeit arbeitete sie in verschiedenen Verlagen. In den Wagenbach Verlag kam sie 1990. 2002 übernahm sie die Leitung des von
ihrem Mann Klaus Wagenbach gegründeten Verlags. Veranstaltung auf
Deutsch und Italienisch.
MODERATION: Suleman Taufiq
mit Mansoura Ezz Eldin Ägypten und Hassan Khader Palästina
19.30 Sizilien! IV: Leonardo Sciascia
Porte Aperte, Film, Italien 1990, OmeU
„Man schläft bei offenen Türen“, der 1987 erschienene Roman Sciascias,
wurde Anfang der 1990er Jahre von dem italienischen Regisseur Gianni
Amelio verfilmt. Im Jahr 1937 steht der Sizilianer Tommaso Scalia als
dreifacher Mörder vor Gericht. Schon vor der Verurteilung ist Scalia so gut
wie tot. Ein befreundeter Bauer will ihm helfen. Doch die scheinbare Rettung ist nicht von Dauer. Regisseur: Gianni Amelio. In Kooperation mit
dem Italienischen Kulturinstitut.
18.00 über die gesetze des arabischen buchmarktes
Fokus Arabische Welt | Haus der Berliner Festspiele_Oberes Foyer
21.00 marokko: alltag und ausnahmezustand
MODERATION und SPRECHER: Hartmut Fähndrich
Yassin Adnan [Marokko]. Adnan gehört zu der jungen Schriftstellergeneration Marokkos. Er schreibt mit Witz und Ironie über die kleinen und
großen Tragödien des alltäglichen Lebens. Er liest die Kurzgeschichten
„Nur ein Gewäsch in Weiß“, die Gedanken einer Hure offenbart, und „Wer
glaubt schon Briefen“, in der ein Halunke erfahren muss, dass Lügen
kurze Beine haben.
Mahi Binebine [Marokko]. Binebine durchleuchtet in seinem Roman
„Kannibalen“ die dunkle Realität jener Menschen, die alltäglich unter Lebensgefahr die Reise der Hoffnung von Nordafrika nach Europa antreten,
nur um einem brutalen und erbarmungslosen Kampf ums Überleben ausgesetzt zu werden.
Kaleidoskop | Collegium Hungaricum Berlin
In den arabischen Ländern besteht aus Sicht westlicher Kritiker ein deregulierter
Buchmarkt. Welche Mechanismen und Strukturen des Publizierens, welche Akteure und Entscheidungsprozesse gibt es in der arabischen Welt? Welches sind
die Unterschiede zu und Gemeinsamkeiten mit Deutschland? Veranstaltung mit
Simultanübersetzung. Kopfhörer erhalten Sie im unteren Foyer.
Kaleidoskop | Collegium Hungaricum Berlin
19.00 Wojciech Kuczok Polen
MODERATION: Marius Meller * SPRECHER: Friedhelm Ptok
„Kuczok ist der stilsicherste, musikalischste und leidenschaftlichste
Schriftsteller, den die polnische Literatur zurzeit zu bieten hat“, schreibt
Jörg Plath in der „Frankfurter Rundschau“. Der vor Zorn glühende, in
sarkastischem Ton erzählte Roman „Dreckskerl“ handelt von den dramatischen Wendungen der deutschen und polnischen Geschichte im
20. Jahrhundert, deren Gewalt sich im privaten Leben einer Familie fortsetzt. Veranstaltung mit Simultanübersetzung.
Kaleidoskop | Haus der Berliner Festspiele_Große Bühne
19.30 Tim Parks GroSSbritannien / Italien
MODERATION: Gabriele von Arnim * SPRECHER: Frank Arnold
Parks neuer Roman „Träume von Flüssen und Meeren“ ist ein Gesellschaftspanorama des modernen Indien: Ein Sohn taucht in die anthropologische Gedankenwelt seines Vaters ein. In seinen Werken begegnet der Autor der inneren Zerris-
21.00 Dorota MasŁowska
MODERATION: Knut Elstermann * SPRECHERIN: Beata Lehmann
Die 1983 geborene Autorin wurde für „Die Reiherkönigin“ mit dem höchsten
polnischen Literaturpreis Nike ausgezeichnet. Der Roman ist ein schonungsloser Rap über den Existenzkampf in der Medien- und Konsumwelt, den der
Protagonist Stan Retro, ein Popsänger auf dem absteigenden Ast, zu führen
hat: Von seiner Freundin verlassen, hetzt die Presse ihn mit verleumderischen Meldungen über sein Sexualleben. „Ein wütender, wahrer, glanzvoller
Roman […] So hintersinnig, so stark kann Literatur sein.“ (Der Spiegel)
Fokus Arabische Welt | Erinnerung, sprich | Haus der Berliner Festspiele_Seitenbühne
21.00 In memoriam Mahmoud Darwish
Es lesen Adel Karasholi Syrien, Hassan Khader Palästina, Hala Mohammad Syrien,
Amjad Nasser Jordanien/GroSSbritannien, Fatima Naoot Ägypten und Joachim Sartorius
MODERATION: Adel Karasholi
Der arabisch-deutsche Lyriker Adel Karasholi hat viele Gedichte des palästinensischen Dichters Mahmud Darwisch ins Deutsche übertragen, zuletzt das Poem „Der Würfelspieler“, das Darwisch kurz vor seinem Tod im
August 2008 veröffetlichte. In einer Hommage zeichnet Karasholi den
Lebensweg Darwischs nach und liest einige seiner Gedichte in deutscher
Sprache. Die Originaltexte werden von Lyrikerinnen und Lyrikern aus verschiedenen arabischen Ländern und Joachim Sartorius gelesen.
14 09 09
{montag}
Fokus Arabische Welt | Collegium Hungaricum Berlin
Kaleidoskop | Collegium Hungaricum Berlin
Kaleidoskop | Haus der Berliner Festspiele_Seitenbühne
Literaturen der Welt | Institut Français de Berlin
11.00 Workshop: Arabische Menschen-
rechtler und Journalisten gegen Völkermord in Darfur / Sudan
19.00 Péter Nádas Ungarn
19.30 Monica Ali GroSSbritannien
20.30 Marie Darrieussecq Frankreich
Der Schriftsteller und Fotograf gehört zu den großen Persönlichkeiten der
ungarischen Gegenwartsliteratur. Sein „Buch der Erinnerung“ wurde als
Epochenroman gefeiert und mit den Werken von Proust oder Musil verglichen. Er liest aus „Die Bibel“, seinem Erstling von 1965, der nun erstmals
in deutscher Übersetzung erscheint. Der damals 23-Jährige nahm darin
eines seiner großen Themen vorweg: die Bewältigung einer Kindheit in
Zeiten des Stalinismus. Der Protagonist, Sohn hoher Funktionäre, lebt seine sadistischen Neigungen an einem Dienstmädchen vom Lande aus. Als
er eines Tages die Bibel im Bücherschrank seiner Eltern entdeckt und sie
vor den Augen des entsetzten Mädchens zerreißt, kommt es zum offenen
Konflikt. Mit freundlicher Unterstützung der Lelbach-Stiftung.
2003 wurde Monica Alis Debüt „Brick Lane“ für die höchste britische
Literaturauszeichnung nominiert, den Man Booker Prize for Fiction. Die
Tochter eines bengalischen Vaters und einer englischen Mutter wollte damit ein „Klischee herausfordern“: „Wir sehen einen Sari oder ein Kopftuch – und haben schon eine Meinung über die Person darunter. Jetzt
kommen die Leute zu mir und sagen, dass sie ihre indische oder bengalische Nachbarin mit ganz anderen Augen sehen.“ Sie liest aus ihrem neuen Roman „Hotel Imperial“.
Ihr erster Roman „Truismes“ (dt. „Schweinerei“, 1997) wurde von Jean
Luc Godard verfilmt. In diesem Jahr stellt die Autorin ihren 2007 in
Frankreich erschienenen Roman „Tom est mort“ vor. Eine Mutter schreibt
gegen das Vergessen an. Sie verlor ihren viereinhalbjährigen Sohn Tom vor
zehn Jahren und erzählt nun die Geschichte seiner ersten Lebenstage.
Und einen zweiten Roman, der von einer jungen Frau erzählt, deren Mann
vom Besorgen des Abendbrotes nicht mehr nach Hause kommt, spurlos
verschwunden ist und die Protagonistin in ihrer verzweifelten Suche nach
ihm „Gespenster sehen“ lässt.
REFERENT: Ulrich Delius
Auch in vielen arabischen Staaten wird der Genozid in Darfur weitestgehend ignoriert, was als Chiffre für den Stand der Menschenrechte gelten
kann. 400.000 Menschen verloren seit 2003 ihr Leben. Im Zentrum des
Workshops stehen das gefährliche Engagement arabischer Menschenrechtler und Journalisten für Darfur und das Schweigen arabischer Regierungen zu diesem Thema. In Kooperation mit der Gesellschaft für bedrohte Völker e.V.
Fokus Arabische Welt | Collegium Hungaricum Berlin
13.00 Workshop: Zwangsassimilierung der Kurden in Syrien
REFERENTIN: Sarah Reinke
MODERATION: Lothar Müller
Erinnerung, sprich | Institut français de Berlin
19.00 François Marie Arouet Voltaire (Paris 1694 − Paris 1778)
19.30 Wer entscheidet, was wir lesen? Die Macht der Literaturpreise MODERATION: Maike Albath * PODIUM: Sigrid Löffler, Kristina Lugn
und Enrique Vila-Matas
Die Tatsache, dass Voltaire in Paris geboren und gestorben ist, sagt viel
über die Stadt Paris, aber gar nichts gegen das modern bewegte Leben
Voltaires aus: Die scharfe Zunge des Jesuitenschülers brachte ihm mehrfach Prügel und die Bastille ein – aber auch viele sich daran anschließende Auslandserfahrungen, von denen er inspiriert immer wieder in sein ihm
suspektes Frankreich zurückkehrte. Die Marquise du Châtelet bot ihm
über 16 Jahre lang ein für ihn ungemein schöpferisches Zuhause, in dem
auch das Stück „Mahomet“ entstand.
Kaleidoskop | Kleisthaus
Fokus Arabische Welt | Reflections | Heinrich Böll Stiftung_Beletage
REFERENTIN: Ulrich Delius und ein Vertreter des Vereins für Deutsch-
Kabylische Freundschaft
19.00 Luis Leante spanien: „Liebst du mich?“
Mehr als 40 Jahre nach der Unabhängigkeit Algeriens warten die Kabylen
noch immer auf die Anerkennung grundlegender Rechte. Obwohl ihre
Sprache offiziell anerkannt ist, setzt die Regierung die Politik der Arabisierung fort. So droht das Ende der Jahrtausende alten Sprache und Kultur. Workshop zur Information über die Kultur der Kabylen und ihren
Kampf für Demokratie. In Kooperation mit der Gesellschaft für bedrohte
Völker e.V.
19.30 Nördlich der Sahara: ein maghrebinischer Blick auf Afrikas Entwicklung
»Eine wunderschöne Liebesgeschichte …, die den Leser von der ersten
Seite an in ihren Bann zieht« schwärmt Mario Vargas Llosa über den mit
dem Alfaguara-Preis ausgezeichneten Roman von Luis Leante. Ein seltsamer Zufall lässt Montse ihre tot geglaubte Jugendliebe Santiago suchen – eine
abenteuerliche Reise durch die Wüste Sahara beginnt. – Eintritt frei
Fokus Arabische Welt | Collegium Hungaricum Berlin
15.00 Workshop: Kabylen in Algerien fordern Anerkennung ihrer Sprache und Kultur
EINFÜHRUNG: Hartmut Diekmann
SPRECHER: Nadja Schulz-Berlinghoff, Frank Arnold
MODERATION: Martin Jankowski * SPRECHERIN: Tatiana Nekrasov
Fokus Arabische Welt | Helene Nathan Bibliothek Neukölln
Kaleidoskop | Haus der Berliner Festspiele_Seitenbühne
18.00 Sayed Kashua Palästina / Israel
MODERATION: Barbara Wahlster * SPRECHER: Burghart Klaußner
Ein junger Journalist kehrt in sein arabisches Heimatdorf zurück, unweit
von Jerusalem. Schon immer hat man hier isoliert gelebt, schon immer
hat man sich inmitten der jüdischen Bevölkerung als Außenseiter gefühlt. In seinem zweiten Roman „Da ward es Morgen“ greift der junge
arabische Autor dieses Thema erneut auf und entwirft ein apokalyptisches Panorama.
19.00 Yussef Bazzi libanon
Moderation: Sven Arnold * SprecherIN: Stella Hilb
In „Yassir Arafat sah mich an und lächelte“ berichtet ein Junge, wie er im
libanesischen Bürgerkrieg mit 14 Jahren rekrutiert wird, kämpft und tötet.
Parallel dazu führt er weiterhin sein normales Leben, geht zur Schule,
macht Erfahrungen mit Mädchen, Pornos und Alkohol. Gewalt als alltägliches Phänomen lässt auch ihn abstumpfen, Krieg ist für ihn ein Spiel .
Eintritt frei
Specials | Haus der Berliner Festspiele_Große Bühne
Fokus Arabische Welt | Reflections | Haus der Berliner Festspiele_Oberes Foyer
18.00 Was kommt rüber? – Arabische Literatur im Westen
Mit Sinan Antoon Irak/USA, Inam Bioud Algerien und Hartmut Fähndrich Schweiz
MODERATION: Leila Chammaa
Erfährt arabische Literatur einen Aufschwung in Deutschland? Wer aber
entscheidet eigentlich, welche arabischen Werke übersetzt und veröffentlicht werden? Nach welchen Kriterien gehen deutsche und westliche Verleger vor? Welche Wirkung hat dies auf arabische Autoren? Gibt es ein
arabisches Schreiben für westliche Verlage? Sind die ausgewählten Werke
repräsentativ für arabische Literatur oder schreiben im Orient ganz andere
„literarische Stars“, von denen wir westlichen Leser nichts wissen? Veranstaltung in englischer Sprache.
19.30 Richard David Precht Deutschland
MODERATION: Christine Eichel
Der in Köln und Luxembourg lebende Philosoph, Autor und Publizist Richard
David Precht ist durch seinen Bestseller „Wer bin ich – und wenn ja, wie
viele?“ einem breiten Publikum bekannt. Sein neues Buch „Liebe. Ein unordentliches Gefühl“ richtet der Autor an alle, „die Liebes-Ratgebern nicht
trauen, aber trotzdem wissen wollen, was es mit der Liebe auf sich hat“.
MODERATION und SPRECHER: Florian Höllerer
Reflections | Instituto Cervantes
Welche Rolle spielen Literaturpreise und inwiefern beeinflussen sie uns
als Leser? Diese Frage diskutieren unsere Gäste aus unterschiedlicher
Perspektive. Kristina Lugn ist Mitglied des Nobelkomitees, das jährlich
rund 700 Spezialisten weltweit aufruft, Kandidaten vorzuschlagen. Welche Kriterien werden angewandt, um aus der Fülle von Vorschlägen den
Nobelpreis für Literatur zu ermitteln? Sigrid Löffler verließ die Jury des
Heinrich-Heine-Preises wegen rufschädigender Behauptungen von Mitjuroren über den Preisträger Peter Handke. Enrique Vila-Matas erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Premio Herralde de Novela. Welchen Einfluss nehmen diese Ehrungen auf sein literarisches Schaffen und
den Erfolg? – Eintritt frei
Mehr als zwei Millionen Kurden Syriens leiden seit 50 Jahren unter der
„Arabisierungspolitik“. Zehntausende wurden zu Staatenlosen erklärt, viele vertrieben. Unterricht in Kurdisch und kurdische Kultur sind verboten.
Der Workshop macht die Arabisierungspolitik zum Thema. Was bedeutet
sie für die kulturelle Identität der syrischen Kurden? Welche Antwort haben die kurdischen Kulturschaffenden auf sie? In Kooperation mit der
Gesellschaft für bedrohte Völker e.V.
SEITE 20
MODERATION: Bernhard Robben * SPRECHERIN: Nina Petri
mit Yassin Adnan Marokko, Inam Bioud Algerien, Rachid Boudjedra Algerien und Youssouf Amine Elalamy Marokko
MODERATION: Sonja Hegazy
Erinnerung, sprich | Maxim Gorki Theater_Studiobühne
20.30 Tschingis Aitmatow (Scheker, Kirgisistan 1928 – Nürnberg 2008)
EINFÜHRUNG: Hartmut Diekmann * SPRECHERIN: Simone Kabst
An diesem Abend erinnern wir uns an einen der bekanntesten Schriftsteller der ehemaligen Sowjetunion. Der gebürtige Kirgise, der hauptsächlich
in Russisch mit poetischen Bildern seine kirgisische Heimat beschrieb, ist
letztes Jahr gestorben. Es wird die bekannte Liebesgeschichte „Dshamilja“ vorgestellt, mit der er Weltruhm erlangte.
Kaleidoskop | Babylon
21.00 Paolo Giordano Italien
MODERATION: Thomas Wild * SPRECHERIN: Julia Jäger
„Zum Teufel noch mal, was für ein großartiger Schriftsteller, schon mit
26 Jahren!“ Andrea Camilleri feiert mit diesem Ausruf Paolo Giordano für
„Die Einsamkeit der Primzahlen“. Der Roman führte 2008 in Italien monatelang die Bestsellerliste an und wurde mit dem renommierten Premio
Strega ausgezeichnet. In ebenso klarer wie poetisch-eindringlicher Sprache erzählt er von Alice und Mattia, zwei Seelenverwandten, deren Kindheitsdramen bis in ihr Erwachsenenleben hinein fortwirken.
Reflections | Haus der Berliner Festspiele_Große Bühne
Geografisch fest auf dem afrikanischen Kontinent verortet, erscheint der
Norden Afrikas als Übergang zweier „Welten“: der afrikanischen und der
arabischen. Das Paradigma der Trennung jedoch ist wesentlich geschaffen durch den europäischen Kolonialismus und die nach dem Zweiten
Weltkrieg entstandenen Regionalwissenschaften. Dabei haben Händler
und Heilige, Missionare und Migranten die Sahara früh schon zu einer
Brücke zwischen den Kulturen gemacht. Doch welchen Bezug hat der
Norden Afrikas heute zum Rest des Kontinents? Welches Bewusstsein für
seine Probleme, welches Interesse an seiner Entwicklung, welche Erfahrung mit seinen Menschen? Die AutorInnen gehen diesen Fragen nach
und werfen einen maghrebinischen Blick auf Afrika. Veranstaltung mit
Simultanübersetzung. – Eintritt frei
21.00 Necla Kelek Deutschland
MODERATION: Wilfried F. Schoeller
„Der Tschador macht die Frauen zu einem entpersönlichten Nichts“, sagt
die streitbare Sozialwissenschaftlerin und Frauenrechtlerin Necla Kelek.
Für ihr neues Buch „Bittersüße Heimat“ reiste sie kreuz und quer durch
die Türkei, zu Frauenorganisationen, christlichen Gemeinden und entführten deutschtürkischen Bräuten. Sie berichtet aus einem Land, gefangen
zwischen Tradition und Moderne, dessen Aufnahme in die Europäische
Union diskutiert wird.
Fokus Arabische Welt | Reflections | Haus der Berliner Festspiele_Oberes Foyer
Reflections | Literaturhaus Berlin
20.00 Gerald Uhlig-romero Deutschland
MODERATION: Volker Panzer
„Und trotzdem lebe ich. Mein Kampf mit einer rätselhaften Krankheit“:
Gerald Uhlig erzählt eindringlich von seinem lebenslangen Leiden
an einem seltenen Gendefekt und seiner jahrzehntelangen Odyssee zu
den verschiedensten Ärzten, Quacksalbern und Wunderheilern. Wie die
Angst vor einem vorzeitigen Tod besiegen? Auf diese Frage versucht der
Gründer des Berliner „Café Einstein“ Antworten zu finden.
21.00 Bloggen literarisch
Alban Nikolai Herbst
Deutschland
im Gespräch mit Rehab Bassam
Ägypten
Das Internet und vor allem Weblogs werden mit wachsender Tendenz literarisches Forum für Autoren und Verleger. Literarische Tagebücher, Kurzgeschichten, Gedichte und Diskussionen – die Möglichkeiten und die Vielfalt sind groß. In der arabischen Welt führt Bloggen – wie im Falle Rehab
Bassams – auch zur konventionellen Veröffentlichung auf Papier. Welche
neuen literarischen Strömungen entwickeln sich durch das Bloggen? Entsteht eine neue, entanonymisierte Beziehung von Autor und Leser? Veranstaltung in englischer Sprache.
Kaleidoskop | Literaturladen WIST (Potsdam)
Literaturen der Welt | Haus der Berliner Festspiele_Oberes Foyer
19.30 Andrés Neuman Argentinien
MODERATION: Michi Strausfeld * SPRECHER: Kathleen Gallego Zapata
Für „Der Reisende des Jahrhunderts“ wurde der erst 32-jährige Schriftsteller und Dichter mit dem renommierten spanischen Premio Alfaguara
ausgezeichnet. Sein Roman spielt im Deutschland des 19. Jahrhunderts,
in der fiktiven Stadt Wandernburgo, südlich von Berlin. Kein historischer,
sondern ein futuristischer Roman, der in der Vergangenheit spielt, mit fein
gezeichneten Charakteren und einer großen Liebesgeschichte.
20.00 Eliot Weinberger USA : „Das wesentliche“
Moderation: Carsten Wist * Sprecherin: Beatrice Faßbender
Der New Yorker, einer der engagiertesten Publizisten der USA, verbindet
4000 Jahre Natur- und Menschheitsgeschichte zu einem faszinierend erhellenden und weltumspannenden Bild, in dem das Wort Globalisierung
plötzlich einen neuen und zugleich wärmeren Sinn bekommt. – Eintritt frei
Kaleidoskop | Haus der Berliner Festspiele_Seitenbühne
21.00 Michael Greenberg USA
MODERATION: Gabriele von Arnim * SPRECHER: Burghart Klaußner
In dem autobiografischen Roman „Der Tag, an dem meine Tochter verrückt
wurde“ schildert Michael Greenberg die dramatischen Folgen der Psychose
seiner damals 15-jährigen Tochter Sally. Er begleitet sie bei der Therapie
und protokolliert sowohl die Entwicklung der Krankheit und die Heilungsstadien bis hin zu einem halbwegs normalen Leben, als auch die eigene Hilflosigkeit und die Auswirkungen auf seine Beziehungen und seine Umwelt.
15 09 09
{dienstag}
Kaleidoskop | Haus der Berliner Festspiele_Seitenbühne
Reflections | Haus der Berliner Festspiele_Große Bühne
Fokus Arabische Welt | Haus der Kulturen der Welt
Kaleidoskop | Babylon
18.00 Luis Leante spanien
19.30 Raffaele Cantone Italien
20.00 Assia Djebar Algerien zu Gast bei Navid Kermani und Terézia Mora
21.00 Robert Littell USA
Mit Assia Djebar, der renommierten algerischen Schriftstellerin, startet
der „Literarische Salon“ des Hauses der Kulturen der Welt, zu dem Navid
Kermani und Terézia Mora internationale Autoren einladen. Es geht um
Texte, Worte und Bücher und um das Schreiben. Gelesen wird aus Assia
Djebars Buch „Nirgendwo im Haus meines Vaters“, aber auch aus Texten,
die Djebar bewegen, sie bewegt haben und dem Salonpublikum ihren Kosmos des Schreibens öffnen. Eintritt: 8 €, erm. 6 €
Der Meister des US-amerikanischen Spionage-Thrillers erzählt in „Das
Stalin-Epigramm“ eine Geschichte über eine finstere Epoche Russlands, beruhend auf einer persönlichen Begegnung. Moskau 1934: Der
einst berühmte Dichter Ossip Mandelstam ist in Ungnade gefallen. In
unerschütterlichem Glauben an die Macht des Wortes will er mit einem
Gedicht das Volk aufrütteln. Doch jeder einzelne der 16 Verse kann
den Tod bedeuten. „Grandios“, urteilte „Publishers Weekly“ über den
Roman.
MODERATION: Michi Strausfeld * SPRECHERIN: Michaela Steiger
„Eine wunderschöne Liebesgeschichte voller grandioser Landschaftsbeschreibungen, die den Leser von der ersten Seite an in ihren Bann
zieht“, schwärmt Mario Vargas Llosa über „Liebst du mich“, den mit
dem Premio Alfaguara 2007 ausgezeichneten Roman von Luis Leante. Ein seltsamer Zufall lässt Montse ihre tot geglaubte Jugendliebe
Santiago suchen – eine abenteuerliche Reise durch die Wüste Sahara
beginnt.
Specials | Literatur hinter Gittern | JVA Tegel
18.00 John Wray USA liest aus „Retter der Welt“
MODERATION: Martin Jankowski.
Anmeldung unter: Fax. 030 - 27 87 86 85
Literaturen der welt | Institut français de Berlin
19.00 Yvon Le Men Frankreich
MODERATION: Barbara Wahlster * SPRECHER: Vadim Glowna
In kurzen Erzählungen voller atmosphärischer Dichte erinnert sich der
Lyriker in seinem ersten Prosaband „Das erste Mal ein letztes Mal“ an
seine Kindheit und Jugend in der Bretagne, dem Land der Menhire
unter einem grauen Himmel. Heute setzt Le Men sich für den Erhalt
der bretonischen Kultur ein, die er mit seinen preisgekrönten Gedichten bereichert. Er liest auch aus der Lyriksammlung „Besoin de
poème“.
Specials | Collegium Hungaricum Berlin
19.00 Deutsch-Ungarisches Literatur-
quartett – Vier junge Autorinnen stellen sich vor
MODERATION: Gregor Dotzauer * sprecherIN: Julia Dietze und Rike Schmid
Kornélia Deres [Ungarn] wurde 1987 geboren, ist Dichterin, Theaterkritikerin und Gründungsredakteurin der Zeitschrift „Puskin Utca“. Gegenwärtig studiert sie Hungarologie und Anglistik. Sie veröffentlicht ihre Texte
seit 2003.
Susanne Heinrich [Deutschland], Jahrgang 1985, studierte am Deutschen
Literaturinstitut in Leipzig. Sie hat einen Erzählband und zwei Romane veröffentlicht, zuletzt „So, jetzt sind wir alle mal glücklich“ (2009), der drei
Paare im Niemandsland zwischen Single-Leben und Ehe begleitet.
Lidi Kupcsik [Ungarn], geboren 1981 in Miskolc, beendete 2006 ihr Hungarologiestudium mit dem Diplom. Sie publiziert Prosa und Lyrik in Anthologien, 2008 erschien ihr Gedichtband „a.k.a.“. „Ich schreibe mühsam
und wenig“, sagt sie über sich.
Judith Schalansky [Deutschland], geboren 1980 in Greifswald. Ihr eindringliches literarisches Debüt „Blau steht dir nicht“ über eine Kindheit auf Usedom erschien 2008. „Die Sprachfertigkeit der Autorin und die Poesie, die
aus dem Zusammentreffen von Bildern und Text entsteht, sind ergreifend“,
schrieb die „FAZ“. Im Herbst 2009 kommt ihr „Atlas der abgelegenen Inseln“ heraus. Mit freundlicher Unterstützung der Lelbach-Stiftung.
Roberto Giardina im Gespräch mit Raffaele Cantone
EINFÜHRUNG und MODERATION: Laura Garavini
SPRECHER: Frank Arnold
Der in Neapel geborene Raffaele Cantone war von 1999 bis 2007 als
leitender Staatsanwalt der Antimafia-Behörde an allen großen Prozessen
gegen die Camorra-Clans beteiligt. Nun legt der 45-Jährige mit „Allein
für die Gerechtigkeit“ seine aufsehenerregende Biografie vor, die in Italien monatelang auf der Bestsellerliste stand. Der Autor erzählt eindrücklich, wie er zum „Feind Nummer eins“ des organisierten Verbrechens wurde.
Specials | Haus der Berliner Festspiele_Seitenbühne
19.30 New german poetry
MODERATION: Michael Braun
Daniela Danz, laut ZEIT die „neue Stimme der deutschen Lyrik“, wurde
1976 in Eisenach geboren. 2004 veröffentlichte sie den Gedichtband
„Serimunt“: kritische Betrachtungen des Alltags in ostdeutscher Landschaft. Ihr neuer Lyrikband „Pontus“ (2009) befasst sich mit der Geschichte und den Mythen der Länder am Schwarzen Meer.
Nico Bleutge gewann 2001 den Literaturwettbewerb open mike in Berlin
und erhielt bereits vor der Veröffentlichung seines ersten Gedichtbandes
mehrere Auszeichnungen. Als „klare konturen“ 2006 erschien, waren sich
die Feuilletons in ihrem überschwänglichen Lob einig. Mit seinem zweiten
Band „Fallstreifen“ konnte er an den Erfolg anknüpfen. Derzeit schreibt er
an seinem ersten Roman.
Christoph Leisten veröffentlicht seine Gedichte und Essays seit 1996.
Schauplatz seiner Texte ist oft Marokko, wohin er mehr als zwei Dutzend
Reisen unternommen hat. „Marrakesch, Djemaa el Fna“ fand 2005 große
Beachtung bei Kritik und Publikum. „Das Gedicht ist ein Unterwegssein,
das um sein Ziel nicht weiß“, sagt Leisten über seine in ihrer Suche bestechend klare Lyrik.
Volker Sielaff lebt als Autor und freier Kulturjournalist in Dresden. Seit
1990 veröffentlicht er seine feinsinnigen Gedichte, Essays und Kritiken in
renommierten Literaturzeitschriften, Anthologien und Tageszeitungen.
2003 erschien der Gedichtband „Postkarte für Nofretete“. „Ein präziser
Beobachter, der ohne inflationäre Metaphern auskommt.“ (taz)
19.30 Khaled Al-Khamissi – Taxi in Kairo / Bestseller in Egypt
MODERATION: Christian Junge * SPRECHERIN: Nina West
Der Journalist und Schriftsteller Al-Khamissi liest aus seinem Roman
„Taxi“, der in seinem Heimatland zum Bestseller wurde. Durch 58 fiktive
Monologe, von realen Unterhaltungen inspiriert, wird das kaleidoskopische Universum der 80.000 Taxifahrer offenbart, die sich täglich durch
das Verkehrschaos der Megastadt Kairo schlagen. „Taxi“, ein Werk zwischen Stadtsoziologie, Ethnologie und mündlicher Überlieferung, ist in
der Sprache des Alltags als poetische Hommage an die Taxifahrer Kairos
geschrieben.
Specials | Felleshus der Nordischen Botschaften
Reflections | Instituto Cervantes
19.30 Alma Guillermoprieto Mexiko
MODERATION: Peter B. Schumann * SPRECHERIN: Beatrice Faßbender
SEITE 22
1970 verließ die junge Mexikanerin Alma Guillermoprieto New York, um in
Havanna an der Staatlichen Ballettschule zu lehren. Ihr Buch „Havanna
im Spiegel. Eine Erinnerung an die Revolution“ führt in eine Zeit, als ein
ganzer Kontinent an Fidel Castros Lippen hing, während das Experiment,
über das er redete, längst gescheitert war, als Tänzer und Revolutionäre
dieselbe Bühne bevölkerten und ein Pas de deux sich in einen politischen
Akt verwandelte. – Eintritt frei.
Specials | Radialsystem
20.00 Christina Weiss im Gespräch mit Ingo Metzmacher
„Vorhang auf! Oper entdecken und erleben“ – das neue Buch Ingo Metzmachers wird vorgestellt. Der Dirigent entführt auf höchst unterhaltsame
und persönliche Weise in die lebendige Welt der Oper: Seit Jahrhunderten
zieht die Oper die Menschen in ihren Bann. Weshalb hat sie bis heute
nichts von ihrer Faszination verloren? Worin liegt dieser Zauber, dem man
sich nur schwer entziehen kann? Und was erzählt uns die Musik, was
Worte uns nicht sagen können? Kaum jemand vermag besser darüber zu
schreiben als Ingo Metzmacher, der seit 20 Jahren als Dirigent im Orchestergraben steht und mit den bedeutendsten Sängern und Regisseuren
zusammengearbeitet hat. „Vorhang auf! Oper entdecken und erleben“
wird erstmals vorgestellt. Eintritt: 8 €, erm. 6 €.
19.30 Kjell Askildsen und Ingrid Z. Aanestad norwegen: „Entdeckungen“
MODERATION und SPRECHER: Hinrich Schmidt-Henkel
Fast ein halbes Jahrhundert liegt zwischen Kjell Askildsens Debüt und
dem Erscheinen des ersten Romans von Ingrid Z. Aanestad. Dass der
große Meister der norwegischen Literatur für diese Doppellesung ausgerechnet die junge Autorin ausgewählt hat, die spätestens mit ihrem zweiten Buch „Eg kjem med toget“ (Ü: Ich komme mit dem Zug) zu den
wichtigen Nachwuchstalenten des Landes gezählt wird, mag kaum verwundern: Beide werden von der Kritik einhellig für ihre karge, klare Sprache gelobt, die bei aller Reduktion doch auch poetisch und/oder komisch
ist. Im Anschluss Empfang im Foyer des Felleshus. – Eintritt frei
Erinnerung, sprich | Collegium Hungaricum Berlin
21.00 tayeb salih (al-Dabba/Sudan 1928 – London 2009)
EINFÜHRUNG: Andreas Pflitsch * Sprecher: Roland Schäfer
Mit dem sudanesischen Kultautor verstarb in diesem Jahr der bedeutendste arabische Erzähler nach Nagib Machfus. Obgleich sein Werk nur
vier Bände umfasst. Dazu zählt der Roman „Die Zeit der Nordwanderung“,
seine Reise ins Herz der nördlichen Finsternis, und der Erzählband „Eine
Handvoll Datteln“. Zwischen seinem Geburtsort, wo der Nil einen großen
Knick macht, und London wandern seine Beschreibungen. In London ist
er gestorben.
Erinnerung, sprich | Collegium Hungaricum Berlin
Kaleidoskop | Literaturhaus Berlin
20.00 Michael Greenberg USA
MODERATION: Marie Luise Knott * SPRECHER: Sven Philipp
Greenberg wurde 1952 in New York geboren. Er liest aus seinen Kolumnen, die er seit 2003 für „The Times Literary Supplement“ in London
schreibt. Diese anekdotischen Kurzgeschichten hat er in seiner Autobiografie „Beg, Borrow, Steal: A Writer’s Life“.(2009) zusammengefügt. Viele sonderbare Figuren bevölkern das Buch, das wirbelnde Großstadtleben
New Yorks verleiht ihm eine lebhafte, pulsierende Atmosphäre.
Erinnerung, sprich | Maxim Gorki Theater_Studiobühne
Fokus Arabische Welt | Haus der Berliner Festspiele_Oberes Foyer
MODERATION: Knut Elstermann * SPRECHER: Matthias Scherwenikas
22.30 sargon Boulos (Habbanija, Irak 1944 – Berlin 2007)
EINFÜHRUNG: Fadhil al-Azzawi * SPRECHERIN: Susanna Kraus
Boulos zählte zu den wichtigsten Neuerern der arabischen Lyrik. Da er
sich keiner politischen Strömung verschrieb, blieb ihm die Breitenwirkung
versagt, er hatte jedoch größten Einfluss auf die jüngeren arabischen Lyriker. Als assyrischer Christ früh aus dem Irak geflohen, schloss er sich
Ende der sechziger Jahre in Beirut den Modernisten um die Literaturzeitschrift Shi’r (Dichtung) an. In Kalifornien lernte er die amerikanische
Beat-Lyrik kennen. Er übersetzte Texte von Shakespeare bis W. H. Auden
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11.08.2009
ins Arabische. 2007 starb
er in Berlin. 17:10 Uhr Seite 1
20.30 Von Gärten, Helden und vom Wein – arabische Dichtung des MittelaltersEINFÜHRUNG: Isabel Toral-Niehoff und Peter Pökel
SPRECHER: Burghart Klaußner
Ohne die Übersetzungen Friedrich Rückerts wüssten wir nichts vom
Reichtum der mittelalterlichen arabischen Literatur. Angestoßen durch
sein immens vermittelndes Werk, können wir heute das Loblied des Helden auf sein Kamel hören sowie das Lob auf die Stadt Bagdad als die erfüllte Sehnsucht nach dem Paradies − und staunen über die „Fress-,
Sauf- und Venuslieder“ des Orients.
Kaleidoskop | Zitty Leserlounge Spezial | Haus der Berliner Festspiele_Große Bühne
21.00 Helmut Krausser
2009 10
Menschen • Reden •Ideen
Peter Bieri / Pascal Mercier
[Philosoph und Schriftsteller]
Was wäre ein selbstbestimmtes Leben ?
Sonntag 25.10.2009
Deutschland
MODERATION: Matthias Kalle
Der Schriftsteller, Dichter und Bühnenautor präsentiert erstmals „Einsamkeit
und Sex und Mitleid“, eine furiose Farce über Liebesbeziehungen. Mit zahlreichen weiteren Romanen, Erzählungen, mit Lyrikbänden, Theater- und Hörstücken hat sich Krausser einen festen Platz in der deutschen Gegenwartsliteratur erobert. Mit wilder Freude mischen sich in seinen Werken Pathos und
Ironie, Klischee und Nuance, Slapstick und Horror, Zartheit und Vulgarität.
Shirin Ebadi
[Iranische Menschenrechtsanwältin und Nobelpreisträgerin]
The Human Rights Situation in Iran
Sonntag 15.11.2009
Raoul Schrott
[Dichter und vergleichender Literaturwissenschaftler]
Kaleidoskop | Haus der Berliner Festspiele_Oberes Foyer
Die Politik des Heiligen
21.00 Gerhard Falkner
Sonntag 13.12.2009
Deutschland
MODERATION: Wilfried F. Schoeller
Nach der bejubelten Jagd auf den idealen Bären Bruno kehrt Falkner in
seinem neuen Roman „Auf Liebe und Tod“ aus den Bergen zurück in die
Stadt, vom gefährlichen (und schließlich getöteten) Tier zur gefährlichen
(und schließlich getöteten) Frau, von den Klauen und Zähnen Stifters und
Hemingways zu den Disteln und Dornen Tschechows und Gogols.
weitere Termine folgen!
Jeweils 11.30 Uhr im Renaissance-Theater Berlin
Der Vorverkauf beginnt am 9. September 2009
Info-Telefon: (030) 254 89 100 || www.berlinerlektionen.de
Eine Veranstaltungsreihe der Berliner Festspiele und der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius
16 09 09
{mittwoch}
Kaleidoskop | literatur hinter gittern | JVA Moabit
Specials_Konzert | Haus der Berliner Festspiele_Große Bühne
Erinnerung, sprich | Maxim Gorki Theater_Studiobühne
Fokus Arabische Welt | Collegium Hungaricum Berlin
16.00 Robert Littell usa:
„Das Stalin-epigramm“
20.00 Wolf Biermann Deutschland
20.30 Paul Scheerbart (Danzig 1863 – Berlin 1915)
21.00 Poesie trifft Melodie
Lesung und Gespräch mit Langzeitinhaftierten.
Moderation: Martin Jankowski. Geschlossene Gesellschaft
Kaleidoskop | Babylon
19.00 Edward St Aubyn GroSSbritannien
MODERATION: Gabriele von Arnim * SPRECHER: Frank Arnold
„Muttermilch“, dieses schneidend witzige Familienporträt des 1960 in
London geborenen Autors Edward St Aubyn, stand auf der Shortlist des
Man Booker Prize, gewann den Prix Femina sowie den South Bank Literature Award und verhalf dem Autor zum internationalen Durchbruch. Kein
Zweifel: Für jeden, der von dieser Muttermilch getrunken hat, bekommt
der Begriff „postnatale Depression“ eine ganz neue Bedeutung!
„Berlin, du deutsche deutsche Frau“ ist eine 2008 erschienene Lyriksammlung: Kein Dichter der Nachkriegszeit hat die Stadt Berlin so
liebevoll besungen und so rabiat bedichtet wie Wolf Biermann. 2007
erhielt er die Ehrenbürgerschaft der Hauptstadt, 2008 die Ehrendoktorwürde der Humboldt-Universität zu Berlin. Dort studierte er in den
1950er Jahren, bevor er als Regieassistent ans Berliner Ensemble
ging und mit dem Komponisten Hanns Eisler arbeitete. Seit 1960 verfasst Biermann Lieder und Gedichte. Als radikalster Kritiker der Parteidiktatur in der DDR wurde er 1976 ausgebürgert. Seitdem lebt er
wieder in seiner Geburtsstadt Hamburg.
Fokus Arabische Welt_Die Nächte des ramadan Museum für Islamische Kunst_Mshatta-Saal
20.00 Randa Jarrar Kuwait / USA
MODERATION: Sawsan Chebli
Fokus Arabische Welt | Literaturen der Welt | Collegium Hungaricum Berlin
19.00 Repression und Krieg in Büchern
MODERATION: Sven Arnold * SPRECHER: Friedhelm Ptok
Yussef Bazzi [Libanon]. In „Yassir Arafat sah mich an und lächelte“ berichtet ein Junge, wie er im libanesischen Bürgerkrieg mit 14 Jahren rekrutiert wird, kämpft und tötet. Parallel dazu führt er weiterhin sein normales Leben, geht zur Schule, macht Erfahrungen mit Mädchen, Pornos und
Alkohol. Gewalt als alltägliches Phänomen lässt auch ihn abstumpfen,
Krieg ist für ihn ein Spiel.
Sinan Antoon [Irak/USA]. Antoons Debüt „Irakische Rhapsodie“ ist ein
Plädoyer für die Kraft der Worte: Ein inhaftierter Student schreibt zwischen Folter und Demütigung durch die Wärter heimlich sein Leben nieder. Es ist geprägt von Überwachung und Restriktion unter Saddam Hussein mit kleinen glücklichen Augenblicken im Privaten. Erinnerung und
Träume schmelzen in seinen Schriften zusammen.
Kaleidoskop | Haus der Berliner Festspiele_Oberes Foyer
19.00 Kjell Askildsen Norwegen
Reflections | daadgalerie
20.00 Die bröckelnde Fassade der Einigkeit
Amir Hassan Cheheltan Iran und Navid Kermani
über die aktuelle Lage im Iran
Moderation: Jamsheed Faroughi
deutschland
im Gespräch
Keiner sagt so viel in so wenigen Worten: Pünktlich zu seinem 80. Geburtstag am 30. September legt Norwegens Meister der Kurzgeschichte
unter dem Titel „Ein schöner Ort“ eine neue Erzählsammlung vor. Der
Erneuerer der norwegischen Novelle hat mit seinem unverwechselbar reduzierten Stil Generationen von Autoren in ganz Skandinavien geprägt.
„Ein großartiger Geschichtenerzähler. [...] Ehrlich, aufwühlend und unbarmherzig. [...] Inhaltlich gleicht er Kafka und Camus.“ (El País)
Seit den umstrittenen Präsidentschaftswahlen vom 12. Juni nehmen
die Massenproteste im Iran kein Ende, fachen der gewaltsame Tod
der Studentin Neda, die Vereidigung des neuen, alten Präsidenten
Mahmud Ahmadinedschad und die Eröffnung der Schauprozesse sie
immer wieder neu an. Doch auch innerhalb des konservativen Lagers
bröckelt die Fassade der Einigkeit. Zwischen Wächterrat, dem angeschlagenen Präsidenten und Ajatollah Chamenei tun sich Risse auf.
Amir Hassan Cheheltan und Navid Kermani im Gespräch über die
Perspektiven der Protestbewegung, die wackeligen Allianzen im Regierungslager und die politische Zukunft des Präsidenten.
Kaleidoskop | Haus der Berliner Festspiele_Seitenbühne
Specials | Kulturhaus Mitte
19.00 Norbert Gstrein Österreich
20.00 Giwi Margwelaschwili Deutschland / Georgien und Rita Dahl Finnland MODERATION und SPRECHER: Hinrich Schmidt-Henkel
MODERATION: Wilfried F. Schoeller
„Die Winter im Süden“ erzählt in einer herb-melancholischen Sprache von
einem kroatischen Faschisten, der nach dem Zweiten Weltkrieg nach Argentinien auswandert und seine Familie zurücklässt. Seine Tochter wird
zwischen dem Bewusstsein seiner Schuld und dem selbstgerechten Opportunismus ihres Mannes aufgerieben, als der Vater 1990 zurückkehrt,
um wieder an alte Ustascha-Zeiten anzuknüpfen. „Ein ungewöhnlicher
Kriegsroman“, befand die „ZEIT“, der eine ebenso konstante wie vage
bleibende bedrohliche Stimmung erzeuge.
Kaleidoskop | Instituto Cervantes
19.30 Pablo Ramos argentinien
MODERATION: Michi Strausfeld * SPRECHER: Matthias Scherwenikas
SEITE 24
Für ihr Debüt erhielt die 1978 geborene Autorin den Hepwood Award
2007. „Map of Home“, auf Deutsch unter dem Titel „Weiße Lügen“
erschienen, erzählt die Geschichte der jungen Nidali, die in Kuwait,
Ägypten und den USA aufwuchs. Humorvoll und frech offenbart die
heranwachsende Heldin eine arabisch-amerikanische Emigrationsund Familiengeschichte heutiger Zeit. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Die Nächte des Ramadan“ vom 3.9.-21.9. (www.naechtedesramadan.de), in Kooperation mit The U.S. Embassy Literature Series,
Hoffmann und Campe und den Staatlichen Museen zu Berlin. Kartenreservierung: 030 - 72664-24242 oder service@smb.museum. – Eintritt frei
Mit seinem Debütroman wurde Pablo Ramos 2007 international bekannt:
„Der Ursprung der Traurigkeit“ beschreibt das Ende einer Kindheit zwischen Gescheiterten, Sonderlingen, Säufern und Zynikern in einem heruntergekommenen Viertel, in dem Gewalt und Hoffnungslosigkeit regieren.
Hintergrund ist das von Militärdiktaturen moralisch und ökonomisch abgewirtschaftete Argentinien der vergangenen Jahrzehnte.
Moderation: Martin Jankowski
Die bekannte finnische Lyrikerin stellt ihre Gedichte erstmals auch in
deutscher Fassung vor. Der georgische Berliner liest aus seinem legendären neuen Roman „Der Kantakt“. Nur Abendkasse. Eintritt 5 €, erm. 3 €
Kaleidoskop | literaturladen Wist (Potsdam)
20.00 Gerhard Falkner deutschland: „auf liebe und tod“
Moderation: Carsten Wist
Nach der bejubelten Jagd auf den idealen Bären „Bruno“ kehrt Falkner
in seinem neuen Roman „Auf Liebe und Tod“ aus den Bergen zurück in
die Stadt, vom gefährlichen (und schließlich getöteten) Tier zur gefährlichen (und schließlich getöteten) Frau, von den Klauen und Zähnen Stifters und Hemingways zu den Disteln und Dornen von Tschechow und
Gogol. – Eintritt frei
EINFÜHRUNG: Gregor Pohl * SPRECHER: Friedhelm Ptok
Paul Scheerbart war zeitlebens von Utopien begeistert. So bastelte er
jahrelang am Perpetuum mobile, immer wieder davon überzeugt, nur einen winzigen Schritt von dessen Vollendung entfernt zu sein. Utopisch
sind auch die meisten seiner Werke: Mit „Der Tod der Barmekiden“ und
„Der Alte Orient“ werden zwei Einblicke in das fantastische Morgenland
Scheerbarts gewährt.
Girgis Shoukry
Ägypten
und José F. A. Oliver
Deutschland
Der Deutsch-Andalusier José F. A. Oliver und der Ägypter koptischer Herkunft Girgis Shoukry schenken uns einen Abend zwischen Poesie und
Musik. Schwebend zwischen den Flamenco-Tönen seines Geburtsortes
und seiner eigenen Poesie wird Oliver die Gedichte Shoukrys begleiten,
die, in den Worten ihres Autors, „aussehen sollen wie die Menschen auf
der Straße“.
Reflections | daadgalerie
Kaleidoskop | Babylon
21.00 David Wroblewski USA
22.00 Weltweite Lesung für Demokratie und Freiheit im Iran
„Die Geschichte des Edgar Sawtelle“ ist laut „New York Times“ „ein
großartiges, hypnotisierendes Leseerlebnis“. Der stumme Edgar hat
eine besonders enge Beziehung zu den Hunden, die seine Eltern auf
ihrer Farm in Wisconsin züchten. Als er eines Tages fliehen muss, ist
er auf die Hilfe der Tiere in einer atemberaubenden Landschaft angewiesen. Eine mitreißende Familiengeschichte und ein Abenteuerroman, der den Kampf eines Jungen ums Überleben in der Wildnis
schildert.
Das internationale literaturfestival berlin rief vor einigen Wochen Kulturinstitutionen, Theater, Radio-Stationen und interessierte Personen zu einer
weltweiten Lesung der Fatwa von Großajatollah Montazeri am 16. September auf. Ziel der damit verbundenen Veranstaltungen und Aktionen
soll sein, unmissverständlich Solidarität mit der demokratischen Opposition im Iran zu zeigen und den Protest gegen Inhaftierungen demokratischer Kräfte und Schauprozesse zu unterstreichen. – Eintritt frei
Specials | Babylon_Kleiner Saal
Kaleidoskop | Babylon
21.00 Torsten Schulz Deutschland 22.30 Hanif Kureishi GroSSbritannien
„Revolution und Filzläuse“: Liebe und Verrat in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche, Verheißungen des Lebens, die sich nicht so erfüllen
wie erträumt: Torsten Schulz (“Raus aus der Haut“, „Boxhagener
Platz“) wirft Schlaglichter auf große und kleine Revolutionen... „Wunderbar traurige Erzählungen, die an Kurzfilme erinnern“, heißt es in
„SPIEGEL Online“ „tiefenscharfe Nahaufnahmen – verdichtet zu faszinierenden Erkundungen der menschlichen Seele“ in „DIE ZEIT“. –
Eintritt: 8 €
Der Mensch ist von Natur aus verrückt – das ist ganz normal. Jamal
weiß das nur zu gut. Täglich entlockt er seinen Patienten auf der
Couch wilde Fantasien, Träume und Wünsche. Über das eigene Geheimnis spricht er nur selten, aber wenn er erzählt, klingt seine Geschichte unglaublich. Einen mitreißenden Streifzug und „ein schillerndes Gesellschaftsporträt des heutigen London“ nennt Daniel Bax
in der „taz“ Hanif Kureishis Roman „Das sag ich dir“ − traurig und
sinnlich, spannend und komisch.
MODERATION: Tanya Lieske * SPRECHER: Ulrich Matthes
SPRECHER: Milan Peschel
mit Amir Hassan Cheheltan, Navid Kermani u.a.
Moderation: Navid Kermani * Sprecher: Bahman Nirumand
MODERATION: Marius Meller * SPRECHERIN: Vanessa Remy
17 09 09
{donnerstag}
Internationale Kinder- und Jugendliteratur | Haus der Berliner Festspiele_Seitenbühne
Kaleidoskop | Haus der Berliner Festspiele_Oberes Foyer
Kaleidoskop | Institut français de Berlin
17.00 Jutta Bauer Deutschland
19.30 Isaac Rosa Spanien
20.30 Mathias Enard Frankreich
Jutta Bauer gehört mit ihrem umfangreichen Œuvre zu den bekanntesten
Illustratorinnen Deutschlands. Viele ihrer kinderliterarischen Buchkonzepte haben mittlerweile Klassikerstatus erlangt. 2008 wurde sie dafür mit
einer Nominierung für den weltweit höchstdotierten Kinderbuchpreis, den
Astrid-Lindgren-Gedächtnispreis, und ganz aktuell mit weiteren Nominierungen sowohl für diesen als auch für den Hans-Christian-Andersen-Preis
2010 belohnt. In einer Werkschau wird die Illustratorin ihr Gesamtwerk
vom Studium bis in die aktuelle Gegenwart vorstellen. – Ab 13 Jahre
Rosas Roman „Das Leben in Rot“ (2004) wurde von der Kritik gerühmt,
mit vielen Preisen ausgezeichnet und von Andrés Linares verfilmt. Spanien unter Franco: Ein Universitätsprofessor für Barocklyrik und ein Student
verschwinden spurlos. Schicht um Schicht legt Rosa das Geheimnis ihres
Schicksals frei und zeichnet dabei weit über den Einzelfall der brutalen
franquistischen Diktatur hinaus ein scharfes Bild vom Polizeiterror repressiver Regime weltweit.
Der polyglotte Candide-Preisträger 2008 hat im Iran, Libanon und in
Ägypten studiert und lehrt Arabisch an der Universität von Barcelona.
Weit gereist ist auch der Protagonist seines neuen Romans „Zone“. Ein
geheimnisvoller Fahrgast nimmt den Nachtzug von Mailand nach Rom, um
dem Vatikan einen Koffer voller Dokumente zu verkaufen. Der alternde
Geheimagent blickt als moderner Odysseus auf sein Leben zurück, das
eng verbunden war mit der gewalttätigen Geschichte des 20. Jahrhunderts in Europa.
Moderation: Eva-Maria Schneider Reuter
MODERATION: Ralph Amann SPRECHER: Sven Philipp
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19 Uhr, K
Internationale Kinder- und Jugendliteratur | Haus der Berliner Festspiele_Große Bühne
18.00 Maïssa Bey Algerien
MODERATION: Christine Belakhdar * SPRECHER: Michaela Steiger
Fünfundzwanzig Kapitel, fünfundzwanzig Bilder, um 132 Jahre französischer Kolonialherrschaft in Algerien wiederzugeben. Maïssa Bey übernimmt den unschuldigen Blick eines Kindes, zeitloser Hüter der Erinnerung, um uns in ihrem Roman „Pierre Sang Papier ou Cendre“ (2008) zu
Zeugen des grausamen, unaufhaltsamen Zivilisierungsmarsches von „Madame Lafrance“ durch die Geschichte zu machen.
19.30 Klaus Kordon Deutschland
Moderation: Shelly Kupferberg
Der gebürtige Berliner Klaus Kordon gehört zu den bedeutendsten Kinderund Jugendbuchautoren deutscher Sprache. Er liest aus seinem neuen
autobiografischen Roman „Auf der Sonnenseite“ sowie dessen Vorgänger
„Krokodil im Nacken“, in denen er die gescheiterte Republikflucht, die
einjährige politische Haft in der DDR und die geglückte Ausreise in die
BRD 1973 literarisch verarbeitet. – Ab 14 Jahre
Erinnerung, sprich | Instituto Cervantes
Kaleidoskop | Haus der Berliner Festspiele_Große Bühne
18.00 John Banville Irland
MODERATION: Angela Spitzig * SPRECHER: Nina West
„Man erliegt dem zwielichtigen Charme des Nachkriegs-Dublin und riecht
förmlich den Zigarettenrauch und das irische Bier“, schreibt „Times Literary Supplement“ über John Banvilles alias Benjamin Blacks neuen
Roman „Der silberne Schwan“. Der Pathologe und ehemalige Trinker
Quirke verstrickt sich bei den Ermittlungen zu einem dubiosen Selbstmord in einen Skandal, der ihn in einen Strudel sexueller Obsessionen
und gefährlicher Täuschungen zieht.
Specials | Babylon
19.00 Yangzom Brauen Schweiz
MODERATION: Volker Panzer
In „Eisenvogel“ erzählt die Tochter eines Schweizers und einer Tibeterin
die Geschichte ihrer Großmutter, die aus der klösterlichen Abgeschiedenheit in der kargen Bergwelt Tibets vertrieben wird. Sie schildert den Weg
ihrer Mutter, die vor den Chinesen in die Schweiz flieht. Und Yangzom
Brauen erzählt ihre eigene Geschichte, die sie als Schauspielerin nach
Hollywood führte und als Tibet-Aktivistin ins Gefängnis. Eine Erzählung
von drei Generationen, vom Verlust der Heimat und einem Leben zwischen den Welten.
Erinnerung, sprich | Institut français de Berlin
19.00 Denis Diderot (Langres 1713 − Paris 1784)
EINFÜHRUNG: Hartmut Diekmann * SPRECHER: Roland Schäfer
Die „Enzyklopädie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des
métiers“ − mit bestimmtem Artikel − wurde noch im 18. Jahrhundert zehnfach nachgedruckt. Kaum ein anderes Werk hat das Denken des Abendlandes so beeinflusst. Und einer, so beweist ein Zitat von Paul Hazard, verkörperte sie: „Er ist so malerisch in seinem großen Überrock von grauem
Plüsch, dessen Taschen vollgestopft sind mit Büchern.“ Diderot – die lebende Enzyklopädie.
Kaleidoskop | Haus der Berliner Festspiele_Seitenbühne
19.30 Aris Fioretos Schweden
SEITE 26
MODERATION: Wilfried F. Schoeller
Der in Göteborg geborene Sohn griechisch-österreichischer Eltern stellt
sein noch unveröffentlichtes Werk „Der letzte Grieche“ vor. Seit seinem
Debüt „Delandets bok“ veröffentlichte Fioretos mehrere Bände mit Kurzprosa. Auf Deutsch erschien zuletzt der Auswahlband „Das Maß eines
Fußes“ (2008) – elegante und anregende Texte auf der Grenze zwischen
Fiktion und Essay.
19.30 Juan Carlos Onetti_projektONETTI_
Tanzperformance
Ein Stück von Valentina Torrado Uruguay und Alfredo Mena Spanien. Mit Künstlern aus Europa und Lateinamerika
Musik von Antonio Vivaldi
Das „projektONETTI“ ist dem uruguayischen Schriftsteller Juan Carlos
Onetti als Hommage zum 100. Geburtstag gewidmet. Ein internationales
Team aus Uruguay, Spanien, Deutschland, Kasachstan, Finnland und
Ecuador hat sich mit dem Werk Onettis auseinandergesetzt, der als Wegbereiter der lateinamerikanischen Moderne gilt. Ein Abend, an dem moderne Literatur, Neue Musik, Tanztheater und Videoinstallation zusammenfinden, zwischen den Nationen und Zeiten, zwischen Fiktion und
Realität und der Wirklichkeit als konstruierter Fiktion der Wiederholung
des ewig Gleichen. In Zusammenarbeit mit dem Instituto Cervantes und
der Uruguayischen Botschaft. – Eintritt frei
Erinnerung, sprich | Maxim Gorki Theater_Studiobühne
20.30 Panait Istrati (Brǎila, Rumänien 1884 − Bukarest 1935)
EINFÜHRUNG: Marianne Geitel * SPRECHER: Matthias Scherwenikas
„Kyra Kyralina“, „Die Disteln des Baragan“ u.a.: „Panait Istrati ist weder Kommunist noch Bürgerlicher, weder Arbeiter noch Intellektueller
[…] Er ist die Seele, die im Körper des Menschen für Freiheit kämpft.“
(Nikos Kazantzakis) In Rumänien geboren, lebte und schrieb er in
Frankreich. Als ihn seine Freunde verließen, ging er zum Sterben nach
Rumänien zurück.
Literaturen der Welt | Haus der Berliner Festspiele_Seitenbühne
21.00 Göran Sonnevi Schweden
MODERATION: Klaus-Jürgen Liedtke
Der mit dem Literaturpreis des Nordischen Rats ausgezeichnete Dichter
liest aus seinen Werken „Sprache, Werkzeug, Feuer“ und „Das brennende Haus“, einem Auswahlband mit gesammelten Gedichten. Im
liedhaften Sprachfluss, der auf die gewohnten Metren verzichtet und
stattdessen mit Zäsuren und stockenden und flüssigen Phrasen arbeitet, kombiniert Sonnevi Motive aus seinem reichhaltigen Repertoire an
Themen.
Die faszinierende Geschichte dreier Frauen aus Tibet,
die sich ihrem Schicksal nie gefügt haben
352 Seiten, mit Farbbildteil, geb. mit Schutzumschlag · � 19,95 [D] · ISBN 978-3-453-16404-8
Literaturen der Welt | Haus der Berliner Festspiele_Oberes Foyer
Specials | Babylon
21.00 Veit Heinichen Deutschland
MODERATION: Marius Meller
specials_New German Voices | Collegium Hungaricum Berlin
20.00 Dorothee Elmiger Schweiz , Kristof Magnusson Deutschland / island, Nadja Wünsche Deutschland,
Judith Schalansky Deutschland
MODERATION: Thomas Klupp
Zum zweiten Mal stellt das ilb junge, talentierte Autoren vor, die aufgrund
der literarischen Qualität ihrer Texte auch einmal internationale Bedeutung erlangen könnten. Freuen Sie sich auf den bemerkenswerten Ton
dieser vier „New German Voices“ und auf den Moderator Thomas Klupp,
dessen Debüt „Paradiso“ im Frühjahr 2009 den Rezensenten der „ZEIT“
uneingeschränkt begeisterte.
Specials | literaturhaus_Kaminraum
20.00 Pier Paolo Pasolini – Wer ich bin. Ausstellungseröffnung Einführung in die Ausstellung: Peter Erismann und Ricarda
Gerosa. Filmausschnitt: Pasolini zu Gast in Walter Höllerers
Veranstaltungsreihe »Optische Literatur« am 12.1.1966 in der Berliner
Kongresshalle. Lesung: Frank Arnold
18.9.–22.11.2009. Dienstag, Mittwoch, Freitag: 14–19 Uhr, Donnerstag:
14–21 Uhr, Samstag: 11–21 Uhr, Sonntag: 11–19 Uhr , Eintritt 5 €, erm.
3 €. Ausstellungsbegleitend findet ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm mit »Langen Nächten«, Filmvorführungen, Vorträgen, Podiumsgesprächen und einem Liederabend statt.
27.07.2009
MODERATION: Barbara Wahlster * SPRECHERIN: Nina West
Krimis sind ideal, um gesellschaftliche Vorgänge transparent zu machen,
findet der Autor. In seinem neuen Roman „Die Ruhe des Stärkeren“
schickt er den witzig-widerborstigen Kommissar Laurenti wieder in die
Grenzregion rund um seine Wahlheimat Triest, in der das organisierte Verbrechen auf skrupellose Wirtschaftsbosse trifft. Angereichert mit schwarzem Humor und Adressen für Feinschmecker, sinnt der Autor in seinen
auch für das Fernsehen verfilmten Krimis über die politisch-ökonomischen
Veränderungen in Europa nach.
Kaleidoskop | Haus der Berliner Festspiele_Oberes Foyer
21.00 John Wray USA / Österreich
MODERATION: Bernhard Robben
„Schon sein Debüt ,Die rechte Hand des Schlafes’ war ein kleines Wunder. ,Retter der Welt’ [...] hat das Zeug zum Klassiker“, schrieb die „FAZ“.
Der 16-jährige Protagonist ist schizophren. Aus einer Anstalt entwichen,
jagt er in irrer Mission durch die U-Bahn-Schächte von New York. Er will
die Welt retten, deren Untergang sich in Codes und Zeichen ankündigt,
die nur er verstehen kann.
Von den 20er Jahren bis heute: Fast ein ganzes Jahrhundert
umspannt diese Geschichte dreier Frauen, die zugleich die
Geschichte Tibets ist. Machtpolitik und Gewalt haben die
Nonne Kunsang aus der klösterlichen Abgeschiedenheit
in der kargen Bergwelt Tibets vertrieben – heute kämpft ihre
Enkelin Yangzom für die Heimat ihrer Mutter und Großmutter.
Leseprobe unter www.heyne.de
11:35
18 09 09
{freitag}
Literaturen der Welt | Haus der Berliner Festspiele_Oberes Foyer
18.00 Erasmus Schöfer Deutschland
MODERATION: Marius Meller
Mit „Winterdämmerung“ erschien 2008 der vierte und letzte Band des
Zeitromans „Die Kinder des Sisyfos“. In der groß angelegten Tetralogie
reflektiert Schöfer die linke Protestbewegung von 1968 bis 1990. Kritiker
sehen seine Romane in der Tradition von Peter Weiss und Uwe Johnson.
Als Vertreter der „litérature engagée“ demonstriert Schöfer, welchen Beitrag die Literatur für die Deutung der Vergangenheit leisten kann.
Specials_Scritture Giovani | Collegium Hungaricum Berlin
19.00 Paul Brodowsky Deutschland, Gabriele Dadati Italien, Owen Martell GroSSbritannien und Céline Robinet Frankreich
MODERATION: Thomas Klupp * SPRECHER: Stella Hilb und Marie Löcker
was Pasolini mit seiner Dichtung will – und woran er notwendig scheitert.
Peter Kammerer, 1938 in Offenburg geboren, lehrt seit vielen Jahren an der
Universität Urbino. Als Übersetzer, Herausgeber und Kommentator sowie
mit zahlreichen Essays hat er maßgebend das Provokative und Kämpferische
an Pasolinis Werk hervorgehoben. Anschließend, gegen 21.30 Uhr, wird der
„Film Pasolini l’enragé“ (Pasolini, der Zornige; F 1966/1991, 65 min, OmU)
gezeigt. Der Regisseur und Drehbuchautor Jean-André Fieschi sprach mit
Pasolini in dessen Wohnung in der Via Eufrate, an Filmschauplätzen in den
römischen Vorstädten, am Strand von Ostia.
27.07.2009
15:15 Uhr
Seite 1
Fremde Welten erLesen:
www.litprom.de
Erinnerung, sprich | Maxim Gorki Theater_Studiobühne
20.30 Franz Werfel (Prag 1890 – Beverly Hills 1945) und Victor Gardon (Van, Armenien 1903 – Paris 1973)
EINFÜHRUNG zu Franz Werfel: Rolf Hosfeld
EINFÜHRUNG zu Victor Gardon: Christine Gardon
SPRECHER: Roland Schäfer
„4.00 a.m.“ ist in diesem Jahr das Thema des Projekts, das talentierte
junge Autoren aus Europa präsentiert. Und damit beginnt die Reise, zu
der sich die Autorinnen und Autoren aufmachen, um das Publikum der
bedeutendsten europäischen Literaturfestivals – neben festivaletteratura Mantova sind dies The Guardian Hay Festival und das internationale
literaturfestival berlin – durch ihre jeweilige Art des Schreibens
„aufzuwecken“.
„Nicht gegen Türken polemisieren“ soll eine Randnotiz Franz Werfels im
Manuskript von „Die 40 Tage des Musa Dagh“ gelautet haben. Das Werk,
welches den Genozid an den Armeniern thematisiert, wurde 1933, noch
im Jahr seiner Erscheinung, in Nazideutschland verbrannt.
Viktor Gardon (eigentlich Gahram Vakavian) musste die Massaker als Kind
in Armenien miterleben. In „Die Brunnen der Vergangenheit“, dem zweiten Band seiner Trilogie „Le Vanetsi“, befasst er sich mit den Anfängen
des Völkermords und dem Beginn des Exils.
Kaleidoskop | Haus der Berliner Festspiele_Oberes Foyer
Kaleidoskop | Haus der Berliner Festspiele_Oberes Foyer
19.30 Amir Hassan Cheheltan Iran
21.00 Sebastian Barry Irland
Der 1956 in Teheran geborene Amir Hassan Cheheltan ist für seine scharfsichtigen Berichte in der „Frankfurter Allgemeinen“ und der „Süddeutschen
Zeitung“ zur politischen Lage im Iran bekannt. In der islamischen Republik
dürfen Autoren hingegen seit Jahren nicht mehr zensurfrei schreiben. Deshalb wird sein neuer Roman „Teheran Revolutionsstraße“ in diesem Jahr zunächst nur in Deutschland publiziert. Der Autor entwirft darin ein Sittenbild
der iranischen Gesellschaft und zeigt die Zerrissenheit zwischen Moderne
und Tradition auf, an der ein junges Liebespaar zu scheitern droht.
Barry lässt sich zu seinen feinsinnigen Romanen über die dramatische Historie
Irlands oft von Ereignissen in seiner eigenen Familie inspirieren. So auch in
„Ein verborgenes Leben“, in dem die fast 100-jährige Roseanne, seit Jahren in
eine psychiatrische Anstalt abgeschoben, die Geschichte ihrer Familie erzählt.
MODERATION: Sven Arnold * SPRECHER: Friedhelm Ptok
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MODERATION: Bernhard Robben * SPRECHER: Friedhelm Ptok
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Doris Lessing, Achille Mbembe, Joseph Stiglitz u. a.
berichten über Probleme und Hoffnungen in Afrika.
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Kaleidoskop | Haus der Berliner Festspiele_Seitenbühne
21.00 Monika Maron Deutschland
MODERATION: Florian Höllerer
Kaleidoskop | Haus der Berliner Festspiele_Seitenbühne
19.30 Atiq Rahimi Afghanistan / Frankreich
MODERATION: Omar Akbar * SPRECHERIN: Michaela Steiger
Der in Kabul geborene Autor erhielt 2008 für seinen jüngsten Roman „Stein der
Geduld“ den wichtigsten französischen Literaturpreis, den Prix Goncourt. Im
Mittelpunkt der Handlung steht eine Frau, die sich aufopferungsvoll um ihren
schwer verletzten Mann kümmert. Ohne zu wissen, ob er sie hören kann, spricht
sie immer freier von ihren Gefühlen angesichts der ehelichen, sozialen und religiösen Unterdrückung in Afghanistan während der Taliban-Herrschaft.
rinnerung, sprich | Instituto Cervantes
19.30 Juan Carlos Onetti_projektONETTI_
Tanzperformance
Ein Stück von Valentina Torrado Uruguay und Alfredo Mena Spanien. Mit Künstlern aus Europa und Lateinamerika
Musik von Antonio Vivaldi
Das „projektONETTI“ ist dem uruguayischen Schriftsteller Juan Carlos Onetti
als Hommage zum 100. Geburtstag gewidmet. Ein internationales Team aus
Uruguay, Spanien, Deutschland, Kasachstan, Finnland und Ecuador hat sich
mit dem Werk Onettis auseinandergesetzt, der als Wegbereiter der lateinamerikanischen Moderne gilt. Ein Abend, an dem moderne Literatur, Neue Musik,
Tanztheater und Videoinstallation zusammenfinden, zwischen den Nationen
und Zeiten, zwischen Fiktion und Realität und der Wirklichkeit als konstruierter
Fiktion der Wiederholung des ewig Gleichen. In Zusammenarbeit mit dem Instituto Cervantes und der Uruguayischen Botschaft. – Eintritt frei
SEITE 28
Reflections | Literaturhaus Berlin_Kaminraum
20.00 Peter Kammerer: Pasolini und Walter Benjamins Engel der Geschichte
Walter Benjamins Beschreibung des Engels der Geschichte trifft auf frappierende Weise auf Pasolinis Schicksal zu. Was der Engel möchte: »Verweilen,
die Toten wecken und das Zerschlagene zusammenfügen«, ist genau das,
„B. ist die schmutzigste Stadt Europas“, schrieb Monika Maron in ihrem
Debütroman „Flugasche“. B. steht für Bitterfeld, bis heute ein Synonym
für marode Wirtschaft und kaputte Umwelt. 30 Jahre später hat Maron
die Stadt wieder besucht und in dem Essay „Bitterfelder Bogen“ die Spur
der Veränderungen nachgezeichnet. In ihrem jüngsten Roman „Ach
Glück“ geht Maron der Frage nach, ob es ein gelungenes Leben gibt. Ihre
54-jährige Protagonistin bricht aus dem Alltagstrott aus und reist nach
Mexiko − auf der Suche nach einem neuen Anfang.
95,8
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Kaleidoskop | Collegium Hungaricum Berlin
21.00 Binyavanga Wainaina Kenia / USA
MODERATION: Marie-Luise Knott * SPRECHER: Sven Philipp
Binyavanga Wainaina, seit diesem Jahr Direktor des Chinua Achebe Centers am
Bart College, erhielt 2002 für seine in der „Neuen Rundschau“ veröffentlichte
Erzählung „Wie man über Afrika schreiben sollte“ den Caine Prize for African
Writing. In diesem Jahr stellt der in Kenia geborene Autor ein neues Werk vor,
welches das ilb exklusiv ins Deutsche hat übersetzen lassen.
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20 09 09
19 09 09
{samstag}
Reflections | Trattoria „A´Muntagnola“
13.00 Il Silenzio – Das groSSe Schweigen. Ein Anti-Mafia-Polizist erzählt. {sonntag}
Reflections | Haus der Berliner Festspiele_Oberes Foyer
www.hauswein.de
16.00 Colum McCann Irland / USA und Binyavanga Wainaina Kenia / USA mit Luigi Cornaglia und Paolo Emilio Petrillo
im Gespräch über: Verbindlichkeit: Werte im Wandel der Gesellschaft
MODERATION: Marius Meller
Die Geschäfte der Mafia gedeihen wie nie zuvor: häufig erschreckend
leise und diskret. So die Erfahrung von Gianni Palagonia (Präsident des
Vereins „Mafia? Nein, Danke!“), der sich als Polizist seit über zehn
Jahren im Kampf gegen die organisierte Kriminalität engagiert. Packend
und ungeschönt erzählt er in seinem Buch „Il Silenzio“ vom zermürbenden Kleinkrieg gegen vermeintliche Saubermänner und einer korrumpierten Gesellschaft, die die Mafia insgeheim um ihre Macht beneidet.“
Gianni Palagonia ist ein Pseudonym. Paolo Emilio Petrillo lebt heute in
Berlin und Rom. Er arbeitet als Korrespondent für die italienische Zeitung „il Riformista“. – Eintritt frei
Den mit dem Caine Prize of African Writing ausgezeichneten Autor Binyavanga Wainaina und den Journalisten und Schriftsteller Colum McCann
zeichnet gleichermaßen die Fähigkeit aus, Veränderungen in unserer Gesellschaft seismografisch aufzuspüren und literarisch zu verarbeiten. Niemand wäre besser geeignet, für uns in Worte zu fassen, wohin unsere
Gemeinschaft nach der Krise unserer Wirtschafts- und Finanzzentren
strebt und welche Perspektiven sich für eine gerechtere Weltgemeinschaft
durch einen neu entfachten Wertediskurs eröffnen.
Specials | Haus der Berliner Festspiele_Große Bühne
Reflections | Haus der Berliner Festspiele_Oberes Foyer
20.00 Die vergessenen Befreier (À nos morts)
18.00 Rolf Hosfeld Deutschland
Hip-Hop-Musical in Erinnerung an die französischen Kolonialsoldaten
Deutschlandpremiere: mit Yan Gilg, Farba MBaye, Maeva Heitz, Sovannak
Nam, Ibrahima MBodji, Christophe Roser, Yassine Allouache, Mickaël Stoll
MODERATION: Hans Christoph Buch
In Rolf Hosfelds neuem Buch „Die Geister, die er rief“ geht es um Marx.
Seine politische Wirkung musste aufgrund seiner geschichtsphilosophischen Fehlspekulationen mit einer gewissen Zwangsläufigkeit dem Gesetz
unbeabsichtigter Folgen unterliegen. Ist er dafür verantwortlich? Ja und
nein. Doch auch unwiederbringlich gescheiterte Prophezeiungen können
für den kritisch und unbefangen denkenden Zeitgenossen immer noch
eine anregende Lektüre bieten.
Kaleidoskop | Haus der Berliner Festspiele_Große Bühne
18.00 Siegfried Lenz Deutschland
MODERATION: Volker Weidermann * SPRECHER: Burghart Klaußner
„Wir haben Siegfried Lenz für ein poetisches Buch zu danken. Vielleicht ist es sein schönstes“, sagte Marcel Reich-Ranicki über
„Schweigeminute“. Siegfried Lenz erzählt mit meisterhafter Einfühlungskraft, mit Distanz und Humor, wie es zu der Liebe zwischen Stella und Christian kam, warum ihre Leidenschaft sich an der Realität
messen muss und wie dann mit einem Mal alles zu Ende ist – und
doch auch nicht.
Kaleidoskop | Haus der Berliner Festspiele_Seitenbühne
18.00 Colum McCann Irland / USA
MODERATION: Bernhard Robben * SPRECHER: Frank Arnold
MUSIK: Joe Hurley
McCanns jüngster Roman gilt als Meisterwerk: „Die große Welt“ verwebt
vor dem Hintergrund eines Drahtseilaktes zwischen den Türmen des World
Trade Center im Jahr 1974 ganz verschiedenartige Lebensläufe und arrangiert damit ein Prélude der Zeitenwende des 11. September. Als Journalist
veröffentlicht McCann weltweit in Zeitungen wie „The New York Times“,
„The Guardian“, „Le Figaro“ oder „La Repubblica“.
Specials | Haus der Berliner Festspiele_Große Bühne
20.00 Konzert mit Bachar Zarkan
& Ensemble
Syrien
SEITE 30
Der Sänger Bachar Zarkan vertont Gedichte der islamischen Mystik und
komponiert Musik für moderne arabische Lyrik, u. a. zur Dichtung
Mahmoud Darwishs. Anfang der 1980er Jahre begann er zunächst mit
politischem Gesang und beschäftigte sich dann mit der Sufi-Poesie.
Zahlreiche Konzerttourneen führten ihn durch Frankreich, Deutschland,
England, die USA und die meisten arabischen Länder. Zarkan ist Gründer mehrerer Musikgruppen und hat als Schauspieler für Theater und
Fernsehen gearbeitet.
Anspruchsvolle Alltagsweine, von einem Sommelier
ausgesucht. Nach dem Öffnen zwei Monate haltbar.
Stark beeinflusst von der Hiphop-Kultur der Straßburger Vorstädte, verbindet diese Performance poetische Texte mit einem urbanen Sound sowie einer zeitgenössischen Tanzchoreografie – das alles vor einem aus
historischen Fotos und Filmausschnitten gestalteten Bühnenbild. Das
Stück erinnert an die Millionen Soldaten aus den französischen Kolonien,
die 1914–18 an vorderster Front für Frankreich kämpften und im Zweiten
Weltkrieg mithalfen, die Welt vom Faschismus zu befreien. Heute weitgehend vergessen, erweist ihnen das Projekt „Mémoires Vives“ seinen Respekt, indem es ein bedeutendes, aber verdrängtes Kapitel der Geschichte
in zeitgenössischer Form auf die Bühne bringt. Präsentiert von AfricAvenir
International e.V. www.africavenir.org
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{und bald:}
09/10/11.10.09
Haus der Berliner Festspiele_Seitenbühne
20.00 BurkaBondage – no ordinary experience
Uraufführung
von Helena Waldmann
mit Yui Kawaguchi, Vania Rovisco, Monireh Hashemi, Tanz. Acci Babba,
Video. Mohammad Reza Mortazavi, Musik.
Nach der Sprengung der Buddhas von Bamyian reiste Helena Waldmann
ins reichste und ins ärmste Land Asiens. In ihrer neuen Produktion führt
sie die Strategien der Verhüllung des weiblichen Körpers in den Kulturen
Japans und Afghanistans eng. Mit zwei Tänzerinnen, die das Extrem lieben, einem Künstler, der den Körper ausradiert, und einem Genie der
Trommel. Koproduktion mit den Berliner Festspielen / ilb. Gefördert durch:
Hauptstadtkulturfonds
Weitere Informationen: www.ecotopiadance.com, www.berlinerfestspiele.de
17.11.09
Haus der Berliner Festspiele_Seitenbühne
20.00 Ein Abend der Solidarität – Ein Abend für die Verfolgten im Iran
Berliner Schauspieler lesen literarische Texte, die von einem halben Jahrhundert der Unterdrückung berichten. 1953 senkte sich die Nacht der
Despotie über das Land. Unter wechselnden Regimes dauert sie bis heute
an. Literatur aus dem Iran als Zeugnis der Freiheitsliebe und menschlichen Leids. Es lesen: Corinna Harfouch, Jutta Hoffmann, Jürgen Holtz und
Ulrich Matthes. Writers in Prison/P.E.N. in Kooperation mit dem internationalen literaturfestival berlin.
Karten: 10 €
LiteraturRaum –
Autorenresidenz im Bleibtreu Berlin
Heimat auf Zeit, Inspiration, Fluchtpunkt – Hotels dienen der Literatur als
Quelle der Fantasie und als Schauplatz von Geschichten. Im Rahmen des
Projekts LiteraturRaum lädt das Hotel Bleibtreu Berlin in Zusammenarbeit
mit dem internationalen literaturfestival berlin Schriftsteller in die Hauptstadt ein.
Ein Jahr lang wohnen die Autoren aus aller Welt jeweils vier bis sechs
Wochen im Bleibtreu. Ihre Beobachtungen halten sie auf einem Blog fest
und am Ende ihres Aufenthaltes hinterlassen sie den nachfolgenden
Schriftstellern und Hotelgästen eine Erzählung, ein Gedicht oder ein Essay als „Literarische Bettgeschichten“. Zum Abschluss des Projekts wird
eine Anthologie mit den gesammelten Werken veröffentlicht, illustriert von
dem Künstler Wilhelm Schlote. Schlotes Zeichnungen wurden bereits in
der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung veröffentlicht sowie bei den
Verlagen Insel und Suhrkamp. Als erster Literat residiert der Lyriker Robert Gray, der als einer der bedeutendsten australischen Dichter gilt, im
Hotel Bleibtreu.
„Das Bleibtreu ist seit seiner Eröffnung 1995 ein Anziehungspunkt für
Künstler. Mit unserem Projekt LiteraturRaum wollen wir ein Zeichen setzen für ein nachhaltiges Kulturengagement“, so David Weinberger, Direktor des Hotels. „Gleichzeitig freuen wir uns, neue Anstöße, Einblicke und
Draufblicke auf Berlin zu erhalten. Zu unserer eigenen Inspiration, der
unserer Gäste und aller Hauptstadt-Interessierten.“
Fon:
030 - 20 25 11 10-24
11
Montag-Samstag
Uhr
Mehr Informationen unter:
Bleibtreu Berlin | Bleibtreustrasse 31 | D-10707 Berlin
Tel +49.30.884 74-0 | Telefax +49.30.884 74-444
E-mail info@bleibtreu.com
www.bleibtreu.com | www.literaturraum.de
Montag-Samstag 10-24 Uhr
Ein Hotel der Samuel Braun Group
kjl
{internationale
10.09.09
kinder- und jugendliteratur}
{donnerstag}
20.30 Klaus Doderer Deutschland und Hans-Joachim Gelberg Deutschland
Philipp-Schaeffer-Bibliothek_Kinderbibliothek
19.30 Maritgen Matter Niederlande, Marjaleena Lembcke Finnland/Deutschland und Octavia Monaco Italien
Moderne Märchenwelten voller Suchender.
In dieser Abendveranstaltung werden die drei Autorinnen Einblick in den
Entstehungsprozess ihrer märchenhaften Buchprojekte geben. Die Geschichten von der ungewöhnlichen Reise nach „Erfahrungen“ und der
emotionalen Beziehung der naturgegebenen Feinde Schaf und Wolf (Maritgen Matter: „Ein Schaf fürs Leben“), der Königsfamilie, die sich auf die
Suche nach ihrem Autoren in der Schreibkrise begibt, um seine und damit
ihre Geschichte weiterzuerzählen (Marjaleena Lembcke: „Ein Märchen ist
ein Märchen ist ein Märchen“), sowie die außergewöhnliche Märchenadaption einer wahren Prinzessin, die sich emanzipiert von der Erwartungshaltung anderer löst (Octavia Monaco: „La vera principessa sul pisello“),
bieten reichlich Stoff für ein Gespräch – beispielsweise zu den Möglichkeiten und Grenzen der Märchengattung im aktuellen Bilder- und Kinderbuchsegment. – Für Erwachsene, Jugendliche, Märchen-Fans, Kinderbuch-Leser und Kunstliebhaber. Eintritt frei
11.09.09
{freitag}
Grips Mitte (Podewil)
19.00 Graham Gardner
und Valérie Zenatti
Jugendliche im Gespräch.
GroSSbritannien
Frankreich / Israel
Moderation: BLI BerlinerLiteraturInitiative/BerlinerLeseratten
Vorbereitet und moderiert durch die jugendlichen Teilnehmer der BerlinerLiteraturInitiative, präsentiert diese Abendveranstaltung die beiden Jugendbuchtexte „Im Schatten der Wächter“ des Engländers Graham Gardner und „Leihst du mir deinen Blick? Eine E-Mail-Freundschaft zwischen
Jerusalem und Gaza“ der Französin Valérie Zenatti. Die erzählerische Auseinandersetzung mit Themen wie Macht und Masse, Angst und Gewalt,
Konformität und Individualität, Täter- und Opferrolle gestaltet Graham
Gardner in einem fesselnden Debütroman, der auf geschickte Weise Bezüge zu George Orwells „1984“ herstellt. Valérie Zenatti greift in ihrem
Roman den aktuellen politisch-kulturellen Konflikt zwischen Israel und
Palästina auf und lässt in einem modernen Briefroman per E-Mail zwei
Jugendliche aus ihrem jeweiligen Alltag mit all ihren Ängsten und Sehnsüchten berichten. Es gelingt ein jugendliterarisches Plädoyer für Toleranz
und den politischen Dialog. – In Kooperation mit dem Grips-Theater und
BerlinerLiteraturInitiative/BerlinerLeseratten. Ab 13 Jahre, Eintritt: 5 €
(Theater der Schulen: 4 €). Karten-VVK unter Tel. 030 - 39 74 74 77
12.09.09
{samstag}
Labyrinth Kindermuseum Berlin
14.00 Rosana Faría Venezuela
Wie ist es in einer Welt voller Licht, Farben, Geräuschen und Gerüchen zu
leben, wenn man nichts sehen kann? Thomas ist blind und kann die Farben und die Gestalt der Dinge um sich herum nicht sehen. Mit seinen anderen Sinnen – dem Hörsinn, Geruchssinn, Tastsinn und Geschmackssinn
– hat er gelernt, seine Umgebung, die Gegenstände und Menschen darin
zu erspüren. So kann er sich vorstellen, wie die Welt um ihn herum wohl
aussehen könnte. – Inspiriert von dem Bilderbuch „Das schwarze Buch der
Farben“ von Rosana Faría [Venezuela], können sich Mädchen und Jungen
nach einer Lesung in Spanisch und in Deutsch in diesem Workshop selbst
ein ganz persönliches Bild zum Fühlen, Sehen und Erleben von Farben
gestalten. Eine geschwärzte Fliese, die anschließend mit nach Hause genommen werden kann, dient den Kindern als Grundlage und wird durch
eine bestimmte Technik zu einem einzigartigen Fühlbild. – Eintritt vor Ort:
Kinder 4 €, Erwachsene 4,50 €
SEITE 32
Maxim Gorki Theater_Studiobühne
Einführung: Hartmut Diekmann * Sprecher: Friedhelm Ptok
Im Mittelpunkt dieser als Kooperation der beiden Programmsparten
„Erinnerung, sprich“ und „Internationale KJL“ entstandenen Veranstaltung stehen der 1997 verstorbene Autor James Krüss und dessen Werk.
Als Gesprächspartner präsentieren im Anschluss an eine kurze Einführung
der renommierte KJL-Forscher und langjährige Freund des Autors Klaus
Doderer sowie der Gründer des Kinder- und Jugendprogramms Beltz &
Gelberg der Beltz-Verlagsgruppe Hans-Joachim Gelberg ihre Erinnerungen
an James Krüss. Darüber hinaus diskutieren sie unterschiedliche literaturwissenschaftliche und -geschichtliche Einschätzungen der Bedeutung des
Sprachkünstlers und kritischen Beobachters zeitgenössischer gesellschaftlicher Ereignisse für die Entwicklung der Kinderliteratur nach 1945.
In einem zweiten Teil folgt die Lesung einer Auswahl von Lyrik und Prosa
aus der Feder James Krüss’. Abschließend wird die Diskussion für das
Publikum geöffnet. – Eintritt: 5 €, erm. 4 €
13.09.09
{sonntag}
Die Gelbe Villa
11.00– Jeanne Birdsall , Rosana Faría
,
17.00 Svjetlan JunakoviĆ
, Suzy Lee
Singapur
, Maritgen Matter Niederlande und Nadine Touma Libanon
USA
Kroatien
Venezuela
Südkorea /
FamilienFest International. Lesen ohne Grenzen. Moderation: Eva-Maria Schneider-Reuter Sprecher: Ensemble Theater an der Parkaue
Die AutorInnen bzw. IllustratorInnen präsentieren ihre Texte und Illustrationen
für Kinder, Jugendliche und Erwachsene und laden zur kreativen Begegnung in
Werkstätten der gelben Villa ein. Ein vielfältiges Rahmenprogramm bietet Kindertheater, spannende Workshops zum Mitmachen, fantastische Reisen im
Snoezelraum, ein Literaturquiz, eine Internetrallye und einiges mehr. Auch für
das leibliche Wohl aller Gäste ist gesorgt. – In Kooperation mit der Gelben Villa,
dem JugendKulturService und dem Theater an der Parkaue – Junges Staatstheater Berlin. Eintritt und alle Mitmachaktionen sind frei. Familienpass-Besitzer erhalten ein Freigetränk an der Milchbar.
14.09.09
{montag}
Grips Mitte (Podewil)
16.30– Büchern Beine machen. Werkstatt für
19.00 Literaturvermittler der Sek. 1+2
Moderation: Stefanie Kaluza (Theaterpädagogin/GRIPS Theater)
Wie können aus Prosatexten Theaterszenen werden? Wie kann man verschiedene Ebenen des Textes auf der Bühne darstellen? Wie bringt man eigene
Erfahrungen in die szenische Arbeit mit dem Text ein? Wie können Texte so
für SchülerInnen auf andere Weise spannend und interessant werden? Mit
verschiedenen Theatermethoden werden im Workshop mögliche Antworten
auf diese Fragen vorgestellt und selbst erprobt. Der Workshop richtet sich an
LehrerInnen (ab Klasse 6), BibliothekarInnen und LiteraturvermittlerInnen
und orientiert sich an den Werken der AutorInnen, die am Mittwoch, dem
16.09., im GRIPS Mitte um 18 Uhr ihre Werke vorstellen. Der Besuch der
Lesung ist keine Voraussetzung, jedoch sehr empfehlenswert. – Eintritt frei,
Anmeldung erforderlich unter Tel. 030 - 27 87 86-66/-70
Philipp-Schaeffer-Bibliothek_Kinderbibliothek
19.30 Rosana Faría Venezuela, Svjetlan JunakoviĆ Kroatien und Suzy Lee Südkorea / Singapur
Werkstattgespräche mit Bilderkünstlern.
Moderation: Sonja Matheson (Kinderbuchfonds Baobab)
In einem Werkstattgespräch geben die drei Illustratoren aus drei unterschiedlichen Sprachräumen Einblick in ihre Tätigkeit am konkreten Beispiel ausgewählter Bilder- und Kinderbücher. So präsentiert Rosana Faría
ihr prämiertes innovatives Illustrationskonzept für „Das schwarze Buch
der Farben“ zum Thema Blindheit, Svjetlan Junaković stellt seine Kinderbücher „Moj put“ (Ü: Mein Weg) sowie „Velika knjiga portreta“ (Ü: Das
große Buch der Porträts) und deren Illustrationen vor. Ergänzt wird dieser
Blick auf internationale Illustrationswelten durch eine Auswahl von Suzy
Lees textlosen Bilderbüchern. Wie entwirft man ein Illustrationskonzept
im Wechselverhältnis mit der Textebene oder auch völlig gelöst von deren
Existenz? Was zeichnet anspruchsvolle illustrative Bilderbuchwelten aus?
Was gilt es in der Gestaltung altersspezifischer Illustrationen zu beachten? Und welche Rolle spielen traditionelle Elemente in den Illustrationswelten der drei Künstler? – Eintritt frei
15.09.09
{dienstag}
Philipp-Schaeffer-Bibliothek_Kinderbibliothek
19.30 Nadine Touma Libanon
Einblicke in die Arabische Kinder- und Jugendliteratur sowie die
arabische Verlagswelt.
Moderation: Sonja Matheson (Kinderbuchfonds Baobab)
Mit der Gründung des Verlages „Dar Onboz“ in Beirut im Jahr 2007 verknüpft die libanesische Verlegerin Nadine Touma hohe Ziele: Als panarabische Plattform für junge NachwuchskünstlerInnen, speziell im Bereich
der kinderliterarischen Illustrationskunst, soll das künstlerisch anspruchsvolle Verlagsprogramm, deren Hauptautorin sie selbst ist, Kindern sowohl
Kunst als auch die gesprochenen arabischen Dialekte nahebringen und
das kindliche Interesse an einer eigenen künstlerischen Betätigung initiieren. Im Zwiegespräch mit der Herausgeberin der Baobab-Reihe Sonja Matheson berichtet sie von ihrer Tätigkeit als Verlegerin in der arabischen
Verlagswelt und diskutiert gemeinsam mit ihr Möglichkeiten und Grenzen
des arabischen Kinder- und Jugendbuchmarktes, um sich abschließend
den Fragen des Publikums zu stellen. – Eintritt frei
16.09.09 {mittwoch}
Weinmeisterhaus
16.00– Kinderliteratur als Spiegel der
19.00 Gesellschaft – „Interkulturelle KJL“.
Workshop für Literaturvermittler im Vor- und Grundschulbereich
Moderation: Sonja Matheson (Kinderbuchfonds Baobab)
Kinder- und Jugendliteratur spiegelt die Traditionen, Werte und Realitäten einer Gesellschaft. Welches Bild der Welt zeigen Bücher? Wie kommt
die vielfältige Wirklichkeit darin zur Sprache? Für die interkulturelle Leseförderung ist es hilfreich, dass die Lehrkraft selbst eine analytische
Distanz zum Buch nehmen kann, um das Kind auf symbolische Elemente im Text hinzuweisen, ihm Anregung zu geben, um das in der Lektüre
Erfahrene zu verarbeiten. Verschiedene Titel werden genauer betrachtet,
ohne jedoch zu bewerten: Was ist die Aussage, welche Stilmittel werden
verwendet und was lösen Text/Bilder beim Betrachten/Lesen für Gefühle aus. Wo erkennen sich Kinder in einer Geschichte wieder, wie können
sie sich an Fremdes herantasten? Beispielprojekte unterschiedlicher
Größe werden durchleuchtet in Bezug auf Aufwand, Durchführbarkeit
und langfristigen Nutzen. Die Eckpunkte einer Projektplanung werden
zusammengetragen und festgehalten. – Eintritt frei. Anmeldung erforderlich unter Tel. 030 - 27 87 86-66/-70
Grips Mitte (Podewil)
Arbeit an dem außergewöhnlichen Buchkonzept zum Thema Blindheit
sprechen. Ergänzen wird die Gästerunde Petra Kasch [Deutschland], die
ihr Jugendbuch „Bye-bye, Berlin“ und die Geschichte der 13-jährigen
Nadja auf der Suche nach einem Neuanfang in Berlin in der Nachwendezeit vorstellen wird. Wie immer ist das Publikum zur dialogischen Begegnung und zu Nachfragen eingeladen. – Ab 13 Jahre, Eintritt: 5 € (Theater
der Schulen 4 €), Karten-VVK unter 030 - 39 74 74 77.
Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
19.00 Klaus Kordon Deutschland
Vom Leben „Auf der Sonnenseite“. Lesung, Gespräch, Führung und Umtrunk
Moderation: Shelly Kupferberg
Aus der Stasi-Haft entlassen, fängt Manfred Lenz, Klaus Kordons Alter Ego,
im Westen neu an. Aber befindet er sich wirklich „auf der Sonnenseite“?
20 Jahre nach dem Mauerfall, 35 Jahre nach missglückter Republikflucht,
Stasi-Haft in Berlin-Hohenschönhausen, später Cottbus und Freikauf blickt
Kordon zurück als einer, der beide Staaten kennt. Mit feinem Gespür für
historische Momente, soziale und politische (Miss-)Verhältnisse in Ost und
West setzt er seine mit „Krokodil im Nacken“ begonnene deutsch-deutsche
Lebensgeschichte fort und stellt dem kollektiven Gedächtnis zur deutschen
Geschichte ein sehr persönliches Buch an die Seite. – Anmeldung erforderlich bis 13. September: presse@beltz.de, Tel. 06201 - 60 07 439
17.09.09
{donnerstag}
Haus der Berliner Festspiele_Seitenbühne
17.00 Jutta Bauer Deutschland
Moderation: Eva-Maria Schneider-Reuter
Jutta Bauer gehört mit ihrem umfangreichen Œuvre zu den bekanntesten
Illustratorinnen Deutschlands. Viele ihrer kinderliterarischen Buchkonzepte haben mittlerweile Klassikerstatus erlangt. 2008 wurde sie dafür mit
einer Nominierung für den weltweit höchstdotierten Kinderbuchpreis, den
Astrid-Lindgren-Gedächtnispreis, und ganz aktuell mit weiteren Nominierungen sowohl für diesen als auch für den Hans-Christian-Andersen-Preis
2010 belohnt. In einer Werkschau wird die Illustratorin ihr Gesamtwerk
vom Studium bis in die aktuelle Gegenwart vorstellen. – Ab 13 Jahre.
18.09.09
{freitag}
Haus der Berliner Festspiele_Hauptbühne
19.30 Klaus Kordon Deutschland
Moderation: Shelly Kupferberg
Der gebürtige Berliner Klaus Kordon [Deutschland] gehört zu den bedeutendsten Kinder- und Jugendbuchautoren deutscher Sprache. Seit Ende
der 1970er veröffentlichte er mehr als 50 Romane, Erzählungen und lyrische Texte, die in zahlreiche Sprachen übersetzt und vielfach international ausgezeichnet wurden. Er liest aus seinem neuen autobiografischen
Roman „Auf der Sonnenseite“. – Ab 14 Jahre, für Erwachsene, Lehrer,
Pädagogen, Fachseminare, Studierende, Eltern und Jugendliche.
Weinmeisterhaus
19.00 Émile Bravo Frankreich, Wally de Doncker Belgien und Nadine Touma Libanon
18.00 Naomi Shihab Nye USA, Rosana Faría Venezuela und Petra Kasch Deutschland
Literarische Reisen von Europa in die arabische Welt und zurück. Literarischer Nachtsalon 2009
Moderation: Kathleen Gallego-Zapata Sprecher: Matthias Scherwenikas
Von der Suche Jugendlicher nach dem besonderen Moment zwischen
Aufbruch und Neuentdeckung, der Auseinandersetzung mit Vorstellungen
von Identität und Individualität sowie der sie umgebenden Welt erzählen
die Texte, Gedichte und Illustrationen der zwei Autorinnen sowie der Illustratorin dieser Abendveranstaltung. Die vielfach ausgezeichnete Naomi
Shihab Nye [USA] wird eine Auswahl ihrer Kurzprosa und Gedichte für
Jugendliche vorstellen und die Illustratorin Rosana Faría [Venezuela] ausgehend von ihrem Bilderbuch „Das schwarze Buch der Farben“, über ihre
Émile Bravo [Frankreich] präsentiert sich als Comickünstler und stellt sein
Kinderbuch „Meine Mutter ist in Amerika und hat Buffalo Bill getroffen“
vor. Wally de Doncker [Belgien] liest aus seinem Bilderbuch „Ahum“ (Ü:
Hm-hm!) zum Thema Identität und Anderssein sowie dem Kinderbuch
„Het begint ergens“ (Ü: Es beginnt irgendwo) zum Thema globale Erderwärmung. Nadine Touma [Libanon] stellt die von ihr verlegten Kinder- und
Jugendbücher zusammen mit ihrer Tätigkeit als Autorin und Verlegerin eines kleinen, innovativen panarabischen Verlages für junge NachwuchskünstlerInnen vor. – Ab 13 Jahre, Eintritt frei
Literatur für junge Erwachsene Vol. 8
Sexus_AZ_104x121.qxd
14.08.2009
14:05 Uhr
Seite 1
1947 veröffentlicht Henry
Miller unter dem Titel Sexus
den ersten Teil seiner autobiografischen Trilogie The
Rosy Crucifixion. Der Roman
1947 veröffentlicht Henry
gleicht einem wildwuchern-
Miller unter dem Titel Sexus
den Selbstgespräch und
wird als Hörbuch (4 CDs)
den ersten Teil seiner auto-
jetzt erstmals gelesen von
biografischen Trilogie The
einer Frau, der Schaus-
Rosy Crucifixion. Der Roman
pielerin Alexandra Kamp.
gleicht einem wildwuchernden Selbstgespräch und
wird als Hörbuch (4 CDs)
jetzt erstmals gelesen von
einer Frau, der Schauspielerin Alexandra Kamp.
Sexus_AZ_104x121.qxd
14.08.2009
14:05 U
Singen wir mit Anna Karenina zu
Sinfonien einer Großstadt im Haus
am See?
Guter Plan!
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film
{literatur
auf celluloid im babylon}
10.09.09
{donnertag}
18.00 Abschied von Gulsary
SU 1969, R: Sergej Urussewski, nach dem Buch von Tschingis Aitmatow,
mit Nurmuchan Shantunrin, 35mm, 80 Min.
Der Pferdehirt Tanabai erinnert sich an sein wechselvolles Leben in den
rauen Bergen Kirigisiens und an den stolzen Hengst Gulsary, der zusammen
mit ihm alt wurde. Nachts, in der Einsamkeit der kirgisischen Berge, nimmt
er Abschied von seinem sterbenden Lieblingspferd. In dieser Situation blickt
der alte Mann auf sein bewegtes Leben zurück: Heil aus dem Krieg zurückgekommen, arbeitete er zunächst in der Schmiede des Kolchos, bevor er
Pferdehirte wurde – ein hartes, aber glückliches Leben in der Natur. „Abschied von Gulsary“ ist ein Opus der wilden, ungebärdigen Natur, in dem die
Bergwelt Kirgisiens gleichsam zu einem Hauptprotagonisten wird.
21.15 Gomorrha – Reise in das Reich der Camorra
2008, R: Matteo Garrone, nach dem Buch von Roberto Saviani, mit Toni
Servillo, 35mm, 135 Min. OmU
Der Film beschreibt die suggestive Kraft der Camorra, die Operationen, mit
denen die Clans ihre Macht behaupten, und die Manipulationen, mit denen
sie ihre schmutzigen Geschäfte in Gang halten. Das Buch des jungen
italienischen Autors Roberto Saviano, der 2007 Gast des ilb war, erklomm auf
Anhieb die Nr. 1 der Spiegel-Bestsellerliste und wurde von Regisseur Matteo Garrone an Originalschauplätzen rund um Neapel verfilmt. Der Film
erzählt fünf ineinander verwobene Einzelschicksale kleiner und großer Bosse, die wie aus Brian De Palmas „Scarface“ zu kommen scheinen.
11.09.09
{freitag}
18.00 Frühe Kraniche
SU 1979, R: Bolotbek Schamschijew, nach dem Buch von Tschinigis Aitmatow, mit Emil Borontschijew, 35mm, 98 Min.
Der Vater muss in den Krieg ziehen, an seiner Stelle springt nun der 14jährige Sohn Sultanmurat ein und muss die Familie versorgen. Er verlässt
die Schule, um im Kolchos zu helfen. Die Männer fehlen, die Frühjahrssaat
und die Pferde sind gefährdet. Sultanmurat muss mit den Herausforderungen fertig werden und erlebt zudem seine erste Liebe. Als sich der Frühling
mit dem Zug der Kraniche ankündigt und die Ernte aufgeht, scheint alles
gut zu werden. Doch Banditen überfallen das Dorf.
20.00 Sehnsucht nach Djamila
SU 1969, R: Irina Poplawskaja, nach dem Buch von Tschingis Aitmatow,
mit Natalja Arinbassarowa, 35mm, 81 Min.
18.00 Der WeiSSe Dampfer
SU 1976, R: Bolotbek Schamschijew, nach dem Buch von Tschingis Aitmatow, mit Nurgasy Sydygaliew, 35mm, 95 Min.
Ein siebenjähriger Junge wächst in einem Waldwinkel Kirgisiens bei seinem
naturverbundenen Großvater auf, der ihn nach seinen Idealen erzieht. Als er
erleben muss, wie der Alte dem bösen Waldhüter beim Töten einer Hirschkuh
hilft, zerbricht in ihm der Glaube an dessen Unfehlbarkeit. Wenig anerkannt
in seinem Heimatort und von den Eltern im Stich gelassen, flüchtet sich der
Junge in die Mythenwelt eines längst vergangenen Kirgisiens. Eine poetische,
feinfühlige Naturfabel von hohem moralischem Anspruch.
20.00 Nichts als Gespenster
D 2007, R: Martin Gypkens, nach dem Buch von Judith Hermann, mit
August Diehl, Fritzi Haberlandt, Jessica Schwarz, Jeanette Hain, Stipe
Erceg, Wotan Wilke Möhring, 35mm, 119 Min.
s. 11.09.
22.15 Gomorrha – Reise in das Reich der Camorra
2008, R: Matteo Garrone, nach dem Buch von Roberto Saviani, mit Toni
Servillo, 35mm, 135 Min. OmU
s.
10.09.
13.09.09
{sonntag}
18.00 Der erste Lehrer
SU 1969, F, 1965, R: Michalkow-Kontschalowskij, nach dem Buch von
Tschingis Aitmatow, mit Bolot Bejschenalijew, 35mm, 76 Min.
s. 13.09.
19.30 Der WeiSSe Dampfer
SU 1976, R: Bolotbek Schamschijew, nach dem Buch von Tschinigis Aitmatow, mit Nurgasy Sydygaliew, 35mm, 95 Min
s. 12.09.
21.30 Gomorrha – Reise in das Reich der Camorra
I 2008, R: Matteo Garrone, nach dem Buch von Roberto Saviani, mit
Toni Servillo, 35mm, 135 Min, OmU
s. 10.09.
16.09.09
{mittwoch}
18.00 Sehnsucht nach Djamila
SU 1969, R: Irina Poplawskaja, nach dem Buch von Tschingis Aitmatow,
mit Natalja Arinbassarowa, 35mm, 81 Min.
s. 11.09.
17.09.09
{donnerstag}
19.09.09
DDR 1972, R: Heiner Carow, Drehbuch Heiner Carow & Ulrich Plenzdorf
nach der gleichnamigen Filmerzählung von Ulrich Plenzdorf, mit Angelica
Domröse, Winfried Glatzeder, 35mm, 105 Min.
Paula arbeitet in einer Kaufhalle und lebt allein mit ihren beiden Kindern.
Bevor sie sich jedoch in eine „Sicherheitsehe“ flüchtet, will sie „die Glocken noch einmal so richtig läuten lassen“. In der Bar begegnet sie Paul.
Beide trifft die Liebe wie eine Himmelsmacht. Aber Paul will seine Karriere
nicht durch eine Scheidung gefährden. Erst als sich Paula rigoros von ihm
trennt, kämpft er um sie und gewinnt ihre Liebe zurück. Doch Paula will
unbedingt ein Kind von Paul, obwohl sie dadurch ihr Leben aufs Spiel
setzt. Diese zum Kultfilm gewordene Liebesgeschichte der siebziger Jahre
hat nichts von ihrem Zauber verloren.
22.00 Mein wunderbarer Waschsalon
GB 1986, R: Stephen Frears, nach dem Buch von Hanif Kureishi, mit
Saeed Jaffrey, Daniel Day-Lewis, digital, 97 Min.
s. 18.09.
20.09.09
GB 2003, R: Roger Michell, Drehbuch: Hanif Kureishi, mit Anne Reid,
Daniel Craig, 35mm, 111 Min. OmdUT
s. 17.09.
May ist eine ganz normale Großmutter aus der Provinz. Als ihr Mann bei einem Familienbesuch in London überraschend stirbt, bleibt sie in der Stadt AZ_Arsenal_104x121:AZ
und quartiert sich bei ihren vielbeschäftigten Großstadtkindern ein. In dieser
fremden Umgebung, weit weg von zu Hause, fürchtet May, zu einer dieser
unsichtbaren alten Ladies zu werden, deren Leben mehr oder weniger gelaufen ist – bis sie sich in Darren verliebt, der halb so alt ist wie sie.
20:15 Gomorrha – Reise in das Reich der Camorra
2008, R: Matteo Garrone, nach dem Buch von Roberto Saviani, mit Toni
Servillo, 35mm, 135 Min. OmU
s. 10.09.
14.09.09
{montag}
21.45 Nichts als Gespenster
19.45 Frühe Kraniche
SU 1969, R: Sergej Urussewski, nach dem Buch von Tschingis Aitmatow,
mit Nurmuchan Shantunrin, 35mm, 80 Min.
s. 10.09.
SU 1979, R: Bolotbek Schamschijew, nach dem Buch von Tschingis Aitmatow, mit Emil Borontschijew, 35mm, 98 Min.
s. 11.09.
21.45 Nichts als Gespenster
D 2007, R: Martin Gypkens, nach dem Buch von Judith Hermann, mit
August Diehl, Fritzi Haberlandt, Jessica Schwarz, Jeanette Hain, Stipe
Erceg, Wotan Wilke Möhring, 35mm, 119 Min.
s. 11.09.
GB 2003. R: Roger Michell, Drehbuch: Hanif Kureishi, mit Anne Reid,
Daniel Craig, 35mm, 111 Min. OmdUT
22.00 Intimacy
F 2001, R: Patrice Chéreau, Vorlage: Hanif Kureishi, mit Mark Rylance, Kerry Fox, Timothy Spall, Marianne Faithfull, Rebecca Palmer, 35mm, 117 Min.
Der Mittvierziger Jay hat Frau und Kinder verlassen und schlägt sich als
Barkeeper in London durch. Eines Tages kommt Claire zu ihm, eine Frau,
die er nicht kennt. Wortlos haben sie Sex miteinander, dann geht sie wieder. So geht das jetzt jeden Mittwochnachmittag. Doch dann will er mehr
wissen: Er verfolgt Claire und findet heraus, daß sie in einem Vorort Theater spielt, mit einem Taxifahrer verheiratet ist und einen Sohn hat. Jay wird
unruhig. Auf der Berlinale 2001 wurde der Film mit dem Goldenen Bären
ausgezeichnet. Kerry Fox erhielt den Silbernen Bären als Beste Darstellerin. In der Rolle der besten Freundin von Claire ist Marianne Faithfull zu
sehen.
18.09.09
{freitag}
{sonntag}
20.00 Die Mutter
Kirgisieren in den ersten Jahren der Sowjetmacht: Einen ehemaligen Soldaten der Roten Armee zieht es in ein einsames Bergdorf, wo er als erster
Lehrer die einheimischen Kinder unterrichten wird. Von Anfang an muss er
gegen den Widerstand der fortschrittsfeindlichen Dorfbewohner ankämpfen. Der Konflikt verschärft sich, als eine Schülerin, zu der er eine tiefe
Zuneigung empfindet, gegen ihren Willen mit einem mächtigen Großbauern verheiratet wird. Mit Feingefühl für den Schauplatz und die Menschen
setzte der Regisseur Aitmatows Roman filmisch um.
SU 1969, F, 1965, R: Michalkow-Kontschalowskij, nach dem Buch von
Tschingis Aitmatow, mit Bolot Bejschenalijew, 35mm, 76 Min
{samstag}
20.00 Die Legende von Paul und Paula – Zum 80. Geburtstag von Heiner Carow
20.00 Die Mutter
18.00 Abschied von Gulsary
In fünf Episoden ihres Lieblingsthemas der unglücklichen Liebe und der
allgemeinen Verlorenheit der Generation X schickt die gefeierte BestsellerAutorin Judith Hermann ihre Figuren in die Welt hinaus. Venedig, Jamaika,
die deutsche Provinz, die Wüste Nevadas oder Island – immer wird die gewohnte Umgebung hinter sich gelassen; die Figuren sind alle auf Reisen in
unterschiedliche Länder und aus unterschiedlichen Motiven – doch alle müssen sie erkennen: Sich selbst kann man nie entkommen, wohin man auch
geht. Martin Gypkens hat den als unverfilmbar geltenden Erzählband von
Judith Hermann grandios für die große Leinwand adaptiert und dafür ein
überragendes Schauspieler-Ensemble gewonnen.
15.09.09
{dienstag}
18.30 Der erste Lehrer
Die Novelle „Djamila“, mit der Aitmatow zu Weltruhm gelangte, wird als eine
der schönsten Liebesgeschichten bezeichnet. Djamila, eine junge Frau aus
einem kirgisischen Dorf, ist ohne Liebe mit einem Mann verbunden, der im
Krieg ist. Aus der Begegnung mit einem verwundeten Soldaten erwächst Verstehen und eine Zuneigung, gegen die sich beide zunächst wehren. Ein dramatisch-poetischer Film, der seine hohe künstlerische Wirkung vor allem durch
die bewusst Aitmatow nachgestaltete Erzählweise gewinnt.
D 2007, R: Martin Gypkens, nach dem Buch von Judith Hermann, mit
August Diehl, Fritzi Haberlandt, Jessica Schwarz, Jeanette Hain, Stipe
Erceg, Wotan Wilke Möhring, 35mm, 119 Min.
SEITE 36
12.09.09
{samstag}
05.08.2009
10:11 Uhr
Seite 1
Highlights
September 2009
Retrospektive Agnès Varda
4. bis 30. September
Agnès Varda ist vom 4. bis 7. September zu Gast
Le bonheur | Das Glück | F 1964
Alle Filme der französischen Filmemacherin
aus den Jahren 1954 bis 2008: Spielfilme, Dokumentarfilme und Essays, lang und kurz, verspielt und engagiert, persönlich und politisch,
mit Laien und mit Stars
Winter adé – Filmische Vorboten der Wende
8. bis 30. September
20.00 Intimacy
15 Programme mit deutschen und osteuropäischen Filmen aus dem letzten Jahrzehnt des
Kalten Krieges – Vorahnungen der politischen
Wende | Mit Einführungen und Gästen
F 2001, R: Patrice Chéreau, Vorlage: Hanif Kureishi, mit Mark Rylance, Kerry Fox, Timothy Spall, Marianne Faithfull, Rebecca Palmer, 35mm, 117 Min.
s. 17.09.
22.15 Mein wunderbarer Waschsalon
GB 1986, R: Stephen Frears, nach dem Buch von Hanif Kureishi, mit
Saeed Jaffrey, Daniel Day-Lewis, digital, 97 Min
Igla | Die Nadel
Raschid Nugmanow | UdSSR 1988
Der junge Pakistaner Omar ist Erbe eines schäbigen Waschsalons in einem
Londoner Vorstadtviertel. Zusammen mit seinem alten Freund Johnny (Daniel
Day-Lewis) verwandelt er den heruntergekommenen Salon in eine wahre Goldgrube. Schon bald sind Omar und Johnny mehr als nur Geschäftspartner...
Weitere Informationen:
www.arsenal-berlin.de
Arsenal – Institut für Film und Videokunst e.V.
Potsdamer Straße 2 | 10785 Berlin | Tel. 030 269 55 100
literatur live im BABYLON
MO 21. SEPT
19:00
URSULA KARUSSEIT IM GESPRÄCH MIT HANS-DIETER SCHÜTT
«WEGE ÜBERS LAND UND DURCH DIE ZEITEN»
BUCHPREMIERE
MI 23. SEPT
20:00
HELENE TURSTEN + SABINE POSTEL
LESEN AUS «BRANDHAUS»
BUCHPREMIERE
DO 24. SEPT
19:30
JUTTA VOIGT
«IM OSTEN GEHT DIE SONNE AUF»
BUCHPREMIERE
DO 01. OKT
19:30
KNUT ELSTERMANN «KLOSTERKINDER –
DEUTSCHE LEBENSLÄUFE AM GYMNASIUM ZUM GRAUEN KLOSTER IN BERLIN»
BUCHPREMIERE
+ DOKFILM «ROTE SOCKEN IM GRAUEN KLOSTER» D 1990, R: EVELYN SCHMIDT, 30 MI n
MO 05. OKT
20:00
JULI ZEH + SLUT LESUNG + KONZERT
«CORPUS DELICTI – EINE SCHALLNOVELLE»
VERANSTALTER: LOFT CONCERTS GMBH
DO 8. OKT
19:30
JANA HENSEL
«ACHTUNG ZONE»
BUCHPREMIERE
SO 11. OKT
KATHARINA THALBACH
LIEST ALEXANDER WOLKOW
«DER ZAUBERER DER SMARAGDENSTADT»
PREMIERE
FR 23. OKT
20:00
HARRY ROWOHLT LIEST «NEUES UND ALTES VON PU DER BÄR –
RÜCKKEHR IN DEN HUNDERTSECHZIG-MORGEN-WALD»
NEUE ABENTEUER MIT PU, DEM BÄREN, CHRISTOPHER ROBIN UND IHREN FREUNDEN BUCHPREMIERE
SA 31. OKT
20:00
ROGER WILLEMSEN
«BANGKOK NOIR – DIE BÜHNEN-VORSTELLUNG»
BUCHPREMIERE
DI 3. NOV
20:00
BAYERISCH-ÖSTERREICHISCHER KRIMIGIPFEL :
VOLKER KLÜPFEL + MICHAEL KOBR TREFFEN AUF WOLF HAAS
LIVE: DIE NEUEN FÄLLE VON «KLUFTI» UND «BRENNER» BUCHPREMIERE
MI 11. NOV
20:00
AUDREY NIFFENEGGER
«DIE ZWILLINGE VON HIGHGATE»
BUCHPREMIERE
EINZIGE LESUNG IN DEUTSCHLAND!
DO 12. NOV
19:30
EOIN COLFER + PETER LOHMEYER
LESEN AUS «UND ÜBRIGENS NOCH WAS…»
PER ANHALTER DURCH DIE GALAXIS / 6. TEIL! BUCHPREMIERE
MI 9. DEZ
20:00
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16:00
impressum
09 09 09
{{impressum
mittwoch}
Träger
Berliner Festspiele und Peter-Weiss-Stiftung
für Kunst und Politik e. V.
Festivalleiter, Geschäftsführung
Ulrich Schreiber
Assistenz der Festivalleitung
Christin Dallinger
Büroleitung/Logistik Christina Wegener
Produktionsleitung
Miriam Agritelli
Programm Beatrice Faßbender, Vanessa Remy,
Ulrich Schreiber, Christin Dallinger
Intern. Kinder- und Jugendliteratur
Katrin Hesse
Assistenz Int. Kinder- und Jugendliteratur Ina-Marie Bargmann
Fokus Arabische Welt
Christin Dallinger, Thomas Hartmann,
Ulrich Schreiber
Erinnerung, sprich
Hartmut Diekmann
Specials
Martin Jankowski, Vanessa Remy,
Ulrich Schreiber
New German Voices
Claudius Nießen
Musikprogramm
William Ramsay
Lektorat Claudia Jürgens, Jürgen Reents, Vanessa Remy,
Hilary Stanton
Assistenz Programm/Lektorat
Esther Colsmann, Agnes Psykala, Jörg Rütten
Assistenz Fokus arabische Welt
Lena Dircks, Noël David Nicolaus
Katalog
Christin Dallinger, Hanno Depner, Joëlle Jobin, Sara Jakob, Julia Leiditz, Marcel Regenberg, Vanessa Remy
Berliner Anthologie
Ajda Omrani, Gregor Pohl
Finanzverwaltung
Christina Wegener
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Vanja Budde, Julia Gehrig, Sara Jakob,
Julia Leiditz, Vanessa Remy, Natascha Winkel
Sponsoring
Jonas Rinderlin, Thurid Neumann
Gestaltung Berliner Anthologie,
Kinder- Jugendliteraturprogrammheft, Plakate
Hayn/Willemeit Media GmbH, Jörg Kammler
Artdirektion
veruschka götz [T616 typographers.berlin]
Gestaltung Programmheft
T616 / Moritz Horn
Gestaltung Katalog
T616 / Sophia Stupperich
Beratende Dolmetscherin
Lilian-Astrid Geese, Günther Orth
Bühnenbild
Jakob Mattner
Festivalfotografen
Hartwig Klappert, Ali Ghandtschi
Hospitality-Zelt
Laura Serio, Tatiana Nekrasov
Website
Hanno Depner, David Friemann
EDV/IT
sense Gesellschaft für sinnvolles Arbeiten mbH
World Wide Reading
Sebastian Erggelet
Übersetzungen
Haggag Ali, Patrick Charles, Elizabeth Pancake
Autoren-/ Veranstaltungsbetreuer
Inga Niewiadoma, Agnes Psykala, Vivien
Schulz, Marcus Wolf
Literature for Africa
Juliane Grünewald, Irene Hilden, Frédérique
Moullet, Elizabeth Pancake, Pantelis Pavlakidis, Sabrina Röstel, Rosie Wardle
Das 10. ilb findet vom
15.09.–26.09.2010 statt.
Fokus: Osteuropa
{mittwoch}
PraktikantInnen
Haggag Ali, Florence Aullen, Carsten Baade,
Sylvia Bahr, Vivian Boerschmann, Christopher
Braun, Vanessa Briese, Justin Burns, Cornelia
Carius, Esther Colsmann, Esther de Sommer,
Yvonne Dicketmüller, Lena Dircks, Greta
Dombrowski Sebastian Erggelet, Nina Fischer, Sarah Fischer, David Friemann, Maxi
Gade, Sergio Garau, Julia Gehrig, Julia Grünewald, Irina Gurdis, Vanessa Hausmanns, Irene
Hilden, Sarah Höfler, Alina Hoyne, Joëlle Jobin, Christina Keilmann, Johanna Köhler, Helene Könau, Larissa Krause, Mareike Kühn,
Lena Lau, Sandra Lindner, Maryam Marquard,
Julia Matuschek, Frédérique Moullet, Anna
Münzer, Moritz Mutter, Sarah Nekola, Thurid
Neumann, Noël David Nicolaus, Ajda Omrani,
Elizabeth Pancake, Gregor Pohl, Nadine Reisser, Lisa Repschläger, Jonas Rinderlin, Sabrina Röstel, Jörg Rütten, Marie Sarah Schlenstedt, Kati Schöppe, Frederik Schreiber,
Elisabeth Schröder, Agata Spinelli, Markus
Streichardt, Ebba Stymne, Nicola Thomas,
Antonia Ungaro, Rosie Wardle, Julia Weilbach, Sissy Winkler, Alessandra Zöller
Berliner Festspiele
Intendant
Joachim Sartorius
Koordination Programm, Organisation
Henrik Adler
Assistenz
Pia Thilmann
Leitung Technik
Thomas Pix
Leiterin Marketing
Kerstin Schilling
Leiterin Pressebüro
Jagoda Engelbrecht
Leiter Redaktion / Internet
Frank Giesker
Leiter Kartenbüro
Michael Grimm
Der Verein der Freunde und Förderer des internationalen literaturfestivals berlin e.V.
wurde 1999 mit dem Ziel gegründet, die Arbeit des ilb ideell und finanziell zu unterstützen. Der Förderverein bietet Literaturfreundinnen und –freunde die Chance, für Leser
jeglichen Alters, sich aktiv zu beteiligen. Die
Freunde und Förderer diekutieren Ideen zur
Weiterentwicklung des Festivals (wie das Projekt „Literature for Africa“, das bedürftigen
Bibliotheken in der Neuanschaffung von Büchern unterstützt, die weltweiten Lesungen
und das Projekt „Chaussee 5“ - einer Schreibwerkstatt für 6-18-jährige) und sichern die
kontinuierliche Arbeit durch ihre Beiträge.
Damit der Förderverein auch in Zukunft Impulse für das ilb geben kann, ist er auf Ihr persönliches Engagement und Ihre Unterstützung
angewiesen. Als Mitglied genießen Sie zahlreiche Vergünstigungen und haben die Möglichkeit, dieses einzigartige Forum der internationalen Literatur näher kennen zu lernen.
Informationen : Verein der Freunde und Förderer des internationalen literaturfestivals
berlin e. V. | Chausseestraße 5
10115 Berlin | Telefon: 030 - 27 87 86-41
freunde@literaturfestival.com
www.literaturfestival.com
Initiative „Literature for Africa“
Das internationale literaturfestival berlin ruft die weltweite Kampagne
„Literature for Africa“ ins Leben. Ziel ist es – zunächst über einen Zeitraum
von zehn Jahren –, afrikanischen Bibliotheken Bücher zur Verfügung zu
stellen und somit den Zugang zu Literatur zu fördern und auszubauen.
Die Überzeugung, dass Bildung eine tragende Säule demokratischer Entwicklung darstellt, ist anerkannte Grundlage entwicklungspolitischer Arbeit. Abgesehen von dem Bestreben zu lernen und sich Wissen anzueignen, ist Lesen auch ein Erlebnis, das den eigenen Vorstellungshorizont
erweitert, die Fantasie anregt und Kreativität fördert.
Die Präsenz von gut sortierten Bibliotheken beschränkt sich oft auf die
größeren Städte Afrikas. Jedoch fehlt es gerade den kleineren Bibliotheken
an den finanziellen Mitteln, ihre Bestände zu erweitern. Sie sind oftmals auf
sporadische Spenden [vor allem aus dem Ausland] angewiesen.
Mit der Kampagne möchten wir Verleger, Privathaushalte, wie auch andere Sponsoren der westlichen Industrieländer dazu aufrufen, literarische
Werke – ob neu oder gebraucht – den auf unserer Webseite www.literaturfestival.com genannten Bibliotheken entsprechend ihrem jeweiligen Bedarfsprofil zukommen zu lassen.
Ein Abend der Solidarität –
Ein Abend für die Verfolgten
im Iran
Berliner Schauspieler lesen literarische Texte, die
von einem halben Jahrhundert der Unterdrückung
berichten. 1953 senkte sich die Nacht der Despotie
über das Land. Unter wechselnden Regimes dauert
sie bis heute an. Literatur aus dem Iran als Zeugnis
der Freiheitsliebe und menschlichen Leids.
Wenn Sie spenden oder in der Initiative mitwirken möchten, schreiben Sie uns:
literature.for.africa@literaturfestival.com oder
internationales literaturfestival
berlin
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1 20.07.2009
15:00 Uhr
Chausseestraße 5, 10115 Berlin
17.11./20.00 Uhr .FISCFS
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XJTTFO
im Haus der Berliner Festspiele
XXXMJUFSBUVSQPSUEF
Es lesen: Corinna Harfouch, Jutta Hoffmann,
Jürgen Holtz und Ulrich Matthes
»Kraftvoll, unerhört
intelligent: ein doppelbödiger Roman, der
einen nicht mehr
loslässt.« The Times über
SEITE 40
Solidarbeitrag: 10,- EUR
Writers in Prison-Sektion des P.E.N.-Zentrums in
Kooperation mit Internationales Literaturfestival/
Berliner Festspiele
Seite 1
»Träume von Flüssen und Meeren«
verlag antje
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EINE BR†CKE ZWISCHEN EUROPA UND DER ISLAMISCHEN WELT
Diskurs und HintergrŸnde im Netz
Welche aktuellen Themen bewegen die islamische Welt?
Über welche Themen diskutieren Muslime in Europa?
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e dadati owen martell céline robinet nora amin marcel bénabou wolf biermann nico bleutge yangzom brauen rita dahl daniela danz gesine danckwart kornélia deres dorothee
michael krüger lidi kupcsik christoph leisten hervé le tellier kristof magnusson giwi margwelaschwili nikita milivocevi ian monk wilfried n’sondé richard david precht jacques
nadja wünsche bachar zarkan azouz begag larissa bender raffaele cantone hartmut fähndrich alma guillermoprieto hassan hammad sonja hegasy rolf hosfeld adel karasholi
cher margaret obank günther orth andreas pflitsch jürgen roth alice schwarzer samuel shimon marie-claude souaid-hesse susanne stemmler suleman taufiq angela tschorsnig
s zabbal ilma rakusa
berlin.views
berlin.views
gebracht,
gesetzt, zur Geltung
In Berlin wird instand
werden verputzt,
ausgebessert, Fassaden
Jackson:
wie mit Michael
und dabei ist es
Es wird immer schlimmer.
BERLIN VIEWS
Das neunte Festival – der neunte Katalog erscheint! Alle Autoren der Hauptprogramme werden mit ausführlichen und sorgfältig recherchierten Biografien in deutscher und englischer Sprache vorgestellt. Fotos
und Auswahlbiografien ergänzen dieses aktuelle Nachschlagewerk der Weltliteratur.
Das Motto des diesjährigen Katalogs lautet wie in den vergangenen Jahren „Berlin Views“. Auf die Fragen
„Was erwarten Sie von Berlin? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?“ antworteten die eingeladenen
Autoren mit einer Fülle von oftmals handgeschriebenen Texten – Gedichten, Anekdoten, Kurzessays und
Geschichten –, mit Skizzen, Fotografien, Collagen und kunstvollen Illustrationen. Die geschilderten Erfahrungen reihen sich in die Berlin-Bemerkungen und Erzählungen bekannter Literaten ein.
Marie Darrieussecq, Autorin, verbindet mit Berlin „Bier, Europa, Ruinen, Literatur, Irrlicht, Nihilismus“.
Für den Journalisten und Schriftsteller Michael Greenberg ist sie die „offenste Stadt in Europa“. „Die
Stadt der Traumwandler“ nennt Joy Harjo, Autorin und Musikerin, die deutsche Hauptstadt und Sayed
Kashua schreibt „Jedes Mal, wenn ich Berlin besuche, habe ich Lust, über die Mauer zu springen, die
Ost- und West-Jerusalem trennt.“
Berlin Views – Der Katalog 2009
Herausgegeben von Joëlle Jobin und Ulrich Schreiber
228 Seiten Broschur: 10 €
ISBN 978-3-940384-27-0
Verlag Vorwerk 8 | www.vorwerk8.de
BERLINER ANTHOLOGIE
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Wenn ohne Grund die Nacht schön ist
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Wenn ohne Grund
die Nacht schön ist
Sechsundsechzig Gedichte aus aller Welt, ausgewählt von Gästen des internationalen literaturfestivals berlin – eine ebenso außergewöhnliche wie persönliche Sammlung von Texten, von denen viele
erstmals auf deutsch erscheinen. Alle Gedichte sind in der Originalsprache und in deutscher Übersetzung zu lesen.
Das internationale literaturfestival berlin bietet seinen Besuchern Lesungen, Gespräche und Begegnungen mit Weltautoren. Es hat sich als einer der weltweit wichtigsten Treffpunkte etablierter Schriftsteller mit neu entdeckten Literaten etabliert. Die „Berliner Anthologie“, die das Festival seit dem
ersten Jahr 2001 begleitet, reflektiert diese Vielstimmigkeit und ist die bleibende Essenz, wenn die
Autoren nach zwölf Tagen wieder abgereist sind.
In diesem Jahr u.a. mit Gedichten von: Yassin Adnan, Raja Alem, Nujoom Alghanem, Ali Bader, Youssef Bazzi, Hans Christoph Buch, Coral Bracho, Daniela Danz, Gerhard Falkner, Aris Fioretos, Joy Harjo,
Susan Howe, Abed Ismael, Christoph Leisten, Yvon Le Men, Christine Montalbetti, Fatima Naoot,
Naomi Shehab Nye, José Oliver, Volker Sielaff und Göran Sonnevi.
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Berliner Anthologie – Wenn ohne Grund die Nacht schön ist
Herausgegeben von Ajda Omrani, Gregor Pohl und Ulrich Schreiber
201 Seiten Broschur: 10 €
ISBN 978-3-940384-28-7
Verlag Vorwerk 8 | www.vorwerk8.de
SCRITTURE GIOVANI 2009 – 4 a.m.
Zum achten Mal präsentieren junge europäische Autoren Kurzgeschichten, die eigens für dieses Projekt geschrieben wurden. Das diesjährige Thema lautet „4 a.m.“. Die Anthologie dokumentiert die
Beiträge und präsentiert diese in allen Sprachen der Teilnehmer. Das Programm „Scritture Giovani“
und das begleitende Buch bieten den Autoren somit erstmalig die Gelegenheit, sich in den jeweiligen
europäischen Ländern vorzustellen. Mit Kurzgeschichten von Paul Brodowsky [D], Gabriele Dadati [I],
Owen Martell [GB] und Céline Robinet [F].
Scritture Giovani findet in Kooperation mit festivalletteratua Mantova [I] und The Guardian Hay Festival [GB] statt.
SEITE 46
Die vier Autoren stellen ihre Texte am 18.09. um 19.00 Uhr im Collegium Hungaricum Berlin auch live
vor. Moderation: Thomas Klupp
Scritture Giovani 2009 – 4 a.m.
Herausgegeben vom festivaletteratura
130 Seiten Broschur: 5 €
{adressen}
Haus der Berliner Festspiele
Schaperstraße 24 * 10719 Berlin
Tel.: 030 - 254 89 100
www.berlinerfestspiele.de
U9 U3 Spichernstraße
Fliegendes Theater
Urbanstraße 100 * 10967 Berlin
Tel.: 030 - 692 2100
www.fliegendes-theater.de
U7 U8 Hermannplatz
Allianz S. E. Repräsentanz Berlin
Pariser Platz 6 * 10117 Berlin
Tel.: 030 - 3153 53 04
U55 Brandenburger Tor
S1 S2 S25 Unter den Linden
Gartenarbeitsschule „Ilse Demme“
Dillenburger Straße 57*14199 Berlin
Tel.: 030 - 902 922 828
U3 Breitenbachplatz
Anne Frank Zentrum e. V.
Rosenthaler Straße 39 * 10178 Berlin
Tel.: 030 - 288 86 56-00
www.annefrank.de
S Hackescher Markt
Babylon
Rosa-Luxemburg-Str. 30 * 10178 Berlin
Tel.: 030 - 24 72 78 01
www.babylonberlin.de
U2 M8 Rosa-Luxemburg-Platz
Baxpax Downtown Hostel Hotel
Ziegelstraße 28 * 10117 Berlin
Tel.: 030 - 278 748 80
www.baxpax.de
U6 Oranienburger Tor
Bezirkszentralbibliothek
Marzahn-Hellersdorf „Mark Twain“
Marzahner Promenade 52–54
12679 Berlin
Tel.: 030 - 54 704 144
www.stb-mh.de
M6 Freizeitforum Marzahn
Bleibtreu Berlin
Bleibtreustr. 31
D-10707 Berlin
Tel.: 030 - 884 74 0
www.bleibtreu.com
S5 S7 S75 S9 Savignyplatz
Brel
Bar Bistro – Caf’Conc’
Savignyplatz 1 * 10623 Berlin
Tel.: 030 - 31 80 00 20
www.cafebrel.de
S5 S9 S75 Savignyplatz
Collegium Hungaricum Berlin
Dorotheenstraße 12 * 10117 Berlin
Tel.: 030 - 212 340-0
www.hungaricum.de
Tram M1 12 Am Kupfergraben
S+U Friedrichstraße
Bus TXL 100 200 Staatsoper
daadgalerie
Zimmerstraße 90/91 * 10117 Berlin
Tel.: 030 - 26 13 640
U2 U6 Stadtmitte
U6 Bus M29 Kochstraße
Deutsches Historisches Museum
Unter den Linden 2 * 10117 Berlin
Tel.: 030 - 20304-0
www.dhm.de
S+U Friedrichstraße
Bus TXL 100 200 Staatsoper
Felleshus der Nordischen Botschaften
Rauchstraße 1 * 10787 Berlin
Tel.: 030 - 50 50 0
www.nordischebotschaften.org
Bus 100 200 187
Festsaal Kreuzberg
Skalitzer Str. 130 * 10999 Berlin
Tel.: 030 - 61 65 60 03
www.festsaal-kreuzberg.de
U1 U8 Kottbusser Tor
Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Genslerstraße 66 * 13055 Berlin
Tel.: 030 - 98 60 82 30
www.stiftung-hsh.de
Tram M5 Freienwalder Straße
Die Gelbe Villa – Kreativ- und
Bildungszentrum für Kinder und
Jugendliche
Wilhelmshöhe 10 * 10965 Berlin
Tel.: 030 - 76 76 50 12
www.die-gelbe-villa.de
U6 Platz der Luftbrücke
GRIPS Mitte (Podewil)
Klosterstraße 68 * 10179 Berlin
Tel.: 030 - 247 49-6
www.grips-theater.de
U2 Klosterstraße
Haus Berliner Stadtbibliothek
Breite Str. 30-36
D-10178 Berlin – Mitte
Tel.: 030 - 90 226 401
www.zlb.de
Bus 147 Neumannsgasse
Haus der Kulturen der Welt
John-Foster-Dulles-Allee 10
10557 Berlin
Tel.: 030 - 397 87 0
Mail: info@hkw.de
www.hkw.de | Bus 100
Heinrich Böll Stiftung
Schumannstraße 8 * 10117 Berlin
Tel.: 030 - 285 34-0
www.boell.de
S+U Friedrichstraße
Hotel Concorde Berlin
Augsburger Str. 41 * 10789 Berlin
Tel.: 030 - 800 999 0
U1 U9 Kurfürstendamm
Humboldt-Forum im Lustgarten
Am Lustgarten 2 * 10178 Berlin
Bus 100 200 TXL Am Lustgarten
Institut Français de Berlin
Maison de France
Kurfürstendamm 211 * 10719 Berlin
Tel.: 030 - 88 59 02 0
www.kultur-frankreich.de
U1 U9 Kurfürstendamm
Instituto Cervantes
Rosenstraße 18-19 * 10178 Berlin
Tel.: 030 - 25 76 18-0
www.cervantes.de
S5 S9 S75 Hackescher Markt
JugendKulturZentrum Pumpe
Lützowstraße 42 * 10785 Berlin
Tel.: 030 - 26 48 48 30
www.jugendkulturzentrumpumpe.de
U1 Kurfürstenstraße / Nollendorfplatz
Jugendstrafanstalt Berlin
Friedrich-Olbricht-Damm 40
13627 Berlin
Tel.: 030 - 90 144
S41 S42 Beusselstraße
Justizvollzugsanstalt Moabit
Alt Moabit 12a * 10559 Berlin
Bus 245 N40 Spenerstraße
Justizvollzugsanstalt Tegel
Seidelstraße 39 * 13507 Berlin
U6 Holzhauser Straße
Kleisthaus
Mauerstr. 53 * 10117 Berlin
Tel.: 030 - 185 27 26 48
U2 Mohrenstraße
U6 Stadtmitte
Konzerthaus Berlin
Gendarmenmarkt
10117 Berlin
Telefon: 030 - 203 09 2330
http://www.konzerthaus.de
U6 Französische Straße
U2 U6 Stadtmitte
Kulturhaus Mitte
Auguststraße 21 * 10117 Berlin
Tel.: 030 - 28 88 44 33
www.kulturhaus-mitte-berlin.de
U6 Oranienburger Tor
Labyrinth Kindermuseum Berlin
In der Fabrik Osloer Straße
Osloer Straße 12 * 13359 Berlin
Tel.: 030 - 800 93 11-50
www.labyrinth-kindermuseum.de
S1 S25 S45 Bornholmer Straße /
U9 Osloer Straße
Literaturhaus Berlin
Fasanenstraße 23 * 10719 Berlin
Tel.: 030 - 88 72 86-0
www.literaturhaus-berlin.de
U1 Uhlandstraße
Literaturladen Wist (Potsdam)
Dortustraße 17 * 14467 Potsdam
Tel.: 0331 - 2800452 /
0331 - 2800511
www.wist-derliteraturladen.de
Hbf Potsdam /
Tram 96 Viereck-remise /
Bus 610 Marktplatz
Maison Victor
Oranienburger Str. 27
10117 Berlin
Tel.: 030 - 246 320 52
www.maison-victor.com
S1 Oranienburger Straße
Max Liebermann Haus
Stiftung „Brandenburger Tor“ der
Landesbank Berlin
Pariser Platz 7 * 10117 Berlin
Tel.: 030 - 22 63 30 30
www.brandenburgertor.de
S1 S2 S25 Unter den Linden /
Bus 100 200
Maxim Gorki Theater Berlin
Gorki Studio Berlin
Hinter dem Gießhaus 2
10117 Berlin
Tel.: 030 - 20221-0
www.gorki.de
Tram M1 12 Am Kupfergraben
S+U Friedrichstraße
Bus TXL 100 200 Staatsoper
Museum für Islamische Kunst
Mshatta-Saal
Bodestraße 1–3 * 10178 Berlin
Tel.: 030 - 2090 5401
Tram M1 12 Am Kupfergraben
S+U Friedrichstraße
Bus TXL 100 200 Staatsoper
Museum für Kommunikation
Leipziger Straße 16 * 10117 Berlin
Tel.: 030 - 202 94-0
www.mfk-berlin.de
U2 U6 Stadtmitte / U2 Mohrenstraße
Osteria N°1
Kreuzbergstr. 71 * 10965 Berlin
Tel.: 030 - 786 91 62
www.osteria-uno.de
U7 Gneisenaustraße
Philipp-Schaeffer-Bibliothek /
Kinderbibliothek
Brunnenstraße 181 * 10119 Berlin
Tel.: 030 - 20 09 24 44 22
U8 Rosenthaler Platz / Bus 240
Radialsystem
Holzmarktstr. 33 * 10243 Berlin
Tel.: 030 - 288 788 50
www.radialsystem.de
S Ostbahnhof
Schaubude Berlin
Greifswalder Str. 81–84
10405 Berlin
Tel.: 030 - 423 43 14
www.schaubude-berlin.de
S Greifswalder Straße
Staatliche Museen zu Berlin,
Gemäldegalerie
Kulturforum Potsdamer Platz,
Eingang: Matthäikirchplatz
10785 Berlin
Tel.: 030 - 266-2951
www.smb.spk-berlin.de/smb
U2 S1 S2 S25 Potsdamer Platz /
Bus M48, 200
Stadtbibliothek Neukölln „Helene-Nathan“
Karl-Marx-Straße 66 * 12043 Berlin
(in den Neukölln Arcaden, Eingang
Karl-Marx-Str., Post, Fahrstuhl bis
Parkdeck 4)
U7 Rathaus Neukölln
Theater an der Parkaue
Kinder- und Jugendtheater des
Landes Berlin
Parkaue 29 * 10367 Berlin
Tel.: 030 - 55 77 52 0
www.parkaue.de
S 41 S42 S46 S8 S85
U5 Frankfurter Allee
Trattoria a’Muntagnola
Fuggerstraße 27 * 10777 Berlin
Tel.: 030 - 211 66 42
www.muntagnola.de
U1 U2 U3 Wittenbergplatz
Universität der Künste Berlin
Konzertsaal
Hardenbergstraße 33 * 10623
Berlin
Tel.: 030 / 3185-0
S+U Zoologischer Garten
Weinmeisterhaus
Weinmeisterstraße 15
10178 Berlin
Tel.: 030 - 28 52 92-29
www.weinmeisterhaus.de
U8 Weinmeisterstraße
A\MrH<t>C@tr?D>CO@M
A\Mr<GG@r?@tF@M
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