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U1_MM_7_07 08.11.2007 14:13 Uhr Seite 1 MOUNTAINMANAGER 7/07 November 2007 D 4945 F 38. Jahrgang November 2007 7/07 Meinung: Special: Mag. A. Reiter: Der Kunde 2015 Mountain-Manager 51: © EuBuCo Verlag GmbH D-65239 Hochheim/M. Peter Lorenz: Brauneckbergbahnen Verlässlichkeit auf der ganzen Linie TRENDS & SKISERVICE U2_MM_7_07_Kässbohrer 08.11.2007 14:31 Uhr Seite 1 PistenBully Paana. Unser jüngstes Familienmitglied. Neu bei PistenBully. Und trotzdem schon seit 25 Jahren auf dem Markt. Der PistenBully Paana hat in Skandinavien bereits tausende Loipenkilometer präpariert, jetzt geht er mit uns hinaus in die weite Welt. Robuste Technik. Höchste Zuverlässigkeit. Perfekte Loipenspuren. Die besten Voraussetzungen, um die Skiregionen der Welt zu erobern. www.pistenbully.com 03_ Editorial 07.11.2007 13:31 Uhr Seite 3 Chefredakteur Dr. Markus Kalchgruber Eine neue Ära für Selfmade Snow Endlich ist es soweit: das erste Projekt in den Alpen mit dem „All Weather Snowmaker“, einer Vakuum-Eis-Maschine von IDE, wurde von den Pitztaler Gletscherbahnen fixiert. Folglich kann ab dem Start zur Saison 08/09 in der Heimat von Benni Raich auch bei mehreren Plusgraden und hoher Luftfeuchtigkeit auf 2 840 m Schnee erzeugt werden. Ein weiteres Gletscherskigebiet, in diesem Fall Zermatt in der Schweiz, hat laut IDE kürzlich ebenfalls bestellt. Nun gut, was ist daran so sensationell? Überall werden derzeit die Beschneiungssysteme massiv ausgebaut. Stimmt, jedoch ist dieser Schritt ein besonderes Signal. Der gefürchtete Grenztemperaturbereich, der bisher das physikalische Ende beim technischen Schneemachen markierte, verliert seinen Schrecken. Das wiederum bedeutet, dass das Wort „Schneegarantie“ einen neuen Inhalt bekommt. „Mit der Umsetzung dieser Beschneiungstechnologie kann der Skisaisonstart bei uns pünktlich im Herbst garantiert werden“, sagt Dr. Hans Rubatscher, GF der Pitztaler Gletscherbahnen. Und das wiederum wird positive Einflüsse auf das Buchungsverhalten der Gäste auslösen. Wir sind noch nicht erledigt Natürlich kann mit dieser Technologie aus Kosten- und Kapazitätsgründen (noch) keine Großflächenbeschneiung durchgeführt werden. So gesehen ist der Befreiungsschlag raus aus der klimatischen Abhängigkeit des Wintertourismus ein begrenzter. Trotzdem geht davon die Botschaft aus: wir sind noch nicht in dem Maße erledigt, wie viele Medien und notorische Neider es gerne hätten! Und wenn das Beispiel Pitztal einmal funktioniert und vorzeigbar ist, werden viele folgen – so war es immer – und es wird der Preis fallen sowie ein Wettbewerb entstehen. Man erinnere sich, was anfangs eine vollautomatische Propeller-Schneemaschine gekostet hat. Soviel, dass man sich zunächst nur punktuelle Beschneiung leisten konnte. Jetzt stehen oft hunderte in einem einzigen Skigebiet. Die Kitzbüheler Alpen werben nun sogar mit der Anzahl ihrer Schneigeräte in Rundfunkspots, Außenwerbung und Online-Marketing: Frau Holle und ihre 2 053 Helfer (!) geben unseren Gästen zusammen die Sicherheit, auch in schneearmen Wintern perfekte Pisten vorzufinden. Notwendig wurde dieser „Tabubruch“ in der klassischen Werbung, wie es Lukas Krösslhuber, Geschäftsführer der Kitzbüheler Alpen Marketing GmbH, bezeichnet, weil man die Botschaften „verschneite Täler“ und „ausgezeichnete Pistenverhältnisse“ trennen müsse, um glaubwürdig zu bleiben – eine Taktik, die Südtirol übrigens seit 20 Jahren erfolgreich betreibt! Schützenhilfe von Studien Machen wir also aus der Not eine Tugend. Und parallel dazu holen wir uns Schützenhilfe von diversen Studien über die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wintersportregionen wie z. B. dem vom Wissenschaftsministerium finanzierten proVision-Projekt „STRATEGE“ über die Region Schladming. Daraus geht hervor, dass selbst so ein tiefer gelegenes Skigebiet zumindest bis 2025 gute bis durchschnittliche Wintersportbedingungen haben wird. Und Verbandspräsident Dr. Karl teilte dem Mountain Manager kürzlich mit, dass laut Studie Lagen wie St. Johann/Tirol (700 m– 1 600 m) sogar mit der jetzigen Schneitechnologie die nächsten 50 Jahre noch an 100 Tagen im Jahr eine geschlossene Schneedecke zusammenbringen werden. Wohl gemerkt, ohne Innovationen aus der Kältetechnik! Man sieht daran, dass die meist zu pauschalen Abschätzungen über den Klimawandel in den Alpen die negativen Meldungen zum Wintersport in den Medien bestimmt haben und dass es nun auf „Lokale Fakten statt pauschaler Urteile in der öffentlichen Diskussion zum Klimawandel“ ankommen soll. Zu einer Pressekonferenz mit genau diesem Titel haben übrigens die Planai Bahnen am 14. 11. nach Wien eingeladen. Auch dies ist ein richtiges und höchst wichtiges Signal am Markt der Meinungen und letztlich Lobbying, das wir brauchen! die Seilbahnplaner mit Kompetenz Ihr Partner vom ersten Gespräch bis zur Fertigstellung Ihres Seilbahnprojektes. Gaugelhofer & Ganyecz Seilbahnplanungs GmbH Lerchenstraße 33, A-6922 Wolfurt tel: +43 (0) 55 74/ 7 62 66 fax: +43 (0) 55 74/ 7 62 66-7 eMail: office@seilbahnplanung.at www.seilbahnplanung.at Projektierung Planung Umsetzung grabherdesign.com 7/2007 MOUNTAINMANAGER 3 04_05_MM_6_07_Inhalt 07.11.2007 11:17 Uhr Seite 4 INHALT IMPRESSUM Editorial Inhalt 3 4 MM MAGAZIN Internationale Zeitschrift für Berg- und Wintersporttechnik und bergtouristisches Management Verlag: EuBuCo Verlag GmbH, Geheimrat-Hummel-Platz 4, D-65239 Hochheim/M Tel. +49(0)61 46/605-142, Fax -204 Herausgeber und Geschäftsführer: Horst Ebel, Tel. +49(0)61 46/605-100 Chefredakteur: Dr. Markus Kalchgruber Mobil +43(0)6 64/1 00 21 50 E-Mail: m.kalchgruber@aon.at Habichtweg 16, A-5211 Lengau Anzeigenmanagement gesamt: Joyce Hoch, E-Mail: j.hoch@eubuco.de Tel. +49(0)61 46/605-142 Anzeigenleitung: Otto Roman Fosateder Mobil +43(0)6 64/4 42 06 80 E-Mail: o.r.fosateder@aon.at Verlagsbüro Österreich: Scherenbrandtnerhof-Str. 6, A-5020 Salzburg, Tel. +43(0)6 62/42 30 12 Fax +43(0)6 62/42 15 15 Redaktion Österreich: Dr. Luise Weithaler, Tel. +43(0)6 62/88 38 32 E-Mail: weithaleripr@aon.at Redaktion Schweiz: Thorsten Block Tel. +49 (0) 7 21/9 82 25 27 Fax +49 (0) 7 21/9 82 25 28 E-Mail: tbka68@aol.com Gerwigstr. 22 D-76131 Karlsruhe TRENDS • Meinung: Mag. Andreas Reiter: Der Kunde 2015 – Las Vegas und Mekka zugleich • Wer gewinnt am Berg? • Strategien für Wintersportorte im Klimawandel • Wahrnehmung des Alpenraums als Wellness-Destination SKISERVICE & RENT • Wintersteiger bei Intersport Stubaier Gletscher • Montana: Eventmobil in Dallenwil • Reichmann: DTS-U Pro im Anwenderurteil MOBILITÄT • Coaster GmbH: „Alpentaxi“ auf Schienen • Delphi-Studie über Verkehrsleistung NEUE BAHNEN • Doppelmayr: Cable Liner Shuttle für Doha/Katar • Doppelmayr: 2 Sesselbahnen für Malbun • Leitner: Salzstiegl – Ökologie im Aufwind 18 20 22 24 26 27 28 30 MARKETING & MANAGEMENT • 51. MM-Interview: Peter Lorenz, Brauneckbergbahnen • Tourismus fehlt Lobby • Tiroler Seilbahntagung • Deutsche Seilbahnen: künftig Ganzjahresprodukte • Seilbahnen Österreichs: Motor im Wintersport • 10 Jahre Alp Media 34 39 40 42 44 46 TECHNIK & WIRTSCHAFT Produktion & grafische Gestaltung: Dagmar Wedel c/o EuBuCo Verlag GmbH E-Mail: d.wedel@eubuco.de Tel. +49(0)61 46/605-163, ISDN: -232 MM-online: www.mountain-manager.com Christian Arenz Anzeigenpreise: Preisliste Nr. 31 vom 1.1.2007 Vertrieb: Tel. +49(0)61 46/605-112 Fax Tel. +49(0)61 46/605-201 E-Mail: vertrieb@eubuco.de Bezugspreise Einzelpreise 9,– € inkl. Versandkosten und ges. MwSt. Jahresabonnement Deutschland: 64,– € inkl. Versandkosten und ges. MwSt. / Europa: 74,– € inkl. Versandkosten Übersee: 74,– € + Versandkosten 38. Jahrgang, 2007 ISSN 1618-3622 Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung des Verlages. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Gewähr übernommen. BESCHNEIUNG • St. Johann – in 60 Stunden schneefit • SUFAG Kompetenzzentrum Innsbruck • TechnoAlpin: Projekt Hochfügen • Huesker Geokunststoffe – aus Erfahrung zuverlässig • AGB Projekte 2007 • Frey AG Stans: Schneisteuerungen auf höchstem Niveau FIRMEN NEWS • Zaugg AG: Top auf Straßen und in der Pipe • Formatic: Neue Zentrale in Österreich • Kässbohrer: 8. Gebrauchtfahrzeug-Show • Arctic Cat: Ideale Geräte für echte Snowboys • Prinoth Event • Kaser: Feuerwerk an Innovationen • SITOUR: Kundenwünsche haben Priorität • Petzl: Training für den Ernstfall • Immoos: Kosten sparen bei Bergungsorganisation • GIFAS: Easy Check • Teufelberger investiert in St. Aegyd • Doppelmayr: In die Zukunft investiert www.alpmedia.at Ihr Partner für Werbung im Skigebiet ALP Media@-International Mountain Advertising GmbH | tel +43-1-495 44 69-0 | office@alpmedia.at MOUNTAINMANAGER 7/2007 4 6 8 14 16 50 56 58 60 62 63 66 69 70 72 74 75 76 78 80 81 82 83 04_05_MM_6_07_Inhalt 07.11.2007 14:05 Uhr Seite 5 INHALT Mit „Trends“ beschäftigt sich u. a. diese MM-Ausgabe auf 11 Seiten, angefangen vom Meinungsbeitrag des Zukunftsforschers Andreas Reiter „Der Kunde 2015“ über Erkenntnisse aus dem Symposium „Wer gewinnt am Berg“ bis zu den Studien „Strategien für Wintersportorte im Klimawandel“ bzw. „Die Wahrnehmung der Alpen als Wellness-Destination. Fazit: Die Umsetzungsgeschwindigkeit wird zum Erfolgsfaktor. Lesen Sie von Seite 6–16 Der Themenbereich „Ski-Service & Rent“ ist längst nicht mehr aus dem Spektrum der Mountain Manager-Interessen wegzudenken. Immer mehr Wintersportgäste suchen „Rent-Service-Shop-Depot“ auf höchstem Niveau, wie u. a die Beiträge „Intersport Stubaier Gletscher“ oder „Eventmobil in Dallenwil“ zeigen. Interessant sind auch die Anwenderurteile über die Kantentuningmaschine DTS-U Pro von Reichmann. Lesen Sie von Seite 18–22 INSERENTENLISTE Alp Media 4 Bellutti 11 Brandner Andreas 36 Buderus Tiroler Röhren 52 Carvatech 63, 65, 67 Compac U4 CWA 43 Doppelmayr Seilbahnen 1 Formatic 25 Gaugelhofer & Ganyecz 3 GIFAS ELECTRIC GmbH 76 Dr. Haidlen, Christoph Beilage HDP Gemini 12 Hoch-Tiefbau Imst 58 Holleis/Snopex 45 HUESKER Synthetic 67 IAT GmbH 53 ILF Beratende Ingenieure 77 Kässbohrer 2 Klenkhart & Partner 5, 55 Kriwan 71 KSB Pumpen 50 Leitner AG 48/49 LST Loipolder 37 Messe Bozen 9 Pool Alpin 7 Prinoth AG 21 Reichmann & Sohn 33 Seilerei & Montage Peter Weiß 15 Seil- und Hebetechnik Nepomuk Weiß 79 Seilbahnnet 40, 47 Sitour 68 Siemens AG 13 Steurer Ludwig 38 Stöckl Teichbau 51 SUFAG GmbH 41 Sunkid GmbH 17 TechnoAlpin 73 TEERAG-ASDAG 54 Teufelberger Seil GmbH 35 WINTERSTEIGER AG 29 Das 51. Mountain Manager-Interview wurde mit Peter Lorenz, GF der deutschen Brauneck- und Wallbergbahnen GmbH sowie Alpenbahnen Spitzingsee GmbH durchgeführt. Lorenz bekennt sich zur technischen „Schneeversicherung“ angesichts der Klimakapriolen und stellt das unterschiedliche Angebot der 3 verschiedenen Bergbahnunternehmen vor. Interview von Seite 34–38 Die technische Schneeerzeugung wird zur Saison 07/08 in Mitteleuropa extrem hochgerüstet. Ein gutes Beispiel für massive Schlagkrafterhöhung ist St. Johann/Tirol, das derzeit einen Sprung auf 80 % Beschneibarkeit in nur 60 Stunden Einschneizeit macht. Dies bedingt natürlich einen großen Materialaufwand: 9 Hochdruckpumpen, 4 Kompressoren, 212 YORK-Lanzen und 140 000 m3 Speicherteich – und eine 105 m lange Pumpstation! Seite 50–63 7/2007 MOUNTAINMANAGER 5 06_07_MM_7_07_103 07.11.2007 11:21 Uhr Seite 6 MAGAZIN Mag. Andreas Reiter Der Kunde 2015 – Las Vegas und Mekka zugleich Der Wiener Zukunftsforscher Mag. Andreas Reiter hat sich zum Thema „Der Kunde 2015 – erfolgreiche Produkte für den Tourismus der Zukunft“ Gedanken gemacht. Reiter bescheinigt der Branche aufgrund des internationalen Wettbewerbs einen enormen Innovations- und Veränderungsdruck. So müssten sich Destinationen immer wieder von neuem erfinden – vom Bergsommer bis hin zum Winter ohne Schnee. Als Leuchttürme werden sich nur jene behaupten, die sich am besten auf das hybride Freizeitverhalten, die zunehmende Internationalisierung, den Klimawandel mit seinen Angebots-Chancen sowie das alternde Gästeklientel aus Europas Hauptquellmärkten einstellen können. MM-FRAGE: „Die Ausdifferenzierung der touristischen Angebote muss also rasant weitergehen. Innovation muss sich aber daran orientieren, was den Kunden/Gästen etwas wert ist. Was könnte das künftig sein?“ Reiter: „Ja, erfolgreiche Tourismus-Angebote orientieren sich immer mehr an den aktuellen Werten ihrer Kunden, sie sind stille Problemlöser! Denn Gäste sind zwar loyal gegenüber Themen, aber nicht gegenüber Destinationen. Deshalb müssen sich Touristiker zunehmend als Verwöhnungsdienstleister begreifen, deren Ziel es ist, die Lebensqualität der Gäste zu erhöhen. Grundsätzlich zerteilt in Zukunft eine klare Segmentierung in Ballermann, Hot Spots und ,Hidden Places’ (Geheimtipps) die touristische Landschaft. Das bedeutet, man hat hier die Masse der Erlebnis-Touristen, dort hochwertige Produkte rund um die Kern-Themen ,Gesunder Genuß’, ,Soft Activity’, ,Better Aging’ aber auch ,Sinn-Konsum’. Wobei zwei Trends in jedem Fall zu berücksichtigen sind: die neue Sehnsucht der Menschen nach der Mitte, die nach den Jahren einer unglaublichen Ausdifferenzierung in der Gesellschaft (Individualisierung) wieder langsam hochkommt und ein völlig neues Freizeitverhalten. Wir haben es mit einer Drehung der Märkte zu tun. Immer weniger Europäer fahren Ski (94 % Nicht-Skifahrer), imMOUNTAINMANAGER 7/2007 6 mer mehr Kinder haben kulturell einen Migrationshintergrund (Einwanderer). Man sieht nicht viele Türken auf den Skipisten! Die Internationalisierung ist zwar eine ungeheure Chance, wir müssen jedoch auch die Werte dieser Menschen berücksichtigen. Und wir müssen neue Produkte für die alten Märkte aufbauen, etwa mit dem Thema Wasser etwas inszenieren – gerade für die künftigen Klimaflüchtlinge aus dem Mittelmeer. Die Bühne Berg muss bespielt werden, vor allem im Sommer! Im Winter sind ja künftig durch die Erwärmung viele Skigebiete gefährdet, nur wenige werden die Mittel haben, weiter aufzurüsten. Skifahren könnte kontingentiert und ein Luxusprodukt werden. Daher brauchen wir auch andere Produkte, solche, die 365 Tage im Jahr bespielbar sein werden. Ich denke da z. B. an teilweise beheizbare Seen – Beispiele dafür Trendforscher Mag. Andreas Reiter, Gründer des ZTB Zukunftsbüros Wien und Lehrbeauftragter Universitätslehrgang für Tourismus Innsbruck, bei seinem Vortrag am Allgäuer Tourismustag. Foto: mak gibt es schon –, ganzjährige Outdoor-Sportarten, der Berg als Vitality Zone für die alternde Generation der Baby Boomer, die wieder extrem in die Natur hinaus gehen wollen. Und der Berg muss auch mehr innen inszeniert werden – etwa in Form von Höhlen.“ MM-FRAGE: „Woher leitet sich also der Veränderungsdruck auf den alpinen Tourismus her?“ Reiter: „Kurz gesagt sind es jene Themenbereiche: ? Zunehmende Internationalisierung der Gäste. ? Hybrides Freizeitverhalten. ? Klimawandel. ? Neue digitale Einkaufsrituale und Web-Communities (interaktive Produkt- und Preisgestaltung seitens des Konsumenten). ? Alterndes Gästeklientel.“ MM-FRAGE: „Sie scheinen dem Klimawandel auch Positives abgewinnen zu können? Reiter: „Der Klimawandel wird das Viagra des heimischen Sommertourismus sein. Es gibt enorme Chancen für den Heimaturlaub – was man früher als Sommerfrische bezeichnet hat. Außerdem sagen von den Mittelmeerurlaubern aus Deutschland 10 %, wir wollen in Zukunft ein Ziel in der Nähe anpeilen. Und schließlich werden aus den Mittelmeerländern selbst vermehrt Leute in die frischeren, wasserreichen Alpen kom- 06_07_MM_7_07_103 07.11.2007 11:21 Uhr Seite 7 MAGAZIN Der Gast 2015 ist ein Erlebnis-Junkie, der sich nicht mit einem Leben zufrieden gibt, sondern mehrere gleichzeitig leben will. Foto: Planai Hochwurzen Bahnen men, die es dort aufgrund der Hitze nicht mehr aushalten. Deshalb lohnt es sich, mythologische Wasserthemen zu inszenieren (z. B. Hexenwasser in Söll). Wassser ist ein unglaublich emotionales Thema. Man kann ganz einfach eine Synergie aus Berg und Wasser herstellen. Der Berg alleine reicht nicht mehr.“ MM-FRAGE: „Wie wirkt sich die fortschreitende Digitalisierung aus?“ Reiter: „Die Digitalisierung ist der dritte Veränderungsmoment. Durch das Internet gibt es eine unglaubliche Veränderung im Konsumentenverhalten. Die Grenze zwischen Käufer und Verkäufer verschwindet – man denke nur an Ebay. Spielerische neue Geschäftsmodelle und völlig neue Individualisierungen des Konsumenten entstehen (Skier mit persönlichem Logo etc.). Immer stärker zum Tragen kommen werden auch interaktive Modelle, die selbst den Preis miteinbeziehen. Weiters lösen sich die Grenzen zwischen den Branchen auf, man bekommt es also mit hybriden Märkten zu tun. So ist z. B. jetzt schon der 9. größte Gastronomieanbieter Deutschlands IKEA und der am zweitmeisten besuchte Ort Österreichs nach Schloß Schönbrunn die Swarovsky Kristallwelt. Das ermöglicht völlig neue Vertriebskonzepte.“ MM-FRAGE: „Wie sehen die zentralen Grundwerte der Konsumenten in naher Zukunft aus?“ Reiter: „Gäste wollen heute Spannung und Entspannung, Beschleunigung und Entschleunigung in einem Package. Wir haben es mit ErlebnisJunkies zu tun, die sich nicht mit einem Leben zufrieden geben, sondern gleich mehrere auf einmal leben. Nach dem Motto ,Maximum kicks in minimum time’. Davon abgesehen verstärkt die Aufmerksamkeits-Ökonomie des 21. Jahrhunderts auch im Tourismus die Entwicklung zu Lifestyle-Marken. Wir haben eine neue Kultur der Aufmerksamkeit (z. B. Harakiri-Piste in Mayrhofen). Die Besetzung mit Lifestyle-Themen wird für die Urlaubswahl entscheidend, denn Kunden sind zwar loyal gegenüber Themen, nicht aber gegenüber Destinationen. Grundsätzlich lassen sich folgende Grundwerte der künftigen Konsumenten samt dazugehörigen Anwendungsfeldern festhalten: ? Easy Living: Verwöhnung und Convenience als Leitwerte in der Nonstop-Gesell- schaft von morgen; die Neue Zeit-Ökonomie – Zeit als Luxusgut. ? Gemeinschaft: Inszenierung von Gemeinschaft über Sport und Events; Es boomt, die inszenierte Gefahr genauso wie die Renaissance der Stille. ? Better Aging: Junger Lifestyle für alternde Baby-Boomer; Soft Sports, Gesundheit und Medical Wellness; Eine neue Alterskultur schaffen, denn zwei Drittel der über 60Jährigen sind heute aktiv. ? Sinn & Orientierung: Die Natur als Psychotop und Bühne für Identitätssuche; die Inszenierung des Berges als dreidimensionale Spielwiese. Viele Leute haben ein metaphysisches Defizit, daher kommt ,meditatives Wandern’. Generell ist die Frage: wie attraktiviere ich die Zeit des Kunden? Das funktioniert am besten über eine Verbindung von Produkt und Service. Der Touristiker muss also ein Verwöhnungsdienstleister werden. Es geht darum, die Lebensqualität der Gäste zu erhöhen und emotionale Produkte zu kreieren (Kraftplätze, Skywalks etc.). Menschen sollen die Zeit bei uns sinnvoll verbringen und zugleich Spaß haben. Wenn sie so wollen, geht es um eine Verbindung von Las Vegas und Mekka. Diese Bereiche hat der Tourismus bisher getrennt. Es gilt, die Pole Übermut und Demut aufzuheben!“ MM: „Wir danken für das Gespräch.“ www.pool-alpin.com Zeit, Geld, Wissen und Transparenz für die Seilbahnbetreiber Zeit, Marktanteile, direkter Kundenzugang für die Lieferanten 7/2007 MOUNTAINMANAGER 7 08_12_MM_7_07_104_Grden 07.11.2007 11:58 Uhr Seite 8 MAGAZIN TRENDS 6. Mountain Management Symposium in Wolkenstein Wer gewinnt am Berg? In Wolkenstein im Grödener Tal, einem der berühmtesten Skigebiete der Alpen, ging Mountain-Management-Consulting bei seinem 6. Symposium der Frage nach: „Wer gewinnt am Berg?“ Die Gäste vergleichen das Preis-Leistungsverhältnis unserer Erlebniswelt mit jenen der Sommerdestinationen, folglich wird die „Umsetzungsgeschwindigkeit“ von Innovationen und Serviceleistungen zum Erfolgsfaktor. „Wie entwickelt sich die Branche – und in welche Richtung müssen wir uns weiterentwickeln?“, fragte Mountain-Management-Geschäftsführer Mike Partel im Eröffnungsreferat. Es werden jene Unternehmen sein, welche die Erwartungen der Gäste nicht nur erfüllen, sondern übertreffen. Neben einer mittlerweile erwarteten Basic Quality muss dem Gast ein klares Profil (Marke) kommuniziert werden, das ihn zum Besuch gerade dieses Skigebietes animiert. In puncto Kundenzufriedenheit hat sich die Branche in den letzten 5 Jahren trotz höherer Anforderungen positiv entwickelt, wobei sich die Besten noch weiter vom Durchschnitt abgesetzt haben. Das Gesamtangebot (Package) muss in jedem Fall stimmig sein, um die WiederkomMOUNTAINMANAGER 7/2007 8 „Wer gewinnt am Berg?“ wurde in Wolkenstein, dem Zentrum von Dolomiti Superski, zwei Tage lang von allen Seiten beleuchtet. Foto: Dolomiti SuperSki mensrate steigern zu können. Dazu zählt sicher auch der „konzertierte Auftritt“ aller Leistungsanbieter in der Destination. Ganz allgemein von Bedeutung ist das Vorantreiben der Internationalisierung und der richtige Umgang mit dem „neuen Gast“, der einen anderen Zugang zum Schnee bzw. den Bergen hat. (Details zum Vortrag vgl. Artikel MM 6/2007 Seite 54/55) Die Erfolgsstory von Dolomiti Superski Das mit 1200 Pistenkilometern größte Skikarussell der Welt, Dolomiti Superski, wurde 1974 von 6 Talschaften gegründet. Heute gehören dem Kartenverbund 12 Talschaften mit 134 Liftgesellschaften (!) und 450 Liften an, 90 % der Pisten sind beschneibar. In der Saison 06/07 wurden 9,8 Mio Skipasstage verkauft, das sind um 4 % weniger als 05/06 aufgrund des klimatisch bedingten späten Startes (Sella Ronda erst ab 16.12. möglich). Der Direktor von Dolomiti Superski Dr. Gerhard Vanzi nannte folgende Faktoren für den Erfolg: ? Alles was groß ist, hat Kompetenz. ? Die Schönheit der Dolomiten mit südlichem Flair, Sonne an 8 von 10 Tagen. ? Schneesicherheit. ? Das Gefühl der Weite und Freiheit. ? Priorität auf den Aufenthaltsgast. ? Gemeinsamer starker Auftritt, große Konzentration der Mittel (2,3 Mio €/Winter). ? Förderung eines gesunden Wettbewerbs unter den Liftgesellschaften (LG). ? Kein Preis-Wettbewerb unter den LG. ? Freie Initiative der LG bei der Werbung. 08_12_MM_7_07_104_Grden 08.11.2007 14:45 Uhr Seite 9 MAGAZIN TRENDS Alle Mitglieder wissen: wer nicht innoviert, der verliert Frequenzen im Verbund und damit Umsätze! Daher steigt die Qualität und Kapazität der Anlagen, als Typ setzt sich die Kabinen-Umlaufbahn durch. Skitickets zum Frühstück und virtuelle Abfahrten im voraus „Die Kleinen würden ohne den Verbund kein eigenes Marketing machen! Außerdem besteht dadurch ein vermindertes Marktrisiko für alle und speziell für kleinere Lifte weniger Abhängigkeit von den Konjunkturschwankungen. Im Prinzip ist es eine Aufwertung für die kleineren Dörfer“, bekannte Vanzi. Wesentlich für den Erfolg ist auch der Skipass-Verkauf in ausgewählten Hotels – wobei die Hoteliers nur die Hardware zur Verfügung gestellt aber keine Verkaufsprovision bekommen. Sie betrachten es als imagefördernden Service, den Gästen beim Frühstück die Liftkarten zu servieren! Jede Karte im Winter ist inzwischen eine Chipkarte innerhalb des Verbundes (ca. 3,8 Mio.) Dr. Gerhard Vanzi, Direktor von Dolomiti Superski, stellte die Erfolgsfaktoren des weltgrößten Skiverbundes vor. Foto: mak – man hat die Chipkarten ja bekanntlich hier „erfunden“ und setzt bereits auch Kreditkarten mit integriertem Skipass-Chip ein. Dadurch kann auch als Neuheit die Tageskarte „direct to lift“ angeboten werden, wenn der Karteninhaber einmal die Abbuchung schriftlich erlaubt hat. Als zusätzlichen Anreiz Klaus Dieter Koch, Inhaber der Brand Trust Strategy Consultants, brachte es auf den Punkt: „Nicht Geiz ist geil, sondern Reiz ist geil!“ Foto: mak gewährt Dolomiti Superski einen Preisnachlass: 5 % von der ersten bis zur fünften Tageskarte, dann immer 10 %. Auch Vanzi bemerkt eine zunehmende Vielfalt der Gästenationen (derzeit bereits 29) und wünscht sich daher künftig noch bessere Flugverbindungen. Schon jetzt ist die Internetplattform www.DolomitiSuperski.com ein sehr wichtiges Instrument der Marktkommunikation bzw. des Vertriebes und wird regelmäßig modernisiert, zuletzt interaktive Abfahrten. Das bedeutet, dass der Gast die 12 PROWINTER 08 8. INTERNATIONALE FACHMESSE FÜR VERLEIH UND SERVICE IM WINTERSPORT BOZEN/ITALIEN, 9. - 11. APRIL 2008 9. - 10.04. 2008: 9.00 - 18.00 Uhr | 11.04. 2008: 9.00 - 17.00 Uhr GEMEINSAM MIT/TOGETHER WITH: ALPITEC 08 6. INTERNATIONALE FACHMESSE FÜR BERG- UND WINTERTECHNOLOGIEN MESSE BOZEN AG Südtirol www.prowinter.it I Italien SPONSORS + PARTNERS 08_12_MM_7_07_104_Grden 07.11.2007 11:58 Uhr Seite 10 MAGAZIN TRENDS Hubert Huber von NTC führte die Symposium-Teilnehmer in die neuen Sommer-Trendsportgeräte ein. Foto: mak berühmtesten Abfahrten im voraus virtuell nachfahren kann! „In der Praxis wollen die Leute selten die gleiche Abfahrt zwei Mal fahren, das ist unsere Erkenntnis. Sie wollen Abwechslung und sich am Ende der Woche ihre Pistenstatistik im Tourismusbüro ansehen bzw. mitnehmen“, verriet Vanzi abschließend. 10 Trugschlüsse beim Kundengewinnen Prof. Kurt Matzler von der Kepler Universität Linz setzte mit dem Thema „Neue Kunden gewinnen“ fort. Dabei räumte er mit 10 Trugschlüssen auf: ? Wir brauchen die höchstmögliche Qualität! Besser ist es, ein optimales Preis-Leistungsverhältnis zu haben. ? Unzufriedene Kunden sind Querulanten und verursachen nur Kosten! Wer kritisiert, hat Interesse an Zusammenarbeit und ist eigentlich ein treuerer Kunde als jene, die schweigen. ? Wir haben keine Beschwerden, also sind unsere Kunden zufrieden! Die Erfahrung zeigt, dass viele Kunden ihre Beschwerde gar nicht kommunizieren. ? Die Anzahl der Beschwerden muss minimiert werden! Maximieren ist besser, denn daraus können z. B. gemeinsam Innovationen abgeleitet werden. ? Der Erfolg eines Unternehmens entscheidet sich am Markt! Die Frage ist, verfügt das Unternehmen über Kernkompetenz im Form von einzigartigem Know-how oder Ressourcen, die nicht kopierbar sind. Daraufhin sollte die Strategie ausgerichtet werden. ? Der Kunde hat immer recht! Stimmt nur teilweise, denn der Kundenwunsch kann einen einengen, wenn man nicht exakt nachfrägt. Statt nach Wünschen besser nach Problemen in der Anwendung des Produktes fragen, die regelmäßig auftauchen, MOUNTAINMANAGER 7/2007 10 und sich um eine Lösung kümmern. ? Der Zufriedenheitsgrad unserer Kunden ist der Maßstab! Es gibt aber Kunden, die bereits von der Konkurrenz abgeschossen wurden und die sich daher nicht mehr über uns äußern. Man müsste jene fragen, welche die Konkurrenz bevorzugen. ? Doppelt soviel ist doppelt so gut! Nein: Die Weiterempfehlungsrate ist der beste Wachstumsindikator. ? Immer mehr verbessern, damit die Zufriedenheit steigt! Es kommt darauf an, was man verbessert. Es muss etwas den Gästen sehr Wichtiges sein, etwas Unwichtiges könnte eher vernachlässigt werden. Keine zweite Chance für den ersten Eindruck Man sollte also überlegen, was die Kundenzufriedenheit und Weiterempfehlung am meisten beeinflusst. Beim Mountain Quality Check wären dies laut Umfragedaten die Gastronomie und die Pisten. Allerdings baut bereits eine schlechte Parkplatzsituation eine Frustration beim Gast auf, durch die alle weiteren Faktoren wie Bahnen, Pisten etc. negativer wahrgenommen werden als sonst. Das heißt, die Basisanforderungen müssen auf jeden Fall zur Zufriedenheit erfüllt werden, sonst handelt man sich ein riesiges Unzufriedenheitspotenzial ein. Achtung: man hat keine zweite Chance für den ersten Eindruck! Eine andere Sache beim Kundengewinnen ist es, bereits die Kinder zu begeistern. Das heißt, sie müssen sehr positive Erlebnisse haben, um sich den Bergurlaub positiv einzuprägen. Dann werden sie später auch mit ihren Kindern zurückkommen. Umgekehrt bleibt z. B. Stress in der Skischule emotional negativ „bei den Bergen hängen“. Darum ist es für die Pistenbetreiber wichtig, sich um das Wohlfühlen der Kinder zu kümmern und nicht nur das zu tun, was den Eltern passt. ? Preis ist das dümmste Marketinginstrument! Nein, Preis ist das sensibelste Instrument, das den Gewinn am meisten beeinflusst. Preiskürzungen fordern normalerweise unrealistische Mengenzuwächse. Geiz ist nicht wirklich „geil“, weil man die Kunden zu Schnäppchenjägern erzieht. Und dann spielt die Marke plötzlich keine Rolle mehr.. Markentechnik: „Reiz ist geil“ Dieses Stichwort passte ideal für den nächsten Beitrag von KlausDieter Koch, Inhaber der Firma Brand:Trust (Nürnberg), die sich auf Markenstrategieberatung spezialisiert hat: Nicht Geiz ist geil, sondern Reiz ist geil! Gerade dann, wenn es schwierig wird, spielen Marken eine große Rolle. In unserer Zeit dominiert erstmals der Überfluß den Mangel, daher sucht der Mensch Orientierung und dabei helfen ihm die Marken. Dieses Vertrauen in die Marke gilt es auf das Skigebiet zu übertragen. Daher muss man das, was man hervorragend macht, offensiv kommunizieren und kontinuierlich. Das betreffende Logo sollte möglichst groß sein, denn dadurch ergibt sich die einzige Chance, im Informationsdickicht relevant zu sein. Man muss wissen, wo man die Nummer Eins ist – und sei es nur „Weltmeister der Herzen“, wenn man wie Deutschland die Fußball-WM nicht gewonnen hat – und diesen Superlativ 08_12_MM_7_07_104_Grden 08.11.2007 14:50 Uhr Seite 11 MAGAZIN TRENDS „Der grüne Turm“ war eines von vielen Beispielen für Sommerattraktionen, das die Input Projektentwicklung GmbH. nach Gröden mitbrachte. Foto: mak Vortrag von Markus Comploj, CUBE GF in Savognin, entnehmen. Das Marketingkonzept war zu extrem auf junge Leute angelegt und „Junggebliebenen“ zu wild. Darauf hat man bei den neuen Eröffnungen bereits reagiert, das Motto „CUBE ist alles, außer gewöhnlich“ bleibt jedoch bestehen. Die Zielgruppe hat sich von 18 bis 40 Jahre nach oben korrigiert (Durchschnittsalter 31 Jahre!), die 6Bettzimmer wurden abgeschafft. Die Funsportarten sind nun im Preis inkludiert, eigene Sportgeräte können bequem über die Gateways auf das Zimmer transportiert und im Vorraum sicher aufbewahrt werden. Entertainment und Geselligkeit sowie die Nähe zur Bergbahn (ca. 50 m) haben sich als Erfolgsfaktoren herauskristallisiert. Besonders Alleinerzieher mit Kindern fühlen sich im CUBE gut aufgehoben und akzeptiert, schwächere Zeiten werden mit Events und Firmen-Incentives überbrückt. Innovativ zu sein bedeutet im CUBE-Konzept „doing old things in a new way.“ Innovationen für mehr Wachstum verwenden. Wenn man irgendwo der zweitbeste ist, fällt man in der Wahrnehmung des Konsumenten, der täglich ca. 3 000 Markenkontakte hat, bereits durch. Was früher galt, nämlich dass sich ein gutes Produkt von selbst verkauft, stimmt heute nicht mehr! Damals waren die Märkte nicht so eng wie heute. Jetzt muss man ein Produkt sozusagen zwei Mal erschaffen – einmal physisch (z. B. neue Bergbahn) und dann auch noch in den Köpfen der Leute (mental)! „Wenn sie mehr können, als sie vermitteln, haben sie ein Problem“, so Koch wörtlich. Das sieht man an der Skikarte. Die darf nur soviel kosten, wie sie in den Köpfen wert ist und nicht, was sie tatsächlich verursacht. Wenn man jedoch die Leistung nicht vermittelt, dann wird nur auf den Preis geschaut. Daher sollte man nicht nachdenken, den Preis zu senken, sondern den Wert zu erhöhen. Fazit: Wenn eine Marke funktioniert, zieht sie Gäste an. Und wenn man mit Werbung nicht mehr weiterkommt, sollte man sich der Markentechnik bedienen. Das bedeu- tet, sein Können zu verdichten und es wertvoll ausdrücken. Mit anderen Worten: es geht nur darum, wie attraktiv man ist! Doing old things in a new way In puncto Attraktivität hat auch das Trendhotel-Konzept CUBE in den 6 Jahren seines Bestehens einiges dazugelernt. Das konnte man dem Für Doppelmayr hingegen bedeuten Innovationen das Schaffen von Wachstum. Daher hat der Weltmarktführer eine Innovationsstrategie entwickelt, die Produkt-/Leistungs-, Prozess- und Sozialinnovation umfasst. Extra für den Bereich Sommerattraktionen wurde bekanntlich vor Jahren bereits die Doppelmayr-Tochter Input GmbH gegründet. Der Innovationszyklus wird jeweils vom Markt ausgelöst und kehrt dann zum Markt zurück. Als Beispiele nannte Thomas Pichler von Doppelmayr Italia verriegelbare Schließbügel samt Ablage für Brillen, Handy, Sonnencreme etc., Antirutschbeschichtung der Polsterung und Seilbahnen im urbanen Bereich (FUNITEL in Athen, 8 EUB in Rom, People Mover in Venezia) während Input-GF DI Helmut Müller Ideen zu Erlebniswelten am Berg vorstellte. „Wenn man sich mit der Zukunft beschäftigt, dann sollte man sich mit der Gesellschaft beschäftigen“, so Müller. „Der heutige Status ist, dass es niemals mehr Angebot an Sport und Fitness gab und trotzdem haben sich die Menschen noch nie so wenig bewegt. Das heißt, der Mensch Wir sorgen für sichere Pisten! Vom Pisten-Prallschutz bis zum A-Sicherheitsnetz - wir sorgen für die nötige Sicherheit auf allen Pisten! www.bellutti.at Bellutti Planen Innsbruck, Linz, Wien, Klagenfurt Innsbruck, Hallerstraße 125b, fon: (0512)/264150, e-mail: innsbruck@bellutti.at 7/2007 MOUNTAINMANAGER 11 08_12_MM_7_07_104_Grden 07.11.2007 11:58 Uhr Seite 12 MAGAZIN TRENDS ckeln lässt, oder „log to lift“ – ein Trend in den USA, wo Parken und Skifahren eins sind. „More service, more guests“ ist ja das Motto der Amerikaner, wie auch Chris Peterson aus Utah in seiner Präsentation bestätigte. Erlebbare Service-Qualität Der Service Diamant. Bild: MdS Network GmbH Dr. Manfred della Schiava, GF der MdS Network, begleitet Wissensmanagement und Transformationsprozesse in Marketingund Human ResourceBereichen. Sein Beitrag am Symposium: Erlebbare Service-Qualität. Foto: mak will bewegt werden – z. B. in der Natur-Berg-Bühne. Und diese Bühne muss für ihn inszeniert werden, damit er die Freude an der Bewegung wieder findet. Die technische Innovation muss daher mehr Erlebnis bringen, ohne dass der Gast selbst mit Aufwand etwas Neues lernen muss. In Zukunft wird Bewegung zum wichtigsten Gesundheitsfaktor. Spaß wird wichtiger als Leistung, Erlebnis wichtiger als Ergebnis und Bewegung wichtiger als Sport.“ Am Anfang muss die Vision sein Wer also künftig auf diese Schiene im Bergtourismus setzt, wird vom Megatrend Gesundheit profitieren. Vorausgesetzt, man hat eine Vision, aus der man eine Strategie und davon schließlich ein (ganzjähriges) Angebot für einen ganzen Tag mit mindestens einem Highlight ableiten kann. Die richtige Strategie findet man jedoch nur, wenn man sich frägt „was will der Kunde und was bieten wir? Dabei ist übrigens der Generationswechsel beim Konsumenten im Auge zu behalten, wie es Dr. Harald Raetzsch von SKIDATA formulierte. Er sprach von gravierenden Umwälzungen wie z. B. „Pay per useGeschäftsmodellen“ (nur für verbrauchte Konsumation bezahlen), der totalen Vernetzung, durch die sich alles über Fingerprint abwi- Der Frage, wie die Service-Qualität erlebbar gemacht wird, ging hierauf Dr. Manfred della Schiava, GF der Agentur MdS Network GmbH, nach. Für ihn beginnt Service-Qualität bereits beim Parken, denn der erste Eindruck beim Gast bleibt. Man kann insgesamt 7 strategische Interaktionspunkte feststellen, an denen das Bergbahnpersonal soziale Kompetenz zeigen sollte. Dies ist umso wichtiger zumal die soziale Kompetenz der Gäste enorm gestiegen ist. Um jedoch im immateriellen Bereich stärker werden zu können, müssen Schulungsinstrumente wie Videoclips oder Multimedia Lernvideos, wie sie auch Doppelmayr verwendet, eingesetzt werden. Nur so werden ServiceStandards für Kunden erlebbar gemacht. Das Ziel dahinter sollte sein, eine Atmosphäre des Wohlbefindens zu schaffen. Das beginnt mit der „Erlebnis-Einfahrt“ und einer freundlichen Aufnahme am Parkplatz, geht weiter mit wichtigen Tipps und Infos sowie an der Kasse einer professionellen Beratung über das „richtige Produkt“ und endet bei der Hilfe beim Einstieg, vor allem für Familien mit Kindern. Gerade hierin könnte künftig die besondere Stärke der Mountain Manager bestehen: Kundenbegeisterung erzeugen durch eine inszenierte Emotion. Oder anders ausgedrückt: die erfolgreichen AlpenDestinationen werden in Zukunft über ihre Mitarbeiter bewusst herzliche Erlebnisse inszenieren! mak SCHNEEERZEUGUNG Hochdruckprodukte Maschinen- und Apparatebau Ges.m.b.H A-8682 Mürzzuschlag-Hönigsberg • Industriepark Hönigsberg 7 • Tel.: +43-(0)3852/5178-0 • gemini@hdp.at • www.hdp.at MOUNTAINMANAGER 7/2007 12 U2_MM_8_06_Siemens 11.12.2006 15:57 Uhr Seite 1 We take you to the top Siemens Alpine Technologies Wenn der Berg ruft, schlägt die Stunde für Alpine Technologies von Siemens Speziell für Seilbahnen und Beschneiungsanlagen konzipiert sorgt Spitzen-High-Tech für problemlose, sichere und wartungsfreundliche Abläufe. Auch bei sehr hohen Transportkapazitäten oder ungünstiger Witterung. Siemens AG Österreich, Industrial Solutions and Services (I&S) Werner von Siemens-Straße 9, 6020 Innsbruck, Österreich, Tel.: +43 (0) 51707-67260, Fax: +43 (0) 51707-54907 E-Mail: alpine-technologies.at@siemens.com, www.siemens.at/alpine Industrial Solutions and Services 14_15_MM_7_07_112 Stratege 07.11.2007 11:22 Uhr Seite 14 MAGAZIN TRENDS STRATEGE – Strategien für Wintersportorte im Klimawandel Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wintersportregion Schladming und daraus abzuleitende Handlungsstrategien sind die Forschungsschwerpunkte des vom Wissenschaftsministerium finanzierten proVision-Projektes „STRATEGE“. Daraus geht hervor, dass Schladming zumindest bis 2025 gute bis durchschnittliche Wintersportbedingungen haben wird. Der Mountain Manager präsentiert einige der wichtigsten Ergebnisse. Graphik 1: Beschneiungsstunden auf der Tal-, Mittel- und Bergstation Schladming, Dr. Hr. Formayer, Institut für Meteorologie, Universität für Bodenkultur Wien 2007. Seit November 2005 erarbeitet Univ. Prof. Ulrike Pröbstl von der Universität für Bodenkultur gemeinsam mit einem interdisziplinären Forschungsteam (MANOVA, Meteorologieinstitut der Universität für Bodenkultur und ÖIR) Klimamodelle, Regionalanalysen und Marktuntersuchungen für die Region Schladming. Die Ergebnisse fließen in verschiedene Szenarien ein, die wiederum gemeinsam mit den lokalen Akteuren diskutiert werden. Im Rahmen eines partizipativen Prozesses werden aus dieGraphik 2: Bedeutung von Naturschnee für die Winterurlauber MANOVA, Wien 2007. MOUNTAINMANAGER 7/2007 14 sen Szenarien Maßnahmen und Alternativen abgeleitet, die den möglichen negativen ökonomischen Auswirkungen des Klimawandels für die Region entgegenwirken können. Ein strategisches Planungsinstrument wird zum Monitoring der umgesetzten Aktivitäten installiert und dient somit als Entscheidungsgrundlage für die zukünftige Entwicklung. Hier ein paar der wichtigsten Ergebnisse aus dem Projekt STRATEGE: Lokale Fakten statt globale Katastrophenmeldungen Aufgrund der meist zu pauschalen Abschätzung über den Klimawandel in den Alpen bestimmen negative Meldungen zum Wintersport die Medien. Vor allem niedrig gelegenen Skigebieten wurde verbal bereits das „Aus“ erklärt. Auch die lokalen Klimadaten aus Schladming zeigen Kennzeichen der Erwärmung. So ist zum Beispiel die Anzahl der möglichen Beschneiungsstunden in der Vergangenheit 14_15_MM_7_07_112 Stratege 08.11.2007 14:56 Uhr Seite 15 MAGAZIN TRENDS (Referenzzeit 1961–1990 und 1988–2002) um 60 Beschneiungsstunden im Monat Jänner zurück gegangen. Die Ergebnisse der Klimaforschung weisen aber auch darauf hin, wie wichtig die Betrachtung des lokalen Kleinklimas, des Reliefs und der Exposition sind. So konnte für Schladming gezeigt werden, dass die Voraussetzungen für die Beschneiung durch den engen Talraum in tiefen Lagen oft besser sind als im Mittelbereich auf rund 1 300 m Höhe (vgl. Graphik 1). Insgesamt zeigt die Klimaforschung adaptiert an die lokalen Verhältnisse, dass selbst in einem tiefer gelegenen Skigebiet wie Schladming gute bis durchschnittliche Wintersportbedingungen bis ins Jahr 2025 angenommen werden können. Dies ist ein Zeitraum, der auch für die Entwicklung zusätzlicher und alternativer Konzepte genutzt werden kann. Schnee statt Kaffee Das Erlebnis von Bergen und Schnee ist aus Sicht der Wintersportler das wichtigste Motiv für den Winterurlaub. Dabei sind nicht nur die Schneeverhältnisse auf den Skipisten bedeutend, sondern auch das Naturerlebnis in der tief verschneiten Landschaft (vgl. Graphik 2). Wie die Befragung von 3 800 Skifahrer/-innen ergeben hat, sind bereits rund 75 % auf das Thema „Klimawandel“ sensibilisiert. Dabei gilt, dass männliche Skifahrer und besser ausgebildete Skifahrer und Skifahrerinnen stärker sensibilisiert sind. Der Skiurlaub ist unter den Befragten jedoch nach wie vor die Urlaubspräferenz Nr. 1, wobei es zukünftig unter dem Einfluss des Klimawandels tendenziell zu folgenden Verschiebung des Entscheidungsverhaltens kommen könnte: eine Präferenz für höher gelegene Skigebiete, eine längere Anfahrtszeit wird in Kauf genommen, der Urlaub wird in schneesichere Monate verlegt und die Buchungen werden immer kurzfristiger durchgeführt. Bereits jetzt geben 47 % der Wintersportler an, dass sie ihren Urlaub spontan ein bis zwei Monate vor Antritt buchen. Nach dem Winter 2006/07 ist die Tendenz, später zu buchen, noch angestiegen. In diesem Zusammenhang spielen die Medienberichte eine zunehmende Rolle. Es besteht die Gefahr, dass Verallgemeinerungen über die Schneesituation vielerorts gemacht werden und der „Klimawandel“ und seine Folgen „herbei geschrieben“ wird. Bei ein bis zwei schneefreien Tagen sind Kaffeehausbesuch, Spaziergang, Wellness oder Fernsehen im Bett meist noch ein akzeptables Ersatzprogramm. Jedoch würde die Mehrheit der Gäste nach spätestens drei Tagen den Urlaub abbrechen. Lust auf eine grüne Steiermark Schladming gilt als die Sporthauptstadt der Steiermark. Das spiegelt sich auch in den regionalen Daten der Skiregion wider: 61 % der Ankünfte erfolgen im Winter, 65 % der Übernachtungen fallen ebenfalls in den Winter, 70 % der Beschäftigten arbeiten im Dienstleistungssektor und davon rund 20 % nur im Beherbergungsbereich, was signifikant über dem steiermärkischen und österreichischen Schnitt liegt (ÖIR 2007, Statistik Austria). Die Klimaforschung zeigt die Veränderungen, die auf den Ort zukommen. Sie zeigt aber auch, dass bis ca. 2030 Zeit ist, alternative Konzepte zu entwickeln und zum Skisport weitere Standbeine für die Tourismusregion zu entwickeln. In der Graphik 3 werden die möglichen Strategien dargestellt, die mit den Verantwortungsträgern der Region und der Öffentlichkeit diskutiert werden. Im Zusammenhang mit Ersatz- und Alternativprogrammen zeigte sich, dass die Skifahrer und Skifahrerinnen im Winter durch Service und Dienstleistungen nur kurzfristig zu einer Verlängerung des Aufenthalts bei Schneemangelsituationen bewegt werden können. Nur Winterurlauber mit höherem Einkommen sind bereit, mit einer hochwertigen Unterkunft und umfangreichem Zusatzprogramm, wie Wellness-Einrichtungen, Indoor-Sportanlagen oder ähnliches, den fehlenden Schnee länger zu kompensieren. Graphik 3: Strategien zur Sicherung des Tourismus in den Alpen, Dr. Ulrike Pröbstl, Institut für Landschaftsentwicklung, Erholungs- und Naturschutzplanung, Universität für Bodenkultur Wien, 2007. Diese Ergebnisse zeigen, dass es für die Zukunft vieler Tourismusregionen darauf ankommen wird, zusätzliche Zielgruppen, verbesserte Angebotsqualität und Strategien hin zum Ganzjahrestourismus zu etablieren. Auf diesem Weg zu einem nachhaltigen Tourismus wurde in Schladming erstmals in Österreich ein Tourismus-Optimierungs-Management-Model eingesetzt, das der Region hilft, ihren derzeitigen Stand, ihre Entwicklungsoptionen und die erreichten Ziele abzulesen. Dieser Prozess wurde von den Bürgerinnen und Bürgern der Region bereits aktiv begonnen. Up • Seil- und Hebetechnik für Maschinenbau • moderne Seilarchitektur • Seile für Land- und Forstwirtschaft • Seilkonfektion für Material- und Personenaufzüge • Lieferung von neuen Förder- und Spannseilen, sowie Spleißen u. Vergießen • NEU: Seilkabelwickelarbeiten wie z.B. an Gletscherbahnen ! Kufsteiner Straße 19 · 83126 Flintsbach a. Inn Tel. 08034/708529 · Fax 08034/9096015 info@seilerei-peter-weiss.de · www.seilerei-peter-weiss.de 7/2007 MOUNTAINMANAGER 15 16_17_MM_7_07_108 Alpshealth 07.11.2007 11:23 Uhr Seite 16 MAGAZIN TRENDS Die Alpen werden noch kaum mit Wellness assoziiert Um eine Qualitätssteigerung des Wellness- und Gesundheitsangebots im Alpenraum zu erreichen, wurde von der FH München im Rahmen des geförderten EU-Projektes „Alpshealthcomp“ eine Studie über „Die Wahrnehmung des Alpenraums als Wellness-Destination“ durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass Gesundheit und Wellness noch kaum mit den Alpen assoziiert werden. Grafik „Die Top 10 Assoziationen zu den Alpen“. Tourismusexperte Prof. Dr. Thomas Bausch von der FH München, Alpenforschungsinstitut Garmisch Partenkirchen, ist verantwortlich für die Studie. Fotos: Alpshealth Der ALPSHEALTHCOMP-Report baut auf 1 607 telefonischen Interviews (CATI) einer bevölkerungsrepräsentativen Stichprobe im Januar 2007 auf. Befragt wurden Einwohner der Bundesrepublik Deutschland im Alter ab 14 Jahren. Die Feldarbeit wurde von der Fa. MARPLAN (Offenbach) durchgeführt. Untersuchungsansatz und Datenauswertung wurden von der Fakultät für Tourismus der Hochschule für angewandte Wissenschaften, Fachhochschule München erstellt. Als Verantwortlicher der Studie und Projektpartner in Bayern fungiert Prof. Dr. Thomas Bausch (FH München, Alpenforschungsinstitut GAP). Das Hauptinteresse war zu erfahren, wie die Alpen primär wahrgenommen werden und was potenzielle Gäste mit Alpiner Wellness assoziieren? Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick: ? Der Alpenraum wird primär als Naturraum mit starker Fokussierung des Winters wahrgenommen; man sich leisten können: Die Urlauber entstammen tendenziell besser verdienenden Gesellschaftsgruppen; ? Gesundheitsurlauber weisen eine geringe Wiederholungsrate und geringen Bezug zum Alpenraum auf; ? Die klassischen Themen aus den Bereichen Hardware (Bäder, Saunen) und Software (Massagen, Körperbehandlungen) dominieren nach wie vor; ? Die Kur ist in den Köpfen der Verbraucher kein breit verankertes Thema mehr; ? Der Anteil der grundsätzlichen Ablehner und Skeptiker der Urlaubsform Gesund- und Wellnessurlaub ist mit 11,3 % aller Verbraucher erfreulich gering; ? In den Alpen werden Qualitäts-, Service- und Genusskomponenten von den Anbietern erwartet – hierin unterscheidet sich der Alpenraum deutlich vom Wettbewerb! ? Gesundheit und Wellness nimmt keinen relevanten Stellenwert bei der Wahrnehmung des Alpenraums ein; ? Alpenurlaub wie auch Gesundheit und Wellness muss MOUNTAINMANAGER 7/2007 16 Fazit: Der Alpenraum es bislang nicht geschafft, trotz seiner ausge- prägten Kompetenzen in den Bereichen Gesundheit und Wellness dieses Thema in den Köpfen der Gäste fest zu verankern! Zudem erschreckt die ausgeprägte Schwäche sommerorientierter Assoziationen, zumal Mehrfachnennungen möglich waren. „Vor dem Hintergrund des Klimawandels bestätigt sich ein Handlungsbedarf, die Themen Gesundheit und Wellness ebenso wie Bergsommer wiederzubeleben. Die Geschichte des alpinen Tourismus ist untrennbar mit den Themen Sommerfrische und traditionelle Gesundheitskompetenz verbunden. Wintersportgroßveranstaltungen und der wirtschaftliche Druck durch die Bergbahngesellschaften in einzelnen Teilregionen haben das faktische Bild der Alpen als Urlaubsregion offensichtlich einseitig verschoben“, schreibt Prof. Bausch im Report zur Studie Alpenurlaub muss man sich leisten können Im Rahmen der Untersuchung ga- 16_17_MM_7_07_108 Alpshealth 07.11.2007 11:24 Uhr Seite 17 MAGAZIN TRENDS ben 14,8 % der Befragten an, mindestens einen Wellness- oder Gesundheitsurlaub innerhalb der letzten fünf Jahre gemacht zu haben – unabhängig von der Urlaubsregion. Die Wiederholungsrate ist dabei noch sehr gering: Weniger als die Hälfte (43,1 %) hat in den letzten 5 Jahren mehr als nur einen Gesundheits- bzw. Wellnessurlaub gemacht, nur 7,9 % haben drei und mehr Urlaube dieser Form erlebt. Auch hier ist das Einkommen ein Argument: Personen mit höherem Einkommen leisten sich eher einen solchen Urlaub – eine Tendenz, die für den Alpenurlaub generell gilt (unter 1500 € nimmt der Bevölkerungsanteil drastisch ab). Alpenurlaub ist in einer Reihe von Angebotssegmenten teurer als Alternativangebote außerhalb des Alpenraums. Zudem gibt es im Alpenraum kaum Angebote im untersten Preisbereich. Außerdem erfolgt die Vermarktung überwiegend unabhängig von den großen Reiseveranstalterkonzernen, wenngleich die Kooperationen in diesem Bereich stetig wachsen. Erwartungen an alpinen Wellnessurlaub Stellt man die allgemeinen Erwartungen der Verbraucher an einen Gesundheits- oder Wellnessurlaub den alpin-spezifischen Erwartungen gegenüber, so zeigen sich erhebliche Unterschiede. Massagen und Körperbehandlungen erwarten auf Grafik „Erwartungen an einen Gesundheitsund Wellnessurlaub: Unterschiede allgemein versus alpin“. der assoziativen Ebene gerade mal noch gut die Hälfte der Befragten. Dagegen nehmen regionalspezifische sportliche Aktivitäten einen zentralen Stellenwert ein. Hier bestätigt sich erneut die Positionierung der Alpen als Sportarena Europas. Weitere, im alpinen Kontext besonders wichtige Themen, die auf der allgemeinen Ebene ohne große Bedeutung waren, sind Klima und Luft, Qualität der Hotellerie, Freizeit und Kulturangebot, Service oder schöne Natur und Landschaft. Ge- sundheit bzw. der Bereich Kuranwendungen fallen dagegen sogar gegenüber der allgemeinen Ebene weiter ab. Auch dies bestätigt nochmals den Mangel einer erkennbaren Positionierung in diesem Thema. „Vielfach wird von Touristikern und Umweltverbänden im Alpenraum angenommen, dass das Motiv „intakte Umwelt und Natur“ beim Verbraucher einen hohen Stellenwert hat. In der durchgeführten Befragung scheint dieses Motiv im frei assoziativen Bereich nicht messbar auf. Dies lässt letztlich nur den Schluss zu, dass dies vom Verbraucher grundsätzlich erwartet wird, jedoch kein echtes eigenständiges Motiv ist. Die in vielen Untersuchungen mit gestützten Befragungen ermittelten Werte sollten daher nicht überinterpretiert werden“, meint Prof. Bausch abschließend. 7/2007 MOUNTAINMANAGER 17 18_19_MM_7_07_107 Wintersteiger 07.11.2007 11:28 Uhr Seite 18 MAGAZIN SKISERVICE & RENT INTERSPORT Stubaier Gletscher: Shop-Rent-Service-Depot auf höchstem Niveau Shop-Rent-Service-Depot auf höchsten Niveau ist das Motto von Intersport Stubaier Gletscher. Im Bild der Kassenbereich des IS Gamsgarten zum heurigen Saisonstart. Fotos: mak Am Stubaier Gletscher wurde zum Winter 07/08 ein einzigartiger Reigen an Innovationen für die Skifahrer verwirklicht. Das Treppensteigen und Tragen der Skiausrüstung gehört dank neuer Talstation der Vergangenheit an und die beiden INTERSPORT Service- & Rent Shops „Eisgrat“ auf 2900 m und „Gamsgarten“ auf 2620 m Höhe haben ihre Dienstleistungsfähigkeit nochmals gesteigert. Um das Ziel, den Gast zu begeistern und zu verblüffen, zu erreichen hat die Wintersport Tirol AG u. a. in 3 neue Serviceautomaten von Wintersteiger investiert: zwei große Discovery SF und eine Tunejet für Snowboards. Seppi Repetschnig, Geschäftsleiter Intersport Stubaier Gletscher (l.) und Denis Kessinger Geschäftsstellenleiter-Gamsgarten, vor einem der neuen WINTERSTEIGER-Serviceautomaten Discovery SF, die „in der Auslage“ steht. MOUNTAINMANAGER 7/2007 18 Die WINTERSPORT Tirol AG besteht aus der Stubaier Gletscherbahn mitsamt ihren 5 Bergrestaurants und 2 Eis-Bars sowie dem Hotel Happy Stubai und 4 INTERSPORT Sportfachgeschäften – 3 im Skigebiet, eines in Innsbruck. Das im Oktober 2007 eröffnete INTERSPORT Comfort Center in der neuen Talstation Mutterberg dient – neben dem Verkauf – vor allem als (überaus großzügiges) Self-ServiceDepot für 1 500 Paar Ski bzw. 1 200 Paar Skischuhe und Helme etc. mit Beauty Corner und Chill out-Corner. Laut dem Geschäftsleiter von INTERSPORT Stubaier Gletscher, Seppi Repetschnig, hätte man auf dieser Fläche das Doppelte unterbringen können, man wollte aber keinen „Ameisenhaufen“, sondern beste Qualität, Großzügigkeit und keine Wartezeiten Die Gäste können sich die Depotdauer einfach auf das Ticket buchen lassen. Von den ca. 350 Mitarbeitern der Wintersport Tirol AG sind alleine 40 in den Sportshops beschäftigt.. Denn das Motto der Wintersport Tirol AG „Wir wollen die Gäste begeistern, verblüffen, glücklich machen“ soll sich durch alle Bereiche durchziehen. Die Gäste sollen ihre schönsten Tage im Jahr am Stubaier Gletscher verbringen und davon zuhause erzählen, also die Destination aktiv weiter empfehlen. Das gewisse Extra spüren lassen Da man sich beim Produkt selbst nicht mehr viel abheben kann, rea- 18_19_MM_7_07_107 Wintersteiger 07.11.2007 11:28 Uhr Seite 19 MAGAZIN SKISERVICE & RENT lisiert man das Besondere vor allem im Umgang mit dem Gast. „Die Leute sollen das gewisse Extra in vielen Kleinigkeiten spüren. Wir sind daher sehr bemüht, nicht nur die Besten zu sein, sondern auch möglichst die Einzigen, die das tun, was wir tun“, erklärt Repetschnig. Er selbst hat hier vor 30 Jahren als Lehrling bei einem kleinen Sporthändler angefangen, ehe 1981 die Wintersport Tirol AG das Geschäft im Zuge des Neubaus des Restaurants Eisgrat übernahm und erstmals eine größere Fläche für ein Sportgeschäft adaptierte. Repetschnig wurde vom neuen Arbeitgeber übernommen. Auf Anhieb ist es gelungen, einen sehr großen Kundenstamm aufzubauen, so dass 1994 ein weiteres Geschäft in der Bergstation Gamsgarten notwendig wurde. Verkauf, Verleih und Service spielen sich hier auf 600 m2 Fläche ab, wobei die Schleifmaschinen nicht „versteckt“, sondern bewusst in die Auslage gestellt werden, damit sie jeder vorbeikommende Skifahrer bei der Arbeit sehen kann. So kann man auch Werbung machen. Natürlich hat man zusätzlich die klassische Werbung mit Flyern und Plakaten – Slogan: „Skiservice auf höchstem Niveau“, die mit dem neuen Servicemaschinen-Partner Wintersteiger realisiert wurde. Paternoster-System beeindruckte Die Stubaier hatten zwar vom Weltmarktführer aus Ried/Innkreis bereits seit längerer Zeit elektronische Einstellsysteme, Wachsmaschinen und Komponenten für die Aufbewahrung im Einsatz, bei den großen Skiservicemaschinen ließ man sich erst vor einem Jahr überzeugen. Und zwar mit der Discovery, die vor allem mit ihrem Paternoster-System beeindruckte. „Das ist wirklich eine hervorragende Sache, man hat dadurch mehr Zeit für die Kunden. Die Maschine muss fast nicht mehr beaufsichtigt werden, wenn die Skibeladung bestückt ist“, beteuert Repetschnig und ergänzt: „Die Schleif-Qualität ist sowieso sehr gut, der Durchsatz hat sich erhöht und auch mit dem Service von den Wintersteiger-Mitarbeitern sind wir sehr zufrieden. Wir haben den Schritt nicht bereut und deshalb heuer die zweite Bestellung gemacht: eine weitere Discovery SF für die Station Eisgrat sowie eine Tunejet SDF für die Snowboards.“ Welchen Vorteil Servicestationen auf fast 3 000 m Höhe haben, wollte die MM-Redaktion wissen. Repetschnig zählte eine ganze Reihe auf: Erstens kann der Kunde am Abend den Ski heroben servicieren lassen und braucht Ihn dafür nicht extra ins Tal transportieren und am nächsten Tag wieder heraufschleppen. Zweitens gibt es den prompten Skiservice mit 20 Minuten Garantie – also nach einer Kaffeepause weiterfahren, oder den 2 Stunden Gratistest von Ski-Weltneuheiten während eines „professional Service“. Drittens macht das Mieten hier oben Sinn: nicht nur, dass alle gemieteten Sachen kostenlos (!) deponiert werden, der Gast kann auch vor Ort umtauschen so oft er will, sollte etwas nicht am Schuh oder Ski passen. Weiters gibt es den Bonus „GratisSki-Service ein Skileben lang“ für die in den Gletscher-Shops und im Intersport OKAY in Innsbruck gekauften Skier und das Angebot „Bootfitting“ – eine Paßformgarantie für Skischuhe mit Druckstellenbehandlung, Innenschuh-Maßanfertigung (Schäumen) und Fußbettanpasung. Denn wenn der Schuh drückt, kann der Skitag nicht genossen werden, da nutzen die schönsten Pisten und besten Bergrestaurants nichts. Übrigens wird die in den Gletscherstationen gekaufte Ware auf Wunsch auch kostenlos bis ins Hotel zugestellt! Wartungskosten und immer das neueste Equipment sowie Gratisdepot für alle Mietgegenstände. Da 70 % des Verleih-Kontingents jedes Jahr erneuert werden, kommt der Kunde immer in den Genuss des neuesten Materials. RENT TODAY-SKI TOMORROW Bei Kauf eines Zwei- oder Mehrtagesskipasses kann man die Mietausrüstung bereits am Anreisetag ab 14 Uhr in Ruhe auswählen und kostenlos deponieren. Die dafür erforderliche Berg- und Talfahrt bei der Stubaier Gletscherbahn ist kostenlos. Wer Zeit sparen will, benutzt einen der 12 elektronischen RENT CHECK IN Terminals zur Daten – Vorerfassung im Gebiet, oder in der Gletscherbahn-Vorverkaufsstelle in Neustift. Das gesamte Verleihsortiment kann auch von zuhause aus über ein Reservierungstool auf der Homepage vorreserviert werden. Die bestens präparierte Ausrüstung steht in den Shops am Stubaier Gletscher zur Abholung bereit. mak Verleihgruben wie im Shop Eisgrat und Shop Gamsgarten ersparen den Gästen das Ausziehen der Schuhe für die Bindungseinstellung. In allen 3 Shops sind über 40 Mitarbeiter beschäftigt. Die Servicewerkstatt Eisgrat verfügt seit kurzem auch über eine WINTERSTEIGER Tunejet SB für Snowboards, bedient von Markus Gerstbauer. In Straßenkleidung erscheinen Grundsätzlich erkennt Repetschnig einen Trend zum Komplettverleih – also Sportausrüstung und Bekleidung. Viele Gäste, besonders die mit dem Flugzeug anreisen, erscheinen in Straßenbekleidung und müssen keine Wintersportausrüstung mehr aus der entfernten Heimat mitschleppen. Jene Gäste, die nicht mehr als 14 Tage im Jahr Skifahren, nehmen mehr und mehr das Verleihangebot in Anspruch. Keine Schlepperei mehr – keine 7/2007 MOUNTAINMANAGER 19 20_MM_7_07_105.Montana X 07.11.2007 13:08 Uhr Seite 20 MAGAZIN SKISERVICE & RENT Eventmobil: Eine der größten zentralen Werkstätten Europas setzt auf MONTANA In Dallenwil/Zentralschweiz bietet Eventmobil für rund 70 Kunden auf 1 400 m2 Full Service zum Thema Ski- und Boardpräparation. Dabei kommen ausschließlich MONTANA Anlagen zum Einsatz – insgesamt sind es über 10 Maschinen. Full Service auf 1 400 m2. Fotos: MONTANA MONTANA SAPHIR. Geschäftsführer Stefan Christen hat sich mit Leib und Seele dem Ski-Service verschrieben. Das erkennt man schon an den bestens gepflegten Maschinen und Einrichtungen. Eventmobil fühlt sich den Kunden verpflichtet und setzt aus Prinzip auf die neuesten Technologien: So können Ski und Snowboards mit dem neuen Radial Tuning von MONTANA versehen werden. Das ist eine neuartige Methode zur Bearbeitung der Kanten, mit der sich die Sportgeräte noch besser und sicherer führen lassen. Auch beim Wachsen setzt Eventmobil auf die fortschrittliche Infrarot-Technologie: Auf Wunsch bekommen Sportgeräte mittels dem MONTANA Wax Future Heißwachsgerät einen Wachsauftrag mit Tiefenwirkung und verbesserten, dauerhaften Gleiteigenschaften. Snowboard-Service Shop-in-Shop Der aufwendige Service an Snowboards wird von speziell geschultem Personal in einem separaten Prozess durchgeführt. Die Trennung vom Skiservice führt zu gleichbleiben- der Qualität des Ergebnisses und verhindert Reibungspunkte zwischen Ski- und Boardservice. Dafür wurde eigens eine MONTANA Challenge angeschafft. sind. Der Service an den Sportgeräten wird in der Regel innerhalb von 2 Arbeitstagen durchgeführt. Qualitätsdenken und persönlicher Einsatz Namensgebend für das Schleifcenter ist das aufstrebende EventUnternehmen, das dem Betrieb angegliedert ist. Mit mobilen, auf Kundenbedürfnisse zugeschnittenen Event-Fahrzeugen hat sich die Firma auf dem Schweizer Markt etabliert. Mit der Eigenentwicklung der „Event Boxen“ eröffnen sich für Firmenkunden kostengünstige und wirkungsvolle Möglichkeiten der Präsentation an Ausstellungen und Promotionsveranstaltungen. Ein Highlight wird die kommende Europameisterschaft im Fußball sein, für die man bestens gerüstet ist. Dank großem Einsatz, einem hohen Qualitätsstandard (Eventmobil erfüllt die Standards des MONTANA Crystal Glide Finish) und kontinuierlichen Investitionen konnte der Kundenstamm innerhalb von nur 4 Jahren von 3 auf 70 Kunden vergrößert werden. Durchdachte Logistik Blick in die Werkstatt: MONTANA CHALLENGE. MOUNTAINMANAGER 7/2007 20 Material, das am Montag beim Kunden abgeholt wird, bekommt dieser bereits am Donnerstag zurück. Am Freitag abgegebene Sportgeräte werden am darauffolgenden Dienstag wieder angeliefert. Dies ermöglichen 2 LKWs, die unter der Woche 4 Tage im Einsatz 2. Standbein mit Synergie-Effekt i Infos: www.ski-service.com www.eventmobil.ch MM_7_07_PRINOTH 08.11.2007 15:26 Uhr Seite 1 22_23_MM_7_07_106.Reichmann 07.11.2007 13:10 Uhr Seite 22 MAGAZIN SKISERVICE & RENT Reichmann Kanten-Tuning-Maschine DTS-U Pro im Anwenderurteil: scharf, präzise, profitabel und schnell Scharf wie ein Samurai-Schwert sollen sie sein, sicher und sensibel wie die Bremstechnik in der Formel 1 müssen sie reagieren: die Kanten von Ski und Board. Da es nicht nur im Weltcup gilt, dass die Kanten eine Art Lebensversicherung für Skifahrer und Snowboarder auf der Piste sind, müssen sie auch für die Vielzahl der Wintersportfreunde perfekt präpariert werden. Die DTS-U Pro in der Werkstatt von Europa Sport in Zell am See. Fotos: Reichmann Die DTSU Pro lieferte in der Anwenderbefragung überzeugende Resultate. Aus diesem Grund wollte man von den Anwendern der Reichmann Kanten-Tuning-Maschine DTS-U Pro, die seit zwei Jahren eine sehr gute Nachfrage verbuchen kann, wissen, warum gerade die DTS-U Pro die Kanten derart perfekt präpariert und welche Anwendervorteile darüber hinaus existieren. Die Antworten sprechen für sich. Günther Schwaiger, Skischule und Skiverleih Schwaiger, Going am Wilden Kaiser: „In unserer Werkstatt werden neben Kunden-Ski und -Boards hauptsächlich unser eigenes Leih- und Skischulmaterial bearbeitet. Dadurch können wir in Punkto Schleifqualität ganz genau sagen, welche positiven WirMOUNTAINMANAGER 7/2007 22 kungen die DTS-U Pro bei uns im letzten Winter hatte. Insbesondere bemerkten wir, dass im Verleih und in der Skischule die Bearbeitungshäufigkeit durch die viel längere Kantenstandzeit zurückging. Damit ersparten wir uns viele Abendstunden an den Maschinen. Zusätzliche Zeitersparnis brachte uns das Wegfallen von Nacharbeiten. Durch das gratfreie Schleifresultat und das Spiegel-Finish konnten mein Bruder und ich uns schon am frühen Abend anderen Aufgaben widmen. Unsere Skischüler/-innen bemerkten den Unterschied ebenfalls, gleich über welches Fahrkönnen sie verfügten. Die Ski und Boards sind durch das Spiegel-Finish einfacher und leichter zu beherrschen. Dadurch lernen unsere Schüler/-innen schneller und im gleichen Zeitraum mehr als früher. Zusätzlich muss ich noch erwähnen, dass die Kombination mit der Bandwachsmaschine BWM 350 Pro das Optimum schlechthin ist. Durch die Bürste an der Wachsmaschine wird im Gegensatz zu anderen Wachsmaschinen das einzigartige SpiegelFinish erhalten. Für uns passt diese Kombination perfekt und unsere Kunden und Schüler/-innen danken uns das durch erhöhte Buchungszahlen.“ Sebastian Margreiter, Conny’s Sport & Mode, Brixlegg/Alpbach: „Technik top, Kanten-Tuning perfekt. Die Maschine ist ein Traum – kein Nachziehen und Nacharbeiten mehr, und alles läuft in einem Arbeitsgang. Wir setzen die DTS-U Pro jetzt im zweiten Winter ein und sind begeistert. Die hohe Schleifqualität kommt Skieinsteigern bis hin zu Profi-Skilehrern zugute. Wir haben viele ausländische Gäste mit geringeren Skifahr-Kenntnissen. Selbst sie kommen mit unseren Leihski gut zurecht und sind von der Grippsicherheit und der leichten Steuerbarkeit total begeistert. Im letzten Jahr haben wir mit dieser hohen Qualität neue Stammkunden hinzu bekommen, Qualität zahlt sich aus. Selbst erfahrene Skilehrer waren über den Qualitätssprung zu unserer früher schon hohen Präparationsqualität überrascht, die DTS-U Pro ist zumindest 22_23_MM_7_07_106.Reichmann 07.11.2007 13:10 Uhr Seite 23 MAGAZIN SKISERVICE & RENT für uns einzigartig in der Qualität. Zusätzlich war für unser ServiceTeam noch wichtig, dass die DTS-U Pro in unseren Service-Flow passt. Das muss bei uns reibungslos am Abend flutschen. Wir arbeiten zu sechst im Team Hand in Hand und können uns nicht vorstellen, dass eine andere Maschine so gut in den Prozess passt wie diese. Es macht einfach Spaß, im Team den Prozess flutschen zu spüren. Ich glaube, wir sind dabei sogar so schnell wie Automaten. Mit der DTS-U Pro sind wir total happy.“ und präziseste Kanten-TuningMaschine auf dem Markt. Wir hatten das Vorgängermodell DTS-U und sind letztes Jahr mit der DTS-U Pro nochmals aufgestiegen. Bei uns bearbeiten drei Service-Kräfte werden können. Das ist für mich wichtig, da immer mehr Skifahrer mit den breiten Brettern zum Service zu mir kommen. Und wer weiß, wie breit die Ski noch werden. Mit der DTS-U Pro bin ich auf der sicheren Seite. Mit ihr kann ich ja auch ein Snowboard problemlos perfekt präparieren. Der letzte große Punkt war, dass ich ganz ein- Helmut Schön, Europa Sport Rental & Service, Zell am See: „Wir haben unsere DTS-U Pro glücklicherweise endlich seit zwei Wochen bei uns stehen. Auf Grund der großen Nachfrage war es nicht sicher, ob wir überhaupt noch eine bekommen. Im Moment liegt dadurch unser Fokus mehr oder weniger am Einrichten und Anpassen des Maschinenparks in unser neues Maschinenkonzept. In diesem Maschinenkonzept setzen wir konsequent auf den Einsatz von SingleMaschinen, die einen flexibleren und individuelleren Service als die Service-Automaten am Ort zulassen. Mit gut ausgebildetem Service-Personal sind wir damit fast so schnell wie die Automaten, jedoch in Qualität und Flexibilität haben wir die Nase deutlich vorn. Die DTS-U Pro passt einfach optimal in unseren Arbeitsprozess, der uns jetzt noch schneller bei gleich bleibend höchster Schleifqualität neue Potentiale eröffnen wird. Da wir jetzt schon seit Jahren in der Rennsport-Präparation aktiv sind, ist die DTS-U Pro in der Schleifqualität die beste Lösung, sie bietet sogar Rennsport-Qualität ohne Grenzen. Die enorme Zeitersparnis aus dem Kanten-Tuning werden wir in Zukunft in den individuellen Service mit zum Beispiel speziell abgehängten Kanten und die Belag-Präparation investieren, denn wir können dies mit unserem Maschinenpark.“ Herr Müller, Sport Müller, Zöblen: „Die DTS-U Pro ist bei gleich bleibend hoher Qualität die schnellste Ski- und Snowboardservice bei Conny’s Sport & Mode in Brixlegg – Perfekt professionell täglich größere Stückzahlen an Leihski mit einem denkbar einfachen Bearbeitungsprozess – Ski rein, fertig raus. Die geringe Einarbeitungszeit ist ein großer Vorteil für den flexiblen Personaleinsatz. An der DTS-U Pro überzeugte uns insbesondere das automatische Abrichten für das UnterkantenSpiegel-Finish. Es geht jetzt noch schneller und das Ergebnis ist einfach perfekt.“ Johann Schober, Sport Schober, Bad Gastein: „Im Grunde kann ich noch nicht viel dazu sagen, ich bekomme meine DTS-U Pro erst übernächste Woche. Jedoch überzeugte mich bei den Präsentationen und Tests, dass ich mit einer Maschine Unterund Oberkante in einem Rutsch bei gleich bleibender Qualität durchziehen kann. Ich kann damit meine zwei alten Maschinen verkaufen und gewinne Platz für andere wichtige Dinge, wie zum Beispiel RentSki. Mein zweitwichtigster Anforderungspunkt war, dass auch die mittlerweile sehr breiten FreerideSki mit der DTS-U Pro präpariert fach Bearbeitungszeit sparen möchte. Da war meine Überraschung besonders groß: Beide Kanten perfekt präparieren und dazu noch die Unterkante mit dem SpiegelFinish polieren, das geht nicht. Dachte ich. Doch die DTSU Pro kann es. Keine ist im Durchzug schneller und im Ergebnis dennoch 100 % präzise. Respekt. Ich freue mich auf meine Maschine.“ Perfekte Verbindung Zusammenfassend kann man sagen, dass es einzigartig ist, dass Personen eine derart positive Verbindung zu einer Maschine entwickeln. Es scheint eine emotionale Verbindung wie mit einem Auto zu existieren. Der Fahrer, hier Anwender, freut sich auf die Fahrt mit dem Auto, wenn er einsteigt. Es ist schnell und sportlich, die Lenkung ist präzise, die Verarbeitung ist top und die Sicherheit wird groß geschrieben. Mit der DTS-U Pro ist eine technische High-End-Maschine in der Lage, perfekte Arbeitsqualität zu erzielen und auch positive Emotionen zu wecken. Nebenbei bemerkt, zwei große Skihersteller, Rossignol und Völkl, wecken schon seit zwei Wintern mit den überragenden Schleifresultaten bei ihren Händler-Skitests in Sölden positive Emotionen. Im Testzentrum in Sölden stehen zwei DTS-U Pro zur Präparation der Testski und überzeugen die Händler mit der perfekten Präparation. In den letzten Tagen hat Völkl die Präparation mit der DTS-U Pro noch weiter ausgebaut und in Straubing weitere Stationen aufgebaut. Für positive Emotionen bei Skifahrern und Snowboardern ist damit gesorgt. (pd) 7/2007 MOUNTAINMANAGER 23 24_25_MM_7_07_111.Coaster 07.11.2007 13:51 Uhr Seite 24 MAGAZIN MOBILITÄT Coaster GmbH: „Alpentaxi“ auf Schienen Die „Tschuggenbahn“ in Arosa, die mit Elektroantrieb auf Schienen fährt. Fotos: Coaster GmbH 2006 konnte die Coaster GmbH ihr erstes Verkehrssystem, den so genannten Coaster, verkaufen. Der „Tschuggenbahn-Coaster“ soll den Gast vom Hotel direkt in die Aroser Bergwelt bzw. zu den Talstationen der Aufstiegsanlagen befördern und damit den bisherigen Busservice ablösen. Die Montagearbeiten wurden im Juli 2007 abgeschlossen, die sicherheitstechnische Abnahme wesentlicher Teilsysteme und Sicherheitsfunktionen erfolgte mit September. Ende Oktober findet eine Nachinspektion noch offener Punkte statt, die offizielle Inbetriebnahme ist für den Beginn der Wintersaison geplant. Technische Eckdaten Fahrzeuge: ? schienengebundenes Elektrofahrzeug mit 6–8 Plätzen und eigenem Antrieb ? max. Steigfähigkeit: 55 % ? max. Fahrgeschwindigkeit: 54 km/h (15 m/s) ? max. Kapazität: 2 880 P/h und Richtung Strecke: ? modulares Schienen-, Stützen- und Fundamentsystem ? max. Stützenabstand: 36 m ? engster Kurvenradius: 6 m ? Spurweite: 1 m MOUNTAINMANAGER 7/2007 24 Das System Den Coaster, der von der Coaster GmbH in Nüziders entwickelt wurde, gibt es in 4 Varianten: ? Der City-Coaster (CC) ist eine flexible urbane Transportlösung und kann als Feinverteiler und/oder Sammler von und zu P+R-Anlagen oder Bahnhöfen zum Einsatz kommen. Mit dem City-Coaster können in Städten und Gemeinden Lärmund Schadstoffemissionen reduziert werden. ? Der Mountain-Coaster (MC) verbindet Transport- und Erlebnisfunktion, wobei auch größere Höhenunterschiede überwunden werden können. ? Für spezielle Anforderungen im Pendelbetrieb auf kurzen Distanzen gibt es den Short-Range-Coaster (SR). ? Der Cargo-Coaster (LC) kann den Transport von Kleineinheiten wie Stückgut, Kleincontainer und Europaletten übernehmen. Mit der Wintersaison 2007/08 wird für das Tschuggen Grand Hotel Arosa/Schweiz ein neues Verkehrssystem in Betrieb gehen. Mit seiner Hilfe werden Gäste vom Hotel direkt zum Skibetrieb transportiert. Vorteile für den Kunden sind u. a.: ? Flexibilität in der Linienführung (kleinster Radius 6 m), die den Planern eine optimale Geländeanpassung ermöglicht. ? Unterflurlösungen können aufgrund des geringen Querschnittes sehr kostengünstig realisiert werden. ? Der Einsatz von Weichen ermöglicht die Einbindung beliebig vieler Stationen. ? Der Coaster kann sowohl hinsichtlich Beförderungskapazität als 24_25_MM_7_07_111.Coaster 08.11.2007 15:42 Uhr Seite 25 MAGAZIN MOBILITÄT auch Streckenführung nachträglich erweitert werden. ? Als selbstfahrendes System ermöglicht der Coaster einen bedarfsorientierten Betrieb. ? Der Coaster erfüllt alle Sicherheitsanforderungen und entspricht allen internationalen Sicherheitsstandards (Anforderungen nach IEC und EN). Für Arosa kommt der Short-RangeCoaster SR zum Einsatz. Zwei selbstfahrende Fahrzeuge verkehren auf einer rund 530 m langen Schienenkonstruktion zwischen Hotel und Skigebiet, wobei die Steigung bis zu 54 % beträgt. Angetrieben werden die komfortabel ausgestatteten Wagen von leistungsfähigen Elektromotoren. Ihre Energie beziehen diese aus Batterien, die Mercedes-Benz ursprünglich für eine Elektrohybridversion der A-Klasse entwickelt hatte, und im Falle des Coasters eine Reichweite von 100 km bzw. 2 Stunden durchgehender Fahrt haben. Da die Batterien aber bei jedem Halt in einer Station aufgeladen werden und auch die Bremsenergie bei der Talfahrt ins System Blick in eine Ausstattungsvariante des Coasters. Grundeigentümern und Umweltschutzverbänden ist es zu verdanken, dass bei der Trassenführung eine raumplanerisch interessante Lösung entwickelt und genehmigt werden konnte. Dazu Rainer Perprunner, Coaster GmbH: „Der Coaster ist ungemein flexibel und passt sich jeder Situation an. Deshalb konnte die Strecke auch optimal in die Landschaft integriert werden. Sie verläuft nah am Boden und ist in einigen Bereichen hinter den Bäumen gar nicht zu sehen.“ eingespeist wird, ist ein kontinuierlicher Betrieb gesichert. Für die 530 m lange Strecke, auf der 150 Höhenmeter überwunden werden, braucht der Coaster gut 2 Minuten. Die Fahrzeuge stehen in den Stationen zum Einsteigen parat, können bei Bedarf aber auch per Knopfdruck gerufen werden. Der guten Zusammenarbeit von Hersteller, Auftraggeber, lokalen und kantonalen Behörden sowie Ausblick Die Arbeiten am Coaster haben bereits großes mediales Interesse ausgelöst, dazu hat die Coaster GmbH an die 180 Anfragen von Interessenten im Haus. Rainer Perprunner legt für die weitere Vermarktung des Coasters allerdings Wert darauf, eine voll ausgetestete Anlage im entsprechenden Einsatz vorweisen zu können. Deshalb werden alle Erfahrungswerte, die man jetzt in Arosa noch vor der offiziellen Eröffnung sammeln kann, in das System und dessen Weiterentwicklung einfließen. Dann wird man an die neuen Aufgaben herangehen, von denen einige viel versprechend anmuten. dwl GT-450W * GT 450 WINDE Zugkraft bis 5 Tonnen, im 2 Gang bis 23km/h, Seillänge:800-1275m Hersteller Hydrolink Oy Vallgrundvägen 124 FI-65800 Replot Tel +358 6 352 11 00 Email: info@formatic.fi w w w . f o r m a t i c . a t Verkauf Formatic Pistengeräte GmbH Schießstand 6 A-6401 Inzing Erwin Auer +43 (0)664/3915544 Email: info@pistengeraete.at 26_MM_7_07_110.OEAMTC 07.11.2007 13:16 Uhr Seite 26 MAGAZIN MOBILITÄT Delphi-Studie: Trend zu höherer Verkehrsleistung ungebrochen Mobilität wird in den nächsten Jahren ein wichtiges Anliegen bleiben. Um den Anforderungen auch nur einigermaßen gerecht zu werden, fordern Verkehrsexperten nachhaltige Maßnahmen. Nachhaltige Maßnahmen sind der Schlüssel, um Mobilität auch weiterhin gewährleisten zu können. Grafik: ÖAMTC Acht Jahre nach der ersten DelphiStudie präsentierte die ÖAMTCAkademie vor kurzem die Ergebnisse einer aktualisierten und erweiterten Befragung. Teilgenommen haben an dieser Studie 134 Experten aus 13 europäischen Ländern. Die gestellte Aufgabe bestand darin, „vom Ist-Zustand ausgehend die wahrscheinlichste Zukunftsentwicklung der vorgegebenen Parameter wie Verkehrsleistung, Verkehrsinfrastruktur, Verkehrssicherheit etc. einzuschätzen“. Als Prognosehorizonte galten die Jahre 2015 und 2030. Ergänzend zu den quantitativen Begründungen wurden die teilnehmenden Experten außerdem ersucht, jene Annahmen und Rahmenbedingungen anzuführen, von denen die jeweilige Prognose abhängig gemacht worden war. Die Auswertung der offenen, qualitativen Begründungen erfolgte in Form einer zweiten Befragungs- und Diskussionswelle. Ressourcen umweltschonend nützen Kostentransparenz Das hochrangige Straßennetz wird bis zum Jahr 2030 nach Ansicht der Verkehrsexperten im europäischen Durchschnitt um rund 30 % wachsen, die Verkehrsleistung dabei beim Individualverkehr allerdings um 50 % bzw. beim Straßengüter- Gleich nach der Energieeffizienz folgt in der Beurteilung der Experten der Lösungsansatz „Kostentransparenz“. Der Preis bilde den wirkungsvollsten Mechanismus, um menschliches Verhalten zu ändern. Preispolitische Eingriffe werden MOUNTAINMANAGER 7/2007 26 verkehr um 65 % zunehmen. „Es wird eng auf Europas Straßen“, so Christine Zach, Chefin der ÖAMTC Akademie. Die Lösungsansätze für die auftretenden Mobilitätsprobleme sehen die über 100 Delphi-Verkehrsexperten aus Europa vor allem in einer gesteigerten Energieeffizienz sowie mehr Kostentransparenz. So müssten die vorhandenen Ressourcen möglichst umweltschonend genutzt werden, wobei es primär nicht darum gehe, den Fahrzeugbestand zu verringern, sondern möglichst abgasarme und sparsame Fahrzeuge einzusetzen. Bei den alternativen Antriebsformen sehen die Experten vor allem beim Hybrid die größten Steigerungsraten, doch würden auch noch 2030 mehrheitlich konventionelle Ottobzw. Dieselmotoren im Einsatz sein – diese aber in optimierten Varianten. Erst ab 2030 rechnet man damit, dass alternative Antriebe eine substantielle Rolle spielen. demnach von 62 % der DelphiTeilnehmer als wirksamste Maßnahme gegen negative Umwelteffekte eingestuft. Bei den Prognosen der Teuerungsraten geht man von einer Verdoppelung der realen Preise für Benzin und Diesel bis zum Jahr 2030 aus, wobei ein bis dahin um 20 % sinkender Kraftstoffverbrauch die Teuerung zum Teil wieder abfangen werde. Insgesamt wären nachhaltige Ergebnisse im Bereich der Mobilität nur zu erreichen, wenn es eine sektorenübergreifende Kommunikation und Kooperation gebe. Als Forderungen stehen u. a. im Raum: ? Die Autoindustrie muss umdenken und den Konsumenten ein breites und leistbares Spektrum an energieeffizienten Autos anbieten. ? Es muss steuerliche Begünstigungen für den Betrieb von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben geben, z. B. eine langfristig garantierte Steuerbefreiung für Erd- und Biogas sowie andere nachhaltige Kraftstoffe. ? Es gilt, das öffentliche Verkehrsangebot zu attraktivieren. ? Es muss mehr Geld für Forschung und Entwicklung im Bereich der Nachhaltigkeit geben. ? Beim Städtebau muss stärker auf Mobilitätsfragen Rücksicht genommen werden. 27_MM_7_07_34.DCC 07.11.2007 13:17 Uhr Seite 27 TECHNIK NEUE BAHNEN Die Doppelmayr Cable Car, ein Unternehmen der Doppelmayr/Garaventa Gruppe, kann sich über den Auftrag zum Bau eines Cable Line Shuttles für den New Doha International Airport freuen. Der Auftragswert liegt bei 44,7 Mio. Euro. Vertragsunterzeichnung von Jochen Sellge, Geschäftsführer DCC, und Abdulaziz Mohamed Al-Noaimi, Vorsitzender des Lenkungsausschusses NDIA. DCC: Cable Liner Shuttle für Doha/Katar Dazu überzeugten die seilgezogenen Züge durch ihren sauberen und geräuscharmen Betrieb ohne Abgasemissionen. Dazu Bo Birk Pedersen, Sales und Marketing-Leiter DCC: „Dieser Auftrag bestätigt die Bedeutung von DCC als ,key player’ in der APM-Industrie. Der Kunde wollte die beste am Markt erhältliche Technik und Ausstattung.“ Das System Der zweispurige Cable Liner Shuttle wird das Terminalgebäude mit den Flugsteigen verbinden. Die Länge der Strecke beträgt 500 m, die Fahrgeschwindigkeit 12,5 m/s (45 km/h). Das System besteht aus 2 Zügen zu je 5 Waggons. Damit wird man in der Lage sein, 6 000 P/h je Richtung zu befördern. Der Cable Liner Shuttle soll bis 2009 fertig gestellt werden und soll dann gemeinsam mit der Eröffnung des 5,5 Mrd. US $ teuren Flughafens in Betrieb gehen. Der NDIA wird einer der größten Flughäfen im Mittleren Osten und soll bis 2015 rund 50 Mio. Passagiere jährlich abfertigen. D/dwl Cable Liner Shuttle für Doha. Fotos: Doppelmayr Daten/Fakten Am 5. Oktober 2007 unterzeichneten Jochen Sellge, Geschäftsführer DCC, und Abdulaziz Mohamed AlNoaimi, Vorsitzender des Lenkungsausschusses der Errichtergesellschaft des neuen Flughafens Doha NDIA, einen Vertrag zum Bau eines APM (Automated People Mover). Nach den letzten Aufträgen in Venedig, Mexiko und Las Vegas wird mit diesem System der erfolgreiche Weg des Cable Line Shuttles im Mittleren Osten fortgesetzt. Die entscheidenden Kriterien für den Auftrag, bei dem sich DCC gegen renommierte internationale Anbieter durchsetzen konnte, waren: ? die kurze Umsetzungszeit, ? der geringe Einfluss des Systems auf die Gebäudestruktur, ? die perfekte Umsetzung der speziellen Wünsche in Funktion und Design sowie ? die niedrigen Instandhaltungskosten. Kunde: Berater des Kunden: Berater für das APM System: Lieferant: Systemlänge: Systemkapazität: Fahrbetriebsmittel: Fahrgeschwindigkeit: Fahrzeit: New Doha International Airport Overseas Bechtel Incorporates (OBI) Lea + Elliott DCC Doppelmayr Cable Car GmbH & Co 500 m 6 000 P/h/Richtung 2 Züge à 5 Waggons 12,5 m/s (45 km/h) 60 s. 7/2007 MOUNTAINMANAGER 27 28_29_MM_7_07_342.Liechtenstein 07.11.2007 13:19 Uhr Seite 28 TECHNIK NEUE BAHNEN DOPPELMAYR/GARAVENTA: 2 neue Sesselbahnen für Malbun 26,5 Millionen Schweizer Franken investiert man in Liechtenstein in den Ausbau des Skigebietes Malbun. Kernpunkt dabei sind zwei Sesselbahnen, die DOPPELMAYR/ GARAVENTA gebaut hat. Die 6er-Sesselbahn „Täli“ verfügt über Bubbles und Sitzheizung. Fotos: BB Malbun AG Oberhalb der Hauptstadt Vaduz liegt auf 1 600 m Seehöhe Liechtensteins einziges Skigebiet Malbun. Hier kann es schon vorkommen, dass neben dem verblüfften Gast Fürst Hans-Adam Platz nimmt, um sich ins Skigebiet transportieren zu lassen. Für Anfänger und Profis stehen 23 km Pisten zur Verfügung, von denen 10 ha beschneit sind. 11 Pistenkilometer gelten als leicht, 10 als mittelschwer und 2 Pistenkilometer fallen in die Kategorie „schwer“. Breite Akzeptanz Nachdem die Verantwortlichen vor einigen Jahren erkannt hatten, dass die Region mit den modernen Skidestinationen nur dann mithalten kann, wenn investiert wird, wurde das Malbun-Konzept entwickelt und auf den Weg gebracht. Es umfasst die Erneuerung der Bahnentechnik auf der Vaduzer Seite, den Bau einer Beschneiungsanlage für die Hauptpisten, die Realisierung eines Kinderlandes (Snowpark) und die Modernisierung jener Teile der Gastronomie, die zu den Bergbahnen gehören. Für die Saison 2006/07 wurden die Aufstiegsanlagen und die Beschneiung in Angriff genommen, derzeit wird der Kinderbereich realisiert. Bei der Talstation der neuen Sesselbahnen werden dazu großzügig dimensionierte Gara- Blick auf die Bergstation, die in kompakter Deckelvariante ausgeführt wurde. MOUNTAINMANAGER 7/2007 28 gen für Pistenfahrzeuge, den Liechtensteiner Skiverband und ein Sanitätsraum gebaut. Die Gesamtsumme, die zur Umsetzung des Malbun-Konzepts benötigt wird, beträgt 26,5 Mio. CHF und wird durch die Ausgabe von Aktien lukriert. 13 Mio. CHF steuert das Land Liechtenstein bei, 6,5 Mio. kommen von den Gemeinden und rund 7 Mio. CHF bringen die Liechtensteiner selbst auf. Damit zeigt sich eindrucksvoll, welche Akzeptanz das Projekt auch in der Be- völkerung findet. Mit der Fertigstellung aller Arbeiten wird 2010 gerechnet. Zwei neue Sesselbahnen Im Bereich der Aufstiegsanlagen wusste man, dass zwei alte Anlagen die technischen Standards nicht mehr erfüllen konnten, und deshalb eine Betriebsbewilligung nicht mehr zu erhalten war. Deshalb entschied man sich zum Bau zweier moderner Sesselbahnen durch DOPPELMAYR/GARAVENTA. Für 28_29_MM_7_07_342.Liechtenstein 08.11.2007 15:34 Uhr Seite 29 TECHNIK NEUE BAHNEN Die Talstation der 4-CLD Hochegg ist eine Standard UNI-G Station. den bekannten Seilbahnbauer sprachen dabei, so Rainer Gassner, Verwaltungsrat der Bergbahnen Malbun AG, das bewährte technische Know-how des Unternehmens, das stimmige Preis-/Leistungsverhältnis und vor allem auch die langjährige Partnerschaft, die sich schon beim Bau der alten Anlagen bewährt hatte. Mit Hilfe der neuen kuppelbaren Sesselbahnen wurden ein Schlepplift aus dem Jahr 1962 auf das Hochegg, zwei kleine Schlepplifte und ein Doppelsessellift aus den 70ern in das Täli ersetzt. Die kuppelbare 6er-Sesselbahn „Täli“ verfügt über eine Sitzheizung und wurde mit Bubbles ausgestattet. 78 komfortable Sessel transportieren den Gast über die 1 575 m lange Strecke, auf der 14 Stützen passiert werden. Antrieb und Abspannung wurden im Tal positioniert. Die Förderleistung beträgt derzeit 2 000 P/h und ist auf 2 500 P/h ausbaubar. Die Fahrzeit beträgt 5,7 min., der Höhenunterschied zwischen Berg- und Talstation 326 m. Mit der kuppelbaren 4er-Sesselbahn „Hochegg“ können derzeit 1 200 P/h und im Endausbau 1 500 P/h befördert werden, die Fahrzeit beträgt 3,8 min. Zum Einsatz auf der 1 039 m langen Strecke kommen 47 Sessel. Antrieb und Abspannung wurden auch in diesem Fall im Tal positioniert. Die Talstationen der neuen Bahnen wurden aus dem unmittelbaren Siedlungsgebiet verlagert und weiter nach unten verlegt. Auf diese Weise konnten die Abfahrten von der Anfängerpiste bis zum renntauglichen FIS-homologierten Riesenslalomhang verlängert werden. Der moderne Zustiegsbereich, der durch die räumliche Nähe der Stationen in Form einer Skiarena gestaltet wurde, ist großzügig und bietet dem Gast schon beim Einstieg in den Wintersport den gewünschten Komfort. dwl Technische Daten: 4 CLD Hochegg 6 CLD-B-S Täli Vertikale Höhe: 340 m 326 m Schräge Länge: 1 039 m 1 575 m Fahrgeschwindigkeit: 5 m/s 5 m/s Fahrzeit: 3,8 min. 5,7 min. Förderleistung: 1 500 P/h 2 500 P/h Antrieb/Spannstation: Tal Tal Ihr Erfolg ist unser Erfolg! Nur etwa 20 % der Skifahrer und Snowboarder lassen ihr Sportgerät regelmäßig servicieren. Die restlichen 80 % sind ein großes, ungenütztes Potential! Der Einsatz unserer Werbemittel bringt eine enorme Erhöhung der Aufmerksamkeit sowie eine Bewusstseinsbildung beim Skifahrer und Snowboarder zum Thema Service. Nutzen Sie diese erstklassige Gelegenheit und die WINTERSTEIGER Werbemittel. Ihr Erfolg ist vorprogrammiert! Jetzt gleich das neue Marketing Tools-Prospekt anfordern! WINTERSTEIGER AG, 4910 Ried/I., Austria, Dimmelstraße 9, Tel.: +43 7752 919-0, Fax: +43 7752 919-52, sports@wintersteiger.at, www.wintersteiger.com 30_32_MM_7_07_341.Leitner 07.11.2007 13:21 Uhr Seite 30 TECHNIK NEUE ANLAGEN LEITNER TECHNOLOGIES: Ökologie im Aufwind Mit der neuen Windkraftanlage von LEITNER TECHNOLOGIES setzt Salzstiegl Akzente. Fotos: LEITNER TECHNOLOGIES Nachdem LEITNER TECHNOLOGIES 2003 seinen ersten Windgenerator auf der Malser Heide in Betrieb genommen hat, ging die Entwicklung der Anlagen stetig voran. 2007 erhält nun erstmals eine Skidestination in Österreich Ökoenergie von LEITWIND. Skigebiet Salzstiegl mit Windgenerator. MOUNTAINMANAGER 7/2007 30 Seit Herbst 2007 verfügt die Steiermark über eine außergewöhnliche Windkraftanlage, mit der man gleich in mehrfacher Hinsicht Maßstäbe setzt. So handelt es sich dabei um einen Windgenerator der MWKlasse, der mit seinem Standort auf über 1 800 m zu den höchst gelegenen der Welt gehört. Das ausgeklügelte Konzept und die revolutionäre Technik dieses Windgenerators des Typs Leitwind LTW 77 machen es außerdem möglich, Energie ausgesprochen umweltfreundlich zu gewinnen, Fixkosten des Betreibers zu reduzieren und zusätzliche Einnahmen zu lukrieren. Mit 30_32_MM_7_07_341.Leitner 07.11.2007 13:21 Uhr Seite 31 TECHNIK NEUE NEUEANLAGEN BAHNEN Beginn der Wintersaison 2007/08 beschreitet man in der Steiermark damit völlig neue Wege. Als Auftraggeber für das zukunftsweisende Projekt fungieren die Betreiber der Salzstieglbahnen. Salzstiegl hatte sich schon im Rahmen einer Studie des Landes Steiermark, in der man nach Windeignungsgebieten gesucht hatte, als geeigneter Standort empfohlen. Dazu Friedl Kaltenegger, Skigebiet Salzstiegl und Hotel Moasterhaus: „Energie ist neben unseren Personalausgaben der zweitgrößte Posten. Sozusagen hinter unserem Skigebiet, also hinter der Bergstation, beobachten wir schon seit Jahren Wetter und Wind mit einer Wetterstation. Irgendwann kam der Gedanke, dort ein Windkraftwerk zu errichten. Die Messergebnisse sind viel versprechend. Wir haben 2,1 Mio. Euro ausgegeben und hoffen, diese innerhalb von 15 Jahren amortisiert zu haben.“ LEITNER TECHNOLOGIES tritt mit dem Bau dieser Anlage den Beweis an, dass Windenergie auch für Skiregionen bei passenden Rahmenbedingungen eine interessante Alternative für herkömmliche Energieformen darstellt. Mit Folgewirkung darf gerechnet werden. wird in das lokale Stromnetz der Steweag eingespeist und vergütet. Auf diese Weise profitieren nicht nur die Betreiber des Skigebietes, in dem man die Fixkosten reduziert und zusätzliche Einnahmen lukriert, sondern auch die Gemeinde. Dazu Friedl Kaltenegger: „Wir erhoffen uns, dass wir etwa 30 bis 50 % des eigenen Stromverbrauches decken und außerdem so viel Strom erzeugen, dass wir die Windkraftanlage Der Stahlturm wird gesetzt. Der neue Weg Das Skigebiet Salzstiegl in einer Höhenlage zwischen 1 300 und 1 710 m verfügt über 5 Sessellifte und 2 Kinderlifte mit Lupo- und Übungswiese. Auf einer 40 ha großen Fläche stehen 12 km Pisten zur Verfügung, 6 km gelten dabei als leicht, 4 km als mittelschwer und 2 km als schwer. Eine weitere Attraktion, die von den Gästen gerne genutzt wird, ist die 1,6 km lange Rodelbahn, die zwischen 9 und 21 Uhr in Betrieb ist. Errichtet wurde der Windgenerator in unmittelbarer Nähe der Bergstation der Speiklifte an der Grenze zu Hirschegg (Gemeinde Reisstraße/ Bezirk Judenburg) auf über 1 800 m Seehöhe. Damit ist diese Anlage die 3-höchste im Bereich der MWKlasse weltweit. Mit der Energie, die der Windgenerator liefert, sollen die Seilbahnanlagen und die Infrastruktur des Skigebietes wie Hotel und Almhütten versorgt werden. Überschüssiger Windstrom Die Technik des getriebelosen Generators hat ihren Ursprung in der Seilbahntechnik. 7/2007 MOUNTAINMANAGER 31 30_32_MM_7_07_341.Leitner 07.11.2007 13:21 Uhr Seite 32 TECHNIK NEUE ANLAGEN genen Pisten verhindert werden. Immerhin könnte das Eis durch die Drehung der Rotorblätter mit einer Geschwindigkeit von 300 km/h weggeschleudert werden. Zukunftsmarkt Indien Der Transport der Rotorblätter über die enge Salzstieglstraße war ein ausgesprochen schwieriges Unterfangen. 2007 wird die LEITWIND-Technologie auch nach Indien exportiert. bezahlen können. Die Windkraft hat gegenüber der Sonnenenergie den großen Vorteil, dass der Wind auch bei Nacht weht. Es erscheint mir eine ziemlich ausgereifte Technologie zu sein. Wir können mit diesem Kraftwerk 1 500 kW erzeugen. Das ist selbst für unseren großen Stromverbrauch im Skigebiet recht viel Energie. Außerdem zeigen die Messwerte, dass im Winter mehr Wind geht, also mehr Strom erzeugt werden wird als im Sommer. Die Stromproduktion läuft also synchron mit unserem Verbrauch.“ Die LTW 77 ist eine dreiflügelige Upwind-Windkraftanlage mit hori- MOUNTAINMANAGER 7/2007 32 zontaler Achse, variabler Geschwindigkeit und Pitchregelung. Die Gondel ist modular aufgebaut und besteht aus drei mechanischen Hauptgruppen: Nabe, Generator und Maschinenträgergruppe. Dieses Konzept erlaubt einen einfachen Transport und eine schnelle separate Montage der einzelnen Gruppen. Das Herzstück der Anlage ist ein hoch effizienter permanent Magnet-Generator, der ohne Zwischenschaltung eines Getriebes direkt betrieben wird. Auf diese Weise werden Effizienz und Verfügbarkeit der Anlage erhöht, die beschwerlichen und umweltschädlichen Ölwechsel vermieden. Zudem erlaubt der segmentierte Generator einen einfachen Austausch von Teilen des Stators und des Rotors, ohne dass der Generator abmontiert werden muss. Die technischen Merkmale der Anlage in Salzstiegl ähneln jenen der Versuchsanlage in Mals. Die Gesamthöhe beträgt 105 m, der Rotordurchmesser 77 m. Der spektakuläre Transport der fast 40 m langen Rotorblätter verlangte ein hohes Maß an Fingerspitzengefühl, die enge Salzstieglstraße erschwerte die Anlieferung zusätzlich und musste zu diesem Zweck gesperrt werden. Eine technische Neuheit ist das Erfassungssystem, das an den Rotorblättern installiert wurde. Durch dieses System wird die Bildung von Eis erfasst und ausgewertet. Sobald die Werte eine vorher programmierte Grenze überschreiten, schaltet die Anlage automatisch ab. Damit kann Eiswurf auf die nahe gele- Auch der indische Markt ist für LEITWIND ausgesprochen attraktiv. So ging vor kurzem im Süden des Landes der erste Windkraftgenerator der Südtiroler in Betrieb, der mit Partnerunternehmen vor Ort errichtet wurde. Bei einer Nennleistung von 1,5 MW wird die Jahresproduktion 4 Mio. kWh betragen, der LTW 77 sichert damit den jährlichen Strombedarf für 4 000 Haushalte von Uthumalai. „Die meteorologischen Bedingungen sind in Indien unvergleichlich anders als im österreichischen Skigebiet Salzstiegl, wo zeitgleich ein LEITWIND installiert wurde. Nach den zwei Prototypen in Mals hat unsere Firma die Produktion von Windkraftgeneratoren in vollem Umfang aufgenommen. Wir sind stolz, in zwei Erdteilen zur gleichen Zeit zwei Anlagen zu übergeben“, so Anton Seeber, Mitglied des LEITNER-Verwaltungsrates, der für diesen jungen, aber aufstrebenden Produktionszweig in Sterzing verantwortlich zeichnet. Hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen bis 50° C, Monsunregen und heftige Winde sind nur einige der Herausforderungen. Dazu müssen die elektrischen und elektronischen Schalttafeln gegen Tiere, unter anderem gegen giftige Schlangen abgesichert werden. Weitere Anlagen in Indien sind bereits fix. In wenigen Wochen wird noch ein Windrad in Betrieb gehen, für das nächste Jahr wird ein Windräderpark mit einer Leistung von 60 MW projektiert. Vor diesem Hintergrund hat LEITNER TECHNOLOGIES im indischen Chennai 8 ha Grund erworben. Dort will man ab März 2008 eine Fabrik für den Bau von Windkraftanlagen für den fernöstlichen Raum errichten. „Der Hauptsitz des Unternehmens, die technischen Büros sowie die Einrichtungen, die für Forschung und Entwicklung erforderlich sind, verbleiben jedoch in Sterzing“, präzisiert Michael Seeber seine Intentionen. L/dwl 33_MM_7_07Reichmann X 07.11.2007 14:47 Uhr Seite 1 34_38_201_MM_7_07 X 07.11.2007 14:30 Uhr Seite 34 MARKETING MANAGEMENT SERIE: 51 Peter Lorenz, GF Brauneck- und Wallbergbahnen GmbH/Alpenbahnen Spitzingsee GmbH: Wir müssen für Winter mit wenig Schnee gerüstet sein Die Bergbahnen am Brauneck, Wallberg und Spitzingsee haben ein sehr unterschiedliches Angebot, das entsprechend gefördert und ausgebaut wird. GF Peter Lorenz stellt im Gespräch mit dem Mountain Manager die Besonderheiten der Bahnen vor und zeigt Wege in die Zukunft auf. Peter Lorenz, GF Brauneck- und Wallbergbahnen GmbH/Alpenbahnen Spitzingsee GmbH. Foto: dwl dann gleich nach der Isar, also 300 bis 400 m vom heutigen Standpunkt entfernt gebaut. Bedingt durch den Individualverkehr hat sich dieser Standort in der Folge allerdings als nicht mehr so gut erwiesen, sodass man die Talstation 1980 am heutigen Platz neu gebaut hat. Die Bahn selber war von Anfang an eine Zweiseilumlaufbahn, die im Laufe der Jahre immer wieder modernisiert wurde. Die Förderleistung wurde erhöht, die Kabinen erneuert. Mit dem Bahntyp sind wir bis heute sehr zufrieden, weil es im oberen Bereich ein Spannfeld gibt, das windanfällig ist. 2001 hat man eine neue Bergstation errichtet, auf der ein Panoramarestaurant als Zusatz zum Hüttenangebot gebaut wurde. Da die Brauneckbahn mittlerweile auch eine Nachtfahrgenehmigung hat, finden dort nicht nur tagsüber, sondern auch am Abend Veranstaltungen statt.“ MM-FRAGE: „Die Brauneckbahn feierte 2007 ihr 50-jähriges Bestehen, schildern Sie bitte kurz die Entwicklung.“ Lorenz: „Im November vor 50 Jahren ging die Brauneckbahn in Betrieb. Ziel war es damals, eine Bergbahn für Wanderer, Skifahrer, aber vor allem auch für die Hüttenwirte zu bauen. Damals mussten nämlich noch große Mengen an Material für die Wirte nach oben transportiert werden, da viele Hütten am Brauneck bewirtschaftet sind. Der Materialtransport hat sich später im Sommer mit dem Bau der Forststraße über Wegscheid erübrigt, im Winter ist die Bahn dafür aber auch heute noch von großem Nutzen. Früher war es ein Anliegen, die Bahn möglichst direkt mit dem öffentlichen Verkehr zu verbinden. Aus diesem Grund wollte man die Talstation ursprünglich sogar drüber der Isar bauen, Einwände von Grundstücksbesitzern haben das aber unmöglich gemacht. Die Talstation wurde MM-FRAGE: „Welches Angebot hat die Brauneckbahn heute im Winter?“ Lorenz: „Das Brauneck war eigentlich schon immer ein Skiberg. Es existieren Fotos aus der Zeit, in der es die Bahn noch nicht gegeben hat. Da hatte sich vom Bahnhof her eine lange Schlange an Fußgängern gebildet, die ihre Skier am Rücken tragen und auf den Berg spazieren. Nach dem Bau der Kabinenbahn wurden dann im Skigebiet auch zusätzliche Lifte gebaut, sowohl von unserer Gesellschaft als auch von anderen, zum Teil privaten Betreibern. MOUNTAINMANAGER 7/2007 34 Heute verfügen wir im gesamten Skigebiet mit 34 km Pisten neben der Kabinenbahn über einen 4erSessellift, einen 3er-Sessellift, einen 2er-Sessellift und 14 Schlepplifte. Der Zugang zum Skigebiet kann aber nicht nur über die BrauneckKabinenbahn erfolgen, sondern auch von Wegscheid aus über einen langen Schlepplift und einen 4er-Sessellift. Die Mehrheit unserer Kunden kommt zu uns, um Ski zu fahren. Die Entwicklung zum Snowboarden haben wir natürlich auch miterlebt, doch hielt sich hier der Andrang in Grenzen. Ein anderer Liftbetreiber, der im Skigebiet einen Zweiersessellift und 2 Schlepplifte betreibt, will jetzt aber eine entsprechende Szene aufbauen und ein Angebot an Boxen, Rails etc. entwickeln. An Gästen haben wir hier viele Familien und natürlich auch viele Kinder, weil wir hier und auch in Wegscheid sanfte Hänge haben, die zum Skifahren-Lernen optimal sind. Wir haben auch sehr gute Kinderskischulen, das KinderSchneeLand ,Villa Lustig’ und einen ,Kids Park’ mit einem entsprechenden Angebot. Wenn man heute Skifahrer in München nach ihren Anfängen fragt, bekommt man meistens zur Antwort, dass sie es am Brauneck gelernt haben. Im oberen Bereich unseres Skigebiets haben wir dann aber auch sehr anspruchsvolle Pisten, sodass auch für Fortgeschrittene und Könner ein Angebot vorhanden ist. Unsere Stärken sind die Nähe zu München und die vielen bewirtschafteten Hütten, die zum Rasten einladen.“ 34_38_201_MM_7_07 X 12.11.2007 9:34 Uhr Seite 35 MARKETING MANAGEMENT ES KANN NUR EINES GEBEN. „Viele Investitionen wurden zugunsten der Beschneiung zurückgestellt“ MM-FRAGE: „Wie wichtig sind dabei Alternativen zum Skifahren (Gastronomie, Wandern etc.) bzw. Events und Veranstaltungen?“ Lorenz: „Winter-Wandern kann man in unserer Region sehr gut, das wird für Gäste auch immer interessanter. Wir werden uns deshalb überlegen, einen ausgewiesenen WinterWanderweg zu etablieren. Das ist aber noch eine Idee für die Zukunft. Es gibt natürlich Überlegungen und Vorstellungen, auch den Nicht-Skifahrer stärker im Angebot zu berücksichtigen. Gerade im Frühjahr ist unsere Gaststätte bei der Bergstation immer einen Besuch wert. Man kann gut essen, die Sonne genießen und das Treiben auf der Piste beobachten. An Veranstaltungen sind die Skirennen vom Skiclub Lenggries ein Begriff. Viele der deutschen Skirennläufer wie Hilde Gerg, Martina Ertl, Michaela Gerg-Leitner oder Traudl Treichl kommen vom Skiclub Lenggries. Der Skiclub hat eine eigene beschneite Piste und einen eigenen Lift, wo regionale und Europacup-Rennen über die Bühne gehen. Wir hatten sogar schon 2 Weltcup-Rennen, etwa den FIS-HerrenWeltcup-Slalom 1980, die bei uns abgehalten wurden. Darüber hinaus gibt es Rennen, die von Firmen durchgeführt werden. Die Trennung der Pisten vom Skiclub und jener der Brauneckbahnen hat sich dabei sehr gut bewährt. Unsere Gäste können auf diese Weise die Liftkarten ohne Einschränkungen nützen und bei Interesse nebenan bei den Rennen dabei sein.“ MM-FRAGE: „Gibt es Neuerungen für die kommende Saison?“ Lorenz: „Für diesen Winter hat man viele Investitionen zugunsten der Beschneiung zurückgestellt, weil man für Winter mit wenig Schnee gerüstet sein will. Deshalb haben wir uns im Januar entschlossen, die vorhandene Beschneiungsanlage auszubauen und zu vergrößern. Für diesen Zweck wurde ein Konzept erstellt, das auch künftige Erweiterungsmöglichkeiten einschließt, sodass wir in einigen Jahren, etwa bis 2010/2011 in der Lage sind, das ganze Gebiet zu beschneien. Die Investitionen für diesen Winter, die sich auf den oberen Teil der Weltcupabfahrt beziehen, betragen 2,2 Mio. Euro. Die Schnee-Erzeuger kommen von Lenko, für die Planung zeichnete Klenkhart verantwortlich. Dazu haben wir den bestehenden Beschneiungsteich, der ein Fassungsvermögen zwischen 6 000 und 7 000 m3 hatte, auf 16 000 m3 vergrößert. Wenn wir dann, wie vorgesehen, auch in den nächsten Jahren noch erweitern, werden wir einen zusätzlichen Beschneiungsteich brauchen. Das vorhandene Gesamtkonzept versetzt uns aber schon Das Brauneck war schon immer Anziehungspunkt für Skifahrer. ORIGINAL Vertrauen ist der Grundstein, auf dem Sicherheit wachsen kann. Auf welche Werte vertrauen Sie? Wir tragen jedes Jahr unzählige Menschen sicher ans Ziel und geben dort Halt, wo keiner ist. Aus diesem Vertrauen haben sich weltweite Partnerschaften entwickelt, die uns mit Herausforderungen wachsen lassen. Unsere Seile schaffen die Verbindung zwischen Ihrer Sicherheit und unserer Verantwortung. Jederzeit. Auch im entscheidenden Moment. TEUFELBERGER Seil Ges.m.b.H Böhmerwaldstraße 20, 4600 Wels, Austria T +43 7242 615-0, www.teufelberger.com Fotos: Brauneck- und Wallbergbahnen GmbH 7/2007 MOUNTAINMANAGER 35 34_38_201_MM_7_07 X 07.11.2007 14:30 Uhr Seite 36 MARKETING MANAGEMENT Die Zweiseilumlaufbahn auf das Brauneck feierte 2007 ihr 50-jähriges Bestehen. jetzt in die Lage, bei der Dimensionierung entsprechend vorausschauend zu arbeiten.“ MM-FRAGE: „Was bietet die Brauneckbahn im Sommer?“ Lorenz: „Wir sind in Lenggries nicht nur eine Wanderregion, sondern verfügen z. B. über gute Möglichkeiten zum Gleitschirm-Fliegen. Gleich neben der Bergbahn gibt es eine Flugschule, in der man sich das nötige Wissen zum Paragliden und Drachenfliegen erwerben kann. An guten Flugtagen kommen wir durchaus auf 200 bis 300 Starts. Natürlich ist das Wandern für uns aber ein wichtiges Thema. Wenn man mit der Brauneckbahn nach oben fährt, hat man ein sehr gutes Angebot für längere und kürzere Touren wie z. B. den Panorama-Weg, den Kleinen Brauneck-Höhenweg, die Große Höhenwanderung, den Alpenwanderung-Rundweg oder die Benediktenwand. Auf der Stie-Alm hat man die Möglichkeit eine Schaukäserei zu besuchen, dazu wird viel für Kinder getan. So lädt man Schulklassen ein, die dann das Leben auf einer Alm kennen lernen und z. B. selber Brot backen können. Man versucht also mit vielen kleinen Ideen, den Berg interessant zu machen. Die beste Zeit dafür ist im Herbst, Ende August, September und Oktober, wobei uns die Nähe zu München zugute kommt. Man ist in relativ kurzer Zeit hier und kann dann bei einem Tagesausflug noch viel unternehmen." „Wir haben im Sommer und im Winter viele Tagestouristen“ MM-FRAGE: „Welche Gäste sprechen Sie an?“ Lorenz: „An den Wochenenden kommen sehr viele Familien. Für sie haben wir Familienkarten, bei denen es für die Kinder Vergünstigungen gibt. Die Familien zieht es nicht nur auf den Berg, auch in unmittelbarer Nähe zur Talstation der Brauneckbahn gibt es ein umfassendes Angebot. So haben wir bei der „Alten Mulistation“, einer guten Gastwirtschaft, einen schönen und gut ausgerüsteten Kinderspielplatz. Ebenfalls in der Nähe befinden sich eine Falknerei und ein Kletterhochseilgarten, die für Gäste viel Interessantes bieten. Das Angebot in der Umgebung nimmt uns keine Gäste, sondern bringt eine bunte Vielfalt, von der alle Anbieter profitieren. MOUNTAINMANAGER 7/2007 36 Für junge Leute sind außerdem der Mountainbike-Funpark und die Bullcart-Piste interessant. Die Felsengruppen bei der StieAlm eignen sich für Kletterkurse oder geführte Klettertouren für Sportkletterer, ein Klettergarten bietet beste Möglichkeiten zum Trainieren. Das Gros der Gäste sind aber Familien und ältere Leute, die unsere Region zu schätzen wissen. Was das Einzugsgebiet der Gäste betrifft, profitieren wir, wie schon erwähnt, von der Nähe zu München. Natürlich haben wir auch Gäste aus Lenggries, Bad Tölz, Wolfratshausen, Holzkirchen, Ebersberg, Freising bis nach Augsburg. Grundsätzlich haben wir im Sommer und im Winter sehr viele Tagestouristen. Im Winter sind rund 80 % unserer Gäste Tagesgäste, 20 % sind Urlauber, die länger in der Region bleiben.“ MM-FRAGE: „Sie sind neben der Brauneckbahn auch für die Ge- 34_38_201_MM_7_07 X 12.11.2007 9:35 Uhr Seite 37 MARKETING MANAGEMENT schicke der Wallbergbahnen und Spitzingsee verantwortlich. Wie sieht das konkret aus?“ Lorenz: „Ich bin bei allen Bahnen Geschäftsführer. Die Wallbergbahn wurde bis vor 4 Jahren als eigene Gesellschaft geführt, dann erfolgte die Fusionierung mit den Brauneckbahnen. Der Name des Unternehmens lautet jetzt ,Brauneck- und Wallbergbahnen GmbH’. Dann ist da noch die Alpenbahnen Spitzingsee GmbH, die als eigenständiges Unternehmen geführt wird.“ MM-FRAGE: „Wodurch ist das Angebot der Wallbergbahn und der Alpenbahnen Spitzingsee gekennzeichnet?“ Lorenz: „Die Wallbergbahnen hatten in früheren Jahren mit der Kabinenbahn, einem Sessellift und Schleppliften einen guten Winterbetrieb mit entsprechenden Abfahrten. Die steilen Pisten waren aber nicht für die Masse der Skifahrer geeignet, eine Präparierung sehr schwierig. Vor 10 Jahren wurden die Lifte eingestellt, nur die Kabinenbahn wurde weiter betrieben. Der Umsatz hat sich dann schwerpunktmäßig auf den Sommer verlagert. Es gibt dort wie bei uns viele Gleitschirmflieger und viele Gäste, die das Panorama genießen oder wandern. Es werden auch viele Filme am Wallberg gedreht. 2001 wurde dann eine präparierte Winterrodelbahn gebaut, in die Die Wallbergbahn ist ganzjährig in Betrieb. man sehr viel Ehrgeiz gesteckt hat. An guten Wintertagen kann man dort bis zu 2 000 Gäste begrüßen. Wenn es viel schneit, kommen die Freaks zu uns zum Tiefschneefahren auf der ehemaligen berüchtigten Talabfahrt, die nun nicht mehr präpariert wird. Ist die Rodelstrecke offen, kommen die Rodelfahrer. Bei einem guten Winter verteilt sich der Umsatz jetzt zu 60 % auf den Sommer, zu 40 % auf den Winter. Im letzten Jahr haben wir 20 % im Winter erwirtschaftet, 80 % im Sommer. Die Aufstiegsanlagen Spitzingsee gingen 2002 in Konkurs und wurden dann von der Unternehmensgruppe Schörghuber und der Kreissparkasse Miesbach übernommen, die Alpenbahnen Spitzingsee GmbH wurde gegründet. In der Folge hat man viel investiert, bis heute sind das rund 15 Mio. Euro. So wurden zwei alte Zweiersessellifte, die ,Stümpflingbahn’ und die ,Suttenbahn’, durch kuppelbare 4er-Sesselbahnen ersetzt, eine Vollbeschneiung beider Abfahrten wurde gebaut, Pisten moderat verbreitert und die Parkplätze erweitert. Gemeinsam mit der Kabinenbahn ,Taubenstein’, die auch im Sommer genutzt wird, hat man jetzt ein gutes Angebot für die Gäste. Umsatzmäßig liegt der Schwerpunkt im Winter, der Spitzingsee war schließlich von jeher bekannt als ,Schneeloch’.“ „Die Unternehmen geben Impulse für die Region und stärken den Tourismus in Bayern“ MM-FRAGE: „Welche gemeinsamen Ziele verfolgen die Bergbahnunternehmen?“ Mit Loipolder Seilbahntechnik geht’s bergauf! Vom Tellerlift bis zur kuppelbaren Bahn. www.loipolder.com LST Loipolder Seilbahntechnische Anlagen GmbH An der Bretonenbrücke 8 - 9 · D-83661 Lenggries · Telefon +49 (0) 80 42 - 5 03 92-0 Querformat-randabfallend.indd 1 27.10.2007 0:44:39 Uhr 34_38_201_MM_7_07 X 12.11.2007 9:37 Uhr Seite 38 MARKETING MANAGEMENT Bergstation des kuppelbaren 4er-Sessels „Stümpflingbahn“. Brauneck-, Wallberg- und Spitzingsee-Bahnen sind gemeinsam mit dem Ski-Paradies Sudelfeld und dem Skizentrum Zahmer Kaiser in Tirol Partner im Verbund AlpenPlus, den es mittlerweile seit 5 Jahren gibt. Dieser Skipass- und Bergbahnverbund mit seinen Sommerund Winterangeboten hat sich zu einem wichtigen Faktor im bayerischen Touristikangebot entwickelt.“ Lorenz: „Die Brauneck- und Wallbergbahnen GmbH und die Alpenbahnen Spitzingsee GmbH werden als eigenständige Unternehmen geführt, aber natürlich gibt es Synergien. Man kann sich mit Fahrzeugen und Know-how aushelfen, sodass man beweglich ist und auf diese Weise Geld sparen kann. Grundsätzlich möchte man mit den Unternehmen Impulse für die Region geben und den Tourismus in Bayern stärken. Dazu verfügt die Unternehmensgruppe Schörghuber über Hotels in den jeweiligen Regionen, sodass sich auch zwischen den Bergbahnen und den Übernachtungsbetrieben gute Synergien ergeben. Die Unternehmensziele werden für die einzelnen Gesellschaften separat definiert, weil sie so unterschiedlich sind. So will man für die Brauneckbahnen mit Sommer- und Winterprogramm in weiterer Folge den Sommer stärken. In Spitzingsee mit dem Schwerpunkt Winter ist der große Modernisierungsschub nahezu abgeschlossen, hier stehen noch kleinere Investitionen etwa im Bereich der Gebäude an. Hier wird man in den nächsten Jahren aber vermehrt darüber nachdenken, wie man den Sommer attraktiver machen kann. Bei den Wallbergbahnen stehen Verbesserungen bei der Rodelbahn im Raum, die Visionen und Ideen gehen hier in Richtung Beschneiung.“ MM-FRAGE: „Wo sehen Sie die Vorteile von Kooperationen zwischen Bergbahnunternehmen?“ Lorenz: „Natürlich gibt es zwischen Bergbahnen, die eng zusammenarbeiten, Synergien im Austausch von Personal, Maschinen und Knowhow. Ein weiterer Vorteil sind Kartenverbünde untereinander oder gemeinsam mit anderen. Die Pendelbahn Vermunt / Partenen steurer Ludwig Steurer Maschinen und Seilbahnbau Gmbh & Co KG A-6933 Doren www.steurer-seilbahnen.com MOUNTAINMANAGER 7/2007 38 MM-FRAGE: „Was sind für Sie die größten Herausforderungen der nächsten Zeit?“ Lorenz: „Die größte Herausforderung sind in den nächsten Jahren sicherlich Winter mit wenig Schnee. Solche Winter hat es zwar auch in der Vergangenheit immer wieder gegeben, aber die Intervalle scheinen kürzer zu werden. Die Klimaerwärmung ist unbestritten da und muss in die Konzepte eingebaut werden. Der Sommer wird wichtiger, die Angebote müssen darauf abgestimmt werden. Natürlich wird der Winter Thema bleiben, Investitionen in Beschneiung und Anlagen sind deshalb nach wie vor gerechtfertigt. Der Gast will aber auch in schneearmen Wintern unterhalten werden, darauf müssen wir uns vorbereiten.“ dwl 39__MM_7_07_208 DISK Lobbying 07.11.2007 14:32 Uhr Seite 39 MARKETING LOBBYING Expertenrunde: Tourismus fehlt Lobby Am 2. Oktober fand in Innsbruck eine von der APA (Austria Presse Agentur) und Tiroler Tageszeitung veranstaltete Diskussionsrunde zum Thema „Ist Schnee das Einzige, das dem Tourismus in Tirol fehlt?“ statt. Dabei wurde (wieder einmal) von Experten herausgearbeitet, dass es vor allem eine starke Lobby ist, die fehlt! Clemens Pig, Geschäftsführer von Media Watch, hielt bei der Fachdiskussion „Ist Schnee das Einzige, das dem Tourismus in Tirol fehlt?“ einen Impulsvortrag über „Trendanalyse". Fotos: Böhm/TT „Als medial unterbelichtet“ bezeichnete Heidi Glück, ehemalige Pressesprecherin von Ex-Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (VP), das Thema Wintertourismus. Den Grund dafür ortete sie unter anderem in „urbaner Überheblichkeit gegenüber dem alpinen Raum“. „Der Tourismus hat gar keine Lobby“, sagte Christian Harisch, Obmann des Tourismusverbandes Kitzbühel, und kritisierte in diesem Zusammenhang den zuständigen Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (VP). „Bartenstein ist der Tourismus in Wahrheit wurscht“, meinte er. Er mache den Journalisten wegen der kargen Berichterstattung zum Thema Tourismus gar keinen Vorwurf. „Die Leute interessiert eben mehr, wer der Taufpate von Fiona's Baby ist, als wie viel die Bergbahnen im vergangenen Winter investiert haben“, befand Harisch. Themen der Reisejournalisten kennen „Wenn ich die Top-Themen der Reisejournalisten kenne, kann ich mit den richtigen PR-Botschaften eher landen“, so die These von Clemens Pig, Geschäftsführer des Innsbrucker MediaWatch Instituts für Medienanalysen. In die gleiche Kerbe schlug Waltraud Wiedermann, Geschäftsführerin von APA-DeFacto: „Zentrale Fragen von PR-Verantwortlichen im Tourismus sind etwa ,Über welche Regionen wird am meisten berichtet und welches Image haben sie?’ und ,Welche Themen dominieren die Medien’?“ Eine Präsenz-Analyse österreichischer Tourismusregionen von 66 Printmedien aus Österreich, Deutschland, der Schweiz und dem norditalienischen Raum hatte ergeben, dass im Sommer vor allem Wien und Salzburg mit Kulturberichterstattung dominieren. Bei den Themen stehen an erster Stelle mit 30,8 % Festivals und Festspiele, an zweiter Stelle kommt Wandern mit 26,4 % ergab die Analyse der APA-Tochter MediaWatch. Kulturthemen sind also oft Vorreiter touristischer Berichterstattung. Negative Klimaberichterstattung als Panikmache Negative Berichterstattung im Tourismus gebe es vor allem im Zusammenhang mit Katastrophen, Schnee- und Personalmangel sowie Nächtigungsrückgängen, führte Glück in ihrem Vortrag aus. „Im letzten Winter wurden wir regelrecht zugeschüttet von der Klimaberichterstattung“, meinte etwa Josef Margreiter, Direktor der Tirol Werbung. Das habe eine „Weltuntergangsstimmung“ erzeugt, die in keiner Relation zu den tatsächlichen Verhältnissen gestanden sei. „Die Welt kann ohne Angst nicht existieren, sonst könnte man sie nicht regieren“, zitierte ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel den Schriftsteller Michael Crichton. Er habe keine Angst, fügte er bei der Veranstaltung mit dem Titel „Ist Schnee das Einzige, das dem Tourismus in Tirol fehlt?“ hinzu. „Wenn wir zu wenig Schnee haben, müssen wir ihn uns halt machen“, meinte Schröcksnadel. Er sehe kein Problem, wenn man in Schneekanonen investiere. „Der Winter ist für mich noch lange nicht tot“, sagte der Präsident des Österreichischen Skiverbandes. Österreich-Urlaub: Für Jugendliche nur im Winter interessant Urlaub in Österreich ja, aber nur im Winter und möglichst kurz. Das ist das Kernergebnis der Jugendstudie TIMESCOUT zu den Urlaubsvorlieben der 11- bis 39-jährigen jungen ÖsterreicherInnen. Befragt wurden dazu 1000 Jugendliche in ganz Österreich. 80 % der jungen Österreicher haben bereits einen Winterurlaub in Österreich verbracht, einen Sommerurlaub nur 60 %. Desto jünger desto weniger Sommerurlaub in Österreich lautet die Devise. Bei den Unter-20-Jährigen sind es bereits 50 %, die noch nie einen Sommerurlaub in Österreich erlebt haben. Der absolute Lieblingsurlaub der Jugend ist der Urlaub am Meer, gefolgt von Städtereisen, Partyreisen und Kreuzfahrten. Urlaub in den Bergen liegt erst an fünfter Stelle der Beliebtheitsskala. Während der Urlaub am Meer nicht lang genug sein kann – 50 % der Befragten wollen dort zwei Wochen verbringen – wird der Urlaub in den Bergen immer mehr zum flüchtigen Ereignis: für 75 % reichen 4 Tage völlig aus. Die beliebtesten Sommer-Reiseländer: Griechenland, Spanien, Italien. Das beliebteste Winterreiseland: Mit Abstand Österreich! Die 3 beliebtesten Wintersportorte: Kitzbühl, Schladming und Obertauern. Und was zieht die Jugendlichen tatsächlich im Winter nach Österreich? Schönes Wetter, Sport und Fun in der freien Natur. Der Studienleiter Mag. Michael Schaeberger: „Unsere Studie zeigt, dass das Erleben von Sport und Bewegung in der freien Natur der wichtigste Grund für einen Urlaub in Österreich ist. Alles andere ist letztendlich nur Beiwerk.“ Die Mehrthemenuntersuchung TIMESCOUT ist bei tfactory erhältlich unter +43 (0) 1 / 5 95 25 66. 7/2007 MOUNTAINMANAGER 39 40_41_204.Tiroler SB_MM_7_07 07.11.2007 14:48 Uhr Seite 40 MARKETING TAGUNG Tiroler Seilbahntagung: Bereit für den Winter Bei strahlend schönem Herbstwetter traf sich die Tiroler Seilbahnbranche Mitte Oktober zur jährlichen Tagung in Ehrwald. Zur Einstimmung auf die Wintersaison standen rechtliche Belange, Klimaaspekte und Kommunikation am Programm. Landesrätin Anna Hosp feierte in Ehrwald ihren Geburtstag. Dr. Ingo Karl konnte eine Vielzahl an Gästen zur Tiroler Seilbahntagung in Ehrwald begrüßen. Fotos: dwl Die Begrüßung der Gäste übernahm Fachgruppenvorstand Dr. Ingo Karl, der in seiner Ansprache einmal mehr die Bedeutung der Seilbahnunternehmen für den Tourismus hervorhob. Landesrätin Anna Hosp, die es sich auch an ihrem Geburtstag nicht nehmen ließ, bei der Tagung dabei zu sein, überbrachte die Grüße von Landeshauptmann Herwig van Staa. Zur anstehenden Novelle des Seilbahngesetzes, das einige Schwachstellen gehabt habe, äußerte sie sich positiv und dankte allen Beteiligten für ihre Mühe. Grundsätzlich wandte sie sich gegen immer kompliziertere und längere Instanzenwege, die der Branche nichts Gutes brächten. Die wichtigsten Neuerungen der Novelle zum Seilbahngesetz fasste Dr. Ingo Karl zusammen. So gehe es vor allem um den Begriff „Stand der Technik“ sowie um neue Konzessionen, die Verlängerung von Konzessionen sowie Altanlagen (vgl. dazu MM 6/07 S. 6 f.). Im Großen und Ganzen verkörpere die Novelle ein „Geben und Nehmen“, wobei sich der Verband bemüht habe, möglichst gute Ergebnisse für die Branche zu erzielen. Nicht alle Neuerungen hätten aber in der Novelle Platz gefunden, sodass man sich nun auf Verordnungen konzentriere, die noch einige Pluspunkte bringen sollten. Dipl.-Ing. Robert Steinwander machte sich Gedanken zum Thema „Seilbahntechnik und Behörden – ein Duo“ und stell- DAS INFORMATIONSPORTAL DER SEILBAHNBRANCHE IM INTERNET MOUNTAINMANAGER 7/2007 40 40_41_204.Tiroler SB_MM_7_07 07.11.2007 14:48 Uhr Seite 41 MARKETING TAGUNG te einige Neuerungen vor, deren Erarbeitung und Umsetzung er mit Musikstücken verglich. Nicht immer stehe dabei allerdings Harmonie im Blickpunkt. So habe man schon frühzeitig auf die Sinnlosigkeit der Netzkonstruktionen hingewiesen, mit deren Hilfe man ein frühzeitiges Öffnen bzw. Hochziehen von Wetterschutzhauben bzw. Fußraster eindämmen hatte wollen. Es habe aber letztendlich mehrerer Studien und vieler Expertengespräche bedurft, hier den Weg für Alternativen freizumachen, die nun in Form der LED-Sicherungssysteme zum Winter 2008/09 kommen würden. Weitere Punkte in der „musikalischen Harmonielehre“ waren u. a. der Ersatz von Bauteilen, der Versatz von Anlagen, die Betriebsleiter-Kurse oder die Personalausbildung bzw. die Aufnahme von Lehrlingen. Schnee und Krisen Dr. Karl Gabl, Regionalstellenleiter für Tirol und Vorarlberg der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, stelle die provokante Frage „Geht Tirol der Schnee aus“ und konnte die Zuhörer mit seinem Datenmaterial auch gleich beruhigen. So sei der Winter 2006/07 eine Ausnahmeerscheinung gewesen. Grundsätzlich zeigten die Schneemessungen in den Staulagen ein Gleichbleiben der Schneemengen oder sogar einen leichten Anstieg, keinesfalls einen Rückgang. Im inneralpinen Bereich sehe man eine leichte Abnahme der Schneemenge, wobei man in höheren Gebieten eher eine gleich bleibende Schneemenge verzeichnen könne. Mag. Georg Hofherr und Dr. Eugen Stark beschäftigten sich in ihren Ausführungen mit der Risikokommunikation im Ernstfall, bei dem jede Stunde zähle. Eine Krise komme immer überraschend, sodass man dafür bereits im Vorfeld Vorbereitungen treffen müsse. Je bekannter ein Unternehmen sei, desto größer sei auch das Interesse der Medien. Es gelte daher, den Krisenprozess beherrschbar zu machen und die Abläufe genau festzulegen. Dabei müssten wichtige Punkte wie Dr. Karl Gabl informierte über die Entwicklung der Schneehöhen. z. B. die Definition der Kommunikatoren und der zentralen Botschaften vorab geklärt werden. Dass auch Seilbahnunternehmen nicht von Diebstählen und Einbrüchen verschont bleiben, wusste Chefinspektor Dietmar Hosp, Landespolizeikommando für Tirol zu berichten. Das Sicherheitsdenken und Sicherheitsgefühl sei vielschichtig, so Hosp, und ein Wirtschaftsfaktor, den man nicht unterschätzen dürfe. Er bot den Unternehmen eine Gratisinformation bzw. -beratung der Polizei an, um Schwachstellen herauszufinden und wirksam entgegenwirken zu können. dwl 7/2007 MOUNTAINMANAGER 41 42_43__MM_7_07_203 D-SB 07.11.2007 13:52 Uhr Seite 42 MARKETING TAGUNG Deutsche Seilbahnen sehen Zukunft in Ganzjahres-Produkten Auf der Deutschen Seilbahntagung am 11. 10. in Rottach/Egern am Tegernsee wurde – nach einem sehr guten Sommergeschäft – die neue Positionierungsstrategie vorgestellt, die sich u. a. aus der von MANOVA durchgeführten SAMON-Studie (Kundenzufriedenheit) ableitet. Über die Auswirkungen des Klimawandels auf die alpenländische Wirtschaft referierte Prof. Dr. Thomas Bausch (FH München) und bemühte sich um Versachlichung des Themas. Seiner Meinung nach ist der demografische Wandel mindestens ebenso bedeutsam. Last but not least wurde das neue Handbuch „Recht und Sicherheit im organisierten Skiraum“ präsentiert. „Der letzte Winter entsprach aufgrund des Schneemangels leider nicht ganz unseren Erwartungen, nichtsdestotrotz blicken wir positiv in die Zukunft. Wir haben einen sehr guten Sommer mit 20 % Zuwachsraten und bauen daher unsere Sommeraktivitäten weiter aus. Gleiches gilt für familienfreundliche Angebote“, so VDS-Vorstand DI Peter Huber. „Die meisten Deutsche Bergbahnen haben ja ihren Ursprung im Sommertourismus, hier liegt das Potenzial für die Zielgruppe Familien. Ob im Mittelgebirge oder im Alpenraum – Familien mit Kindern könnten die Seilbahnen neue Erlebnisräume öffnen. Im Winter werden wir jedoch von leistungsstarken Mitbewerbern in den Nachbarländern überholt – jedoch hat auch Deutschland aufgeholt. Den Nachholbedarf gegenüber Österreich bestätigte der Geschäftsführer des Wiener Marktforschungsinstitutes MANOVA, Mag. Klaus Grabler, aufgrund der Umfrage-Daten aus dem SAMON (Satisfaction Monitor), die seit letzten Winter erstmals auch für die Deutschen Bergbahnen vorliegen. Verantwortlich dafür sei vor allem die niedrige Investitionstätigkeit. Das soll sich jedoch künftig ändern – speziell, wenn der nachteilige Mehrwertsteuersatz in der Branche wie erhofft von 19 % auf 7 % gesenkt werden sollte. SAMON kam zu der Analyse, dass sich die Skigebiete prägnanter auf klare Zielgruppen konzentrieren und auf Faktoren wie Gastfreundlichkeit setzen sollten. Die Stärken deutscher Pistenbetreiber liegen in der Nähe zum (deutschen) Gast und in der Inszenierung von „small is beautiful“. Klimawandel ist nicht die einzige Herausforderung Die Ansprechpartner der Deutschen Seilbahntagung am Tegernsee (v. l. n. r.): Buchautor Gerhard Dambeck, VDS-Vorstand DI Peter Huber, Autorin Dr. Helga Wagner, Prof. Dr. Thomas Bausch, VDS-Geschäftsführerin Birgit Priesnitz, Hannes Rechenauer (VDS Öffentlichkeitsarbeit) und MANOVA-Geschäftsführer Mag. Klaus Grabler. Fotos: mak MOUNTAINMANAGER 7/2007 42 Ergänzend präsentierte der Tourismusexperte Prof. Thomas Bausch, Fakultät Tourismus der Fachhochschule München Alpenforschungsinstitut Garmisch Partenkirchen, die „Auswirkungen des Klimawandels auf die räumliche Entwicklung und Wirtschaft des Alpenraumes“. Eine Diskussion sei erforderlich, um Anpassungsstrategien entwickeln zu können, jedoch müsse sie versachlicht werden und dürfe nicht von anderen Problemen wie z. B. der sich verändernden Altersstruktur der Bevölkerung ablenken. Es ist zu erwarten, dass die Energiekosten weiter steigen werden und daher Urlaub im Nahbereich wieder attraktiver wird. Das alte Schlagwort Sommerfrische wird wieder zu Ehren kommen! Und die Urlaubsmotive der Menschen werden sich weiter verändern, Spaß und Freude werden mehr in den Vordergrund rücken, auch Genießen und Sich-Verwöhnen lassen. Es gilt also, neues Nachfrageverhalten ab- 42_43__MM_7_07_203 D-SB 07.11.2007 13:52 Uhr Seite 43 MARKETING TAGUNG zudecken, am besten durch Produkte, die sowohl Sport erlauben als auch Spaß und Verwöhnung ermöglichen. „Die Fragestellung, wann der Schnee letztlich ausbleibt, ist nicht zu beantworten. Die Szenarien machen jedoch nachdenklich, so dass man winterund sommertaugliche Produkte gemeinsam entwickeln sollte“, meinte Bausch. seil- und 4 Zahnradbahnen sowie 1 642 Schlepplifte. Die technische Beschneiung erreicht einen Wert von 13 % der Pistenfläche (Bayern). Hier wird man auch in Zukunft nicht an die Zahlen Österreichs (ca. 60 % Beschneiung) herankommen, sondern wegen der geringeren Höhenlagen von vornherein einen anderen Weg einschlagen. Nur Fliegen ist schöner Damit die Piste nicht zum Tatort wird Dipl.-Betriebswirt Hannes Rechenauer, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit im VDS, machte anschließend die Presse auf die neue Verbandsbroschüre „Nur Fliegen ist schöner“ aufmerksam. Hier werden auf 20 Seiten alle Fragen rund um das Thema Deutsche Seilbahnen beantwortet, die pro Jahr 7 Millionen Gäste befördern und ca. 80 Mio. Euro umsetzen. Dem Bereich Wertschöpfung wurde ein eigener Abschnitt eingeräumt, um die von den Bergbahnen ausgelöste Wertschöpfungskette aufzuzeigen. Die Branche zählt in Deutschland derzeit 160 Seilschwebe-, 19 Stand- Um das Spannungsverhältnis zwischen Verkehrssicherungspflicht der Pistenbetreiber und Eigenverantwortlichkeit der Skifahrer zu lösen, hat der VDS zusammen mit der Stiftung Sicherheit im Skisport (SIS) ein neues Praxishandbuch herausgegeben. „Recht und Sicherheit im organisierten Skiraum“ wurde von den ausgewiesenen Pisten-Experten Gerhard Dambeck und Helga Wagner in 14 Kapiteln verfasst und beleuchtet alle Sicherheitsaspekte auf und neben Pisten, in Fun-Parks, auf Rodelbahnen oder Skitouren. „Eine zunehmende Vollkaskomentalität in unserer Gesellschaft stellt die Pistenbetreiber vor immer größere Probleme. Gesetzeslage und Rechtsprechung werden da oft als wirklichkeitsfremd empfunden. Wir sind der Meinung, die Eigenverantwortlichkeit soll wieder mehr in den Vordergrund treten“, erläuterte Dambeck. Das auch für NichtExperten verständliche Handbuch leistet einen wichtigen Beitrag, dass sich Spaß am Wintersport und größtmögliche Sicherheit nicht widersprechen müssen. mak Die Autoren des neuen Handbuches „Recht und Sicherheit im organisierten Skiraum“ Dr. Helga Wagner und Gerhard Dambeck. 7/2007 MOUNTAINMANAGER 43 44_45_MM_7_07_205.Fachverband 07.11.2007 14:52 Uhr Seite 44 MARKETING MANAGEMENT FV der Seilbahnen Österreichs: Motor im Wintersport Österreichs Seilbahnen sind ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, speziell für die Tourismusbranche. Für die anstehende Saison hat man einmal mehr in Sicherheit, Komfort und Qualität investiert und will besonders die Jugend zum Wintersport animieren. Dr. Ingo Karl und Dr. Erik Wolf informierten zum Saisonauftakt über Fakten und Ambitionen der Seilbahnwirtschaft. Foto: dwl Im Winter 2006/07 konnten die 263 Seilbahnunternehmen 48,2 Mio. Skifahrertage (- 3,6 %) mit 476 Mio. Beförderungen (- 21 %) verzeichnen. An 27.700 Betriebstagen wurde damit ein Kassenumsatz von 878 Mio. Euro erwirtschaftet, was einem Minus von 7 % im Vergleich mit der letzten Saison entspricht. Gerade der letzte Winter habe gezeigt, so Dr. Ingo Karl, Obmann des Fachverbandes der Seilbahnen in einer Pressekonferenz zum Saisonauftakt, wie wichtig die Seilbahnen und eine ausreichende Pistenbeschneiung für den Tourismus sind. Für die österreichischen Wintersportgäste seien die Schneemenge und die Pistenverhältnisse Grundvoraussetzung für ihr Kommen. Viele Tourismusorte hätten sich bei den Unternehmen bedankt, dass die Seilbahnen mehr oder weniger die vergangene Saison gerettet hätten. Und weiter: „Österreichs Seilbahnwirtschaft ist weltweit vorbildlich. In Sachen Investitionen in Sicherheit und Komfort der Anlagen sind wir internationaler Marktleader. Von 197 Mio. Skifahrertagen in ganz Europa und 307 Mio. weltweit entfallen 50 Mio. auf Österreich, was etwa auch dem Volumen Frankreichs entspricht.“ Für die kommende Saison habe die Branche wieder kräftig investiert. Insgesamt wurden Investitionen in der Höhe von 523 Mio. Euro getätigt, 266 Mio. Euro fließen in Sicherheit und Komfort der Anlagen, 127 Mio. in Beschneiungsanlagen, 130 Mio. in Pistenfahrzeuge, Gastronomiebetriebe sowie in den Neu- und Ausbau von Pisten, Rodelstrecken und Parkplätzen. MOUNTAINMANAGER 7/2007 44 Tarifanpassung Der Preis für einen Tagesskipass liegt in Österreich zwischen 24,– und 41,– Euro, je nach Größe und Standort des Skigebietes. Dabei würden in allen österreichischen Skigebieten Preisdifferenzierung angeboten, die sich nach Zielgruppen und Zeiten richten. In bestimmten Perioden wie Vor-, Zwischen- und Nachsaison sowie für ausgewählte Personengruppen wie Familien, Kinder, Jugendliche oder Senioren werden in allen Skidestinationen Ermäßigungen gewährt. Für die Saison 2007/08 müssen die Seilbahnen, wie viele andere Branchen auch, aus betriebswirtschaftlichen Gründen ihre Tarife den ständig steigenden Kosten anpassen. Die hohen Investitionen in Sicherheit und Komfort und die enorm gestiegenen Kosten für die Beschneiung würden auch zu einer Erhöhung der Skipasspreise führen. Im Zeichen der Jugend Skifahren ist „in“ und zählt nach Radfahren und Schwimmen zu den drei beliebtesten Sportarten bei Jugendlichen. Um verstärkt auf die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen eingehen und Motivationsgründe erfragen zu können, wurde vom österreichischen Seilbahnverband gemeinsam mit der Marktforschungsfirma Manova eine umfangreiche Studie durchgeführt. Vermutungen, dass Skifahren bei der Jugend an Popularität verloren habe, konnten damit widerlegt werden, so Dr. Erik Wolf, Geschäftsführer des Fachverbandes. Immerhin belaufe sich der Anteil der Kinder an den Skifahrertagen unverändert auf 20 bis 25 Prozent. Die Studie zeige weiters, dass für Kinder vor allem Eltern, Familienangehörige und Freunde die wichtigsten Motivatoren zum Skifahren sind. Man werde daher versuchen, Eltern und Familien durch weitere Anreize und die Einbindung von Partnern in Handel und Tourismus zum Wintersport in die Skigebiete zu bringen. Ein besonderes Anliegen ist den Seilbahnen auch die Forcierung der Schul- und Winter- 44_45_MM_7_07_205.Fachverband 07.11.2007 14:52 Uhr Seite 45 MARKETING MANAGEMENT Für die Wintersaison 2007/08 wurden 523 Mio. Euro investiert. Foto: Pitztaler Gletscherbahnen Schnee auch hautnah erleben können. Und wer weiß, vielleicht findet sich ja das eine oder andere Talent, das einmal in meine Fußstapfen treten kann“, so die Weltmeisterin und Weltcupsiegerin. Unterstützt werden die Seilbahnen Ös- ramseidenzwei.com sportwochen in Zusammenarbeit mit dem Unterrichtsministerium unter dem Motto „Wintersport – Bewegung im Schnee“. Darüber hinaus wird durch die Initiative „Go for Ski“ bei Kindern und Jugendlichen die Begeisterung für den Wintersport gezielt gefördert. So konnte man als neue „Go for Ski“-Botschafterin Niki Hosp gewinnen: „Kinder sollten die Möglichkeit haben, im Winter auf der Piste zu sein. Was bei uns früher als Selbstverständlichkeit galt, ist heute bei Kindern und Jugendlichen leider nicht mehr der Fall. Ich fahre Ski nicht nur um zu gewinnen, sondern auch weil es nichts Schöneres gibt, als sich in der Natur, im frischen Schnee zu bewegen und schöne Schwünge ins Tal zu ziehen. Deshalb unterstütze ich die Initiative „Go for Ski“, denn die Kids gehören auf die Piste, damit sie dieses wunderbare Gleiten im terreichs bei ihren Aktivitäten für Kinder und Jugendliche außerdem von der Völkl Marker Austria GmbH, Doppelmayr Seilbahnen GmbH, den ÖBB sowie IntersportRent. „In diesem Jahr“, so Wolf abschließend, „beteiligen sich wieder mehr als 80 Skigebiete an den ,Go for Ski – Jugendtagen’, bei denen taschengeldfreundliche Tarife gewährt werden.“ dwl Durchstarter. CH-6850 Mendrisio Tel. +41 91 646 17 33 Fax +41 91 646 42 07 sales@snopex.com www.snopex.com Saalfeldner Str. 41 · 5751 Maishofen T 06542 / 683 46-0 · E office@holleis.net Filiale Imst · Industriezone 41c · A-6460 Imst T 05412 / 645 77 · E filiale-imst@holleis.net I www.holleis.net 7/2007 MOUNTAINMANAGER 45 46_47_MM_7_07_207 Alp Media_209 09.11.2007 13:53 Uhr Seite 46 MARKETING WERBUNG 10 Jahre ALP Media® – 10 Jahre sanfte Werbung in Skigebieten Vor 10 Jahren von Mag. Burkhard Strasser gegründet, zählt ALP Media® heute zu den international führenden Anbietern von Werbeflächen in Skigebieten. Das Unternehmen vermarktet tausende Flächen in Österreich, der Schweiz, Deutschland, Tschechien und der Slowakei. erstmals möglich, Werbeflächen in Skigebieten international auf sehr einfache und völlig transparente Art und Weise per Internet zu buchen. Heute vermarkten wir Werbeflächen an 1 156 Liftanlagen im Alpenraum und sind als Anbieter von Werbeflächen in Skigebieten nicht mehr wegzudenken.“ Mag. Burkhard Straßer, Geschäftsführer von ALP Media®. MM-FRAGE: „10 Jahre ALP Media® – was waren die Meilensteine in einem Jahrzehnt Firmengeschichte?“ Strasser: „Kurz nach dem Start im Jahr 1999 landeten wir mit unserer Geschäftsidee auf Platz 24 der Top 100 Jungunternehmer Österreichs. 2003 erhielten wir von Bundesminister Dr. Martin Bartenstein den Staatspreis Multimedia & E-Business für unser Online-Reservierungssystem ,ALP Media® Plan.’ Damit war es Mediaeinkäufern und Werbekunden Beispiel für Checkpoint Poster via ALP Media®. Fotos: ALP Media® MM-FRAGE: „Wie sieht die Unternehmensphilosophie von ALP Media® aus?“ Strasser: „Wir sind unseren Grundsätzen treu geblieben – im Vordergrund steht bei uns das Erscheinungsbild des jeweiligen Seilbahnunternehmens. In Absprache mit den Verantwortlichen integrieren wir die Werbung sanft ins Skigebiet. Wir stehen zu unserer Verantwortung gegenüber Natur und Gästen und pflastern Skidestinationen nicht mit großflächiger Werbung zu.“ MM-FRAGE: „Wie kann ein Seilbahnbetreiber Partner von ALP Media® werden und was hat man davon?“ Strasser: „Wir freuen uns über jede Ergänzung unseres Stellennetzes, das Prozedere ist sehr einfach. Basierend auf den Frequenzen der einzelnen Liftanlagen erhalten Interessenten ein konkretes Angebot – dabei gehen, abhängig vom Werbeträger, bis zu 50 % der Werbeeinnahmen an die Bahn. Entsprechen die angebotenen Summen den Vorstellungen der Betreiber, schalten wir die Anlagen in unserem Online-Buchungssystem ,ALP Media® Plan’ frei. Kosten fallen für unsere Partner zu keinem Zeitpunkt an.“ MM-FRAGE: „Welche Produkte bieten Sie Ihren Werbekunden an?“ Strasser: „Unsere wichtigsten Produkte sind Bügelwerbung an Sesselliften, Checkpoint Poster und Werbeflächen in Seilbahnkabinen. Weiters bieten wir Mastenwerbung und Haubenwerbung – jedoch sind diese Werbeformen für unsere Kunden eher untergeordnet. Generell sehen wir uns bei jeder Bahn genau an, mit welchen Werbeflächen die Verantwortlichen leben können bzw. was ein Skigebiet in Summe vertragen kann, ohne dass das gesamte Erscheinungsbild beeinträchtigt wird.“ MM-FRAGE: „Wie sehen Sie die derzeitige Entwicklung im Bereich der Außenwerbung in Skigebieten?“ Strasser: „In den letzten Jahren hat es einen starken Trend zur Großflächenwerbung gegeben. Manche Wintersportdestinationen in den Alpen wurden förmlich ,zugepflastert’. Wir haben uns an dieser Entwicklung bewusst nicht beteiligt. Wir investieren seit 10 Jahren viel Geld in MOUNTAINMANAGER 7/2007 46 46_47_MM_7_07_207 Alp Media_209 09.11.2007 13:54 Uhr Seite 47 MARKETING WERBUNG die Marktforschung und stützen unsere Entscheidungen auf diese Erkenntnisse. Was wir heute wissen ist, dass die Größe einer Werbefläche im Skigebiet nicht unbedingt eine hohe Werbewirkung garantiert – es kommt im Gegenteil auf die Intensität des Werbekontaktes an. Werbung auf Fahrbetriebsmitteln wie Bügelwerbung an Sesselliften, Werbung in Kabinen, etc. ist dabei unschlagbar.“ Strasser: „Das Institut für Werbewissenschaften und Marktforschung an der WU-Wien (Univ. Prof. Dr. Günter Schweiger) untersucht seit einiger Zeit auch die Imagewerte von Werbeträgern in Skigebieten. Dabei wird großformatige Werbung von DAS INFORMATIONSPORTAL DER SEILBAHNBRANCHE IM INTERNET den Gästen tendenziell sehr negativ beurteilt. Das mit Abstand beste Image haben Bügelwerbung an Sesselliften und Checkpoint Poster an den Drehkreuzen.“ MM-FRAGE: „Wie sehen die Zukunftspläne von ALP Media® aus?“ Strasser: „Wir sind derzeit in 6 Ländern tätig und streben eine weitere Expansion an. Neue Geschäftsideen, gekoppelt mit gutem Service für unsere Seilbahnpartner haben bei uns auch zukünftig einen zentralen Stellenwert.“ i Infos: ALP Media®-Intl. Mountain Advertising GmbH Mag. Burkhard Strasser, Tel. +43 (0) 1-495 44 69-0 www.alpmedia.at, office@alpmedia.at MM-FRAGE: „Hat der Einsatz von großformatiger Werbung in Skigebieten negative Folgen?“ Südtirol: Fokus auf Ganzjahrestourismus Im Juli wurden in Bozen neue Strategien im Tourismusmarketing vorgestellt. Dabei soll Südtirol bei den Gästen für 365 Tage im Jahr interessant gemacht werden. zur Ganzjahresdestination aufweisen, dieser müsse aber möglichst von Zufällen abgekoppelt werden. „Dafür gibt es unterschiedliche Strategien“, so Engl, mit der Internationalisierung der Gäste könne man etwa die Abhängigkeit von den klassischen Ferienzeiten verringern. Zudem soll das Angebot an Themenreisen ausgebaut werden. Dazu Landesrat Thomas Widmann: „Von den Reiseveranstaltern wissen wir, dass solche Reisen besonders bei zahlungskräftigen Kunden gefragt sind.“ Südtirol habe bereits ein sehr gutes Angebot, etwa rund um die Christkindlmärkte, aber auch in Wellness, Gesundheit und Gastronomie. Außerdem sollen zu kulturellen Veranstaltungen eigene Pakete aufgelegt werden. Aktivitäten angelaufen (V. l. n. r.) SMG-Direktor Christoph Engl, LR Thomas Widmann, und SMGPräsident Reinhold Marsoner setzen in Südtirol auf Ganzjahrestourismus. Foto: LPA Präsentiert wurden die Ansätze von Landesrat Thomas Widmann gemeinsam mit Christoph Engl, Direktor Südtiroler Marketing Gesellschaft (SMG), und Reinhold Marsoner, Präsident SMG. Einig war man sich darin, dass schon vieles für einen erfolgreichen Ganzjahrestou- rismus gemacht worden sei, an einigen Voraussetzungen müsse hingegen noch gearbeitet werden. So konnte SMG-Direktor Christoph Engl über steigende Nächtigungszahlen in Südtirol während der letzten 5 Jahre berichten. Zwar würden die Daten bereits einen Trend hin Im Marketingbereich hat die SMG bereits erste Schritte gesetzt, um Südtirol das ganze Jahr hindurch als Urlaubsziel attraktiv zu machen. So wären alle Werbematerialien darauf ausgerichtet, auf klassische Winter- oder Sommerwerbung zu verzichten. Auch sei Südtirol ganzjährig im Fernsehen und im Internet präsent, neue Themenpakete würden entwickelt und an der Verbesserung der Erreichbarkeit gearbeitet. „Busse zu den Low-Cost-Flughäfen verkehren bereits ganzjährig“, so Widmann. Andere Grundvoraussetzungen müssten hingegen noch geschaffen werden. Infrastrukturen, etwa im Freizeitbereich, sollten ganzjährig geöffnet bleiben. Auch die Gastbetriebe müssten diesem Trend Rechnung tragen, denn dank Wellness-Anlagen und Betriebserweiterungen wären immer mehr Hotels auch ganzjährig nutzbar. Und schließlich müsse auch auf die Internationalisierung der Gäste Rücksicht genommen werden. Zweisprachigkeit alleine reiche nicht aus, zumindest Englisch müsse dazukommen. 7/2007 MOUNTAINMANAGER 47 48_49_MM_7_07_Leitner 07.11.2007 15:01 Uhr Seite 2 „Die neue LEITNER Klemme hält, was wir versprechen.“ David Miller, Maschinenbau-Ingenieur TECHNOLOGIES 48_49_MM_7_07_Leitner 07.11.2007 15:01 Uhr Seite 3 Sicherheit ist eine Selbstverständ- kastensystem und die Verwendung Europe“ für den täglichen Einsatz bei lichkeit. Die neue automatisch kup- wartungsfreier Lagerstellen. Die ein- Sonnenschein und Schneesturm, bei pelbare LEITNER Klemme bietet zigartige Längspendeldämpfung des minus 40°C bis 4.000 m über dem mehr: Mehr Komfort für den Fahrgast Sessels und die bewährte Reibung Meeresspiegel. Mehr bei uns! durch niedrigere Klemmenrücken, des Transportschuhes gehören wie mehr Effizienz und geringere War- immer zu den Erfolgsfaktoren der tungskosten für den Betreiber. Zum LEITNER Klemme. Beispiel durch den Aufbau im Bau- Die neue LEITNER Klemme „Made in LEITNER - Hauptsitz Sterzing/Südtirol Brennerstraße 34 I-39049 Sterzing Tel. +39 0472 722 111 Fax +39 0472 724 111 info@leitner-lifts.com www.leitner-lifts.com 50_55_MM_7_07_300 BSA St. Johann X 07.11.2007 15:26 Uhr Seite 50 TECHNIK BESCHNEIUNG St. Johann/Tirol: in 60 Stunden schneefit dank extremer Schneileistung In St. Johann/Tirol, dem Wintersportgebiet des österreichischen Fachverbandspräsidenten Dr. Ingo Karl, entsteht derzeit die modernste Beschneiungsanlage der Alpenrepublik. Nach den leidvollen Erfahrungen des letzten Winters gab es für Tirols zweitniedrigstes Skigebiet nur noch eine sinnvolle Zukunftsoption: eine massive Schlagkrafterhöhung der Beschneiungsanlage! Karl peilte das Ziel an, in nur 60 Stunden 80 % seiner 90 ha Pistenflächen bei - 3,5° C Feuchtkugeltemperatur einschneien zu können. Für diesen Ausbau-Sprung der bereits vorhandenen Schneeanlage von 1998 mit bereits 53 NDSchneeerzeugern und 4 Lanzen muss ein großer Materialaufwand betrieben werden: eine 105 m lange Pumpstation mit 550 l/s Pumpleistung (!), 9 Hochdruckpumpen (3 200 kW), 4 Kompressoren (1 000 kW) ein 140 000 m3 fassender Speicherteich und 212 Rubis-Lanzen von YORK plus 12 ND-Maschinen (8 LENKO-Propeller FA 450 und 4 Nivis-York 660). Die äußerst kurze Planungs- und Bauzeit forderte dem Ingenieurbüro Klenkhart & Partner sowie den beteiligten Professionisten – allen voran TEERAG ASDAG und Stöckl Teichbau – alles ab, was an Leistungskaft und Know-how aufgeboten werden konnte... W e n n d e r W i n t e r Die Baustelle im Skigebiet St. Johann/Tirol, von der kaum einer glaubte, dass sie heuer überhaupt zustande kommen wird, von BL Ing. Georg Schuster aus der Luft von verschiedenen Seiten fotografiert. Foto: BB St. Johann St. Johann wird künftig 45 Pistenkilometer vollautomatisch in nur 60 Stunden gleichzeitig beschneien. Die vorhandene Beschneiungsanlage erlaubte nur das Beschneien von Sektoren hintereinander – eine Tak- tik, für die bei heutigen Klimabedingungen im Vorwinter keine Zeit mehr ist. Daher entschied sich Dr. Karl beim neuerlichen Ausbau der Schneeanlage für eine Vollbestückung mit Lanzen, die weniger per- U n t e r s t ü t z u n g b e n ö t i g t : PUMPEN • ARMATUREN • SYSTEME • SERVICE für Beschneiungsanlagen - inklusive fachkundiger Beratung bei Auslegung der hydraulischen Systeme (Referenzanlagen) KSB ist zertifiziert nach ISO 9001:2000 / ISO 14001 / OHSAS 18001 KSB Österreich GesmbH A-1140 Wien, Rottstraße 24 Telefon +43 (0)5 910 30 - 0* WIEN · LINZ · SALZBURG MOUNTAINMANAGER 7/2007 50 Vertriebsniederlassungen: A-4035 Linz, Franzosenhausweg 49a · DW-860 A-5020 Salzburg, Fürbergstraße 55, · DW-820 A-6176 Völs, Gewerbezone 4, · DW-840 A-8024 Graz, Am Arlandgrund 2, · DW-830 · VÖLS · GRAZ · KLAGENFURT www.KSB.at info@KSB.at · MARIBOR · ZAGREB · BEOGRAD 50_55_MM_7_07_300 BSA St. Johann X 07.11.2007 15:26 Uhr Seite 51 TECHNIK BESCHNEIUNG Der 140 000 m3 fassende Speicherteich wurde von der ARGE Stöckl Franz GmbH + TEERAG ASDAG auf ca. 1 070 m Höhe errichtet. Das Aushubmaterial wurde für Pistenverbesserungen verwendet. Foto: mak sonalintensiv sind als Propellermaschinen und außerdem bei der im Kitzbüheler Raum vorherrschenden Inversions-Wetterlage den Vorteil bieten, dass die eben überall platziert sind und man nicht ständig die Maschinen entsprechend der Witterung verstellen muss. Der Unterschied beim Starten zwischen Lanzen und (herkömmlichen) Propellermaschinen beläuft sich laut jahrelangen Test-Erfahrungen von Dr. Karl auf weniger als 0,5° FKT, ist also inzwischen verkraftbar. Die Alternative wären lückenlos fix installierte Niederdruck-Schneeerzeuger auf Türmen gewesen, was allerdings eine völlig andere Kostendimension verursachen würde. Für Marktführer YORK sprach letztlich neben dem guten Preis-Leistungsverhältnis die große Erfahrung der Franzosen bei Lanzen-Anwendungen via Hochdruck und das erfolgreiche Beispiel BSA Resterhöhe der Bergbahn AG Kitzbühel (400 Rubis), erklärte Dr. Karl. Folglich wurden 212 regelbare, 10 m hohe Rubis-Lanzen bei der INTERFAB Snowbusiness GmbH. sowie 4 NivisYORK Propellermaschinen bestellt. Steuerungssoftware Liberty Ein wesentliches Argument für York war aber auch die ausgereifte Steuerungssoftware Liberty, die seit Jahren über ein effizient arbeitendes Wasser- und Luftmanagement verfügt. Obendrein wurde vom Auftraggeber auch vorgegeben, dass die YORK-Software Liberty als übergeordnetes Leitsystem neben den YORK-Lanzen auch alle Maschinenräume (bestehende und neue Pumpstationen, Kompressorstationen) steuern muss und die 4 bestehenden Zottl-Propellermaschinen bzw. die 4 neu hinzukommenden Nivis-York-Propellermaschinen 660 und 4 autonome Rubis zu integrieren sind. Diese 12 Maschinen werden direkt über Funk von YORKLiberty angesteuert. Nicht zuletzt wird auch die Integrierung der bestehenden und neu hinzukommenden Lenko-Schneeerzeuger in die Mastersoftware Liberty erfolgen, versichert Roderich Urschler. Die Starttemperatur der Rubis R10CC ist abhängig vom Wasserdruck und bewegt sich auf der Beschneiungsanlage St. Johann bei ca. - 3° FKT. Enorme Wasserdurchsatzleistung Die beabsichtigte kurze Grundbeschneiungszeit bedingt natürlich eine enorme Schnei- bzw. Wasserdurchsatzleistung. Die Höhenlage (700 m–1600 m) und hohe Luftfeuchtigkeit erfordert jedoch eine solche Kalkulation: 60 ha in 60 Stunden bei Grenztemperaturen. Wenn es wirklich kalt ist, ist man natürlich überbestückt. Das kraftstrotzende Herz der erweiterten Schneeanlage ist die neue, 105 m lange Pumpstation „Schlosserberg“ mit 7,5 MW Anschlussleistung (! ) für die 2 Füllpumpen (je 200 kW) und 7 Hochdruckpumpen (je 400 kW) der Marke Caprari sowie 3 x 400 kW Druckluft-Kompressoren (Atlas Copco) und die 24 Kühltürme, die für 480 l/s Kühlleistung vorbereitet sind. Zusätzlich wurde eine weitere Kompressorstation (Sauregg) mit 2 Atlas Copco Schraubenkompressoren angelegt. Wie schon im Jahr 1998 wurde wieder die italienische Pumpe Caprari ausgewählt, zumal St. Johann sehr gute Erfahrungen damit gemacht hat. Und wie damals wurde auch das Team AGB (Hydraulik) und Berchtold (Elektro- 7/2007 MOUNTAINMANAGER 51 50_55_MM_7_07_300 BSA St. Johann X 07.11.2007 15:26 Uhr Seite 52 TECHNIK BESCHNEIUNG MM-Chefredakteur Dr. Kalchgruber traf sich am 30. Oktober beim Lokalaugenschein mit folgenden Verantwortlichen (v. r. n. l.): Dr. Ingo Karl (Bauherr und GF der Bergbahnen St. Johann), Mag. Irmgard Silberberger (ökolog. Bauaufsicht), DI Christian Klenkhart (Gesamtplanung/Klenkhart & Partner), DI Helmuth Steinwender (Oberbauaufsicht/Klenkhart & Partner), Ing. Manfred Bertignoll (Prok. Interfab Snowbusiness GmbH), Ing. Marco Wopfner (Bauleiter TEERAG-ASDAG) und Alexander Hörfarter (Techniker TEERAG ASDAG). Foto: mak technik) wieder mit der Ausführung beauftragt – und ebenfalls mit der Erweiterung der bestehenden PST Angerer Alm mit einer 302 kW-Pumpe. Zusammen mit Klenkhart wird dieses Trio seit Anbeginn der Schneiära in St. Johann 1987 eingesetzt. Damals hatte Dr. Karl übrigens den ersten Speicherteich Österreichs angelegt mit bescheidenen 20 000 m3 Volumen – scherzhaft „Ingos Badewanne“ genannt. 2 000 m3 Beton für die Pumpstation Die für den Pumpstations- und Rohrleitungsbau (12 500 m Gussrohre von TRM Buderus) verantwortlicheARGE Stöckl-TEERAGASDAG unter Bauleiter Ing. Marco Wopfner leistete in nur 15 Wochen die Hauptarbeiten bei der Pumpstation (52 Wandabschnitte, 5 Bodenplatten- und 5 Deckenabschnitte), wobei 2 000 m3 Beton verarbeitet wurden. 12 Mann waren insgesamt in 4er-Partien 6 Tage die Woche beschäftigt. Dank guter Organisation ist man mit einem 30 t Hebegerät ausgekommen. In der Pumpstation ist außer dem großen Pumpenraum auch eine Kompressorstation, der EDV-Raum, 3 Trafostationen mit 2,5 kVA, ein Werkstätten- und Lagerraum sowie ein WC (welche Seltenheit!) integriert. Oben ist als weiteres Lager ein Holzstadel vorgesehen. Direkt an den Hydraulikraum angeschlossen ist das Kühlturmbecken. Die Pumpstation Schlosserberg, etwas abgerückt vom Teich direkt am bestehenden Forstweg auf ca. 1 060 m angelegt, wurde für folgende Funktionen konzipiert: ? Das Schneiwasser in ausreichender Menge zum Speicherteich Angerer Alm Boden hochzupumpen; ? Die tiefer liegenden Abfahrten bis zur Talstation der Harschbichlbahn ohne Pumpleistung zu beschneien: ? Die Pistenflächen Jodlalm (unterhalb 1 250 m) sowie die Talabfahrt unterhalb der Mittelstation bis etwa 950 m über ein Hochdruckleitungsnetz zu beschneien; Durch die Platzierung konnten Schwierigkeiten durch übergreifende Bauzeiten mit der Dammschüttung sowie das Anlegen eines zusätzlichen Weges vermieden werden. Die Station wird von drei Seiten eingeschüttet und bestmöglich in das Gelände integriert. Die Gesamtpumpleistung wurde auf 550 l/s ausgelegt, wobei allerdings 120 l/s zur Füllung des bestehenden Teiches dienen und zusätzlich 120 l/s ohne Pumpleistung nur durch Filter und UV-Anlage die tiefer gelegenen Schneiflächen versorgen. Ein vorbildlicher Groß-Speicherteich Der neue, 13,5 m hohe Speicherteich „Schlosserbergsee“ (1 090 m) ergänzt den Bestand um ca. 140 000 m3 Volumen. Der vorgesehene Speicherstandort war der einzige in der Umgebung, der die Errichtung eines derart großen Bassins zuließ. Mit dem anfallenden MOUNTAINMANAGER 7/2007 52 50_55_MM_7_07_300 BSA St. Johann X 07.11.2007 15:26 Uhr Seite 53 TECHNIK BESCHNEIUNG Für die Folienverlegung zeichnet die Firma IAT, Niederlassung Kärnten, mit 7 Mann unter Prok. Reinhard Frießer verantwortlich. Foto: Steinwender Überschussmaterial von ca. 150 000 m3 wurde die Verbesserung der Skipistenflächen im unmittelbaren Nahbereich durchgeführt. Auch hier zeichnet die ARGE Stöckl – TEERAG ASDAG verantwortlich, beim Pistenbau an insgesamt 6 Teilabschnitten auch HTB Imst, die u. a. ein neues System für im Felsen rückverankerte Krainer-Wände bei SkiwegVerbreiterungen zum Einsatz brachte. Dank dem Spezialisten für naturnahen Teichbau bei der Stöckl GmbH aus Hollersbach, Herrn Hauser Bacher, gelang eine vorbildliche Einbettung des Speicherteiches in die Naturlandschaft. Die Böschungen wurden so authentisch angedeckt, dass man kaum erkennen kann, was neu gemacht und was Urgelände ist! Davon war sogar die ökologische Bauaufsicht in der Person von Mag. Irmgard Silberberger begeistert... Die Teichbefüllung erfolgt aus der Kitzbüheler Ache im Tal mit einer genehmigten Entnahme von 120 l/s innerhalb von ca. 14 Tagen, die beantragte Jahreskonsenswassermenge beträgt 285 000 m3. An fünf Punkten wurden Drainageüberwachungen angebracht, die mit einem Messbecken mit Thomson-Wehr in der Pumpstation verbunden sind. Abdeckung mit Bio-Folie Der Teich wurde von 7 Mann der Firma IAT unter Prok. Reinhard Frießer mit einer Foliendichtung aus PE-HD ausgeführt und vollflächig überschüttet. Als Spezialität wünschte sich Dr. Karl hier eine 2,5 mm starke „Bio-Folie“, gefertigt von AGRU nach der sogenannten Ellmauer-Methode mit energetisch aufgeladenem Wasser, die Schutz vor Algenbewuchs bietet. Die Nachbarn von den Kitzbüheler Bergbahnen haben diese Folie ebenfalls seit Jahren in Verwendung und stellten ihr ein gutes Zeugnis aus. IAT GmbH Zweigniederlassung Kärnten · A-9344 Weitensfeld Nr. 130 Tel.: +43 (0) 4265/20031 · Fax.: 20033 Abdichtungen mit Kunststoff-Dichtungsbahnen im Tunnel-, Flachdach-, Speicherteiche- und Deponiebau Die Rekultivierung wurde von dem Spezialisten auf diesem Sektor, Herrn Bacher Hauser von der Firma Stöckl, derart professionell gemacht, dass der Unterschied zur Urlandschaft nicht zu erkennen ist, wie das Bild beweist. Foto: Silberberger 7/2007 MOUNTAINMANAGER 53 50_55_MM_7_07_300 BSA St. Johann X 07.11.2007 15:26 Uhr Seite 54 TECHNIK BESCHNEIUNG Ende nie: die 105 m lange Hauptpumpstation „Schlosserberg“ in der mittleren Bauphase. Foto: mak Detailblick in den von der Firma AGB ausgestatteten Pumpenraum auf 4 von 9 Caprari-Pumpen. Foto: mak Die planerische Herausforderung war für DI Christian Klenkhart und dem projektverantwortlichen Mitarbeiter DI Helmuth Steinwender die extrem kurze Planungszeit. „Im Februar wurde eine Projekt-Studie gemacht, im März mit der Planung begonnen und im Juni die Einreichung durchgeführt. Dass dann im selben Jahr noch gebaut wird, ist normalerweise nicht zu schaffen. Da hat die Reputation von Dr. Karl und das Wissen um die prekäre Situation im Professionisten: letzten Winter seitens der Landes? Oberbauaufsicht: Klenkhart & Partner Consulting ZT GesmbH Innsbruck regierung eine große Rolle ge? Statik: IFS DI Gerhard Saurwein, Innsbruck spielt“, so Klenkhart. ? Geolog. Bauaufsicht: Mag. Wolfram Mostler, Innsbruck Die letzten Lücken auf eine 100 %? Geotechn. Bauaufsicht: DI Dr. Hans Teindl ZT GmbH Innsbruck Beschneiung will Dr. Karl in ca. 2–3 ? Ökolog. Bauaufsicht: Technisches Büro für Biologie Jahren schließen. Die technischen Mag. Irmgard Silberberger, St. Johann Voraussetzungen für diese eine Ab? Speicherteich: Stöckl Franz GesmbH, Hollersbach fahrtsbeschneiung werden bereits TEERAG ASDAG Kufstein jetzt geschaffen. Selbst dann sollte HOCH-TIEF-BAU IMST Wörgl sich aufgrund des gleichzeitigen ? Pumpstation: AGB GesmbH (Hydraulik) Hall Schneiens die GrundbeschneiElektro Berchtold GmbH Pettnau ungszeit nicht über die jetzt proTEERAG ASDAG Kufstein gnostizierten 60 Stunden erhöhen. ? Schneileitung: Tiroler Röhren- und Metallwerke Hall Zunächst aber gilt es, Anfang De? Schneeerzeuger zember 2007 mit der neuen + PE Rohre: INTERFAB Snowbusiness GmbH Innsbruck Schnei-Armada in Betrieb zu ge? Folienverlegung: IAT GmbH. Weitensfeld hen. Der Mountain Manager hält St. Johann dafür die Daumen! mak Aktiengesellschaft NIEDERLASSUNG TIROL Porr-Straße 1 · 6175 Kematen Tel.: 05232/21 020 · Fax: 05232-21020-3108 e-mail: NL_Tirol@teerag-asdag.at Baubüro Unterland Salurner Straße 22 · 6330 Kufstein Tel.: 05372/6912-310 · Fax: 05372 / 6912-319 MOUNTAINMANAGER 7/2007 54 50_55_MM_7_07_300 BSA St. Johann X 08.11.2007 16:12 Uhr Seite 55 TECHNIK BESCHNEIUNG Klenkhart nach Absam übersiedelt Das Ingenieurbüro Klenkhart & Partner Consulting ist kürzlich in ein neues Gebäude übersiedelt. Das neue Büro befindet sich an der Strasse von Hall i.T. Richtung Absam/Eichat bzw. Gnadenwald kurz oberhalb von Hall bereits auf Absamer Grundfläche. Die Bürofläche hat sich um etwa 20 % gegenüber dem Standort in Innsbruck vergrößert, so dass etwa 600 m2 für die 15–20 Mitarbeiter zur Verfügung stehen sowie 20 Parkplätze (7 in Tiefgarage). Grund des Neubaues war vor allem der für die Lage sehr günstige Grundpreis in einem eigens von der Gemeinde Absam ausgeschiedenem „Technologiepark“, in dem die Ansiedlung von Betrieben mit geringen Emissionen gefördert wurde. Zudem war es möglich, für die Eigentümer und Hauptgesellschafter auch eine eigene Wohnung zu errichten. Über dem Büro wurden daher für Weiler und Klenkhart eigene Wohnungen gebaut, damit die Geschäftsführer Tag und Nacht für Ihre Kunden tätig sein können. Weiters wurde auch in den Kellerräumen ein für die Mitarbeiter am Abend unter der Woche nutzbarer Fitnessraum und Saunabereich errichtet. Für die Architektur zeichnet das Büro „dina4“ in Innsbruck verantwortlich. Die Ausführung erfolgte im Kellergeschoß in Stahlbetonbauweise und im gesamten Büro-/Wohnungsbereich in Holzriegelkonstruktion. Daher war es dem Bauherrn aus Haftungsgründen wichtig, eine ausführende Firma zu bekommen, die beides abdeckt. Mit der Fa. Swietelsky konnte eine für diese Kombination optimale ausführende Baufirma gefunden werden. Das neue Bürogebäude der Klenkhart & Partner Consulting GmbH im Technologiepark der Gemeinde Absam bei Hall (Tirol) verfügt über 600 m2 Fläche für die 15–20 Mitarbeiter. Foto: Klenkhart 7/2007 MOUNTAINMANAGER 55 56_57_MM_7_07_309 SUFAG 07.11.2007 15:27 Uhr Seite 56 TECHNIK BESCHNEIUNG SUFAG bündelt Projektmanagement in Kompetenzzentrum Innsbruck Der Vorarlberger SchneemaschinenProduzent SUFAG hat auf dem Weg zur Marktführerschaft einen entscheidenden Schritt unternommen: die Eröffnung eines neuen Kompetenz-Zentrums in Innsbruck. Dieser Standort am Nabel der alpenländischen Skigroßräume soll es ermöglichen, die Kunden mit geballtem Know How noch besser zu betreuen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der konzeptionellen Entwicklung von maßgeschneiderten Beschneiungslösungen und der Projektrealisierung bis zur schlüsselfertigen Übergabe. Wie SUFAG-Geschäftsführer Anders Rydelius gegenüber dem Mountain Manager betonte, ist dabei die Abwicklung gesamter Projekte in den letzten Jahren noch wichtiger geworden. Der Trend geht zu Lösungen aus einer Hand – in Italien, Deutschland und Osteuropa schon seit längerem und nun auch in Österreich. Deshalb sei es für SUFAG wichtig, ihren Kunden frühzeitig mit Konzepten helfen zu können. Und das gelinge am besten mit der Bündelung des seit vielen Jahren angesammelten Knowhows an einem zentralen Ort, so Rydelius. Dass moderne Schneeerzeugertechnologie längst für hervorragende Pistenbedingungen während der ganzen Wintersaison sorgt, ist spätestens seit dem vergangenen Winter den Wintersportlern und allen am Wintertourismus Beteiligten deutlich bewusst geworden. Den WahrheitsbeMOUNTAINMANAGER 7/2007 56 Die von SUFAG ausgerüstete Reiteralm (Steiermark) hat letzten Dezember die Ehre Österreichs als Skination bei der Austragung von FIS-Rennen gerettet. Heuer kommen 33 Compact Power zu den bestehenden 42 SUFAG-Schneemaschinen dazu. Foto: BB Reiteralm weis trat letzten Dezember als leuchtendes Beispiel das steirische Skizentrum Reiteralm an. Obwohl über die Fernsehschirme Bilder von schneearmen Alpen flimmerten, präsentierte diese Wintersport-Region in Zusammenarbeit mit SUFAG unter Einsatz von 42 Schneeerzeugern hervorragende Pisten für die Super-Kombinationsrennen von Damen und Herren und rettete damit die Schnee-Ehre der Skination Österreich. Richtige Technologie gegen schneearme Winter „Schneearme Winter hat es schon immer gegeben und sie werden auch weiter kommen. Doch die Wirtschaft der Alpenländer hängt zuviel vom Wintertourismus ab, als dass man dazu nur hilflos die Achseln zuckt“, ist man bei SUAFG der Meinung. Längst ist die Beschneiungstechnologie in allen Skigebie- ten eingezogen. Und hier spielt der Vorarlberger Schneeerzeuger SUFAG eine führende Rolle. Mit innovativen Produkten wie der neuesten SUFAG Compact Power für hohe Schneileistung auch im Grenztemperatur-Bereich, der neuen, flüsterleisen SuperSilent mit patentierter Dämmtechnik für lärmsensible Gebiete und der sehr leistungsstarken SUPERSNOW-Schneelanze konnte SUFAG in diesem Jahr international so viele Großaufträge überzeugter Seilbahnunternehmen gewinnen, dass die gesamte Produktion ausverkauft ist: 330 Propellermaschinen und 350 Lanzen. Der Umsatz im Jahr 2007 wird sich auf 20 Mio. Euro belaufen. Pro Jahr sind 20 % Steigerung geplant, die vor allem über die Märkte Osteuropa und Schweiz bzw. Asien zustande kommen wird. Im Grenztemperaturbereich um 2°C bis - 3° C bezeichnet sich 56_57_MM_7_07_309 SUFAG 07.11.2007 15:27 Uhr Seite 57 TECHNIK BESCHNEIUNG Bei der Eröffnung des neuen Kompetenzzentrums in Innsbruck lud SUFAG zu einem Pressebrunch. Die Mitarbeiter v. l. n. r.: Christine Grabher – Public Relations,Alois Sonnweber – Leitung Service, Michael Moosbrugger – Leitung Verkauf Österreich, vorne: Quang Tien – Projektmanagement, hinten: Anders Rydelius – Geschäftsführung, Mag. Ján Weiterschütz – GF SUFAG Slovakia s.r.o. und Projektunterstützung, Dr. Ing. Monica Borsatto – Projektmanagement Italien, Ing. Hans Sesser – Systemsteuerungen und Projektausführung, Ing. Rumen Dimitrov – Projektierung Südosteuropa, Dipl. Ing. (FH) Thomas Maier – Export. Foto: mak SUFAG derzeit als technologisch marktführend. Diese Aussage lässt sich aus den Testergebnissen der (weltweit besten) Meßstation in Lech/Arlberg ableiten. Wenngleich der letzte offizielle Schneitest von der Vorarlberger Wirtschaftskammer aus dem Jahr 2004 stammt, verfügt SUFAG über aktuelle Daten ihrer – inzwischen weiter entwickelten – Schneeerzeuger, zumal sich die „Grünen“ aus Kennelbach freiwillig regelmäßigen Messungen unterziehen. Diese Meßdaten werden dann auch in den Prospekten abgedruckt. „Es wäre für die Kunden wünschenswert, wenn sich die ganze Schneeerzeuger-Branche wieder einmal zu einem Schneitest bereit erklären würde“, meint Rydelius. SuperSilent – weltweit leisester Schneeerzeuger kommt auch nach Willingen Übrigens gilt die SuperSilent nach wie vor als weltweit leisester Schneeerzeuger mit dem höchsten Schnee-Output im Verhältnis zum Schallpegel. SUFAG hat hier bereits 1988 einen Meilenstein in der Entwicklung und Patentanmeldung einer einzigartigen Dämmtechnik gesetzt. Seither wurde diese Propellermaschine noch einige Male optimiert, so dass ihr den o. e. Titel niemand streitig machen konnte. Dies bestätigten nochmals ausführliche Tests im Spätwinter 06/07 im deutschen Willingen, das ebenfalls ein SUFAG-Referenzprojekt ist, und zwar ein besonderes. Denn hier liefert SUFAG neben 15 SuperSilent für die lärmsensiblen Zonen Sonnenhang und Ritzhagen und 2 Lanzen erstmals ein unabhängiges System für drei im Verbund arbeitende Pumpstationen. 4 unabhängige Betreiber werden von diesen PST aus versorgt werden, wobei jeder Betreiber eine eigenständige Leitzentrale erhält, die mit der Hauptzentrale kommuniziert. Die gesamte Anlagentechnik wird dabei von SUFAG ausgeführt und umfasst folgende Komponenten: ? Detailplanung und Automatisierung, Elektrotechnik und den maschinellen Teil der Anlage im Zusammenwirken mit den Anlageteilen Beschneiung und Leittechnik; ? Koordination, Abstimmung und Schnittstellendefinition mit Planungsbüro Arno Schweiger, Betreiber und Lieferanten der restlichen Gewerke (Hoch-/Tiefbau, Rohrbau, Kabelverlegung, Schneeerzeuger etc.). Das Einzigartige in Willingen ist, dass das gesamte Skigebiet in einem unabhängigen Automatiksystem von SUFAG läuft, das sowohl die Maschinen von TechnoAlpin als auch SUFAG integriert. Es könnten natürlich auch die Schneeerzeuger anderer Fabrikate eingebunden werden. Lieferung für WM-Ort Liberec Ein anderes Highlight zur Saison 07/08 ist das Projekt Liberec in der Tschechischen Republik. Für den Austragungsort der WM 2009 liefert SUFAG 30 ND-Maschinen und 5 Kompressor-Lanzen sowie die Visualisierung und Steuerung der Beschneiungsanlage. Das ganze Gebiet kann in 50 Stunden mit einer Pumpenleistung von 120 l/s eingeschneit werden. Liberec entschied sich für SUFAG, weil die Vorarlberger Firma als langjähriger Partner der FIS für Schneegarantie sorgt. Aufgrund der geringen Höhe findet die Beschneiung in Liberec im Grenztemperaturbereich statt. Für das Skizentrum Reiteralm hat SUFAG auch 3 Pumpstationen komplett geplant und realisiert. Im Bild PST Gleiming (400 kW Leistung) samt Kühlturmanlage. Foto: SUFAG Richtigstellung zum Projekt Willingen In der letzten MM-Ausgabe wurde in dem Artikel auf S. 70/71 „Willingen & TechnoAlpin – leise rieselt der Schnee“ der fälschliche Eindruck erweckt, dass die gesamte Beschneiungsanlage hier von TechnoAlpin realisiert worden ist. Wie auf S. 69 berichtet, hat natürlich auch SUFAG mitgewirkt und zwar durch Lieferung eines unabhängigen Systems für drei im Verbund arbeitende Pumpstationen sowie 15 Propellermaschinen (siehe auch nebenstehenden Artikel). Weiters wurde die SuperSilent als leiseste Schneemaschine in ihrem Leistungsbereich bestätigt und von einem der 4 Betreiber in Willingen bestellt. 7/2007 MOUNTAINMANAGER 57 58_59_MM_7_07_305_TCA_NEU 07.11.2007 15:27 Uhr Seite 58 TECHNIK BESCHNEIUNG TechnoAlpin und Hochfügen: bewährte Technologie für Traditionsskigebiet Bald ist es soweit: Ende November öffnet das Skigebiet Hochfügen im Zillertal (A) mit einem zweitägigen Event seine Tore für die Wintersaison 2007/2008. Grund zur Freude besteht für die Betreiber des Skiresorts und die Wintersportler gleichermaßen: Dank der neuen vollautomatischen Beschneiungsanlage von TechnoAlpin werden 80 % des gesamten Skigebiets technisch beschneit; schneesichere Pisten mit optimaler Schneequalität können gewährleistet werden. Von links nach rechts: GF DI Othmar Kronthaler, Gesellschafter Hermann Wetscher und GF Konrad Schiestl von der Skiliftgesellschaft Hochfügen. Fotos: BB Hochfügen Hochfügen, vor über 40 Jahren gegründet, bietet Skivergnügen auf 65 Pistenkilometern und verfügt über 12 Aufstiegsanlagen, davon zwei 8er-Gondelbahnen, eine kuppelbare 6er-Sesselbahn mit Wetterschutzhauben, eine 4erSesselbahn, eine Doppelsesselbahn, vier Schlepplifte und drei Übungslifte. Wintersportler finden Pisten aller Schwierigkeitsgrade vor. Durch den Zusammenschluß mit dem Skigebiet Hochzillertal zum Top-Skiresort Ski Optimal vor MOUNTAINMANAGER 7/2007 58 vier Jahren können Wintersportler nun zwischen 155 km Pisten und 35 Aufstiegsanlagen wählen. Von den Testergebnissen überzeugt „Schneesicherheit und -qualität sind unerlässliche Faktoren für zu- friedene Gäste, die wiederkommen“, so erklärt Hermann Wetscher, einer der Gesellschafter der Skiliftgesellschaft Hochfügen, die Entscheidung für den Bau einer Beschneiungsanlage. Die Betreiber beschlossen daher, Schneitests mit den TechnoAlpin Schneeerzeugern 58_59_MM_7_07_305_TCA_NEU 07.11.2007 15:28 Uhr Seite 59 TECHNIK BESCHNEIUNG Bau des Speicherteiches für die Beschneiungslage. durchzuführen. Zu diesem Zweck wurden eine M18 auf Turm, eine M20 mobil, eine Lanze A9V sowie das Steuerungs- und Visualisierungssystem ATASS installiert. Die Testanlage hat sich bestens bewährt. „Unsere Schneimeister und Beschneier waren sehr zufrieden mit den Testergebnissen, insbesondere was Effizienz, Leistungsfähigkeit und Schneequalität betrifft“, faßt Wetscher zusammen. Überzeugt hat Wetscher und sein Team weiters eine Besichtigung des TechnoAlpin Hauptsitzes bzw. der Produktionsstätte in Bozen/Südtirol (I), bei der technische Details sowie Geräte erklärt und vorgeführt wurden: „Eingehende Beratung ist für uns sehr wichtig. Die TechnoAlpin Mitarbeiter sind hochqualifiziert, gehen auf die Kundenwünsche ein und stehen uns jederzeit mit Rat und Tat zur Seite.“ Gemischte Vollautomatik-Anlage In enger Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber wurde eine gemischte Beschneiungsanlage mit Propellerschneeezeugern und Lanzen konzipiert. Hermann Wetscher dazu: „Hochfügen liegt auf 1 500 bis 2 380 m und umfaßt Hänge, die sowohl nach Süden, Westen, Osten und Norden ausgerichtet sind. Die Pisten weisen daher verschiedenste Beschaffenheiten auf.“ Mit einer gemischten Anlage kann somit optimal auf die unterschiedlichen Anforderungen reagiert werden und den Skifahrern können durchgehend beschneite Pisten vom Berg bis ins Tal geboten werden. Zur Schneeproduktion in Hochfügen werden insgesamt 78 Schneilanzen (Modelle A9V und A30) sowie 10 Propellermaschinen M18 auf Turm mit Zentralluft und 20 M18 mobil zur Verfügung stehen. Zur vollautomatischen Anlage gehören zudem eine neue Hauptpumpstation mit einer Förderkapazität von 240 l/s, eine Druckerhöhungs- bzw. –reduzierungsstation sowie eine zentrale Kompressorstation. Dabei stehen verschiedene bewährte Möglichkeiten zur Verfügung, die Anlage energieeffizient zu betreiben. Die Anlage nutzt den Eigendruck des Wassers aus, das vom Speicherteich aus talwärts rinnt und dabei statischen Druck durch die Höhendifferenz aufbaut; die untere Pumpstation dient gleichzeitig zur Wasserspeicherbefüllung und zur Beschneiung. Gesteuert wird die gesamte Anlage mit der Software ATASS, die auch die Betriebzustände und die von den eingebundenen Komponenten gelieferten Werte aufzeichnet und auf diesem Weg optimale Kontrolle über die Wirtschaftlichkeit gewährleistet. Nächstes Jahr wird durch eine zweite Ausbaustufe der Anlage das gesamte Skigebiet Hochfügen beschneit werden können – um noch mehr begeisterte Skifahrer zu gewinnen. pi Piste mit neuen Lanzen von TechnoAlpin. Speicherteich “Spitzingsee” Bauen mit Geokunststoffen! Erd- und Grundbau Wasserbau Deponiebau Verkehrswegebau Geosynthetics made by HUESKER - aus Erfahrung zuverlässig! Beratung, Planung, Umsetzung - weltweit. HUESKER Synthetic GmbH www.huesker.com Postfach 1262 . D-48705 Gescher E-mail: info@huesker.de DAP-PL-3226.00 Akkreditiert nach DIN EN ISO/IEC 17025 Ihr Ansprechpartner in Österreich: Herbert Lassnig Telefon: +43 4265-7478 A b d i c h t e n . B e w e h r e n . D r ä n e n . F i l t e r n . S c h ü t z e n . S t a b i l i s i e r e n . Tr e n n e n . Ve r p a c k e n 7/2007 MOUNTAINMANAGER 59 60_61_MM_7_07_306 Huesker X 07.11.2007 15:28 Uhr Seite 60 TECHNIK BESCHNEIUNG HUESKER Geokunststoffe – aus Erfahrung zuverlässig! Die HUESKER Synthetic GmbH aus Gescher (Deutschland) entwickelt, fertigt und vermarktet weltweit seit Jahrzehnten maßgeschneiderte Geokunststoffe für die Bauindustrie sowie technische Textilien für Landwirtschaft, Industrie und Handel. In der Seilbahnbranche kommen Geokunststoffe im Bereich der Abdichtung bei Speicherteichen oder als Geogitter zur Dammbewehrung zum Einsatz. HUESKER ÖsterreichRepräsentant Herbert Lassnig hat bereits 42 Speicherteichanlagen erfolgreich umgesetzt. Im Mittelpunkt der Entwicklungsarbeit von HUESKER stehen die Kunden-Anforderungen, denen man sich mit Flexibilität und hoher Qualifikation widmet. So individuell die Ansprüche – so vielfältig ist auch die HUESKER-Produktpalette und ihre Einsatzmöglichkeiten: Zum Standardprogramm gehören synthetische Gewebe, Geogitter, Verbundstoffe und Ton-Dichtungsbahnen. Vliesstoffe sowie Drän- und Erosionsschutzmatten runden das Angebot ab. MOUNTAINMANAGER 7/2007 60 Luftaufnahme vom Firmengelände HUESKER in Gescher. Fotos HUESKER. Auszug aus dem Standardprogramm: ? Fortrac®: flexibles, äußerst hochfestes Geogitter mit nachweisbarem Erfolg bei der Bodenbewehrung; ? HaTelit®: flexible Armierungsgitter zur Bewehrung von Asphaltschichten; ? Fornit®: biaxiales Geogitter zur Tragschichtbewehrung; ? Stabilenka®: hochwertiges wasserdurchlässiges Gewebe zur Dammstabilisierung; ? Comtrac®: hochmodules Bewehrungsmaterial, das auch mit unterschiedlichen Vliesstoffen kombiniert werden kann; ? Incomat®: hochfestes Doppelgewebe zur Böschungs- und Sohlensicherung; ? HaTe®: Filtervliese und -gewebe zum Trennen, Filtern und Stabilisieren. Z. B. zur Erhaltung von Wasserwegen (unter anderem im Uferschutz); ? NaBento®: Geosynthetische-TonDichtungsbahn (GTD) – ein sandwichartiger Verbundstoff mit Bentonitfüllung zur Abdichtung im Wasserbau und zum Umweltschutz; ? Ringtrac®: Gewebehüllen – d. h. vertikale, pfahlähnliche Sandsäulen ummantelt mit Geokunststoff – ein kostengünstiges Gründungssystem für Dämme auf wenig tragfähigem Untergrund. Neben diesem Standardprogramm entwickelt HUESKER mit hoher technischer Kompetenz seit über 40 Jahren in intensiver Zusammenarbeit mit Kunden, Ingenieurbüros, Forschungs- und Prüfinstituten individuelle Lösungen für unterschiedliche bautechnische Anwendungen – innovativ, wirtschaftlich und umweltfreundlich. Damit bietet HUESKER weltweit unterschiedlichste bautechnische Lösungen. Dadurch werden Projekte ermöglicht, die vom Erd- und Grundbau, Straßen-, Eisenbahnund Flugplatzbau bis hin zu Wasserbau, Deponiebau, der Sanierung von industriellen und kontaminierten Böden sowie Asphaltbewehrungen reichen. Die Österreich-Vertretung in Weitensfeld Bereits seit 1996 vertritt Herbert Lassnig die Interessen der HUESKER Synthetic GmbH in Österreich (Weitensfeld). Seine fundierte Ausbildung und seine berufliche Erfahrung (geprüfter Schweißer für Kunststoffdichtungsbahnen und Rohrleitungen, langjährige Leitung einer Fachwerkstätte für Kunststoff- 60_61_MM_7_07_306 Huesker X 07.11.2007 15:28 Uhr Seite 61 TECHNIK BESCHNEIUNG Speicherteich Wurzeralm (Hinterstoder, A): GU: Fa. Bernegger Bau aus Molln, Abdichtung: ISO-M GmbH St. Peter ob Judenburg, HUESKER Geokunststoffe. Kunststoffdichtungsbahnen (für Österreich nach der geltenden ÖNORM S 2073) produziert. Pistenentwässerung und Erdbewehrung Das Produktspektrum der Firma HUESKER endet aber nicht am Speicherteich. Den Seilbahnbetreibern bieten Geokunststoffe aus dem Hause HUESKER eine Vielzahl an Lösungen: Zum Beispiel Enkadrain Findrain® zur Pistenentwässerung oder Fortrac® Geogitter zur Errichtung von Pistenverbreiterungen (bewehrte Erde) oder die HaTe® Rohrleitungs- und Kabelschutzvliesstoffe, alles selbstver- behälterbau und Rohrleitungen, Bauleitung im Bereich Abdichtungen wie Deponie- und Speicherteichbau sowie am Kunststoff-Erdgasleitungsnetz, baukaufmännische Ausbildung usw.) waren die besten Voraussetzungen, um in den Vertrieb von HUESKER zu wechseln. Wie kaum ein anderer, kennt Herbert Lassnig als technischer Verkäufer die Interaktion der Abdichtungsmaterialien. Dies gilt insbesondere für die Auswahl der passenden Kunststoffdichtungsbahn (speziell deren Oberflächenstruktur) mit Dränagematten und Schutzvliesstoffen. Dank seiner umfangreichen Erfahrung wird dine Meinung von Herbert Lassnig auch bei Planungsbüros und den ausführenden Fachbetrieben für Abdichtungen gerne gehört. „Der notwendigen Qualität und Sorgfalt bei der Entscheidung für ein geeignetes Material im Bereich der Speicherteichabdichtungen wird vielfach zu wenig Beachtung geschenkt. Dies gilt insbesondere für die Auswahl von Oberflächenstrukturen bei den Kunststoffdichtungsbahnen und deren Auswirkung auf die Standsicherheit. Die Auswirkung, wie z. B. das Abgleiten der wasserseitigen Schüttung bis hin zur Zerstörung der Abdichtung, hat leider wohl schon mancher leidvoll erfahren müssen“ weiß Herbert Lassnig aus Erfahrung. „Daher empfehle ich allen Entscheidungsträgern, eine Vergabe der Abdichtungsarbeiten ausschließlich an Fachverlegebetriebe mit ausreichend Erfahrung und Kompetenz, denn manchmal kann billig ganz schön teuer werden“ so Herbert Lassnig. Mit der Firma GSE Lining Technology GmbH hat HUESKER einen Kooperationspartner an seiner Seite, der weltweit qualitativ hochwertige ständlich auf passende Breiten produziert. „Der Auszug unserer Referenzliste spiegelt unsere Kompetenz wieder. In diesem Zusammenhang möchte ich mich bei allen Seilbahnbetreibern, Planungsbüros, Fachverlegern, Bauunternehmungen und Händlern für das bisher entgegengebrachte Vertrauen herzlich bedanken. Auch für die Zukunft möchte ich unsere Unterstützung anbieten und weiterhin um ihr Vertrauen bitten,“ spricht Herbert Lassnig alle Entscheider an. i Infos: www.huesker.com HUESKER Speicherteiche Österreich 2006–2007 2006 ? Mölltaler Gletscher, 9831 Flattach ? Ennslingalm, 8967 Haus/Ennstal ? Schischaukel, 2872 Mönichkirchen ? Speicherteich Aineck, 5582 St. Michael ? 6293 Tux Speicherteich Zehnerkar (Obertauern, A): GU: Plantrans GmbH Obertauern, Abdichtung: Florian Bautechnik GmbH Spittal/Drau, HUESKER Geokunststoffe. 2007 5632 Dorfgastein 5532 Filzmoos Speicherteich Lamark, 6263 Fügen 6281 Gerlos/Pass Speicherteich Wurzeralm, 4582 Spital am Phyrn Speicherteich Goldried, 9971 Matrei Speicherteich Möseralm-Steinplatte, 6384 Waidring ? ? ? ? ? ? ? 7/2007 MOUNTAINMANAGER 61 62_MM_7_07_308 AGB 07.11.2007 15:28 Uhr Seite 62 TECHNIK BESCHNEIUNG AGB berichtet über aktuelle Baustellen Die Firma AGB aus Hall wurde heuer wieder von vielen namhaften Bergbahn-Unternehmen beauftragt, die hydraulische Anlagentechnik für Beschneiung zu errichten. Nachstehend folgt ein Überblick über derzeit in Bau befindliche Projekte. Auch bei der neuen Hauptpumpstation Lofer mit 2 Caprari Hochdruckpumpen (550 KW) war AGB für die Hydraulik verantwortlich. Foto: AGB ? Bergbahnen Ellmau Going GmbH & Co Hartkai- serbahn KG Erweiterung der Kompressorstation Tanzboden mit Atlas Copco Kompressor 110 KW, Errichtung der neuen Füllpumpstation Kaiserexpress für Teichbeschickung. ? Bergbahnen Steinplatte Waidring Errichtung der neuen Hauptpumpstation Möseralm, Pumpleistung ca. 1 350 KW (Vogel Pumpen), Teichkühlanlage mit 2 Stk. Atlas Copco Schraubenkompressoren mit je 15 KW Motorleistung, Kühlturmanlage ausgelegt in der Baustufe 1 auf 80 l/s; Erweiterung der Pumpstation Plattenkogel mit Vogel Pumpen, Pumpleistung ca. 400 KW. ? Bergbahnen Flachau GmbH Erweiterung der Pumpstation P04 mit 4 Pumpen (Gesamtleistung 650 KW) und P13 mit 5 Pumpen (Gesamtleistung 1 650 KW) und Pumpstation P20 mit 3 Pumpen (Gesamtleistung 620 KW); Damit wurde die Förderleistung der Beschneiungsanlage um ca. 450 l/s erhöht. Schieberschächte in der Feldleitung. ? St. Johanner Bergbahnen GmbH Errichtung der neuen Hauptpumpstation Schlosserberg mit insgesamt 9 Hochdruckpumpen mit einer Gesamtleistung von ca. 3 200 KW, alles ausgeführt mit CaprariPumpen; Kühlturmanlage vorbereitet für eine Kühlleistung von 480 l/s; Teichkühlanlage mit 2 Atlas Copco Schraubenkompressoren mit je 15 KW Motorleistung; Kompressorstation Schlosserberg mit 2 Atlas Copco Schraubenkompressoren mit insgesamt 500 KW Motorleistung; Kompressorstation Sauregg mit 2 Stk. Atlas Copco Schraubenkompressoren mit insgesamt 500 KW Motorleistung. Erweiterung der Pumpstation Angerer Alm mit einer Hochdruckpumpe mit 302 KW Leistung. Wegen vollster Zufriedenheit wurden wie bereits schon 1998 wiederum Caprari-Pumpen für alle Stationen verwendet. Damit sind in St. Johann bereits ca. 6 500 KW Caprari-Pumpleistung installiert. ? Reiteralm Bergbahnen GmbH & Co KG Hier war AGB als Unterlieferant von der Firma SUFAG täMOUNTAINMANAGER 7/2007 62 tig. Es wurden insgesamt 6 Pumpstationen mit einer Gesamtleistung von ca. 3 000 KW installiert. Pumpenfabrikat: Vogel; Weiters wurde eine Kühlturmanlage für 150 l/s geliefert und montiert. ? Bergbahnen Lungau GmbH & Co KG Erweiterung der Hauptpumpstation um ca. 600 KW mit Caprari Pumpen; Neue Druckreduzierstation; Teichkühlanlage mit 2 Atlas Copco Kompressoren á 11 KW Motorleistung. ? Bergbahnen Brixen im Thale AG Neue Pumpen in der Vorpumpstation Brixentaler Ache mit 75 KW Motorleistung; Neue Vorpumpstation Hof: mit 2 Caprari Vorpumpen á 37 KW Motorleistung; Neue Hauptpumpstation Hof mit 2 Caprari 100 bar Hochdruckpumpen á 355 KW Motorleistung. ? Bergbahn Lofer GesmbH Vorpumpstation in Containerausführung mit 2 Caprari Pumpen; Hauptpumpstation mit 2 Caprari Hochdruckpumpen, Pumpengesamtleistung ca. 550 KW; Kompressorstation mit einem Atlas Copco Schraubenkompressor mit 200 KW Motorleistung; Teichkühlung mit einem Atlas Copco Schraubenkompressor, Schieberschacht. ? Alpendorf Bergbahnen AG Erweiterung Pumpstation Kreis- tenalm mit einer 355 KW-Caprari Pumpe; Errichtung neue Pumpstation Gernkogel mit einer Caprari Vor- und Hochdruckpumpe mit einer Gesamtleistung von ca. 160 KW; Kühlturmanlage Hahnbaum für 15 l/s. ? Schilifte Lech Ing. Bildstein GmbH. Errichtung neue Kompressorstation mit 2 Atlas Copco Schraubenkompressoren á 750 KW Motorleistung; Neue Vorpumpstation und Schieberschacht. ? Bergbahnen Dienten Neu-Ausbau Vorpumpstation mit 32 KW Vorpumpe; Hauptpumpstation mit 500 KW Hochdruckpumpe 100 bar. ? Alpbacher Bergbahnen GesmbH & CoKG Schieberstation Kohlegrubebach mit Vorpumpen und Rückspülfilter; Schieberstation Jochanger mit Vorpumpen, Rückspülfilter und Wasserentkeimungsanlage; Teichkühlanlage ausgeführt mit 2 Atlas Copco Schraubenkompressoren á 22 KW. ? Kartitscher Liftgesellschaft mbH Pumpstation mit einer Pumpleistung von insgesamt 215 KW, mit Caprari Pumpen, Kühlturmanlage für 20 l/s. ? Ferienhotel Lärchenhof Pumpstation mit Caprari Pumpen, Kühlturmanlage für 13 l/s. 63_65_MM_7_07_301_Frey 08.11.2007 16:06 Uhr Seite 63 …thinking in solutions TECHNIK BESCHNEIUNG Die neue Pumpstation der vollautomatischen Schneeanlage wurde samt Steuerung in der bestehenden alten Mittelstation des ehemaligen Gletscherlifts untergebracht (2 860 m). Rechts das Naturreservoir mit geschätzten 7 000 m3 Speichervermögen. Fotos: tb Frey AG Stans Schneisteuerungen auf höchstem Niveau Mit der Erweiterung ihrer Beschneiungsanlage im oberen Bereich der Diavolezza-Piste sichert die Engadiner Bergbahnen St. Moritz AG Diavolezza nicht nur den Skibetrieb auf knapp 3 000 m, sondern leistet auch einen Beitrag zur Bewahrung der dortigen Gletscher. Nach einer kurzen Bauzeit unter schwierigen Bedingungen erfolgte die Inbetriebsetzung Ende Oktober. Die Steuerung der vollautomatischen Anlage wurde von der Frey AG Stans realisiert, Schneeerzeuger, Abzweiger und Pumpen lieferte SUFAG. Schnee für die Gletscherzone Erst Ende August begannen die Arbeiten an dem rund 2 000 Meter langen Rohrsystem der neuen vollautomatischen Beschneiung unterhalb des DiavolezzaBerghauses. Unmittelbar im Gletschergebiet zwischen 2 860 und 3 000 Metern gelegen, errichteten die Mitarbeiter der Diavolezza-Bahn die Wasserversorgung mit insgesamt 12 Zapfstellen überirdisch in Hanglage. Der neue Abschnitt schließt an das bestehende System auf der Talabfahrt mit 60 manuellen Abzwei-gern an, und ersetzt insgesamt sechs raupenmontierte Schneeerzeuger, mit denen bislang die Schneelage punktuell verbessert wurde. Langfristig soll die neue Linie auch den Bestand der Gletscherzone im Pistenbereich sichern. Man geht sogar davon aus, dass die verbesserte Versorgung mit erzeugtem Schnee nicht nur eine wirksamere Überdeckung bietet, sondern durch die gezielte Verteilung entsprechender Mengen – gewissermaßen als „Zufütterung“ – den Neuaufbau von carvatech_SI_73x297 1 KAROSSERIE & KABINENBAU GMBH SCHLOSS OBERWEIS 2 A-4664 OBERWEIS, AUSTRIA TEL 0043 7612 63313-0 FAX 0043 7612 63313-57 OFFICE@CARVATECH.COM WWW.CARVATECH.COM 13.06.2006 11:24:16 Uhr 63_65_MM_7_07_301_Frey 07.11.2007 15:29 Uhr Seite 64 TECHNIK BESCHNEIUNG Gletschereis ermöglicht. Versorgt wird die Anlage primär durch den unmittelbar am Fuß liegenden natürlichen Gletschersee (ca. 7 000 m3) – im Bedarfsfall kann zusätzliches Wasser aus einem weiteren Naturreservoir auf 2 850 m Höhe gepumpt werden. Innerhalb kurzer Zeit entwickelten die Ingenieure der Frey AG Stans ein Steuerungskonzept, das ein hohes Maß an Betriebskomfort und -sicherheit bietet. Das System verarbeitet alle eingehenden Signale der mit umfangreicher Wettersensorik und eigenen Hydranten ausgestatteten SUFAG S Compact-Schneerzeuger und steuert entsprechend alle Funktionen der Pumpstation sowie des anspruchsvollen Wasserkreislaufes. Die Steuerzentrale mit aktueller SPS-Technologie sitzt im Pumpenhaus und ist via LWL-Ethernet mit dem SUFAG-Funkmodul in der Bergstation verbunden, das wiederum die Kommunikation mit den insgesamt 14 SUFAG-Aggregaten (davon 7 als feste Turminstallationen) und den weiteren Funktionselementen der vollautomatischen Beschneiung sicher stellt. Gleichzeitig ist das Frey-System an das Kommunikationsnetzwerk der Bahngesellschaft angebunden. Das ermöglicht den problemlosen Abruf aller in benutzerfreundlichen Funktionsmenüs visualisierten Betriebsdaten im Netzwerk oder über das Internet. Zusätzlich lassen sich über die neue Frey-Steuerung auch die Schneeerzeuger an den 60 Abzweigern im Bereich der Talabfahrt fernsteuern, wobei die insgesamt drei Pumpwerke für diesen Abschnitt weiterhin manuell betrieben werden. Leistungsfähige Komponenten in offener Architektur Die spezifischen Anforderungen machten den Einsatz hochwertiger Anlagentechnologie notwendig. Als Hauptpumpen kommen zwei leistungsfähige 110 kW-Aggregate zum Einsatz, die in der Praxis eine Maximalleistung von 40 l/sec bei 38 bar Druck erreichen. Die Pumpleistung wird dabei über zwei Frequenzumrichter an den jeweiligen Mengen- und Druckbedarf angepasst. Frey setzt hier die bewährten „Low Harmonic Drives“ von ABB ein, die über eine direkte Busverbindung mit der SPS-Steuerung kommunizieren. Im Gegensatz zum Konstant-Antrieb spart dies nicht nur erheblich Energie, sondern minimiert auch die Erwärmung des in der Schneiperiode ca. + 2 °C warmen Schneiwassers im Pumpendurchlauf. Die leistungsfähigen Pumpen können über Frequenzumrichter bedarfsabhängig geregelt werden. tet: Der Schneimeister gibt lediglich für die einzelnen Schneeerzeuger die wichtigsten Parameter als Sollwerte ein. Melden die Wettersensoren an den einzelnen Aggregaten die entsprechenden Schneibedingungen, fährt das Pumpsystem an. Bei ausreichender Pumpenleistung startet die Steuerung dann den Schneivorgang automatisch oder nach Bestätigung. Schneisegment wird verstärkt Die Steuerungstechnologie für Schneeanlagen zählt neben den Seilbahnsteuerungen und elektrotechnischen Ausrüstungen für Aufstiegsanlagen bereits seit vielen Jahren zum Leistungsangebot der Frey AG Stans. So lieferten die Stanser vor zehn Jahren etwa die Schneeanlagen des Diavolezza-Nachbarn Celeriner Bergbahnen. Dabei ist die Offenheit gegenüber den Hard- und Softwarekomponenten der Lieferanten von Schneeerzeugern, Abzweigerventilen oder der Wettersensorik ein Grundprinzip der Stanser Entwickler. Dadurch kann der Betreiber die exakt auf seine Bedürfnisse passende Schneitechnologie mit einer modernen Steuerung nach Schweizer Qualitätsstandards kombinieren. Ebenso lassen sich bestehende Schneeanlagen leicht nachrüsten oder beim Ausbau einer Beschneiung bestehende Pumpwerke einfach in die neue Steuerungsarchitektur integrieren. So geschehen beispielsweise in Engelberg, der Frey-Topreferenz der Saison 2006/2007. Die dortige Frey-Steuerung koordiniert den Betrieb von rund 160 Schneilanzen, die von drei Kompressorstationen sowie neun Pumpwerken versorgt Die überirdische Rohrverlegung erforderte auch eine Entleerung des Systems nach dem Schneivorgang. Die Funktion der Entleerventile wird dabei vollautomatisch durch die Frey-Steuerung überwacht. Nach Beendigung des Schneivorgangs öffnen die Rückläufe selbsttätig und das Wasser fließt in der Druckleitung zurück in den Speichersee. Restwassersensoren überwachen dabei zuverlässig die vollständige Entleerung des Systems. Die Zusammenführung aller relevanten Anlagenfunktionen in der offenen Architektur der Frey-Steuerung macht den Schneibetrieb einfach und komfortabel. Die Bedienerführung visualisiert die einzelnen Komponenten und ermöglicht die schnelle Überprüfung des Betriebsstaus auf einen Blick. Denkbar einfach sind auch die Menüs gestalMOUNTAINMANAGER 7/2007 64 Die kompakte Frey-Steuereinheit mit den beiden ABB-Frequenzumrichtern (rechts). 63_65_MM_7_07_301_Frey 08.11.2007 16:08 Uhr Seite 65 …thinking in solutions TECHNIK BESCHNEIUNG Die vollautomatische Diavolezza-Schneeanlage (rechts oben) im visualisierten Bedienermenü. Teilweise von der Eingabemaske verdeckt sind die talseitigen Linien mit insgesamt 60 Schächten, deren Pumpwerke manuell gesteuert werden, deren Schneeerzeuger jedoch über die Frey-Steuerung funkferngesteuert werden können. werden. Dabei wurden drei bestehende Pumpwerke in die Wasserversorgung integriert, die eine Gesamtleistung von 3 MW bietet. Auch angesichts der vielfach anstehenden Modernisierungs- und Erweiterungsprojekte im Schweizer Alpenraum will die Frey AG Stans ihr Engagement in Sachen Schneeanlagen-Steuerung weiter intensivieren. Dabei setzen die Stanser, wie im Seilbahnbereich, auf den kompetenten Vor-Ort-Service ihrer Projektingenieure, die alle Abläufe innerhalb eines Projektes von der Planung bis zur Inbetriebsetzung koordinieren. So auch auf der Diavolezza, wo die beiden Projektverantwortlichen Beat Zimmermann und Hans-Ueli Schwab die Montagearbeiten Anfang Oktober sowie die knapp zweiwöchige Inbetriebsetzung samt umfangreicher Testläufe persönlich begleiteten. Die Arbeiten fielen just in die Revisionspause der Diavolezza-Seilbahn, was den Transport erschwerte und den Technikern mehrtägige Aufenthalte im 3 000 Meter hoch gelegenen DiavolezzaBerghaus bescherte. Genau im Anschluss an das Projekt steht für Beat Zimmermann dann gleich die nächste Inbetriebsetzung an: In Rougemont installiert Frey eine Steuerung für ein neues Hochdrucksystem mit ca. 64 mehrstufigen Lanzenschächten und zwei Pumpwerken. tb KAROSSERIE & KABINENBAU GMBH SCHLOSS OBERWEIS 2 Die Frey-Projektverantwortlichen Beat Zimmermann (l.) und Hans-Ueli Schwab mit dem stv. Diavolezza-Schneimeister Franz Suppiger (m.) A-4664 OBERWEIS, AUSTRIA TEL 0043 7612 63313-0 FAX 0043 7612 63313-57 OFFICE@CARVATECH.COM WWW.CARVATECH.COM carvatech_SI_73x297 2 13.06.2006 11:24:29 Uhr 66_68_MM_7_07_336 Zaugg 07.11.2007 15:38 Uhr Seite 66 TECHNIK FIRMEN NEWS Zaugg AG Eggiwil: Top auf Straßen und in der Pipe Wer der Zaugg AG Eggiwil in den Herbstmonaten einen Besuch abstattet, fühlt sich unweigerlich auf den gut sortierten Bauhof einer größeren Wintermetropole versetzt: Schneepflüge aller Größen, Frässchleudern mit unterschiedlichsten Kapazitäten warten versandfertig verpackt auf dem Firmenareal in Eggiwil. Kommunalorange wohin man blickt – deutliches Zeichen dafür, dass die Winter- und Straßendienstausrüstungen das Hauptstandbein der rund 120 Mitarbeiter starken Unternehmung sind. Im Gespräch mit Geschäftsführer Daniel Frutiger wird allerdings schnell deutlich, dass es sich dabei nur um eine Momentaufnahme handelt. Die Produktionsstätte der Zaugg AG Eggiwil wurde 2004 errichtet und erweitert. Tatsächlich ist das Unternehmen an seinem über 110-jährigen Standort in zahlreichen Segmenten des Spezialmaschinenbaus extrem breit aufgestellt. Neben der Kommunaltechnik mit speziell angepassten Fahrzeug-Anbautechnologien, entwickelt und baut Zaugg spezifische Maschinen und Geräte für die Unkrautbeseitigung, ist führend in der maßgeschneiderten Konzeption von Schneeräumern für schienengebundene Fahrzeuge aller Art und lastet im Fahrzeugbau seine Kapazitäten zusätzlich mit der Lohnfertigung von Baustellendumpern aus. Zu dieser breiten Palette kommt die Pistenbearbeitung, die mit klassischen Front-Frässchleudern zur Schneeverfrachtung und der Zaugg-Halfpipe-Technologie einen Anteil von gut 20 % am Unternehmensumsatz hat. Mitarbeiterschaft abgewendet werden. Unter Leitung von Erich Kromer – bis vor 7 Jahren Geschäftsführer – restrukturierte man das Produktionsprogramm. Der bis dahin mitbestimmende landwirt- schaftliche Fertigungszweig wurde aufgegeben und lebt heute lediglich als angegliederter regionaler Verkaufs- und Service-Dienstleister fort. Als Kernkompetenzen rückten Schneeräumung und Kommunaltechnik in den Mittelpunkt, wobei Eggiwil als zentraler Konstruktionsund Fertigungsstandort erhalten wurde. Heute umfasst die Entwicklungsabteilung zehn Ingenieure – die rund 90 Mitarbeiter in der 2004 neu errichteten Produktion werden auf regionaler Ebene durch etwa 50 externe, in Lohn fertigende, aber selbständige Werkstätten und von langfristig verbundenen Zulieferern unterstützt. Dieser hohe Grad an Eigenständigkeit, der schon 1999 mit der erfolgreichen ISO-Zertifizierung bescheinigt wurde und der sich auch im zentral gesteuerten Europavertrieb unter Verkaufsleiter Rolf Egli fortsetzt, ist für Geschäftsführer Daniel Frutiger die Grundlage des Erfolges. „Als Spezialist für AnbauGeräte nehmen wir grundsätzlich Breites Angebot Die Gründe für diese breite Aufstellung liegen in der jüngeren Geschichte: Mitte der neunziger Jahre geriet das 1965 gegründete Familienunternehmen Gebrüder Zaugg AG nach einem Absatzeinbruch im Winterdienst in eine wirtschaftliche Schieflage. Diese konnte 1997 durch die gemeinsame Anstrengung regionaler Investoren und der MOUNTAINMANAGER 7/2007 66 Insgesamt 120 Mitarbeiter fertigen in Eggiwil die umfangreiche Zaugg-Produktpalette. 66_68_MM_7_07_336 Zaugg 07.11.2007 15:38 Uhr Seite 67 …thinking in solutions TECHNIK FIRMEN NEWS Erfolg auf Lager (v. l.): Zaugg-Geschäftsführer Daniel Frutiger und Rolf Egli, zuständig für die Kommunikation und Exporte, vor Fräshaspeln der HalfpipeFräsmodelle. eine neutrale Position ein. Wir sind in keinem unserer Segmente mit einem Hersteller von Trägergeräten ‚verheiratet’, das bringt uns die wichtige Unabhängigkeit in der Entwicklung leistungsfähiger und qualitativ hochwertiger Lösungen.“ So ist Zaugg im Winterdienst vor allem seiner Vielseitigkeit wegen Schweizer Marktführer. „Alle Fahrzeughersteller führen mit unseren Anbaugeräten und Aggregaten vor,“ unterstreicht Daniel Frutiger, wobei diese Referenzposition Traktor-Kleinpflüge, 4WD-Anbauten, schweres Räumgerät bis 9,0 Meter Breite sowie die insgesamt neun Geräteklassen der Zaugg-Schneefrässchleudern umfasst. Entsprechend breit ist auch der Kundenkreis am Schweizer Heimmarkt, der gut 60 % des Unternehmens-Umsatzes ausmacht. Neben Kommunen und regionalen Verkehrsträgern sind es vorrangig deren private Subunternehmer aus Bauund Landwirtschaft, die für die vielfältigsten Trägergeräte Lösungen bei Zaugg suchen. Weniger vielseitig ist das ExportGeschäft im Winterdienst, das vor allem durch Großaufträge bestimmt ist. Hier plant Zaugg für die kommenden Jahre ein verstärktes Engagement in den Nachbarmärkten Deutschland und Österreich. Gleichzeitig positioniert man sich mit speziellen Lösungen wie den voll autarken Monoblock-Schneefrässchleudern (z. B. für Radlader) auch erfolgreich in Übersee-Märkten, die über ein Netz von Händlern und Servicepartnern betreut werden (siehe MM 5/07). Zaugg setzt Standards Weltweit vermarktet Zaugg auch seine Half-Pipe-Maschinen für Pistengeräte, die sich seit 1999 mit insgesamt 300 platzierten Einheiten in heute drei Gerä- teklassen als eigenständige Produktlinie im Unternehmensangebot etabliert hat. Mit Pipe Monster, Pipe Designer und Tube Designer bieten die Schweizer eine modular aufgebaute Palette, die sich sowohl an den Wünschen von Snowboardern aller Klassen, den Erfordernissen der Halfpipe-Bauer als auch an den wirtschaftlichen Ansprüchen von Pistengeräte-Betreibern orientiert. Von Anfang an war Daniel Frutiger an der Entwicklung des Halfpipe-Geräteprogramms beteiligt. „Wir haben natürlich frühzeitig auf die Frässchleuder-Technologie gesetzt – das ist unser Metier. Und nur dieses Verfahren bietet letztlich die Möglichkeit, in einem Arbeitsschritt mit einer Maschine den Schnee abzutragen und gezielt für die Modellierung aufzubringen.“ Von der Idee bis zur Umsetzung war es allerdings ein langer Weg: „Wir haben sehr eng mit den Praktikern aus der Szene zusammen gearbeitet. Von den Fahrern haben wir gelernt, wie eine ideale Halfpipe auszusehen hat, die ParkDesigner haben uns gesagt, worauf es beim Bau und besonders im Unterhalt ankommt,“ erklärt Daniel Frutiger die Entwicklungsarbeit mit weltbekannten Cracks, wie dem schweizerischen Olympiasieger Gian Simmen, sowie Fahrern und Park-Designern aus dem Schweizer Boarder-Dorado Laax und dem österreichischen Kaunertal. „Theoretisch zeichnet eine gute Halfpipe vor allem die ideale Beschleunigungsphase im Kurvenradius aus. Im ständigen Feintuning mit den Top-Fahrern und Parkdesignern haben wir genau das in unserem Maschinenkonzept umgesetzt, wobei ‚unsere Pipes’ in den vergangenen Jahren praktisch zur Referenz für Wettbewerbs-Standards wurden.“ So baute das damalige Zaugg-Spitzenmodell der Pipe Monster- carvatech_SI_73x297 3 KAROSSERIE & KABINENBAU GMBH SCHLOSS OBERWEIS 2 A-4664 OBERWEIS, AUSTRIA TEL 0043 7612 63313-0 FAX 0043 7612 63313-57 OFFICE@CARVATECH.COM WWW.CARVATECH.COM 13.06.2006 11:24:40 Uhr 66_68_MM_7_07_336 Zaugg 07.11.2007 15:38 Uhr Seite 68 TECHNIK BESCHNEIUNG Von Eggiwil aus gehen die verschiedenen Modellreihen der HalfpipeFrässchleudern in Märkte auf der ganzen Welt. Linie die 18-Fuß-Olympia-Pipe in Turin 2006, bei zahlreichen aktuellen Bewerben und den nächsten Winterspielen im kanadischen Vancouver wird der Standard in der Flankenhöhe durch das neue 22-Fuß-Modell gesetzt. Vorteil Frästechnik „Damit haben wir allerdings wohl die Grenze des anbautechnisch Machbaren erreicht“, unterstreicht Daniel Frutiger. Auch bei den derzeit größten Pistenmaschinen der 350-kW-Klasse setzen Chassisstärke, Bodenhaftung und letztlich die Motorleistung der Trägergeräte die Grenzen für die maschinelle Erstellung von Halfpipes. Bei maximal 1 500 kg Anbaugewicht liegen heute die größten Zaugg-Pipefrässchleudern. Die Anbauvorrichtung und die Leistungsaufnahme lassen sich dabei spezifisch auf die Auf- MILLIONEN FAHREN AB auf klare Orientierung durch SITOUR. nahme und die Hydraulikkonfiguration des jeweiligen Raupenmodells ausrichten und selbst bei Fahrzeugwechseln problemlos anpassen. „Das ist unser großer Vorteil am Markt,“ stellt Daniel Frutiger heraus. „Im Gegensatz zu herstellereigenen Systemen bieten wir dem Endkunden die größte Freiheit in der Trägergerätewahl, gleichzeitig kann er unsere modularen Modelle ohne großen Aufwand anpassen und von den Vorteilen der Technologie profitieren.“ Diese liegen laut Daniel Frutiger vor allem im „aktiven“ Fräsverfahren: „Gegenüber reinen Schneid- oder Paddel-Anbauten transportieren wir einfach mehr Schnee.“ Das rechnet sich beim Erstangriff in den heute meist geländetechnisch vorgeformten Pipe-Arealen, wenn der frei steuerbare Auswurfkamin den heruntergearbeiteten Schnee gezielt zur Modellierung anwirft. Das bringt im Unterhalt wertvolle Zeit, wenn bremsender Neuschnee leicht und schnell in einem Übergang aus der bestehenden Pipe befördert werden kann. Und gerade die maschinelle Nachbearbeitung vereister Pipeflanken wäre ohne die rotierenden Gelenkfräshaspeln der Zaugg-Anbauten oft gar nicht möglich. Dabei ist der Betrieb laut Frutiger einfach und wartungsfreundlich: „Meist reicht unsere 1-2tägige Schulung, um die Grundlagen des Pipe-Designs zu vermitteln. Dazu bieten wir spezielle Hilfsmittel wie den elektronischen Neigungsmesser, an dem der Pistenraupenfahrer jederzeit die exakte Stellung der Fräse ablesen kann. Wir haben die Wartung an den Pipefräsen deutlich minimiert, und durch ihre leichte, selbsttragende Konstruktion entwickeln die Anbauten nur eine sehr geringe Belastung für die Trägergeräte.“ Der weltweite Markt für die Zaugg-Pipetechnologie stellt sich dabei je nach Stellenwert des Halfpipe-Angebots unterschiedlich dar. „In Nordamerika bieten viele Parks Halfpipes jeder Kategorie an. Diese haben bis zu drei unterschiedliche Anbauten im Einsatz. In Europa fahren die Betreiber meist nur ein Gerät, wobei wir allerdings auch hier einen Trend zur Diversifizierung beobachten. Davon profitiert unsere mittlere Baureihe Pipe Designer, die mit Flankenhöhen von 9 bis 13 Fuß den Bau hochwertiger und vor allem sichere Pipes für Anfänger und ambitionierte Fortgeschrittene erlaubt.“ Guten Zuspruch erfahren auch die kompakten Tube Designer, die an kleineren Pistenmaschinen oder handgeführt – z. B. an der Zaugg-Raupe „Snow Beast“ – den Bau und Unterhalt von professionellen SnowTubing-Kursen ermöglicht. Per Umbausatz lassen sich damit auch kleinere Halfpipes errichten und pflegen. tb i Infos: www.zaugg-ag.ch 3 für 80 Mio. Skifans in 8 Ländern auf 3 Kontinenten 3 Von St. Anton bis Kioicho Hills 3 Kompetenz und 40 Jahre Erfahrung des klaren Marktführers 3 100% und mehr Finanzierung Hier finden auch Sie die klare Lösung für Pistenleitsysteme. Sitour Marketing GmbH Bundesstraße 2a, 6063 Innsbruck-Rum, Austria Tel.: +43/(0)512/24805-0 Mail: office@sitour.at www.sitour.at Die Vielfalt macht’s: In den vereinigten Staaten haben Funparks mit einem breiten Pipe-Angebot oft mehrere Halfpipe-Fräsen im Betrieb. MOUNTAINMANAGER 7/2007 68 69_MM_7_07_329.Formatic 07.11.2007 15:40 Uhr Seite 69 TECHNIK FIRMEN NEWS FORMATIC: Neue Zentrale für Österreich Formatic hatte am 24. Oktober gleich doppelten Grund zum Feiern. So wurde die neue Österreich-Zentrale in Reith bei Seefeld offiziell ihrer Bestimmung übergeben, dazu kann man sich über 50 erfolgreiche Jahre im Schneebusiness freuen. Die neue Österreich-Zentrale in Reith bei Seefeld wurde offiziell ihrer Bestimmung übergeben: (V.l.) Thore Carlson, Peter Nuyttens, Export Manager, Herbert Penz, Service Österreich, Jürg Wülser, Erwin Auer, Formatic Österreich, Anita, Mats und Kaj Carlson. Fotos: dwl ros, Konferenz- und Serviceräumlichkeiten sowie Lagerräume für alle notwendigen Ersatzteile. Gäste aus ganz Österreich ließen es sich deshalb auch nicht nehmen, bei der Eröffnungsfeier am 24. Oktober vor Ort zu sein und sich selber ein Bild vom neuen Unternehmensstandort zu machen. Dabei gab es auch Gelegenheit, die Loipenmaschine Formatic X-Trail 170 und das Pistenfahrzeug Formatic GT 450 in der Modellversion 2008, das zur Auslieferung nach St. Anton/Arlberg bereit war, in Augenschein zu nehmen. Die engagierte Formatic-Crew um Mats und Thore Carlson sowie Erwin Auer und Herbert Penz stand für Fragen und Gespräche zur Verfügung, für das leibliche Wohl sorgten finnische und österreichische Schmankerl. Nach den überaus interessanten Gesprächen auf der Interalpin und den Erfolgen in Frankreich und der Schweiz möchte Formatic in dieser Saison auch in Österreich, Süddeutschland und Südtirol verstärkt auf sich aufmerksam machen. Dazu Mats Carlson: „Im kommenden Winter wird es wieder Demonstrationen von FORMATIC geben, wobei wir vor allem die neue Winde in den Blickpunkt rücken möchten. Für nächstes Jahr rechnen wir daher auch mit entsprechenden Aufträgen.“ i Infos: Pistengeräte GmbH Auland – Gstoag 123/9 A-6103 Reith bei Seefeld Tel. +43 (0) 5212 / 5 29 91, Fax +43 (0) 5212 / 5 29 91 / 15 erwin.auer@formatic.at, www.formatic.at Schon 1957 begann Kaj Carlson mit der Entwicklung von Überschneefahrzeugen und legte somit den Grundstein für das finnische Unternehmen Hydrolink Oy, das heute von seinen Söhnen Mats und Thore Carlson geführt wird. Unter dem Produktnamen „Formatic“ sind die finnischen Pistenfahrzeuge mittlerweile über die Länder Skandinaviens hinaus ein Begriff. Neuer Schwung Um den alpinen Raum optimal betreuen zu können, hat man Anfang August die neuen Räumlichkeiten in Reith bei Seefeld bezogen. Von hier aus will die Pistengeräte GmbH unter der Leitung von Erwin Auer in Zukunft Akzente setzen. Dazu hat man nun auf 300 m2 Platz für Bü- Die Formatic GT 450 und Formatic X-Trail 170 wurden zur Eröffnung der neuen Firmenzentrale präsentiert. 7/2007 MOUNTAINMANAGER 69 70_71_MM_7_07_331.Kässbohrer 07.11.2007 15:41 Uhr Seite 70 TECHNIK PISTENFAHRZEUGE Kässbohrer Geländefahrzeug AG: Für jeden das passende Angebot Gebrauchte PistenBully in Topzustand warten auf ihre neuen Besitzer. Fotos: Kässbohrer Geländefahrzeug AG Finden statt Suchen! Das war bei der 8. Internationalen Gebrauchtfahrzeug-Show bei Kässbohrer garantiert. In Laupheim fand jeder seinen neuen Gebrauchten! MOUNTAINMANAGER 7/2007 70 Wer am 21. September 2007 früh bei Kässbohrer vor Ort war, konnte das umfangreiche Angebot an gebrauchten PistenBully in aller Ruhe und Gründlichkeit sichten. Rund 130 gebrauchte PistenBully zu attraktiven Konditionen standen für die Kunden aus aller Welt bereit. Nirgendwo sonst gibt es eine vergleichbar große Auswahl an gebrauchten PistenBully in bekannter Kässbohrer-Qualität. Interessenten, die sich an diesem Tag für ihren neuen Gebrauchten entschieden, konnten sich einen speziellen Preisnachlass sichern. Mehr als 350 Kunden kamen zur Internationalen Gebrauchtfahrzeug-Show, die Kässbohrer nun bereits zum 8. Mal durchgeführt hat. 58 gebrauchte PistenBully wechselten dabei den Eigentümer. Schwer- punktmäßig sind es nach wie vor die Kunden aus den osteuropäischen Ländern, die diesen Marktplatz nutzen. Aber auch Gäste aus der Schweiz und Österreich, Frankreich und Italien und sogar aus dem Libanon und Saudi-Arabien nutzten diese Gelegenheit. Gebrauchte PistenBully sind auch nach Jahren noch sehr gefragt im Markt. Ihre lange Lebensdauer ist dabei das schlagkräftigste Argument. Gebrauchte PistenBully eignen sich ideal für einen Neuanfang im Skigebiet, aber auch für Spezialund Sondereinsätze sind sie die erste Wahl. Kompetente Unterstützung Kässbohrer bereitet die gebrauchten PistenBully individuell nach den 70_71_MM_7_07_331.Kässbohrer 07.11.2007 15:41 Uhr Seite 71 TECHNIK PISTENFAHRZEUGE Mit Sicherheit KRIWAN! Über 350 Kunden kamen zur 8. Internationalen Gebrauchtfahrzeug-Show. Vorstellungen und Wünschen der Kunden auf, als ECONOMY-, STANDARD- oder PREMIUM-Fahrzeug. Denn die Anforderungen der Gebrauchtfahrzeug-Kunden sind sehr unterschiedlich. Ein Kunde möchte die Fahrzeuge lieber weitgehend selbst aufbereiten. Ein anderer zieht die Qualität der PistenBully-Werkstätten vor und hat damit Garantie für sein Gebrauchtfahrzeug. Mit dem Kauf eines gebrauchten PistenBully bekommt der Kunde immer auch die hohe Serviceverfügbarkeit: 24 Stunden am Tag sind schnellste Unterstützung und Ersatzteillieferung garantiert. Dies gilt auch für Wartungs- und Verschleißteile für PistenBully, die schon 15 Jahre im Einsatz sind. Kompetentes Fachpersonal unterstützte die Interessenten bei der Auswahl des passenden PistenBully, erfahrene PistenBullyMonteure gaben technische Tipps für die Praxis. Bei der Gebrauchtfahrzeug-Show konnten die Kunden von Vorzugspreisen für Ersatzteile sowie kompletten Wartungspaketen profitieren. Informative Führungen durch das Kässbohrer-Werk sowie ein unterhaltsames Abendprogramm rundeten die Gebrauchtfahrzeug-Show ab. Wer keine Zeit hatte zur 8. Internationalen Gebrauchtfahrzeug-Show nach Laupheim zu kommen, findet viele interessante Informationen unter www.pistenbully.com in der Rubrik Top Gebrauchte. Hier gibt es das ganze Jahr hindurch aktuelle Angebote. Lösungen für die Wintertechnik KRIWAN Industrie-Elektronik Austria GmbH Die Stimmung ist bei Kässbohrer-Veranstaltungen immer gut! Campus 21 Liebermannstraße A03 501 A-2345 Brunn am Gebirge Telefon:+43 (0)1 86 670 - 21 180 Telefax:+43 (0)1 86 670 - 21 189 e-mail: info@kriwan.at home: www.kriwan.at 7/2007 MOUNTAINMANAGER 71 72_73_MM_7_07_333.Holleis 07.11.2007 15:46 Uhr Seite 72 TECHNIK FIRMEN NEWS Arctic Cat: Schnee im Blut – Ideale Geräte für echte Snowboys Arctic Cat – besessen von der Vision des perfekten Motorschlittens: Es gibt nichts, was nicht noch besser gemacht werden kann. Fotos: Arctic Cat Wenn es um Motorschlitten geht, gibt es nur ein Unternehmen, das kompromisslos seinen Weg nach vorne verfolgt – Arctic Cat. Das unermüdliche Streben nach Optimierungen und Verbesserungen in Design, Technik und Funktion führt zu unglaublichen Erfolgen – Jahr für Jahr werden die Schlitten noch besser. Arctic Cat gilt als Erfinder des Motorschlittens – vor 50 Jahren begann diese Leidenschaft, welche heute noch in jedem Motorschlitten von Arctic Cat spürbar ist. Twin Spar Chassis Der große Wurf der Arctic Cat-Ingenieure – das neue Twin Spar Alu Chassis – revolutioniert den Markt Achtung bissig – einmal losgelassen, ist ein Schlitten von Arctic Cat fast nicht mehr zurückzuhalten. MOUNTAINMANAGER 7/2007 72 72_73_MM_7_07_333.Holleis 07.11.2007 15:46 Uhr Seite 73 TECHNIK FIRMEN NEWS mit Gewichtsersparnis bei größerer Festigkeit und bedeutet das Rückgrat der Arctic Cat-Technologieführerschaft. reich ausgebaut. Wieder ein Stück weiter auf dem Weg, das Maximum aus der Motorleistung herauszuholen. Sitzt perfekt Echt sensibel Wer gut sitzt, fährt gut: perfekte Sitzposition durch das neue IRP (Infinite Rider Positioning)-System. Ausgehend vom neuen Twin Spar-Chassis befindet sich das Knie direkt über dem Fuß. Mit diesem 90-GradWinkel erreicht der Fahrer die ideale Position für das Vorwärtsfahren. Wer schnell nach hinten rücken will, auch kein Problem: Sitz, Lenker und Fußraster sind in nullkommanichts angepasst. Das hochgelobte „Diamond Direct Drive“Planetengetriebe übertrifft alle Erwartungen – so stellt man sich optimale Kraftübertragung vor! Der Schwerpunkt konnte damit noch tiefer gelegt werden, was die Kippsicherheit um einiges erhöht. Und noch etwas: Ab heuer gibt es für alle Sportmodelle den Rückwärtsgang auf Knopfdruck. Ausgebremst Richtig stark Die 2- und 4-Takt Motoren von Suzuki überzeugen mit mehr Kraft bei niedrigerem Spritverbrauch. Das Kühlsystem wurde weiter optimiert und die Performance im niedrigen und mittleren Drehzahlbe- Schnell fahren und gut bremsen gehören untrennbar zusammen – mit der doppelten, innenbelüfteten Bremsscheibe direkt auf der Antriebsachse hat Arctic Cat auch beim Stehenbleiben die Nase vorn. T60 NEW DIMENSIONS OF SNOWMAKING www.technoalpin.com Technik für Hochgefühle – seit Jahrzehnten das Markenzeichen von Arctic Cat. Weitere Informationen: Snopex SA CH-6850 Mendrisio Telefon: +41 (0) 91/ 6 46 17 33 sales@snopex.com, www.snopex.com Holleis Handels GmbH Saalfeldner Straße 41 A-5751 Maishofen Telefon: +43 (0) 6542 / 6 83 46-0 office@holleis.net, www.holleis.net A30 74_MM_7_07_332.Prinoth 07.11.2007 15:47 Uhr Seite 74 TECHNIK FIRMEN NEWS PRINOTH-Drivers-Club Event 2007: Mit 95km/h über die Olympia-Bobbahn in Igls Der PRINOTH Drivers Club ist mittlerweile zum In-Treffpunkt der Pistenfahrzeuglenker geworden. Beweis dafür: Zum letzten Treffen in Nordtirol kamen mehr als 80 Fahrer aus Südtirol, Oberitalien und Österreich. Die Teilnehmer am PRINOTH-Drivers-Club Event 2007. Fotos: Prinoth Gelockt hatte nicht nur die Freundschaft, die viele PRINOTH-Fahrer mittlerweile verbindet, sondern vor allem ein tolles Programm mit Paragleiten, Sommerbobfahrt und einem Essen in der alten Ritterkuchl von Hall. Das i-Tüpfelchen setzten zwei strahlend schöne Spätsommertage, die den Ausflug in die Tiroler Berge zum Erlebnis werden ließen. Treffpunkt der angereisten italienischen PRINOTH-Driver war der Firmensitz in Unterackern bei Sterzing, wo ihnen zuerst eine fachmännische Führung durch die Olympiafeeling auf der Bobbahn in Igls. MOUNTAINMANAGER 7/2007 74 neue Produktionsanlage geboten wurde. Technische Details und vor allem die Qualitäten von Leitwolf und Husky wurden ausgiebig diskutiert. Mit von der Partie war auch Paula Zin, eine der wenigen ClubberInnen, die sich in diese Männerwelt vorgewagt hat. Auf ins Abenteuer Mit dem Bus ging es von Sterzing über den Brenner nach Neustift im schönen Stubaital und mit der Elferbahn, einer Leitner-Qualitätsanlage, auf 1 793 m Seehöhe. Paragleiten im Tandemflug war für die wagemutigen Driver angesagt, während die andere Hälfte der Gruppe eine gemütliche Hüttenwanderung unternahm. Beide wurden mit herrlichen Ausblicken über die Nordkette belohnt. Abends stand ein Besuch in der legendären Ritterkuchl in Hall auf dem Programm. Für Unterhaltung sorgte die Wirtin selbst, die den österreichischen PRINOTH-Verkäufer zum edlen Ritter Franz schlug, der dann mit Burgherrin und Hofnarr über die PRINOTH-Knappen herrschen durfte. Für viele dürfte die Nacht in Innsbruck kurz geworden sein, denn früh morgens wurden sie für den zweiten Teil des Driver-Treffens wieder aus dem Bett geholt. Auf ging es zuerst zur Olympia-Bobbahn nach Igls, wo sich fast alle Driver in Vierer-Mannschaften und mit einer Höllengeschwindigkeit von gut 95 km/h in die Olympiakurven legten. Am Ziel erwarteten die Fahrer zünftige Riesenbrezeln, bevor es weiterging auf den Postkutscherhof in Axams, wo sich die Driver im Bierkistensteigen, Bogenschießen und Flying Fox maßen und den Ausflug gemütlich ausklingen ließen. 75_MM_7_07_335.Kaser 07.11.2007 15:48 Uhr Seite 75 TECHNIK FIRMEN NEWS Im Herbst 2007 hat Kaser das weiterentwickelte Model Kaser Skicarpet MY08 vorgestellt. Dabei erregt man mit einer ganzen Reihe an Neuerungen Aufsehen. Kaser Skicarpets punkten mit ihren durchdachten technischen Features. Fotos: Kaser KASER Skicarpet MY08: Feuerwerk an Innovationen Zu den wichtigsten Innovationen gehört sicherlich die Steuerung, eine Kaser iControl™. Mit dieser elektronisch programmierbaren Steuerung werden alle Funktionen des Förderbandes über TouchScreen mit integrierter SPS bedient. Einfaches und effizientes Handling sind damit garantiert. Pluspunkte und Hauptfunktionen der Steuerung sind: ? stufenlose Geschwindigkeitsregelung, ? Motorstromverbrauch, ? Anzeige Betriebsstunden, ? Fehler- und Alarmprotokoll, ? Service-Kontaktinformationen, ? Seriennummer und Softwareversion, ? Personenzähler mit programmierbaren Filter für Snowtubes oder Rodeln, ? individuelle Programmierung des Starttasters am Einstieg und Ausstieg, ? Staudiagnose aller Taster, ? Schalter und Sensoren, ? Programmierung Zeitschalter Heizanlage, ? Programmierung Alarmsignal, ? Trendvergleich zwischen Antriebstrommel und Umlenktrommel, ? individuelle Programmierung des Reset-Tasters unter Berücksichtigung der nationalen Normen, ? Sicherheitstest, ? Aktivierung bzw. Deaktivierung und Programmierung des Ultraschall-Bewegungsmelders am Einstieg, ? Übergeschwindigkeitstest, ? Backup (Sicherheitskopie) der Konfiguration der Anlage auf mitgelieferter SD-Karte, ? USB-Schnittstelle zum Downloaden der Konfigurationsparameter und des Fehler- bzw. Alarmprotokolls auf USB-Stick. Die Daten können dem Kaser Kundendienst per EMail gesendet werden, eventuelle Änderungen oder Updates werden dem Betreiber wiederum per E-Mail geschickt und über USB-Stick in die Kaser iControl™ Steuerung kopiert. Effizienter Betrieb Die Kaser Skicarpet Modellreihe MY08 verfügt außerdem über ein durchdachtes Energiesparpaket, das E.S.P.: Energy Saving Package. Dabei ermöglicht die Verwendung von Motoren in Energieeffizienzklasse 2, gesteuert von hochwertigen Frequenzumrichtern in Kombination mit einem Ultraschallsensor am Einstieg große Energieeinsparungen. Wenn sich ein Fahrgast dem Einstieg am Förderband nähert, startet der sensible Ultraschall-Bewegungsmelder das Band automatisch. Auf diese Art ist eine Beförderung ohne Wartezeiten möglich. Wenn gerade kein Gast transportiert wird, hält das Förderband automatisch nach einer bestimmten, vorher eingegebenen Zeit inne. Die Funktion ist vom Betreiber programmierbar und wird über das Einstecken einer Chipkarte aktiviert. Bei Interesse steht Ihnen das Kaser Team jederzeit gerne zur Verfügung. i Infos: www.skicarpet.com Große und kleine Gäste werden auf Kaser Skicarpets sicher transportiert. 7/2007 MOUNTAINMANAGER 75 76_77_MM_7_07_327 Sitour 07.11.2007 15:48 Uhr Seite 76 TECHNIK FIRMEN NEWS Dipl.-Kfm. Rainer Egen, GF SITOUR Marketing GmbH: Kundenwünsche haben Priorität Die Sitour Marketing GmbH hat sich mit Dipl.-Kfm. Rainer Egen einen zweiten Geschäftsführer an Board geholt, der über eine langjährige Erfahrung in der Branche verfügt. Der Mountain Manager hat ihn nach seinen Ambitionen und Zielen befragt. Dipl.-Kfm. Rainer Egen, Geschäftsführer der SITOUR Marketing GmbH. Fotos: SITOUR MM-FRAGE: „Sie leiten seit Anfang September gemeinsam mit Herrn Dr. Markus Schröcksnadel die Geschäfte der Sitour Marketing GmbH. Welchen Bezug hatten Sie vorher zum Unternehmen?“ Egen: „Ich war seit dem Jahr 2000 Geschäftsführer der feratel media technologies GmbH in Messkirch und bin im gleichen Jahr bei der feratel AG Prokurist geworden. feratel ist ein touristischer Anbieter und konzentriert sich auf 3 Kernbereiche: Telekommunikation wie z. B. Panorama-TV, Informationsund Reservierungssysteme und den Medienbereich, also die Vermarktung des touristischen Contents, den feratel in ihren Datenbanken hat. Durch meine 10-jährige Tätigkeit für das Unternehmen verfüge ich über sehr gute Marktkenntnisse und das notwendige Business-Know-how für meine Aufgaben bei der Sitour Marketing GmbH, die seit Februar dieses Jahres eine Tochtergesellschaft der feratel media technologies AG ist.“ MM-FRAGE: „Wie definieren Sie die Marktposition der Sitour Marketing GmbH, wo liegen die Stärken des Unternehmens?“ Egen: „Die Sitour Marketing GmbH mit Sitz in Innsbruck ist gemeinsam mit ihren Niederlassungen in Deutschland, Italien, Frankreich, der Tschechischen Republik, Slowakei, Japan, USA und Kanada Weltmarktführer im Bereich Pistenmarkierungen und Werbeflächen in Wintersportgebieten. Sitour betreut ca. 997 Skigebiete in Bezug auf Pistenkomfort und Sicherheit, wobei in diesen Regionen an die 100 Mio. Skifahrer unterwegs sind. In Österreich sind es mittlerweile 190 Skigebiete geworden, 100 in Italien, 65 Skiresorts in der Republik Tschechien und 38 Resorts in der Slowakei, die bei MOUNTAINMANAGER 7/2007 76 76_77_MM_7_07_327 Sitour 07.11.2007 15:49 Uhr Seite 77 TECHNIK FIRMEN NEWS Die neuen Glaspanoramatafeln sind eine Symbiose aus Glas, Technik und Information. uns unter Vertrag stehen. Ausgehend von der Idee, Sicherheit und Information für die Skifahrer über Werbung zu finanzieren, ist seit über 40 Jahren für alle 3 Partner, die Seilbahnunternehmen, die Werbewirtschaft und die Sitour GmbH, eine erfolgreiche Partnerschaft entstanden. Die Stärken des Unternehmens liegen in der jahrelangen Erfahrung und in der Innovationskraft. Wir entwickeln Angebote am Puls der Zeit und liefern für die Seilbahnbetriebe innovative und moderne Produkte.“ „Wo man Leidenschaft und Arbeit verbinden kann, bringt man überzeugende Leistungen“ MM-FRAGE: „Sie sind selber zu Fuß, mit Skiern oder dem Bike in den Bergen unterwegs, welche Vorteile bringen diese Erfahrungen für Ihre Tätigkeit?“ Egen: „Ich habe das große Glück, in einem Bereich zu arbeiten, in dem ich mich wohl und zu Hause fühle. Ich komme aus München, Berge sind schon in jungen Jahren meine Leidenschaft geworden. Überall wo man Leidenschaft mit seiner Arbeit verbinden kann, ist man in der Lage, überzeugende Leistungen zu bringen. Es ist für mich einfach wichtig, einen persönlichen Bezug zu haben, wenn man den hat – dann funktioniert alles Weitere ausgezeichnet.“ MM-FRAGE: „Um welche Aufgaben werden Sie sich konkret kümmern?“ Egen: „Ich führe die Geschäfte gemeinsam mit Dr. Markus Schröcksnadel. Unser Ziel ist es, uns noch intensiver um die Wünsche der Kunden zu kümmern und ihnen beratend zur Seite zu stehen. Das heißt, wir werden unser Beziehungsnetz zu unseren Partnern und Kunden verstärken und innovative Lösungen suchen. Dabei wird die Technisierung der Werbung immer wichtiger. Wir werden in diesem Winter einige Pilotprojekte starten, um noch flexibler zu werden. Plakate, die man bisher verwendet hat, sind oft den ganzen Winter gleich geblieben. Viele Kunden zeigen aber Interesse für kurzfristige Kampagnen und da sind Videowalls die idealen Informationsträger. Interaktive und bewegliche Infos sind interessanter als ein immer gleich bleibendes Bild.“ MM-FRAGE: „Welche Ziele haben Sie sich bzw. für Sitour gesteckt?“ Egen: „Nach unserer erfolgreichen Entwicklung in den letzten Jahrzehnten, setzen wir im Moment unseren Schwerpunkt auf das Erarbeiten kreativer Ideen und Technologien. Mit unserem engagierten Team, das derzeit aus 20 Mitarbeitern besteht, möchten wir an diese Erfolge anknüpfen und unsere Position als Marktführer weiter ausbauen.“ MM-FRAGE: „Was ist Ihrer Meinung nach wichtig, damit Sitour seine Marktposition stärken kann, wo sehen Sie Wachstumspotenzial?“ Egen: „Es wird weiterhin wichtig bleiben, professionelle Arbeit zu leisten und unseren Kunden höchste Qualität bieten zu können. Darüber hinaus werden wir unsere Produkte durch innovative Ideen weiterentwickeln und ergänzen. Hier ist auch die Zusammenarbeit mit feratel wichtig, die als Technologielieferant für die Pisteninformation fungiert. Diese Kooperation möchte ich verstärken und Synergieeffekte erzeugen und nutzen. Letztlich wollen wir natürlich auch international erfolgreich sein. In Österreich gibt es nicht mehr viele neue Skigebiete, aber im Osten entwickelt sich ein sehr dynamischer Markt, man denke nur an die Olympischen Winterspiele in Sotschi 2014.“ dwl www.ilf.com FASZI N ATI O N E N GI N E E R I N G SCHNEEANLAGENPLANUNG Ŷ,QWHUGLV]LSOLQlUH*HVDPWSODQXQJDXVHLQHU+DQG Ŷ %HVFKDIIXQJGHU6FKOVVHONRPSRQHQWHQLQNO $XVVFKUHLEXQJXQG9HUWUDJVZHVHQDPIUHLHQ0DUNW Ŷ 8QWHUVWW]XQJGHUgUWOLFKHQ%DXDXIVLFKW Ŷ /HLWXQJGHU,QEHWULHEQDKPH Ŷ =XVDPPHQVWHOOXQJGHU%HWULHEVXQG:DUWXQJVXQWHUODJHQ ILF Beratende Ingenieure ZT GmbH )HOGNUHX]VWUDH 5XPEHL,QQVEUXFN gVWHUUHLFK 7HO )D[ (PDLOLQIR#LENLOIFRP 7/2007 MOUNTAINMANAGER 77 78_79_MM_7_07_320 Petzl 07.11.2007 15:49 Uhr Seite 78 TECHNIK SICHERHEIT PETZL: Training für den Ernstfall Die Personenbergung aus Sessel- bzw. Kabinenbahnen gehört zu den gefährlichsten Aufgaben der Flugrettung. Zuverlässiges Material und eine optimale Ausbildung sind deshalb unumgänglich. Die Ausbildung zum Bergungsspezialisten beim ÖAMTC stellt hohe physische und psychische Anforderungen. Nur so wird sichergestellt, dass im Notfall alle Rettungsmaßnahmen reibungslos funktionieren. Ein Modul im Rahmen der umfassenden Schulung, die sowohl theoretisches wie auch praktisches Wissen vermittelt, beschäftigt sich mit der Seilbahnbergung. Sie zählt zu den gefährlichsten Einsätzen im alpinen Raum und wird deshalb in allen Details analysiert, vorbereitet und entsprechend trainiert. Aufgrund veränderter seilbahntechnischer Voraussetzungen hat der ÖAMTC gemeinsam mit PETZL dafür ein neues System entwickelt, das mittlerweile in ganz Österreich angewendet wird. Kernpunkt der Systemumstellung ist der Einsatz von 2 Flugrettern, deren Aufgaben exakt aufeinander abgestimmt wurden. Der MOUNTAIN MANAGER hatte im Oktober in Hintertux Gelegenheit, sich ein Bild von der Ausbildung, der engagierten Mannschaft und dem eingesetzten Material zu machen. Optimale Vorbereitung Vom 12. bis zum 14. Oktober trafen sich 12 HCMs (Hems Crew Members) und 6 Ausbilder zum Schulungsmodul VIII „Liftanlagen und Seilbahnen“ am Stützpunkt „Alpin 5“ in Hintertux. Der Stützpunkt, der so wie die Beispiele in St. Anton, Sölden, Lech und Patergassen nur im Winter betrieben wird, wurde 2003 neu errichtet und bietet auf Üben am 8er-Sessel mit Bubble in der Station. Fotos: dwl einer Fläche von 400 m2 modernste Gebäudetechnik und alle Einrichtungen, die für einen Helikopterstützpunkt nötig sind. Den Beginn der Ausbildungsmaßnahmen bildete ein Vortrag von Franz Mader, Betriebsleiter der Zillertaler Gletscherbahnen GmbH & Co KG, der die Aufgaben und Zuständigkeiten eines Betriebsleiters im Ernstfall sowie die technischen Daten der Fahrbetriebsmittel wie Klemmen oder Verriegelungsmechanismus von Kabinen vorstellte. Dann ging es hinauf zum 8er-Sessel Horbergbahn und zur 4 EUB Rastkogelbahn. Am Beispiel des 8erSessels wurden in Vorbereitung eines entsprechenden Helikoptereinsatzes am nächsten Tag in der Talstation alle Schritte geübt, die im Falle einer Bergung zu unternehmen sind. Als besondere Herausforderung erwies sich dabei das Absetzen des Retters an sich, der am Sessel für alle folgenden Aufgaben den geeigneten Landungs- bzw. Sicherungspunkt finden muss. Auch die Fixierung eventuell vorhandener Bubbles ist ein wichtiges Krite- Der Helikopter bringt die Flugretter zum Einsatzort, Ausbilder beobachten die Szene vom Boden aus. MOUNTAINMANAGER 7/2007 78 rium, bevor die Instruktion der Fahrgäste, die Verteilung der PetzlBergedreiecke und die Vorbereitung der weiteren Maßnahmen erfolgen können. Einblick in die Bergepraxis gab es dann in der Übung an der Rastkogelbahn. Hier wurden in 2 Umläufen mit Bergrettern besetzte Kabinen auf die Strecke gebracht und durch Anhalten der Bahn ein Notfall simuliert. 2 Flugretter wurden per Helikopter an einem 10 m langen Seil (Durchmesser 12 mm, Bruchlast 4 300 kg) mit der nötigen Ausrüstung zum Kabinendach verbracht. Einer der Retter leitete in der Folge die Sicherungs- und Rettungsmaßnahmen auf und in der Kabine, während der zweite bereits einen weiteren Flugretter aufnehmen und zum Einsatz bringen konnte. Um hier den Transport der Flugretter, des Materials und die anschließende Bergung der Personen schnell und effizient durchführen zu können, bedarf es einer optimalen Organisation und Einteilung – schließlich muss das Entleeren einer Seilbahn laut Gesetz innerhalb von 4 Stunden abgeschlossen sein. Die einzelnen Bergeschritte wurden auf Video festgehalten, sodass im Anschluss eine genaue Analyse 78_79_MM_7_07_320 Petzl 07.11.2007 15:49 Uhr Seite 79 TECHNIK SICHERHEIT Die Personen aus der Kabine werden abgeholt, transportiert werden bei einer Rotation maximal 3 Personen + 1 Flugretter. 1 Flugretter hat sich am Kabinendach gesichert und beginnt seinen Einsatz, der 2. Flugretter wird zum nächsten Bergeschritt geflogen. der Maßnahmen erfolgen kann. Nach jedem Einsatz fand eine Mannschaftsbesprechung statt, in der die Erfahrungen und aufgetretene Probleme diskutiert wurden. Petzl – 30 Jahre Erfahrung Alle eingesetzten Rettungs- und Sicherungsmaterialien (außer dem Bergetau am Helikopter), die man vor Ort zum Einsatz brachte, stammten von Petzl. Das Unternehmen, das auf eine 30-jährige Erfahrung verweisen kann, ist spezialisiert auf die Herstellung von persönlicher Schutzausrüstung gegen Absturz und bietet ein umfangreiches Sortiment an Gurten, Helmen, Verbindungsmitteln, Abseilgeräten, Stirnlampen etc. Bei der Produktion standen von Anfang an sinnvolle Innovationen sowie einfache, intelligente und effektive Lösungen im Blickpunkt, sodass Petzl-Produkte heute für ihre Qualität und Zuverlässigkeit bekannt sind. Gewährleistet wird das durch eine ISO 9001-Zertifizierung sowie eine Reihe von visuellen und individuellen Tests, denen die Produkte unterzogen werden. Seit 1992 ist jedes Stück der persönlichen Schutzausrüstung von Petzl mit einer Nummer gekennzeichnet, sodass jedes Produkt exakt eingeordnet und zurückverfolgt werden kann. i Infos: mberger@petzl.at Kursprogramm: Bergungsspezialist, Modul VIII Liftanlagen und Seilbahnen: ausgebildet wurden 12 HCM (Hems Crew Members) Kursleiter: Franz Kröll Trainer: Heli Mittermayr, Peter Lippert, Api Prugger, Markus Amon, Christian Hotter Petzl-Material/Auszug: PAW P63M: Riggingplatte ANNEAU C40: genähte Rundschlinge aus Gurtband Am’D TRIACT-LOCK (M34SL – M34BL – M34-TL): asymmetrischer Verriegelungskarabiner OK TRIACT-LOCK M33TL: symmetrischer Karabiner mit automatischem Verriegelungssystem BERMUDE C80: Rettungsdreieck ohne Schultergurtbänder für alle Größen VERTEX® BEST A16: Helm für Höhenarbeit und Rettung NAVAHO® BOD FAST C710F0: Mehrzweck-Auffanggurt und Haltegurt WALLSTEP C01: Trittleiter mit 7 Stufen GRILLON: Verbindungsmittel ASCENSION: Steigklemme ID: Abseilgerät Drahtseile für Neuanlagen, Reparatur und Wartung an Schlepp-, Sesselliften, kuppelbaren Bahnen, Hebetechnik Ausführen sämtlicher Wartungsarbeiten, Spleißen, Kürzen, Vergießen, Reinigen, Nachkonservieren • kurzfristige und flexible Montagezeiten • fachgerecht und individuell durch langjährige Praxiserfahrung (Meisterbetrieb in der 5. Generation) • auf Wunsch laufende Überwachung der aufliegenden Seile. Wir führen UVV-Regelüberprüfungen durch. Grießenbachstraße 35 • 83098 Brannenburg • Telefon +49 (0) 80 34 70 58 00 • Telefax +49 (0) 80 34 70 58 01 Mobil +49 (0) 170 8 62 23 99 • www.seilprofi-weiss.de • info@seilprofi-weiss.de 7/2007 MOUNTAINMANAGER 79 80_MM_7_07_321.Immoos 07.11.2007 15:53 Uhr Seite 80 TECHNIK SICHERHEIT IMMOOS: Kosten sparen bei der Bergungsorganisation Mit einer Optimierung der Bergungsorganisation können die Seilbahngesellschaften viel Geld einsparen: Dies bewies die Firma IMMOOS mit der eindrücklichen Neuorganisation der Bergung bei den Bergbahnen Fiss. Die Bergbahnen Fiss betreiben zurzeit neun Kabinen- und Sesselbahnen. Zählt man alle vorhandenen Berge-Einrichtungen zusammen, sind es 39 Ausrüstungen. Die IMMOOS GmbH, Bergungsspezialist aus der Schweiz mit einer Zweigniederlassung in Lauterach (A), hat in Zusammenarbeit mit den Bergbahnen Fiss eine BergungsopSicherheit bei Seilbahnen mit dem „IMMOOS Bergesystem Typ Bergrettung Tirol“. Foto: IMMOOS timierung vorgenommen, welche nun auch behördlich bewilligt wurde. „Durch das Zusammenlegen der Bahnen in einen Bergesektor mit einem zentralen Materialdepot sind nun insge- bildungskosten verringert werden. 9/EG als Teilsystem zertifiziert wursamt nur noch neun Berge-Einrichtungen erforderlich“, Für Seilbahngesellschaften mit de. Zu Ausbildungszwecken baute erläutert Beat Immoos, Geschäftsführer und Gründer der mehreren Sessel- und Kabinenbah- die Bergrettung Tirol im Jamtal eine IMMOOS GmbH. Eine gewaltige Reduktion, wodurch es nen bringt eine Optimierung der Übungsbahn. In Zukunft werden klar auf der Hand liegt, dass sich eine Bergungsoptimie- Bergung auf jeden Fall eine Verbes- alle Bergretter im Jamtal mit dem rung lohnt. Auch in finanzieller Hinsicht – denkt man nur serung. Auch bei einem Neubau ei- „IMMOOS Bergungssystem Typ mal an die notwendigen Aufwendungen für Wartungsar- ner Anlage ist es sinnvoll, nicht ein- Bergrettung Tirol“ zu Seilbahnretbeiten wie jährliche Sachkundigenprüfung oder den Er- fach eine gewisse Anzahl an neuen tern ausgebildet. In wenigen Jahsatz der Textilteile nach Ablauf der Lebensdauer. Bergungssystemen zu kaufen, son- ren werden somit viele Bergretter Da das Material zudem vereinheitlicht wird, arbeiten alle dern gleichzeitig die Möglichkeit ebenfalls für Seilbahnrettungen Retter mit dem gleichen Material, wodurch auch die Aus- einer Optimierung zu prüfen. Die ausgebildet sein. „Wir glauben, Firma IMMOOS konnte mit einer dass das auch eine positive NachBergungsoptimierung schon bei ei- richt für die Seilbahngesellschaften Rechtliche Aspekte nigen Bahngesellschaften für hohe ist, die damit die Möglichkeit haDas „IMMOOS Bergesystem Typ Bergrettung Tirol“ ist ben, bei Bedarf auf die entspreKosteneinsparungen sorgen. nach den europäisch harmonisierten CEN-Normen chend ausgebildeten Bergretter zuIntensive Zusammenarzertifiziert. Grundsätzlich stellt sich die Frage, ob die rückzugreifen“, betont Beat Imbeit mit der Bergrettung Bergretter diese Ausrüstung auf den Anlagen einsetzen moos. „Ein weiterer Vorteil ist, dass IMMOOS entwickelte mit der Lan- die Seilbahnbediensteten und die dürfen. Dies ist möglich unter folgenden Voraussetdesleitung des Bergrettungsdiens- Bergretter mit dem gleichen Berzungen: ? Bei einer neuen Anlage werden diese mit der Betes Tirol ein kompetentes und zu- gungsmaterial arbeiten und somit triebsbewilligung von der Behörde genehmigt. verlässiges Bergungssystem, das auch gemischt in Rettungsequipen ? Bei einer bestehenden Anlage handelt es sich nach nach der Seilbahn-Richtlinie 2000/ eingesetzt werden können.“ Die dem österreichischen Seilbahngesetz (bei einer Änrechtlichen Aspekte zum Einsatz eiderung der Berge-Einrichtung) um einen Umbau nes Bergesystems werden nachfolIMMER AKTUELL MIT MM ONLINE der Anlage. Demzufolge ist eine Eingabe an die Begend erläutert. IMMOOS hat in hörde erforderlich (Kabinenbahnen an BMVIT, Sesdieser Angelegenheit ein großes selbahnen an die Landesbehörde). Fachwissen und hat schon für ver? Unter Vorlage der entsprechenden Dokumente wird schiedene Seilbahngesellschaften von der Seilbahnbehörde die Bewilligung erteilt. die Eingabe-Unterlagen erstellt. www.mountain-manager.com MOUNTAINMANAGER 7/2007 80 81_MM_7_07_303 GIFAS 07.11.2007 15:54 Uhr Seite 81 TECHNIK ELEKTROTECHNIK GIFAS-ELECTRIC GmbH aus Eugendorf hat sich darüber Gedanken gemacht, wie die vorgeschriebenen periodischen Überprüfungen möglichst einfach und kosten- bzw. zeitsparend durchgeführt werden können. Das Ergebnis ist der „EasyCHECK“. Periodische Überprüfungen der elektrischen Betriebsmittel leicht gemacht Über einen zusätzlichen Prüfadapter können auch sämtliche Drehstromgeräte ohne Zerlegen überprüft werden. Archivierungs-WEB-Software Easy Check: mobiler Prüfkoffer. Sämtliche seilbahntechnischen Anlagen, aber auch Hebezeug, Leitern, sicherheitstechnischen Einrichtungen und elektrische Anlagen müssen einer periodischen Überprüfung zugeführt werden. Genauso ist es aber auch bei allen elektrischen Betriebsmitteln, wie z. B. Leuchten, Verlängerungen, mobilen Verteilern, Bohrmaschinen, Winkelschleifern, Kabelrollen, sämtlichen steckbaren elektrischen Geräten bis hinauf zur Schneekanone. Alle diese Geräte werden ja im Normalfall nicht bei der Anlagenüberprüfung mit überprüft. Außerdem müssen diese Geräte ja einer jährlichen Überprüfung unterzogen werden. Weiters wird ausdrücklich ein schriftliche Dokumentation der Messergebnisse gefordert. Ein enormer Aufwand, der mit EasyCHECK wegfällt. GIFAS-ELECTRIC GmbH reagiert mit der Einführung des EasyCHECK auf die veränderten Normen (Prüfung nach Instandhaltung und Änderung sowie wiederkehrende Prüfung elektrischer Geräte ÖVE/ÖNORM E 8701-1; ÖVE/ÖNORM E 8701-2-2 sowie DIN VDE 0701; DIN VDE 0702). Auch in der Arbeitsmittelverordnung(AMVO) in Österreich bzw. bei den Berufsgenossenschaften in Deutschland sind diese Prüfungen verankert. Der EasyCHECK wurde nach der Norm EN 61010-1 vom TÜV-Saarland geprüft. Die Bedienerfreundlichkeit und der Anwendungsumfang und somit der Kundennutzen konnte mit der Einführung des EasyCHECK nochmals erheblich gesteigert werden. Um eine große Anzahl von zu prüfenden Geräten erfassen und bearbeiten zu können, entwickelte GIFAS eine entsprechende Software als Ergänzung zum EasyCHECK. Die Kommunikation mit dem EasyCHECK erfolgt über eine Ethernetschnittstelle. Kernstück der testerseitigen Software ist ein Web-Server welcher über den Web-Browser bedient werden kann. Es muss daher keine zusätzliche Software auf dem zur Bedienung vorgesehenen Rechner installiert werden. Nach einer zuvor erstellten Prüfliste werden die Prüfergebnisse den Gerätestammdaten hinzugefügt. Einzelprüfungen sind jederzeit möglich. Somit hat man immer einen aktuellen Überblick über die Prüfergebnisse, kann verschiedene Listen und Auswertungen generieren und Geräteeinzeldaten, wie z. B. das letzte Prüfergebnis abfragen und ausdrucken. Man kann vor Ort die gesamte Messung durchführen und die Daten werden in die Datenbank übernommen. Weiter können die Messergebnisse auch in Betriebsleiter-Softwareprogramme übernommen werden. Verwaltung von Gerätestammdaten Die Stammdaten, wie Type, Seriennummer, Inventarnummer, Hersteller, elektr. Daten, Art des Messverfahrens, Prüfergebnis etc. können erfasst und ausgewertet werden. Für eine größtmögliche Transparenz ist eine Geräteverwaltung für verschiedene Standorte möglich (Abteilungen, Tochterfirmen, unterschiedliche Gesellschaften). Die Geräte sind den Mandanten zugeordnet und somit übersichtlich gegliedert. Prüflisten Prüflisten werden nach individuellen Kriterien erstellt. Sie können nach Prüfdatum, Abteilung, Gerätetype, Hersteller oder bestimmten Geräten eine Prüfliste erstellen. as 7/2007 MOUNTAINMANAGER 81 82_MM_7_07_330 Teufelberger 07.11.2007 15:56 Uhr Seite 82 TECHNIK FIRMEN NEWS Teufelberger investiert in St. Aegyd Die TEUFELBERGER Seil Ges.m.b.H., Hersteller von Spezialstahlseilen für Seilbahnen, Pistenwinden, Forstanwendungen und Krane eröffnete am 21. September nach 7 monatiger Bauzeit ihr neues Rope Technology Center am Standort Wels. Am 19. Oktober lud das Unternehmen seine Kunden in das Werk St. Aegyd ein, wo ebenfalls kräftig investiert wurde. „Der Produktionsstandort in St. Aegyd, der 2001 von der Voest Alpine Austria Draht übernommen wurde, ist Kompetenzzentrum für Seilbahn- und Kranseile. Um die hohen Qualitäts-, Innovations- und Mengenansprüche unserer Kunden zu erfüllen, wurden für den Standort zusätzliche Maschinen angeschafft“, so Dr. Roland Konrad, Geschäftsführer der TEUFELBERGER Kunden verfolgen die Präsentation von „TEUFELBERGER ihr technischer Partner in Stahlseilanwendung“ im Werk St. Aegyd. Fotos: Teufelberger Seil Ges.m.b.H. bei der Präsentation der neuen Maschinen im Werk St. Aegyd. Von der Leistungsfähigkeit der neuen Maschinen durften sich die Kunden bei einem Werksrundgang selbst überzeugen. Zusätzliche Informationen erhielten die Kunden bei einer Präsentation zum Thema „TEUFELBERGER ihr technischer Partner in Stahlseilanwendung“ vom Technischen Leiter Peter Baldinger, sowie bei einem Fachvortrag von Robert Traxl, Leiter Forschung & Entwicklung. Abgerundet wurde das Programm durch einen Besuch des Tourismus- und Wallfahrtsortes Mariazell, wo sich Kunden und Mitarbeiter der Firma TEUFELBERGER bei einem gemeinsamen Abendessen zum Gedankenaustausch einfanden. Zur allgemeinen Unterhaltung trugen eine Modenschau der Modeschule Ebensee, mit TEUFELBERGER Kreationen (s. Foto), sowie ein Kabarett von Dr. Wiesbauer bei. Bis zum Jahr 2011 werden an den beiden Standorten insgesamt 12 Mio. € investiert. Diese Investitionen sind ein wichtiger Schritt in Richtung höchste Produktqualität und Ausbau der Produktionskapazität, um die stän- Auch das gibt es – wenn auch nur als Event-Gag: Mode aus TEUFELBERGER Stahlseilen. MOUNTAINMANAGER 7/2007 82 dig steigende Nachfrage nach TEUFELBERGER Stahlseilen in Zukunft optimal zu befriedigen. 6000 km Stahlseile pro Jahr Die TEUFELBERGER Seil Ges.m.b.H mit ihren 190 Mitarbeitern versorgt von ihren beiden Produktionsstandorten Wels und St. Aegyd Kunden aus aller Welt mit rund 6 000 Kilometern Stahlseile pro Jahr. Zu den Hauptabnehmern zählen sowohl große Kranhersteller wie Palfinger und Liebherr, als auch direkte Endkunden wie zum Beispiel große Bauunternehmen. Der weltweite Vertrieb erfolgt über ein Netzwerk an Stützpunkthändlern. Im Geschäftsfeld Seilbahn arbeitet TEUFELBERGER intensiv mit den führenden Anlagenbauern zusammen, die weltweit Großprojekte realisieren. Zwei dieser Großprojekte, die 2007 mit TEUFELBERGER Stahlseilen aus St. Aegyd ausgestattet wurden, sind der Trassexpress (6 litziges LOSTRETCH® Seil in SUPERFILL® Ausführung, Länge: 5 870 m, Durchmesser: 56 mm) am Schmitten/Zell am See, sowie die Erneuerung der Teilstrecke 1 und 2 der DachsteinKrippensteinbahn (4 vollverschlossene Tragseile, Gesamtlänge: 7 800 m, Durchmesser: 42 mm). i Infos: www.teufelberger.com 83_334.Dopp_Lehrl 07.11.2007 11:10 Uhr Seite 83 TECHNIK FIRMEN NEWS Der Seilbahnspezialist Doppelmayr legt seit jeher großen Wert auf die Ausbildung von Lehrlingen. Mit Anfang September 2007 haben nun weitere 21 Jugendliche ihre berufliche Ausbildung begonnen. Mit den 21 Neuzugängen werden derzeit bei Doppelmayr bzw. LTW in Wolfurt 70 Lehrlinge ausgebildet. Angeboten werden die Lehrberufe Maschinenbautechniker, Stahlbautechniker, Maschinenmechaniker, Konstrukteur, Elektroanlagentechniker, Anlagenelektriker und EDV Techniker. Das größte Interesse herrscht naturgemäß am Beruf des Stahlbautechnikers, sodass Doppelmayr für diesen Bereich derzeit 24 Lehrlinge ausbildet, gefolgt von 21 Maschinenbau- und 10 Elektroanlagentechnikern. Eingesetzt werden dabei 10 Ausbilder, von denen 9 ihre Berufslaufbahn ebenfalls mit einer Lehre bei Doppelmayr begonnen haben. Ihre regelmäßige fachliche und pädagogische Weiterbildung stellt sicher, dass die Auszubildenden beste Bedingungen zum Lernen vorfinden. Bei der Auswahl geeigneter Lehrlinge ist Doppelmayr Interesse und Engagement der jungen Leute wichtig. Dazu werden im Vorfeld, so Ausbildungsleiter Georg Dür, die Einstiegskriterien für die Berufsschule in Mathematik und das logischgraphische Verständnis getestet, an zwei berufspraktischen Tagen wird zur Beurteilung des handwerklichen Geschicks ein Werkstück gefertigt. Außerdem fließen die aktuellen Zeugnisse in die Gesamtbeurteilung ein. 2007 haben sich für die 21 ausgeschriebenen Lehrstellen 150 Jugendliche beworben, sodass man bei Doppelmayr über genügend Nachwuchskräfte verfügt. Während der Ausbildung verbringen die Lehrlinge ca. 50 % der 3,5 bis 4-jährigen Lehrzeit in der Lehrwerkstatt, den Rest der Zeit in den jeweiligen Abteilungen, die der Ausbildung im angestrebten Beruf DOPPELMAYR: In die Zukunft investiert Doppelmayr bietet seinen Lehrlingen hervorragende Berufs- und Zukunftschancen. Foto: Doppelmayr entsprechen. Ausgewogenheit zwischen Theorie und Praxis wird im gesamten Verlauf der Lehre groß geschrieben. Darüber hinaus haben die Lehrlinge auch Gelegenheit, eine Reihe von Schulungen und Kursen zu besuchen und von den Sozialleistungen eines großen Unternehmens zu profitieren. Durch die internationalen Kontakte von Doppelmayr können die Auszubildenden im Rahmen des Leonardo-Projekts 3 bis 4 Wochen im EU-Ausland Erfahrungen sammeln. Beste Voraussetzungen Um eine qualitativ hochwertige Ausbildung zu garantieren, wurde bereits 1979 eine eigene Lehrwerkstätte eingerichtet. 2007 hat man auch in diesen Bereich wieder kräftig investiert, sodass mit Beginn des neuen Lehrjahres eine neue Lehr- werkstätte bezogen werden konnte. Damit findet die Grundausbildung für die Elektro- und Metallberufe nun auf 770 m2 statt. Mit dieser neuen Lehrwerkstatt und drei Lehrlingsbereichen in der Produktion stehen nunmehr über 1 600 m2 für die Ausbildung zur Verfügung. Dass auch die Lehrlinge selbst das Angebot bei Doppelmayr zu schätzen wissen, zeigt ein Blick auf die Homepage, die von ihnen selbst gestaltet wird (www.lehre-beidoppelmayr.at). So erklärt etwa Marcel S. aus Dornbirn, Konstrukteur-Lehrling: „Nachdem mir klar wurde, dass ich eine Lehre beginnen werde, stellte sich mir die Frage, in welchem Beruf ich meine Ausbildung starte. Daher schnupperte ich in den verschiedensten Betrieben. Glücklicherweise auch bei der Firma Doppelmayr. Bereits während der berufspraktischen Tage konnte ich mir ein gutes Bild der Firma machen. Wichtige Gründe, die Lehre bei Doppelmayr zu beginnen: Doppelmayr ist ein sehr interessantes, weltweit tätiges Unternehmen, es gibt gute Möglichkeiten zur Weiter- bzw. Fortbildung und Möglichkeiten, sich nach der Lehre im Unternehmen weiterzuentwickeln... Mir gefällt das gute Arbeitsklima, das unter den Mitarbeitern und Lehrlingen besteht. Daher kann ich die Firma als Ausbildungsstelle nur weiterempfehlen!“ dwl 7/2007 MOUNTAINMANAGER 83 U4_MM_7_07_Compac 07.11.2007 11:09 Uhr Seite 1