Landesverband Bayern der Gehörlosen e

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Landesverband Bayern der Gehörlosen e
Landesverband Bayern der Gehörlosen e.V.
6. Bayerisches Landestreffen der Gehörlosen in Nürnberg
Das war das 6. Bayerische Landestreffen der Gehörlosen vom 21. bis 25. Mai 2008 in Nürnberg
Berichte: Gerhard Jandy
Inhalt
Seite
Mittwoch, 21. Mai 2008:
Eröffnung des 6. Landestreffens der Gehörlosen
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Informationsveranstaltung „Telekommunikationsvermittlungsdienste“
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Donnerstag, 22. Mai 2008:
Landesseniorentreffen und Vortrag „Geschichte über den gehörlosen Maler Paul Ritter“
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„Ein Gehörloser auf einer Bergtour in Peru“ Vortrag von Wolfgang Schmidt
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„Ein Gehörloser bei den Papuas in Neu-Guinea“ Vortrag von Carlos Michaud (Schweiz)
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Riesenkickerturnier
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Aufführung des Deutschen Gehörlosentheaters „Elektra“
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Freitag, 23. Mai 2008:
Landesfrauentag,Vortrag „Altersarmut bei Frauen Warum bekommen Frauen weniger Rente?“
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Afrika-Forum
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Fränkischer Kulturabend
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Samstag, 24. Mai 2008:
Fußballspiel „Gehörlose Altinternationale – Alte Herren 1. FC Nürnberg“
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Ökumenischer Gottesdienst
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Festabend
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Sonntag, 25. Mai 2008:
Frühschoppen mit Ausklang
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Allgemeines Beiprogramm
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Info-/Ausstellungsstände in der Meistersingerhalle
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Mittwoch, 21. Mai 2008:
Eröffnung des 6. Landestreffens der Gehörlosen
(Historischer Saal im Rathaus – über 300 Teilnehmer, 15:00 – 18:00 Uhr)
Mit den Worten „Herzlich willkommen!“ begrüßte der Landesvorsitzende Rudolf Gast alle Anwesenden. Ganz
besonders wurden die Vertreter des öffentlichen Lebens, der öffentlichen Institutionen und der
Fachverbände begrüßt.
Folgende Vertreter des öffentlichen Lebens und der Einrichtungen waren anwesend:
- Renate Blumenstetter, Stadträtin und in Vertretung des Oberbürgermeisters,
- Eugen Ehmann, stellvertretender Regierungspräsident Mittelfrankens,
- Catrin Seel, Bezirksrätin und in Vertretung des Bezirkstagspräsidenten Mittelfrankens,
- Dr. Norbert Kollmer, Vizepräsident vom Zentrum Bayern Familie und Soziales,
- Bernhard Amend, Direktor der Bezirksverwaltung Mittelfranken,
- Martin Burkert, SPD-Mitglied des Bundestages,
- Karl Freller, Mitlied des Landtages, in Vertretung der CSU-Landtagsfraktion,
- Angelika Weigert, SPD-Mitglied des Landtags,
- Stefan Schuster, SPD-Mitglied des Landtags,
- Andrea Loos, CSU-Stadträtin,
- Silvia Rauch, CSU-Stadträtin,
- Kirchenrat und Pfarrer Joachim Klenk, Evangelische Gehörlosenseelsorge
- Johannes Kröner, Pastoralreferent,
- Dr. Josef Pettinger, Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe Bayern,
- Juliane Rode, Vorsitzende des Berufsfachverbandes Gebärdensprachdolmetscherinnen,
- Cornelia von Pappenheim, Präsidentin der Bayerischen Gesellschaft,
- Burkard Hochmuth, Geschäftsführer des Gehörlosen Institut Bayern,
- Reinhard Müller, Dipl.Sozialpädagoge, Sozialdienst für Hörgeschädigte Mittelfranken,
- Gudrun Gärtner, Dipl.Sozialpädagogin, Sozialdienst für Hörgeschädigte Oberfranken,
Rudolf Gast eröffnete seine Ansprache mit der Aussage, dass das Landestreffen kein Volksfest ist, sondern
eine Möglichkeit zur Begegnung untereinander, da Gehörlose und Hörbehinderte auf dem Land weit
verstreut und einsam leben. Auch ist das Landestreffen ein Forum zur Begegnung von Gehörlosen und
Hörenden.
Das Afrikaprojekt ist der Stolz des Landesverbandes, führte der Landesvorsitzende weiter aus. Unter dem
Dach des Landesverbandes werden in Masaka/Uganda immer mehr gehörlose Kinder in der Schule
unterrichtet.
Unterdessen traf die Sozialstaatsministerin Frau Christa Stewens, in Vertretung des Herrn
Ministerpräsidenten, ein. Sie wurde herzlich begrüßt.
Rudolf Gast sprach das Bayerische Behindertengleichstellungsgesetz (BayBGG) an. Der Landesverband
gab eine Stellungnahme zum Entwurf zur Änderung des BayBGG ab. Er zeigt sich herb enttäuscht, dass
seine Stellungnahme nicht mitberücksichtigt wurde.
Das Projekt „Integration Taubblinder Menschen“ (ITM) läuft Ende Oktober 2008 aus. Rudolf Gast bat um
Unterstützung des Projektes als Dauerförderung. Er dankte dem Sozialministerium für die Unterstützung der
Sozialdienste und für die Förderung des Gehörloseninstituts (GIB.) und verschiedener Gehörlose
betreffende Projekte. Der Stadt Nürnberg wurde auch für die Förderung diverser Einrichtungen und Projekte
gedankt.
Es erging an alle eine herzliche Einladung zu allen Veranstaltungen des Landestreffens in der
Meistersingerhalle.
Frau Sozialministerin Christa Stewens kam zu Wort. Ihre Rede wurde von der
Gebärdensprachdolmetscherin Rita Wangemann in die Gebärdensprache übersetzt. Mitten unter den
gehörlosen Besuchern dolmetschte Marion Rexin, denn in den hinteren Reihen konnte man schlecht bis
nach vorne schauen. Frau Stewens freute sich, dabei sein zu dürfen, trotz ihres verspäteten Erscheinens.
Sie richtete herzliche Grüße vom Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Günter Beckstein aus.
Der Abbau von Barrieren ist das Schlagwort, so Stewens. Es sind noch viele Barrieren vorhanden. Das
BayBGG hat sich bewährt, doch sind Verbesserungen und Änderungen nötig. Stewens ging kurz auf die
Entstehung des Gesetzes ein. Das Bundesbehindertengleichstellungsgesetz und das BayBGG wurden
geschaffen, um Barrieren für Menschen mit Behinderungen abzubauen. Zu der Stellungnahme des
Landesverbandes meinte sie, dass es schwierig sei, Anliegen der Gehörlosen mit einzubauen, da sich die
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kommunalen Spitzenverbände dagegen sperren. Aber man bleibe am Ball, um die Situation für Gehörlose
weiter zu verbessern. Verbesserungen wird es jetzt im Bereich der Baumaßnahmen und für seelisch
behinderte Menschen geben. Das BayBGG wird unbefristet sein, so Stewens.
Die Gründung des GIB. wurde auch angesprochen. Es besteht heuer seit 10 Jahren. Hier wird die
Kommunikation von Hörenden und Gehörlosen in Bayern stetig verbessert, somit wurde ein Anliegen des
Landesverbandes vom Freistaat aufgegriffen.
Die Zusammenarbeit des Sozialministeriums und des Landesverbandes gestaltet sich als gut, betonte Frau
Stewens. Sie wünschte dem Landestreffen einen guten Verlauf und bedankte sich bei den Organisatoren
und Mitarbeitern.
Frau Stadträtin Renate Blumenstetter, Vertreterin des Schirmherrn Oberbürgermeister Maly, begrüßte alle
herzlich im historischen Rathaussaal. Sie erläuterte kurz die Geschichte des schönen Saales und sagte, für
das Landestreffen habe man einen schönen und würdigen Ort ausgewählt.
Die Stadt Nürnberg unterstütze das Zusammenleben der Hörenden und Hörgeschädigte in vielfältiger
Weise, so Frau Blumenstetter. Hier wurden das Gehörlosen-Zentrum in Eibach, die Einrichtung des
Stadtverbandes Nürnberg in der Hillerstraße und einiges mehr genannt.
Sie dankte dem Landesvorsitzenden Gast und dem Organisator Werner Schulz, sowie ihren Mitarbeitern für
die Arbeit und Vorbereitung des bedeutenden Treffens.
Der Landtagsabgeordnete Karl Freller überbrachte Grüße des Vorsitzenden der CSU-Landtagsfraktion
Georg Schmid und wünschte dem Landestreffen alles Gute. Er ging kurz auf seine persönliche Situation ein,
berichtete von seinen drei Operationen am Ohr, die gut verliefen. Dabei wurde er sich mit seiner möglichen
Taubheit als Folge der Krankheit bewusst.
Als Kulturstaatssekretär ging er auf die Situation der Schulen für Gehörlose in Bayern ein. Er findet es gut,
dass in den Schulen verstärkt Gebärdensprache eingesetzt werde. Seine Rede wurde vom
Gebärdensprachdolmetscher Holger Rupert in die Gebärdensprache übersetzt.
Nun trat der Gebärdenchor, bestehend aus 13 gehörlosen Frauen im Dirndl aus Nürnberg, auf. Die
Bayernhymne wurde angestimmt, man sang und gebärdete das Lied „Gott mit Dir, du Land der Bayern“.
Es folgte dann eine kleine Aufführung des KOFO Augsburg und VIKOFO Nürnberg mit weißen Händen
hinter einer Wand, die miteinander verkettet waren.
Frau Staatsministerin Stewens durfte die Hände durch Bandschnitt der weiß-blauen und weiß-roten Bänder
befreien. Die Hände wurden sinnbildlich befreit, um frei und ohne Zwang gebärden zu können.
„Herzlich Willkommen zum 6. Landestreffens in Bayern“ gebärdeten weiße Hände hinter der Wand. Zugleich
stiegen mit einem Knall Konfetti und weißblaue Luftballons in die Höhe.
Rudolf Gast erklärt nun das Landestreffen hiermit für eröffnet und lud alle zu einem Sektumtrunk ein.
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Mittwoch, 21. Mai 2008:
Informationsveranstaltung „Telekommunikationsvermittlungsdienste“
(Historischer Saal im Rathaus - 180 Zuschauer, 17:00 – 18:00 Uhr)
Zur Einleitung ging Rudolf Gast wieder auf die Stellungnahme des Landesverbandes zur Änderung des
BayBGG ein. Darin wurde auch gefordert, einen Telekommunikationsdienst für Hörgeschädigte in Bayern
einzuführen, was aber auf taube Ohren stieß. Dies wurde zum Anlass genommen, heute eine
Informationsveranstaltung über Telekommunikationsvermittlungsdienste durchzuführen.
Der Moderator und Beisitzer des Bezirksverbandes der Hörgeschädigten Schwaben Bernd Schneider
begrüßte die Referenten Holger Ruppert von Telesign, Susanna Graf von Tekos und Sabine Broweleit von
Tess. Diese „Firmen“ sind Telekommunikationsdienste für Hörgeschädigte und Hörende, sozusagen die
Brücke über das Telefon. Die Brückenfunktion übernehmen erfahrene Gebärdensprachdolmetscher. Bernd
Schneider erläuterte per Bildschirmpräsentation die Geschichte der modernen Telekommunikation. Das
Telefon ist für Hörende von entscheidendem Vorteil, da über die Ferne ein direktes Zwiegespräch möglich
ist, so Schneider. Die Erfindung „Telefon“ blieb dem Gehörlosen aber bis vor kurzem verwehrt. Jedoch ist es
für den Gehörlosen das Telefonieren wichtig, um unabhängig zu sein und die gleichen Möglichkeiten wie
Hörende zu haben. Bis heute existieren in Deutschland drei Telekommunikationsdienste für Gehörlose,
Tess, Telesign und Tekos.
Frau Susanna Graf stellte die Einrichtung „Telekommunikationsservice für Gehörlose - Tekos“, angesiedelt
bei dem Gehörlosenverband München und Umgebung (GMU), vor. Die Einrichtung gibt es seit 1986, damals
noch unter dem Namen „Telefon- und Schreibdienst“. Heute gibt es zwei Angebote: Tekos-All (Alltag) und
Tekos-Ar (Arbeitsleben). Die Vermittlung erfolgt per Email, SMS, Chat, Fax und Schreibtelefon oder
persönlich. Für die Vermittlung im Arbeitsleben übernimmt das Integrationsamt die Kosten. Im privaten
Bereich sind die Kosten selbst zu tragen, die aber im angemessenen Bereich liegen. Es wurden
verschiedene Preis-Modelle vorgestellt. Näheren Informationen zu Tekos können unter www.gmu.de oder
www.spectrum11.de eingeholt werden.
Nun kam Holger Ruppert vom Telesign zu Wort. Telesign verfolgt ein anderes Prinzip als Tekos. Die
Kommunikation erfolgt über das Bildschirmtelefon. Telesign steht für alle Hörgeschädigten in Deutschland
außer Sachsen zur Verfügung. Die Einrichtung ist für das Berufsleben Gehörloser gedacht. Ruppert
erläuterte die Funktionsweise des Dienstes. Die Kommunikation erfolgt per Gebärdensprachdolmetscher am
Bildschirmtelefon und am Telefon für den Hörenden. Das Integrationsamt übernimmt die Kosten nur im Fall
einer festen Anstellung des Gehörlosen, aber auch dann, wenn man selbständig tätig ist. Telesign steht von
Montag bis Freitag, jeweils früh um 8 Uhr bis 17 Uhr zur Verfügung, am Donnerstag bis 19:30 Uhr. Telesign
besitzt drei parallel arbeitende Stationen, die von erfahrenen Gebärdensprachdolmetschern besetzt sind.
Informationen über Telesign können über das Internet unter www.telesign.de eingeholt werden.
Frau Sabine Broweleit von Tess Relay-Dienste stellte ihren Vermittlungsdienst vor. Tess ist ein
Gemeinschaftsprojekt der Deutschen Telekom und der Deutschen Gesellschaft zur Förderung der
Gehörlosen und Schwerhörigen. Das Projekt läuft Ende 2008 aus. Frau Broweleit ging kurz auf die
Geschichte des Dienstes ein. Rechtsgrundlage für den Dienst ist das Deutsche Telekommunikationsgesetz.
Mit dem Projekt Tess soll die technische Plattform und die Möglichkeit der Kommunikation zwischen
Hörgeschädigten und Gehörlosen bereitgestellt werden. Es wird versucht, aus dem Projekt ein Regeldienst
zu machen. Unter Tess gibt es zwei Dienste: TeSign – Gebärdensprachdolmetschdienst und Tescript –
Schriftdolmetschdienst. Für die Kommunikation über den PC ist die Tess-Software „MMX“ erforderlich. Tess
steht jeden Tag von 8 bis 23 Uhr zur Verfügung. Nähere Informationen siehe www.tess-relay-dienste.de.
Bernd Schneider teilte mit, dass Tess und Telesign ab morgen Infostände in der Meistersingerhalle
betreiben. Rudolf Gast schlug vor, eine Fachtagung über die drei Dienste zu veranstalten. Bis zur perfekten
Versorgung Hörgeschädigter wird es noch ein langer Weg sein, so Gast. Im Anschluss hatten anwesende
Hörgeschädigte die Möglichkeit, Fragen an Fachleute zu stellen. Nach der Frage-Antwort-Stunde schlossen
Bernd Schneider und Rudolf Gast die Veranstaltung mit dem Dank für die zahlreiche Teilnahme.
Am Abend nahmen viele Gehörlose die Gelegenheit wahr, das bekannte Lokal mit eigener Hausbrauerei in
der Nürnberger Altstadt, den „Barfüßer“ zu besuchen. Der Tag klang beim gemütlichen Beisammensein und
einem guten Bier aus.
Der reservierte Saal war voll, über 200 Gehörlose unterhielten sich, bei manchen gab es ein Wiedersehen
nach 20 und 30 Jahren.
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Donnerstag, 22. Mai 2008:
Landesseniorentreffen und Vortrag „Geschichte über den
gehörlosen Maler Paul Ritter“
(Meistersingerhalle – ca. 145 Teilnehmer, 10:00 – 13:00 Uhr)
Der Landesseniorenbeauftragte Klaus Roser eröffnete den Landesseniorentag mit der Begrüßung aller
Senioren. Er begrüßte besonders die Referentin des heutigen Tages, Frau Silke Colditz-Heusl. Der
Landesvorsitzende Rudolf Gast hieß alle herzlich willkommen. Heute wird über ein interessantes Thema
gesprochen, über den bekannten gehörlosen Maler aus Nürnberg, Paul Ritter, so Gast. Er ging kurz auf die
Nürnberger Kunstgeschichte ein und nannte berühmte Namen wie Abrecht Dürer und Hans Sachs. Am 27.
November 2007 war Paul Ritter 100 Jahre tot. Ein Gedenktag wurde von den Nürnberger Gehörlosen
begangen.
Nun kam Frau Colditz-Heusl zu Wort. Paul Ritter war in der hörenden sowie in der gehörlosen Welt präsent.
Neben verschiedenen Künstlerfamilien aus Nürnberg war die Familie Ritter sehr bekannt. Unter Gehörlosen
war und ist Paul Ritter eine Kultfigur. Am 4. März 1829 kam Paul Ritter auf die Welt und mit vier Jahren
verlor er durch Scharlachfieber sein Gehör. In der Nürnberger Taubstummenschule lernte er die
Lautsprache, benutzte aber in seiner freien Zeit die Gebärdensprache. Sein Lehrer entdeckte früh Ritters
Talent für das Zeichnen. Er lernte neun Jahre lang den Kupferstich, die Radierung und Zeichnen. In den
50er Jahren des 19. Jahrhunderts entdeckte Ritter seine Neigung zur Malerei.
Er malte mit Vorliebe Bilder vom Stadtbild Nürnbergs, von der Architektur und von der Natur. Mittels
Bildschirmpräsentation zeigte die Referentin einige schöne Ölgemälde, wie zum Beispiel die Innenansicht
der Lorenzkirche mit dem Einzug einer Hochzeitsgesellschaft. Paul Ritter stellte gerne „Züge“ wie der Einoder Auszug der Soldaten, eines Herrschers oder ähnliches dar, im Hintergrund wurde die Architektur
herausgestellt. Mit seinem Bruder Lorenz Ritter, der ebenfalls bekannter Künstler war, betrieb er ein eigenes
Atelier im gemeinsamen Anwesen. Er fertigte 1879 ein berühmtes Gemälde, in dem der Schöne Brunnen mit
dem aus der Schlacht bei der Alten Veste von 1632 zurückkehrenden schwedischen Soldaten dargestellt
wird. Paul Ritter konnte sich auf seine Familie, insbesondere seinen Bruder stützen, um Kontakt mit
Hörenden aufzunehmen, mit diesen zu verhandeln und seine Werke der Öffentlichkeit präsentieren zu
können. Ohne seinen Bruder wäre seine Gehörlosigkeit sehr zu seinem Nachteil gewesen.
1881 stellte er im Auftrag der Stadt Nürnberg das Gemälde „Die Einbringung der Reichskleinodien in
Nürnberg“ her, das sich im Treppenhaus des Rathauses befindet. 1882 stellte Ritter in der Bayerischen
Landes-, Industrie, Gewerbe- und Kunstausstellung sein künstlerisch wertvolles Gemälde bei der
Nürnberger Burg aus. So gewann er Ansehen und Anerkennung für seine Tätigkeit. Er durfte sich fortan als
Historien- und Naturmaler bezeichnen. 1888 wurde er aufgrund seiner Leistungen zum „Königlichen
Professor“ vom Prinzregenten Luitpold ernannt. Man sah Bilder mit der Kombination Architektur im
Hintergrund und ein geschichtliches Ereignis, wie zum Beispiel der Einzug des Kaisers in Nürnberg oder
eine bedeutende Begebenheit auf dem Nürnberger Marktplatz. Vor genau 112 Jahren stellte Ritter fünf
Bilder bei dem Deutschen Taubstummenkongress aus.
An seinem 70sten Geburtstag wurde Paul Ritter für sein künstlerisches Wirken im Rahmen einer
Künstlerausstellung von der Stadt Nürnberg geehrt.
1899 trat Paul Ritter der einem Jahr zuvor gegründeten Münchener Gehörlosenvereinigung „Hufeisen“ bei.
1906 stiftete Ritter ein Altarbild für die Kapelle der damals neu gebauten Taubstummenbildungsanstalt
Nürnberg. Vor kurzem wurde die Nürnberger Gehörlosenschule zur Paul-Ritter-Schule umbenannt. Somit
sollen gehörlose Schüler aus Nürnberg und Umgebung zu ihrem Selbstbewusstsein animiert werden, so
Frau Colditz-Heusl.
Rudolf Gast stellte kurz die Urenkelin Lorenz Ritters vor, die gerade anwesend war. Sie erhielt Applaus.
Nach dem interessanten Vortrag Frau Colditz-Heusl und einer halbstündigen Pause wurde ein Theaterstück
unter der Leitung von Frau Barbara Swierczynski, gehörlos, aufgeführt. Das Stück handelt von dem
berühmten Nürnberger gehörlosen Künstler Paul Ritter. Das Leben und künstlerische Wirken der beiden
Ritter-Brüder wurde in Gebärdensprache gezeigt.
Danach trat der Trachtenverein Neunhof aus dem Knoblauchsland mit einigen Tanzeinlagen auf.
Zwischendurch stellte der Vorsitzende des Trachtenvereines seine Organisation vor, erläuterte die
Geschichte der Tracht im Knoblauchsland. Er warb um einen Besuch beim Neunhofer Trachtenmuseum,
das am ersten und dritten Sonntag des Monats geöffnet ist. Die einzelnen Trachten wurden im Detail
erläutert. Die Festtagstracht zieht man an, um seinen Stolz und Reichtum zu zeigen. An der
unterschiedlichen Ausführung der Tracht erkennt man die soziale Stellung einer Person.
Klaus Roser schloss den Landesseniorentag mit dem Dank für den zahlreichen Besuch.
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Donnerstag, 22. Mai 2008:
„Ein Gehörloser auf einer Bergtour in Peru“
Vortrag von Wolfgang Schmidt
(Meistersingerhalle – ca. 130 Zuschauer, 14:00 bis 15:00 Uhr)
Rudolf Gast begrüßte alle und stellte Wolfgang Schmidt vor, der im vorigen Jahr den höchsten Berg Perus,
den Huascaran mit seinen hörenden Freunden bestieg. Der Berg mit der Höhe von 6768 Meter stellt jeden
Bergsteiger vor einer großen Herausforderung, so Schmidt.
Es wurde ein Film über die Besteigung des Huascaran und seiner benachbarten Berge gezeigt. Er zeigt zu
Beginn die Bergsteigergruppe bei der Ankunft in Südamerika. Von Huaraz in Peru starteten die Bergsteiger
die Expedition zum Huascaran. Zuvor unternahmen sie mit einem Auto eine Rundreise durch mehrere
Länder Südamerikas. Die Besteigung der Berge begann mit der Begleitung von Einheimischen und
Maultieren mit Ausrüstung und Lebensmittel im Gepäck. Auf 4600 Meter Höhe erreichten sie das Basislager
Ishincatal.
Zunächst wurde der Gipfel des Urus mit der Höhe von 5495 Metern anvisiert. Bei einer Besteigung sind
immer zwei erfahrene Bergführer am Anfang und Ende der Gruppe dabei. Je höher man steigt, desto dünner
ist die Luft, umso anstrengender ist das Vorwärtskommen. Teilweise mussten Steigungen von bis zu 60
Prozent überwunden werden. Es war früh immer schönes Wetter, gegen Mittag kamen Wolken auf.
Das nächste Ziel war der Berg namens Ishinca mit der Höhe von 5546 Metern. Bei gefährlichen
Besteigungen ist eine Seilschaft nötig. Die Tour zum Ishinca dauerte von vier Uhr früh bis 11:20 Uhr.
Die dritte Tour begann mit der Besteigung zum Hochlager Toclaraju (5300m). Von da an ging es über
gefährliche Gletscherspalten weiter zum Gipfel des Toclaraju (6034m). Hat man die drei Berge geschafft, so
darf der höchste Berg Perus bestiegen werden. Das ist der Huascaran.
Zurück nach Huaraz, von da fuhr die Gruppe mit dem Auto nach Musho, um diesen Berg zu besteigen. Von
Lager zu Lager kam man dem Hauptziel näher. Eine Strecke war schwierig, der glatten Steine wegen. Um
ein Uhr früh stieg die Gruppe zum nächsten Lager auf 5900 Meter Höhe. Diese Tour war die gefährlichste,
denn nur 40 Prozent aller Bergsteiger schaffen den Gipfel über diese Candaletta-Strecke. Wer da
leichtsinnig ist, ist schon verloren, so Wolfgang Schmidt. Um 24 Uhr nachts bestieg man acht Stunden lang
den Berg, ehe der Huascaran-Gipfel mit der beeindruckenden Höhe von 6768 Metern erreicht wurde. Für die
Huascaran-Tour ohne die vorherigen drei Gipfelbesteigungen benötigte die Gruppe sechs Tage.
Alle Zuschauer zeigten sich begeistert von dem Vortrag Schmidts und zollten ihm Beifall.
Donnerstag, 22. Mai 2008:
„Ein Gehörloser bei den Papuas in Neu-Guinea“
Vortrag von Carlos Michaud (Schweiz)
(Meistersingerhalle – ca. 90 Zuschauer, 15:30 bis 17:45 Uhr)
Carlos Michaud stellte sich selbst vor und begrüßte alle Zuschauer. Er kommt aus der Schweiz und
unternahm weite Reisen. Er ist schon ein paar Mal und gerne in Bayern gewesen, teils, um Vorträge zu
halten, teils als Tourist.
In seinem Film erläuterte er zu Beginn seinen Lebenslauf. Michaud unternahm bereits 1959 drei Monate
lang eine Reise zu den Indianerstämmen im Amazonasgebiet. Sein Interesse gilt der Völkerkunde und
Insektenkunde. Die Erzählungen von Forschern in diesen Gebieten faszinierten ihn immer.
So unternahm er drei Reisen zu den Papuas in Neu-Guinea in den Jahren 1996, 1999 und 2000, um die
Lebensweisen und Sitten der Eingeborenen dort zu erforschen. Darüber schrieb Michaud ein Buch. Selbst
weit abgelegene, hochgelegene und bis heute kaum erforschte Regionen von Neu-Guinea wurden von ihm
besucht, um verschiedene Stämme kennen zu lernen.
Man unternahm einen riskanten Versuch, zu den Koroway Batu Eingeborenen, einem Stamm, der
Kannibalismus (Menschenfresser) ausübt, vorzudringen. Er musste jedoch abgebrochen werden. Die
Eingeborenen warfen Steine auf die Reisenden, die sich dann zurückzogen.
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Donnerstag, 22. Mai 2008:
Riesenkickerturnier
(Meistersingerhalle – 9 Mannschaften à 6 Spieler, 10:00 – 16:00 Uhr)
An dem von Hans-Wolfram Kleefeld organisierten Riesenkickerturnier nahmen neun Mannschaften zu je
sechs Spielern aus ganz Bayern teil. Das Turnier erfolgte nach dem Punktspielmodus.
Als erster Sieger konnte die Mannschaft vom Gehörlosensportclub Nürnberg hervorgehen, der eine
Siegerprämie von 30 Euro erhielt.
Zweiter wurde die Mannschaft des Gehörlosenvereins Bayreuth mit einer Prämie von 20 Euro.
Die Mannschaft vom Gehörlosenverein Neumarkt in der Oberpfalz konnte den dritten Platz für sich
verbuchen. Sie erhielt einen Preis von 10 Euro.
Donnerstag, 22. Mai 2008:
Aufführung des Deutschen Gehörlosentheaters „Elektra“
(Meistersingerhalle – über 200 Zuschauer, 19:00 bis 20:30 Uhr)
Zu der Tragödie „Elektra“ von Sophokles fanden sich über 200 Besucher im Kleinen Saal der Meistersinger
ein. Die gehörlosen Schauspieler vom Deutschen Gehörlosentheater führten das Stück in Gebärdensprache
unter der Regie von Elisabeth Pinilla Isabela auf.
Der Inhalt von „Elektra“ wird, wie folgt, beschrieben: Elektra, Tochter von Klytaimnestra und Agamemnon,
vergeht in Trauer um ihren Vater, welcher von ihrer Mutter und deren Liebhaber Aigisthos ermordet wurde.
Sie fordert Rache an Klytaimnestra und Aigisthos und wirft ihnen vor, Agamemnon nur getötet zu haben, um
ihre Liebschaft aufrecht zu erhalten. Klytaimnestra hingegen, welche keinerlei Schamhaftigkeit für den
perfiden Mord empfindet, gibt an, dass ihr Gatte den Tod verdient habe, da er ihre andere Tochter Iphigenie
am Altar der Artemis opferte. Derweil befindet sich Elektras Bruder Orestes fern der Heimat, um einem
ähnlichen Schicksal wie das des Agamemnon zu entfliehen. Elektra sieht in ihm einen Verbündeten in Bezug
auf die Rachepläne an ihrer Mutter und Aigisthos und hofft inständig auf seine Wiederkehr. Auch
Klytaimnestra sieht in ihm eine Bedrohung ihres Lebens und fürchtet eine mögliche Rückkehr des Orest. Im
zweiten Auftritt überbringt ein Alter die Botschaft, dass Orestes bei einem Wagenrennen in Delphi
verunglückt sei. Klytaimnestra meint ihre Gebete erhört, Elektra versinkt noch tiefer in ihrem Elend und ihrem
Wehklagen. Resigniert bittet Elektra nun ihre Schwester Chrysothemis um Hilfe, diese aber fügt sich der
Autorität der Mutter. Die angebliche Urne des Orest wird von einer Gestalt nach Mykene gebracht, die sich
später überraschend als Orest offenbart. Er gab sich als verunglückt aus, um seine Mutter in die Irre zu
führen. Orestes vollzieht daraufhin den Racheakt und tötet Klytaimnestra. Aigisthos tritt hinzu und denkt, der
verhüllte Leichnam gehöre Orestes. Als er bemerkt, dass es seine verstorbene Geliebte ist, zwingt Orestes
ihn an dieselbe Stelle, wo sein Vater Agamemnon erschlagen wurde und bringt Aigisthos dort um.
(Entnommen aus Wikipedia)
Am späten Abend trafen sich Gehörlose zu einem gemütlichen Beisammensein im Imbissraum der
Meistersingerhalle und ließen den Tag ausklingen.
Berichte vom 6. Bayerischen Landestreffen der Gehörlosen in Nürnberg
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Freitag, 23. Mai 2008:
Landesfrauentag und Vortrag „Altersarmut bei Frauen.
Warum bekommen Frauen weniger Rente?“
(Meistersingerhalle – 107 Zuschauer, 10:30 bis 12:00 Uhr)
Die Landesfrauenbeauftragte Carmen Geyer eröffnete den Landesfrauentag mit den Worten „Herzlich
willkommen!“ zum 5. Landesfrauentag und begrüßte die Anwesenden.
Rudolf Gast freute sich, von vielen Frauen umgeben zu sein. Er begrüßte alle herzlich und berichtete von
der Eröffnung des Landestreffens am vergangenen Mittwoch, den 21.Mai. Es ging um die Stellungnahme
des Landesverbandes zur Änderung des BayBGG, welches nicht von offizieller Stelle berücksichtigt wurde.
Gast erläuterte Wichtiges zum BayBGG. Das BayBGG regelt unter anderem die Kostenübernahme von
Dolmetschern bei Behördenbesuchen. Der Landesverband fordert auch mehr Untertitel im Bayerischen
Fernsehen (BR). Im Gegensatz zum BR untertitelt der Westdeutsche Rundfunk (WDR) 15 Prozent aller
Sendungen. Rudolf Gast wird bei dieser Sache am Ball bleiben und für die Interessen aller Gehörloser
kämpfen und wünschte für den heutigen Vortrag einen guten Verlauf.
Carmen Geyer bedankte sich bei Rudolf Gast für die Ansprache und übergab das Wort an Herrn Klaus
Reich von der Deutschen Vermögensberatung (DVAG), der das Referat zum Thema „Altersarmut bei
Frauen! Warum bekommen Frauen weniger Rente?“ hielt.
Zu Beginn seines Vortrages ging Herr Reich kurz auf die gesellschaftliche Situation in Deutschland ein. Die
Deutsche Vermögensberatung erkannte die Bedürfnisse Hörgeschädigter, da sie den gleichen Bedarf an
Beratung wie Hörende haben. Gehörlose wollen bauen, brauchen wie Hörende die gleichen Versicherungen
und so weiter. Die DVAG hat vier hörgeschädigte Mitarbeiter in Bayern, die mit ihren hörbehinderten Kunden
in Gebärdensprache kommunizieren können. Das Unternehmen DVAG und seine Statistik wurde vorgestellt.
Es betreut vier Millionen Kunden. Die DVAG betreue die Kunden in der Weise, das beste und günstigste
Angebot von verschiedenen Banken und Versicherungen für sie zu finden. Das Unternehmen sei also nicht
von einem bestimmten Konzern oder einer Bank abhängig. Der Kunde werde in allen Vermögensfragen
betreut. Er werde also „ganzheitlich“ betreut.
Die größten Sorgen der Deutschen ist die Altersvorsorge, die Gesundheitsvorsorge und die Arbeitslosigkeit,
betonte Klaus Reich. In die gesetzliche Rentenversicherung haben nur 18 Prozent der Deutschen Vertrauen.
Daher sind 91% der Deutschen der Meinung, die private Altersvorsorge ist für den Erhalt des
Lebensstandards im Alter notwendig. Die Alterstruktur in Deutschland nimmt eine ungünstige Entwicklung
ein. Immer weniger junge Menschen stehen immer mehr Alten gegenüber. Das führt zur immer schlechter
werdenden Versorgung alter Menschen. Es gibt also zwei Wege: Entweder steigt der Beitrag zur
Rentenversicherung oder das Rentenniveau sinkt. Zur ungünstigen Entwicklung der Renten tragen
hauptsächlich die sinkende Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse und die
steigende Lebenserwartung der Deutschen bei. Die durchschnittliche Lebensarbeitszeit sinkt, auch ein
Faktor für die ungünstige Entwicklung der Renten.
Durch die Reform der Rentenversicherung in den Jahren 2001 und 2004 sinken die zu erwartenden
gesetzlichen Renten für die heute Beschäftigten um ca. 20 Prozent. Daher sind zusätzliche Bausteine zur
Altersvorsorge nötig: Private Vorsorge, auch staatlich gefördert, betriebliche Altersvorsorge und die
Absicherung der Berufsunfähigkeit. 2001 wurde die gesetzliche Berufsunfähigkeitsrente abgeschafft. Die
DVAG schaffte es, eine Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Risikozuschlag für von Geburt an Gehörlose
anzubieten. Bei der gesetzlichen Erwerbsminderungsrente sind in den letzten Jahren für von nach 1960
Geborenen erhebliche Verschlechterungen eingetreten. Daher ist eine private Vorsorge im beruflichen
Bereich von Bedeutung, betonte Herr Reich.
Frauen haben ein um 20 Prozent niedrigeres Durchschnittseinkommen als Männer und haben eine um 6
Jahre höhere Lebenserwartung. Daher sieht die Situation der Altersvorsorge für Frauen schlecht aus. 47
Prozent der Frauen in Deutschland schätzen sich als nicht ausreichend für das Alter abgesichert. Die
Rentenpläne der Koalition sehen wie folgt aus: „Volksrente“ – Abschaffung der lohnbezogenen Rente,
Diskussion, ob Rente 500 oder 800 Euro, private Vorsorge und so weiter.
Reich erläuterte das Dreischichten-Modell: Basisversorgung (z.B.: Gesetzliche Rente, Rürup-Rente),
Zusatzversorgung (z.B.: Riester-Rente) und sonstige Versorgung. Nur die ersten beiden Schichten sind
„Hartz IV sicher“. Bei der dritten Schicht wie Lebensversicherungen, Sparmodellen ist das nicht so. Auf die
Riester-Rente und die Rürup-Rente ging Klaus Reich mit Rechenbeispielen ein. In den RenteninformationsSchreiben an Erwerbstätige wird appelliert, privat fürs Alter vorzusorgen, da sich die Renten in Zukunft
ungünstig entwickeln. Möchte man Vorsorge mit Sparplänen, Investmentfonds oder Sparbüchern treffen, so
greift ab 1.1.2009 die Abgeltungssteuer. Die gesetzlichen Freistellungsbeträge für Kapitalerträge werden
immer geringer. Mit Rechenbeispielen wurden die Freistellungsbeträge von Herrn Reich erläutert. Bei einer
Vermögensanlage im Dachfondskonzept ab 5000 Euro sind abgeltungssteuerfrei.
Im weiteren Verlauf des Vortrages zeigte Reich vielfältige Möglichkeiten auf, wie man klug und
gewinnbringend Vermögen bilden könne, ohne oder möglichst wenig Steuern zu zahlen. Für Herrn Reich
und das Unternehmen DVAG sei es wichtig, Hörgeschädigten und Gehörlosen eine fundierte
Vermögensberatung zukommen zu lassen. Erstmals biete die DVAG in Deutschland Ausbildung
Berichte vom 6. Bayerischen Landestreffen der Gehörlosen in Nürnberg
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Hörgeschädigter als Vermögensberater an.
Zum Ende bedankte sich Carmen Geyer bei Herrn Reich für das informative Referat, überreichte ihn einen
Landestreffen-Schirm und Frau Dolmetscherin Marion Rexin ein kleines Präsent. Nach einer kurzen Pause
traten Evi und Margi mit Sketchen in Gebärdensprache auf. Die Sketche bezogen sich auf die
Vermögensberatung und auf das 10jährige Bestehen der Landesfrauenvertretung der Gehörlosen in Bayern.
Freitag, 23. Mai 2008:
Afrika-Forum
(Meistersingerhalle – ca. 80 Zuschauer, 14:00 bis 18:00 Uhr)
Zu Beginn des Forums begrüßte Rudolf Gast die Anwesenden und sprach über das Afrikaprojekt, das unter
der Obhut des Landesverbandes steht. Für den Verband ist das Projekt ein gutes Aushängeschild. Seit das
Projekt dem Landesverband unterstellt ist, gingen vermehrt Spenden ein.
Gerhard Ehrenreich, Leiter des Afrikaprojekts, berichtete von dem Entstehen des Projektes und die
Entwicklung bis heute.
Das Projekt betreut zwei Gehörlosenschulen in Uganda, eine in Masaka und eine in Ntungamo. Mit dem
Projekt konnte der Standard der Schulen im baulichen Bereich dank der Spenden stetig verbessert werden.
Immer mehr gehörlose Kinder, zuletzt über 216 besuchen die Schule in Masaka. Hier ist seit neuestem die
Berufschule eröffnet worden. Über 80 Kinder besuchen die Schule in Ntungamo.
Projektmitarbeiterin Katina Geißler sprach über die Patenschaften. Man kann für einen gehörlosen Schüler
eine Patenschaft übernehmen. Damit soll die Schulbildung und die Unterbringung im Heim finanziert
werden. Die Kinder kommen zum großen Teil aus ärmlichsten Verhältnissen.
Eine weitere Mitarbeiterin, Anne Baumann referierte über die schulische Ausbildung der Kinder.
Nach einer kurzen Pause wurde ein Film über das Leben in der Schule gezeigt. Man sah den Unterricht der
Kinder in verschiedenen Fächern. Burkhard Lohmann war beim Unterricht zur Planung eines Gebäudes zu
sehen. Damals musste Wasser von einem entfernten Brunnen geholt werden, nun gibt es eine
Wasserleitung zur Schule in Masaka. Im Film wurde die moderne Wasserversorgung gezeigt. Man sah auch
die Einweihung des neu gebauten Mädchen-Schlafsaales und des neuen Speisesaales. Vieles mehr konnte
man im Film sehen.
Gerhard Ehrenreich erhielt viel Beifall und Lob von den Zuschauern und bat um weitere großzügige
Spenden für die geplanten Baumaßnahmen, wie die Sanitäranlagen, den Bau der Berufsschule und der
Neubau eines Kindergartens.
Im Foyer vor dem Vortragsraum bekam man Kaffee und Kuchen gegen eine Spende für das Projekt. Beim
Ausstellungsstand wurden handgefertigte Waren von gehörlosen Schülern zum Kauf angeboten.
Berichte vom 6. Bayerischen Landestreffen der Gehörlosen in Nürnberg
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Freitag, 23. Mai 2008:
Fränkischer Kulturabend
(Meistersingerhalle – ca. 250 Zuschauer, 18:10 – 01:00 Uhr)
Der stellvertretende Landesvorsitzende Helmut Rühr, in Begleitung von den Kindern Johanna und Florian
Kufner, eröffnete den Fränkischen Abend mit der Begrüßung.
Ganz besonders wurden die Ehrengäste aus Politik, von den öffentlichen Institutionen, von den
Gehörlosenverbänden und Fachverbänden begrüßt. Johanna und Florian überbrachten dem Ehepaar Rudolf
und Sigrid Gast, die sich, wie alle wissen, sehr für Gehörlose in Bayern engagieren, je eine Rose. Rühr
bedankte sich auch beim unermüdlichen Organisator des Landestreffens, Werner Schulz aus Nürnberg. Die
Idee des Landestreffens wurde 1988 in Passau verwirklicht, so Rühr. Es ist eine schöne Tradition geworden,
dass alle vier Jahre für bayerische Gehörlose ein solches Treffen in jedem Regierungsbezirk stattfindet.
Nach den einleitenden Worten Rührs fand die Aufführung „Schwarzlicht-Theater“ von der Einrichtung
„Regens-Wagner“ in Zell statt. Es war ein beeindruckendes Farbenspiel im schwarzen Hintergrund zu sehen
und es handelte von der biblischen Schöpfungsgeschichte.
Danach begrüßte Helmut Rühr den Präsidenten des Deutschen Gehörlosenbundes, Alexander von Meyenn.
Rühr bedankte sich bei Werner Schulz für die neue Fahne des Landesverbandes, das neben den Fahnen
der bayerischen Bezirke hing.
Nach der Pause rief Helmut Rühr die zu ehrenden Personen zur Bühne auf. Johanna und Florian holten sie
ab. Nun übernahm der Landesvorsitzende Rudolf Gast das Wort. Wie bei den vergangenen Landestreffen
wurden auch diesmal verdiente Persönlichkeiten feierlich geehrt. Es sind Persönlichkeiten, die sich für
Gehörlose in Bayern in hervorragender Weise engagieren.
Als erste Person wurde Dr. Kurt Fürnthaler, Vorsitzender des Gehörloseninstituts Bayern (GIB.) mit der
Urkunde und Ehrenplakette geehrt. Seit fast zehn Jahren ist er Vorsitzender der Organisation, die
Gebärdensprachdolmetscher und Gebärdenkursleiter aus- und fortbildet. Bis 2001 arbeitete er im
Bayerischen Sozialministerium und war für Gehörlose zuständig.
Als nächste Person erhielt Frau Gertrud Mally die Auszeichnung. Sie machte sich um die Akzeptanz der
Gebärdensprache in der hörenden Welt verdient, ist lange Jahre Gebärdensprachdozentin und ist
Gründungsmitglied verschiedener Vereine. Auch war sie Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft der
Gebärdensprachkursleiter und Herausgeberin der Zeitschrift „Selbstbewusst werden!“. Mally bedankte sich
für die Ehrung, war überrascht, als sie die Mitteilung bekam, geehrt zu werden. Sie betonte, trotz harter
Auseinandersetzungen mit dem Landesverband gemeinsam das Ziel, die Anerkennung der
Gebärdensprache erreicht zu haben.
Nun war der Vorsitzende des Bezirksverbandes der Gehörlosen Mittelfranken, Hans-Wolfram Kleefeld an
der Reihe. Er ist über 40 Jahre in verschiedenen Ämtern bei den Gehörlosenvereinen und beim
Bezirksverband aktiv. Auch gibt er seit langem Gebärdensprachkurse in der Ludwig-Maximilian-Universität in
Nürnberg. Kleefeld dankte für die große Auszeichnung. Er sieht die Ehrung nicht nur als Anerkennung für
sich, sondern auch für seine treuen Weggefährten und als Ermutigung, sich in Zukunft für Gehörlose
einzusetzen.
Als Vorletzter erhielt der ehemalige Bayerische Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber, der nicht zu der
Veranstaltung kommen konnte, die Auszeichnung. Dr. Stoiber setzte sich für die Verbesserung der
Lebensbedingungen Gehörloser in Bayern ein. In seiner Amtszeit wurden das Bayerische
Behindertengleichstellungsgesetz und die Bayerische Kommunikationshilfeverordnung geschaffen. Stoiber
verfügte die Errichtung des Gehörloseninstituts und förderte den Gehörlosenverband München und
Umgebung. Zuletzt bekam der langjährige Herausgeber der Deutschen Gehörlosenzeitung, Friedrich
Waldow die hohe Auszeichnung. Er konnte heute aus gesundheitlichen Gründen nicht kommen. Waldow
schaffte eine eigene Zeitung für Gehörlose in ganz Deutschland. Die Deutsche Gehörlosenzeitung wird von
den meisten Gehörlosen abonniert und ist das Sprachrohr der Gehörlosen. Die Geehrten erhielten von
Johanna je einen Blumenstrauß.
Im weiteren Verlauf des Kulturabends trat der Gebärdenchor unter der Leitung von Marion Rexin auf. Die
gehörlosen Frauen gebärdet die Bayernhymne.
Frau Anne Kling (hörend) führte ein Stück mit ihren Händen und Füßen auf. Das Stück heißt „Fußmord“. Sie
verkleidete sich weiß, nur der Fuß trat als Frau in Erscheinung mit den Händen in Aktion. Die Person
schmückte sich für einen Auftritt und trat als Sängerin auf. Dann erschien der zweite Fuß als Mann, zeigte
Avancen für die Frau. Es kam zu Liebesszenen. Sie ermordete ihn, da er etwas Verwerfliches tat.
Der Fränkische Volkstanzkreis Nürnberg-Eibach trat mit folgenden Tanzstücken und Vorträgen auf:
Bändertanz, Sternpolka, Mundartvortrag, Kaffeemühlenpolka, Sautanz, Spinnrad, Studentenpolka,
Zunfttanz, Hammerschmied, Tipp Topp Seppl und viele mehr. Weitere Stücke und Sketche wurden
aufgeführt von:
- Deaf „Chaplin“ als Fotograf und als Doktor von Bernhard Werth
- Sketch „Pauledi“ von Helmut Rühr, Thomas und Gabi Kufner
- „Fischer & Nixe“, „Der kleine Zauberer“, „Hausfrauenreport“ von Anne Kling (Hand-Fuß- Theater)
- Deaf Sign Dancing Women unter der Leitung von Marion Rexin
Berichte vom 6. Bayerischen Landestreffen der Gehörlosen in Nürnberg
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Samstag, 24. Mai 2008:
Fußballspiel „Gehörlose Altinternationale – Alte Herren 1. FC Nürnberg“
(Fußballstadion 1. FC Nürnberg – 100 Zuschauer, 10:00 -12:30 Uhr)
Um 10 Uhr pfiff der gehörlose Schiedsrichter Heinz Kurzendorfer aus Waldmünchen das Benefizspiel
zwischen den Alten Herren 1. FC Nürnberg und der Gehörlosen Altinternationalen an.
Das Spiel wurde zugunsten des Informations- und Dokumentationszentrums des Landesverbandes
„Bayerische Gehörlosengeschichte“ abgehalten.
Im Verlauf des Spieles sah man, dass das Spiel eindeutig von den Nürnbergern dominiert war. Das Ergebnis
nach 90 Minuten: 13:2 für die Alten Herren des 1.FC Nürnberg.
Das Spiel kam durch die Idee des Organisators des Landestreffens Werner Schulz zustande.
Dieter Nüssing, ehemaliger Profispieler des Fußballclubs, griff die Idee Schulz auf und verwirklichte die
Begegnung.
Samstag, 24. Mai 2008:
Ökumenischer Gottesdienst
(Egidienkirche Nürnberg – 200 Gottesdienstteilnehmer, 14:00 -16:00 Uhr)
Die evangelische Gehörlosengemeinde und die katholische Gehörlosengemeinde Sankt Jacobus luden alle
Landestreffenteilnehmer zu einem ökumenischen Gottesdienst in der Egidienkirche in Nürnberg ein.
Die gehörlosen Christen feierten den Gottesdienst mit dem katholischen Pastoralreferenten Johannes
Kröner und dem evangelischen Kirchenrat Pfarrer Joachim Klenk.
Im Anschluss daran fand im Gemeindezentrum bei der Egidienkirche ein Vortrag über das Thema „Batu,
gehörlos, und die Perle Afrikas“, an dem Gehörlose zahlreich teilnahmen, statt.
Berichte vom 6. Bayerischen Landestreffen der Gehörlosen in Nürnberg
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Samstag, 24. Mai 2008:
Festabend
(Meistersingerhalle – 900 Teilnehmer, 18:00 - 01:00 Uhr)
Den Festabend eröffnete der Fanfarenzug durch den großen Saal der Meistersingerhalle.
Moderator Michael Striffler und Werner Schulz spielten einen Sketch als Fan des 1. Fußballclubs Nürnberg.
Anschließend begrüßte er alle herzlich, insbesondere die Ehrengäste: Behindertenbeauftragte des Bezirks
Mittelfranken Barbara Titzsch, Präsident des Deutschen Gehörlosenbundes (DGB) Alexander von Meyenn,
2. Vizepräsident des DGB und Vorsitzender des Landesverbandes der Gehörlosen Nordrhein-Westfalen
Hermann Riekötter, Gabi Braig, stellvertretende Vorsitzende des Landesverbandes der Gehörlosen BadenWürttemberg, vom Deutschen Gehörlosen Theater, Geschäftsführerin Traudl Sailer, Schriftleiter der
Deutschen Gehörlosen-Zeitung, Herrn Werner Kliewer, die Träger der LV-Ehrenplaketten, Hans Zapf,
Siegfried Giesa, Karl Weigele, Robert Koch und Hans-Wolfram Kleefeld und viele mehr.
Der Landesvorsitzende Rudolf Gast übernahm nun das Wort und hieß alle herzlich willkommen und freute
sich über die rege Teilnahme. Der Höhepunkt des Landestreffens war und ist immer der Festabend, so
Rudolf Gast. Er ging weiter auf die vergangenen Landestreffen ein, die allen in guter Erinnerung geblieben
ist.
Als erste Gruppe trat die Gruppe „Light Flying Poi Dance“ aus Nürnberg auf. Die gehörlosen Schauspieler
tanzten in einem Farbenlichtspiel, als der Saal abgedunkelt war.
Anschließend kam der Pantomime Marcus Willam auf die Bühne und mimte einen Mann an der
Bushaltestelle.
Marion Rexin mit ihren gehörlosen Frauen gebärdeten dann die Bayernhymne „Gott mit Dir Du Land der
Bayern“.
Wie schon bei der Feier anlässlich des 40jährigen Dienstjubiläums vom Landesvorsitzenden im
vergangenen Jahr trat als Höhepunkt des Festabends der Carnevalclub Bäumenheim (CCB) mit dem
Mottotanz „Fluch der Karibik“ auf.
Bevor es zu den Ehrungen kam, spielten die Franken Deaf Show den „Fernsehabend“ und Pantomime
Marcus Willam trat mit dem Stück „Taschenuhr“ auf.
Aus den Händen vom Landesvorsitzenden Rudolf Gast und dem Landesvorstandsmitglied Gerhard Jandy
erhielten Hans-Wolfram Kleefeld, Harald Schipke, Dieter Rüttinger, Gretel Kaschner und Gretel Bernert
DGB- und Landesverbands-Urkunden und Abzeichen für ihre 50jährige Mitgliedstreue beim
Gehörlosenverein Nürnberg 1882 e.V.
Klaus Rothmayer ist seit 15 Jahren Landesschatzmeister und erhielt von seinem Chef ein Ehrenabzeichen
des Deutschen Gehörlosenbunds, kurioserweise hat Rudolf Gast unter lachendem Applaus des Publikums
die Ehrenurkunde vergessen.
Rudolf Gast würdigte die Jubilare und bezeichnete sie als Vorbild für alle und meinte, man soll an den
Geehrten ein Beispiel nehmen und aktiv im Verein für die gemeinsame Sache arbeiten.
Nach der Pause ging es mit lautem Trommeln des Sambaclubs „Piranha Social Club“ aus Herzogenaurach
weiter. Sie spielten mit Begeisterung brasilianische Musik und feuerten alle zum Tanzen an.
Mit dem Formationstanz „Bond“ trat der CCB wieder auf. Die Tänzer begeisterten mit akrobatischen
Einlagen.
Weitere Stücke im Anschluss:
- Deaf Sign Dancing Women mit Marion Rexin
- Pantomime Marcus Willam “Schmetterling”
- Carnevalclub Bäumenheim Schlafmützen “Männerballet”
Bevor der Festabend durch Michael Striffler geschlossen wurde, dankte Rudolf Gast allen Mitwirkenden des
Landestreffens und dem Organisator Werner Schulz mit seiner Frau Ilka, sowie allen Helfern und
Helferinnen. Beide erhielten je einen Blumenstrauß.
Der Landesvorsitzende gab bekannt, dass das nächste Landestreffen in der Oberpfalz stattfinden wird. Zu
dem Treffen lud er alle herzlich ein.
Um Mitternacht kam der „Piranha Social Club“ wieder auf die Bühne und feuerten alle mit einer
ohrenbetäubenden Musik und lautem Trommeln an.
Höhepunkt war der Auftritt der brasilianischen Tänzerin mit ihrem Federschmuck, die den Männern die
Augen verdrehte.
Viele tanzten auf der freien Fläche vor der Bühne bei sehr lauter Sambamusik.
So klang der begeisternde Abend, der Höhepunkt des sechsten Bayerischen Landestreffens der
Gehörlosen, aus.
Berichte vom 6. Bayerischen Landestreffen der Gehörlosen in Nürnberg
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Sonntag, 25. Mai 2008:
Frühschoppen mit Ausklang
(Gehörlosentreff in Nürnberg-Eibach – 60 Teilnehmer, 10:00 -15:30 Uhr)
Bei einem Bratwurstessen und Bier trafen sich die noch Dagebliebenen im Gehörlosenzentrum NürnbergEibach.
Alle ließen das Landestreffen noch einmal Revue passieren und waren sich alle einig, dass das
Landestreffen in schöner Erinnerung bleiben wird.
Der Landesvorstand und die Mitarbeiter des Landestreffens besprachen zuletzt noch Organisatorisches und
Abschließendes.
Allgemeines Beiprogramm
ƒ
Altstadtführungen mit gehörlosen Führern (Angela Benschuh)
ƒ
Besuch des Dokumentationszentrums „Drittes Reich“ am Dutzenteich (Klaus Roser und Hans-Wolfram
Kleefeld)
ƒ
Führung im Germanischen Nationalmuseum (Oliver Heß und Andrè Döll)
ƒ
Vortrag über Telekommunikationsvermittlungsdienst mit Vorführungen (Bernd Schneider)
ƒ
Kinderbetreuung in der Meistersingerhalle (Stefanie Lindnau, Heike Ettl und Sabine Hollweck)
Info-/Ausstellungsstände in der Meistersingerhalle
•
TESS GmbH
Dennis Ohlsen
•
Telesign
Rita Wangemann
•
PC-Doc deaf computerhilfe
Albert Schmidt
•
Künstlerausstellung
Ulrich Braig
•
Ararat Shop
Rosa Reinhardt
•
Gehörlosen-Institut Bayern (GIB.)
Burkard Hochmuth
•
Regens Wagner (Zell)
Schwester Gerda
•
Afrika-Projekt LVBdGl
Gerhard Ehrenreich
•
Lohnsteuerhilfeverein Nbg.
Birgit Hermann
•
Reha-Com-Tech, Trier
Ralf Oedekoven
•
Ausstellung über Gehörlose in der Nazizeit Lothar Scharf
•
Deutsche Vermögensberatung
•
Nürnberger Arbeitsgruppe der Gebärdensprachdozenten (NAG)
Helmut Berghofer + Ute Weyand
Arnold Geyer
•
XXL-TravelForDeaf
•
Projekt Integration Taubblinder Menschen
Karl-Heinz Maatz, Anna-Maria Regier, Britta Achterkamp, Iris Zorn
•
Schiffsmodellbau
Georg Freidhöfer
•
Humantechnik Hörgerätebatterie
Bernd Braun
•
Landesverband Bayern der Gehörlosen e.V.
•
Bezirksverband der Gehörlosen Mittelfranken e.V.
•
Gehörlosenverein Nürnberg e.V.
•
Gehörlosen-Sport-Club Nürnberg 1911 e.V.
•
Stadtverband der Gehörlosen Nürnberg e.V.
Hermann Eder
Berichte vom 6. Bayerischen Landestreffen der Gehörlosen in Nürnberg
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