Schulgemeinde Wattwil-Krinau

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Schulgemeinde Wattwil-Krinau
Schulgemeinde Wattwil-Krinau
Schulgemeinde
Wattwil-Krinau
Berichterstattung
2015/16
Rückblick-Ausblick 2015
Schulgemeinde Wattwil-Krinau
Die Schule in stetiger Veränderung – Rückblick/Ausblick
Einleitung
"Veränderungen begünstigen nur den, der darauf vorbereitet ist." Louis Pasteur
Dass sich alles immer wieder verändert, ist der Beweis dafür, dass alles lebt und in Bewegung ist. "Nun muss sich etwas verändern! Schon wieder eine Veränderung! Zum Glück hat
sich etwas verändert! Immer diese Veränderungen!" – Veränderungen lösen sowohl positive
wie negative Emotionen aus. Für den, der Bewährtes bewahren will, bedeutet eine Veränderung Gefahr, für diejenigen, welche unter einer Situation leiden, ist sie ein Glück oder eine
Chance zur Verbesserung. Veränderungen beinhalten Chancen und Gefahren. Die Gesellschaft entwickelt sich und ist deshalb immer in Bewegung. Die Schule als Abbild dieser Gesellschaft reagiert in weiten Teilen nach dem gleichen Muster, mindestens wenn sie die Entwicklungen unserer Gesellschaft nicht verschlafen will. Veränderungen in der Schule lösen
oft auch Emotionen aus. Sie liegen im Einflussbereich ganz verschiedener Interessen. Wirtschaftliche Bedürfnisse, religiöse Weltanschauungen, parteipolitische Ziele usw. prägen die
Veränderungen der Schule – unserer Schule – massgeblich.
Ein zentrales Merkmal unserer heutigen Schule ist deren Heterogenität. So vielfältig sich die
heutige Gesellschaft zeigt, so gross ist die Herausforderung, mit dieser Realität im Schulalltag umzugehen. Eine Schule im St. Galler Oberland unterscheidet sich von derjenigen in der
Hauptstadt ebenso wie Wattwil andere Voraussetzung kennt als die Rosenstadt am Zürichsee. Es ist ein gutes Zeichen für die Bildungsverantwortlichen des Kantons St. Gallen, dass
es ihnen immer wieder gelingt, mit dem Wissen um diese Verschiedenheit Projekte so umzusetzen, dass vor Ort gute den übergeordneten Zielen entsprechende Lösungen möglich
sind. Das St. Galler Bildungssystem ist deshalb so stark, weil es dank seines föderalistischen
Ansatzes den Rahmen so steckt, wie er für den Umgang mit der Herausforderung "Heterogenität" vor Ort notwendig ist. Projekte wie der neue Berufsauftrag oder das neue Sonderpädagogikkonzept beweisen mit ihrem Erfolg, dass die Strategie des Kantons richtig ist und
geben Zeugnis von der Qualität der örtlichen Schulsysteme. In die gleiche Richtung führt der
sich in Ausarbeitung befindende Personalpool. Auch die Umsetzung des neuen St. Galler
Volksschullehrplanes dürfte dank des Delegierens der Verantwortung auf die Schulgemeinden sehr erfolgreich vonstatten gehen. Wer in der direkten Verantwortung steht, setzt sich
stärker mit Neuerungen auseinander. Er nimmt die Verantwortung wahr und bereitet sich minutiös auf die Veränderung vor.
"Veränderungen begünstigen nur den, der darauf vorbereitet ist." Louis Pasteur
Die folgende Berichterstattung gibt einen rudimentären Überblick über den Stand verschiedener ausgewählter, das Schulumfeld prägender Entwicklungen und Projekte.
Schulrat Wattwil-Krinau, Januar 2016
2
Rückblick-Ausblick 2015
Inhaltsverzeichnis
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Schulbetrieb
5
1.1
Umfeld Unterricht
5
1.2
Schulalltag
5
1.3
Fremdsprachenunterricht – Schüler aus fremden Ländern
6
1.4
Übertritte in weiterführende Schulen
7
Förderbereich
7
2.1
Förderbereich allgemein
7
2.2
Schuleingangsstufe
8
2.3
Kleinklasse Oberstufe
8
2.4
Logopädie
9
2.5
Integration Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund
9
2.6
Verhaltensauffällige Schüler/-innen – Betreuung – Angebote
9
2.7
Sonderbeschulungen
10
Präventionsarbeit
11
3.1
Schulsozialarbeit
12
3.2
Mittagstisch
12
3.3
Schulwegsicherheit
12
3.4
Betreuungskonzept
13
3.5
Schülertransport
13
Personal
14
4.1
Personal
15
4.2
SLQ – Systematisch Lohnwirksame Qualifikation – Nachfolgekonzept
15
4.3
Neue Schulaufsicht
16
Strukturelle Anpassungen
16
5.1
Schülerentwicklung/Geburtenzahlen
16
5.2
Strukturelle Anpassungen / Klassenplanung
17
5.3
Klassenplanung SJ 2016/17
18
5.4
Verkauf Schulhaus Bunt
18
5.5
Zukunft Hochsteig
19
Projekte
19
6.1
Örtliche Projekte
19
6.1.1 Chorprojekt
19
6.1.2 Mehrklassen mit ADL – Konzept Kanton
19
6.1.3 OS 20XY
20
3
Rückblick-Ausblick 2015
6.2
6.3
7.
8.
Regionale Zusammenarbeit
20
6.2.1 Talentschule Toggenburg
20
6.2.2 Lerngarten Energie Toggenburg – Nachhaltige Energiebildung
21
6.2.3 Schulordnung
21
6.2.4 Frühe Förderung
21
6.2.5 Lehrstellenforum
22
Weitere Projekte
23
6.3.1 IT-Konzept
23
6.3.2 Wärmeverbund
24
6.3.3 Bildungsstandort
24
Kantonale Projekte mit Auswirkungen auf die Schulgemeinde
24
7.1
Kantonale Projekte mit Bedeutung für die örtliche Schule
24
7.2
Sonderpädagogikkonzept
25
7.3
Berufsauftrag
26
7.4
Der Personalpool
27
7.5
Volksschul-Lehrplan des Kantons St. Gallen
27
Baulicher Unterhalt
28
8.1
Baulicher Unterhalt 2015 – spezielle Projekte
28
8.2
Baulicher Unterhalt 2016 – spezielle Projekte
28
9.
Risi – Sanierung Schulanlage
29
10.
Hofjünger
31
11.
Verwaltung
32
11.1 Verwaltungsarbeit
32
11.2 Cashmanagement
32
11.3 IKS
32
Rechnung 2015 – Budget 2016
33
12.1 Verwaltungsrechnung 2015
33
12.2 Voranschlag 2016
33
12.3 Finanzbedarf 2016
35
12.
4
Rückblick-Ausblick 2015
1.
Schulbetrieb
1.1 Umfeld Unterricht
Wo sehen Sie die Kernaufgabe der Schule? Ihre Antwort auf diese Frage würde mit grösster
Wahrscheinlichkeit lauten: Unterrichten, Wissen vermitteln. In Übereinstimmung mit der im
Gesetz der Schule zugewiesenen Aufgaben und der im Lehrplan festgehaltenen Programmpunkte und Verbindlichkeiten haben Sie selbstverständlich Recht. In Tat und Wahrheit bildet
das Unterrichten aber nur einen Teil, wenn auch derzeit sicher noch den grössten Teil, des
Schulalltags. In der Schule soll auch Prävention gemacht werden, sollen die Jugendlichen
sozialisiert und Migranten integriert, soll der Umgang mit den Gefahren der neuen Medien erlernt und der Umgang mit Andersdenkenden kultiviert werden. Aidsaufklärung ist ebenfalls
eine Aufgabe der Schule wie die Jugendlichen zu jungen verantwortungsvollen Erwachsenen
zu erziehen. Und dann gilt es ja auch noch die Eltern in ihrer Erziehungsaufgabe zu unterstützen. Wie diese Unterstützung zu erfolgen hat, darin scheiden sich dann die Geister. Die
einen wünschen keine Einmischung und bezeichnen die Erziehung als Familienangelegenheit. Andere hingegen würden die gesamte Verantwortung für ihre Kinder gerne der Schule
übertragen. Die grösste Herausforderung unserer Schule, welche ja nichts anderes als ein
Abbild unserer Gesellschaft ist, liegt im Umgang mit der Heterogenität. Die Schule nimmt
diese sich stets wandelnden Herausforderungen an, engagiert, kompetent, kreativ und dies
zudem meist auch mit Freude und ohne zu murren. Die vielen engagierten Lehrpersonen,
welchen der Hauptteil der Aufgaben im System Schule obliegen, können dabei auf eine gute
Ausbildung zurückblicken. Zudem geht das Engagement vieler Mitarbeitender weit über das
Normale hinaus. Für viele ist ihr Beruf nicht einfach ein Job, sondern eine Berufung. Wenn
wir im Kanton St. Gallen und ganz gewiss auch in der Schulgemeinde Wattwil-Krinau sagen:
"Wir haben eine gute Schule!" So mag dies über weite Teile stimmen. Denn wir wissen, unser Lehrkörper ist mit überdurchschnittlich guten Persönlichkeiten bestückt. Lehrpersonen,
welche es nicht nur verstehen Wissen zu vermitteln, sondern diese Vermittlung in eine positive Beziehungsarbeit einzubetten vermögen. Empirische Studien belegen, eine Schule ist
genauso gut, wie die Lehrpersonen, welche den Unterricht gestalten. Unsere Erfahrungen
bestätigen diese wissenschaftlichen Feststellungen!
1.2 Schulalltag
Der Schulalltag findet in den Schuleinheiten, den Schulhäusern und vor allem in den Klassengemeinschaften statt. Der ordentliche, durch den Stundenplan geprägte Schulalltag wird
jährlich mindestens zweimal durch Klassen- und Stufenübergreifende Projekte unterbrochen.
Meist sind es diese sehr wertvollen Projekte, welche bei den Schülerinnen und Schülern
bleibende Erinnerungen hinterlassen. Für das vergangene Schuljahr gilt es diesbezüglich
speziell zu erwähnen:
Das regional aufgesetzte, von Grund auf selbst entwickelte Musical "The Voice of the Universe" unter der Leitung unseres Musiklehrers Rico Roth. Es war etwas vom Feinsten, was
es weitherum im Bereich der Schulmusik zu bestaunen gab. Ein hochstehendes, Liveorchester, Sängerinnen und Sänger mit grossem Können und Talent und eine gelungene Choreografie verhalfen dem Projekt von St. Gallen bis ins Wallis zum Erfolg.
Einmal mehr bezeugte das Schulschlusstheater, geschrieben und mit den Schülerinnen und
Schülern einstudiert von Paul Balzer, welch hohes Potential bei den Schülerinnen und Schülern unter einer guten und kompetenten Führung abzurufen möglich ist.
5
Rückblick-Ausblick 2015
Die beiden Musicals der Primarschulen Risi und Steintal waren nicht nur für alle Schülerinnen und Schüler ein Erlebnis, sondern erfreuten die Zuschauerinnen und Zuschauer über
Massen.
Zum ersten Mal mussten die Schülerinnen und Schüler der 3. Oberstufe im Rahmen ihres
Volksschulabschlusses eine Projektarbeit erstellen. Dabei wurden sie von ihren Klassenlehrpersonen während der Dauer ihrer Arbeit begleitet. Die Arbeit bedeutete für alle eine grosse
Herausforderung, welche es mit viel Zeitaufwand und Engagement zu bewältigen galt. Die
Resultate erstaunten nicht nur die Klassenlehrpersonen, sondern auch die Besucher der
Ausstellungen am Ende der Schulzeit. Der Stolz als Verfasser oder Ersteller der verschiedenen Arbeiten sah man den Jugendlichen von weitem an! Einmal mehr konnte festgestellt
werden, was ein grosser Teil der Jugendlichen bei entsprechender Förderung und Begleitung zu leisten bereit ist.
Die beschriebenen Arbeiten aus dem Schuljahr 2014/15 stellen nur einen kleinen Teil der
vielen anderen Projekte und Tätigkeiten im Verlaufe des abgeschlossenen Schuljahres dar.
Auch wenn diese Arbeiten nicht im Focus der Öffentlichkeit stehen, sind sie nicht minder
wertvoll. Ganz im Gegenteil, auch sie haben Wertvolles zur Entwicklung der Schülerinnen
und Schüler beigetragen.
1.3 Fremdsprachenunterricht – Schüler aus fremden Ländern
Seit dem Schuljahr 2008/09 werden in den Primarschulklassen gemäss den Bestimmungen
des HarmoS-Konkordates zwei Fremdsprachen unterrichtet. Der Englischunterricht beginnt
als erste Fremdsprache in der dritten Klasse, der Französischunterricht startet seit vielen
Jahren in der fünften Primarklasse. Das nun vollständig bis in die Oberstufe umgesetzte
Sprachenkonzept bietet für diejenigen Schülerinnen und Schüler, welche mit der neuen Situation gut zurechtkommen, eine grosse Chance. Es ist erwiesen, dass ein frühzeitiger
Spracherwerb erfolgversprechender ist als ein späterer Einstieg. Wie bereits im Vorjahr berichtet, darf trotz aller positiven Aspekte nicht darüber hinweggesehen werden, dass verschiedene Schülerinnen und Schüler mit der sprachlastigeren Schule Mühe bekunden. Dies
führt innerhalb einer Klasse zu einer Vergrösserung der Heterogenität. Eine Befreiung dieser
Schüler/innen ist dabei, im Interesse der entsprechenden Jugendlichen, meist keine gute Lösung. Gefordert sind nebst den bereits seitens des Bildungsdepartements eingeleiteten Unterstützungsmassnahmen zusätzliche Massnahmen, wie Differenzierungslektionen. Diese
dürfen allerdings nicht auf Kosten anderer Fächer eingesetzt werden. Das vorhandene Verbesserungspotential darf auch in keinem Fall als Argument für einen allfälligen HarmoSAusstieg herbeigezogen werden. Grundsätzlich, und dies bestätigt auch eine Umfrage der
Lehrergewerkschaft, geniesst das Sprachenkonzept eine gute Akzeptanz.
In der Schulgemeinde Wattwil-Krinau können die Problemfelder zum Teil durch die Art der
Gruppenbildungen in den Mehrklassen verkleinert werden. Zudem besitzen gerade die Lehrpersonen der Mehrklassen eine hohe Kompetenz im Umgang mit der Heterogenität.
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Rückblick-Ausblick 2015
1.4 Übertritte in weiterführende Schulen
Die Maturitätsquote des Kantons St. Gallen beträgt derzeit ca. 12.7%, diejenige der gesamten Schweiz etwa 19%. Wiederum sind mehr als 20% des 2. Sekundarschuljahrgangs im
Sommer 2015 aus der Wattwiler Oberstufe in eine gymnasiale Abteilung der Kantonsschule
übergetreten. Damit liegt die Quote der Schulgemeinde Wattwil-Krinau weit über dem kantonalen Schnitt und ist auch im Vergleich mit den anderen Schulträgern des Tales am höchsten. Die Nähe des Mittelschulangebotes in der Kanti Wattwil, welche in vielen Bereichen eine
aussergewöhnliche Qualität aufweist, trägt ganz sicher zur hohen Übertrittsquote bei. Trotz
dieser sehr hohen Quote setzt sich der Schulrat der Schulgemeinde Wattwil-Krinau nicht für
eine von aussen gesteuerte, flächendeckende Anhebung der Maturitätsquote ein. Ganz dezidiert ist er der Meinung, dass dem weltweit anerkannten dualen Bildungssystem der
Schweiz Sorge getragen und die Berufsbildung nicht wie in anderen Staaten "vertheoretisiert" werden darf. Gerade unsere gute Berufslehre ist ein wichtiger Faktor, welcher entscheidend zur geringen Jugendarbeitslosigkeit unseres Landes beiträgt.
2.
Förderbereich
2.1 Förderbereich allgemein
Die Arbeit im Förderbereich erfolgt im Rahmen des örtlichen Förderkonzeptes. Dieses definiert zur inhaltlichen Ausrichtung des Förderbereiches die vor Ort vorhandenen Angebote,
Instrumente, Ressourcen, Kompetenzen und Entscheidungswege. Das Förderkonzept kann
auf der Homepage der Schule www.schulewattwil.ch  Service,  Downloads heruntergeladen werden. Das auf Januar 2015 vom Regierungsrat erlassene neue kantonale Sonderpädagogikkonzept führt dazu, dass alle Schulträger in den kommenden Jahren die örtlichen
Konzepte anzupassen haben. Die Schulgemeinde Wattwil-Krinau ist daran, diese Anpassungen vorzunehmen und die Basis für deren Umsetzungen bereits auf das Schuljahr
2016/17 vorzubereiten. Grundsätzlich gilt es dabei die verschiedenen Übergänge beim
Schuleinstieg in den Bereichen Heilpädagogische Früherziehung, Frühlogopädie, Zuweisung
in eine Sonderschule zu regeln und in das örtliche Konzept aufzunehmen. Gleichzeitig soll
die Gelegenheit der Projektüberarbeitung dazu benützt werden, die bestehenden Inhalte und
Abläufe zu überprüfen und wo nötig den neuen Anforderungen anzupassen.
Im Verlauf des Schuljahres 2015/16 konnte das obligatorische Angebot Psychomotorik in
das Förderzentrum im Schulhaus Hofjünger integriert werden. Das Angebot mit den dafür
angepassten Räumen steht auch den Schülerinnen und Schülern der umliegenden Gemeinden zur Verfügung. Die diesbezüglichen Kosten werden von den entsprechenden Schulträgern übernommen.
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Rückblick-Ausblick 2015
2.2
Schuleingangsstufe
Die obige Grafik aus dem Schweizer Bildungsbericht, zeigt auf, wie wichtig Zeitpunkt und
Ausgestaltung der Schuleinstiegsstufe sind. Das Schuleinstiegsalter, gleichbedeutend mit
dem Eintritt in den Kindergarten liegt bei abgeschlossenem viertem Lebensjahr bis Ende Juli
des Schulvorjahres. Da gerade dieser Lebensabschnitt bei den Kindern entwicklungsbedingt
grosse Unterschiede zwischen den Kindern aufweist, gilt es diesen Prozess sehr sorgfältig
auf die Bedürfnisse der Kinder anzugehen. Eine sehr gute und hilfreiche Funktion üben dabei die Eigenschaften der verschiedenen ADL-Klassen im Bereich des Schuleinstieges aus.
Aufgrund dieser in der Schulgemeinde Wattwil-Krinau können immer wieder für die Kinder
gute Lösungen ausserhalb des eigenen Schulkreises gefunden werden. Diese Lösungen bedürfen aber einer einvernehmlichen, guten Zusammenarbeit mit den Eltern der entsprechenden Kinder.
2.3 Kleinklasse Oberstufe
Hoher Akzeptanz über die Schulgemeinde hinaus erfreute sich auch im vergangen Jahr das
Angebot der Kleinklasse Oberstufe mit integriertem Werkjahrelement, eines ausgebauten
Berufswahlbetreuungsangebotes sowie der Unterstützung bei der beruflichen Eingliederung
und Nachbetreuung während der Erstausbildung. Mit grossem Engagement ist es dem Lehrerteam um Frau Regina Birnbaum einmal mehr gelungen, die Schülerinnen und Schüler der
Kleinklasse mittels individuellen Förderplänen und individuellen Massnahmen ans Erwerbsleben heranzuführen. Die ideale Schülerzahl der Kleinklasse Oberstufe liegt bei 12 Jugendlichen und ist gegen oben gesetzlich bei 15 begrenzt. Auch im vergangenen Schuljahr war es
nicht möglich, alle Interessenten aufzunehmen. Aufgrund der Anfragen für das Schuljahr
2016/17 kann das Angebot auch im kommenden Schuljahr weitergeführt werden.
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Rückblick-Ausblick 2015
2.4 Logopädie
Die Schulgemeinde Wattwil-Krinau kauft die Leistungen für die logopädische Förderung beim
Sprachförderzentrum Toggenburg ein. Der Aufwand für die logopädische Betreuung der
Schülerinnen und Schüler wies im Kalenderjahr 2015 einen Umfang von 38 Jahreswochenlektionen auf. Damit konnten sämtliche Kinder, welche im Interesse einer altersgerechten
Sprachentwicklung die Dienste einer Logopädin in Anspruch nehmen mussten, fristgerecht
einer therapeutischen Betreuung zugeführt werden. Zusätzlich zu den bereits gesprochenen
Lektionen hat sich die Schulgemeinde im Zusammenhang mit der Integration zweier Kinder
mit Geburtsgebrechen in die ADL-Klasse Chrummbach entschieden, ein weiteres Pensum
von 3 Lektionen einzukaufen. Da die Logopädinnen beim Sprachförderzentrum angestellt
sind und die Schulgemeinde Wattwil-Krinau die Leistungen einkauft, ist die Integration der
Logopädinnen in die Förderteams vor Ort nach wie vor noch nicht zur vollen Zufriedenheit
der Schulgemeinde geregelt. Diesbezügliche Überprüfungen und Anpassungen sind Gegenstand der Überarbeitung des örtlichen Förderkonzeptes.
2.5 Integration Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund
Obwohl die Flüchtlingswelle bis dato die Schulgemeinde Wattwil-Krinau nicht in dem Masse
erreicht hat, wie dies aufgrund der vielen Medienmitteilungen zu erwarten gewesen wäre,
musste sich die Schulgemeinde ein erstes Mal um eine Gruppe von sieben Schülerinnen und
Schülern beschäftigen, welche aufgrund ihrer Geschichte in ihrem Herkunftsland bisher weder eine Schule besucht noch anderweitig das Alphabet erlernen konnten. Das älteste der
Kinder war bereits im Oberstufenalter. Dank der guten Zusammenarbeit mit den für Flüchtlinge Verantwortlichen des Verbandes der St. Galler Gemeinden konnte eine vorübergehende Beschulung in der Marienburg in Rheineck in die Wege geleitet werden. Dabei wurde seitens der dortigen Lehrpersonen der Schwerpunkt auf die Alphabetisierung gelegt. Im Anschluss daran konnten die Jugendlichen ins Integrationsjahr der Schulgemeinde WattwilKrinau aufgenommen werden. Wie sich die Situation im Zusammenhang mit der Integration
von weiteren Flüchtlingen in den Schulalltag entwickelt bleibt abzuwarten. Aufgrund der derzeitigen Anzahl muss die Integration von Fall zu Fall individuell angegangen und umgesetzt
werden.
2.6 Verhaltensauffällige Schüler/-innen – Betreuung – Angebote
Verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche bedeuten für alle Beteiligten sowohl für die
Lehrpersonen wie die Mitschülerinnen und Mitschüler eine tägliche Herausforderung. Zudem
begünstigt das heutige heterogene Umfeld des Schulsystems mit den vielen Bezugspersonen und den verschiedenen Lehr- und Lernformen vor allem Kinder mit ADHS-Syndrom nicht
immer. Diese Kinder und Jugendlichen leiden oft selbst am meisten an ihrem nur schwer zu
verändernden Verhalten. Auch für deren Eltern ist es nicht ganz einfach mit den täglichen
Problemfeldern, welche sich ja nicht nur in der Schule manifestieren, umzugehen. In solchen
Fällen gilt es gemeinsam, eine individuelle Lösung, möglichst innerhalb der Schule zu finden.
Nebst einer etwas grösseren Toleranz im Umgang mit den entsprechenden Kindern und Jugendlichen gilt es diesen zu ermöglichen, dass sie nebst ihren täglichen Mühen mit dem System immer wieder auch positive Erlebnisse, positive Bestärkungen erfahren dürfen. Dies bedingt individuelle Anpassungen innerhalb der Klasse. Oft hilft eine gezielte Ein-/Umteilung in
eine Klasse mit kleineren Gruppen. Diesbezüglich bieten die Mehrklassen mit ADL eine gute
Umgebung für solche Kinder. Dank dem gezielten Einsatz von Klassenhilfen kann die Beglei9
Rückblick-Ausblick 2015
tung betroffener Kinder verbessert und das gesamte System der Klasse damit entlastet werden. Die Einführung der Klassenhilfen in den Wattwiler Schulen hat genau darin seinen Ursprung. Eine gute, konsequente Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus unterstützt die seitens der Schule getroffenen Massnahmen zudem entscheidend.
Schwieriger wird es jeweils mit sogenannt verhaltensoriginellen Kindern und Jugendlichen,
welche aus anderen Gründen eine spezielle Aufmerksamkeit und Betreuung auslösen. Gemeint sind Kinder und Jugendliche, welche aufgrund der mangelnden Strukturen ausserhalb
der Schule sich in eine Richtung bewegen, welche ihrer persönlichen Entwicklung hin zum
verantwortungsbewussten, jungen Erwachsenen massiv im Wege steht. Oft zeigt sich diese
Entwicklung durch konstante Regelüberschreitungen und auch Gesetzesverstösse. Viele
dieser Jugendlichen halten sich zudem in einem Kollegenumfeld auf, welches mit dem gleichen Problemen zu kämpfen hat. Die Eltern, sofern sie sich überhaupt dagegen stemmen,
kommen, wie die Schule in vielen Fällen auch, an die Grenzen ihrer Möglichkeit. Seitens der
Schule ist irgendwann im Interesse der anderen Jugendlichen die Tragfähigkeit nicht mehr
gegeben. In sehr aufwändigen Prozessen in Zusammenarbeit mit der Kinder- und Erwachsenenschutzbehörde (kesb), der Jugendanwaltschaft aber auch vieler therapeutisch tätiger
Fachorganisationen wie dem Schulpsychologischen Dienst, dem Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienst und weiteren mehr mussten auch im vergangenen Jahr individuelle Lösungen erarbeitet werden. Immer stand dabei das Bestreben die Negativspirale des betroffenen
Jugendlichen zu durchbrechen im Mittelpunkt. Nicht immer erfolgt dies im Einvernehmen mit
dem Jugendlichen. Im Kalenderjahr 2015 mussten sich die Schulleitungen und Schulbehörden mit ganz speziell schwierigen Fällen auseinandersetzen. Die Zunahme dieser zeit- und
ressourcenintensiven Fälle bedeutete für alle eine zusätzliche Herausforderung. Bei nicht
wenigen dieser Jugendlichen begann die unheilvolle Entwicklung an früheren Wohnorten.
Erst durch ihren Zuzug nach Wattwil oder via Platzierung in einer örtlichen Pflegefamilie gelangten die entsprechenden Kinder und Jugendlichen in den Zuständigkeitsbereich der örtlichen Organe.
In vielen dieser Fälle könnte die Beschulung und Betreuung in einer Tagessonderschule
Rahmenbedingungen schaffen, welche der Entwicklung der Jugendlichen eine entscheidende Wende zum Gutem geben würde. Das neue kantonale Sonderpädagogikkonzept sieht
vor, in allen Regionen solche Angebote zu schaffen. Gespannt warten wir auf die Umsetzung
der angekündigte Regionalisierung der Sonderschulen.
Wiederum sehr gute Erfahrungen in ganz schwierigen Situationen durften wir mit verschiedenen Bauernfamilien machen. Sie waren jeweils bereit, zu jeder Tages- und Nachtzeit und
sehr unkompliziert, Kinder und Jugendliche aufzunehmen und ihnen einen für sie wichtigen
guten Familienrahmen zu bieten. Damit haben diese Familien einmal mehr dazu beigetragen, belastende Situationen zu entlasten und die Jugendlichen vor einer Heimeinweisung zu
bewahren.
2.7 Sonderbeschulungen
Die Zuweisung an eine Sonderschule erfolgt immer aufgrund eines Antrags des Schulpsychologischen Dienstes, basierend auf einem Fachgutachten. Damit ist sichergestellt, dass
eine Sonderbeschulung nie aufgrund subjektiver Annahmen oder willkürlich erfolgt. Allen
Zentrumsgemeinden gemeinsam ist die Tatsache, dass dem Bereich der Sonderbeschulungen im Handling und in der Finanzierung eine spezielle Bedeutung zukommt. Die Schulträger zahlen an eine Sonderbeschulung Fr. 36'000.-- pro Jahr. Auf Beginn des Kalenderjahres
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Rückblick-Ausblick 2015
2015 ist im Zuge der Umsetzung des neuen kantonalen Sonderpädagogikkonzeptes die Zuständigkeit und damit auch die Finanzierung der ausserhalb der obligatorischen Schulzeit
weitergeführten Sonderbeschulungen an den Kanton übergegangen. Dies entlastet die
Schulträger zum Teil massiv. Gleichzeitig müssen aber die Schulträger die bisher vom Kanton getragen Kosten der heilpädagogischen Früherziehung im Kindergarten übernehmen.
Diese betragen im Kalenderjahr durchschnittlich Fr. 13'600.-- pro Kind und Jahr. Der Betrag
erhöht sich im Kalenderjahr 2016 auf durchschnittlich Fr. 14'600.--.
Aufgrund der Zentrumsfunktion der Schulgemeinde Wattwil-Krinau und der örtlich vorhandenen Sonderschulangebote ziehen jährlich Familien, deren Kind oder deren Kinder eine Tagessonderschule besuchen, nach Wattwil. Aufgrund dieses Umstandes, welcher sich im Kalenderjahr 2015 besonders stark offenbarte, halten sich die Abgänge in die Zuständigkeit des
Kantons mit den neu zu bezahlenden Sonderbeschulungen im Kalenderjahr 2015 in etwa die
Waage. Die Zahl der im Rahmen einer Sonderschule zu beschulenden Kinder und Jugendlichen betrug 33 Jugendliche. 15 Kinder musste im Rahmen einer Heilpädagogischen Schule
und 11 einer Sprachheilschule beschult werden. Die Gesamtzahl der Sonderbeschulungen
liegt damit weiterhin über dem statistischen Schnitt des Kantons.
Seit dem Schuljahr 2015/16 ist es in besonderen Fällen bei Schülerinnen und Schülern, bei
welchen eine Sonderschulbedürftigkeit indiziert ist, möglich, den Sonderschulbeitrag vor Ort
zwecks Schaffung von entsprechenden Rahmenbedingungen zur Integration dieser Kinder in
den Regelklassenunterricht zu ermöglichen. Diese Integrationsform im Rahmen eines Settings im Einzelfall ist innerhalb der Schulgemeinde im laufenden Schuljahr in drei Fällen zur
Anwendung gelangt. Die diesbezüglichen Erfahrungen attestieren allen diesen drei Einzelsettings einen erfolgreichen Verlauf.
3.
Präventionsarbeit
In vielen Situationen ist Agieren besser als Reagieren! Gleichermassen gilt: Vorsorgen ist
besser als Bekämpfen, oder Vorsorgen schützt vor Schaden. Die Präventionsarbeit ist deshalb ein immer wichtigeres Thema im Schulalltag. Dies nicht nur, weil die Schule sie zur Bewältigung ihrer Aufgabe als wichtig erachtet. Der Gesetzgeber hat verschiedene Problemfelder unserer Gesellschaft zur präventiven Bearbeitung der Schule übertragen. Vor Ort ist die
Schulsozialarbeit, in Zusammenarbeit mit den Schulleitungen und Behörden, für die Nachhaltigkeit der in den Schulalltag integrierten Präventionsprojekte verantwortlich. Im Rahmen
des ordentlichen Programmes wurden unter anderem die folgenden Themen bearbeitet:
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Gesundheits- und Suchtprävention
Faustlos
HIV- und AIDS-Prävention
Computer, Handy & Co
Sicherheit im Ausgang
Gewaltprävention in geschlechtergetrennten Gruppen
Heb der Sorg
und weitere mehr
Aufgrund verschiedener aktueller Vorkommnisse ist dabei der korrekte Umgang mit den
Handys in den Fokus der Bemühungen gerückt. Bei diesem Thema muss mit Schrecken
festgestellt werden, dass Fehlverhalten – dies oft ungewollt – sich bereits bei Kindern im Mit11
Rückblick-Ausblick 2015
telstufenalter gehäuft zeigen. Die Schule hat in Erahnung dieser Entwicklung ihre Präventionskampagne, mit welcher sie sich an die Eltern und Schüler richtet, bereits vor einigen Jahren auf den Beginn der Mittelstufe vorverlegt. Verstösse gegen die geltenden Normen, bis
hin zu strafrechtlich relevantem Verhalten, können aber nur bekämpft werden, wenn auch die
Eltern ihre Verantwortung wirklich umfassend wahrnehmen. Dazu gehört die Kontrolle der
Handys mit ihren Applikationen und Fotos. Die Schule ist gerne bereit, die Eltern bei der Bewältigung allfälliger diesbezüglicher Probleme zu beraten und zu unterstützen.
3.1 Schulsozialarbeit
Im heutigen Umfeld der Schule ist die Schulsozialarbeit – mindestens in der Schulgemeinde
Wattwil-Krinau – nicht mehr wegzudenken. Nebst dem, dass sie im Bereich der verschiedenen Präventionsprojekte eine wertvolle und nachhaltige Wirkung entfacht, kann sie in
schwierigen Situationen hoch- und niederschwellige Aufgaben übernehmen, dies sofort, ohne Wartefristen und Anmeldeverfahren. Für Schulleitungen und Behörden ist sie somit ein
wichtiges und effizientes Instrument in der konkreten Bewältigung vieler alltäglicher und weniger alltäglicher Probleme von Schülerinnen und Schülern. Eine zentrale Aufgabe der
Schulsozialarbeit kam auch im vergangenen Jahr der Begleitung von Jugendlichen zu, welche dank dieser Betreuung ihren Weg im normalen familiären und schulischen Umfeld gehen
konnten, dadurch im örtlichen System verbleiben durften und damit vor der Zuweisung in eine externe Sondermassnahme oder gar einer Fremd- oder Heimplatzierung bewahrt werden
konnten. Der Trend der letzten Jahre, dass vermehrt auch jüngere Schülerinnen und Schüler
bei der Schulsozialarbeit mit Fragen und Problemen aus ihrem Lebensumfeld vorsprechen,
hat sich auch im Kalenderjahr 2015 bestätigt. Vermehrt haben auch Eltern die Schulsozialarbeit um Rat in Problemen mit ihren Kindern ersucht. Dank der guten Vernetzung der
Schulsozialarbeit konnten die Ratsuchenden mit grösseren Problemfeldern jeweils zur Bewältigung ihrer Situation der richtigen Institution zugewiesen werden.
3.2 Mittagstisch
Die Schulgemeinde führt drei individuell gestaltete freiwillige Mittagstischangebote. Diese befinden sich für den Dorfrayon im Untergeschoss des Gemeindehauses, für den Schulkreis
Wis im Alters- und Pflegeheim Kronenwis sowie in Krinau bei einer damit beauftragten Familie. Nach wie vor erfreut sich das Angebot grossen Interesses. Wiederum machten wöchentlich über 60 Kinder und Jugendliche davon Gebrauch.
3.3 Schulwegsicherheit
Gemäss den gesetzlichen Bestimmungen liegt der Schulweg in der Verantwortung der Eltern. Trotzdem ist es dem Schulrat aus rechtlichen Gründen übertragen, sich für die Schulwegsicherung der Schülerinnen und Schüler einzusetzen. Der Schulrat nimmt diese Aufgabe
sehr ernst. Gemeinsam mit den Verantwortlichen der Politischen Gemeinde Wattwil und der
zuständigen Abteilung der Kantonspolizei wurden auch dieses Jahr kritische Stellen analysiert und wo möglich einer verbesserten Lösung zugeführt.
Auch im vergangenen Jahr wurde die Schulwegbegleitung für die Schülerinnen und Schüler
des Kindergartens durch die Betreuungspersonen der Schulgemeinde bei der Querung der
Wilerstrasse weitergeführt. Aufgrund einer Neuorganisation des Religionsunterrichtes konnte
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Rückblick-Ausblick 2015
die letztes Jahr durchgeführte Begleitung der Unterstufenschüler/innen auf dem Weg in den
Religionsunterricht mindestens im laufenden Schuljahr 2015/16 eingestellt werden.
3.4 Betreuungskonzept
Seit mehreren Jahren beschäftigt die Schulgemeinde temporär angestellte, auf einen speziellen Auftrag bezogene Klassenhilfen. Diese leisteten in den vergangenen Jahren wertvolle
Unterstützung im Unterricht, meist bei der Betreuung von verhaltensoriginellen Schülerinnen
und Schülern. Durch die zusätzliche, während gewissen Phasen als Einzelbetreuung ausgestaltete Begleitung konnte das gesamte Klassengefüge mit relativ geringem Aufwand entlastet werden. Die Lehrperson wurde nicht mehr nur von einem Einzelnen oder einer kleinen
Gruppe vollständig in Anspruch genommen und konnte sich so der ganzen Klasse zuwenden. Das entsprechend begleitete Kind musste aufgrund der Einzelbetreuung nicht aus der
Klasse genommen und einer speziellen Beschulung zugewiesen werden. Damit konnte für
alle Beteiligten mit relativ geringen Mitteln eine bessere Situation geschaffen werden. Die
Schulgemeinde Wattwil-Krinau war eine der ersten Schulen, welche dieses Instrument erfolgreich im örtlichen Schulsystem anwendete. Die Idee der Klassenhilfe/Klassenassistenz
hat sich inzwischen über den gesamten Kanton ausgebreitet. Mit der Erwähnung im neuen
Sonderpädagogikkonzept hat sie erstmals eine offizielle Stellung im Rahmen der St. Galler
Volksschule erhalten. Nach wie vor ist es aber kein für alle Schulen verbindliches Instrument.
Der Schulrat hat die Erfahrungen der vergangenen Jahre mit den temporär eingesetzten
Klassenhilfen analysiert und einer Arbeitsgruppe den Auftrag gegeben, mittels eines neu zu
schaffenden Betreuungskonzeptes die Stellung des Instrumentes fest für das Schulsystem
der Schulgemeinde Wattwil-Krinau zu definieren. Das daraus entstandene Betreuungskonzept wurde vom Schulrat auf Beginn des Schuljahres 2015/16 provisorisch erlassen. Es regelt den Einsatz der Klassenhilfen in den einzelnen Schuleinheiten und definiert auch die dafür zur Verfügung stehenden Mittel pro Schuleinheit. Ab Sommer 2015 konnten für alle Schuleinheiten im Teilpensum festangestellte Klassenhilfen gewonnen werden. Die ersten Erfahrungen mit dem neuen Konzept bestätigen die Erfahrungen der Vorjahre. Mit dem neuen Instrument erfahren die Klassen und die Lehrpersonen in schwierigen Situationen eine grosse
Entlastung. Gleichzeitig gelingt es vermehrt, Kinder mit Auffälligkeiten im Rahmen der Regelklassen, bei gleichzeitiger Entlastung dieser Klassen, zu belassen. Die Schule spart dabei
die Aufwendungen für Heimbeschulungen und das Kind verbleibt in seiner gewohnten Umgebung. Der Schulrat ist überzeugt, damit ein wertvolles Instrument geschaffen zu haben,
welches den verschiedenen Anspruchsgruppen entspricht, geschaffen zu haben. Das Konzept soll nach zwei Jahren evaluiert, überarbeitet und in der Folge definitiv erlassen werden.
3.5 Schülertransport
Die Schulgemeinde transportiert aufgrund der Gemeindestruktur täglich über 400 Kinder und
Jugendliche morgens, mittags und abends von ihrem Wohnquartier zur Schule und umgekehrt. Zur Erledigung dieses komplizierten und verantwortungsvollen Auftrages steht der
Schulgemeinde eine Flotte von vier modernen Schulbussen zur Verfügung. Die Zusammenarbeit mit einem privaten Transportanbieter sowie der Einbezug des öffentlichen Verkehrs
ergänzen das Transportwesen gemäss den schulischen Bedürfnissen. Das Zusammenspiel
aller Bedürfnisse begründet, unter anderem auch im Interesse der Wirtschaftlichkeit, eine
komplizierte miteinander verbundene Transport- und Schulorganisation. Einerseits müssen
die schulgemeindeeigenen Transportinstrumente auf die weniger beeinflussbaren Angebote
13
Rückblick-Ausblick 2015
des öffentlichen Verkehrs angepasst werden, andererseits gilt es den Schulbetrieb an den
verschiedenen Standorten bezüglich der Stundenplanung und den damit verbundenen Unterrichtszeiten aufeinander abzustimmen. Ein solch verzahntes System ist anfällig auf Störungen. Wie bereits in der Berichterstattung des vergangenen Jahres berichtet, führte die
Umstellung des öffentlichen Verkehrs auf den Winterfahrplan 2013 zu massiven Störungen
dieses Gebildes. Um diese zu beheben mussten erhebliche finanzielle Mehraufwändungen
in Kauf genommen werden. Intensiv haben die Verantwortlichen der Politischen Gemeinde
Wattwil und der Schulgemeinde Wattwil-Krinau bei den Verantwortlichen des Kantons um
Verbesserungsmöglichkeiten ersucht. Trotz all der verschiedenen Besprechungen, Aussprachen, Stellungnahmen zu Vernehmlassungen, usw. konnte leider im komplizierten Konstrukt
des öffentlichen Verkehrs keine wirtschaftlich tragbare, gute Lösung gefunden werden. So
verbleibt es weiterhin an der Schulgemeinde die Folgen dieses Wechsels selbst zu tragen:
Mehr Aufwand für weniger gute Leistungen!
4.
Personal
Aus dem Schweizer Bildungsbericht 2014:
14
Rückblick-Ausblick 2015
4.1 Personal
Wie bereits für das Schuljahr 2014/15 ist es dem Schulrat in Zusammenarbeit mit den Schulleitungen auch für das Schuljahr 2015/16 gelungen, sämtliche Stellen fristgerecht durch entsprechend stufengerecht ausgebildetes, kompetentes Lehrpersonal zu besetzen. Mehr Mühe
bereitete den Schulleitungen und dem Schulrat die Besetzung von Stellvertretungen bei
durch Krankheit oder Unfall ausfallenden Lehrpersonen. Es zeigte sich in verschiedenen Fällen, dass kurzfristig zu besetzende Stellvertretungen durch entsprechend ausgebildetes
Lehrpersonal nur schwer zu finden sind.
Etwas sorgenvoll schauen die Verantwortlichen derzeit in Richtung Juli 2016. Auf diesen
Zeitpunkt hin tritt der langjährige, sehr erfahrene und äusserst kompetente Schulleiter der
Schuleinheit Grüenau in den verdienten Ruhestand. Ihn zu ersetzen wird nicht einfach sein.
Ebenfalls nicht einfach zu ersetzen sein werden die beiden ebenfalls in Pension gehenden
Lehrpersonen Regina Birnbaum, Klassenlehrperson der Werkjahrklasse sowie Veli Alpsoy,
langjährige Lehrperson der Integrationsklasse der Schulgemeinde.
4.2 SLQ – Systematisch Lohnwirksame Qualifikation – Nachfolgekonzept
Mit der Einführung des neuen Berufsauftrages wurde das vom Kanton gesetzlich geregelte
Qualifikationsverfahren bei Lehrpersonen, die Systematisch Lohnwirksame Qualifikation, abgeschafft. Neu ist es an den örtlichen Schulträgern ein entsprechendes Verfahren zur Feststellung der Qualität der Lehrpersonen zu entwickeln und anzuwenden. Im Rahmen eines
Workshops konnte durch eine vom Schulrat bestimmte Arbeitsgruppe ein erstes diesbezügliches Konzept entwickelt werden. Dieses wurde vom Schulrat zur Kenntnis genommen und
im Rahmen eines Schulversuches in zwei grösseren Schulanlagen provisorisch erlassen. Im
Verlaufe des nächsten Schuljahres soll das Konzept aufgrund der gemachten Erfahrungen
überarbeitet und zur definitiven Anwendung für alle erlassen werden.
15
Rückblick-Ausblick 2015
4.3
Neue Schulaufsicht
Der Kanton St. Gallen regelt die Schulaufsicht neu. Grundsätzlich sind, wie bisher schon die
örtlichen Schulträger für die Qualität ihrer Schulen verantwortlich. Die diesbezüglichen Standards und Abläufe sind im örtlichen Führungs- und Qualitätskonzept geregelt. Die aufsichtsrechtliche Prüfung unterliegt nach wie vor dem Amt für Gemeinden. Dieses Amt ist im Departement des Innern angesiedelt. Die neu geschaffene Schulaufsicht des Bildungsdepartements ist Teil des Gesamtqualitätskonzeptes des St. Galler Bildungssystems. Nebst der Aufsichtsfunktion soll das neue System die Schulträger im Bereich der Qualitätssicherung unterstützen. Gleichzeitig wird das neue Instrument zur systematischen Erhebung von Bildungswissen (Bildungsmonitoring) benutzt. Ein funktionierendes Bildungsmonitoring ist Teil der
Abmachungen zwischen den HarmoS-Kantonen. Die neue Schulaufsicht tritt ab dem 1. Januar 2016 in Kraft.
5.
Strukturelle Anpassungen
5.1 Schülerentwicklung/Geburtenzahlen
Nach dem Einbruch der Schülerzahlen vor einigen Jahren haben sich diese auf einem in etwa gleichen Niveau eingependelt. Was im gesamten als stabil wahrgenommen wird, ist in
sich aber verschiedenen Schwankungen unterworfen. Grosse und kleinere Geburtenjahrgänge wechseln sich ständig ab. Während diese Schwankungen im Bereich des Kindergartens und der Primarschule sich nur alle paar Jahre auf die Anzahl zu führender Klassen niederschlägt, ist die Klassenplanung der Oberstufe jährlich eine spezielle Herausforderung. Mit
Blick auf den optimierten Ressourceneinsatz liegt es in der Natur der Sache, dass sich Entscheidungen bezüglich der Klassenzahl, der Wahlfachorganisationen, der Turn- und Hauswirtschaftsgruppen zu starken Verwerfungen im Pensenbedarf und damit beim Finanzaufwand niederschlagen. Ein aussagekräftiger Blick in die Zukunft der Schülerentwicklung ist
nur schwer möglich. Aufgrund der aktuellen Bautätigkeit im Wohnungsbereich in Wattwil
16
Rückblick-Ausblick 2015
müsste sich die Kinderzahl gemäss den statistischen Aussagen erhöhen. Dies zeichnet sich
aber bis heute auch nach der Vermietung der bereits fertiggestellten Wohnungen allerdings
nicht in einem klaren Ausschlag gegen oben ab.
5.2 Strukturelle Anpassungen / Klassenplanung
Eine wichtige Aufgabe der Schulbehörde ist die stetige Suche nach den besten Strukturen im
Bereich der Organisation des Schulbetriebes. Als Basis dazu dient die anhand der Geburtenzahlen vorgenommene Klassenplanung über die gesamte Schulgemeinde und in den
entsprechenden Schulkreisen im Speziellen. Einigermassen verlässliche Aussagen sind im
Bereich des Kindergartens nur mit Blick auf die jeweils folgenden vier Jahre und in der Oberstufe auf rund 15 Jahre hinaus möglich. Dies, sofern die bis dahingemachten Erfahrungen in
der Entwicklung des Wohnungsbaus gleich bleiben, respektive faktisch keine Verwerfungen
bei den Schülerzahlen erwarten lassen.
Nach wie vor gilt es mit den vorhandenen Strukturen und einer flexiblen Schulkreiseinteilung
eine möglichst optimale Klassenplanung vorzunehmen. Dies ist für das Schuljahr 2015/16
wiederum gelungen. Für eine Prognose für das Schuljahr 2016/17 ist es noch zu früh. Von
den Aussengebieten bereitet dem Schulrat, mit Blick über das kommende Schuljahr hinaus,
einzig die Entwicklung auf dem Schmidberg Sorge. Die geringen Geburtenzahlen, verbunden
mit einigen Wegzügen von Familien mit schulpflichtigen Kindern, lassen die Schülerzahl in
zwei Jahren in einen kritischen Bereich sinken. In der Beurteilung der Situation gilt es zu beachten, dass gerade im Bereich Schmidberg bei bereits wenigen Zuzügen von Familien sich
die Situation ganz anders präsentieren kann. Wie bereits im vergangenen Jahr angekündigt,
gilt es die Strukturanpassungen in Krinau im kommenden Schuljahr abzuschliessen. Diese
Anpassungen betreffen nur die interne Schulorganisation von Krinau, die Kinder bis zur vierten Klasse sollen weiterhin den Unterricht im Schulhaus Krinau besuchen dürfen. Mit dem
Ausstieg aus dem Kindergarten Hofjünger auf Beginn des Schuljahres 2015/16 wurde einer
der beiden Kindergärten, vor allem mit Schülerinnen und Schüler aus dem Gebiet Bergli, Risi, Hembergerstrasse, in den Kindergarten Grüenau verlegt. Geplant ist die Integration dieses Kindergartens in die Schulanlage Risi. Das diesbezügliche Projekt ist vorbereitet, allerdings ist noch offen, wann diese Anpassung vollzogen werden kann. Abhängig ist sie vom
Projektverlauf der Sanierung der Schulanlage Risi. Während der Dauer der Sanierung der
Schulanlage Risi müsste ein zu früh integrierter Kindergarten aus Sicherheitsgründen wiederum ausgelagert werden. Aus Sicht des Schulrates soll verhindert werden, dass die Schülerinnen und Schüler des zukünftigen Kindergarten Risi innert kurzer Zeit mehrere Standortwechsel über sich ergehen lassen müssen. Sollte es gelingen, die Sanierung der Schulanlage innert kürzester Zeit durchzuführen, so wäre es sinnvoll mit der Integration noch zuzuwarten. Der diesbezügliche Entscheid kann allerdings erst nach dem Vorliegen der definitiven
Sanierungsplanung erfolgen. Im Bereich des Schulkreises Dorf-Hofjünger konnte die Strukturanpassung im Verlaufe des Schuljahres 2015/16 abgeschlossen werden. Neu befindet
sich nebst der 1./2. Klasse auch der Kindergarten des gleichen Schulkreises im Schulhaus
Hofjünger. Die 3./4. Klasse ergänzt im Schulhaus Dorf die beiden anderen Mittelstufenklassen.
Nachdem auf Beginn des Schuljahres 2015/16 ein überaus grosser Jahrgang in die Oberstufe übergetreten ist und die Pensenplanung einen entsprechend grösseren Ausbau erfahren
hat, tritt nun ein um einiges kleinerer Jahrgang über die Schwelle zur Oberstufe. Ob sich die
Klassenzahl dadurch verkleinern wird, ist Gegenstand der derzeitigen Abklärungen. Diesbe-
17
Rückblick-Ausblick 2015
züglich geben ein paar wenige Schülerinnen und Schüler den Ausschlag. Klar ist aber, dass
sich unabhängig von der Klassenzahl die Pensen im Gesamten etwas reduzieren dürften.
5.3 Klassenplanung SJ 2016/17
Kindergarten:
Die in den vergangenen Schuljahren angepassten Strukturen bewähren sich. Die durchschnittlichen Schülerzahlen in den Kindergartenklassen liegen im optimalen Bereich von
über 16 und unter 19 Kinder pro Klasse, dies bei einer gesetzlichen Bandbreite für die
durchschnittliche Klassengrösse von 16 bis 24 Kindern pro Klasse. Dem Schulrat ist es ein
grosses Anliegen im für eine gute Schulkarriere wichtigen Einschulungsbereich möglichst optimale Rahmenbedingungen zu schaffen und damit bei den Kindern im Interesse aller die
Basis für eine gute und möglichst problemlose Schulzeit zu legen. Mit der auf das Schuljahr
2016/17 angedachten Klassenplanung, welche von der gleichen Anzahl Klassen wie im Vorjahr ausgeht, werden solche gute Rahmenbedingungen geschaffen.
Primarschule:
Gemäss den heutigen Erkenntnissen bleibt die Klassenzahl sowie die damit verbundene Organisationsstruktur auch für das Schuljahr 2016/17 erhalten.
Oberstufe:
Eine grosse Herausforderung aufgrund der derzeitigen Schülerzahlen bedeutet die Klassenplanung der Oberstufe für das Schuljahr 2016/17. Dies nachdem bereits die Planung des
Schuljahres 2015/16 eine besondere Herausforderung darstellte und im Sinne eines optimalen Ressourceneinsatzes erst im Mai abgeschlossen werden konnte. Abgestützt auf die statistischen Grundlagen der vergangenen Jahre könnte auch im kommenden Jahr die Anzahl
1. Sekundarklassen bei drei Klassen zu liegen kommen. Dies würde für die 1. Realklassen
nur mehr eine Schülerzahl generieren, welche noch die Führung zweier Klassen zulassen
würde. Dies wäre eine 1.Realklasse weniger als im laufenden Schuljahr. Die Klassenzahl der
zweiten Oberstufenklassen wird voraussichtlich gleichbleibend bei sechs Klassen (3 Sekundar-/3 Realklassen) zu liegen kommen. Gesamthaft betrachtet, zeichnet sich ab, dass die
Klassenzahl an der Oberstufe - inkl. Kleinklasse Oberstufe – bei weiterhin 15 Klassen verbleiben dürfte.
5.4 Verkauf Schulhaus Bunt
Der Schulrat hat, aufgrund der langfristigen Entwicklung der Schulgemeinde, der Schulbürgerschaft anlässlich der Schulbürgerversammlung vom März 2014 den Verkauf der beiden
Liegenschaften Bunt und Hummelwald unterbreitet. Die Bürgerschaft hat dem Verkauf beider
Liegenschaften ohne Gegenstimmen zugestimmt. Während der Verkauf des Schulhauses
Hummelwald umgehend abgewickelt werden konnte, verzögerte sich der Verkauf des Schulhauses Bunt trotz des relativ grossen Kaufinteresses. Die Verzögerung begründete sich in
einem aus dem Umzonungsverfahren hervorgegangenen Rekurs seitens der Politischen
Gemeinde. Dieser bemängelte die Verknüpfung der Umzonung mit entsprechenden baurechtlichen Einschränkungen im Bereich der Erschliessung der Liegenschaft. Nach Abschluss des Rekursverfahrens konnte das Schulhaus Bunt im Sommer 2015 für Fr. 550'000
veräussert werden. Damit schliesst sich auch im Bunt eine eindrückliche und spannende
Schulgeschichte.
18
Rückblick-Ausblick 2015
5.5 Zukunft Hochsteig
Noch immer offen ist die Zukunft der Schulanlage Hochsteig. Derzeit wird die Turnhalle der
Schule Hochsteig noch immer für die Abwicklung des ordentlichen Turnbetriebes der Schulgemeinde benötigt. Zudem besteht immer noch Hoffnung die Schulanlage einer neuen schulischen Nutzung zuführen zu können. Die dafür ausschlaggebenden Projekte sind derzeit
angelaufen. Für diesbezügliche Resultate ist es allerdings noch zu früh.
6.
Projekte
6.1
Örtliche Projekte
6.1.1 Chorprojekt
Seit dem Kalenderjahr 2011 installiert ist im Rahmen eines Projektes die Begleitung des Gesangsunterrichtes in verschiedenen Klassen der Volksschule. Diese Begleitung, unter Beizug
von Fachpersonen der Musikschule Toggenburg, konnte im vergangenen Jahr weitergeführt
werden. Mit der vor vier Jahren getroffenen Massnahme konnte die Qualität im Bereich des
Gesangsunterrichtes gesteigert und damit die Basis für die nachhaltige Führung verschiedener Chöre geschaffen werden. Das erfreuliche Resultat der Bemühungen durften die vielen
Zuschauer anlässlich der verschiedenen Einzelauftritte der drei Chöre oder auch im Rahmen
des Gesamtchorauftrittes im Sommer 2015 selbst erleben. Damit beleben unsere Chöre verschiedene Aktivitäten und Veranstaltungen unserer Gemeinde. Gleichzeitig bieten diese Anlässe unseren Schülerinnen und Schülern wertvolle Auftrittsmöglichkeiten. Die Schülerinnen
und Schüler freuen sich jeweils, ihr Können zeigen zu dürfen und geniessen den diesbezüglichen Applaus. Schulleitung und Schulbehörde sind sich bewusst, dass sich das ganze
Chorprojekt nur dank der engagierten Chorleitungen von Frau Kressig, Frau Tobler und Herr
Roth, realisieren lässt. Dafür gebührt ihnen gleichermassen der Dank wie allen andern Lehrpersonen, welche auch diesen Bereich des Unterrichtsspektrums im Schulalltag pflegen.
6.1.2 Mehrklassen mit ADL – Konzept Kanton
Es ist das Bestreben der Schulgemeinde Wattwil-Krinau möglichst vielen Kindern im Schuleinstiegsbereich einen Unterrichtsbesuch in der Nähe ihres Umfeldes zu gewähren. Daraus,
aber auch aus übergeordneten pädagogischen Gründen und mit dem Ziel der Schaffung einer Vielfalt von bedürfnisgerechter Angebote innerhalb der Schulgemeinde betreibt die
Schulgemeinde Mehrklassen mit altersdurchmischtem Lernen (ADL). Diese sehr wertvollen
Gebilde haben sich in den vergangenen Jahren sehr bewährt. Die Systeme sind so tragfähig,
dass auch Kinder mit besonderen Bedürfnissen bei Gewährung der entsprechenden Rahmenbedingungen in diese Klassen integriert werden können. Derzeit besuchen drei Kinder
mit Sonderschulbedürftigkeit im Rahmen eines Settings im Einzelfall die Regelklasse im
Rahmen einer Mehrklasse mit ADL. Mehrklassen mit ADL finden sich bei den Schulstandorten Chrummbach, Schmidberg, Krinau, Schönenberg und Ricken. Bis auf die Schule
Schmidberg gelten sämtliche Standorte aufgrund der Prognosen bezüglich der Schülerzahlen für die nächsten Jahre als gesichert. Eine kurzfristige Schliessung der Schule Schmidberg steht derzeit nicht an. Hier gilt es aber die Schülerentwicklung, welche stark durch die
laufenden Zu- und Wegzüge bestimmt werden, genau zu betrachten.
19
Rückblick-Ausblick 2015
6.1.3 OS 20XY
Mit dem Schuljahr 2014/15 konnte die Umsetzung der neuen Lektionentafel der Oberstufe
2012 abgeschlossen werden. Damit sollte die Entwicklung der Oberstufe der Zukunft aber
noch nicht abgeschlossen sein. Dies entspricht nicht einfach nur dem Wunschdenken vieler
Schulträger: Es sind ganz konkrete Zeichen aus dem Bildungsdepartement, welche diese
Vorhersage bestätigen. So hat der Erziehungsrat in seiner Medienmitteilung von Ende Oktober 2015 nicht nur mitgeteilt, dass die kleinen Oberstufen gesichert seien, sondern auch hingewiesen, dass er gedenkt die Oberstufe generell weiterzuentwickeln. Diesbezügliche Rahmenbedingungen sind im Verlaufe des Kalenderjahres 2016 mit Blick auf das Schuljahr
2017/18 in Aussicht gestellt. Namentlich soll eine Weiterentwicklung der Niveaumodelle für
Real- und Sekundarschule geprüft werden. Sobald die entsprechenden Grundlagen vorliegen, wird die Schulgemeinde Wattwil-Krinau die bereits bestehende Arbeitsgruppe aktivieren
und ihre Arbeit in der Entwicklung der Oberstufe der Zukunft wieder aufnehmen.
6.2 Regionale Zusammenarbeit
Traditionsgemäss ist die Schulgemeinde Wattwil-Krinau offen für jegliche sinnvolle regionale
Zusammenarbeit. Sie ist sich bewusst, dass sie im Bereich der Bildung als Zentrumsgemeinde diesbezüglich in einer speziellen Verantwortung steht. Institutionelle langjährige Projekte, wie die Begabungsförderung, konnten auch im vergangenen Jahr erfolgreich weitergeführt werden. Zeitlich begrenzte Projekte, wie z.B. Projekte im Bereich der Musik an der
Oberstufe, haben über die Schule hinaus für Aufsehen gesorgt. Die Öffnung der Chorprojekte für die gesamte Region ist ein weiterer wertvoller Schritt in Richtung der Stärkung der regionalen Zusammenarbeit. Die Talentschule Toggenburg ist, zusammen mit Projekten wie
der nachhaltigen Energiebildung und der in diesem Zusammenhang angegangenen regionalen Weiterbildung der Lehrpersonen, ein wertvolles Resultat einer ressourcenorientierten Zusammenarbeit im Schulumfeld über die eigenen Grenzen hinaus.
6.2.1 Talentschule Toggenburg
Ziel der Talentschule Toggenburg ist es, vorhandene Spezialangebote der am Projekt beteiligten Schulträger im Sinne einer Angebotserweiterung für die Jugendlichen der Oberstufe allen Schülerinnen und Schülern der Region zugänglich zu machen. Damit erweitert sich das
freiwillige Angebot beinahe kostenneutral über die eigene Schulgemeinde hinaus. Derzeit
profitieren die Schülerinnen und Schüler von Angeboten im Bereich Sport, Werken und Gestalten, Medieneinsatz, Spracherwerb und Kochen. Der pragmatische Start der Talentschule
Toggenburg im Schuljahr 2014/15 konnte auch in gleicher Form auch im Schuljahr 2015/16
weitergeführt werden. Am Projekt beteiligen sich die Oberstufen der Schulgemeinde WattwilKrinau, des Neckertals, Ebnat-Kappel und BuGaLu (Bütschwil-Ganterschwil-Lütisburg). Eigentliches Ziel ist die Schaffung eines vielfältigen regionalen Angebotes, welches sich mit
dem Angebot der städtischen Agglomerationen vergleichen lässt. Die Schule ist in den vergangenen Jahren immer mehr auch zu einem Standortfaktor geworden. Mit dem Talentschul-Angebot sollen die Schulen auch diesbezüglich eine Stärkung erfahren.
20
Rückblick-Ausblick 2015
6.2.2 Lerngarten Energie Toggenburg – Nachhaltige Energiebildung
Die beiden Schulen Mosnang und Wattwil-Krinau benützen die Gelegenheit der Einführung
des neuen St. Galler Volksschullehrplanes dazu, der nachhaltigen Energiebildung nach den
Leitsätzen von Energietal Toggenburg ein besonderes Gewicht im Schulalltag zu geben. Im
Rahmen einer umfassenden Projektorganisation werden Energiethemen für die Schülerinnen
und Schüler vom Kindergarten bis zur Oberstufe lehrplankonform aufgearbeitet. Nebst der
methodisch-didaktischen Aufarbeitung verschiedener Themen sollen auch konkrete Angebote geschaffen und koordiniert werden, welche im Unterricht umgehend und ohne grosse Vorarbeiten eingesetzt werden können. Damit soll der Idee des Energietals Toggenburg bereits
im Volksschulalter zur Nachhaltigkeit verholfen werden. Die Schülerinnen und Schüler aller
Stufen sollen für die Themen aus dem Bereich der Energie sensibilisiert und zu altersgemäss kompetenten Personen gebildet werden. Fachlich begleitet wird das umfangreiche und
arbeitsintensive Projekt durch die Pädagogische Hochschule St. Gallen. Parallel dazu ist eine Arbeitsgruppe in Zusammenarbeit mit dem Berufs- und Weiterbildungszentrum Toggenburg daran, ebenfalls unter Begleitung der phsg, ein nachhaltiges Konzept für ein Weiterbildungsangebot
im
Bereich
der
Energiebildung
am
BWZT
zu
erarbeiten.
Die Resultate aller Bemühungen sollen einen weiteren Beitrag dazu leisten, das Energietal
Toggenburg zu einem Energiekompetenzzentrum zu entwickeln.
6.2.3 Schulordnung
Wie bereits im Vorjahr berichtet, beschäftigt hat sich der Schulrat intensiv mit der Erstellung
einer neuen Schulordnung beschäftigt. Dieses freiwillige Regelwerk bestimmt subsidiär zum
vorhandenen und für alle verbindlichen gesetzlichen Regelwerk die örtlichen Begebenheiten.
Bereits im Oktober 2014 konnte die Schulordnung bis auf wenige Punkte fertig gestellt werden. Für die Finalisierung hat der Schulrat beschlossen, verschiedene noch laufende Verfahren im Kantonsrat sowie die in Aussicht gestellten Gerichtsbeschlüsse auf Bundesebene abzuwarten. Da diese Entscheide immer noch ausstehen, konnte die Erstellung der neuen
Schulordnung bis heute noch nicht abgeschlossen werden. Sobald die entsprechenden Klärungen vorliegen, wird der Schulrat diese in seine abschliessenden Arbeiten einfliessen lassen und in der Folge das neue Regelwerk öffentlich auflegen. Die anschliessende Inkraftsetzung hängt vom Resultat des Auflageverfahrens ab.
6.2.4 Frühe Förderung
Am 1. Juli 2015 hat die St. Galler Regierung die Strategie "Frühe Förderung" zur Kenntnis
genommen. Die Schule ist von Gesetzes wegen verantwortlich für die Förderung der Kinder
für die Dauer der obligatorischen Schulzeit ab dem 4. Lebensjahr. Die von der Regierung erlassene "Frühe Förderung" betrifft die Zeit vor dem Schuleintritt. Die frühe Förderung soll die
Lernprozesse der kleinen Kinder ab Geburt bis zum Schuleintritt unterstützen. Sie fördert die
motorischen, sprachlichen, emotionalen, sozialen und kognitiven Fähigkeiten des Kindes und
unterstützt Eltern und Erziehende darin, ein Umfeld zu schaffen, welches der gesunden Entwicklung des kleinen Kindes förderlich ist. Die frühe Förderung soll zur Chancengleichheit
hinsichtlich der Bildung beitragen. Unter früher Förderung versteht die St. Galler Regierung
verschiedene Massnahmen und Angebote im Rahmen der Unterstützung von Familien, der
familienergänzenden Kinderbetreuung, der Prävention und der Vorbereitung des Schuleintrittes. Die Strategie "Frühe Förderung" wurde interdepartemental zwischen den drei Departementen Bildung, Inneres und Gesundheit entwickelt. Die Strategie umfasst sechs Hand21
Rückblick-Ausblick 2015
lungsfelder, in welchen die Regierung Entwicklungen und Massnahmen initiieren und unterstützen möchte. Für Anschubfinanzierungen stellt sie finanzielle Mittel zur Verfügung. Die
konkrete Arbeit von der Idee über das Projekt bis hin zu deren Umsetzung geschieht aber
vor Ort in den Gemeinden, bei welchen auch die diesbezügliche Verantwortung liegt. Jede
politische Gemeinde musste in der Folge auch eine für die frühe Förderung zuständige Person melden. In Wattwil hat der Gemeinderat diese Funktion ihrem Ratsmitglied Ruedi Sterzing übertragen.
Die Schule ist sehr interessiert an einer guten und fachkompetenten frühen Förderung. Davon hängt in verschiedenen Bereichen zu einem nicht unwesentlichen Teil auch der Schulerfolg ihrer Schülerinnen und Schüler ab. Mittels guter Angebote könnte z.B. der Spracherwerb
aller Kinder, vorab der fremdsprachigen, wesentlich verbessert und abgekürzt werden. Der
Besuch einer Spielgruppe ermöglicht den Kindern eine gute Sozialisation und den Migrationskindern eine rasche Integration.
In dem von der Regierung definierten Altersbereich von 0 bis 4 erbringen bereits heute viele
Institutionen und Vereine engagiert und fachkompetent umfangreiche Leistungen. Die Mütter- und Väterberatung, die Spielgruppen, die Kita, das ELKI-Turnen, die Frühlogopädie, die
heilpädagogische Früherziehung und andere mehr sind auch in Wattwil bestens bekannt. Ihre wertvollen Leistungen entsprechen einem Bedürfnis und könnten nicht ersatzlos gestrichen werden. Insofern besteht bereits vor Ort ein ganz im Sinne der Regierung liegendes gutes Angebot. Dieses gilt es in der Folge zu vernetzen und zu koordinieren. Es gilt Anreize zu
schaffen, für Eltern, welche von diesen Angeboten noch keinen Gebrauch machen, deren
Kinder aber sehr viel davon profitieren würden. Ebenfalls gilt es vor Ort die Rahmenbedingungen der einzelnen Angebote zu überprüfen und allenfalls den neuen Bedürfnissen anzupassen. Durch eine gute, geschickte Vernetzung könnten gar Angebote wie eine Tagesschule für ein gewisses Altersspektrum sehr schnell mit den bereits vorhandenen Mitteln umgesetzt werden, was einem Bedürfnis verschiedener Familien entspricht. Der Schulrat hat sich
mit dem für den Bereich der frühen Förderung zuständigen Gemeinderat in Verbindung gesetzt und diesem seine Mitwirkung bei der Ausarbeitung und Umsetzung örtlicher Vernetzungen sowie bei der Koordination und der Ausarbeitung neuer Konzepte und Angebote angeboten.
6.2.5 Lehrstellenforum
Mit grossem Erfolg konnte am 13. Juni 2015 das erste Lehrstellenforum Toggenburg am Berufs- und Weiterbildungszentrum Toggenburg durchgeführt werden. Der grosse Besucherandrang überraschte die Organisatoren. Diese leiteten daraus das Bedürfnis für die Weiterführung des Angebotes im kommenden Jahr ab. Das nächste Lehrstellenforum findet am 18.
Juni 2016 wiederum in den Räumen des BWZT statt. Die Verantwortlichen der Schulgemeinde Wattwil-Krinau, welche als Mitinitiatoren und Mitorganisatoren zur Entstehung des
Lehrstellenforums beigetragen haben, freut es, dass mit dem neuen Angebot eine Plattform
sowohl für die Lehrbetriebe wie die zukünftigen Lehrlinge geschaffen werden konnte. Diese
trägt dazu bei, dass unsere Jugendlichen eine Lehre im Tal absolvieren und dadurch unserem Tal mindestens noch während einer gewissen Zeit erhalten bleiben. Den Lehrbetrieben
soll es helfen, ihre Lehrstellen auch unter demographisch nicht einfachen Bedingungen besetzen zu können. Nur dadurch ist es möglich, den für ein Weiterbestehen des Gewerbes
wichtigen Nachwuchs zu generieren.
22
Rückblick-Ausblick 2015
Die Organisatoren des Lehrstellenforums sind derzeit daran, das zweite Lehrstellenforum zu
organisieren. Gleichzeitig beabsichtigen sie, das neue Angebot finanziell wie strukturell so
aufzustellen, dass dieses eine gewisse Nachhaltigkeit erfährt.
6.3
Weitere Projekte
6.3.1 IT-Konzept
Der Schulrat hat über die Situation im IT-Bereich bereits in der Berichterstattung der beiden
Vorjahre eingehend informiert. Vollständigkeitshalber sei an dieser Stelle nochmals auf die
Information vom Vorjahr hingewiesen. Diese lautete wie folgt:
Im Schuljahr 2011/12 konnte die letzte Etappe der Umsetzung des von den kantonalen Instanzen bewilligten Nachfolgekonzeptes zum örtlichen IT-Konzept abgeschlossen werden.
Bevor der Schulrat sich daran machte, ein weiteres auf fünf Jahre ausgelegtes Nachfolgekonzept zu erarbeiten, hat er sich eine auf ein Jahr beschränkte Denkpause auferlegt und
gleichzeitig die IT-Kommission der Schulgemeinde beauftragt, die IT aus dem Blickwinkel
der heutigen technischen Möglichkeiten und unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit einer grundlegenden Überprüfung zu unterziehen und anschliessend dem Rat Antrag bezüglich der zukünftigen Strategie zu stellen.
Inzwischen hat der Schulrat, wo dies möglich war, in der Sache verschiedene strategische
Entscheide gefällt. Diese lassen sich wie folgt zusammenfassen:

Die gesamte IT-Serverfarm der Schulgemeinde soll, entsprechend der bereits zusammengelegten IT der Verwaltung, mit derjenigen der Politischen Gemeinde Wattwil
zusammengelegt und unter Berücksichtigung der gesetzlichen Rahmenbedingungen
gemeinsam betrieben und gewartet werden.

Die bisherige etappenweise Beschaffung, verteilt auf fünf Jahre, soll durch eine einmalige Beschaffung aller Gerätschaften abgelöst und dadurch die gesamte Hardware
alters- und typenmässig gleichgeschaltet werden.

Die Abschreibung der Investition soll weiterhin linear über fünf Jahre erfolgen.

Das Schulnetz soll, soweit technisch möglich, vereinheitlicht und dadurch vereinfacht
werden.
Konkret umgesetzt und damit abgeschlossen ist inzwischen die Zusammenlegung der beiden Serverfarmen von Schule und Gemeinde. Inzwischen ebenfalls bei den Schulträgern
eingetroffen sind allgemeine Empfehlungen des Bildungsdepartements zu den Medien an
der Volksschule. Zum Zeitpunkt der Budgetierung für das Kalenderjahr 2016 noch ausstehend sind die konkreten Rahmenbedingungen für die Umsetzung des Informatikunterrichtes
an der Volksschule. Genau diese Aussagen zu den Rahmenbedingungen sind, nebst dem
Mengengerüst und dem Ausblick auf die mittelfristigen Bedürfnisse der IT-Technologie der
Volksschulen, für eine derart weitläufige Schule wie Wattwil-Krinau entscheidend für die
Überarbeitung des örtlichen IT-Konzeptes. Ebenfalls zum Zeitpunkt der Entscheidungsfindung noch nicht geklärt waren die Anforderungen der sich noch in Bearbeitung befindenden
Lehrmittel für den neuen Lehrplan ab dem Schuljahr 2017/18. Aufgrund dieser Ausgangslage
und nach nochmaliger Überprüfung der derzeitigen IT-Anlagen auf ihre heutige Funktionali23
Rückblick-Ausblick 2015
tät, hat der Schulrat auf Antrag der IT-Kommission beschlossen, die Ersatzbeschaffungen
nochmals um ein Jahr zurückzustellen. Der Schulrat möchte die Auslösung der mit der Ersatzbeschaffung verbundenen hohen Investitionskosten nach wie vor erst dann vornehmen,
wenn die entsprechenden Rahmenbedingungen zu seiner Zufriedenheit vorliegen. Aufgrund
der bis dato bekannten Fakten hat er die Weiterarbeit an der Erstellung eines örtlichen Medienkonzeptes veranlasst.
6.3.2 Wärmeverbund
An der Bürgerversammlung vom 18. März 2014 hat die Bürgerschaft der Aufnahme von Fr.
380'000.-- für den Anschluss der Schulhäuser Risi, Grüenau, KG Grüenau, Dorf 1, Dorf 2
und Hofjünger in die Investitionsrechnung zugestimmt. Inzwischen konnte die thurwerke ag
mit der Erstellung und dem Aufbau des Wärmeverbundes beginnen. Der voraussichtliche
Anschluss der verschiedenen Liegenschaften der Schulgemeinde – mit Ausnahme der Grüenau – ist für das Kalenderjahr 2016 terminiert. Die Schulanlage Grüenau soll nicht vor dem
Jahre 2020 erfolgen. Wie angekündigt möchte die Schulgemeinde gleichzeitig mit dem Anschluss der eingangs aufgeführten Liegenschaften auch die Inhaus-Heizsysteme der entsprechenden Schulhäuser sanieren. Sie hat deshalb die bereits anlässlich der Bürgerversammlung vom letzten Jahr im Amtsbericht aufgeführten Fr. 145'000.-- ins Budget der laufenden Rechnung 2016 aufgenommen.
6.3.3 Bildungsstandort
Nach langem und hartem Ringen liegt nun der Standortentscheid bezüglich des Bildungscampus Wattwil mit Kantonsschule und BWZT vor. Nun gilt es dessen Umsetzung anzugehen. Die Zuständigkeit liegt bei den Kantonalen Departementen Bildung und Bau. Die
Mitbeteiligung der Politischen Gemeinde Wattwil und der Schulgemeinde Wattwil-Krinau an
der Turnhalle Rietstein sowie weitere Vernetzungen, vor allem im Sportbereich, machen beide Körperschaften zu direktbetroffenen Partnern. In Kenntnis dieser Situation sind Delegationen beider Körperschaften auf verschiedenen Organisationsstufen Teil der Projektorganisation. Vorerst geht es nun darum, über eine Botschaft den entsprechenden Kredit beim Kantonsrat und anschliessend über eine Volksabstimmung bei der Bürgerschaft einzuholen. Aus
Sicht der Schulgemeinde gilt es aufgrund der Raumverhältnisse im Turnbereich darum auch
zukünftig, mindestens auf den ihr bereits heute zustehenden Anteil an Turnraum zählen zu
können.
7.
Kantonale Projekte mit Auswirkungen auf die Schulgemeinde
7.1 Kantonale Projekte mit Bedeutung für die örtliche Schule
Nach einem längeren Prozess und einigem Hin und Her konnten zwei sehr wichtige kantonale Projekte einer guten Lösung zugeführt werden. Es sind dies die Ausarbeitung eines neuen
Berufsauftrages auf der Volksschulstufe sowie die Erarbeitung eines neuen kantonalen Sonderpädagogikkonzeptes. Mit der arbeitsintensiven und herausfordernden Umsetzung beider
Projekte konnte auf Stufe Schulträgerschaft im Verlaufe des Kalenderjahres 2015 begonnen
werden. Im Weiteren wirkt die Schulgemeinde auf verschiedenen Ebenen als Pilotgemeinde
bei der Ausarbeitung des kantonalen Personalpools mit.
24
Rückblick-Ausblick 2015
7.2 Sonderpädagogikkonzept
Die Umsetzung des neuen kantonalen Sonderpädagogikkonzeptes erfolgt in verschiedenen
Phasen. Dabei sind zwei Betroffenenebenen zu unterscheiden. Es sind dies einerseits die
Volksschulträger und andererseits die ebenfalls zur Volksschule gehörenden Sonderschulen,
welche von privaten Trägerschaften geführt werden.
Volksschulträger:
Finanzielle Veränderungen:

Übernahme der Sonderschulbeiträge ab Kalenderjahr 2015 durch den Kanton für
Sonderschüler, welche die Volksschule abgeschlossen haben – Entlastung um Fr.
36'000.– pro Schüler/Jahr

Übernahme der Kosten ab Kalenderjahr für die Heilpädagogische Früherziehung von
Kindern des Kindergartens durch die Schulträger – Belastung um rund Fr. 13'600.–
pro Schüler/Jahr (ab Kalenderjahr 2016 Fr. 14'600 pro Schüler/Jahr)
Konzeptionelle Veränderungen:

Nieder- und hochschwelliges Angebot. Beratung und Unterstützung (BU) durch Sonderschulen, finanziert durch den Kanton (Umsetzungszeitpunkt noch offen)

Schaffung der Möglichkeit von Klassenassistenzen (Umsetzung ab Sommer 2015)

Eingliederung der heilpädagogischen Früherziehung im Kindergartenalter in die
Schule (Umsetzung ab Januar 2015)

Verbindlicher Einbezug des schulpsychologischen Dienstes bei der Verfügung von
individuellen Lernzielen (Umsetzung ab Sommer 2015)

Umlagerung des Sonderschulbeitrages von Fr. 36'000.– für Massnahmen innerhalb
der Regelklasse (Umsetzung ab Januar 2015 möglich)
Aufgrund der Veränderungen müssen die örtlichen Förderkonzepte in den nächsten drei Jahren überarbeitet und dem Amt für Volksschule zur Genehmigung eingereicht werden.
Sonderschulen:

Neuregelung Finanzierung mit Pauschalbeiträgen (Beginn Januar 2015 – Pilotphase)

Regionalisierung der Sonderschulangebote (Projekt im Oktober 2015 begonnen –
Umsetzung nach Projektabschluss über mehrere Jahre)
Im gesamten Umsetzungsprozess des neuen kantonalen Sonderpädagogikkonzeptes dürfte
die Regionalisierung der Sonderschulen die grösste Herausforderung darstellen. Dies gilt vor
allem für Gebiet wie das Toggenburg mit einem klaren Überangebot an Sonderschulplätzen.
25
Rückblick-Ausblick 2015
7.3 Berufsauftrag
Mit dem vom Kantonsrat in der Septembersession 2014 erlassenen Berufsauftrag konnte auf
kantonaler Ebene ein langes Ringen nach einer guten Lösung in der Erarbeitung eines neuen Berufsauftrages für Volksschullehrer abgeschlossen werden. Innert kürzester Zeit galt es
das neue Konstrukt in Umsetzungsbestimmungen zu fassen, die Schulbehörden sowie die
Schulleitung und Lehrpersonen zu informieren. Durch den Einbezug verschiedener Exponenten der Schulgemeinde Wattwil-Krinau waren die Verantwortlichen sehr stark in die zeitaufwändige Ausarbeitung und die noch aufwändigeren Umsetzungsvorbereitungen involviert.
Dieser Aufwand erwies sich als sehr wichtige Vorinvestition für die Umsetzung vor Ort. Die
grosse Vertrautheit mit dem doch etwas komplizierten Produkt erleichterte die für alle nicht
einfache Umsetzung in der Folge massiv. Die örtliche Umsetzung konnte deshalb fristgerecht und ohne grosse Probleme zwischen den Sozialpartnern umgesetzt werden.
Was beinhaltet der neue Berufsauftrag? Grundsätzlich sind die Lehrpersonen heute nicht
mehr in Lektionen, sondern in Stellenprozenten angestellt. Die Arbeitszeit für eine Vollzeitstelle auf allen Stufen der Volksschule beträgt 1906 Stunden. Die Arbeiten der Lehrpersonen
wurden abschliessend in vier Arbeitsfelder aufgeteilt. Es sind dies die Arbeitsfelder Unterricht, Schülerinnen und Schüler, Schule und Lehrperson. Zwischen den Arbeitsfeldern besteht je nach Arbeitseinsatz und Funktion vor Ort eine Flexibilisierung, welche im Rahmen
des individuellen Arbeitsvertrages konkret festgehalten wird. Bei einer Standardlehrperson
ohne Klassenverantwortung beträgt der Unterrichtsanteil 88% der Anstellung. Dieser Anteil
reduziert sich bei einer Klassenlehrperson um 3% auf 85%, dafür erhöht sich die Anstellung
im Bereich Schülerinnen und Schüler um 3% auf 7%.
Prozentanteil
(Bandbreite)
Arbeitsfeld
Unterricht
Unterrichten und Erziehen
Planen, Vorbereiten, Organisieren und Auswerten
Basis: 28 Lektionen Unterricht
Schülerinnen
und Schüler
Stunden
88
(75 – 92)
1678
Beraten und Begleiten der Lernenden,
Zusammenarbeit
4
(2 – 17)
76
Schule
Gestaltung, Entwicklung, Evaluation, Organisation
und Verwaltung
5
(2 – 17)
95
Lehrperson
Individuelle Weiterbildung, Selbstevaluation
3
(2 – 9)
57
100
1906
Total
Die Umsetzung für die Schulträger war nicht nur inhaltlich eine Herausforderung. Während
eines engen Zeitplanes mussten unter Einhaltung der arbeitsrechtlich festgelegten Prozesse
sämtliche Arbeitsverträge neu ausgehandelt werden. Seit dem 1. August 2015 erfolgen nun
sämtliche Anstellungen im Rahmen des neuen Berufsauftrages.
Die Vorgabe der Politik, der neue Berufsauftrag sei kostenneutral auszugestalten, konnte –
wie sich dies im Rahmen der Umsetzung zeigte – nicht ganz eingehalten werden. Dies trotz
einer Reduktion in der Stundentafel um drei Lektionen sowie einer Kürzung der bisherigen
Klassenlehrerzulage von 100% auf 71%. Über den ganzen Kanton betrachtet erwuchsen
dem neuen Berufsauftrag zusätzliche Kosten von zwischen 0.8 und 1 % der Gesamtlohn26
Rückblick-Ausblick 2015
summe. Die Summe ist aber bei weitem nicht in allen Schulen gleich. Sie hängt unter anderem stark vom bisherigen Pensum der vielen Teilzeitanstellungen ab, da die ehemalige Staffelung der ehemaligen Präsenzzeitverpflichtung durch eine lineare Lösung ersetzt wurde.
Der heutige Berufsauftrag ist ein zeitgemässes modernes Konstrukt, an diese sich vor allem
die Lehrpersonen in den kommenden Jahren noch gewöhnen müssen. Ebenfalls stellt es an
die Behörden und Schulleitungen höhere Anforderung im Zusammenhang mit der individuellen Steuerung.
7.4 Der Personalpool
Verbunden mit dem neuen Berufsauftrag hat der Kantonsrat einen Personalpool beschlossen. Ein Projektteam ist derzeit daran die Bestimmungen dieses Personalpools zu erstellen.
In der Projektorganisation ist die Schulgemeinde sowohl im Lenkungsausschuss wie in der
Projektgruppe vertreten. Ebenfalls hat sich die Schulgemeinde zusammen mit anderen acht
Schulträgern als Pilotgemeinde zur Verfügung gestellt.
Der neue Personalpool ist ab dem Schuljahr 2017/18 das einzige Steuerungsinstrument bezüglich der Menge der einzusetzenden Lektionen für die bedürfnisgerechte und gesetzlich
gegebene Erfüllung des Unterrichts- und Förderbereiches. Etwas vereinfacht ausgedrückt,
wird dabei ein System erarbeitet, welches die Anzahl der pro Schüler pro Stufe möglichen
Lektionen festlegt. Mittels einer Bandbreite nach oben und nach unten soll der Rahmen der
total für die örtliche Klassenorganisation zur Verfügung stehenden Pensenmenge pro Schulträger berechnet werden. Es ist nun an den Verantwortlichen vor Ort unter Einhaltung der
gesetzlichen Vorgaben über den Einsatz der einzelnen Lektionen in den Klassen zu befinden. Der Ressourceneinsatz erfolgt auf diese Weise viel bedürfnisgerechter als früher. Dies
funktioniert allerdings nur, wenn die Verantwortlichen vor Ort ihre Führungsverantwortung
auch wirklich wahrnehmen. Das neue Steuerungsinstrument ist ein sehr gutes Instrument um
die Situation vor Ort abzubilden. Sie bedarf aber eines grösseren Steuerungswissens und
dem Willen zur Steuerung. Damit werden sich die Anforderungen der Verantwortlichen vor
Ort erhöhen. Bereits heute ist es möglich den Schulbetrieb mittels eines Pools zu steuern.
Die Schulgemeinde Wattwil-Krinau arbeitet bereits seit einigen Jahren erfolgreich mit der
diesbezüglichen Steuerung.
7.5 Volksschul-Lehrplan des Kantons St. Gallen
Der LP21 oder, wie er im Kanton St. Gallen heisst, der neue Volksschullehrplan wurde von
der St. Galler Regierung im Frühling 2015 verabschiedet und soll auf Beginn des Schuljahres
2017/18 flächendeckend im ganzen Kanton zur Anwendung gelangen. Obwohl verschiedene
Rahmenbedingungen, z.B. im Bereich Wirtschaft, Arbeit, Hauswirtschaft (WAH) oder im Bereich Ethik, Religion, Gesellschaft (ERG) sowie im Bereich der Beurteilung, sich derzeit noch
in Ausarbeitung befinden und auch viele zukünftig zum Einsatz kommende Lehrmittel noch
am Entstehen sind, konnte der Start in die Umsetzungsvorbereitung im Sommer 2015 erfolgreich gemacht werden. Die Schulgemeinde Wattwil-Krinau hat ihr örtliches Einführungskonzept erstellt. Dieses sieht eine horizontale und eine vertikale Abstimmung der Lehrinhalte
über die gesamte Schulgemeinde vor. Derzeit sind alle Lehrpersonen unter der Führung der
Schulleitungen und der verschiedenen Fachbereichsleitungen intensiv in die Vorbereitungsarbeiten eingebunden. Auch wenn sich im Vergleich zum alten Lehrplan 97 nicht so viel ändert, wie dies die Gegner des neuen Lehrplanes immer wieder behaupten, gilt es den neuen
Lehrplan mit Umsicht einzuführen. Aus den Erfahrungen bei früheren im Rückblick betrach27
Rückblick-Ausblick 2015
tet, mindestens zum Teil missglückten Einführungen gilt es die Lehren zu ziehen. Die relativ
lange Vorbereitungsphase bietet den Lehrpersonen, moderiert durch die örtlich bestimmten
Fachbereichsleitungen, die Möglichkeit, sich vertieft mit den einzelnen Kompetenzen und inhaltlichen Themen auseinanderzusetzen, diese stufenintern (horizontale Koordination) abzugleichen und über die Stufen hinweg (vertikale Koordination) abzustimmen. Durch diese Art
der Vorbereitung kann eine Qualitätssteigerung ganz im Sinne der Schülerinnen und Schüler
erreicht werden.
Der grösste Teil der Einführungsvorbereitungen sowie der Weiterbildungen in den einzelnen
Fachbereichen erfolgt während der unterrichtsfreien Zeit, an Samstagen oder während den
Schulferien. Auch mit dem Start des neuen Lehrplanes im Schuljahr 2017/18 ist die Weiterbildung zur Thematik nicht abgeschlossen. Die Auseinandersetzung mit dem neuen Lehrplan
ist und bleibt für alle Beteiligten ein spannender und qualitätsfördernder Schulentwicklungsprozess.
8.
Baulicher Unterhalt
8.1
Baulicher Unterhalt 2015 – spezielle Projekte

Neugestaltung und Anpassung des Pausenplatzes beim
Schulhaus auf die Bedürfnisse des ab Sommer 2015 in das
Schulhaus integrierten Kindergartens

Sanierung des Zimmers der 1./2. Klasse sowie Sanierung
und Anpassung im Zusammenhang mit der Integration des
Kindergartens ins Schulhaus Hofjünger

Sicherheitsüberprüfung verschiedener Schulanlagen und
Spielplätze – Umsetzung sicherheitsrelevanter Massnahmen
Schulhaus Hofjünger
Schulhaus Hofjünger
Sicherheit von Schulanlagen und Spielplätzen
8.2
Baulicher Unterhalt 2016 – spezielle Projekte

Sanierung Schulzimmer (letzte Tranche) – Abschluss der
im 2011 begonnenen, etappenweisen Sanierungsarbeiten

Sanierung von zwei Schulzimmern im 1. OG sowie des
Lehrerzimmers zur Anpassung an die heutigen Bedürfnisse

Projektstudie zur möglichen Sanierung des Schulhauses
Steintal

Sanierung des Eingangsbereichs um den Sicherheitsvorschriften gerecht zu werden
Schulhaus Schmidberg

Sanierung Pausenunterstand
Spielplatz Wis

Erweiterung Spielplatz durch Street Workout Park
Schulhaus Dorf
Schulhaus Hofjünger
Schulhaus Steintal
Schulhaus Chrummbach
28
Rückblick-Ausblick 2015
Diverse Schulanlagen
Sicherheit von Schulanlagen und Spielplätzen
9.

Sanierung Heizsysteme – Nutzung der Synergien aufgrund
der Anschlussarbeiten an den Wärmeverbund

Sicherheitsüberprüfung verschiedener Schulanlagen und
Spielplätze – Umsetzung sicherheitsrelevanter Massnahmen
Risi – Sanierung Schulanlage
Das Schulhaus Risi besteht aus dem altehrwürdigen ehemaligen Sekundarschulhaus aus
dem Jahre 1915 sowie dem durch eine Pausenhalle damit verbundenen Neubau aus dem
Jahre 1974. Mitten durch die Schulanlage, und damit auch durch den überdachten Pausenplatz, führt die Erschliessungsstrasse für die Liegenschaft der hinteren Risi. Die beiden
Schulkörper sind auch unterirdisch durch die Technikräume und Werkstätten miteinander
verbunden. Im Untergeschoss des Altbaus befindet sich eine der beiden Küchen der Oberstufen der Schulgemeinde Wattwil-Krinau. In den Neubau integriert sind zwei Hallen. Die untere Halle ist als Einzelhalle erstellt und genügt in etwa knapp den diesbezüglichen Normen
einer Einzelhalle. Die obere Halle wurde als Gymnastik- und Mehrzweckraum konzeptioniert,
wird aber heute vollumfänglich als Turnhalle benützt. Sie genügt in keiner Weise auch nur
den geringsten Standards einer Halle auf der Primarstufe.
Risi – Mehrstufenschulhaus mit grosser Bedeutung für die Schule Wattwil-Krinau
Das ehemalige Sekundarschulhaus wurde im Zuge der Neuorganisation der Schulgemeinde
im Jahre 1999 zu einem Mehrstufenschulhaus. Es beherbergt derzeit drei Klassen der Primarschule, je eine 1./2. eine 3./4. und eine 5./6. Doppelklasse, sowie neun Oberstufenklassen, nämlich fünf Sekundar- und vier Realklassen. Im Zuge einer weiteren Anpassung der
Strukturen der Schulgemeinde sieht der Schulrat die Integration eines Kindergartens ins
Schulhaus Risi vor. Dadurch könnte erreicht werden, dass der grossmehrheitliche Teil der
Kinder aus den Gebieten Bergli, Büelstrasse, Hembergerstrasse und dem Gebiet Risi den
Unterricht mindestens bis zur sechsten Klasse der Primarschule in der Risi besuchen könnte. Nebst dem Vorteil einer grösseren räumlichen Konstanz müssten die Schülerinnen und
Schüler die vielbefahrene und gefährliche Wilerstrasse nicht mehr queren.
Bedürfnisgerechte Sanierung
Obwohl die Schulanlage stets gut unterhalten wurde, steht in den kommenden Jahren eine
umfassende Sanierung an. Der Schulrat ist derzeit daran, diese Sanierung vorzubereiten
und die in diesem Zusammenhang aufkommenden Fragen und Problemfelder zu bearbeiten.
Eine Schulanlage ist grundsätzlich auf eine langfristige, möglichst flexible Nutzung ausgelegt. Im heutigen heterogenen Schulumfeld bedeutet dies eine spezielle Herausforderung.
Gilt es doch zu berücksichtigen, dass besonders im Bereich der Oberstufe weitere Entwicklungen im System anstehen. Ebenfalls verändern sich die Anforderungen der technischen
Hilfsmittel und der Informatik in immer kürzeren Abständen.
Demographische Entwicklung verlangt flexibles Raumkonzept
Die grösste Herausforderung liegt jedoch in der Entwicklung der Schülerzahlen aufgrund der
Demographie. Während für den Kindergarten eine Vorlaufzeit von gerade einmal vier Jahren
besteht, kann eine Prognose für die Oberstufe auf rund 15 Jahre hinaus vorgenommen werden. Aus räumlicher Sicht betrachtet ist ein Ausbau einer Schule mittels Investitionen einfa29
Rückblick-Ausblick 2015
cher zu bewerkstelligen als eine Deinvestition aufgrund sinkender Schülerzahlen. Es liegt in
der Natur der Sache, dass Schulanlagen oder Teile davon in einem solchen Fall nur schwer
einer neuen Nutzung zugeführt werden können oder zu verkaufen sind. Der Schulrat hat jede
Sanierung und Strukturanpassung der vergangenen Jahre dazu benützt, um mehr Flexibilität
im Auf- und Abbau ihrer Strukturen zu erhalten. Diese Grundhaltung soll auch bei der Sanierung der Schulanlage Risi einfliessen. Der Altbau soll nach der Sanierung ohne grosse Probleme vom Neubau technisch unabhängig betrieben und je nach Entwicklung der Schule in
einem heute nicht voraussehbaren Zeitpunkt unter Umständen auch einer anderen Nutzung
zugeführt werden können. Der Neubau ist architektonisch sehr kompakt erstellt und bietet
gemessen an seinem Volumen überdurchschnittlich viele Räume. Aufgrund seiner Anlage ist
er als Schulhaus gut geeignet, eine allfällige andere Nutzung dürfte aus heutiger Sicht
schwer zu realisieren sein. Die in die Schulanlage integrierten Turnhallen machen den Neubau zu einer unersetzlichen Schulanlage der Schulgemeinde. Auch bei einer allfälligen örtlichen oder regionalen Neuorganisation der Oberstufe könnte der Neubau sehr gut als reines
Primarschulhaus genutzt werden.
Komplexe Ausgangslage
Die Sanierung der Schulanlage Risi basiert auf einer komplexen Ausgangslage. Dies bestätigen die verschiedenen in den vergangenen Jahren durchgeführten Studien. Nebst der Entflechtung der beiden Häuser gilt es auch die Erschliessung im Kontext der bestehenden Anlagen auf der Risi zu überdenken und allenfalls anzupassen. Ebenfalls soll die Gestaltung
der Umgebung unter Berücksichtigung der über die Schule hinausgehenden Bedürfnisse geprüft und allenfalls neu angelegt werden. Was bedeutet es für die Sanierung, dass der eingedolte Risibach die Schulliegenschaft unmittelbar auf der Südseite der Gebäude quert?
Muss er im Zuge der Sanierung offengelegt werden?
Die Schulgemeinde ist als Miteigentümerin und damit auch als Mitbenutzerin der Rietsteinturnhallte direkt in das Projekt des Neubaus des kantonalen Bildungscampus in Wattwil involviert. Mindestens betrifft dies den Bereich der Sporthallen. Haben die diesbezüglichen Lösungen Auswirkungen auf die Gymnastikhalle Risi?
Trotz sehr gutem und kompaktem Raumkonzept fehlt in der Risi eine Aula. Wo und in welcher Form kann die Errichtung einer Aula in die Sanierung der Schulanlage Risi aufgenommen werden?
Die Integration eines Kindergartens in die Schulanlage Risi ist ein wichtiger Strategieentscheid des Schulrates, an welchem er unabhängig vom Zeitpunkt der Sanierung festhalten
möchte. Trotzdem gilt es zu prüfen, in welcher zeitlichen Abfolge die Integration des Kindergartens erfolgen soll.
Investitionsrechnung 2016
Der Schulrat, mit der dafür geschaffenen Baukommission Risi, beschäftigt sich sehr intensiv
mit den vorbereitenden Abklärungen zur Sanierung der Schulanlage Risi. Diese gestalten
sich aufgrund der Erkenntnisse der letzten Monate als sehr aufwendig. Der Rat hat deshalb
beschlossen, im Rahmen des Budgets 2016 Fr. 210'000 für die Ausarbeitung einer erweiterten Vorprojektstudie in die Investitionsrechnung aufzunehmen. Die Zustimmung der Bürgerschaft vorausgesetzt, sollen damit alle diesbezüglich im Raume stehenden Fragen und Problemfelder soweit einer Abklärung zugeführt werden, dass daraufhin umgehend die Vorbereitungen für die Einholung eines Umsetzungskredites an die Hand genommen werden können.
30
Rückblick-Ausblick 2015
10. Hofjünger
Der Schulrat hat sich entschieden, im Zuge einer Strukturbereinigung, aus dem zugemieteten Kindergartengebäude Hofjünger auszusteigen und die beiden Kindergärten in die eigenen Räumlichkeiten der Grüenau und des Hofjüngers zu integrieren. Einhergehend mit dieser Veränderung sah er vor, den Spielplatz des Schulhauses bedürfnisgerecht zu sanieren
und gleichzeitig Anpassungen im Bereich des Eckzimmers des Schulhauses vorzunehmen.
Inzwischen konnten die entsprechenden Arbeiten abgeschlossen und die Schulanlage anlässlich einer kleinen Feier den Schülerinnen und Schülern sowie deren Lehrpersonen zur
Nutzung übergeben werden.
Pausenplatz – Spielplatz
Die Schulgemeinde Wattwil-Krinau betreibt auf den verschiedenen Schulanlagen Pausenplätze, welche als Spielplätze gestaltet sind und der Öffentlichkeit ausserhalb der ordentlichen Schulzeit zur
Benützung zur Verfügung stehen. Für den Unterhalt
dieser Plätze stellt der Schulrat Fr. 20'000 in das jeweilige Jahresbudget. Im Budget 2015 hat er zusätzlich Fr.
50'000 zur grundlegenden Neugestaltung des Pausenspielplatzes des Schulhauses Hofjünger aufgenommen.
Zusätzlich hat die evangelische Kirchgemeinde im Zusammenhang mit der Auflösung eines Fonds die Neugestaltung mit einem Beitrag von Fr. 8'300 unterstützt. Unter der Führung einer auf Spielplätze spezialisierten Landschaftsarchitektin und unter Einbezug der Lehrpersonen des Kindergartens und der Unterstufe wurde das neue Pausenplatzkonzept entwickelt. Die Umsetzung
erfolgte über den Sommer. Dank der guten Arbeit der Handwerker konnte die Aussenanlage
fristgerecht auf Beginn des Schuljahres 2015/16 in Betrieb genommen werden.
Anpassungen im Schulhaus
Ursprünglich war vorgesehen, nur die stufengerechte Anpassung des ehemaligen 3./4.Klass-Zimmers mit Gruppenraum auf die Bedürfnisse des Kindergartens vorzunehmen. Im
Zuge der Planungsarbeiten der Sanierung der Schulanlage Risi ist die Baukommission zur
Erkenntnis gelangt, dass die vorgesehene Sanierung der dortigen Pausenhalle zielführender
und auch wirtschaftlich günstiger im Rahmen der Gesamtsanierung Risi durchzuführen sei.
Aufgrund dieser Ausgangslage hat der Schulrat beschlossen, die zur Verfügung stehenden
Mittel für die Sanierung des Klassenzimmers
der 1./2. Klasse des Schulhaus Hofjünger zu
verwenden. Dies vor allem auch deshalb, weil
im Zuge der Kindergartenanpassungen, aufgrund des Zustandes der während der Planungsphase noch verdeckten Wände und Böden, aus handwerklicher und wirtschaftlicher
Sicht sich zusätzliche Arbeiten aufdrängten,
welche bei gleichzeitiger Sanierung aller
Räume des Erdgeschosses zu Optimierungen
bei den finanziellen Ressourcen führten.
Damit die Arbeiten fristgerecht auf Beginn der Sommerferien abgeschlossen werden konnten, musste die 3./4. Klasse im Verlaufe der Frühlingsferien ins Schulhaus Dorf zügeln. Anschliessend konnten die Handwerker umgehend mit der Ausführung ihrer Arbeiten beginnen.
31
Rückblick-Ausblick 2015
Dank einer guten Planung, der Zuverlässigkeit der Handwerker und der guten Arbeitsleistungen konnten die Räume fristgerecht der neuen Bestimmung übergeben werden.
11. Verwaltung
11.1 Verwaltungsarbeit
Das grosse Engagement der Schulgemeinde in den verschiedenen örtlichen und kantonalen
Projekten sowie die vielen demographisch bedingten oder kantonal ausgelösten Veränderungen und Anpassungen haben im vergangenen Jahr die Angestellten der Schulverwaltung
wiederum in hohem Masse gefordert. Nebst ihrem bereits durch den normalen Betrieb mehr
als ausgefüllten Tagesablauf galt die Aufmerksamkeit vor allem der herausfordernden Umsetzung des neuen Berufsauftrages. Dieser ist vor allem dank der kompetenten Unterstützung der Schulverwaltungsmitarbeitenden erfolgreich gelungen. Danebst forderte die Weiterentwicklung der Talentschule Toggenburg, die Vorbereitungen im Bereich des Sanierungsprojektes Risi, die Umsetzung der Unterhalts- und Sanierungsprojekte, die vielen Zuzüge, die Aufwändungen durch die zunehmende Zahl von verhaltensoriginellen Schülerinnen
und Schüler und die kompetente Mitarbeit in der Ausarbeitung und Umsetzung der schulgemeindeinternen Projekte die Mitarbeitenden der Schulverwaltung zusätzlich. Mit Flexibilität
und Kompetenz haben sie dabei die Führung der Schulgemeinde jederzeit unterstützt. Sämtliche Angestellten der Schulgemeinde sind kompetente, flexible und kreative Allrounder. Nur
als solche können sie den Alltag auf der Schulverwaltung im Sinne einer guten Schule und
im Interesse der Bürgerschaft auf hohem Niveau erledigen. Diese Beurteilung entspringt
nicht nur der Einschätzung der Schulbehörden, sondern wird auch in schriftlicher Form von
verschiedenen professionellen Prüfungsorganen so ausgeführt.
11.2 Cashmanagement
Wie bereits in den Vorjahren gilt es auf die gute und wirtschaftlich sinnvolle Zusammenarbeit
zwischen der Politischen Gemeinde und der Schulgemeinde hinzuweisen. Es ist dies eine
von verschiedenen sehr engen und der Sache dienenden Zusammenarbeiten im Bestreben
nach der möglichst guten und wirtschaftlich besten Lösungsfindung.
Die tiefen Zinse auf dem Kapitalmarkt trugen dazu bei, die Zinsaufwendungen für aufgenommene Gelder zu verringern.
11.3 IKS
Seit dem 1. Januar 2013 müssen sämtliche Körperschaften ein gesetzlich vorgeschriebenes
internes Kontrollsystem (IKS) vorweisen und betreiben. Der IKS-Verantwortliche hat aufgrund der letzten beiden Jahre das gesamte IKS überarbeitet und den neuen Bedürfnissen
angepasst. Der Schulrat hat das entsprechende IKS mit der damit verbundenen Berichterstattung anlässlich seiner Sitzung vom November 2015 zur Kenntnis genommen und verabschiedet. An verschiedenen Treffen der verschiedenen Interessensgruppen hat der Schulratspräsident zusammen mit dem IKS-Verantwortlichen die Anwesenden über spezielle Teile
des örtlichen IKS in Kenntnis gesetzt. Ebenfalls wurden aufgrund des IKS verschiedene Abläufe den neusten Einschätzungen und Begebenheiten angepasst.
32
Rückblick-Ausblick 2015
12. Rechnung 2015 – Budget 2016
12.1 Verwaltungsrechnung 2015
Die Jahresrechnung der Schulgemeinde Wattwil-Krinau schliesst um Fr. 384‘752.21 besser
ab als budgetiert. Dieses erfreuliche Resultat begründet sich in Minderaufwendungen von Fr.
139‘792.97 und Mehrerträgen von Fr. 244‘959.24. In der genaueren Betrachtung entspringen
die Besserstellungen gegenüber dem Budget im Wesentlichen den folgenden Umständen:
Der Personalaufwand schliesst um gut Fr. 125‘000 besser ab. Zum grossen Teil resultiert die
Besserstellung aus der Schliessung zweier Oberstufenklassen ab Sommer 2015. Die überdurchschnittlich vielen Übertritte aus der 1. Realschule in die 1. Sekundarschule veranlassten den Schulrat, in der zweiten Realschule nur mehr zwei anstatt drei Parallelen zu führen.
Die hohe Übertrittsquote von der zweiten Sekundarklasse an die Kantonsschule führte zu einer Reduktion einer dritten Sekundarklasse. Mit der daraus resultierenden Besserstellung
konnten auch die nicht voraussehbaren Mehraufwendungen, welche dem neuen Berufsauftrag für Lehrpersonen entspringen, aufgefangen werden. Entgegen den Ankündigungen des
Bildungsdepartementes (BLD) lässt sich der neue Berufsauftrag aufgrund der gesetzlichen
Rahmenbedingungen für die Schulträger nicht Kostenneutral umsetzen. Abklärungen des
BLD haben eine systembedingte Erhöhung der Personalkosten des Lehrpersonals um zwischen 0.8 – 1.0 % ergeben. Diese Tatsache führte beim Lehrpersonal von Kindergarten und
Primarschule zu entsprechend höheren Aufwendungen.
Der Sachaufwand schliesst um knapp Fr. 60‘000 höher ab als budgetiert. Während die vorgesehenen Liegenschaftsunterhaltsarbeiten im Rahmen des Budgets abgewickelt werden
konnten, ergaben sich unter anderem durch den Ausfall der Heizung sowie der reglementskonformen Instandstellung der Elektroanlage des Jugendschopfes einige unvorhersehbare
Mehraufwendungen. Feststellungen aus den periodischen Kontrollen der Elektro- und Blitzschutzanlagen diverser Liegenschaften erhöhten den Liegenschaftsunterhalt zusätzlich.
Tiefere Aufwendungen für die Betreuung von Kindern im Kindergartenalter durch den Heilpädagogischen Dienst sowie leicht weniger Sonderschüler trugen zusätzlich zur Besserstellung gegenüber dem Budget bei.
Die Kosten für die Leistungen des Schulpsychologischen Dienstes verringerten sich gegenüber den Vorjahren um gegen Fr. 20‘000.
Nach Abschluss des Umzonungsverfahrens konnte die Liegenschaft Bunt im Juni 2015 veräussert werden. Entsprechend des Bürgerschaftsbeschlusses an der Bürgerversammlung
2014 wurde der gesamte Erlös von Fr. 550‘000 für Zusatzabschreibungen verwendet. Die
Abschreibungen für das Kalenderjahr 2015 betrugen unter Einbezug dieser Zusatzabschreibung Fr. 1‘560‘400.
Verschiedene längerfristige Arbeitsunfähigkeiten von Angestellten führten nebst höheren
Stellvertreterkosten zu erheblichen Mehreinnahmen aus Leistungen aus Kranken- und Unfalltaggeldversicherungen.
12.2 Voranschlag 2016
Der Kantonsrat hat entschieden, den Lehrpersonen den automatischen Stufenanstieg zu
gewähren. Aufgrund der Negativteuerung steht kein Teuerungsausgleich an. Zum Zeitpunkt
der Budgetierung muss aufgrund der statistischen Schülerzahlen mit der Führung einer zu33
Rückblick-Ausblick 2015
sätzlichen Oberstufenklasse ab Sommer 2016 gerechnet werden. Diese Aufwendungen sind
ins Budget eingeflossen.
Die St. Galler Regierung sieht vor, von der gesetzlich vorgesehenen Möglichkeit, die Einstiegslöhne für Berufseinsteiger (Lehrpersonal) anzuheben, Gebrauch zu machen. Aufgrund
der Rahmenbedingungen des neuen Sonderpädagogikkonzeptes erhöht sich der Pensenpool um ganzjährlich 5 %. Ebenfalls fallen die dem neuen Berufsauftrag entspringenden
Mehraufwendungen für das ganze Jahr an. Im Weiteren verändert sich der Verteilschlüssel
für die Pensionskassenbeiträge aufgrund der Bestimmungen des Pensionskassenreglements um einen Prozentpunkt zu Lasten der Schulträger. Unter Berücksichtigung all dieser
Faktoren erhöht sich der Personalaufwand gegenüber der Rechnung 2015 um gut
Fr. 400‘000.
Gegenüber der Rechnung 2015 wird mit einem um gut Fr. 45‘000 geringeren Sachaufwand
gerechnet.
Das Schulgeld für die Beschulung der Oberstufenschüler aus Lichtensteig beträgt für das
laufende Schuljahr Fr. 21‘000 und ist vom Schulrat für das Schuljahr 2016/17 auf Fr. 20‘500
festgelegt worden. Die Basis für die Schulgeldberechnung bildet jeweils das aktuelle Budget.
Die für die Berechnung relevanten Faktoren des Budgets 2016 fallen tiefer aus als im Budget
2015. Entscheidend zum tieferen Schulgeld beigetragen hat die Tatsache, dass die Kosten
für die Oberstufe trotz steigender Schülerzahlen praktisch gleich geblieben sind.
Ins Budget aufgenommen wurden die angemeldeten Aufwendungen des Sprachförderzentrums von voraussichtlich Fr. 270‘000 und der Musikschule Toggenburg von Fr. 320‘000.
Die Aufwendungen für den geplanten Ersatz der IT-Hardware wurden aufgrund der noch
nicht bekannten Anforderungen, welche aus dem neuen, kantonalen Lehrplan erwachsen,
um ein weiteres Jahr verschoben. Der Schulrat hat aufgrund der inzwischen vorliegenden
Rahmenbedingungen des Kantons entschieden, als Basis für die künftige Beschaffung der
IT-Infrastruktur ein örtliches Medien- und IT-Konzept zu erstellen.
Vom durch die Bürgerschaft im 2015 gesprochenen Kredit von Fr. 380‘000 für den Anschluss
an den Wärmeverbund wurde im 2015 vertragsgemäss die Hälfte der Anschlusskosten bezahlt. Dies entspricht Fr. 91‘800. Der Restbetrag von Fr. 288‘200 wurde in die Investitionsrechnung 2016 übertragen.
Neu in die Investitionsrechnung eingeflossen sind Ausgaben von Fr. 210‘000 für verschiedene, detaillierte Abklärungen als Vorbereitung für eine umfassende Sanierung der Schulanlage Risi. Der Zeitpunkt der Abschreibung für diese Ausgaben möchte der Schulrat an die Erkenntnisse zum weiteren Projektverlauf knüpfen.
Die Abschreibungen für das Kalenderjahr 2016 betragen Fr. 1‘009‘900. Darin eingeflossen
sind erstmals auch die Abschreibungen für den Anschluss an den Wärmeverbund.
Der Finanzbedarf für das Voranschlagsjahr 2016 beträgt Fr. 17‘084‘100.
Finanzbedarf 2016
Ausgaben gemäss Voranschlag
Übrige Erträge
Beiträge für eigene Rechnung
Total
Fr.
Fr.
Fr.
Fr.
18‘978‘600
1‘893‘500
1‘000
17‘084‘100
34
Rückblick-Ausblick 2015
12.3 Finanzbedarf 2016
Erstreckt sich eine Schulgemeinde über mehrere politische Gemeinden, teilt sie ihren Finanzbedarf anteilmässig auf. Massgebend ist die Zahl der Schülerinnen und Schüler (Gemeindegesetz Art. 120; ohne Schüler aus anderen Gemeinden, für welche Schulgeld bezahlt
wird.)
Erstreckt sich eine Schulgemeinde über mehrere politische Gemeinden, teilt sie ihren Finanzbedarf anteilmässig auf. Massgebend ist die Zahl der Schülerinnen und Schüler (Gemeindegesetz Art. 120; ohne Schüler aus anderen Gemeinden, für welche Schulgeld bezahlt
wird.)
Gemeinde
Politische Gemeinde Wattwil
Politische Gemeinde Gommiswald
Politische Gemeinde Eschenbach
Total
Schüler/innen
963
18
0
981
Finanzbedarf
16‘770‘600
313‘500
0
17‘084‘100
35
Rückblick-Ausblick 2015
36