Mit Extra-Reisekarte und 10 Entdeckungstouren!
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Mit Extra-Reisekarte und 10 Entdeckungstouren!
Wales »Grüne, sanfte Hügel und schroffe Klippen – dieses kleine keltische Land bezaubert mit seiner rauen Schönheit …« Mit Extra-Reisekarte und 10 Entdeckungstouren! Amlwch Moelfre Llannerchy-medd Llangefni Menai Bridge A55 Trearddur Rhosneigr Llanfair P.G. Aberffraw Brynsiencyn A55 (S. 260) Colwyn Bay Llanfairfechan Trefriw Capel Curig Llanberis Dolwyddelan Mount Snowdon Clynnog-Fawr Conwy Mostyn Pensarn Llanfair Talhaearn Bangor Caernarfon Caernarfon Bay Irische See Beaumaris Prestatyn Rhyl Towyn Denbigh Llanrwst Betws-yCoed Brenig Resr. Penmachno Beddgelert Blaenau Ffestiniog M 56 Holywell Llanrhaeadr (S. 229) M 53 Flint A55 Queensferry Chester Mold Ruthin Wrexham Horseshoe Pass Pentrefoelas Liverpool John Lennon Me Airport rs e y e Anglesey Llandudno Benllech De Holyhead M 62 Liverpool Point of Ayr ge Ran an ydi yd Clw Clw Dun Laoghaire, Dublin Cemaes Whitchurch Llangollen Corwen PontcysyllteDee Glynceiriog Aquädukt Porthmadog s Llandrillo n Llyn i Chirk (S. 276) Portmeirion Celyn Tan-yMorfa Nefyn en Bala Criccieth (S. 227) Trawsfynydd P Llanarmon n pistyll wy Pwllheli Oswestry D.C. er ˆ n B Harlech Bala Llanrhaeadr-ym Llanbedrog Tremadog Lake Llangynog Mochnant Bay Llanbedr Abersoch Tanat ds Dyffryn Ardudwy Aberdaron ey Lake Vyrnwy ch Sev So dda ern und Bardsey Island Dolgellau Dinas Mawddwy VyrnLlanfyllin Tal-y-bont Maw Shrewsbury wy Llithfaen Nefyn a ul Ly Ffestiniog Ba Bay Edinburgh Talybont Borth Nordsee Belfast Dublin IRLAND Wales Aberystwyth England GROSSBRITANNIEN Llanrhystud London Rosslare Ärmelkanal Gwbert Poppit Sands St Dogmaels Strumble Head Goodwick Newport Nevern Fishguard Devil´s Llanilar Bridge Pontrhydygroes Llanon Aberaeron FRANKREICH Tregaron New Quay Llangrannog Aberporth Cardigan Cenarth Newcastle Boncath Emlyn Rhei dol Elan Valley Resr. Llandysul Pencader i esel Crugybar Llanwrda Knighton Mo Presteigne Penybont Leominster Llandrindod Wells Builth Wells Llangammarch Wells Erwood nt Epy dd y n My Pumsaint Ludlow Rhayader Claerwen Resr.Newbridge on Wye Llanybydder ENGLAND W A L E S Elan Llanwrtyd Wells Lampeter Montgomery Newtown e (S. 211) Mid Wales Airport Berriew Llandinam Llanidloes Llangurig Wy Powis Castle Welshpool Caersws Ply Nordirland Aberdovey n li mo M o u n t n a i n s Schottland LlanfairCaereinion Machynlleth C a m b r i a n Atlantischer Ozean Llanerfyl Cemmaes Llanbrynmair Pennal Tywyn Cardigan Corris Dovey Tal-y-Llyn Lake Tal-y-llyn Abergynolwyn ntg om ery Ca n. r Barmouth Usk Llandovery Usk Resr. Sennybridge Wye Hay-on Wye Hereford Llyswen Talgarth Brecon Rosslare o m B d Llangorse Brechfa Llangorse Grosmont Pr St David’s Mo Lake M yn y d d an n (S. 166) Llangynidr Llandeilo Wolf´s Castle Skenfrith Carmarthen re u t h Crickhowell c o s hir Newgale Clynderwen Tywi National Botanic Garden nC e HaverfordAbergavenny a St Brides Whitland n (S. 148) al west St Clears Abercraf Bay Ebbw Monmouth Cross Hands Robeston Narberth Blaenavon Vale Ammanford Broad Haven Laugharne Merthyr Tydfil Wathen Llansteffan Tredegar Marloes Milford Rhymney Pontarddulais Kidwelly Pontardawe Pendine Wye Valley Hirwaun Neyland Amroth Haven Pontypool (S. 108) Burry Port Llanelli Pembr. Dock Saundersfoot Bargoed Dale Aberdare Treherbert Neath Cymmer Blackwood Cwmbran Pembroke Carmarthen Tenby Chepstow Swansea Pen-clawdd nd Bay da Caerleon Manorbier Maesteg V Caldey a M 4 lle y The Gower Llangennith Pontypridd Island Caldicot Aberavon Port (S. 139) Caerphilly The Talbot Newport Llantrisant Rhossili Mumbles M4 Port Oxwich rn ve Swansea Eynon Bridgend Cardiff N Se Bay e (S. 77) St Fagan's Bristol h Ogmore Cork 0 20 40 km Bristol Channel ymney Valley Rh o Rh Porthcawl Southerndown Llantwit Major Cardiff International Airport Barry t of th u Mo EN Sully Is. M 49 GLAND Wales: Die 10 Highlights Carmel Head Holyhead Bay Wales Petra Juling ∙ Ulrich Berger Inhalt Schnellüberblick Wildes Land im Westen Lieblingsorte 6 8 10 Reiseinfos, Adressen, Websites Informationsquellen Wetter und Reisezeit Rundreisen planen Anreise und Verkehrsmittel Übernachten Essen und Trinken Aktivurlaub, Sport und Wellness Feste und Unterhaltung Reiseinfos von A bis Z 14 16 17 20 24 26 28 32 34 Panorama – Daten, Essays, Hintergründe Steckbrief Geschichte im Überblick 40 42 Hohe Berge mit den Füßen im Meer Im Reich der Papageitaucher – die Vielfalt der Küstenlandschaften Walisische Sehnsuchtsgipfel – Bergtourismus in Snowdonia Glückliche Isolation – das frühe Christentum in Wales Im Zeichen des Roten Drachen – walisische Sprache und Identität Das Beste aus zwei Welten – berühmte walisische Autoren Sagenhaftes aus dem Land der Mythenkönige und Rebellen 46 2 48 50 53 55 58 60 Inhalt Burgenkönig Eduard und seine Festungen Die Täler sind wieder grün – Strukturwandel in den Valleys Rugby – Nationalsport der Waliser Welsche Töne – die Musikszene in Wales 62 65 68 70 Unterwegs in Wales Cardiff, die Valleys und Glamorgan Schwarzes Erbe, grüne Täler, Hauptstadtglanz Cardiff (Caerdydd) Die Valleys Glamorgan Newport Umgebung von Newport Wye Valley und Brecon Beacons Wye Valley Chepstow Tintern Abbey Monmouth Grosmont und Skenfrith Symonds Yat Raglan Castle Brecon Beacons National Park Abergavenny Honddu Valley (Vale of Ewyas) Crickhowell und Umgebung Talgarth Hay-on-Wye Brecon Swansea, Gower und Carmarthenshire Land der Dichter und Maler Swansea und Umgebung The Gower Vale of Neath Carmarthenshire 74 76 77 92 95 100 101 106 108 108 109 110 112 113 113 116 116 118 120 121 121 122 126 128 128 139 144 145 3 Inhalt Pembrokeshire Schöne Strände, wilde Küste, magische Orte Tenby Pembroke und Pembroke Dock Milford Haven Haverfordwest St Bride’s Bay St David’s Fishguard Gwaun Valley und Preseli Mountains Newport Ceredigion Stille Buchten, kleine Häfen, rauschender Fluss Cardigan Bay Teifi Valley 154 156 156 162 164 164 165 166 171 174 175 178 180 180 193 Powys und mittelwalisisches Grenzland 200 Viktorianische Kurorte, Marktstädte, grüne Hügel 202 Im ›Heart of Wales‹ 202 Welshpool und Nord-Powys 211 Snowdonia und die Halbinsel Llŷn Snowdonia National Park Rund um Cadair Idris Rund um Mount Snowdon Die Halbinsel Llŷn Im Osten Im Westen und Südwesten Im Norden Anglesey, Nordküste und Grenzland Anglesey (Ynys Môn) Binnenland und Ostküste Der Norden Holy Island Der Süden Die Nordküste Caernarfon Bangor Conwy Llandudno und die Golden Coast Clwyd Valley 4 216 218 218 228 240 240 242 243 246 248 248 249 251 252 258 258 259 260 263 270 Inhalt Nordwalisisches Grenzland Wrexham und Umgebung Llangollen und Umgebung Ceiriog Valley 273 273 275 277 Sprachführer Kulinarisches Lexikon Register Abbildungsnachweis/Impressum 280 282 284 288 Blaenavon und The Big Pit Drei-Burgen-Tour im Grenzland – Three Castles Walk Auf Dylan Thomas’ Spuren durch Swansea Die Landschaft als Garten – im Tal des Tywi Orte der Magie – Eiben, Steine und Kreuze in Nevern Gewebtes aus Wales – im National Wool Museum Wandern an der grünen Grenze – Offa’s Dyke Path Im Zeichen des Schiefers – Llechwedd Slate Mines Spur der Steine – Unterwegs in der Steinzeit auf Anglesey Zeitreise zu den Viktorianern – Seebad-Tour durch Llandudno 102 114 134 146 172 196 206 232 254 266 Karten und Pläne Cardiff Cardiff Bay Three Castles Walk Swansea Aberystwyth Llandudno 78 84 115 130 187 264 Dieses Symbol im Buch verweist auf die Extra-Reisekarte Wales 5 Schnellüberblick Anglesey, Nordküste und Grenzland Klippen, Buchten und Steinzeitmonumente locken auf der Insel Anglesey, Burgen in Beaumaris, Conwy und Caernarfon, Seebadtrubel an den ›goldenen‹ Stränden zwischen Llandudno und Prestatyn. Im englisch-walisischen Grenzland faszinieren u. a. Chirk Castle und Technikwunder wie das Aquädukt von Llangollen. S. 246 Snowdonia und die Halbinsel Llŷn Berge, Himmel und Meer begegnen sich im alten Reich Gwynedd. Die Dramatik der Landschaft um die majestätischen Gipfel von Snowdonia und die romantischen Burgruinen ist verknüpft mit Sagen und Historie. Abschalten von Stress und Hektik kann man an den Stränden der Llŷn Peninsula. S. 216 Ceredigion Die weite Cardigan Bay, beliebtes Familienreiseziel, ist Revier von Delfinen und Robben, während am River Teifi die Industrietradition der Wollwebereien fortlebt, dokumentiert im National Wool Museum. Ein Seebad ist die heimliche ›Kulturhauptstadt‹ von Wales: Aberystwyth, mit Universitätsbibliothek, Pier und Promenade. S. 178 6 Pembrokeshire Steile Felsen und malerische Buchten erleben Wanderer auf dem Klippenpfad im Pembrokeshire Coast National Park, Rivieraflair in Tenby, Surferstrände an der Whitesands Bay und Mythisches wie Menhire, Dolmen und blaue Steine in den Preseli Mountains, dazwischen uralte Kirchen und die große Kathedrale im kleinen St David’s. S. 154 Powys und mittelwalisisches Grenzland Die ›Rolling hills of Wales‹ sind das ideale Terrain für Wanderer und Outdoorfans. Dazwischen entdeckt man im ›Heart of Wales‹ einstige viktorianische Kurorte mit verblichenem Charme, verträumte Marktstädte oder versteckte Wasserfälle und fährt über atemraubende Passstraßen. S. 200 Wye Valley und Brecon Beacons Im Osten die liebliche Romantik am River Wye zwischen grünen Hügeln und Marktstädte wie Monmouth oder Hay, die weltberühmte Bücher-Stadt; im Westen die raue Wildnis der sanft geschwungenen, doch kahlen Flanken und schroffen Gipfel im Brecon Beacons National Park, einem Tummelplatz für Outdoorfans. S. 106 Swansea, Gower und Carmarthenshire Auf Dylan Thomas’ Spuren trifft man in Swansea, auf der naturschönen Halbinsel Gower und in Laugharne an der Mündung des Tywi, der östlich von Carmarthen eine anmutige Flusslandschaft formt – romantische Kulisse für den National Botanic Garden of Wales und den historischen Garten von Aberglasney. S. 126 Cardiff, die Valleys und Glamorgan Eine selbstbewusste Hauptstadt zwischen industriellem Erbe und blitzender Modernität; die Valleys, eine wieder ergrünte Bergbauregion, ehemals Hotspot für Eisen und Kohle; als Kontrastprogramm Naturerlebnis an den Dünenstränden und Klippen der Glamorgan Heritage Coast. S. 74 7 Die Autoren Mit Petra Juling und Ulrich Berger unterwegs Seit sie auf der Rückfahrt von einer verregneten Irland-Reise im grünen Wales eine Woche ›hängen blieben‹, sind die Reisebuchautoren Petra Juling und Ulrich Berger dem Land der Barden treu geblieben. Zu Fuß, per Bus und Bahn oder auf Zickzackkurs durch schmale Nebensträßchen bereisen sie Wales seit rund 30 Jahren, fasziniert von den herrlichen Küstenlandschaften in Pembrokeshire und Ceredigion, dem Zauber der alten Geschichte und der mythenumsponnenen Bergnatur in Snowdonia. Wildes Land im Westen »Croeso i Gymru!« – »Willkommen in Wales!« heißt es in der alten keltischen Landessprache auf dem Schild an der Grenze zu Cheshire, Shropshire oder Herefordshire, und daneben prangt leuchtend der Rote Drache, das Nationalemblem. Das ›wilde‹ Land des Roten Drachens wurde zwar immer wieder erobert, aber niemals ganz besiegt. Denn die Waliser hatten schon immer ein besonderes Beharrungsvermögen und einen ausgeprägten Hang zum Individualismus. Burgenreich Eine Fülle romantischer Burgen ist geblieben vom immer wieder aufwallenden zähen Widerstand der Waliser gegen die anglonormannischen Eroberungsversuche. Die mittelalterlichen Ruinen begeisterten schon die empfindsamen Reisenden des 18. und frühen 19. Jh. Sie waren es, die die Naturschönheit und den Zauber einer von uralter Geschichte durchdrungenen Landschaft entdeckten, wo sich in ver- 8 wunschenen grünen Tälern verwitterte Abteiruinen verstecken oder auf kahlen Bergkuppen die Mauerreste alter Burgtürme dem Wind trotzen. Magische Vergangenheit Vieles in Wales ist noch viel älter, älter sogar als der Rote Drache – noch älter als die keltische Kultur, die im fünften vorchristlichen Jahrhundert vom Kontinent auf die Britischen Inseln kam. Bis heute hält man im Westen am Althergebrachten fest, in einer Kontinuität, die über Traditionsbewusstsein weit hinausgeht, pflegt Erinnerungen aus grauer Vorzeit, der Zeit der Megalithbauten, als auf der Insel Anglesey die heiligen Haine der Druiden standen. Überall in Wales kann man der Kraft dieser Vergangenheit nachspüren, die in Sagen und Legenden weiterlebt. Neues Selbstbewusstsein Seit die Waliser ihr eigenes Parlament wählen, hat das Image der Provinzialität und Rückständigkeit zumindest im Alpine Anmutung: Snowdonia dicht besiedelten urbanen Südosten ausgedient. Die Hauptstadt Cardiff verströmt den selbstbewussten Charme einer jungen Nation. Schicke postmoderne Architektur und der schnelle Puls einer modernen Metropole prägen das einst als ›Tiger Bay‹ verschriene Hafenrevier. Eine Landschaft zum Hinschauen Hohe Berge und tiefes Meer, schroffe Gipfel, die fast 1000 m unvermittelt über weißen Wellenkämmen aufragen, liebliche weiße Sandstrände und raue, wilde Klippenszenerie. Dazu ein mildes atlantisches Klima, das im Schutz der Hausmauern Feigenbäume und auf dem blanken Schiefergeröll Rhododendren wachsen lässt. Das Grandiose dieser Landschaft sollte man ruhig auf sich wirken lassen: die im blauen Dunst verschwimmenden scharfzackigen Konturen der schroffen Gipfel von Snowdonia. Das Spiel der Wolken auf der sanft gewellten Welt des mittelwalisischen Hügellandes, wo die grünen Buckel scheinbar unendlich hintereinandergestaffelt bis zum Horizont reichen. Paradies für Outdoorfans Am Vormittag eine Wanderung auf dem Küstenpfad, am Nachmittag eine alpine Bergtour – in Wales kein Problem. Naturfans können im grünen Wales, das sich auch einem nachhaltigen, sanften Tourismus verschrieben hat, spannende Entdeckungen machen, von Seevogelkolonien in den Klippen bis zu Delfinen und Robben, die sich in den Wellen tummeln. Die Möglichkeiten für Aktivtouristen sind nahezu unerschöpflich: Klettern und Bergsteigen, Surfen und Kajakfahren, Wandern und Mountainbiken. Die Langsamkeit entdecken Auf engen, vielfach gewundenen Wegen durch ein grünes Heckenlabyrinth, auf der Schmalspur einer Dampfeisenbahn oder auf den Wasserstraßen der Kanäle. Für das alte Land im Westen muss man sich Zeit nehmen, die Hektik hinter sich lassen. Gemütliche viktorianische Seebäder und beschauliche Fischerdörfer, urige Bergdörfer im Snowdonia National Park und kleine Marktstädte im Grenzland laden dazu ein. 9 Walisisch-mediterranes Flair – Tenby Harbour, S. 158 Der Charme des Gezeitenspiels – Three Cliffs Bay, S. 142 Ganz und gar märchenhaft – Castell Coch, S. 90 Fernblick garantiert – der Pass Bwlch y Groes, S. 214 Alle Düfte, alle Farben – Bodnant Garden, S. 262 Walisisches Wohnzimmer – Gannets Bistro, S. 190 Die Reiseführer von DuMont werden von Autoren geschrieben, die ihr Buch ständig aktualisieren und daher immer wieder dieselben Orte besuchen. Irgendwann entdeckt dabei jede Autorin und jeder Autor ihre bzw. seine ganz persönlichen Lieblingsorte. Dörfer, die abseits des touristischen Mainstream liegen, eine ganz besondere Strandbucht, Plätze, die zum Entspannen einladen, ein Stückchen ursprünglicher Natur – eben Wohlfühlorte, an die man immer wieder zurückkehren möchte. Still ruht der See – Llynnau Mymbyr, S. 238 Im Reich des Bücherkönigs – Hay-on-Wye, S. 123 Reiseinfos, Adressen, Websites Ross und Reiter in Aktion am Strand von Druidston, Pembrokeshire Informationsquellen Infos im Internet www.visitbritain.de Die offizielle Website der Britischen Fremdenverkehrszentrale Visit Britain (Landeskennung für Österreich at, für die Schweiz ch) bietet umfassende Infos zu ganz Großbritannien, von Anreise über Aktivangebote bis zu herunterladbaren Broschüren; eine Fülle von Links ermöglicht eine individuelle Reiseplanung (auf Deutsch). www.visitwales.de und www.german.visitwales.com Sehr gut gemachte Website mit allem, was man vor der Reise wissen muss, sowie Links auf regionale Websites, von denen einige auch gute Infos auf Deutsch bieten (s. u.), außerdem die Möglichkeit, eine Broschüre (dt.) herunterzuladen, Reisevorschläge und eine Liste von Reiseveranstaltern mit Wales im Programm (auf Deutsch). www.southwestwales.info Überzeugende Website zu den Regionen Swansea Bay, Carmarthenshire, Pembrokeshire, Unterpunkte wie ›Gärten‹ und ›Wandern‹ (auf Deutsch). www.visitwales.com Die offizielle Website von Wales Tourism spart nicht mit detaillierten Auskünften und Links. Man kann maximal drei Broschüren zu Regionen oder Aktivitäten wie Reiten, Radfahren und Golf bestellen, die per Post zugesandt werden, einige auch direkt downloaden sowie nach Unterkünften u. a. suchen (auf Englisch, z. T. auf Deutsch). www.wales.com Offizielles Portal der Regierung mit kurzweilig präsentierten Länderinfos, 14 interessanten Details und einem A–Z zu originellen Themen rund um Wales, auch zu aktueller Musik, Sport, Film. Infos zum Aufenthalt im Land (Studium, Arbeiten) sowie viele Links (u. a. auf Englisch, Walisisch und Deutsch). www.castlewales.com Die private Seite bietet eine Fülle von Informationen zu den Burgen von Wales inklusive Fotos und persönlichen Eindrücken, Links zu anderen Mittelalter-Seiten (z. B. zu Abteiruinen) und auch zur Vorzeit (auf Englisch). www.walesinstyle.com Hier finden anspruchsvolle Genussreisende passende Adressen: Sehenswertes, Einkaufstipps für Kulinaria, Design und Kunsthandwerk sowie gehobene Hotels und B & Bs im Boutique-Stil (auf Englisch). www.bbc.co.uk/wales Nachrichten aus Wales, nach fünf Regionen sortiert, z. B. Veranstaltungstipps, Wetterbericht … Informationsstellen Visit Wales Contact Centre Tel. +44 (0) 8701 21 12 51 Fax +44 (0) 8701 21 12 59 info@visitwales.com Informationen über Urlaubsangebote in Wales, Sehenswertes, Aktivitäten u. v. m. Infostellen vor Ort Die Tourist Information Centres in Wales, kurz TICs, sind die besten Anlaufstellen für gutes Informationsmaterial sowie Karten und Bücher über die Region. Freundlich beantworten die Mit- Reiseinfos arbeiter Einzelfragen, geben Tipps, wo man Fahrräder mieten, am besten essen oder gut wandern kann, und in den Küstenorten geben sie auch Auskunft über die Tide und die schönsten Strandabschnitte. Meist ist ein Accommodation Service angeschlossen, und man kann sich gegen geringes Entgelt eine Unterkunft besorgen lassen – übrigens im ganzen Land; der Service Book-a-Bed-Ahead besorgt gegen eine geringe Gebühr und Anzahlung Unterkünfte in ganz Großbritannien kurzfristig im Voraus. Als Folge von Einsparungsmaßnahmen gibt es leider immer weniger offizielle TICs. Sogar in manchen stark von Touristen besuchten Orten wurden sie geschlossen und durch Information points z. B. in Läden oder Museen ersetzt. Wenn Auskunftsstellen nicht die Bezeichnung TIC, sondern Visitor Centre oder dergleichen tragen, sind sie dem Netzwerk nicht angeschlossen – dann ist der Vorausbuchungsservice nicht möglich. Die Adressen und Telefonnummern der lokalen Informationsstellen werden im Kapitel »Unterwegs in Wales« ab S. 72 bei den entsprechenden Orten aufgeführt. Lesetipps George Borrow: Wild Wales, Frankfurt 1998 (nur antiquarisch). George Borrows 180 Jahre alter Bericht über seine abenteuerlichen Reisen durch das ›wilde Wales‹ schildert Land und Leute treffend und einfühlsam – der Romancier und Dichter Borrow gehörte zu den wenigen Engländern jener Zeit, die Walisisch sprachen. Eine gute Einstimmung vor der Reise. Bruce Chatwin: Auf dem Schwarzen Berg, Frankfurt 2011. Roman des 1989 verstorbenen Autors um das archaische Leben im walisisch-englischen Grenzland von Radnorshire, stilsicher formuliert, authentisch erzählt und hervorragend übersetzt. Das Sagenbuch der walisischen Kelten. Die vier Zweige des Mabinogi: übersetzt, kommentiert und mit einem Nachwort versehen von Bernd Maier, München 1999. Die vier Geschichten voller märchenhafter Elemente, die im Weißen Buch von Rhydderch (1300–25) erstmals komplett zusammengetragen wurden, ranken sich um legendäre vorhistorische Gestalten wie Pwyll, den Fürsten von Dyfed (Südwales), Branwen, Tochter von König Llyr aus Irland, oder Manawydan, seinen Sohn, sowie Math, den Sohn Mathonwys. Bernhard Maier: Die Kelten. Ihre Geschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart, München 2003. Wissenschaftlich fundiert – verlässlich, detailliert und mit zahlreichen Quellenhinweisen versehen – skizziert der Autor die Geschichte der Festland- und Inselkelten (Irland, Wales, Schottland, Cornwall) und setzt sie in den Zusammenhang der europäischen Geschichte bis zur Neuzeit. Malcolm Pryce: Der letzte Tango in Aberystwyth, Berlin 2009. In der Reihe der ›Funny Crimes‹ der zweite Aberystwyth-Roman um den Privatdetektiv Louie, der in der Unterwelt der walisischen Küstenstadt absurde Ermittlungen unternimmt. In diesem Fall geht es um den spurlos verschwundenen Inhaber des Lehrstuhls für Bestattungswesen … Dylan Thomas: Unter dem Milchwald, München 1996. Das ›Stück für Stimmen‹ ist seit seiner Uraufführung in New York im Jahr 1953 ein Klassiker der modernen englischen Literatur. Als Audio-CD ist die deutsche Übersetzung von Erich Fried 2005 erschienen (München) und bekam 2006 den Deutschen Hörbuchpreis. Dylan Thomas’ Gedichte liest man am besten im Original. 15 Wetter und Reisezeit Klima Selbst Engländer kommentieren das Wetter in Wales mit dem Hinweis, es gebe dort reichlich Niederschläge. Tatsächlich liegen die Regenmengen auf der walisischen Halbinsel z. B. über denen in Südostengland. Zum Ausgleich scheint aber vor allem an der Westküste besonders oft und lange die Sonne. Überhaupt sind die Wolken manchmal sehr ungleichmäßig übers Land verteilt: Eine steife Brise aus West lässt die Tiefdruckgebiete vom Atlantik bzw. aus Irland über das flache Anglesey hinwegbrausen. Unter strahlend blauem Himmel kann man dann von dort die Wolkenbrüche über den Gipfeln von Snowdonia jenseits der Menai Strait verfolgen. Auch die Seebäder östlich der Berge, von Llandudno bis Prestatyn, bekommen weniger Regen ab. Im Frühjahr und Herbst kommt es häufig vor, dass in den Bergen die Klimadiagramm Cardiff J F M A M J 7 7 J A S O N D 20 20 18 15 18 14 10 8 9 12 Mittlere Tagestemperaturen in °C 2 2 3 4 12 12 11 8 7 10 5 3 Mittlere Nachttemperaturen in °C 2 3 4 6 7 7 7 6 5 3 2 2 Sonnenstunden/Tag 15 10 12 10 11 9 Regentage/Monat 16 13 14 14 9 10 11 Sonne scheint, während sie an der Küste erst zur Mittagszeit die dichten Nebel zu durchdringen vermag. Aber dank der vorherrschenden Winde aus West und Südwest ist beim Wetter immer für Abwechslung gesorgt. Die Winter im maritimen Klima von Wales sind mild. In Aberystwyth an der Cardigan Bay ist Schnee eine Seltenheit, die kaum den Tag überdauert. Anders in den Bergen: Mit den Höhenmetern steigt auch die Schneefallhäufigkeit, aber außer in Höhen über 1000 m ist eine dichte Schneedecke selten – Snowdonia ist kein Skigebiet. Die Berge sind bekannt für rasche und gefährliche Wetterumschwünge mit Kälteeinbrüchen auch im Hochsommer. Wanderer sollten sich vor einer Tour genau über die Situation informieren. Reisezeit Vor- und Nachsaison sind gute Reisezeiten: Ab Mitte April bis Mitte Juni sind die Temperaturen mild und die Regenmengen moderat. Im September, wenn es nach dem Hochbetrieb im August wieder ruhiger wird und auf den Klippen Ginster und Heidekraut blühen, sind Wanderungen auf den Küstenpfaden besonders schön. Ab Mitte Oktober tauchen bunt belaubte Vogelbeerbäume und Weißdornsträucher die kargen Hänge von Snowdonia in freundliche Herbstfarben. Gartenfreunde reisen optimal Mitte Juni: Die im Mai einsetzende Rhododendronblüte ist noch nicht ganz vorbei und um die Mitte des Sommers ist die Hauptblütezeit der meisten Pflanzen. Überall duftet es und die exotischen Pflanzen entfalten ihre volle Pracht. Der späte August empfiehlt sich zur Hor- Reiseinfos tensienblüte und der Oktober wegen der Laubfärbung in Parks und Gärten. Viele Sehenswürdigkeiten sind außerhalb der Hauptsaison nur an bestimmten Wochentagen zugänglich oder ganz geschlossen. Die meisten Burgen und Schlösser sind nur von Ostern bis Oktober geöffnet. Hauptsaison Hochsaison an Stränden und auf Gebirgspfaden herrscht in Wales während der britischen Ferienmonate Juli und August. Auch in den Osterferien und in der Woche nach Spring Bank Holiday (der letzte Montag im Mai) sind ausgebuchte Quartiere und reichlich Ausflugsverkehr zu erwarten. Während der einwöchigen Schulferien (half term) in der zweiten Oktoberhälfte sind vor allem Familien mit Kindern unterwegs, viele Quartiere ausgebucht und Sehenswürdigkeiten gut besucht. Das Preisniveau für Übernachtungen steigt in diesen Monaten um 10–30 % im Vergleich zur winterlichen low season. Wer kann, sollte die Küste in dieser Hauptsaison (high season oder peak season) meiden. Kleidung und Ausrüstung Zwar ist das Klima milder als auf dem europäischen Festland, aber sobald die Sonne hinter einer Wolke verschwindet, wird’s kühl. Gerade in den Bergen gehört warme Kleidung zur Grundausrüstung. Zu den wichtigsten Kleidungsstücken zählen wasserfeste Schuhe mit Profilsohle, eine wind- und regenfeste Jacke, ein Pullover und möglichst eine Kopfbedeckung für Wanderungen an windigen Küsten. Das Licht an der Küste kann sehr intensiv sein – Sonnenbrille und Sonnenschutzmittel nicht vergessen! Wer Vögel beobachten möchte, sollte ein Fernglas mitnehmen. Die meisten Restaurants haben keinen Dresscode, aber gerade in Wales ist man etwas konservativer. In luxuriöseren Unterkünften erscheint man zum Dinner elegant oder sportlich, in jedem Fall aber dezent gekleidet. Rundreisen planen Per Pkw durch den Süden Länge: ca. 380 km, 6 Tage Die Route beginnt in Chepstow und folgt dem Wye Valley im burgenreichen englisch-walisischen Grenzland flussaufwärts. Vorbei an der Abteiruine Tintern Abbey führt sie in die Marktstadt Monmouth und dann auf die A 40 Richtung Abergavenny. Die stattliche Ruine von Raglan Castle liegt direkt am Weg. Die karge, kahle Bergkulisse der Brecon Beacons im Blick, führt die panoramareiche ›Heads of the Valleys‹Route A 465 am Nordende der South Wales Valleys entlang. Im Taff-Tal nach Süden auf der A 470 ist man rasch in Merthyr Tydfil mit Cyfarthfa House. Statt direkt über die A 479 nach Cardiff zu brausen, empfiehlt sich eine ›Abkürzung‹, die zwar Zeit kostet, aber einen Eindruck von den Valleys heute vermittelt: über kleine schmale Sträßchen in gemütlichem Tempo Richtung Cwm Bargoed über die Berge via Pentwyn und Deri im hübschen Darran-Tal bis ins Rhymney Valley und über Caerphilly auf der A 469 nach Cardiff. Nach zwei Besichtigungstagen in der Hauptstadt geht es weiter in Wales’ zweitgrößte Stadt Swansea mit Waterfront Museum und Dylan Thomas Centre. Im na- 17 Reiseinfos M yr ou m th er on M th ep sto illy ff ph di er ar Ca C a se an les Sw umb M r t we oo Go rsf de un y Sa enb ole T kp ac St ’s id av fil d Ty o eil nd Lla en th ar e rn rm ha Ca ug La D St Ch w hen Mumbles kann man übernachten und Seebadflair an der Swansea Bay genießen, bevor man am nächsten Tag die landschaftliche Schönheit von Gower erkundet. Vom Meer in die Berge, an den Rand des Black Mountain geht es nach Llandeilo, wo man auf die A 40 stößt. Sie folgt schnurgerade gen Westen einer alten Römerstraße im Tal des Tywi, dem man nun folgt. Nicht versäumen sollte man den National Botanic Garden of Wales (ein halber Tag). Hinter Carmarthen, in St Clears, zweigt die A 4066 Richtung Küste ab, nach Laugharne, mit Burg und Dylan Thomas’ Boathouse. Übernachten kann man gut in einem Seebad an der Küste, z. B. in Saundersfoot oder Tenby. St Asaph Denbigh Ruthin Llandrillo Llangollen Dinas Mawddwy Machynlleth Staylittle Tregaron Cardigan 18 Lampeter Llanidloes Rhayader Llanwrtyd Wells Am nächsten Tag kommen die Wanderschuhe zum Einsatz, auf dem Küstenwanderweg Pembrokeshire Coast Path bei Stackpole. Am folgenden Tag geht die Reise weiter zum Pembroke Castle und zur Kathedrale in St David’s, wo ein längerer Zwischenstopp mit Übernachtung lohnt. Von der Halbinsel St David’s bieten sich Ausflüge auf die Vogelinsel Ramsey Island, ein Strandspaziergang an der Whitesands Bay oder nach Norden in die mythenumwobenen Preseli Hills an. Panoramafahrt durch die Mitte Länge: ca. 310 km, 6 Tage Die Strecke führt über zahlreiche Bergpässe, daher muss man mehr Zeit als üblich einkalkulieren. Die Route beginnt an der Küste und folgt von Cardigan dem Teifi-Tal aufwärts über Lampeter bis Tregaron, das an einer historischen Viehtreiberroute, drovers’ road, liegt. Nun geht es in die Cambrian Mountains – über den Abergwesyn Pass nach Llanwrtyd Wells und über die A 483, B 4358 und A 470 nach Rhayader. Von hier führt eine schmale Straße über die Höhen – auf der B 4518 über Pässe ins Severn-Tal nach Llanidloes und am See Llyn Clywedog entlang über Staylittle nach Machynlleth. Nach einer Verschnaufpause (Übernachtung) fährt man den Dovey aufwärts bis Mallwyd. In Dinas Mawddwy zweigt eine schmale Bergstraße ab, die über den atemraubenden Pass Bwlch y Groes führt. Die Straße mündet in die A 494 und kurz darauf kommt der hübsche Bala-See in Sicht. Von Bala ist die schönste Straße nach Llangollen die B 4401 durch das Tal des Dee über Llandrillo. Die Sehenswürdigkeiten rund um Llangollen erfordern einen Tag Zwischenstopp, Reiseinfos dann geht es über den Horseshoe Pass in Serpentinen in die Marktstadt Ruthin im Vale of Clwyd, Richtung Küste über Denbigh nach St Asaph. Für Eisenbahnfans: Mit dem Zug durch Nordwales Länge: 10 Tage Die Tour startet im viktorianischen Seebad Llandudno. Am ersten Tag bietet sich ein Ausflug ins nahe Burgstädtchen Conwy an: ein Spaziergang auf der Stadtmauer um den alten Stadtkern, die Burg, die prächtigen Kaufmannshäuser Plas Mawr und Aberconwy House oder ein Streifzug durch die Gassen. Vielleicht bleibt nachmittags noch Zeit für einen Ausflug per Tram auf Llandudnos Hausberg, Great Orme. Alternative für Gartenfreunde: per Bus nach Bodnant Garden. Am nächsten Tag fährt man mit dem Zug der Conwy Valley Line durch das schöne Tal von der Küste in die Berge nach Betws-y-Coed. Wer mag, kann hier eine Nacht Zwischenaufenthalt einplanen, um zu Wasserfällen und Bergwanderungen im Snowdonia-Gebiet aufzubrechen. Durch Wald und spektakuläre Bergszenerie, vorbei am romantischen Dolwyddelan Castle, fährt der Zug hinein in einen langen Tunnel, an dessen Ausgang man nichts als grauen Schiefer erblickt – Endstation Blaenau Ffestiniog. Für eine Tour unter Tage in die ehemaligen Schieferstollen von Llechwedd legt man eine Zwischenübernachtung ein. Am Folgetag besteigt man einen historischen Waggon der Schmalspurbahn Ffestiniog Railway, die den Schiefer früher ans Meer brachte, nach Porthmadog. Die Hafenstadt lohnt mindestens zwei, eher drei Nächte Zwischenstopp für Tagesausflüge nach Portmeirion und auf der Schmalspurbahn nach Llanberis. Von Llanberis Llandudno Conwy Betws-y-Coed Porthmadog Blaenau Ffestiniog Harlech Barmouth Machynlleth Aberystwyth kann man Mount Snowdon zu Fuß bezwingen oder die Zahnradbahn benutzen, um auf den Gipfel zu kommen. Bleibt noch Zeit und ist das Wetter schön, lohnt ein Abstecher nach Pwllheli und per Bus weiter auf die Halbinsel Llŷn mit einsamen Stränden und schroffen Bergen. Man verlässt Porthmadog schließlich, um auf der panoramareichen Strecke des Cambrian Coaster am Meer entlangzuzockeln, vorbei an Harlech Castle und Seebädern wie Barmouth. Schließlich wendet sich die Bahn entlang der Flussmündung Mawddach Estuary landeinwärts in den Schatten des CadairIdris-Massivs. Die Strecke endet in Machynlleth, wo man eine Zwischenübernachtung einlegen und am nächsten Tag das nahe Centre for Alternative Technology (CAT) besichtigen kann. Oder man steigt in Dovey Junction um nach Aberystwyth, der ›heimlichen Hauptstadt im Westen‹. Am folgenden Tag empfiehlt sich ein Ausflug mit der Vale-of-Rheidol-Schmalspurbahn nach Devil’s Bridge und eine Fahrt mit der viktorianischen Bahn auf den Constitution Hill mit herrlichem Blick auf die Universitätsstadt mit Seebad. 19 Anreise und Verkehrsmittel Einreisebestimmungen Reisende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz benötigen einen gültigen Reisepass oder Personalausweis. Auch Kinder, gleichgültig in welchem Alter sie sind, benötigen eigene Reisedokumente. Autofahrer müssen Führerschein und Kfz-Schein mitführen, die Grüne Versicherungskarte ist von Vorteil. Min. per Zug durch den Severn-Tunnel bis nach Cardiff). Mit Zwischenstopp in London ist die Auswahl an Flügen nach Cardiff und zu den anderen Flughäfen noch größer. Flughäfen: www.tbicardiffairport.com/en www.birminghamairport.co.uk www.manchesterairport.co.uk www.liverpoolairport.com www.bristolairport.co.uk Zollvorschriften … mit der Bahn Von EU-Bürgern über 18 Jahren dürfen u. a. bis zu 3200 Zigaretten, 3 kg Tabak, 90 Liter Wein, 110 Liter Bier und 10 Liter hochprozentige Spirituosen zollfrei eingeführt werden. Per Zug führen alle Wege vom europäischen Kontinent nach Wales über London. Zunächst reist man mit dem Thalys ab Köln bis Brüssel-Midi (2 Std. 20 Min.), wo man in den Eurostar umsteigt. Er fährt in 2 Std. 40 Min. von Brüssel durch den Kanaltunnel bis London St Pancras. Die Buchung des ›London-Spezial‹-Tickets ist über die Deutsche Bahn (www.bahn.de) möglich. In London fahren die Züge nach Südwales vom Bahnhof Paddington ab, wohin man am besten per U-Bahn (separates Ticket lösen) fährt (ca. 45 Min.–1 Std.). Die Bahngesellschaft First Great Western bedient die Strecke von Paddington nach Cardiff (2 Std. 15 Min.) und Swansea (3 Std.). Vom Bahnhof London Euston (20 Min. zu Fuß vom Eurostar-Terminal in St Pancras) verkehren häufig Züge nach Nordwales. Endstation ist Holyhead (4 Std., mit Virgin Trains) über Crewe, Chester, Bangor. Mit Umsteigen in Birmingham New Street oder in Manchester Piccadilly erreicht man Mittelwales. Für Reisen nach Mittelwales ist Shrewsbury ein wichtiger Umsteigebahnhof: Von hier fährt die landschaftlich reizvolle Heart of Wales Line quer durch das mittelwalische Binnenland nach Swansea im Südwesten; eine Mitnahme von Haustieren Hunde und Katzen können mit einem Tierpass unter bestimmten Bedingungen mitgenommen werden. Für alle anderen Tiere ist eine Quarantänezeit erforderlich. Details auf den Websites der Britischen Botschaft in Berlin (www. ukingermany.fco.gov.uk/de, weiterklicken zu ›Einfuhr von Haustieren‹) und der britischen Umweltbehörde (www. defra.gov.uk/wildlife-pets/travel/pets/ index.htm). Anreise … mit dem Flugzeug Direkte Flugverbindungen nach Cardiff bestehen u. a. von Amsterdam Schiphol mit KLM. Die Flughäfen von Liverpool und Manchester liegen günstig für Reisen nach Nordwales, Birmingham Airport (gute Anbindung an die Zugstrecke nach Aberystwyth) für Mittelwales. Für Südwales-Reisen empfiehlt sich auch Bristol Airport (50 20 Reiseinfos weitere Strecke führt nach Aberystwyth an der Westküste (Arriva Trains). Tickets für die Zugreise ab London besorgt man am besten im Voraus per Online-Buchung, dann sind sie sehr preiswert (s. S. 22). Nach Angabe der Buchungsnummer und der Kreditkarte werden sie am Startbahnhof vom Automaten (ticket machine) ausgedruckt. Auskunft und Buchung: Tel. 08457 48 49 50 (innerhalb Großbritanniens, 24-Std.-Service) www.eurostar.com www.nationalrail.co.uk www.thetrainline.com www.traveline.org.uk www.firstgreatwestern.co.uk www.arrivatrainswales.co.uk www.virgintrains.co.uk … mit dem Bus Die regelmäßig verkehrenden Eurolines-Busse (Buchung: Deutsche Touring, Am Römerhof 17, 60486 Frankfurt/M., Tel. 069 790 30, www.touring. de) fahren via Berlin–Hannover–Dortmund, Hamburg–Bremen, Leipzig– Dresden oder München–Stuttgart– Frankfurt–Köln–Aachen nach London. In der Regel wird über Nacht gefahren, sodass man am frühen Morgen in London Victoria Station ankommt. Ab London Victoria Station fahren National-Express-Busse (Buchung: www.nationalexpress.co.uk, in Großbritannien Tel. 08717 81 81 78) u. a. nach Cardiff (ab £ 5, 3 Std. 10 Min., etwa 6-mal tgl.), Swansea, Pembroke, Aberystwyth, Wrexham, Holyhead. Die günstigsten Preise bekommt, wer eine Woche oder länger vorher reserviert. Dunkerque nach Dover setzt DFDS Seaways über (2 Std.). Der Nachteil auf dieser Route: Bis nach Wales sind ca. 351 km (Dover–Cardiff) zurückzulegen; zu berücksichtigen ist auch die hohe Verkehrsdichte in Südostengland und im Großraum London (die Durchquerung der Innenstadt ist mautpflichtig). Die Überquerung des Severn auf einer der beiden Brücken kostet Maut, die allerdings nur Richtung Westen erhoben wird (Pkw £ 6,20, www. severnbridge.co.uk). Für Reisen nach Nordwales ist die Überfahrt nach Hull eine Alternative: ab Ostende sowie von den niederländischen Häfen Rotterdam und Zeebrugge mit P&O Ferries, mit Übernachtfahrt (Strecke auf der Straße bis Wales: Hull–Llandudno 260 km, Hull–Aberystwyth 366 km). Buchung: Die Preise variieren stark, je nach Aufenthaltsdauer und Saison. Die meisten Fährgesellschaften gewähren erhebliche Frühbucherrabatte. Am besten bucht man über ein Reisebüro oder nutzt das Internet: www.brittany-ferries.co.uk www.poferries.de www.dfdsseaways.de www.ldlines.de … mit Auto und Tunnelshuttle Nicht übers Wasser, sondern durch den Tunnel unter dem Ärmelkanal reist man mit seinem Fahrzeug im Eurotunnel-Shuttle-Zug (Fahrzeit 35 Min., einfache Fahrt ab ca. 70 €). Buchung Tunnelshuttle: www.eurotunnel.com Verkehrsmittel … mit Auto und Fähre Wer Schiffsreisen nicht scheut, der reist von der französischen Normandie aus auf der klassischen Kanalstrecke Calais–Dover (1 Std. 30 Min.) mit DFDS Seaways oder LDLines sowie P&O; von Leihwagen Die großen Leihwagenfirmen sind an den Flughäfen präsent. Ein Mietauto kann man bereits von zu Hause über ein Reisebüro buchen – unerlässlich in der 21 Reiseinfos Hochsaison (Ostern und Juli/Aug.). Zur Buchung benötigt man eine Kreditkarte. Wer ein Auto mieten möchte, muss mindestens 23 Jahre alt sein (Höchstalter ist in der Regel 75 Jahre) und den Führerschein bereits mehr als ein Jahr lang besitzen. Bezahlt wird im Voraus und per Kreditkarte, auch eine Kaution muss hinterlegt werden. Auto und Motorrad Viele Sehenswürdigkeiten wie Gärten und Schlösser erreicht man nur mit dem Auto. Außerdem bietet Wales Wales ohne Auto erkunden Der Explore Wales Pass ermöglicht unbegrenztes Reisen auf allen Bus- und Bahnlinien im Land an acht aufeinanderfolgenden Tagen per Bus und innerhalb dieser Zeit an vier Tagen auch per Bahn. Es gibt den Pass in drei Varianten, je nach Geltungsgebiet: Explore South Wales Pass und Explore North & Mid Wales Pass (je £ 64) sowie für das gesamte Land den Explore Wales Pass (£ 94). Zusätzlich gewähren einige Museumsbahnen und Sehenswürdigkeiten Rabatte für Inhaber des Passes. Erhältlich ist er am Bahnhofsschalter oder in Reisebüros (travel agents) mit National-Rail-Ticketverkauf. Weitere Infos: www.arrivatrainswales.co.uk/Ex ploreWales. Infos für Reisende ohne Auto: Einen Überblick über die lokalen Betreiber öffentlicher Verkehrsmittel und Hilfen bei der Reiseplanung geben folgende Internetportale: www.traveline.info, www.traveline.org.uk (für ganz Großbritannien); www.traveline-cymru.info (für Wales, Tel. 0871 200 22 33); www. sustrans.co.uk (u. a. Karten, die zeigen, wie man mit öffentlichen Verkehrsmitteln, per Rad und zu Fuß zu Attraktionen kommt). 22 viele landschaftlich reizvolle Strecken, darunter auch Passstraßen im Gebirge, die einiges an Fahrkönnen erfordern. Höchstgeschwindigkeiten: 30 mph (48 km/h) in Ortschaften, 60 mph (96 km/h) auf zweispurigen Landstraßen und 70 mph (112 km/h) auf Autobahnen. Zahlreiche Straßen sind einspurige Strecken, auf denen man äußerst zurückhaltend fahren sollte. Sogar auf vielen A-Straßen (Hauptverbindungsstraßen) gibt es Stellen, wo keine zwei Pkw aneinander vorbeipassen. Parken: Gebühren werden in den meisten Städten erhoben, häufig auch an Stränden und Sehenswürdigkeiten. Das am Automat gekaufte Ticket legt man deutlich sichtbar ins Autofenster (pay and display). Doppelte gelbe Linien signalisieren absolutes Parkverbot, bei einfachen gelben Linien ist Parken am Straßenrand in dem angegebenen Zeitraum erlaubt. Durch eine Mitgliedschaft im National Trust (s. S. 37) lassen sich Parkplatzgebühren sparen. Für Mitglieder ist das Parken an vielen Sehenswürdigkeiten, darunter auch Strände, kostenfrei (Mitglieder erhalten entsprechende Aufkleber). Pannenhilfe: Tel. 0800 88 77 66, die Automobilverbände AA (Automobile Association, www.theaa.com) sowie RAC (Royal Automobile Club, www. rac. co.uk) sind Partner des ADAC bzw. ÖAMTC. Ein Auslandsschutzbrief ist empfehlenswert. Infos zu Autobahnbaustellen: www. highways.gov.uk. Bahn Bahntickets für Reisen innerhalb Großbritanniens sind am Tag der Reise am Schalter zu bekommen, am günstigsten sind sie aber, wenn man sie vorab online kauft (Angabe der Kreditkartennummer erforderlich). Es besteht Zugbindung. Infos: www.nationalrail. Reiseinfos Schmale Passstraßen im Gebirge erfordern vom Fahrer die volle Aufmerksamkeit co.uk; Buchung bei der jeweiligen Zuggesellschaft (nachdem man die Verbindung über www.nationalrail.co.uk gefunden hat, wird man zur Buchungsseite des Bahnunternehmens geleitet). Preisbeispiel (2–3 Monate im Voraus gebucht): London Paddington–Cardiff Central ab £ 12. Wer in Wales viel mit Bus und Bahn fährt, für den bieten die Bahngesellschaften Rover Tickets für unbegrenztes Reisen auf bestimmten Strecken an. Darüber hinaus ist der Explore Wales Pass empfehlenswert (s. S. 22), aber auch Day Return tickets für Tagesausflüge lohnen sich (s. Websites der Transportunternehmen). Jenseits des dicht besiedelten Südostens sind die Busverbindungen sehr schlecht, besonders an Sonntagen. Teilweise sorgen speziell für Touristen eingerichtete Buslinien jedoch dafür, dass man abgelegene Gebiete auch ohne Auto erkunden kann. So verkehrt der Beacons Bus im Nationalpark zwischen Carmarthen und Brecon sonntags und Juni bis September an Bank-HolidayMontagen. Mehr Service bieten die Snowdon-Sherpa-Busse, die z. T. auch außerhalb der Saison fahren, sowie die Busse im Pembrokeshire Coast National Park entlang der Küste. In jedem Fall sollte man, bevor es losgeht, den Fahrplan studieren (s. a. Kasten S. 22). Bus Taxi Mehrere Fernbuslinien durchqueren Wales von Norden nach Süden im Expresstempo: TrawsCambria verkehrt von Cardiff über Swansea, Carmarthen, Lampeter, Aberaeron, Aberystwyth (4 Std. 15 Min.) sowie von Wrexham nach Dolgellau (2 Std.) und Bangor/Aberystwyth (3 Std.) über Caernarfon, Porthmadog, Dolgellau. Ist man ohne Auto in ländlichen Gebieten unterwegs, wo das Busnetz häufig sehr dünn gespannt ist, bleibt das Taxi oft die einzige Möglichkeit, zuverlässig ans Ziel zu kommen. Das Preisniveau ist zwar nur wenig niedriger als in Deutschland, aber es kann sich für mehrere Personen durchaus lohnen, ein Taxi zu nehmen. 23 Übernachten Die Unterkünfte in Wales werden von Visit Wales nach einem Sternesystem von eins (einfach) bis fünf (Luxus) bewertet. Diese Einteilung entspricht keineswegs der Preiskategorie oder dem Sanitärkomfort: Ein mit drei Sternen ausgezeichnetes Bed and Breakfast (s. u.) muss nicht unbedingt Zimmer mit Dusche/WC haben. Umgekehrt kann in einem Ein-Sterne-Haus jedes Zimmer mit Bad/Dusche/WC ausgestattet sein. Bewertet werden stattdessen u. a. Gemütlichkeit und Atmosphäre. Zur Grundausstattung britischer Gästezimmer in Hotel wie Privatpension (Guest House, B & B) gehören Fernseher und hospitality tray, d. h. ein Wasserkocher mit Tee und Kaffee. Ein twin room enthält zwei separate Betten, ein double ein großes Doppelbett, single room bezeichnet ein Einzelzimmer. Daneben gibt es family rooms mit mehr als zwei Betten. Manchmal haben Zimmer kein eigenes Bad/WC (basic room), doch ensuite rooms mit entsprechender Sanitärausstattung sind zunehmend Standard. Kosten: basic room ab £ 20/Pers. und Nacht, ensuite ab £ 30/Pers. Für Einzelzimmer werden oft hohe Zuschläge verlangt, in der high/ peak season verlangen einige B & Bs die Buchung von mindestens zwei Nächten. Bei B & Bs ist, wenn nicht anders angegeben, das opulente Full English bzw. Welsh Breakfast inbegriffen. Einen Unterkunftsführer mit Adressen von Hotels, B & Bs, Ferienhausvermietern und Campingplätzen, nach Regionen sortiert und mit vielen Zusatzinfomationen in deutscher Sprache versehen, kann man gratis bei Visit Wales (s. S. 14) anfordern. Websites für Individualisten Guest Houses und B & Bs www.rarebits.co.uk: gediegene Country House Hotels, Boutique Hotels und zeitgemäß schicke Gasthäuser für anspruchsvolle Reisende (mit Event-Kalender für Gourmets). www.little-places.co.uk: kleine, feine Hotels und B & Bs (auch Restaurants), leicht zu finden mithilfe einer Karte. 24 Hotels Hotels sind in der Regel mit Restaurant und licensed bar (Alkoholausschank) ausgestattet. Neben klassischen Seebadhotels in den schon von den Viktorianern geschätzten Orten der nordwalisischen Küste oder in den Bergen gibt es auch stilvolle Country House Hotels: Häuser mit Charakter, z. B. kleine Herrenhäuser in einem Park, mit nur wenigen Zimmern, die sehr komfortabel und oft luxuriös in aktuellem Design oder im klassischen Landhausstil eingerichtet sind und meist ein erstklassiges Restaurant besitzen. In dieselbe Richtung geht es bei Boutique Hotels: Alle Zimmer sind individuell in Zuschnitt und Design, bis hin zu Themenräumen. Die Atmosphäre ist weniger formell und das Publikum jünger als in den Country House Hotels. Guest House und Bed and Breakfast (B & B) bezeichnen kleinere Pensionen in Privatbesitz, wo man mit den Wirten unter einem Dach wohnt. In Seebädern reiht sich in manchen Straßen ein B & B an das andere. Außerhalb der Saison lohnt ein Preisvergleich; dann erhält man oft günstige Angebote, ebenso Reiseinfos wenn man länger bleibt. Auf der Suche nach einer Bleibe ist der Gang von Haus zu Haus durchaus üblich, den ›Zimmerfrei‹-Schildern (»Vacancies«) nach. Farm Holidays Einige landwirtschaftliche Betriebe bieten Ferien auf dem Bauernhof. In Wales sind darunter besonders viele Schafzüchter, auf deren Farmen meist nicht viel von der Arbeit zu bemerken ist – sie findet draußen auf der Weide statt. Ruhe und eine einsame, naturnahe Lage der häufig jahrhundertealten Bauernhäuser sind die Hauptvorteile der farmhouse accommodation. Auf Wunsch erhält man außer Frühstück auch ein ländliches Abendessen (Infos: www.farmstaywales.co.uk). Ferienhäuser und Ferienapartments Manche Scheune und manches FischerCottage wurde zum Ferienhaus umgebaut, sodass das Angebot an Self Catering Holiday Cottages oder Apartments ansehnlich ist. Urlaub für Selbstversorger ist vergleichsweise preiswert, besonders bei mehr als zwei Personen. Üblich ist eine wochenweise Vermietung, aber außerhalb der Hauptsaison (Juli/ Aug.) kann man auch günstige ShortBreak- oder Midweek-Angebote wahrnehmen (3–4 Nächte mit frei wählbarem Anreisetag). Die Preise variieren je nach Saison stark. Bettwäsche (linen) wird meist gestellt; Strom manchmal extra abgerechnet (Zähler = meter). Unterkünfte in Ferienanlagen sind etwas völlig anderes; vor allem an der Küste überziehen Anlagen mit Bungalows und stationären Caravans ganze Landstriche; sie sind äußerst preiswert und schnell ausgebucht (s. Camping). Wie reserviere ich ein Zimmer? Hotels, Guest Houses und B & Bs verlangen bei Buchung häufig eine Anzahlung (deposit) bzw. als Sicherheit eine Kreditkartennummer. Wer auf eigene Faust bucht, kann sich zunächst telefonisch oder per E-Mail erkundigen (booking request). Durch die Anzahlung ist die Buchung bindend. Jugendherbergen Es gibt 34 Herbergen der Youth Hostel Association (YHA, www.yha.org.uk) in Wales, die meisten in wunderschöner Lage, daneben einige weitere Backpacker-Herbergen mit Mehrbettzimmern im Jugendherbergsstil (bunkhouse accommodation). Besonders beliebt sind die youth hostels in den Bergen von Snowdonia, oft ehemalige Bergsteigerhotels. Im Pembrokeshire Coast National Park liegen die Herbergen in günstigem Abstand für Wanderungen in Tagesetappen. Besitzer des Wales FlexiPass (s. S. 22) erhalten in den YHA-Hostels Rabatt. Die Mitgliedschaft im Deutschen Jugendherbergsverband (DJH) wird anerkannt. Camping Abgesehen von den Großanlagen an den Küsten im Westen und Norden, z. B. zwischen Prestatyn und Colwyn Bay, erstrecken sich die Campingplätze in Wales überwiegend in landschaftlich sehr schöner Lage und bieten viel Komfort. Die Kosten liegen bei ca. £ 10–15 pro Nacht und Stellplatz. Bei mehr als zwei Personen wird häufig ein Aufschlag verlangt. Ungewöhnlich schön gelegene Campingplätze – nicht nur in Wales – findet man auf der Website www.coolcamping.co.uk. 25 Essen und Trinken Qualitätvolle Gastronomie ist auch in Wales auf dem Vormarsch. Nicht immer muss man Unsummen ausgeben – so mancher Country Inn oder Pub führt eine gute Küche. Es lohnt sich, auf das Signet »Blas ar Cymru – A Taste of Wales« zu achten; es signalisiert lokale Produkte und typisch walisische Kost. Kulinarischer Alltag Das walisische Frühstück ähnelt dem Full English Breakfast: Es gibt Spiegeloder Rührei mit Speck, Würstchen, gebratene Champignons, Tomaten, baked beans und schließlich Toast mit Orangenmarmelade oder Konfitüre. Als typisch walisisch kommen Räucherfisch (smoked haddock oder kippers) sowie vegetarische Frühstücksvarianten, u. a. laverbread (in Hafermehl gewendete, frittierte Algen), oder Glamorgan sausages (panierte Käseröllchen) hinzu. Zum Lunch (ca. 12–14/14.30 Uhr) isst man nur eine Kleinigkeit: Sandwiches oder eine Suppe, Ploughman’s Lunch mit walisischem Käse, Welsh rarebit (in der Pfanne geschmolzener Käse auf Toast) oder Glamorgan sausages. Ausnahme: der Sunday Roast, der sonntägliche Braten zum Lunch, meist Roastbeef mit Yorkshire Pudding. Der Tea Room ist der richtige Ort für den Welsh Cream Tea am Nachmittag mit Barabrith, einer Art Früchtebrot. Welsh Cakes sind eine weitere Spezialität. Die leckeren Rosinenplätzchen wurden ursprünglich direkt auf der eingefetteten gusseisernen Herdplatte gebacken. Der Afternoon Tea kombiniert eine Sandwichplatte mit süßem Gebäck und einer Kanne Tee bzw. Kaffee). Tea Rooms sind meist nicht zum Alkoholausschank berechtigt (unlicensed) und schließen um 17/18 Uhr. Das Abendessen (Dinner) ab ca. 18 bis 20/21 Uhr, ist die üppigste Mahlzeit des Tages und umfasst im Restaurant meist mehrere Gänge mit Wein. Dinner ist immer teurer als Lunch. Alles Käse – Caws Cenarth Gern lassen sich die Käsemeister von Caws Cenarth in Ceredigion bei der Arbeit zuschauen. Sie verarbeiten Biomilch zu Spezialitäten wie dem würzigem Caerffili oder cremig-blauschimmeligem Perl Lâs, aber auch zu Brie oder Camembert. Die preisgekrönten Produkte der Käserei mundeten auch dem Prince of Wales, dem bisher prominentesten Besucher (Glyneithinog Farm, Lancych, ca. 6 km südl. von NewcastleEmlyn, Tel. 01239 71 04 32, www.caws cenarth.co.uk; beim Käsemachen zusehen kann man Mo–Sa 11.30–15 Uhr). 26 Walisische Spezialitäten An der Westküste, in Häfen wie Aberaeron oder New Quay, werden Hummer, Krabben und Garnelen gefischt, was Genießer beglückt. Bescheidener ist eine Spezialität aus Penclawdd auf Gower, die man in der Markthalle von Swansea bekommt: die winzigen Herzmuscheln, cockles. Gepfeffert und mit Essig besprenkelt sind sie ein beliebter Snack. Das Fleisch der lokalen Rinderrasse Welsh Black Beef und Lamm von den Salzwiesen der Halbin- Reiseinfos Für eine gemütliche Teestunde ist immer Zeit sel Gower zeichnen sich durch besonders guten Geschmack aus. Vor allem ist Wales berühmt für Käse (caws). Fest etablierte Termine für Käsekenner sind das British Cheese Festival in Cardiff Castle und die Käseschau in Caerphilly, das einem walisischen Käse den Namen gab. Alkoholische Getränke Bier wird meist schaumlos und zimmerwarm getrunken, Maßeinheit ist pint (0,57 l) bzw. half pint. Es lohnt sich, nach local brews zu fragen, von hefig bis hopfig, süßlich-fruchtig bis bitter sorgen diese Spezialbiere für Geschmacksüberraschungen. Gute Pubs schenken Real Ale aus. Dieses Bier wird frei von Konservierungsstoffen und Kohlensäurezusätzen abgefüllt. Real Ale ist Kult für Genießer: Die Pubs wechseln die Real-Ale-Sorten und zapfen – so lange der Vorrat reicht – ein oder mehrere Guest Ales. Rund ein Dutzend Winzer produzieren in Wales lokale Rot- und Weißweine wie Cariad (Vale of Glamorgan) und Sugar Loaf (Abergavenny). Welsh Whisky gibt es auch: Der Single Malt aus Penderyn in den Brecon Beacons ist bei Kennern hochgeschätzt. Im Pub Pub food ist oft preiswert und gut. Zwischen Pub und Restaurant hat sich das Gastro-Pub etabliert, wo viel Wert auf gute innovative Küche gelegt wird – nicht unbedingt preiswert. Die meisten Pubs sind noch immer 11–23 Uhr geöffnet. Sonntagabends bleibt das Pub oft geschlossen oder zumindest die Küche. Im Pub holen sich die Gäste das Getränk am Tresen selbst, bestellen auch das Essen und bezahlen sofort. 27 Aktivurlaub, Sport und Wellness Angeln Angler schätzen Wales wegen der guten Forellen- und Lachsgewässer; Usk und Wye sind bekannt für Lachs und Forelle, der Tywi für die begehrte Seeforelle (sewin). Für das Angeln auf Edelfische (gamefishing) ebenso wie beim Fang von Karpfen, Hecht u. a. (coarse fishing) sind Lizenzen erforderlich. Ein Erlaubnisschein (rod licence) ist in ausgewählten Postämtern erhältlich oder online unter www.en vironment-agency.gov.uk. Außerdem erfordert Angeln in Wales immer die Erlaubnis des Gewässerbesitzers, die vor Ort verkauft wird. Nur das Angeln am Meer ist frei. Informationen zum Thema Angeln und Angebote für den Angelurlaub finden sich in einer Broschüre, die bei Visit Wales sowie unter www.fishing.visitwales.com bestellt werden kann. Bergsteigen und Klettern Snowdonia ist klassisches Bergsteigerland – schließlich übte hier Sir Edmund Hillary 1955 für die Besteigung des Mount Everest. Trotzdem wird das Snowdon-Gebiet oft unterschätzt und immer wieder kommen Bergsteiger ums Leben. Die Wetterumschwünge sind oft dramatisch (s. a. S. 50). Auch wenn die Brecon Beacons nicht so schroff aussehen – hier kann man ebenfalls gut klettern oder sich im Abseiling üben. Activity Centres haben geführte Touren und Kurse im Programm. Kletterzentren in Hallen, in denen man seine Fingerkräfte üben kann, gibt es u. a. im Bergzentrum Plas y Brenin in Snowdonia (s. S. 235), das auch Informationen für Bergstei- 28 ger bereithält sowie Ausrüstung verleiht und geführte Bergtouren anbietet. Coasteering An der Südwestküste in Pembrokeshire kann man eine originelle Variante des Bergsteigens (mountaineering) an der Küste ausprobieren: Sie