Aufgestiegen - Landessportbund Thüringen

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Aufgestiegen - Landessportbund Thüringen
Ausgabe 03/2015 F 10 002
Aufgestiegen:
Eisenachs Handballer kehren nach einem
Jahr in die 1. Bundesliga zurück
Foto: Sascha Willms
33 Thüringer Vereine
auf Bundesligaebene:
Versicherungsschutz
für Flüchtlinge:
Freiwilligendienste
im Sport gesichert:
Repräsentanz des Freistaates
in der 1. und 2. Bundesliga
Finanzielle Unterstützung für
Integration in Sportvereine
Sportjugend kann 26 Stellen
erneut besetzen
Thüringen-Sport | Ausgabe 03-2015
Aufschlag | 3
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exklusiv erhältlich über:
Sport stellt sich der Verantwortung. Politik auch?
Landeshaushalt 2015 sieht keine verbesserte Förderung des Sports vor
Peter Gösel, Präsident
des Landessportbundes Thüringen e.V.
Turnmatten ab 137€
Mikasa Bälle ab 23€
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Zunehmende Angebote durch Sportvereine für Flüchtlinge und
Asylbewerber und der Abschluss eines zusätzlichen Sportversicherungsvertrages des Landessportbundes Thüringen
stellen erneut die Bereitschaft des Sports unter Beweis, solidarisch und sozial zu handeln.
Viele der gesellschaftlichen Themen wie Integration sowie
Auseinandersetzung mit Extremismus und Gewalt sind durch
Vereine aufgegriffen worden. Die Schaffung einer Willkommenskultur für Flüchtlinge und Asylbewerber ist eine neue
Aufgabe, die der Sport in Angriff nimmt. Dabei stellt er sich
nicht nur der moralischen Verantwortung, auch die notwendigen finanziellen Mittel - unter anderem für Übungsleiter oder
den Versicherungsschutz - sind zusätzlich bereitzustellen. Der
Sport in Thüringen hat seine Beiträge für das Funktionieren
der Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten nicht von der finanziellen Unterstützung durch den Staat abhängig gemacht.
Mehr Aufgaben für den LSB und seine Kreis- und Stadtsportbünde, höherer Aufwand und mehr Kosten waren nicht gekoppelt an die Forderung nach einer höheren Förderung. Zugleich
ist es nicht möglich, mit dem gleichen Geld immer neue Aufgaben zu übernehmen. Deshalb war es richtig, dass wir 2014
als Wahljahr in Thüringen genutzt haben, um auch unsere Forderungen nach einer verbesserten finanziellen Unterstützung
des LSB und seiner Mitgliedsorganisationen zu stellen.
In den Antworten der angefragten
Parteien im Vorfeld der Wahlen zum
Thüringer Landtag, die wir in der Ausgabe Juli/ August 2014 des „ThüringenSports“ veröffentlicht haben, gab es
nahezu übereinstimmende Positionen
hierzu. Und auch in der Koalitionsvereinbarung der drei Regierungsparteien
ist ausgewiesen, dass „…… für die Dauer
der Legislaturperiode, die bisher im
Glücksspielgesetz vereinbarten Mittel
aus dem Glücksspielstaatsvertrag verstärkt“ werden sollen.
Der Thüringer Landtag hat Mitte Juni
den Haushaltsplan für 2015 beschlossen. Eine Verstärkung der Förderung des
Sports inklusive der Erhöhung der Mittel
für den Bau und die Sanierung von
Sportstätten ist darin nicht zu finden.
Bei allem Verständnis für schwierige
Haushaltsdiskussionen der Regierungsparteien und Fraktionen - der Sport ist
es angesichts seiner vielen Leistungen
für das Funktionieren des Gemeinwesens wert, ernst genommen zu werden.
In den nächsten Tagen werden wir
Gespräche mit den Fraktionen des
Landtages führen, insbesondere in
Vorbereitung der Aufstellung des
Doppelhaushaltes 2016/2017. Hier
werden wir erneut auf die Aussagen vor
den Wahlen aufmerksam machen und
darauf verweisen, dass zwischen der
verbalen Anerkennung der Politik für die
Leistungen des Sports und den konkreten Entscheidungen zur Förderung eine
zunehmende Kluft besteht.
Unsere Partner:
Impressum
Herausgeber:
Landessportbund Thüringen e.V.
Haus des Thüringer Sports
Werner-Seelenbinder-Straße 1
99096 Erfurt
Telefon: 0361 34054-0
Telefax: 0361 34054-77
E-Mail:a.krospe@lsb-thueringen.de
Redaktion: Rolf Beilschmidt (V.i.S.d.P.), Alexander
Krospe, Silvia Otto (Leitung), Nadin Czogalla, Heike
Wichmann, Pierre Müller, Jörg Schünke, Anette
Skujin, Dr. Jana Conrad, Thomas Recknagel, Arnd
Heymann (Red.team)
Layout: Ute Hermeth
Anzeigenverwaltung: LSB Sportmanagement GmbH
Reproduktion, Druck und Versand: Druckhaus Gera,
NL Erfurt
Auflage: 5.600 mit Beileger "Flyer Deutsches Sportabzeichen" und "Prospekt Sporthotel Oberhof"
Verkaufspreis: 2,– Euro
Die Sportvereine, Landessportfachverbände, Anschlussorganisationen sowie Kreis- und
Stadtsportbünde erhalten je ein Exemplar. Weitere Exemplare werden an diese in Abhängigkeit
von der Mitgliederstärke vergeben. Der Versand erfolgt an die Geschäftsstellen. Namentlich
gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung der Verfasser wieder. Für
unverlangt eingesandte Beiträge wird keine Verantwortung übernommen. Die Zeitschrift
erscheint sechsmal im Jahr und wurde auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.
4 | Streckenplan
Ausgabe 03-2015 | Thüringen-Sport
Thüringen-Sport | Ausgabe 03-2015
Streckenplan | 5
Inhalt
Aufschlag
3 Sport stellt sich der Verantwortung. Politik auch?
4/5 Inhalt
Sportbild
6/7 Vereint Mensch und Maschine
LSB-Arena
8/9 Aus dem Präsidium
9 Ehrungen im Thüringer Sport
10 Neue Ansprechpartner im LSB Thüringen
Sportabzeichen-Wettbewerb
für Sportvereine
Neuer Rekord 2014 und Startschuss für 2015
12 Sportabzeichen-Wettbewerb für Sportvereine
14 Frischer Wind im Kinder- und Jugendsport
15 LSB startet Modellprojekt „Übungsleiter-Sharing“
16 Absolventen als Vermittler des olympischen Ideals
Titelthema
Seite 12
18/19 Thüringer Sportvereine in der 1. und 2. Bundesliga
Titelthema:
Thüringer Sportvereine in der
1. und 2. Bundesliga
Radsport – Tradition und
Erfolg: Michael Beckert
Sie vertreten Thüringen in den höchsten Spielklassen Deutschlands und stehen
dennoch oftmals nicht im öffentlichen Fokus.
Interessen des Sports
erfolgreich umgesetzt
Seite 18-25
Seite 32
Seite 26/27
45 junge
Wintersportler
geehrt
11 Thüringer Sportabzeichentag 2015 in Erfurt
Freiwilligendienst im Sport
bis 2020 gesichert
Seite 37
20 Boxen im Nordhäuser SV
21 Der Thüringer HC
22 Der AC Suhl und die BSG Fiskus Erfurt
23 Die Jena Caputs
24 Der KSC Motor Jena
25 Übersicht der Thüringer Vereine in der 1. und 2. Bundesliga
Sportplatz
26 /27 Thüringer Radsport – Tradition und Erfolg: Michael Beckert
28 Vom Talent zur besten JWM-Torhüterin: Dinah Eckerle
29 45 junge Wintersportler geehrt
30 Zwischen Bewährtem und dringenden Zukunfsfragen
31 Jubiläum für Lumpziger SV
32 Interessen des Sports erfolgreich umgesetzt
33 Alois Bühls bleibt weitere drei Jahre KSB-Chef
34 Neugestaltung im Volleyball-Verband trägt Früchte
35 Neue Projekte als Erfolgsfaktor
Sportjugend
Seite 29
36 Glossar "Jugendarbeit im Sport" erschienen
37 Freiwilligendienste im Sport bis 2020 gesichert
Strategie und Taktik
Frischer Wind im Kinder- und
Jugendsport
Erfahrungsaustausch Breitensport und Modellprojekt Übungsleiter-Sharing: Katja Kliewer
Versicherung
von Flüchtlingen bei Sportveranstaltungen
Seite 14/15
Seite 40/41
38 Gewinnspiel Original-Fälschung
39 Aktuelle Bildungsangebote
40/41 Willkommen - Sport für Flüchtlinge in Thüringer Vereinen
Endspurt
42 Nachrichten-Mix
6 | Sportbild
Ausgabe 03-2015 | Thüringen-Sport
Thüringen-Sport | Ausgabe 03-2015
Sportbild | 7
Vereint: Mensch und Maschine
Rund 2.000 begeisterte Zuschauer, laute Anfeuerungsrufe
und Spannung pur - die Steher-Rennen auf der Radrennbahn im Erfurter Andreasried sind einfach ein Riesenspektakel. Dabei fährt jeweils ein Radsportler im Windschatten
eines knatternden Motorrades, dem so genannten „Schrittmacher“, der ihm Windschatten gibt. Das Tempo sagt der
Radfahrer an. Teilweise werden so über 100km/h erzielt.
Doch nur wenn die Abstimmung innerhalb des Duos perfekt
stimmt, ist ein Sieg möglich. Sportler und Maschinen
müssen eine funktionierende Einheit bilden – obwohl die
Rennfahrer nicht mit dem Schrittmacher verbunden sind,
sondern durch eine Abstandsrolle auf Distanz gehalten
werden. Nur ihre eigene Muskelkraft entscheidet, ob sie es
schaffen ganz nah an der Rolle zu bleiben, um möglichst
viel vom Windschatten profitieren. Genau dieser Kampf
zwischen Mensch und Maschine macht den Reiz aus.
Dazu kommt die Dramatik der Entscheidung.
Am 5. Juni kämpften bei 30 Grad Hitze acht Gespanne um
den Sieg beim „Sparkasse Steher Grand Prix". Erst in einem
packenden Finale fing der Deutsche Meister Stefan Schäfer
aus Berlin den lange führenden Lokalmatadoren Marcel
Barth mit seinem Schrittmacher Christian Dippel (Foto)
noch auf der Ziellinie ab. Zuvor galt es, in drei Läufen mit
jeweils 100 Runden auf der 250 Meter langen Bahn aus
Beton und Kunstharz zu punkten. Doch Publikumsliebling
Barth verteidigte auch nach Platz zwei in der Hitzeschlacht
sein Gelbes Trikot und führt nach zwei von vier Rennen
die diesjährige Gesamtwertung weiter an. Für zusätzlich
erhöhte Temperatur sorgte ein weiterer Thüringer. Sascha
Damrow aus Gera heizte den Zuschauern ein, als er im ersten Lauf kurz vor Schluss fulminant aufdrehte und an Barth
sowie Schäfer vorbeizog.
Lust auf Nervenkitzel, tolle Sportler-Duelle,
lauten Beifall und schnelle Motoren?
Die Steher-Rennen 2015 auf der Erfurter Radrennbahn gehen weiter:
31. Juli „TBK Thüringen Open“
11. September „Goldenes Rad der Stadt Erfurt"
www.radrennbahn-andreasried.de
Foto: Alexander Volkmann
8 | LSB-ARENA Ausgabe 03-2015 | Thüringen-Sport
Thüringen-Sport | Ausgabe 03-2015
LSB-ARENA | 9
Ehrungen im Thüringer Sport –
Herzlichen Glückwunsch
GutsMuths-Ehrenplakette in Gold
Ehrenamt statt Büro – der Entwurf
zum Bildungsfreistellungsgesetz
beinhaltet fünf Tage bezahlte
Freistellung pro Jahr für
entsprechende Weiterbildungen.
Damit das Gesetz 2016 auch wirklich
kommt, setzte sich der LSB bei einer
Anhörung im Landtag aktiv für eine
Verabschiedung ein. Profitieren
würden davon auch die 60.000
Ehrenamtlichen im Thüringer Sport.
Foto: fotolia
Erhard Fink
Reitverein Barchfeld
Wolfgang Götze
Turn- und Sportverein Schmölln
Erich Gutschner
Sportverein 1883 Schwarza
Lutz Helbig
TSV 1876 Nobitz
August Mühr
Turnverein 1882 Dingelstädt
GutsMuths-Ehrenplakette in Bronze
Achmed Gundelwein
CDK Yasuhiro Yamashita Bad Frankenhausen
Herwig Heinemann
Reit- und Fahrverein Grundhof Bad Salzungen
Helmer Hetzer
SV Turbine Hohenwarte
Simone Heusing
Thüringer Handball-Verband/HFA West
GutsMuths-Ehrenplakette in Silber
Joachim Kümmel
TSV 09 Arnstadt
Peter Keßler
CDK Yasuhiro Yamashita Bad Frankenhausen
Hartmut Kunath
1. TSV Bad Salzungen 1990
Uta Klücklich
Reit- und Fahrverein Grundhof Bad Salzungen
Herbert Landgraf
Thüringer Sportverein Wünschendorf
Jürgen Koch
SV Turbine Hohenwarte
Dirk Mannel
Reit- und Fahrverein Bad Liebenstein
Klaus Kowald
Thüringer Handball-Verband/HFA West
Jörg Martin
1. TSV Bad Salzungen 1990
Martin Pella
TSV 09 Arnstadt
Gerhard Mußmacher
Leichtathletik-Sportverein Ilmenau 1971
Christel Trautvetter
1. TSV Bad Salzungen 1990
Marlis Schiffer
SV Medizin Rudolstadt
Andreas Urban
Thüringer Sportverein Wünschendorf
Christina Schmelz
SV Geismar 1952
Reit- und Fahrverein Bad Liebenstein
Kirsten Siebarth
Schachgemeinschaft Blau-Weiß Stadtilm
Jutta Wagner
Aus dem Präsidium
LSB engagiert sich für Bildungsfreistellungsgesetz
Vor der Tagung des Präsidiums am 4. Juni stand eine gemeinsame Beratung mit dem Vorstand der Thüringer Sportjugend (THSJ) auf dem Programm. Dabei resümierte die Vorsitzende Conny Nitzpon die Arbeit der letzten Monate. Eingeführt hat die THSJ im Rahmen der
Budgetierung für Sportfachverbände als neues Kriterium die sportliche Jugendarbeit.
Gefördert werden nun auch Maßnahmen wie Trainingslager, Kosten für
Medaillen und Urkunden oder etwa
Anti-Doping-Fortbildungen. Im Bereich
der Freiwilligendienste konnte die
Thüringer Sportjugend als Träger im
laufenden Zyklus den Einsatzstellen 66
Stellen zur Verfügung stellen können,
davon 26 im Freiwilligen Sozialen Jahr
(FSJ) und 40 im Bundesfreiwilligendienst (BFD). Noch steht dem hohen
Bedarf der Einsatzstellen nur eine geringe Bewerberzahl gegenüber (siehe
S. 37). Die Lage auf dem Arbeitsmarkt
ist deutlich stabiler und auch Lehrstellen stehen ausreichend zur Verfügung.
Auf eine stetige Entwicklung seit 2011
konnte Nitzpon im Projekt „Sport zeigt
Gesicht! Gemeinsam couragiert handeln“ verweisen - bei Bildungsanfragen und der Bearbeitung von „Fällen“.
Ohne die Zusammenarbeit mit den
dafür ausgebildeten Demokratie- und
Konfliktberatern im Sport wären dieser
Beratungsumfang und auch die Qualität nicht leistbar. Zukünftig sollen die
Projektmitarbeiter neben der Beratung
beim Thema Rechtsextremismus verstärkt Ansprechpartner für Vereine und
Verbände im Themenfeld Demokratiestärkung sein.
Förderung - Topthema mit der Politik
Nach wie vor ist die Finanzierung
und Förderung des Thüringer Sports
das Topthema zwischen LSB-Präsidium und der Politik. So hat der LSB
nochmals in einem Anschreiben an
die Regierungsfraktionen seine Position hinsichtlich einer Verstärkung
vertreten und wiederholt angeboten, die Chancen einer Änderung des
Glücksspielgesetzes zu erörtern.
Konkret geht es um die Beteiligung
des Sports an den Steuereinnahmen
des Landes aus privaten Sportwetten.
Zudem gab es im Mai die Gelegenheit
bei der CDU-Fraktion des Thüringer
Landtags das Anliegen vorzubringen.
Am 26. Mai nahm Hauptgeschäftsführer Rolf Beilschmidt in einer Anhörung
des Ausschusses für Bildung, Jugend
und Sport im Thüringer Landtag zum
geplanten Bildungsfreistellungsgesetz
Stellung. Mit den rund 60.000 Ehrenamtlichen ist der organisierte Sport
einer der größten zivilgesellschaftlichen Bildungsträger in Thüringen.
„Wenn diese vielen Freiwilligen auch
außerhalb der Wochenenden und
Abendstunden mehr Zeit für Aus- und
Weiterbildung bekommen, ist nicht
nur dem Sport, sondern der
>>>
Gesellschaft insgesamt geholfen.“,
argumentierte Beilschmidt für einen
Beschluss. Laut dem jetzigen Gesetzesentwurf hätten Arbeitnehmer einen
Anspruch auf fünf Tage bezahlte Freistellung pro Jahr, um sich entweder
arbeitsweltbezogen, gesellschaftspolitisch oder für ein ehrenamtliches
Engagement weiterzubilden. Geplant
ist ein Inkrafttreten des Gesetzes ab
Januar 2016.
Lizenzentwicklung 2014 ausbaufähig
Positive Zahlen mit Luft nach oben
vermeldete Marion Seeber als Vizepräsidentin Bildung und Ehrenamt
im Bereich der Lizenzentwicklung in
den Kreis- und Stadtsportbünden
sowie den Sportfachverbänden. Exakt
842 tätige Trainer von Thüringer
Sportvereinen verfügten im Jahr 2014
über eine Fachlizenz ihres jeweiligen Sportverbandes sowie 3.024
Übungsleiter und Vereinsmanager über
eine fachübergreifende Lizenz. Somit
erhöhte sich ihre Gesamtzahl leicht
um 46 auf 10.866 gegenüber dem Jahr
2013. Bei aktuell 3.418 Sportvereinen
und rund 21.000 Übungsleitern und
Trainern gibt es also durchschnittlich
sechs Übungsleiter oder Trainer pro
Sportverein, wobei nur etwa die Hälfte
eine entsprechende Ausbildung mit
Lizenzierung im Sport durchlaufen hat.
Zur weiteren Qualitätssicherung der
Vereinsangebote ist es für den Thüringer Sport existenziell, diese Zahl der
qualifizierten Trainer und Übungsleiter
auszubauen. In diesem Punkt war sich
das Präsidium einig.
Sportstättenbau in Vereinsträgerschaft überarbeitet
Einstimmig zugestimmt wurde auch
einer novellierten Förderrichtlinie des
noch „jungen“ Förderverfahrens im
Bereich des Sportstättenbaus durch
den LSB. Klaus Eidam als verantwortliches Präsidiumsmitglied stellte die
neuen Schwerpunkte vor. Dabei geht es
um eine Erweiterung der Förderfähigkeit von Erstausstattungen, festinstallierten Sport- und langlebigen
Servicegeräten sowie der Erweiterung
bei Umwidmungen von Sportanlagen
und Vorhaben infolge von Mitglie-
derwachstum bzw. Vereinsfusionen.
Überarbeitet wurden zudem die
Förderhöhe sowie die Bagatellgrenze
mit dem Fokus auf Projekte „mittlerer
Größenordnung“.
Neue Arbeitsgruppe „Frauen und
Gleichstellung im Sport“
Entwicklungsbedarf gibt es auch beim
Thema „Frauen und Gleichstellung
im Thüringer Sport“. Die durch das
LSB-Präsidium berufene zwölfköpfige Arbeitsgruppe will nun neue Wege
der Gremienarbeit gehen. Ziel ist
es, einen Leitfaden zur Entwicklung
von weiblichen Führungskräften im
Sport zu konzipieren. Zuvor steht eine
sogenannte Zukunftswerkstatt an, um
ergebnisorientiert zu arbeiten.
Ausführliche Informationen zu allen und
weiteren Themen:
www.thueringen-sport.de
10 | LSB-ARENA Ausgabe 03-2015 | Thüringen-Sport
Thüringen-Sport | Ausgabe 03-2015
Lust auf Muskelkater?
Run and Fly!
Neue Ansprechpartner im Landessportbund Thüringen
Elternzeitvertretung in der Öffentlichkeitsarbeit
Neuer Leiter im Seesport- und Erlebnispädagogischen Zentrum Kloster
Maternowski übernimmt Waldhof
Finsterbergen
Seit dem 1. Juni 2015 ist Alexander Krospe
Robert Müller zeigt sich ab sofort für das
Auch der Waldhof Finsterbergen hat seit
als Elternzeitvertretung für Silvia Otto als
Seesport- und Erlebnispädagogische
dem 1. Juni 2015 einen neuen Leiter. Hier
Referent für Medien- und Öffentlichkeits-
Zentrum Kloster verantwortlich. Die Leitung
beerbt Chris Maternowski ebenfalls Chris-
arbeit im Landessportbund Thüringen
hat er von seinem Bruder Christian Müller
tian Müller. Chris Maternowski war bereits
dabei. Der 24-Jährige hat Sportjournalistik
übernommen, der seit dem 1. Juni 2015
seit April 2011 Stellvertretender Leiter im
und Sportmanagement studiert, ehe er
neuer Leiter der Landessportschule Bad
Waldhof Finsterbergen. Zuvor absolvierte
drei Jahre lang als freier Mitarbeiter unter
Blankenburg ist. Robert Müller ist bereits
der inzwischen 30-Jährige eine Ausbildung
anderem für den Lokalsport der Thüringer
seit Mai 2003 im SEZ Kloster aktiv, absol-
zum staatlich geprüften Sportassisten-
Allgemeine im Kyffhäuserkreis zuständig
vierte zunächst eine Teamertätigkeit für
ten an der Höheren Berufsfachschule
war. Ehrenamtlich ist er zudem im Öffent-
erlebnispädagogische Programme, ehe er
der LSB Thüringen Sportakademie, ehe
lichkeitsausschuss des Nordthüringer
ab März 2008 Pädagogischer Mitarbeiter
er nach seiner Aufstiegsfortbildung zum
Kreisfußballausschusses tätig. Der Son-
und Stellvertretender Leiter wurde. In seiner
Sportfachwirt in der Debitorenbuchhaltung
dershäuser ist künftig Ansprechpartner bei
Freizeit ist der 35-Jährige als Torhüter beim
der Landessportschule Bad Blankenburg
Medienanfragen von Journalisten sowie für
Fußball-Thüringenliga-Absteiger Blau-Weiß
arbeitete. Auch privat ist Chris Maternowski
alle Vereine und Institutionen, die sich zum
Neustadt/Orla und als Rettungsschwimmer
dem Sport eng verbunden. Im Ohrdrufer
Beispiel das Muskelkater-Kostüm ausleihen
sportlich aktiv. Zudem besitzt der studierte
Sportverein ist er als Schatzmeister, Abtei-
möchten. Alexander Krospe ist unter Tel.
Sport- und Erziehungswissenschaftler die
lungsleiter und Trainer tätig, zudem betreibt
0361 34054 917 oder unter a.krospe@lsb-
Trainer C-Lizenz im Fußball, Übungsleiter
der einstige Weltmeisterschafts-Bronze-
thueringen.de zu erreichen.
C-Lizenz Breitensport und die DOSB-Ver-
gewinner seit 19 Jahren auch international
einsmanager B-Lizenz.
erfolgreich Kickboxen.
2.
und Thüringer Sportabzeichentag 2015
29. August 2015 ab 12:00 Uhr
Gelände des Flughafens Erfurt-Weimar
HIGHLIGHTS
Kostenlose Abnahme des Deutschen Sportabzeichens –
mit Team- und Einzelwertung:
• Gesucht werden der fitteste Verein, das fitteste Unternehmen und die sportlichste
Familie (Wertung ab drei Personen, Laufdisziplin)
• Benefizaktion zugunsten „Elterninitiative leukämie- und krebskranker Kinder Suhl/
Erfurt“ (Schirmherrin Daniela Anschütz-Thoms, Olympiasiegerin Eisschnelllauf)
Aufnahme von Sportvereinen in den Landessportbund Thüringen (April bis Juni 2015)
KSB/SSB
LSB Nr.
Verein
Gera
120160
Fanfarenzug Gera
Gotha
130264
Fußballsportverein Reinhardsbrunn
Schmalkalden-Meiningen
210320
WSV Rotterrode
Saale-Orla
280189
Pößnecker Wanderfreunde
Unstrut-Hainich
220228
Mühlhäuser Pipes & Drums 2012
Kyffhäuser
320204
PSG Hofgut Rudelsburg am Rieth
Weimarer Land
370210
Burgsportgemeinschaft Niederroßla
Flughafenlauf: ab 300 m Bambini, 3 km Lauf, 10 km Hauptlauf
Familienfest: sportliche Mitmach-Angebote, Maskottchen-Rennen mit dem
LSB-Muskelkater, ANTENNE THÜRINGEN-Allstars
Beendigung von Mitgliedschaften (April bis Mai 2015)
KSB/SSB
LSB Nr.
Ausschluss Verein
Grund
Altenburger Land
010120
Motor Meuselwitz
Auflösung/Fusion
Ilm-Kreis
030110
Seesportclub Ilmenau
Ausschluss
Gotha
130247
MSC Schwabhausen
Ausschluss
Nordhausen
240178
Judo-Club Nordhausen
Ausschluss
Saale-Orla
280124
Fanfarenzug Neustadt/Orla
Auflösung
Jetzt anmelden für Sportabzeichen-Abnahme: www.thueringen-sport.de
Flughafenlauf: www.erfurter-flughafenlauf.de
LSB-ARENA | 11
12 | LSB-ARENA Ausgabe 03-2015 | Thüringen-Sport
Thüringen-Sport | Ausgabe 03-2015
LSB-ARENA | 13
Sportabzeichen-Wettbewerb für Sportvereine
Neuer Rekord 2014 und Startschuss für 2015
Das Prinzip des Vereinswettbewerbs ist leicht erklärt. Gesucht sind die besten Teams! Ob
jung oder alt, ob Menschen mit oder ohne Behinderung. Die Mitglieder welches Thüringer Vereins legen die meisten Sportabzeichen ab? 2014 nahmen 237 Vereine teil und
erreichten 3.455 Fitnessorden – doppelter Rekord in der Statistik. Nun rufen LSB und die
Sparkassen Finanzgruppe Hessen-Thüringen zum Wettbewerb 2015 auf.
Alle Gewinner des Vereinswettbewerbs 2014:
Sportverein/Schule
Anzahl
Kategorie 1- bis 50 Mitglieder
Breiten-und Gesundheitssportverein Ichtershausen
44
SportClub Rotor Arnstadt
43
Ski- und Wanderfreunde Rimbachbrunnen
12
Kategorie 2 - bis 200 Mitglieder
LAV Elstertal Bad Köstritz
176
SV Lerchenberg Altenburg
151
LSV Schmölln
81
Kategorie 3 - bis 500 Mitglieder
foto: fotolia
Gesucht werden in fünf Kategorien Thüringer Sportvereine, die
im Verhältnis zur Anzahl ihrer Gesamtmitglieder die meisten
Sportabzeichen ablegen. Als Belohnung gibt es Geldprämien
bis zu 600 Euro. Der Wettbewerb 2015 steht zudem unter
dem Fokus, dass wieder mehr Kinder und Jugendliche das
Sportabzeichen erfolgreich ablegen. Daher winken Vereinen
zusätzlich bis zu 400 Euro in einer Sonderkategorie, wenn
sie innerhalb ihrer Kooperation mit einer Schule, so viel wie
möglich Schüler zur Abnahme motivieren. Ziel ist es, dass
die Zahlen des Wettbewerbs weiter steigen. 2014 gab es ein
Plus von 51 Vereinen, dies entspricht einer Zunahme von
149 Vereinen und 2.238 erreichten Abzeichen gegenüber der
Premiere im Jahr 2009. Auch diesmal soll der Wettbewerb
wieder ein zusätzlicher Anreiz sein, dass mehr Thüringer das
Sportabzeichen ablegen. Denn die Statistik ist ausbaufähig.
Insgesamt erfüllten in Thüringen 17.401 Kinder, Jugendliche
und Erwachsene erfolgreich die Bedingungen des Sportabzeichens im Jahr 2014 – ein Rückgang von 3.193 gegenüber
dem Vorjahr. Diese Tendenz gilt es nun gemeinsam mit den
Mitgliedsorganisationen aufzuhalten und wieder positiv zu
gestalten. Also teilnehmen am Wettbewerb für Sportvereine 2015 und doppelt profitieren – finanziell und durch die
gemeinsame Freude der Mitglieder beim Sport. Die aktuelle
Ausschreibung liegt dieser Ausgabe des Thüringen-Sport bei.
SV Blau-Weiß 91 Bad Frankenhausen
117
LC Jena
99
DJK SV Arenshausen
41
Kategorie 4 - über 500 Mitglieder
Skisportverein Erfurt 02
76
FSV 1950 Gotha
113
SSV Erfurt Nord/SSB Erfurt
39
Kategorie 5 - Sportvereine mit behinderten Mitgliedern
Behinderten- und Rehasportverein Rudolstadt
23
Kooperationen mit Schulen
Schmalkalder Volleyballballverein/Melanchtongymnasium
262
SV Sömmerda/Gymnasium „Albert Schweitzer“
260
SV Wasserfreunde Meiningen/Grundschule „Am Pulverrasen“
162
SV Wasserfreunde Meiningen/Grundschule „Chronegk“
64
Schwimmverein Apolda und Gymnasium Bergschule
33
WSV Lauscha 08 und Grundschule Lauscha
21
Ich mach’ alles
mit dem kleinen Finger.
Alle Gewinner des Vereinswettbewerbs
2014 und die aktuelle Ausschreibung
auf einen Blick:
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Vor allem unsere Vereinsverwaltung.
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14 | LSB-ARENA Ausgabe 03-2015 | Thüringen-Sport
Thüringen-Sport | Ausgabe 03-2015
LSB-ARENA | 15
LSB startet Modellprojekt „Übungsleiter-Sharing“
Katja Kliewer ist als erste Übungsleiterin dabei
Eine Maßnahme des Strategiekonzeptes „Kinder- und Jugendsport bis 2020“
ist das Projekt „Übungsleiter-Sharing“. Das Konzept dahinter: mehrere Vereine
teilen sich mittels einer finanziellen Förderung des LSB sowie einem gewissen
Eigenanteil einen hauptamtlichen Übungsleiter oder Trainer mit dem Ziel der
individuellen Mitgliederentwicklung. Mit Katja Kliewer ist das erste Projekt in Trägerschaft des Stadtsportbundes Weimar, gemeinsam mit dem Polizeisportverein
Weimar und dem Club maritim Erfurt gestartet. „Thüringen-Sport“ hat mit der
Übungsleiterin gesprochen.
Erfahrungsaustausch „Breitensport“ präsentierte
erfolgreiche Vereins-Ideen im Kinder- und Jugendsport
Foto:fotolia
57 Prozent aller Sieben- bis 14-Jährigen in Thüringen sollen im Jahr 2020 Mitglied in einem Sportverein
sein. Dies entspricht einem Plus von 7,6 Prozent, also exakt 5.000 neuen Kindern und Jugendlichen – diese
ehrgeizige Ziel hatte sich der LSB Thüringen bei der Verabschiedung des Strategiekonzeptes „Kinder- und
Jugendsport 2014 bis 2020“ im Jahr 2013 vorgenommen. Der diesjährige Erfahrungsaustausch „Breitensport“ in der Landessportschule Bad Blankenburg stand daher unter dem Motto einer Zwischenbilanz.
Und es gab positive Ergebnisse zu vermelden. So konnten sich die Teilnehmer,
eingeladen waren Kreis- und Stadtsportbünde sowie Sportfachverbände,
über einen Anstieg gegenüber dem
Vorjahr von insgesamt 1.586 Kindern
als Mitglieder freuen. Fast 81.500 sind
aktuell im Sportverein aktiv. Auch die
Quote bei den Angeboten zeigt nach
oben. Von den 3.418 Thüringer Vereinen
bieten bisher fast 1.500 Sport für Kinder
und Jugendliche an. Doch um die gemeinsamen Vorgaben zu erreichen, sind
neue kreative Ideen gefragt. Hier setzte
der regelmäßige Erfahrungsaustausch
an. Vorgestellt wurden funktionierende
Beispiele aus der Praxis.
Sporticus Erfurt hat es zum Beispiel
geschafft, mit einem jungen Trainerteam und ehemaligen Profi-Fußballern
Angebote in Kitas und Grundschulen
einzubringen. Dazu zählen etwa präven-
tionsgeförderte Angebote, verschiedene
Spielformen oder auch Fußball-Camps
und inzwischen mehr als 500 begeisterte Teilnehmer. Beim USV Erfurt initiierten
Studenten die Idee einer „Spiel- und
Ballschule“, ein Projekt das durch den
Bund gefördert wird. Nachahmenswert
ist auch das vorgestellte Konzept von
KidsAktiv aus Jena. Der Verein sucht seit
drei Jahren die „Sportlichste Schule“ in
Jena und führt regelmäßig motorische
Tests für Schüler durch. Dabei wird stets
Wert auf den Übergang einer Mitgliedschaft in einem regionalen Sportverein gelegt. Eine weitere Maßnahme
mit Potential hat der Stadtsportbund
Weimar entwickelt. Das Projekt mit dem
Titel „Fitte Kinder – gesunde Kinder“
und hauptamtlicher Betreuung ist 2015
gestartet. Nach einem Motoriktest mit
allen Zweitklässlern in Weimar, gibt es
Empfehlungen zu Angeboten zur Bewe-
gungsförderung in Verein und Schulen.
Bei allen Ideen wurde eines klar, es gilt
vermehrt mit Bildungsinstitutionen
zusammenzuarbeiten, als Verein auf
Kooperationen mit Schulen und Kitas
einzugehen und sich gemeinsam im
Team kreativ zu engagieren, um Kinder
zu begeistern. Nachhaltige Bindung
heißt zudem kontinuierliche Betreuung
und das aktive Zugehen auf Partner wie
Eltern, Erzieher und Lehrer, um gemeinsam die sportlichen Angebote zu erhalten und auszubauen. Der Termin für den
Erfahrungsaustausch 2016 steht bereits
fest: 18./19. März in Oberhof.
Präsentationen und
Ergebnisse des
Erfahrungsaustausches
2015 online abrufen:
www.thueringen-sport.de/Downlaod
Frau Kliewer, worin liegt Ihre Motivation, sich im Projekt „Übungsleiter-Sharing zu engagieren?
Das Projekt bietet mir die einmalige Gelegenheit, meine bevorzugten Sportarten, Fechten und Segeln, in der Region Weimar und Erfurt zu stärken. Ich arbeite sehr gerne mit Kindern und Jugendlichen zusammen und freue mich, dass ich mein Hobby zum Beruf machen konnte. Ohne engagierte
Übungsleiter und Trainer wären mir zu meiner aktiven Zeit viele Chancen verwehrt geblieben und
ich wäre nicht der Mensch, der ich heute bin. Deshalb besteht meine Motivation darin, mein Wissen
und die gewonnenen Erfahrungen weiterzugeben und die Sportler in jeglicher Situation zu unterstützen, sei es fachlicher oder sozialer Natur.
Fechten und Seesport – die Kombination klingt spannend. Wie kam es zu dieser Verbindung der
beiden Sportarten und den zwei beteiligten Vereine?
Durch meine persönliche Sportkarriere. Mit Fechten habe ich in der Grundschule angefangen und
mit dem Weg an das Sportgymnasium Jena eine leistungssportliche Laufbahn eingeschlagen. Ab
2008 bin ich für den PSV Weimar gestartet. Der Verein hat mich nicht nur finanziell unterstützt,
beeindruckt hat auch mich das Gemeinschaftsgefühl. Deshalb freue ich mich, dass ich nun durch
meine Tätigkeit etwas zurückgeben kann. Und Seesport hat in meiner Familie eine lange Tradition.
Nachdem ich mich 2010 vom leistungsorientierten Fechten verabschiedet hatte, rückte die Wasserarbeit mehr in den Fokus. Aufgrund meiner ehrenamtlichen Tätigkeit im Thüringer Landesseesportverband und als aktive Wettkämpferin fand ich öfter den Weg zum Club maritim Erfurt. Der
Club zählt zu den zahlen- und leistungsmäßig stärksten Vereinen im Deutschen Seesportverband.
Nun kann ich in der Einsteigerbootsklasse und bei den Jugendbooten die Segelausbildung vorantreiben.
Was genau sind Ihre Ziele in den nächsten drei Jahren?
Sport stellt für mich eine Art Lebenseinstellung dar, von der die Gesellschaft profitieren kann.
Deshalb möchte ich vielen Kindern die Freude an der Bewegung aufzeigen. Hierbei steht für mich
nicht nur eine fachlich qualitativ hochwertige Ausbildung im Vordergrund, die ich durch mein
Studium der Sportwissenschaft und Psychologie sowie jahrelange Erfahrung gewährleisten kann,
sondern der Sportler an sich. Zu einer allumfassenden sportlichen Erfahrung gehören für mich die
Vermittlung von Normen und Werte, sowie die Stärkung sozialer Ressourcen. Bei mir wurde durch
den Sport das Bewusstsein für Fairness, Gleichberechtigung und Teamgeist geschaffen und der
Wille etwas zu „leisten“. Diese Hilfe zur Persönlichkeitsentwicklung möchte ich anbieten und den
Rahmen schaffen im Sportverein mit Freunden Spaß an Bewegung zu haben und die Strukturen
des organisierten Sports zu stärken.
Katja Kliewer beim Segeltraining auf
dem Alperstedter See. Ziel des
Projektes mit zwei Vereinen ist es,
durch gezielte Kooperation mit
Kindertagesstätten und Grundschulen
neue Sportgruppen im Fechten und
Seesport aufzubauen.
Sie wollen auch ein solches
Projekt initiieren?
Anette Skujin
Referentin Kinder- und
Jugendsport
Tel. 0361 3405436
E-Mail:
a.skujin@lsb-thueringen.de
16 | LSB-ARENA Ausgabe 03-2015 | Thüringen-Sport
Thüringen-Sport | Ausgabe 03-2015
LSB-ARENA | 17
OFFIZIELLER DRUCKPARTNER
wir sind
werbetechnik
und garantieren einen sportlichen auftritt
35 der 39 Coubertin-Preisträger konnten ihre Ehrung persönlich in Bad Blankenburg entgegennehmen. Foto: LSB
Aufstrebende Absolventen als Vermittler des
olympischen Ideals
39 Sportler mit dem Pierre de Coubertin-Schülerpreis ausgezeichnet
Der Landessportbund Thüringen und das Ministerium für Bildung, Jugend und
Sport haben zum mittlerweile zwölften Mal den Pierre de Coubertin-Schülerpreis
verliehen. In der Landessportschule Bad Blankenburg wurden 33 Gymnasiasten
und sechs Regelschul-Absolventen am 11. Juni traditionell zum Ende eines Schuljahres mit dem höchsten Thüringer Schulsportpreis geehrt.
Der Preis wird zu Ehren des französischen Sportpädagogen und Gründer
der olympischen Bewegung der
Neuzeit, Pierre de Coubertin vergeben.
Dabei spielt nicht nur eine gute Sportnote in den Kriterien eine Rolle, auch
die weiteren schulischen Leistungen
und das soziale Engagement in- und
außerhalb der Schule fließen in die
Bewertung der Jury ein. Durch die
Verleihung sollen die sportpädagogischen Werte der olympischen Idee
und des Sportunterrichts, wie Fair
Play, soziales Verhalten oder Motivation zur Bildung auf verschiedensten
Gebieten, herausgestellt werden.
Pro Einrichtung in Thüringen und im
Schuljahr kann der Preis nur an einen
Schüler vergeben werden. In diesem
Jahr haben sich mehr als ein Drittel
aller Schulen des Freistaates beworben.
LSB-Präsident Peter Gösel lobte die
Teilnehmer für ihr soziales Verhalten.
„Soziales Engagement zu zeigen ist in
Zeiten der Integration von Kriegsflüchtlingen äußerst wichtig", so
Gösel, der sich auch über die hohe
Zahl an weiblichen Preisträgern freute. Mehr als die Hälfte aller Geehrten
waren junge Frauen.
Wir sind von bester Qualität. Wir sind pünktlich.
Wir fördern bei jeder Bestellung den Vereinssport.
Und jeder ist ein echter Saxoprint.
Unter den Preisträgern waren viele
aufstrebende Sportler, die unter
anderem bereits Erfahrungen in der
2. Bundesliga im Triathlon, der Regionalliga im Fußball, der NachwuchsBundesliga im Frauenfußball oder bei
diversen internationalen Wettkämpfen
gesammelt haben.
Die Namen aller
Preisträger finden
Sie unter:
Persönlicher Ansprechpartner
Vorteile für den Sport
Kauf auf Rechnung
Umweltbewusst drucken
www.saxoprint.de/sportausweis
www.thueringen-sport.de
Vereinsförderung durch Kostensenkung
SPORTAUSWEIS.DE
18 | Titelthema
Ausgabe 03-2015 | Thüringen-Sport
Thüringen-Sport | Ausgabe 03-2015
Erfolge abseits des großen
öffentlichen Interesses
Die Thüringer Sportvereine in der
1. und 2. Bundesliga
Sie vertreten Thüringen in den höchsten Spielklassen Deutschlands und stehen dennoch oftmals nicht im öffentlichen Fokus. Thüringens
erfolgreichste Sportvereine haben mitunter einen schweren Stand,
weil sie ihre Triumphe des Öfteren in Randsportarten erzielen und selten in der überregionalen Berichterstattung beachtet werden.
In der Saison 2014/15 spielten 33 Thüringer Vereine in 17 Sportarten in der
1. oder 2. Bundesliga. Allein zehn von ihnen kamen aus dem Kegelbereich. Die Vielfalt der Bundesligavereine geht vom Billard über die traditionellen Ballsportarten
Basket-, Hand-, Volley- und Frauenfußball bis hin zu Schach und Tischtennis. An
der Leistungsspitze bewegten sich die Handballerinnen vom Thüringer HC und die
Bundesliga-Boxer vom Nordhäuser SV, die in diesem Jahr jeweils deutscher Meister
geworden sind. Für den THC war es inzwischen sogar der fünfte Triumph in Folge.
Dennoch haben auch die Handballerinnen mit einem überschaubaren Budget zu
kämpfen. Ein Problem, das auch alle anderen Thüringer Sportvereine kennen. Oftmals stehen dabei die mediale Berichterstattung und die Gewinnung von Sponsoren
im Zusammenhang. Die finanziellen Unterstützer wollen zwar den Sport fördern,
gleichzeitig zumeist aber auch ihren Firmennamen als Werbung bestmöglich in der
Öffentlichkeit und den Medien präsentiert sehen.
Profis gegen Amateure
Dabei ist die 1. Bundesliga als sportliches Oberhaus nicht automatisch auch für
zahlreiche Sponsoren und Medien interessant. Entsprechend der finanziellen
Unterstützung und des öffentlichen Interesses ergeben sich Unterschiede in den
Ausgangsvoraussetzungen, im sportlichen Leistungsgrad und in den Zielstellungen.
Während die Handballvereine Thüringer HC und der wieder in die 1. Bundesliga aufgestiegene ThSV Eisenach regelmäßig auf volle Hallen verweisen und ihren Sport
mit weniger Einschränkungen ausüben können, sieht das bei Amateursportlern
trotz ihrer Bundesligazugehörigkeit oft anders aus. Das Radballduo Rico Rademann
und Mike Schroeter vom SV Blau-Gelb Ehrenberg zog sich beispielsweise zum
1. Januar 2015 nach elf Jahren aus der 1. Bundesliga zurück, weil sich Beruf und
Familie zeitlich nicht mehr mit dem Sport vereinbaren ließen. Mit welchen Problemen andere Thüringer Sportler der 1. oder 2. Bundesliga zu kämpfen haben und
wie viel Aufmerksamkeit sie in der Öffentlichkeit erhalten, stellt Thüringen-Sport
nachfolgend bei sechs Vereinen vor.
Mit dem Auftaktsieg gegen Hannover/Seelze starteten die Bundesliga-Boxer
vom Nordhäuser SV um Cihan Calik (rechts gegen Philipp Nsingi) in die
abgelaufene Saison, die mit dem ersten deutschen Meistertitel der
Vereinsgeschichte endete. Foto: Christoph Keil
Titelthema | 19
20 | Titelthema
Ausgabe 03-2015 | Thüringen-Sport
Boxen im Nordhäuser SV - Tradition und Spektakel
Im Frühjahr 2015 sind sie auf dem
Thron angekommen: die Boxer des
Nordhäuser SV wurden erstmals
Deutscher Mannschaftsmeister. Im
dritten Jahr ihrer Zugehörigkeit zur
1. Bundesliga gelang nach Platz drei
im Vorjahr und der Vizemeisterschaft
2013 nun der nationale Titelgewinn.
Seit die Nordthüringer in der Bundesliga für Schlagzeilen sorgen, wird
dieser Sport auch wieder von einer
breiteren Öffentlichkeit im Freistaat
wahrgenommen. Dabei besteht in der
Rolandstadt seit fast 60 Jahren eine
Boxsporttradition.
1954 organisierten sich die Faustkämpfer erstmals bei der BSG Motor
Nordhausen. Die Gemeinschaft wuchs
und schloss sich wenige Jahre später
der BSG Aktivist an. Seitdem gingen
Aktive in allen Alters- und Gewichtsklassen im Wettkampfbetrieb an den
Start. Bis 1990 gelangen Nordhäuser
Boxern insgesamt 76 Medaillen bei
DDR-Spartakiaden und immerhin
sechs DDR-Meistertitel.
Neuaufbau nach der Wende
Nach der politische Wende und
der damit verbunden Trennung der
Betriebssportgemeinschaft vom VEB
Schachtbau musste auch die Boxabteilung neu aufgebaut werden. Man
schloss sich dem Nordhäuser SV an.
Einer, der von Anfang an dabei war,
ist Horst Stief. Der Trainer, Funktionär
und Macher ist Nordhausens „Boxvater“, schuf auch im Umland Boxstützpunkte und führte die Rolandstädter
an die Spitze des Freistaates. Zudem
brachte Stief auch nach der Wende
erfolgreiche Sportler hervor. Sein bester, Matthias Scherfling, wurde mehrfacher Deutscher Meister und nahm
an Juniorenwelt- und europameisterschaften teil. Heute ist er Nachwuchstrainer in der Abteilung Boxen. Die
hat sich seit 1990 prächtig entwickelt:
insgesamt 14 nationale Meistertitel
zeigen vor allem im Nachwuchsbereich die erfolgreiche Arbeit. Zuletzt
kehrte Jason Kassubek mit dem Titel
von den Deutschen Meisterschaften
der Kadetten aus Lindow zurück. Die
talentiertesten Nachwuchsathleten werden zum Olympiastützpunkt
Frankfurt/Oder delegiert und können
sich unter optimalen Bedingungen
entwickeln.
Für den stellvertretenden Abteilungsleiter Michael Döring ist aber auch die
gute Kooperation unter den Thüringer
Vereinen wichtig: „In unserem Bundesland klappt die Zusammenarbeit
seit einigen Jahren wieder richtig gut.
Es ist wichtig, über den Tellerrand des
Vereins zu schauen und gemeinsame
Sache zu machen. Nur so kommen
wir in unserem Sport voran.“ Döring
ist auch Manager des aktuellen Deutschen Mannschaftsmeisters bei den
Herren und wünscht sich nichts sehnlicher, als wieder mehr Thüringer in
seinem Team zu integrieren. „Entweder fehlt den Sportlern der lange Atem
für den Weg bis an die Spitze, der
sich in WM- oder Olympia-Teilnahmen
widerspiegeln sollte oder sie wechseln
in das Profiboxen. Damit sind sie für
unsere Bundesliga verloren.“
>> Bei einem noch
konstruktiveren Miteinander könnte der
Boxsport noch mehr
profitieren.<<
So kommt es, dass Döring seine
Mannschaft aus dem gesamten
Bundesgebiet und auch darüber
hinaus rekrutiert. Mit „Einfliegern“,
ausländischen Spitzenboxern, die nur
zu den Wettkampftagen anreisen,
muss auch in Nordhausen gearbeitet werden, um Erfolg zu haben. Die
Titelthema | 21
Der Thüringer HC - Fünffacher Meister mit Ausnahmegenehmigung
stets knapp 1.300 Zuschauer in der
„Ballspielhalle“ stehen dennoch wie
eine Wand hinter ihren Kämpfern.
Auch, weil einige Athleten schon seit
Jahren den Nordhäusern die Treue
halten. „Es ist unsere Verlässlichkeit,
die deutschlandweit einmalige Stimmung und das familiäre Miteinander
im Team“ nennt der Mannschaftsleiter
das „Geheimnis“ seiner und der Arbeit
des gesamten Teams um Cheftrainer
Andreas-Dietrich Scherfling.
Dagegen sieht Döring die Bundesligen
durch den Deutschen Boxverband
eher stiefmütterlich behandelt: „Klar,
die deutschen Spitzenboxer müssen
sich für die großen Wettkämpfe
qualifizieren. Da haben die dafür festgeschriebenen Turniere Priorität. Aber
wenn es ein noch konstruktiveres Miteinander gäbe, könnten der Boxsport
mehr profitieren, denn wir machen
neben der Nachwuchs- vor allem
auch Öffentlichkeitsarbeit.“ Über so
manchen langatmigen Profi-Kampf im
Fernsehen kann der Nordhäuser nur
lächeln. „Bei uns geht in drei Runden
die Post ab! Da muss eine Entscheidung fallen.“ Die in den letzten Jahren
stetig gewachsene Begeisterung
und der Titelgewinn 2015 geben ihm
Recht.
Thomas Recknagel
Thüringen-Sport | Ausgabe 03-2015
Daten & Fakten,
Abteilung Boxen im
Nordhäuser SV:
Mitglieder:
ca. 110
1./2. Bundesliga seit:2008/2009
Heimstätte: Boxhalle,
Albert-Träger-Str.69, Nordhausen
Wettkampfstätte: Ballspielhalle,
Hesseröder Straße, Nordhausen
Zuschauer: ca. 1300
Internet: nsv-boxen.npage.de
Größter Erfolg: Deutscher Mann-
schaftsmeister 2015
Während der mittlerweile fünffache
Deutsche Meister im Frauenhandball,
der Thüringer HC Erfurt-Bad Langensalza, mit einem sechsstelligen Etat
inzwischen auch international unter
den besten Teams Europas in der
Champions-League mitmischt, kommen die Keglerinnen von der BSG Fiskus Erfurt mit ein paar tausend Euro
aus. Während im Fußball Millionen mit
der Champions-League verdient werden, muss der THC „noch Geld dafür
mitbringen, allein durch die anfallenden Reisekosten innerhalb Europas“,
so THC-Manager Maik Schenk.
Sportlich sind die beiden Thüringer
Handball-Bundesligisten - auch die
Männer vom ThSV Eisenach spielen
ab der kommenden Saison wieder in
der 1. Bundesliga - top, ansonsten plagen sie ähnliche Sorgen, wie
dies wahrscheinlich für die Vielzahl
der Thüringer Erst- und Zweitligisten in den Mannschaftssportarten
gilt. Jedes Jahr muss der Kader neu
aufgestellt werden, die Grundlage
bildet dabei meist der zur Verfügung
stehende finanzielle Etat. Dabei sind
in den vergangenen Jahren viele
Top-Spielerinnen zum THC gewechselt, nicht vordergründig des Geldes
wegen, sondern vor allem wegen des
familiär geprägten, aber trotzdem
professionell ausgerichteten Umfelds. „Ein wesentlicher Faktor spielt
hierbei unser Trainer Herbert Müller,
dem es in den vergangenen Jahren
gelungen ist, auf der einen Seite junge
Spielerinnen zu Top-Athletinnen zu
entwickeln und auf der anderen Seite
konnte er auch Spielerinnen, die für
unser Budget einfach zu teuer waren,
mit dem Gesamtpaket THC überzeugen, für den Verein zu spielen.“
Das Gros der Spielerinnen geht einer
„normalen“ Tätigkeit neben dem
Handball nach. Sowohl Studenten,
Katrin Engel holte mit den Handballerinnen des Thüringer HC durch einen Sieg gegen den HC Leipzig die
fünfte deutsche Meisterschaft in Serie. Foto: Imago
Auszubildende, geringfügig Beschäftigte als auch Festangestellte sind
im Kader des Deutschen Meisters zu
finden. Dabei ist nicht nur die jährliche
Sponsorensuche ein Kraftakt, sondern
aktuell auch die Thematik Spielstätten
für die beiden Handball-Erstligisten.
Für ihre Bundesligaspiele (ThSV Eisenach) und die internationalen Spiele
(THC) fehlt jeweils in den aktuellen
Hallen die zweite Zuschauertribüne.
So muss der THC für die ChampionsLeague nach Nordhausen ausweichen,
der ThSV kämpfte bis zuletzt noch um
eine Ausnahmegenehmigung.
Eine Ausnahmeregelung nutzte
zuletzt auch das Fernsehen. Das
letzte Spiel der Meisterschaftsrunde
zwischen den beiden mitteldeutschen
Vereinen Thüringer HC und HC Leipzig,
in dem es für die Thüringerinnen noch
um die Meisterschaft ging, wurde live
im MDR ausgestrahlt. Dazu musste
aber der Spielbeginn verlegt werden.
Was hier kein größeres Problem
darstellte, wäre im Männerfußball
bei einem wichtigen Spiel wohl unvorstellbar. Regional, insbesondere
in den Thüringer Medien, hat der THC
dagegen eine sehr hohe Präsenz,
regelmäßig berichtet das ThüringenJournal über fast alle Spiele, ebenso
die Tageszeitungen und der Hörfunk.
Arnd Heymann
Daten & Fakten
Thüringer HC:
Mitglieder:
ca. 300
1./2. Bundesliga seit:2001/2002
Heimstätte: Sporthalle Mittelhäuser Straße 21c, Erfurt
Wettkampfstätte: Salza-Halle,
Hannoversche Straße 1, Bad Langensalza
(Bundesliga)
Wiedigsburghalle,
Hohensteiner Straße 9a, Nordhausen
(Champions-League)
Zuschauer: ca. 1100
Internet: www.thueringer-hc.de
Größter Erfolg: Deutscher Meister 2011-2015
22 | Titelthema
Ausgabe 03-2015 | Thüringen-Sport
Der AC Suhl - Vereinsphilosophie wird von Sponsoren unterstützt
Seit 1992 und damit seit mehr als 20
Jahren gehört der AC Suhl dem deutschen Gewichtheber-Oberhaus an.
Größtenteils starteten die Suhler in
der 2. Bundesliga, waren regelmäßig
aber auch in der höchsten deutschen
Liga präsent. „Wir sind in der zweiten
Liga stark genug, der Aufstieg heißt
für uns aber in der Regel gleich wieder
Abstieg“, sagt Hartmut Böhnhardt,
Trainer des AC Suhl. Dabei könnten
die Suhler durchaus wieder in die 1.
Bundesliga aufsteigen, gibt es doch
immer wieder Anfragen seitens bulgarischer oder polnischer Heber für
Suhl zu starten. „Aber dies war und ist
nicht unsere Philosophie. Wir setzen
klar auf den eigenen Nachwuchs
und da sind wir in der zweiten Liga
bestens aufgehoben“, so Böhnhardt.
In der abgelaufenen Saison belegte
das Team als Staffelsieger den dritten
Platz in der Endrunde und verpasste
den Aufstieg.
Alle Gewichtheber und Gewichtheberinnen - auch Frauen können auf
Grund der Relativitätswertung in der
Mannschaft starten - sind Thüringer
Eigengewächse, die zum Großteil in
Suhl ausgebildet wurden. Das Aushängeschild des Vereins ist die WMund EM-Teilnehmerin Yvonne Kranz.
Alle Gewichtheber gehen einem normalen Job oder Studium nach. So kann
es auch vorkommen, dass manche
Gewichtheber arbeitsbedingt nicht an
allen Wettkämpfen teilnehmen können.
Die Finanzierung des Wettkampfbetriebes ist über Mitgliedsbeiträge und
Sponsoren abgesichert. „Diese begrüßen unsere Philosophie, kein Geld
für ,eingekaufte' Gewichtheber auszugeben,“ erklärt Böhnhardt. Begrenzt
ist die Berichterstattung über den AC
Suhl. Die regionale Tageszeitung ist
zwar immer präsent, sonst gibt es aber
nur punktuelle Berichte im Fernsehen,
die meisten im lokalen Rennsteig-TV.
Daten & Fakten
AC Suhl:
Mitglieder:
ca. 170
1./2. Bundesliga seit:1992/1993
Heimstätte: Sporthalle,
Wolfsgrube 29, Suhl
Zuschauer: ca. 50
Internet: www.ac-suhl.de
Größter Erfolg: EM-Bronze von
Yvonne Kranz (2008)
Die BSG Fiskus Erfurt – Fusion als Grundlage für Flexibilität
Eine Fusion zweier Sportvereine birgt unter Umständen einige
Risiken und Probleme. Nicht so bei
der BSG Fiskus Erfurt, die 2014
die Kegler und Bowler vom sich
auflösenden SV Optima Erfurt
aufgenommen hat. „Die Fusion hat
richtig gut geklappt. Seitdem sind
wir flexibler und breiter aufgestellt
und können nun insgesamt fünf
Mannschaften im Spielbetrieb melden. Bisher waren es bei Optima
und Fiskus Erfurt je zwei“, erklärt
Ralf Westhaus von der KegelAbteilung der BSG Fiskus. Die
gewonnene Flexibilität ist vor allem
deshalb wichtig, weil auch bei den
Erfurter Keglern der Nachwuchs
fehlt. „Bei uns sind vor allem Kinder
von Eltern, die selber im Verein
kegeln, aktiv. Deshalb können wir
auch auf einige Talente verweisen.
Aber es könnte auch immer mehr
Nachwuchs sein“, so Westhaus, der
Jung und Alt immer dienstags gern
zum Schnuppertraining willkommen
heißt.
Eines der Talente ist Jessica König, die
in der kommenden Saison in die erste
Damenmannschaft hineinschnuppern
könnte. Die Frauen, die bis 2014 unter
Optima Erfurt angetreten sind, halten
sich inzwischen trotz geringer finanzieller Mittel schon seit der politischen
Wende im Jahr 1990 in der 1. Bundesliga (100 Wurf). Den auslaufenden Sponsorenvertrag und dadurch
fehlende Gelder hat der Verein über
andere Geldquellen aufgefangen. Vor
allem die Einnahmen aus dem Speisen- und Getränkeverkauf werden für
die Saison genutzt, um beispielsweise
die hohen Fahrtkosten nach Bautzen
oder Brandenburg abzudecken.
„Da geht viel über Eigeninitiative. Unsere Sponsorendecke ist sehr dünn“,
weiß Westhaus, wenngleich er mit der
medialen Berichterstattung zufrieden
ist. „Wir versuchen tagesaktuell zu
arbeiten. Ich setze mich am Sonntag
hin und schreibe die Spielberichte,
dann sind sie auch am Montag oder
spätestens Dienstag in der lokalen
Tageszeitung“, ist Westhaus dankbar.
Besonders gefreut hat er sich, dass
das ARD-Morgenmagazin der KegelWeltmeisterschaft in Speichersdorf
(Bayern), bei der Westhaus selbst als
Schiedsrichter im Einsatz war, jüngst
drei Beiträge gewidmet hat.
Daten & Fakten
Abteilung Kegeln bei der
BSG Fiskus Erfurt:
Mitglieder:
48
1./2. Bundesliga seit:1990
Heimstätte: Riethsporthalle,
Essener Straße 20, Erfurt (Frauen)
Vier-Bahnenanlage, Essener Straße 16, Erfurt (Herren)
Zuschauer: ca. 100
Internet: www.fiskus-kegeln.de
Größter Erfolg: jährlicher Klassenerhalt der BundesligaKeglerinnen
Thüringen-Sport | Ausgabe 03-2015
Titelthema | 23
Die Jena Caputs - Nachwuchsarbeit als Zukunftsinvestition
"Wir haben uns einen Namen geschaffen", sagt Lars Christink, der Trainer
der Jena Caputs, stolz. Siebeneinhalb
Jahre nach ihrer Gründung haben
sich die Rohlstuhlbasketballer in der
Sportstadt Jena behauptet, obwohl
die Konkurrenz groß ist. "In Jena gibt
es viel Sport. Irgendwann ist der Topf
der Geldgeber alle. Es fehlt ein sportliches Alleinstellungsmerkmal, wie es in
anderen Städten vorkommt. Aber das
wussten wir vorher", so Lars Christink.
Finanziell können die Caputs nicht mit
anderen Jenaer Vereinen sowie den
weiteren Klubs in der 1. Rohlstuhlbasketball-Bundesliga mithalten und
entsprechend auch nur Spieler mit
gewisser Klasse verpflichten.
So ist es auch zu erklären, dass die
Jenaer in den letzten Jahren ein
Wechselbad der Gefühle erleben
mussten. Nach drei Jahren ErstligaZugehörigkeit stiegen die Caputs
2013 in die 2. Bundesliga ab, schafften im Folgejahr den sofortigen Wiederaufstieg, um in der abgelaufenen
Saison ohne Sieg wieder den Gang in
die 2. Bundesliga antreten zu müssen.
Deprimiert ist Lars Christink dennoch
bei weitem nicht. Der Trainer ist Realist genug und vielmehr stolz, dass
man vier Jahre erste Liga gespielt
habe. Zudem hat die Gesamtentwicklung des Vereins für ihn Priorität. Im
Fokus steht die Entwicklung der 2009
in den Übungsbetrieb eingegliederten
Caputs Juniors. Über 30 Mitglieder hat
die Kindergruppe inzwischen, davon
ist etwa die Hälfte nicht behindert. Der
Verein setzt auf Inklusion, der Umgang der behinderten und nichtbehinderten Nachwuchsspieler miteinander
ist selbstverständlich. Drei Mal pro
Woche wird trainiert. "Die würden
auch noch öfter trainieren, wenn sie
dürften. Wir hoffen, einige Akteure
in Zukunft in die erste Mannschaft
Lars Christink (links), Spielertrainer der Jena Caputs, ist trotz des Abstieges in die 2. Bundesliga stolz auf die
Entwicklung der Rohlstuhlbasketballer. Foto: Marco Kneise/TA
einbauen zu können", verrät Lars
Christink.
Neben der Nachwuchsarbeit setzt
der Verein auch auf die Wirkung nach
außen. Neben einer ausgedehnten Medienarbeit, vor allem in den
sozialen Netzwerken, will der Verein
weitere neue Wege gehen. "Wir wollen,
dass uns noch ein bis zwei Personen
im Verein verstärken, die Erfahrungen
im Bereich Medien und Marketing
gesammelt haben", so Lars Christink,
der von der öffentlichen Wahrnehmung aber schon angetan ist. "Viele
Leute sprechen uns auf der Straße
an, wenn sie etwas über uns in der
Zeitung gelesen haben", erzählt er.
Das war auch ein Verdienst von Thomas Henkel, der acht Jahre lang in der
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der
Caputs tätig war und seit Anfang April
2015 neuer Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Rohlstuhlbasketball-Bundesliga ist. Für ihn suchen die
Caputs derzeit noch einen Nachfolger.
Daten & Fakten
Jena Caputs:
Mitglieder:
62
1./2. Bundesliga seit:2009
Heimstätte: Werner-Seelenbinder-
Sporthalle,
Alfred-Diener-Straße 1, Jena
Zuschauer: ca. 200
Internet: www.jena-caputs.de
Größter Erfolg: Durchmarsch von der Regionalliga in die
1. Bundesliga
24 | Titelthema
Ausgabe 03-2015 | Thüringen-Sport
Thüringen-Sport | Ausgabe 03-2015
Titelthema | 25
Übersicht der Thüringer Sportvereine in der 1. und 2. Bundesliga
Obwohl Thüringen nicht zu den größten Bundesländern in
der Bundesrepublik Deutschland zählt, konnte der Freistaat immerhin auf 13 Vereine in der 1. Bundesliga und 20
Vereine in der 2. Bundesliga verweisen. Die nachfolgende
Auflistung der Ligazugehörigkeit der betreffenden Vereine
bezieht sich auf die abgelaufene Saison 2014/15. So ist es
zu erklären, dass beispielsweise die Handball-Aufsteiger
vom ThSV Eisenach noch der 2. Bundesliga zugehörig sind
und die unter anderem in die 2. Bundesliga aufgestiegenen
Ringer vom AC Germania Artern sowie die Pool-Billardspieler vom 1. PBC Gera in dieser Übersicht noch nicht
berücksichtigt wurden.
Thüringer Vereine in der 1. Bundesliga
Ringerin Maria Selmaier (rechts bei den Europaspielen in Baku) ist das bekannteste Vereinsmitglied beim KSC Motor Jena. Foto: imago
Sportart
Verein
Boxen
Nordhäuser SV
Herren
Fußball
FF USV Jena
Damen
Handball
Thüringer HC
Damen
Volleyball
VolleyStars Thüringen
Damen
Kegeln (Classic)
BSG Fiskus Erfurt
Damen
HKSV Blau-Weiß Lauterbach
Damen
SV Blau-Weiß Auma
Damen
KTV Zeulenroda
Herren
Tennis
Erfurter TC Rot-Weiß
Herren
Tischtennis
Post SV Mühlhausen
Herren
Rollstuhlbasketball
Jena Caputs
Oettinger RSB Team Thüringen
Der KSC Motor Jena – Rückzug als Schritt zum Neuaufbau
Sie haben sich die Entscheidung nicht
leicht gemacht, doch nach langen und
intensiven Diskussionen hat der KSC
Motor Jena seine Mannschaft 2014
aus der 2. Bundesliga zurückgezogen.
Ausgerechnet die Ringerhochburg
Jena war damit nach zehn Jahren aus
der Bundesliga verschwunden.
Die wirtschaftliche Konzentration
auf den Ligabetrieb mit all seinen
wirtschaftlichen Herausforderungen führte zu einer Reduzierung der
Nachwuchsarbeit, deren negative
Entwicklung den Vorstand nicht
zufriedenstellen konnte. „Wir waren
nicht mehr aktiv genug in der Nachwuchsarbeit. Das wollen wir nun
korrigieren“, erklärt Matthias Wächter,
der seit 2014 Vorsitzender ist. „Wir
wollen Übungsleiter qualifizieren, die
richtige Enthusiasten sind. Da sind wir
dran. Der Verein hatte ein Identifikationsproblem durch den Stützpunkt
und das Sportgymnasium Jena. Dort
werden die Kräfte bezahlt und bei uns
im Verein sollen sie ehrenamtlich arbeiten“, erklärt Wächter das Dilemma.
Mit der Philosophie, Struktur in den
Trainingsbetrieb zu bringen, Ferienkurse anzubieten und in Schulen
und Kindertagesstätten vorstellig zu
werden, hat der 2010 neugegründete Verein wieder mehr Nachwuchs
gewonnen. „Unser größter Erfolg ist,
dass wir immer noch da sind. Wir
hatten quasi wieder bei Null angefangen mit gerade einmal drei Sportlern,
die wir trainiert haben. Jetzt haben
wir mit 15 Kindern die Grenze der
Trainingsgruppe fast erreicht. Selbige
wollen wir demnächst trennen, um
den Nachwuchs altersspezifisch zu
trainieren“, so Wächter, der vier Jahre
lang auch für die Öffentlichkeitsarbeit
im Verein zuständig war. Die Berichterstattung hat der Verein meist selbst
übernommen. Die regionalen Medien
haben zumindest die Höhepunkte
abgesichert. Dennoch war Wächter
mit dem medialen Umfang meist
zufrieden. Einzig der Umfang der Berichterstattung von niedrigen Fußballligen im Verhältnis zur 2. Bundesliga
im Ringen hat ihn manches Mal doch
sehr verwundert.
Billard (Mehrkampf)
Herren
Thüringer Vereine in der 2. Bundesliga
Sportart
Verein
Basketball
Science City Jena
Herren
Oettinger Rockets Gotha
Herren
Handball
ThSV Eisenach
Herren
Gewichtheben
Athleten-Club Suhl
Damen/Herren
SV 90 Gräfenroda
Damen/Herren
Ringen
RSV Rotation Greiz
Herren
Kegeln (Classic)
KSV 90 Gräfinau-Angstedt
Damen
Ohrdufer KSV
Herren
KTV Zeulenroda
Herren
SV Blau-Weiß Auma
Herren
TSV Motor Gispersleben
Damen
SV 1970 Meiningen
Damen
Kegeln (Bowling)
1. JBC „Jembo Bunny´s“ Jena
Damen
Schach
Erfurter SK
Herren
SV Medizin Erfurt
Damen
Daten & Fakten
KSC Motor Jena:
Mitglieder:
ca. 130
1./2. Bundesliga seit:2004 bis 2014
Heimstätte: Sportforum,
Am Stadion 1, Jena
Wettkampfstätte: Ringerhalle
Sportgymnasium,
Wöllnitzer Straße 40, Jena
Zuschauer: ca. 200
Internet: www.jena-ringt.de
Größter Erfolg: Internationale Platzierungen von Maria Selmaier und nationale
Meisterschaftsmedaillen von Mario Koch
1. BC Neustadt/ Orla
SC Rochade Zeulenroda (ehemals TSV Zeulenroda)
Damen
Volleyball
SWE Volley Erfurt
Damen
Rollhockey
RSC Gera
Herren
Triathlon
Team „Weimarer Ingenieure“
Herren
Judo
PSV Weimar
Damen
26 | Sportplatz
Ausgabe 03-2015 | Thüringen-Sport
Thüringen-Sport | Ausgabe 03-2015
Sportplatz | 27
Thüringer Radsport – Tradition und Erfolg
stark. Wenn dann noch die körperlichen Voraussetzungen dazukommen, macht es richtig Spaß.“
Mittlerweile ist Michael Beckert überzeugt und freut
sich über die Entwicklung seiner zwei „Raketen“
Gudrun Stock und Corinna Lechner. Die beiden
Frauen, eine Bahn- die andere Straßenspezialistin,
trainieren mit dem Ziel „Olympiateilnahme“ und
auch das ist neu für den Juniorentrainer. Dorthin
möchte sie dieser natürlich nur allzu gern bringen
und das ist auch seine große Motivation. Und dann
kommen in den nächsten zwei Jahren auch wieder
starke Jugendfahrer von den Kollegen Steffen Uslar
und Andreas Wartenberg nach oben. Genug Potential für die Zukunft.
Radsportler aus Thüringen verkörpern seit Jahrzehnten nationales und internationales Spitzenniveau in ihrer Sportart. Bis heute kommen aus dem
Freistaat in den Bereichen „Straße“ sowie „Bahn-Kurzzeit“ und „Bahn-Ausdauer“ zahlreiche Olympiasieger, Welt- und Europameister. Sie alle gingen aus
der Thüringer Nachwuchsschmiede hervor. Auch die aktuelle Generation um
die Sprintolympiasiegerin Kristina Vogel oder den mehrfachen Zeitfahrweltmeister Tony Martin durchlief die verschiedenen Förderstufen des Thüringer
Radsportverbandes. Die Talente wurden dabei von verschiedenen Trainern
begleitet und betreut. Einer von ihnen ist Michael Beckert. Bei ihm trainieren
die 16- bis 18-Jährigen für die Wettbewerbe auf der Straße und im Ausdauer-
Thomas Recknagel
Bereich auf der Bahn.
Die Trainerarbeit ist für Michael Beckert mehr Berufung als Beruf.
in der DDR und studierte anschließend
drei Jahre an der DHfK-Außenstelle
(Deutsche Hochschule für Körperkultur und Sport, Anm.d.Red.) Sport.
Doch wie sollte es nach der Wende
weitergehen? Michael Beckert verband das Know-How des Radsportlers
und Trainers mit dem des Mechanikers
und machte sich als Fahrradhändler selbständig. Nebenbei trainerte
er seine Söhne Maik und Tino und
unterstützte den RSC Waltershausen/
Gotha als Betreuer im Training und
bei Wettkämpfen. Als der Thüringer
Radsportverband im Jahr 2000 einer
Stelle als Juniorentrainer ausschrieb,
zögerte der A-Lizenz-Inhaber nicht
lange und übernahm den Altersbereich, den er bis heute betreut.
Tolle Erfolgsserie
Mit seinem Schützling Tony Martin
feierte er 2003 den ersten deutschen Meistertitel bei den Junioren
(Einzelzeitfahren). Heute ist Martin
unbestritten der weltbeste Zeitfahrer
auf der Straße. Beckert gewann mit
seinen Schützlingen Marcel Kittel,
Patrick Gretsch und Philipp Klein im
Zeitraum von drei Jahren vier Juniorenweltmeistertitel. Eine bislang unerreichte Erfolgsserie.
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Auf die Plätze,
fertig, los!
Gesundheit in
besten Händen
Seit dem Jahr 2009 betreut er nun
auch Frauen und meint dazu: „Ganz
ehrlich, ich habe es mir nicht ausgesucht, musste den Frauenbereich mit
übernehmen.“ Beckert macht kein
Hehl daraus, dass er dies lieber abgelehnt hätte.
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Michael Beckert
© Bildquelle: zebra WA, S-NT0390
Begeisterte Radsportfamilie
Mit neun Jahren fing Beckert als
Steppke auf dem Rennrad an. Vater
Dieter war aktiver Radsportler bei der
ZSG Waltershausen und begeisterte
seinen Sohn für den kraftraubenden
Sport auf zwei schmalen Rädern. Dem
gelang mit 14 Jahren der Sprung zum
„Sportclub Turbine“ und auf die Sportschule in Erfurt. Hier kurbelte Beckert
zum Beispiel an der Seite vom späteren Olympiasieger Mario Kummer und
wurde mit der Erfurter Mannschaft
unter anderem DDR-Meister und
Spartakiadesieger. Nach der Schule
absolvierte er eine Ausbildung als
Mechaniker im VEB Optima Erfurt.
Verschiedene, nicht ausschließlich
sportliche Gründe trugen dazu bei,
dass Beckert 1984 die aktive Sportkarriere beendete und 1986 seinen
Wehrdienst absolvierte. Danach fand
er Anstellung im DTSB-Kreisvorstand
Gotha (Deutscher Turn- und Sportbund der DDR in Gotha, Anm.d.Red.).
Parallel zu seiner Arbeit durchlief der
Ex-Radsportler die Trainerausbildung
Der Trainer hatte Bedenken und gibt
heute vorbehaltlos zu: „Die Vorurteile waren groß.“ Doch er nahm die
Herausforderung an und wurde überrascht. „Wenn man distanziert genug
und ehrlich miteinander umgeht, ist
die Zusammenarbeit mit Frauen sehr
konstruktiv. Sie sind gut trainierbar,
unglaublich ehrgeizig und einsatzAOK-S-NT0390_AZ Sportmed. Untersuchung_182,5x130.indd 1
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28 | Sportplatz
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Thüringen-Sport | Ausgabe 03-2015
Sportplatz | 29
45 junge Wintersportler geehrt
1,3 Millionen Euro Förderung seit 1994
Im Multicar-Werk in Waltershausen ehrte die Stiftung Thüringer Sporthilfe am 8. Juni auf
einer Auszeichnungsveranstaltung 45 erfolgreiche Thüringer
Nachwuchssportler der Wintersportarten.
Foto: Karina Heßland
Vom Talent zur besten JWM-Torhüterin
10 Fragen an Handballerin Dinah Eckerle
GEBOREN:
16. Oktober 1995 in Leonberg/ Baden-Württemberg
SPORTART: Handball (Torhüterin)
VEREIN: Thüringer HC Erfurt-Bad Langensalza (seit 2009 – Wechsel mit 14 Jahren zum
Sportgymnasium Erfurt, seit 2011 im Bundesliga-Team, jüngste Spielerin in der Handball-Bundesliga)
ERFOLGE: vierfache Deutsche Meisterin 2012 – 2015, Deutsche Pokalsiegerin 2013, (national),
4. Platz Junioren-WM 2014 mit Wahl zur besten Torhüterin (international)
SPORTLICHER Nominierung für die Deutsche A-Nationalmannschaft,
TRAUM: Teilnahme an Welt- und Europameisterschaften sowie Olympischen Spielen
1 Was ist für Dich das Besondere an Deiner Sportart?
Der Kampf im Team und der gemeinsame Wille Ziele zu
erreichen, das Tempo und die Härte.
2 Wie und wann bist Du zum Sport gekommen?
Im Jahr 2004 durch eine Schulfreundin.
3 Was ist Deine typischste Charaktereigenschaft?
Spontanität.
5 Was sind Deine größten Stärken und Schwächen?
Meine Stärken sind mein Ehrgeiz und meine Durchsetzungskraft. Schwächen sind, dass ich Dinge gerne Hals
über Kopf entscheide und Kritik zu nah an mich heran lasse.
6 Was nervt Dich? Feierabendverkehr.
7 Worüber freust Du Dich besonders?
Wenn ich meine Familie besuchen kann.
8 Wohin möchtest Du unbedingt reisen?
Nach Australien und Neuseeland.
9 Mit wem würdest Du gerne einmal trainieren?
Mit Silvia Navarro, der spanischen Nationaltorhüterin.
10 Mit welchem Prominenten würdest Du gerne einen Tag
verbringen?
Mit Manuel Neuer.
Und so standen nach der Präsentation
der vielfältigen Fahrzeugmodelle und
ihrer verschiedensten Einsatzmöglichkeiten die Talente im Mittelpunkt.
Aus den Händen von Sportministerin
Dr. Birgit Klaubert, die zugleich Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung ist,
erhielten sie eine Individualförderung
in Höhe von insgesamt 27.500 Euro.
„Im Jahr 2003 wurden an gleicher
Stelle bereits die Eisschnellläuferin Stephanie Beckert, der Nordisch
Kombinierer Tino Edelmann, die
Rennrodler Andi Langenhan, Johannes Ludwig und Sascha Benecken
sowie Skispringer Andreas Wank
geehrt. Ihre erfolgreiche sportliche
Entwicklung mit internationalen
Medaillen und Titeln sollte Ansporn
und Motivation sein, dass glänzende Karrieren möglich sind.“, gab Dr.
Kuno Schmidt, 1. Vorsitzender der
Stiftung, den Nachwuchsportlern
als Hinweis mit auf den Weg. 22
Geehrte, also fast die Hälfte, nahmen
bereits an Junioren-, Jugendweltund europameisterschaften teil. Sie
gewannen elf Goldmedaillen, vier Mal
Silber und fünf Bronzemedaillen. Dazu
gingen 13 Top-Ten-Platzierungen in
die Thüringer Statistik ein. Zu den
erfolgreichsten Sportlern gehört
Marie Heinrich. Die Biathletin holte
sich 2015 den Juniorenweltmeistertitel in der Verfolgung. Gold gab es,
nach Platz zwei im Vorjahr, auch für
Skeletoni Christopher Grotheer. Das
Duo Manuel Stiebing und Florian Löff-
Aus den Händen von Sportministerin Dr. Birgit Klaubert (Mitte vordere Reihe) erhielten 45 Thüringer
Nachwuchssportler ihre Ehrung.
ler reiht sich als Juniorenwelt- und
-europameister im Rennrodeln in die
lange Ära der erfolgreichen Thüringer
Junioren im Rennrodeln ein, ebenso
wie Junioreneuropameister Sebastian
Bley. Eine weitere Goldmedaille holte
Skispringerin Pauline Heßler mit dem
deutschen Team bei der JWM. Herausragende Athletin war aber einmal
mehr Skilangläuferin Victoria Carl
mit zweimal Gold und je einmal Silber
und Bronze. Seit 1994 wurden über
3.100 Förderungen an Nachwuchssportler mit einem Volumen von über
1,3 Millionen Euro ausgereicht. Eine
Förderung, die sich mehr als lohnt.
hy
Alle Daten zur Nachwuchsförderung mit
den Namen der geehrten
Sportler unter:
www.thueringersporthilfe.de
1. Benefiz-Golfturnier der Thüringer Sporthilfe erspielt 1.500 Euro
Premiere gelungen, Fortsetzung garantiert. Zu Pfingsten veranstaltete die Stiftung Thüringer Sporthilfe auf dem Golfplatz Mühlberg ihr
erstes Benefiz-Golfturnier, anknüpfend an die Tradition der früheren
Golfturniere „Olympischer Tag“. Zum Einlochen auf dem grünen Rasen
waren aktive und ehemalige Spitzensportler sowie erfolgreiche Trainer
gemeinsam mit weiteren Golfspielern im Chapman-Vierer unterwegs.
Die Startliste umfasste prominente Namen wie Silke KraushaarPielach, Maximilian Arndt, Wolfgang Hoppe, Gerd Siegmund, Gerald
Hönig, Harald Böse und Frank Ullrich. Im Chapman-Vierer bilden zwei
Spieler eine Partei. Beide Partner schlagen an jedem Abschlag einen
Ball ab. Danach tauschen sie die Bälle und jeder Spieler schlägt den
Ball seines Partners. Den Sieg in der Bruttowertung holten sich mit Udo
Werner und Anna Schreiter vom Thüringer Golfclub. Die Netto-Wertung
A sicherte sich das Duo Dr. Markus Hering und Werner Sammüller.
Der ehemalige Skispringer Gerd Siegmund zeigte Talent und gewann
den Longest-Drive, also die Wertung des längsten Abschlags, bei den
Herren. Am Ende gab es vor allem einen ganz großen Gewinner - so
konnte sich die Nachwuchsförderung über 1.500 Euro freuen. Für die
Unterstützung bedankt sich die Thüringer Sporthilfe herzlich beim
Thüringer Golfclub „Drei Gleichen“ Mühlberg.
hy
Gerd Siegmund bei seinem Abschlag
zum „Longest-Drive“.
30 | Sportplatz
Ausgabe 03-2015 | Thüringen-Sport
Thüringen-Sport | Ausgabe 03-2015
Sportplatz | 31
Zwischen Bewährtem und dringenden Zukunftsfragen
Jubiläum für Lumpziger SV
Der Kreissportbund des Landkreises
Greiz setzt auf Kontinuität. Man könnte das an der Wiederwahl und Besetzung des Vorstandes unter Leitung
von Uwe Jahn festmachen. Oder am
alljährlichen Auftreten von Landrätin
Martina Schweinsburg, die das Engagement im Sport würdigte und vor
dem Gremium der Vereine erneut Zuwendungsbescheide über insgesamt
43.500 Euro aus Haushaltsmitteln und
der kreiseigenen Kultur- und SportStiftung entsprechend der Leistungsund Verwaltungsvereinbarung des
Kreises mit dem KSB übergab. Sie
betonte, dass auch zukünftig an Festanstellungen für die drei Sozialräume
bzw. Netzwerkstellen festgehalten
wird und resümierte die Bereitstellung von 19.450 Euro für investive
Baumaßnahmen an Sportstätten
sowie von 648.870 Euro zur Sanierung
kreiseigener Sportstätten im Jahr
2014. Auch Peter Gösel, Präsident
des Landessportbundes, berührte in
seinem Grußwort mehrfach finanzielle
und aktuell sportpolitische Fragen, die
aktuell mit der politischen Führung
des Freistaats noch zu klären sind und
verwies auf die Wahlversprechen und
Aussagen im Koalitionsvertrag.
Der Lumpziger Sportverein feierte
am 15. Juni seine Neugründung und Namensjubiläum.
Seit nunmehr 25 Jahren
tragen die rund 200 Mitglieder des kleinen Ortes
nahe Schmölln die Bezeichnung „Osterland“ in
ihrem Vereinsnamen. Die
Vereinsbezeichnung geht
auf eine Anregung des Ehrenmitglieds und Heimatforschers
Gerhard Rohland zurück, der im März
2004 verstarb. Ihm hat der Lumpziger
Sport viel zu verdanken. Für den Klub,
der 1883 als Turnverein „Gut Heil“
Großbraunshain gegründet wurde,
war es in der 132-jährigen Historie die
fünfte Änderung des Vereinsnamens.
Das nun enthaltene „Osterland“ ist
8. Kreissporttag wählte neuen Vorstand des Kreissportbundes Greiz
Sport hat bestes Preis-LeistungsVerhältnis
Der langjährige Vorsitzende des KSB
Greiz, Uwe Jahn, inzwischen sogar der
Dienstälteste Thüringens in so einem
Amt, in das er mit 26 Jahren gewählt
wurde, hob die Bedeutung des Sports
und die damit verbundene notwendige
Förderung hervor: „Jeder Euro, der in
den Sport fließt, ist keine Subvention,
sondern eine Investition in die Zukunft
unserer Gesellschaft.“ So weise der
Sport „das beste Preis-LeistungsVerhältnis auf, wenn es um die Verwirklichung von Zielen wie Integration,
Der Kreissportbund Greiz hat in Uwe Jahn (links) den dienstältesten Vorsitzenden in diesem Amt in
ganz Thüringen. Foto: KSB Greiz
Inklusion, Entwicklung der Leistungsgesellschaft oder um die sympathische, überregionale Repräsentanz
unseres Landkreises geht.“
In den 187 Sportvereinen im KSB Greiz
sind 16.502 Mitglieder organisiert, darunter 6.500 Kinder und Jugendliche.
Im Altersbereich sieben bis 14 Jahren
ist jedes zweite Kind des Landkreises
Mitglied.
Netzwerke statt Mitglieder-Defizite
Die Analyse der Zahlen zeigte aber
auch Defizite. „Schon jetzt sei ersichtlich, dass man Sportangebote noch
stärker an Frauen und Mädchen, aber
auch an ganzen Familien ausrichten
müsse. Zur Integration von Mitgliedern mit sogenanntem Migrationshintergrund, also auch Aussiedlern
und Flüchtlingen, geht es noch um
Fragen des Versicherungsrechts“,
so Jahn. Auch Birgitt Funke warb als
Vorstandsmitglied für Frauen im Sport
für ein kreisliches Netzwerk für Frauen
und Gleichstellung im Sport, um die
Zahl der Mitglieder zu erhöhen. Zudem
mahnte Uwe Jahn, „in der gezielten
und effizienten Talentförderung an
einem Scheideweg zu stehen“.
Sportgymnasien, Landesleistungs-
zentren und Stützpunkte müssten
auf höherem Niveau vernetzt werden.
Ehrenamtliche Trainertätigkeit in den
regionalen bzw. kreislichen Talentförder- und Sichtungsbereichen allein
wäre hier nicht ausreichend. Und
so diskutierten die Delegierten zum
Kreissporttag in Weida über bewährte
Inhalte und dringende Aufagben für
eine gesicherte Zukunft des Sports im
Landkreis. Eine gute Mischung.
Thomas Triemner
So wählte der
8. Kreissporttag den
KSB-Vorstand:
Vorsitzender: Uwe Jahn
Stellver. Vorsitzender: Frank Emrich
Schatzmeisterin: Martina Munzert
Vors. Kreissportjugend: Jan Koschinsky
Frauen im Sport: Birgitt Funke
Sport und Kommune: Peter Höfer
Sportstätten und Umwelt: Marlis Jakat
Breiten- und Behindertensport:
Wieland Ressel
Kinder- und Jugendsport: Wolfgang Bunge
Aus- und Weiterbildung: Mike Stieber
Förderung Ehrenamt: Christian Tischner
Öffentlichkeitsarbeit und Vereinswesen:
Ines Wartenberg
Ehrenmitglied, Beauftragter Internationale
Sportbeziehungen/Seniorensport:
Werner Saller
SV „Osterland“ vor 25 Jahren gegründet
die ursprüngliche Bezeichnung für
das Land östlich der Saale,
der alten Grenze Thüringens
bis nach Chemnitz. Im
Sprachgebrauch hat sich
der Name Osterland für
das Land um Altenburg
erhalten. Selbstverständlich wurde die Namensänderung auch im neuen
Vereinslogo festgehalten.
Die Idee dazu stammt vom
damaligen Vorsitzenden und heutigen
Pressewart Reinhard Etzold, der
das neue Logo gemeinsam mit dem
Grafiker-Ehepaar Hans und Luise
Neupert aus Schmölln entwarf. Es
sollte das Oval des Sportplatzes in
Lumpzig und die aufgehende Sonne
im Osten darstellen. Später wurde
Medienpreis 2015
Der Landessportbund kürt 2015 zum zehnten Mal mit seinem Medienpreis die besten
öffentlichkeitswirksamen Ideen und Werke
des Thüringer Sports. Dabei gibt es in den
Kategorien Sport im Netz (beste Vereinsund Verbandshomepage) sowie Sport und
Geschichte (Beste Jubiläumszeitschrift)
attraktive Geldprämien zu gewinnen.
Anmeldungen bis 15. Juli unter:
www.thueringen-sport.de (Aktuelles/
Wettbewerbe).
noch das Gründungsjahr des Vereins
eingearbeitet. In diesem Jahr hat sich
der SV „Osterland“ Lumpzig mit seiner
aufwendigen Vereinschronik für den
Medienpreis des Landessportbundes
in der Kategorie „Beste Jubiläumszeitschrift“ beworben.
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Köstritzer – verlässlicher Partner im Thüringer Sport
Seit mehr als 20 Jahren ist Köstritzer
Sponsor des Thüringer Sports und des
Landessportbundes. Ein Engagement
für das die Brauerei den offiziellen Titel
„Förderer des Thüringer Sports seit
1993“ trägt. Mit zahlreichen Maßnahmen für Verbände, Vereine und Veranstaltungen unterstützt die Köstritzer
Schwarzbierbrauerei ein breit gefächertes Sportangebot. Ohne wirtschaftliche
Unterstützung wäre eine entsprechende
Vielfalt an Sportereignissen im Freistaat
kaum gewährleistet. Kontinuität und
Verlässlichkeit spielen bei den Sponsoring-Partnerschaften eine herausragende Rolle. Köstritzer unterstreicht damit
die besondere und enge Partnerschaft
mit dem Thüringer Sport. Die Köstritzer
Schwarzbierbrauerei gibt sich ganzjährig
sportlich. Auch in der weißen Jahreszeit
trifft Köstritzer mit seinem Sportenga-
gement ins Schwarze. Mit ihrer Unterstützung trägt die Brauerei dazu bei, dass
die Verbände und Ver-eine Wintersportveranstaltungen im Thüringer Wald und
in Oberhof mit Nordischer Kombination,
Skisprung und WM im Bob, Skeleton und
Rennrodeln durchführen können.
Mit großem Engagement unterstützt
Köstritzer eine Vielzahl von Sportaktivitäten in Thüringen. Auch hier geht die
Unterstützung von Breiten- und Spitzensport Hand in Hand. Als beispielhaft für
kontinuierliches Engagement kann die
Förderung des GutsMuths-Rennsteiglaufs
stehen. Dass langjährige Kooperationen
für die Köstritzer Schwarzbierbrauerei
selbstverständlich sind und sich für
beide Partner auszahlen, zeigen die
Sponsoringengagements beim Thüringer
HC und dem ThSV Eisenach. Hiermit leistet Köstritzer einen Beitrag dafür, dass
Spitzen-Handball in Thüringen erlebbar
ist.
Auch die Lieblingssportart der Deutschen - der Fußball - wird berücksichtigt. Köstritzer engagiert sich beim Thüringer Fußball-Verband und bei Vereinen,
u.a. beim FC Carl Zeiss Jena. Seit mehr
als fünf Jahren trägt die höchste Spielklasse der Männer auf Landesebene den
Namen „Köstritzer Liga - Thüringen“ und
der Landespokal wird im Rahmen des
Köstritzer Pokal Thüringen ausgespielt.
Seit 2005 arbeiten der Thüringer Fußball-Verband und Köstritzer erfolgreich
zusammen. Diese Unterstützung kommt
mehr als 400 Vereinen zu Gute.
32 | Sportplatz
Ausgabe 03-2015 | Thüringen-Sport
Interessen des Sports erfolgreich umgesetzt
KSB Bad Salzungen zieht eine positive Bilanz
Sehr gut besucht war der 9. Ordentliche Kreissporttag des KSB Bad
Salzungen im Saal der Bundeswehr.
In Anwesenheit des Präsidenten des
Landessportbundes, Peter Gösel,
nahmen 102 Delegierten aus den
Vereinen und regionalen Sportfachverbänden teil. Gösel bedankte sich für
die geleistete Arbeit der vergangenen
Jahre. Er stimmte die Anwesenden auf
zukünftige Anforderungen des selbstverwalteten Sports ein und forderte
vom Freistaat Thüringen eine verlässliche Sportförderung. Im Bericht des
Vorstandes ließ der Vorsitzende Gerd
Darr die letzten 25 Jahre KSB Bad Salzungen Revue passieren. Im Jahr 1990
waren 86 Vereine mit 8.760 Mitgliedern
organisiert. Heute sind es 123 Vereine
mit 11.065 Mitgliedern, was einem
Organisationsgrad von 15,3 Prozent
zur Bevölkerung entspricht.
Der Kreissportbund ist als Ansprechpartner für die Sportvereine und die jeweiligen Fachverbände gut aufgestellt.
In den vergangenen drei Jahren haben
zahlreiche Gespräche und Kontakte
Der KSB Bad Salzungen mit Marga Leifer, Monika
Hirschberg, Elvira Fischer (vordere Reihe von
links), Katja Mühlbauer, Gerd Darr, Jörg Martin
(Kassenprüfer), Ortwin Schmeling, Ike Darr,
Torsten Raffler, Dominik Vogt und Rudolf Emmelmann (Kassenprüfer/hintere Reihe von links).
Foto: KSB
mit Politik und Verwaltung sowohl im
Landkreis und den Kommunen dazu
geführt, dass der KSB die Interessen des Sports erfolgreich umsetzen
konnte. Die Sportförderrichtlinie des
Wartburgkreises ist auch zukünftig
finanziell untersetzt und alle kreiseigenen Sportstätten können von den
Vereinen unentgeltlich genutzt werden.
Zahl der lizenzierten Übungsleiter
stagniert weiterhin
Im Bereich der Lehrarbeit bei der
Aus- und Fortbildung von Übungslei-
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KREATIV.
Sportplatz | 33
Alois Bühls bleibt weitere drei Jahre
Chef des Kreissportbundes Ilm-Kreis
tern wurden in den letzten drei Jahren
umfangreiche Aktivitäten umgesetzt.
Seit 2013 ist der Kreissportbund
verantwortlich im Regionalverbund
Südthüringen. Trotz dieser Aktivitäten
gelingt es nicht, das Vorhandensein
von lizenzierten Übungsleitern entscheidend zu steigern. Hier stagniert
der Wert bei 285 bis 295 Übungsleitern
in den Vereinen mit gültiger Lizenz.
Mit der Organisation und Durchführung
von Frauensporttagen, Seniorensporttagen, Fußballturniere und Spielfeste
für Kinder aus Förderzentren sowie
der Mitgestaltung des Familien- und
Gesundheitstages des Wartburgkreises unterstreicht der Kreissportbund
die Vielfältigkeit seiner Veranstaltungen. Besondere Höhepunkte dabei
waren die durchgeführten Sport- und
Pressebälle, die gemeinsam mit der
Südthüringer Zeitung und dem Freien
Wort organisiert werden. Somit war der
KSB in der Lage, im Berichtszeitraum
insgesamt 28.300 Euro aus den Gewinnen der Sport- und Pressebälle an die
Nachwuchsabteilungen auszureichen.
Zum Abschluss wurden die langjährigen stellvertretenden KSB-Vorsitzenden Peter Brenn und Hartmut Kliem
feierlich geehrt und verabschiedet.
Der Vorstand des
KSB Bad Salzungen
im Überblick:
Wir denken
Thüringen-Sport | Ausgabe 03-2015
Vorsitzender: Gerd Darr
Stellver. Vorsitzende: Elvira Fischer, Ike Darr
Schatzmeister: Torsten Raffler
Frauenwart: Monika Hirschberg
Pressewart: Marga Leifer
Breitensport: Ortwin Schmeling
Gesundheitssport: Katja Mühlbauer
Vorsitzender Kreissportjugend:
Dominik Vogt
www.kreissportbund-basa.de
Der Vorstand des
KSB Ilm-kreis im
Überblick:
Vorstand: Alois Bühls
Stellver. Vorsitzender: Dieter Rudolph
Schatzmeisterin: Bettina Lopens
Beisitzer: Ernst Kühn, Monika Harder,
Manfred Püschel, Wolfgang Johren,
Bärbel Mensch, Gerhard Mussmacher
Kassenprüfer: Margit Töpper,
Dieter Herbert
Der Vorstand des Kreissportbundes: Alois Bühls, Dieter Rudolph, Bettina Lopens, Daniela Welters,
Ernst Kühn,, Monika Harder, Manfred Püschel, Bärbel Mensch, Gerhard Mussmacher, Margit Töpper
und Dieter Herbert. Nicht abgebildet: Wolfgang Johren. Foto: Christoph Vogel
Der Kreissportbund Ilm-Kreis setzt
auf personelle Konstanz in seinem
Vorstand. Nur eine Veränderung gab
es in der neuen Kassenprüferin Margit
Töpper bei der Mitgliederversammlung in Arnstadt. Auch der Chef bleibt
derselbe. Mit großer Begeisterung und
dem nötigen Biss nimmt Alois Bühls
eine weitere dreijährige Amtszeit als
Vorsitzender des Kreissportbundes
in Angriff. „Im Sport muss es weitergehen und es wird nicht leichter. Ich
kämpfe mit darum, dass Kinder und
Jugendliche in die Vereine kommen“,
so Bühls.
Das Fazit der letzten Amtszeit fiel
im Großen und Ganzen positiv aus.
So liegt der Ilm-Kreis bei Menschen,
die organisiert Sport treiben – im
Verhältnis zur Bevölkerungszahl –
mit 17,9 Prozent an fünfter Stelle
aller Stadt- und Kreissportbünde in
Thüringen. Bühls ist auch stolz darauf,
dass der Ilm-Kreis mit flächendeckenden Sportangeboten für Interessierte
aufwarten kann.
Ein Schwerpunkt der Bemühungen
des KSB soll auch weiterhin der Nach-
wuchsarbeit, unter anderem mit der
Durchführung der Kreisjugendspiele,
gelten. Waren es im vergangenen Jahr
2.147 Kinder und Jugendliche, so
sollen 2015 etwa 2.500 Nachwuchsathleten in 24 Sportarten die Kräfte
messen. Große Reserven gibt es laut
Alois Bühls bei den Kreisjugendspielen
im Fußball, „hier gibt es die meisten
Mitglieder, aber echte Kreisjugendspiele gab es nicht. Das ist traurig“.
Gute und kooperative Zusammenarbeit
Ein weiterer Schwerpunkt beinhaltet
die Ausbildung von Übungsleitern und
Trainern, der im vergangenen Jahr
mit zwei erfolgreich abgeschlossenen
Lehrgängen Rechnung getragen wurde. Hierzu lobte Peter Gösel, Präsident
des Landessportbundes, die gute und
kooperative Zusammenarbeit des
Kreis- mit dem Landessportbund. Er
zeigte im Allgemeinen den Trend auf,
dass die Motive für Sport zunehmend
Gesundheit, Fitness und Wohlergehen
sind und es immer mehr individuell
Sporttreibende gäbe, die keinem Verein angehören.
www.ksb-ilm-kreis.de
Gut aufgestellt präsentierte sich zur
Mitgliederversammlung die Sportjugend des Ilm-Kreises mit der erst
kürzlich neu ins Amt gewählten Vorsitzenden Daniela Welters. Die Sportjugend verstehe sich in erster Linie als
Berater und Dienstleister der Vereine.
Derzeit gibt es im Kreis 191 Vereine, in
denen über 7.100 Kinder und Jugendliche, bis zu einem Alter von 26 Jahren
gemeldet sind. Zu den Erfolgen des
vergangenen Jahres zählen hier die
Durchführung von Sport- und Spielfesten für Kindergärten in Ilmenau
und Arnstadt, die etwa 500 Teilnehmer
verzeichnen konnten.
Ebenfalls positiv bewertet wurden
die Leistungen der Sportler, die es
letztlich dank akribischer Arbeit und
ehrenamtlichen Engagements in den
Vereinen, international an die Spitze
geschafft haben, mit Edelmetall von
Europa- und Weltmeisterschaften sowie Olympischen Spielen heimgekehrt
sind.
Christoph Vogel
34 | Sportplatz
Ausgabe 03-2015 | Thüringen-Sport
Neugestaltung im Volleyball-Verband trägt Früchte
Neues Präsidium wurde nach einem Jahr wiedergewählt
8.390 Volleyballer aus 219 Vereinen
sind derzeit im Thüringer VolleyballVerband (TVV) organisiert. Beim
ordentlichen Verbandstag am 6. Juni
zog der TVV Bilanz. Der Präsident
des Landessportbundes, Peter Gösel,
sprach dem amtierenden Präsidium Lob
für die aufopferungsvolle Arbeit im vergangenen Jahr aus. Auf dem ordentlichen Verbandstag am 24. Mai 2014 war
das amtierende Präsidium geschlossen zurückgetreten und es mussten
Neuwahlen her. Christian Stückrad
(Präsident), Jörg Orzelski, Bertram
Tittel und Sven Kühnel übernahmen die
Amtsgeschäfte und stellten fest, dass
sich der Verband in einer angespannten finanziellen Situation befand. Das
Präsidium konnte nach VerhandlunAnzeige
gen mit dem Landessportbund, dem
Deutschen Volleyball-Verband und den
Kreditoren des Verbandes die Liquidität
aufrechterhalten. Die beschlossenen
Beitragserhöhungen durch die Mitglieder sicherten die Zahlungsfähigkeit für
2014 und die Folgejahre.
Arbeit in den Ausschüssen wurde verbessert
Die Berichte der Präsidiumsmitglieder
erläuterten die wesentlichen Veränderungen zur Neugestaltung des Verbandes. So wurde der Spielbetrieb in Thüringen verändert. Auch die Jugendarbeit
und die Arbeit in den Ausschüssen
wurden verbessert. Der Leitungsausschuss nahm seine Arbeit wieder auf.
Zudem wurde die Zusammenarbeit mit
den Kreisverbänden verstärkt. Im Fokus
stand auch die Stabilisierung der finanziellen Situation. Es konnten Sponsoren
gewonnen werden, die die Arbeit des
Verbandes unterstützen wollen.
Anschließend diskutierten die Delegierten über die zahlreichen Beschlussvorlagen. Notwendig waren die Satzungsänderung und eine Überarbeitung der
Ordnungen. Danach wurden Christian
Stückrad als Präsident und in Jörg Orzelski, Bertram Tittel, Sven Kühnel und
Torsten Barth vier von fünf möglichen
Vizepräsidenten für vier Jahre von den
Mitgliedern ins Amt gewählt. Weiterhin
wies das Gründungs- und Ehrenmitglied
Klemens Müller darauf hin, dass der
TVV in diesem Jahr sein 25-jähriges
Jubiläum begeht.
Thüringen-Sport | Ausgabe 03-2015
Sportplatz | 35
Neue Projekte als Erfolgsfaktor
SSB Weimar holt in Mitgliederstatistik stark auf
In den Räumen der Sparkasse Mittelthüringen in Weimar veranstaltete der Stadtsportbund Weimar (SSB) seinen diesjährigen Stadtsporttag. Im Mittelpunkt stand neben den Rechenschaftsberichten
die Neuwahl des Vorstandes. Zu Gast war auch Bürgermeister Peter
Kleine, der gemeinsam mit weiteren Vertretern aus Stadtverwaltung und Politik die Berichte verfolgte.
Auf die Höhepunkte der vergangenen
drei Jahre blickte der Vorsitzende Prof.
Stefan Hügel zurück. Er würdigte die
Arbeit der Sportvereine, deren Verdienst es ist, dass die Zahl der Mitglieder die Marke von 10.000 überschritten
hat und damit in der Thüringer Statistik
im Durchschnitt liegt. Vor zehn Jahren
belegte Weimar noch abgeschlagen
den vorletzten Platz bei den Kreis- und
Stadtsportbünden.
Als Schwerpunkte seiner dreijährige Wahlperiode nannte Hügel die
Mitgliedergewinnung, die Aus- und
Fortbildung von Trainern und Übungsleitern, vereinsübergreifende Sportveranstaltungen und die Etablierung
neuer Projekte. Dazu zählt das Projekt
„Fitte Kinder=Gesunde Kinder“, das
im Bereich der Gesundheitsprävention
angesiedelt ist und das Projekt „Sportmobil on Tour“.
Herausforderung Ehrenamt
Zugleich freut sich der SSB Weimar auf
neue Herausforderungen und stellt sich
Der Vorstand des
SSB Weimar im
Überblick:
Vorsitzender: Prof. Dr. Stefan Hügel
Stellver. Vorsitzende: Bert Krenzer,
Hans-Joachim Fein
Schatzmeister: Thorsten Betz
Beisitzer: Volkmar Lübeck,
Janine Vettermann, Dr. Uwe Türk-Noack
Vors. der SSB-Sportjugend:
Stefan Engelhardt
www.ssb-weimar.de
Die GutsMuths-Ehrenplakette des LSB in Bronze
erhielten Andreas Zündel (DLRG Weimar), Rosemarie Segbrecht (Weimarer SV) und Gerd
Beltzner (KC Handwerk). Foto: SSB
aktiv Themen wie der Bindung und Gewinnung von neuen Mitgliedern sowie
von ehrenamtlichen Funktionsträgern
und Übungsleitern. Diese zwei Punkte
werden für die Sportvereine zukünftig
von noch größerer Bedeutung sein,
um weiterhin erfolgreich aufgestellt
zu sein. Bei der Umsetzung können die
regionalen Vereine auf den SSB setzen.
>> Unsere Vereine können sich bei der
Umsetzung ihrer ehrenamtlichen Arbeit
im Verein der vollen Unterstützung
durch die Geschäftsstelle und dem
Vorstand des SSB sicher sein.<<
Prof. Dr. Stefan Hügel
Nach den Diskussionen zu den Berichten des Vorstandes, dem Jahresabschluss und dem Haushalt für das Jahr
2014 wurde der Vorstand durch den
Stadtsporttag ohne Gegenstimmen
entlastet.
ssb weimar
Zwei Deutsche Meistertitel
für Thüringen
Auf den Thüringer Kegelbahnen in
Saalfeld und Kamsdorf trafen sich
die besten Gehörlosen-Kegler zum
17. Bundesländer-Vergleichskampf.
Für den Gehörlosen-Sportverband
Thüringen als freiwillige Vereinigung
der Sportvereine mit hörgeschädigten Mitgliedern des Freistaates Thüringen machte sich der
Heimvorteil bezahlt. Überraschend
wurden sowohl die Frauen (mit
1.970 Kegeln) als auch die Senioren
Deutscher Meister. Besonders die
Thüringer Auswahlspielerin Kerstin
Müller aus Saalfeld stach mit 561
Kegeln hervor und spielte Bahnrekord. Den zweiten Platz belegte
Baden-Württemberg mit 1.875
Holz, auf dem dritten Platz landete
Sachsen mit 1.854 Kegeln.
Bei den Senioren gewann Thüringen
(1.968) mit elf Holz Vorsprung
vor Bayern (1.957) und BadenWürttemberg (1.867) und stellte
in Jens-Uwe Säuberlich mit 507
Kegeln auch den besten Spieler.
Bei den Männern siegte Bayern mit
3.140 Holz vor Baden-Württemberg
(3.116) und Sachsen (3.019).
Thüringen kam auf 3.000 Kegel,
somit fehlten lediglich 19 Kegel für
Bronze.
Sondershäuser kämpfen gegen Turnhallenschließung
Mehrere Sondershäuser Sportvereine kämpfen derzeit gegen eine drohende Turnhallenschließung. Laut
des Entwurfs zur Haushaltskonsolidierung will die Stadt die Turnhalle
im Borntal ab 2018 zumachen, um
jährliche Betriebskosten in Höhe
von 20.000 Euro einzusparen. Der
LSB und der Turnverband haben ihr
Entsetzen ausgedrückt und Unterstützung zugesagt. Ein erster Erfolg
ist, dass sich die Politik intensiv um
Lösungen bemühen möchte.
36 | Sportjugend
Ausgabe 03-2015 | Thüringen-Sport
Glossar „Jugendarbeit im Sport“ erschienen
- auch als Wörterbuch in „Leichter Sprache“
Druckfrisch – die Thüringer Sportjugend (THSJ) hat im Juni die kostenfreie
Wendebroschüre „Jugendarbeit im Sport“ veröffentlicht. In dem Glossar sind
Begriffe aus der Jugendhilfe und der Jugendarbeit im Sport mit jeweils kurzen
Erklärungen aufgelistet. Erläutert werden Begriffe, welche ehrenamtlich Tätigen
öfter begegnen, die ihnen aber – je nach Vorerfahrung – vielleicht nicht immer
geläufig sind. Das Wörterbuch ist in einer zusätzlichen Fassung in der sogenannten „Leichten Sprache“ erschienen. Dabei handelt es sich um eine Ausdrucksweise, die auf besonders leichte Verständlichkeit abzielt. Mit dieser erstmaligen Veröffentlichung folgt die THSJ dem Motto ihrer Jahrestagung 2014
„Hochinklusiv – Mittendrin statt außen vor“ und kommt dem Ziel einer inklusiven
Jugendverbandsarbeit immer näher, um junge Menschen mit Benachteiligungen
ansprechen oder sie bei ihrer Arbeit unterstützen zu können. Vor allem deren
Ansprache und Barrierefreiheit ist entscheidend; der Informations- und Unterstützerbedarf von Menschen, die sich im Ehrenamt engagieren unterscheiden
sich dagegen nicht grundsätzlich. So soll das Glossar Interessenten informieren
– mit oder ohne geistige Beeinträchtigung.
Thüringen-Sport | Ausgabe 03-2015
Freiwilligendienste im Sport bis 2020 gesichert
Jetzt als Einsatzstelle anerkennen lassen
Zu beziehen ist das
Glossar unter:
Endlich herrscht Gewissheit und damit Planungssicherheit. Die sogenannten Freiwilligendienste des Thüringen-Jahres werden bis zum Jahr 2020 durch den Europäischen Sozialfonds gefördert. Damit kann auch die Thüringer Sportjugend (THSJ), seit 2003 anerkannter
Träger des Freiwilligen Sozialen Jahres im Sport (FSJ), erneut die vom Land vorgegebenen
26 Stellen besetzen. Und so Vereine und Verbände in ihrer Tätigkeit unterstützen.
Thüringer Sportjugend
Jeanette Schilling
Tel. 0361 34054 43
E-Mail: j.schilling@thuer-sportjugend.de
tungsübernahme erst lernen sollen. Die Anleiter sollten
im Idealfall über eine pädagogische Ausbildung verfügen,
mindestens jedoch eine gültige C-Lizenz im Bereich Breitensport oder in einer bestimmten Sportart besitzen.
Auch beim Freizeit- und Medienevent "KinderKult" im April in Erfurt halfen
FSJ'ler mit.
Vom Rennsteigfieber gepackt…
Jugendlager begeisterte kulturinteressierte und sprachgewandte
Rennsteigläufer
Wenn der GutsMutsh-Rennsteiglauf alljährlich im Mai über 15.000 Läufer aus aller Welt
und jeder Altersstufe nach Thüringen lockt, dann darf das Jugendlager zum Juniorcross
nicht fehlen. Schon zum 15. Mal organisierte die THSJ in diesem Jahr das Event und begeisterte die Teilnehmer aus Polen, Tschechien, Ungarn und vom TSV 1860 Römhild als
Thüringer Vereinsvertreter mit einem abwechslungsreichen Programm.
Seit der ersten Stunde ist Viktor Hites
mit seinen Orientierungsläufern dabei.
Mit diesem Einsatz steht der Ungar
beispielhaft für einen Ehrenamtlichen,
der sich über Jahre hinweg auch unter
schwierigen organisatorischen und
finanziellen Rahmenbedingungen für
junge Sportler einsetzt, um diese zu
fördern und internationale Kontakte
aufzubauen. Ein kleineres Jubiläum
feierten die Römhilder Maja Göhring
und Maurice Gottwald gemeinsam mit
Andor Lakatos aus Ungarn – alle drei
Läufer überquerten 2015 zum fünften
Mal die Ziellinie beim RennsteiglaufJuniorcross. Doch wer denkt, dass
nach 15 Jahren Routine oder Langeweile im Jugendlager herrscht, liegt
falsch. Zusätzlich zum sportlichen
Part überzeugte das kulturelle Programm mit Besuchen von Weimar, der
Heidecksburg in Rudolstadt und einer
Flugshow auf dem Adler- und Falkenhof in Kranichfeld. Zudem gab es für
die elf- bis 16-jährigen Teilnehmer
so manche Gelegenheit, um Kontakte
zu knüpfen. Der Englischunterricht
aus der Schule und eine Portion Mut
Sportjugend | 37
erwiesen sich hierfür als sehr nützlich. Schnell waren die wichtigsten
Vokabeln ausgetauscht. Fehlten doch
einmal die Worte, kamen Hände und
Füße zum Einsatz. So auch beim
gemeinsamen Fußball- und Tischtennisspielen. Genau diese Mischung
aus Kultur, Sport und Freiräumen zur
individuellen Gestaltung machte die
15. Auflage zu einem unvergesslichen
Wochenende im Rahmenprogramm
des Rennsteiglaufs 2015.
Sarah Möckel
Zuvor stand die geforderte Novellierung der Konzeption an.
Diese sollte verstärkt die aktuelle Situation junger Menschen bei der Findung ihres Lebensweges bzw. der Orientierung auf einen Beruf berücksichtigen. Demnach steht das
FSJ offen für alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen
mit Wohnsitz in Thüringen, die die Vollzeitschulpflicht abgeschlossen haben, unabhängig von Geschlecht, sozialer und
kultureller Herkunft und Bildungshintergrund. Entscheidend
ist die Motivation, sich freiwillig für das Gemeinwohl engagieren zu wollen und am begleitenden Bildungsprogramm
teilzunehmen. Die einzige Einschränkung laut Förderrichtlinien ist, dass keine Jugendliche mit beruflichem Abschluss
aufgenommen werden können.
Kriterien für eine Einsatzstelle
Sportvereine, Sportfachverbände oder Kreis- und Stadtsportbünde, die Interesse haben, als Einsatzstelle FSJ´ler
zu betreuen, erhalten Unterstützung durch die THSJ - von
der Anerkennung, die Ausschreibung von Stellen, die Vertragsgestaltung bis hin zur Betreuung und Beratung in allen
Fragen des Freiwilligendienstes. Über die Gestaltung der
inhaltlichen Arbeit und den zeitlichen Einsatz entscheidet
die Einsatzstelle. Wichtige Voraussetzung ist die ständige
und persönliche Betreuung, um die Jugendlichen in ihrer
Entwicklung optimal zu fördern. Die Betreuer tragen die
Gesamtverantwortung, da Freiwillige keine angestellten
Vereinsmitarbeiter sind, sondern helfen und Verantwor-
Vorteile für Freiwillige, Vereine und Verbände
Freiwilligendienste bieten eine ideale Grundlage für Selbstwirksamkeitserfahrungen, da sie einen Rahmen bieten, in
dem Jugendliche die Folgen ihres Handelns direkt erleben
können. So erfahren die Freiwilligen unter anderem, dass
sie für Jüngere bedeutsam sind, dass sich etwa die Vorbereitungsarbeit für Übungsleiterstunden und besondere
Aktivitäten auszahlt, dass ihr Einsatz für den Verein mit
Dankbarkeit belohnt wird. Von dieser Tätigkeit profitieren
somit alle beteiligten Partner - Einsatzstelle, FSJ´ler und
nicht zuletzt die Mitglieder des organisierten Sports.
Offene Stellen für BFD
und FSJ - jetzt bewerben!
Am 1. September 2015 beginnt der neue Zyklus für ein Freiwilliges
Soziales Jahr (FSJ) und für den Bundesfreiwilligendienst (BFD). Gesucht werden nicht nur Jugendliche, sondern im BFD auch Erwachsene über 26 Jahre. Im Vordergrund stehen hier sportartspezifische
Tätigkeiten, wie die Unterstützung des Kinder- und Jugendsports,
Trainings- und Wettkampfbetriebs sowie projektbezogene Maßnahmen bis hin zur Organisation von Vereinsfesten oder Ferienlagern,
handwerkliche Aufgaben und Verwaltungsarbeiten. Während die
Jugendlichen eine 40-Stundenwoche absolvieren, können „Ältere“,
also auch Rentner, im BFD zwischen 20,5 und 30 Wochenstunden
wählen. Alle Teilnehmer sind sozial- und unfallversichert, sie erhalten
Taschengeld, Urlaub und gesetzlich vorgeschriebene Bildungstage. Dabei geht es sowohl um bewegungsspezifische, vereins- und
verbandsbezogene Inhalte, als auch um globale Themen, Erlebnispädagogik oder 1. Hilfe. Die gesamte Bildungsarbeit wird durch die THSJ
organisiert - für die Jugendlichen in fünf Seminaren über jeweils fünf
Tage und für die „Älteren“ in vier Seminaren mit je drei Tagen.
Übersicht freier Stellen,
weitere Infos, Ansprechpartner und Bewerbungsformulare unter:
www.thueringer-sportjugend.de (Aktuelles)
38 | Strategie und Taktik
Ausgabe 03-2015 | Thüringen-Sport
Original
Gewinnspiel - Original oder Fälschung
Thüringen-Sport | Ausgabe 03-2015
Strategie und Taktik | 39
Aktuelle Bildungsangebote - Landessportbund Thüringen
Beim Tag der offenen Tür am 13. Juni im
Thüringer Landtag präsentierte sich auch
der Landessportbund. Im rund eineinhalbstündigen Sportprogramm begeisterte unter
anderem die Cheerleading-Abteilung des
SSV Erfurt Nord die Massen. Doch was ist im
Bild unten falsch? Sechs Fehler sind eingebaut. Finden Sie diese? Dann deutlich kennzeichnen und die Lösung (Originalseite oder
Kopie) einsenden. Bei mehr als drei richtigen
Einsendungen entscheidet das Los.
Einsendeschluss: 5. August 2015
Ausbildung Übungsleiter C Breitensport
Teil 1
04. - 06.09.2015
Teil 2
11. - 13.09.2015
Teil 3
16. - 18.10.2015
Teil 4
06. - 08.11.2015
Teil 5
20. - 22.11.2015
Prüfung
05.12.2015
Bad Blankenburg
90 Lehreinheiten
Bad Blankenburg
30 Lehreinheiten
Ausbildung Übungsleiter B Grundkurs „Sport in der Prävention“
Teil 1
04. - 06.09.2015
Teil 2
11. - 13.09.2015
Ihr Gewinn!
Das Maskottchen
"Muskelkater" wird unter
allen Einsendern dreimal
verlost.
Fälschung
Das 20 cm große
Plüschtier zum Knuddeln
und Liebhaben, gibt es
auch im Verkauf zum
Preis von 9,95 Euro.
Gewinnspieladresse:
LSB Thüringen
Kennwort: Thüringen-Sport
Werner-Seelenbinder-Straße 1
99096 Erfurt
E-Mail: a.krospe@lsb-thueringen.de
STELLENAUSSCHREIBUNG
Zum 1. Januar 2016 schreibt der Saale-Orla-Kreissportbund e.V. mit Sitz in
Pößneck eine unbefristete Stelle in Vollzeit (40h) aus als
Vereinsberater/-in.
Aufgabenprofil:
∆ Ansprechpartner für alle beim Saale-Orla-Kreissportbund und dem
Landessportbund Thüringen organisierten Vereine und kreislichen Fachverbandsorganisationen in vereinsrechtlichen und organisatorischen Fragen
∆ Entwicklung des Breitensports, insbesondere im Kinder- und Jugendsport
∆ Leitung der Geschäftsstelle
∆ Organisation der Funktionsfähigkeit des ehrenamtlichen Präsidiums
∆ Unterstützung der inhaltlichen Ausrichtung der Sportarbeit im Landkreis
Anforderungen:
∆ Hoch- oder Fachschulabschluss im Bereich der Sportwissenschaften
oder des Sportmanagements, ein berufsorientierter oder pädagogischer
Abschluss, oder der qualifizierte Nachweis berufspraktischer Erfahrungen in
einer vergleichbaren Tätigkeit
∆ gute EDV-Kenntnisse, sicher im Umgang mit Office-Programmen
∆ Führerschein Klasse B (PKW)
∆ hohes Maß an Organisationsfähigkeit und Selbständigkeit
∆ sicherer Umgang mit Vertretern der Vorstände von Vereinen, Behörden und
Unternehmen
∆ Bereitschaft zu flexibler Arbeitszeitgestaltung und notwendigen Wochenendeinsätzen
∆ Motivation, Durchsetzungsvermögen, Belastbarkeit sowie sicheres Auftreten
Die Gehaltszahlung erfolgt in Anlehnung an TVöD/VKA. Schwerbehinderte Bewerber werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.
Ihre Bewerbung mit vollständigen Anlagen richten Sie bitte bis zum 31. Juli 2015
an:
Saale-Orla-Kreissportbund, Breite Straße 20, 07381 Pößneck.
Ausführliche Informationen finden Sie unter www.sport-saale-orla.de.
Fortbildung Übungsleiter C Breitensport und Übungsleiter B „Sport in der Prävention“
Funktionelles Training
29.08.2015
Erfurt
8 Lehreinheiten
werden zur Fortbildung anerkannt
Neuregelung für den Erste-Hilfe-Nachweis
Seit April 2015: Grundausbildung nur noch mit neun Lerneinheiten
Die Bundesarbeitsgemeinschaft
Erste-Hilfe (BAGEH) hat neue Grundsätze zur Erste-Hilfe-Ausbildung in
Deutschland veröffentlicht. Damit
gibt es offiziell seit dem 1. April
2015 nur noch Erste-Hilfe-Ausbildungen mit einem Umfang von
neun Lerneinheiten. Bisher waren 16
Lehreinheiten notwendig. Die Ausbildungsinhalte haben sich jedoch
nicht geändert, der Kurs wurde nach
Angaben der BAGEH lediglich komprimiert und didaktisch aktualisiert.
Diese grundsätzliche Änderung hat
auch Auswirkungen auf den zukünftigen Erwerb der DOSB-Lizenzen
Trainer C, Übungsleiter C sowie
Jugendleiter. Bisher war der Nachweis eines 16-stündigen „ErsteHilfe-Kurses“ für die Erteilung der
Lizenzen erforderlich. Interessenten,
die nun ihre Trainer C, Übungsleiter
C oder Jugendleiter Lizenz beim
Ausbildungsträger beantragen,
benötigen nur noch einen Nachweis
der Erste-Hilfe-Grundausbildung
über neun Lerneinheiten gemäß den
„Gemeinsamen Grundsätzen zur Ausund Fortbildung in Erster Hilfe“ der
BAGEH, der nicht länger als zwei Jahre
zurückliegen darf.
Auch innerhalb des Bildungssystems
des Landessportbundes Thüringen
wird seit dem 1. April bereits die
neunstündige Erste-Hilfe-Grundausbildung für die Lizenzerteilung
anerkannt, neben dem bisherigen
16-stündigen Nachweis. Die Grundausbildung ist nicht zu verwechseln
mit den acht Lehreinheiten, die in
einem Erste-Hilfe-Training erworben
werden können. Wichtig ist zudem,
dass für den Nachweis und die Anerkennung der Erste-Hilfe-Ausbildung
während der nächsten zwei Jahre explizit auf die Begrifflichkeit Ausbildung
geachtet werden muss.
Zum Sport gehören auch regelmäßig
Verletzungen – Kenntnisse in der Ersten Hilfe
sind für Übungsleiter und Trainer daher Pflicht.
Foto: fotolia
Bei weiteren Fragen
stehen wir gerne zur
Verfügung!
Landessportbund Thüringen
Geschäftsbereich Mitgliederbetreuung/
Bildung
Heike Wichmann (Referentin)
Jana Riedel (Pädagogische Mitarbeiterin)
Tel. 0361 34054-71/ -74
E-Mail:h.wichmann@lsb-thueringen.de
j.riedel@lsb-thueringen.de
40 | Strategie und Taktik
Ausgabe 03-2015 | Thüringen-Sport
Thüringen-Sport | Ausgabe 03-2015
Strategie und Taktik | 41
Willkommen - Sport für Flüchtlinge in Thüringer Vereinen
Justizministerium stellt Lottogelder zur Förderung bereit
Schon lange forderte der Landessportbund Thüringen von der Politik eine finanzielle
Unterstützung, damit Sportvereine Flüchtlinge und Asylsuchende mit entsprechenden
Angeboten einbinden und somit integrieren können. Ein erster Schritt sind die nun bereitgestellten Mittel aus Lottogeldern in Höhe von 4.500 Euro durch das Thüringer Ministerium für Migration, Justiz und Verbraucherschutz. Dieses Budget ermöglichte es, mit dem
Versicherungspartner Büchner Barella eine Pauschalvereinbarung abzuschließen, mit der
die Teilnehmer abgesichert sind – unabhängig von einer Mitgliedschaft im Verein.
Bis zu 12.000 Flüchtlinge und Asylbewerber werden bis Ende des Jahres in
Thüringen erwartet. Sie alle verlassen
ihre Heimat aus unterschiedlichsten
Beweggründen - unfreiwillig. Vereine
tragen schon lange dazu bei, dass
Flüchtlinge aktiv in die Angebote des
organisierten Thüringer Sports einbezogen werden, um ihnen eine sinnvolle
Freizeitbeschäftigung zu ermöglichen. Der Sport kann ihnen das Gefühl
vermitteln, willkommen zu sein und
ist damit ein wichtiger Faktor für ein
respekt- und friedvolles Zusammenleben in Thüringen. Bisher fehlte die
versicherungsrechtliche Absicherung
gegen die Risiken eines Sportunfalls oder Haftpflichtschadens im
Vereinssport. Die nun bereitgestellten
Lottomittel ermöglichen den Abschluss
einer Versicherung zunächst bis zum
Jahresende 2015 (s. Seite 41).
Hinweise zu Vereinsangeboten
Vereine, die mit Angeboten aktiv
auf Flüchtlinge zugehen, sollten bei
der Organisation und Durchführung
wichtige Hinweise beachten. Damit der
Versicherungsschutz gewährt wird,
müssen alle Teilnehmer namentlich
dokumentiert werden. Während des
Sportangebotes muss mindestens
ein Betreuer mit Kenntnissen zur betriebenen Sportart ständig anwesend
sein. Ab 25 Teilnehmern sind zwei
Betreuer notwendig. Diese sollten die
Sportstätte als Erste betreten und als
Letzte verlassen. Kommt es zu einem
Unfall oder einer Verletzung sollten
die Betreuer den verantwortlichen
Leiter der Gemeinschaftsunterkunft
und je nach Verletzungsgrad einen
Arzt informieren. Um Probleme beim
Zusammentreffen verschiedener Kulturen zu vermeiden, empfiehlt der LSB
engagierten Vereinen, sich rechtzeitig
mit den in den Regionen bestehenden
Netzwerken für Integrationsarbeit in
Verbindung zu setzen, um Herkunftsland, Gründe der Flucht und kulturelle
Gepflogenheiten und Bräuche zu
erfahren. Dies erleichtert den Umgang
der Verantwortlichen und Betreuer des
Vereins mit den Flüchtlingen. Der LSB
bietet Verantwortlichen aus Sportvereinen zur Erweiterung interkultureller
Kompetenzen das Qualifizierungsangebot „Sport Interkulturell“ an, welches
vom 30. Oktober bis 1. November in der
Landessportschule Bad Blankenburg
stattfindet.
Vereinsmitgliedschaft bei Teilnahme
an Wettkämpfen
Sobald Flüchtlinge und Asylsuchende an Wettkämpfen oder am
Wettspielbetrieb teilnehmen, ist aus
versicherungsrechtlichen Gründen
eine Vereinsmitgliedschaft zwingend
erforderlich. Auskünfte zur Ausstellung von Spielgenehmigungen und
Spielerpässen erteilen die entsprechenden Sportfachverbände. Kein
Versicherungsschutz besteht für das
Wegerisiko zu den Sportstätten und für
Angehörige, wenn diese als Zuschauer
oder Besucher dabei sind sowie für das
Abhandenkommen von Wertsachen
und anderen Dingen durch Diebstahl.
Förderung der Vereine notwendig
Natürlich weiß der LSB, dass ein Versicherungspaket allein nicht ausreicht,
um Vereine beim Aufbau entsprechender Angebote ausreichend zu
unterstützen. So gehen die Gespräche
mit der Landesregierung weiter, um
das Vereinsengagement entsprechend
finanziell fördern zu können. Schließlich werden oftmals grundlegende
Dinge wie Sportbekleidung, zusätzliche
Sportgeräte, die Übernahme von
Fahrtkosten zu den Trainingsstätten
oder Honorare für Übungsleiterentschädigung benötigt. Bis dahin steht
eines fest, Thüringer Sportvereine
können und wollen helfen, Flüchtlingen
und Asylsuchenden einen guten Start
in einer neuen Umgebung zu ermöglichen, eine entsprechende Förderung
dabei ist jedoch zwingend notwendig.
Der LSB bleibt dran, der Abschluss
eines Versicherungspakets soll nur der
erste Schritt sein.
Interesse am Aufbau
eines Sportangebots für
Flüchtlinge?
Ansprechpartner:
Landessportbund Thüringen
Landeskoordinator Integration durch Sport
Jörg Schünke
Tel. 0361 3405464
E-Mail: j.schuenke@lsb-thueringen.de
Der Landessportbund und Büchner Barella übernehmen ab sofort die Versicherungen von Flüchtlingen, die – wie hier mit einem Schnuppertraining beim
FC Erfurt Nord – bei Sportvereinen integriert werden sollen. Foto: LSB
Sportangebote abgesichert
LSB und Büchner Barella übernehmen Versicherung für Flüchtlinge und Asylsuchende
Der Landessportbund Thüringen übernimmt die Unfall- und Haftpflichtversicherung für Flüchtlinge und
Asylbewerber. Dafür gab es einen pauschalen Abschluss über das Büchner
Barella Servicebüro Sportversicherung
mit der Aachen Münchener Versicherung. Der Versicherungsschutz
besteht während der aktiven Teilnahme am Vereinssport der in Thüringen
im Landessportbund organisierten
Vereine und ist unabhängig von einer
Mitgliedschaft im Verein.
Der Rahmenvertrag für Kinder, Jugendliche und Erwachsene gilt ab 1.
Juni 2015. Versicherte Personen im
Sinne dieses Vertrages sind Flüchtlinge und Asylsuchende, die vom Freistaat Thüringen mit diesem Status
aufgenommen und im Landesgebiet
untergebracht sind. Versicherungsschutz besteht für die versicherten
Personen als Nichtvereinsmitglied
während der aktiven Teilnahme am
Sportangebot eines im Landessportbund Thüringen organisierten
Vereines, Sportfachverbandes, Kreisund Stadtsportbundes sowie einer
Anschlussorganisation.
Vereinsmitgliedschaft bei Teilnahme
am Spielbetrieb notwendig
Kein Versicherungsschutz besteht für
Flüchtlinge und Asylsuchende, die am
laufenden Spielbetrieb der Vereine
teilnehmen. Für diese Personen ist
eine Vereinsmitgliedschaft notwendig.
Anschließend besteht Versicherungsschutz über den Sportversiche-
Ausgeschlossen von der Versicherung sind generell Schadensfälle:
■■die sich bei der privaten Sportbetätigung ereignen,
■■bei Vergnügungsfahrten, auch dann, wenn sie vom Verein veranstaltet
werden,
■■als Zuschauer bzw. Besucher von Sportangeboten oder Veranstaltungen.
rungsvertrag des LSB Thüringen. Die
Versicherungssummen orientieren
sich an den Rahmenbedingungen des
Sportversicherungsvertrages. Allerdings gilt eine Ausschnitts-Deckung,
der Versicherungsschutz beinhaltet
nur Teile des Sportversicherungsvertrages.
Die Schadenanzeigen für die Unfallsowie Haftpflichtversicherung wurden
entsprechend ergänzt und sind über
die LSB-Homepage abrufbar - www.
thueringen-sport.de (Service – Sportversicherung).
Weitere Informationen
hier:
BÜCHNER • BARELLA Servicebüro Sportversicherung des LSB Thüringen e.V.
Werner-Seelenbinder-Str. 1
99096 Erfurt
Tel. 0361 666 2020
Fax: 0361 666 2049
E-Mail:
sportversicherung@buechner-barella.de
42 | Endspurt
Schon gewusst?
+++ Kooperationsvertrag für Projekt unterzeichnet:
Der Landessportbund
(Präsident Peter Gösel)
und der Thüringer Fußballverband (Dr. Wolf-hardt
Tomaschewski) haben
einen Kooperationsvertrag zum Projekt „Sport
zeigt Gesicht! Gemeinsam
couragiert handeln“ unterzeichnet. In der Vereinbarung halten die beiden
Partner nicht nur ihre gemeinsamen Ziele fest, sondern einigten sich zudem
auch auf konkrete Maßnahmen. Diese wollen sie bis zum Ende der Projektlaufzeit im Dezember 2016 umsetzen. Das Projekt „Sport zeigt Gesicht! Gemeinsam
couragiert handeln“ des LSB läuft seit Februar 2011 und hat es sich zum Ziel
gesetzt, das soziale und demokratische Fundament des Sports in Thüringen zu
stärken, rechtsextremen Gefahren und Erscheinungsformen vorzubeugen und
diesen im Falle von auftretenden Problemsituationen wirksam zu begegnen.
+++ Neuer Imagefilm zum Deutschen Sportabzeichen:
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB)
hat einen neuen Imagefilm auf den InternetPlattformen Facebook und Youtube geschalten.
Prominente Sportlerinnen und Sportler machen darin vor was es heißt, in Form
zu sein – und vermitteln dabei die Botschaft: Jeder kann das Deutsche Sportabzeichen schaffen. Die abschließende Frage „Wann stellst du dich deiner He-
Anzeige
Ausgabe 03-2015 | Thüringen-Sport
rausforderung?“ soll den Zuschauer
gezielt zum Ablegen des Abzeichens
motivieren. Zu den Protagonisten des
Trailers gehört unter anderem das
Stunt- und Actionmodel Miriam Höller.
+++ Thüringer verpassen Medaille bei
Europaspielen:
Karateka Noah Bitsch von Bushido
Waltershausen und Ringerin Maria
Selmaier vom KSC Motor Jena haben
die Bronzemedaille bei den ersten Europaspielen in Baku (Aserbaidschan)
knapp verpasst. Bitsch landete im Kumite (75 Kilogramm) ebenso auf Rang
vier wie Selmaier, die im Freistil in
der Gewichtsklasse bis 75 Kilogramm
angetreten war.
+++ Freie
Plätze für
Fitnesscamps:
Die Thüringer
Sportjugend
bietet in den Sommerferien siebentägige Fitnesscamps für Kinder im
Alter zwischen acht und 16 Jahren
an. Im Waldhof Finsterbergen gibt
es für folgende Termine noch freie
Plätze: 3. bis 9. August und 17. bis
22. August 2015. Das Programm
verbindet aktive Erholung mit einer
gesunden Lebensweise, Spaß und
Abenteuer. Zu den vielen Aktivitäten
zählen eine Fahrradtour, Natur- und
Nachtwanderungen mit Lagerfeuer
und Geocaching, Kletterausflüge,
Erlebnisbaden und ein Wellnesstag.
In verschiedenen Workshops können
die Kinder zwischen Angeboten wie
Basteln, Sport und Tanzen wählen.
Der Waldhof ist eine Bildungs- und
Freizeitstätte nahe dem Rennsteig bei
Friedrich-roda, Ortsteil Finsterbergen.
Die Übernachtung im Mehrbettzimmer
mit Vollpension sowie das gesamte
Programm sind im Reisepreis von 180
Euro für sieben Tage enthalten. Das
sechstägige Camp kostet 145 Euro.
+++
Ihr attraktives Sportund Tagungszentrum
Am Eingang des Schwarzatales gelegen, ist die Landessportschule als eines der modernsten Sport- und Tagungszentren
Deutschlands ein guter Ausgangspunkt für Touren in die schöne Landschaft des Thüringer Waldes. Für Ihre Veranstaltungen
stehen 20 multifunktionelle Seminarräume zur Verfügung.
Im Sportbereich stehen Ihnen 3500 qm Sporthallenfläche zur
Verfügung. Alle Hallen zeichnen sich durch hervorragende Funktionalität und Ausstattung aus. Der Outdoor-Sportbereich ist ein
weiteres Highlight der Landessportschule und bietet großzügige
Möglichkeiten für Training, Wettkampf und Freizeit.
„Wir kommen immer wieder sehr gern in die Sportschule
nach Bad Blankenburg. Die Anlage ist in einem Topzustand
und jedem Mitarbeiter merkt man an, dass hier der Sport
an erster Stelle steht!“
Andre Haber Manager/Co-Trainer SC DHFK Leipzig Handball
Unsere Zimmer bieten Ihnen
Raum und Gelegenheit zur Entspannung nach Training oder
Seminar. Alle 115 Zimmer sind
mit Dusche und WC sowie WLAN,
TV, Telefon und Schreibtisch ausgestattet. Die Saunalandschaft
VITALION lädt zum Relaxen ein.
Das Sportrestaurant mit Terrasse
am Teich bietet Ihnen eine abwechslungsreiche Vollversorgung.
In den Nachmittags- und Abendstunden laden wir Sie in unseren
Champions PUB ein.
Freie Termine:
06.09.–09.09. | 13.09.–16.09.
27.09.–29.09. | 22.11.–25.11.
29.11.–02.12. | 06.12.–10.12.
13.12.–19.12.
Sport- und Tageszentrum Bad Blankenburg
Wirbacher Straße 10 · 07422 Bad Blankenburg · Telefon: 036741 620 · sportschule-badblankenburg.de
Unser einzigartiges Röstverfahren verleiht Köstritzer Schwarzbier Geschmacksnoten
von gerösteter Esskastanie, dunklem Honig und Bitterschokolade.