Titel IHK 07_08 - IHK Mittleres Ruhrgebiet

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Titel IHK 07_08 - IHK Mittleres Ruhrgebiet
A 04795 | 64. Jahrgang | 07/08. 2008
Nachrichten
der Industrieund Handelskammer
im mittleren Ruhrgebiet
zu Bochum
Wirtschaft
im Revier
Qualifizierter Nachwuchs
fällt nicht vom Himmel
Die IHK unterstützt Sie bei der Aus- und Weiterbildung
EBZ Business School: Neue Rechtsrahmen für Chemikalien:
Hochschule in Bochum
Countdown für REACH läuft
Spezial: Finanzierungen
und Co
Dr. Gothe GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft
Dr. Gottfried Gothe / Wirtschaftsprüfer
Dr. Meinolf Gothe / Wirtschaftsprüfer
Dipl.-Ök. Claudia Kleinhans /
Wirtschaftsprüferin · Steuerberaterin
Dipl.-Bw. Helmut Dohle /
Wirtschaftsprüfer · Steuerberater
Dipl.-Ök. Barbara Heckmann / Steuerberaterin
Markus Brandenburg /
Rechtsanwalt · Fachanwalt für Steuerrecht
Dipl-Ök. Anke Dreier / Steuerberaterin
Dipl.-Bw. Marion Stephan-Garipis /
Wirtschaftsprüferin · Steuerberaterin
Jahres-/Konzernabschlussprüfung
Sonderprüfungen
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Inhaltsverzeichnis
Titelbild
Qualifizierter Nachwuchs fällt nicht vom Himmel
– die IHK Mittleres Ruhrgebiet unterstützt Sie
bei der Aus- und Weiterbildung. Das Sonderthema „Aus- und Weiterbildung“ zeigt u. a. die
Aufgaben und Angebote der IHK im Bereich
berufliche Bildung auf. Vorgestellt werden darüber hinaus die Ergebnisse der IHK-Ausbildungsumfrage 2008, die Verbundausbildung sowie
duale Studiengänge (S. 10 ff.).
(Titelbild: Oktober Kommunikationsdesign GmbH)
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
21 Praktischer Theorietransfer
Duale Studiengänge im IHK-Bezirk
23 Wissenstransfer in die Praxis
Erfolgreiche Weiterbildung
durch die IHK
25 Jugend in Arbeit plus erfolgreich
Bericht und Hintergrund
26 Neues aus Berlin und Brüssel
Beilagenhinweis
Teilbeilage: Meiser & Glänzer
IHK-Aktuell
27 Eine Marke für das Ruhrgebiet
IHK-Vollversammlung tagte in Hattingen
Kurz notiert
2 Gesucht: „Deutschlands Beste
Arbeitgeber 2009“
28 Wie viel Information verträgt
Ihr Unternehmen?
Wettbewerbsvorteil durch
Wissensvorsprung
Neuer Rechtsrahmen für Chemikalien: Der
Countdown für REACH läuft. Die Vorregistrierung
bei der Europäischen Chemikalienagentur ist
gestartet (S. 4 f.) (Foto: ©Olivier – Fotolia.com).
52 Maßgeschneiderte Sicherheit
im Unternehmen
54 Wachstumsmotor Leasing
Fest kalkulierbare Kosten
machen Leasing attraktiv
Bericht und Hintergrund
28 Kluge Köpfe für den Mittelstand
Prof. Wottawa beim
IHK-Stadtparkgespräch
4 Neuer Rechtsrahmen für Chemikalien
Countdown für REACH:
Voranmeldung nicht verpassen!
30 Marketing-Check für Existenzgründer
STARTERCENTER und Marketing-Club
Bochum kooperieren
7 EBZ Business School
Neue private Hochschule für die
Wohnungs- und Immobilienwirtschaft
in Bochum
31 Venture Day Ruhr bringt Gründer
und Investoren zusammen
56 Industrie und Umweltschutz
31 Mittelstand als Kulturförderer –
Kemnader Kreis bündelt Kräfte
59 Starthilfe und Unternehmensförderung
Sonderthema > Aus- und
Weiterbildung
10 Bildung von S – XXL
Die Rolle der IHK Mittleres Ruhrgebiet
14 Bessere Ausbildungsreife –
Schlüssel für mehr Ausbildungsplätze
IHK-Ausbildungsumfrage 2008
17 Ausbildung im Verbund
Chancen für Betriebe
55 Büroausstattung auf Zeit
Infos für die Praxis
58 Information und Kommunikation
32 Werbetour für Ausbildung am Tag
des Ausbildungsplatzes
61 Aus den Technologiezentren
32 Gewinner im Wettbewerb
„RuhrDiamant“
Mittleres Ruhrgebiet gut vertreten
62 Steuern und Finanzen
33 Handelsausschuss: Demografischer
Wandel ändert das Konsumverhalten
64 Hochschulen
34 Licht und Schatten beim Masterplan
Güterverkehr und Logistik
67 Messen/Veranstaltungen
36 Wirtschaftsjunioren
61 Außenwirtschaft
63 Recht
67 Wirtschaft in Zahlen
68 Börsen
70 Handelsregister
19 Initialzündung: Ausbildungsmatching
Unternehmen im Blickpunkt
71 Impressum
38 WiR über Sie
47 Mittelstand im Porträt
Gustav Wiegard Maschinenfabrik
Hervorragende Geschäfte durch
Kreativität und Erfahrung
Interview mit Gustav Wiegard jun.
50 Nachgefragt
Katja Lohmann-Hütte
Spezial > Finanzierungen,
Versicherungen, Leasing
Beilagenhinweis
51 Schnelle Wege zum Geld
Factoring gilt vielen Unternehmern
als probates Mittel,
Forderungen zügig zu realisieren
Vollbeilage:
in Preis und QUALITÄT:
QUALITÄTs-orientierter
Weiterbildungsprogramm
des IHK-BildungsCentrums
VersicherungsMakler
2. Halbjahr 2003
▲
Mittelstand im Porträt: Die Gustav Wiegard
Maschinenfabrik aus Witten produziert Rollen,
Rollensysteme, Walzwerkskomponenten,
Sondergetriebe und Verzahnung (S. 47 ff.).
(Foto: Wiegard)
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Ź
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1
Kurz notiert
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Ratgeber für alle Beteiligten. Die 44-seitige
Broschüre kann auf der Webseite www.
buerger-engagement.de
heruntergeladen
werden.
Gesucht: „Deutschlands
Beste Arbeitgeber 2009“
16 Gastronomiebetriebe bringen bei Bochum kulinarisch Leckereien aus aller Welt auf den Tisch.
Man trifft sich – bei
Bochum kulinarisch
Wie sich Unternehmen
richtig engagieren
Unter dem Motto „Man trifft sich“ findet
Bochum kulinarisch in diesem Jahr vom
6. bis 10. August am neuen Standort, dem
Boulevard (Bongard- und Massenbergstraße), statt. In neuen, großräumigen Zelten
werden von 16 Köchen Leckereien aus aller
Welt serviert. Veränderte Öffnungszeiten
bieten noch mehr Gelegenheit zu Genuss
und Gesprächen.
Eine neue Broschüre bietet praxisnahe Tipps
und konkrete Unterstützung rund um soziales Engagement von Unternehmen und Mitarbeitern. Mehr als 40 % aller mittelständischen Unternehmen engagieren sich mindestens einmal im Jahr gemeinnützig. Das ist
das Ergebnis einer Studie des Instituts für
Mittelstandsforschung (IfM) in Bonn. Damit
leisten speziell Mittelständler einen wertvollen Beitrag zur Lebensqualität in ihrem
direkten Umfeld. Allerdings ergeben sich besonders für kleine und mittlere Unternehmen
und deren Beschäftigte, die sich sozial engagieren wollen, viele Fragen bei der Planung
und Ausgestaltung ihres Engagements.
Nach einem Umzug mit Köchen, Sponsoren
und Prominenten wird die Veranstaltung am
Mittwoch, dem 6. August, um 17:00 Uhr, von
Bochums Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie
Scholz am Baltz-Pavillon eröffnet. Am Donnerstag, Freitag und Samstag sind die
Stände von 11:00 bis 24:00 Uhr geöffnet.
Am Sonntag endet das Fest um 22:00 Uhr.
Der Sonntag wird wieder als Familientag mit
besonderem Programm für Groß und Klein
gestaltet.
Übrigens….
Trotz Steuereinnahmen auf Rekordniveau
steigt die Verschuldung Deutschlands
weiter an. Auf jeden Bürger entfallen
mittlerweile rechnerisch öffentliche
Schulden von 18.880 €, ein Jahr zuvor
waren es noch 18.761 €, wie das Statistische Bundesamt mitteilt.
2
Die Publikation „Gemeinsam für den guten
Zweck“ der Initiative „für mich, für uns,
für alle“ gibt Antworten auf diese Fragen
und bietet Hilfestellung für die Umsetzung
von gemeinnützigem Unternehmensengagement.
Praxisbeispiele zeigen auf, wie vielfältig
das gemeinsame gesellschaftliche Engagement von Unternehmern und Beschäftigten
sein kann. Der Leser erfährt, warum Unternehmen und Mitarbeiter gleichermaßen davon profitieren. Ein Beitrag aus der Mittelstandsforschung identifiziert neueste Trends
und stellt die Empfehlungen auf ein wissenschaftliches Fundament. Interviews, Tipps
und Ratschläge sowie ein Glossar und die
Adressen der wichtigsten Ansprechpartner
machen die Publikation zu einem wertvollen
Die vom Great Place to Work Institute
Deutschland bereits zum siebten Mal
durchgeführte
Benchmark-Untersuchung
„Deutschlands Beste Arbeitgeber“ bietet
erneut allen Unternehmen ab 50 Mitarbeitern mit Standort Deutschland die Möglichkeit, ihre Qualität und Attraktivität als
Arbeitgeber systematisch zu überprüfen und
zu optimieren. Die 100 besten Unternehmen
werden zudem mit dem Great Place to Work
Gütesiegel „Deutschlands Beste Arbeitgeber“
ausgezeichnet. Verliehen wird das Siegel
in Kooperation mit der Initiative „Neue
Qualität der Arbeit“ (INQA) des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales sowie
dem „Handelsblatt“ und dem „personalmagazin“.
Grundlage der Bewertung sind eine anonyme
Befragung der Mitarbeiter von A wie Anerkennung bis Z wie Zusammenarbeit sowie eine Bewertung der Programme und
Maßnahmen des Unternehmens im Personal- und Führungsbereich. Unabhängig von
einer Platzierung auf der 100 Besten-Liste
„Deutschlands Beste Arbeitgeber 2009“ erhalten alle teilnehmenden Unternehmen
über ein Benchmarking wertvolle Informationen für die Optimierung erfolgsrelevanter
Faktoren ihrer Personalarbeit und ihres
Personalmarketings. Die Auszeichnung der
besten Arbeitgeber erfolgt in drei Größenkategorien differenziert nach kleinen und
mittleren, mittelgroßen und großen Unternehmen. Zudem werden Sonderpreise in
wirtschaftlich und gesellschaftlich aktuell
besonders relevanten Themenfeldern wie
„Förderung älterer Arbeitnehmer", „Kulturelle Vielfalt“ oder „Gesundheitsförderung“
verliehen.
Für öffentliche und private Einrichtungen
des Gesundheitswesens besteht zudem die
Möglichkeit der Teilnahme an der branchenspezifischen Untersuchung „Beste Arbeitgeber im Gesundheitswesen 2009“.
Anmeldungen zur Studie und zum Wettbewerb sind bis zum 30. September möglich.
Weitere Infos: www.greatplacetowork.de.
Kurz notiert
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Kooperationsnetz
Schule – Wirtschaft
(KSW) Bochum/Herne
Das Kooperationsnetz Schule – Wirtschaft
wächst: im Juni haben das Otto-Hahn-Gymnasium und die GEA Air Treatment GmbH in
Herne sowie die Märkische Schule und die
Fahrzeug-Werke Lueg AG in Bochum ihre
Lernpartnerschaften vertraglich fixiert.
Durch die Partnerschaft erlangen Schülerinnen und Schüler mehr Kenntnisse über wirtschaftliche und betriebliche Zusammenhänge in der Praxis und erhalten Orientierungshilfen zu beruflichen Möglichkeiten
und Anforderungen in der Wirtschaft. Unternehmen profitieren davon, dass betriebliche
Projekte in Schulen behandelt und zukünftige Berufseinsteiger auf das Unternehmen
aufmerksam gemacht werden. Hinzu kommt
ein nicht zu unterschätzender Imagegewinn
für die Betriebe.
KSW Bochum/Herne ist eine Initiative, deren
Träger die Bezirksregierung in Arnsberg, die
Städte Bochum und Herne sowie die IHK
Bochum sind. Inzwischen existieren über 30
Lernpartnerschaften zwischen Schulen und
Betrieben in Bochum und Herne. In Witten
steht die erste KSW-Partnerschaft kurz vor
dem Abschluss.
Deutscher Internetpreis
2008
Thomas Holtgräfe (M.), Vorstandsmitglied der Fahrzeug-Werke Lueg AG, und Heinz Senf (r.), Schulleiter
Märkische Schule, unterzeichneten den KSW-Kooperationsvertrag. Links KSW-Koordinator Matthias
Schneider.
Eine Jury mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Medien bewertet die eingereichten Vorschläge und wählt die besten
Anwendungen zum Leitthema „Mittelstand
interaktiv“ aus. Auf die Gewinner wartet
ein Preisgeld von insgesamt 60.000 €. Die
Preisverleihung findet am 6. November in
Stuttgart statt.
Alle Informationen zum Wettbewerb finden
Sie auch auf www.deutscher-internetpreis.
de.
Innovative Mittelständler
gesucht
Der Bundesverband Informationswirtschaft,
Telekommunikation und neue Medien e. V.
(BITKOM) zeichnet auch in diesem Jahr
wieder innovative mittelständische Unternehmen mit dem Deutschen Internetpreis
aus und führt damit die inzwischen neunjährige Tradition dieses ursprünglich vom
BMWi initiierten Wettbewerbs fort. Noch bis
Anfang August können sich mittelständische
Unternehmen um den wohl wichtigsten
Preis für innovative Internet-Anwendungen
bewerben.
Ziel des Deutschen Internetpreises ist es,
beispielhafte ITK-Lösungen, die von mittelständischen Unternehmen aller Branchen
erfolgreich in der Praxis eingesetzt werden,
einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.
Mit der Auszeichnung vorbildlicher Lösungen sollen weitere mittelständische Unternehmen animiert werden, das Potenzial
moderner Informationstechnologien gewinnbringend zu nutzen.
Ziel 2-Programm im Überblick
Rd. 2,5 Mrd. € stehen in den kommenden
Jahren zur Verfügung, um die innovativen
und technologieorientierten Stärken des
Landes NRW deutlich auszubauen.
Projekte beteiligen, die sich mit neuen
Arbeitsabläufen, Managementideen, Cluster- und Netzwerkbildung befassen oder
designorientiert sind.
Das Geld wird im Rahmen des NRW-EUZiel 2-Programms „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung 2007 – 2013“
(EFRE) an Projekte vergeben, die sich in
Exzellenzwettbewerben wie etwa StandortInnenstadt.NRW gegen Mitbewerber durchgesetzt haben. Dieser Wettbewerbsgedanke
für das gesamte Förderprogramm ist neu.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Förderung
von Mittelstand und Existenzgründern. Gut
ein Drittel der Fördersumme ist für die
nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung vorgesehen. Darunter fallen auch
Projekte in den Problemgebieten einzelner
Städte und Gemeinden.
Rund die Hälfte der Fördergelder fließt
in die Programm-Schwerpunkte Innovation
und wissensbasierte Wirtschaft. Damit sind
nicht nur technische Innovationen gemeint
– an den Wettbewerben sollen sich auch
Weiterführende Informationen gibt es
unter www.ziel2-nrw.de. Interessenten
können sich per E-Mail über den Start
der nächsten Wettbewerbe informieren lassen: office@ziel2-nrw.de mit dem Hinweis
„Info Wettbewerbsstarts“.
3
Foto: © Olivier – Fotolia.com
Mit „REACH“ setzt die EU einen neuen Rechtsrahmen für Chemikalien fest.
Neuer Rechtsrahmen für Chemikalien
Countdown für REACH: Voranmeldung nicht verpassen!
Seit dem 1. Juni ist es ernst: An diesem Tag ist die Vorregistrierung
bei der Europäischen Chemikalienagentur gestartet. Wer die sechsmonatige Frist verpasst, hat ein Problem. Wer als Kunde Anfang
2009 ohne Lieferant dasteht, auch. Daher ist volle Aufmerksamkeit
geboten für Hersteller, Importeure und Verwender von Chemikalien.
Jahrelang haben die EU-Kommission, die
Regierungen der Mitgliedstaaten und die
Wirtschaft um den neuen Rechtsrahmen für
Chemikalien gerungen. Ende 2006 war es so
weit: Ein Kompromiss wurde gefunden, die
REACH-Verordnung im Amtsblatt veröffentlicht. Seit Juni 2007 ist REACH in Kraft.
Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA)
hat ihre Arbeit in Helsinki aufgenommen
(http://echa.europa.eu), zahlreiche Help
4
Desks bieten den Betroffenen Hilfestellung
an (www.reach-helpdesk.de ist die Adresse
der nationalen Auskunftsstelle).
Für ein Jahr galt das bekannte Chemikalienrecht zunächst unverändert weiter. Seit
1. Juni ist die neue EU-Chemikalienverordnung aber endgültig scharf geschaltet. Es
beginnt die Vorregistrierung der auf dem
Markt befindlichen etwa 30.000 Stoffe. Bis
zum 1. Dezember haben Hersteller und
Importeure Zeit, die Vorregistrierung bei der
ECHA vorzunehmen. „Eine entscheidende
Phase fürs Geschäft“, so fasst eine Informationsbroschüre die Situation zusammen.
Denn: Wer die Frist verpasst, kann die mehrjährigen Fristen zur Vorlage einer vollständigen Registrierung nicht in Anspruch nehmen.
Für ihn gilt: Entweder sofort registrieren oder
die Chemikalie vom Markt nehmen.
Bericht & Hintergrund
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Es gibt auch
Ausnahmeregelungen
dern ein böses Erwachen am Neujahrstag
erspart bleibt.
Nicht alle Chemikalien sind betroffen. Die
Verordnung macht eine ganze Reihe von
Ausnahmen, die man aber im Einzelnen sehr
sorgfältig prüfen sollte. Nicht betroffen ist in
jedem Fall, wer Mengen von weniger als 1 t
pro Jahr herstellt oder importiert. Bei geringstem Zweifel sollte man Hilfe in Anspruch nehmen, um am Ende nicht wegen
Fristversäumnis vor dem Ruin zu stehen.
Für die Vorregistrierung sind nur wenige
Angaben erforderlich:
Für diejenigen, die sich bei der ECHA mit
einem oder mehreren Stoffen gemeldet
haben, beginnt die nächste Phase. Die ECHA
vermittelt unter den Registranten ein „Informations-Austausch-Forum“. Ziel ist es, den
Vorgang der Registrierung für alle Beteiligten
so kostengünstig wie möglich zu organisieren
und Stoffdaten für alle verfügbar zu machen.
Dies betrifft vor allem Ergebnisse von Tierversuchen, die nur einmal pro zu registrierendem Stoff gemacht werden dürfen. Für
die Registrierung laufen dann die Fristen bis
1. Dezember 2010, 1. Juni 2013 und 1. Juni
2018. Aber nur dann, wenn die Vorregistrierung rechtzeitig vorgenommen worden ist.
Wer zu spät kommt, den bestraft der Markt.
> Dr. Hermann Hüwels
DIHK Brüssel
– Name des zu registrierenden Stoffes,
– Name und Anschrift des Unternehmens und
– vorgesehene Frist für die Vorlage einer
Registrierung. Diese folgt aus der Verordnung und bestimmt sich nach der Gefährlichkeit des Stoffes und der produzierten
oder importierten Menge.
Nach Ablauf der Frist stellt die ECHA
die Liste der vorregistrierten Chemikalien
zusammen und veröffentlicht diese am
1. Januar 2009 im Internet.
Wer Produkte herstellt oder importiert, muss
ebenfalls eine Vorregistrierung prüfen, wenn
einzelne im Produkt enthaltene Chemikalien
die Mengenschwelle von 1 t pro Jahr überschreiten und freigesetzt werden.
Böses Erwachen am
Neujahrstag verhindern
Die Verwender von Chemikalien sind nicht
zur Vorregistrierung verpflichtet. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie es für sie
weitergeht. Zunächst der glatte Fall: Der
Lieferant teilt dem Kunden frühzeitig mit,
dass er die Vorregistrierung vornimmt und
später auch die Registrierung des Stoffes.
Dann wird der Stoff vielleicht am Ende etwas
teurer, er steht aber zur Verfügung. Schwierig wird die Lage allerdings, wenn der Verwender von seinem Lieferanten erfährt, dass
dieser auf eine Vorregistrierung verzichtet.
Dann ist klar, dass sich der Verwender einen
neuen Lieferanten suchen muss. Wenn dieser
die Vorregistrierung vornimmt, ist letztlich
die Verfügbarkeit der Chemikalie gesichert.
Ganz schwierig wird es, wenn der Verwender
anders als erwartet am Neujahrstag 2009 die
von ihm genutzte Chemikalie nicht auf der
ECHA-Liste findet. Dann hat sich in Europa
kein Hersteller oder Importeur gefunden, der
bereit wäre, die Registrierung vorzunehmen.
Nun kann der Verwender versuchen, einen
Ersatzstoff zu finden, was nicht immer kurzfristig möglich sein wird. Die Alternative: Er
wird selbst zum Importeur, dann muss er
allerdings selbst die Importeurspflichten erfüllen. Es bleibt zu hoffen, dass den Verwen-
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5
Bericht & Hintergrund
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Umwelt-Informationssysteme der IHK-Organisation
Zahlreiche Angebote für die Umweltbranche
management. Eine komfortable OnlineRecherche ermöglicht die Suche nach
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IHK-UMKIS (www.ihk-umkis.de)
Rund um die Uhr kann auf dieser InternetPlattform in dem umweltrelevanten Leistungsangebot der IHK-Organisation recherchiert werden: IHK-Ansprechpartner, Umweltmessen und Umweltförderprogramme;
Positionen, IHK-Sachverständige und vieles
mehr. Zusätzlich enthalten sind Informationen über das Altauto-SachverständigenRegister und das Umwelt-Audit-Register
(EMAS); beides ist eine hoheitliche IHK-Aufgabe.
ECO Post
UMFIS ist eines der IHK-Infosysteme mit Nutzwert für die Unternehmen.
Wer kann meine betrieblichen Reststoffe und
Abfälle wieder verwerten? Wie vermarkte ich
mein umweltrelevantes Know-how? Wie
finde ich die passende Technologie für meine
Nachrüstung? Welcher Umwelt-Sachverständige ist in meiner Nähe? Was gibt es
Neues in der deutschen und europäischen
Umweltpolitik?
Das sind nur einige Fragen, mit denen sich
Tausende von Unternehmen tagtäglich an
ihre örtliche Industrie- und Handelskammer
(IHK) wenden. Die IHK-Organisation hält
dafür bereits seit Jahrzehnten die richtigen
Angebote bereit: die IHK-Recyclingbörse; das
Umweltfirmen-Informationssystem IHK-UMFIS,
das Umweltkommunikations- und Informationssystem IHK-UMKIS und die monatlich
erscheinende ECO Post.
IHK-Recyclingbörse (http://recy.ihk.de)
Seit über 30 Jahren betreiben alle IHKs
dieses überbetriebliche Vermittlungssystem
für verwertbare Produktionsrückstände und
Abfälle, das zz. inhaltlich und vom Design
grundlegend überarbeitet wird. Inzwischen
haben sich seit 1974 rd. 590.000 Unternehmen daran beteiligt, um teure Entsorgungskosten zu vermeiden und einen Beitrag zur
Ressourcenschonung zu leisten.
IHK-UMFIS (www.umfis.de)
Rd. 10.000 Unternehmen der deutschen
Umweltwirtschaft stellen auf dieser Internet-Plattform seit über zehn Jahren ihr Leistungsangebot dar, von der Energieeinsparung
und dem Klimaschutz bis zum Umwelt-
Monatlich wird im Infodienst „ECO Post“ über
die IHKs flächendeckend informiert über
Aktuelles in der deutschen, europäischen und
internationalen Umweltpolitik.
Hinterlegung von Vollständigkeitserklärungen
Voraussichtlich im Herbst ist die neue Internet-Homepage für die seit dem 5. April in
Kraft getretene neue hoheitliche IHKAufgabe „Hinterlegung von Vollständigkeitserklärungen bei der IHK“ online
(www.ihk-ve-register.de). Rd. 5.000 Unternehmen erhalten darin konkrete Infos über
die erstmalige Hinterlegung zum 1. Mai
2009; konkret eingegeben werden kann aber
erst ab dem 1. Februar 2009. Interesse? Ihr
Ansprechpartner für nähere Informationen
ist IHK-Technologieberater Lothar Pollak,
Tel. (02 34) 91 13-121.
> Dr. Armin Rockholz, DIHK Berlin
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Bericht & Hintergrund
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
EBZ Business School
Neue private Hochschule für die Wohnungs- und
Immobilienwirtschaft in Bochum
Es tut sich etwas in Bochum: Das EBZ – Europäisches Bildungszentrum der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft, die führende
Ausbildungsstätte der Branche, schickt sich an, auch Hochschule
zu werden. Ab Oktober, dem Semester 2008/2009, soll die EBZ
Business School i. G. im ersten Schritt einen Master- und zwei
Bachelor-Studiengänge anbieten. Weitere Studiengänge sollen
später folgen.
Seit 51 Jahren bildet das EBZ in Bochum
Menschen jeden Alters aus und qualifiziert
diese weiter, damit sie der Wohnungswirtschaft und der Immobilienbranche als qualifizierte Arbeitskräfte zur Verfügung stehen
und darüber hinaus die eigene Karriere vorantreiben können.
Bereits seit Längerem werden von der Führungsakademie des EBZ – berufsbegleitend
und in Kooperation mit einer Fachhochschule – Studiengänge angeboten (Bachelor,
Diplomierter Wohnungs- und Immobilienwirt
und Immobilien-Ökonom). Der nächste
konsequente und wirtschaftlich sinnvolle
Schritt ist die Gründung einer privaten Hoch-
schule und die damit verbundene Aufstellung
für die Zukunft. Künftig werden die Fachund Führungskräfte direkt vom EBZ für und
mit der Branche ausgebildet.
Die geburtenschwachen Jahrgänge werden
dafür sorgen, dass gute Schulabsolventen
eine begehrte Mangelware werden, um die
sich alle Branchen bemühen. „Mit der EBZBusiness School eröffnen sich für die Immobilienbranche neue Möglichkeiten im Wettbewerb um die guten Schulabgänger. Unsere
Bildungsgänge werden attraktive Karrierewege eröffnen“, unterstreicht Klaus Leuchtmann, Vorstandsvorsitzender des EBZ und
Gründungskanzler der neuen privaten Hochschule. Zudem habe die neueste Studie der
OECD ergeben, dass in der Bundesrepublik
Deutschland im internationalen Vergleich ein
erheblicher Nachholbedarf in der akademischen Ausbildung besteht, der gelte für alle
Branchen, auch für die Wohnungswirtschaft.
Zielgruppen der EBZ Business School sind
gleichermaßen Abiturienten und Praktiker
aus der Wohnungswirtschaft, die über die
entsprechenden Zugangsvoraussetzungen
Welche Studiengänge werden angeboten?
–
–
–
–
–
–
Bachelor of Science Real Estate
Bachelor of Science Business Administration
Bachelor of Science Finance
Bachelor of Science Energy Management
Master of Science General Management
Master of Science Real Estate
Einzelne Studiengänge können in Abstimmung mit der Hochschule
auch berufsbegleitend ausgeführt werden.
Was kostet das Studium?
Das Studium an der privaten Hochschule soll 3.500 € pro Semester kosten. Eine Vermittlung von Stipendien durch die Hochschule
wird möglich sein.
Welche Zugangsvoraussetzungen gibt es?
Für die EBZ Business School muss mindestens die Fachhochschulreife mit guten Ergebnissen vorhanden sein. Wenn sie nicht vorliegt, kann ein Abschluss als Immobilienfachwirt o. Ä. anerkannt
werden.
Wo gibt es Informationen?
Internet: www.e-b-z.de
Postanschrift: EBZ, Springorumallee 20, 44795 Bochum
Persönliche Studienberatung:
Dr. Lieselotte Steveling
Tel. (02 34) 94 47-6 02
E-Mail: l.steveling@e-b-z.de
Das EBZ – Europäisches Bildungszentrum der Wohnungs- und Immobilienwirt-
Auf der Website des EBZ gibt es weitere Informationen zum schaft schickt sich an, auch Hochschule zu werden. Im Oktober soll die EBZ
Business School mit einem Master- und zwei Bachelor-Studiengängen starten.
Bildungsangebot des EBZ.
7
Bericht & Hintergrund
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Führungskräfte direkt ausbilden
Interview mit Klaus Leuchtmann, Vorstandsvorsitzender
des EBZ und Initiator der EBZ Business School
Leuchtmann: Das ist eigentlich die logische
Weiterentwicklung der Arbeit des EBZ. Denn
seit über 50 Jahren ist das EBZ die zentrale
Bildungseinrichtung der Wohnungs- und
Immobilienwirtschaft. Viele Ausbildungsbetriebe erwarten heute von uns zusätzlich
ausdifferenzierte Studienmöglichkeiten für
ihre Besten. Dem wollen wir gerecht werden.
Das berufsbegleitende Studium zum diplomierten Immobilienwirt bzw. zum Immobilien-Ökonom bieten wir ja schon seit vielen
Jahren in Zusammenarbeit mit Partnern an.
Künftig bildet die EBZ Business School die
Führungskräfte der Branche auch direkt aus.
Wie werden sich die Studiengebühren der
privaten Hochschule gestalten?
Wer soll zur Business School kommen?
verfügen. Leuchtmann: „Auch die Hochschulstudiengänge werden parallel zum
Beruf möglich sein.“ Diese Verbindung zur
Praxis ist so auch gewünscht. Fundierte Ausbildung, Praxisorientierung und eine breite
Kompetenzentwicklung bei den Studierenden streben die Business School Macher an.
Dabei stehen fachliche Handlungskompetenzen und soziale Kompetenzen gleichwertig
auf einer Stufe. Denn die Wohnungs- und
Immobilienwirtschaft hat fast immer mit
einem elementaren Bedürfnis der Bürger –
dem Wohnen – zu tun. Der respektvolle Umgang mit den Menschen gehört zur Wertorientierung des Studiums an der Business
School.
Internationales Wissen
vermitteln
Ebenso gehört zu den geplanten Studiengängen die Vermittlung von internationalem
Wissen. Bestehende Kooperationen der Führungsakademie im EBZ mit Einrichtungen in
London oder mit der ETH Zürich, einer der
führenden technischen Hochschulen in
Europa, werden in die internationale Arbeit
8
Die Hochschule ist im Akkreditierungsverfahren. Wann kann man sich bewerben?
Leuchtmann: Für die Studiengänge der EBZ
Business School kann man sich erst bewerben, wenn die Hochschule zugelassen ist.
Allerdings bietet die Führungsakademie im
EBZ schon entsprechende Studiengänge an,
die dann auf der Business School fortgeführt
werden können. Auf jeden Fall sollten
Interessierte schon jetzt mit uns Kontakt
aufnehmen.
Warum betreiben Sie die Gründung einer
privaten Hochschule?
Leuchtmann: Wir werden weiterhin, wie
schon in unserer Führungsakademie, die
Mitarbeiter aus der Wohnungswirtschaft
ansprechen, die über wichtige Berufspraxis
verfügen. Darüber hinaus möchten wir die
Abiturienten gewinnen, die die Wohnungsund Immobilienwirtschaft als interessante
Berufsperspektive begreifen. Auf jeden Fall
werden Studium und das Erwerben von
Berufspraxis parallel möglich sein.
Klaus Leuchtmann, Vorstandsvorsitzender des
EBZ – Europäisches Bildungszentrum, treibt die
Gründung der EBZ Business School voran.
der Business School eingebracht. „Wir setzen
gleichermaßen auf Internationalität und
Regionalbezug“, so Leuchtmann.
Leuchtmann: Studierende müssen mit Studiengebühren von rd. 3.500 € pro Semester
rechnen. Allerdings relativiert sich dieser
finanzielle Aufwand, wenn die Studierenden
ihn als Investition in die Zukunft begreifen.
Die Wohnungswirtschaft ist eine Branche mit
hervorragender Perspektive. Wir werden das
Studium an der EBZ Business School aber
nicht nur von finanziellen Möglichkeiten
abhängig machen und sind zz. dabei,
Stipendien einzuwerben. Dies scheint uns
auch zu gelingen. Ein Stipendium wurde
bereits von unserer Alumni-Organisation
VDWI zugesagt.
Studierenden der EBZ Business School bereitzustellen.
Dazu werde gerade der Standort Ruhrgebiet
beitragen. Bis hin zur Internationalen Bauausstellung Emscherpark sind alle immobilienwirtschaftlichen Fragestellungen im
nahen Umkreis hautnah erlebbar. Der Unterstützung der Wohnungs- und Immobilienunternehmen kann sich das EBZ dabei sicher
sein, schließlich verstehen sie das Bildungszentrum als ihre eigene Einrichtung.
Bei den Studiengebühren wird sich die Business School mit rd. 3.500 € pro Semester im
Mittelfeld der privaten Hochschulen einsortieren. Stipendien und Studiengänge, die die
Berufsausübung begleiten, sollen die finanziellen Anforderungen bewältigen helfen.
„Aber das Studium ist natürlich auch eine
Investition in die Zukunft“, sagt Leuchtmann
und verweist auf die „hervorragenden
Perspektiven in der Branche“, die sich den
Studierenden eröffnen.
Die Immobilienwirtschaft signalisiert die
erwartete positive Resonanz. Erste Gespräche
mit den Personalleitern zeigen großes Interesse, Führungskräfte zukünftig in Bochum
auszubilden. Der Verbandsrat des VdW
Rheinland Westfalen und das Präsidium des
GdW haben das Projekt genauso ausdrücklich
begrüßt und ihre Unterstützung zugesagt
wie der Arbeitgeberverband der deutschen
Immobilienwirtschaft. Und der Bundesverband Freier Wohnungsunternehmen hat
Interesse an diesem Projekt bekundet. Eine
Reihe Unternehmen berät zudem derzeit
über die Möglichkeit, Stipendien für die
Dies belegt auch die langjährige Tätigkeit der
Führungsakademie im EBZ. Das Netzwerk
dokumentiert sich im FWI-Förderverein, im
Beirat und in der Alumni-Organisation VDWI.
Dort findet sich eine Vielzahl von Geschäftsführern und Vorstandsmitgliedern von namhaften Wohnungs- und Immobilienunternehmen in Deutschland. Auch die Referenzliste der Unternehmen, die ihre Mitarbeiter
zu den Studiengängen der Führungsakademie schicken, liest sich wie das „who is who“
der Wohnungswirtschaft.
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Sonderthema > Aus- und Weiterbildung
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Bildung von S – XXL
Die Rolle der IHK Mittleres Ruhrgebiet
Bildungsfragen haben bei der IHK Bochum seit jeher einen hohen
Stellenwert. Das resultiert einerseits aus den hoheitlichen Aufgaben
im Bereich berufliche Bildung, andererseits müssen insbesondere
den zahlreichen Betrieben des IHK-Bezirks Mittleres Ruhrgebiet
(Bochum, Hattingen, Herne und Witten) passend qualifizierte
Mitarbeiter auf allen Ebenen kontinuierlich zur Verfügung gestellt
werden.
Bunter Strauß an Aktivitäten
und Bildungsangeboten
Die Angebote und Aktivitäten der IHK Bochum sind daher so vielfältig wie die Aufgabenstellungen im Bereich der Bildung selbst.
Die Schwerpunkte liegen naturgemäß in den
berufsbildenden Bereichen Aus- und Weiterbildung und Ausbildungsberatung sowie im
Matching. Die Hauptaufgaben der für Ausund Weiterbildungsfragen, Matching und
Praktikantenstellen zuständigen Mitarbeiter
sind die Beratung, Vermittlung und Akquisition von Ausbildungs- und Praktikantenstellen sowie das Anbieten aktueller und bedarfsorientierter Qualifizierungsmaßnahmen
aller Art. Die Ausbildungsberater, Ausbildungsstellenwerber und Matchingexpertinnen der IHK arbeiten mit den Betrieben,
Arbeitsagenturen und Schulen eng zusammen. Erklärtes Ziel ist es, möglichst allen
Schulabgängern einen richtigen Ausbildungs- oder Praktikumsplatz zu vermitteln.
Ausbildungsberatung
Über 1.800 aktive Ausbildungsbetriebe im
Bezirk der IHK Mittleres Ruhrgebiet bilden in
rd. 120 Ausbildungsberufen Schulabgänger
aus. Das IHK-Team, bestehend aus Ausbildungsberatern, Ausbildungsstellenwerbern
und weiteren Fachkräften, berät, klärt, unterstützt, organisiert, ermittelt, führt und bietet
umfangreiche Leistungen für die rd. 800 Ausbilder und 5.000 Auszubildenden des IHK-
Sieben Argumente
auszubilden!
1. Durch Ausbildung den eigenen Fachkräftebedarf sichern.
2. Azubis frühzeitig an den Betrieb
binden.
3. Personellen Engpässen durch eigene
Ausbildung vorbeugen.
4. Eigene Ausbildung hilft Kosten sparen
für teures Personalrekruting und
verhindert Fehleinstellungen.
5. Mit Ausbildung besser auf neue
Märkte und Technologien vorbereiten.
6. Azubis bereichern Unternehmen mit
unkonventionellen Ideen.
7. Image verbessern durch eigene Ausbildung!
Bezirks. Zu den Aufgaben gehören die Klärung, welche Ausbildung für welches Unternehmen sinnvoll und nützlich ist, das Angebot einer interaktiven Lehrstellenbörse und
ein Verzeichnis der Ausbildungsbetriebe im
Internet, die Beratung in allen Fragen rund
um das Thema Ausbildung oder auch die
Unterstützung bei der Umsetzung der Ausbildungsinhalte in die betriebliche Praxis. „Wir
informieren die Mitgliedsunternehmen zudem über neue Entwicklungen in der beruf-
lichen Bildung, vermitteln Kontakte, helfen
bei Schwierigkeiten bei Ausbildungs- oder
Umschulungsverhältnissen, organisieren den
Erfahrungs- und Meinungsaustausch in allen
Fragen der beruflichen Bildung oder ermitteln maßgeschneiderte Weiterbildungsmöglichkeiten. Zudem führen wir Verbundpartner
zusammen, um die Ausbildung effizienter
und nutzbringender zu gestalten“, klären die
Aus- und Weiterbildungsexperten über ihre
Arbeit auf. Daneben werben die Ausbildungsberater bei fast 5.000 Betriebskontakten pro
Jahr, davon allein 700 unmittelbare Betriebsbesuche, neue Ausbildungsplätze. Die Ausbildungsberatung ist eine allen IHKs bundesweit gesetzlich zugewiesene Aufgabe. Dass
gute Beratung wichtig ist, zeigt die Tatsache,
dass pro Jahr in Deutschland etwa 120.000
Ausbildungsverträge vorzeitig gelöst werden.
Etwa ein Fünftel der Betriebe besetzt die
Stellen nicht neu. Dem ist entgegenzuwirken.
Erfahrungen aus dem IHK-Bezirk zeigen:
Nur wenn das Anforderungsprofil des potenziellen Auszubildenden und des Betriebes
zusammenpassen, ist das Gelingen der Ausbildung Erfolg versprechend.
Matching-Projekt:
Der Türöffner für einen
gemeinsamen Weg
Ob die Anforderungsprofile des potenziellen
Auszubildenden und des Ausbildungsbetriebes zusammenpassen, kann kostenlos für
Sonderthema > Aus- und Weiterbildung
Auszubildende und Betriebe über das staatlich geförderte nordrhein-westfälische Matching-Projekt, das auch von der IHK Bochum
angeboten wird, herausgefunden werden.
Die IHK Mittleres Ruhrgebiet verfügt über
einen breiten Bewerberpool, in den sich
interessierte Schüler/innen aller Schulformen jederzeit unbürokratisch aufnehmen
lassen können. Auch auf betrieblicher Seite
werden die Spezialisten der IHK aktiv, indem
sie das Betriebs-Profil ermitteln. Die Profile
werden von den Matching-Expertinnen abgeglichen, zugeordnet und vermittelt. Die
Vorauswahl durch die IHK erspart Betrieben
auf diese Weise das Durcharbeiten von
unzähligen Bewerbungen und das Führen
von zahlreichen Bewerbungsgesprächen. „Das
Matching-Projekt wird von den Betrieben
und Auszubildenden sehr gut angenommen“,
freuen sich die Matching-Expertinnen Sigrid
Ernst und Alice Klatt.
B.E.T.-Test hilft Jugendliche(n)
finden
Zur Unterstützung der Vermittlung in Ausbildung führt die IHK bei Bedarf als zusätzliche
Serviceleistung bei Schulabgängern einen
Berufseignungstest (B.E.T.-Test) durch. Die
Ergebnisse des Tests lassen erkennen, ob sich
der Bewerber für den Wunschberuf eignet
und die Abschlussprüfung voraussichtlich
bestehen wird oder ob alternativ passendere,
ggf. weniger bekannte Berufe, die bessere
Wahl wären. Auch hier werden dann für den
jeweiligen Ausbildungsinteressenten geeignete Betriebe ermittelt.
Vorbildlich:
Einstiegsqualifizierung (EQ)
Engagierte Betriebe können ihren Nachwuchs zudem mit Hilfe der IHK durch eine
Einstiegsqualifizierung näher kennenlernen
und Jugendliche, die noch nicht voll ausbildungsfähig sind, an eine Ausbildung heranführen. Die Betriebe sehen mehr von den
praktischen Begabungen, als es Schulzeugnisse aussagen können. Später können bis zu
sechs Monate der bis zu einem Jahr dauern-
den Einstiegsqualifizierung auf die Ausbildung angerechnet werden. Noch nicht ausbildende Betriebe können selbst in die
Ausbildung einsteigen, Teile einer Ausbildung
oder eine Einstiegsqualifizierung übernehmen (siehe Artikel „Ausbildung im Verbund“).
Mit der Einstiegsqualifizierung kann vielen
Jugendlichen geholfen werden, Ausbildungsreife zu entwickeln, um den Einstieg in die
Ausbildung zu finden. Die Ausbildungsberater und Spezialisten der IHK informieren und
beraten auch hier gerne. Die Arbeitsagentur
erstattet die Vergütung der Einstiegsqualifizierung von bis zu 192 € monatlich zzgl. des
gesamten Sozialversicherungsbeitrags. Auch
die Jugendlichen erhalten ein Entgelt.
Zwei- und dreijährige
Ausbildungen: Neue Berufe
im Kommen
Über die IHK vermittelt werden durch die
Ausbildungsberater, Ausbildungsstellenwerber und Matchingexpertinnen neben den
klassischen dualen Ausbildungsberufen verstärkt auch zweijährige Ausbildungen in der
Technikbranche, im Baugewerbe sowie im
Logistik- und Dienstleistungsbereich. Immer
wieder entstehen auch hier nach Bedarf der
Wirtschaft neue oder modernisierte Berufe
mit verschiedener Ausbildungsdauer, und es
gibt manch interessanten Ausbildungsberuf,
der bei Schulabgängern weniger bekannt
ist, bei näherer Betrachtung aber oft gerne
angenommen wird. Bspw. gibt es den neuen
zweijährigen Ausbildungsberuf des Maschinen- und Anlageführers, des Fachlageristen,
des Servicefahrers oder auch der „Servicefachkraft für Schutz und Sicherheit“. Hierauf
kann der Auszubildende noch zur „Fachkraft
für Schutz und Sicherheit“ durch Ableistung
eines dritten Ausbildungsjahres aufsatteln.
Auch drei Jahre Ausbildung fordernde
Berufe wie der des/der Mathematischtechnischen Softwareentwicklers/in oder des/
der Mediengestalters/in, des/der Produktprüfers/in oder des/der Sportfachmanns/
frau sind genauso zukunftsgerichtet wie der
im August neu startende Ausbildungsberuf
„Personaldienstleistungskaufmann/kauffrau“
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Großauflage: Erste Berufsbildungsmesse Mittleres
Ruhrgebiet: „Was geht?“
In Kooperation mit der Stadt Bochum und
weiteren Partnern wird die bisherige Ausbildungsmesse der IHK Bochum nun groß
aufgelegt. Am 28. August von 10:00 bis
17:00 Uhr und am 29. August von 10:00
bis 14:00 Uhr präsentiert sich die gesamte Region Mittleres Ruhrgebiet mit ihren
umfassenden Ausbildungsmöglichkeiten
im RuhrCongress Bochum unter dem
Motto „Was geht?“. Über 80 Aussteller,
darunter Betriebe unterschiedlicher Branchen, Institutionen und Hochschulen,
stellen Schülern ab der 9. Klasse und allen
Interessierten die Möglichkeiten von der
dualen Erstausbildung über schulische
Angebote bis hin zu Studienmöglichkeiten
vor. Schülerinnen und Schüler sollen die
Studien- und Ausbildungsmöglichkeiten
im IHK-Bezirk Mittleres Ruhrgebiet
(Bochum, Hattingen, Herne und Witten)
kennenlernen, Orientierung bei der Berufs- oder Studienwahl aus erster Hand
erhalten, Kontakte z. B. zu Personalverantwortlichen, Azubis und Studierenden
knüpfen oder Praktikantenstellen finden.
Schulabgängern soll durch die Messe
geholfen werden, Perspektiven zu entwickeln, also auch die eigenen Fähigkeiten
und Qualitäten zu ermitteln und einzusetzen. Sowohl namhafte Aussteller aus
Industrie, Handel, Handwerk, Dienstleistungsgewerbe und öffentlichem Dienst
als auch akademische und medizinische
Institutionen und natürlich die IHK
Bochum bieten Kontaktmöglichkeiten in
ungezwungener Atmosphäre sowie Beratung und Vermittlung und ermöglichen
Einblicke in die Anforderungen, den Inhalt
und die Dauer von Berufsbildungsmöglichkeiten.
Weitere Informationen: Frank Schramm,
Tel. (02 34) 91 13 - 1 27, E-Mail: schramm
@bochum.ihk.de oder im Internet unter
www.berufsbildungsmesse-mittleresruhrgebiet.de.
Foto: © Panthermedia/S. Zabel
Sonderthema > Aus- und Weiterbildung
für Unternehmen der Zeitarbeitsbranche. Die
Angebote sind vielfältig. Die IHK-Experten
beraten und vermitteln gerne und zeitnah.
Danke den ehrenamtlichen
Prüferinnen und Prüfern
Verbundausbildung
und Berufsbildungsmesse
im August
Ulrich Ernst, Bereichsleiter Berufliche
Bildung der IHK Mittleres Ruhrgebiet,
betont: „Ohne die hervorragenden Leistungen der zahlreichen ehrenamtlichen
Prüferinnen und Prüfer könnte die IHK
Betrieben, die gerne ausbilden würden, aber
bspw. nicht alle fachlichen Voraussetzungen,
Fertigkeiten und Kenntnisse oder eine kaufmännisch-technische Ausstattung für eine
geordnete Ausbildung bereitstellen können,
kann mit der sog. Verbundausbildung geholfen werden. Zwei oder mehr Betriebe teilen
sich sozusagen einen Auszubildenden und
übernehmen festgelegte Ausbildungsparts
(siehe Artikel „Ausbildung im Verbund“). Wer
sich in Bildungsfragen näher informieren
will: Der gesamte Bereich Berufsausbildung
mit seinem facettenreichen Angebot wird in
Kürze auf der ersten Berufsbildungsmesse im
mittleren Ruhrgebiet „Was geht?“ im Bochumer RuhrCongress präsentiert. So viel sei
schon verraten: Gut 80 Betriebe und Institutionen wollen dem interessierten Publikum –
insbesondere Schülerinnen und Schülern der
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12
Hochschulen, sondern führen über die Bildungsvermittlung in sie hinein und bspw.
über Gründungen oder über die Vermittlung
von Diplomanden an Betriebe, zwecks Lösung
von betrieblichen Fragen, z. B. im Rahmen
einer Diplomarbeit, wieder hinaus. Akademisch gebildete Gründer gehören folglich
genauso zur Zielgruppe der IHK wie diejenigen, die sich bspw. über die IHK-Abschlüsse
fortgebildet haben und in die Selbständigkeit
streben. Beiden stehen die Weiterbildungsmöglichkeiten der IHK Bochum offen.
Weiterbildung
Mittleres Ruhrgebiet ihre Aufgaben in der
beruflichen Bildung nicht wahrnehmen.
Für das Engagement möchte ich allen Beteiligten herzlich danken. Interessierte
Praktiker, die im Prüfungswesen mitarbeiten wollen, sind bei uns jederzeit willkommen. Denn den Nachwuchs im Prüfungsbereich zu fördern und zu sichern,
ist eine überragend wichtige Aufgabe, damit der bunte Strauß an Bildungsmöglichkeiten auch weiterhin so erfolgreich
von der IHK Mittleres Ruhrgebiet umgesetzt werden kann.“
künftigen Schulentlassjahre – ihre Ausbildungsangebote und Bildungsmöglichkeiten
vorstellen und freuen sich auf gute Gespräche.
Sie haben mich verstanden,
richtig geplant und
kostengünstig gebaut.
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
IHK und die Hochschulbildung
Auch wenn die Hochschulbildung selbst
nicht direkt in den Aufgabenbereich der IHK
fällt, so ist die Kooperation mit den Hochschulen und die Entwicklung gemeinsamer
Konzepte unentbehrlich. Und dies nicht nur
unter dem Gesichtspunkt der auch aktuell im
Rahmen des Bologna-Prozesses (Ermittlung
der Transparenz und Vergleichbarkeit von
Berufs- und Studienabschlüssen in Europa)
wieder viel diskutierten Anrechenbarkeit
und Durchlässigkeit zwischen beruflicher und
akademischer Bildung, sondern auch deswegen, weil viele Hochschulabsolventen
bspw. über die Selbständigkeit mit der IHK
verbunden sind. Die IHK ist seit Kurzem auch
direkt auf dem Campus der Ruhr-Universität
Bochum mit einem neuen STARTERCENTER
für Fragen zur Selbständigkeit von Akademikern vor Ort. Die Angebote und Aufgaben der
IHK enden somit nicht vor den Toren der
Die Fort- und Weiterbildung der Beschäftigten aller Bildungsstufen, Branchen und
Betriebsgrößen sowie aller hierarchischen
Ebenen ist eine weitere zentrale Aufgabe der
IHK. Das renommierte IHK-eigene BildungsCentrum (BIC) ist eine bedeutsame, bedarfsorientierte Service-Einrichtung für die regionale Wirtschaft im Bereich der beruflichen
Weiterbildung. Das BIC mit seinen umfassenden Weiterbildungsangeboten verfolgt das
Ziel, den Wissenstransfer in die betriebliche
Praxis sicherzustellen. Geboten werden – z. T.
über den Bildungsscheck NRW staatlich gefördert – aktuell und bedarfsorientiert die
Aufstiegs- und die Anpassungsbildung sowie
Seminare in allen relevanten Bereichen
(siehe Artikel „Wissenstransfer in die Praxis“
und unter www.ihk-bic.de).
Duale Studiengänge
mit Nutzwert für Betriebe
Der Bereich Bildung wird mit den Angeboten
rund um moderne sog. „duale Studiengänge“
im IHK-Bezirk nach oben abgerundet. Mitwirkende Ausbildungsbetriebe und die Hochschulen im IHK-Bezirk kooperieren mit der
IHK und ermöglichen Schulabgängern so
den Erwerb einer doppelten Qualifikation in
einem koordinierten Bildungskonzept. Duale
Studiengänge sind eine interessante Option
für diejenigen, die sowohl eine berufliche als
auch eine akademische Ausbildung anstreben und auf Durchlässigkeit und parallelen
Praxisbezug Wert legen – und somit aufgrund ihrer übergreifenden Kompetenz für
Betriebe besonders interessant werden (siehe
Artikel „Praktischer Theorietransfer“).
Somit schließt sich der Kreis rund um das
vielseitige berufliche Bildungsangebot der
IHK Mittleres Ruhrgebiet in voller Bandbreite – von S – XXL. Eine Angebotspalette,
die kaum Wünsche offen lässt. Und wenn,
dann findet oder vermittelt die IHK auch hier
eine Alternative.
> Volker Heckmann, vhpress.de
Sonderthema > Aus- und Weiterbildung
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
IHK-Ausbildungsberaterteam
IHK-Weiterbildungsteam
Das Ausbildungsberaterteam ist rund um die Ausbildung –
von der Beratung über die Schlichtung bis hin zur Vermittlung – für Sie da:
Tel. (02 34) 91 13 + Durchwahl.
Macht alles, damit Sie sich erfolgreich weiterbilden –
von der Beratung über Fördermöglichkeiten bis zur
Prüfung: Tel. (02 34) 91 13 + Durchwahl.
Sigrid Ernst, -1 89,
Ausbildungsmatching,
ernsts@bochum.ihk.de
Thomas Gdanietz, -1 73,
Ausbildungsberater gewerblich-technische Berufe
gdanietz@bochum.ihk.de
Achim Kickert, -1 64,
Ausbildungsberater
kaufmännische Berufe
kickert@bochum.ihk.de
Franz Bienbeck, -1 68,
Lehrgänge mit IHK-Prüfung,
Sonderprojekte
bienbeck@bochum.ihk.de
Martina Elbin, -1 24,
Beratungsstelle BildungsScheck (ab Oktober)
elbin@bochum.ihk.de
Alice Klatt, -1 91,
Ausbildungsmatching
klatt@bochum.ihk.de
Frank Schramm, -1 27,
Ausbildungsberater
kaufmännische Berufe
schramm@bochum.ihk.de
Adolf Späh, -1 28,
Ausbildungsstellenwerber
kaufmännische Berufe
spaeh@bochum.ihk.de
Gabriele J. Langer, -1 58,
Seminare, Existenzgründungsveranstaltungen,
Inhouse-Maßnahmen
langer@bochum.ihk.de
Marc Hüffmann, -1 25,
Lehrgänge (EDV, IT, Fremdsprachen, Azubis, BWL etc.),
Inhouse-Maßnahmen
hueffmann@bochum.ihk.de
13
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Foto: B. Leitner
Sonderthema > Aus- und Weiterbildung
Die Bundesregierung will zusätzliche Ausbildungsplätze für Altbewerber mit einem Bonus belohnen.
Bessere Ausbildungsreife –
Schlüssel für mehr Ausbildungsplätze
IHK-Ausbildungsumfrage 2008
Betriebe wollen gute Schulbildung statt Zuschüsse
Jugendliche im mittleren Ruhrgebiet eine
Lehrstelle.
Auch 2008 entwickelt sich der Ausbildungsmarkt positiv – darauf deuten zahlreiche
Indikatoren hin: Die Betriebe bieten mehr
Ausbildungsplätze an, die Vertragszahlen
wachsen weiter, viele neue Betriebe konnten
für die Ausbildung gewonnen werden. Hält der
konjunkturelle Aufschwung auch in 2008 an
und finden die Betriebe für die noch offenen
Ausbildungsstellen geeignete Auszubildende,
wird es abermals einen Zuwachs an abgeschlossenen Verträgen geben. Trotzdem gilt:
Zum jetzigen Zeitpunkt ist noch keine Entwarnung auf dem Ausbildungsstellenmarkt
in Sicht. Nicht zuletzt aufgrund der demografischen Entwicklung suchen noch viele
In den ersten fünf Monaten wurden im
Bereich von Industrie, Handel und Dienstleistung im mittleren Ruhrgebiet weit mehr
als 100 neue Ausbildungsbetriebe gewonnen
und ca. 200 neue Ausbildungsplatzangebote
eingeworben. Bis Ende Mai wurden fast
900 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen.
Dies entspricht einer Steigerung von 2,2 %
gegenüber dem Rekordwert aus dem Vorjahr.
Um den zunehmenden Fachkräftebedarf,
insbesondere in den industriell-gewerblichen
Berufen, zu decken, setzen die Betriebe verstärkt auf die Karte „Ausbildung“. Auf diese
Notwendigkeit weist die IHK nicht zuletzt
auch aufgrund des demografischen Wandels
bei ihren Akquisitionsbemühungen stets hin.
14
Diese Trends werden auch durch die Ergebnisse der IHK-Ausbildungsumfrage 2008
gestützt. Die bundesweit bei mehr als 12.000
Unternehmen durchgeführte Befragung bietet die breiteste empirische Basis zu Fragen
der Berufsausbildung in Deutschland.
Die wichtigsten Ergebnisse:
– Unternehmen haben zunehmend Schwierigkeiten, ihre Ausbildungsplätze mit geeigneten Bewerbern zu besetzen: 15 % der
Unternehmen konnten in 2007 nicht alle
angebotenen Ausbildungsplätze besetzen
– trotz ausreichend hoher Zahl an Bewerbern. Die Mehrheit der Unternehmen gab
Sonderthema > Aus- und Weiterbildung
als Grund für die Nicht-Besetzung an, dass
keine geeigneten Bewerbungen vorlagen.
Als zweitwichtigsten Grund führte fast
jedes fünfte Unternehmen an, dass die
Ausbildungsstellen von den Auszubildenden
nicht angetreten wurden.
– Demografie hinterlässt Spuren auf dem
Ausbildungsmarkt: Mehr als 80 % der
Unternehmen erhalten noch ausreichend
Bewerbungen. In manchen Regionen
schlägt die Demografie bereits deutlich
durch. Konsequenz: weiterer Bewerberrückgang.
– Unternehmen stellen keine Verbesserung
bei der Ausbildungsreife der Bewerber
fest: 55 % der Unternehmen sehen in der
mangelnden Ausbildungsreife von Schulabgängern das mit Abstand wichtigste
Ausbildungshemmnis. Große Defizite stellen
die Unternehmen insbesondere bei elementaren Schreib- und Rechenfertigkeiten
fest. Aber auch Leistungsbereitschaft und
Motivation, Disziplin und Belastbarkeit
lassen zu wünschen übrig. Für fast zwei
Drittel der Unternehmen ist eine bessere
Schulbildung der wichtigste Hebel zur
Schaffung von mehr Ausbildungsplätzen.
– Unternehmen bevorzugen gezielte öffentliche Unterstützung bei der Ausbildung –
statt Finanzspritzen: Etwa ein Drittel der
100%
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Unternehmen sieht in einer gezielten
öffentlichen Unterstützung bei der Ausbildung, z. B. begleitende sozialpädagogische
Betreuung, den richtigen Ansatz, schwer
vermittelbare Jugendliche in Ausbildung
zu integrieren. Rein finanzielle Unterstützungsleistungen, wie z. B. der Ausbildungsbonus, spielen aus Sicht der Unternehmen nur eine untergeordnete Rolle. Für
zwei von drei Unternehmen können jedoch
jegliche Formen öffentlicher Unterstützung das Problem der Vermittlung nicht
ausbildungsreifer Jugendlicher nicht lösen.
Ausbildungsbonus – kaum
Einfluss auf betriebliche
Ausbildungspläne
Der Bonus von bis zu 6.000 €, den die
Regierung Betrieben für zusätzliche Lehrstellen an Altbewerber zahlen will, wird die
Wirtschaft kaum zu größerer Ausbildungsaktivität ermuntern. Vielmehr sind für die
betriebliche Ausbildungsentscheidung andere
Faktoren ausschlaggebend, wie z. B. der
Bedarf an Fachkräften und die schulische
Vorbildung der Bewerber. 85 % der online
befragten Unternehmen sagten, der Bonus
werde ihr Ausbildungsangebot nicht beeinflussen. 10 % der Betriebe wollen den Bonus
prüfen und nur 5 % wegen der Subvention
eine zusätzliche Stelle schaffen.
Viele Mitnahmeeffekte,
aber nur wenige zusätzliche
Ausbildungsplätze
Die Anzahl zusätzlicher Ausbildungsplätze
wird wesentlich niedriger liegen, da für eine
zusätzlich angebotene Ausbildungsstelle
auch ein für den Betrieb passender Bewerber
gefunden werden muss. Es ist nämlich zwischen der grundsätzlichen Bereitschaft zur
Einstellung von Altbewerbern (Jugendliche,
die bereits im Vorjahr oder früher die allgemeinbildende Schule verlassen haben und
max. über einen Hauptschul- oder Sonderschulabschluss verfügen) und dem konkreten
Abschluss eines Ausbildungsvertrages zu
unterscheiden. Entscheidend ist letztlich, inwieweit das betriebliche Anforderungsprofil
mit den Fähigkeiten und dem Entwicklungspotenzial des Bewerbers konkret übereinstimmt. Zudem führt der Ausbildungsbonus
zu nicht unerheblichen Mitnahmeeffekten.
Die Unternehmen, die ohnehin planen, ihr
Ausbildungsangebot in 2008 zu vergrößern,
nehmen den Bonus mit. Der Erfolg wird dem
Bonus zugeschrieben, der in diesen Fällen
aber keine Anreize für zusätzliche Ausbildungsplätze gesetzt hätte. Darüber hinaus
werden qualifizierte Altbewerber von den
Anreizwirkungen des Bonus besonders profitieren – zulasten schlechter qualifizierter
Altbewerber und auch zulasten gleich
qualifizierter Jugendlicher aus dem aktuellen
Konnten Sie im Jahr 2007 alle angebotenen
Ausbildungsplätze besetzen?
90%
84,8%
80%
70%
Prozent
60%
50%
40%
30%
20%
15,2%
10%
0%
Anzahl gesamt: 12.072
Ja
Antwort
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Der Blick auf das fertige Gebäude das Gefühl der ersten Schritte durch
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von Peter Dammer Stahlbau.
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IHK-Ausbildungsumfrage 2008
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Sonderthema > Aus- und Weiterbildung
In welchen Bereichen stellen Sie Mängel bzgl. der Ausbildungsreife
heutiger Schulabgänger fest?
Belastbarkeit
Warum konnten Ausbildungsplätze nicht besetzt werden?
Es lagen keine Bewerbungen vor
40,5%
Disziplin
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
6,5%
44,4%
Es lagen keine geeigneten Bewerbungen vor
Die Ausbildungsstellen wurden vom
Auszubildenden nicht angetreten
29,0%
Interesse und Aufgeschlossenheit
48,0%
Leistungsbereitschaft und Motivation
Die Ausbildungsstellen wurden vom
Auszubildenden während der Probezeit gekündigt
18,6%
13,7%
58,3%
Mündliches und schriftliches Ausdrucksvermögen
Andere Gründe
39,3%
Umgangsformen
0%
56,8%
50,0%
Elementare Rechenfertigkeiten
20%
40%
60%
80%
100%
Prozent
Mehrfachnennungen möglich
0%
15,9%
20%
60%
27,6%
Bessere Organisation des Berufsschulunterrichts
29,8%
11,6%
Bessere schulische Vorbildung der Bewerber
Größere Freiheit bei der Ausbildung
Von der öffentlichen Hand finanzierte
Unterstützungsleistungen bei der Ausbildung
(z.B. begleitende sozialpädagogische Betreuung)
63,8%
12,6%
Finanzielle und steuerliche Anreize
34,6%
47,7%
Mehr Unterstützung bei der Suche nach
geeigneten Auszubildenden (Matching)
Neue Ausbildungsberufe
Beide öffentlichen Unterstützungsleistungen
lösen das Kernproblem nicht. Die Ausbildungreife
der Schulabgänger ist entscheidend
65,1%
Senkung der Ausbildungsvergütung
Andere Maßnahmen
20%
40%
Mehrfachnennungen möglich
Schulentlassjahr („Erstbewerber“), deren
Einstellung nicht durch den Bonus gefördert
werden kann. Der Bonus wird damit noch
mehr Erstbewerber in das sog. Übergangssystem zwischen Schule und Ausbildung, z. B.
Berufsgrundschuljahr oder sonstige berufsvorbereitende Maßnahme, drängen.
Mit Blick auf die Zielgruppe sowie auf die
vielfach schwierige Integration von gering
qualifizierten Jugendlichen in eine betriebliche Ausbildung ist zudem fraglich, ob die
Unternehmen ausreichend eigene Ressourcen bereitstellen können, um über das
16
100%
Was schafft Ausbildungsplätze?
Bessere Beschäftigungsperspektiven
0%
80%
Prozent
Welche Unterstützungsleistungen halten Sie generell für
geeignet, einem lernschwachen Jugendlichen eine betriebliche
Ausbildung zu ermöglichen?
Finanzielle Unterstützung, wie eine einmalige
Bonuszahlung
40%
Mehrfachnennungen möglich
60%
Prozent
80%
100%
0%
Mehrfachnennungen möglich
übliche Maß hinaus Jugendliche nachzuqualifizieren. Die Wahrscheinlichkeit von
vermehrten Ausbildungsabbrüchen bei bonusgeförderten Ausbildungsverhältnissen ist nicht
von der Hand zu weisen.
Bonus führt zu Verzerrungen
auf dem Ausbildungsund Arbeitsmarkt
Der Ausbildungsbonus entfaltet auf die
Branchen unterschiedlich starke Anreizwirkungen. Bei Banken und Versicherungen ist
16,9%
6,5%
13,7%
4,4%
20%
40%
60%
80%
100%
Prozent
diese angesichts der hohen Anforderungen
an die Qualität der Bewerber eher gering. Die
Bonus-Förderung werden somit vornehmlich
jene Betriebe nutzen, bei denen die Auszubildenden rasch zur Wertschöpfung beitragen.
In diesen Branchen, z. B. im Gastgewerbe und
im Handel, sind die Übernahmequoten der
Auszubildenden schon jetzt eher unterdurchschnittlich. Die zusätzliche Ausbildung würde nicht bedarfsorientiert erfolgen. Viele
Jugendliche würde nach einer bonusgeförderten Ausbildung vergeblich nach einem
Arbeitsplatz suchen.
Sonderthema > Aus- und Weiterbildung
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Ausbildung im Verbund
Chancen für Betriebe
Für Betriebe, die gerne ausbilden wollen, aber nicht alle Voraussetzungen erfüllen, um ausbilden zu können, gibt es eine Lösung.
Sie heißt Verbundausbildung und ist eine wirtschaftliche und
effiziente Organisationsform der Ausbildung.
Verbundausbildung hilft
Betrieben
Insgesamt sind die beteiligten Betriebe in
vielen Fragen frei, bspw. in der Festlegung
der Austauschphasen. Liegt der Ausbildungsschwerpunkt bei anderen Unternehmen, gibt
es für beteiligte Betriebe wenig Formalitäten.
Später kann aus dem Kreis dieser Auszubildenden zukünftiges Personal rekrutiert
werden.
Hier greift das Konzept der Verbundausbildung. Schriftliche Verträge zwischen den
kooperierenden Ausbildungsbetrieben sichern
die nötige Klarheit, welcher Betrieb für welchen Ausbildungsbereich zuständig ist. Es
kann auch ein Bildungsträger beteiligt werden, der die Koordination des Verbundes
regelt und Teile der Ausbildung übernimmt.
Teilweise sind Großbetriebe gegen Kostenbeteiligung bereit, kleineren Betrieben die
Bewerberauswahl, die Prüfungsvorbereitung
und den „Papierkram“ abzunehmen, um
Kleinbetriebe mittels der eigenen Personalabteilung zu entlasten. Hierfür werden teilweise öffentliche Zuschüsse bereitgestellt.
Organisationsformen und
Finanzierung
Als Organisations- und Finanzierungsform
denkbar sind die Auftragsausbildung, ein
Ausbildungskonsortium bzw. Kooperationsverbund, die Ausbildung als Leitbetrieb mit
Partnerbetrieben oder die Ausbildung mittels
ur GmbH
Die Verbundausbildung erfolgt in Kooperation mit anderen Ausbildungsbetrieben, um
den Azubis die immer komplexer werdenden
Ausbildungs- und Prüfungsanforderungen
strukturiert und geordnet nach Ausbildungsplan korrekt vermitteln zu können. Insbesondere kleine und mittelständische Betriebe
befinden sich aufgrund der steigenden technologischen Spezialisierung häufig in einem
Dilemma: Einerseits sind sie dringend auf
Fachkräfte und gut ausgebildete Berufsanfänger angewiesen, andererseits können sie
aufgrund ihres betrieblichen Tätigkeits- und
Aufgabenfeldes nicht in vollem Umfang die
Ausbildungsinhalte abdecken.
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Sonderthema > Aus- und Weiterbildung
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Die jeweils nötigen Zeitabschnitte werden in
Abstimmung mit dem Ausbildungsberater
der IHK festgelegt.
Verbundausbildung:
Vorteilhaft für Betriebe und
Auszubildende
Die IHK Bochum hilft interessierten Betrieben, die nicht alle Anforderungen als Ausbildungsbetrieb
erfüllen, im Verbund mit anderen Betrieben Jugendliche auszubilden. (Foto: Bilderbox)
Ausbildungsverein. Das Land NRW gewährt
zur Förderung der Verbundausbildung freiwillige Leistungen in Form von Zuwendungen
nach pflichtgemäßem Ermessen. Der Antrag
auf Förderung muss „vor“ Abschluss des
Ausbildungsvertrages bei der jeweiligen
Bezirksregierung gestellt werden.
Zwei Beispiele für die
Verbundausbildung
Bspw. wird für kaufmännische Berufe wie
Bürokaufleute bei im Betrieb fehlender Lohnbuch- und/oder Finanzbuchhaltung als Auf-
lage der zuständigen Stelle die Ausbildung im
Verbund von vier bis acht Wochen in einem
Steuerbüro vereinbart. Im Bereich gewerblich-technischer Berufe sind viele Betriebe
industriell ausgerichtet und in der Produktion
tätig. Mangels vollständiger Ausbildungswerkstatt kann bspw. für verschiedene
Metallberufe auch hier die Verbundausbildung helfen. So können Industriemechaniker, Werkzeugmechaniker und Zerspanungsmechaniker in konkret festgelegten Bereichen wie manuelle und maschinelle Zerspanung, Steuerungstechnik, CNC-Technik oder
Schweißen im Verbund ausgebildet werden.
Darüber hinaus ermöglicht die Verbundausbildung Betrieben, einen Beitrag zur Implementierung auch neuer Berufe zu leisten. Die
Verbundausbildung ist vorteilhaft für Betriebe und Auszubildende gleichermaßen.
Betriebe können die Aufwendungen für berufliche Ausbildung über mehrere Betriebe
verteilen, Kapazitäten von Nachbarbetrieben
nutzen, hohe Qualität in der Ausbildung
gewährleisten, Fachkräftenachwuchs sichern,
auf Anforderungen der Zukunft gezielt vorbereiten, neue Ausbildungsberufe anbieten
und sie gewinnen an Reputation. Die Auszubildenden selbst werden in fachlicher, fachübergreifender, thematischer sowie sozialer
Kompetenz durch notwendig flexibles Arbeiten in den verschiedenen Betrieben gefördert. Sie profitieren ebenfalls davon, dass
die berufliche Handlungsfähigkeit ausgebaut
und der Berufsstart aufgrund umfassender
Fertigkeiten und Kenntnisse sowie übergreifendem Wissen aus verschiedenen Betrieben erleichtert wird. Die Verbundausbildung ist eine Ausbildungsvariante, die
Betriebe entlastet und Auszubildenden eine
ordnungsgemäße Ausbildung nach Lehrplan
ermöglicht (weitere Informationen: www.
bochum.ihk.de).
> Volker Heckmann, vhpress.de
IHK-Akquisetour belegt: Hohe Quote an Ausbildungsbetrieben im mittleren Ruhrgebiet
„Nur jedes dritte Unternehmen bildet aus“
– so ein häufig geäußerter Vorwurf an die
Wirtschaft. Als Bezugsgröße dienen dabei
alle Unternehmen – unabhängig davon, ob
eine Ausbildung in diesen Betrieben möglich
und sinnvoll ist. Diese Aussage entspricht
aber nicht der Realität – so das Ergebnis der
Ausbildungs-Akquisetour 2007/2008 bei IHKBetrieben im mittleren Ruhrgebiet. Danach
bilden nur 14 % – mithin lediglich jeder
siebte Betrieb – trotz Ausbildungseignung
nicht aus. Eine qualifizierte, den Bestimmungen des Berufsbildungsgesetzes (BBiG)
entsprechende Berufsausbildung erfordert
nämlich nicht nur geeignetes Ausbildungspersonal, auch der Betrieb, die Ausbildungsstätte, muss für die Berufsausbildung geeignet sein. Daher dürfen Auszubildende
nur eingestellt und ausgebildet werden,
wenn
– die Ausbildungsstätte nach Art und Einrichtung für die Berufsausbildung geeignet ist und
18
– die Zahl der Auszubildenden in einem
angemessenen Verhältnis zur Zahl der
Ausbildungsplätze oder zur Zahl der
beschäftigten Fachkräfte steht.
Jeder Ausbildungsbetrieb muss in der Regel
die erforderlichen beruflichen Fertigkeiten,
Kenntnisse und Fähigkeiten in vollem
Umfang vermitteln können.
In einer speziellen Ausbildungsakquisetour
wurden bislang nicht ausbildende Betriebe
ab einer Beschäftigtengrößenzahl von sieben Beschäftigten (572) durch einen Ausbildungsstellenwerber persönlich aufgesucht
und auf Ausbildungseignung und -willigkeit
getestet. Davon bildet ein Drittel der Betriebe aus, allerdings nicht in IHK-Berufen,
sondern bspw. im Handwerk, im Gesundheitswesen oder in der Landwirtschaft. Von
den übrigen gut 66 % lassen 21 % im
Verbund, in eigens eingerichteten Qualifizierungsstätten oder Tochter- bzw. Schwesterbetrieben ausbilden. 26 % sind nicht ausbil-
dungsfähig. Die Gründe sind vielfältig, z. B.
sind Betriebsprozesse für eine Ausbildung
ungeeignet, prekäre wirtschaftliche Lage,
kein Ausbildungspersonal, noch in der Gründungsphase. 5 % ließen keine Einschätzung
der Ausbildungseignung zu. Lediglich 14 %
bilden nicht aus, obwohl sie ausbildungsfähig sind. Als Gründe werden überwiegend
angeführt: Momentane schwierige wirtschaftliche Lage, Kosten der Ausbildung,
geschäftliche Umstrukturierungen, schlechte
Erfahrungen mit der Ausbildung oder politische Entscheidungen, z. B. Gesundheitsreform.
Fazit: Die Ausbildungsbetriebsquote und
-bereitschaft bei den IHK-Betrieben im
mittleren Ruhrgebiet ist sehr groß. Dieses
zeigt sich auch in den stetig steigenden
Ausbildungsvertragszahlen in den letzten
Jahren. Darüber hinaus darf die auch weiterhin angestrebte Erhöhung der Ausbildungsbeteiligung der Betriebe nicht zulasten der
Qualität der Ausbildung gehen.
Sonderthema > Aus- und Weiterbildung
Initialzündung: Ausbildungsmatching
Hinter dem NRW-Projekt Ausbildungsmatching verbirgt sich der
einfache Gedanke, dass Ausbildungsexperten der IHKs nach
Gesprächen mit Betrieben und Jugendlichen Azubis passgenau in
betriebliche Ausbildungen und Praktika vermitteln.
Um suchende Betriebe bei der Auswahl von
geeigneten Auszubildenden zu unterstützen,
werden in dem landesweiten Matching-Projekt „Verbesserung der Ausbildungssituation
von Betrieben in Ziel-2-Gebieten (strukturschwache Gebiete)“, an dem sich auch die
IHK Bochum beteiligt, unversorgte Schulabgänger in Einzelgesprächen auf ihre fachlichen und sozialen Kompetenzen sowie
Vorstellungen geprüft und nach eingehender
Analyse interessierten Betrieben vorgeschlagen. Den beteiligten Schulabgängern werden
nach Erstellung des Profilings passende
Betriebe vorgestellt. Hat sich der Jugendliche
entschieden und passt das Anforderungsprofil, so unterstützen die IHK-Experten auch
gerne bei der Erstellung aussagekräftiger
Bewerbungsunterlagen. Kleineren Betrieben
ohne eigene Personalabteilung wird durch
die Suche der IHK-Expertinnen ebenfalls viel
Arbeit erspart. In Gesprächen mit den Unternehmensvertretern verschaffen sie sich einen
Überblick über die Vorstellungen und Anforderungen der Betriebe an potenzielle Auszubildende. Erst dann kann ein Abgleich der
Anforderungsprofile von Betrieb und Azubi
erfolgen und die Vermittlung stattfinden. So
trägt das Matching-Projekt nach Aussage der
Expertinnen bei der IHK Bochum dazu bei, die
Azubi-Suche erheblich zu erleichtern sowie
Ausbildungsabbrüchen schon im Vorfeld entgegenzuwirken. Das AusbildungsmatchingProjekt, welches im Rahmen des Ausbildungskonsens NRW durch die EU und das
Ministerium für Arbeit, Gesundheit und
Soziales gefördert wird, ist ein kostenloser
Service der IHK Mittleres Ruhrgebiet für
Betriebe und Jugendliche.
Weitere Informationen: Sigrid Ernst, Tel.
(02 34) 91 13 - 1 89, E-Mail: ernsts@
bochum.ihk.de, Alice Klatt, Tel. (02 34)
91 13 – 1 91, E-Mail: klatt@bochum.ihk.de.
> Volker Heckmann, vhpress.de
Matching: Wegweiser und Türöffner
Interview mit den Projekt-Mitarbeiterinnen
Dipl.-Pädagogin Sigrid Ernst und Pädagogin
M.A. Alice Klatt
Seit wann und wie läuft das Ausbildungsmatching bei der IHK Bochum?
Ernst: Das Matching-Projekt startete im
Oktober 2003 und wird von den Bewerbern
um Ausbildungsplätze sowie von den Betrieben zunehmend angenommen. Mittlerweile
hat sich das Projekt in der Region etabliert.
Die Erfolge haben sich sowohl bei den Betrieben als auch bei den Ausbildungsinteressierten herumgesprochen. Auch Medienberichte und andere Aktivitäten machen es
interessant und bekannt. Aufgrund dieser
Fakten und der zunehmenden Nachfrage
durch die Betriebe wurde Anfang 2007 eine
zweite Stelle eingerichtet, so dass ich jetzt
mit Alice Klatt im Team arbeite.
Klatt: Dem kann ich zustimmen. Das Projekt
läuft sehr erfolgreich. Unsere Erfahrung ist,
wer einmal mitgemacht hat, empfiehlt uns
weiter! Unser Netzwerk über Lehrer, Betriebe, Arbeitsagentur und Bildungsträger ist
bei der gemeinsamen Arbeit sehr hilfreich.
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
tensiver persönlicher Gespräche. Bewerber
bringen ihre Bewerbungsunterlagen oder
sonstige Informationen mit und wir sehen
uns deren Vita an. Losgelöst von den
Zeugnissen wird auf jeden Bewerber eingegangen, um zu ermitteln, wo die Stärken,
aber auch die Schwächen liegen und wie
diese ausgeglichen werden können. Wir
haben Möglichkeiten und Instrumente,
Jugendliche in andere Förderprogramme
zu vermitteln, wenn zunächst eine Ausbildung aus unserer Sicht nicht realisierbar
ist. Wir wollen zudem erreichen, dass
möglichst viele offene Stellen besetzt
werden. Auf der anderen Seite stehen die
Ausbildungsbetriebe. Wir besuchen die
Unternehmen, um im persönlichen Gespräch die betrieblichen Anforderungen
an die Auszubildenden abzustimmen und
unterstützen bei der Bewerberauswahl.
Was bedeutet Matching ganz praktisch?
Klatt: Wir verschaffen uns zunächst einen
persönlichen Eindruck von dem Bewerber
und betreiben Ursachenforschung. Welche Kompetenzen bringt er mit, woran
scheiterten Bewerbungsversuche, wo
braucht er Unterstützung, wie können wir
das Selbstbewusstsein stärken, auf soziale Kompetenzen verweisen usw. Dann legen wir bedarfsorientiert fest, was zu tun
ist. Wir zeigen Alternativen auf und verweisen auf z. B. unbekannte Berufe oder
auch neue Ausbildungsgänge. Auf betrieblicher Seite achten wir neben der persönlichen und fachlichen Eignung auch
darauf, dass die Firmenphilosophie bei der
Vermittlung berücksichtigt wird. Denn der
Auszubildende muss wirklich in den Betrieb passen. Mit IHK-Referenz und überprüften Bewerbungsunterlagen stellen
wir dann einen Kontakt zwischen Bewerber und Unternehmen her. Wenn wir nicht
konkret weiterhelfen können, vermitteln
wir z. B. bei handwerklicher Eignung an
die Kollegen von der Handwerkskammer
oder empfehlen bei Eignung durchaus ein
Studium oder das Nachholen von Schulabschlüssen.
Wer kann mitmachen? Wie funktioniert das
Ausbildungsmatching? Gibt es standardisierte Herangehensweisen, was und wie Sie
auf beiden Seiten ermitteln?
Welche Berufe werden gut vermittelt,
welche sind unbekannter oder weniger
nachgefragt? Wie viele Bewerber und Betriebe betreuen Sie durchschnittlich und
was bieten Ihre Datenbanken und Statistiken?
Ernst: Der Schwerpunkt liegt bei den Schulabgängern aller Schulformen. Es kommen
aber auch z. B. Studienabbrecher, die sich
neu orientieren wollen. Uns stehen Fragebögen und Checklisten zur Verfügung, aber jede Beratung ist ein Einzelfall und bedarf in-
Ernst: Insbesondere die klassischen kaufmännischen und gewerblich-technischen
Berufe werden stark nachgefragt. Schwieriger zu besetzen sind traditionell die Berufe im Gaststätten- und Hotelgewerbe
19
Sonderthema > Aus- und Weiterbildung
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Sind die Anforderungen der Betriebe an
Bewerber überhöht?
Klatt: Das kann man grundsätzlich nicht
sagen. Das kommt allenfalls gelegentlich vor.
Unrealistisch hohe Anforderungen der
Betriebsinhaber an Noten und Vorleistungen
der Bewerber werden bei Bedarf auf das
normale Maß korrigiert, wobei z. B. darauf
hingewiesen wird, dass soziale Kompetenzen
oder andere Fähigkeiten des Bewerbers
durchaus schwächere schulische Leistungen
ausgleichen können.
Wird den Schulabgängern auch bei den
Bewerbungen und der Vorbereitung für das
Bewerbungsgespräch geholfen – und was
passiert nach Vertragsabschluss?
IHK-Service „Ausbildungsmatching“: Auf betrieblicher Seite und bei den Bildungswilligen haken die
IHK-Expertinnen nach und ermitteln, welches Betriebsprofil zu welchem Azubi-Profil passt, um dann
bisher unversorgte Jugendliche zielgenau an interessierte Betriebe zu vermitteln. (Foto: Späh)
und in bestimmten Sparten des Einzelhandels. Selbst im IT-Bereich ist es immer noch
wichtig, Vorbehalte oder mangelnde Kenntnisse über diese Berufe abzubauen. Berufe,
die nicht im unmittelbaren Fokus der Jugendlichen stehen, haben wir immer mit im
Blick: Wir informieren über diese „Schattenberufe“ und zeigen deren Inhalte und Chancen auf. Dadurch vermitteln wir zunehmend
auch in diese Ausbildungsberufe. Bspw. die
Fachkraft für Lagerlogistik „boomt“: In diesem eher männlich dominierten Beruf haben
mittlerweile aufgrund der guten Erfahrungen, die Betriebe gemacht haben, auch
Frauen vermehrt Chancen. Insgesamt
betrachtet sind über 500 Unternehmen mit
ihren Profilen in unserer Datenbank, die wir
ständig aktualisieren. Der Bewerberpool
variiert natürlich: Hier waren es bspw. im
letzten Jahr rd. 400 Schüler. Seit November
2003 bis heute haben wir knapp 600 Bewerber in Ausbildung, Praktika und EQ vermittelt.
Was bedeutet EQ?
Ernst: Betriebe können Jugendlichen unter
25 Jahren eine zertifizierte Einstiegsqualifizierung (EQ) anbieten. Ausbildungswillige
Jugendliche, die noch nicht vollständig ausbildungsreif sind oder andere Vermittlungshemmnisse haben, können dabei eine sechs
bis zwölf Monate dauernde Vorstufe einer
Berufsausbildung durchlaufen und sich profilieren. Das Praktikum, in dem Grundkenntnisse eines Berufs vermittelt werden, beginnt in der Regel am 1. Oktober. Der Betrieb
stellt nach erfolgreich absolvierter Zeit ein
Zeugnis aus und die IHK erstellt daraufhin
ein Zertifikat über die erworbenen Qualifikationen. Bei Übernahme nach der EQ in
ein Ausbildungsverhältnis im gleichen Tätigkeitsbereich können bis zu sechs Monate auf
die Berufsausbildung angerechnet werden.
Ca. 70 % der EQ-Teilnehmer haben bisher
eine Ausbildung begonnen, 86 % waren
zufrieden und konnten ihren Berufswunsch
verwirklichen.
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Klatt: Die Bewerbungsunterlagen sind ein
zentral wichtiges Thema in unserer täglichen
Arbeit. Deswegen gehen wir die Unterlagen
zusammen mit den Bewerbern nach inhaltlichen und formalen Gesichtspunkten durch
und überarbeiten bzw. optimieren diese
nach Bedarf. Die Bewerbung muss authentisch und aussagekräftig sein, denn häufig
wird verkannt, dass diese die Eintrittskarte
ist. Die Empfehlung der IHK hilft mit, Türen
zu öffnen. Die Betreuung geht je nach Bedarf
so lange, wie gewünscht oder nötig. Auch
wenn später Fragen oder Probleme auftreten, sind wir die ersten Ansprechpartnerinnen und können je nach Sachlage an das
Team der IHK-Ausbildungsberater verweisen. Das A & O für eine erfolgreiche Vermittlung ist der proaktive Austausch zwischen
allen beteiligten Akteuren. Abbrüche während des Matchings und nach einer begonnenen Ausbildung gibt es nur wenige, denn
alle Vermittlungskriterien werden im Vorfeld
sehr sorgfältig geprüft.
Was war Ihr persönlich größter Vermittlungserfolg?
Sigrid Ernst und Alice Klatt sind sich einig:
„Jede Vermittlung ist auch für uns ein
persönlicher Erfolg.“
> Volker Heckmann, vhpress.de
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Sonderthema > Aus- und Weiterbildung
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Praktischer Theorietransfer
Duale Studiengänge im IHK-Bezirk
Duale Studiengänge sind modern. Gleich drei davon werden im
IHK-Bezirk Mittleres Ruhrgebiet angeboten. Dabei geht es um die
Kombination gleichzeitiger beruflicher mit akademischer Bildung,
wobei die Berufsausbildung aufgrund der ergänzenden Studienleistungen verkürzt werden kann.
Duale Studiengänge mit
Nutzwert für Betriebe
modernes Konzept, mit dem junge Menschen
in Zukunft punkten können.
Akademiker mit Praxisbezug
Hier wird das Schlagwort „Durchlässigkeit
der Bildungssysteme“ beim Wort genommen
und sprichwörtlich in die Praxis umgesetzt
und das unter gleichzeitiger Wahrung der
gewollten Eigenständigkeiten beruflicher
Foto: ecopix/Gebert
Foto: Bilderbox
Um moderne duale Studiengänge im IHKBezirk anbieten zu können, engagieren sich
Ausbildungsbetriebe und Hochschulen in
Kooperation mit der IHK Bochum und ermöglichen so Schulabgängern den Erwerb
doppelter Qualifikation nach einem koordinierten Bildungskonzept. Duale Studiengän-
ge sind eine interessante Option für diejenigen, die sowohl eine berufliche als auch
eine akademische Ausbildung anstreben und
auf Durchlässigkeit und Praxisbezug Wert
legen. Denn so werden sie aufgrund ihrer
übergreifenden Kompetenz für Betriebe besonders interessante Arbeitnehmer. Ein zeitlich verkürzter berufsbildender Abschluss vor
der IHK und ein akademischer Abschluss der
kooperierenden Hochschulen, das ist ein
Absolventen dualer Studiengänge erlangen in kurzer Zeit eine Doppelqualifikation, die bei Betrieben sehr gefragt ist. Der Ausbildungsabschluss hilft, das
Wissen aus dem Studium in der Praxis umzusetzen und Praxiswissen in die Hochschulen zu transportieren.
21
Sonderthema > Aus- und Weiterbildung
und akademischer Bildung. Betriebe haben
hinterher akademisch ausgebildeten Nachwuchs mit den dazu passenden praktischen
Fertigkeiten und Kenntnissen aus der gleichzeitig stattfindenden Berufsausbildung. Diese Fähigkeiten und Kenntnisse werden während der Ausbildung durch den Ausbildungsbetrieb selbst vermittelt und von der IHK
Bochum berufsabschließend geprüft. Die
Ausbildung erfolgt in Kooperation mit der
Hochschule, so dass über den Lernenden
automatisch auch ein Wissenstransfer aus
dem parallelen Studium an der Hochschule
in den Betrieb entsteht.
KIA-Studiengänge an der
Hochschule Bochum
KIA heißt die Kooperative-Ingenieur-Ausbildung an der Hochschule Bochum. Sie gilt für
alle Diplom- und Bachelorstudiengänge der
Fachbereiche Elektrotechnik, Informatik und
Maschinenbau. Eine gewerblich-technische
Ausbildung aus den Bereichen Mechatronik,
Elektrotechnik oder Informationstechnik
endet mit regulärer Prüfung vor der IHK. Die
berufliche Ausbildung wird bei guten Leistungen und erfolgreichem KIA-Studium an
der Hochschule auf die Gesamtdauer von
zwei Jahre verkürzt, wobei Ausbildung und
Studium kombiniert werden. Organisatorisch
bedeutet das: drei Tage betriebliche Aus-
TEPE
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
bildung und zwei Tage Vorlesung. Nach zwei
Jahren erfolgt bereits die Facharbeiterprüfung und die ersten Semester des Grundstudiums sind studiert. Danach wird nur noch
das KIA-Studium fortgesetzt. Ein Abschluss
Bachelor of Engineering mit Zusätzen
Maschinenbau, Mechatronik und Elektrotechnik ist an der Hochschule das Ziel. Die
Durchlässigkeit zum anschließenden Masterstudium wird gewährleistet (weitere Informationen: www.hochschule-bochum.de).
Fachhochschule für Ökonomie
& Management (FOM)
Auch dieser Bachelor-Studiengang mit zwei
Varianten bietet eine Ausbildung und einen
Studienabschluss; in Wirtschaftswissenschaften oder Web- und Medieninformatik.
In Bochum kann im Modell der Fachhochschule für Ökonomie & Management (FOM)
eine kaufmännische Ausbildung auf zwei
Jahre verkürzt werden, wobei ein siebensemestriges Studium im Bereich Wirtschaft
und Wirtschaftsinformatik berufsbegleitend
absolviert wird. Die FOM-Studienzeitmodelle
sind zu 100 % auf die Bedürfnisse von Berufstätigen, Auszubildenden und Trainees
zugeschnitten, d. h. es bestehen Wahlmöglichkeiten, ob an ganzen Wochentagen oder
abends und am Wochenende studiert werden
soll (weitere Informationen: www.fom.de).
Ausbildung plus Studium
(ApS)
Die dritte Variante dualer Studiengänge im
IHK-Bezirk bietet die Ausbildung plus Studium (ApS) der Technischen Fachhochschule
Bochum Georg Agricola (TFH) in Bochum.
Die Kombination aus Fachhochschulstudium
und Berufsausbildung wird von den Kooperationspartnern der TFH Interessierten angeboten. Klar gegliederte Ausbildungsblöcke und
Studienphasen sollen die auf drei Jahre
gekürzte Ausbildung zum Elektroniker für
Betriebstechnik oder Mechatroniker mit Abschluss vor der IHK sichern. Gleichzeitig wird
der Bachelor-Abschluss der Elektro- und
Informationstechnik mit dem Studienschwerpunkt Energietechnik an der TFH ermöglicht. In einem dreimonatigen Wechsel
werden Ausbildung und Studium absolviert.
Die Dauer des ApS-Studiums beträgt etwas
mehr als drei Jahre. Später kann nach erfolgreichem Abschluss ein zweisemestriger
Master-Weiterbildungsstudiengang Betriebssicherheitsmanagement oder der Masterstudiengang Integrated Power Plant Engineering absolviert werden. Die TFH bietet
Alternativen zum allgemeinen Vollzeitstudium (Internet: www.tfh-bochum.de).
> Volker Heckmann, vhpress.de
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Sonderthema > Aus- und Weiterbildung
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Wissenstransfer in die Praxis
Erfolgreiche Weiterbildung durch die IHK
Die Fort- und Weiterbildung von Fach- und Führungskräften aller
Branchen und Betriebsgrößen ist eine zentrale Aufgabe der IHK.
Statistiken belegen: Weiterbildung lohnt sich.
Das IHK-eigene BildungsCentrum (BiC) ist
eine im mittleren Ruhrgebiet bedeutende
Service-Einrichtung für die Wirtschaft im
Bereich der beruflichen Weiterbildung. Das
BiC verfolgt das Ziel, den Wissenstransfer in
die betriebliche Praxis sicherzustellen. Das
breite, jährlich 500 Weiterbildungsmaßnahmen umfassende Angebot reicht von einem
aktuellen, bedarfsorientierten und vielfältigen
Seminarangebot über Anpassungsbildungsmaßnahmen bis hin zu Lehrgängen mit IHKPrüfung (Aufstiegsbildung). Besucht werden
können Seminare und Lehrgänge verschiedenster Art, wie bspw. solche zur Unternehmensleitung und zum Management, zum
Umweltschutz oder zum Thema Existenzgründung. Auch die Bereiche Wirtschaft und
EU, Betriebswirtschaft, EDV & IT, EK-VKMarketing, Fremdsprachen, Führung, Immo-
bilien, Kommunikation, Management, Recht,
Technik sowie das Thema Auszubildende
und Ausbilder werden komplett durch das
BiC abgedeckt.
Bildung nach Maß
Im Bereich der Aufstiegsbildung wird neuerdings der 520-stündige, berufsbegleitende
Lehrgang zum/zur Wirtschaftsfachwirt/in
(IHK), einer von vielen kaufmännischen Aufstiegsfortbildungen, angeboten. Technische/r
Betriebswirt/in (IHK), Tourismusfachwirt/in
(IHK) und Industriemeister/in (IHK) gehören
ebenfalls in den Bereich der Aufstiegsbildung, wie viele andere Angebote auch. Die
Anpassungsbildung führt zu Qualifikationen
wie z. B. zum/zur Marketingreferenten/in
oder zur Industriefachkraft und zu vielen
weiteren bedarfsorientierten Qualifikationen. Das IHK-BildungsCentrum bietet zudem
Inhouse-Maßnahmen an. Hierbei werden
Seminare, Lehrgänge, Beratung und Entwicklung betriebsspezifischer Angebote nach den
Wünschen der Betriebe vor Ort umgesetzt
(weitere Infos: www.ihk-bic.de).
Statistik: Fleiß wird belohnt
und staatlich gefördert
Die
DIHK-Weiterbildungserfolgsumfrage
2008 bestätigt: Weiterbildung rentiert sich
für Teilnehmer und Betriebe. Kompetente
Führungskräfte werden u. a. wegen des
demografischen Wandels auch in Zukunft zunehmend gesucht. Nach der letzten Umfrage
profitieren bundesweit zwei Drittel der fast
11.000 Antwortenden in ihrer beruflichen
ABITUR 2008
Studium oder
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DIE KOMBINATION VON IHK-AUSBILDUNG UND STUDIUM
MIT DEN STAATLICH ANERKANNTEN ABSCHLÜSSEN
Bachelor of Arts
(Business Administration)
Bachelor of Arts
(Wirtschaftsinformatik)
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Sonderthema > Aus- und Weiterbildung
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Foto: © Cmon – Fotolia.com
Entwicklung durch eine erfolgreiche Weiterbildung bei der IHK. 70 % haben eine höhere
Position erreicht, einen größeren Aufgabenbereich übernommen oder mehr Verantwortung übertragen bekommen, 20 % können
die an sie gestellten Aufgaben besser bewältigen. 61 % der Teilnehmer konnten sich
finanziell verbessern. 31 % sehen in der Maßnahme eine Sicherung des Arbeitsplatzes,
7 % fanden dadurch sogar eine neue Arbeitsstelle. Viele verbesserten sich auch noch
Jahre danach aufgrund der Weiterbildung und
dies weitgehend unabhängig vom Alter. Jährlich stellen sich bundesweit rd. 65.000 Personen einer IHK-Prüfung, 45.000 bestehen
diese. Dass sich Weiterbildung lohnt und oft
auszahlt, davon sind auch die meisten Teilnehmer aus dem IHK-Bezirk Bochum überzeugt. 97 % sind laut jüngster BiC-Zufriedenheitsanalyse im Mai von der direkten
Umsetzbarkeit der erlernten Inhalte begeistert
und für 83 % der Teilnehmer hat sich der
Besuch der Veranstaltung beruflich positiv
ausgewirkt, so die Aussage des BiC-Teams.
Bildung: Voll im Trend
Aufgrund dieser Ergebnisse auf Bundes-, Landes- und Bezirksebene ist es wenig verwun-
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derlich, dass insgesamt 81,5 % der Absolventen angeben, sie würden sich wieder für das
gleiche Weiterbildungsziel entscheiden. Vier
von fünf sagen, dass sie weitere Weiterbildungen anstreben. Weiterbildung ist also
Bildungsscheck NRW
Mehr als 80 % aller Arbeitgeber und
Beschäftigten sehen berufliche Weiterbildung als wichtig für das eigene Berufsleben und für den Betrieb an. Doch nur 40 %
bilden sich tatsächlich weiter. Damit sich
die Schere zwischen Anspruch und Wirklichkeit nicht weiter öffnet und um Weiterbildung auch zukünftig zu fördern, hat
die nordrhein-westfälische Landesregierung
das Programm „Bildungsscheck NRW“ aufgelegt. Erklärtes Ziel ist es, Standortvorteile
durch gut ausgebildete Mitarbeiter für
kleine und mittlere Unternehmen in NRW,
die sich weiterbilden wollen, durch finanzielle Unterstützung zu sichern. Denn nur
Mitarbeiter, die ihre Fähigkeiten und Kenntnisse weiter ausbauen, können den Ansprüchen der Berufswelt auf Dauer gerecht
werden. Das Land NRW übernimmt 50 % der
ein Gewinn, für jeden Einzelnen und natürlich
insbesondere für die Betriebe, wie die
Umfrage ergab.
> Volker Heckmann, vhpress.de
finanziellen Kosten der Weiterbildung (max.
500 € pro Bildungsscheck). Teilnehmen
können Berufstätige, die in den vergangenen zwei Jahren an keiner beruflichen
Weiterbildung teilgenommen haben, und
Betriebe, die nicht mehr als 250 Mitarbeiter
beschäftigen. Eine ausführliche Beratung in
einer dafür vorgesehenen Beratungsstelle,
wie sie ab Oktober auch von der IHK
Bochum angeboten wird, ist obligatorisch.
Gefördert werden z. B. der Erwerb von
Sprach- und EDV-Kenntnissen oder Schlüsselqualifikationen, Medienbildung oder
Lern- und Arbeitstechniken. Bildungsberatungsstellen informieren und stellen die
Schecks aus.
Nähere Informationen unter: www.bildungsscheck.nrw.de oder www.mags.nrw.de oder
direkt bei der IHK Bochum www.ihk-bic.de.
Sonderthema > Aus- und Weiterbildung
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Jugend in Arbeit plus erfolgreich
Herner Steuerberatung Jeschke & Schlebusch
Für die engagierte Teilnahme am Landesprogramm „Jugend in Arbeit plus“ erhielt die
Herner Steuerberatung Jeschke & Schlebusch eine Urkunde des Ministeriums für
Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes
NRW.
Lange blieben die eigenen Bewerbungsbemühungen von Julia Philipp ohne Erfolg.
Schon fast resignierend wurde sie Anfang
2006, nach über sechsmonatiger Arbeitslosigkeit, dem Programm „Jugend in Arbeit
plus“ zugewiesen. Nach den ersten Gesprächen und der Programmaufnahme durch ihre
Beraterin Erika Skubiki bekam sie wieder
neue Hoffnung auf einen Arbeitsplatz.
Zusammen mit dem IHK-Koordinator Bernd
Christen wurde für Julia Philipp die Möglichkeit gefunden, beim Steuerbüro Jeschke
& Schlebusch in Herne ein betriebliches
Praktikum zu absolvieren. Nach der Trainingsmaßnahme stand für beide Seiten fest,
dass die Einstellung mit dem Förderangebot
über „Jugend in Arbeit plus“, zunächst mit
der Befristung auf ein Jahr, erfolgen soll. Die
unbedingt notwendigen DATEV-Kenntnisse
erhielt Julia Phillip über eine externe Schulung, deren Kosten das NRW-Programm
schnell und unbürokratisch übernommen
hat.
Eine tolle JAplusVerstärkung für das
Team von Jeschke &
Schlebusch: Die
geschäftsführenden
Gesellschafter Tanja
Jeschke (r.) und Alfred
Andreas Schlebusch
(l.) zusammen mit
Julia Philipp (M.),
die nach zwölf
Monaten „Jugend in
Arbeit plus“ in ein
unbefristetes
Arbeitsverhältnis
übernommen wurde.
(Foto: Christen)
„Während der Förderzeit ist unsere Julia eine feste Größe im Team des Steuerbüros
Jeschke & Schlebusch geworden. Eine Mitarbeiterin, die sich so toll entwickelt hat, lassen wir nicht mehr gehen!“, so kommentierte die geschäftsführende Gesellschafterin
Tanja Jeschke die Übernahme von Julia
Philipp in ein unbefristetes und festes
Arbeitsverhältnis.
In der Vermittlungsphase 2006/2007 sind
über das Programm „Jugend in Arbeit plus“
im Bezirk der IHK Bochum 272 Teilnehmer in
betriebliche Arbeit vermittelt worden. Nach
Ablauf der Lohnkostenförderung verblieben
bisher rd. 75 % direkt im Erstbetrieb oder
wurden übergangslos in einem anderen
Betrieb weiterbeschäftigt. Einige von ihnen
haben auch die angebotene Chance auf eine
betriebliche Berufsausbildung wahrgenommen.
Unternehmen, die sich für eine Teilnahme am
Programm „Jugend in Arbeit plus“ interessieren,
wenden sich an den „Jugend in Arbeit plus“Koordinator Bernd Christen bei der Industrieund Handelskammer im mittleren Ruhrgebiet zu
Bochum, Geschäftsbereich Berufliche Bildung,
Ostring 30–32, 44787 Bochum, Tel. (02 34)
91 13-1 76, Fax (02 34) 91 13-2 39 oder per
E-Mail: christenb@bochum.ihk.de.
Auch im Jahr 2008 können Arbeitgeber das
Angebot nutzen, offene Arbeitsplätze mit
jungen arbeitslosen Menschen über „Jugend
in Arbeit plus“ zu besetzen. Im persönlichen
Gespräch werden die Anforderungen des
Betriebs erfasst. Durch eine gemeinsame
Vorauswahl werden geeignete Arbeitsuchende vorgestellt und nach einer vorgeschalteten betrieblichen Praktikumsphase passgenau vermittelt. In der aktuellen Programmphase kann Arbeitgebern ein Lohnkostenzuschuss – im Wege einer Einzelfallprüfung
unterschiedlich gestaffelt – gewährt werden.
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25
Bericht & Hintergrund
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
■ Ausbildungsbonus kommt
– mit Nachbesserungen
Berlin. Der umstrittene Ausbildungsbonus
kommt zum 1. August – aber er ist nach
heftiger Kritik von Wirtschaft und Gewerkschaften noch nachgebessert worden. Dazu
trug auch eine DIHK-Umfrage bei, die
belegte: Der Bonus wird teuer, aber bringt
nicht viel. Jetzt soll er für Realschüler mit
schlechten Abschlussnoten in Mathematik
und Deutsch nur noch eingeschränkt gewährt werden. Ebenfalls neu: Lehrlinge, die
ihre Lehrstelle wegen Insolvenz verlieren,
sollen auch vom Bonus profitieren. Und:
Wer eine Einstiegsqualifikation absolviert
hat und im selben Unternehmen einen Ausbildungsplatz bekommt, soll nicht mehr
vom Bonus ausgeschlossen sein. Verändert
hat die Koalition auch die Auszahlungsmodalitäten. Jetzt sollen 50 % des Bonus nach
Ablauf der Probezeit und 50 % der Leistung
nach Anmeldung des Azubis zur Abschlussprüfung ausgezahlt werden. DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben wertete
die Veränderungen positiv, befürchtet aber
weiter Mitnahmeeffekte, solange der Bonus
nicht auf die lernbeeinträchtigten oder
sozial benachteiligten Jugendlichen beschränkt wird. Der Ausbildungsbonus in
Höhe von 4.000 bis 6.000 € für jede zusätzliche Lehrstelle soll dann gewährt werden, wenn die eingestellten Jugendlichen
die Schule mindestens bereits im Vorjahr
verlassen haben, keinen oder einen niedrigen Schulabschluss haben und sich schon
früher um einen Ausbildungsplatz bemüht
haben. Die Arbeitgeber müssen nachweisen, dass es sich um einen zusätzlichen
Ausbildungsplatz handelt. Die finanzielle
Unterstützung ist bis Ende 2010 befristet.
Geschätzte Mehrausgaben: 450 Mio. €.
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■ Außenwirtschaftsförderung
besser vernetzen!
■ Unternehmer haben in
Brüssel das Wort
Berlin. Kleine und mittlere Unternehmen
haben es oft schwer, im Ausland Fuß zu
fassen. Sie sind besonders auf zuverlässige
Informationen und Hilfen angewiesen. Der
DIHK forderte auf der diesjährigen Weltkonferenz der Auslandshandelskammern (AHKs)
in Berlin deshalb eine Bündelung der deutschen Außenwirtschaftsförderung unter der
Adresse der AHKs, um Unternehmen lange
Wege zu ersparen.
Brüssel. Statt Europaabgeordneten werden
am 14. Oktober im Brüsseler Parlament
750 Unternehmer Platz nehmen! Das „Europäische Parlament der Unternehmen“ ist
eine Initiative von DIHK und Eurochambres.
Die Firmenchefs kommen anteilig aus allen
Mitgliedstaaten. Sie werden einen Tag lang
aktuelle wirtschaftspolitische Themen mit
europäischen Entscheidungsträgern, wie den
Kommissaren Mac Creevy und Verheugen
oder auch Parlamentspräsident Pöttering,
diskutieren. Am Ende steht eine Erklärung,
die der französischen Ratspräsidentschaft
im Vorfeld des informellen Gipfels der EUStaats- und Regierungschefs überreicht wird.
Aus Deutschland werden – entsprechend der
Zahl der Abgeordneten – 96 Unternehmer
dabei sein.
DIHK-Außenwirtschafts-Chef Axel Nitschke:
„Wir versprechen uns durch eine bessere
Vernetzung eine höhere Schlagkraft – davon
profitieren sowohl die deutsche Wirtschaft
bei ihrem Engagement im Ausland als auch
der Investitionsstandort Deutschland.“
■ Unternehmerbild hat viele
Facetten
Berlin. Politiker, Verbände und Unternehmen
müssen gemeinsam die Erfolge der sozialen
Marktwirtschaft herausstellen, um in der
Bevölkerung wieder mehr Zustimmung für
unser Werte- und Ordnungssystem zu gewinnen. An Vorschlägen, wie das verzerrte
Unternehmerbild wieder gerade gerückt werden kann, mangelte es nicht in der Polit-Talkrunde mit Ludwig Stiegler (SPD), Norbert
Röttgen (CDU) und Otto Fricke (FDP). Peter
Esser, Vorsitzender des DIHK-Informations-
ausschusses, hatte die drei Vertreter der
Parteien zu dessen Tagung Ende Mai in
Berlin eingeladen. Mehr mediale Präsenz des
Mittelstandes, professionelle Medientrainings und mehr Werbung für das Unternehmertum in Schulen und Hochschulen waren
wichtige Lösungsvorschläge. Röttgen mahnte aber zugleich: „Die Bereitschaft mit einem
verzerrten Unternehmerbild Politik zu machen, ist gegeben.“ Es fehle aber umgekehrt
oft auch am Verständnis der Unternehmer
für die ganz andere Entscheidungssituation
demokratisch gewählter Politiker.
(Foto: © Jens Schicke Berlin)
(Foto: heithoff identity)
Neues aus Berlin und Brüssel
Die soziale Marktwirtschaft leidet derzeit unter einer Akzeptanzkrise in der Bevölkerung. Über Wege
aus diesem Stimmungstief diskutierten Politik und Wirtschaft. (V. l. n. r.): Otto Fricke, Ludwig
Stiegler, Peter Esser, Dr. Norbert Röttgen und Dr. Achim Dercks.
IHK-Aktuell
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Eine Marke für das Ruhrgebiet
IHK-Vollversammlung tagte in Hattingen
Die IHK-Vollversammlung, die unter Vorsitz von Präsident
Gerd Pieper ihre diesjährige „Auswärtssitzung“ bei der Maschinenfabrik Köppern GmbH & Co. KG in Hattingen durchführte,
befasste sich u. a. mit Marketingstrategien für das Ruhrgebiet.
Frank Dopheide, Chairman der Grey Worldwide Germany, präsentierte den Mitgliedern
der IHK-Vollversammlung in einem überzeugenden Vortrag ein in sich geschlossenes
Konzept für den Aufbau eines international
erfolgreichen Markenauftritts für das Ruhrgebiet.
Die Notwendigkeit, die Marke „Ruhr" international zu etablieren, ist nach Auffassung
von Dopheide unbestritten. Schließlich werden im Jahre 2030 voraussichtlich etwa 20
Metropolregionen weltweit übrigbleiben.
Hier gilt es, das Ruhrgebiet rechtzeitig zu
positionieren, damit man zukünftig „in der
Champions League und nicht in der Regionalliga mitspielt“, so Dopheide. Während die
Metropolen London, New York oder Moskau
international ein Begriff sind, ist für 85 %
der Teilnehmer einer internationalen Befragung das Ruhrgebiet unbekannt, oder es
wird – wenn überhaupt – nur mit alten
Klischees in Verbindung gebracht. Dopheide,
der als gebürtiger Marler aus der Region
stammt, empfiehlt dem Ruhrgebiet den Aufbau einer starken Marke und die Umsetzung
einer konsequenten Dachmarkenstrategie.
Im „Bericht des Präsidenten“ ging Pieper
u. a. auf die Steuer- und Finanzpolitik in
Deutschland ein. Neben der Erhöhung der
Gewerbesteuer in Bochum kritisierte der
Präsident vor allem den schleppenden Fortgang der Beratungen um die zweite Stufe
der Föderalismusreform. Ziel der Reform ist
es, die Finanzbeziehungen zwischen Bund
und Ländern zu modernisieren. Leider droht
aus Sicht des Präsidenten die Reform am
Egoismus der einzelnen Beteiligten zu scheitern. Ebenfalls enttäuscht zeigte sich Pieper
über das 2003 verabschiedete Mittelstandsgesetz des Landes Nordrhein-Westfalen.
Hier wurden die ursprünglich bestehenden
Bedenken der nordrhein-westfälischen IHKs
bestätigt, so dass sich die IHK-Vereinigung
NRW dafür ausspricht, die Gelegenheit zu
nutzen und das Gesetz in diesem Jahr auslaufen zu lassen.
Hauptgeschäftsführer Tillmann Neinhaus
informierte über aktuelle Schwerpunkte der
IHK-Arbeit. Im Fokus des Berichts stand das
diesjährige Jahresthema der IHK-Organisation „Wirtschaft bildet – Unsere Zukunft!"
Neinhaus wies in diesem Zusammenhang
auf besondere Aktivitäten der IHK hin, die
im Bereich der beruflichen Bildung neben
dem „normalen“ Tagesgeschäft durchgeführt
werden. Hierbei handelt es sich u. a. um das
sog. Ausbildungsplatzmatching, das Kooperationsnetzwerk Schule-Wirtschaft, die Einrichtung einer Bildungsberatungsstelle im
Hinblick auf die Vergabe von sog. Bildungs-
Auf Einladung von Vollversammlungsmitglied Christopher Schäfer (r.) tagte
die Vollversammlung Anfang Juni bei der Maschinenfabrik Köppern GmbH &
Co. KG in Hattingen.
checks durch das Land sowie um die erste
Berufsbildungsmesse Mittleres Ruhrgebiet.
Abschließend berichtete der Hauptgeschäftsführer, dass das mittlere Ruhrgebiet bei den
Antragstellungen für die Wettbewerbe des
Landes um die Fördermittel der EU und des
Landes von der Anzahl der Projekte her gut
vertreten ist. Die eingereichten Ideen, bei
denen die IHK häufig als Unterstützer oder
Kooperationspartner eingebunden ist, stammen bspw. aus den Bereichen Gründungsförderung, Geothermie, medizinische Bildgebung, Plasmatechnologie, IT-Sicherheit und
Kreativwirtschaft, aber auch Projekte der
Stadtentwicklung spielten eine erhebliche
Rolle. Die Entscheidungen über die Projektförderungen werden Zug um Zug bis zum
Jahresende erwartet.
In einem weiteren Schwerpunkt der „Sommersitzung“ ging es um die IHK-Finanzen.
Auf Grundlage des Berichts der Rechnungsprüfer wurde das Jahresergebnis 2007 von
den Mitgliedern der Vollversammlung festgestellt und Präsidium und Hauptgeschäftsführung für das Geschäftsjahr 2007 einstimmig entlastet. Ebenfalls Einstimmigkeit
herrschte über die Verwendung des Jahresergebnisses 2007 sowie über die Wiederwahl
von Kay Mengelbier, geschäftsführender Gesellschafter der Wappen-Immobilien GmbH,
Bochum, und Lutz Schewe, geschäftsführender Gesellschafter der Versicherungskontor
Schewe GmbH, Bochum, als Rechnungsprüfer für die Geschäftsjahre 2008 – 2010.
Schließlich erhielten die Vertreter der regionalen Wirtschaft von Uwe Fechtner, Direktor
der Adam Opel GmbH Werk Bochum, Informationen aus erster Hand über die aktuelle
Situation beim größten Arbeitgeber der
Region.
Die Agentur Grey hat mit dem im Auftrag des Initiativkreises Ruhrgebiet
entwickelten Vorschlag für einen neuen Ruhrgebietsslogan „Ruhrn TeamworkCapital“ heftige Diskussionen ausgelöst. (Fotos: Objektiv Press)
27
IHK-Aktuell
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Wie viel Information verträgt
Ihr Unternehmen?
Wettbewerbsvorteil durch Wissensvorsprung
Effiziente Informationsverarbeitung wird
immer mehr zu einem Wettbewerbsfaktor.
Grund: Die Menge an Daten und Informationen, die jeder Einzelne und jedes Unternehmen verarbeiten muss, wächst rasant an. Ob
Informationen klassischer Medien oder auf
Websites, in E-Mails oder Dokumenten im
lokalen Netzwerk: Täglich stürzt ein immer
größer werdender Datenstrom auf uns ein,
den wir nur noch mit Mühe – und wenn überhaupt, dann mit immer höherem Zeitaufwand – beherrschen können. Die Folge davon ist, dass ein Großteil der Arbeitszeit
heutzutage für das Lesen, Ordnen und
Beantworten von E-Mails sowie die Suche
nach relevanten Informationen im Unternehmen verwendet wird. Neben sinkender
Produktivität bedeutet der fehlende effiziente Umgang mit Informationen häufig auch
entgangene Chancen und möglicherweise
verpasste Trends, die für die Weiterentwicklung der Unternehmen bedeutsam sind.
Es liegt daher nahe, automatische Verfahren
zu entwickeln und einzusetzen, mittels derer
es dem Nutzer gelingt, wieder Herr über die
eigenen Daten zu werden.
Dieser zugegeben komplexen Thematik widmete sich die von der IHK, der Ruhr-Universität und der Hochschule Bochum gemeinsam getragene Reihe „Innovation für die
Wirtschaft“ Anfang Juni bei einer Veranstaltung in der IHK.
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28
Prof. Dr. Tibor Kiss, Sprachwissenschaftliches Institut RUB, Dr. Gordon Heinemann, rubitec GmbH,
Florian Dömges, MetaSieve, Christiane Jonietz, rubitec GmbH, Björn Wilmsmann, MetaSieve, und
IHK-Innovationsberater Lothar Pollak (v. l. n. r.) freuten sich auf eine informative Transferveranstaltung
(nicht im Bild: Dr. Robert Biermann, Vorstand der webeffekt AG, Dinslaken).
(Foto: Ziegler/Lichtblick)
Der Einführungsvortrag zur Computerlinguistik und Datenextraktion, gehalten von
Prof. Dr. Tibor Kiss (Sprachwissenschaftliches
Institut RUB), verdeutlichte die Problematik,
geht es u. a. doch darum, aus den vermittelten Informationen Regeln zu konstruieren
und mittels Computerlinguistik möglichst
viele Rohdaten zu übersetzen, um sie datentechnisch automatisiert verarbeiten zu können. Dabei ist zu beachten, dass Sprache
immer mehrdeutig ist und nur im Kontext
das richtige, sichere Verständnis zu erkennen
ist.
Immerhin sind korrekte Analysen je nach
Anwendungsproblem in zwischen 80 und
95 % der Fälle möglich, so der Referent.
Konkrete Lösungen mit Methoden der Computerlinguistik, Maschinellem Lernen und
Text Mining haben sich die Gründer der
Firma MetaSieve, Björn Wilmsmann und
Florian Dömges, zunutze gemacht. Sie zeigten auf, wie man damit „Verborgene Datenschätze finden“ kann und „... wie ich mit ungenutzten Daten Geld verdiene.“ Zum Abschluss der Veranstaltung trug Dr. Robert
Biermann, Vorstand der Webeffekt AG, Dinslaken, zum Thema „Was die Homepage alles
verrät – wenn man sie nur fragen würde“
vor. Insbesondere die Besucher der Websites
tragen oft, ohne es selbst zu wissen, durch
ihr Nutzerverhalten zu sehr aufschlussreichen Analysemöglichkeiten bei, die Teil des
Geschäftsmodells des Unternehmens sind.
Kluge Köpfe für den
Mittelstand
Prof. Wottawa beim
IHK-Stadtparkgespräch
Einen Einblick in moderne Methoden der
Personalgewinnung und -entwicklung gab
der deutschlandweit renommierte Psychologe Prof. Dr. Heinrich Wottawa von der RuhrUniversität Bochum den rd. 40 Vertretern der
regionalen Wirtschaft beim „Bochumer
Stadtparkgespräch“.
Wie erkennt ein Unternehmen die zukünftigen Potenzialträger und wie behält die
mittelständische Wirtschaft den Anschluss
im Wettbewerb um die „besten Köpfe“? „Wir
haben eine Kombination von schwächer
werdenden Jahrgängen mit hoher Nachfrage
nach Mitarbeitern“, schilderte Prof. Wottawa
das gegenwärtige Dilemma der Arbeitsmarktsituation. Insbesondere die kleinen und
mittleren Unternehmen sollten die in Konzernen bereits gängige Methode des Inter-
Alle Unternehmen mit Geschäftsinteresse in den so genannten
BRIC-Ländern laden wir herzlich ein zum 5. IHK-Außenwirtschaftstag NRW am 16. September 2008 in Essen. Unter dem
Motto „Boarding for BRIC – Wachstumsmärkte im Blick“ geht
es einen Tag lang um die Märkte Brasilien, Russland, Indien und
China – um Marktzugang, Konzepte und Lösungen zur Marktbearbeitung. Zwölf verschiedene Workshops, Podiumsdiskussionen, interkulturelle Kompakttrainings, Gesprächsmöglichkeiten
mit Vertretern der Deutschen Auslandshandelskammern (AHKs)
sowie eine integrierte Begleitausstellung bieten - nebst interessantem Rahmenprogramm – umfassend Gelegenheit, unternehmensindividuelle Marktchancen auszuloten.
Programmübersicht
ab 8:30 Uhr
Registrierung der Teilnehmer
15:30–16:00 Uhr
Erfrischungspause
9:30 Uhr
Eröffnung und Begrüßung
Dirk Grünewald, Präsident der IHK zu Essen
16:00–17:30 Uhr
9:35 Uhr
Grußwort
Christa Thoben, Ministerin für Wirtschaft,
Mittelstand und Energie des Landes NRW, Düsseldorf
Workshop-Block 3 (parallel)
1. Indien: Erfolgreich exportieren und investieren
2. Indien: Chancen im globalen Sourcing
3. China: Vertrieb – Fallstricke beim Export
4. China: Investieren – Chance oder Schleudersitz?
9:50 Uhr
Panel-Diskussionsrunde
Die BRICs – Wachstumsmärkte vor allem
auch für den Mittelstand
11:00-12:30 Uhr
12:30–14:00 Uhr
13:00 Uhr
14:00–15:30 Uhr
Workshop-Block 1 (parallel)
1. Brasilien: Strategien und Taktiken
bei der Markterschließung
2. Brasilien: Lohnende Investitionen
3. Russland: Erfolgreich exportieren
4. Russland: Investieren (k)ein Problem?
Imbiss
nachmittags
14:00–14:30 Uhr
15:00–15:30 Uhr
16:00–16:30 Uhr
17:00–17:30 Uhr
ganztägig
„Rotes Sofa“
Workshop-Block 2 (parallel)
1. BRIC: Eine Frage der Logistik
2. BRIC: Finanzierung von Export
und Investitionen
3. BRIC: Sicherheit von Geschäften
4. BRIC: Erfolgsfaktor „Personalmanagement“
ab 17:40 Uhr
18:20 Uhr
Kompakttrainings zum Thema:
Erfolgreich verhandeln –
Interkulturelle Kommunikation
Indien
China
Brasilien
Russland
AHK-Lounge
Vertreter der AHKs in den BRIC-Ländern stehen
für Gespräche zur Verfügung mit aktuellen
Infos zu Ländern und Märkten. Kostenlose
Erstberatung im Rahmen der Dienstleistungen
von DEInternational.
Zusammenfassung und Abschluss-Event
Ende der Veranstaltung
Das Teilnehmerentgelt beträgt für einen Teilnehmer 110 € und ermäßigt sich bei der Anmeldung mehrerer Teilnehmer.
Weitere Informationen und Online-Anmeldung: www.ihk-aussenwirtschaftstag-nrw.de.
Mit freundlicher Unterstützung unserer Partner:
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5. IHK-Außenwirtschaftstag NRW am 16.09. 2008
im Congress Center West, Messe Essen
IHK-Aktuell
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Marketing-Check
für Existenzgründer
STARTERCENTER und
Marketing-Club Bochum
kooperieren
Prof. Dr. Heinrich Wottawa (M.) beeindruckte mit seinem Referat zum „Erfolgsfaktor Personal bei
kleinen und mittleren Unternehmen“. Präsident Gerd Pieper (r.) und Hauptgeschäftsführer Tillmann
Neinhaus (l.) begrüßten den Wissenschaftler in der Stadtpark-Gastronomie. (Foto: Ziegler/Lichtblick)
net-Assessments stärker für sich nutzen,
um das Interesse möglicher Bewerber zu
wecken. Vor allem aber auch, um diejenigen
Mitarbeiter zu finden, die von der Persönlichkeit und Motivlage besser zu KMUs als
zu Großunternehmen passen. Gute Zeugnisse
allein sind nicht mehr ausschlaggebend –
die weichen Faktoren wie Kommunikationsstärke oder Teamfähigkeit – zeichnen den
Mitarbeiter von morgen aus. Dies lässt sich
durch psychologische Fragestellungen bereits im Internet feststellen. „Der Blick hinter
die vermeintlich simplen Antworten verrät
mehr, als es der Bewerber ahnt“, so Prof.
Wottawa. Bei aller Notwendigkeit einer
technischen Unterstützung der Bewerberauswahl ist und bleibt das persönliche
Treffen entscheidend – stimmt die „Chemie“
nicht, sind alle anderen Faktoren zu vernachlässigen. Ist der passende Mitarbeiter
gefunden, so ist eine professionelle Personalentwicklung wichtiger denn je, um die
„klugen Köpfe“ langfristig an das Unternehmen zu binden. Aus eigener Erfahrung in der
Praxis konnte Prof. Wottawa berichten,
dass eine Reihe von Unternehmen gar nicht
wissen, welche ungeahnten Kompetenzen in
manchen Beschäftigten schlummern.
Die „Stadtparkgespräche“ sind Bestandteil
der Veranstaltungsreihe „Wirtschaft trifft
Wissenschaft“, bei der regionale Unternehmensvertreter Kontakte zu Wissenschaftlern
der hiesigen Universitäten knüpfen. Ziel
dabei ist es, Brücken zwischen Theorie und
Praxis zu bauen. Die gute Resonanz auf das
Format beweist: Wenn kommunikative Hürden erst einmal überwunden sind, profitieren
beide Seiten von einem regen Erfahrungsund Informationsaustausch.
Erstmalig hatten im Mai zwei junge Unternehmer die Gelegenheit, ihr Marketing-Konzept einem umfassenden Check unterziehen
zu lassen. In Zusammenarbeit mit dem Marketing-Club Bochum e. V. bot das STARTERCENTER den Jungunternehmern die Möglichkeit, ihre Konzepte von ausgewiesenen
Marketingexperten prüfen zu lassen und so
wertvolle Anregungen zu gewinnen. Ausgezeichnet wurde das beste Konzept des
Abends zudem mit einer kostenfreien Mitgliedschaft im Marketing-Club bis zum
Jahresende. Den Gutschein dafür übergab
der Präsident des Bochumer MarketingClubs, Martin Poettgen, an Arne Stoschek
vom bereits beim Businessplan-Wettbewerb
„Senkrechtstarter“ ausgezeichneten Team
netjobbing.de.
Der Gründer überzeugte mit seinen Überlegungen zur erfolgreichen Platzierung seines
Internetportals, über das Aufträge an Freiberufler vermittelt werden. Mit einem Geschäftsmodell, bei dem nur im Erfolgsfall für
den Kunden Kosten anfallen, und umfangreichen Überlegungen zum Marketing mit kleinem Budget hatte der Jungunternehmer sehr
gute Vorarbeit geleistet. Von den Experten
bekam Stoschek Tipps zur weiteren Verfeine-
Ein durchdachtes Marketing-Konzept ist das A und O für eine erfolgreiche Unternehmensgründung.
In Kooperation mit dem Marketing-Club Bochum veranstaltete das STARTERCENTER den ersten
Marketing-Check in der IHK. (Foto: Objektiv Press)
30
IHK-Aktuell
heinz kipper
organisation-elektronische
datenverarbeitung gmbh
rung der geplanten Vertriebsaktivitäten und
Hintergrundinformationen zur Wirkungsweise verschiedener Marketingmaßnahmen.
Auch das zweite Marketing-Konzept überzeugte. Oliver Dörffel stellte ein neuartiges
Werbekonzept vor und erntete durchweg ermutigendes Feedback. Für die überzeugende
Präsentation konnte er Teilnehmerkarten für
drei Abendveranstaltungen des MarketingClubs entgegennehmen.
Der Marketing-Club Bochum und das STARTERCENTER werden den Marketing-Check
für Jungunternehmen in Zukunft regelmäßig
anbieten. Interessierte Unternehmen haben
die Möglichkeit, sich bei Alice Dieckmann,
dieckmann@startercenter-bochum.de, Tel.
(02 34) 91 13-159, um einen der Präsentationsplätze zu bewerben.
Venture Day Ruhr
bringt Gründer und
Investoren zusammen
Auf Einladung der rubitec GmbH und der
IHK Bochum trafen in den Räumlichkeiten
der Gesellschaft Harmonie innovative Geschäftsideen auf investitionsfreudige Kapitalgeber. Der erstmals durchgeführte Venture Day Ruhr brachte Existenzgründer,
Business Angels, Venture Capital Gesellschaften und regionale Kreditinstitute zusammen. Im Fokus standen dabei Gründungen
aus der Ruhr-Universität, die für die Umsetzung ihrer Vorhaben oder die schnellere
Expansion auf Kapitalgeber angewiesen sind.
Bei der Begrüßung der rd. 40 Teilnehmer
betonte Raphael Jonas, Leiter des STARTERCENTERS bei der IHK, die besondere Bedeutung von Venture Capital für HightechUnternehmen. In schnell wachsenden und
sich schnell verändernden Märkten bleibt
Unternehmen oft nicht die Zeit für organisches Wachstum. Vielmehr werden externes
Kapital und z. T. auch externer Sachverstand
benötigt, um die Entwicklung von Produkten
zügig voranzutreiben und sich in den relevanten Märkten zu etablieren. Aus eigenen
Mitteln oder mit Hilfe von Krediten ist
beides oft erst Jahre später abgeschlossen,
so dass Wettbewerber aufholen und die
Gewinnchancen reduzieren können.
Mittelstand als
Kulturförderer
Kemnader Kreis
bündelt Kräfte
Der Kemnader Kreis führte seine diesjährige
Mitgliederversammlung in der Sparkasse
Bochum durch. Der Zusammenschluss
mittelständischer Unternehmer aus dem
mittleren Ruhrgebiet geht ursprünglich auf
eine Initiative der Industrie- und Handelskammer zurück. Ziel ist die Förderung von
Kunst und Kultur zur Image- und Standortverbesserung der Region. Auch vor dem
Hintergrund der Kulturhauptstadt Europas
2010 wurden Initiativen diskutiert und Beschlüsse gefasst. Der Kreis, dem mittlerweile
mehr als 50 Unternehmerpersönlichkeiten
angehören, hat seit Kurzem vier neue Mit-
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Sechs Unternehmen präsentierten ihre Geschäftsideen den aus allen Teilen des Landes angereisten
Investoren und knüpften wertvolle Kontakte. Die Zeit nach den Präsentationen wurde genutzt, um
Detailfragen zu stellen und Visitenkarten auszutauschen. (Foto: Objektiv Press)
auf dem anger 3 • 44805 bochum
telefon: 02 34/23 93 33
telefax: 02 34/23 93 340
e-mail: info@edv-kipper.de
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Ihr Ansprechpartner: Lars Kipper
IHK-Aktuell
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
glieder: Bärbel von Linsingen-Heintzmann,
Firmengruppe Heintzmann, Bochum, Gisela
Vogel, Gisela Vogel Institut für berufliche
Bildung, Bochum, Christian Johannes Koch,
Finkenholl Stahl GmbH, Bochum, und Bernd
Wilmert, Stadtwerke Bochum GmbH.
Neben der Unterstützung von Kulturprojekten führt der Kemnader Kreis seit Jahren die
„Kemnader Tafelrunde“ durch. Der Kommunikationstreff mit Teilnehmern aus Wirtschaft, Kultur, Politik und Verwaltung findet
jährlich im November im Haus Kemnade
statt.
Werbetour für Ausbildung am Tag des
Ausbildungsplatzes
Bundesweit fand Ende Mai der „Tag des Ausbildungsplatzes“ statt. Im mittleren Ruhrgebiet (Bochum, Herne, Hattingen und Witten)
warben die Agenturen für Arbeit um zusätzliche Ausbildungsstellen. Wie in den vergangenen Jahren wurden sie dabei von Vertretern aus Wirtschaft und Politik kräftig unterstützt. In Bochum und Herne war u. a.
IHK-Hauptgeschäftsführer Tillmann Neinhaus gemeinsam mit dem Leiter der Arbeitsagentur Bochum, Luidger Wolterhoff, auf
„Werbetour“.
Alle Akteure appellieren – nicht nur am Tag
des Ausbildungsplatzes – an Unternehmen,
Mitgliederversammlung des Kemnader Kreises in der Sparkasse Bochum – Dr. Willi Gründer (3. v. l.) ist
als Vorstandsvorsitzender des Kreises wesentlicher Impuls- und Ideengeber; außerdem (v. l. n. r.) Jürgen
Gülich, die Vorstandsmitglieder Franz-Josef Meyers, Christoph Burghaus und Roland Küper, sowie
Michael Drepper. (Foto: Objektiv Press)
Freiberufler und Behörden: Sichern Sie
rechtzeitig Ihren Fachkräftebedarf! Denn
demografisch bedingt wird es in den nächsten
Jahren weniger Ausbildungsuchende geben.
„Ausbilden heißt, den eigenen Fachkräftebedarf in Zukunft decken zu können und ist
damit eine Frage der Wettbewerbsfähigkeit“,
so Neinhaus. Aber auch die Ausbildungsuchenden stehen im Fokus: Sie sollten nicht
nur den eigenen Wunschberuf im Blick
haben, sondern ihr Berufsspektrum auch auf
andere Ausbildungsgänge erweitern. Die
Berufsberatungen der Arbeitsagenturen
stehen jedem Jugendlichen offen. Beratung
hilft, sich ein klareres Bild der Möglichkeiten
zu machen.
Am Ende der Werbetour wurden über 100
neue Lehrstellen verzeichnet. „Das ist ein
großer Erfolg für die jungen Menschen, die
eine Ausbildung beginnen wollen“, zog
Agenturleiter Luidger Wolterhoff eine positive Bilanz.
Gewinner im Wettbewerb „RuhrDiamant“
Mittleres Ruhrgebiet gut
vertreten
Die Gewinner des Wettbewerbs „RuhrDiamant“, den das Ministerium für Wirtschaft,
Mittelstand und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen in Kooperation mit der Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung (G.I.B.) Bottrop durchgeführt hat,
stehen fest.
Wie Jury-Vorsitzender Tillmann Neinhaus,
Hauptgeschäftsführer der IHK Bochum, in
einer Pressekonferenz Ende Juni in Dortmund erläuterte, schlägt die Jury dem Land
die Auszeichnung von neun Produkten mit
einem Preisgeld vor. Die Produkte aus den
Bereichen Design, Kunst und Manufaktur
werden an vier Standorten der Route der
Sprachen über die Situation am Ausbildungsmarkt (v. l. n. r.): Johann Philipps (Kreishandwerksmeister),
Luidger Wolterhoff (Agentur für Arbeit Bochum), Thomas Eschner (Klaus Union GmbH, Bochum),
IHK-Hauptgeschäftsführer Tillmann Neinhaus und der Bochumer Stadtrat Paul Aschenbrenner.
(Foto: Michael Grosler)
32
IHK-Aktuell
IHK-Hauptgeschäftsführer Tillmann Neinhaus (4. v. l.) konnte als Jury-Mitglied auch einigen
Wettbewerbsteilnehmern aus dem mittleren Ruhrgebiet zu ihrem Erfolg gratulieren. (Foto: Kolb)
Industriekultur – Zeche Zollern in Dortmund,
Gasometer Oberhausen, Zeche Zollverein
Essen und Henrichshütte in Hattingen - ausgestellt. Danach sollen sie den Weg in den
Markt finden.
Nach den Worten von Ministerin Thoben
können die Produkte ein Imageträger für die
Kulturhauptstadt Europa 2010 sein, wenn
sie im touristischen Marketing eingesetzt
werden.
Als ersten Preis im Bereich Manufaktur
wählte die Jury ein mit Motiven der Industriekultur bedrucktes Seidentuch der Modedesignerin Claudia Moeller, Köln, aus. Zweite
Preise erhielten u. a. die Objekt-Kunst „Ruhrmobiliar“ von Christoph Gabriel aus Witten,
die aus alten Stahlträgern hergestellt wurde,
eine Silbernadel von Susanne Waller aus
Hattingen, die den Verlauf der Ruhr nachzeichnete sowie die „Flipp-Potts“ von Alexandra Fabian und Jamshid Ahadzai aus
Bochum. Bei den „Flipp-Potts“ handelt es
sich um Flip-Flops mit dem Motiv glühender
Kohlen, die beim Laufen den Schriftzug
„Ruhrpott“ als Abdruck hinterlassen und
mitteilen, dass der Träger auf das Ruhrgebiet
steht.
Insgesamt wurden 117 Produkte zum Wettbewerb eingereicht. Beteiligen konnten sich
Produzenten aus den Bereichen Design,
Kunst, Manufaktur, Medien oder Musik aus
ganz Nordrhein-Westfalen. Die Bandbreite
der eingereichten Beiträge reichte von
Schmuck über Spiele, Objektkunst, CDs,
Kalender, Bücher bis hin zu Gebrauchsgegenständen.
Handelsausschuss: Demografischer Wandel
ändert das Konsumverhalten
Der demografische Wandel wird das
Konsumverhalten der Bevölkerung spürbar
ändern, so die Quintessenz von IHK-Vizepräsident Rolf Ostermann, der die Frühjahrssitzung des IHK-Handelsausschusses leitete.
Kunden von morgen:
Weniger, älter, bunter
Der thematische Einstieg in die Sitzung erfolgte durch Carolin Eitner, Unternehmensund Personalberatung Mandev Europe
GmbH, Oberhausen. Durch eine steigende
Lebenserwartung („älter“) und ein niedriges
Geburtenniveau („weniger“) kommt es zur
rapiden Alterung der deutschen Bevölkerung. Ein Teil der Bevölkerungsverluste wird
durch Zuwanderung kompensiert („bunter“).
Der Fokus der aktuellen Diskussion liegt u. a.
auf den zu erwartenden Veränderungen im
Konsumentenverhalten und in der Kaufkraftverteilung. Während bisher vor allem die
18- bis 39-Jährigen die Hauptzielgruppe des
Einzelhandels darstellen, kommt in den
nächsten zehn Jahren eine neue Zielgruppe
auf den Handel zu, die es in diesem Umfang
Ihr Partner für den
schlüsselfertigen Objektund Industriebau.
IHK-Aktuell
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
be- und Interessengemeinschaften nun die
Möglichkeit besteht, bei der Kommune einen
Antrag auf Gründung einer ISG zu stellen.
Voraussetzung für die Antragstellung ist
jedoch ein fundiertes Konzept, welches die
für einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren
(max. Laufzeit einer ISG) vorgesehenen
Projekte, Maßnahmen und Entwicklungsperspektiven für das jeweilige Quartier
beschreibt. Die Gestaltung des öffentlichen
Raumes, ein gemeinsames Werbekonzept,
Leerstandsmanagement, Marketing und Veranstaltungen sind Beispiele für das, was
möglich ist. Allerdings: Eine ISG wird erst
dann verbindlich, wenn sich nicht mehr als
25 % der Grund- und Immobilieneigentümer
gegen das eingereichte ISG-Konzept aussprechen.
Mit neuen Ideen die Chancen des Handels nutzen (v. l. n. r.): IHK-Vizepräsident und HandelsausschussVorsitzender Rolf Ostermann, Carolin Eitner, Stefan Postert und Prof. Dr. Claudius A. Schmitz.
(Foto: Ziegler/Lichtblick)
bisher nicht gegeben hat. Sie trägt Namen
wie „Winning Generation“ und wird durch
ein neues Konsumentenverhalten geprägt
sein, auf das sich der Einzelhandel einstellen
muss.
Für den Einzelhandel, so Eitner, werden
nahezu gegensätzliche Perspektiven gezeichnet: Zum einen wird prognostiziert,
dass der Einzelhandel in einem Umfeld abnehmender Bevölkerung, steigender Belastungen und schwachen Wirtschaftswachstums seine besten Zeiten wohl hinter sich
habe, zum anderen, dass der Einzelhandel
gute Geschäfte machen kann, wenn er sich
besser als bisher auf die Wünsche der wohl
reichsten Rentnergeneration aller Zeiten
einstellt.
Erbarmungsloser Preiskampf –
und die Antwort des Handels
Im Handel tobt ein erbarmungsloser Preiskampf. Höchste Zeit, so Prof. Claudius A.
Schmitz, für intelligentes Erlebnismanagement am Point-of-Sale. Dr. Schmitz ist
Professor für Handel und Marketing an der
Fachhochschule Gelsenkirchen und Mitinhaber der Unternehmensberatung Schmitz
& Weingartz, Krefeld.
In seinem Vortrag „Charismating – Einkauf
als Erlebnis“ stellte er den Ausschussmitgliedern Handlungsbausteine vor, die aus einem
„gewöhnlichen“ Unternehmen einen charismatischen Betrieb machen: Im Zeitalter der
neuen Medien und Käufermärkte, so Prof.
Schmitz, muss man die Sinne der Kunden
kitzeln, sie mit besonderem Service überraschen, ihnen die Möglichkeiten zum Ausprobieren geben. Denn eigenes Erleben er34
zeugt die stärksten Eindrücke. Der Preis mag
den Kopf ansprechen, aber nicht das Herz
des Kunden. Prof. Schmitz plädierte deshalb
dafür, den Kunden emotional anzusprechen,
ihm Erlebniswelten zu bieten. Nicht zuletzt,
so Prof. Schmitz, ist charismatisches Verkaufen auch eine Frage der Führung, denn nur
begeisterte Mitarbeiter werden sich für den
Kunden ins Zeug legen.
Private Initiativen
stärken Innenstädte
Nicht nur individuelle Maßnahmen der Betriebe verhelfen dem Handel zu mehr Wettbewerbsfähigkeit. Das neue Gesetz über
Immobilien- und Standortgemeinschaften,
kurz ISGG NRW, hat das Ziel, durch private
Initiativen von Immobilieneigentümern und
Gewerbetreibenden die Innenstädte und
Stadtteilzentren attraktiver zu machen.
Stefan Postert, Leiter des Geschäftsbereichs
Handel, Verkehr, erläuterte zudem, dass mit
dem Gesetz für private Initiativen wie Wer-
Zeltfestival Ruhr
am Kemnader Stausee
Eine gemeinsame Initiative der Bochumer
Unternehmen Livingroom Gastronomie
GmbH, RADAR-MUSIK UND UNTERHALTUNGS GMBH und Contra Promotion GmbH
veranstaltet in diesem Jahr erstmals das
Zeltfestival Ruhr (ZFR). Lukas Rüger, geschäftsführender Gesellschafter der Livingroom Gastronomie GmbH, Bochum, skizzierte das gastronomische wie kulturelle
Highlight, das vom 22. August bis 7. September am Kemnader Stausee stattfinden
wird. Bunt und abwechslungsreich soll es
zugehen, so Rüger. Geplant ist eine Erlebniswelt, in die die Besucher aus dem Großraum Ruhrgebiet für 17 Tage eintauchen
können. Highlights sind aufwändige Dekorationen, Lichteffekte und ein großes OpenAir-Restaurant. Herzstück des Areals wird
ein über 15 m hohes Acht-Mast-Zelt im
Pagodenstil mit einem Fassungsvermögen
von über 4.000 Personen. In diesem Zelt
werden die „großen“ Events auf einer „großen Bühne“ stattfinden. Zu den Top-Acts
des breit gefächerten Programms zählen laut
Rüger u. a. „Die Fantastischen Vier“, „Jan
Delay“, „Herman van Veen“ und „Roger
Cicero“.
Licht und Schatten beim
Masterplan Güterverkehr und Logistik
In seiner Frühjahrssitzung befasste sich der
IHK-Verkehrsausschuss unter Vorsitz von Dr.
Wolfgang Kentner schwerpunktmäßig mit
dem Masterplan Güterverkehr und Logistik.
Dieser soll nach dem Willen der Bundesregierung konkrete Vorschläge machen, wie
der Logistikstandort Deutschland seine
internationale Wettbewerbsfähigkeit in den
nächsten Jahren behaupten bzw. ausbauen
kann. Im Ergebnis sieht der IHK-Verkehrs-
ausschuss in dem Papier einen richtigen und
wichtigen Ansatz, bei den konkreten Maßnahmen hingegen an zahlreichen Stellen erheblichen Nachholbedarf.
Zum Hintergrund
Bis dato war es nicht gerade eine Erfolgsgeschichte: Nachdem im Koalitionsvertrag der
Schwarz-Roten Bundesregierung im Jahre
IHK-Aktuell
2005 festgeschrieben wurde, den Logistikstandort Deutschland mit einem Masterplan
Güterverkehr und Logistik zu stärken und
international wettbewerbsfähig zu halten
bzw. zu machen, traf dies nicht nur in der
Politik, sondern auch in der Wirtschaft auf
breite Zustimmung. Denn gerade angesichts
der zunehmenden Bedeutung der Transportund Logistikwirtschaft ist die Leistungsfähigkeit des gesamten Systems entscheidende Voraussetzung für die Prosperität
Deutschlands im globalen Wettbewerb. Bereits bei seiner Vorstellung hat der Masterplan jedoch ein geteiltes Echo hervorgerufen. Die Politik monierte, nicht genügend
eingebunden worden zu sein, das Finanzministerium winkte offenbar sämtliche Ideen
ab, die mit Ausgaben verbunden waren. Bei
der Wirtschaft hingegen sah es zunächst
längere Zeit so aus, als stünde sie dem
Grunde nach hinter dem Papier. Zwar war der
Entwurf aus ihrer Sicht nicht der erhoffte
Befreiungsschlag, was die Beseitigung von
Engpässen angeht. Aber etwa der Gedanke
der Integration – also die gegenseitige
Ergänzung und Verknüpfung von Verkehrsträgern – als roter Faden durch den gesamten Masterplan wurde als positiver Ansatz
aufgenommen. Nachdem jedoch klar wurde,
dass aufgrund eines umstrittenen Wegekostengutachtens allein der Straßengüterverkehr, der der öffentlichen Hand ohnehin Einnahmen in Höhe von jährlich rd. 50 Mrd. €
beschert, im Wesentlichen das Geld für
die Ausgaben beisteuern soll, drohte die
Stimmung zu kippen. Ankündigungen von
Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee,
an Maßnahmen wie der Vermeidung von
Transitverkehren oder der Forderung von
Verkehrsverlagerungen festzuhalten anstatt
auf Anreizsysteme und faire Wettbewerbsbedingungen für die Verkehrsträger zu setzen, riefen jüngst geschlossen die Verkehrsverbände auf den Plan. Sie distanzierten sich
von dem vorgelegten Entwurf und forderten
die Bundesregierung auf, ihn grundlegend zu
überarbeiten und neu auszurichten. Aktueller und brisanter hätte das Thema der Frühjahrssitzung des Verkehrsausschusses also
nicht sein können.
Verkehrsausschuss unterbreitet
pragmatische Vorschläge
Entsprechend intensiv wurde nach Vorstellung der Ziele sowie wesentlichen Maßnahmen des Masterplans durch Norbert Tiedemann, stv. Leiter des Referats Güterverkehr
und Logistik beim Bundesministerium für
Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, diskutiert. Im Verlauf der Diskussion stellte sich
heraus, dass die Verkehrswirtschaft im mittleren Ruhrgebiet einerseits an zahlreichen
Stellen des Masterplans Nachholbedarf
sieht. Hier ist vor allem die Frage der Finanzierung zu nennen, die nach Ansicht der
Mitglieder des Verkehrsausschusses nicht
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Hart aber fair mit dem Masterplan (v. l. n. r.): Dr. Wolfgang Kentner, Geschäftsführender Gesellschafter
der Wilhelm Kentner Kraftwagen-Spedition GmbH & Co. KG und Vorsitzender des IHK-Verkehrsausschusses, Norbert Tiedemann, stv. Leiter des Referats Güterverkehr und Logistik beim Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Siegmut Brömmelsiek, Leiter des SVG Aus- und Weiterbildungszentrums Witten, SVG Straßenverkehrsgenossenschaft Westfalen-Lippe eG, Dieter Töpfer, Leiter
der stadt-verkehr-bochum GmbH, Rouven Beeck, IHK-Sachgebietsleiter Verkehr, Freizeitwirtschaft,
Wettbewerbsrecht. (Foto: Ziegler/Lichtblick)
allein zulasten des Straßengüterverkehrs
gehen darf. Auf der anderen Seite sieht die
regionale Transport- und Logistikwirtschaft
in dem Masterplan Güterverkehr und Logistik
dem Grunde nach einen sinnvollen Leitfaden
für eine kohärente Verkehrspolitik, der darüber hinaus etwa mit verstärkten Investitionen in innovative und kapazitätssteigernde
Technologien zielführende Maßnahmenvorschläge enthält.
Ganz konkrete Impulse gab der Verkehrsausschuss dem Vertreter des Bundesverkehrsministeriums u. a. beim Vorschlag des Masterplans mit auf den Weg, das Ausbauprogramm zur Verbesserung des Parkflächenangebots an Tank- und Rastanlagen der
Bundesautobahnen beschleunigt umzusetzen. Da aus Sicht der Transportwirtschaft im
mittleren Ruhrgebiet das Problem nicht allein in der zu geringen Fläche, sondern auch
in der Verstopfung des vorhandenen Ange-
bots liegt, wurde eine sehr simple Verkehrslenkung nach französischem Vorbild angeregt: Dort werden Lkw und Pkw an der Ausfahrt zur jeweiligen Parkplatzanlage durch
Durchfahrtsbarrieren für Lkw getrennt – mit
bemerkenswertem Erfolg. Ähnlich erfolgreich wird etwa auf der A 7 Richtung
Hamburg die Standspur bei hohem Verkehrsaufkommen als Fahrbahn freigegeben – aus
Sicht des Verkehrsausschusses ebenfalls ein
sehr pragmatisches Beispiel einer optimalen
Nutzung der Verkehrswege mit Vorbildcharakter für das gesamte Bundesgebiet.
Es ging also sehr praxisnah zu im Rahmen
der Frühjahrssitzung des IHK-Verkehrsausschusses, der sich neben dem Masterplan
Güterverkehr und Logistik vor allem mit der
Berufskraftfahrerqualifikation, der Regionalen Luftreinhalteplanung sowie künftigen
Verkehrskonzepten zur Optimierung des
Lkw-Verkehrs im Raum Bochum befasste.
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35
IHK-Aktuell > Wirtschaftsjunioren
Veranstaltungskalender
23. Juli, 19:00 Uhr
Geschäftsidee-Check, IHK Bochum
2. August
WJ auf der Cranger Kirmes
11. August, 10:00 Uhr
WJ-Stammtisch, im „Gaudi“
(Tapas-Bar und Kneipe), Bochum
14. August, 19:00 Uhr
AK Wirtschaft/Politik/Kultur, IHK Bochum
16. August
WJ-Sommerfest
20. August, 19:00 Uhr
AK Schule/Wirtschaft, IHK Bochum
21. August, 19:30 Uhr
AK Existenzgründung und -sicherung,
IHK Bochum
2. September, 19:30 Uhr
WJ-Vortrag „Die Stadt Bochum als
Unternehmer“, Vortrag von Klaus Franz
(Vorsitzender der CDU Bochum sowie
stellv. Vorsitzender der Bochumer CDU
Ratsfraktion), IHK Bochum
> Kontakt: Jörn Kleinelümern, Wirtschaftsjunioren bei der IHK im mittleren
Ruhrgebiet zu Bochum, Ostring 30 – 32, 44787 Bochum, Tel. (02 34) 91 13-180,
Fax -211, E-Mail: kleineluemern@bochum.ihk.de, Internet: www.wj-bochum.de.
„In Stiepel wird der Altar
nicht kalt …“
Wirtschaftsjunioren bei ihrem Besuch mit
auf den Weg gegeben hat.
… und das ist nur einer der interessanten
Aspekte, die Pater Maximilian, Prior des
Zisterzienserklosters in Bochum-Stiepel, den
Die WJ hatten zunächst Gelegenheit, an der
Vesper und der Abendmesse der Mönche in
der Kirche des Klosters teilzunehmen, bevor
ihnen Pater Maximilian die geschichtlichen
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Hintergründe näherbrachte und sie durch
verschiedene Abschnitte des Klosters, wie
z. B. den Kreuzgang, führte. So erfuhren die
Wirtschaftsjunioren u. a., dass die Bruderschaft in Stiepel derzeit aus 16 Brüdern besteht und gerade einmal ein Durchschnittsalter von knapp 40 Jahren hat.
Das Kloster, das zum größten Teil durch
einen Förderverein und eine Stiftung finanziert wird, gehört zum Stift Heiligenkreuz
(Österreich). Das Leben dort ist zeitlich straff
organisiert; so stehen zwischen den Gebeten
und Messen, die morgens ab 6:00 Uhr beginnen und gegen 21:00 Uhr enden (daher der
nicht abkühlende Altar), auch alltägliche
Tätigkeiten wie Rasen mähen oder die Arbeit
im Klosterladen auf dem Programm.
Auf die Frage nach den Aufnahme-Voraussetzungen für das Kloster erläuterte Pater
Maximilian den Junioren, dass neben einem
Mindestalter von 18 Jahren entweder Abitur
oder eine abgeschlossene Berufsausbildung
vorausgesetzt wird. Die größte Herausforderung bestehe nicht etwa in der Ehelosigkeit,
sondern in der Integration der Brüder in die
Gemeinschaft, so der Prior.
Der Besuch und die Ausdauer des Paters, der
sich den zahlreichen Fragen geduldig bis in
die späten Abendstunden stellte, hat den
Wirtschaftsjunioren sicherlich einen ganz
anderen Blick für das Leben im Kloster
verschafft.
> Nadine Rothe
mehrwert 2008
in Dortmund,
Bochum gut vertreten
Landeskonferenz der
Wirtschaftsjunioren NordrheinWestfalen
Vom 30. Mai bis 1. Juni kamen 450 junge
Unternehmer und Führungskräfte zur Landeskonferenz (LAKO) der Wirtschaftsjunioren Nordrhein-Westfalen (WJ) in Dortmund
zusammen; darunter auch 20 Teilnehmer
der Wirtschaftsjunioren aus dem IHK-Bezirk
Bochum.
Zum Auftakt der LAKO bezogen sie dabei
Stellung zu gesellschafts- und wirtschaftspolitischen Themen. „Als Sprachrohr der
jungen deutschen Wirtschaft haben wir fünf
wesentliche Forderungen an die Politik“, so
Beim Besuch des Stiepeler Zisterzienserklosters wandelten die WJ auf den Pfaden der Mönche.
(Foto: WJ)
36
IHK-Aktuell > Wirtschaftsjunioren
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Stefan Schaub, Landesvorsitzender der Wirtschaftsjunioren NRW. Dazu zählt der Siegerländer u. a. die Abschaffung der Erbschaftsteuer und eine Nachbesserung bei der
Unternehmenssteuerreform. Aus seiner Sicht
führt gerade sie im Mittelstand zu neuen
Belastungen. „Darüber hinaus plädieren wir
für eine Reform des Arbeitsrechts.“ Auf diese
Weise könnten viele unnötige Prozesse vor
Arbeitsgerichten vermieden werden. Zusätzlich, so Schaub, fordern die WJ eine bessere
Vorbereitung von Schülern auf das Berufsleben sowie betriebliche Praktika für Lehrerinnen und Lehrer. „Damit Lehrer ihren
Schülern kompetent vermitteln können, wie
der Arbeitsalltag in Unternehmen abläuft,
müssen sie diese Erfahrungen selbst einmal
gemacht haben. Wichtig wäre in diesem
Zusammenhang ein generelles ‚Update’ der
Lehrerausbildung“, so Schaub.
Nach dem politischen Teil präsentierten die
Veranstalter Inhalte des breit gefächerten
Konferenzangebots, das von zahlreichen
Unternehmensbesichtigungen bis zum Kartrennen auf der längsten Indoorkartbahn der
Welt reichte. Außerdem wurden diverse
Workshops wie „Psychologische Rhetorik“
angeboten.
„Jeder Teilnehmer soll, getreu dem diesjährigen Motto, seinen persönlichen Mehrwert
von der Konferenz mit nach Hause und in
seinen Berufsalltag nehmen“, so Daniel
Braunshof, Vorsitzender der gastgebenden
Wirtschaftsjunioren bei der IHK Dortmund
e. V. „Daneben stehen das Erleben und die
kulturelle Vielfalt der Region ‚Westfälisches
Ruhrgebiet’ sowie das persönliche Kennenlernen der Teilnehmer untereinander im
Mittelpunkt.“
Wirtschaftsjunioren
begleiteten Landtagsabgeordnete im
parlamentarischen Alltag
Mitte Juni fand der Know-how-Transfer
(KHT) der Wirtschaftsjunioren NRW in
Düsseldorf statt. 53 Abgeordnete des NRWLandtages trafen mit Wirtschaftsjunioren
aus ganz NRW zusammen. Mit dabei waren
auch acht Wirtschaftsjunioren aus dem IHKBezirk Bochum, die sich mit Mitgliedern des
Landtages austauschten.
Mit ihrem alljährlichen Know-how-Transfer
möchten die Wirtschaftsjunioren den Kontakt der Politik mit der jungen Wirtschaft
intensivieren und den direkten Austausch
Der AK Existenzgründung und -sicherung konnte kürzlich Sabine Eckert von der West LB AG (l. mit
Peter Busse, Sparkasse Bochum) begrüßen. Eckert, die zz. exklusiv für die Sparkasse Bochum als Vertriebsbeauftragte für das „Internationale Geschäft“ zuständig ist, berichtete von ihren langjährigen
Erfahrungen im internationalen Geschäft und von den zahlreichen Auslandseinsätzen in den USA, über
Afrika bis nach Osteuropa. Unter dem Titel „Außenhandel – Risiken – Regeln – Lösungen für Neulinge“
zeigte Eckert anhand zahlreicher Praxisbeispiele die typischen Fehler von Neulingen im Auslandsgeschäft sowie die Schwierigkeiten junger Unternehmer auf, die direkt vom Start ihrer Geschäftstätigkeit an international tätig werden müssen (wie z. B. die „falschen" und „richtigen" Zahlungs- und
Finanzierungslösungen). (Foto: Sascha Reetz)
fördern. Auch das unmittelbare und persönliche Kennenlernen der Arbeit des jeweiligen
Gegenübers steht im Fokus des KHT. Damit
schließen die Wirtschaftsjunioren in NRW
eine Erfahrungslücke und helfen, Vorurteile
abzubauen und die gegenseitigen Positionen
besser zu verstehen.
Die Unternehmer und Führungskräfte aus
dem Kreis der Wirtschaftsjunioren begleiteten vorwiegend Landtagsabgeordnete aus
ihrem Heimatwahlkreis zwei Tage lang bei
deren politischem Tagesgeschäft. Im Gegenzug werden die Abgeordneten die jeweiligen
Unternehmen der Wirtschaftsjunioren zu
einem späteren Zeitpunkt besuchen.
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Unternehmen im Blickpunkt > WiR über Sie
Die in der Rubrik WiR über Sie veröffentlichten Beiträge sollen einen Überblick
über besondere Ereignisse und Entwicklungen in den Mitgliedsfirmen vermitteln.
Um in diesem gern gelesenen Kapitel möglichst umfassend berichten zu können,
sind wir auf Ihre Mithilfe angewiesen.
Übersenden Sie uns deshalb bitte Ihre
Geschäftsberichte, Pressenotizen oder
sonstige Veröffentlichungen, damit wir
interessante Aspekte auch aus Ihrem
Unternehmen in „Wirtschaft im Revier“
einem breiteren Leserkreis (Auflage:
rd. 22.000) vorstellen können. Informieren
Sie uns über besondere Investitionsvorhaben, außergewöhnliche Aufträge oder
Produktinnovationen. Auch Ihre Beteiligungen und Erfahrungen auf Messen sind
für eine Berichterstattung in „WiR“
interessant. Weitere Anlässe sind z. B.
Firmenjubiläen aufgrund des 25-jährigen,
50-jährigen, 75-jährigen oder 100-jährigen
Bestehens sowie runde Geburtstage in
10-Jahres-Schritten oder auch besondere
Geburtstage von Persönlichkeiten aus dem
Wirtschaftsleben. Senden Sie uns Ihre
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(02 34) 91 13-1 51.
Starlight Express:
20 Jahre auf der Rolle
Er rollt und rollt – der Starlight Express. Das
Musical der Starlight Express GmbH hat sich
fest in die Herzen der Besucher gespielt.
Über 12 Mio. Menschen kamen bisher nach
Bochum und ließen sich vom Traum um
die Weltmeisterschaft der Lokomotiven verzaubern. Nirgendwo sonst wurden so viele
Musicalbegeisterte an einem einzigen
Standort gezählt. Gleichzeitig hat Starlight
Express als „Musical der Rekorde“ Theatergeschichte geschrieben: Mehrere Einträge
ins Guinness-Buch der Rekorde kann die
Ausnahmeproduktion verzeichnen, 2001
wurde sogar der Weltrekord als erfolgreichstes Musical aufgestellt und 2005 gab es
eine Platin-Auszeichnung für das Starlight
Express-Live-Album.
Großartige Balladen und mitreißende Songs,
Darsteller in schillernden Kostümen, die so
schnell in die Kurve fahren, dass die Rollschuhe Funken sprühen – das ist immer wieder ein unvergessliches Erlebnis. Choreografen, Rollschuhtrainer, Musiker und Techniker
entwickeln die Show ständig zeitgemäß weiter. Andrew Lloyd Webbers Meisterwerk beeindruckt mit höchster technischer Raffinesse, perfekt ausgebildeten Musicaldarstellern
und einer Musik, die auch noch lange nach
der Vorstellung in den Köpfen des Publikums
weiterspielt.
Nach zwei Jahrzehnten rasanter Spielzeit
kann das Musical folgende Backstage-Bilanz
ziehen: Rd. 530 Künstler aus insgesamt
34 Nationen sausten in 8.000 Vorstellungen
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
über die Rollschuhbahnen – und faszinierten
mit ihrem atemberaubenden Können. Allein
die Diesellok „Greaseball“ legte dabei über
16.400 km auf Skates zurück. 10.400 Kostüme wurden genäht, 30.600 Pinsel in der
Maske benutzt und 292.000 Paar Schnürsenkel benötigt. Die Kostümabteilung wechselte 8.640 Knieschoner aus, die Requisite ersetzte 125.930 abgefahrene Rollen,
2.400 kg Puder wurden „verpulvert“ und
13.603 l Nebelflüssigkeit verbraucht.
GLS Bank übernimmt
IntegraBank
Auf einer Pressekonferenz Mitte Juni
berichtete der Vorstand der GLS Gemeinschaftsbank eG über die anstehende Übernahme der Münchner IntegraBank eG. Die
IntegraBank ist ebenfalls genossenschaftlich
organisiert und dem Gedanken des gemeinsamen und nachhaltigen Wirtschaftens verpflichtet. Grundlage der IntegraBank ist dabei die katholische Soziallehre. Ihren 1.600
Kunden bietet die Bank alle üblichen Bankgeschäfte, von Girokonten über Sparangebote und Vermittlung von Versicherungen
bis hin zum Vermögensmanagement. Die Bilanzsumme beläuft sich auf etwa 38 Mio. €.
Der Filialstandort in München und die dortigen Mitarbeiter bleiben, mit Ausnahme des
Vorstands, nach der Übernahme durch die
GLS Bank erhalten.
Bisher ist die GLS Bank neben der Zentrale in
Bochum in Berlin, Frankfurt, Freiburg, Hamburg und Stuttgart vertreten. Mit der Übernahme der Filiale in München kann die GLS
Bank ihre Präsenz in Süddeutschland weiter
ausbauen und ihre Position als Marktführer
im Bereich ethisch-ökologischer Geldanlagen festigen.
Trend.com: Erfolgreich auf
der CeMAT 2008
Die Bochumer Trend.com Gesellschaft für
Organisation und Kommunikation mbH präsentierte sich Ende Mai auf der CeMAT 2008
– internationale Leitmesse der Intralogistik –
als Mitaussteller auf dem Gemeinschaftsstand des Instituts für Distributions- und
Handelslogistik (IDH) des VVL e. V., Dortmund. Das Unternehmen entwickelt innovative und pragmatische Logistik-Konzepte für
den Mittelstand. Mit über 300 realisierten
Projekten innerhalb der letzten zehn Jahre
hat sich Trend.com im Markt für Intralogistik-Entwicklung als zuverlässiger Entwicklungspartner für den Mittelstand etabliert.
Über 12 Mio. Menschen ließen sich bislang vom Traum um die Weltmeisterschaft der Lokomotiven in
Bochum verzaubern. (Foto: Hauer)
38
Unternehmen im Blickpunkt > WiR über Sie
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Komplettiert wird der dreiköpfige Aufsichtsrat durch Sabine Grebhart, die als Vertreterin
der Arbeitnehmer in ihrer bisherigen Funktion bestätigt wurde. Ausgeschieden sind
nach langjähriger Zugehörigkeit im LuegKontrollgremium Dr. Jens-Jürgen Böckel sowie Dr. Jürgen Harnisch.
Die Lueg-Gruppe als eines der großen
nationalen Automobil-Handelsunternehmen
erzielte im vergangenen Jahr mit ca. 1.750
Mitarbeitern und elf Automobilmarken an
27 Standorten eine Absatzgrößenordnung
von 25.400 Fahrzeugen mit einem Gesamtumsatz von 621 Mio. €.
G Data baut im
Technologiequartier in
Bochum
Die Bochumer G Data Software AG, Spezialist für Internetsicherheit und Pionier im
Bereich Virenschutz, plant die Errichtung
einer neuen Unternehmenszentrale im Technologiequartier Bochum. Das innovative
und schnell expandierende Unternehmen
beschäftigt zz. rd. 200 Mitarbeiter.
Erfolgreiche Messebeteiligung: Frank Hammermeister, geschäftsführender Gesellschafter der Bochumer
Trend.com Gesellschaft für Organisation und Kommunikation mbH, freute sich über die positive Resonanz des Fachpublikums.
Nach Unternehmensangaben lassen die
ersten Eindrücke auf eine erfolgreiche Messe
schließen. Vorgestellt hatte Trend.com seinen
innovativen und ergebnisorientierten Ansatz
„PIK-Control“ zur kontinuierlichen Verbesserung interner Geschäftsprozesse. Die Resonanz des Fachpublikums war sehr positiv.
Das Unternehmen konnte erfolgreich Kontakte zu potenziellen Neukunden knüpfen
sowie zu vielen bestehenden Kunden und
Kooperationspartnern vertiefen.
Zum großen Erfolg der Messe hatte auch die
Sonderschau „Auto-ID für Verpackung und
Transport“ auf dem Gemeinschaftsstand des
IDH beigetragen, das diesjährige Highlight
der CeMAT 2008. In einer außergewöhnlichen Kooperation von 26 Unternehmen
wurde die Verknüpfung von Material- und
Informationsflussprozessen im Rahmen der
Intralogistik bis an die Schnittstelle zur
Distributionslogistik präsentiert. Dabei
wurde eine breite Palette von Identifikationstechnologien zur funktionalen Unterstützung der Intralogistik praxisbezogen
eingesetzt.
Neuer Aufsichtsrat für die
Lueg-Gruppe
Die Hauptversammlung der Fahrzeug-Werke
Lueg AG, Bochum, hat kürzlich planmäßig
den Generationswechsel im Aufsichtsrat
vollzogen und einen neuen Aufsichtsrat gewählt. Als neuer Aufsichtsrats-Vorsitzender
konnte mit Dr. Alexander Martinowsky aus
Wien ein ausgewiesener Branchenexperte
und langjähriger Partner und Kenner der
Daimler AG gewonnen werden. Der 47-jährige Automobilfachmann ist seit 17 Jahren in
leitender Funktion in der österreichischen
Wiesenthal-Gruppe tätig, seit neun Jahren
als Vorstand. Darüber hinaus ist Dr. Martinowsky Präsident der FEAC, des europäischen Mercedes-Benz Händlerverbandes
sowie Vizepräsident des AESP, des europäischen smart Händlerverbandes.
Ebenfalls neu im Lueg-Aufsichtsrat ist Christian Mahnert-Lueg. Mit dem 40-jährigen
Dipl.-Kaufmann wurde erstmals seit zehn
Jahren wieder ein Gesellschafter als Vertreter der Gründerfamilie in das Gremium berufen. Damit unterstreichen die Gesellschafter
die Kern-Philosophie der Lueg-Gruppe als
Familienunternehmen mit 140-jähriger Tradition auch für die Zukunft.
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39
Unternehmen im Blickpunkt > WiR über Sie
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Firmensplitter
– Das Park Inn Bochum, BUSINESS Hotels
GmbH hat einen neuen Junior Sales
Manager. Vanessa Lenz zeichnet für die
Verkaufsaktivitäten des Vier-Sterne-Hotels
verantwortlich. Hidir Özdemir, Direktor
des Park Inn Bochum, erhofft sich nicht
zuletzt durch die guten Sprachkenntnisse
von Vanessa Lenz mehr internationale
Buchungen für Bochum.
Die G Data-Vorstände Fridolin Rummel, Frank Heisler und Dr. Dirk Hochstrate (v. l.) präsentierten das
Siegermodell. (Foto: Frebel/Lichtblick)
In Form eines Wettbewerbs, der im Februar
startete, forderte G Data zehn Architekturoder Ingenieurbüros auf, ihre Entwürfe für
die Firmenzentrale nach genauen Vorgaben
bis Anfang April einzureichen. Auf einer
Grundstücksfläche von insgesamt rd. 7.000
qm soll ein technisch und ökologisch innovatives sowie repräsentatives Gebäude mit
hoher Architekturqualität entstehen. Höchsten Stellenwert legte das Unternehmen bei
der Definition des Bauvorhabens auf ökologische Aspekte wie Umweltverträglichkeit
und Verringerung des Energieverbrauchs. Die
Firmenzentrale soll somit zugleich auch
Spiegelbild der ökologisch-sozialen Verantwortung des Unternehmens sein. Hinsichtlich der Konzeption, der verwendeten Baumaterialien und insbesondere des Energieverbrauchs und der sonstigen Betriebskosten
soll der Neubau Vorbildfunktion erfüllen.
sich über den ersten Preis und einen Scheck
in Höhe von 25.000 € freuen konnte. Der
Entwurf soll vorerst als Grundlage der Realisierung dienen. Insgesamt vergab G Data
drei Preise und zwei Sonderpreise im Gesamtwert von 55.000 €.
Die Wettbewerbsarbeiten stellte das Unternehmen vom 28. Mai bis 12. Juni im Foyer
der IHK Bochum aus. „Ich freue mich, dass
G Data als unser Flaggschiff der IT-Branche
den neuen Standort in Bochum gefunden
hat“, betonte IHK-Hauptgeschäftsführer Tillmann Neinhaus bei der Eröffnung der Ausstellung. Und weiter: „Sie lassen sich an
einem Standort nieder, der Inspiration und
Synergien ermöglicht, zumal die geballte
wissenschaftliche Kompetenz im Bereich ITSicherheit – eurobits mit dem Horst-GörtzInstitut – nur einen Steinwurf weit entfernt
ist.
Diesen Vorgaben am nächsten kam die Firma
oxen + partner architekten aus Hürth, die
– Als „Wiederspender“ setzt die Wollschläger Group, Spezialist für Präzisionswerkzeuge und eines der führenden Handelshäuser, ein deutliches Zeichen für den
Bau der Bochumer Symphonie. IHK-Vollversammlungsmitglied Frank Wollschläger
hofft mit dieser zweiten Spende auf
Signalwirkung: „Wenn weitere Bochumer
Unternehmen diesem Beispiel folgen, ermöglichen wir endgültig den Start zum
Bau der Bochumer Symphonie. Es wäre
wichtig für Bochum!“ Nach einer sehr
großen Spende im letzten Jahr legte die
Wollschläger GmbH noch mal nach:
15.000 € wurden anlässlich des 200-jährigen Firmenjubiläums zugunsten der
Symphonie gesammelt.
Pulse Fitness gewinnt FIBO
Innovation Award 2008
Das Bochumer Unternehmen Pulse Fitness
GmbH freute sich auf der letzten FIBO im
April in Essen über die Auszeichnung des
vom Unternehmen in Europa exklusiv vertriebenen „AbCoaster®“ als innovativstes
Trainingsgerät. 60 Bewerbungen gingen in
diesem Jahr ins Rennen, um die begehrte
Auszeichnung als beste Neuentwicklung in
den drei Kategorien innovativstes Trainingsgerät, neuartigstes Gesundheitsprodukt und
neuestes Sporternährungsprodukt zu gewinnen. Die Auszeichnung überreichte Laudator
Ralf Möller.
Der AbCoaster® garantiert ein komfortables
Bauchmuskeltraining in bequemer, kniender
Position. Die Konstruktion des Geräts ermöglicht ein intensives Bauchmuskeltraining,
einfacher als das klassische Beinheben und
doch effektiver als jede andere Bauchmuskelübung.
Das Bochumer Unternehmen agiert seit
13 Jahren selbständig und europaweit mit
Niederlassungen in fast allen europäischen
Ländern. Die englische Muttergesellschaft
Pulse Fitness ist seit mehr als 25 Jahren in
der Fitnessbranche bekannt als Hersteller
von professionellem Fitnessequipment.
Der Entwurf des Architekturbüros oxen + partner architekten überzeugte mit seiner Dynamik und der
Orientierung an den Wettbewerbsvorgaben.
40
Unternehmen im Blickpunkt > WiR über Sie
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Fachmarktkette in Westfalen und beschäftigt in insgesamt sieben Filialen über 350
Angestellte, davon rd. 30 Auszubildende.
TARMLED 4x4 als
innovativstes Produkt
ausgezeichnet
Auf der diesjährigen LIGHT 2008 in Warschau wurde das weltweit einzige modulare
und voll videofähige LED-System, in dem
RGB-Highpower LEDs zum Einsatz kommen,
mit dem Preis für das innovativste Produkt
2008 ausgezeichnet. Entwickelt wurde das
System von dem Bochumer Unternehmen
tarm LED GmbH & Co. KG. Thomas Lottig,
einer der Geschäftsführer, erhielt den Preis
von der Jury mit dem Kommentar „the brightest thing we have ever seen.“
Präsentierten stolz die Siegerurkunde und die Trophäe (v. l. n. r.): James Andrew (Geschäftsführer von
Pulse Fitness), Ralf Moeller, Patricia Andrew und Nicole Kulka von Pulse Fitness, Michael Jungnitsch
(TÜV Rheinland Group).
Kindergartenkinder
peppen Kühlschränke
bei Berlet auf
Seit fast einem Jahr betreibt der Hagener
Elektrofachhändler Berlet seine Filiale in
Herne. Berlet ist die größte familiengeführte
Bei einem Event von Mercedes-Benz in
Stuttgart installierten die Bochumer das
System zum ersten Mal horizontal über den
Köpfen der rd. 400 geladenen Gäste und
inszenierten so eine innovative LED-Decke
von hoher ästhetischer Qualität. Zum Finale
einer ca. zweiminütigen Laserperformance
erschien der Mercedesstern am LED-Himmel
der Veranstaltungshalle und tauchte die
gesamte Halle in ein gleißendes Schlussbild.
Möglich wurde die Installation an der Decke
durch die Leichtbauweise von TARMLED 4x4
und die spezielle Verkabelung von Modul
zu Modul. Das Gesamtgewicht lag bei rd.
600 kg. Eine Datenübertragung mittels eines
Lichtwellenleiters von der Regie zur LED-
Ein kühles Getränk oder ein leckeres Eis –
im Sommer freuen sich auch die Kinder in
den Kindergärten über eine Erfrischung. Der
Elektrofachmarkt Fernseh-Berlet GmbH &
Co. KG in Herne hat sich deshalb einen
coolen Malwettbewerb ausgedacht: Sechs
Herner Kindergärten konnten Anfang Juni
jeweils eine Kühl- und Gefrierkombination
im Wert von rd. 350,- € farbenfroh gestalten. Das schönste Kunstwerk wurde prämiert
– die fleißigsten und kreativsten Maler
durften ihren bemalten Kühlschrank für die
Kindergartenküche behalten.
Blumen, Tiere, Häuser oder einfach nur wild
geschwungene Muster – welche bunten Bilder am Ende die Kühlschränke zierten, blieb
ganz der Fantasie der Kinder überlassen.
„Wir haben vor knapp einem Jahr unsere
Filiale in Herne eröffnet und sind von den
Kunden sehr gut angenommen worden“,
sagte Marktleiter Heinz-Udo Born. „Dafür
möchten wir uns bedanken und setzen uns
deshalb für Kinder in Herne und WanneEickel ein.“
Buntes Treiben bei Berlet: Abteilungsleiter Timo Hugendick (l.) und Marktleiter Heinz-Udo Born begutachteten das Kunstwerk der Kinder des Evangelischen Kindergartens an der Straßburger Straße in
Herne. (Foto: Bettina Engel-Albustin)
41
Unternehmen im Blickpunkt > WiR über Sie
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Rolf Ostermann möchte auch in den nächsten Jahren dieser Firmenpolitik treu bleiben.
„Die Berufsausbildung hat bei uns eine
jahrzehntelange Tradition. So können wir
maßgeblich die Qualität unserer künftigen
Mitarbeiter beeinflussen.“
25 Jahre „Unser
Teppichladen“ in Bochum
Auf der LIGHT 2008 in Warschau als innovativstes Produkt 2008 ausgezeichnet: TARMLED 4x4.
Decke gewährleistete eine störungsfreie Ansteuerung des gesamten Systems. Ein weiteres Kriterium für den Einsatz von TARMLED
4x4 war seine 82 %ige Transparenz, die eine
Montage unter der hausinternen Sprinkleranlage erlaubte, ohne den Brandschutz einzuschränken.
Ausbildungszertifikat
an Einrichtungshaus
Ostermann
Vorreiterrolle in Sachen
Ausbildung
„Wunderbar, wir sind stolz“, freute sich Rolf
Ostermann, geschäftsführender Gesellschafter der Einrichtungshaus Ostermann GmbH
& Co. KG, über das „Zertifikat für Nachwuchsförderung“ der Bundesagentur für
Arbeit. Die Agentur für Arbeit Hagen zeichnete damit in Zusammenarbeit mit der IHK
Bochum erstmalig ein Wittener Unternehmen aus, das sich in besonderem Maße für
die Ausbildung von Jugendlichen einsetzt.
„In Zeiten des großen Fachkräftebedarfs
bekennt sich die Firma Ostermann in vorbildlicher Weise zur Ausbildung junger Menschen. Jedes Jahr stellt das Unternehmen
über 30 Ausbildungsstellen zur Verfügung.
Qualität und Kontinuität sprechen für sich.
Darüber hinaus werden auch Projekte für
Jugendliche an Wittener Schulen großzügig
unterstützt“, so Dr. Dietmar Thönnes, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur
für Arbeit Hagen, bei der Übergabe der
Urkunde an das Einrichtungshaus Ostermann.
Das Annener Familienunternehmen arbeitete
außerdem innovativ im Bereich der neuen
42
Einen Rund-um-Service für anspruchsvolle
Kunden bietet Ulrich Sobottka seit 25 Jahren
mit seinem Fachgeschäft für Bodenbeläge
und Farben in Bochum. Doch damit nicht
genug der Jahrestage: Neben seinem 45-jährigen Berufsjubiläum kann er in diesem Jahr
auch seinen 60. Geburtstag feiern. Die Fachberatung zu geeigneten Materialien und
passenden Farben beginnt dabei bereits in
der Wohnung der Kunden. Insgesamt vier
Mitarbeiter entfernen Altbeläge, kümmern
sich um das Ausräumen der Wohnungen,
verlegen neu und sorgen anschließend für
ein komfortables Finish.
Berufe: Das bei Ostermann entwickelte
Berufsbild „Fachkraft für Möbel-, Küchenund Umzugsservice“ ist seit zwei Jahren ein
bundesweiter Ausbildungsberuf. „Das freut
uns sehr“, so Rolf Ostermann. 16 Jugendliche
erlernen in dem Möbelhaus bisher diesen
neuen Beruf. Außerdem bildet Ostermann
Büro-, Einzelhandels- und IT-Kaufleute,
Gestalter für visuelles Marketing und Fachlageristen aus.
„Die Leistung der Firma Ostermann ist beispielhaft“, betonte auch Ulrich Ernst, IHKGeschäftsbereichsleiter Berufliche Bildung.
„Wer qualifiziert kontinuierlich über viele
Jahre und in so hoher Zahl ausbildet, setzt
Zeichen für andere Betriebe.“
Blickt mit seinem Fachgeschäft für Bodenbeläge
und Farben auf das 25-jährige Bestehen: Ulrich
Sobottka.
Freuten sich mit Geschäftsführer Rolf Ostermann (l.) über das Ausbildungszertifikat (v. l. n. r.):
Ausbildungsleiter Rüdiger Iwanski, Dr. Dietmar Thönnes von der Arbeitsagentur Hagen, Ulrich Ernst (IHK)
und Personalchef Michael Stock. (Foto: Belouanas/Ruhr Nachrichten Witten)
Unternehmen im Blickpunkt > WiR über Sie
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Zukunftsweisender Generationenvertrag (v. l. n. r.): Prof. Dr. Horst Meier, Dekan der Fakultät für
Maschinenbau, RUB, Preisträger Christoph Taetz, B. Sc., und der Award-Stifter Frank Wollschläger.
(Foto: Wollschläger)
Verleihung des
Wollschläger Sales
Engineering Award
Maschinen und Anlagen aus Deutschland
genießen weltweit ein hohes Ansehen. Und:
Die Leistungen der Forscher, Entwickler,
Ingenieure, Konstrukteure, Techniker und
Facharbeiter sind eine wesentliche Säule
unseres Wohlstands.
Damit Produkte „made in Germany“ auch
künftig wettbewerbsfähig bleiben, braucht
es ständig neue kluge Köpfe in Forschung,
Entwicklung und Vertrieb. Die Ruhr-Universität Bochum ist so eine Nachwuchsschmiede, die Jahr für Jahr Absolventen
hervorbringt, die sich mit ihrer Abschlussarbeit für höhere Aufgaben empfehlen.
Herausragender Absolvent im Studiengang
Sales Engineering and Product Management
der RUB-Fakultät für Maschinenbau ist
Christoph Taetz, B. Sc. Für seine Bachelorarbeit überreichte ihm Frank Wollschläger,
geschäftsführender Gesellschafter der Wollschläger GmbH & Co. KG, den mit 2.000,- €
dotierten Wollschläger Sales Engineering
Award.
Frank Wollschläger: „Der Mangel an hoch
qualifizierten, gut motivierten Mitarbeitern
wird für unsere Volkswirtschaft immer mehr
zu einer Wachstumsbremse. Gegen diesen
Mangel an Köpfen müssen Politik und Wirtschaft schnellstens etwas unternehmen –
und das heißt für mich nicht nur fordern,
sondern aktiv fördern. Preise, wie der Wollschläger Sales Engineering Award sollen dazu
beitragen, dass sich noch viel mehr junge
Menschen für ein an der industriellen und
wirtschaftlichen Praxis orientiertes Studium
interessieren und frühzeitig erkennen, dass
sich die Bereitschaft stets das Beste zu
geben, letztlich immer auch finanziell lohnt.
Außerdem möchten wir mit dem Wollschläger Award unsere enge Beziehung zur
Ruhr-Universität Bochum festigen sowie
unsere Verbundenheit zum Ruhrgebiet
unterstreichen.“
Fleischer Büromöbelwerk:
Familienunternehmen mit
50-jähriger Tradition
Die Firmengeschichte der Fleischer Büromöbelwerk GmbH & Co. KG aus Wattenscheid ist ein Stück „Büromöbelgeschichte".
Mit rd. 90 Mitarbeitern blickt Joachim
Fleischer, geschäftsführender Gesellschafter
und Sohn des Firmengründers Willy Fleischer,
auf 50 erfolgreiche, aber auch wechselvolle
Jahre zurück.
Nach Anfängen in der Wohnmöbelherstellung ist das Unternehmen heute Spezialist
für innovative Büromöbel und erwirtschaftet
damit rd. 11 Mio. € Umsatz. Ziel ist es,
brennt in jedem von uns.
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Unternehmen im Blickpunkt > WiR über Sie
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Erlebnis Maschinenbau:
Rund 300 Teilnehmer
in diesem Jahr
Die Fleischer Büromöbelwerk GmbH & Co. KG ist seit 50 Jahren am Markt. Darüber freuen sich Joachim
Fleischer und Tochter Christina Oelrich.
optimale Arbeitsbedingungen zu schaffen.
Zu diesem Zweck entwickelt Fleischer nicht
nur ergonomisch sinnvolle, den individuellen
Bedürfnissen seiner Benutzer angepasste
Arbeitsplätze, sondern versteht sich auch als
Dienstleister in Sachen Raumplanung.
Büromöbel aus Wattenscheid finden nicht
nur in Deutschland Abnehmer, rd. 20 % des
Umsatzes werden mittlerweile im Ausland
erwirtschaftet. Nicht zuletzt deshalb werden
auch die Marketingaktivitäten intensiviert:
mit Christina Oelrich, geb. Fleischer, arbeitet
nun die dritte Generation der Familie als
Marketingleiterin im Unternehmen.
fünf leuchtenden Sternen. Für Geschäftsführer Heinz Hasenkamp ist die Sterneklassifizierung seines Unternehmens ein wichtiger
Schritt hin zu mehr Transparenz für Qualität
und guter handwerklicher Arbeit: „Unsere
Kunden sehen jetzt auf den ersten Blick, was
wir für sie bei der Badeinrichtung oder
-modernisierung leisten können. Und für uns
sind die Badsterne Verpflichtung und Antrieb
zugleich, die individuellen Kundenwünsche
optimal zu erfüllen.“
Bad Oase Hasenkamp
mit fünf Sternen
ausgezeichnet
Die Bad Oase Hasenkamp GmbH aus Bochum
gehört zu den Besten! Die besondere Badausstellung im Ruhrgebiet erhielt die
Premium-Auszeichnung durch den Zentralverband Sanitär Heizung Klima (SHK) für
ungewöhnlich hohen Dienstleistungs- und
Qualitätsstandard. Diese Zertifizierung wird
nur ganz wenigen Ausstellungen in Deutschland verliehen.
Bewertet wurden Angebot und Sortimentsbreite, die Ausstellung, die Gestaltungs-,
Beratungs- und Ausführungskompetenz sowie
die Qualitätssicherung.
Die Bad Oase Hasenkamp präsentiert in ihrer
Badausstellung die neuesten Trends rund um
das Thema Bad. Seit Juni trägt sie ganz offiziell den Namenszusatz „Das Bäderhaus“ mit
44
Lisa Pötter, Leiterin der Badausstellung der Bad
Oase Hasenkamp, freute sich über die FünfSterne-Auszeichnung.
Anlässlich der diesjährigen Neuauflage der
Veranstaltungsreihe „Erlebnis Maschinenbau
– Technik, die fasziniert“ – eine Gemeinschaftsaktion von Unternehmen, den IHKs
NRW, der IG Metall, Metall NRW und dem
VDMA NRW – konnten Schüler und Studenten aus dem mittleren Ruhrgebiet erneut
erfahren, wie spannend, interessant und zukunftsweisend die Berufe und branchenspezifischen Perspektiven des Maschinenbaus
sein können. Besichtigungen und Führungen
fanden Anfang Juni bei den Bochumer
Unternehmen Breuer Motoren GmbH & Co
KG., Gebr. Eickhoff Maschinenfabrik u. Eisengießerei GmbH, E N T E X Rust & Mitschke
GmbH, Vogelsang Elektromotoren GmbH und
der J. D. Neuhaus GmbH & Co. KG in Witten
statt. Insgesamt ca. 300 Teilnehmer nahmen
im mittleren Ruhrgebiet an der Aktion teil.
Mit viel Einsatz und Fantasie haben die
Unternehmen Programme entwickelt, interessante Produkte und Verfahren präsentiert
und realistische Einblicke in den Betriebsablauf vermittelt. Im Vorfeld der Gemeinschaftsaktion wurden alle Schulen mit Hilfe
eines Flyers und über das Internet (www.
erlebnis-maschinenbau.de) über die Termine
der beteiligten Firmen informiert.
Die Gemeinschaftsaktion „Erlebnis Maschinenbau“, an der in diesem Jahr ca. 120
Unternehmen aus NRW teilgenommen haben, soll mit dazu beitragen, das Berufswahlspektrum angehender Berufseinsteiger
zu erweitern und die Zahl der Interessierten
für technisch-gewerbliche Berufe, ggf. auch
für ein anschließendes Ingenieurstudium,
deutlich zu steigern. Maschinenbaufirmen
suchen verstärkt nach Auszubildenden und
Ingenieuren. Selbst in Zeiten geburtenstarker Jahrgänge gelingt es nicht immer, alle
angebotenen Ausbildungsplätze mit geeigneten Bewerbern zu besetzen. Gründe sind
die mangelnden schulischen Vorkenntnisse
vieler Schulabgänger, aber auch antiquierte
Vorstellungen von den Tätigkeiten und dem
Arbeitsumfeld in gewerblich-technischen
Berufen seitens der Jugendlichen. Mit dem
hohen Qualitätsanspruch an Maschinenbauprodukte haben sukzessive modernste
Bearbeitungstechnologie und Präzisionsmesstechnik in die Betriebe Einzug gehalten.
Diese Technologie prägt mehr und mehr das
Umfeld der Fertigung, der Montage und des
Services und gibt hohe Qualifikationsanforderungen vor. Das in den vergangenen
Jahren nachlassende Interesse am Studium
Unternehmen im Blickpunkt > WiR über Sie
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Schülerinnen und Schüler der Klassen 8a und 8c der Adolf-ReichweinRealschule, Witten, informierten sich über die beruflichen Perspektiven im
Bereich Maschinenbau bei der J. D. Neuhaus GmbH & Co. KG, Witten, einem
Traditionsunternehmen für Hebezeuge.
Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 11 der Schiller-Schule,
Städtisches Gymnasium, Bochum, mit ihrem Betreuungslehrer Klaus-Ulrich
Sommerfeld (5. v. l.) unter Führung von Dieter Freitag (7. v. l.) an einem
Windkraftgetriebe der Gebr. Eickhoff Maschinenfabrik u. Eisengießerei
GmbH & Co. KG, Bochum.
Jürgen Westerdorf (r.) mit Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 10
der Erich-Kästner-Schule, Bochum, vor einem Gleichstromanker eines
6-MW-Walzenmotors in der Werkhalle der Firma Vogelsang Elektromotoren
GmbH, Bochum, betreut von Robert Wettlaufer (2. v. l.).
Sehr beeindruckt zeigte sich Beate Hagedorn-Armagan mit den Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 9 der Erich-Fried-Gesamtschule,
Herne, in einer Fertigungshalle der E N T E X Rust und Mitschke GmbH,
Bochum, von den Abmessungen des Außenmantels einer Kalanderwalze.
(Fotos: Pollak)
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96 99-0
20 20 1-0
14 52-5
45
Unternehmen im Blickpunkt > WiR über Sie
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Reineke Meß- und Regeltechnik GmbH,
Bochum
Peter Erlhoff
25 Jahre
Marlies Gerlach-Wieskämper
25 Jahre
Reisebüro Rupieper GmbH Bochum
Bernd Rupieper
30 Jahre
Ina Pilatzki
20 Jahre
Stephanie Vollers
10 Jahre
Heinz Lange
10 Jahre
Stahlwerke Bochum GmbH, Bochum
Bernd Mette
35 Jahre
Meichsner GmbH, Hattingen
Willi Stellberger
40 Jahre
Deutsche Benkert GmbH & Co. KG, Herne
Marion Dickmann
25 Jahre
Dirk Linnepe, geschäftsführender Gesellschafter der Breuer Motoren GmbH & Co. KG, Bochum, führte
Schülerinnen und Schüler der Klasse 8a der Schule Jürgens Hof, Herne, mit der betreuenden Lehrerin
Hiltrud Wegemann durch den Betrieb. Im Vordergrund: Entstehung einer Feldwicklung in der Statorwickelei. (Foto: Pollak)
technisch-naturwissenschaftlicher Fächer
an Universitäten und Fachhochschulen hatte
zu einem Unterangebot an Jungingenieuren
geführt. Kleine und mittlere Maschinenbauunternehmen hatten hier im Wettbewerb
um die besten Köpfe manchmal das Nachsehen. Deshalb spielen die konsequente
Information über den Arbeitsalltag in den
Betrieben, aber auch die Zukunftschancen
innovativer, leistungsstarker Maschinenbaubetriebe, eine entscheidende Rolle.
Inzwischen haben sich die Einschreibezahlen der Erstsemester an Hochschulen in
technisch-naturwissenschaftlichen Studienfächern aber erfreulich positiv entwickelt. Bei
weiter steigendem Interesse am Maschinenbau könnten diese sogar bald wieder NCFach (numerus clausus) werden.
Arbeitsjubiläen
Eickhoff Gießerei GmbH, Bochum
Rolf Janser
40 Jahre
Eickhoff Maschinenfabrik GmbH, Bochum
Heinz-Jürgen Bäumker
40 Jahre
Wolfgang Link
40 Jahre
Klaus Olschewski
40 Jahre
Fahrzeug-Werke Lueg AG, Bochum
Wolfgang Rafflenbeul
45 Jahre
Dieter Neugebauer
40 Jahre
Gerald Schulz
40 Jahre
Werner Talarek
40 Jahre
Larsen Balke
25 Jahre
Stephan Ebbrecht
25 Jahre
Georg Gatzemeier
25 Jahre
Arnd Hillemann
25 Jahre
Anna Leveringhaus
25 Jahre
Thomas Schwarz
25 Jahre
Volker Treder
25 Jahre
Marcus Vogel
25 Jahre
Für die nachstehend aufgeführten Jubilare
wurden aus Anlass ihres Arbeitsjubiläums
Ehrenurkunden ausgestellt:
Fleischer Büromöbelwerk GmbH & Co. KG,
Bochum
Thomas Zander
25 Jahre
Auto Spürkel GmbH & Co KG, Bochum
Gerald Berges
25 Jahre
Getränke Hartmann GmbH & Co. KG,
Bochum
Karl-Heinz Sturm
25 Jahre
M. Baltz GmbH, Bochum
Kornelia Reimer
Werner Keienburg
40 Jahre
40 Jahre
Ferdinand Buchloh GmbH
Rohrleitungs- und Apparatebau, Bochum
Klaus-Dieter Schaub
40 Jahre
Heinrich Schulte
40 Jahre
Eickhoff Bergbautechnik GmbH, Bochum
Jürgen Weber
40 Jahre
Ladislav Busek
25 Jahre
46
Jahnel-Kestermann Getriebewerke
GmbH & Co. KG, Bochum
Kurt Tomzik
40 Jahre
Dipl.-Ing. Herwarth Reich Gesellschaft mit
beschränkter Haftung, Bochum
Pedro Biermann
30 Jahre
Antonius Rensmann
30 Jahre
Dr. Klameth Industrietechnik-GmbH, Herne
Thomas Klein
25 Jahre
Wolfgang Koriath
25 Jahre
Maschinenbau Kemper GmbH & Co. KG,
Herne
Karl-Heinz Kastner
40 Jahre
PHOENIX Pharmahandel AG & Co KG,
Herne
Barbara Stemmler
40 Jahre
Rita Bunic
25 Jahre
Ursula Niemeyer
25 Jahre
Ursula Schmitt
25 Jahre
Verlag Neue Wirtschafts-Briefe
GmbH & Co. KG, Herne
Thomas Hodde
Jörg Greck
Annegret Zimmer
25 Jahre
25 Jahre
25 Jahre
Werkstätten für Behinderte Herne/
Castrop-Rauxel Gesellschaft mit
beschränkter Haftung, Herne
Hans-Jürgen Splittgerber
25 Jahre
Auto-Zentrum Bernhard Ernst
GmbH & Co. KG, Witten
Thomas Hahn
25 Jahre
Einrichtungshaus Ostermann
GmbH & Co. KG, Witten
Silke von Bandel
Michael Conrad
25 Jahre
25 Jahre
Faiveley Transport Witten GmbH, Witten
Werner Volke
35 Jahre
J. D. Neuhaus GmbH & Co. KG, Witten
Wolfgang Link
40 Jahre
Wengeler & Kalthoff Hammerwerke
GmbH & Co. KG, Witten
Klaus-Günter Lehmann
40 Jahre
Unternehmen im Blickpunkt > Mittelstand im Porträt
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Ständige Kontrolle
sichert gleichbleibend
hohe Qualität.
(Foto: Wiegard)
Hervorragende Geschäfte durch Kreativität und Erfahrung
Gustav Wiegard Maschinenfabrik GmbH & Co. KG
In der vierten Generation führen seit 1998 die Geschäftsführer Gustav Wiegard jun. und sein
Bruder Alexander Wiegard gemeinsam mit ihrer Mutter Eva-Maria Wiegard und Kurt-Martin Bach
(stv. Geschäftsführer und Prokurist) die Geschäfte der 1902 gegründeten Gustav Wiegard
Maschinenfabrik GmbH & Co. KG mit Stammsitz in Witten-Heven. Bei der Produktion von Rollen,
Rollensystemen, Walzwerkskomponenten, Sondergetrieben und Verzahnung sowie im Bereich
Engineering und Instandsetzung ist das innovative Unternehmen weltweit eine gefragte Größe.
Global Player sichert Zukunft:
Das Wissen darf nicht in Rente
gehen
Der Erfolg am Markt hängt bei der Maschinenfabrik eng mit der Verzahnung und Einbindung von Erkenntnissen in der Betriebsführung zusammen. Gustav Wiegard wurde
2007 auch deswegen von den Ruhr Nachrichten Witten als „Unternehmer des Jahres“
ausgezeichnet. Gustav Wiegard hat früh
erkannt und umgesetzt, dass die Verzahnung
zwischen Fachwissen, Innovation und Expansion nur über kompetente Mitarbeiter funktioniert, die langjähriges Wissen umsetzen
und an die jüngeren Mitarbeiter weitergeben.
Der Familienbetrieb Wiegard sichert sich
seine Zukunft weiterhin durch zertifizierte
Qualität und durch die Reaktion auf den globalen Markt, indem eine Unternehmensgründung (Oktober 2007) an dem geostrategisch
wichtigen Standort Ägypten erfolgte, der
nicht nur den nordafrikanischen und arabischen Markt direkt bedient, sondern auch die
Brücke zum asiatischen Markt schlägt. Am
Standort Kairo wird auf ca. 13.000 qm mit 50
Mitarbeitern produziert, zu Hause in Witten
arbeiten 120 Mitarbeiter auf ca. 16.000 qm
Betriebsfläche am Geschäftserfolg. Ein Vertriebsbüro in den USA verknüpft Richtung
Westen. Das Unternehmen erzielte im
Geschäftsjahr 2007 einen Umsatz von
20 Mio. €. Die Umsatz-Erwartungen für
2008 liegen bei 24 und für 2009 sogar bei
26 Mio. €, denn das Geschäft läuft nach Aussage von Geschäftsführer Gustav Wiegard
jun. „hervorragend“ (siehe Interview).
Kernkompetenzen
Die Maschinenfabrik ist im Bereich Verschleißschutz Experte für Beschichtungen.
„Mit unserer UP-Band-Auftragsschweißtechnik bieten wir seit Jahren eine Oberflächenbeschichtung für Rollen an, die von
ihrer Leistungsfähigkeit unerreicht ist. Revolutionär und inzwischen patentiert ist die
neue Einlagenbeschichtungstechnik HPS aus
Witten-Heven. Die Oberfläche wird dabei mit
nur noch einer einzigen Schicht aufgebracht.
Im Bereich Engineering wird auf beste Leistungsdaten abgezielt, besser, einfacher, kosteneffizient und mit Vorteilen im Markt, das
sind Kundenziele, die verwirklicht werden.
Dabei wird auf die Entwicklung von Lösungen
in engem Kundenkontakt Wert gelegt.
„Unsere Fehlertoleranzen in der Planung, in
der Fertigung, in der Qualitätssicherung und
im Engineering sind niedriger als anderswo“,
erläutert Gustav Wiegard jun. Denn nur bei
geringsten Fehlertoleranzen können lange
Laufzeiten, Wartungsarmut und geringe
Ausfallzeiten garantiert werden. Im Bereich
Instandsetzung werden zudem zusammen
mit den Kunden Instandsetzungspläne und
Wartungskonzepte für einen reibungslosen
Ablauf bei kontinuierlichem Kundenkontakt
entwickelt. Auch Präzision gehört damit zu
den Kernkompetenzen der Gustav Wiegard
Maschinenfabrik.
Erfolg durch Kreativität
und Erfahrung:
15 Patente angemeldet
Die Forschungs- und Entwicklungsabteilung
entwickelt innovative Verfahren oder Produkte, die es regelmäßig zur Patentreife
schaffen. Dies hat das Unternehmen in seinen Kerngeschäften nach eigenen Angaben
weltweit zu einem der Technologieführer und
in vielen Märkten zum Marktführer gemacht.
> Volker Heckmann, vhpress.de
47
Unternehmen im Blickpunkt > Mittelstand im Porträt
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Laufen ist Leidenschaft
Interview mit dem Geschäftsführer Gustav Wiegard jun.
Herr Wiegard, wie laufen zz. Ihre Geschäfte
rund um Rollen und Walzen für die Stahl
erzeugende und verarbeitende Industrie, sind
die Auftragsbücher voll?
Wiegard: Das Geschäft läuft derzeit hervorragend. Die gesamte Stahl produzierende
Industrie befindet sich in einer unglaublichen
Wachstumsphase, von der wir natürlich als
Rollen- und Walzenhersteller und Fertiger
von Walzwerkskomponenten direkt profitieren können. Die Auftragsbücher sind auf
Rekordniveau gefüllt und derzeit sehen wir
auch keine Reduzierung der Nachfrage kundenseitig am Horizont. Die Kunden unseres
Unternehmens sind die Global Player der
Stahl produzierenden Industrie in Deutschland und weltweit. Wir beliefern darüber
hinaus zahlreiche Kunden, die nicht der Stahl
produzierenden Industrie angehören, z. B.
Unternehmen der Aluminium verarbeitenden
Industrie sowie auch Kunden aus den Branchen Maschinen- und Anlagenbau, Automobilindustrie, Schiffbau, Sondermaschinenbau bis hin zur Airbus Aerospace GmbH.
Machen Ihnen Rohstoffpreise und -versorgung über den Weltmarkt Sorgen?
Wiegard: Selbstverständlich bereiten auch
uns die Schwankungen der Rohstoffpreise
und die derzeitige Versorgungsknappheit,
insbesondere für hochwertige Schmiedestücke, Sorgen. Hier sind alternative Finanzierungskonzepte erforderlich. Wir haben
diesbezüglich jedoch den Vorteil, dass unsere
Kunden über diesen Prozess vollkommen
informiert sind, weil in der Regel in der Stahl
produzierenden Industrie der Preistrend
gesetzt wird. Existenzsorgen über unsere
Produktion am Standort Deutschland machen
wir uns nicht.
Besteht in Deutschland und Westeuropa
langfristig die Gefahr des Ausverkaufs der
Stahlproduktion und Anlagen in den asiatischen Niedriglohnbereich?
Wiegard: Das Thema der Verlagerung ist
schon seit mehr als einem Jahrzehnt ein häufig diskutiertes Thema. Bis heute sind die
Kapazitäten eher ausgebaut worden, als dass
sie verlagert wurden. Wie die Entwicklung
sich fortsetzt, ist schwer vorauszusagen. Wir
versuchen, dieser Gefahr oder diesem Risiko,
was auch zwangsläufig aus der Globalisierung hervorgeht, aus dem Weg zu gehen,
indem wir den Weg mit unseren Kunden ins
48
tätsansatz können wir durch unser geschultes Personal jeweils vor Ort und durch permanenten Know-how-Austausch sicherstellen. Grundsätzlich bleibt Deutschland unser
Stammsitz. Schon alleine der hohe Facharbeiteranteil ist ein Standortvorteil auch
hier in der Region, der z. B. vorhandene
Bürokratiehindernisse überkompensiert.
Sie sprechen den ausgesprochen hohen
Facharbeiteranteil in Deutschland an. Wie
sieht es aus Ihrer Sicht mit dem Nachwuchs
aus?
Die Gustav Wiegard Maschinenfabrik am
Stammsitz in Witten-Heven umfasst 16.000 qm
Betriebsfläche und 120 Mitarbeiter. „Die
Auftragsbücher sind auf Rekordniveau gefüllt“,
freut sich Geschäftsführer Gustav Wiegard jun.
(Foto: Volker Heckmann, vhpress.de)
Ausland gehen und haben dort auch im Rahmen unserer Internationalisierungsstrategie
ganz klar Vorsorge getroffen. Unser Unternehmen ist schon seit zwei Jahrzehnten stark
auf den Export orientiert. Unsere Exportquote liegt seit Jahren stabil bei rd. 50 %, so
dass wir daher die Entwicklung auf dem
Weltmarkt im Auge haben.
Ist für Sie eine Standortverlagerung ins
Ausland ein Thema, um Kosten zu senken oder
näher an Absatzmärkten zu produzieren? Wie
sehen Sie das Verhältnis Lohnkosten/Qualität
und den Standort Deutschland?
Wiegard: Unsere Entscheidung, Produktionsstandorte ins Ausland zu verlagern,
war eine vertriebs- bzw. kundenorientierte
Entscheidung und Reaktion auf globalisierte
Märkte. Es findet derzeit eine starke Oligopolisierung im Weltmarkt der Stahl produzierenden Industrie statt. Gerade die Stahlmärkte im asiatischen, arabischen und nordafrikanischen Raum boomen und wachsen
deutlich stärker als die in Europa. In Ägypten
fertigen wir Produkte, die wir aus Kostengründen in Deutschland gar nicht mehr
herstellen können, wenn wir internationale
Märkte bedienen wollen. Unseren Weltquali-
Wiegard: Auch hier sind wir sehr zufrieden.
Wir haben keine Probleme, sowohl im kaufmännischen als auch im gewerblich-technischen Bereich Auszubildende, z. B. für den
Zerspanungsmechaniker Fachrichtung Frästechnik, zu finden. Demnächst wollen wir
auch noch im Bereich Mechatronik ausbilden. Wir gucken nicht nur nach Zeugnisnoten, sondern der ganze Mensch ist wichtig,
denn die Ausbildung in den gewerblich-technischen Berufen ist die teuerste. Wir sind
als mittelständisches Unternehmen bestrebt,
Mitarbeiter auszubilden, um diese langfristig
in feste Arbeitsplätze zu übernehmen – und
nicht, um ihnen nur ein Sprungbrett zum
Studium zu gewähren. Für uns sind interessierte kompetente Real- und Hauptschüler
oft erste Wahl. Wir haben in der letzten Zeit
die Ausbildungsquote auf 10 % angehoben
und arbeiten mit den Institutionen rund um
die Ausbildungsfragen gut zusammen.
Wie sichern Sie Qualität in Ihrem Unternehmen und wie kompensieren Sie die entstehenden Kosten im Vergleich zu Billiganbietern?
Wiegard: Die Gustav Wiegard Maschinenfabrik fertigt Investitionsgüter allerhöchster
Qualität. Abgesichert wird dieses durch die
gängigen Qualitätssicherungsnormen, die
wir für das Gesamtunternehmen, natürlich
im Rahmen der ISO 9001, verfolgen. Hinzu
kommen zahlreiche weitere freiwillige Qualitätsverpflichtungen wie Qualitätsnormen
in den Bereichen Beschichtungstechnologie
und Auftragsschweißtechnologie (EN). Darüber hinaus verfügt unser Unternehmen über
eine spezielle Zertifizierung des Bureau Veritas als Zulieferer für die Schiffbau-Industrie.
Billiganbieter stehen insofern nicht in unserer ersten Wettbewerbslinie, da wir unsere
Produkte bewusst nicht im unteren Preissegment am Weltmarkt anbieten. Ob der her-
Unternehmen im Blickpunkt > Mittelstand im Porträt
vorragenden Qualität auch des Vormaterials
fährt unser Unternehmen eine kosten- und
nutzenoptimierte Strategie. Unsere Produkte
erzielen im Vergleich zum Wettbewerb einen
nutzungsdaueroptimierten Preisvorteil, da
unsere Kunden mit unseren Produkten risikoloser ihrem Kerngeschäft (Stahlproduktion)
nachkommen können. Häufige Umrüstungen
bleiben unseren Kunden damit erspart und
der vermeintliche Nachteil eines höheren
Einstandspreises wird so über zahlreiche
Vorteile der Investitionssicherheit in unsere
Produkte mehr als überkompensiert.
Welche Rolle spielt der Umweltschutz in
Ihrem Unternehmen?
Wiegard: In Sachen Umweltschutz geht das
Engagement der Gustav Wiegard Maschinenfabrik weit über die gesetzlichen Richtlinien hinaus. Neben der umweltgerechten
Lagerung, Verwendung und Entsorgung von
Kühl- und Schmierstoffen wird über die Einrichtung von Ölabscheidern an den Waschplätzen und durch äußerst genaue Mülltrennung in regelmäßigen Abständen, insbesondere in Rücksicht auf unsere Mitarbeiter,
geachtet. Eine Kühlwasserkontrolle an allen
betroffenen Maschinen wird durchgeführt
und ggf. wird auch Kühlwasser ausgetauscht.
Die in der Fertigung verwendeten öl- und fetthaltigen Vliestücher werden nicht entsorgt,
sondern durch Fachunternehmen gereinigt
bzw. recycelt und dann wieder verwendet.
Konsequentes Umweltbewusstsein ist für
jeden unserer Mitarbeiter eine wichtige
Aufgabe.
Wie binden Sie Mitarbeiter an Ihr Unternehmen?
Wiegard: Wir arbeiten in unserem Unternehmen mit einem vollflexiblen Arbeitszeitmodell, so dass im Prinzip unsere Kunden die
Arbeitszeiten unserer Mitarbeiter bestimmen.
Unsere Mitarbeiter kommen diesen Kundenwünschen gerne nach. Dank dieses Arbeitszeitsystems haben die Mitarbeiter dann die
Wahlmöglichkeit, sich in ruhigen Phasen
entweder einen Freizeitausgleich oder für
monetäre Kompensation zu entscheiden.
Attraktiv ist unser Unternehmen aufgrund
der ständig wechselnden Arbeitsaufgaben
und der Möglichkeit, mit einem weltweiten
Kundenkreis zusammenarbeiten zu dürfen.
Monotonie in der Arbeitsabfolge ist bei uns
daher nicht vorhanden. Darüber hinaus pflegen wir das Prinzip einer flachen Hierarchie.
Unsere Führungskräfte sind permanent für
unsere Mitarbeiter ansprechbar und haben
auch stets ein offenes Ohr für selbige. Unser
Unternehmen ist sowohl im Inland als auch
im Ausland auf starkem Wachstumskurs
unterwegs. Die logische Konsequenz hieraus
ist die Schaffung neuer Arbeits- und Ausbildungsplätze.
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Das Programm der Gustav Wiegard Maschinenfabrik:
Rollen, Rollensysteme, Walzwerkskomponenten,
Sondergetriebe und Verzahnung
In der Fabrik der Wiegards werden lebensdaueroptimierte, komplett einbaufertige
Rollensysteme für Stranggießanlagen, Rollgangsrollensysteme für Warmbreitbandstraßen sowie komplett einbaufertige Umlenkschalen mit Andrückrollen weltweit
angeboten. Perfekt abgestimmt ist auch die
von der ThyssenKrupp Steel AG völlig neu
entwickelte und patentierte Strangführungseinheit, die von der Gustav Wiegard
Maschinenfabrik in Lizenz hergestellt wird.
Sie besticht konstruktionsbedingt durch
eine ca. 30 % höhere Traglast als konventionelle Rollensysteme. Besonders ausgeklügelte Innenkühlsysteme von Rollen als
Worin liegen heute die betrieblichen Herausforderungen?
Wiegard: Die Herausforderungen lassen sich
seit Übernahme des Unternehmens von
unserem Vater mit Stichworten Globalisierung, Kosten/Nutzen-Optimierung und Total
Quality Management recht gut beschreiben.
War für Sie und Ihren Bruder von Anfang
an klar, dass Sie in die Fußstapfen des Vaters
treten?
Wiegard: Mein Bruder und ich führen das
Unternehmen mittlerweile in der vierten Generation. Diese Generationennachfolge war
uns quasi in die Wiege gelegt. Auch die berufliche Karriere wurde ganz auf eine erfolgreiche Fortführung der Unternehmung ausgerichtet. So studierte mein Bruder nach
Abschluss einer technischen Ausbildung
Maschinenbau an der Ruhr-Universität
Bochum und ich absolvierte das Studium der
Betriebswirtschaftslehre an der Universität
Münster. Wir haben es während unserer Ausbildung gelernt, die Verantwortung für die
mittlerweile über 100-jährige Existenz des
Unternehmens und der damit verbundenen
Mitarbeiter zu übernehmen. Nach einer
Orientierungs- und Einarbeitungsphase als
Geschäftsführer von ca. zwei bis drei Jahren
bei starker Unterstützung durch unseren
Vater und unseren „Alt-Geschäftsführer
Manfred Göllner, macht es mir heute sehr
großen Spaß, die Geschicke des Unternehmens, zusammen mit meinem Bruder, zu
lenken.
Revolver-Innenkühlung oder durch spiralisierte Wenderollen sichern neben anderen
Vorteilen eine lange Lebensdauer, zur Freude
der Kunden. Im Bereich Walzwerkskomponenten hat sich das Unternehmen mit der
Entwicklung, Auslegung und Fertigung
kompletter Baugruppen und Komponenten
am Weltmarkt etabliert. Ein weiterer
Schwerpunkt liegt im Bereich der Sondergetriebe und Verzahnung. Hier geht es um
Auslegung, Konstruktion und Fertigung.
> Volker Heckmann, vhpress.de
Welchem Leitspruch folgt Ihr Unternehmen?
Wiegard: „We help you concentrate on your
core business“ ist der Leitspruch, unter dem
wir unsere Produkte zum weltweiten Maßstab hinsichtlich Qualität, Investitionssicherheit und Dienstleistungsangebot machen
wollen. Damit möchten wir unseren Kunden
sagen, dass sie sich nach der Platzierung
eines Auftrags in unserem Hause um keine
weiteren Details mehr kümmern müssen.
Unsere Kunden wissen, sie erhalten Produkte
der Spitzenklasse.
Sie sind Vorstandsmitglied im Märkischen
Arbeitgeberverband, ehrenamtlicher Richter
am Sozialgericht Dortmund, Mitglied im
Rotary-Club Witten-Hohenstein, im Förderkreis der Universität Witten/Herdecke und
im Außenhandelsausschuss der IHK Bochum.
Bleibt da Zeit für Privates, Hobby und
Erholung?
Wiegard: Die Tätigkeiten entsprechen meinem Wunsch und Willen, die Gesellschaft
aktiv mitzugestalten und auch der Netzwerkbildung. Die Ehrenamtliche Richtertätigkeit
sehe ich als persönliche Möglichkeit, mich
weiterzubilden. Ein wichtiger Bestandteil
meiner Freizeit ist der Sport. Hier steht vor
allem das Joggen im Vordergrund. 2003
absolvierte ich den Berlin-Marathon und
bin seit dem nicht mehr aus dem Lauffieber
herausgekommen. Darüber hinaus verbringe
ich sehr gerne sehr viel Zeit mit meinen
Freunden und der Familie und reise für mein
Leben gerne.
> Volker Heckmann, vhpress.de
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Unternehmen im Blickpunkt > Nachgefragt
Katja Lohmann-Hütte
Was verbinden Sie besonders mit dieser Region?
> Heimat.
Wo sehen Sie besondere Defizite in der Region?
> Infrastruktur, Zusammenarbeit und Vernetzung der verschiedenen
Städte im Ruhrgebiet.
Welches sind die wichtigsten Unternehmereigenschaften?
> Durchhalte- und Durchsetzungsvermögen, Aufrichtigkeit, Integration
und Motivation der Mitarbeiter.
Was ist Ihre Lieblingstätigkeit, wenn Sie nicht Unternehmer sind?
> Zeit mit Familie und Freunden verbringen.
Welche Musikrichtung bevorzugen Sie?
> Je nach Stimmung.
Geschäftsführende Gesellschafterin
der Friedr. Lohman GmbH Werk
für Spezial- & Edelstähle, Witten.
Mitglied der IHK-Vollversammlung.
Welcher Film hat Sie in letzter Zeit am meisten beeindruckt?
> Winners and Loosers, Sommermärchen.
Welchen Traum würden Sie sich gerne erfüllen?
>Weltreise.
Was kann Sie in Rage versetzen?
> Gleichgültigkeit, Unzuverlässigkeit, fehlendes Engagement.
Ihre hervorstechendsten Eigenschaften?
> Willensstärke, Durchsetzungsvermögen, Organisation.
Ihre Schwächen?
> Ungeduld.
Was schätzen Sie am meisten an Ihren Mitmenschen?
> Toleranz, Offenheit, Lösungsorientierung.
Was ist aus Unternehmersicht Ihr größter Wunsch?
> Als Familienunternehmen unabhängig bleiben.
Wo verbringen Sie am liebsten Ihren Urlaub?
> Norderney.
Welche Literatur kann Sie fesseln?
> Skandinavische Literatur, Bücher von jungen Autoren.
Wo gehen Sie in der Region am liebsten essen?
> Am liebsten koche ich mit Freunden.
Was tun Sie, um sich fit zu halten?
> Laufen.
Was wären Sie gerne, wenn Sie nicht Unternehmer wären?
> Habe ich noch nie drüber nachgedacht.
Welche Persönlichkeit hat für Sie Vorbildcharakter?
>–
Welches Ereignis hatte für Sie persönlich herausragende Bedeutung?
> Bestellung zur Geschäftsführerin.
Wem würden Sie gerne mal Ihre Meinung sagen?
>–
50
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Foto: © Falko Matte – Fotolia.com
Spezial > Finanzierungen, Versicherungen, Leasing
Wer die Faktorierung an externe Dienstleister abgibt, kann in der Regel damit rechnen, dass seine Forderungen schneller beglichen werden.
Schnelle Wege zum Geld
gehen. Eine Mahnung wird im Zweifel erst
einmal zurückgehalten.“
Factoring gilt vielen Unternehmern als probates Mittel,
Forderungen zügig zu realisieren
Zudem steige die Zahlungsmoral der Kunden,
sobald das Factoring eingeschaltet sei – und
das Risiko nicht bezahlter Rechnungen gebe
der Auftraggeber an den Dienstleister weiter.
Der Verkauf von Forderungen verkürze zudem
die Bilanz und führe zu besseren Bilanzkennzahlen – ein immer wichtiger werdendes
Argument gegenüber Banken in Zeiten von
„Basel II“.
Rd. sechs Wochen dauert es im Durchschnitt, bis der Kunde
die gestellte Rechnung bezahlt hat – ein Zeitraum, den es zu
überbrücken gilt.
Entscheidet sich der Unternehmer für die
Zusammenarbeit mit einer Factoring-Gesellschaft, so erhält er unmittelbar nach Übertretung der abgetretenen Forderung einen
vorher vereinbarten Vorschuss auf den Rechnungsbetrag. Dieser liegt meist bei rd. 80 %
der Endsumme. Ist die Forderung schließlich
beglichen, erfolgt die Zahlung der Restsumme – abzüglich der Factoring-Gebühr,
die zwischen einem halben und 8 % der Forderung liegt.
Trotz dieser Gebühren, die für die Dienstleistung zu entrichten sind, sehen FactoringGesellschaften in ihren Angeboten zahlreiche
Vorteile vor allem für kleine und mittlere
Unternehmen. Simon Schach etwa, Ge-
schäftsführer des Bundesverbandes Factoring-Gesellschaften für den Mittelstand,
weist darauf hin, dass bei Beauftragung einer
externen Fakturierung hierfür kein eigenes
Personal mehr erforderlich ist. Nach Ansicht
von Verena Riegel von der Creditreform
haben Unternehmen mit einem strengen
Forderungsmanagement meist geringere
Ausfälle als Firmen, bei denen das Mahnwesen eher lax organisiert ist. Dennoch sei es
von zentraler Bedeutung, dass auch externe
Factoring-Partner auf den richtigen Umgang
mit dem Kunden des Kunden achten. „Erwartet der Kunde Folgeaufträge von einem
säumigen Zahler“, so Riegel, „so würde die
Factoring-Gesellschaft behutsamer zu Werke
Diese Vorteile mögen zum kräftigen Zuwachs
dieses Marktsegments beitragen. Im vergangenen Jahr verzeichneten etwa die im Deutschen Factoring-Verband vertretenen Gesellschaften ein Umsatzplus von knapp 16 %
oder 11,5 Mrd €. Innerhalb von nur fünf
Jahren hat sich das Factoring-Volumen damit
mehr als verdoppelt.
Die Kunden der Factoring-Anbieter erstrecken sich mittlerweile auf alle Bereiche
des Wirtschaftslebens: Metallerzeugung und
-verarbeitung, verarbeitendes Gewerbe, Ernährungsgewerbe, Handelsvermittlung und
Großhandel waren im Berichtsjahr die wichtigsten Factoring-Branchen.
51
Spezial > Finanzierungen, Versicherungen, Leasing
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Maßgeschneiderte Sicherheit im Unternehmen
Wenn Manager falsch entscheiden, kann das teure Folgen
haben. Die D & O- oder Directors- & Officers-Versicherung
schützt den Firmeninhaber vor Fehlentscheidungen des angestellten
Geschäftsführers.
Gesellschafter und Aufsichtsrat sind heute
nicht zuletzt aufgrund des Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich von 1998 viel schneller bereit, Manager
und Unternehmensleitung für Verluste haftbar zu machen. Unterläuft dem Geschäftsführer, Vorstand oder Aufsichtsorgan einer
Kapitalgesellschaft ein Managementfehler,
haftet er unbegrenzt für entstandenen
Vermögensschaden – und das mit seinem
gesamten Privatvermögen. Die Beweispflicht,
immer sorgfältig und gewissenhaft gehandelt zu haben, liegt beim Chef. Erschwerend
kommt hinzu, dass der Geschäftsführer
gesamtschuldnerisch haftet, er also auch für
Fehler der Kollegen geradestehen muss.
Zwei Beispiele: Der Manager erwirbt ein
ungeeignetes EDV-System oder mietet übergroße Lagerkapazitäten an und verursacht
dadurch hohe Folgekosten. Eine besonders
große Verantwortung trägt der Geschäftsführer, wenn seinem Unternehmen die Insolvenz droht. Kommt er seiner Verpflichtung
nicht nach, rechtzeitig das Insolvenzverfahren zu eröffnen, muss er neben der
Gesellschaft unbegrenzt für die Verbindlichkeiten der GmbH haften.
Mit den D & O-Policen, die mittlerweile auch
in Deutschland von großen Versicherungen
angeboten werden, können sich die Verantwortlichen gegen dieses Risiko absichern.
Die Versicherung kann in der Regel vom
Unternehmen für sämtliche Mitglieder des
Vorstands, der Geschäftsführung und des
Aufsichtsrats/Beirats abgeschlossen werden.
Der Versicherungsschutz greift, wenn ein
Mitglied dieser Gremien wegen einer Pflichtverletzung in Ausübung seiner Tätigkeit für
einen Vermögensschaden in Anspruch genommen wird. Versichert sind sowohl
Schadensersatzansprüche Dritter, etwa von
Geschäftspartnern oder vom Fiskus, als auch
Ansprüche, die das Unternehmen selbst
gegen den Vorstand geltend macht, z. B.
auf Veranlassung der Hauptversammlung.
Ähnlich der für Rechtsanwälte und Steuerberater vorgeschriebenen Absicherung gegen
Vermögensschäden handelt es sich bei der
D & O-Versicherung um eine Haftpflicht. Die
Versicherung greift also nicht, wenn dem
Versicherten kein schuldhaftes Verhalten
nachgewiesen werden kann.
Foto: © khz – Fotolia.com
Betriebsausfall absichern
Fehlentscheidungen müssen nicht unbedingt das Ende von Haus und Hof bedeuten –
D & O-Versicherungen decken in vielen Fällen den Schaden ab.
52
Während die Directors- & Officers-Versicherung für kleine Unternehmen kaum relevant
ist, sehen sich diese Betriebe anderen Risiken
gegenüber, etwa wenn beim Verladen Ware
herunterfällt und ein auf der Straße abgestelltes Motorrad beschädigt. Die gewerbliche Haftpflicht, für viele Branchen maßgeschneidert angeboten, deckt diese Schäden
ab. Beeinträchtigungen an der Betriebsanlage selbst übernehmen Gebäude- und
Produktionsanlagenversicherungen. Kann –
etwa nach einem Brand – gar nicht mehr
weiter gearbeitet werden, springt die
Betriebsunterbrechungsversicherung ein –
das größte Risiko ist also umschifft. Viele
Unternehmer übersehen jedoch, dass viele
ihrer Kunden bei einem Ausfall der Produktion auf andere Anbieter ausweichen.
Schließlich kann der ursprüngliche Hersteller
nicht mit der gewohnten Zuverlässigkeit
liefern. Deshalb finden sich in den Policen
einiger Versicherer Klauseln, die bei Betriebsausfall erhöhte Werbekosten finanzieren und
Mittel zur Verfügung stellen, damit das
betroffene Unternehmen Produktionskapazitäten bei anderen Betrieben nutzen kann.
Spezial > Finanzierungen, Versicherungen, Leasing
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53
Spezial > Finanzierungen, Versicherungen, Leasing
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Wachstumsmotor Leasing
Fest kalkulierbare Kosten machen Leasing attraktiv
Für viele Unternehmen ist Leasing eine attraktive Finanzierungsform: Die Kosten sind genau und gleichmäßig kalkulierbar, die
Betriebsausstattung bleibt auf dem neuesten Stand und die
Liquidität wird geschont. Außerdem bietet Leasing steuerliche
Vorteile.
Im Jahr 2007 konnte die Leasing-Branche ein
Neugeschäftsvolumen von 57,4 Mrd. €
verbuchen. Das sind einige Ergebnisse der
Marktstudie „Leasing in Deutschland 2007“,
die das Marktforschungsinstitut TNS Finanzforschung im Auftrag des Bundesverbandes
Deutscher Leasing-Unternehmen durchgeführt hat.
Zusätzliche Services und
Dienstleistungen nutzen
Neben dem Klassiker Pkw-Leasing können
mittlerweile sämtliche Maschinen, z. B. für
Werkzeug-, Kunststoff-, Holz- oder Nahrungsmittelverarbeitung, Energiesysteme,
Baumaschinen, Medizintechnik, IT- und EDVAusstattung oder auch Flugzeuge und
Schiffe, geleast werden. Viele Unternehmen
schätzen die Bereitschaft der Leasing-Unternehmen auf individuelle Kundenwünsche
einzugehen und deren Beratungskompetenz.
Ein weiterer Vorteil der Leasing-Unternehmen: Sie sind weder an Hersteller noch an
Banken gebunden. Auch bedeutet Leasing
nicht mehr nur eine Alternative zu Kredit
oder Finanzierung mit Eigenkapital. Besonders interessant ist Leasing in Verbindung
mit zusätzlichen Dienst- und Serviceleistungen. Dazu gehören Wartungsarbeiten, Versicherungen oder der Full-Service-Vertrag,
wie er etwa bei Pkw-Flotten- und EDVLeasing üblich ist. Eine Ausnahme ist momentan noch das Maschinen-Leasing, bei dem
umfassende Serviceverträge noch nicht so
selbstverständlich sind wie in anderen
Bereichen.
Laufzeiten und Raten variieren,
Liquidität schonen
Die steuerrechtlichen Grundlagen für Leasing-Geschäfte in Deutschland bilden die
Leasing-Erlasse des Bundesministeriums der
Finanzen. Die Leasing-Raten sind in der Regel
steuerlich absetzbar. So kann für ein ertragsstarkes Unternehmen eine kurze Laufzeit mit
hohen Leasing-Raten sinnvoll sein. Aber auch
niedrige Raten, die die Liquidität schonen,
sind bei längerer Laufzeit möglich. Bei beiden
Möglichkeiten wird weder ein Kredit aufgenommen noch Kapital gebunden. Die Laufzeit
eines Leasingvertrags bewegt sich zwischen
40 und 90 % der Abschreibungsdauer. Bei
einem Kraftfahrzeug liegt diese bei 72 Monaten, d. h. die Laufzeit des Leasingvertrags
kann zwischen 29 und 64 Monate betragen.
Im Regelfall können hierzu die Leasingunternehmen beraten, welche Konditionen unter
welchen Rahmenbedingungen die besten
sind. Aber auch die Beratung durch den
eigenen Steuerberater kann sinnvoll sein.
Überalterungsrisiko vermeiden
Neben Fertigungs- und Industriemaschinen
haben EDV-Anlagen Wachstumspotenzial
auf dem Leasing-Markt. Vom Computer übers
Netzwerk bis hin zum Serverpark kann jede
IT-Komponente geleast werden. Computer
gehören zu den am schnellsten als veraltet
eingestuften Geräten. Um auf dem neuesten
Stand der Technik zu bleiben, müssen Speicherkapazitäten erhöht werden und technische Neuerungen integriert werden. Neue
Software-Systeme erfordern auch immer
eine größere Hardware-Kapazität. Beim Leasing können nach der vertraglich geregelten
Laufzeit neue Geräte angeschafft werden,
ohne dass die Altgeräte vom Anwender aufwändig entsorgt werden müssten. Ein weiterer Bereich, in dem Leasing eine günstige Art
der Finanzierung darstellt, sind medizinische
Geräte. Sie gelten als veraltet, wenn sie älter
als zehn Jahre sind.
KMU-BERATUNG UNTERBERG
Unternehmenssicherung * Unternehmensnachfolge
Dipl.-Betriebswirtin Ursula Unterberg-Wegener
Nienheysen, Berten & Partner
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft
hilft kleinen und mittelständischen Unternehmen, erfolgreich
zu sein und zu bleiben. Ein besonderes Anliegen ist es,
Unternehmer bei der Unternehmensnachfolge zu unterstützen
und zu begleiten.
46119 Oberhausen, Klosterhardter Straße 25
Tel.: 0208 / 6 25 58 58 Fax: 0208 / 6 25 58 59
E-Mail: ursula.unterberg-wegener@t-online.de
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Dipl.-Kaufmann Thomas Nienheysen
Dipl.-Ökonom Karl Heinz Berten
Dipl.-Kaufmann Hans-Henning Schäfer
Guido Hagemeier
Wirtschaftsprüfer/Steuerberater
Wirtschaftsprüfer/Steuerberater
Wirtschaftsprüfer/Steuerberater
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Königsallee 47 · 44789 Bochum · Tel. (02 34) 9 30 34-0
Fax (02 34) 9 30 34-50 · E-Mail: kanzlei@nienheysen.de
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Spezial > Finanzierungen, Versicherungen, Leasing
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Büroausstattung auf Zeit
Gerade für Geschäftskunden bietet das Leasing von Fahrzeugen
Vorteile und zählt bundesweit bei mittleren oder großen Unternehmen zum Geschäftsalltag. Doch auch in anderen Bereichen
kann durch Leasing ein geldwerter Vorteil entstehen.
Seit über 30 Jahren gilt Leasing als erfolgreiches Finanzierungsinstrument in der deutschen Wirtschaft. Dabei gewährt der Leasinggeber dem Leasingnehmer die Nutzung
eines Wirtschaftsgutes auf bestimmte Zeit
gegen ein monatliches Entgelt. Eigentlich
eine ganz einfache Sache, zumal die Vorteile
für den Kunden auf der Hand liegen: Liquiditätsschonung und steuerliche Einsparungen.
Leasing bedeutet planbare und kalkulierbare
monatliche Fixkosten, relativ hohe Mietraten
sind meist nur oberflächlich betrachtet ein
negativer Kostenfaktor.
kompletten Büromöbel stünden dabei sofort
zur Verfügung. Die Lebenszyklen von Büromöbeln werden zudem immer kürzer und der
Generationswechsel bei Büromöbeln beträgt
mittlerweile nur noch fünf Jahre. Durch Leasing können Unternehmen auf dem neuesten
Stand bleiben und somit effizient und wettbewerbsfähig gegenüber Lieferanten und
Kunden auftreten.
Bevor ein Firmenchef mit seinem Lieferanten
für Büromöbel über das Thema Leasing redet,
sollte er sich bei mehreren Anbietern über
deren Konditionen informieren. Ein Vergleich
von vier bis fünf Anbietern wird schnell die
Stärken und Schwächen einzelner Händler
aufzeigen. Nach Ablauf der Leasingzeit kann
sich der Kunde dann frei entscheiden, ob er
die „Büromöbel auf Zeit“ übernehmen oder
aber das Mobiliar austauschen möchte.
Bei einem geplanten Investitionsvolumen
von 50.000,- €, bspw. für eine Büroeinrichtung, beträgt die monatliche Leasingrate für
die Möbel bei einer Laufzeit von fünfeinhalb
Jahren nur rd. 1.000,- € monatlich. Hinzu
käme eine jährliche Steuerersparnis gegenüber Barzahlung von etwa 300,- €. Die
Foto: Colourbox
Innerhalb der Büromöbelbranche wird das
Leasing aber bis heute nicht als Alternative
zum klassischen Kauf empfunden. Dabei sind
Büromöbel ein ganz normales Investitionsgut, das angeschafft und finanziert werden
muss. Vor dem Hintergrund der besonders
langen Abschreibungszeit von 13 Jahren für
Büromöbel kann Leasing sogar kostengünstiger sein als kaufen. Gerade in wirtschaftlich
angespannten Zeiten neigen Entscheider
dazu, Investitionen entweder zeitlich zu verschieben, nur in eingeschränktem Umfang
oder gar nicht zu realisieren, um die Liquidität und den Kreditrahmen zu schonen.
Der Lebenszyklus von Büromöbeln hat sich in der Vergangenheit zusehends verkürzt – heute werden
Schreibtische und Stühle schon nach rund fünf Jahren ausgetauscht, so dass ein Leasing der Möbel
günstiger sein kann als der Kauf.
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55
Infos für die Praxis
> Industrie und
Umweltschutz
Innovationsschub
durch Klimaschutz
Fünfte Studie der Commerzbank-Initiative UnternehmerPerspektiven: „Klimaschutz –
Chancen und Herausforderungen für den Mittelstand“
Klimaschonende Produkte und
Dienstleistungen sowie ein effizienter Energieverbrauch sind schon
heute für viele Mittelständler in
Nordrhein-Westfalen unternehmerische Realität. 56 % der hiesigen
Unternehmen führen derzeit Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz durch oder haben in den
letzten drei Jahren entsprechende
Maßnahmen abgeschlossen. Ein
gutes Drittel (36 %) hat bereits
klimaschonende Produkte im Angebot – sei es die neuartige Umwälzpumpe oder die klimaneutrale
Urlaubsreise. Die Unternehmen
verspüren einen starken Innovations- und Technologieschub und
wollen neue Absatzmärkte für sich
erschließen. Deutschland befindet
sich an der Schwelle zur dritten
industriellen Revolution – der ökologischen Modernisierung der Wirtschaft.
Dies ist ein zentrales Ergebnis der
jüngsten Studie der UnternehmerPerspektiven, einer Initiative der
Commerzbank-Mittelstandsbank, mit
dem Titel „Klimaschutz – Chancen
und Herausforderungen für den
Mittelstand“. Mit 4.000 von TNS
Infratest befragten Unternehmen ist
die Umfrage die größte ihrer Art, die
Dialogveranstaltung in
Bochum: Im Rahmen
der bundesweiten Commerzbank-Initiative
„UnternehmerPerspektiven“ lud die
Geschäftsleitung der
Commerzbank Essen, zu
der die Regionen Bochum, Duisburg, Gelsenkirchen, Kleve und
Oberhausen gehören,
Ende Mai gut
200 Mittelständler in
die Jahrhunderthalle
in Bochum zur Präsentation und Diskussion
der regionalen Ergebnisse der fünften Studie
„Klimaschutz – Chancen
und Herausforderungen
für den Mittelstand“
ein. Tagesschau-Sprecher Jan Hofer (3. v. l.) leitete eine Diskussionsrunde mit (v. l. n. r.) Dr. Helmut Franzen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Trox GmbH, Gerd Marx, Leiter der Abteilung Energieberatung, EnergieAgentur NRW,
Prof. Dr. Peter Letmathe, Lehrstuhl für BWL mit dem Schwerpunkt Wertschöpfungsmanagement, insbesondere in kleinen und mittleren Unternehmen, Universität Siegen, und wissenschaftlicher Beirat der UnternehmerPerspektiven, Dr.
Reinhold Both, Geschäftsführer CFT compactfiltertechnic GmbH, und Jochen Ihler, Regionalvorstand der Commerzbank.
bisher zum Thema Klimawandel und
Klimaschutz in der deutschen Wirtschaft durchgeführt wurde.
„Deutschland hat die Chance zu
einem neuen Wirtschaftswunder“,
sagt Markus Beumer, im Vorstand
der Commerzbank zuständig für
die Mittelstandsbank. „Beispielhaft
hierfür steht die Wandlung des Baugewerbes vom einstigen Sorgenkind
zum Musterschüler.“ 58 % der Bauunternehmen in Deutschland sind
überzeugt, durch den Klimaschutz
neue Absatzmöglichkeiten für sich
gewinnen zu können. 45 % sind heute bereits in der CO2-Gebäude- und
Wohnraumsanierung tätig, errichten
Energiesparhäuser oder installieren
Solaranlagen und öko-effiziente
Heizungsanlagen.
Know-how-Vorsprung
Auch über das Baugewerbe hinaus
ist der Blick in die Zukunft grundsätzlich optimistisch und das Vertrauen in die eigene unternehmerische Innovationskraft groß. 36 %
der befragten Unternehmen in
Nordrhein-Westfalen gehen davon
aus, dass sie über einen zeitlichen
Vorsprung verfügen, wenn es um die
Entwicklung marktreifer, klimaschonender Lösungen geht. Denn, so
ihre Einschätzung, Deutschland ist
wesentlich sensibler auf Klimabelange eingestellt als die meisten
anderen Länder. Vor allem technologiestarke und forschende Unternehmen erweisen sich als Wachstumstreiber. Sie steuern die inter-
56
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
nationale Spitze der neuen ÖkoÖkonomie an.
Auf der anderen Seite geben aber
mehr als die Hälfte der Unternehmen
an, dass sie derzeit keine Möglichkeit
sehen, klimarelevante Angebote zu
entwickeln oder neu entstehende
Absatzmöglichkeiten zu erschließen.
Die Ursachen hierfür sind vielschichtig: Sie reichen von Unwägbarkeiten
bei künftigen Klimaschutzauflagen
über mangelnde Preisakzeptanz auf
Kundenseite bis hin zu unübersichtlichen staatlichen Förderprogrammen.
„Konsequentes Handeln duldet aber
keinen Aufschub mehr“, sagt Prof. Dr.
Hans Joachim Schellnhuber, Direktor
des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und Schirmherr der
Studie. „In den nächsten zehn bis
15 Jahren müssen wir die Wende
schaffen, um überhaupt eine Chance zu besitzen, unkontrollierbare
Klimaentwicklungen abzuwenden.
Mittelständische Unternehmen sind
begeisterungsfähig, flexibel und entscheidungsstark; deshalb kommt
ihnen in der derzeitigen Situation
eine besondere Bedeutung zu.“
Unterstützung von der Politik
Um das Potenzial, das eine dritte
industrielle Revolution freisetzen
kann, nachhaltig für sich nutzen zu
können, fordern die nordrhein-westfälischen Unternehmen von der
Politik klare Regelungen und verlässliche Vorgaben. Oberste Priorität hat dabei die Sicherung der
Energieversorgung: Dies verlangen
79 % der Befragten. 78 % drängen
auf eine Offensive bei der Verbraucheraufklärung. Ihrer Meinung nach
muss mehr dafür getan werden, dass
die durchaus klimabewussten Konsumenten sich mit ihren Kauf- und
Investitionsentscheidungen aktiver
für Klimaschutzbelange einsetzen,
d. h. heißt bereit sind, höhere Preise
zu zahlen. Kaum weniger drängend
ist die Gewährleistung weltweit vergleichbarer Wettbewerbsbedingungen durch internationale Abkommen. Auf nationaler Ebene erwartet
der Mittelstand Unterstützung bei
der Finanzierung durch geeignete
Fördermaßnahmen der öffentlichen
Hand. Offensichtlich rechnen die
Unternehmen mit einem erheblichen
Mittelbedarf bei der Umsetzung
ihrer Öko-Effizienzvorhaben.
Banken als Lotsen im Förderdschungel
77 % der Mittelständler setzen auf
die Expertise der Finanzinstitute,
wenn es um Finanzierungsfragen
geht. Angesichts unklarer rechtlicher
Rahmenbedingungen sowie intransparenter Anschubfinanzierungs- und
Subventionspraktiken ist für knapp
zwei Drittel der Unternehmen die
qualifizierte Beratung besonders
wichtig: „Klimaschonende Investitionen sind Investitionen in die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens.
Deshalb nehmen wir diesen Wunsch
sehr ernst“, sagt Hans Engelmann,
Mitglied der Geschäftsleitung der
Commerzbank in Essen.
‡ zur besten bank gekürt. gleich zwei mal ‡
wenn der mittelstand seine banken bewertet, zählen nicht Worte, sondern
geschäftspartnerschaft, Kundenverständnis und Betreuungsqualität. da
ist die Commerzbank überall ganz vorn. Mit klarem Vorsprung. Wir bedanken
uns bei allen kunden für diese auszeichnungen.
‡ ideen nach vorn ‡
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Infos für die Praxis
„Schwierige Zeiten für Einkäufer“, so das Fazit der Mitglieder des IHKArbeitskreises „Materialwirtschaft/Einkauf“, der Ende Mai unter Leitung
von Axel Lorra (r.) in der IHK tagte. Zum einen schießen die Preise regelrecht
nach oben; meist ohne Chance, sich dagegen zu wehren. Zum anderen
reduziert sich der Einkauf immer mehr auf die Sicherung der Verfügbarkeit
von Material für die eigene Produktion. Lieferzeiten für bestehende Aufträge
verlängern sich z. T. dramatisch (ein bis zwei Jahre), zusätzliche Aufträge
sind fast nicht zu platzieren, da die Zulieferer teilweise bis 2010/2011 völlig
ausgebucht sind. Der absolute Verkäufermarkt droht, weiteres Wachstum zu
verhindern. (Foto: Objektiv Press)
Prof. Dr. Kurt Monse
ist IKT-Clustermanager
für NRW
Prof. Dr. Kurt Monse, geschäftsführender Vorstand des FTK Forschungsinstituts für Telekommunikation in
Dortmund, ist als Clustermanager
für die Branche der Informationsund Kommunikationstechnologie
(IKT) Nordrhein-Westfalens benannt
worden. Prof. Monse, der die Entwicklung der Branche seit mehr als
zwei Jahrzehnten intensiv begleitet
und durch inhaltliche Impulse und
Vernetzung unterstützt, wird sich
künftig der Herausforderung stellen,
die Stärken des IKT-Standorts Nordrhein-Westfalen weiter auszubauen
und zu profilieren. Mit der im
vergangenen Jahr beschlossenen
Clusterstrategie verfolgt die Landesregierung
Nordrhein-Westfalens
ein ehrgeiziges Ziel: die 16 vielversprechendsten Branchen- und
Technologiebereiche gezielt stärken,
um das Profil des Wirtschaftsstandortes zu schärfen.
Die Voraussetzungen dafür sind gut:
Mit mehr als 16.000 Unternehmen
erwirtschaftet die IKT-Wirtschaft in
NRW rd. 13 % des Bruttoinlandsprodukts. „Es gilt nun, sich nicht auf
dem Erreichten auszuruhen, sondern
die vorhandenen Stärken weiterzuentwickeln und die Chancen
58
Neugebauer, Bereichsleiter Sicherheit beim BITKOM. Der BITKOM
hat daher zu diesem Thema einen
kostenlosen Leitfaden erstellt. IT-Sicherheitsexperten gibt er Hinweise
für den Umgang mit den entsprechenden Programmen. Personen, die
eine evtl. Strafbarkeit bewerten
(Ermittler, Gutachter, Staatsanwälte,
Verteidiger und Richter), erhalten
zudem einen detaillierten Überblick
über die Funktionen und Einsatzgebiete von Software, die im Rahmen
der IT-Sicherheit eingesetzt wird.
verschafft. Der Wortlaut des § 202 c
StGB lässt jedoch auch rechtschaffene Software-Anbieter und -Anwender in die Nähe der Kriminalität geraten. Der BITKOM-Leitfaden
hilft dabei, diese rechtliche
Gratwanderung zu bewältigen. Er
kann unter www.bitkom.org/de/
publikationen/38337_52342.aspx
heruntergeladen werden.
Mit der Einführung IT-spezifischer
Regelungen – speziell des sog. Hackerparagraphen – in das Strafgesetzbuch, hat der deutsche Gesetzgeber im August 2007 EU-Vorgaben
zur Bekämpfung von Computerkriminalität umgesetzt. Seitdem steht
nicht nur das unberechtigte Beschaffen oder Manipulieren von
Daten Dritter unter Strafe, sondern
bereits die reine Vorbereitungshandlung. Der Gesetzgeber zielt damit
insbesondere auf die Herstellung,
Beschaffung oder Verbreitung von
Software ab, die dem Anwender auf
strafbare Weise Zugang zu Daten
Drastische Preisrückgänge der Mobilfunkbetreiber und die Weiterentwicklung der UMTS-Technologie mit
erheblich höheren Übertragungsraten haben die Attraktivität des
mobilen Internets beträchtlich
gesteigert. So setzen immer mehr
Unternehmen neben ihrem stationären Festnetz- oder DSL-Zugang auf
eine mobile Verbindung zum weltweiten Netz. Nach Angaben des
Statistischen Bundesamtes (www.
destatis.de) waren dies im Jahr 2007
insgesamt 21 %. In 2006 lag dieser
Anteil noch bei 6 %.
Unternehmen setzen
auf drahtloses Netz
anzunehmen, die die aktuellen
Entwicklungstrends auf dem IKTMarkt bieten, um die Informationsund Kommunikationstechnologien
in Nordrhein-Westfalen zu einer
Spitzenbranche zu machen. Es wird
darauf ankommen, die zukunftsweisenden Leitthemen und Technologien frühzeitig aufzugreifen und
unter Berücksichtigung der regionalen Marktbedingungen, Stärken und
Kernkompetenzen zu Markterfolgen
zu entwickeln“, formuliert Prof. Dr.
Kurt Monse die Aufgabe des Clustermanagements. Räumliche Nähe,
persönliche Gespräche, informelle
Kontakte und intensiver Austausch
sind die Erfolgsfaktoren für erfolgreiche Cluster.
Leitfaden zum
Umgang mit dem
Hackerparagraphen
In vielen IT-Unternehmen und Strafverfolgungsbehörden herrscht seit
der Einführung IT-spezifischer Regelungen in das Strafgesetzbuch
(StGB) Unsicherheit: Wann genau
machen sich Nutzer strafbar, die
Computerprogramme zum Aufspüren von Sicherheitslücken verwenden? Solche Lücken in IT-Systemen
werden standardmäßig mit HackerTools getestet. „Gerade für kleinere
IT-Sicherheitsberater kann eine
Strafanzeige aufgrund des § 202c
StGB (Hackerparagraph) und ein
nachfolgender, langer Rechtsstreit
existenzbedrohend sein“, sagt Lutz
Foto: ©PantherMedia/H. Zieger
> Information und
Kommunikation
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Schutz vor Computerkriminalität: Ein Leitfaden gibt Tipps zum Thema
IT-Sicherheit.
Infos für die Praxis
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Das STARTERCENTER bietet zusammen mit dem IHK-Senior-ExpertenNetzwerk, dem auch ehemalige
Führungskräfte aus dem Bankbereich angehören, die Möglichkeit, im
Vorfeld den Ernstfall zu proben: Wer
sein Geschäftskonzept schon einmal
präsentiert und sich den kritischen
Fragen gestellt hat, kann dann sicher
und gewappnet in das „richtige“
Bankgespräch gehen. Das Angebot
ist kostenfrei.
Weitere Informationen und Terminvereinbarung im STARTERCENTER
bei der IHK unter Tel. (02 34)
91 13 -159 oder unter dieckmann@
startercenter-bochum.de.
Foto: © Aleksandr
Lukin – Fotolia.com
Hinzu kommt die zunehmende Nutzung von WLAN als drahtlose Internetverbindung im Unternehmensgebäude oder auf Geschäftsreisen über
sog. Hotspots, die immer mehr Verbreitung finden. Eine Substitution
des stationären Internetzugangs
durch mobile Verbindungen lasse
sich jedoch nicht erkennen. Lediglich
2 % der Unternehmen, die in 2007
angaben, einen mobilen Internetzugang zu nutzen, griffen ausschließlich über diese Verbindung auf das
World Wide Web zu. Die Nutzung
von mobilen Internetzugängen variiert allerdings stark in Abhängigkeit
von der Größe der Unternehmen.
Während in der Größenklasse mit
250 und mehr Beschäftigten jedes
zweite Unternehmen (51 %) das
mobile Internet nutzte, lag der Anteil
bei Unternehmen mit weniger als
20 Beschäftigten in 2007 bei knapp
19 %.
Auch im europäischen Vergleich, der
sich im Gegensatz zu den dargestellten nationalen Ergebnissen nur auf
Unternehmen mit zehn und mehr
Beschäftigten bezieht, ist der Trend
zur Nutzung von mobilen Internetverbindungen sichtbar. So griffen
im Jahr 2007 rd. 23 % der Internet
nutzenden Unternehmen mit zehn
und mehr Beschäftigten in der EU-27
auf transportable Internetzugänge
zurück (2006: 17 %). Deutschland
lag hier mit einem Anteil von 25 %
leicht über dem europäischen
Durchschnitt. Am häufigsten machten Unternehmen in Finnland (48 %),
Schweden und dem Vereinigten
Königreich (jeweils 35 %) von der
Möglichkeit Gebrauch, sich mobil in
das Internet einzuwählen.
> Starthilfe und
Unternehmensförderung
Pflichtaufgabe:
Gut vorbereitet ins
Bankgespräch
Wenn (Jung-)Unternehmer mit ihrer
Bank über Kredite verhandeln, sollten sie dies wohlüberlegt angehen.
Schlecht vorbereitete Bankgespräche gefährden nach Erkenntnis der
IHK Bochum viele Existenzgründungen. Fast die Hälfte der Gründer geht
mangelhaft vorbereitet in das Gespräch und kann kein ausgereiftes
Geschäftskonzept vorlegen. Rd. ein
Viertel hat Probleme, Fragen zum
eigenen Businessplan schlüssig zu
beantworten.
Existenzgründer müssen als seriöse
und sichere Geschäftspartner auftreten, denn nur so sind Banken
davon zu überzeugen, dass aus den
Früchten der Geschäftsidee auch der
Kredit bedient werden kann. Neben
einem überzeugenden Businessplan
ist auch das Gespräch selbst nicht
zu unterschätzen – wie bei einem
Bewerbungsgespräch ist eine gute
Vorbereitung Pflichtaufgabe.
Eine DIHK-Publikation zu diesem
Thema mit dem Titel „Vorbereitung auf das Bankgespräch“
(80 Seiten, DIN A4) ist zum Preis
von 18,- € zu beziehen beim DIHK
Publikationen Service, Eichelnkampstr. 2, 53340 Meckenheim;
Internet-Bestellshop: http://verlag.dihk.de.
Bochumer bei Startbahn Ruhr-Wettbewerben erfolgreich
Mit insgesamt 50.000 € Preisgeld
und zwei Sonderpreisen zeichnete
der bundesweit erste und einzige
Businessplan-Wettbewerb in der
Medizinwirtschaft innovative Gründer aus. 99 Teilnehmer aus 58 Teams
haben in den vergangenen drei Monaten intensiv daran gearbeitet, ihre
Geschäftsideen in fundierte Businesspläne umzusetzen. Diese sind
die Grundlage für die anstehenden
Unternehmensgründungen und damit auch für die Entstehung zukunftsweisender neuer Arbeitsplätze. Zehn der Unternehmerteams
haben als Nominierte ihr Konzept
vor einer hochkarätigen Jury vorgestellt. Bei der feierlichen Prämierungsgala im RWE-Pavillon der
Philharmonie Essen wurden jetzt die
Besten der Besten ausgezeichnet.
Neben den ersten drei verfügen jedoch auch die weiteren sieben Teams
der Top10 über die besten deutschen
Businesspläne der Branche.
mit Bochumer Beteiligung. Wenn
bei der Geburt unregelmäßige Herztöne festgestellt werden, steht der
Arzt bisher vor einer schweren Entscheidung. Führt er einen Kaiserschnitt durch, ignoriert er die Signale
oder entnimmt er mit einem Skalpell
eine Blutprobe an der Kopfhaut. Mit
dem neuen Schnelltest des Teams
DocNology aus Bochum, Menden
und Lübeck kann der Arzt nun sicher
gehen und auf Basis eines gesicherten und leicht zu handhabenden Testverfahrens entscheiden. Der
Schnelltest auf Basis des pH-Werts
ist das erste Produkt des innovativen
Unternehmens um Anne Heiland und
Dr. Amadeus Hornemann. Im Rahmen des Businessplan-Wettbewerbs
Frühjahr 2007 hatte das Team seinen
Businessplan entwickelt und damit
den Sonderpreis des Zentralverbands
der Elektrotechnik- und Elektroindustrie e. V. gewonnen. Beim
Benchmark Award haben die jungen
Gründer geprüft, wie sich ihr Unternehmen bisher entwickelt hat. „Dass
wir mit unserem BenchmarkingProzess gewinnen, hätte ich nicht
erwartet“, verrät Heiland. „Umso
größer ist unsere Freude.“
Aus Miet- und Leasingrückläufen
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Unter die Top 10 kamen aus Bochum
die drei niedergelassenen Ärzte rund
um Rolf-Max Berndt, welche sich
zum Präventologicum zusammengeschlossen haben, um ein Zentrum
für Präventionsmedizin aufzubauen.
Ganz nach dem Motto „Vorsorge ist
besser als Nachsorge“ sollen hier
individuell konzipierte präventivmedizinische Leistungen angeboten
werden. „Die Bekämpfung von Symptomen und die rehabilitativen
Ansätze der Medizin können nicht
alles sein“, erklärt Berndt den Anstoß
zur Gründungsidee. „Wir wollen
früher ansetzen und durch Kurse,
Beratung und Therapien Krankheiten
schon früh vorbeugen.“
Beim Benchmark Award der Startbahn Ruhr ging der mit 10.000 €
dotierte erste Platz an ein Team
59
Infos für die Praxis
Die Kugel rollt
in Witten
Bowlen und noch mehr – das
Bowlorado machts möglich
Während eines Bowlingabends mit
Freunden kam Björn Fiedler auf die
Geschäftsidee, in seiner Heimatstadt Witten eine Bowlingbahn zu
eröffnen. Denn in Witten gab es zu
der Zeit keine Möglichkeit, dem
Bowlingsport nachzugehen.
Es begann alles im stillen Kämmerlein. „Ich habe zunächst niemandem
etwas erzählt, habe sozusagen
hinterm Berg rumgetüftelt und mich
nur mit meiner Freundin beraten“,
erinnert sich der 27-jährige Geschäftsführer des Bowlorado Bowling Centers in Witten. Heute ist
Björn Fiedler froh, am Ball geblieben
zu sein. In die Umsetzung von der
Idee bis zur Gründung hat er über
zwei Jahre investiert – und das ausschließlich nach Feierabend und am
Wochenende. Für Fiedler war dies
eine spannende Zeit. Außerdem war
es nicht einfach, als erfolgreicher
Zerspanungsmechaniker den Schritt
aus einem sicheren Arbeitsverhältnis
ohne kaufmännische Kenntnisse auf
neues Terrain zu wagen. Eine Selbständigkeit in seinem alten Beruf
hätte sich Fiedler auch vorstellen
können, aber dazu seien mehrere
Millionen zu investieren gewesen.
Da er sich für das Bowling sehr
begeisterte, wusste er, der Sache
nach liegt er auch hiermit richtig.
Hilfe von den
IHK-Gründungsexperten
Der angehende Geschäftsmann erstellte einen Businessplan nach
eigenen Vorstellungen und legte
diesen zunächst bei der IHK vor. „Das
Urteil war vernichtend“, erinnert sich
Fiedler. Trotzdem und gerade deswegen war es für ihn richtig, sich
fachlichen Rat zu holen, den er dann
auch bekam. Er hat die Flinte nicht
gleich ins Korn geworfen, sondern
den Rat und das Wissen der IHKExperten angenommen. Fiedler: „Die
IHK half mir zu den richtigen Verbindungen und dabei, den Businessplan auf Machbarkeit zu prüfen und
auf den Weg zu bringen.“
Die Sicherstellung der Finanzierung
und die Immobiliensuche am richtigen Standort waren dann nicht einfach. „Auch die Finanzierung machte Probleme“, so die anfängliche
Erfahrung. „Zwischendurch hatte ich
einen echten Hänger“, gibt Björn
Fiedler offen zu. Doch dann wendete
sich das Blatt. Die Wirtschaftsförderung der Stadt Witten half mit
einem Immobilienvorschlag. Ein
Investor plante den Bau einer Immobilie, und das Konzept sah auch eine
Bowlingbahn vor. Dies war Fiedlers
Chance. Das Durchhalten hatte sich
gelohnt.
Nach intensiven Verhandlungen
einigte sich Fiedler mit dem Investor
und erhielt aufgrund seines geschäftsmäßig professionellen Verhaltens und seines ausgeklügelten
Businessplans den Zuschlag. „Es war
nicht leicht, sich als Newcomer
gegen die Bewerberkonkurrenz, die
teilweise bereits Bahnbetreiber war,
durchzusetzen. Als das dann klappte, war das für mich ein riesiger
Erfolg“, ist der junge Geschäftsmann
zu Recht stolz.
Björn Fiedler, Geschäftsführer des Bowlorado Bowling Centers in Witten, hat
mit der Selbständigkeit sein Hobby zum Beruf gemacht und sich damit einen
Traum erfüllt. (Fotos: Volker Heckmann, vhpress.de)
60
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Die Kugel rollt in Witten: Auf 16 Bahnen können Bowling-Fans im
Bowlorado ihrem Hobby nachgehen.
Freunde überrascht
Danach ging es endlich auch praktisch richtig los. Standort des Bowlorado Bowling Centers wurde ein
Teil eines Möbelhauses, das für
den Investor arbeitende Handwerker
nach genauen, gemeinsam erarbeiteten Plänen umbauten. Fiedler war
jeden Tag auf der Baustelle, hat sich
um alles gekümmert und den Ablauf
kontrolliert, Inventar ausgesucht
und vieles mehr. Erst jetzt weihte
er die völlig überraschten Bowlingfreunde ein. „Das war schon komisch, als ich die Kollegen dann mal
zum Umbau mitnahm“, erinnert er
sich mit verschmitzter Freude an die
überraschten Gesichter.
Auch wenn die Gründung schwerer
war als gedacht – Fiedler hat sich
engagiert, Geld eingebracht und gezeigt, dass es sich lohnt, mutig zu
sein. Denn nun rollen die Kugeln seit
der Neueröffnung im Oktober 2007
kräftig auf den 16 Bowlingbahnen
im 2.200 qm großen Bowlorado.
Aber damit nicht genug: Das Besondere an der Geschäftsidee kommt
erst jetzt: Der Mix der vielen Angebote ist ein Alleinstellungsmerkmal,
das viele Kunden lockt. „Bei uns ist
das Komplettangebot viel umfangreicher, das ist hier im Umkreis einzigartig“, so der junge Geschäftsmann. „Die deutsche Jugendmeisterin trainiert sogar regelmäßig bei
uns“, berichtet Fiedler stolz über
seinen auch Profis anlockenden
Geschäftserfolg. Und kürzlich wechselte ein Verein aus einer anderen
Stadt komplett zum Bowlorado.
Am Wochenende ist im Bowlorado
zudem eine Menge los: Discobowling
bei Schwarzlicht oder Karaoke-Partys sind sehr gut besuchte Sonderveranstaltungen. Ein DJ heizt außerdem an einem Tag in der Woche ein
und macht für das Bowlorado Programm. Das vielfältige Angebot hilft
auch am Wochenende, denn wenn
alle 16 Bahnen belegt sind und die
Nachfrage das Angebot übertrifft,
gehen die Besucher an die Billardtische oder nutzen andere Bowlorado-Angebote, wie z. B. Dart oder
den Kicker, oder trinken etwas, essen
Pizza, Burger oder Fingerfood, ganz
entspannt, bis eine Bahn frei wird.
Auf die Frage, was dem Jungunternehmer die Selbständigkeit bedeutet
und ob ihm diese gefällt, verweist
Fiedler natürlich auch auf die viele
Arbeit, die spürbar hohe Verantwortung, auch für seine beiden fest
angestellten Mitarbeiter und die 19
Aushilfen. Auch im Bereich Küche,
Service und Technik gibt es viel zu
tun. Es handelt sich zudem um ein
Saisongeschäft, womit gewisse Risiken verbunden sind. Das alles verpflichtet, die Kosten müssen reinkommen. „Aber es macht viel Spaß“,
so seine Erfahrung. „Man sieht, wie
sich alles langsam entwickelt, wie
sich Strukturen aufbauen und dass
der Plan aufgeht“, freut er sich
immer wieder über den guten Start
und hofft weiterhin auf eine kontinuierliche Fortentwicklung. Auch
die Möglichkeit, selbständig zu
gestalten, ist für den jungen
Geschäftsmann wichtig.
> Volker Heckmann, vhpress.de
Bowlorado Bowling
Center in Witten
– 16 Bowlingbahnen
– sieben Poolbillardtische
– zwei Snookertische
– ein Karamboltisch
– zwei Dartscheiben
– ein Airhockeytisch
– ein Kicker
Infos für die Praxis
Öffentliche Finanzierungshilfen nutzen!
IHK bietet regelmäßige Finanzierungssprechtage
Die IHK Bochum bietet an jedem letzten Mittwoch im Monat
einen Finanzierungssprechtag an. Gemeinsam mit Experten der
NRW.Bank informiert die IHK über Finanzierungshilfen des Bundes
und des Landes NRW. Von der Existenzgründungs- und Technologieförderung bis hin zu Beteiligungsfinanzierung und Bürgschaften – die Bandbreite staatlicher Förderungen ist weit gefächert.
In Einzelgesprächen werden Finanzierungslösungen nach Maß erarbeitet, z. B. für den Kapitalbedarf zur Auftragsvorfinanzierung
oder für Erweiterungs- und Festigungsinvestitionen. Zielgruppe
sind Gründer, Jungunternehmer und mittelständische Unternehmer.
Der Beratungsservice ist kostenlos. Eine Terminabsprache für Mittwoch, den 30. Juli, ist erforderlich. Unabhängig von den Finanzierungssprechtagen steht Ihnen die IHK zu Fragen der Unternehmensfinanzierung zur Verfügung.
Weitere Informationen beim IHK-Geschäftsbereich Unternehmensförderung, Starthilfe, Stefan Grave, Tel. (02 34) 91 13-1 44,
E-Mail: grave@ bochum.ihk.de, und Raphael Jonas, Tel. (02 34)
91 13-1 48, E-Mail: jonas@bochum. ihk.de.
> Aus den
Technologiezentren
Forschungs- und Entwicklungs-Zentrum Witten: Die Gesellschafter, zu
denen auch die IHK gehört, verabschiedeten Anfang Juni den langjährigen
FEZ-Geschäftsführer Dr. Gert Buhren in den Ruhestand. Während seiner
Amtsperiode hat sich das Gründer- und Technologiezentrum prächtig entwickelt und ist derzeit zu über 90 % ausgelastet. Neben Bürgermeisterin
Sonja Leidemann bedankten sich u. a. auch der neue Geschäftsführer Leif
Grundmann, IHK-Hauptgeschäftsführer Tillmann Neinhaus sowie Sparkassendirektor Ulrich Heinemann (erste Reihe v. l.).
(Foto: Benedikt Reichel, Ruhr Nachrichten)
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
> Außenwirtschaft
Streitbeilegung im
Auslandsgeschäft
„Verträge schließt man, um sich zu
vertragen“ sagt eine alte Geschäftsweisheit. Falls aus einer vertraglichen Vereinbarung dann doch einmal Streitigkeiten entstehen, trifft
man sich üblicherweise vor Gericht
wieder. Die sog. ordentliche Gerichtsbarkeit bezieht sich auf ein
staatliches Gericht am vereinbarten
Ort, das nach den Prozessregeln des
jeweiligen Staates dann die Ansprüche der Parteien gegeneinander
abwägt. In manchen Ländern können
sich derartige Prozesse aber leicht
über zehn bis 15 Jahre hinziehen und
werden unter Umständen von einem
völlig sachunkundigen Richterkollegium oder einer Jury verhandelt.
Die Alternative zur ordentlichen
Gerichtsbarkeit ist die außerordentliche Streitbeilegung, die sog.
Schiedsgerichtsbarkeit, international als Arbitrage bezeichnet. In
einem IHK-Spezialseminar gab Dr.
Thomas Klötzel, Rechtsanwalt und
Partner der Sozietät Thümmel,
Schütze & Partner, Stuttgart, detaillierte Auskünfte über die richtige Vereinbarung entsprechender
Schiedsgerichte und die praktischen
Abläufe dieser meist schnelleren und
kostengünstigeren Regelung von
Streitigkeiten. Dr. Klötzel führte aus,
dass in Verträgen regelmäßig großer
Wert auf die kaufmännischen und
technischen Details gelegt wird,
die Rechtswahl hingegen häufig vernachlässigt wird. Er verweist auf die
Probleme der staatlichen Gerichtsbarkeit, die bereits bei der Klagezustellung an ausländische Gerichte
beginnen. Auch die Anerkennung
staatlicher Urteile in anderen
Ländern ist nicht immer sichergestellt. Oftmals führt das internationale Privatrecht mancher Staaten zu
einem ungewollten Ausschluss jed-
Außenwirtschaftsrundschreiben
„Wirtschaft
International“
Die Industrie- und Handelskammern Dortmund, Duisburg, Essen
und Bochum veröffentlichen unter der Bezeichnung „Wirtschaft
International“ ein gemeinsames
Außenwirtschaftsrundschreiben,
das jeweils zum Beginn eines jeden Monats erscheint und Interessenten per E-Mail zur Verfügung gestellt wird. Inhalt dieses
Rundschreibens sind Informationen über wichtige Entwicklungen im Zoll- und Außenwirtschaftsverkehr, Ländermitteilungen, Veranstaltungen sowie
Messen und Ausstellungen. Ein
Vordruck für die Aufnahme in den
Verteiler kann unter den Rufnummern (02 34) 91 13-1 57/1 34
angefordert werden. Des Weiteren steht das Rundschreiben
im Internet unter http://www.
bochum.ihk.de, Rubrik: International, Außenwirtschaftsrundschreiben, zum Download bereit.
weder Gerichtsbarkeit, wenn z. B. bei
einem Vertrag mit indonesischen
Partnern der Gerichtsstand Bochum
vereinbart ist. Dadurch ist eine
Befassung durch indonesische Gerichte einerseits ausgeschlossen,
andererseits wird aber auch keine
Anerkennung eines deutschen Urteils, das in Bochum erstritten worden ist, durch ein indonesisches
Gericht erfolgen.
Angesichts oftmals jahrzehntelanger
Verfahrensdauern kann selbst bei
einem obsiegenden Urteil die Forderung durch die Inflation aufgefressen werden, wenn die Schadenssumme in einer Fremdwährung
Nach langjähriger praktischer Erfahrung im internationalen
Steuerrecht hat Herr Steuerberater Christian Schwer erfolgreich
an der deutschlandweit ersten Prüfung teilgenommen und
wurde von der Steuerberaterkammer Westfalen-Lippe zum
Fachberater für internationales Steuerrecht bestellt.
44799 Bochum · Königsallee 178 a
Telefon (0234) 97701-0 · Fax (0234) 97701-77
E-Mail: Kanzlei@stb-schwer.de · www.stb-schwer.de
61
Infos für die Praxis
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Erfassung und Bewertung von Sachbezügen eingegangen. Auch die
Neuerungen z. B. durch die Lohnsteuer-Richtlinien 2008, das Jahressteuergesetz 2008 und aktuelle
Verwaltungsanweisungen werden
verständlich und praxisnah dargestellt. Die Änderungen werden durch
Beispielfälle verdeutlicht, so dass
eine zügige Umsetzung sichergestellt wird. Außerdem wird ein
Ausblick auf die durch das Jahressteuergesetz 2009 zu erwartenden
Neuerungen gegeben.
Erfahrener Fachmann: Dr. Thomas Klötzel, Partner der Sozietät Thümmel,
Schütze & Partner, Stuttgart, erläuterte den Teilnehmern des IHK-Spezialseminars „Streitbeilegung im Auslandsgeschäft“ die sichere Anwendung von
Arbitrage-Vereinbarungen. (Foto: Ziegler/Lichtblick)
vereinbart ist. Dr. Klötzel erläuterte
die Vorteile von nichtstaatlichen
Schiedsgerichten und nannte insbesondere den Einfluss auf die Zusammensetzung des Gerichts und
die Möglichkeit, die Streitverkündigung z. B. durch DHL oder Fedex
vornehmen zu können. Von Vorteil
ist die Tatsache, dass Schiedsgerichtsverfahren in der Regel nicht
öffentlich sind, Geschäftsdetails
also einer breiteren Öffentlichkeit
nicht ohne Weiteres bekannt
werden. Aufgrund des UN-Übereinkommens über die Anerkennung von
Schiedsgerichten ist die Durchsetzung von Schiedssprüchen im
Ausland sehr viel leichter.
sen. Diese stellen in der Regel ein
funktionierendes Sekretariat und
eine eingespielte Schiedsgerichtsordnung zur Verfügung. Zu nennen
sind hier insbesondere die Deutsche
Institution für Schiedsgerichtsbarkeit (DIS, Köln), die Internationale
Handelskammer (ICC, Paris) sowie
der Swiss Chambers’ Court of Arbitration & Mediation. Daneben gibt
es weitere Arbitrage-Einrichtungen
in Stockholm, Wien, London, Indien,
Singapur, Hongkong und China
sowie in den Vereinigten Staaten.
Nachteile der Arbitrage können sich
ergeben, wenn Schiedsvereinbarungen nicht sachgerecht vereinbart
worden sind. Dies ist bspw. dann
der Fall, wenn durch unsaubere Formulierung auf eine nichtexistente
Schiedsgerichtsinstitution verwiesen
wird. Entsprechend empfahl Dr.
Klötzel, auf etablierte und anerkannte Schiedsgerichte zu verwei-
Geldwerte Vorteile
nutzen
> Steuern und
Finanzen
Aktuelles zur Erfassung und
Bewertung von Sachbezügen
Die Erfassung und die Bewertung
von geldwerten Vorteilen lösen eine
Vielzahl von Einzelfragen aus:
Bleiben die Sachbezüge steuerfrei,
sind die geldwerten Vorteile
lohnsteuerpflichtig und kann eine
Lohnsteuerpauschalierung angewandt werden? Wie sind Dienstwagengestellungen, Arbeitgeberdarlehen oder die Übernahme von Fortbildungsaufwendungen durch den
Arbeitgeber zu erfassen, welche
Besonderheiten gelten bei der 44-€Freigrenze oder wann kann eine Pauschalierung der Einkommensteuer
mit 30 % erfolgen? Die Lohnsteueraußenprüfungen setzen sich intensiv
mit diesen Fällen bei der Erfassung
und Bewertung von geldwerten Vorteilen auseinander.
Mit der DIHK-Publikation „Geldwerte Vorteile“ wird in praxisrelevanter Weise auf aktuelle Fragen zur
62
Die DIHK-Publikation „Geldwerte
Vorteile 2008/2009“ (148 Seiten,
DIN A4) ist zum Preis von 15,- € zu
beziehen beim DIHK Publikationen
Service, Eichelnkampstr. 2, 53340
Meckenheim; Internet-Bestellshop:
http://verlag.dihk.de.
IHK-Steuer-Info
Das monatlich bei der IHK
erscheinende Steuerinformationsblatt „Steuer-Info“ der IHKs
informiert über aktuelle steuerliche Fragen und Entwicklungen.
Interessenten können die Informationen beim Geschäftsbereich
Recht, Zentrale Dienste, Tel.
(02 34) 91 13-112/149, kostenlos
anfordern oder im Internet unter
www.bochum.ihk.de, Rubrik Service/Downloads/ Steuern, abrufen.
Rechnungsvoraussetzungen
Mit Urteil vom 6. Dezember 2007
entschied der Bundesfinanzhof, dass
der den Vorsteuerabzug begehrende
> Umsatzsteuer-Umrechnungskurse
Mai 2008
Australien
Brasilien
Bulgarien
China (VR)
Dänemark
Estland
Großbritannien
Hongkong
Indonesien
Island
Japan
Kanada
Korea, Republik
Kroatien
Lettland
Litauen
Malaysia
Mexiko
Neuseeland
Norwegen
Philippinen
Polen
Rumänien
Russland
Schweden
Schweiz
Singapur
Slowakei
Südafrika
Thailand
Tschechien
Türkei
Ungarn
USA
Euro-Referenzkurs
1 € = 1,6382 AUD
1 € = 2,5824 BRL
1 € = 1,9558 BGN
1 € = 10,8462 CNY
1 € = 7,4609 DKK
1 € = 15,6466 EEK
1 € = 0,79209 GBP
1 € = 12,1341 HKD
1 € = 14.436,99 IDR
1€=
117,46 ISK
1 € = 162,31 JPY
1 € = 1,5530 CAD
1 € = 1.613,18 KRW
1 € = 7,2539 HRK
1 € = 0,6987 LVL
1 € = 3,4528 LTL
1 € = 5,0081 MYR
1 € = 16,2402 MXN
1€=
2,0011 NZD
1 € = 7,8648 NOK
1 € = 66,895 PHP
1 € = 3,4038 PLN
1 € = 3,6583 RON
1 € = 36,9042 RUB
1€=
9,3106 SEK
1 € = 1,6247 CHF
1 € = 2,1259 SGD
1 € = 31,466 SKK
1 € = 11,8696 ZAR
1 € = 49,942 THB
1 € = 25,100 CZK
1 € = 1,9408 TRY
1 € = 247,69 HUF
1 € = 1,5557 USD
Errechneter Euro-Wert
1 AUD
= 0,6104 €
100 BRL
=38,7237 €
1 BGN
= 0,5113 €
10 CNY
= 0,9220 €
100 DKK
=13,4032 €
100 EEK
= 6,3912 €
1 GBP
= 1,2625 €
100 HKD
= 8,2412 €
10.000 IDR
= 0,6927 €
100 ISK
= 0,8514 €
100 JPY
= 0,6161 €
1 CAD
= 0,6439 €
1.000 KRW = 0,6199 €
10 HRK
= 1,3786 €
1 LVL
= 1,4312 €
100 LTL
=28,9620 €
1 MYR
= 0,1997 €
1 MXN
= 0,0616 €
1 NZD
= 0,4997 €
100 NOK
= 12,7149 €
100 PHP
= 1,4949 €
100 PLN
=29,3789 €
1 RON
= 0,2734 €
100 RUB
= 2,7097 €
100 SEK
=10,7404 €
100 CHF
=61,5498 €
100 SGD
=47,0389 €
100 SKK
= 3,1780 €
100 ZAR
= 8,4249 €
100 THB
= 2,0023 €
100 CZK
= 3,9841 €
1 TRY
= 0,5153 €
1.000 HUF
= 4,0373 €
1 USD
= 0,6428 €
Infos für die Praxis
Unternehmer die Feststellungslast
dafür trägt, dass der in der Rechnung einer GmbH angegebene Sitz
tatsächlich bestanden hat. Demnach
besteht eine Pflicht des Leistungsempfängers, sich über die Richtigkeit
der Rechnungsangaben zu vergewissern. Diese Grundsätze gelten dabei
nach Aussage der obersten deutschen Finanzbeamten für sämtliche
Unternehmer, die einen Vorsteuerabzug erreichen wollen, unabhängig
von der Rechtsform des Unternehmens (Az.: V R 61/05).
Ansparabschreibung
bei Betriebsaufspaltung
Der Bundesfinanzhof (BFH) nahm
mit Urteil vom 29. November 2007
nochmals zu den formellen Anforderungen der Ansparrücklage nach
§ 7g EStG a. F. (nunmehr Investitionsabzugsbetrag) sowie den Verbleibensvoraussetzungen im Falle
einer Betriebsaufspaltung Stellung.
Der BFH betonte ausdrücklich, dass
eine Ansparrücklage in der Buchführung nachvollziehbar sein muss,
weshalb ein entsprechender Passivposten in der Bilanz auszuweisen ist.
Darüber hinaus bestätigte der
Bundesfinanzhof, dass die Verbleibensvoraussetzungen des § 7g Abs. 2
EStG a. F. (Verbleib von mindestens
einem Jahr in einer inländischen
Betriebsstätte sowie ausschließliche
oder fast ausschließliche betriebliche Nutzung im Jahr der Inanspruchnahme von Sonderabschreibungen) auch erfüllt sind, wenn im
Falle der Betriebsaufspaltung das
anzuschaffende Wirtschaftsgut einem Betriebsunternehmen zur Nutzung überlassen wird. Grundsätzlich
erfüllt die Nutzungsüberlassung
nicht die Verbleibensvoraussetzungen, jedoch ist dieses im Rahmen
einer Betriebsaufspaltung gesondert
zu beurteilen, da Betriebs- und
Besitzunternehmen steuerlich (betriebsvermögensmäßig) miteinander
verbunden sind.
Hierbei soll es auch unbeachtlich
sein, wenn die Beteiligung an der
Betriebsgesellschaft nur mittelbar
besteht. Maßgeblich ist, dass die
Verflechtung sich aus der Beteiligung an der Betriebsgesellschaft ergibt. Umgekehrt genügt ein tatsächliches Herrschaftsverhältnis nicht.
Im entschiedenen Fall ergab sich die
mittelbare Beteiligung, die letztlich
Anlass des Streits war, erst durch
gesellschaftsrechtliche Vorgänge
(Verschmelzungen). Daher sollte bei
solchen Umstrukturierungen immer
auch darauf geachtet werden, dass
mögliche Ansparrücklagen im Falle
von bestehenden Betriebsaufspaltungen gefährdet werden können.
Darüber hinaus können durch solche
Umstrukturierungen insgesamt Betriebsaufspaltungen beendet werden, die ihrerseits wiederum zur
Aufdeckung stiller Reserven führen
können (Az.: IV R 82/05).
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Unliebsame Überraschungen können
vermieden werden, wenn von Zeit zu
Zeit überprüft wird, ob die bezugsberechtigte noch den Wünschen
entspricht.
Bei der Festlegung der Bezugsrechte
können im Übrigen für die Leistungen im Todes- und Erlebensfall verschiedene Personen benannt wer-
den. Beispiel: Im Todesfall der Ehegatte und die Kinder, im Erlebensfall
der Versicherte selbst. Im Lebensversicherungsvertrag sollte als bezugsberechtigte Person nicht nur die
Bezeichnung „Ehemann“ oder „Ehefrau“ stehen, sondern besser der
volle Name und sicherheitshalber
auch das Geburtsdatum. Wo das versäumt wurde, sollte es sicherheitshalber nachgeholt werden.
Öffentliche Zuschüsse
Erhält ein Steuerpflichtiger, der seinen Gewinn nach § 4 Abs. 3 EStG
ermittelt, für die Anschaffung
oder Herstellung bestimmter Wirtschaftsgüter öffentliche Investitionszuschüsse, so mindern diese die
Anschaffungs- oder Herstellungskosten bereits im Jahr der Bewilligung und nicht im Jahr der Auszahlung, so der Bundesfinanzhof mit
Urteil vom 29. November 2007.
Sofern der Empfänger den Zuschuss
sofort als Betriebseinnahme versteuern will, muss er das entsprechende
Wahlrecht ebenfalls im Jahr der
Zusage ausüben, führen die Richter
weiter aus (Az.: IV R 81/05).
> Recht
Bezugsrecht in der
Police überprüfen
Im Vertrag über eine abgeschlossene Lebensversicherung sollte festgelegt werden, an wen im Todesfall die
Versicherungsleistung auszuzahlen
ist. Passiert das nicht, geht die gesamte Summe in den Nachlass ein
und wird pauschal an die gesetzlichen Erben verteilt. Meist wird die
Begünstigung im Todesfall widerruflich ausgesprochen. D. h., dass der
Versicherungsnehmer jederzeit das
Bezugsrecht (die Bestimmung der
Person, die die Versicherungsleistung
erhalten soll) ändern kann. Es reicht,
der Versicherung den Änderungswunsch formlos mitzuteilen.
Der Bochumer Kreis Gewerblicher Rechtsschutz e. V. befasste sich im Juni
mit dem Thema „Konkurrentenabmahnungen wegen wettbewerbswidrigen
Handelns im Internet“. Zwei Referenten erläuterten vor über 60 Teilnehmern
in der IHK die Problematik zum einen aus Sicht der Justiz und zum anderen
aus Sicht der Anwaltschaft. Peter Bähr, Richter am Oberlandesgericht
Hamm, gab eine Reihe von Beispielen, in denen das OLG bereits entscheiden
musste und führte den Zuhörern anschaulich vor Augen, wo mit Fallstricken
bei der Ausgestaltung des Internethandels zu rechnen ist. Im Anschluss
daran zeigte Kerstin Wengenroth, Rechtsanwältin in der Kanzlei Schneiders
& Behrendt, Rechtsanwälte, Patentanwälte, Bochum, nicht nur eine Reihe
von wettbewerbsrechtlichen Regelungen und Informationspflichten für bestimmte Produkte auf, die im Vorfeld der Aufnahme von Geschäftstätigkeit
über das Internet dringend zu beachten sind, sondern gab auch Hinweise,
wie die Gewerbetreibenden im Zusammenhang hiermit stehende rechtliche
Probleme vermeiden können. (Foto: Wiciok/Lichtblick)
Eine Begünstigung kann aber auch
unwiderruflich ausgesprochen werden. Bei einer beabsichtigten Änderung ist jedoch die Zustimmung des
Bezugsberechtigten erforderlich. Ein
Testament hebt das unwiderrufliche
Bezugsrecht nicht auf. Soll bspw.
laut Testament die Tochter die Versicherungssumme erhalten, im Vertrag ist aber die mittlerweile Ex-Ehefrau als Bezugsberechtigte genannt,
geht die Tochter leer aus. Die geschiedene Ehefrau hätte der Änderung des Bezugsrechts zustimmen
müssen.
63
Infos für die Praxis
104. IHK-Forum Mittelstand: In seinem Vortrag über „Neueste Entwicklungen im Arbeitsrecht“ informierte Rechtsanwalt Friedrich Beckmann
(3. v. l.), Kanzlei Brammen & Sozien, Bochum, über die gesetzliche Verpflichtung von Arbeitgebern, ein betriebliches Eingliederungsmanagement anzubieten. (Foto: Frebel/Lichtblick)
Neuregelung der
AltersteilzeitFörderung
Um älteren Erwerbstätigen den
Übergang vom Erwerbsleben in den
Ruhestand zu erleichtern wurde
1996 das Altersteilzeitgesetz auf den
Weg gebracht. Noch bis zum 31. Dezember 2009 kann eine Altersteilzeit-Förderung nach altem Gesetz
beantragt werden. Arbeiter, Angestellte und Beamte haben bis dahin
die Möglichkeit, nach Vollendung
des 55. Lebensjahres die Hälfte ihrer
bisherigen Stunden weniger arbeiten
zu müssen. Wird durch Altersteilzeitarbeit ein Arbeitsplatz frei und
durch einen Erwerbslosen wiederbesetzt, erstattet die Bundesagentur
für Arbeit dem Arbeitgeber die der
sozialen Absicherung des Arbeitnehmers dienenden und vom Arbeitgeber zu zahlenden gesetzlichen
Mindestaufstockungsleistungen zum
Entgelt sowie zu den Rentenversicherungsbeiträgen für den neuen
Mitarbeiter.
Zur Debatte steht nun eine Neuregelung. Ein wesentlicher Faktor
dabei ist die bereits stufenweise
geltende Verlängerung der allgemeinen Lebensarbeitszeit.
Nähere Infos: Ralf E. Geiling, Itterstr. 24, 41469 Neuss, Tel. (0 21 37)
92 90 70, E-Mail: info@gms-infoservice.de.
64
> Hochschulen
Zehn Jahre rubitec
Auf zehn Jahre erfolgreiche Arbeit in
der Vermarktung von Forschungsund Entwicklungsergebnissen blickt
die rubitec GmbH zurück. Die Gesellschaft für Innovation und Technologie der Ruhr-Universität Bochum
wurde im März 1998 gegründet und
hat seitdem u. a. ca. 50 Firmengründungen aktiv unterstützt, rd.
60 Patentanmeldungen vorgenommen
sowie Studierende und Wissenschaftler der RUB in zahlreichen Veranstaltungen über die Themen Selbständigkeit und Existenzgründung
informiert. Anlässlich des Jubiläums
verlieh rubitec in einer Feierstunde
Ende Mai den Transferpreis und die
Erfinderpreise 2007.
Transferpreis: Biotechnologie
made in Bochum
Der mit 10.000 € dotierte Transferpreis ging an Prof. Dr. Helmut E.
Meyer für die Gründung der Protagen AG im Jahre 1997. Die Firma ist
ein Paradebeispiel für eine erfolgreiche Ausgründung aus der Universität. Sie agiert weltweit auf dem
Gebiet der Proteinanalytik, Bioinformatik und Protein-Biochiptechnologie. Vor elf Jahren von Prof. Meyer
und zwei Doktoranden gegründet,
hat die Protagen AG heute 25 Mitarbeiter sowie Firmensitze in Dortmund und in den USA. Das Unternehmen ist ein führender Anbieter
von Produkten, Dienstleistungen und
Softwarelösungen für die Proteinforschung. Es stellt leistungsfähige
Forschungswerkzeuge und -technologien her, die z. B. helfen, die
Effizienz von Wirkstoffforschung und
-entwicklung zu steigern. Fachlich
profitiert die Protagen AG in Person
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
ihres Gründers durch die enge Anbindung an das Medizinische Proteom-Center (MPC) der RUB. Prof.
Meyer, Leiter des MPC, erforscht seit
30 Jahren die Struktur von Proteinen.
Corporate
Governance steht vor
Neuausrichtung
Sonderpreis für
verständlichere Amtssprache
Am 20. Juni eröffnete Bundesjustizministerin Zypries mit einer Grundsatzrede zum Deutschen Corporate
Governance Kodex den I. Kongress
für Corporate Governance an der
Universität Witten/Herdecke. Der
zweitägige Kongress widmete sich
inhaltlich den zentralen Fragen der
Corporate Governance und griff u. a.
das Thema „Sechs Jahre Deutscher
Corporate Governance Kodex –
kritische Retro – und Perspektiven“
in einer Podiumsdiskussion auf.
Auch Themen wie die Aufsichtsratvergütung, Auswirkungen von
Regulierung im Bereich Corporate
Governance und Berufsaufsichtsräte standen auf dem Programm.
Zu den Gästen zählten u. a. Dr. Thomas
Middelhoff (Vorsitzender des Vorstands Arcandor AG), Dr. Ulrich
Schröder (Vorsitzender des Vorstands
NRW.Bank), Dr. Eggert Voscherau
(stellv. Vorsitzender des Vorstands
der BASF) und weitere spannende
Persönlichkeiten.
Das Preisgeld in Höhe von 10.000 €
haben die Gesellschaft der Freunde
der RUB und die rubitec GmbH gestiftet. Der Transferpreis ist auch in
diesem Jahr wieder ausgeschrieben.
Die Jury, besetzt mit sieben Mitgliedern aus Wissenschaft und Wirtschaft, hat in diesem Jahr zudem
erstmals einen Sonderpreis, dotiert
mit 2.500 €, verliehen. Er ging an
das Forschungsprojekt „Idema“ aus
der Fakultät für Philologie. Eine Ausgründung aus diesem Projekt bietet
Behörden und Verwaltungen Dienstleistungen rund um eine „verständlichere Amtssprache“ an, um die
Kommunikation zwischen Staat und
Bürger zu verbessern.
Drei Sieger im Erfinderwettbewerb
Der mit jeweils 1.000 € dotierte Preis
im Erfinderwettbewerb ging an Forscher aus Chemie, Medizin sowie
Elektro- und Informationstechnik:
Prof. Dr. Martina Havenith-Newen
und Dr. Erik Bründermann (Physikalische Chemie) ermöglichen mit ihrer
Erfindung – einem speziellen Lasermikroskop – eine neuartige Analyse
von Geweben und biologischen Materialien. Dr. Sören Schreiber (Institut für Physiologie, Medizinische
Fakultät) hat sog. Nanotransporter
entwickelt, mit deren Hilfe sich
bestimmte Moleküle (siRNA) in Zellen von Organismen einführen lassen.
Dieses Verfahren – „Transfektion“ –
ist ein vielversprechender Ansatz
zur Behandlung von genetisch
bedingten Erkrankungen. Colin
Breithaupt, Timo Gerkmann und
Prof. Dr. Rainer Martin (Allgemeine
Informationstechnik und Kommunikationsakustik) haben ein Verfahren
entwickelt, das die Unterdrückung
störender Geräusche in Sprachsignalen auch in schwierigen akustischen
Umgebungen ermöglicht. Die neue
„cepstro-temporale Glättung“ löst
dieses seit Jahrzehnten bestehende
Problem.
Patentbewusstsein stärken
Auch der Erfinderpreis ist in diesem
Jahr wieder ausgeschrieben. Ziel ist,
das Patentbewusstsein zu stärken,
eine neue „Patentkultur“ in der RUB
zu etablieren und Diensterfindungen
zu honorieren.
Kongress „Herrschaft unter Spannung“ an der Uni Witten/Herdecke
Weitere Informationen unter www.
cg-kongress.de.
Ruhr2030 Award
für Bochumer Projekt
„GeoJetting“
Der erstmals ausgeschriebene
Ruhr2030 Award des Initiativkreises
Ruhrgebiet geht nach Bochum. Im
Finale des Wettbewerbs um innovative Entwicklungen setzte sich das
Projekt „GeoJetting“ vom Team um
Prof. Dr. Rolf Bracke von der Hochschule Bochum durch. Mitte Juni
wurde der Preis auf Zeche Zollverein
verliehen. Das Siegerteam erhielt
50.000,- € für die Weiterentwicklung ihres Produkts. Hinter „Geo
Jetting“ verbirgt sich ein Höchstdruckwasserstrahlverfahren für den
Bau von Erdwärmeanlagen.
Weiterbildendes
Studium Human
Resource Management an der RUB
Sie sind Experten für Menschen und
somit entscheidend am Erfolg eines
Unternehmens beteiligt: Personalverantwortliche. In Zeiten von Globalisierung, technologischen Entwicklungen und demografischem
Wandel stehen sie vor besonderen
Herausforderungen bei der Personal-
Infos für die Praxis
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
auswahl und -entwicklung. Speziell
für die Zielgruppe der Personalverantwortlichen bietet die Akademie
der Ruhr-Universität ab Oktober
erstmals den berufsbegleitenden
Masterstudiengang „Human Resource Management (HRM)“ an. Bewerbungsschluss ist der 15. August.
Weitere Informationen: Bernhard
Christmann, Tel. (02 34) 32-2 67 35,
info@akademie.rub.de.
ICAMS an der RUB
eröffnet
Mit einer Feierstunde und Podiumsdiskussion wurde Anfang Juni das
Materialforschungszentrum ICAMS
(Interdisciplinary Centre for Advanced Materials Simulation) an der
Ruhr-Universität Bochum offiziell
eröffnet. „Für uns als Stahlhersteller
in Nordrhein-Westfalen ist die Eröffnung dieses Instituts ein wegweisendes Ereignis“, sagte Dr. KarlUlrich Köhler, Vorstandsvorsitzender
der ThyssenKrupp Steel AG und Mitglied des Vorstandes der ThyssenKrupp AG. ThyssenKrupp hat die
Federführung in einem Industriekonsortium (dem noch Bayer Mate-
Foto: ©Orlando Florin Rosu – Fotolia.com
Materialforschungszentrum
nimmt Arbeit auf
ICAMS soll mittels Computersimulation skalenübergreifend neue Werkstoffe entwickeln – ein Ansatz, der die bisher
getrennten Welten der Natur- und Ingenieurwissenschaften erstmals vereinigt.
rialScience und Bayer Technology
Services, Salzgitter Mannesmann
Forschung und Bosch angehören),
das die Hälfte der 24 Mio. € Anschubfinanzierung für ICAMS aufbringt. Die andere Hälfte kommt vom
Land Nordrhein-Westfalen.
ICAMS wird mittels Computersimulation skalenübergreifend neue
Werkstoffe entwickeln – ein Ansatz,
der die bisher getrennten Welten der
Natur- und Ingenieurwissenschaften
erstmals vereinigt. „Um Innovationsland Nummer 1 zu werden, brauchen
wir herausragende Forschung auf Zukunftsfeldern“, betonte NRW-Innovationsminister Prof. Dr. Andreas
Pinkwart. „ICAMS ist ein Musterbeispiel dafür.“ RUB-Rektor Prof. Dr.
Elmar Weiler unterstrich die zentrale
Bedeutung von ICAMS im Zukunftskonzept der Ruhr-Universität und
dankte den Förderern: „Wir sind
unseren Partnern außerordentlich
dankbar für ihre Weitsicht und ihren
Wagemut, Neuland zu betreten.“
Keine Innovation ohne innovative
Werkstoffe
Innovative Produkte sind ohne neue
Materialien und Werkstoffe mit
maßgeschneiderten Eigenschaften
kaum denkbar: So braucht die Automobilindustrie für die Entwicklung
sparsamer und sicherer Modelle
hochfeste Stähle für leichtere
Bauweisen. Ein Problem bei der
Beschreibung realer Werkstoffe ist
die hohe räumliche und chemische
Komplexität dieser Strukturen auf
verschiedensten Längen-, Zeit- und
Energieskalen. Noch betrachtet man
Bauteile meist als homogene Einheiten. Will man aber wissen, was
bei mechanischen Belastungen im
Werkstoff vorgeht, muss man die
Mikrostruktur berücksichtigen, den
Aufbau aus einzelnen Atomen, aus
Kristalliten und deren Grenzflächen
... Treff„punkt“ Messe !
65
Infos für die Praxis
und Defekte. Simulationen ermöglichen es, neue Werkstoffe zu entwickeln und die Eigenschaften
neuer metallischer Legierungen,
Keramiken, Gläser oder Kunststoffe
realistisch vorherzusagen und besser
zu verstehen.
Getrennte Welten vereinen
Während früher atomistische Überlegungen (typischer Größenbereich
0,1 bis 10 Nanometer) eher in den
Naturwissenschaften angesiedelt
und Ingenieurwissenschaftler mehr
an makroskopischen Eigenschaften
interessiert waren (ab 0,1 mm), werden beide Gruppen in ICAMS skalenübergreifend zusammenarbeiten.
Schwerpunkte von ICAMS werden
sein:
1. die Eigenschaften von Grenzflächen und die Schichthaftung,
2. Vorgänge, die im Material bei
starken Umformungen stattfinden, etwa beim Pressen oder
Walzen von Metall, und
3. der Einfluss von Legierungselementen auf die Eigenschaften von
Stahl.
NRW-Innovationsministerium und
Stiftung Mercator
fördern
Exzellenzentwicklung der RUB
Das NRW-Innovationsministerium
und die Stiftung Mercator unterstützen mit insgesamt 30 Mio. € die
Exzellenzentwicklung der RuhrUniversität Bochum (RUB). Weitere
10 Mio. € steuert die Universität aus
eigenen Mitteln oder aus privatem
Kapital bei. Im Sinne einer Public
Private Partnership haben sich die
Partner zusammengeschlossen, um
das Zukunftskonzept der Hochschule zu verwirklichen. In zwei
vom Land mit 20 Mio. € geförderten
Clustern werden übergreifende Fragen der Lebens- und der Materialwissenschaften erforscht. Mit den
Mitteln der Stiftung Mercator
werden zwei „Mercator-Forschergruppen“ gegründet.
Cluster „Sensory Life Sciences –
From Protein to Neurocognition”
In dem Cluster „Sensory Life Sciences – From Protein to Neurocognition“ untersuchen Forscher aus Biologie, Chemie, Psychologie, Medizin
und Informatik die Aufnahme und
Verarbeitung von externen und endogenen Signalen in lebenden Zellen.
Ziel ist die Entschlüsselung molekularer Reaktionsketten und das daraus
resultierende Systemverhalten bis
hin zu hohen kognitiven Leistungen
wie Gedächtnisfunktionen. Um das
zu erreichen, werden die etablierten RUB-Schwerpunkte Proteinforschung und Systemneurowissenschaften eng zusammenarbeiten, um
eine zentrale Fragestellung der
Lebenswissenschaften interdisziplinär vom Molekül bis zum Organismus, vor allem auch beim Menschen, zu untersuchen. Die Proteinforscher und Neurowissenschaftler
auf dem Campus der RUB wollen dabei mit dem Max-Planck-Institut für
Molekulare Physiologie Dortmund
und der Technischen Universität
Dortmund sowie der Universität
Duisburg-Essen kooperieren.
Cluster „Small Scale Interface
Dominated Materials”
Zukunftsweisende materialwissenschaftliche Forschung wird an der
RUB in zahlreichen Fakultäten
Foto: ©ktsdesign – Fotolia.com
Die drei ICAMS-Stiftungsprofessoren, Prof. Dr. Ralf Drautz, Prof. Dr.
Alexander Hart-maier, Prof. Dr. Ingo
Steinbach und ihre Teams arbeiten
außerdem zusammen mit experimentellen Einrichtungen anderer
Lehrstühle der RUB und Forschern
aus den Fakultäten für Chemie,
Mathematik, Maschinenbau und
Physik. Neben der Forschung wird
ICAMS auch die Lehre in den Materialwissenschaften bereichern.
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Die Mercator-Forschergruppe „Strukturen des Gedächtnisses“ bearbeitet Themen rund um die Funktionelle
Architektur, die Neurobiologie und die Theorie des Gedächtnisses.
66
betrieben, insbesondere im Maschinenbau, in der Elektrotechnik und
Informationstechnik, der Chemie,
der Physik und den Geowissenschaften. Diese Aktivitäten sollen nun in
einem übergreifenden materialwissenschaftlichen Verbund fokussiert
werden, zusammen mit dem bereits
laufenden Aufbau des neuen Instituts
für Materialwissenschaftliche Simulationsforschung ICAMS (Interdisciplinary Centre for Advanced Materials
Simulation). Kooperationen mit
Industriepartnern und außeruniversitären Forschungseinrichtungen,
insbesondere den Max-Planck-Instituten in Düsseldorf (MPI für Eisenforschung) und Mülheim (MPI für
Bioanorganische Chemie und MPI
für Kohlenforschung), sollen ausgebaut werden. Als neuartige Technologieplattformen für TransferAktivitäten sollen sog. ACCs,
„Applied Competence Clusters“,
geschaffen werden; geplant sind
ein ACC „Terahertztechnologie“ und
ein ACC „Plasmatechnologie“.
Zwei Mercator-Forschergruppen
Mit den Mitteln der Stiftung Mercator wird die Ruhr-Universität zwei
„Mercator-Forschergruppen“ einrichten. In diesen Gruppen arbeiten
Nachwuchsprofessoren schon früh
eigenständig an einem interdisziplinär angelegten Thema. Dabei holen
sie sich die Unterstützung wechselnder „Senioren“ ein, die auf eine
langjährige wissenschaftliche Laufbahn zurückblicken und ihnen beratend zur Seite stehen. Als erste wird
die Mercator-Forschergruppe „Strukturen des Gedächtnisses“ ihre Arbeit
aufnehmen. Drei Nachwuchsprofessoren und acht Doktoranden bearbeiten in drei Arbeitsgruppen Themen rund um die Funktionelle Architektur, die Neurobiologie und die
Theorie des Gedächtnisses. Sie stellen Fragen wie: Welche Hirnstrukturen tragen zu Gedächtnisinhalten
bei? Wie wählen wir aus, was wir
behalten und was wir vergessen?
Gibt es Aspekte des Gedächtnisses,
die nur Menschen besitzen? Die
Gruppe ist wesentlicher Bestandteil
des „Centre for Synergic Neurosciences“. Die einzigartige Forschungsorganisation und die hervorragende Ausstattung des Projekts
sollen einen Durchbruch in unserem
Verständnis der Hirnmechanismen
des Erinnerns ermöglichen. Die zentrale Doktorandenausbildung findet
unter dem Dach der International
Graduate School of Neuroscience
(IGSN) und der universitätsweiten
„Research School“, einem Projekt der
Exzellenzinitiative, statt. Eine zweite Mercator-Forschergruppe wird
2009 in den Geisteswissenschaften
eingerichtet. Die Gruppen sind auf
sechs Jahre ausgelegt.
Infos für die Praxis
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
> Wirtschaft in Zahlen
„Research Campus RUB“
wird Wirklichkeit
Die Forschung der beiden übergreifenden Cluster fußt auf der Arbeit
von fünf Forschungsabteilungen,
die im Zuge der Umsetzung des
Zukunftskonzepts aufgebaut und
untereinander vernetzt werden: In
den Lebenswissenschaften die Forschungsabteilungen „Protein Networks" und „Center of Synergic
Neurosciences", in den Natur- und
Ingenieurwissenschaften die Bereiche „Integrity of Small Scale
Systems", „Interfacial Systems Chemistry" und „Plasmas with Complex
Interactions".
Bochumer Präsidenten
in Vorstand der
Landesrektorenkonferenz gewählt
Bochum etabliert sich immer mehr
als bedeutender Wissenschaftsstandort in Nordrhein-Westfalen.
Als engagierte hochschulpolitische
Akteure tragen dazu auch die Präsidenten der Hochschule Bochum und
der Technischen Fachhochschule
Georg Agricola, Prof. Dr. Martin
Sternberg und Prof. Dr. Jürgen
Kretschmann, bei. Auf der Sitzung
der Landesrektorenkonferenz der
Fachhochschulen in NordrheinWestfalen (LRH) Anfang Juni wurden
die beiden Bochumer Präsidenten in
den vierköpfigen Vorstand der LRK
gewählt.
Die Landesrektorenkonferenz der
Fachhochschulen in NordrheinWestfalen vertritt die Interessen der
nordrhein-westfälischen FHs gegenüber Landesregierung, Wirtschaft
und Verbänden.
Verbraucherpreisindex
Der Verbraucherpreisindex wird in
fünfjährigem Abstand einer turnusmäßigen Überarbeitung unterzogen. Am 29. Februar erfolgte die
Umstellung von der bisherigen Basis 2000 auf das Basisjahr 2005. Damit verbunden war eine Neuberechnung der Ergebnisse ab Januar
2005.
> Messen/
Veranstaltungen
Im Mittelpunkt der Überarbeitung
des Verbraucherpreisindex steht
die Aktualisierung des Wägungsschemas für die Waren und Dienstleistungen mit Hilfe neuer Daten
über die Verbrauchsgewohnheiten
der privaten Haushalte. Das neue
Wägungsschema bezieht sich auf
das Jahr 2005 und bleibt bis zur
nächsten turnusmäßigen Überarbeitung konstant.
Verbraucherpreisindex für Deutschland 2008
Basisjahr 2005 = 100
Januar
Februar
März
April
Mai
2008
105,3
105,8
106,3
106,1
106,7
Veränd. gegen
Vorjahr in v. H.
+2,8
+2,8
+3,1
+2,4
+3,0
2007
102,4
102,9
103,1
103,6
103,6
Der Messeplatz
Deutschland im
September 2008
11. – 14. September 2008, Köln,
IFMA Cologne
11. – 14. September 2008, Köln,
Kind + Jugend – Internationale
Kinder- und Jugend-Messe Köln
12. – 14. September 2008, Düsseldorf, GDS – The Premier Shoe Event
(Herbst)
16. – 21. September 2008, Frankfurt am Main, Automechanika –
Führende internationale Messe der
Automobilwirtschaft
17. – 20. September 2008, Nürnberg, GaLaBau – Internationale
Fachmesse Urbanes Grün und Freiräume, Planen – Bauen – Pflegen
18. – 21. September 2008, München, EXPOPHARM – Internationale
pharmazeutische Fachmesse
Verbraucherpreisindex für NRW 2008
Basisjahr 2005 = 100
Januar
Februar
März
April
Mai
2008
104,9
105,5
106,1
105,8
106,4
2007
101,9
102,4
102,8
103,5
103,5
Veränd. gegen
Vorjahr in v. H.
+2,9
+3,0
+3,2
+2,2
+2,8
Das Statistische Bundesamt hat in seinem Internetangebot ein interaktives
Programm zur Verfügung eingestellt, das kostenfrei eine selbständige Berechnung von Schwellenwerten für den Verbraucherpreisindex für Deutschland
bei vorhandenen Wertsicherungsklauseln ermöglicht. Dieses Programm ist
unter http://www.destatis.de/wsk/ abrufbar. Die Hotline des Bundesamtes
zum Thema Wertsicherungsklauseln (06 11) 75 37 77 ist von Montag bis
Donnerstag von 8:00 – 17:00 Uhr und freitags von 8:00 – 15:00 Uhr erreichbar.
23. – 28. September 2008, Köln,
photokina – World of Imaging
25. – 28. September 2008, Offenbach, I.L.M. – Internationale Lederwaren Messe Offenbach – Summes
Styles
28. September – 1. Oktober 2008,
Düsseldorf, hogatec – Internationale
Fachmesse Hotellerie, Gastronomie,
Gemeinschaftsverpflegung
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67
Infos für die Praxis
> Börsen
Existenzgründungsbörse
Angebote
Etablierte Wohnmobilvermietung im zentralen Ruhrgebiet in verkehrsgünstiger Lage,
sucht aus gesundheitlichen Gründen einen
Nachfolger. Sehr gute Fahrzeugauslastung
seit Jahren durch den hohen Anteil an
Stammkunden und dem stetig wachsenden
Neukundenanteil. Vollständige Betriebsausstattung vorhanden. Qualifizierte Einarbeitung und Beratung wird gewährleistet.
BO 162207
Wäscherei (Schwerpunkt Hemden, Blusen
und Kittel), Heißmangel (Privat- und Gastronomiekunden), Nähstube und Reinigungsannahme mit sehr steigerungsfähigen Umsätzen, im Ruhrgebiet, aus gesundheitlichen
Gründen zu verkaufen.
BO 162607
Arbeitnehmerüberlassung, seit 1998 am
Markt tätig. Steigende Umsätze und Gewinne, ausbaufähig. Tätig im industriellen
Facharbeiterbereich mit ca. 30–40 externen
Mitarbeitern. Komplette Büro-Infrastruktur
und internes Personal vorhanden. Verkauf
nach Einarbeitung direkt durch den Inhaber
wegen persönlicher Neuorientierung. Kein
Sanierungsfall. Eigenkapital erforderlich.
BO 162907
Alteingeführtes Metallbau-Unternehmen
(38 J.), fünf Mitarbeiter, im Raum Bochum
abzugeben. Zulieferbetrieb für Industrie und
Handel (bundesweit). Eigenes ausbaufähiges
Programm. Gute Erträge und gute Entwicklungschancen im Bereich technischer Service
und Verkauf. Solider, fester Kundenstamm.
Gründliche Einarbeitung wird zugesichert.
Kapital ist erforderlich.
BO 163007
Suche Nachmieter für ein Ladenlokal in
Witten-Rüdinghausen. Grundfläche 80 qm
auf zwei Ebenen, große Schaufensterfläche,
WC, 75 qm Lagerfläche kann zugemietet
werden. Das Ladenlokal liegt verkehrsgünstig im Ortskern an einer Durchgangsstraße.
Es kann vielseitig genutzt werden, z. B. als
Versicherungs- oder Reisebüro, Einzelhandel
Sonnenstudio.
BO 163207
Kleiner, alteingesessener Zeitungsverlag mit
angegliederter Werbeagentur, ausbaufähig,
sucht tätigen Teilhaber und Nachfolger.
BO 163607
Gaststätte im Raum Bochum zu verpachten.
Restaurant mit Thekenbetrieb, Festsaal
(kompl. bestuhlt, ca. 80 Plätze) sowie große
Gartenterrasse bestuhlt. Küche ist kompl.
68
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
neu eingerichtet. Geschirr kann auf Kaufbasis übernommen werden. Privatraum ist
direkt an Gaststätte angeschlossen. Parkplätze für ca. 30 Pkws vorhanden. Pacht
ohne Nebenkosten 750,- €. Nebenkosten
inkl. aller nötigen Versicherungen, Strom,
Wasser ca. 200,- €. Brauereifrei. Fiege bevorzugt.
BO 164007
Geschäftsführer gesucht als Nachfolger/
Käufer für Unternehmen des Tief-, Straßenund Kanalbaus sowie der Kanalisierung und
der Grünflächengestaltung. Profitabel seit
Gründung – Partner von finanzstarken
Auftraggebern. Alleinstellung am Markt
durch Seriosität, vielseitiges Angebot und
anspruchsvolle
Umweltschutzaktivitäten.
Raum Ruhrgebiet.
BO 164207
Interessante Internetplattform im b2bBereich aus dem Kfz-Sektor sehr günstig
abzugeben. Besonders gut geeignet für
Existenzgründer. Kann auch als zusätzliches
Standbein von bestehenden Unternehmen
(z. B. Autohäusern) genutzt werden.
BO 164407
Naturkost-Bioladen in guter Lage, gut eingeführt, abzugeben.
BO 164707
Elegantes, gemütliches, kleines Café in
Wattenscheid mit festem Kundenstamm, das
auch gehobenen Ansprüchen gerecht wird,
aus Altersgründen an Nachfolger abzugeben.
Auf Wunsch wird Einarbeitung gewährt. KP
Verhandlungssache.
BO 164807
Reisebüro mit Postagentur in guter, zentraler Lage zu verkaufen. Fester Kundenstamm
sowie geringe Nebenkosten.
BO 164908
Wir sind ein alteingesessenes Geschenkartikelgeschäft in einem Einkaufscenter in
Universitätsnähe. Wir führen „Leonardo“Artikel, Glückwunschkarten und Papeterie.
Der Warenbestand und die Einrichtung
sollten übernommen werden. Die Übergabe
sollte bis 31. Dezember erfolgen.
BO 165008
Alteingesessenes Geschäft für Kunsthandwerk, Dekorationsartikel aus aller Welt
und Genussmittel, mit zusätzlichem Paketannahmeservice in Bochum-Zentrum, in
unmittelbarer Nähe zum Bermudadreieck,
wegen Umzug ins Ausland zu verkaufen,
große Stammkundschaft vorhanden, Preis
VB 48 T€.
BO 165108
Kfz-Betrieb in Bochum, mit großem, langjährigem Kundenstamm, sucht Betriebsnachfolger. Alle Marken, Autogasumrüster,
DIN-ISO-zertifiziert, Vertragswerkstatt für
ausländische Marken; überschaubares Investment. Pacht oder Kauf möglich.
BO 165208
Nachfolger aus Altersgründen gesucht. Alteingesessenes Taxi-/Mietwagenunternehmen, 70 % Krankenfahrten, zu marktüblichen Konditionen abzugeben (neun
Mercedes, ein Opel Zafira, ein VW Bus).
BO 165308
Aus familiären Gründen alteingesessenes
Käsefachgeschäft im Bochumer Bereich zu
verkaufen. Preis VB.
BO 165408
Damenboutique-Nachfolgerin gesucht. Boutique im Herzen der Hattinger Altstadt
(bevorzugte 1a-Lage). Ausgefallene Mode
der mittleren Preisklasse, auch große Größen. Sehr schönes Ladenlokal (ca. 65 qm) mit
großer Fensterfront. Ansprechende Ausstattung. Miete ca. 1.600,- € ohne NK + MwSt.
Sehr günstige Übernahme. Gesamte Ausstattung 9.500,- €, Neuwert 30.000,- €.
BO 165508
Autohandel mit Jahreswagen und Gebrauchtwagen in einer Top-Lage im Ruhrgebiet zu verpachten oder eine tätige
Teilhaberschaft kann angeboten werden.
Einkaufs- und Absatzfinanzierung sowie
Versicherungen, Überführungskennzeichen,
Internetpräsentation, Einkaufsquellen und
Einarbeitung wird gewährleistet. Zwei
zuverlässige Mitarbeiter sorgen für die
gepflegten Zustände der Fahrzeuge. Der
Warenbestand kann übernommen werden,
muss aber nicht.
BO 165608
Nachfolgerin bzw. Groomer gesucht! Aus
Gesundheitsgründen bieten wir ein gut eingeführtes Pflegestudio für Hund und Katze
zum Verkauf bzw. zur Geschäftsübernahme
an. Mittlerweile erste Adresse für Hundeund Katzenpflege in Bochum. Zum Verständnis: Pet Grooming heißt die aus Amerika
stammende Methode der ganzheitlichen
Fellpflege für Hunde und Katzen. Eine Ausbildung in einer Groomerschule wäre zweckmäßig. Art- und tierschutzgerechter Umgang mit den Tieren steht im Vordergrund.
Das Ladenlokal hat eine Größe von 70 qm.
Es ist aufgeteilt in modernen Pflegebereich,
Verkaufsbereich und kleiner Küche.
BO 165708
Gut eingeführter Bioladen mit festem Kundenstamm in Witten-Herbede abzugeben.
BO 165808
Infos für die Praxis
Alteingesessener Kinder-Secondhandladen
in Bochum zu verkaufen.
BO 165908
Nachfragen
Immobilienkaufmann (36 J.) mit langjähriger Berufserfahrung sucht Hausverwaltung
im Bereich BO, WIT, EN. Nachfolgeregelung
und ggf. Übernahme von Personal möglich.
Eigenkapital vorhanden.
BO 243407
Kleiner Maschinenhändler sucht verlässliches Unternehmen für Ebay-Versteigerungen von Gebrauchtmaschinen.
BO 243507
Engagierter Kaufmann der Grundstücksund Wohnungswirtschaft (36 J.) sucht
Hausverwaltung zwecks Übernahme, ggf.
mit vorheriger Mitarbeit. Suche außerdem
Kontakt zu Wohnungsunternehmen/Privatinvestoren, die ihre Wohnungsbestände
fremd verwalten lassen möchten.
BO 243607
Sicherheitsberater mit langjähriger Erfahrung sucht zur Vergrößerung des Absatzes
ein Sicherheitsfachgeschäft.
BO 243707
Zur Erweiterung bestehender Hausverwaltung, suche ich eine Hausverwaltung zur
Übernahme im Raum Bochum und Umgebung. Eigenkapital vorhanden. Diskretion ist
selbstverständlich.
BO 243807
Engagierter Kaufmann der Grundstücksund Wohnungswirtschaft sucht Hausverwaltung zwecks Übernahme ggf. mit vorherigen Mitarbeitern.
BO 243908
Zur Erweiterung bestehender Personalberatung/-vermittlung sucht Diplom-Kaufmann
(39 J.) kleine Personalberatung oder -vermittlung zur übernahme. Raum NRW bevorzugt, ggf. auch überregional.
BO 244008
Kooperationsbörse
Technisch gut ausgestattete Druckerei im
Großraum Bochum sucht einen strebsamen
Druckingenieur (evtl. als Teilhaber).
BO 23307 P
Erfolgreicher ehemaliger Einzelhändler (spezialisiert auf den Bereich Textil, Schuhe etc.)
im Vorruhestand bietet Kooperation bei
Vertretung, auch im Mustercenter, im Innenoder Außendienst.
BO 23407 H
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Kleiner Getränke-Großhandel, beliefert
Gaststätten. Für die Abteilung Festgeschäfte
wird ein Partner oder Nachfolger gesucht.
Notwendiges Mobiliar und Ausstattung
wie Verkaufswagen und Kühlanhänger sind
vorhanden.
BO 23607 H
Unternehmensberatung mit dem Schwerpunkt SB- und Fachmarktentwicklung, langjährig überregional tätig, sucht Kooperationspartner aus dem Bereich Bauunternehmen/Gewerbebauträger zwecks Grundstücksakquisation, Konzeptentwicklung, Erstellung und Vermarktung von Handelsobjekten.
BO 23707 D
In Gründung befindliche GmbH für Anlagen
und Produkte im Bereich Emissionsschutz
sucht als Kooperationspartner/Subunternehmen, vorzugsweise aus NRW, erfahrenen
Anlagenbauer im Bereich Pumpensysteme,
Armaturen, deren Steuerung (inkl. Programmierung, SPS, etc.), Rohrleitungsbau, Pumpenreparaturen mit möglichst bundesweitem Servicenetz/Flexibilität für regulären
Service und für die schnelle Reaktion im
Falle des Bedarfs für Reparaturen bei Störungen. Erfahrung in der Installation, Verrohrung und Inbetriebnahme der o. a. Anlagen in Kraftwerken, im Bergbau, Tagebau,
in Aufbereitungsanlagen oder in der Schüttgutindustrie, sollten vorhanden sein.
BO 23807 D
(Outdoor)Sporthändler mit hoher Rentabilität sucht engagierten Teilhaber/Kooperationspartner zwecks Unternehmenswachstum. Erfahrungen aus dem technischen
Sporthandel mit Importvorgängen und
Webshopadministration sind wünschenswert. Lager, EDV und notwendige Peripherie
sind vorhanden.
BO 23908 D
Projektentwickler mit Ingenieur- und Planungsgesellschaft bietet/sucht Büropartnerschaft mit Kollegen aus dem Bereich
Vermessung, SHK Fachplaner, Wirtschaftsund Rechtswesen. Vertraulichkeitsvermerke
werden beachtet.
BO 24008 D
Kalibrierlabor mit eigener Software-Entwicklung sucht Kooperationspartner zur
Realisierung einer patentierten Innovation
zur automatischen Erkennung von Lehren
und Messmitteln mittels Minitranspondern
Ø 2,5 mm x 12 mm lang (RFID). Der Kooperationspartner soll eine kulissengesteuerte
Kleinfräsmaschine als portables Tischgerät
entwickeln, herstellen und vertreiben, deren
einzige Aufgabe die möglichst wirtschaft-
liche Einbindung der für die Transponderaufnahme erforderlichen Nuten ist. Bei
Erfolg besteht weltweiter Bedarf.
BO 24108 D
Zur Gründung einer GmbH im Bereich
Turbinenbau suche ich einen zuverlässigen
Partner, gerne mit kaufm. Ausbildung.
BO 24208 P
Personal- und Unternehmensberatung
sucht Kooperationspartner für Werke- und
Medienberatung im Bereich regionales
Internet.
BO 24308 D
Taxiunternehmer sucht Partner zum Ausbau
der Geschäftstätigkeit.
BO 24408 D
Mittelständischer Weinhandel im Großraum
Bochum sucht Partner mit ergänzendem
Sortiment zum Betrieb einer gemeinsamen
Einzelhandelsfläche (bis 200 qm). Auch
Shop-in-Shop-System möglich. Alteingesessener Standort in historischem Ambiente in
der City, eigene Parkplätze, große EventFläche.
BO 24508 H
Mit der „Existenzgründungsbörse“, aus
deren Bundesliste die auszugsweise veröffentlichten Offerten stammen, soll
Unternehmen die Suche nach einem
geeigneten Nachfolger oder tätigen Teilhaber erleichtert werden. Die „Kooperationsbörse“, die ebenso wie die Existenzgründungsbörse im Internet unter
der Adresse http://www.bochum.ihk.de
unter der Rubrik „Börsen“ recherchierbar
ist, richtet sich an Betriebe, die zur Verbesserung ihrer Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit eine zwischenbetriebliche
Zusammenarbeit mit in- oder ausländischen Partnern anstreben. Die aus dem
IHK-Bezirk eingehenden Angebote und
Nachfragen bzw. Kooperationswünsche
werden chiffriert unter der zutreffenden
Rubrik veröffentlicht. Interessenten für
die veröffentlichten Offerten werden
gebeten, sich unter Angabe der entsprechenden Rubrik und Chiffre-Nummer
schriftlich an die Industrie- und Handelskammer im mittleren Ruhrgebiet zu
Bochum zu wenden, die die Zuschriften
an die Inserenten weiterleitet. Auskünfte
erteilt: Alexander Hoffmann, Telefon
(02 34) 91 13-2 09.
69
Infos für die Praxis
> Handelsregister
In dieser Rubrik werden die Nachrichten
über die Eintragungen von Firmen in die
Handelsregister des IHK-Bezirks Bochum
veröffentlicht. Diese Informationen sind
als kurze Hinweise für interessierte Leser
gedacht. Wir geben daher lediglich die
Handelsregister-Nummer, den Firmennamen,
die Anschrift, das Stammkapital und den
Geschäftsführer bei Kapitalgesellschaften
wieder. Wenn Sie weitere Einzelheiten interessieren, wenden Sie sich bitte entweder
an das Firmenregister der IHK oder an das
zuständige Amtsgericht, Abteilung Handelsregister. Haben Sie bitte auch Verständnis
dafür, dass wir für diese Mitteilungen aus
dem Handelsregister keine Gewähr übernehmen können.
Erläuterungen:
AG:
KG:
GF:
HGF:
PhG:
StK:
GK:
Amtsgericht
Kreisgericht
Geschäftsführer/in
Hauptgeschäftsführer/in
Persönlich haftende/r
Gesellschaft/er/erin
Stammkapital
Grundkapital
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Martina Stahlschmidt, Herdecke. Sitzverlegung von Dortmund, vorher AG Dortmund
HRB 19871.
24. April 2008
A 6233: Maxivest Marketing GmbH & Co.
KG, Grabenstr. 12, Bochum. PhG: Maxivest
Verwaltungs GmbH, Bochum. 4 Kommanditisten. Sitzverlegung von Dortmund, vorher
AG Dortmund HRA 16298.
5. Mai 2008
B 11659: E. Koch GmbH, Mettestr. 25,
Bochum. StK: 26.000,- €. GF: Christian
Schlossarek, Bochum. Sitzverlegung von
Bartholomä, vorher AG Ulm HRB 701523.
6. Mai 2008
B 11662: Ruhrdigital Verwaltungs GmbH,
Konrad-Zuse-Str.
10,
Bochum.
StK:
25.000,- €. GF: Carsten Klippstein, Witten.
Sitzverlegung von Gelsenkirchen, vorher
AG Gelsenkirchen B 7491.
B 11663: Label Jeans Limited, Salzborn 8,
Bochum. StK: 100,- GBP. GF: Andrea Kochalski, Castrop-Rauxel. Zweigniederlassung der
Label Jeans Limited, Birmingham/Großbritannien (Companies House of Cardiff
Nr. 6480878).
Neueintragungen
7. Mai 2008
2. April 2008
B 11666: BB design GmbH, Sudholzstr. 144,
Bochum. StK: 50.000,- DM. GF: Beatrix Breß,
Bochum. Sitzverlegung von Essen, vorher
AG Essen B 11909 und Umfirmierung, vorher WAKU Kunststoff-Vertriebsgesellschaft
mbH.
B 11614: AON-Transporte GmbH, Wittener
Str. 349. StK: 25.000,- €. GF: Vladimir
Bryantsev, Bochum.
22. April 2008
B 11641: Maxivest Kapitalmanagement AG,
Grabenstr. 12, Bochum. StK: 50.000,- €.
Sitzverlegung von Dortmund, vorher AG
Dortmund HRB 19801.
23. April 2008
B 11642: Maxivest Verwaltungs GmbH,
Grabenstr. 12, Bochum. StK: 25.000,- €. GF:
B 11667: Ruhrbotics GmbH, Lennershofstr.,
Bochum. StK: 25.000,- €. GF: Bernd Ewalds,
Bochum, Daniel Bunse, Oberhausen.
9. Mai 2008
B 11668: WAT Health & Sports Club GmbH,
Marienstr. 56, Bochum. StK: 25.000,- €. GF:
Heike Diße, Bochum, Stefanie Fronzek,
Herne.
B 11669: Tischler Team Kaltwasser GmbH,
Alte Wittener Str. 20 – 22, Bochum. StK:
25.000,- €. GF: Thorsten Kaltwasser,
Bochum.
B 11670: ESP Pulverbeschichtung GmbH,
Carolinenglückstr. 6 – 10, Bochum. StK:
1.000.500,- €. GF: Thomas Engel, Pohlheim,
Bülent Sahin, Siegen.
13. Mai 2008
B 11671: Bernd Müller GmbH, Heiksfeld 18,
Bochum. StK: 25.000,- €. GF: Bernd Müller,
Hattingen. Sitzverlegung von Hattingen,
vorher AG Essen B 14893.
14. Mai 2008
B 11673: Perleberg GmbH cards and more,
Gewerbestr. 10 – 12. StK: 1.000.000,- €. GF:
Dr. Dietmar Klein, Düsseldorf. Sitzverlegung
von Düsseldorf und Umfirmierung, bisher:
AF Avisa GmbH, AG Düsseldorf B 58057.
15. Mai 2008
B 11674: Motain Verwaltungs-GmbH, Wasserstr. 223. StK: 25.050,- €. GF: Lucas von
Cranach, Düsseldorf.
B 11675: Lingner Fahrzeugbörse GmbH,
Kantstr. 29 a. StK: 25.000,- €. GF: Robert
Lingner, Bad Salzuflen.
B 11679: CRS GmbH, Geisental 14. StK:
26.000,- €. GF: Stefanie Künzel, Bochum.
Sitzverlegung von Reichelsheim, vorher AG
Darmstadt, HRB 70621.
16. Mai 2005
B 11680: Nguyen Industry GmbH, Grabelohstr. 23. StK: 25.000,- €. GF: Mathias
Nguyen, Gotha, Hoang Phuong Trinh, Frankfurt/Main, Cathleen Le, Köln, Chinh Nguyen,
Bochum, Khanh Duy Do Huynh.
B 11681: Russian TV Time GmbH, JosefHaumann-Str. 5. StK: 25.000,- €. GF: Alexey
Zigalov, Moskau, Andreas Saik, Dortmund.
B 11862: GRAND GmbH, Maximilian-KolbeStr. 40. StK: 25.000,- €. GF: Grgo Andrusic,
Bochum.
20. Mai 2008
A 6237: ECB Event-Center Bochum KG,
Rombacher Hütte 10 d, Bochum. PhG: Rüdiger Müller, Hattingen. 4 Kommanditisten.
Hackert Bau- und Grundstücks-Gesellschaft mbH & Co.
70
B 11683: VAS Verwaltungs GmbH, Bergmannstr. 32. StK: 25.000,- €. GF: Witalij
Boger, Oer-Erkenschwick, Paul Gerke,
Witten.
Infos für die Praxis
B 11684: GFAUM Gesellschaft für Abwicklung und Marketing GmbH, Vierhausstr. 12.
StK: 25.000,- €. GF: Dorothea Kestermann,
Essen.
21. Mai 2008
B 11686: Ost-West Primetrade GmbH,
Kortumstr. 154. StK: 25.000,- €. GF: Andriy
Bershadsky, Kiew/Ukraine.
26. Mai 2008
A 6238: Lesysch e.K., Alte Bahnhofstr. 20.
Inhaber: Peter Hans Lemanczyk, Bochum.
A 6239: Innovative System EntwicklungsGesellschaft mbH & Co. KG, Gerberstr. 21.
PhG: Innovative Geschäftsführung GmbH,
Iserlohn. 2 Kommanditisten.
Wirtschaft im Revier 07/08 / 2008
Silke Biermann-Reinecke, Ratingen. Sitzverlegung von Düsseldorf, vorher AG Düsseldorf
HRB 48540.
B 1161: Frucht-Paradies GmbH, Bahnhofstr. 215, Herne. StK: 25.000,- €. GF: Andrey
Ignatov Merdzhanov, Dortmund.
7. Mai 2008
B 11665: Mohrenz Holding GmbH, Elchweg 9, Herne. StK: 25.000,- €. GF: HansJürgen Mohrenz, Herne.
8. Mai 2008
A 6235: UPW Unternehmensberatung e. K.,
Gerichtsstr. 3, Herne. Inhaber: Peter Oliver
Weßling, Herne.
15. Mai 2008
B 11689: Rosa Handels GmbH, Rechener
Str. 9. StK: 25.000,- €. GF: Gülden Iskender,
Bochum.
B 11690: Hartwin Tackenberg Besitz Verwaltungs-GmbH, Hattinger Str. 987. StK:
25.000,- €. GF: Prof. Hartwin Tackenberg
sen., Bochum, Hartwin Tackenberg jun.,
Bochum.
28. Mai 2008
A 6240: Hartwin Tackenberg Besitz GmbH &
Co. KG, Hattinger Str. 987. PhG: Hartwin
Tackenberg Besitz Verwaltungs-GmbH,
Bochum. 1 Kommanditist.
B 11691: Chickenstar Diana GmbH, Heroldstr. 21. StK: 25.000,- €. GF: Giovanni
Vincenzo Diana, Bochum.
3. Juni 2008
B 11697: Amedo smart tracking solutions
GmbH, Universitätsstr. 142. StK: 25.000,- €.
GF: Volker Trösken, Witten, Gunnar Mohnhaupt, Köln.
4. Juni 2008
A 6241: Motain GmbH & Co. KG, Wasserstr. 223. PhG: Motain Verwaltungs GmbH.
4 Kommanditisten.
AG Bochum (für Herne)
2. Mai 2008
B 11656: Eurofracht Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Schlossstr. 30, Herne.
StK: 100.000,- €. GF: Albert Kneisler, Essen,
Natallia Plausiuk, Essen. Sitzverlegung von
Essen, vorher AG Essen HRB 16321.
5. Mai 2008
B 11660: Management Gesellschaft Beteiligungsfonds für den Mittelstand GmbH, Heitkampsfeld 20, Herne. StK: 25.000,- €. GF:
AG Bochum (für Witten)
14. Mai 2008
A 6236: MCK Werbeagentur e. K., Oberstr. 61, Witten. Inhaber: Sören Jansch, Zeitz.
B 11672: WIAB GmbH, Hörder Str. 305,
Witten. StK: 25.000,- €. GF: Frank Wondra,
Witten.
15. Mai 2008
B 11677: Blumenhaus Timm Ltd., Ardeystr. 25 a. StK: 100,- GBP. GF: Roswitha Timm,
Witten. Zweigniederlassung der Blumenhaus
Timm Ltd., Coventry/Großbritannien (Companies House of Cardiff No. 6227752).
Weitere Handelsregistermeldungen unter
www.bochum.ihk.de, Rubrik „Öffentlichkeitsarbeit/Aus den Unternehmen“.
B 11676: Toscana Si GmbH, Kolpingstr. 34,
Herne. StK: 25.000,- €. GF: Eva Hens,
Castiglione della Pescaia/Griechenland, Jutta
Gramatke, Herne.
IMPRESSUM
B 11678: Cappadocia Herne Handelsgesellschaft mbH, Hauptstr. 286. StK: 25.000,- €.
GF: Seyit Alp, Bochum.
Herausgeber:
Industrie- und Handelskammer
im mittleren Ruhrgebiet zu Bochum
44787 Bochum, Ostring 30–32,
Telefon (02 34) 91 13-0,
Telefax (02 34) 91 13-110,
Internet: http://www.bochum.ihk.de,
E-Mail: ihk@bochum.ihk.de
21. Mai 2008
B 11685: SG Bauunternehmung GmbH,
Hauptstr. 147. StK: 25.000,- €. GF: Sead
Grbovic, Leipzig.
23. Mai 2008
B 11687: Prodromus GmbH, Im Lakenbruch 19. StK: 25.000,- €. GF: Carlos Alberto
Brasgalla, Herne. Sitzverlegung von Mülheim
und Umfirmierung, vorher Witchvision
GmbH, AG Duisburg HRB 18347.
26. Mai 2008
A 5168: Convita Apotheke am EvK, Inh.
Angela Kischkel e.K., Hordeler Str. 1. Inhaber:
Angela Kischkel, Herne. Zweigniederlassung
der Convita Apotheke am EvK, Inh. Angela
Kischkel e.K., Wiescherstr. 20.
28. Mai 2008
B 11692: CBB – Cranger Boden- und Baustoffmanagement GmbH, Hafenstr. 1 b. StK:
100.000,- €. GF: Jörg Müller, Herne, KarlFriedrich Kadur, Herne.
30. Mai 2008
B 11695: first time-work service GmbH,
Gerther Str. 32, Herne. StK: 25.000,- €. GF:
Jürgen Zimmer, Herne.
2. Juni 2008
B 11696: Forum Bau GmbH, Dornstr. 3,
Herne. StK: 25.000,- €. GF: Eva Besselmann,
Herne.
im mittleren Ruhrgebiet
zu Bochum
Redaktion:
Dipl.-Volksw. Christoph Burghaus
(verantwortlich)
Dipl.-Volksw. Helma Kliesch
Verlag, Anzeigenverwaltung
und Gesamtherstellung:
Schürmann + Klagges GmbH & Co. KG,
Postfach 10 23 70, 44723 Bochum,
Telefon (02 34) 92 14-111,
Telefax (02 34) 92 14-102,
Internet: http://www.skala.de,
E-Mail: sk@skala.de
Erscheinungsweise:
zu Beginn eines jeden Monats
„Wirtschaft im Revier“ ist das offizielle
Organ der Industrie- und Handelskammer
im mittleren Ruhrgebiet zu Bochum und
wird allen IHK-Zugehörigen im Rahmen der
Mitgliedschaft ohne Erhebung eines besonderen Bezugsentgeltes zugestellt.
Für andere Bezieher beträgt der Bezugspreis
im Jahresabonnement 24,50 € inkl. gesetzlicher Mehrwertsteuer.
Mit Namen oder Initialen gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Auffassung
der IHK im mittleren Ruhrgebiet zu Bochum
wieder.
Nachdruck, auch auszugsweise, ist mit
Quellenangaben gestattet.
ISSN 0724-4142
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