Protokoll zum 1 - Gemeinde Marpingen
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Protokoll zum 1 - Gemeinde Marpingen
Gemeinde Marpingen – Integriertes Gemeindeentwicklungskonzept Protokoll zum 4. Workshop „Erholungspotenzial und Wirtschaftskraft“ am 20. September 2011 Nachdem in der Auftaktveranstaltung am 23. März 2011 Ziele und Aufgabe des Integrierten Gemeindeentwicklungskonzepts (GEKO) präsentiert worden sind und in den ersten drei Workshops zu den Themen „Soziale und bildungsbezogene Infrastruktur“, „Technische Infrastruktur, Verkehr und Umwelt“ sowie „Städtebau und Wohnen“ Stärken und Schwächen analysiert und darauf aufbauen Projekte genannt wurden, war das Ziel dieses vierten und letzten Arbeitstreffen mit dem Titel „Erholungspotenzial und Wirtschaftskraft“, relevante Fragen zur lokalen Wirtschaft und Tourismus in der Gemeinde Marpingen näher zu thematisieren. Zum Workshop wurden unter anderem die Bürger der Gemeinde Marpingen, Vertreter der Wirtschaftsförderung, Gastronomen, Gewerbetreibende und Betreiber von Ferienwohnungen sowie politische bzw. Gemeindevertreter eingeladen. Der Workshop fand mit 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmern am 20. September von 19.00 Uhr bis 21.00 Uhr im neuen Sitzungssaal des Rathauses in Marpingen statt. Moderiert wurde der Workshop von Frau Del Fa und Frau Trautmann vom Saarbrücker Planungsbüro ARGUS concept GmbH. Ablauf der Veranstaltung 1. Hinführung zum Thema 2. Stärken-Schwächen-Analyse / Projektideen und Maßnahmen 3. Ausblick 1. Hinführung zum Thema Demografische Entwicklungen in der Gemeinde Marpingen - von 2000 bis 2009 hat Marpingen 805 Einwohner verloren, dies entspricht einem Bevölkerungsverlust von 6,9 % damit liegt Marpingen deutlich über dem Durchschnitt des Saarlandes und des Landkreises St. Wendel und gehört neben Nohfelden zu den Kommunen im Landkreis mit dem höchsten Bevölkerungsrückgang 1 Gemeinde Marpingen – Integriertes Gemeindeentwicklungskonzept - laut Prognose soll Marpingen bis zum Jahr 2025 weitere 1.200 Personen verlieren - von 2000 bis 2005 kam es zu einer Verschiebung der Altersstruktur der Anteil der über 65-Jährigen nahm zu, während jener unter 65 Jahre abgenommen hat zukünftig soll sich die Alterung der Gesellschaft weiter verschärfen diese Alterung soll in allen Landkreisen stattfinden, am ausgeprägtesten aber in den Landkreisen St. Wendel und Saarlouis sowie dem Saar-Pfalz-Kreis - - der Ausländeranteil liegt relativ konstant bei ca. 5,5 % in den letzten Jahren auch weist Marpingen eine Besonderheit auf: nicht nur nimmt die Gesamtbevölkerung ab, sondern auch die Zahl der Ausländer ging in den letzten Jahren zurück generell lässt sich jedoch festhalten, dass Marpingen im Landkreis selbst den höchsten Anteil an Personen mit Migrationshintergrund hat Ist-Situation im Gemeindegebiet: Lokale Wirtschaft, Nahversorgung und Tourismus - Die Gemeinde Marpingen ist als Grundzentrum eingestuft und verfügt über eine gute Versorgungsstruktur. Insbesondere im Ortsteil Marpingen findet sich ein vielfältiges Einzelhandelsangebot. Bisher gibt es nur wenige gewerbliche Leerstände in der Gemeinde. 2 Gemeinde Marpingen – Integriertes Gemeindeentwicklungskonzept - Es gibt drei Gewerbegebiete in der Gemeinde. Im Freizeit- und Erholungssektor hat sich Marpingen in der Vergangenheit profiliert und kann einige Alleinstellungsmerkmale wie verschiedene Wander- und Radwege, religiöse Stätten und attraktive Aussichtspunkte vorweisen. Auswirkungen des demografischen Wandels auf das Thema „Lokale Wirtschaft, Nahversorgung und Tourismus“ - - Mit dem Bevölkerungsverlust geht ein Kaufkraftverlust einher. Zusätzlich kommt es vermehrt zu einer Konzentration der Kaufkraft auf den großflächigen Einzelhandel und Discounter. Auch die zunehmende Mobilität sorgt häufig dafür, dass kleinere Einzelhandelseinrichtungen wegbrechen und Versorgungslücken entstehen. Folglich kommt es häufig zur Fern- statt Nahversorgung, welches sich besonders nachteilig auf die weniger mobilen Bevölkerungsgruppen (ältere Personen, Personen ohne Pkw) auswirkt. Mit dieser Entwicklung sind häufig weitere gewerbliche Leerstände verbunden. Nicht zu vergessen der zunehmende Mangel an Fachkräften, bedingt natürlich auch im Bevölkerungsrückgang und Verschiebung der Altersstruktur. 2. Stärken-Schwächen-Analyse / Projektideen und Maßnahmen Nach der Hinführung zum Thema wurden die Workshop-Teilnehmer gebeten, Stärken und Schwächen sowie daraus abgeleitet Maßnahmen zu benennen, die zu einer Steigerung der Lebensqualität in der Gemeinde Marpingen führen können. Folgende Beiträge sind eingegangen: Wirtschaftskraft Was ist vorhanden (Stärken)? - gutes Angebot an Gewerbebetrieben Was fehlt (Schwächen)? - Baustoffhof fehlt - Gewerbe- und Handwerksverein: ist in den Gewerbegebieten - ausreichendes Angebot an Friseuren nicht mehr aktiv, Aufgaben werden nicht mehr wahrgenommen - mobile Nahversorger: Bäcker, Geträn- - ke und „Eierauto“ vorhanden - Wertstoffhof zwischen Marpingen und Alsweiler Nachfolge im Handwerk / in der Landwirtschaft nicht gesichert - Hol- und Bringdienste von Einzelhändlern fehlen 3 Gemeinde Marpingen – Integriertes Gemeindeentwicklungskonzept Was ist vorhanden (Stärken)? - Dienstags Markt (Obst / Gemüse und Was fehlt (Schwächen)? - Fischauto) - kein ausreichendes Angebot an Taxiunternehmen Aktiv-Markt im Ortszentrum von Marpingen: hohe Funktion für die Ge- - samtgemeinde, Einkaufsmöglichkeit Berschweiler: keine Bank / Sparkasse und Post für nicht mobile Einwohner - Gewerbegebiet fast vollständig ver- - marktet (Ansiedlung neuer Unterneh- Kaufkraft fließt ab nach WND, NK und SB men) 30-50 Arbeitsplätze - 4 x jährlich Markt in Marpingen - Textilfachmarkt fehlt - Alsweiler: keine Versorgung, die über Metzger und Bäcker hinausgehen - Urexweiler: geringes attraktives Angebot an Lebensmitteln - mangelhafte Vermarktung regionaler Produkte - Schuhgeschäft fehlt - Kurzwarengeschäft fehlt Aufbauend auf den Ergebnissen der Stärken-Schwächen-Analyse war es ferner Aufgabe, Ziele, Maßnahmen und Projektideen zu erarbeiten. Folgende Ergebnisse sind zum Thema „Wirtschaftskraft“ eingegangen: - Gründung einer Genossenschaft durch Bürger > Etablierung Gastronomie (Bsp: Bolschweil bei Freiburg) Reaktivierung des Handwerker- und Gewerbevereins > Einbindung der lokalen Wirtschaft in das Alltagsleben fußläufig erreichbare Einkaufsmöglichkeiten > Förderung der Dorfgemeinschaft Vorhalten von Gewerbeflächenreserven (mittelfristig) Förderung bei der Wiedernutzung gewerblicher Leerstände Etablierung eines Wochenmarktes auf dem auch Textilien angeboten werden eventuell Ansiedlung eines Discounters in Alsweiler 4 Gemeinde Marpingen – Integriertes Gemeindeentwicklungskonzept Erholungspotenzial Was ist vorhanden (Stärken)? - Saar-Oster-Höhenweg: Potenziale im Was fehlt (Schwächen)? - Souvenirshop fehlt - Leerstehendes Traditionsgasthaus in Fahrradtourismus - Umnutzung von Leerständen zu Ferienwohnungen bereits teilweise erfolgt - Berschweiler: Dorfkrug (40 Betten) gu- Urexweiler - te Nachfrage es fehlen Treffpunkte sowohl für Senioren als auch für die jüngere Bevölkerung - zwei Häuser mit Ferienwohnungen in - Urexweiler ebenfalls gute Nachfrage - zahlreiche Ferienwohnungen Hiwwelhaus: fehlende Grundinfrastruktur / keine geregelte Öffnungszeiten - fehlende Übernachtungsmöglichkeiten - Hotel / Landgasthof fehlt - es fehlt ein vielfältiges gastronomisches Angebot, insbesondere Außengastronomie - Konzentration der gewerblichen Leerstände auf gastronomische Betriebe Folgende Maßnahmevorschläge sind zum Thema „Erholungspotenzial“ eingegangen: - Erstellung eines Flyers in Verbindung mit kulturellen Angeboten Erstellung des Flyers in verschiedenen Sprachen regelmäßige Besetzung des Besucherzentrums an der Kapelle Etablierung einer Touristeninformation in der Ortsmitte Schwesternhaus in Marpingen an der Kirche: Erarbeitung eines Nutzungskonzepts (eventuell Hotel / Landgasthof) Ausbau der Serviceleistungen für Behinderte (barrierefreier Ausbau, Fahrdienste, etc.) Ausbau der Fahrradstrecke Härtelwald – Rheinstraße (derzeit schlechte Straßenqualität) Erstellung einer Karte mit allen Sehenswürdigkeiten (Infos zu Öffnungszeiten, Wanderwegen, etc.) 5 Gemeinde Marpingen – Integriertes Gemeindeentwicklungskonzept - bessere Vermarktung des Naturschutzes i.V. mit der Biberburg Vernetzung touristischer Angebote, insbesondere mit Center Park, aber auch mit Hiwwelhaus, Segelflugplatz, Marienverehrungsstätte, Biberburg, etc. St. Wendeler Weihnachtsmarkt: Marpingen könnte von diesem profitieren, in dem die Gemeinde ergänzende Angebote anbietet wie Brotbacken im Hiwwelhaus Gasthaus Klos: Ausbau Übernachtungsmöglichkeiten in Verbindung mit dem benachbarten Leerstand Gründung eines Tourismusvereins Erarbeitung eines Tourismus-Programms (Angebots-Paket für mehrere Tage) Historie als Tourismusziel > Kooperation Bostalsee Etablierung von „Pilgerwochen“ 3. Ausblick Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben bis zum Ende des Jahres nun die Gelegenheit, weitere Anmerkungen, Ergänzungen und Ideen einzubringen. Ansprechpartner sind: Gemeinde Marpingen Frau Dr. Frank-Fuchs / anne.frank-fuchs@marpingen.de / 06853-9116-56 ARGUS concept GmbH Frau Del Fa / r.delfa@argusconcept.com / 0681-389 16 – 64 Eine Abschlussveranstaltung wird voraussichtlich Anfang 2012 stattfinden, in der ARGUS concept GmbH das Konzept vorstellen wird. Eine Einladung mit näheren Informationen zu Veranstaltungsort und Inhalten erfolgt zeitnah über die Gemeinde. Vielen Dank für Ihre wertvolle Mitarbeit! Ihre Meinung bestimmt die Zukunft Marpingens wesentlich mit. 6