Das Bayerische Chemiedreieck
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Das Bayerische Chemiedreieck
High-Tech in Südostbayern Das Bayerische Chemiedreieck 1 Burghausen n n n n n n n n n n Air Products Polymers GmbH & Co. KG 2 SGL Acotec GmbH Vinnolit GmbH & Co. KG Alzwerke GmbH Borealis Polymere GmbH Fortum Kraftwerk Deutschland GmbH Töging n Linde Gas AG Vinnolit GmbH & Co. KG Wacker-Chemie GmbH Wacker Polymer Systems GmbH & Co. KG n n Wacker Siltronic AG Clariant GmbH Dyneon GmbH & Co. KG InfraServ Bayernwerk Gendorf GmbH Klöckner Pentaplast GmbH & Co. KG MEPEX Handels-GmbH & Co. KG Degussa AG SKW Metallurgie AG Waldkraiburg/Aschau n n n n InfraServ GmbH & Co. Gendorf KG Klaeser GmbH VAW-IMCO Guss und Recycling GmbH Trostberg/Schalchen/Hart OMV Deutschland GmbH Burgkirchen/Gendorf n n n n n n n n n Bayern-Chemie GmbH Great Lakes Manufacturing (Germany) GmbH NIGU Chemie GmbH Nitrochemie GmbH Wasserburg n Wacker Siltronic AG Inhalt Kompetenz und Leistungsfähigkeit in Sachen Chemie 4/5 Geschichte einer Region mit Lebensqualität 6/7 Verbindungen und Verbund 8–11 Ausbildung groß geschrieben 12/13 Gemeinsam die Umwelt schützen 14/15 FIRMENPORTRAITS WACKER 16–21 Air Products Polymers 22/23 Borealis Polymere 24/25 OMV Deutschland 26/27 Das Werk GENDORF 28–31 Clariant 32/33 Dyneon 34/35 InfraServ Gendorf 36/37 Klöckner Pentaplast 38/39 Vinnolit 40/41 VAW-IMCO 42/43 Great Lakes Manufacturing (Germany) 44/45 Degussa 46–48 NIGU Chemie 49/50 SKW Metallurgie 51/52 Bayern-Chemie 53 Nitrochemie 54 3 Seit nahezu 100 Jahren wird hier Chemie-Geschichte geschrieben. Heute ist das Bayerische Chemiedreieck ein moderner High-Tech-Standort mit Zukunft. Rund 25.000 Mitarbeiter finden hier ihr Einkommen. Kompetenz und Leistungsfähigkeit in Sachen Chemie Das Produktspektrum umfasst eine Vielfalt von Chemikalien, die für die Herstellung von nützlichen Dingen des täglichen Lebens Verwendung finden. War Das Bayerische Chemiedreieck – eine ge- ursprünglich mehr die Produktion von Massengütern erfolgt, so bieten heute die Firmen in der Hauptsa- glückte Synthese aus Natur und High- che Spezialprodukte an. Die Industrie im Bayerischen Chemiedreieck hat Land Tech-Industrie, deren Standorte sich inner- und Leute in der Region geprägt. Auf der einen Seite sind es die Arbeitsplätze, die den Standort halb eines gedachten geographischen attraktiv machen, auf der anderen Seite ermöglicht das Gewerbesteueraufkommen die Schaffung einer Dreiecks im südostbayerischen Raum be- bürgerfreundlichen Infrastruktur. Trotz aller industrieller Ansiedlung ist das Bayerische Chemiedreieck ein finden. landschaftlich reizvolles Fleckchen Erde geblieben, das seine naturnahe Wohnqualität dank umfangreicher Maßnahmen zum Umweltschutz behalten hat. 4 Produktspektrum n Additive für Kunststoffe, Kautschuk, Klebstoffe n n n n n Aluminiumgusslegierungen Bauchemie-Systeme Calciumcarbid Dispersionspulver Doppelbasige und Composite-Festtreibstoffe n n n n Düngemittel Ethylen, Propylen Feststoff-Raketenmotore Flugturbinentreibstoffe, Heizöl Extraleicht, Diesel, Benzol, Petrolkoks n n n n n n n n Fluor-Elastomere Grundstoffe und Organika Korrosionsschutz Luftatmende Feststauantriebe Metallurgische Produkte Naturstoff-Extrakte Nitrocellulose Organische Spezialchemikalien, z. B. Tenside n n n n n n n n n n n Pflanzenschutzmittel Polyethylen-, Polypropylen-Granulate Polymerdispersionen PVC PVC-Hartfolien Reinstsilicium Silicone, Silane, Kieselsäuren Spezialchemikalien Speziallegierungen Treibladungspulver und Ladungssysteme Wässrige Dispersionen 5 Bayern steht ferner für Tradition, für altehrwürdige Burgen, Schlösser und Kirchen, für gelebte Kunst und Kultur. Doch Bayern ist mehr als nur ein Urlaubsland mit viel Natur und reicher Geschichte. Bayern hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem modernen In- Geschichte einer Region dustrieland entwickelt, von dem aus High-Tech-Pro- Wer an Bayern denkt, verbindet dies dukte – besonders der Elektronikindustrie, der Maschinentechnik und der Chemie – in alle Welt gehen. zunächst einmal mit malerischer Land- Die Chemie hat einen Schwerpunkt im Südosten Bayerns. Wegen des industriellen Potenzials, aber auch schaft, mit saftigen Wiesen, grünen Wäl- wegen der Bedeutung für die Region ist die Bezeichnung Bayerisches Chemiedreieck zu einem Begriff dern und sauberen Seen vor gewaltiger geworden. Verstand man anfangs unter diesem geographischen Dreieck im Wesentlichen die Chemie- Gebirgskulisse unter weißblauem Himmel. standorte Burghausen, Burgkirchen/Gendorf, Töging und Trostberg, so ist heute der Rahmen sowohl geo- Bayern steht deshalb in den Augen Vieler graphisch als auch von der Anzahl der Firmen her weiter gefasst, wie sich dies auf der Landkarte der für unbeschwerte Urlaubsstimmung und Umschlag-Innenseite erkennen lässt. barocke Lebensqualität. Über den Standort Am Anfang stand die Wasserkraft, genauer gesagt, die elektrische Energie aus Wasserkraft. Diese steht durch das starke Gefälle von Alz und Inn in den Landkreisen Traunstein und Altötting kostengünstig zur Verfügung. Dafür nahm man die längeren Transportwege für die Rohstoffe Kalk, Kohle, Salz und Bauxit in Kauf. 1891 hatte Oskar von Miller zwar schon bewiesen, dass Drehstrom grundsätzlich transportabel ist, aber die Spannungsverluste waren damals noch so hoch, dass Stromverbrauchern, wollten sie ökonomisch arbeiten, gar keine andere Wahl blieb, als in unmittelbarer Nähe der Stromerzeugung auch den Stromverbrauch anzusiedeln. So wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts gleichzeitig die Alz kanalisiert und stromverbrauchende Industrie errichtet. Die Vorläuferin der heutigen Degussa AG, die Bayerische Stickstoffwerke AG, baute an der Alz in Trost- 6 die heute noch in Betrieb sind. Damit stand ab 1911 Über die Partnerschaft der Industrie mit ihrem Umfeld die Energie für die Herstellung von Calciumcarbid und Das Bayerische Chemiedreieck in seiner heutigen Di- für dessen Umwandlung zum Düngemittel Kalkstick- mension ist ein klassisches Beispiel für den Struktur- stoff zur Verfügung. Ein viertes Kraftwerk bei Burg- wandel eines ursprünglich in erster Linie landwirt- berg, Tacherting und Hirten drei Wasserkraftwerke, schaftlich genutzten Gebietes. mit Lebensqualität Die Industrie hat Arbeit und Wohlstand für die dort ansässigen Menschen gebracht. Diese Unternehmen mit ihrer überregionalen und internationalen Ver- hausen, gespeist von einem Alzkanal ab Margare- flechtung sind sichere Arbeitgeber, kalkulierbar für thenberg, hin zur tiefer gelegenen Salzach, lieferte ab die rund 25.000 Mitarbeiter in ihrem Bemühen, ihre 1922 Strom für die Wacker-Chemie, die ebenfalls die Existenz zu festigen und zu sichern. Die Industrie ist Energie zur Calciumcarbid-Herstellung verwendete; darüber hinaus ein willkommener Partner für die allerdings, um daraus Acetaldehyd, Essigsäure und Kommunen, für Handwerk und Handel. Aceton zu produzieren. Die Standorte des Chemiedreiecks wurden zu Anzie- Die Wasserkraft, diesmal des Inns, war Ausgangs- hungspunkten für Arbeitnehmer auch weiter entfernt punkt für die Aluminium-Produktion der VAW in liegender Orte. Pendler kommen aus einem Umkreis Töging, die hier 1924 aufgenommen wurde. Indirekt von bis zu 60 km. Grenzen spielen dabei keine Rolle war 1939 die Standortwahl eines Chemiewerkes auch mehr. Hier hat sich der Euregio-Gedanke bereits seit in Gendorf bei Burgkirchen von der Wasserkraft ini- langem durchgesetzt. Als Ziel für Arbeitssuchende tiiert. Die damalige Anorgana GmbH brauchte viel aus Österreich ist das Bayerische Chemiedreieck eine Calciumcarbid aus dem SKW-Werk Hart an der Alz für Selbstverständlichkeit, und für die Unternehmen bil- die Herstellung von Ethylenoxid und dessen Folgepro- den österreichische Mitarbeiter eine willkommene dukten. Stärkung ihrer Personaldecke. Mitte der 60er Jahre gewann die Petrochemie im Partnerschaft mit dem Umfeld pflegen die Unterneh- Raum Burghausen an Bedeutung. Die damalige Deut- men im Chemiedreieck seit Jahrzehnten. Eine offene sche Marathon Petroleum GmbH nahm die erste Informationspolitik sorgt für gegenseitiges Verständ- deutsche, rein petrochemische Raffinerie in Betrieb nis. Besucher kommen zu Tausenden pro Jahr in und versorgte WACKER und das Werk GENDORF mit Gruppen in die Werke, um sich über den Stand der Ethylen und Acetylen. Über eine 60 km lange Versor- Technik zu informieren. Mitarbeiter engagieren sich gungsleitung, die von der Transalpinen Ölleitung TAL im Vereinsleben, in kommunalpolitischen Gremien, abzweigt, kam schwefelarmes Erdöl aus nordafrika- im Sport und in der Kultur. Auch wenn es um die nischen Quellen nach Burghausen. Dadurch wurde Förderung von Veranstaltungen geht, stehen die die Struktur der Werke im Burghauser Raum drastisch Unternehmen nicht zurück. Kurzum: Hier hat sich verändert. eine Symbiose der Industrie mit ihrem natürlichen Calciumcarbid als Basisrohstoff wurde nicht mehr Umfeld ergeben. gebraucht. Es spielte allerdings weiterhin und spielt auch heute noch eine entscheidende Rolle als Basis für den Dünger Kalkstickstoff und für die daraus abgeleitete NCN-Chemie, d. h. für eine ganze Palette von Produkten, die alle das Stickstoff-KohlenstoffStickstoff-Gerüst tragen. 7 Verkehrsanbindung Die Verkehrsanbindung an das engere und weitere Umfeld hat mit der rasanten Entwicklung der Indus- Verbindungen und Verbund trie nicht Schritt gehalten. Auch wenn die Industrie Die Güterströme in einer produktionsinten- ihre Transporte weitgehend auf der Schiene abwickelt, ist sie auf eine moderne Autobahnverbindung siven Region wie dem Bayerischen Chemie- angewiesen. Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze der gesam- dreieck erfordern ein leistungsfähiges Ver- ten Region hängen von einem leistungsfähigen Verkehrsnetz ab. Deshalb ist neben dem zweigleisigen kehrsnetz, das die Wirtschaftskraft der Re- Ausbau des Schienennetzes die zügige Fertigstellung der Autobahn A 94 dringend erforderlich. gion sichert und den Erwartungen der Kun- Nach jahrzehntelangen Bemühungen und zögerlichen Baufortschritten scheint nun der Durchbruch den an kurze „just-in-time“-Lieferfristen gelungen: Die A 94 soll bis zum Jahr 2008 fertig gestellt sein. Diese wichtige Ost-West-Achse Europas gerecht wird. Rund fünf Millionen Tonnen wird anstelle der völlig unzulänglichen Bundesstraße B 12 endlich den dramatisch gestiegenen nationalen Güter passieren jährlich die Tore der Che- und internationalen Verkehrsströmen gerecht werden. Zugleich wird dadurch eine direkte Autobahn- miewerke. anbindung an das Nachbarland Österreich über die Autobahnen A 3, A 8 und A 1 nach Linz und Wien geschaffen. Ebenso wichtig ist eine Autobahnverbindung in Nord-Süd-Richtung mit direkter Anbindung an die A 3, A 92 und A 9. 8 Ein zukunftsfähiges Verkehrsnetz ist wesentliche Ein weiterer wichtiger Rohstoff zur Energieerzeugung Voraussetzung zur Standortsicherung für die Indus- ist neben dem Wasser das Erdgas. Die Chemiewerke trie und damit zur Erhaltung der Wirtschaftskraft und produzieren einen Großteil der Energie in moderns- Lebensqualität im Bayerischen Chemiedreieck. ten Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerken, die nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung arbeiten. Rohstoff- und Energieversorgung Rohöl als Rohstoff für die Produktionsanlagen des Obwohl sich durch verantwortungsvollen Umgang petrochemischen Werkes der OMV Deutschland ge- und Energierecycling der Verbrauch spürbar verrin- langt aus Nordafrika via Triest über die Transalpine gerte, hat die Industrie im Chemiedreieck einen Ener- Pipeline und eine eigene unterirdische Rohrleitung ab giebedarf von rund fünf Milliarden kWh pro Jahr, der Steinhöring in das Werk nach Burghausen. Ebenso mit dem einer Millionenstadt in der Größenordnung werden Mineralölprodukte über eine Produktpipeline Münchens vergleichbar ist. Die im ersten Moment in den Raum München und zum Flughafen München gewaltig erscheinende Energiemenge relativiert sich, geliefert. wenn man sieht, wie viele nützliche und praktische Im Rahmen eines Projekts „Zukunft Bayernverbund“ Produkte mit ihrer Hilfe hergestellt werden. gibt es Bestrebungen der Bayerischen Chemieindus- Preiswerte Energie ist deshalb für die Industrie im trie, die Rohstoffversorgung – hier insbesonders die Bayerischen Chemiedreieck ebenso lebensnotwendig Versorgung des Chemiedreiecks mit Ethylen über eine wie eine effiziente Verkehrsanbindung. Elektrischer weitere Pipeline – für die Zukunft zu sichern. Die am Strom aus werkseigenen Wasserkraftwerken an den Projekt beteiligten Unternehmen zielen dabei auf die Flüssen Inn und Alz steht für einige Unternehmen Ausweitung der Ethylenversorgung in Richtung eines umweltgerecht und kostengünstig zur Verfügung. europäischen Ethylenverbundes ab. 9 Integrierte Verbundsysteme Innerhalb des Standortes Burghausen werden von Einer der wichtigsten Standortvorteile der Chemie- WACKER Abgasströme von Produktionsbetrieben zu- Unternehmen ist ihr ausgereiftes Verbundsystem. sammengeführt und thermisch verwertet, um Ener- Sowohl innerhalb der Produktionsstandorte wie auch gie und Chlorwasserstoff – ein wichtiger Rohstoff für zwischen ihnen werden Stoff-, Energie- und Rohstoff- die Herstellung von Siliconen und Reinstsilicium – zu- Verbundsysteme betrieben, um die Umwelt so gering rück zu gewinnen. Die Abwärme von Produktionsbe- wie möglich zu belasten. Das Werk GENDORF, OMV trieben wird genutzt, um Dampf zu erzeugen, der in Deutschland, Borealis und WACKER sind über Ethy- anderen Betrieben zu Destillationszwecken oder zur len-Pipelines und Stickstoff-Leitungen miteinander Trocknung von Produkten benötigt wird. vernetzt. Vinnolit Gendorf versorgt Vinnolit Burghau- Der Betrieb dieser Verbundsysteme ermöglicht eine sen mit Vinylchlorid, die Linde AG liefert Wasserstoff optimale Nutzung der Rohstoffe und Energieträger, an OMV Deutschland, Borealis und WACKER. Die De- spart Ressourcen und vermindert den Eintrag von gussa-Werke Hart, Schalchen und Trostberg betrei- Kohlendioxid und anderen Stoffen in die Umwelt. ben ein Kohlenmonoxid-Verbundsystem. 10 Im Verbund mit der Region kommunalen Müllheizkraftwerk Burgkirchen und rei- Die Chemieunternehmen im Bayerischen Chemiedrei- nigt seit 1999 Deponieabwässer aus drei Landkreisen eck sind nicht nur untereinander vernetzt, sie leben in der Sickerwasser-Reinigungsanlage. Das Freibad in in einem engen Verbund mit den Menschen der ge- Garching wird durch die Abwärme der Carbidöfen in samten Region. So werden zum Beispiel die kommu- Hart beheizt. Als Sponsoren für Kultur, Sport und so- nalen Abwässer der Stadt Burghausen sowie der ös- ziale Einrichtungen nehmen die Werke ihre gesell- terreichischen Nachbargemeinde Hochburg/Ach bei schaftspolitische Verantwortung wahr und tragen WACKER mitgereinigt, die Neubauten des Sportparks dazu bei, die Lebensqualität im Einklang mit Natur in Burghausen und Wohnanlagen in Werksnähe sind und Umwelt zu erhalten. in das Verbundsystem durch Abwärmenutzung integriert. Das Werk GENDORF bezieht Dampf aus dem 11 Den Auszubildenden stehen eine Vielzahl qualifizierter Meister und Fachkräfte mit hoher beruflicher und pädagogischer Kompetenz zur Seite. Sie stehen selbst Ausbildung groß geschrieben in der betrieblichen Praxis, sind mit neuesten Techno- Die Unternehmen im Bayerischen Chemiedreieck sind sich bewusst, dass gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter eine wesentliche Voraussetzung für das Bestehen und den Erfolg eines Unternehmens sind. Folgerichtig hat die Aus- und Weiterbildung in den Bereichen Metall- und Elektrotechnik sowie in den naturwissenschaftlichen und kaufmännischen Berufen eine hohe Bedeutung. Ein Schwerpunkt liegt bei den Produktionsfachkräften, dem Beruf „Chemikant/Chemikantin“. logien vertraut und können Wissen verständlich und verständnisvoll vermitteln. Neben der Ausbildung vor Ort vermitteln hauptberufliche Ausbilder in eigenen Ausbildungszentren mit speziellen Lehrwerkstätten, -labors und -technika systematisch und praxisorientiert das naturwissenschaftliche und technische Grund- und Fachwissen. Überbetriebliche Ausbildungseinrichtungen So beispielsweise in den Bereichen Ausbildung, Fortbildung und Umschulung im Berufsbildungswerk Burghausen (BBiW) – einer Stiftung der WackerChemie, sowie auch im Fachbereich „Aus- und Weiterbildung“ der InfraServ Gendorf. Das BBiW hat insgesamt 50 Beschäftigte – davon 3 Ausbildungsleiter und 35 hauptberufliche Ausbilder und arbeitet mit über 130 Ausbildungsbeauftragten bei WACKER zusammen. Der Fachbereich „Aus- und Weiterbildung“ der InfraServ Gendorf, ein Bildungsdienstleister mit integrierter Berufsfachschule, beschäftigt insgesamt 26 Mitarbeiter. Beide verfügen über modernste Ausstattungen und fungieren als überbetriebliche Ausbildungseinrichtungen nicht nur für WACKER und für die Unternehmen im Werk GENDORF, sondern auch als Kooperationspartner für andere Unternehmen aus dem Umland, für Behörden und Verwaltungen. Die beiden Ausbildungseinrichtungen übernehmen dabei je nach Bedarf Ausbildungsinhalte, die diese Interessenten selbst nicht oder nicht ausreichend vermitteln können. Die Zukunftsorientierung der Ausbildung in den Werken drückt sich vor allem auch dadurch aus, dass ständig neue Gesichtspunkte und Entwicklungen der be- 12 lität in der Ausbildung ermöglicht nach erfolgreichem Gute Kontakte zu Schulen und Lehrkräften Abschluss individuelle Weichenstellungen und den Zu den Berufsschulen im Einzugsgebiet stehen die Berufsweg fortzusetzen. Dies wird auch durch eine Ausbilder in ständigem Kontakt, um Probleme, die bei Reihe von Erfolgen bei nationalen und internationa- der Ausbildung auftreten können, frühzeitig gemein- len Berufswettbewerben unterstrichen. Die neuen sam zu lösen. Auf dem Weg über Lehrerfortbildungen Auszubildenden kommen überwiegend von Haupt- werden Sachverhalte und Problemstellungen aus dem und Realschulen, zunehmend aber auch von Gymna- Bereich der chemischen Industrie einem der wichtigs- sien – z. B. für duale Studiengänge. Aus diesem Grund ten Ansprechpartner, dem Lehrer, nahegebracht. ruflichen Bildung aufgegriffen werden. Die hohe Qua- werden für diese Schultypen Praktika durchgeführt, in denen sich die Schüler einen Einblick in die angebo- Personalentwicklung tenen Ausbildungsberufe verschaffen können. Kernthema der Personalentwicklung ist die Qualifizierung der Mitarbeiter auf breiter Basis. Dabei spielen Die Praxis ist der beste Lehrmeister im Wesentlichen die bedarfsorientierten Inhalte des Im Rahmen von Werksbesichtigungen wird vermittelt, Weiterbildungsprogramms eine Rolle. Schwerpunkte was im Werk hergestellt wird, wohin die Produkte ge- des thematisch vielschichtigen Angebotes sind Schu- hen, wie Produktionsabläufe zusammenhängen und lungen für Mitarbeiter aus den Produktionsbetrieben welche Umweltaspekte berücksichtigt werden. Ange- mit den Inhalten Gesprächsführung, Arbeitstechniken boten werden klassische Werksführungen aber auch und Mitarbeiterführung. Seminarreihen für verschie- Vorträge zu Spezial-Themen. dene Zielgruppen (Führungskräfte, Betriebsleiter, Bü- Im Rahmen von Studien- und Diplomarbeiten beste- robereich), EDV-Schulungen und Fremdsprachenkur- hen Kontakte zu Fachhochschulen und Universitäten se stellen eine sinnvolle Ergänzung dar. im gesamten Bundesgebiet. Da aus diesem Kreis spä- Neben herkömmlichen Unterrichtsmethoden spielen ter auch Bewerber für Führungspositionen kommen, auch neue Formen des Lernens, wie „e-learning“ oder liegt hierauf besonderes Augenmerk. Gelegentlich „blended learning“ (Kombination aus Präsenz- und e- gibt es Veranstaltungen, bei denen Arbeitskreise von learning) eine immer größere Rolle. Hochschulen zu einem Erfahrungsaustausch eingela- Doch nicht nur durch Aus- den werden. und Weiterbildung erfah- Im Rahmen von Praktika werden von Fachhochschu- ren die Mitarbeiter im len zahlreiche Bewerber an Betriebe in den Werken Chemiedreieck den tiefen vermittelt. Hier lernen die Praktikanten in kurzer Zeit, Sinn der Erkenntnis „Le- wie gewisse Berufsbilder, die sie vorher nur von der ben heißt Lernen“. Sie er- theoretischen Seite her kannten, in der Realität des Ar- leben es auch direkt am beitsalltages aussehen. Arbeitsplatz. Umschulun- Ein gutes Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit gen, Mehrfachqualifikatio- von Industrie und Hochschule ist der von der Degus- nen sowie aufgaben- und bereichsübergreifendes sa geförderte Stiftungslehrstuhl Bauchemie der TU Denken und Handeln tragen den gestiegenen Anfor- München. Studenten des Faches erhalten in Trostberg derungen an mehr Flexibilität und Produktivität Rech- Zugang zu den Forschungseinrichtungen der Degus- nung. Kundenorientierung wird groß geschrieben: sa Bauchemie. Die Mitarbeiter lernen, dass es interne und externe Kunden gibt, deren Wünsche es zu erfüllen gilt. 13 Neben der ständigen Verbesserung von Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz ist ein weiteres Ziel, Vertrauen und Akzeptanz in der Bevölkerung zu gewinnen und auf Ängste und Sorgen einzugehen. Gemeinsam die Umwelt Der Großteil der Unternehmen im Bayerischen Umweltschutz und Sicherheit haben in der Chemiedreieck hat sich darüber hinaus am „Umweltpakt Bayern“ beteiligt und ist Teilnehmer am Umwelt- Chemie eine besondere Bedeutung. pakt II „Nachhaltiges Wirtschaften im 21. Jahrhundert“. Ziel dieser Initiativen der Bayerischen Staatsre- Dass Ökologie und Ökonomie mit der gierung gemeinsam mit der bayerischen Wirtschaft ist ein verstärkter Umweltschutz zum Wohle aller. wichtigen sozialen Komponente zu verein- So haben sich u. a. das Werk GENDORF mit seinen Standortunternehmen, OMV Deutschland, Degussa, baren sind, beweisen die Unternehmen im SKW Metallurgie und WACKER mit den Standorten Burghausen und Wasserburg sowie Borealis zur frei- Bayerischen Chemiedreieck. Basierend auf willigen Teilnahme am EG-Öko-Audit (Eco-Management-Audit-Scheme) verpflichtet. der weltweiten Initiative „Responsible Durch externe Gutachter werden dabei das Umweltmanagement, seine praktische Funktionsfähigkeit Care“ der Chemischen Industrie ist „ver- sowie alle umweltrelevanten Daten überprüft. In einer Umwelterklärung wird zudem die Öffentlichkeit antwortliches Handeln für die Zukunft“ umfassend u. a. über Umweltpolitik, -ziele und -maßnahmen informiert. Durch regelmäßige Schulungen fester Bestandteil des Denkens und Han- der Mitarbeiter wird das Bewusstsein für Sicherheit und Umweltschutz ständig verbessert. delns. 14 Produktverantwortung beginnt bei den chemischen dem im Werk GENDORF die Verwertungsanlagen für Unternehmen bereits bei der Entwicklung neuer Fluor- und Chlorkohlenwasserstoffe und die seit 1999 Produkte und der Planung neuer Anlagen. Zum Be- im Betrieb befindliche Sickerwasser-Reinigungsanla- griff „Produktionsintegrierter Umweltschutz“ gehört ge, deutschlandweit die größte und modernste An- auch, dass vorbeugend lage dieser Art. Degussa, das Werk GENDORF, Sicherheitsfragen syste- WACKER in Burghausen und OMV Deutschland ver- matisch und umfassend fügen zudem über eigene hochmoderne chemische erfasst werden, um mög- und biologische Kläranlagen, wobei die Anlagen von liche Risiken vorzeitig zu erkennen oder zu beseitigen WACKER und Degussa im Verbund mit den Kommu- bzw. Auswirkungen auf die Umwelt wirkungsvoll zu nen betrieben werden. begrenzen und durch Kreislaufführung unvermeidli- Der Zweckverband Südostbayern, dem acht Land- che Reststoffe zu minimieren. kreise angeschlossen sind, sichert seit 1995 in Burg- Vorbeugende Instandhaltung und ständige Überwa- kirchen an der Alz durch ein mit neuester Technik ge- chung der Anlagen erhalten die Betriebssicherheit auf bautes Müllheizkraftwerk mit einer Kapazität von hohem Niveau. Unvermeidbare Abfälle werden ver- 200.000 t die Restmüllentsorgung in der Region. Im wertet oder in den Chemieunternehmen in moder- Energieverbund wird der erzeugte Dampf im Werk nen Verbrennungsanlagen mit Wärmerückgewin- GENDORF sowie im kommunalen Bereich genutzt. nung entsorgt bzw. teilweise in eigenen Deponien Durch architektonisch ansprechende Gestaltung und sicher abgelagert. Begrünung werden, wo immer möglich, die Produk- Beispiele hierfür sind die Abfallverbrennungsanlage tionsanlagen in die Landschaft integriert. Umwelt der Degussa in Trostberg für gasförmige und flüssi- schützen ist für die Chemische Industrie ein Auftrag, ge Reststoffe aus der Produktion oder die moderne den sie im Einklang mit den Interessen der Region zentrale Abgasverwertungsanlage von WACKER in gemeinsam erfüllt. schützen Burghausen, die als eine Maßnahme des Umweltpaktes Bayern 1996 mit einem Kostenaufwand von 25 Millionen DM errichtet wurde. Im Rahmen der Selbstverpflichtung gemäß Umweltpakt II sind die neuen Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerke nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung bei WACKER und im Werk GENDORF zu sehen. Ebenso eine von OMV Deutschland errichtete Anlage zur weitestgehenden Entschwefelung von Dieselkraftstoff, wodurch die Entlastung der Umwelt von Schwefeldioxid als Luftschadstoff weiter vorangetrieben worden ist. Außer- 15 Geschichte Am 13. Oktober 1914 gründet Alexander Wacker die Dr. Alexander Wacker Gesellschaft für elektrochemische Industrie KG. Der entscheidende Faktor für die Wahl des Standorts Burghausen ist dabei die Wasserkraft der Alz, die durch den Bau des Alzkanals und der Alzwerke zur Energieerzeugung genutzt wird. Creating Tomorrow’s Solutions Mit der ersten großtechnischen Herstellung von Acet- WACKER ist ein weltweit führender Che- aldehyd, Essigsäure und Aceton auf der Basis von Calciumcarbid wird WACKER zum Pionier der Acetylen- miepartner u. a. für die Bau-, Automobil-, chemie. 1968 wird die Produktion auf Ethylenbasis umgestellt. Elektro- und Elektronik, Papier-, Pharmaund Textilindustrie und gehört zu den hundert führenden Industrieunternehmen in Deutschland. 26 Produktionsstätten in drei Kontinenten, ein globales Vertriebsnetz sowie Kompetenz- und Technische Servicezentren in aller Welt ermöglichen es dem Konzern, seinen Kunden Produkte für die Entwicklung modernster Technologien zur Verfügung zu stellen. 16 Nach dem Zweiten Weltkrieg sorgen vor allem PVC mit seinen mehr als 2.000 verschiedenen Produk- und neue Produktgruppen wie Silicone, Dispersionen ten aus Siliconölen, -kautschuken, -harzen, Sila- und Reinstsilicium für wirtschaftlichen Aufschwung. nen und pyrogenen Kieselsäuren in den Siliconmärkten der Welt einen Spitzenplatz ein. Produkte und Einsatzgebiete n der Geschäftsbereich WACKER SPECIALTIES ist Heute produziert WACKER eine breite Palette von weltweit führend in der Entwicklung und Herstel- über 3.000 Produkten mit hohem Qualitätsstandard. lung von funktionellen Polymeren für Beschich- Sie sind Basisstoffe wie auch maßgeschneiderte Lö- tungen, Lacke und Bauanwendungen, Katalysa- sungen für High-Tech-Einsatzgebiete und finden viel- toren und Industriesalz sowie chemisch und bio- seitige Anwendungen in unserem täglichen Leben. technologisch erzeugten Synthesebausteinen. Vier Geschäftsbereiche fassen die Aktivitäten zusam- n der Geschäftsbereich WACKER CERAMICS, das men: Pionierunternehmen auf dem Gebiet der Hart- n der Geschäftsbereich WACKER SILTRONIC ist ei- stoffsynthese und Partner für wegweisende Ent- ner der globalen Marktführer in der Herstellung wicklungen aus Hochleistungskeramik, Borverbin- von Reinstsilicium für die Halbleiterindustrie. dungen, funktionalen Schichten und microporö- der Geschäftsbereich WACKER SILICONES nimmt sen Wärmedämmstoffe. n Der Standort Burghausen 17 Der Standort Burghausen Energie Mitarbeiter Der Stromverbrauch des Standortes liegt bei rund 1,5 Von den über 17.000 Mitarbeitern, die weltweit für Milliarden kWh pro Jahr, vergleichbar mit einer Stadt WACKER arbeiten, sind 10.000 am Standort Burg- der Größe Regensburgs. hausen beschäftigt. Damit ist WACKER der größte Auf umweltverträgliche Art werden in den Alzwer- Arbeitgeber der chemischen Industrie in Bayern. ken, dem größten industriellen Wasserkraftwerk Neben den WACKER-Mitarbeitern sind hier Air Pro- Deutschlands, jährlich etwa 270 Millionen kWh ducts Polymers GmbH & Co. KG (Seite 22/23) sowie Strom erzeugt. Vinnolit GmbH & Co. KG (Seite 40/41) mit ihren Seit der Inbetriebnahme des neuen Gas- und Dampf- Beschäftigten tätig. turbinenkraftwerks – wie das bisherige auf Basis der Auf dem Ausbildungssektor nimmt WACKER eine Kraft-Wärme-Kopplung – im Herbst 2001 ist der führende Rolle in Bayern ein. Schon seit Jahrzehnten Standort in der Energieversorgung autark. wird ein besonderes Augenmerk auf die Berufsausbildung und -weiterbildung gelegt. Das Berufs- Integriertes Managementsystem bildungswerk (BBiW) – eine Stiftung der Wacker- WACKER ist im Rahmen des Integrierten Manage- Chemie – bietet hierzu zahlreiche Möglichkeiten, zur mentsystems für Qualität, Umwelt, Sicherheit und beruflichen Erstausbildung ebenso wie zu Fortbil- Gesundheit nach DIN ISO 9001 und 14001 zertifiziert dung und Umschulung in den Berufsfeldern Chemie/ und erfüllt die Anforderungen von OHRIS (Occupati- Physik, Metalltechnik und Elektrotechnik sowie im onal Health- and Risk-Management System). Darüber kaufmännischen Bereich, wo inzwischen auch duale hinaus hat sich der Standort Burghausen erfolgreich Studiengänge angeboten werden. Diese Aus- und der Validierung im Rahmen der EG-Öko-Audit-Ver- Weiterbildung auf hohem Niveau garantiert Qualität ordnung nach EMAS (Eco-Management and Audit und sichert die Zukunft des Standortes. Scheme) unterzogen. WACKER hat sich der weltweiten Initiative Responsib- Rohstoffe – Transport le Care® angeschlossen, mit der freiwilligen Selbstver- Vier Hauptrohstoffe sind heute die Basis für die Pro- pflichtung, den Schutz von Gesundheit und Umwelt duktion am Standort: Rohsilicium, Steinsalz, Ethylen sowie die Sicherheit von Mitarbeitern und Mitbürgern und Methanol. Mehr als 900.000 Tonnen Produkte kontinuierlich zu verbessern. Die hohen Anforderun- verlassen pro Jahr das Werk Burghausen auf Schiene gen an die Sicherheit und Umweltverträglichkeit der und Straße. Anlagen und Prozesse gelten weltweit an allen Produktionsstätten. 18 FAKTEN Mitarbeiterzahl: (Stand 31.12.2001) n n als 1.000 weltweite Patentanmeldungen im Konzern: rd. 17.000 Jahr belegen das hohe Innovationspotential Standort Burghausen: rd. 10.000 von WACKER. Zentrale Forschungsstätte ist das Consortium für elektrochemische Industrie Konzernumsatz 2001: 2,8 Mrd. € in München. Investitionen: Anschrift: Rund 18 Prozent des jährlichen Umsatzes sind Wacker-Chemie GmbH in den vergangenen fünf Jahren in Investiti- Werk Burghausen onen geflossen, davon knapp die Hälfte in Kommunikation den Standort Burghausen. Postfach 12 60 D-84480 Burghausen Forschung und Entwicklung: Telefon: +49 8677 83-2429 Jährlich fließen etwa 5 – 6 Prozent des Umsat- Telefax: +49 8677 83-2948 zes in die Forschung und sichern so die Wett- eMail: sieglinde.mirie@wacker.com bewerbsfähigkeit des Unternehmens. Mehr Internet: www.wacker.com 19 Das Produktspektrum umfasst hochreine Chlorsilane, polykristallines Reinstsilicium, tiegel- (CZ) und zonenMehr als 95 Prozent aller elektronischen Bauelemen- gezogene (FZ) Einkristalle sowie Siliciumwafer mit te weltweit basieren auf Wafern aus Reinstsilicium. Durchmessern von 100 mm bis 300 mm. Die Ober- Zusammen mit polykristallinem Silicium aus dem WA- flächenbeschaffenheit der Wafer reicht von gesägt CKER-Produktionsverbund umfasst das Spektrum der oder geläppt und geätzt über poliert zu thermisch WACKER SILTRONIC den gesamten Bereich halbleiter- behandelt oder epitaktisch beschichtet. Auf den fähiger Siliciumprodukte. Wafern werden komplizierteste Elektronikbauteile WACKER SILTRONIC gehört zu den weltweit führen- hergestellt: von Thyristoren für Hochspannungsan- den Herstellern von Reinstsilicium für die internati- wendungen über niedrig-ohmige Schaltelemente für onale Halbleiterindustrie. Mit Produktionsstandorten den Automobilbau oder die Telekommunikation bis in Deutschland, USA, Japan, Singapur und Malaysia hin zu hochintegrierten Mikroprozessoren und Spei- ist WACKER SILTRONIC in den wichtigsten Halbleiter- cherchips für die Informationsverarbeitung. Auch märkten fest verankert. heute gestaltet WACKER SILTRONIC den technologischen Wandel in der Halbleiterindustrie mit den 300 mm Siliciumscheiben – den Wafern der nächsten Generation – mit. CZ-gezogener Reinstsilicium-Stab, Durchmesser 300 mm Reinstsilicium-Scheiben in der Verpackung, fertig für den Versand zum Kunden 20 WACKER SILICONES gehört zu den größten Silan- WACKER SPECIALTIES ist Weltmarktführer auf dem und Siliconherstellern weltweit. Mehr als 2.000 Sili- Gebiet hochwertiger Bindemittel. Unter den Marken- conprodukte beweisen in täglicher Anwendungspra- namen VINNAPAS®, VINNEX®, VINNOL® und PIOLO- xis die Breite des technologischen Know-how und des FORM® werden Dispersionspulver, Dispersionen, Leistungsspektrums. Festharze, Bindepulver und Lackharze weltweit ver- Die meisten Kunden agieren global. WACKER SILICONES trieben. Speziell in der Bauchemie, der Farben- und begleitet sie weltweit in ihren Märkten. Lackindustrie und bei Druckfarben sind zahlreiche in- Silicone verknüpfen die Vorzüge von anorganischer novative Anwendungen durch die Produkte von und organischer Chemie. Daraus resultieren Werkstof- WACKER SPECIALTIES möglich. fe mit hochdifferenzierten Produkteigenschaften und Vergleichbares gilt für die Geschäftsfelder Spezialche- nahezu unbegrenzten Einsatzmöglichkeiten. Ihre ther- mie und Biotechnologie. Über einen Technologievor- mische Stabilität, Witterungsbeständigkeit, hydropho- sprung verfügt WACKER SPECIALTIES insbesondere be und hydrophile Oberflächeneigenschaften, heraus- bei Synthesebausteinen für Arzneimittel und Agro- ragende Trenn-, Gleit- sowie dielektrische Qualitäten chemikalien, den Custom Synthesis Produkten und bieten kundenspezifische Problemlösungen. Kaum Cyclodextrinen und Cyclodextrinkomplexen, biotech- eine Branche, in der sie nicht vertreten sind: von der nologischen Spitzenprodukten, die unter den Mar- Automobil-, Bau-, Chemie-, Elektro- und Elektronik- kennamen CAVAMAX® und CAVASOL® vertrieben industrie über Kosmetik, Consumer Care, Maschinen- werden. und Metallbau bis hin zu Papier, Textil und Zellstoff. WACKER SPECIALTIES nutzt seine hohe Forschungs- Bekannt sind vor allem die Anwendungen in der und Entwicklungskompetenz, um mit neuartigen Automobilindustrie, ob als neuartige Öle, Harze oder Produkten seine weltweit führende Position weiter Kautschuke, zum Beispiel beim Allradantrieb, bei ABS- auszubauen. Hierzu zählen neue Bindemittel, die zur Systemen oder Airbagbeschichtung. Herstellung von metallisierten Spezialpapieren und für den Einsatz in Multilayer Ceramic Chip Capacitors geeignet sind. Effektlackierung mit HELICONE® Airbag-Beschichtung mit Flüssigsiliconkautschuk ELASTOSIL® 21 Air Products and Chemicals Inc. – ein starker Partner Der Hauptsitz des amerikanischen Unternehmens Air Products and Chemicals Inc. liegt in Allentown in Pennsylvania. Seit 1961 ist Air Products bereits im chemischen Bereich tätig. Nebenprodukte der Roh- AIR PRODUCTS POLYMERS ölverarbeitung wurden damals in Oxo-Alkohole um- Neben Wacker Polymer Systems wurde am gewandelt. Die erste Akquisition in Europa erfolgte dann 1988 mit dem Erwerb von Anchor Chemicals, 1. Oktober 1998 ein weiteres Gemein- einem britischen Hersteller von Epoxy-Additiven. Später erfolgte der Kauf eines Unternehmens für schaftsunternehmen gegründet: Air Pro- Polyurethanadditive in Deutschland und des Geschäftsbereichs Epoxy-Härtungsmittel von Akzo ducts Polymers GmbH & Co. KG (APP). Be- Nobel. Insgesamt verzeichnet Air Products einen Gesamtum- teiligungsfirmen sind Air Products and satz von 5,7 Milliarden US$ – davon mehr als 1,5 Milliarden im chemischen Bereich. Weltweit sind Chemicals Inc. in Allentown, PA (APCI) mit 65 % und Wacker-Chemie GmbH, München, mit 35 %. Das Gemeinschaftsunternehmen Air Products Polymers ermöglicht es APCI und WACKER, ihre Erfahrung, die Technologie und die starke Marktposition zu vereinen, mit dem Ziel, die Kunden weltweit mit der besten verfügbaren Technologie zu bedienen. 22 etwa 17.800 Mitarbeiter bei APCI beschäftigt. Gemeinsam den Markt erobern Vor dem Zusammenschluss war das amerikanische Höchste Qualität und Kundenorientierung Unternehmen Air Products Marktführer auf dem Ge- Aufgrund ihrer globalen Möglichkeiten bietet Air Pro- biet der Vinylacetat-Ethylen Dispersionen (VAE) in den ducts Polymers seinen Kunden die derzeit bestmög- USA, während die WACKER in diesem Bereich zu den liche Technologie. Wir sind uns jedoch bewusst, dass europäischen Spitzenunternehmen zählte. Eine lang- das allein nicht genügt. Daher bieten wir auch tech- jährige, enge, technische Zusammenarbeit legte die nische Unterstützung und Kundendienst vor Ort, Basis für den erfolgreichen Zusammenschluss im damit unsere Kunden in ihren Anwendungen die Oktober 1988. besten Ergebnisse erzielen. Zu diesem Zweck verfügt Air Products Polymers über ein weltweites, durch Weltweit größter VAE-Hersteller ® Anwendungstechniker unterstütztes Netz von Ver® Mit den führenden Marken wie Vinac und Airflex kaufsbüros. bietet APP seinen Kunden eine breite Auswahl hoch- FAKTEN wertiger Produkte. APP verfügt über eine jährliche Produktionskapazität von etwa 500.000 Tonnen Dispersionen und ist damit weltweit der größte VAEHersteller. Unternehmensgründung: 01.10.1998 Beteiligungsgesellschaft der: Air Products and Chemicals Inc. (65 %) Produkte und Produktionsstätten und Wacker-Chemie GmbH (35 %) Die von APP hergestellten Dispersionen sind wichtige chemische Zwischenprodukte, die als Bindemittel in vielen Anwendungsbereichen eingesetzt werden. Umsatz 2001: > 400 Mio. US$ Hierzu gehören beispielsweise Klebstoffe, Farben und Vliesstoffe. Diese Produkte werden in Deutschland in den Werken Burghausen und Köln, sowie in mehreren Produktionsstätten Nord- und Mittelamerikas Hauptgeschäftszweig: Entwicklung, Produktion und weltweiter Vertrieb wässriger Polymerdispersionen und Asiens hergestellt. Die wichtigste Produktgruppe: n VAE-Dispersionen Einsatzgebiete: Bindemittel zur Herstellung von Anstrichstoffen, Druckfarben, Klebstoffen, Vliesstoffen, Papierbeschichtungen Anschrift: Air Products Polymers GmbH & Co. KG Postfach 11 29 D-84479 Burghausen Telefon: +49 8677 83-2252 Telefax: +49 8677 83-1905 eMail: appteceu@apci.com Internet: www.airproducts.com 23 Geschichte 1988 übernahm die OMV AG, Wien, die Deutsche Marathon Petroleum Gesellschaft mbH. Unmittelbar nach dem Eigentümerwechsel begann die OMV mit der Errichtung zweier Polyolefinanlagen zur Herstellung von Polypropylen- und Polyethylen-Kunststoff- Borealis Polymere GmbH Granulaten in unmittelbarer Nähe der OMV-Raffine- Wiederverwertbare Kunststoffe für eine rie in Burghausen. Zu diesem Zweck wurde die POB GmbH, eine 100-prozentige Tochter der OMV breite Palette von Anwendungen – z. B. Deutschland, gegründet. Im April 1998 wurde PCD Polymere AG, vormals PCD von der Auto-, Elektro- und Verpackungs- Polymere GesmbH samt ihren Tochterunternehmen an die dänische Borealis A/S verkauft und nach Ge- industrie über den Pharma- und Hygiene- nehmigung durch die EU-Wettbewerbsbehörde mit 1. September 1998 in den Borealis-Konzern einge- bereich bis hin zu Freizeitartikeln – sind gliedert. POB Polyolefine Burghausen GmbH firmiert seither im das Produktionsgebiet der Borealis Poly- Borealis-Konzern als Borealis Polymere GmbH und ist eine 100-prozentige Tochter der Borealis Polyme- mere GmbH in Burghausen. re Holding GmbH (vormals PCD Petrochemie Danubia Deutschland). Organisatorisch werden die Werke in Schwechat, Linz und Burghausen unter dem Namen Site Austria vom Stammsitz in Schwechat aus geführt. Produkte Borealis produziert weltweit Polyethylen- (PE) und Polypropylen- (PP) Granulate. Die dafür benötigten Rohstoffe, Ethylen und Propylen, bezieht das Unternehmen am Standort Burghausen über Rohrleitungssysteme vom nahegelegenen Ethylencracker der OMV Deutschland. Ethylen und Propylen sind einfache Kohlenwasserstoffe, die in verfahrenstechnischen Anlagen unter Druck und Temperatur zu PP und PE polymerisiert werden. Die Anlagen sind geschlossene Systeme, Produktionsanlage der Borealis Polymere GmbH 24 d. h. es kommt zu keinen Emissionen in die Umwelt. Umsatz Diese Kunststoffe kommen vorwiegend in höherwer- Die vor Ort erzeugten Kunststoffe tragen mit ca. 50 tigen Anwendungen zum Einsatz, so z. B. in der Millionen Euro zum Konzernumsatz bei. Autoindustrie bei der Produktion von Stoßfängern, Armaturentafeln, Innenraumverkleidungen etc. Mitarbeiter Darüber hinaus finden sie Anwendung in einer Viel- Die Borealis Polymere GmbH beschäftigt derzeit 123 zahl von Bereichen wie z. B.: Elektroindustrie (Haus- Mitarbeiter. Absackautomat für PE- und PP-Produkte haltsgeräte, -gehäuse und andere Bauteile), Pharmaund Hygienebereich (Tablettendurchdrückverpackun- Managementsysteme gen, Blutbeutel, Spritzen, Windeln), Verpackungsin- Ein integriertes Managementsystem fördert das Qua- dustrie (Hohlkörper, Lebensmittelfolien, Mehrweg- litäts-, Sicherheits-, Umwelt- und Gesundheitsbe- transportsysteme), Rohre, Platten, Profile, Freizeitar- wusstsein aller Mitarbeiter. Erfolge dieses Systems tikel. sind die Zertifizierung nach DIN EN ISO 9002, DIN ISO Die Granulate bestehen ausschließlich aus Kohlen- 14001, BS 8800 und die Eintragung in das Standort- wasserstoffen, sie sind daher umweltfreundlich und register der IHK gemäß der Öko-Audit-Verordnung durch Recycling wiederverwertbar. In einem letzten bzw. Unfallzahlen, die weit unter dem Durchschnitt Schritt können die Kunststoffe durch thermische Ver- der Berufsgenossenschaft der Chemischen Industrie wertung wiederum in Energie umgewandelt werden. liegen. Lagersilos für PE-Produkte mit Verlademöglichkeit für Bahn und LKW-Transporte Der Vertrieb der Produktpalette aus Burghausen wird von der Borealis A/S wahrgenommen. Borealis verfügt über ein internationales Vertriebsnetz in allen wichtigen europäischen Ländern. Die Kunden FAKTEN werden europaweit via Straße und Bahn beliefert. Kapazitäten Mitarbeiterzahl: 123 Die Produktionskapazitäten der Polyolefinanlagen vor Ort betragen für Polyethylen 160.000 Jahrestonnen Die Borealis Polymere GmbH produziert eine Vielzahl von hochentwickelten PolypropylenSpezialprodukten für die Automobilindustrie. Umsatz 2001: rund 50 Mio. € und für Polypropylen 210.000 Jahrestonnen. Die wichtigsten Produkte: Forschung, Entwicklung Am Standort Burghausen werden Untersuchungen n n Polyethylen Polypropylen am Endprodukt vorgenommen, die dem Ziel dienen, die Produktions-Qualitäten sicherzustellen bzw. zu Anschrift: optimieren. Produkt-Entwicklungsarbeiten und For- Borealis Polymere GmbH schungsaktivitäten erfolgen an den Standorten Haiminger Straße 1 Stenungsund/S, Rønningen/N, Porvoo/FIN und Linz/A. D-84489 Burghausen Telefon: +49 8677 977-102 Telefax: +49 8677 977-111 eMail: Gabriele.Nagl-Guethler@borealisgroup.com Internet: www.borealisgroup.com/burghausen 25 Der Werkstoff Polyethylen erfüllt höchste Transparent-Ansprüche bei Verpackungen. Geschichte Die OMV Deutschland GmbH wurde 1962 als Deutsche Marathon Petroleum GmbH gegründet. Firmensitz der Gesellschaft ist Burghausen. Seit 1987 ist die OMV Deutschland ein Tochterunternehmen der international Die Raffinerie im Grünen tätigen OMV Aktiengesellschaft, Wien. Mit dem 1994 Über die Transalpine Ölleitung (TAL), von erfolgten Erwerb der Firma Merk GmbH & Co. KG, Landshut, verfügt die OMV Deutschland zusätzlich über Triest über die Alpen nach Bayern, gelangt ein Tankstellennetz von ca. 80 Stationen im süddeutschen Raum. 1998 erfolgte der Zusammenschluss der Rohöl über das OMV Tanklager Steinhöring beiden Gesellschaften. nach Burghausen. Jährlich werden ca. 3,5 Mitarbeiter Die qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sor- Millionen Tonnen, das sind rund 140 Liter gen als Anlagenfahrer, Facharbeiter, Meister, Techniker, Ingenieure, Laboranten in Produktion, Verwaltung und pro Sekunde, in die Raffinerie Burghausen Verkauf dafür, dass OMV Deutschland ihrer Verantwortung gegenüber Nachbarschaft, Umwelt, Kunden und gepumpt. Mit dem Bau der Raffinerie Eigentümer gerecht wird. Werksinterne sowie konzernspezifische Fortbildungsprogramme sind eine wichtige 1966/67 wurde ein wichtiger Beitrag zum Stütze bei der Entwicklung von Raffineriespezialisten und Führungskräften. Die Lehrlingsausbildung erfolgt Fortbestand des Südostbayerischen Che- in Zusammenarbeit mit dem Berufsbildungswerk Burghausen (BBiW). miedreiecks geleistet. Das Werk Burghau- Produkte – Märkte – Technologien sen hat sich seit seiner Gründung zu einer Aus dem in Burghausen verarbeiteten Rohöl kommt ein Großteil der Produkte über OMV-eigene Pipelines zu der bedeutendsten Produktionsstätten für den Verbrauchern. Heizöl und Diesel werden über das Tanklager Feldkirchen in den Großraum München ge- petrochemische Grundstoffe in Süd- liefert und der Münchner Flughafen wird von OMV Deutschland als Hauptlieferant mit Flugturbinentreib- deutschland entwickelt. stoff versorgt. Gasförmige Produkte gehen über Leitungsverbindungen von und zu den Nachbarbetrieben. Aber auch über die Schiene verlässt ein großer Teil der Produkte das Werk. Auf der Straße werden vorwiegend 26 Heizöl EL, Diesel und Petrolkoks transportiert. Die an- DIN ISO 14000, BS 8800 und OHRIS zertifiziert bzw. gewandten Verfahren beginnen bei der Destillation zur validiert. Daneben kommt bei OMV Deutschland das Trennung flüssiger Kohlenwasserstoffe und gehen über weltweit anerkannte Sicherheitssystem der Fa. DuPont thermische Crackverfahren zur Spaltung schwerer Zwi- zur Anwendung. Ergebnis dieser Anstrengungen war schenprodukte bis hin zu katalytischen Prozessen zur im November 2001 eine Periode von fünf Jahren ohne Entschwefelung oder Hydrierung der Endprodukte. Im meldepflichtigen Arbeitsunfall für den Standort. Zwei Mitarbeiter bei der Prüfung am Rohgaskompressor Gegensatz zu herkömmlichen Raffinerien erzeugt die FAKTEN Raffinerie der OMV Deutschland kein Fahrbenzin. Sie produziert statt dessen durch andere Verarbeitungsstufen Ethylen und Propylen. Die Verarbeitungskapazität der Raffinerie beträgt 3,4 Millionen Jahrestonnen Rohöl. Zur Stärkung des Unternehmens, seiner Marktposition und zum Nutzen des Endverbrauchers verfügt die OMV Deutschland über ein Qualitätsmanagementsystem nach DIN EN ISO 9001. Forschung und Entwicklung Mitarbeiterzahl 2001: 520 Konsolidierter Umsatz 2001: 1,4 Mrd. € Die wichtigsten Produkte: Es werden die petrochemischen Ausgangsprodukte n Schnitt und Benzol zur Herstellung von Am Standort Burghausen finden Untersuchungen auf Kunststoffen und zur Weiterverarbeitung in den Gebieten der analytischen Chemie statt. Ziel ist die Optimierung von Produktionsverfahren, um die Güte der Produkte zu gewährleisten. Forschung und Entwicklung werden bei der Muttergesellschaft, der OMV AG, in der Raffinerie Schwechat bei Wien durchgeführt. Umwelt und Sicherheit Rohöl ist ein nicht vermehrbarer Rohstoff. Das gesamte der Chemischen Industrie erzeugt. sourcen verschwendet werden. OMV Deutschland ist es n reduzieren. Das Unternehmen ist Teilnehmer am „Um- C7-Schnitt als Komponente für die Fahrbenzinherstellung, n Dieselkraftstoff, Jet A1 (Flugturbinentreibstoff), Heizöl EL für Haushalt und Industrie, n Kokerheizöl zum Eigenverbrauch der Raffinerie, Gasöl-3 zur Weiterverarbeitung in Konversionsanlagen der Mineralölindustrie, n Roh- und Petrolkoks als Hilfsmittel für den Einsatz in der Metallurgie und zur Erzeu- gelungen, die Emissionen in die Luft auf weniger als zehn Prozent des ursprünglich genehmigten Wertes zu Der Messwartenfahrer an der Bedienstation in der Zentralmesswarte Des Weiteren Werk ist so konzipiert, dass alle anfallenden Zwischenprodukte und Energien optimal genutzt und keine Res- Ethylen, Propylen, butadienreicher C4- gung von Reinst-Aluminium, n Schwefel zur Erzeugung von Schwefelsäure und als Zusatzstoff in der Papierindustrie. weltpakt Bayern II“, ein Zusammenschluss der Bayerischen Staatsregierung mit der Bayerischen Wirtschaft, Anschrift: welche sich in einer freiwilligen Vereinbarung als Ziel OMV Deutschland GmbH gesetzt haben, mehr für unsere Umwelt zu erreichen. Öffentlichkeitsarbeit OMV Deutschland hat sich Sicherheit und Umwelt- Haiminger Straße 1, D-84489 Burghausen schutz als gleichrangige Ziele neben den wirtschaft- Telefon: +49 8677 960-207 lichen Erfolg gesetzt und hat deshalb ein integriertes Telefax: +49 8677 960-259 Managementsystem für die Bereiche Qualität, Umwelt, eMail: omvd@omvd.de Sicherheit und Gesundheitsschutz eingerichtet. Das Internet: www.omv.co.at Unsere hochqualifizierten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sorgen in ihren verschiedenen Aufgabenbereichen dafür, dass OMV Deutschland ihre Verantwortung gegenüber Nachbarschaft, Umwelt, Kunden und Eigentümer gerecht wird. System ist nach DIN EN ISO 9001, EG-Öko-Audit-VO, 27 Geschichte 1939: Gründung des Werkes Gendorf durch die IGFarbenindustrie als Anorgana GmbH zur Herstellung von Ethylenoxid, verschiedenen Glykolen und Natronlauge. 1941: Aufnahme der Produktion. Bei Ende des Krieges arbeiteten Das Werk GENDORF in Gendorf 4.000 Menschen. 1946–1948: Teil- demontage durch die Alliierten. Das damals mo- Das Werk GENDORF repräsentiert ein mo- dernste Dampfkraftwerk wurde ebenso wie die Hälfte der chemischen Kapazität demontiert. dernes und innovatives Konzept industri- 1955: Nach kurzer Selbständigkeit als Anorgana GmbH und Zwischenstation im Besitz des Bayerischen eller Zusammenarbeit zwischen den hier Staates wurde das Werk in die Farbwerke Hoechst AG eingegliedert. Es folgten die Umstellung der Pro- angesiedelten Industrieunternehmen und duktion auf petrochemische Basis und danach viele Jahre der Expansion in der Hoechst Aktiengesell- Dienstleistungen. An diesem in den Jahren schaft, deren weltweiter Umsatz 1996 mehr als 50 Milliarden DM betrug. 1993 bis 1998 entstandenen Werksverbund mit seiner offenen und dynamischen Struktur haben sich in den letzten Jahren bereits weitere Unternehmen mit Niederlassungen angeschlossen. Das starke Netzwerk von Global Players, mittleren und kleineren innovativen Firmen, von Forschung und Serviceangebot ist die ideale Basis für jedes neu ansiedelnde Unternehmen. Mit 188 Metern zweithöchstes Bauwerk Bayerns: Der charakteristische Werkskamin 28 1993–1998: Die Umstrukturierung der gesamten Hoechst Aktiengesellschaft und ihr Aufgehen in dem Life-Science-Unternehmen Aventis, einem Zusam- n n n menschluss des französischen Chemieunternehmens Rhone-Poulenc und der Hoechst AG hatte auch weit- lein als Gesellschaft im Werk tätig, so entstand bis n n n rung hat es auch im Werk GENDORF ermöglicht, die n higkeit der einzelnen Unternehmen nachhaltig zu steigern und das gesamte Werk langfristig zu sichern. Klaeser GmbH (Internationale Fachspedition) Klöckner Pentaplast GmbH & Co. KG MEPEX Handels-GmbH & Co. KG (Recycling PVC-Folien) n n Geschäftsprozesse in der neuen Gruppe markt- und kundennäher auszurichten, um die Wettbewerbsfä- InfraServ GmbH & Co. Gendorf KG (Technische Hartfolien) Heute: Elf Unternehmen im Werk GENDORF: Der Prozess der Neuorientierung und der Umstrukturie- InfraServ Bayernwerk Gendorf GmbH (Dienstleistungen und Infrastruktur) Ende 1998 eine Verbundstruktur von eigenständigen Unternehmen, das heutige Werk GENDORF. Dyneon GmbH & Co. KG (Fluorkunststoffe) (Energieversorgung) reichende Konsequenzen für das Werk GENDORF: War über vier Jahrzehnte hinweg die Hoechst AG al- Clariant GmbH (Spezialchemikalien) RT-Reisen (Reisebüro, Touristik) SGL Acotec GmbH (Service und Vertrieb industrieller Korrosionsschutz) n n Vinnolit GmbH & Co. KG (PVC, Chemikalien) Vinnolit Technologie GmbH & Co. KG (Lizenzen) Zum 1. Januar 1998 ist die Umstrukturierung im Am Haupttor des Werkes GENDORF Werk GENDORF abgeschlossen worden. Zur Zeit sind insgesamt fünf Produktionsgesellschaften, eine für die notwendige Infrastruktur und Dienstleistungen zuständige Gesellschaft, eine Betriebskrankenkasse, ein Transportunternehmen, eine Servicestelle für Korrosionsschutz sowie ein Unternehmen für die Erzeugung von Energie durch eine Gasturbinenanlage im Werk GENDORF tätig. Es sind dies: „Die Fabrik im Grünen“: Das Werk GENDORF 29 Umsatz und Investitionen Produkte Der im Werk GENDORF erzielte Umsatz – mit einem Rund 1.500 Produkte umfasst das im Werk GENDORF Exportanteil von rund 60 Prozent – beträgt über 1 hergestellte Produktspektrum. Wesentliche Aus- Milliarde Euro pro Jahr. Die große Bedeutung des gangsprodukte sind Salz, Ethylen, Fettsäuren und Wirtschaftsfaktors Werk GENDORF im Südostbayer- Fettalkohole sowie Fluorkohlenwasserstoff (Frigen ischen Chemiedreieck wird dadurch deutlich, dass 22®). von GENDORF jährlich mehr als 250 Mio. Euro in die Ein bedeutender Vorteil des Werkes GENDORF in Wirtschaft der Region fließen. wirtschaftlicher und ökologischer Hinsicht ist dabei Die kontinuierlichen Investitionen zum weiteren Aus- die integrierte Produktion: Produkte, die im Werk bau des Werkes betrugen in den letzten Jahren entstehen, werden zu einem wesentlichen Teil vor Ort jeweils mehr als 50 Millionen Euro jährlich. weiterverarbeitet. Diese Wege durchlaufen oft mehrere Unternehmen im Werk. So werden Transporte Mitarbeiter und die damit verbundenen Sicherheits- und Umwelt- Im Werk GENDORF sind ca. 4.000 Mitarbeiter be- risiken verringert. Rund die Hälfte der in GENDORF schäftigt, davon gut 270 Auszubildende. Die not- hergestellten Produkte verlassen dabei das Werk über wendige hohe Qualifikation der Mitarbeiter wird die Schiene. durch hohe Investitionen in die gezielte Weiterbil- Seit 1997 verfügen alle Unternehmen im Werk dung in den Betrieben, im werkseigenen Bildungs- GENDORF, wegen seiner Lage auch als „Fabrik im zentrum sowie in externen Einrichtungen sicherge- Grünen“ bezeichnet, über ein Umweltmanagement- stellt. Rund 40 Prozent der Mitarbeiter sind in voll- system im Rahmen des EG-Öko-Audit-Systems sowie kontinuierlicher Wechselschicht tätig. seit 2000 über eine Zertifizierung nach OHRIS („Occupational Health- and Risk-Managementsystem“). Bau des Kraftwerkes 1939 30 Erweiterungsfähige Infrastruktur FAKTEN Der Standort Werk GENDORF verfügt für interessierte Investoren und Neuansiedlungen von Unterneh- Mitarbeiterzahl: ca. 4.000 men über ca. 17 ha voll erschlossene Industriegrundstücke (mit Straßen, Kanälen, Rohrbrücken, Energien Umsatz 2001: ca. 1 Mrd. € und Gleisen) und über ca. 7 ha teilweise erschlossenes Industriegelände: Mehrere hundert Quadrat- High-Tech-Standort mit meter Büro- und Laborflächen mit allen notwendigen Werksverbundstruktur Infrastruktureinrichtungen, ca. 3.000 qm Lagerhallen und Werkstattflächen sowie ca. 1.000 Paletten- Die wichtigsten Produktgruppen: plätze im Gefahrstofflager mit Erweiterungsmöglich- n n n n n keiten für weitere 2.000 Palettenplätze runden die optimalen Bedingungen für die jederzeit erweiterbare Infrastruktur in GENDORF ab. Freie Kapazitäten in der Tankzugreinigung (spezialisiert für Gefahrstoffe), Kesselwagenreinigung sowie der Großgebindereinigung ergänzen die Standortattraktivität für Unternehmensansiedlungen. Ethylenoxid, Glykole und Folgeprodukte Amine und Folgeprodukte Natronlauge, Vinylchlorid PVC und PVC-Folien Polytetrafluorethylen (Dyneon™) und Fluorchemikalien n n Industrielle Dienstleistungsprodukte Oberflächenbeschichtungen als Korrosionsschutz Anschrift: Werk GENDORF Öffentlichkeitsarbeit/Kommunikation: Mag. Markus Koch D-84504 Burgkirchen Telefon: +49 8679 7-2286 Telefax: +49 8679 7-3087 eMail: info@gendorf.de Internet: www.gendorf.de Anlagenturm für die Dyneon™-Produktion 31 Die deutschen Standorte und Werke sind überwiegend in der Clariant GmbH zusammengefasst. Die Division Funktionschemikalien der Clariant verfügt in GENDORF über ihren größten Standort, an dem seit Jahrzehnten oberflächenaktive Stoffe erforscht, entwickelt und hergestellt werden. Die Division Textil-, Leder- und Papierchemikalien be- Clariant GmbH sitzt hier einen Produktionsbetrieb sowie Forschungsund Entwicklungsaktivitä- ten (F&E) für Textil- und Lederhilfsmittel. Die Gendorfer F&E-Abteilungen verfügen über zahl- Die Clariant AG ist ein weltweit tätiges reiche Labors sowie ein Technikum, um kundenorientiert und rasch neue Produkte zu finden und dann Unternehmen für Organische Spezialche- an die Produktionsreife heranzuführen. Eine Zentralabteilung für Analytik und Qualitätskon- mikalien. Es entstand durch die Verselbst- trolle unterstützt sowohl die Abteilungen der Forschung und Entwicklung als auch die der Produktion ständigung der Division Chemikalien von und anderer Firmen. Kennzeichnend für die Gendorfer Produktion der Sandoz mittels Börsengang im Sommer beiden Divisionen ist besonders der enge Verbund zwischen den sechs Betrieben durch vielfältige Stoff- 1995 und durch die Einbringung des ströme. Rohstoffe und Zwischenprodukte werden über Rohr- Geschäftes mit Spezialchemikalien von leitungen, auf der Schiene oder Straße über kürzeste Entfernungen zwischen den Betrieben ausgetauscht Hoechst im Sommer 1997. und weiterverarbeitet. Gleichzeitig besteht die Einbindung in die Gendorfer Werknetze sowohl für verschiedene Energien als auch für die Reststoff- und Abwasserentsorgung. Die Ethylenoxid-Anlage der Clariant im Werk GENDORF 32 Zertifizierung Alle Gendorfer Abteilungen der Clariant GmbH sind FAKTEN nach DIN EN ISO 9001 zertifiziert, der Geschäftsbe- Mitarbeiterzahl: 900 in Produktion, Technik reich Bremsflüssigkeiten nach QS 9000 sowie ein und Qualitätssicherung; 60 in Forschung akkreditiertes Labor nach ISO 17025. und Entwicklung sowie 70 Auszubildende in GENDORF Rohstoffe Hauptrohstoffe für die beiden Produktionslinien Umsatz 2001: ca. 9,9 Mrd. CHF (Konzern) Amine & Derivate und Ethylenoxid & Derivate sind Produktionskapazität: Ethylen aus Erdöl, Fettsäuren und Fettalkohole, vor- ca. 840.000 t/Jahr wiegend aus nachwachsenden Quellen sowie Wasserstoff. Die wichtigsten Produktgruppen: debahnenteisungsmitteln, Wärmeträger- und Brems- n n n n n n n n n flüssigkeiten, Erdölgewinnung und -verarbeitung, Anschrift: Textilien und Leder. Clariant GmbH Produkte Produkte werden ausschließlich für industrielle Kunden und die eigene Weiterverarbeitung hergestellt. Die Haupteinsatzgebiete dieser Kunden liegen bei Waschmitteln, Wäscheweichspülern, Reinigungsmitteln für Industrie und Haushalt, Kosmetik und Körperpflege, Desinfektionsmitteln, Flugzeug- und Lan- Ethylenoxid und Ethylenglykol Glykolether Polyglykole Ethoxilate und Propoxilate Fettnitrile und Fettamine Aminoxide und Aminobetaine Methylquats und Benzylquats Ethersulfate und Olefinsulfonate Phosphorsäureester Werk GENDORF D-84504 Burgkirchen Telefon: +49 8679 7-2264 Telefax: +49 8679 7-5066 eMail: rosmarie.wolferstetter@clariant.com Internet: www.clariant.com Die Produkte der Clariant GmbH in GENDORF werden als Grundstoffe für die Weiterverarbeitung bei den Kunden hergestellt. Ein Beispiel für die Vielfalt der Einsatzgebiete sind Produkte für die Kosmetik und Körperpflege. Ein weiteres Einsatzgebiet von Produkten der Clariant in GENDORF sind Flugzeug- und Landebahnenteisungsmittel. 33 GENDORF deutsche Zentrale von Dyneon Die internationale Leitung der Dyneon-Gruppe sowie Marketing, Entwicklungs- und Forschungseinrichtungen von Dyneon befinden sich in Oakdale im US-Bun- Dyneon – Neue dynamische Ära desstaat Minnesota. Der Standort GENDORF mit seinen Anlagen für die Erforschung, Entwicklung und Der Name des Unternehmens, das aus dem Herstellung von Fluormonomeren und Fluorpolymeren (Dyneon™/Dynamar™) ist die deutsche Zentrale Joint Venture der Hoechst AG/Frankfurt und von Dyneon (Teile des Marketings und Verkaufs befinden sich in Kelsterbach bzw. Neuss). des amerikanischen Traditionsunterneh- Weltweite Präsenz mens 3M/St. Paul Minnesota (1902 ge- In das Unternehmen miteinbezogen sind Entwicklungs- und Produktionsaktivitäten der Dyneon N. V. gründet) hervorging, ist Programm: Abgelei- in Zwijndrecht (Belgien), der Dyneon B. V. in Kerkrade (Niederlande) und der Dyneon LLC in Decatur (USA, tet von einer griechischen Wortzusammen- Alabama) sowie Aston (USA, Pennsylvania) und Houston (USA, Texas). Insgesamt wird Dyneon durch Ver- stellung verweist Dyneon auf eine „dynami- kaufsorganisationen in über 50 Ländern vertreten und ist damit weltweit präsent. Zur Zeit beschäftigt sche neue Ära“, in der die Marktstellung als Dyneon mehr als 900 Mitarbeiter. einer der weltweit führenden Hersteller von Fluorelastomeren, PTFE, Fluorthermoplasten und Spezialadditiven ausgebaut werden soll. Seit Ende 1999 wird Dyneon als 100prozentiges Tochterunternehmen von 3M geführt. Entwicklung von Schläuchen aus neuen Werkstoffen für anspruchsvolle Anwendungen, z. B. für die Reduzierung von Kraftstoff-Emissionen 34 In GENDORF kann Dyneon mit über 480 Mitarbeitern weltweit eine führende Stellung auf den Gebieten der auf die große Kunststoff-Historie dieses Standortes PTFE und Fluorthermoplaste einbrachte, tat dies 3M bauen: Bereits seit 1963 wird hier mit weltweit mit den Produktlinien Fluorelastomere und Additive. vorbildlichen Sicherheits- und Umweltstandards Mit PTFE, Fluorthermoplasten, Fluorelastomeren und Dyneon™ PTFE (Polytetrafluorethylen, ehemals Spezialadditiven verfügt Dyneon über das komplette Spektrum an Fluorpolymeren am Standort GENDORF und bietet darüber hinaus auch Fluormonomere an. hochqualitativsten Materialien im Kunststoffbereich Regionale Stärken – weltweite Präsenz (Anwendungsbeispiele: Selbstschmierende Lager im Die weltweite Präsenz von Dyneon gründet sich auf Automobil- und Flugzeugbau, Isolierungen und Bau- eine optimale Ausnutzung der regionalen Stärken an teile in der Elektro- und Elektronik- und Chemieindus- den Standorten. Mit GENDORF als Standort verfügt trie, und nicht zuletzt die bekannten Bügeleisen- und Dyneon über anerkannte Forschungs-, Entwicklungs- Bratpfannenbeschichtungen). und Produktionskompetenzen, die ihr auch zukünf- „Hostaflon®“) produziert, eines der vielfältigsten und Einsatz modernster Technologien zur Verbesserung der Produktqualität sowie zur Verbesserung der Kommunikation und Information tig eine weltweit führende Rolle als Hersteller von „Dauerbrenner“ PTFE und neue Hochleistungs-Fluorpolymere Hochleistungsfluorpolymeren sichern werden. Die Fertigungskapazität stieg von anfangs 480 Jahrestonnen auf inzwischen über 16.000 t/Jahr. Neben dem „Dauerbrenner“ PTFE konzentriert sich Dyneon Probenentnahme nach der Durchführung eines ForschungsPolymerisationslaufes FAKTEN Mitarbeiterzahl: ca. 480 in GENDORF in GENDORF auf die Entwicklung und Produktion völlig neuartiger Hochleistungs-Fluorpolymere. Hohe In- Produktionskapazität: rd. 16.000 t/Jahr vestitionen, die bis über die Jahrtausendwende in GENDORF fortgesetzt wurden, gewährleisten dabei Die wichtigsten Produktgruppen: die Sicherung bestehender und die Schaffung neuer n n n n Arbeitsplätze. GENDORF wird dadurch zu einem der bedeutendsten Standorte für die Entwicklung und Herstellung von Fluorpolymeren in der Welt. PTFE (Polytetrafluorethylen) Fluorthermoplaste Fluorelastomere Kunststoffadditive Dies zeigt, dass bei der Dyneon-Firmengründung nicht die Rationalisierung im Vordergrund stand, Anschrift: sondern vielmehr die Ausnutzung und Zusammen- Dyneon GmbH & Co. KG führung der speziellen Stärken der Muttergesellschaf- Werk GENDORF ten. Die Marketingkompetenz des Aufspürens und D-84504 Burgkirchen Schaffens neuer Märkte wurde mit der Stärke in Tech- Telefon: +49 8679 7-5470 nologieentwicklung und Produktion kombiniert. Zu- Telefax: +49 8679 7-5718 sätzlich ergänzten sich die Geschäftsfelder der Unter- eMail: pblueml@mmm.com nehmensbegründer Hoechst und 3M auf dem Gebiet Internet: www.dyneon.com der Fluorpolymere vorteilhaft. Während Hoechst 35 Die InfraServ Gendorf, zertifiziert nach DIN EN ISO 9001, stellt auf der einen Seite den im Werk tätigen Unternehmen eine breite Palette von Dienstleistungen sowie vollerschlossene Grundstücke und Gebäu- Ein Name ist Programm: de mit moderner Infrastruktur zur Verfügung. InfraServ Gendorf – der Name ist Pro- Andererseits bietet sie aber ihre Leistungen zunehmend Kunden auch außerhalb des Werkes an. Inner- gramm, denn seit 01.01.1998 stellt diese und außerhalb der Region können so auch Kommunen, Privatleute oder auch Industrien mit ähnlichen Gesellschaft im Werk GENDORF eine leis- Aufgabenstellungen wie beim Betrieb von Chemieanlagen die bedarfsgerechte und qualitativ hochwerti- tungsfähige Infrastruktur nach Stand der ge Dienstleistung der InfraServ Gendorf nützen. Technik und wettbewerbsfähige Dienst- Vielfältige Aufgabengebiete Die InfraServ Gendorf als Betreibergesellschaft des leistungen speziell für die chemischen Pro- Werkes GENDORF stellt den Unternehmen am Standort in sechs Sparten maßgeschneiderte Infrastruktur- duktionsprozesse der Unternehmen bereit, und System-Serviceleistungen zur Verfügung. die mit ihren Produktionen im Werk viel- Breite Palette von Dienstleistungen Die Aufgabenfelder der InfraServ Gendorf sind weit fältig verbunden sind. Die InfraServ Gen- gestreut. Folgende Beispiele lassen den Umfang der Dienstleistungen im Ansatz erkennen: dorf betreibt also mit ihren rund 1.100 Mitarbeitern die Werkseinrichtungen mit unternehmensübergreifender Bedeutung, verfolgt die gemeinsamen Belange und entwickelt insbesondere mit den Standortteilnehmern das Werk weiter. Der Erhalt und Ausbau einer modernen und leistungsfähigen Infrastruktur im Werk GENDORF ist eine der Hauptaufgaben des Standortbetreibers InfraServ Gendorf. 36 n n werk und Gasturbinenanlage (im Besitz von Infra- Intelligente Verknüpfung von Dienstleistung und Produktionsabläufen Serv Bayernwerk Gendorf GmbH) In der InfraServ Gendorf sind also hochwertige Wasserversorgung mit dem Wasserwerk Dienstleistungen mit einer leistungsfähigen Infra- Strom- und Dampfversorgung mit eigenem Kraft- InfraServ Gendorf n n n struktur vereint und intelligent mit den hochtechnisierten Produktionsabläufen der einzelnen Gesellschaften verknüpft. Mit ihrem chemiespezifischem Abfallverbrennung mit einer Rückstandsverbren- Know-how unterstützt die InfraServ Gendorf die pro- nungsanlage nach neuestem Stand der Technik duzierenden Gesellschaften im Werk GENDORF, die Abwasserreinigung mit einer biologischen Kläran- sich so auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und Wett- lage (Kapazität wie für 100.000 Einwohner) bewerbsvorteile erzielen können. Der Betrieb der Schienenfahrzeuge gehört in den Aufgabenbereich der InfraServ Gendorf. Deponierung von Sonderabfällen und bauschuttähnlichen Abfällen n Gewässerschutz und Immissionsschutz mit drei FAKTEN nach DIN 45000 akreditierten und mit DIN EN ISO 9004 qualitätszertifizierten Labors n ingenieurtechnische Aufgaben wie Anlagenplanung, Elektro-, Mess- und Regeltechnik, Bautechnik, Instandhaltung, Verkehrstechnik usw. n Arbeits- und Anlagensicherheit, Werkfeuerwehr Mitarbeiterzahl: ca. 1.100 (davon rd. 70 Auszubildende) Umsatz 2001: ca. 185 Mio. € und Werkschutz n Personalbeschaffung- und Organisation, Öffentlichkeitsarbeit und Mitarbeiterkommunikation n n Verpflegung durch ein Betriebsrestaurant Erstellung und Betreuung der Kommunikationsinfrastruktur Sechs Sparten: n n n n n n Die Werkfeuerwehr der InfraServ Gendorf ist wichtiger Bestandteil der Sicherheit im Werk GENDORF. Energie Logistik Technische Services ESHA Immobilienmanagement Informatik + Kommunikation Drei Zentralbereiche: n n n Kaufmännische Services HR-Services Marketing und Vertrieb Anschrift: InfraServ GmbH & Co. Gendorf KG Werk GENDORF D-84504 Burgkirchen Telefon: +49 8679 7-0 Telefax: +49 8679 4545 Zu den vielfältigen Aufgaben der InfraServ Gendorf gehört die Ausund Weiterbildung, die auch von externen Interessenten genützt werden kann. eMail: info@gendorf.de Internet: www.infraserv.gendorf.de 37 Hartfolien sind Teil unseres Lebens Die am Standort GENDORF hergestellten Hartfolien werden in eine Vielzahl von Industriezweigen geliefert und dienen dort als Produktionshilfsmittel, aber auch als Verkaufshilfsmittel für Konsumprodukte. Neben Trägerfolien für Klebebänder, hochveredelte Möbelfolien für Schub- Klöckner Pentaplast ladenkästen und Oberflächengestaltung werden Folien für die Her- stellung von Sicherheits- und Kreditkarten geliefert. Die Klöckner Pentaplast GmbH & Co. KG Schrumpfetiketten für Getränke, Aktionsverpackungen und diverse andere Anwendungsformen werden ist ein weltweit führender Hartfolienanbie- ergänzt durch ein breites Programm für die Kapselindustrie, die PVC-Hartfolien zu Weinkapseln weiter- ter mit jahrzehntelanger Erfahrung. Mit verarbeitet. In der Bauisolierung werden PVC-Hartfolien für die Ummantelung von Rohren eingesetzt. etwa 420 Mitarbeitern konzentriert sich Der Standort GENDORF stützt sich mit einem Export- der Produktionsstandort GENDORF auf anteil von nahezu 80 % auf das internationale Vertriebsnetz der Klöckner Pentaplast GmbH & Co. KG technische Anwendungsgebiete. und ist in nahezu allen Industrieländern der Welt vertreten. 17 Standorte weltweit Die Klöckner Pentaplast-Gruppe produziert und veredelt Hartfolien an insgesamt elf Standorten in Europa sowie an sechs Standorten in Nord- und Südamerika. Der Jahresumsatz liegt bei ca. 900 Mio. Euro, die Gruppe beschäftigt 3.100 Mitarbeiter. Mischhaus der Klöckner Pentaplast im Werk GENDORF. 38 Vom Salz zur Folie FAKTEN Eine Besonderheit des Standortes GENDORF stellt die Rückwärtsintegration über verschiedene Werksunter- Mitarbeiterzahl: rd. 3.100 nehmen von der PVC-Folie über PVC-Rohstoff zu den (davon rd. 420 am Standort GENDORF) Vorprodukten wie Salz und Ethylen dar, die über Pipeline miteinander verbunden sind. Mit etwa 420 Mit- Umsatz 2001: rd. 900 Mio. € (Konzern) arbeitern konzentriert sich GENDORF auf technische Anwendungsgebiete. Neben der Zertifizierung nach Die wichtigsten Produktgruppen: ISO 9001 verfügt der Standort seit Oktober 2000 Folien zur Herstellung von: auch über die Zertifizierung nach ISO 14001 und wird n n n n n im Rahmen des Umweltpaktes Bayern jährlich nach der europäischen Öko-Audit-Verordnung auditiert. Die Mitarbeiter in GENDORF blicken auf eine lange Tradition und Erfahrung in der Herstellung von PVC- Klebebändern Etiketten Möbelfolien Kartensystemen Isolierfolien Folien zurück. Bereits kurz nach der Gründung des Werkes wurden hier die ersten Kalander betrieben. Anschrift: Qualität, Service und Innovation für unsere Anwen- Klöckner Pentaplast GmbH & Co. KG dungsgebiete haben bei der Klöckner Pentaplast Werk GENDORF GmbH & Co. KG in GENDORF ein besonderes Augen- D-84504 Burgkirchen merk! Telefon: +49 8679 7-2228 Telefax: +49 8679 7-5065 eMail: m.walbert@kpfilms.com Internet: www.kpfilms.com Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten für Folien-Produkte der Klöckner Pentaplast Breitstreckrahmen für die Folienproduktion der Klöckner Pentaplast 39 Celanese GmbH mit Chlor und Chlorfolgeprodukten am Standort GENDORF übernommen. Im Jahre 2000 erwarb Advent International, eine führende internationale Finanzbeteiligungsgesellschaft, Vinnolit und die heutige Tochtergesellschaft Vintron, das frühere Vinnolit – Leadership in PVC Vinnolit ist der führende PVC-Hersteller in Deutschland, einer der bedeutendsten in Europa und weltweit unter den Top 10 der Branche. Bei den PVC-Spezialitäten für höherwertige Anwendungen ist Vinnolit weltweit Markt- und Technologieführer. Geschäft der Celanese GmbH mit Chlor und Chlorfolgeprodukten am Standort Knapsack. In den Jahren 1998 bis 2001 haben Vinnolit und Vintron etwa 260 Mio. Euro in die – mittlerweile abgeschlossene – Integration der Rohstoffe Chlor und VCM investiert. Produkte Das breite Produktsortiment deckt alle gängigen PVCAnwendungen ab, die z. B. im Bausektor, in der Automobiltechnik oder in der Medizintechnik täglich zum Einsatz kommen. Unter dem Markennamen Vinnolit werden z. B. PVC-Produkte für Infusions- ® beutel, Fensterprofile, Fußbodenbeläge, Kabelummantelungen, Planen, Folien, Dachbahnen, Rohre oder Kfz-Unterbodenschutz hergestellt und vermarktet. Vinnolit beherrscht für alle Produktanforderun- Geschichte gen die geeigneten Polymerisationsverfahren und Die Herstellung des Kunststoffes PVC hat in der Regi- Aufarbeitungstechnologien. on eine lange Tradition. Bereits vor über 60 Jahren wurde in Burghausen bei WACKER vom Chemiker Integrierte Rohstoffversorgung Dr. Herbert Berg das Suspensions-PVC-Verfahren er- Der für die PVC-Produktion benötigte Rohstoff Vinyl- funden. Ein Verfahren, nach dem auch heute noch chlorid (VCM) wird am Standort GENDORF aus den weltweit mehr als 80 % des PVC hergestellt wird. Am Hauptrohstoffen Steinsalz und Ethylen (Erdöl), über Standort GENDORF wird seit den 50er Jahren PVC die Zwischenstufen Chlor und 1,2-Dichlorethan (EDC) produziert. hergestellt. Das bei der Chlor-Produktion anfallende Koppelprodukt Natronlauge ist ein wichtiger indus- Vinnolit – ein Unternehmen mit Tradition und Zukunft trieller Grundstoff, der z. B. bei der Herstellung von 1993 wurde Vinnolit als Joint Venture der PVC- Zellstoff und Farbstoffen eingesetzt wird. Aluminium, Waschmitteln, Kunstfasern, Glas, Papier, Aktivitäten der früheren Hoechst AG und der Wacker-Chemie GmbH, mit Sitz in Ismaning bei Mün- Produktionsstandorte chen, gegründet. Im Rahmen der Integration der Vinnolit verfügt mit Burghausen/GENDORF und Köln/ Rohstoffversorgung wurde 1998 das Geschäft der Knapsack über zwei rückwärtsintegrierte Zwillings- 40 standorte für die PVC-Produktion. Sitz der Anwen- Selbstverpflichtung zum nachhaltigen Wirtschaften dungstechnik ist Burghausen. Forschung und Ent- verabschiedet, die im Oktober 2001 nochmals er- wicklung befinden sich am Standort GENDORF. gänzt wurde (www.vinyl2010.org). Die freiwillige Selbstverpflichtung deckt alle Stadien des Lebenswe- Mitarbeiter ges eines PVC-Produktes ab, von der verantwortlichen Das Unternehmen beschäftigt ca. 1.620 Mitarbeiter Herstellung – der sich Vinnolit besonders verpflich- in Produktion und Verwaltung, davon rund 950 an tet fühlt – über den effizienten Ressourceneinsatz den Standorten Burghausen und GENDORF. bis hin zu Verwertung und Entsorgung. Kapazität Salz für die Produktion: Aus aufbereitetem Industriesalz wird Chlor und daraus in Verbindung mit Ethylen EDC und VC erzeugt. Die Gesamtkapazität der PVC-Betriebe beträgt 650.000 t/Jahr. Davon werden ca. 300.000 t/Jahr an FAKTEN den Standorten Burghausen und GENDORF produziert. Die VCM-Anlagen am Standort GENDORF ver- Mitarbeiterzahl: ca. 1.620 fügen über eine Gesamtkapazität von 300.000 t/Jahr und versorgen über eine Pipeline auch die Produkti- Umsatz 2001: 568 Mio. € onsbetriebe in Burghausen. Exportquote: über 50 % Aufwendungen für Forschung und Weltweite Lizenzaktivitäten Die Vinnolit Technologie GmbH & Co. KG (VinTec) ist als 100%ige Vinnolit-Tochtergesellschaft zuständig Entwicklung: ca. 10 Mio. €/Jahr Aufwendungen für Umweltschutz: ca. 14 Mio. €/Jahr für die Pflege und Weiterentwicklung der Technolo- Produktionsstandorte: Burghausen, gie zur Herstellung von EDC, VCM und Suspensions- GENDORF, Knapsack und Köln PVC sowie die Verwertung und Vermarktung dieser Technologie in Form von Lizenzen. Integriertes Managementsystem für Qualität, Sicherheit und Umwelt Die wichtigsten Produktgruppen: n Thermoplastverarbeitung: Suspensions-PVC, Emulsions-PVC, Copolymere, Pfropfcopolymere, Spezialprodukte n Pastenverarbeitung: Vinnolit verfügt über ein integriertes, einheitlich struk- Emulsions-Homopolymere, Emulsions-Co- turiertes und zertifiziertes Managementsystem für polymere, Mikrosuspensions-PVC, die Bereiche Qualität, Sicherheit und Umwelt nach DIN EN ISO 9001 und DIN EN ISO 14001. Alle Produktions-Standorte des Unternehmens schlossen das Erzeugung von hochwertigem PVC. Pastenverschnittharze (homo-/copolymer) n Zwischenprodukte: Chlor, EDC, VCM, Natronlauge, Natronbleichlauge, Wasserstoff, Zinntetrachlorid EG-Öko-Audit-Verfahren erfolgreich ab. Anschrift: Die Zukunft ist nachhaltig Vinnolit GmbH & Co. KG Auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft hat der Corporate Communications: Dr. Oliver Mieden Werkstoff PVC gute Startbedingungen durch seine Carl-Zeiss-Ring 25, D-85737 Ismaning Ressourcenschonung und das gute Abschneiden bei Ökobilanzen und Ökoeffizienzstudien. Um diese erfolgreiche Entwicklung fortzusetzen, hat die euro- Telefon: +49 89 96103-282 Telefax: +49 89 96103-122 eMail: oliver.mieden@vinnolit.com Internet: www.vinnolit.de päische PVC-Industrie im März 2000 eine freiwillige 41 Rund 60 Prozent des Werkstoffes PVC finden im Baubereich Verwendung, z. B. für Fensterprofile. Geschichte Das Innwerk der VAW-IMCO, Guss und Recycling GmbH wurde im Jahre 1917 als Bayerische Aluminium Aktiengesellschaft gegründet. Diese Gesellschaft hat zwischen 1919 und 1924 sowohl ein Kraftwerk als auch eine Aluminiumhütte gebaut. Die VAW aluminium AG hat nach mehrfachen Modernisierungsumbauten die Produktionskapazität bis 90.000 t/Jahr an Hüttenaluminium ausgebaut. Aufgrund der ver- VAW-IMCO änderten Märkte wurde in Stufen bis Ende 1996 die Produktion von Hüttenalu- minium am Standort eingestellt. Für die Aluminium-Gießerei wurde 1995 ein Joint- Zur Dienstleistung der VAW-IMCO zählt Venture zwischen der VAW aluminium AG und der IMCO Recycling Inc. gegründet. schwerpunktmäßig die Entwicklung von Bedingt durch den Verkauf der VAW aluminium AG an die Norsk Hydro wurden im Juni 2002 die 50 % umfassenden kostenorientierten Konzep- Anteile der VAW durch die IMCO eingezogen. Die IMCO Recycling Inc. mit Sitz in Texas, USA, ist das ten für das Recycling von Aluminium. Die weltgrößte Aluminium- und Zink-Recycling-Unternehmen mit weltweit 22 Standorten. besondere Stärke des Unternehmens liegt Im Rahmen von Umstrukturierungsmaßnahmen wird das Innwerk Töging vermehrt als Gusslegierungs- in der Umarbeitung von Aluminiumspänen Standort mit steigendem Anteil von AluminiumRecycling ausgebaut. und Aluminiumkrätzen im Kundenauftrag – kompetentes Recycling und zuverlässige Entsorgung liegen so in einer Hand. Versandfertiger Aluminium-Masselstapel 42 Produkte Umsatz Das Innwerk hat eine derzeitige Produktionskapazi- Der Umsatz der VAW-IMCO GmbH hat 2001 ins- tät von ca. 130.000 t Aluminiumgusslegierungen. gesamt 254 Millionen Euro betragen. Der Umsatz der Durch Zusatz verschiedener Legierungselemente wie Produktion im Innwerk beträgt ca. 130 Mio. Euro. z. B. Magnesium, Kupfer, Zink und Silizium werden werden in modernen Gießanlagen in Masseln abge- Qualitätsmanagement, Umweltschutz gossen, z. T. aber auch in Spezialtiegeln in flüssiger Das im Aufbau befindliche Management-System Form zum Kunden gebracht. „ProMys“ steht ganz im Zeichen des integrativen Insgesamt wurden 2001 210.000 t an Gütern trans- Ansatzes. Es verbindet die vorhandenen Bereiche portiert. Davon verließen ca. 110.000 t den Produk- „Umwelt, Arbeitssicherheit, Qualitätssicherung und tionsstandort über die Straße, 5.000 t über den Schie- Kontinuierlicher Verbesserungsprozess“ und führt sie nenweg. unter einem Management-System zusammen. Die Gusslegierungen hergestellt. Die Gusslegierungen Gießvorgang an der Horizontal-Gießanlage Zertifizierung dieses Systems steht im Jahr 2002 be- Märkte, Kunden vor. Ziel der Arbeiten ist der vermehrte Einsatz von Die in Töging produzierten Gusslegierungen werden Aluminiumschrott unter Minimierung der anfallen- überwiegend in der Automobilindustrie und in der den Abfall- und Reststoffe und der gleichzeitigen Elektro- und Bauindustrie eingesetzt. Erhöhung der Metallausbeute. Von 1986 bis 2001 investierte das Unternehmen ca. Mitarbeiter 43 Mio. € in den Umweltschutz. Die VAW-IMCO arbeitet an den Standorten Töging mit 175 Mitarbeitern und Grevenbroich mit etwa 230 FAKTEN Mitarbeitern. In Töging sind 104 Mitarbeiter in der Produktion beschäftigt, die restlichen Mitarbeiter teilen sich in die Mitarbeiterzahl: 175 in Töging; Bereiche Verwaltung, Instandhaltung und Versand 230 in Grevenbroich auf. Im Rahmen des VAW-IMCO-Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses werden den Mitarbeitern in- Umsatz 2001: 254 Mio. €, terne und externe Fortbildungsveranstaltungen ange- davon ca. 130 Mio. € im Innwerk Einsatz von Aluminiumschrott boten. Die wichtigsten Produktgruppen: n Aluminiumgusslegierungen Anschrift: VAW-IMCO Guss und Recycling GmbH Innwerk Töging Postfach 11 52 D-84509 Töging Telefon: +49 8631 395-0 Telefax: +49 8631 395-209 eMail: office-toeging@vaw-imco.com Transport von flüssigem Aluminium zum Kunden 43 Geschichte des Unternehmens und seines Standortes Waldkraiburg 1946: Gründung des Unternehmens durch Matthias Thoma und Aufbau erster Produktionsstätten in den aufgelassenen Bunkern der aufgelösten Deutschen Spreng-Chemie (DSC). Herstellung von Destillaten aus Natur-, Rest- und Abfallstoffen. 1949: Destillation von Teersäuren. Great Lakes Manufacturing 1969: Beteiligung der Firma WASAG (Essen) am Fir- 1946 als Chemisches Werk LOWI gegrün- menkapital. 1971: neue Produktionsanlage für Reinisomere phe- det, produziert Great Lakes heute am nolischen Ursprungs. 1975: Beginn der Produktion von Antioxidantien; Standort Waldkraiburg Additive für die Schaffung des Markennamens „LOWINOX“. 1992: Inbetriebnahme einer neuen Anlage für Anti- Kunststoff-, Kautschuk- und Klebstoffindus- oxidantien und Lichtschutzmittel. 1993: Eingliederung in den Great Lakes Chemical trie im weltweiten Verbund mit anderen Konzern, West Lafayette, USA, als Produktionsstandort. Produktionsstätten des Great Lakes Chemi- 1998: ca. 150 Beschäftigte; Produktion von Additiven für die Kunststoff-, Kautschuk- und Klebstoffin- cal Konzerns. dustrie im weltweiten Verbund mit anderen Produktionsstätten. Antioxidantien haben die Aufgabe, Das Unternehmen hat weitere Schwerpunk- agressive freie Sauerstoffradikale einzufangen. Lichtschutzmittel absorbieren schädliche UV-Strah- te im Bereich Flammschutzmittel, sowie mit lung. Allein, oder im Zusammenwirken miteinander, bewirken diese Additive die Aufrechterhaltung der Spezialchemikalien für Wasserchemie, Zwi- Funktionseigenschaft der Kunststoffe, bzw. ihre spürbare Lebensverlängerung. schenprodukten für Pharma und Polymer 2001: Inbetriebnahme einer neuen Produktionseinheit für das Hochleistungs-Antioxidant AO 1790. Additive. Die Zentrale unserer weltweit arbeitenden Gesellschaft ist die Great Lakes Chemical Corporation in Indianapolis, Indiana, 46240 USA. 44 Umsatz Ca. 45 Millionen Euro pro Jahr am Standort Waldkraiburg. Der Konzernumsatz beträgt ca. 1,6 Milliarden US$. Märkte Weltweiter Vertrieb unserer Produkte per Straße, Luftfracht und Schiff; Kunden sind die Hersteller und (Germany) GmbH Eingangstor und Verwaltung Verarbeiter von Kautschuk und Kunststoffen, Treibstoffen und Klebstoffen. Berufsfelder unseres Unternehmens Ausgebildete Chemikanten sowie angelernte Chemiearbeiter, Chemielaboranten, Kaufleute, technische Zeichner, Techniker, Ingenieure, Chemiker, Fachleute für Mess- und Regeltechnik sowie für technische Qualitätskontrolle in unseren Labors Instandhaltung. FAKTEN Qualitätsmanagement Das Qualitätsmanagement unseres Unternehmens ist Mitarbeiterzahl: ca. 150 nach DIN ISO 9001 zertifiziert. Wir bekennen uns zu den Grundsätzen „Verantwortliches Handeln“ der Umsatz 1998: rd. 45 Mio. € Deutschen Chemischen Industrie und vergleichbarer in Waldkraiburg Aktivitäten in den Vereinigten Staaten. Die Zertifizierung des Umwelt-Managementsystems steht bevor. Die wichtigsten Produktgruppen: n n Antioxidantien (AO) Lichtschutzmittel (UV-Absorber) Anschrift: Great Lakes Manufacturing (Germany) GmbH Teplitzer Straße 14 – 16 D-84478 Waldkraiburg Telefon: +49 8638 608-0 Telefax: +49 8638 608-200 eMail: jvinzent@GLCC.com www.greatlakes.com Die im Jahr 1992 eröffnete Produktionsanlage 45 Die Stärke der Degussa sind maßgeschneiderte Systemlösungen mit hoher Wirkung für ihre Kunden in über 100 Ländern der Welt. Ihre Aktivitäten folgen der Vision „Everybody benefits from a Degussa product – every day and everywhere“. Degussa AG Standort Trostberg gehört zu den größten Standorten der Degussa AG weltweit. Die Wasserkraft der Alz als dem einzigen Ausfluss des Chiemsees war 1908 der wichtigste Grund für die Degussa ist ein von Grund auf neu geform- Wahl des Standortes für die auf Energie basierende Calciumcarbid- und Kalkstickstoff-Produktion. Die tes, weltweit operierendes Unternehmen damalige Gesellschaft firmierte unter Bayerische Stickstoff-Werke AG. Durch Zusammenschluss dieses mit konsequenter Ausrichtung auf die ren- Unternehmens 1939 mit der Bayerischen Kraftwerke AG und der Donauwerke AG für die Kalkindustrie zur ditestarke Spezialchemie. Süddeutsche Kalkstickstoff-Werke AG entstand die Voraussetzung für die heutige Produktionsstätte. Am Mit einem Umsatz von 12,9 Mrd. Euro und 9. Februar 2001 fusionierten die SKW Trostberg AG, Degussa-Hüls AG, Goldschmidt AG und Laporte rund 53.400 Mitarbeitern ist Degussa das Group zur neuen Degussa AG. drittgrößte deutsche Chemieunternehmen Blue Spirit – die Werte der neuen Degussa und in der Spezialchemie weltweit die Orientierung am Kunden, Ausrichtung an einer nachhaltigen Wertschöpfung und faire Behandlung der Nummer Eins. Im Geschäftsjahr 2001 er- Mitarbeiter sowie Respekt vor der Verschiedenartigkeit der Nationalitäten, Kulturen und Meinungen wirtschaftete der Konzern ein operatives Ergebnis (EBITA) von mehr als 1 Mrd. Euro. Anlage im Naturstoff-Technikum 46 prägen unser unternehmerisches Handeln. Der neu gegründete Servicebereich Alzserv sowie drei Der Bereich ist auf allen Ebenen des Bauens aktiv: Das Kerngeschäftsbereiche sind hier angesiedelt. gilt für den Neubau genauso wie für den Unterhalt oder die Renovierung von Gebäuden. Neben der Lei- Der Servicebereich Alzserv tung des Unternehmensbereichs sind am Standort Die Organisation des Servicebereiches Alzserv ist neu. auch der europaweit agierende Geschäftsbereich Aufgabe der ca. 480 Mitarbeiter ist die optimale Be- „Construction Systems Europe“ sowie eine operative reitstellung von Serviceleistungen und ein an die Be- Einheit – die SKW Polymers GmbH – angesiedelt. Die dürfnisse der ansässigen Geschäftsbereiche ange- auf Bau- und Ölfeldpolymere spezialisierte SKW Po- passtes Serviceangebot, basierend auf unternehme- lymers GmbH bezieht das am Standort fertiggestell- rischem Denken und Handeln. te Forschungs- und Kompetenzzentrum Bauchemie. Das Spektrum der Serviceleistungen ist groß und bie- In dem futuristischen Bau mit gewölbter Glashülle tet u. a. die Dienstleistungen der Abteilungen an: werden dann auch die zentrale Forschung des Unter- n Umwelt, Sicherheit, Gesundheit, Qualität, Analy- nehmensbereichs Bauchemie sowie der neue Lehr- tik und Entsorgung stuhl für das Fach Bauchemie der TU München un- Facility Management tergebracht sein. n n n n n n n n Werkstechnik und Werkslogistik Öffentlichkeitsarbeit Der Unternehmensbereich der Gesundheit & Ernährung Ingenieurtechnik und technischem Service Der Unternehmensbereich Gesundheit und Ernäh- Medien- und Energieversorgung rung – im englischen „Health & Nutrition” – umfasst Kaufmännischer Service mit Controlling und vier Geschäftsbereiche: Rechnungswesen n Werksschutz und Werksfeuerwehr Grasse, Frankreich) allgemeine Verwaltung, Betriebsarzt und BKK n n Texturierungssysteme (Hauptsitz: Weihenstephan, Forschungs- und Kompetenzzentrum) einer Personalabteilung mit Personalbetreuung und Ausbildung nutzen. BioActives (Hauptsitz: Weihenstephan, Forschungs- und Kompetenzzentrum) Der Standort ist in Form eines Gemeinschaftsbetriebes organisiert, sodass die Bereiche den Service Aromen und Fruchtsysteme (Hauptsitz: n Futtermitteladditive (Hauptsitz: Frankfurt am Main) Der Unternehmensbereich Bauchemie Der Standort ist Sitz des Unternehmensbereichs Construction Chemicals (Bauchemie) , d. h. von Trostberg aus werden die internationalen Aktivitäten des Unternehmensbereichs Bauchemie der Degussa gesteuert. Degussa Construction Chemicals ist mit einem Umsatz von rund 1,7 Mrd. Euro und mehr als 200 Produktionsstätten rund um den Globus der weltweit größte Anbieter von bauchemischen Produkten, Systemen und Dienstleistungen. Viele der Chemieprodukte aus dem Standort Trostberg liegen in kristalliner Form als Pulver vor. 47 Der Bereichsvorstand für diesen Unternehmensbe- Der Klassiker Kalkstickstoff, das Startprodukt der frü- reich Gesundheit & Ernährung hat seinen offiziellen heren SKW, wird auch heute noch in Trostberg her- Sitz ebenfalls in Trostberg. Insgesamt hat die Degus- gestellt. Er ist ein einzigartiges Düngemittel, mit sa AG sechs Unternehmensbereiche. pflanzenschützenden und stickstoffstabilisierenden Am Standort Trostberg ist für den Unternehmensbe- Eigenschaften, das im modernen Pflanzenbau ange- reich die überkritische CO2-Extraktion angesiedelt, die wendet wird. Ein weiterer Schwerpunkt der Agroche- vor allem für den Geschäftsbereich Aromen und mie in Trostberg sind Wachstumsregulatoren. Die Fruchtsysteme tätig ist. Der Geschäftsbereich Bio- Entwicklung des Wachstumsregulators Dormex® war Actives nimmt Kreatin von Geschäftsbereich Feinche- ein großer Fortschritt für den Obst- und Weinanbau mie in Trostberg ab. in warmen Regionen ohne ausreichende Winterkälte. Durch Dormex® wird die Ruhepause der Pflanze Der Geschäftsbereich Feinchemie gebrochen, wozu normalerweise ein Kälteschock Der Geschäftsbereich Feinchemie umfasst drei Busi- notwendig ist. ness Lines: Die Kernkompetenz der Trostberger Chemie liegt in n n n Pharmazwischenprodukte und Exklusivsynthese den stickstoffhaltigen Chemikalien. Auf der Basis der Agrochemikalien und Zwischenprodukte Kalkstickstoff-Chemie wurde ein einzigartiger N-C-N- Standardzwischenprodukte Pool für die Life-Science-Industrie geschaffen. Die Business Line Agrochemikalien hat ihren Sitz am Eine starke Säule der Chemie in Trostberg sind auch Standort. Von Trostberg aus werden alle Agroaktivi- die aromatischen Nitrile, die für eine Vielzahl organi- täten rund um den Globus gesteuert, hier sind auch scher Reaktionen benötigt werden. die Forschung und Entwicklung und die Business Development der Business Line Agrochemikalien an- FAKTEN gesiedelt. Außerdem ist Trostberg im Geschäftsbereich Feinchemie das Kompetenzzentrum für die N-C-N-Chemie. Mitarbeiterzahl: ca. 1.460 im Chemiedreieck; ca. 53.400 konzernweit AG-Umsatz 2001: über 1 Mrd. € Hauptgeschäftszweige: n n n Bauchemie Feinchemie Gesundheit & Ernährung Anschrift: Degussa AG Trostberg Postfach 12 62 D-83303 Trostberg Telefon: +49 8621 86-2460 Telefax: +49 8621 86-2020 eMail: info-trostberg@degussa.com Internet: www.degussa.com Bauchemie-Forschungslabor 48 Schon in den 70er Jahren wurde eine damals einzigartige Schwefelsäure-Recyclinganlage in Betrieb genommen und damit auch dem Umweltschutz RechPartner für Chemie-Lösungen. nung getragen. Seitdem entfällt die Neutralisation von Dünnsäure, die früher zu großen Gipshalden (Kalk + Schwefelsäure) bzw. hohen Nitratfrachten (Kalk + Produktionsgebäude der NIGU Chemie GmbH Salpetersäure) im Abwasser führte. Gleichzeitig konnte die Nigu Chemie GmbH Produktionsausbeute an Nitroguanidin auf hervorragende 97 % gestei- gert werden, ein Lehrbeispiel dafür, dass Umweltschutzmaßnahmen u. a. auch direkt zu mehr Produkt 1947 gründete Matthias Thoma in Wald- führen können. Technisch hochentwickelte Airbagund Gurtstraffersysteme gehören heute in Automo- kraiburg die „Chemischen Werke Lowi“. bilen zu den Insassensicherheitssystemen mit dem stärksten Wachstum. Nitroguanidin für Gassätze und Das einzige Produkt war Guanidincarbo- Borkaliumnitrat als Anzündmischungen von NIGU leisten hierzu einen beachtlichen Beitrag. nat. Im Laufe der 50er Jahre kam u. a. Nit- In enger Abstimmung mit unseren Kunden wurden azidfreie Gassatzrezepturen auf Basis Nitroguanidin roguanidin hinzu. Der wachsende Markt entwickelt: die ungiftigen, ausbeuteoptimierten Treibstoffe erfüllen alle heutigen Anforderungen an die für Nitroguanidin führte 1964 zur Aus- technische Zuverlässigkeit, thermische Langzeitstabilität, Umweltfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit. gründung der Nigu Chemie. Ab 1987 er- Nitroguanidin – Herstellformen und chemische Struktur Wegen dieser Eigenschaften wird Nitroguanidin in steigendem Umfang von führenden Herstellern in Air- warb SKW Trostberg AG, die heutige De- bag-Gasgeneratoren und Gurtstraffern eingesetzt. Ein weiteres Einsatzgebiet unseres Nitroguanidins und gussa AG, in zwei Schritten 100 % der Un- seiner Derivate ist die Herstellung von Pflanzenschutzmitteln. ternehmensanteile. In den frühen 80er Jahren erkannte man bei Shell die Wirkung heterozyklischer Nitromethylen-Verbindungen als Insektizide. Diese neue Chemikaliengruppe zog als mögliches Insektenbekämpfungsmittel große Aufmerksamkeit auf sich. Von Firmen wie Bayer, Takeda, Nippon Soda, Ciba (heute Syngenta), um nur einige zu nennen, wurde diese Entdeckung weiterverfolgt. Der große Durchbruch gelang 1984, als durch Hinzufügung einer 3-Pyridylmethylgruppe die insektizide Wirkung signifikant erhöht werden konnte. Damit sind aus die- 49 Typische Reaktionsapparatur ser Familie hochwirksame Agrochemikalien entstan- maßstab. Unsere Kunden sind führende Hersteller aus den, und man kann erwarten, dass die Neonicotinoi- den Bereichen Agrochemie, Biotech und Pharma so- de im nächsten Jahrzehnt die wichtigsten Insektizide wie Automobilzulieferer und die wehrtechnische In- sein werden. dustrie. Nigu Chemie ist heute der bedeutendste Lieferant für den Schlüsselbaustein Nitroguanidin. Qualität und Kompetenz Mit dem Geschäftsfeld NIGU Bioselect erfolgte 1993 Durch ein Integriertes (Qualitäts-) Management Sys- der Einstieg in den Zukunftsmarkt der Hilfsstoffe für tem (IMS), das GMP (Good Manufacturing Practise – Biotechnologie, Diagnostik und Pharmazeutika. eine unabdingbare Voraussetzung für Biochemika- Hierbei wird technisches Guanidinhydrochlorid aus produktionen im Pharma- und Diagnostikabereich), dem Degussa Werk Schalchen bei NIGU in Wald- DIN ISO 9001 und EMAS (Environmental Manage- kraiburg für den Einsatz in der Biotechnologie aufge- ment and Auditing Scheme) unter einem Dach vereint, reinigt. „Biotech-Guanidinhydrochlorid“ wird beim ist Nigu Chemie für die kommenden Herausforderun- Downstream Processing in der Produktion moderner gen in zukunfts- und wachstumsorientierten Märkten rekombinanter (gentechnisch hergestellter) Pharma- gerüstet. Ein Höchstmaß an Zuverlässigkeit, Hochwer- wirkstoffe eingesetzt. Mit unseren Produkten bringen tigkeit und Wettbewerbsfähigkeit unserer Produkte wir Proteine in die richtige Form. und Dienstleistungen ist damit garantiert. BIOSELECT-Guanidinhydrochlorid wird beispielsweise bei der Herstellung von Rapilysin, einem modernen, FAKTEN hochwirksamen Medikament zur Auflösung von Blutgerinnseln (Herzinfarkt) von Roche eingesetzt. Eine weitere Anwendung unserer BIOSELECT-Guanidinsalze ist der Einsatz in Extraktionspuffern in der Nukleinsäure-Diagnostik. Hierbei handelt es sich um Mitarbeiterzahl: 50 Umsatz 2001: rd. 15 Mio. € die Isolierung von DNA- und RNA-Fragmenten aus biologischen Proben und anschließender klinischer oder forensischer Diagnostik („Genetischer Fingerab- Hauptgeschäftszweige: Spezialitätenchemie – Biochemie druck“) bzw. molekularbiologische Forschung. Moderne, GMP-konforme Produktionsanlagen für hochreines Guanidinhydrochlorid, Guanidinthiocyanat und weitere Guanidinsalz-Derivate sowie eine weltweit einzigartige Wiederaufbereitungsanlage für guanidinhaltige Prozessabwässer unserer Kunden sind Die wichtigsten Produktgruppen: n Synthesebausteine auf Basis Guanidin und Nitroguanidin n n Biochemika Pyrochemika Resultat eines rasanten Wachstums der BIOSELECTProdukte sowie unseres praktizierten Umweltbewusstseins. Anschrift: NIGU Chemie GmbH Postfach 16 55 Wir über uns ... für Sie Im Bereich Fine Chemicals der Degussa AG ist NIGU das Kompetenzzentrum für Nitroguanidin und für Guanidinsalze. Wir entwickeln und produzieren vom Labor- und Technikumsmaßstab bis zum Produktions- 50 D-84469 Waldkraiburg Telefon: +49 8638 962-0 Telefax: +49 8638 962-287 eMail: info@nigu.de Internet: www.nigu.de Die Produktion an den Standorten Trostberg und Hart wurde in die Verantwortung der SKW Stahl-Technik GmbH und der SKW Gießerei-Technik GmbH gegeben. Damit sind in Hart die Geschäftsfelder RoheisenEntschwefelung, Stahlmetallurgie, Schweißcarbid und Gießerei vertreten. SKW Metallurgie AG FeSi-Mg-Vorlegierungen aus der Harter Produktion Das für die Roheisenentschwefelung be- stimmte Carbid wird im Werk Trostberg zu gebrauchsfähigem Entschwefe- Sitz der SKW Metallurgie-Gruppe ist Trost- lungsmittel verarbeitet. Die SKW Metallurgie AG verfügt in Trostberg auch berg in Oberbayern. Mit weltweit 19 Pro- über eine Produktionsanlage für Siliziumnitrid, das in der Ingenieurkeramik verwendet wird. duktionsstätten, Tochtergesellschaften in Die Geschichte des SKW-Standorts Hart beginnt 1915 mit dem Bau der Carbidfabrik Hart und der Errichtung Europa, Nord- und Südamerika und Asien, des Wasserkraftwerks Hirten wenige Jahre später. In den vierziger Jahren nahm das Werk die Produktion einem Umsatz von ca. 450 Millionen Euro von Ferro- und Calciumsilizium auf. FeSi-Mg-Legierungen für Eisengießereien werden seit 1955 erzeugt. (in 2002) sowie weltweit rund 1.400 Mit- Durch den Einsatz von Keramikfiltern gelingt es seit Formimpfmittel vielen Jahren, die bei der Carbiderzeugung anfallen- arbeiterinnen und Mitarbeitern nimmt die den Stäube weitestgehend abzufangen. Diese Entstaubungseinrichtungen sind neben den Elektroöfen SKW Metallurgie als Zulieferer für 280 die größten Anlagen des Standortes Hart. Über den Carbidöfen wird das entstehende Kohlenmonoxyd- Stahlwerke und über 500 Gießereien eine Gas abgesaugt und der weiteren Nutzung als Energiequelle oder als Rohstoff für Kohlendioxyd-Gas internationale Führungsposition ein. zugeführt. Fülldrähte für die Behandlung von Sphäroguss Ofenabstich im Werk Hart 51 Die Produkte Zu den Anlagen am Standort Hart gehören die Car- Als weltweit größter Anbieter von Roheisenentschwe- bid- und Legierungsproduktion mit den dazugehöri- felungsmitteln ist SKW ein wichtiger Partner der gen Mahl-, Sieb- und Brechanlagen, Kompressorsta- Stahlindustrie. Dort sind den Hochöfen nachgeschal- tion, Analytiklabor, Lagerhallen, Instandhaltungs- tete Roheisenentschwefelungsanlagen fester Be- werkstätten, Bürogebäude und ein Badehaus. Zur standteil des Herstellungsprozesses: Mit feuerfesten Stromversorgung ist das Werk über zwei eigene 110- Lanzen, eingetaucht in flüssiges Eisen, werden die Kilovolt-Leitungen mit den Inn-Wasserkraftwerken in Roheisenentschwefelungsmittel pneumatisch einge- Töging und Neuötting verbunden, außerdem ist es blasen. Die Roheisenentschwefelungsmittel stellt Teil des Netzverbunds mit der E.ON-Energie. Zu den SKW auf Basis von Calciumcarbid, Magnesium und umweltrelevanten Anlagen gehören Wasserkraftwer- Kalk her. ke am Alzkanal mit einer Leistung von 25 Megawatt (MW) und die Werksdeponie mit einer Fläche von 5,3 Mit pfannenmetallurgischen Behandlungen wird in ha. Die auf dem Werksgelände befindliche Freiluft- Stahlwerken das Endprodukt Stahl veredelt. Hierzu schaltanlage versorgt auch die Standorte Trostberg werden Erzeugnisse der SKW Metallurgie verwendet. und Schalchen der Degussa AG sowie kommunale So wird beispielsweise das von der SKW Stahl-Tech- Einrichtungen in der Umgebung mit elektrischer nik GmbH vertriebene Calciumsilizium mittels Füll- Energie. draht in die Stahlschmelze eingeführt. Weltweit operierende Tochterunternehmen sorgen für den Absatz der in Hart und Trostberg produzierten Erzeugnisse der SKW Stahl-Technik GmbH. Für die Herstellung hochwertiger Gießerei-Produkte liefert die SKW Gießerei-Technik GmbH, Hart, mag- FAKTEN nesiumhaltige Vorlegierungen und Impfmittel für alle gängigen Produktionsverfahren. Mitarbeiterzahl: ca. 560 im Chemiedreieck; ca. 1.400 konzernweit Am Standort Trostberg erzeugt die SKW Metallurgie den Werkstoff Siliziumnitrid mittels eines patentier- Umsatz 2002: rd. 450 Mio. € ten Verfahrens, bei dem Siliziummetall mit Stickstoffgas reagiert. Es handelt sich um einen neuartigen keramischen Werkstoff, der aufgrund seiner besonderen Materialeigenschaften zunehmend Anwendung in verschiedenen technischen Bereichen findet. Hauptgeschäftszweige: n n SKW Stahl-Technik GmbH SKW Gießerei-Technik GmbH Anschrift: Am Standort Hart sind 520 Mitarbeiter beschäftigt – die Mehrzahl im Wechselschichtbetrieb. Das Werksgelände hat eine Größe von 35,3 ha mit eigenem Gleisanschluss; Werkswohnungen und Waldflächen nehmen weitere 60 ha ein. Der Standort grenzt an die Wohngebiete der Gemeinden Garching und Unterneukirchen, ansonsten ist er von landwirtschaftlich genutzten Flächen umgeben. 52 SKW Metallurgie AG Fabrikstraße 6 D-84579 Unterneukirchen Telefon: +49 8634 61-7550 Telefax: +49 8634 61-7553 eMail: info@skw.com Internet: www.skw.com de Trends sind die Entwicklungen im Bereich der Hochgeschwindigkeits-Flugkörper: n n n Hochleistungs-, Raketenantriebe regelbare, luftatmende Feststau-, Raketenantriebe schubmodellierte Feststoff-, Raketenantriebe. Die Bayern-Chemie ent- Bayern-Chemie GmbH Bayern-Chemie Gesellschaft für flugchemische Antriebe mbH hat weltweit anerkannte Kompetenz für Festtreibstoff-An- wickelt und produziert diese Antriebsysteme, eine unentbehrliche Lenkflugkörper METEOR mit regelbarem Feststautriebwerk Schlüsseltechnologie für die Sicherung unserer Zukunft. Aufgrund des breiten Produkt- und Leistungsspektrums ist die Bayern-Chemie ein attraktiver Partner für multinationale Programme. wendungen und ist technologisch führend FAKTEN im Bereich der luftatmenden Feststauan- Mitarbeiterzahl: rd. 200 (im französischen Standort zusätzlich 80) triebe. Feststoff Raketenmotor (schematisch) Umsatz 2001: rd. 53 Mio. € Geschichte 1969 wurde die Bayern-Chemie durch die Zu- Produkt- und Leistungsspektrum sammenlegung der Festtreibstoffaktivitäten der Entwicklung und Produktion von: WASAG-Chemie AG sowie der Antriebsaktivitäten der n n MBB GmbH gegründet. Im Jahre 1981 übernahm die MBB (später dann DaimlerChrysler Aerospace und heute EADS) alle WASAG Anteile. Zu den großen Meilensteinen der Bayern-Chemie gehören u. a. die Produktion des PATRIOT Motors sowie die Erstentwick- Antrieben mit Festtreibstoffen Geregelte und ungeregelte FeststoffStaustrahl-Antriebe n n Motor – Strukturen Gasgeneratoren, chemische und physikalische Analytik, Dienstleistungen lung des Airbag Gasgeneratorsystems für Automobile. Im Zuge der europäischen Zusammenführung Anschrift: erfolgte Bayern-Chemie Gesellschaft für im Jahre 1994 die Bildung eines Gemeinschaftsunternehmens von EADS und der fran- flugchemische Antriebe mbH zösischen THALES Gruppe. Liebigstraße 15 – 17 Raketentriebwerk auf dem Prüfstand der Bayern-Chemie D-84544 Aschau am Inn Die Antriebsenergie der Flugkörpersysteme Telefon: +49 8638 601-0 Das Potential eines Flugkörpers wird zu einem gro- eMail: info@bc.eads.net ßen Teil durch die kontinuierliche Weiterentwicklung Internet: www.bayernchemie-protac.com Telefax: +49 8638 601-399 der Antriebstechnologie bestimmt. Zukunftsweisen- 53 Wehrtechnik Als Generalanbieter von Treibladungspulvern für Klein-, Mittel- und Großkalibermuniton und kompletten Ladungssystemen ist die NITROCHEMIE weltweit als kompetenter Partner der wehrtechnischen Industrie anerkannt. Beispiele hierfür sind das modulare Treibladungssystem (MTLS) für die Panzerhaubitze 2000 NITROCHEMIE Aschau GmbH oder die Fertigung der Hülsen- und Pulverkomponenten für die Munition des Kampfpanzers Leopard 2. Innerhalb der Rheinmetallgruppe ist die FAKTEN NITROCHEMIE Aschau GmbH seit 1998 mit der NITROCHEMIE Wimmis AG unter dem gemeinsamen Dach der NITROCHEMIE AG Chemische Mehrzweckanlage mit Sitz in der Schweiz zusammengefasst. Chemie Der Geschäftsbereich Chemie hat sich in jüngster Zeit zu einem erfolgreichen Anbieter von Zwischenprodukten und Dienstleistungen für die chemische und pharmazeutische Industrie entwickelt. Ob in Arzneimitteln, Wasch- und Körperpflegemitteln, in Silikonen und Kunststoffen oder Autoreifen und Feuerwerkskörpern Stangen- und Schüttpulver für Mittel- und Großkalibermunition – die chemischen Komponenten aus Aschau finden Mitarbeiterzahl: rd. 700, davon 500 am Standort Aschau Jahresumsatz: insgesamt 100 Mio. € Produkt- und Leistungsspektrum: Entwicklung und Produktion von: n n n n n n n n n n n Silikonvernetzer Säurechloride Epoxide und anorganische Peroxide Organische Zwischenprodukte Lohnfertigungen für die chem. Industrie Nitrocellulose Ein- und zweibasige Treibladungspulver Komplette Ladungssysteme Formteile für die wehrtechnische Industrie Pulver für Automotive Papierentsäuerung Eingang in zahlreiche Produkte des täglichen Gebrauchs. Anschrift: Nitrochemie Aschau GmbH Papierkonservierung Liebigstraße 17, D-84544 Aschau am Inn Die NITROCHEMIE betreibt eine der modernsten An- Telefon: +49 8638 68 0 lagen weltweit zur Papierentsäuerung. Abhängig vom Telefax: +49 8638 68 100 Format können bis zu 1.000 kg Bücher und Archiva- eMail: info@nitrochemie.com lien innerhalb von 2 Stunden entsäuert und konser- Internet: www.nitrochemie.com viert werden. 54 IMPRESSUM Redaktion: Theodor Ederer (Nitrochemie) Nicol Föhst (Degussa) Ulrich Hollnack (VAW-IMCO) Markus Koch (InfraServ Gendorf) Klaus Millrath (WACKER) Dr. Sieglinde Mirié (WACKER) Gabriele Nagl-Güthler (Borealis) Sylvia Schuhbeck (Degussa) Reinhard Storek (OMV Deutschland) Hans Joachim Vinzent (Great Lakes Manufacturing) Klaus Wölki (Bayern-Chemie) Fotos: Gerhard Hübner (WACKER) Heiner Heine (Foto Design, Kastl) Bernhard Langerock (Kommunikation und Design, Düsseldorf) Dieter Paesold (Fotostudio Burgkirchen) Siegfried Scherrer (Burghausen) Foto Strauß (Altötting) Konzept, Layout: MORE Werbung und Kommunikation GmbH, Julbach am Inn Druck: Druckerei Erdl KG, Trostberg 3. Auflage 08/2002/16.000 55 56