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NEUES WAGEN MEHR BEWEGEN BayWa AG Kennzahlen auf einen Blick BayWa Konzern in Mio. Euro 2011 2012 2013* 2014* 2015 Umsatzerlöse 9.585,7 10.531,1 15.957,6 15.201,8 14.928,1 Segment Agrar 4.258,9 5.051,9 10.748,5 10.105,3 10.154,7 Agrarhandel 3.029,6 3.356,9 8.886,8 8.230,7 8.321,4 129,7 468,3 567,7 563,9 567,4 1.099,5 1.226,7 1.294,0 1.310,7 1.260,7 Obst Technik Digital Farming – – – – 5,2 Segment Energie 3.111,8 3.676,8 3.496,3 3.489,0 3.264,2 2.805,9 3.236,0 3.010,4 2.702,8 2.246,4 306,0 440,8 485,9 786,2 1.017,8 Segment Bau 2.065,5 1.740,4 1.703,1 1.524,8 1.496,4 Baustoffe 1.508,5 1.740,4 1.703,1 1.524,8 1.496,4 557,1 – – – – Sonstige Aktivitäten 149,4 61,9 9,7 82,7 12,8 EBITDA 251,3 306,6 281,4 279,8 288,3 EBIT 149,2 186,8 137,4 152,1 158,1 EBT 95,4 122,6 75,1 80,4 88,1 Konzernjahresüberschuss 68,1 118,0 54,3 80,7 61,6 Gewinnanteil der Minderheitsgesellschafter 17,6 21,3 23,1 19,3 13,4 Gewinnanteil der Gesellschafter des Mutterunternehmens 50,5 96,7 31,2 61,4 48,2 Klassische Energie Regenerative Energien Bau & Gartenmarkt Bilanzsumme (31.12.) Langfristige Vermögenswerte 3.922,0 4.460,2 5.199,3 5.652,0 6.036,7 1.623,4 1.783,3 2.094,0 2.261,7 2.287,2 Kurzfristige Vermögenswerte 2.039,8 2.444,4 3.061,8 3.371,8 3.739,7 Langfristige Schulden 1.179,4 1.408,0 1.662,5 2.108,1 2.191,5 Kurzfristige Schulden 1.615,2 1.947,3 2.421,7 2.488,4 2.769,3 Eigenkapital 1.045,2 1.078,0 1.115,0 1.050,4 1.075,9 26,6 24,2 21,4 18,6 17,8 Ausgegebenes Kapital (31.12.) in Mio. Euro 87,9 88,1 88,4 88,7 89,0 Anzahl Aktien (31.12.) in Mio. Stück 34,3 34,5 34,6 34,7 34,8 Ergebnis je Aktie in Euro 1,48 2,82 0,91 1,78 1,39 Dividende je Aktie in Euro 0,60 0,65 0,75 0,80 0,85** 16.834 16.559 16.834 15.917 16.229 Eigenkapitalquote in Prozent Mitarbeiter (31.12.) Anzahl *Zahlen angepasst, im Wesentlichen um die Auswirkung aus Bilanzierung eines Finanzierungsleasings im Geschäftsjahr 2013 und vorzeitiger Anwendung eines neuen IFRS-Standards. Details zu den vorgenommenen Anpassungen sind im Konzernfinanzbericht 2015, Anhang B.7. beschrieben. ** Vorbehaltlich der Zustimmung durch die Hauptversammlung VORWORT Vertraut und zugleich neu Die BayWa hat in den letzten Jahren einen deutlichen Wandel vollzogen. Sie hat sich ganz bewusst den internationalen Wachstumsmärkten zugewandt, ohne dabei das heimische Geschäft zu vernachlässigen. Über den strategischen Ausbau des Konzerns bei Agrar, Obst und den erneuerbaren Energien ist das Unternehmen mittlerweile auch international sehr gut positioniert. Das erschließt wichtige Potenziale auf dem Weltmarkt und damit neue zusätzliche Wachstumschancen, die den BayWa Konzern insgesamt stärken – in den traditionellen Kerngebieten ebenso wie in den neu hinzugekommenen Regionen weltweit. Welche Dynamik die 2009 eingeleitete Expansionsstrategie für die BayWa nimmt, zeigen die Zahlen: Die Bilanzsumme hat sich seitdem verdoppelt und die Expansionsaktivitäten steuern inzwischen über 55 Prozent zum operativen EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) bei. Der eingeschlagene Kurs macht sich bezahlt. Neues wagen – mehr bewegen, das gilt auch in Zukunft. Inhalt 1 2 4 5 Neues wagen — mehr bewegen Editorial Vorstand BayWa AG Neues wagen – mehr bewegen 2 3 Das Unternehmen Aus dem Konzernfinanzbericht 2015 6 9 13 17 19 21 25 Überblick zum Geschäftsjahr 2015 27 Konzernbilanz zum 31. Dezember 2015 28 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für 2015 Wofür die BayWa steht Segment Agrar Segment Energie Segment Bau Die BayWa am Kapitalmarkt Nachhaltigkeit 1 Neues wagen – mehr bewegen Weiterentwicklung ist die Basis für eine erfolgreiche Zukunft. Die BayWa setzt dies seit einigen Jahren mit Nachdruck um: Internationalisierung sowie Auf- und Ausbau innovativer Geschäftsfelder lautet die Antwort auf gesättigte heimische Märkte. Auf den Wachstumsmärkten vertreten zu sein, das stärkt den Konzern im In- und Ausland und schafft Potenzial für mehr. Global und lokal gut positioniert Im Agrarhandel brachte die mit Weitblick umgesetzte Internationalisierung die BayWa in eine neue Dimension. Heute kann die BayWa im Agrargeschäft – regional wie international – auf konzernweite Handels-, Distributions- und Logistikstrukturen aufsetzen. Sie ist präsent an den Schlüsselstellen der internationalen Warenströme und Beschaffungsmärkte, aber ebenso als Partner bei den Landwirten vor Ort. 5 ca. 2010 Mio. Tonnen 30 ca. Mio. Tonnen 2015 Weltweites Handelsvolumen Getreide/Ölsaaten im BayWa Konzern Vielfalt aus aller Welt Der Obsthandel bei der BayWa, vor wenigen Jahren noch eine Nische, zählt inzwischen zu den Wachstumsbereichen des Unternehmens. Auch hier war die Internationalisierung der maßgebliche Treiber für diese Entwicklung. Mit dem Einstieg in Neuseeland gewann dieses Geschäftsfeld insgesamt an Dynamik. Heute ist der BayWa Konzern im Obsthandel weltweit aktiv und baut die Produktvielfalt regional und international weiter aus. 2 BayWa AG Neues wagen – mehr bewegen Weiter im Aufwind Eine Erfolgsgeschichte im BayWa Konzern schreibt die BayWa r.e. mit ihren Aktivitäten im Bereich der erneuerbaren Energien seit ihrem Start im Jahr 2009. Diversifikation lautet die Strategie dahinter. Das international geprägte Geschäftsfeld minimiert dadurch seine Abhängigkeit von einzelnen Ländermärkten bzw. regenerativen Energieträgern. Die Entwicklungskurve zeigt weiter nach oben mit Blick auf neue zusätzliche Wachstumsmärkte. 1.380 MW Installierte Leistung mit Wind, Solar und Bioenergie (seit 2009) Digital vorangehen Das noch junge Geschäftsfeld Digital Farming steht für die Innovationsfreude der BayWa. Beispiel Smart Farming: Hier wird digitale Revolution zur gelebten Praxis. Die intelligente Vernetzung von Daten aus Sensoren in Maschinen, GPS und Informationen zur Ackerfläche bringen einen Entwicklungssprung für die Landwirtschaft; ökonomisch und ökologisch zugleich. Die BayWa macht diese neue Dimension auch für kleine und mittlere Betriebsgrößen leichter anwendbar. BayWa AG Neues wagen – mehr bewegen 3 Editorial von Prof. Klaus Josef Lutz, Vorstandsvorsitzender der BayWa AG Sehr geehrte Leserinnen und Leser, je mehr wir von einer Sache wissen, desto leichter ist es, sich ein eigenes Bild zu machen. Die Publikation, die Sie soeben in Händen halten, verfolgt genau dieses Ziel. Sie informiert mit ausgewählten Zahlen und Fakten über das Erreichte, aber ebenso mit Aussagen über unsere Strategien und Pläne. Wir wollen, dass Sie sich Ihre eigene Meinung bilden können – über die BayWa, über unser Geschäft, über das, was uns antreibt. Die vorliegende Broschüre soll Ihnen also einen guten Einblick in das Unternehmen sowie einen Überblick zum Geschäftsjahr 2015 und zur Nachhaltigkeit im BayWa Konzern geben. Wir haben uns erstmalig für diese komprimierte Darstellung entschieden, weil es die zeitgemäße Form ist und zugleich Ressourcen schont. Für alle, die tiefer einsteigen wollen, halten wir weiterhin die ausführlichen Informationen bereit: zum einen im Konzernfinanzbericht 2015 und zum anderen im Nachhaltigkeitsbericht 2015. Beide Berichte stellen wir für alle online zur Verfügung unter www.baywa.com. Zurück zur Broschüre: „Neues wagen – mehr bewegen“ lautet das Motto und fasst sehr treffend die Entwicklung des BayWa Konzerns in den letzten Jahren zusammen. Das Unternehmen hat sich gewandelt. Unseren Werten und der Grundausrichtung aber sind wir treu geblieben, auch wenn wir unsere Kerngeschäfte auf die globalen Markterfordernisse hin neu ausgerichtet haben. Bei Agrar und Obst agieren wir zunehmend auf globaler Ebene, und mit dem Ausbau des bereits international angelegten Geschäftsfelds Regenerative Energien haben wir für die BayWa einen zusätzlichen Wachstumsbereich erschlossen. Was die BayWa alles in den letzten Jahren bewegt hat und wie sich dies konkret anhand von Beispielen in der Praxis zeigt, erzählen die nachfolgenden Kapitel. Fazit ist: Je erfolgreicher wir international positioniert sind und je breiter die BayWa in ihren Kerngeschäften aufgestellt ist, desto robuster wird das Unternehmen gegenüber Schwankungen in den Märkten. Damit stärken wir die Basis des Unternehmens und schaffen die Voraussetzung für weitere Profitabilität, regional ebenso wie international. Dass die BayWa in ganz unterschiedlichen Geschäftsfeldern unterwegs ist – im Agrarhandel, im Obstgeschäft und bei den erneuerbaren Energien –, hat sich bewährt. Deshalb werden wir in diesen Bereichen diversifizieren. Im Agrarhandel zum Beispiel durch den Ausbau im Spezialitätengeschäft, bei Obst unter anderem durch die Portfolioergänzung um tropische Früchte und bei den erneuerbaren Energien beispielsweise mit ersten Schritten in den südostasiatischen Markt. Außerdem werden wir weiterhin weltweit agieren und damit mögliche Risiken – bildlich gesprochen – auf viele Schultern verteilen. Neues wagen, um mehr zu bewegen, das ist auch in Zukunft unsere Devise, um stets mindestens auf Augenhöhe zu sein mit den Entwicklungen der Zeit. Das Ziel muss es sein, die Stärken des BayWa Konzerns auszubauen, um die Bedeutung des Unternehmens zu steigern. Dazu fühlen wir uns im Vorstand verpflichtet gegenüber unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Stakeholdern und Freunden des Unternehmens. In diesem Sinne hoffe ich, dass die Broschüre dazu beiträgt, Ihnen die vielen Facetten unseres Unternehmens näherzubringen. Ihr Prof. Klaus Josef Lutz 4 BayWa AG Neues wagen – mehr bewegen Vorstand Prof. Klaus Josef Lutz seit 01.07.2008 (Vorstandsvorsitzender) Internationalisierung/Risikomanagement, BayWa Agri Supply & Trade, Obst, PR/Corporate Communications, Corporate Business Development, Corporate Audit, Corporate HR, Corporate Marketing, Corporate Compliance, BayWa Stiftung, Vorsitz Führungs- und Aufsichtsgremien der internationalen Agrar- und Obstbeteiligungen Andreas Helber seit 15.11.2010 Bau, Corporate Finance & A ccounting, Corporate Governance, Corporate M & A, Corporate Real Estate Management, Corporate Controlling, Informationssysteme (RI-Solution), Corporate Legal Department, Business Services, Investor Relations, Corporate ICC, C orporate Insurance, CFO Projects, CFO Agrar, Führungs- und Aufsichtsgremien der internationalen Agrar- und Obstbeteiligungen Reinhard Wolf Matthias Taft Roland Schuler seit 01.09.2013 seit 01.04.2015 seit 01.10.2002 RWA Raiffeisen Ware Austria AG, Wien, Österreich Energie, Regenerative Energien (BayWa r.e. renewable energy GmbH), Vorsitz Führungs- und Aufsichtsgremien der internationalen Energiebeteiligungen BayWa Agri Services (Technik, Smart Farming, Internationalisierung Agri Services, BayWa Agrar Vertrieb), Vorsitz Führungs- und Aufsichtsgremien der internationalen Agri-Services-Beteiligungen Ressortverteilung, Stand: 06.04.2016; weitere Informationen zu Mandaten unter (E.8.) im Konzernfinanzbericht: www.baywa.com BayWa AG Neues wagen – mehr bewegen 5 WOFÜR DIE BayWa STEHT Das Unternehmen Ernährung, Energie, Mobilität, Wärme und Wohnen sind Grundbedürfnisse des Menschen. Sie zu sichern ist eine der großen Herausforderungen der Zukunft. Denn die Menschheit wächst und mit ihr der Bedarf an Nahrung und Energie. Für die Versorgung der W eltbevölkerung von morgen müssen bereits heute die Weichen gestellt werden. Die Weltbevölkerung wächst Heute: 2050: Ende des Jahrhunderts: Die BayWa als weltweit tätiger Handels-, Logistik- und Dienstleistungskonzern deckt diese elementaren Grundbedürfnisse mit ihren Segmenten Agrar, Energie und Bau aus einer Hand ab. Im internationalen Agrarhandel und beim Ausbau der Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen nimmt die BayWa eine führende Position ein. 6 7,3 Mrd. 9,7 Mrd. 11,3 Mrd. Den globalen Wandel nutzt das Unternehmen, um sich weiterzuent wickeln und das Bestehende durch neue Chancen zu stärken – getreu dem Motto: „Neues wagen – mehr bewegen“. Denn Ziel jeder Veränderung bei der BayWa ist es, die Profitabilität und damit die Stabilität des Unternehmens noch weiter zu steigern. BayWa AG Neues wagen – mehr bewegen WOFÜR DIE BayWa STEHT Struktur des BayWa Konzerns ab 2016 Agrar BAST (BayWa Agri Supply & Trade) Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen BAV (BayWa Agrar Vertrieb) Erfassung landwirtschaftlicher Erzeugnisse; Handel mit Futter- und Betriebsmitteln Energie Bau Klassische Energie Vertrieb fossiler und regenerativer Brennstoffe (v. a. Heizöl und Holzpellets) sowie Kraft- und Schmierstoffe Baustoffe Vertrieb von Baustoffen aller Art; Servicepartner für Dienstleistungen rund um die E rrichtung, Renovierung und energetische S anierung von Gebäuden Regenerative Energien* Handel, Projektierung, Betrieb und Verkauf von Anlagen zur energetischen Nutzung von Solar- und Windkraft, Biomasse und Geot hermie; Handel mit erneuerbaren Energien (EEGStrom, Biomethan); Vertrieb von Ökoenergie Technik Handel mit landwirtschaftlichen Maschinen, Geräten und technischen Anlagen; Service und Reparatur Digital Farming Smart Farming; BayWa Online World *D ieses Geschäftsfeld betreibt die 2009 von der BayWa AG gegründete Tochtergesellschaft BayWa r.e. renewable energy GmbH. Obst Handel mit Obst und ausgewählten Gemüsesorten Neues wagen Die Wachstumsperspektiven der BayWa liegen in den internationalen Zukunftsmärkten. Im Fokus der strategischen Ausrichtung stehen daher die Internationalisierung und die Erschließung neuer Geschäftsfelder. 2009 entfielen 93,5 Prozent des Konzernumsatzes auf die traditionellen, aber zunehmend gesättigten Kernmärkte Deutschland und Österreich, in denen im Jahr 2015 noch 57,7 Prozent des Gesamtumsatzes erzielt wurden. Die im Rahmen der Internationalisierungsstrategie im Agrarbereich sowie bei den erneuerbaren Energien seit 2009 neu aufgebauten Aktivitäten trugen 2015 bereits 55,7 Prozent zum operativen EBIT des BayWa Konzerns bei. Exemplarisch für diese Expansion im Agrarbereich steht das Tochterunternehmen Cefetra B.V. (Rotterdam), das mit Agrarrohstoffen überwiegend für die Futtermittelindustrie handelt. Oder T&G Global Limited, der neuseeländische Marktführer im Vertrieb und Export von Frischobst, beispielsweise nach Asien und Amerika. Die zunehmende Internationalisierung und Digitalisierung in der Agrarwirtschaft spiegelt sich in der Neustrukturierung des Segments Agrar der BayWa wider. So sind beispielsweise die nationalen und internationalen Handels-, Distributions- und Logistiktätigkeiten des Konzerns für Getreide, Ölsaaten und Co-Produkte in dem Geschäftsfeld BayWa Agri Supply & Trade (BAST) zusammengefasst. Ziel ist es, alle Handelsaktivitäten zu bündeln und strategisch zu steuern, um die Chancen auf dem internatio nalen Parkett zu realisieren. Auch durch den Einstieg in neue internatio nal bedeutsame Geschäftsbereiche erschließt sich die BayWa zusätzliche Wachstumspotenziale. Der Auf- und Ausbau des Geschäftsfelds Regenerative Energien, das in der BayWa r. e. renewable energy GmbH gebündelt ist, stellt eine solche Erfolgsgeschichte dar. Mittlerweile deckt das Portfolio der BayWa r.e. die gesamte Wertschöpfungskette ab: über Planung, Entwicklung, Projektierung und den Handel bis hin zu Dienstleistungen für den Betrieb von Anlagen in den Bereichen Windenergie, Solar und Biomasse. Eine doppelte Diversifizierung nach Ländermärkten und Energieträgern sorgt dafür, dass keine einseitige Abhängigkeit von politischen Vorgaben einzelner Länder entsteht. Erfolgreiche Expansionsstrategie Beitrag zum operativen EBIT in Mio. Euro 200 Expansion (ab 2009 erworbene Gesellschaften) Kerngebiet (bereits 2008 konsolidierte Gesellschaften) 150 100 50 0 Anteil Expansion in % 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 1,8 20,8 18,4 30,1 4 4,4 47,0 55,7 BayWa AG Neues wagen – mehr bewegen 7 WOFÜR DIE BayWa STEHT Kernelemente der Konzernstrategie Auf- und Ausbau digitaler Angebote Erschließung neuer Geschäftsfelder Nachhaltigkeit der Konzernaktivitäten Profitables Wachstum des Konzerns Wertorientierte Unternehmensführung Internationalisierung des Geschäfts Unternehmenspartnerschaften und Kooperationen Mit dem Auf- und Ausbau digitaler Angebote nimmt die BayWa den Megatrend zur globalen elektronischen Vernetzung aller Wirtschaftsund Lebensbereiche auf. Enormes Potenzial bietet die Digitalisierung in der Landwirtschaft. Das neu gegründete Geschäftsfeld Digital Farming befasst sich im Unternehmen deshalb mit dem Thema Smart Farming und der BayWa Online World. Mit dem Erwerb des IT-Systemdienstleisters PC-Agrar und dessen Vertriebstochter FarmFacts hat die BayWa in Deutschland die Marktführerschaft im Bereich Digital Farming übernommen. Ziel ist es, diese Position auch auf europäischer Ebene auszubauen. Im Fokus steht die Entwicklung von integrierten FarmManagement-Lösungen, die den Landwirt in die Lage versetzen, digitale Anwendungen flächendeckend zu nutzen, und zwar unabhängig von Maschinenfabrikaten, Betriebsmitteln und Betriebsgrößen. Mit der neuen Produktgeneration „Next Farming“ macht die BayWa einen wesentlichen Schritt in diese Richtung. Letztendlich aber geht die Digitalisierung alle Bereiche der BayWa an, weshalb an vielen Stellen digitale Lösungsansätze nach und nach die analoge BayWa Welt bereichern werden. Neues wagen bedeutet auch, Gewohntes zu hinterfragen. Durch eine wertorientierte Unternehmensführung überprüft die BayWa konti nuierlich mit mittel- bis langfristiger Perspektive die Zusammenset zung ihres Geschäftsportfolios. Maßstab ist die Verzinsung des gebundenen Kapitals. Das heißt, Geschäftsbereiche müssen eine entsprechende Profitabilität aufweisen. Aktivitäten mit unzureichenden Wachstums- oder Ertragsaussichten werden umstrukturiert oder ausgegliedert. Ein Beispiel dafür ist der Ausstieg aus dem Einzelhandelsgeschäft, bei dem die BayWa Bau & Gartenmärkte 2012 in ein Joint Venture eingebracht wurden und seitdem unter der operativen Führung des Baumarktbetreibers Hellweg laufen. Mehr bewegen Die BayWa ist vor über 90 Jahren aus dem Genossenschaftswesen heraus entstanden. Noch heute prägen genossenschaftliche Werte das Unternehmen. Partnerschaft ist daher für die BayWa von hoher Bedeutung: als leistungsstarker und zuverlässiger Partner ihrer Kunden, aber auch bei Unternehmenspartnerschaften und Kooperationen. Ein aktuelles Beispiel für eine solche Partnerschaft ist das Joint Venture mit dem südafrikanischen Unternehmen Barloworld im Bereich Landtechnik in Sambia. Auf der einen Seite steht die Schaffung von Agrarkompetenzen und technischer Ausstattung als Voraus setzung für den Aufbau eines produktiven Agrarmarkts in Subsahara- Afrika, auf der anderen Seite eröffnen sich für die BayWa neue 8 Kontinuierliche Verbesserung der Kostenstrukturen Perspektiven. Die BayWa wird auch zukünftig solche Partnerschaften und Kooperationen eingehen, um gemeinsam neue Geschäftsfelder, weitere Vertriebskanäle oder neue Märkte zu erschließen. Nachhaltiges Wirtschaften hat bei der BayWa einen hohen Stellenwert. Es braucht innovative und zukunftsorientierte Konzepte, um Ökonomie, Ökologie und gesellschaftliche Verantwortung in Einklang zu bringen. Umwelt und Klima, Mitarbeiter, Markt, Lebensqualität – in diesen Handlungsfeldern werden bei der BayWa konzernweit und für alle Segmente strategische Nachhaltigkeitsziele festgelegt. Nachhaltigkeit ist damit in der Unternehmensstrategie fest verankert. Über die Aktivitäten auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit berichtet die BayWa ausführlich in einem separaten Online-Nachhaltigkeitsbericht. Unternehmerische Tätigkeit muss immer auch effizient sein. Zur Steigerung der Ertragskraft ist zudem eine kontinuierliche Verbesserung der Kostenstrukturen notwendig. Als leistungsstarker Partner ihrer Kunden will die BayWa die Zukunftsfähigkeit und Unabhängigkeit des Unternehmens sichern. Dreh- und Angelpunkt ist dabei die Fortsetzung des profitablen Wachstums des BayWa Konzerns. Das steigert den Unternehmenswert für die Aktionäre und bietet den Mitarbeitern attraktive Arbeitsplätze. Die BayWa wird sich weiter wandeln – denn dadurch bleibt das Unternehmen wirtschaftlich stabil und auch in Zukunft erfolgreich. Größter Ausbilder im Kerngebiet der BayWa Beschäftigte Auszubildende 2015 *: ca. 1.000 Ausbildungsquote **: ca. 10 % * Auszubildende der BayWa AG in Deutschland ** Bundesweiter Durchschnitt bei ca. 6 Prozent BayWa AG Neues wagen – mehr bewegen Segment Agrar Das Segment Agrar erbringt vielfältige Handels- und Dienstleistungen für die Land- und Ernährungswirtschaft. Das Leistungsspektrum umfasst den internationalen Handel und die Logistik ausgewählter Agrarrohstoffe sowie den Vertrieb von Betriebs- und Futtermitteln. Eine bedeutende Position nimmt der Konzern auch im Obsthandel ein, deutschlandweit wie international. Bei landtechnischen Maschinen ist die BayWa vom Verkauf von Neumaschinen über Wartung und Instandsetzung bis zur Vermarktung von Gebrauchtmaschinen tätig. Im Geschäftsfeld Digital Farming entwickelt und vermarktet das Unternehmen digitale Angebote zur Produktivitätssteigerung in der Landwirtschaft. Die BayWa deckt die gesamte Wertschöpfungskette vom Feld bis zur Vermarktung der Erzeugnisse ab und gehört damit zu den führenden europäischen Handelshäusern mit globaler Reichweite. Kennzahlen 2015 10,2 Mrd. € 68 % U M SATZ 10.094 M I TA R B E I T E R A N T E I L A M KO N Z E R N U M SATZ Kennzahlen Kennzahlen Segment Agrar in Mio. Euro Umsatz EBIT Mitarbeiter (Anzahl) 2011 2012 2013 2014 2015 4.258,9 5.051,9 10.748,5 10.105,3 10.154,7 78,0 91,0 121,4* 107,8* 87,2 6.859 8.730 9.038 9.489 10.094 * Zahlen angepasst, im Wesentlichen um die Auswirkung aus Bilanzierung eines Finanzierungsleasings im Geschäftsjahr 2013 und vorzeitiger Anwendung eines neuen IFRS-Standards Operative Kennzahlen Operative Kennzahlen Segment Agrar Absatzmengen in Tsd. Tonnen 2011 2012 2013 2014 2015 4.909,5 5.396,4 13.352,8 14.925,5 19.473,0 Agrarhandel Getreide – – 12.148,7 11.877,4 10.706,9 Dünger Ölsaaten und Zusatzprodukte 1.896,1 1.955,2 2.071,3 2.346,9 2.479,7 Saatgut 256,3 258,7 241,9 244,1 270,0 2.372,1 2.374,2 2.536,0 2.450,1 2.148,5 85,9 194,1 180,7 194,3 236,4 6,6 14,3 18,9 22,4 21,3 Südfrüchte – 39,4 44,5 54,0 58,5 Fruchtgemüse – 12,6 18,1 17,8 18,9 Futtermittel Obst Tafelkernobst Beeren- und Steinobst Technik Anzahl verkaufter Traktoren/neu 3.850 4.661 4.855 4.366 3.986 Anzahl verkaufter Traktoren/gebraucht 1.382 1.612 1.766 1.748 1.789 Segment Agrar Agrar Agrarhandel • Getreide und Ölsaaten • Saatgut • Düngemittel • Pflanzenschutzmittel • Futtermittel • Anbauberatung Technik • Land-, Forst-, Kommunal- und Gewerbetechnik • Landwirtschaftliche Bauten • Kundendienst/Werkstattservice • Ersatzteile • Vermietung • Vermittlung von Finanzierungs- und Leasingverträgen Obst • Tafelkernobst • Beeren- und Steinobst • Kernobst aus biologischem Vertragsanbau • Südfrüchte • Fruchtgemüse Digital Farming • Smart Farming • BayWa Online World S egment A grar Agrarhandel Die Bedeutung von Agrarprodukten nimmt immer weiter zu. Bevölkerungswachstum und steigender Lebensstandard in den Schwellenländern treiben die Nachfrage an. Das sind große Herausforderungen für den Agrarhandel. Es braucht globale Handelsströme, höhere Produktivität, eine ausgereifte Logistik und weiterhin eine starke Partnerschaft zwischen Landwirt und Händler. Der BayWa als führendes Agrarhandelsunternehmen in Europa mit globaler Reichweite bieten sich damit große Chancen. In ihren Kernregionen in Deutschland und Österreich deckt das Unternehmen die gesamte Wertschöpfungskette ab: Von der Aussaat bis zur Ernte versorgt die BayWa die Landwirtschaft mit Betriebsmitteln wie Saatgut, Dünge-, Pflanzenschutz- und Futtermitteln. Zugleich übernimmt sie – gestützt auf ein engmaschiges Standortnetz – die Erfassung, Aufbereitung, Trocknung und Lagerung der Agrarerzeugnisse. Hier schließt sich über den BayWa Konzern die weltweite Vermarktung der Erzeugnisse, insbesondere von Getreide, an. Weiter zählt der Konzern mittlerweile zu dem größten Importeur von Sojaschrot und anderen Futtermittelrohstoffen für die europäische Futtermittelindustrie. Damit nimmt die BayWa eine Schlüsselposition zwischen den Erzeugern von Agrarprodukten und den Abnehmern – beispielsweise Mühlen, Mälzereien und Futtermittelproduzenten – und letztlich den Verbrauchern in aller Welt ein. Agrarproduktion und -handel müssen sich den weltweit fundamentalen Veränderungen anpassen. Die BayWa hat diese Entwicklungen früh erkannt und in allen Bereichen konsequent Maßnahmen ergriffen, um die Anforderungen nach Internationalisierung und Effizienzsteigerung erfüllen zu können. Sie ist lokal fest verankert, zugleich aber verfügt die BayWa dank internationaler Beteiligungen wie der niederländischen Cefetra B.V. über weltweite Handelsstrukturen. Nahrungsmittelbedarf wächst 9,7 Mrd. = +70 % ∧ 2050: 2050 sind weltweit 9,7 Mrd. Menschen zu ernähren. Das verlangt eine Steigerung der Lebensmittelproduktion um mindestens 70 Prozent. Mehr bewegt bei Handel und Logistik Ausbau des Getreide- und Futtermittelhandels über den süd europäischen Warenstrom durch Handelsbüros in Madrid und Rom sowie Übernahme eines Agrarhändlers in Rumänien Stärkung auch im Norden: Übernahme des englischen Getreidehändlers Wessex Grain Ltd. BayWa AG Neues wagen – mehr bewegen Geplanter Ausbau des BayWa Ostseehafenstandorts Mukran: Umbau zum Tiefseehafen für Großschiffe der Panamax-Klasse (Ladekapazität: 80.000 Tonnen) im Laufe des Jahres 2016 schafft die Infrastruktur für den Überseehandel 9 S egment A grar Obst Obst aus aller Welt – das Geschäftsfeld Obst setzt auf Internationalisierung und Ausbau der Produktvielfalt. In Deutschland gehört die BayWa seit Jahren zu den führenden Systemanbietern von Tafelobst für den Lebensmittelgroß- und -einzelhandel, ist größter Einzelvermarkter für Tafelkernobst sowie der größte Anbieter für Kernobst aus biologischem Vertragsanbau. Was lag also näher, als auf der Südhalbkugel eine entsprechend starke Position aufzubauen, um aufgrund der gegenläufigen Jahreszeiten ganzjährig ein attraktives Obstsortiment anbieten zu können. Durch die Übernahme der neuseeländischen Gesellschaft T&G Global Limited und weiteren Akquisitionen entwickelte sich der BayWa Konzern zum weltweit bedeutenden Händler für Kernobst mit internationalen Handelsbeziehungen nach Asien, Australien, Amerika und Europa. Die Entwicklung im Obstgeschäft geht weiter. Mit dem Erwerb des niederländischen Anbieters für exotisches Obst und Gemüse, TFC Holland B.V., Anfang 2016 zählen künftig auch Avocado, Mango und weitere tropische Früchte zum Sortiment. Damit ergänzt die BayWa ihr Obst angebot für den Lebensmitteleinzelhandel und betritt zugleich einen Markt, der sich europaweit auf Wachstumskurs befindet. Mehr bewegt bei Obst und Co. Neu im Konzern: Apollo Apples, drittgrößter Apfelanbieter in Neuseeland Entwicklung und Kultivierung neuer Sorten von Tafeltrauben in Peru für den asiatischen Markt Joint Venture mit dem größten Spargelanbieter in Australien, M+G Vizzarri, um Marktposition auf der Südhalbkugel auszubauen Eröffnung einer Niederlassung von T&G Global Limited in Shanghai, um den Handel mit China zu intensivieren Ganzjährig lieferfähig mit erntefrischen Produkten Europa USA Chile 10 China Südafrika Neuseeland Apfelzone nördliche Hemisphäre Apfelzone südliche Hemisphäre BayWa AG Neues wagen – mehr bewegen S egment A grar Technik Das Geschäftsfeld Technik bietet ein Vollsortiment von Maschinen, Geräten und Anlagen in erster Linie für alle Bereiche der Landwirtschaft. Rund 250 Werkstätten und über 500 Servicefahrzeuge im mobilen Einsatz bei den Kunden gewährleisten eine hohe Qualität. Der Verkauf von hochwertigen Ersatzteilen und Zubehör sowie die Vermarktung von Gebrauchtmaschinen runden das Leistungsspektrum ab. Beides ist auch online verfügbar: Ersatzteile und Zubehör auf TECparts.com sowie Gebrauchtmaschinen über die Online-Plattformen baywaboerse.com und ab-auction.com. Für die Produkte der Hersteller AGCO und CLAAS ist die BayWa im weltweiten Vergleich der größte Vertriebspartner. Regional und international lautet auch hier die Devise: Im Heimatmarkt entwickelt die BayWa beispielsweise ihre Servicekompetenz im Werkstättenbereich kontinuierlich weiter. Darüber hinaus stärkt sie das Vertriebsnetz durch leistungsfähige neue Standorte: Beispiele hierfür sind die Eröffnung des Agrar- und Technikzentrums am Bamberger Hafen im Jahr 2015 oder für 2016 der Bau eines neuen Logistikzentrums bei Schweinfurt, das die weiter steigende Bedeutung der Logistik im BayWa Kerngebiet unterstreicht. Außerhalb der nationalen Grenzen nahm die BayWa 2014 im Rahmen eines Joint Ventures mit der niederländischen Agrimec Group B.V. den Vertrieb und Service von Landmaschinen in den Niederlanden auf. Und in Sambia gründete die BayWa mit Barloworld ein Joint Venture für Landtechnikvertrieb und Vermittlung von Know-how für Technik, Anbau und digitale Lösungen. Die Expansion auf den afrikanischen Kontinent ist ein strategisches Engagement in einem wichtigen Wachstumsmarkt. Denn für die Agrarmärkte in vielen Teilen Afrikas ist es eine vordringliche Aufgabe, sich langfristig von einer Defizit- zu einer Überschussregion für Landwirtschaft zu entwickeln. Dagegen trifft die BayWa in den heimischen Regionen auf einen vergleichsweise gesättigten Markt für Landtechnik: Ausstattung und Produktivität der landwirtschaftlichen Betriebe sind auf einem sehr hohen Niveau. Hier bieten sich vor allem durch die Digitalisierung ganz neue Chancen. Verkaufte Traktoren 2015 3.986 neue Traktoren 1.789 gebrauchte Traktoren Mehr bewegt bei Technik Joint Venture mit Barloworld in Sambia für Landtechnikvertrieb Eröffnung des neuen Agrar- und Technikzentrums am Bamberger Hafen BayWa AG Neues wagen – mehr bewegen Auszeichnung des Standorts Bamberg durch den Agrartechnik Service Award (Bundessieger und Regionensieger Süd) 11 S egment A grar Digital Farming Mit der Schaffung eines eigenen Geschäftsfelds – Digital Farming – bündelt und forciert die BayWa zugleich ihre digitalen Angebote. 2013 etablierte die BayWa einen Online-Shop. Seither registriert der BayWa Online-Shop mit derzeit monatlich rund 180.000 Besuchern wachsende Beliebtheit. Die Entwicklung geht künftig in Richtung Omni-Channel, bei dem Website und Shop zunehmend verschmelzen, um der Digitalisierung im Unternehmen Rechnung zu tragen. Neben den bestehenden E-Commerce-Aktivitäten zählt zum Geschäftsfeld Digital Farming vor allem der Bereich Smart Farming. Traktoren, Mähdrescher und weitere Geräte, die, untereinander vernetzt, mit Hilfe eines Datenmixes aus Maschinensensoren, GPS und Informationen zur Ackerfläche die Bodenbearbeitung und Ernteprozesse sowohl ertragsmäßig als auch ressourcenschonend optimieren, sind keine Zukunftsmusik; sie sind vielfach schon Realität – und ein Schritt in eine neue Dimension der Produktion. Mit der Übernahme des marktführenden Systemdienstleisters PCAgrar GmbH und deren Vertriebstochter FarmFacts kann die BayWa ein breites Spektrum in diesem Bereich anbieten. Die Vernetzung landwirtschaftlicher Prozesse, die zielgenaue Bewässerung, den möglichst sparsamen Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln und die Vernetzung mit Lieferanten, Dienstleistern und Kunden sind nur einige Einsatzfelder von Smart Farming. Software-Produkte wie „Agrar-Office“ bieten den Landwirten eine zukunftsorientierte und herstellerübergreifende digitale Informationsplattform. Die BayWa hat sich zum Ziel gesetzt, bei Digital Farming bzw. Farm-Management eine führende Rolle als kompetenter Partner der Landwirtschaft zu übernehmen – und zwar unabhängig von den eingesetzten Maschinen, Betriebsmitteln und Betriebsgrößen. Mit der neuen Produktgeneration „Next Farming“ bietet die BayWa modular aufgebaute Softwarelösungen, um die Digitalisierung flächendeckend auch für kleine und mittlere Betriebe leichter anwendbar zu machen. 12 Ausgezeichnete Smart-Farming- Software der BayWa Bei der AGRITECHNICA 2015, der weltweit größten Messe für Landtechnik, zeichnete eine internationale Expertenkommission bahnbrechende Neuheiten aus. Eine der erstmals vergebenen Goldmedaillen für eine Softwarelösung zur Prozessoptimierung in der Landwirtschaft ging dabei an die BayWa Konzerngesellschaft FarmFacts und die an der Entwicklung von „Connected Nutrient Management“ beteiligten Projektpartner. Der integrierte Lösungsansatz für organische und mineralische Düngung, „Connected Nutrient Management“, ermöglicht es, Nährstoffmanagement punktgenau zu planen und weiter zu optimieren. So können Kosten reduziert sowie Erträge in Quantität und Qualität verbessert werden. Gleichzeitig lassen sich dadurch die Vorgaben der neuen Düngeverordnung einhalten. BayWa AG Neues wagen – mehr bewegen Segment Energie Im Segment Energie sind der Handel mit klassischen, hauptsächlich fossilen Energieträgern und das Geschäftsfeld Regenerative Energien gebündelt. Unter dem Dach der BayWa r.e. renewable energy GmbH deckt der Konzern die gesamte Wertschöpfungskette bei den erneuerbaren Energien ab: Entwicklung, Realisierung und Veräußerung betriebsfertiger Anlagen sowie Anlagenbetreuung, Handel mit Photovoltaiksystemen und -komponenten sowie Energiehandel mit Strom, Gas und Wärme aus erneuerbarer Erzeugung. Das Geschäftsfeld ist international ausgerichtet mit den Kernmärkten Europa und USA sowie künftig verstärkt auch Südostasien. Im klassischen Energiegeschäft vertreibt die BayWa im Wesentlichen Heizöl, Kraftstoffe, Schmiermittel und Holzpellets vorwiegend in Süddeutschland und in Österreich. Darüber hinaus bietet sie umfassende und individuelle Lösungen für die Energieversorgung von gewerblichen, kommunalen und privaten Immobilien an. Kennzahlen 2015 3,3 Mrd. € 22 % U M SATZ 1.825 M I TA R B E I T E R A N T E I L A M KO N Z E R N U M SATZ Kennzahlen Kennzahlen Segment Energie in Mio. Euro Umsatz EBIT Mitarbeiter (Anzahl) 2011 2012 2013 2014 2015 3.111,8 3.676,8 3.496,3 3.489,0 3.264,2 33,4 43,0 45,1 42,3 77,2 1.387 1.564 1.720 1.830 1.825 Operative Kennzahlen Operative Kennzahlen Segment Energie 2011 2012 2013 2014 2015 Heizöl 1.124,4 1.159,1 1.148,6 1.021,5 1.047,0 Kraftstoffe 1.347,6 1.534,2 1.472,7 1.459,9 1.466,0 20,9 20,8 24,1 25,9 27,1 219,8 259,2 325,9 310,8 359,5 280 278 278 279 278 Wind, realisierte Leistung* in MW 78,3 102,3 27,6 72,9 205,2 Wind, verkaufte Leistung** in MW 2,3 20,3 105,5 79,2 164,2 Solar, realisierte Leistung* in MW 7,7 66,7 67,7 91,0 86,6 Solar, verkaufte Leistung** in MW 3,5 3,7 18,0 128,3 123,1 3,1 Absatzmengen in Tsd. Tonnen Klassische Energie Schmierstoffe Pellets Anzahl Tankstellen Geschäftsfeld BayWa r.e. renewable energy Biogas, realisierte Leistung* in MW 7,6 1,2 – 3,2 Biogas, verkaufte Leistung** in MW 5,4 1,0 2,8 3,2 – 142,8 167,3 221,0 206,4 245,6 73,8 186,6 552,1 769,7 1.153,0 PV-Modulhandel, verkaufte Leistung in MWp Biomethan, verkaufte Leistung in GWh * Realisierte Leistung: Inbetriebnahme der Anlage in dem entsprechenden Geschäftsjahr ** Verkaufte Leistung: Verkauf der Anlage in dem entsprechenden Geschäftsjahr Segment Energie Energie Klassische Energie • Flüssige Kraft-/Brennstoffe • Tankstellen • Contracting • Holzpellets • Schmierstoffe Regenerative Energien * • Windenergie • Solarenergie • PV-Handel • Bioenergie • Sonstige regenerative Energien * Aktivitäten gebündelt unter dem Dach der BayWa r.e. renewable energy GmbH S egment E nergie Klassische Energie Schon früh ergänzte die BayWa ihr landwirtschaftliches Angebotsspektrum um Energieprodukte wie Brennstoffe, Diesel und Kraftstoffe, um eine gute Versorgung der ländlichen Regionen zu gewährleisten. Deshalb reicht der Kundenstamm im Bereich der klassischen Energie weit über die Gruppe der Landwirte hinaus, beginnend beim Privat- bis zum Gewerbekunden. Heute bietet die BayWa ihren Kunden die zuverlässige Versorgung mit Wärme durch Heizöle sowie Holzpellets und sorgt mit AdBlue sowie Kraft- und Schmierstoffen für Mobilität. Im Jahr 2015 wurde das Produktportfolio durch den neuen Hightech-Kraftstoff BayWa Premiumdiesel ergänzt, der für höchste Energieeffizienz sorgt. Hinzu kommen Energiedienstleistungen und der Betrieb bzw. die Belieferung von Tankstellen. Die Einsatzmöglichkeit der BayWa Tankkarte wurde 2015 ausgeweitet: Mittlerweile wird diese an rund 900 Tankstellen in ganz Deutschland akzeptiert. Schmierstoffe vertreibt die BayWa an Kunden aus Gewerbe und Industrie, aber auch an Landwirte und Betreiber von Blockheizkraftwerken. Über 60 Jahre Erfahrung in Sachen Schmierstoffe haben dazu beigetragen, dass die BayWa sich als führend bei Schmierstoffen für Biogas-Blockheizkraftwerke und im Bereich Multifunktionsöle positionieren konnte. Auch das Vertriebsgebiet von Holzpellets konnte die BayWa 2015 weiter ausbauen: Der ökologische Brennstoff wird jetzt sowohl deutschlandweit als auch in Österreich angeboten. Durch den zunehmenden Einsatz von erneuerbaren Energien und die verbesserte Energieeffizienz im Gebäudebereich nimmt der Bedarf an fossilen Brennstoffen tendenziell ab. Durch innovative Dienstleistungsangebote baut die BayWa einen im Kundentrend liegenden neuen Markt auf. Dazu zählt beispielsweise das sog. Wärme-Contracting: Die BayWa verknüpft hier Produkt und Dienstleistung für eine effiziente Wärmeversorgung – ein Rundum-sorglos-Paket für Wohn- und Gewerbeimmobilien sowie kommunale Einrichtungen. Eine Fortführung davon ist das Anlagen-Contracting: Bei dieser Variante übernimmt die BayWa auch die Finanzierung, Planung und Errichtung der Anlage. Mit jahrzehntelanger Erfahrung im Energiesektor, zunehmend unter Einbindung regenerativer Energien, kann die BayWa individuelle Lösungen bieten. Ein Beispiel: 2015 errichtete die BayWa am Flugplatz Straubing eine moderne Heizzentrale, bei der sich die Wärmeversorgung überwiegend auf Hackschnitzel aus der Region stützt. Innovative Dienstleistung Wärme-Contracting verknüpft Produkt und Dienstleistung für eine effiziente Wärmeversorgung + Heizanlage Wärme= Contracting + Service BayWa AG Neues wagen – mehr bewegen Brennstoff 13 S egment E nergie Regenerative Energien Wind, Solar und Biogas: Energien aus erneuerbaren Quellen sind mittlerweile fester Bestandteil der Energieversorgung mit steigender Tendenz. Seit 2009 treibt die BayWa ihre Aktivitäten auf diesem Zukunftsmarkt unter dem Dach der BayWa r.e. renewable energy GmbH voran. Seither hat sie rund 1.400 Megawatt (MW) aus erneuerbaren Energien ans Netz gebracht. Sie plant und realisiert Projekte im Bereich Wind-, Solar- und Bioenergie mit dem Ziel, diese nach Fertigstellung gewinnbringend zu veräußern. Nach dem Verkauf steht die BayWa r.e. weiter als Dienstleister zur Verfügung, um einen reibungslosen Betrieb der Anlagen zu garantieren. Daneben zählen der Handel mit Photovoltaiksystemen und -komponenten sowie der Handel mit Strom, Gas und Wärme aus erneuerbaren Energien zu den Kompetenzen der BayWa r.e. Der Ausbau der regenerativen Energiequellen ist nach wie vor von den gesetzlichen Rahmenbedingungen in den jeweiligen Ländermärkten abhängig. Daher verfolgt die BayWa r.e. die Strategie, ihre Aktivitäten sowohl hinsichtlich der Energieträger, der Geschäftsfelder sowie der Zielmärkte als auch Einsatzgebiete breit zu diversifizieren. Durch eine flexible, mittelfristig orientierte Geschäftspolitik lassen sich so die Chancen dieses zukunftsträchtigen Wirtschaftssektors optimal nutzen. Zu dem derzeit größten Wachstumsmarkt zählt der südostasiatische Raum. Die BayWa r.e. macht mit neu eröffneten Niederlassungen in Singapur, Bangkok und Tokio erste Schritte dorthin. Struktur der BayWa r.e. renewable energy Projektentwicklung Realisierung • Planung, Projektierung und Bau von Anlagen zur Gewinnung von Wind-, Solar- und Bioenergie 14 Services • Planung und technische Beratung Betriebsführung und Instandhaltung • PV-Handel • Systeme • Komponenten Energiehandel • Strom • Gas • Wärme BayWa AG Neues wagen – mehr bewegen S egment E nergie Entwicklung operatives Ergebnis * Regenerative Energien 2010: 2015: 21,1 Mio. € 61,8 Mio. € * Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) Mehr bewegt im Projektgeschäft Vine Farm: einer der größten zusammen hängenden Solarparks im Bau 2015/16 baute die BayWa r.e. im Osten E nglands einen der größten bisher von ihr realisierten zusammenhängenden Solarparks. Über 146.000 Solarmodule bringen seit März 2016 eine Leistung von 46 MW. South Dakota, USA: Verkauf des bislang firmengrößten Windenergieprojekts Im Juli 2015 verkaufte die BayWa r.e. den Windpark „Beethoven“ mit 43 Anlagen und einer Gesamtleistung von rund 80 MW an einen amerikanischen Investor. Der Windpark versorgt 31.000 Haushalte mit Strom und vermeidet jährlich über 225.000 Tonnen CO₂-Emissionen. Joint Venture: BayWa r.e. und MVV Energie nehmen Biomethananlage in Betrieb Beliefert von ortsansässigen Landwirten, erzeugt die neue Anlage in Staßfurt, Sachsen-Anhalt, seit November 2015 Biomethan in Erdgasqualität. Durch Verstromen in dezentralen Blockheizkraftwerken wird Ökostrom für rund 6.000 Familien erzeugt. Zusätzlich können 1.200 Haushalte ihren Wärmebedarf decken. Entwicklung Umsatz Regenerative Energien 2010: 2015: 254,8 Mio. € 1.017,8 Mio. € BayWa AG Neues wagen – mehr bewegen 15 S egment E nergie Neben dem Projektgeschäft hat sich die BayWa r.e. auch über ihr Dienstleistungsangebot für bestehende Anlagen in der Branche einen Namen gemacht. Dazu zählen die technische und kaufmänni sche Betriebsführung von selbst, aber auch fremd erstellten Anlagen, Service und Wartung einschließlich des Repowerings älterer Windkraftanlagen sowie Rohstoff- und Anbauberatung für die Einsatzstoffe bei Biogasanlagen. Beim Handelsgeschäft mit Photovoltaiksystemen und -komponenten gehört die BayWa r.e. zu den größten Systemanbietern in Europa. Auch der Energiehandel mit Erneuerbaren wächst dynamisch. Er umfasst den Handel mit Ökostrom, Ökogas und Biomethan. Außerdem unterstützt die BayWa Tochter Anlagenbetreiber bei der Direktvermarktung eigenerzeugter Energien aus regenerativen Quellen. Neuestes Produkt: r.e. mix Ökostrom. Über ein Online-Portal können dabei Privat- und Gewerbekunden in Deutschland die Anteile für ihren Strom aus Wasser-, Wind- und Sonnenstrom flexibel zusammenstellen. Analog dazu bietet r.e. mix Ökogas ein individuelles Mischungsverhältnis von Biomethan und Erdgas. BEEGY – Intelligente Energie für zu Hause 50 % weniger Strom durch intelligentes Energiemanagement Gesamte betreute Leistung durch die BayWa r.e. Kaufmännische und technische Betriebsführung von Eigen- und Fremdanlagen 1,5 GW bis Ende 2015 Projektpipeline 2016 der BayWa r.e. für Inbetriebnahme und Anlagenverkäufe ca. 200 MW ca. 16 Solar BEEGY, ein Joint Venture der BayWa r.e. mit Energieunternehmen und Technologie-Spezialisten, bringt Digitalisierung in die eigenen vier Wände. Ein intelligentes, dezentrales Energiemanagement analysiert und organisiert die optimale Nutzung des heimisch produzierten Solarstroms. Von der Planung der PV-Anlage über die Einstellung des optimalen Solarstromverbrauchs bis hin zur Wartung und Instandhaltung des Energiemanagements ist BEEGY Partner für Privat- und Großkunden. Mit BEEGY erschließen sich für die BayWa erweiterte Marktpotenziale in der neu vernetzten Welt der Energie. Leistungsumfang: •Analyse des Stromverbrauchs und des Nutzerverhaltens • Planung und Konfigurierung der PV-Anlage •Dynamische Optimierung der Anlage anhand von Verbrauchsdaten • Wartung und Instandhaltung der Anlage 175 MW Wind BayWa AG Neues wagen – mehr bewegen Segment Bau Das Segment Bau deckt das komplette Baustoffsortiment ab – von Tiefbau, Neubau, Renovierung und Modernisie rung über Garten- und Landschaftsbau bis hin zu energetischen Lösungspaketen. Das Produktspektrum richtet sich an Bauunternehmen, Kommunen, Handwerks- und Gewerbebetriebe sowie Endverbraucher. Für die K unden gibt es, passend zum Sortiment, informative Ausstellungsbereiche und vielfältige Dienstleistungen. Themen wie Wohngesundheit und Effizienzhaus Plus zählen zu den innovativen Schwerpunkten des Baustoffbereichs. Die Kernregion liegt in Süddeutschland und Österreich, wo die BayWa im Baustoffhandel zu den führenden Anbietern zählt. Kennzahlen 2015 1,5 Mrd. € 10 % U M SATZ 4.093 M I TA R B E I T E R A N T E I L A M KO N Z E R N U M SATZ Kennzahlen Kennzahlen Segment Bau 2011 2012 2013 2014 2015 2.065,5 1.740,4 1.703,1 1.524,8 1.496,4 in Mio. Euro Umsatz EBIT Mitarbeiter (Anzahl) 36,5 35,4 23,9* 28,0* 27,5 6.698 4.868 4.718 4.178 4.093 * Zahlen angepasst, im Wesentlichen um die Auswirkung aus Bilanzierung eines Finanzierungsleasings im Geschäftsjahr 2013 und vorzeitiger Anwendung eines neuen IFRS-Standards Operative Kennzahlen Operative Kennzahlen Segment Bau 2011 2012 2013 2014 2015 Anzahl Standorte (inkl. österr. Märkte) 248 275 269 226 221 Fläche in Tsd. m2 (gesamter Standort) 1.887 1.909 1.965 1.964 1.907 Baustoffe Segment Bau Bau Baustoffe • Hochbau, Ausbau, Tiefbau, Haustechnik • Komplettlösungen • Systemlösungen und Dienstleistungen für Energieeffizienz und Wohngesundheit S egment B au Baustoffe Vom Rohbau bis zum Terrassenpflaster, vom Keller bis zum Dach: Im Baustoff-Fachhandel gehört die BayWa mit rund 150 Standorten in Teilen Süd- und Ostdeutschlands und rund 30 Standorten in Österreich zu den größten Komplettanbietern für private und gewerbliche Kunden. Dabei deckt die BayWa im Bereich Bau die komplette Palette ab: Planung, Instandhaltung, Systemlösungen und Haustechnik z ählen beispielsweise dazu. Der Baustoffbereich der BayWa steht für Qualität, Service und umfassende Beratung vor Ort. Alles aus einer Hand. Von Tiefbau bis Neubau, Renovierung und Modernisierung bis hin zu energetischen Komplettangeboten und Lösungen mit regenerativen Energien wird der gesamte Bedarf rund um das Bauen abgedeckt. Durch die österreichische Konzerngesellschaft RWA werden das Baustoffsortiment sowie der Produktbereich Bau und Garten über ein Franchisesystem in Österreich und Italien vertrieben. Mehr bewegt bei Effizienzhäusern Als Beispiel hierfür steht die Entwicklung eines innovativen „Effizienzhaus Plus“-Konzepts als Kooperationspartner von Schlagmann Poroton: Klimaschutz auf höchstem Niveau mit konventioneller Bauweise und regionaler Wertschöpfung wurden dabei in Einklang gebracht. Ein Effizienzhaus Plus produziert mehr Energie, als die Bewohner im Jahresdurchschnitt verbrauchen. Die BayWa positioniert sich im konjunkturanfälligen Baubereich als solider und finanzstarker Partner mit jahrzehntelanger Erfahrung und lokaler Präsenz. Angefangen bei einer kundennahen Baustellenlogistik bis hin zur Vermittlung von Fachhandwerkern leistet sie einen wichtigen Beitrag in der Wertschöpfungskette der Bauwirtschaft. Dabei ist sie nicht nur Baustofflieferant, sondern tritt für mittelständische Bau unternehmer auch als Systemgeber für innovative Lösungen auf. Investitionen für die Region ca. 30 Mio. € BayWa AG Neues wagen – mehr bewegen investiert in den BayWa Kernregionen bei Baustoffe für fertiggestellte Neubauten 2015 und genehmigte Bauvorhaben 2016 17 S egment B au Klimaschutz auf höchstem Niveau Anlagenkonzept Effizienzhaus Plus 1. Energieeffiziente Hülle 5. Energiemanagement Intelligente Steuerung 4. Wärmeerzeugung Luft-Wasser-Wärmepumpe Für das Plus an Energie sorgt Photovoltaik in Verbindung mit innovativen Speicher- und Energiemanagementsystemen. Aus den Erfahrungs werten eines Forschungsprojekts mit der Firma Schlagmann Poroton im Rahmen der Initiative „Zukunft Bau“ des Bundesbauministeriums entwickelte die BayWa ein neues alltagstaugliches Konzept. Im November 2015 ging der neue Ansatz mit dem Spatenstich für ein Siedlungsprojekt in Hügelshart bei Augsburg in Serie: Bei den 9 Einfamilienhäusern und 4 Doppelhaushälften steht ein ausgewogenes Verhältnis zwischen einer hohen Deckung des Energiebedarfs durch Solarenergie und Wirtschaftlichkeit im Vordergrund. Vorreiter ist die BayWa auch beim Thema Wohngesundheit. Vor dem Hintergrund einer gesetzlich geforderten energiesparenden Bauweise und damit einhergehender dichter Gebäudehüllen, rücken emissions geprüfte Baustoffe immer mehr in den Fokus. Das Modellhaus ist, wie mittlerweile viele weitere Hausprojekte von der BayWa, nach den Kriterien des Umweltbundesamts für wohngesundes Bauen erstellt worden. Auch die Effizienzhäuser Plus der Siedlung in Hügelshart bei Augsburg werden diesen Anspruch erfüllen. Neben operativen Neuerungen gibt es aber auch strukturelle Veränderungen, die für die BayWa von Belang sind. Eine Entwicklung der Bauwirtschaft, die in der letzten Zeit zunehmend an Bedeutung gewann, ist der „mobile Generalist“: ein Kleinbetrieb ohne Werkstatt oder Lager, der gewerkübergreifend vor allem Renovierungen und Sanierungen bei privaten Endkunden übernimmt. Ein engmaschiges Standortnetz, umfassendes Sortiment, schnelle Verfügbarkeit, gute Logistik, flexible Abwicklung und hohe Beratungskompetenz – das alles spricht für die BayWa als idealer Partner für diese neue Art von Dienstleistern. Hier entsteht eine weitere interessante Kundengruppe für den Baustoffhandel der BayWa. 18 2. Energiegewinnung Photovoltaik 3. Energiespeicherung Thermisch und elektrisch Der BayWa Raumdesigner Mit dem BayWa Raumdesigner – einem digitalen Konfigurator, um die eigenen Wohnräume mit den passenden Produkten zu bemustern – unternimmt der Baustoffbereich der BayWa einen weiteren Schritt in die Digitalisierung. Die Nutzer können sich im Raumdesigner beispielsweise eine neue Haustür aussuchen und virtuell testen, wie diese zum Bodenbelag oder der Wandfarbe im Eingangsbereich passt. Das angebotene Produktspektrum erstreckt sich von GaLaBau über Garagentore, Fenster, Haustüren, Bodenbeläge, Innentüren bis hin zu Farben und Putzen. Hinterlegt sind derzeit über 600 verschiedene Produkte unterschiedlicher Hersteller. Ein nützlicher Helfer für Bauherren und Renovierer: online unter www.baywa-raumdesigner.de oder als App für iOS und Android. BayWa AG Neues wagen – mehr bewegen DIE BayWa AM K APITALMARKT Die BayWa am Kapitalmarkt Kommunikation mit dem Kapitalmarkt Als börsennotiertes Unternehmen sieht die BayWa es als ihre Pflicht an, die verschiedenen Interessengruppen am Kapitalmarkt sowohl über die laufende Geschäftsentwicklung als auch über die langfristigen Perspektiven des Konzerns kontinuierlich zu informieren. Für die offene und verlässliche Kommunikation mit Analysten, institutionellen Investoren, Privatanlegern und der Finanzpresse ist der direkt beim Finanzvorstand angesiedelte Bereich Investor Relations zuständig. Ziel ist es, das Verständnis für das Geschäftsmodell der BayWa zu verbessern und dadurch das Vertrauen des Kapitalmarkts in das Unternehmen zu stärken. Die Pflege der Kontakte zu bestehenden und potenziellen Investoren im In- und Ausland ist deshalb zentraler Bestandteil der Investor-Relations-Aktivitäten. Im Berichtsjahr hat die BayWa – überwiegend im Rahmen von Kapitalmarktkonferenzen und Roadshows – eine Vielzahl von Einzelgesprächen mit Fondsmanagern und Finanzanalysten wahrgenommen. Darüber hinaus nimmt die BayWa regelmäßig an Foren- und Konferenzveranstaltungen für Privat- und Kleinanleger teil, die beispielsweise von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) und der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) organisiert werden. Zusätzliche Transparenz wird über das Internet geschaffen: S ämtliche Finanzberichte und Unternehmenspräsentationen stehen in deutscher und englischer Sprache zur Verfügung unter www.baywa.com/ investor_relations bzw. www.baywa.com/en/investor_relations. Kursverlauf der BayWa Aktie Der deutsche Aktienmarkt entwickelte sich im Jahr 2015 insgesamt positiv. Der Leitindex DAX erzielte ein Kursplus von knapp 10 Prozent, schloss zum Jahresende mit 10.743 Punkten jedoch deutlich unter dem Mitte April erreichten Allzeithoch von 12.327 Punkten. Belastend wirkten sich vor allem in der zweiten Jahreshälfte die stark rückläufigen Rohstoff- und Energiepreise aus. Auch die Preise für Agrarrohstoffe lagen teilweise erheblich unter dem Vorjahresniveau. In diesem Umfeld entwickelte sich die vinkulierte BayWa Namensaktie in der Berichtsperiode zunächst positiv und erreichte den Jahreshöchstkurs von 38,75 Euro am 15. April. Im weiteren Jahresverlauf war der Kursverlauf von einer sehr hohen Volatilität gekennzeichnet. Zum Jahres ultimo ging die vinkulierte BayWa Namensaktie bei 28,40 Euro aus dem Handel; dies entspricht gegenüber dem Vorjahreswert einem Rückgang von 7,3 Prozent. Das durchschnittliche Handelsvolumen der vinkulierten BayWa Namensaktie lag im Berichtsjahr mit knapp 54.000 Aktien pro Handelstag deutlich über dem Vorjahresniveau von rund 40.000 Aktien pro Handelstag. Die nicht vinkulierte Namensaktie notierte am 30. Dezember 2015 bei 31,01 Euro; dies entspricht einem Rückgang um 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresschlusskurs von 33,51 Euro. Insgesamt belief sich die Marktkapitalisierung der BayWa AG zum Jahresultimo 2015 auf rund 988 Mio. Euro. Aktienkursentwicklung vom 01.01.2015 bis 31.12.2015 – WKN 519 406 in Euro (XETRA) Schlusskurs 30.12.2015 40 40 28,40 Euro Jahreshöchstkurs 15.04.2015 38,75 Euro 35 35 30 30 Niedrigster Jahresstand 14.12.2015 27,05 Euro 25 JAN FEB MRZ BayWa AG Neues wagen – mehr bewegen APR MAI JUN JUL AUG SEP OKT NOV 25 DEZ 19 DIE BayWa AM K APITALMARKT Langfristige Kursentwicklung der BayWa Aktie (in Euro) * 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Höchstkurs 26,29 47,71 44,50 26,90 35,04 35,01 35,81 39,85 41,68 38,75 Tiefstkurs 16,51 23,05 17,92 14,15 24,95 24,05 26,40 33,34 27,61 27,05 Schlusskurs 24,28 34,02 25,80 25,16 35,04 27,30 32,60 37,76 30,62 28,40 Marktkapitalisierung (in Mio. Euro) 823,2 1.154,1 874,4 855,9 1.193,5 937,7 1.124,0 1.302,5 1.061,6 987,7 * XETRA-Kurse: vinkulierte Namensaktie (WKN 519 406); Marktkapitalisierung: beide Aktiengattungen (WKN 519 400 und WKN 519 406) Positionierung der BayWa Aktie Die vinkulierte Namensaktie wird im regulierten Markt an den Börsen in Frankfurt am Main und München, im XETRA-Handelssystem sowie im Freiverkehr an den Börsen in Berlin, Bremen, Düsseldorf, Hamburg und Stuttgart gehandelt. Die vinkulierte Namensaktie der BayWa ist seit dem 23. September 2013 im SDAX eingestuft. Mit ihrer SDAXZugehörigkeit erfüllt die vinkulierte Namensaktie der BayWa die hohen Anforderungen des Prime Standards an die Unternehmensbericht erstattung und Transparenz. Einteilung des Grundkapitals Das Grundkapital der BayWa beträgt 89.046.988,80 Euro. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich das Haftkapital durch die Zeichnung von Mitarbeiteraktien um 310.108,16 Euro. Das Grundkapital umfasst 34.783.980 Namensaktien, aufgeteilt in zwei Aktiengattungen: die aufgrund ihrer Stückzahl von 33.540.729 liquidere vinkulierte Namensaktie (WKN 519 406) sowie 1.243.251 nicht vinkulierte Namensaktien (WKN 519 400). Letztere sind in erster Linie durch die Ausgabe von Aktien im Rahmen von Zusammenschlussverfahren entstanden. Aufgrund der geringen Stückzahl weist diese „kleinere“ Aktiengattung lediglich ein sehr begrenztes Handelsvolumen auf. Dividendenerhöhung vorgeschlagen Die BayWa setzt ihre kontinuierliche und ergebnisorientierte Dividendenpolitik der vergangenen Jahre fort. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 0,85 Euro je dividendenberechtigte Stückaktie vor. Bezogen auf den Jahresüberschuss nach Fremdanteilen des BayWa Konzerns beträgt die Ausschüttungsquote – vorbehaltlich der Zustimmung durch die Hauptversammlung – demnach 61,1 Prozent (Vorjahr: 45,0 Prozent). Auf den Konzernjahresüberschuss bezogen, beträgt die Ausschüttungsquote 47,8 Prozent (Vorjahr: 34,3 Prozent). Fremdkapitalinstrumente der BayWa Seit dem Jahr 2010 nutzt die BayWa verstärkt Schuldscheine zur mittel- und langfristigen Finanzierung des Unternehmenswachstums. Die zeitlich gestaffelte Emission der Schuldscheindarlehen dient zur Diversifizierung des Finanzierungsportfolios und verstetigt das Fälligkeitsprofil der Verbindlichkeiten. Zudem wird durch die Kombination von variabler und fester Verzinsung das Zinsänderungsrisiko verringert. Im Mai 2015 emittierte die BayWa einen Schuldschein in Höhe von 75 Mio. Euro für einen Single-Investor, der den im Vorjahr mit einer Laufzeit von 364 Tagen begebenen Schuldschein über 50 Mio. Euro ablöste. Im November 2015 folgte ein weiteres Schuldscheindarlehen mit einem Gesamtvolumen von 200 Mio. Euro in sieben Tranchen und mit Laufzeiten zwischen fünf und zehn Jahren. Die BayWa nutzte damit das anhaltend günstige Kapitalmarktumfeld zur weiteren Optimierung der Finanzierungsstruktur. Die Schuldscheindarlehen wurden am Markt sehr gut aufgenommen. Nachhaltige Dividendenentwicklung (Dividende je Aktie in Euro) 0,30 0,32 0,40 0,40 0,50 0,60 0,65 0,75 0,80 0,85 2006 2007 2008* 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015** * Inkl. 0,06 € Sonderdividende ** Vorbehaltlich der Zustimmung durch die Hauptversammlung Aktionärsstruktur * der BayWa AG Bayerische Raffeisen-Beteiligungs-AG, Beilngries: 35,22 % Raiffeisen Agrar Invest GmbH, Wien: 25,20 % Streubesitz (Freefloat): 39,58 % * Bezogen auf die vinkulierten und nicht vinkulierten Namensaktien zum 31. Dezember 2015 20 BayWa AG Neues wagen – mehr bewegen Nachhaltigkeit Globale Herausforderungen wie der Klimawandel oder die demografische Entwicklung prägen die Wirtschaft von morgen. Langfristig erfolgreich werden jene Unternehmen sein, die ihren Erfolg nicht auf Kosten der Umwelt erzielen und einen Mehrwert für die Gesellschaft schaffen. Die BayWa bekennt sich zu ihrer unternehmerischen Verantwortung und verknüpft internationales Wachstum mit den Zielen einer nachhaltigen Entwicklung. Ihre ökonomischen, ökologischen und sozialen Aktivitäten bündelt sie in vier strategischen Handlungsfeldern. Nachhaltigkeitsstrategie der BayWa ourcen schützen Re s s t/ U m w el K li m a M a r kt N ach haltig wirtschaften Part nerschaftlich arbeiten b eit e r In M it a r tion va i t no ensq ualit ät Le b tä id n Lebe Sol squalität gestalt en Ve r t r a u e n Globale Herausforderungen Beitrag der BayWa Umweltverschmutzung Zunehmende Produktion und steigende Weltbevölkerung erhöhen den Druck auf natürliche Ressourcen, Böden und Arten. Produkte zum Erhalt der Bodengüte, ressourcen effiziente betriebliche Prozesse Ernährung Im Jahr 2050 leben über neun Milliarden Menschen auf der Erde, die ernährt werden müssen. Leistungsfähiges Saatgut, sichere und gesunde Produkte, globaler Handel Gesundheit Menschen in Industrieländern entwickeln ein steigendes Bewusstsein für körperliche und mentale Gesundheit. Arbeitssicherheit, Gesundheitsmanagement, sichere und gesunde Produkte Demografischer Wandel Die rückläufige und alternde Bevölkerung in Industrieländern bedingt einen Mangel an Fachkräften und erfordert lebenslanges Lernen. Aus- und Weiterbildung, Generationenmanagement Diversität und Chancengleichheit Der Vielfalt in der Gesellschaft und den Bedürfnissen in verschiedenen Lebensphasen müssen Arbeitgeber gerecht werden. Gleichbehandlung von Frauen und Männern, Angebote zur Work-Life-Balance Ressourcenknappheit Natürliche Ressourcen werden übernutzt, endlichen fossilen Ressourcen steht ein zunehmender Energiehunger gegenüber. Ausbau erneuerbarer Energien, energieeffiziente Prozesse, verantwortliche Beschaffung Klimawandel Steigende globale Temperaturen verstärken Extremwetter, gefährden Ernten und Trinkwasserversorgung und lösen darüber Konflikte aus. Reduzierung der CO₂Emissionen in Produkten und Prozessen Korruption Steigender Wettbewerbsdruck und rechtliche Lücken im globalen Wirtschaftsraum bedingen unlauteres Verhalten. Verbindliche Werte, Compliance Management Menschenrechte Wettbewerbsdruck, komplexe Wertschöpfungsketten und fehlende Standards bedingen sozial unverträgliche Arbeitsverhältnisse. Verantwortliche Beschaffung Bevölkerungs wachstum Bestehende Probleme wie Armut, Hunger, mangelnde Gesundheitsversorgung und Bildung verschärfen sich. Leistungsfähiges Saatgut, globaler Handel, Digital Farming Der Lenkungskreis Nachhaltigkeit der BayWa AG identifizierte 2014 die wichtigsten globalen Herausforderungen für die Entwicklung des Unter nehmens im Bereich Nachhaltigkeit. An ihnen orientieren sich Nachhaltigkeitsstrategie und -berichterstattung. N achhaltigkeit Nachhaltigkeitsansatz der BayWa Das Nachhaltigkeitsverständnis der BayWa ist eng verknüpft mit der Tradition des Konzerns. Eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Kunden, Mitarbeitern, Anlegern und Lieferanten ist der BayWa wichtig. Ihr geschäftliches Handeln richtet sie an den Bedürfnissen künftiger Generationen aus. Dazu verknüpft die BayWa das Ziel eines soliden und profitablen Wachstums mit dem Anspruch, einen Beitrag zu den für sie relevanten globalen Herausforderungen zu leisten. Die Aktivitäten, mit denen die BayWa ökonomische, ökologische und soziale Aktivitäten in Einklang bringt, sind in den vier Handlungsfeldern Markt, Umwelt und Klima, Mitarbeiter und Lebensqualität gebündelt. Hier hat sich das Unternehmen Nachhaltigkeitsziele bis 2020 gesetzt und verfolgt sie über eine klare Organisationsstruktur. Eine Nachhaltigkeitsmanagerin steuert und entwickelt das Thema Nachhaltigkeit konzernweit. Der Lenkungskreis Nachhaltigkeit, dem Verantwortliche aus zentralen Organisationseinheiten sowie allen Geschäftsfeldern angehören, trägt es in alle Unternehmensbereiche und sorgt für die Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen. Das Fundament für nachhaltiges Handeln in der BayWa bilden verbindliche Werte. Partnern und Kunden vermittelt das Markenleitbild ein verlässliches Bild darüber, wofür das Unternehmen steht: Vertrauen, Solidität und Innovation. Von den eigenen Mitarbeitern erwartet die BayWa, dass sie sich gegenüber Lieferanten, Kunden, Kollegen und der Gesellschaft ethisch und rechtlich einwandfrei verhalten. Die BayWa hat dafür ein konzernweit gültiges Wertesystem festgelegt. Es definiert die Standards für das allgemeine geschäftliche Verhalten als auch zu speziellen Themen wie Rechtskonformität, Vermeidung von Interessenkonflikten oder Datenschutz und ist verbindlich für alle Mitarbeiter und Führungskräfte, die als Vorbild in besonderer Verantwortung stehen. Die Einhaltung rechtlicher Vorschriften und interner Richtlinien mit Schwerpunkt auf Kartellrecht und Anti-Korruption stellt die Organisationseinheit Corporate Compliance sicher. Unter der Leitung des BayWa AG Neues wagen – mehr bewegen Chief Compliance Officers analysiert und bewertet sie fortlaufend mögliche Risiken. Sie schützt einzelne Mitarbeiter und das Unternehmen präventiv vor Rechtsverstößen und überwacht die Einhaltung der Regelungen in Zusammenarbeit mit der Organisationseinheit Konzernrevision. Für ein einheitliches Verständnis innerhalb des Konzerns sorgen Schulungen, die für Führungskräfte wie auch für Mitarbeiter mit direktem Kontakt zu Kunden, Lieferanten oder Wettbewerbern verpflichtend sind. Die Sachgebiete Außenwirtschaftsrecht, Datenschutz, Tax Compliance, Umweltrecht und Datensicherheit werden durch eigenständige Organisationseinheiten betreut. Inhaltlich fokussiert sich Compliance bei der BayWa auf die Themen Anti-Korruption und Kartellrecht. Im Sinne guter Unternehmensführung orientiert sich die BayWa an den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK). Als börsennotiertes Handelsunternehmen pflegt die BayWa einen regen Austausch mit ihren unterschiedlichen Stakeholdern. Neben Kunden und Lieferanten zählen dazu Mitarbeiter, Anleger und Aktio näre sowie die Öffentlichkeit. Sie informiert die BayWa in persönlichen Gesprächen, auf Veranstaltungen sowie in vielfältigen Formaten über relevante Entwicklungen im Unternehmen. Umgekehrt fließen Anregungen und Kritik der Stakeholder in Entscheidungsprozesse des Unternehmens ein. 2.148 BayWa Mitarbeiter nahmen 2015 an einer Compliance-Schulung teil 21 N achhaltigkeit Nachhaltig wirtschaften Mit ihren Produkten und handelsnahen Services für die Agrar-, Energie- und Bauwirtschaft deckt die BayWa menschliche Grundbedürfnisse ab. Zugleich liefert sie Antworten auf globale Herausforderungen wie den Klimawandel oder die Ernährung einer steigenden Weltbevölkerung. Das Marktumfeld, in dem sie agiert, unterliegt seit einigen Jahren gravierenden Veränderungen. Mit strategischen Akquisitionen, der Entwicklung neuer Geschäftsfelder und organischem Wachstum sichert die BayWa ihren langfristigen wirtschaftlichen Erfolg. Basis ist eine solide und vorausschauende Finanzierungsstrategie. Ihren Kunden bietet die BayWa qualitativ hochwertige Produkte und zuverlässige Dienstleistungen. Als global agierendes Handelsunter nehmen mit einer komplexen Wertschöpfung arbeitet sie dabei mit einer Vielzahl an Partnern aus unterschiedlichen Beschaffungs märkten zusammen. Sie stammen zumeist aus Europa und den USA, wo strenge Gesetze die Einhaltung von Menschenrechten, von öko logischen und von sozialen Standards gewährleisten. Um dies auch für Zulieferer aus anderen Weltregionen sicherzustellen, entwickelt die BayWa aktuell einen konzernweit gültigen Verhaltenskodex. Mittel fristig sollen ihn 10 Prozent der Lieferanten unterzeichnen, langfristig alle. Bereits seit 2013 hält die BayWa die Verantwortlichen in den Geschäftsfeldern dazu an, ausschließlich mit Lieferanten zusammenzuarbeiten, die nachweislich auf Kinder- und Zwangsarbeit verzichten. In den Beteiligungsgesellschaften der BayWa gelten teils eigene Richtlinien für eine nachhaltige Beschaffung. Verantwortung in der Lieferkette übernimmt die BayWa auch über lokale Beschaffung: Die deutschen Standorte beziehen rund 70 Prozent ihres Auftragsvolumens aus der Region. Damit stärken sie die heimische Wirtschaft und vermeiden lange Transportwege. Verantwortungsvoll produziertes Soja Sojabohnen aus nachhaltigem Anbau – dafür steht der CRS-Standard. Bereits 2006 hat die Cefetra B.V., eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der BayWa AG, damit begonnen, die Marktsituation bezüglich nachhaltigen Sojas zu bewerten. Als weltweit tätiger Supply Chain Manager ist sich die Cefetra B.V. der Bedeutung von Soja bewusst und unterstützt die verantwortungsvolle Produktion. Das Unternehmen hat einen Zertifizierungsstandard für Nachhaltigkeit eingeführt, der die Einhaltung rechtlicher V orschriften, Besitz der Landrechte, verantwortungsbewusste Arbeitsbedingungen, Schutz von Umwelt und Biodiversität, eine gute landwirtschaft liche Praxis sowie gesellschaftliche Verantwortung fordert. Für viele Landwirte ist das CRS-Programm der erste Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen Sojaproduktion, die einem hohen Standard entspricht, wie zum Beispiel dem des Europäischen Verbands der Mischfutterindustrie (FEFAC). 1,3 Mio. Tonnen 2015 wurden Soja gemäß dem CRS-Programm von Cefetra zertifiziert Ressourcen schützen Die Prozesse und Produkte der BayWa haben Auswirkungen auf Umwelt und Klima. Um diese so gering wie möglich zu halten, achtet die BayWa auf einen effizienten Einsatz von Rohstoffen und Energie. Neben klimaschädigenden Treibhausgasen spart sie darüber auch Kosten ein. Insbesondere die Logistik bietet für ein Handelsunternehmen einen wichtigen Hebel für eine verbesserte CO₂-Bilanz. Durch verschiedene Projekte in allen Geschäftsfeldern optimiert die BayWa seit 2014 ihre Distributionsstrukturen und Tourenplanung und setzt dazu verstärkt auf Bahn, Binnenschifffahrt und treibstoffsparende Firmenfahrzeuge. Durch die fortlaufende Analyse eigener Prozesse versucht sie, Einsparpotenziale, wie etwa beim Energieverbrauch, zu identifizieren. Die Organisationseinheit Umweltmanagement legt ein besonderes Augenmerk auf die Einhaltung der zahlreichen Umweltvorschriften, denen die BayWa als international tätiger Konzern unterliegt. Sie kommuniziert gesetzliche Änderungen, erstellt dazu Informationsmaterial und führt zahlreiche Schulungen durch. Unterstützt wird sie durch Koordinatoren in den Geschäftsfeldern. Um ihren ökologischen Anspruch in das gesamte Unternehmen zu tragen, sensibilisiert die BayWa ihre Mitarbeiter für einen verantwortungsvollen Umgang 22 mit natürlichen Ressourcen. Auch bei der Auswahl der Lieferanten spielen ökologische Aspekte zunehmend eine wichtige Rolle. Der Klima- und Umweltschutz bietet für die BayWa zudem ein wichtiges Geschäftsfeld. Die hundertprozentige Tochter BayWa r.e. renew able energy GmbH bietet als Fullservice-Dienstleister e rneuerbare Energien aus einer Hand: von der Projektentwicklung und den Bau von Windenergie-, Solar-, Biomasse- und G eothermieanlagen über den Handel mit Photovoltaik und Services bis hin zum Direkt vertrieb von Ökostrom und Ökogas sowie dem Handel mit erneuerbaren Energien. Im Geschäftsbereich Baustoffe vertreibt die BayWa emissionsgeprüfte Baumaterialien und engagiert sich für Energieeffizienzhäuser. BayWa AG Neues wagen – mehr bewegen N achhaltigkeit An ihren deutschen Standorten nutzt die BayWa nahezu ausschließlich Strom aus erneuerbaren Quellen. Einen Teil davon produziert sie selbst: Die aktuell größte eigene Photovoltaikanlage mit einer Gesamtleistung von 630 Kilowatt peak befindet sich auf dem Dach des neuen BayWa Logistikzentrums in Schweinfurt. Die erzeugte Strommenge wird ins Netz eingespeist und liegt deutlich über dem Eigenverbrauch. Prinzipien für nachhaltiges Bauen hat die BayWa Ende 2015 in einer Leitlinie zusammengefasst. Neben der Nutzung von Ökostrom umfasst diese Kriterien wie Energieeffizienz, Umwelt- und Gewässerschutz, Auftragsvergabe an regionale Partner und die Verwendung nachhaltiger Materialien. Solarstrom für den Eigenverbrauch 10.000 m2 umfasst die Photo voltaikanlage auf dem Dach des neuen BayWa Logistikzentrums Partnerschaftlich arbeiten Die BayWa hat sich in den vergangenen Jahren zu einem internationalen Konzern entwickelt. In weltweit 34 Ländern sind aktuell 16.229 Mitarbeiter beschäftigt, davon mehr als die Hälfte in Deutschland. Sie gehören verschiedenen Kulturen und Altersgruppen an und tragen mit ihren unterschiedlichen Qualifikationen, Herangehensweisen und Stärken zum Erfolg des Unternehmens bei. Diese Vielfalt zu fördern und das wechselseitige Verständnis zu unterstützen ist der BayWa ein wichtiges Anliegen. Zugleich gilt es, neue und bestehende Mitarbeiterstrukturen und -kulturen erfolgreich zu verzahnen. Grundlage dafür ist ein gemeinsames Wertefundament. Neben den Markenwerten der BayWa – Vertrauen, Solidität und Innovation – zählen dazu der konzernweit gültige Code of Conduct sowie ein klares und gemeinsames Führungsverständnis. Letzteres hat die BayWa 2015 im Corporate Leadership Guide festgeschrieben und integriert es künftig in ihre Trainings für Führungskräfte. 200 Den Mitarbeitern ein guter Chef, dem Unternehmen eine wertvolle Führungskraft sein und dabei der eigenen Person treu bleiben: Wie das gelingen kann, diskutierten 2015 rund 90 Führungskräfte verschiedener Ebenen auf dem ersten BayWa Leadership Forum. In Vorträgen erweiterten sie ihr Verständnis und ihre Methodenkompetenz für eine moderne Führungsarbeit, die auf die Selbstverantwortung der Mitarbeiter setzt. Diskussionsformate boten die Gelegenheit für einen intensiven Austausch und eine Vernetzung der unterschiedlichen Führungsebenen. verschiedene Weiterbildungskurse bietet die BayWa AG ihren Mitarbeitern Die kontinuierliche Weiterentwicklung aller Mitarbeiter ist ein wichtiger Baustein im Personalmanagement der BayWa. Sie werden befähigt, mit den Veränderungen des Marktumfelds und der fortschreitenden Digitalisierung Schritt zu halten und für kulturelle Herausforderungen im internationalen Wettbewerb sensibilisiert. Im Jahr 2015 absolvierten die Mitarbeiter in der BayWa AG 19.039 Schulungstage. Zu ihrer persönlichen Entwicklung erhalten sie von ihrer Führungskraft in einem jährlichen Gespräch Feedback. Auf Basis des Kompetenzmodells der BayWa werden dabei die persönlichen Stärken und Entwicklungsfelder herausgearbeitet und gemeinsam individuelle Maßnahmen zur beruflichen Entwicklung festgelegt. BayWa AG Neues wagen – mehr bewegen Führung im Wandel 19.039 Schulungstage in der BayWa AG, davon Fachkompetenz: 68 % Methodenkompetenz: 23 % Führungskompetenz: 4 % Persönliche/soziale Kompetenz: 4 % Unternehmerische Kompetenzen: 1 % 23 N achhaltigkeit Lebensqualität gestalten Verantwortung für Mensch und Natur übernimmt die BayWa auch über ihr Geschäft hinaus. Dies ist Teil ihres Selbstverständnisses und ihrer genossenschaftlichen Historie. In ihrem gesellschaftlichen Umfeld engagiert sich die BayWa über Spenden an soziale Einrichtungen sowie als Sponsor von Nachwuchs- und Profisportlern. Einen Beitrag für das Wohlergehen nachfolgender Generationen leistet das Unternehmen über die 1998 gegründete BayWa Stiftung. Sie verfolgt das Ziel, Kindern und Jugendlichen unabhängig von ihren Lebensumständen gleiche Bildungschancen zu bieten. Dazu fördert die BayWa Stiftung in Deutschland und weltweit aktuell rund 20 langfristige Bildungsprojekte. Kindern und Jugendlichen wird dabei praktisches Wissen zu ausgewogener Ernährung und der Nutzung erneuerbarer Energie vermittelt. Und überdies, wie sie dieses Wissen im Alltag umsetzen können. Aktuell fördert die BayWa Stiftung neben einem Schulgartenprojekt ein Windkraftprojekt an einer Mittelschule in Bayern sowie den Bau von Biogasanlagen für Kochenergie für Privathaushalte und Schulen in Tansania. Engagierte Studierende unterstützt sie pro Jahr mit 100 Deutschland-Stipendien und gibt jungen Talenten so die Möglichkeit, sich auf das Studium zu konzentrieren und sich darüber hinaus gesellschaftlich zu engagieren. Die von der BayWa Stiftung eingeworbenen Spenden kommen zu 100 Prozent den Förderprojekten zugute. Die BayWa AG verdoppelt die Spendensumme und trägt zudem die Verwaltungskosten der BayWa Stiftung. 500.000 € Lernen am Gemüsebeet Obst und Gemüse kennen viele Kinder heute allenfalls aus dem Supermarktregal. Wie es wächst und warum es zu einer gesunden Ernährung gehört, wissen sie häufig nicht. Mit dem Projekt „Gemüse pflanzen. Gesundheit ernten.“ will die BayWa Stiftung dies auf erlebnisreiche Weise ändern. Seit 2013 f ördert sie Schulgärten, in denen Grundschüler Karotten, Radieschen oder Salat anpflanzen, das Wachstum begleiten und so den Kreislauf der Natur miterleben. Aus der Ernte bereiten sie zusammen mit Ernährungspädagogen leckere Mahlzeiten zu. Ein ansprechend gestaltetes Erlebnisbuch bezieht künftig Eltern mit ein. Neben lebendigem Wissen über Proteine, Fette, Kohlenhydrate und Vitamine enthält es auch Spiele und Rezepte zum Nach kochen. Das vom Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst geförderte Schulgartenprojekt erreichte bislang über 3.000 Kinder. Zahlreiche weitere Schulgärten eröffnen deutschlandweit im Frühjahr 2016. Mehr über die Projekte erfahren Sie unter www.baywastiftung.de. spendete die BayWa AG 2015 an die BayWa Stiftung Weitere Informationen zum Thema Nachhaltigkeit bei der BayWa AG finden Sie unter: www.baywa.com/nachhaltigkeit 24 8 95 Teilnehmende Schulen 2013 und 2015 am Schulgartenprojekt der BayWa BayWa AG Neues wagen – mehr bewegen Das Geschäftsjahr 2015 Die Entwicklung des BayWa Konzerns im Geschäftsjahr 2015 in Zahlen Bilanzsumme 5,7 Mrd. € 2014 5 10 EBIT 15 2015: 5 10 0 50 100 150 2015: 14,9 Mrd. € 0 Mrd. € 2015 Umsatz 0 6,0 158,1 Mio. € 15 2014: 15,2 Mrd. € 0 50 2014: 152,1 Mio. € 273,7 Mio. € 1,8 % 6,0 Mio. € 4,0 % 100 150 Ergebnis vor Steuern Ergebnis je Aktie 0 0 30 60 90 2015: 30 1,0 1,5 1,0 1,5 2015: 88,1 Mio. € 0 0,5 1,39 € 60 90 0 0,5 2014: 1,78 € 2014: 80,4 Mio. € 7,7 Mio. € 9,5 % 0,39 € 21,9 % Dividendenvorschlag 0,80 € / Aktie 2014 0,85 € / Aktie 2015 Ü berblick zum G esch ä ftsjahr 2 0 1 5 Überblick zum Geschäftsjahr 2015 * In einem global herausfordernden Marktumfeld mit auf breiter Front rückläufigen Preisen für Rohstoffe und Agrarerzeugnisse konnte sich der BayWa Konzern im Berichtsjahr 2015 erfolgreich entwickeln und das operative Ergebnis steigern. Maßgeblich dazu beigetragen hat die konsequente Internationalisierung der Geschäftsaktivitäten. So hat die BayWa im Agrarhandel 2015 neue Handelsbüros in der Ukraine, Russland und Argentinien gegründet sowie den Getreidehändler Wessex Grain Ltd. in Großbritannien übernommen. Die in Somerset ansässige Wessex Grain Ltd. ist im Erfassungsgeschäft im Süden und Südwesten Englands tätig. Zudem erwarb die BayWa den rumänischen Agrarhändler Patberg International S.R.L. mit Hauptsitz in Bukarest, der seit der Übernahme unter BayWa Agri Romania S.r.l. firmiert. In der Sparte Technik gründete die BayWa gemeinsam mit Barloworld Limited, Johannesburg, ein Joint Venture für Landtechnikvertrieb in Subsahara-Afrika, an dem BayWa und Barloworld zu je 50 Prozent beteiligt sind. Im Bereich der erneuerbaren Energien hat der Münchner Handels- und Dienstleistungskonzern Projektrechte für mehrere Solarparks mit einer Gesamtleistung von 75 Megawatt (MW) in Nord- und Südamerika erworben; darüber hinaus sind die Neueröffnungen von Niederlassungen in Japan und Singapur ein erster Schritt in den südostasiatischen Markt. Der Umsatz des Segments Agrar nahm im Geschäftsjahr 2015 leicht um 0,5 Prozent auf 10.154,7 Mio. Euro zu. Ursache hierfür sind die erneut deutlich – um 12,6 Prozent – auf rund 30,2 Mio. Tonnen ausgeweiteten Handelsvolumina der Sparte Agrarhandel und die weiteren Zuwächse der Absatzmengen in der Sparte Obst. Gegenläufig wirkten die stark gesunkenen Preise für Agrarerzeugnisse; in der Folge erhöhte sich der Umsatz der Sparte Agrarhandel nur unterproportional zum Absatzvolumen um 1,1 Prozent auf 8.321,4 Mio. Euro. Die Preisentwicklung bei Agrarerzeugnissen schlug sich auch in einer verringerten Investitionsneigung der Landwirte nieder, so dass der Umsatz der Sparte Technik gegenüber dem Vorjahr um 3,8 Prozent auf 1.260,7 Mio. Euro zurückging. Die im vierten Quartal neu gegründete Sparte Digital Farming weist für 2015 einen Umsatz von 5,2 Mio. Euro aus. Im Obstgeschäft erhöhte sich der Umsatz um 0,6 Prozent auf 567,4 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) des Segments Agrar lag mit 87,2 Mio. Euro um 20,6 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert. Dies ist vor allem durch den regenarmen Sommer in Deutschland bedingt: Ein geringer Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, eine deutlich niedrigere Erfassungsmenge bei Mais und fehlende Trocknungserlöse bei Getreide waren die Folge. Zudem führten Kleinwasserzuschläge aufgrund niedriger Pegelstände der Flüsse zu erhöhten Logistikkosten. Auch in der Sparte Technik war infolge des schwächeren Neumaschinengeschäfts ein moderater Rückgang des EBIT zu verzeichnen. Schließlich fielen für den Ausbau der Sparte Digital Farming Anlaufkosten an, denen im Berichtsjahr noch keine Erträge gegenüberstanden. Erfreulich entwickelte sich dagegen das Ergebnis der Sparte Obst, das mit einem um 31,2 Prozent auf 27,0 Mio. Euro gestiegenen EBIT eine neue Bestmarke erreichte. Das Segment Energie verzeichnete 2015 ein Rekordjahr. Die BayWa r.e. renewable energy GmbH weitete den Umsatz durch ein starkes Projektgeschäft und eine höhere Anzahl veräußerter Anlagen um 29,5 Prozent auf 1.017,8 Mio. Euro aus. So wurde beispielsweise mit dem Projekt „Beethoven“ in South Dakota, USA, der bislang größte Windpark der BayWa r.e. mit einer Gesamtleistung von 80 MW veräußert. Das EBIT des Geschäftsfelds Regenerative Energien erzielte mit einem Ergebnisanstieg um 25,3 Mio. Euro auf 61,8 Mio. Euro einen neuen Höchstwert. Im Bereich der klassischen Anteil am Konzernumsatz Agrar: 68 % Bau: 10 % Energie: 22 % * Auszug aus dem Konzernlagebericht. Der vollständige Lagebericht ist Teil des Konzernfinanzberichts 2015 der BayWa AG und steht in deutscher und englischer Version online zur Verfügung unter www.baywa.com. BayWa AG Neues wagen – mehr bewegen 25 Ü berblick zum G esch ä ftsjahr 2 0 1 5 Energie ging der Umsatz um 16,9 Prozent auf 2.246,4 Mio. Euro zurück. Dieser Rückgang ist ausschließlich auf den im gesamten Jahr 2015 stark gesunkenen Rohölpreis zurückzuführen, der sich in entsprechend niedrigeren Preisen für Heizöl und Kraftstoffe niederschlug. Dagegen hat sich das EBIT, im Wesentlichen aufgrund höherer Margen und Absatzmengen, mit einem Anstieg um 9,7 Mio. Euro auf 15,4 Mio. Euro nahezu verdreifacht. Insgesamt verringerte sich der Umsatz im Segment Energie preisbedingt um 6,4 Prozent auf 3.264,2 Mio. Euro. Das EBIT des Segments verbesserte sich signifikant um 82,6 Prozent auf 77,2 Mio. Euro. Die Geschäftsaktivitäten im Baustoffhandel wurden in den ersten Monaten 2015 von ungünstigen Witterungsbedingungen gebremst; das Baugeschäft kam im Berichtsjahr erst nach Ostern in Schwung. Gleichzeitig führte die stark rückläufige Mengennachfrage auf den europäischen Baustoffmärkten außerhalb Deutschlands zu einem verstärkten Auftreten ausländischer Produzenten im deutschen Markt. In der Folge waren die Preise für Bau- und Dämmstoffe im Berichtsjahr unter Druck. Obwohl der Baustoffhandel den Absatz insgesamt steigern konnte, verminderte sich der Umsatz des Segments im Geschäftsjahr 2015 daher um 28,4 Mio. Euro bzw. 1,9 Prozent auf 1.496,4 Mio. Euro (Vorjahr: 1.524,8 Mio. Euro). Aufgrund der fortgesetzten Optimierung des Standortnetzes und einer starken Entwicklung im vierten Quartal erreichte das EBIT mit 27,4 Mio. Euro nahezu das Niveau des Vorjahres von 28,0 Mio. Euro. Insgesamt erzielte der BayWa Konzern im Berichtsjahr einen Umsatz in Höhe von 14.928,1 Mio. Euro. Das entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Rückgang um 1,8 Prozent, der in erster Linie auf die gesunkenen Preise für fossile Energieträger zurückzuführen ist. Das operative Ergebnis des BayWa Konzerns verbesserte sich um 4,0 Prozent auf 158,1 Mio. Euro. Die Ergebnissteigerung ist auf die ausgesprochen positive Entwicklung im Segment Energie – vor allem im Bereich der erneuerbaren Energien – zurückzuführen. Der Konzernjahresüberschuss verringerte sich um 23,7 Prozent auf 61,6 Mio. Euro, da nach einem Steuerertrag von 0,3 Mio. Euro im Vorjahr für das Geschäftsjahr 2015 ein Ertragsteueraufwand in Höhe von 26,5 Mio. Euro anfiel. Das auf die Aktionäre der BayWa AG entfallende Ergebnis je Aktie beträgt 1,39 Euro (Vorjahr: 1,78 Euro). Der BayWa Konzern ist in globalen Wachstumsmärkten aussichtsreich positioniert. Die fortgesetzte Internationalisierung erschließt neue Ertragspotenziale und schlägt sich in der im Prognosebericht geäußerten Erwartung einer Steigerung des EBIT im laufenden Geschäftsjahr nieder. Vor diesem Hintergrund schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung eine Erhöhung der Dividende von 0,80 Euro je Aktie auf 0,85 Euro je Aktie vor. Anteil am operativen EBIT Agrar: 46 % Bau: 14 % Energie: 40 % 26 BayWa AG Neues wagen – mehr bewegen KONZERNBILANZ Konzernbilanz zum 31. Dezember 2015 * Aktiva in Mio. Euro 31.12.2015 31.12.2014 angepasst ** 01.01.2014 angepasst ** 2.014,610 1.995,478 1.902,206 61,042 56,944 38,207 211,525 209,271 153,635 2.287,177 2.261,693 2.094,048 Langfristige Vermögenswerte Anlagevermögen Forderungen und sonstige Vermögenswerte Latente Steueransprüche Kurzfristige Vermögenswerte Wertpapiere 1,983 2,127 2,171 Vorräte inklusive biologische Vermögenswerte 2.153,518 1.995,490 1.841,706 Forderungen und sonstige Vermögenswerte 1.499,724 1.265,833 1.125,859 84,459 108,356 92,087 3.739,684 3.371,806 3.061,823 Flüssige Mittel Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte/Veräußerungsgruppen Summe Aktiva 9,796 18,500 43,392 6.036,657 5.651,999 5.199,263 31.12.2015 31.12.2014 angepasst ** 01.01.2014 angepasst ** 1.075,901 1.050,376 1.115,014 Passiva in Mio. Euro Eigenkapital Langfristige Schulden Rückstellungen 708,084 720,805 598,464 1.223,163 1.107,917 788,353 Übrige Verbindlichkeiten 102,153 126,926 112,908 Latente Steuerschulden 158,092 152,456 162,776 2.191,492 2.108,104 1.662,501 Finanzschulden und Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing Kurzfristige Schulden Rückstellungen Finanzschulden und Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing Übrige Verbindlichkeiten Schulden aus zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten/Veräußerungsgruppen Summe Passiva 205,727 200,424 174,010 1.320,978 1.175,091 1.140,643 1.242,559 1.112,925 1.107,095 2.769,264 2.488,440 2.421,748 — 5,079 — 6.036,657 5.651,999 5.199,263 * Ausführliche Informationen zur Geschäftsentwicklung der BayWa AG 2015 stehen im Konzernfinanzbericht 2015 online zur Verfügung: www.baywa.com. ** Zahlen angepasst, im Wesentlichen um die Auswirkung aus Bilanzierung eines Finanzierungsleasings im Geschäftsjahr 2013 und vorzeitiger Anwendung eines neuen IFRS-Standards BayWa AG Neues wagen – mehr bewegen 27 KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für 2015 * Fortgeführte Geschäftsbereiche in Mio. Euro Umsatzerlöse Bestandsveränderung Andere aktivierte Eigenleistungen Sonstige betriebliche Erträge Materialaufwand 2015 2014 angepasst ** 14.928,129 15.201,788 86,720 – 43,111 3,825 5,334 157,850 182,426 – 13.575,301 – 13.816,916 Rohergebnis 1.601,223 1.529,521 Personalaufwand – 825,156 – 793,069 Abschreibungen – 130,161 – 127,711 Sonstige betriebliche Aufwendungen – 495,334 – 491,488 150,572 117,253 Ergebnis der betrieblichen Geschäftstätigkeit Ergebnis aus at-Equity-bilanzierten Anteilen 3,284 3,394 Übriges Beteiligungsergebnis 4,291 31,431 Zinsertrag 5,616 6,772 Zinsaufwand – 75,710 – 78,426 Finanzergebnis – 62,519 – 36,829 88,053 80,424 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Ertragsteuern – 26,450 0,279 61,603 80,703 davon: Gewinnanteil der Minderheitsgesellschafter 13,399 19,276 davon: Gewinnanteil der Gesellschafter des Mutterunternehmens 48,204 61,427 EBIT 158,147 152,078 EBITDA Konzernjahresüberschuss 288,308 279,789 Unverwässertes Ergebnis je Aktie (in Euro) 1,39 1,78 Verwässertes Ergebnis je Aktie (in Euro) 1,39 1,78 * Ausführliche Informationen zur Geschäftsentwicklung der BayWa AG 2015 stehen im Konzernfinanzbericht 2015 online zur Verfügung: www.baywa.com. ** Zahlen angepasst, im Wesentlichen um die Auswirkung aus Bilanzierung eines Finanzierungsleasings im Geschäftsjahr 2013 und vorzeitiger Anwendung eines neuen IFRS-Standards 28 BayWa AG Neues wagen – mehr bewegen Impressum Projektleitung und Redaktion BayWa AG, München PR/Corporate Communications Text BayWa AG, München PR/Corporate Communications, Investor Relations PvF Investor Relations Peters von Flemming & Partner, Frankfurt am Main Konzeption und Gestaltung Strichpunkt GmbH, Stuttgart / Berlin www.strichpunkt-design.de Bildnachweis BayWa AG, BayWa r.e. (S. 2, 3, 9, 10, 13, 14, 17, 18, 21) Thomas Dashuber (S. 4, 5) Carsten Enderlein (S. 3) Meraner & Hauser (S. 6) AGCO (S. 11) Simon Koy (S. 12) BEEGY GmbH (S. 16) Schlagmann Poroton (S. 17) BayWa Stiftung, Klaus Haag (S. 24) Druck BluePrintAG, München Weitere Informationen BayWa AG PR/Corporate Communications Arabellastraße 4 81925 München Telefon +49 89 9222-3691 Telefax +49 89 9212-3691 E-Mail prcc@baywa.de Die BayWa im Internet: www.baywa.de; www.baywa.com © BayWa AG, München Sprachversionen Diese Publikation liegt in deutscher und englischer Sprache vor. Beide Sprachfassungen sind auch im Internet unter www.baywa.com verfügbar. Diese Publikation ist auf Recyclingpapier gedruckt, das aus 100 % Altpapier besteht und den Anforderungen des Blauen Engels entspricht. BayWa AG Neues wagen – mehr bewegen BayWa AG Arabellastraße 4 81925 München Mehr BayWa online: BayWa Konzernfinanzbericht 2015 www.baywa.com/investor_relations BayWa Nachhaltigkeitsbericht 2015 www.baywa.com/nachhaltigkeit BayWa Unternehmensbroschüre: Neues wagen – mehr bewegen www.baywa.com/presse