alla breve - Hochschule für Musik Saar
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alla breve Magazin der Hochschule für Musik Saar • Gegründet 1995 • Gratis Wintersemester 2008/2009 • 13. Jahrgang, Nr. 2 • Oktober 2008 50 Jahre Vereinigung der Freunde und Förderer Hochschule eröffnet Instrumente-Ausstellung Digitale Musikanalyse: Forschungsprojekt mit MPI Reform: Die neue Studienstruktur der HFM Heft In diesem n von: ltunge Veransta ür Musik Saar chule f eater • Hochs Staatsth s e h c is d k • Saarlän ischer Rundfun d • Saarlän k Musik Saar r • Netzwe wintersemester 2008/2009 • alla inhalt Editorial / Impressum 4 50 Jahre „Freunde und Förderer der Hochschule“ 5 Eröffnung der HFM-Instrumenteausstellung 6 Digitale Musikanalyse: Gemeinsames Forschungsprojekt der HFM mit dem Max-Planck-Institut 7 45. Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ in Saarbrücken 9 Veranstaltungen von • HFM • Netzwerk Musik Saar • Saarländischer Rundfunk • Saarländisches Staatstheater 14 18 20 22 Die neue Studienstruktur der HFM 24 Der Komponist und Philologe William Attwood 28 Gestaltungskräfte fördern: Nachwuchsarbeit der HFM mit Schulkindern 31 ‚Wiederkäuen’ von Gottes Wort – über den Gregorianischen Choral 36 Rund um den Campus 37 breve 3 alla breve • wintersemester 2008/2009 ausgedehnte Aufgabenfelder, die unseren Mitarbeitern große Leistungen abverlangen. Dafür allen Mitstreitern ein herzliches Dankeschön! Mit der Bestellung des neuen Kanzlers, Herrn Wolfgang Bogler, geht wiederum ein Ruck durch das Haus, moderne Formen der Wahrnehmung, der Kommunikation und der Außendarstellung finden Einlass in unser „System“. Verehrte Leserinnen und Leser von alla breve, vor einiger Zeit durften wir der Regionalpresse entnehmen, woran unser liebenswertes Bundesland angeblich leide: unter dem Schwund rebellischer „Kulturmacher“, die ihre Vorstellungen und Wünsche entsprechend propagieren. Es mangele also an Streitkultur - oder fehlt es doch nur an Schlagzeilen? In der Tat ist es gelungen, in den vergangenen Jahren eine Form von Dialogbereitschaft, Vertrauen und Interaktion zwischen den Vertretern hiesiger Institutionen aus Bildung, Kultur, Politik und Wirtschaft zu etablieren, mit dem Willen, optimale Resultate - unabhängig vorhandener Restriktionen - zum Wohle aller zu erzielen. Hierzu gehört u.a. auch die möglichst zeitnahe Planung und Realisierung des Projekts „Erweiterungsbau/ Vierter Pavillon“ unter Berücksichtigung und Neugestaltung des Gesamtareals der Kulturmeile - ein erster signifikanter Beitrag zur Umsetzung des ehrgeizigen Vorhabens „Stadt am Fluss“. Hieraus entstehen meines Erachtens viel versprechende Perspektiven, auch für die Hochschule für Musik Saar. Unser Haus steckt inmitten eines Entwicklungsprozesses: neues Musikhochschulgesetz, Strukturreform im Haus, Modularisierung der Studiengänge und Sanierungs- und Baumaßnahmen bedeuten viel Arbeit und Herausforderung; 4 Glücklicherweise produzieren auch wir positive Schlagzeilen, die wir Ihnen nicht vorenthalten möchten: Studierende des Hauses gewinnen Probespiele und erhalten erstklassige Orchesterstellen, sie gewinnen Wettbewerbe und finden Anstellungen als Pädagogen. Bestehende Partnerschaften wachsen (u.a. die Intensivierung der Zusammenarbeit mit den „Saarbrücker Kammerkonzerten“), neue Kooperationen (u.a. mit dem Max Planck-Institut) entstehen. Die Anzahl der Studienbewerber stieg auch 2008 signifikant an. Die Erstellung eines hochschuleigenen Labels für die Produktion hauseigener Tonträger, aber auch die Runderneuerung der Homepage stehen unmittelbar bevor. Worauf wir uns besonders freuen: Am 21. Oktober wird die Ausstellung der vielen Musikinstrumente, die wir von Herrn Dr. Eichler erhalten haben, endlich feierlich eröffnet, wozu ich Sie sehr herzlich einlade! Und ein weiteres Großereignis wirft schon seinen Schatten voraus: Im nächsten Jahr feiert unsere „Vereinigung der Freunde und Förderer“ ihren 50. Geburtstag, wozu wir schon jetzt ganz herzlich gratulieren! Lesen Sie darüber mehr auf den folgenden Seiten. hfm-report Impressum alla breve – Magazin der Hochschule für Musik Saar Herausgeber / V.i.S.d.P.: Prof. Thomas Duis Rektor der Hochschule für Musik Saar Bismarckstraße 1 66111 Saarbrücken Telefon (0681) 967310 Telefax (0681) 9673130 web: www.hfm.saarland.de Redaktion: Thomas Wolter E-Mail: t.wolter@hfm.saarland.de Gestaltung/Druck: M & G • Medienagentur und Verlag Schmollerstraße 31 66111 Saarbrücken www.musikundgraphik.de Titelgestaltung: Thomas Wolter Hinweis: An allen an die Firma M & G gelieferten Text und Bilddaten liegen die Abdruckrechte beim Herausgeber. Die Firma M & G übernimmt daher im Zweifelsfalle keine Haftung für Rechte Dritter. alla breve erscheint zu Beginn eines jeden Semesters. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. wintersemester 2008/2009 • alla hfm-report breve Die Vereinigung der Freunde und Förderer der HFM wird 50 Von „offenen Musikstunden“ zur schlagkräftigen Kulturvereinigung von Thomas Wolter Im nächsten Jahr feiert die Vereinigung der Freunde und Förderer der Hochschule für Musik Saar (FuF) ihren 50. Geburtstag. Was in bescheidenem Rahmen seinen Anfang nahm, hat sich mittlerweile zu einer der größten und einflussreichsten Kulturvereinigungen des Saarlandes entwickelt. Wie so oft wurde der gute Gedanke in einer Notlage geboren. In den 50er-Jahren des vorigen Jahrhunderts gab es am damaligen Saarbrücker Konservatorium so genannte „offene Musikstunden“, Vorläufer der heutigen Studentenkonzerte und Podien. Dr. Joseph Müller-Blattau, zu dieser Zeit Direktor des Konservatoriums, war mit dem Publikumszuspruch und der allgemeinen Infrastruktur dieser Vortragsabende unzufrieden. Die Idee entstand, zur ideellen und materiellen Unterstützung der Konzerte und des gesamten Konservatoriums eine potente Förderer-Vereinigung zu gründen. Die erste Zusammenkunft von Interessenten tur, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik, die alle durch die Liebe zur Musik miteinander verbunden waren. Gründungsvorsitzender war der saarländische Ministerpräsident a. D. Heinrich Welsch. In den 60er-Jahren, die Vereinigung zählte gerade mal etwa 100 Mitglieder, stellte sich die FuF ihrer ersten großen Herausforderung. Die heute wieder heiß diskutierte Idee einer zusammenhängenden Saarbrücker Kulturmeile ging seinerzeit auf eine Initiative des damaligen saarländischen Ministerpräsidenten Franz-Josef Röder zurück. Die Neugestaltung des kulturellen Saar-Ufers sah unter ande- Auflage: 2.000 Exemplare Bleibt mir nur noch, Ihnen, liebe Freunde und Förderer der Hochschule für Musik Saar einmal mehr herzlich zu danken für Ihr Engagement und Interesse an unserem Schaffen! Den Studierenden wünsche ich ein erfolgreiches und spannendes Studienjahr; bitte nutzen Sie das bestehende Angebot an Konzerten, Workshops, Masterclasses, etc. nach Kräften! Herzlich, Ihr 1974: Prominenz bei der Einweihung der neuen Saal-Orgel. V.l.n.r.: Ministerpräsident Franz-Josef Röder, Rektor Prof. Dr. Dieter Loskant, Kultusminister Werner Scherer und Innenminister Ludwig Schnur Professor Thomas Duis Rektor der Hochschule für Musik Saar erfolgte im Jahr 1959. Es war die Geburtsstunde der Vereinigung der Freunde und Förderer unserer Hochschule (FuF). Von Anfang an vereinte der Kern des Freundeskreises Persönlichkeiten aus Kul- rem auch vor, die Musikhochschule von ihrem ersten Standort am Rotenbühl als Teil der Kulturmeile an ihren heutigen Platz zwischen Staatstheater und Moderner Galerie umzusiedeln. Ein gewaltiger Unter dem früheren HFM-Rektor Prof. Dr. Dieter Loskant erlebte die FuF einen enormen Aufschwung. finanzieller Kraftakt, zu dem die FuF mit eigenen Beiträgen und eingeworbenen Spenden Erhebliches beitrug. In dieser Zeit trat Hubert Dohmen, Direktor der saarländischen Landesbank (SaarLB), dem Vorstand als Schatzmeister bei. Ebenso kunstsinnig wie wirtschaftlich versiert, übernahm Dohmen alsbald auch den Vorsitz der Vereinigung. Unter seiner Ägide wurde das durch den Neubau der Hochschule arg strapazierte Vermögen der Vereinigung wieder konsolidiert. Es war auch der Beginn der bis heute bestehenden engen Verbundenheit der SaarLB mit unserem Haus. Anfang der 1970-er Jahre, um die Zeit, als die HFM unter der Leitung von Prof. Dr. Loskant als eine der ersten deutschen Musikhochschulen eine Rektoratsverfassung erhielt, hatte sich der Ruf der schlagkräftigen Freundesvereinigung bis weit über die Landesgrenzen hinaus verbreitet. Interessenten anderer deutscher Hochschulen kamen nach Saarbrücken, ließen sich über das Procedere informieren und kopierten vielfach das bewährte saarländische Modell eines Förderervereins. Im Jahr 1974 hatte die FuF ihren nächsten großen „Feuerwehrseinsatz“ zu bewältigen. Die neu installierte Klais-Orgel im Konzertsaal der Hochschule erwies sich als zu schwer für die Statik des Gebäudes. Es mussten zusätzliche Stützen im Keller eingerichtet werden. Kostenpunkt für die unvorhergesehene Baumaßnahme: zirka 100.000 DM. Die FuF half wieder einmal kräftig mit. In dieser Zeit wurde an der Hochschule das Institut für Alte Musik etabliert. Auch hier erwies sich die FuF 5 alla breve • wintersemester 2008/2009 „Der Ton macht die Musik“ als zuverlässiger Partner, gewährte in der Anfangszeit Beiträge zur Instrumenten-Beschaffung und zur Honorierung der Lehrkräfte. 1981 wurde ein weiterer Markstein in der Geschichte der FuF gesetzt. Mit maßgeblicher Unterstützung von Dr. Manfred Schäfer, damals Vorstandsvorsitzender der SaarLB, ist der Walter-Gieseking-Wettbewerb, der bedeutendste Wettbewerb der Hochschule, aus der Taufe gehoben worden. Mitte der 80-er Jahre übernahm Ernst Lenz, Nachfolger von Dr. Schäfer an der Spitze der SaarLB, den Vorsitz der Freundesvereinigung, den er bis zum heutigen Tag innehat. Seit vielen Jahren engagiertes FuF-Mitglied; Dr. Raymond Schuler. Mit dem Beginn der 90er-Jahre konnte die Mitgliederzahl der Vereinigung enorme Zuwächse verzeichnen. Gegenwärtig beläuft sich der Mitgliederstand auf zirka 900 Musikliebhaber. Nicht unwahrscheinlich, dass im Jubiläumsjahr diem magische 1.000er- Eine Kulturvereinigung wie die Freunde und Förderer der HFM lebt vor allem vom Engagement ihrer Mitglieder an der Basis. Ein besonders rühriges Mitglied unserer Freundesvereinigung ist Dr. Raymond Schuler. Der gebürtige Luxemburger war zirka 30 Jahre lang als Zoologe an der Universität des Saarlandes in der Lehre tätig. Seit seiner Pensionierung widmet er sich voll und ganz seiner großen Leidenschaft: der Musik. Dr. Schuler ist seit 1995 Mitglied der FuF und hat sich in dieser Eigenschaft nicht nur als treuer Konzertbesucher, sondern auch als verdienstvoller ehrenamtlicher Mitarbeiter in der Öffentlichkeitsarbeit ausgezeichnet. Der amtierende Vorsitzende der Freundsvereinigung: Ernst Lenz Grenze überschritten werden kann. Im 50. Jahr ihres Bestehens zeigt die Vereinigung der Freunde und Förderer der Hochschule ein überaus stattliches Erscheinungsbild. Das ansehnliche Vermögen der FuF liegt in kundigen Händen und wird klug verwaltet. Im Bewusstsein ihrer künstlerischen und sozialen Verantwortung wird die Vereinigung unserem Haus weiterhin nach Kräften ideelle und materielle Unterstützung leisten. Sie wird auch zukünftig alles unternehmen, um besonders junge Menschen für die Sache der klassischen Musik zu begeistern. Sie wird der Hochschule auch in den kommenden Jahrzehnten ein treuer und unverzichtbarer Partner bleiben.• 6 hfm-report Eigenhändig verteilt er in Stadt und Umland Konzertplakate und Flyer der Hochschule, hilft auch schon mal beim Eintüten der alla breve mit und rührt überall nach Kräften die Werbetrommel für die FuF, die seiner Ansicht nach „ein unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis“ bietet. Zirka 50 neue Mitglieder haben dank seiner Überzeugungsarbeit bereits den Weg zur Freundesvereinigung gefunden. Die Motivation für dieses außergewöhnliche Engagement: „Die Konzerte der Hochschule und ihre Studierenden haben jede Form der Unterstützung verdient!“, sagt der bescheidene Musikliebhaber und nimmt gleich wieder einen neuen Packen Plakate mit.• Die HFMInstrumenteAusstellung in der ehemaligen Schillerschule (red). Am 21. Oktober dieses Jahres eröffnet die Hochschule für Musik Saar in ihrem Nebengebäude in der ehemaligen Schillerschule eine bedeutende Instrumente-Ausstellung. Die etwa 1.000 Exponate aus dem Fundus des Berliner Musikphilosophen Dr. Bernd H. J. Eichler zeigen in vielen Variationen Stücke aus den klassischen Instrumentengattungen der Idiophone, Aerophone und Chordophone: Perkussions-Instrumente, Holz- und Blechblasinstrumente sowie Streich- und Zupfinstrumente. wintersemester 2008/2009 • alla hfm-report Bereich, als anschauliches Medium der Musikvermittlung dienen. An der wissen-schaftlichen und didaktischen Aufbereitung der Sammlung haben Studierende des Fachbereichs „Historisch orientierte Kulturwissenschaft“ der Universität des Saarlandes mitgewirkt. In loser Folge wollen wir Ihnen von nun an in „alla breve“ exponierte Stücke der Instrumente-Ausstellung vorstellen. Am Auftakt der Reihe steht eine Violine aus der Werkstatt des Meister Jacobus Stainer, die in der HFM-Sammlung als Kopie vorhanden ist. Jacobus Stainer (1617 – 1683), geboren in Absam in Tirol, ist einer der berühmtesten Repräsentanten der italienischen Geigenbau-Schule. Es wird vermutet, dass er längere Zeit in Venedig und Cremona die Geigenbaukunst erlernte und daher seine Instrumente Merkmale der Cremona Amati–Zeit aufweisen. der höheren Gestaltung der Schweifung, sowie etwas kürzere F-Löcher. Ein weiteres markantes Merkmal seiner Instrumente ist der geschnitzte Löwenkopf, welcher auf Steiners Verbindungen zu Venedig hinweist. Seine Instrumente waren bis ins 19. Jahrhundert angesehener als Stradivaris; das Klangbild einer Stainer-Geige erhielt insbesondere im Bereich der Kammermusik den Vorzug. Musik für großes Orchester, für die eine Stradivari besser geeignet ist, entwickelte sich erst im 19. Jahrhundert. breve Aus diesen Gründen wurden Stainer-Violinen bis zu Beginn des 20.Jahrhunderts vielfach kopiert und mit nachgemachten Herkunftsnachweisen, den so genannten „Stainer-Zetteln“, versehen. Eine solche Stainer-Kopie befindet sich auch in der Instrumentensammlung der Hochschule. Sie enthält im Korpus zwei gedruckte Zettel. Ein „gefälschter“ Stainer-Zettel und ein Zettel mit dem Vermerk einer Reparatur aus dem Jahre 1912. Der geschnitzte Kopf der Violine stellt das Haupt eines Geistlichen mit einer Zucchetto (Schädelkappe) dar. • Musik und Informatik Auf der digitalen Spur des Ohrwurms Zukunftsweisende Kooperation zwischen dem Max-Planck-Institut für Informatik und der Hochschule für Musik Saar von Meinard Müller und Wolfgang Bogler Das älteste Instrument stammt aus dem 18. Jahrhundert. Neben vielen anderen Kostbarkeiten und Raritäten gehört auch ein Original-Saxophon des Erfinders Adolphe Sax zum Fundus. Darüber hinaus verzeichnet die Sammlung zahlreiche Schallplatten, Partituren und musikwissenschaftliche Sekundär-Literatur sowie ein Original-Phonograph von Thomas Edison. Das noch junge Forschungsgebiet „Music Information Retrieval“ (MIR) ist Teil des neuen Informatik-Exzellenzclusters „Multimodal Computing and Interaction“ in Saarbrücken, der von der Bundesregierung im Rahmen der Exzellenzinitiative gefördert wird. Im Rahmen einer Kooperation zwischen dem Max-Planck-Institut für Informatik und der Hochschule für Musik Saar sollen in den nächsten Jahren Aspekte der automatisierten Musik- und Aufführungsanalyse erforscht und ihr Einsatz in der Musikerausbildung untersucht werden. Eine Fülle von Instrumenten ist für die Austellung wissenschaftlich und didaktisch aufbereitet worden. Die Instrumente-Sammlung soll unter dem Titel „Der Ton macht die Musik“ firmieren - eine Reverenz an den Sammler Dr. Bernd Eichler, der sich vor allem mit Phänomenen der Tonerzeugung wissenschaftlich auseinandergesetzt hat. Die Übergabe der Eichler-Instrumente an unsere Hochschule ist durch den Ministerpräsidenten Peter Müller und Mitarbeiter der Saarländischen Landesvertretung in Berlin tatkräftig unterstützt worden. Die Ausstellung wird zukünftig zu einem integralen Bestandteil des Ausbildungsangebotes der Hochschule werden und darüber hinaus, vor allem im schulischen Kopie einer Stainer-Violine aus dem Bestand der Instrumente-Sammlung Neben Violinen fertigte Jacob Stainer auch Viole da gamba, Bratschen, Violoncelli und Kontrabässe. Seine Geigen weisen im Allgemeinen relativ ausladende Unterbügel und in vielen Fällen eine stärker gewölbte Decke auf, als italienische Modelle, sie haben eine individuelle Kontur der Mittelbügel aufgrund HFM-Rektor Thomas Duis und Mitarbeiter des MIR-Projektes bei einem Test des Diskflügels. 7 alla breve • wintersemester 2008/2009 Wenn eine Melodie sofort zum Ohrwurm wird, fragt man sich, ob man diese nicht schon einmal in einem anderen Musikstück gehört hat. Um das herauszufinden, reicht es nicht, Musiktitel und Komponist zu kennen. Man muss dafür Musikausschnitte auch akustisch vergleichen oder große Notenbestände nach ähnlichen Mustern durchsuchen können. Wer etwa nach einem Lieblingstitel sucht, könnte dem Computer ein Melodiefragment vorpfeifen und danach suchen lassen. Oder er könnte als mp3-Datei einen kurzen akustischen Musikausschnitt einspielen und danach fragen, in welchen Musikstücken ähnliche Melodien vorkommen. Ein Musikwissenschaftler könnte sich außerdem dafür interessieren, wo bestimmte Notenkonstellationen, Harmonieverläufe oder Rhythmen zu finden sind, einschließlich der genauen Zeitpositionen innerhalb der jeweiligen Aufnahmen. Informatiker am Max-Planck-Institut für Informatik in Saarbrücken und der Universität Bonn forschen daran, wie man große digitale Datenbestände zum Thema Musik unter ganz verschiedenen Aspekten durchforsten kann. Eine zentrale Aufgabe ist hierbei die Entwicklung effizienter Such- und Navigationssysteme, die es dem Benutzer erlauben, den Datenbestand bezüglich unterschiedlichster musikrelevanter Aspekte zu durchsuchen. Grundlage bilden sogenannte Synchronisationstechniken, die zur automatischen Verlinkung zweier Datenströme unterschiedlicher Formate eingesetzt werden können. Anschaulich können solche Verfahren zu einer bestimmten Position innerhalb einer Darstellung eines Musikstücks (z. B. in einer CD-Aufnahme) die entsprechende Stelle innerhalb einer anderen Darstellung (z. B. in einer Partitur) bestimmen, siehe Abbildung 1. Solche Verlinkungsdaten können dann zur multimodalen Musiknavigation und zum Vergleich unterschiedlicher Interpretation eingesetzt werden, siehe Abbildung 2. Eine Herausforderung der automatisierten Musikdatenerschließung besteht darin, dass ein Musikwerk auf verschiedenen Ebenen semantischer Ausdruckskraft beschrieben werden kann. Man denke hier beispielsweise an CDAufnahmen diverser Interpreten, Noten, MIDI-Daten oder Gesangstexte. Allgemein gesprochen ist das Hauptziel des „Music Information Retrieval“ (MIR) die Nutzbarmachung solch inhomogener und komplexer Musikdatenbestände. 8 Studierende der HFM ausgesuchte Musikstücke auf dem Disk-Flügel als WaveDateien und als Midi-Dateien einspielen. Interessierte Pianisten/innen unseres Hauses sind herzlich eingeladen, sich an dem Forschungsprojekt zu beteiligen. Dabei werden die ausgesuchten Stücke unterschiedlich interpretiert und in einer Musik- Datenbank den Musikinformatikern zur Verfügung gestellt werden. Die daraus reproduzierbaren MusikBeispiele bieten durch die neuesten Sensoren und Wiedergabetechnologien neue Möglichkeiten für Studenten, auch im Bereich der improvisierten Musik, ihre Spieltechnik und Interpretation zu verfeinern. Der Rektor der Hochschule, Prof. Thomas Duis, wird der erste sein, der im Oktober mit dieser neuen Technlogie ausgewählte Musikstücke einspielen wird. Dr. Meinard Müller ist Nachwuchgruppenleiter im Exzellenzcluster „Multimodal Computing and Interaction“ und leitet die Arbeitsgruppe „Multimedia Information Retrieval & Music Processing“ am Max-Planck-Institut für Informatik in Saarbrücken. Abbildung 2. Benutzerschnittstelle zum Vergleich mehrerer Interpretationen eines Musikstücks. In diesem Beispiel kann der Benutzer über die jeweiligen Slider zeitgleich in fünf unterschiedlichen Aufnahmen von Beethovens fünfter Symphonie navigieren. Abbildung 1. Verlinkung von Musikdaten in unterschiedlichen Formaten (Partitur, Audio, MIDI), die dasselbe Musikstück (die ersten vier Takte der Etüde Nr. 2, op. 100, F. Burgmüller) repräsentieren. hfm-report In der Kooperation zwischen dem MPI Informatik und der HFM sollen neuartige Werkzeuge und Benutzerschnittstellen zur multimodalen Wiedergabe, Navigation und Suche von Musikdaten entwickelt werden. Auf deren Basis sollen im Rahmen von Studienprojekten Musikwerke und deren Aufführungspraxis systematisch analysiert werden. Weiterhin sollen unter Einsatz von akustischdigitalen Hybridklavieren (Disklavieren) und computergestützten Navigationsund Analysemethoden neuartige Wege in der Pianistenausbildung erkundet werden. Die HFM hat hierfür ein Studio mit einem Disk-Flügel eingerichtet. Im Zuge der Kooperation werden Professoren und wintersemester 2008/2009 • alla panorama Tolle Atmosphäre unter optimalen Bedingungen 45. Bundeswettbewerb „Jugend Musiziert“ 2008 in Saarbrücken Saarbrücken stand über Pfingsten ganz im Zeichen des 45. Bundeswettbewerbs „Jugend musiziert“: Jugendliche und Familien in Gruppen - mit Instrumenten und mit den markanten „Jugend musiziert“ – Taschen oder auch mit dem charakteristischen grünen Programmbuch – sie fielen auf in diesen Tagen! Schon Wochen vor Beginn des Wettbewerbs beherrschten die City-Lights der Landeshauptstadt mit dem „Jugend musiziert“-Motiv das Stadtbild. Wie vor 21 Jahren, beim letzten Saarbrücker Bundeswettbewerb gab es wieder die meist spontanen und auch organisierten Musikdarbietungen in den Straßen und auf Plätzen der Stadt. Der eigentliche Wettbewerb der über 2000 Teilnehmer jedoch spielte sich in den 14 Wertungsstätten ab, die meist im Bereich der Innenstadt lagen und durch die markanten JuMu-Flaggen erkennbar waren. In der Hochschule für Musik Saar fand die Klavierwertung der Altersgruppe 5 statt. Die fünf Preisträgerkonzerte Am Ende der neun Tage wurde ein positives Resümee gezogen. In dem Festakt vor dem Abschlusskonzert, bei dem Ministerpräsident Müller und Kultusministerin Kramp-Karrenbauer anwesend waren, wurden neben den Ergebnissen auch Atmosphäre und die optimalen Bedingungen der Wettbewerbs in Saarbrücken gewürdigt. Der Präsident des Deutschen Musikrates fand ein besonderes Wort des Dankes dafür, dass die HfM Saar für den Wettbewerb sogar das Semester unterbrochen habe. Der Landesmusikrat Saar, von dem der Impuls zum Wettbewerb in Saarbrücken ausgegangen ist, dankt seinen Institutionen und Mitgliedern für ihre vielfältigen Anstrengungen, die diesen Erfolg ermöglicht haben. Arnold Schönberg Die saarländischen Preisträger beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ 1. Preis: Vanessa Calcagno, Sopran 2. Preise: Maxim Ladid, Klavier Philipp Alexander Schell und David Rheinert, Duo Violine – Violoncello Hans Joachim Berner, Georg Paltz und Julian Doll, Holzbläsertrio 3. Preise: Laura Emeline Jaillet, Sopran Sandra Altmeyer und Janina Rinck, Querflötenduo Literatur: Meinard Müller: Information Retrieval for Music and Motion, Monograph, Springer, 2007 Musik ist eine Gleichzeitigkeit und Aufeinanderfolge von Tönen und Tonkombinationen, die so angeordnet sind, dass ihre Wirkung auf das Ohr angenehm und ihre Wirkung auf das Wahrnehmungsvermögen verständlich ist, so zwar, dass diese Eindrücke okkulte Teile unserer Gefühlssphäre zu beeinflussen vermögen, und dass dieser Einfluss uns in einem Traumland erfüllter Wünsche leben lässt. breve In einem dem Abschlusskonzert vorangestellten Festakt, in dem „Jugend musiziert“ auch den saarländischen Ministerpräsidenten Peter Müller begrüßen konnte, würdigten die 25 Institutionen und privaten Stifter mit der Vergabe von Sonderpreisen an ausgewählte Bundespreisträger die Leistungen des 45. Bundeswettbewerbs. Rund 70.000 Euro waren für Bundespreisträger 2008 ausgelobt. Preisträger des Wettbewerbs beim Abschlusskonzert in der Congresshalle belegten, dass das Interesse am Wettbewerb ungebrochen hoch ist und auf höchstem Niveau musiziert wurde. Das Saarland war mit 21 Teilnehmern am Bundeswettbewerb vertreten, von denen 11 mit Preisen belohnt wurden. Am Ende der neun Tage wurde ein positives Resümee gezogen. Die betraf nicht nur die Ergebnisse des Wettbewerbs, sondern auch die Atmosphäre und den gesamten Ablauf. „Jugend musiziert“ hatte in diesem Jahr erneut einen qualitativen Höchststand erreicht. Für die Ersten, Zweiten und Dritten Bundespreisträgerinnen und -preisträger endete „Jugend musiziert“ 2008 nicht mit dem Abschlusskonzert. Aufgrund ihrer Leistungen wurden sie alle eingeladen, sich in einem besonderen Wettbewerb im September, den „WochenEnden der SonderPreisE“, („WESPE“), zu präsentieren. • Bernhard Fromkorth 9 alla breve • wintersemester 2008/2009 Prächtiger Start für „Musicalisches Allerley“ (red). Mit großem Erfolg hat das Institut für historische Aufführungspraxis die Konzertreihe „Musicalisches Allerley – Musik von 1350 bis gestern“ durchgeführt. Das Konzept des Institutsleiters, Prof. Maurice van Lieshout, alte und neue Musik miteinander sinnfällig zu verknüpfen, weckte beim Publikum großen Zuspruch. Mit stetig wachsendem Interesse der Zuhörer fanden die ersten drei Konzerte der Reihe im stimmungsvollen Ambiente der Saarbrücker Deutschherrenkapelle statt. Für die Studentinnen und Studenten der HfM war der Kurs eine eindrucksvolle und äußerst anregende Begegnung mit einem der bedeutendsten Vertreter der französischen Orgeltradition unserer Zeit. Witzige Einblicke in den studentischen Alltag bei „(Z)immer frei“ Themen, die in dem Stück auf die Bühne gebracht werden. Ein köstlicher, musikalisch hochklassiger Einblick in das zeitgenössische Studentenleben, von dem munter aufspielenden Ensemble mit viel Witz und Ironie auf die Bühne gebracht. Das Publikum bedankte sich mit drei ausverkauften Vorstellungen und reichlich Applaus. Beeindruckender Orgelkurs mit Daniel Roth (Paris) „Guerrieri et Amorosi“ bescherte der Reihe einen fulminanten Abschluss. Den Abschluss der Reihe bildete im Konzertsaal der HFM das spannende szenisch-musikalische Projekt „Guerrieri et Amorosi“ unter der Leitung von Lutz Gillmann und Prof. Yaron Windmüller. Ein großartiges Finale mit Sängern und Instrumentalisten der HFM und Gästen vor vollbesetzten Zuhörer-Rängen. • (red). Vom 22. bis 24. Mai 2008 war Prof. Daniel Roth, Titularorganist an St. Sulpice (Paris) in Saarbrücken zu Gast. Zum Auftakt dieses Meisterkurses gab der ehemalige HFM-Orgelprofessor und emeritierte Professor der Musikhochschule Frankfurt ein beeindruckendes Konzert an der historischen Späth-Orgel der Kirche St. Michael in Saarbrücken. 10 Die E-Rechnung ist ... (red). Im März dieses Jahres fand an der Hochschule ein Benefizkonzert zu Gunsten der Maria-Montessori-Grundschule Saarbrücken-Rußhütte statt. Musiker des Saarländischen Staatsorchesters, der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken/Kaiserslautern sowie von Radio Brass Saar spielten ohne Gage für die gute Sache und begeisterten das Publikum unter anderem mit Werken von Mozart, Beethoven, Händel und Arenski. Daniel Roth an der HFM-Saalorgel An den beiden darauf folgenden Tagen konnte man Prof. Roth als erfahrenen Orgelpädagogen erleben. Er unterrichtete Studentinnen und Studenten der Orgelklassen von Prof. Rothkopf und Prof. Rübsam an der Klais-Orgel des Konzertsaales der Musikhochschule und an der ehemaligen Orgel des Buckingham Palace in der Deutschherrenkapelle. E-Musik trifft E-Rechnung Gelungenes Benefizkonzert für Montessori-Grundschule Die Veranstaltung wurde gemeinsam von Eltern und Lehrerinnen der MariaMontessori-Grundschule SaarbrückenRußhütte auf die Beine gestellt und fand großzügige Unterstützung durch die Hochschule für Musik Saar. Das Resümee aller Beteiligten lautet einhellig: ein rundum gelungener, noch lange in Erinnerung bleibender Abend. „(Z)immer frei“ zeigte köstliche WG-Posse (red). Unter dem Titel „(Z)immer frei“ brachten angehende Musiklehrer/innen der Hochschule im Mai dieses Jahres eine Eigenproduktion auf die Bühne, die sich mit den ganz realen Problemen und Verwirrungen aus dem studentischen Alltag beschäftigte. Gezeigt wurden in der Eigenproduktion neun junge Studierende aus ganz Europa, nicht nur auf der Suche nach freien WG-Zimmern, sondern auch auf ihrer ganz persönlichen Reise ins Erwachsenenleben – Freundschaften, Beziehungschaos und kulturelle Vorurteile waren nur einige panorama So viel Schönes über die Musik gesagt und geschrieben worden ist, ihr eigentliches Wesen aber zu erklären hat bis heute doch noch niemand vermocht es scheint, als wäre dies möglich. Anton Rubinstein ... elektronisch und spart dadurch bis zu 80 % der Kosten, die für den Rechnungsversand auf dem Postweg anfallen! ... schnell, denn sie ist im Handumdrehen beim Empfänger und damit Ihr Geld schneller bei Ihnen. ... sicher, denn wir erfüllen alle gesetzlichen Anforderungen für Sie und Ihre Kunden und archivieren im Rechenzentrum. ... umweltschonend, denn wo kein Papier befördert werden muss, wird kein Kraftstoff benötigt und werden keine Emissionen freigesetzt. Entlasten Sie Ihr Unternehmen! 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Im Juni stellte die Kompositionsklasse von Prof. Theo Brandmüller unter der Leitung von Stefan Zintel in der Saarbrücker Schlosskirche Kompositionen vor, die eigens für diesen besonderen sakralen und ästhetischen Raum geschaffen wurden. Die Werke setzten zeitgenössische elektronische Musik mit den visuellen Eindrücken der KirchenArchitektur, den bedeutenden Glasmalereien von Georg Meistermann und den barocken Grabmälern in einen künstlerischen Zusammenhang. wintersemester 2008/2009 • alla HFM möchte Koope- Personal Songbook: ration mit den „Saar- Neue CD von Georg Ruby (red). Seit seinem brücker KammerkonKonzert zur Eröffzerten“ vertiefen nung des Jazzfesti(red). Die Hochschule für Musik Saar plant, die bestehende Zusammenarbeit mit der Vereinigung „Saarbrücker Kammermusiktage“ (SKK) weiter auszubauen. Eine Zielvereinbarung sieht die langfristige Kooperation mit der SKK vor, was für unsere Hochschule einige positive Auswirkungen mit sich bringt. Seit Jahren veranstaltet die SKK Konzerte in unserem Haus. Es wurde bislang noch zu wenig wahrgenommen, dass diese erstklassige Konzertreihe hochinteressante Konzerte auch für die Lehrenden und Studierenden der Hochschule bietet. Diesem Manko soll durch die enge Verzahnung der „Saarbrücker Kammerkonzerte“ mit der HFM Abhilfe geschaffen werden. In einem ersten Schritt soll die künstlerische Leitung, d.h. die Verpflichtung der Künstlerinnen und Künstler sowie die Gestaltung der Programme, der Hochschule übertragen werden. Die ausführenden Künstler der Konzerte sollen überdies auch verstärkt für Masterclasses gewonnen werden, damit unseren Studierenden auf lange Sicht ein weiteres attraktives Ausbildungsangebot bereitgestellt werden kann. Ziel der Reform ist es, ein jüngeres Publikum für die Konzertreihe zu gewinnen, neue Interessenten zu werben und somit die „Saarbrücker Kammerkonzerte“ insgesamt mit neuem Leben zu füllen. Zum ersten Mal gastierten die HFM-Allstars beim Saarbrücker Altstadtfest. Die Rock- und Pop-Band rund um den HFM-Professor Wolfgang Mayer (am Keyboard) heizte dem Publikum am Staatstheater-Vorplatz mit Funk- und Soulklassikern tüchtig ein. Als neue Kooperations-Reihe wurde das „Podium im Museum“ ins Leben gerufen; hier musizieren Studierende der HFM in den Ausstellungsräumen der Modernen Galerie. Im Rahmen der diesjährigen Landeskunstausstellung gab es zwei viel beachtete Einstands-Konzerte, die eine Fortführung der Reihe nahe legen. breve Innerhalb eines Austauschkonzertes mit unserer Partner-Universität Rzeszów (Polen) war im letzten Semester das Akkordeon-Quintett „AMBITUS V“ zu Gast in unserem Haus. Das hochkarätige Ensemble spielte im HFMKonzertsaal ein breitgefächertes Repertoire aus Klassik und Jazz. Gute Musik erhebt und macht froh und erleichtert so den Menschen ihre Arbeit und ihre Anstrenung Dimitri Schostakowitsch vals ‘Post This Neo That‘ in der Kölner Philharmonie (1989) ist Georg Ruby als Solopianist äußerst erfolgreich. Er präsentiert mit ‘Personal Songbook’ ein abwechslungsreiches, genre-übergreifendes, improvisatorisches Netzwerk und schafft dabei Wechselbeziehungen zwischen traditionellen Bereichen der Jazz-Improvisation und völlig anderen musikalischen Kategorien wie z. B. Elementen Neuer Musik, dem Deutschen Schlager der 20er und 30er Jahre oder z. B. dem Hip Hop der 90er. GEORG RUBY PIANO SOLO ’PERSONAL SONGBOOK’ wird am 25.10.2008 bei JazzHausMusik erscheinen. Spielerischer Streicherunterricht Band 2 der „Geigenschule“ erschienen Eva-Maria Neumann hat in diesem Jahr das zweite Heft ihrer erfolgreichen „Geigenschule“ vorgelegt, die bereits mit dem Deutschen Musikeditionspreis ausge zeichnet wurde. In Heft 2 stehen die verschiedenen Griffarten, Stricharten, Lagenwechsel, das Spiel auf zwei Saiten und der Saitenwechsel im Mittelpunkt. Dazu bietet die Autorin neben eigenen Stücken vielfältiges Spielmaterial (Duos, Trios) aus dem 18., 19. und 20. Jahrhundert. Zusätzlich sorgen wieder pfiffige Knobelaufgaben für die notwendige Lockerheit. Auch dieser unterhaltsam und farbenfroh aufgemachte zweite Band motiviert die Kinder spielerisch zum Üben und Musizieren. Eva-Maria Neumann, Geigenschule für Kinder im Einzel- und Gruppenunterricht, Illustriert von Pia Eisenbarth Deutscher Verlag für Musik (DVfM) Heft 2, 152 Seiten, DV 30073, € 18,– Das Buch befindet sich zur Ausleihe in unserer Bibliothek 13 alla breve • wintersemester 2008/2009 Natürliche Klangbilder aus Korea schätzt sie vor allem die „originelle und unkonventionelle Verbindung von Sport und Kunst“. Das HFM-Drachenboot beim diesjährigen Saar-Spektakel In-Sun Cho (red). Sie liebt die natürlichen Klänge und Sinneseindrücke – die Klangbilder auf dem Wasser, das Spiel des Lichtes auf den Blättern, die Windgeräusche im Wald. In-Sun Cho, Komponistin und Professorin an der Partner-Universität Chung-Ang/Seoul, war im Mai zu Gast an unserer Hochschule. Innerhalb des SR-Festivals für zeitgenössische Musik „Mouvement“ wurde ihr eindrucksvolles Werk „Schatten der vergangenen Zeit II“ aufgeführt. Wieder einmal gelang der sympathischen Koreanerin ein hinreißendes akustisches Klang-Gemälde, komponiert aus sinnlichem Erleben und handwerklicher Könnerschaft. So paddeln auch regelmäßig Mitarbeiter der IKK Südwest-Direkt im Boot der Hochschule mit und streben sowohl in der sportlichen Disziplin als auch beim jeweiligen Outfit-Wettbewerb in stilechten Mozart- oder Drachenkostümen Bestplatzierungen an. HFMVERANSTALTUNGEN Erlesenes Jazz-Menü mit vielen Gängen 1. HFM JazzNacht Samstag, 25. Oktober 2008 18.00 Uhr bis 02.00 Uhr Erfolgreich im gleichen Boot Die IKK Südwest-Direkt unterstützt sportbegeisterte Menschen, die etwas für ihre Gesundheit und Fitness tun. Am Drachenboot-Team unserer Hochschule 14 ste einige herausragende Musiker aus der improvisierenden Szene gesellt. Nicht weniger als vier Combos und der HFM Jazz Chor vertreten die HFM und stellen damit nicht nur die große Bandbreite aktueller Musik insgesamt, sondern vor allem Originalität und Vitalität der grenznahen Talentschmiede unter Beweis – ein exquisites musikalisches Menü, das Kenner wie Novizen begeistern wird. Und dessen noch nicht genug: das Trio Alony um die gleichnamige israelische Sängerin hat sich angekündigt und wird mit ihrer einzigartigen Stimme und kompromisslos aufregender Musik verführen, die Kölner Band Underkarl um den Bassisten Sebastian Gramss und ihrem Bass-Klarinettisten Rudi Mahall kommt mit ihrer wild-sinnlichen Hommage an Bach im Gepäck – und weil wir einfach nicht genug von ihm kriegen konnten, haben wir Rudi Mahall gebeten, darüber hinaus als Solist internationalen Renommés des HFM Jazz Orchestra aufzutreten und eine exklusive Masterclass für die Studenten anzubieten - und er ist unserer Einladung gefolgt! Festivals leben aber nicht nur von den offiziellen Acts der Bühnen. Ihr Reiz entsteht nicht zuletzt in den Zwischenräumen, da wo sich aktuelle Musik in kleinen, ungewöhnlichen Formaten präsentiert und wo sich ihre Urheber als Grenzgänger zwischen Stilen und Genres versuchen. Ein Raum ist deshalb ganz dem Experiment verschrieben – ein Labor für spezielle Ausdrucksformen zwischen Musik, Klängen, Licht und Bild. Und natürlich darf bei all diesen akustischen Köstlichkeiten eines nicht zu kurz kommen – das Kulinarische. Wie gut, dass das Jazzdepartment der HFM über gute Connections zur schmackhaften Kunst verfügt – von erlesenen Leckerbissen bis zum guten Tropfen wird alles bereit stehen. Die IKK Südwest-Direkt unterstützt HFM-Paddler (red). Das Drachenboot-Team der HFM konnte beim alljährlichen Saarbrücker Saar-Spektakel bereits drei Mal in Folge den begehrten Outfit-Wettbewerb gewinnen. Mitverantwortlich für diesen großartigen Erfolg ist die IKK SüdwestDirekt, welche die HFM-Paddler von Anfang an mit Manpower und Sponsormitteln tatkräftig unterstützt. panorama / veramstaltungen Deconstruction Boppers (Leitung: Wollie Kaiser) 19:00 - Studio 5 (red). Wenn die Jazzabteilung der Hochschule für Musik Saar am 25. Oktober 2008 mit der ersten HFM Jazznacht das Semester eröffnet, können sich Musikliebhaber jeder Fasson auf etwas ganz Besonderes freuen: Denn zu den jungen Jazztalenten der HFM haben sich als Gä- Basic Jazz Lounge (Leitung: Oliver Strauch) 18.30 - Saal Claas Willeke & Flo: Pee 18:45 - Gieseking-Saal Anne Borg: Konzert zum 60. Geburtstag Rudi Mahall Workshop Ensemble – geleitet von Rudi Mahall (Berlin/bcl) 19:30 - Saal Sebastian Gramss Underkarl (Köln) feat. Frank Wingold (git) 20:30 - Saal Studio 6 Connection (Leitung: Georg Ruby) 21:15 - Studio 5 Alony (Israel / Deutschland) 21:45 - Saal Stefan Mathieu 22:30 - Gieseking-Saal HfM Jazz Orchestra, als Gast: Rudi Mahall (Berlin/bcl) 23:00 - Saal Jam-Session open end, Studio 5 Experimentalraum Gieseking-Saal DJ Henk Foyer Künstlerische Leitung: Georg Ruby, Claas Willeke Eintritt: 10,- € / ermäßigt 5,- € Kartenbestellung: t.wolter@hfm.saarland.de oder unter www.hfm.saarland.de Weitere Informationen unter www.jazz.hfm.saarland.de • SaarLB • August-Wilhelm Scheer Stiftung für Wissenschaft und Kunst • Villeroy & Boch • Ministerium für Bildung, Familie, Frauen und Kultur • SR2 KulturRadio • Hotel Domicil Leidinger breve Der „Sommernachtstraum“ zum 15. Geburtstag Das Junge Orchester der Großregion auf Jubiläums-Tournee HFM Jazz Chor (Leitung: Francesco Cottone) 20:00 - Studio 5 Mit freundlicher Unterstützung von: PROGRAMM wintersemester 2008/2009 • alla veranstaltungen Ivette Kiefer und Anne Borg (red). Man mag es kaum für möglich halten, aber im Januar nächsten Jahres feiert die langjährige HFMLehrbeauftragte für Klavier, Anne Borg, ihren 60. Geburtstag! Zu Ehren der gebürtigen Malteserin gibt es am 14. Januar 2008, um 19 Uhr ein Konzert in der Reihe für die Freunde und Förderer. Es erklingt Klaviermusik zu vier Händen mit Werken von Mozart, Mendelssohn, Schubert und Brahms. Die Jubilarin wird selber spielen, gemeinsam mit ihrer langjährigen Freundin und Kollegin Ivette Kiefer. Thomas Duis gibt Benefiz-Konzerte für saarländische Kindergärten (red). Am 8. und 9. November 2008 wird HFM-Rektor Prof. Thomas Duis als Solist mit dem Deutschen Rotary-Orchester in der Saarbrücker Congresshalle auftreten. Auf dem Programm steht u. a. das zweite Klavierkonzert von J. Brahms. Der Erlös dieser Konzerte kommt saarländischen Kindergärten zugute. Mit den Mitteln soll Kindern der Zugang zur Musik ermöglicht werden. Das Projekt wird u. a. vom Ministerium für Bildung, Familie, Frauen und Kultur sowie von Rotary International und der SaarLB gefördert. Konzertkarten sind bei allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. In diesem Jahr feiert die Kooperation für Musik in der Großregion (CMGR) als Nachfolgerin des SaarLorLux-Orchesters ihr 15-jähriges Bestehen. Das Junge Orchester der Großregion (cmgr). Kernstück der CMGR ist das Junge Orchester der Großregion, welches sich einmal jährlich zu einer Arbeitsphase formiert mit Studenten der Hochschulen für Musik Saar und Mainz, der Konservatorien von Lüttich, Metz, Nancy, Luxemburg, Esch-sur-Alzette und Diekirch/Ettelbruck. Diese europäische Plattform bietet den jungen Musikern die Möglichkeit, sehr früh grenzüberschreitende Kontakte zu knüpfen und ihre Fähigkeiten in einem multinationalen Orchester vorzustellen. Besonderes „Highlight“ im Jubiläumsjahr 2008: Nach fünf Auftritten in den Partnerländern findet das Abschlusskonzert des Jungen Orchesters der Großregion in Brüssel statt. Unter Leitung des belgischen Dirigenten Guy van Waas und der Mitwirkung der Sopranistin Hélène Bernardy werden folgende Konzerte gegeben: Freitag, 31.10.2008, 20 h Liège, Salle Philharmonique 15 alla breve • wintersemester 2008/2009 Samstag, 01.11.2008, 20h Saarbrücken, Großer Sendesaal Funkhaus Halberg langjähriger Freund, der schottische Komponist John McLeod. Sonntag, 02.11.2008, 16h Metz, Arsenal Montag, 03.11.2008,19.30h Mainz, Phönix-Halle Mittwoch,05.11.2008, 20h Luxembourg, Conservatoire Donnerstag, 6.11.2008,20h Flagey, Bruxelles Auf dem Programm stehen Werke von: Felix Mendelssohn-Bartholdy: Ein Sommernachtstraum op. 21 Hector Berlioz: Les Nuits d’été César Franck: Sinfonie d-moll Weitere Informationen erhalten Sie auf der Website der CMGR www.cmgr.eu oder direkt bei der Geschäftsstelle: Kooperation für Musik in der Großregion/Coopération Musicale de la Grande Région, Peggy Hamann / Sabine Jung c/o Hochschule für Musik Saar, Bismarckstr. 1, D-66111 Saarbrücken info@cmgr.eu „Very British“ Großes Geburtstagskonzert für Raimund Gilvan (red). Der in Schottland gebürtige emeritierte HFM-Gesangsprofessor Raimund Gilvan hat sich vorgenommen, seinen 75. Geburtstag im nächsten Jahr alles andere als knauserig zu feiern. Gemeinsam mit vielen ehemaligen Kollegen, Freunden und Verwandten möchte er in der Hochschule eine prächtige Fete steigen lassen. Unter dem Motto „Very British“ wird es so am 22. April 2009 im Rahmen der FuF-Konzertreihe ein festliches Ehrenkonzert für den Jubilaren geben. Zu den vielen Gast-Künstlern zählen unter anderen die Gilvan-Singers und Gilvans 16 Raimund Gilvan und seine „Gilvan Singers“ Gala-Konzert „50 Jahre FuF“ (red). 2009 feiert die Vereinigung der Freunde und Förderer der HFM (FuF) ihr 50-jähriges Bestehen. Anlässlich dieses besonderen Jubiläums möchte die Hochschule allen Freunden und Förderern zu danken und serviert am 14. Februar 2009 einen ganz besonderen musikalischen Leckerbissen in der Saarbrücker Congresshalle. Näheres wird noch bekannt gegeben... Interdisziplinäre Veranstaltung zu „Peer Gynt“ Sa, 25. Oktober 2008, ab 15 Uhr, HFM-Saar (red). Das Theaterpädagogische Zentrum Saarbrücken veranstaltet in Zusammenarbeit mit unserer Hochschule am 25. Oktober 2008 einen interdisziplinären veramstaltungen Projekt-Tag zu „Peer Gynt“. Rund um die norwegische Märchen- und Literaturgestalt gibt es im Rahmen der Veranstaltung einen musikwissenschaftlichen Vortrag, ein Orgelkonzert und die Eröffnung einer Gemälde-Ausstellung. Unter anderem wird der HFM-Lehrbeauftragte und Kantor der Stiftskirche, Jörg Abbing, die berühmte Peer Gynt-Suite von Edvard Grieg in der Bearbeitung für Orgel aufführen. wintersemester 2008/2009 • alla veranstaltungen Donnerstag, den 15. Januar 2008, um 19.30 Uhr, im Mauritius-Studio (Moltkestraße). Weitere Aufführungen gibt es am Samstag, den 17.01. und am Montag, den 19.01.2009, jeweils um 19.30 Uhr. Freiheit entpuppt sich als ein unerreichbarer Traum. Am Ende sieht sich Magda in einer Sackgasse, aus der ihr nur ein einziger, endgültiger Ausweg bleibt. Bühnenbildentwurf für „The Consul“ Gian-Carlo Menotti (1911 - 2007) ist seit der Uraufführung seines Werkes „The Medium (1946)“ einer der am meisten gespielten Komponisten des späteren 20. Jahrhunderts. In dieser Zeit entstand auch „The Consul“ (UA: Philadelphia, 1950), das heute als das bedeutendste seiner Werke angesehen wird. Der Komponist wurde für sein Schaffen mit dem Pulitzer-Preis und dem Drama Critics Award ausgezeichnet. „The Consul“ ist inzwischen in etwa 20 Sprachen übersetzt und in vielen Ländern gespielt worden. Programm: 15:00 Uhr: Vortrag “Peer Gynt Ein norwegischer Taugenichts?” Die künstlerische Gestaltung des Peer Gynt in den Werken von Henrik Ibsen und Edvard Grieg Referent: Prof. Dr. Patrick Dinslage, Berlin 16:00 Uhr: Konzert Die „Peer Gynt-Suite“ von Edvard Grieg in der Bearbeitung für Orgel Interpret: Jörg Abbing, Saarbrücken 16:30 Uhr: Einführung in Heide Danns Gemäldezyklus “Peer Gynt” Dr. Marianne Albrecht-Bott, Saarbrücken, danach: Eröffnung der Ausstellung Die Opernklasse der HFM Gian-Carlo Menotti THE CONSUL (In englischer Sprache) Premiere: 15. Januar 2009 Weitere Vorstellungen: 17. / 19. Januar 2009 Musikalische Leitung: Gerhard Schneider Inszenierung:Thomas Max Meyer Ausstattung: Renée Günther (red). Die Opernklasse der HFM hat sich für ihre nächste Inszenierung ein zeitgenössisches Musikdrama vorgenommen: die gesellschaftskritische Oper „The Consul“ von Gian-Carlo Menotti. Premiere des mit bedeutenden Preisen ausgezeichneten Bühnenwerkes ist am Ein Land, irgendwo auf der Welt: Für Magda und John Sorel gelten die Menschenrechte nicht. Als Flüchtlinge sind sie Gestrandete an Ufern, an denen sie niemand haben will. Während John vor den Behörden fliehen muss, wartet Magda während Wochen vergeblich auf ein Visum, das ihr und ihrem Kind die Ausreise in ein freies Land ermöglicht. Doch das Konsulat erweist sich als ewiges Wartezimmer, eine unmenschliche Bürokratie waltet ihres Amtes, erhoffte breve 6. Dezember 2008, wird in Saarbrücken des Meisters in einer „Langen Messiaen-Nacht“ gedacht. In einer Gemeinschaftsveranstaltung des Saarländischen Rundfunks (SR) und der Hochschule für Musik Saar finden von 16 Uhr bis 24 Uhr an fünf verschiedenen Spielorten Konzerte zu Ehren von Olivier Messiaen statt. Die meisten Aufführungen werden vom SR live übertragen, zusätzlich werden die Aufzeichnungen vor einem Millionen-Publikum im europaweiten EBU-Netzwerk ausgestrahlt. Die lange Saarbrücker Nacht dürfte bundesweit eine der bedeutendsten Messiaen-Gedenkveranstaltungen sein. Die federführenden Initiatoren und Organisatoren des Mammutprojektes Lange Musik-Nacht zum Gedenken an Olivier Messiaen Der Messias der Musik Zeit seines Lebens betrachtete er sich als ein „Instrument Gottes“, sah sich demutsvoll in der Tradition der mittelalterlichen Komponisten, die ihr Schaffen weniger als selbstgefällige Kunst denn als Handwerk verstanden - zum Wohlgefallen Gottes und zum Wohle der Menschheit. Olivier Messiaen (1908 – 1992), der vielleicht bedeutendste französische Komponist des 20. Jahrhunderts, hätte in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert. Er war mehr als ‚nur’ ein genialer Klangschöpfer und Musiker. Er war ein großes menschliches Vorbild, ein Mann, der sein Ideal eines gelebten Christentums im künstlerischen Wirken und im Miteinander des Alltags konsequent umsetzte. Ein Mann, der sich für seine Werke von Vogelstimmen und anderen Naturgeräuschen inspirieren ließ. Noch immer gerät HFM-Kompositionsprofessor Theo Brandmüller, der von 1976 bis 1977 die Klasse des Meisters am Pariser Conservatoire superieure besuchte, ins Schwärmen, wenn er auf seinen großen Lehrer zu sprechen kommt. Nur mit äußerster Selbstdisziplin konnte Olivier Messiaen sein enormes Arbeitspensum bewältigen, die ihm seine Dreiteilung als Musiker auferlegte: Er war nicht nur Komponist und Hochschullehrer; er war auch, ohne nennenswerte Unterbrechung, 55 Jahre lang Titular-Organist an der Kirche Sainte Trinité von Paris. Jedes dieser drei Elemente seines Wirkens war ihm gleich bedeutend, versah er mit derselben Hingabe. Am 10. Dezember 2008 wäre der französische Komponist Olivier Messiaen 100 Jahre alt geworden. Wenige Tage vor diesem denkwürdigen Datum, am Komponist mit großer spiritueller Kraft: Olivier Messiaen (1908 – 1992) sind Prof. Theo Brandmüller und der SR 2-Musikchef Dr. Friedrich Spangemacher. Unter ihrer künstlerischen Leitung entstand für die Messiaen-Nacht am 6. Dezember ein umfangreiches Programm, das die wesentlichen Facetten im Schaffen des französischen Tonschöpfers beleuchtet und darin auch Werke ihm nahe stehender Komponisten integriert: von Orgel- und Klavierwerken über Kammermusik bis hin zu großen Orchesterwerken. Neben Schöpfungen von Messiaen kommen auch Werke von Dukas, Brandmüller und Mozart zur Aufführung. Es spielen die Deutsche Radio Philharmonie, das Orchester der Hochschule für Musik Saar sowie namhafte Organisten und Kammermusiker aus dem Saarland. Für den Organisten und Komponisten Theo Brandmüller waren die zwei Stu- 17 alla breve • wintersemester 2008/2009 dienjahre bei Olivier Messiaen menschlich und künstlerisch außerordentlich prägend. Messiaens Impulse haben seine Gedankenwelt und Imagination enorm beflügelt. Gerne erinnert er sich an eine Episode, die das feinsinnige Wesen des Klang-Meisters treffend charakterisiert: „An einem Wintermorgen“, erzählt Theo Brandmüller, „unterrichtete Messiaen unsere Klasse am Klavier. Plötzlich stand er auf und schritt ans Fenster. Schneefall hatte eingesetzt. Nach und nach bedeckte der Schnee die alten Bäume im Karree des Conservatoires. Der Meister stand ergriffen am Fenster und hauchte nach einiger Zeit mit kaum vernehmbarer Stimme: ‚La neige, c’est merveilleux!’ “. Thomas Wolter Netzwerk Musik Saar Die nächsten Veranstaltungen im Rahmen des Projektes „strukturwandel – neues hören und sehen“, gefördert durch das Netzwerk Neue Musik, ein Förderprojekt der Kulturstiftung des Bundes, sowie durch das Ministerium für Bildung, Familie, Frauen und Kultur Saarland, die Landeshauptstadt Saarbrücken, Dezernat für Bildung,Kultur und Wissenschaft, Saarland-Sporttoto GmbH, Stiftung für Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank Südwest, Kreisstadt St. Wendel, Mia-MünsterHaus, St. Wendel, Arbeit und Kultur Saarland GmbH. Tage für Interpretation und Aufführungspraxis 13. - 17. Oktober 2008 Hochschule für Musik Saar Messiaen und die Folgen Theo Brandmüller: Composer in residence In Kooperation mit der Hochschule für Musik Saar und dem Saarländischen Rundfunk Das Saarland ist nach dem Zweiten Weltkrieg wesentlich geprägt worden durch herausragende Initiativen der französischen Kulturpolitik. Mit dem Programm Messiaen und die Folgen tragen 18 die Tage für Interpretation und Aufführungspraxis im Jahr des 100. Geburtstags von Olivier Messiaen dieser historischen Entwicklung Rechnung. Im Fokus der Workshops und Konzerte der Interpretationstage stehen Werke von Messiaen ebenso wie die seines erweiterten Schülerkreises. Neben den Konzerten werden erstmals die Workshops öffentlich zugänglich sein. Denn die Diskussion um die Interpretation bietet einmalige Einblicke in die Werkstatt der Musiker wie in die Werke selbst. VERANSTALTUNGEN Mo. 13.10., 14 -16 h Komponistenporträt Theo Brandmüller Di. 14.10., Mi. 15.10. und Do. 16.10.,jeweils 14 -16 h Interpretationsworkshops Di. 14.10., 19 h 1. Dozentenkonzert mit Werken von Messiaen, Boulez, Benjamin, Jolivet und Brandmüller Mi. 15.10., 19 h 2. Dozentenkonzert mit Uraufführungen von Alexander Goehr und Charlotte Seither Fr. 17.10., 19 h Abschlusskonzert der Teilnehmer/ innen mit einer Uraufführung von Theo Brandmüller Automatenmenschen Play In.Zeit 5. November 2008, 20 Uhr Theaterschiff Saarbrücken Das Ensemble In.Zeit widmet sich in seinem Konzert dem „Automatenmenschen“ aus E.T.A. Hoffmanns Werk „Der Sandmann“. In diesem Schauerroman verkörpert die Figur der Olimpia eine mechanisch wirkende, in Perfektion und Nüchternheit erstickte und gegenüber den schönen Künsten indifferente Gestalt. Mit dieser setzt sich das Programm des Konzerts auseinander: Das Ensem- veramstaltungen ble vergibt hierzu einen Kompositionsauftrag an einen Komponisten sowie an Schüler eines Musik Leistungskurses des Ludwigsgymnasiums Saarbrücken. Die Stücke sollen keine rein instrumentalen Werke sein, sondern ihre Ausdrucksformen auch im Bereich der Elektronik und der Videoinstallation finden. Für die Schülerkomposition steht der Künstlerische Leiter des Ensembles, der Komponist Claas Willeke, beratend zur Seite. In einem vorbereitenden Workshop wird durch gemeinsame Improvisationen des Ensembles mit den Schülern eine musikalische Annäherung an das Thema unternommen. Südwest-Direkt Mit Sicherheit günstiger Horizont Eine Konzertinstallation von Liquid Penguin 20., 21. und 22. November 2008, 20 Uhr Kulturbahnhof Saarbrücken Der Horizont, Grenzlinie zwischen Erde und Himmel, ist auch Synonym für das Wechselspiel zwischen eigener Position, Disposition und Blickwinkel. Die Wissenschaftsgeschichte ist voll von schmerzlichen und erbittert umkämpften Horizonterweiterungen. Ereignisse sinnvoll zu interpretieren, erzwingt beständig neue Modelle und Erklärungen der Welt und befördert damit Wissen und Erkenntnis. Die poetische Vorstellung vom Horizont, die Sehnsucht nach dem Unerreichbaren, nach Überschreitung der letzten Grenze beschreibt und übt die Erweiterung des Horizonts mit den Mitteln der Vorstellungskraft und der Phantasie. In der Produktion Horizont werden Musik, Text, Bild und Raum das mehrdimensionale Feld für ein Spiel mit wechselnden Blick und Hörwinkeln bilden, und mit den sich wandelnden Vorstellungen von dem, wie es hinter dem Horizont aussieht – und klingt. Dies findet sich in der akustischen Umsetzung und Plazierung der Musiker im Raum wieder. Eine mehrkanalige Soundinstallation gestaltet zusammen mit den sich darin bewegenden Musikern/Performern ein Spiel mit wechselnden Positionen, Perspektiven und Horizonten. Horizont wird zusammen mit Schülern des Von der Leyen-Gymnasiums, Blieskastel, vorbereitet. In Workshops werden verschiedene Aspekte des Themas ausge- Wechseln und Direkt sparen Wechseln Sie jetzt: 0800/0 119 119 www.ikk-suedwest-direkt.de 19 alla breve • wintersemester 2008/2009 leuchtet und Konzepte für Bühnenbild, Texte, Sprechchöre oder Tonbandaufnahmen erarbeitet. Begehbares Märchen 30. November 2008 und 18. Januar 2009 Mia Münster Haus, St. Wendel Eine Kooperation mit der Hochschule der Bildenden Künste Saar, der Hochschule für Musik Saar dem Deutschen Forschungsinstitut für Künstliche Intelligenz und dem Museum St. Wendel veramstaltungen Deutsche RadioPhilharmonie Traum-Quoten für eine geglückte Fusion Die Deutsche Radio Philharmonie geht in ihre zweite Spielzeit In Saarbrücken… Die Geigerin Carolin Widmann le u.a. nach Bremen (Glocke), Dresden (Semperoper), Frankfurt (Alte Oper), Essen (Philharmonie), Metz (Arsenal), Mainz (Rheingoldhalle), Baden-Baden (Festspielhaus), Berlin (Konzerthaus). Projektleitung: Dr. Andreas Bayer, Prof. Burkhard Detzler (HBKsaar) Dr. Cornelieke Lagerwaard (Museum St. Wendel) Märchen sind vielfältig rezipierbar, durch Lesen, Vorlesen, durch aufführungshaft-dramaturgische Formen, durch Visualisierung in den Bereichen von Film und Animation wie auch durch Musik. In den digitalen Medien, die vermehrt Einzug in die Kindheit halten, spielt das interaktiv spielerische Element eine große Rolle, so dass Kinder und Jugendliche andere mediale Erfahrungshorizonte entfalten als die Elterngeneration. Jenseits der aktuellen digitalen Spielwelten bewahren Märchen archetypische Situationen und paradigmatische Seinsformationen, die nichts von ihrer Gültigkeit und Eindringlichkeit eingebüßt haben. Märchen eröffnen Erlebnisräume der Phantasie und somit auch nicht rational bestimmte und bestimmbare Raum oder Zeitkonstrukte. Bewegung, räumliche und zeitliche Orientierung vollzieht sich auf einer geistigen Ebene, die jedoch als Näherungswert in Form einer »Rückübersetzung« in den realen Raum transportiert werden kann. Diese indifferente raumzeitliche Dimension des Märchens soll im Rahmen der Ausstellung thematisiert werden, indem durch Visualisierung, Sound und Musik (u.a. aus Helmut Lachenmanns Oper „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“) sowie durch die Ausstellungsarchitektur eine besondere, kindgerechte Wahrnehmungs- und Erlebnissituation für Märchenerzählungen geschaffen wird. Texte: Sigrid Konrad Weitere Informationen: www.netzwerk-musik-saar.de 20 kalmusik mit Orchester gehören auch die Violinkonzerte des 20. Jahrhunderts dazu. Hochkarätige, eigenwillige Geiger wie Sergej Khachathryan, Carolin Widmann und Renaud Capuçon werden zu Gast sein, außerdem Sängerinnen wie Annette Dasch, Juliane Banse, Elina Garança oder Angelika Kirchschlager und Pianisten wie Tzimon Barto, Francesco Piemontesi. Immer wieder überlässt Christoph Poppen das Pult auch renommierten Gastdirigenten. Mit insgesamt 72 Orchesterkonzerten und 14 Kammerkonzerten in Saarbrücken und Kaiserslautern, in deutschen Musikzentren wie der Semperoper Dresden, dem Konzerthaus Berlin, der Philharmonie Essen oder dem Festspielhaus Baden-Baden sowie auf internationalem Parkett in der Tonhalle Zürich oder der Philharmonie Luxembourg geht die Deutsche Radio Philharmonie mit ihrem Chefdirigenten Christoph Poppen jetzt in ihre zweite Spielzeit. „ Erstmals wird die Deutsche Radio Philharmonie auch auf internationalen Festivals vertreten sein: Musikfestspiele Saar (Eröffnungskonzert), Settimane Musicali di Ascona, Heidelberger Frühling, Ludwigsburger Festspiele, Festival „RheinVokal“ und bei „Abu Dhabi Classic“. Christoph Poppen und Mitglieder der Deutschen Radiophilharmonie Ich freue mich sehr, dass das Saarbrücker Publikum die Deutsche Radio Philharmonie gleich in der ersten Saison schon so ins Herz geschlossen hat! Wir bleiben unserem Kurs treu, große Vielfalt auf höchstem Niveau anzubieten, so dass wirklich alle Generationen angesprochen werden.“ (Christoph Poppen) Chefdirigent Christoph Poppen hat Grund zur Freude: sein Orchester, das genau vor einem Jahr aus dem Zusammenschluss des Rundfunk-Sinfonieorchesters Saarbrücken mit dem SWR Rundfunkorchester Kaiserslautern entstand, ist in kurzer Zeit zu einem Klangkörper zusammengewachsen, erreichte bei seinem Saarbrücker Publikum traumhafte Konzert-Auslastungsquoten von 91%, präsentierte sich erfolgreich in Aboreihen in Saarbrücken und Kaiserslautern und wagte sich mit durchweg positiver Resonanz in große Konzerthäuser wie etwa die Essener Philharmonie oder den Münchener Gasteig. In Saarbrücken freut sich Christoph Poppen, der seinen Vertrag gerade bis zum Jahr 2011 verlängert hat, in den nächsten Wochen in der Congresshalle auf großartige Künstler wie die Geigerin Carolin Widmann und den Geiger Renaud Capuçon oder auf das Sonderkonzert „Noël! Noël!“ am 12. Dezember mit großer Sängerriege und dem Konzertchor Darmstadt. wintersemester 2008/2009 • alla veranstaltungen In den nächsten Monaten haben sich u.a. Jukka-Pekka Saraste, Stanislaw Skrowaczewski, Günther Herbig, Michael Gielen, Emilio Pomárico oder Michael Sanderling angesagt, um mit der Deutschen Radio Philharmonie zu arbeiten. min Brittens „Young Person’s Guide to the orchestra“ ist seit langem schon mit über 1.000 Tickets ausverkauft. Drei weitere Konzerte folgen und immer geht es darum, ein großes klassisches Orchesterwerk hautnah und live dem jungen Publikum, das aus dem ganzen Saarland anreist, ans Herz zu legen. SR2-Moderator Roland Kunz, Chefdirigent Christoph Poppen und die Orchestermusiker sind die Protagonisten dieses Erfolgsmodels. Familienkonzerte, Schulprojekte, Musikspielplatz und Probenbesuche runden die fantasievolle Palette ab. Bei den Musikern ist „Multitasking“ gefordert: Die Dienstpläne verzeichnen schon jetzt sieben Fernsehkonzerte – Produktionen von ARTE sowie dem SR oder SWR-Fernsehen –, viele Liveübertragungen auf SR 2 KulturRadio und SWR 2, die Fortsetzung an den Aufnahmen aller Tschaikowsky-Sinfonien, wei- SR2-Moderator Roland Kunz versteht es, große Orchestermusik kindgerecht zu vermitteln. Vielfalt im Programm Die Programmschwerpunkte spiegeln die musikalische Vielfalt des Orchesters auch in der neuen Spielzeit. Neben Orchesterwerken französischer Komponisten, Werken von Aribert Reimann – dem composer in residence – und Vo- Konzertbroschüre, Konzertkalender, Aboinfos und Karten gibt es bei „SR am Markt“ (Tel. 0681/9 880 880). Anne Dunkel (SR) Deutsche Radio Philharmonie ... und auf Tournee „Wir fühlen uns der Region verpflichtet“, unterstreicht Orchestermanager Benedikt Fohr, „doch zugleich ist es wichtig, dass wir uns auch überregional zeigen.“ Die erste Auslandstournee der noch jungen Orchestergeschichte ging vom 30. September bis zum 6. Oktober 2008 in die Schweiz. Mit sechs Konzerten und Werken u.a. von Sutermeister, Liebermann, Schostakowitsch und Britten gastiertew das Orchester in St. Gallen, Basel, Genf, Zürich, Bern und Locarno. Weitere 22 Gastspiele führen in große Konzertsä- breve Tzimon Barto tere CD-Projekte und immer wieder die ganz besondere Herausforderung, wenn Orchestermusiker in den Ensemblekonzert in der Musikhochschule in die Rolle des Kammermusikers schlüpfen. Klassik macht Schule Die Sängerin Angelika Kirchschlager ist eine der hochkarätigen Gaststars des Orchesters. Auf dem spannenden Terrain der Musikvermittlung tut sich ebenfalls viel in nächster Zeit. Das erste Konzert der Reihe „Musik für junge Ohren“ mit Benja- Ensemblekonzerte in der Musikhochschule mit Mitgliedern der Deutschen Radio Philharmonie November 08 – April 09 Mi., 12. November 2008, 20 Uhr Hochschule für Musik Saar 2. ENSEMBLEKONZERT Götz Hartmann und Christoph Menzel, Violine Viktor Khodyko, Viola Peter Gerschwitz, Violoncello Stefan Zimmer, Klarinette Martina Reitmann, Horn sowie Tatevik Mokatsian, Klavier Werke von Fibich, Baur und Dvorák 21 alla breve • wintersemester 2008/2009 Mi., 3. Dezember 2008, 20 Uhr Hochschule für Musik Saar 3. ENSEMBLEKONZERT Guilhaume Santana, Fogott Sebastian Matthes, Dora Bratchkova, Ewgenia Grandjean und Andeas Götzinger, Violine Carlos Moreno und Benjamin Rivinius, Viola Adnana Rivinius, Stefan Panzer und Gabor Szarvas, Violoncello Holger Philipsen, Kontrabass Werke von Devienne, Rolin, Jean Françaix und Dvorák Mi., 4. Februar 2009, 20 Uhr Hochschule für Musik Saar 4. ENSEMBLEKONZERT Britta Jacobs, Flöte Veit Stolzenberger, Oboe Rainer Müller-van Recum, Klarinette Guilhaume Santana, Fagott Robert Hofmann, Trompete David Polkinhorn, Tuba Thomas Hemkemeier, Violine Reinhilde Adorf, Viola | Mario Blaumer, Violoncello Martin Frink, Schlagzeug N.N., Sprecher Sprechchor: Reinhilde Adorf, Britta Jacobs, Magdalena Müller, Christina Reiche, Mario Blaumer, Thomas Hemkemeier,Veit Stolzenberger, Helmut Winkel Werke von Schulhoff, Toch und B. A. Zimmermann Mi., 25. März 2009, 20 Uhr Hochschule für Musik Saar 5. ENSEMBLEKONZERT Stefan Zimmer, Klarinette Martina Reitmann, Horn Sebastian Matthes, Violine Irmelin Thomsen, Viola Claudia Limperg, Violoncello Randolf Stöck, Klavier Werke von Bartók, Dohnányi und Brahms Mittwoch, 29. April 2009, 20 Uhr Hochschule für Musik Saar 6. ENSEMBLEKONZERT Gisela Arnold und Ulrike Hein, Violine Mario Blaumer, Violoncello sowie Paul Rivinius, Klavier Werke von Haydn und Korngold 22 veramstaltungen SAARLÄNDISCHES STAATSTHEATER Die Konzerte des Saarländischen Staatsorchesters bis April 2009 2. Sinfoniekonzert Montag, 27. und Dienstag, 28. Oktober 2008, 20.00 Uhr, Congresshalle Saarbrücken Richard Strauss: Till Eulenspiegels lustige Streiche op. 28 Joseph Haydn: Cellokonzert C-Dur Hob. VIIb:1 Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67 Sol Gabetta, Violoncello Leitung: Constantin Trinks Anatolij Ljadov: Baba Yaga op. 56 Sergej Rachmaninov: Rhapsodie über ein Thema von Paganini op. 43 Nikolaj Rimskij-Korskov: Sheherazade. Sinfonische Suite op. 35 Bernd Glemser, Klavier Leitung: Roman Kofman Neujahrskonzert Donnerstag, 1. Januar 2009, 18.00 Uhr, Staatstheater Werke von Johann Strauß (Vater), Johann Strauß (Sohn), Franz Lehár u.a. Mitglieder des Opernensembles Saarländisches Staatsorchester Leitung: Constantin Trinks Sol Gabetta als Solistin in Haydns Cellokonzert in C-Dur 3. Sinfoniekonzert* Montag, 17. und Dienstag, 18. November 2008, 20.00 Uhr, Congresshalle Saarbrücken Benjamin Britten: Sinfonia da Requiem op. 20 Wolfgang A. Mozart: Violinkonzert D-Dur KV 218 Edward Elgar: Sinfonie Nr. 1 As-Dur op. 55 Patricia Kopatchinskaja, Violine Leitung: Graham Jackson 4. Sinfoniekonzert Montag, 15. und Dienstag, 16. Dezember 2008, 20.00 Uhr, Congresshalle Saarbrücken Anatolij Ljadov: Der verzauberte See op. 62 Franz Lehár DIE LUSTIGE WITWE Premiere am 17. Oktober 2008 im Staatstheater Alexandra Lubchansky und Dong Won Kim in der Europäischen Erstaufführung von „Der erste Kaiser“, die nur noch bis Ende November im Staatstheater zu sehen ist. WEITERHIN AUF DEM SPIELPLAN Lehárs Operette: „Die lustige Witwe“ ab 17. Oktober Donnerstag, 19. Februar 2009, 19.30 Uhr, Staatstheater Ein leicht verrücktes Zusammentreffen von Kabarett, Klassik und Jazz Gioacchino Rossini DER BARBIER VON SEVILLA Premiere am 6. Dezember 2008 im Staatstheater Wolfgang Mertes & dOWNTOWN gROOVE: „Geiz ist geil“ Pietro Mascagni / Ruggero Leoncavallo CAVALLERIA RUSTICANA / DER BAJAZZO Premiere am 1. Februar 2009 im Staatstheater 6. Sinfoniekonzert Montag, 6. und Dienstag, 7. April 2009, 20.00 Uhr, Congresshalle Saarbrücken Johannes Brahms: Ein deutsches Requiem op. 45 Alexandra Lubchansky, Sopran Mikael Babajanyan, Bariton Opernchor des Saarländischen Staatstheaters, Saarländischer Konzertchor Leitung: Constantin Trinks Ohne Musik und Gesang zu leben das könnte das Schicksal einer Generation werden, die in einem Meer von Geräusch ertrinkt. Helmut Schmidt, Bundeskanzler a. D. breve DIE OPERNPREMIEREN AM SAARLÄNDISCHEN STAATSTHEATER IN DER SPIELZEIT 2008/2009 5. Sinfoniekonzert* Montag, 5. und Dienstag, 6. Januar 2009, 20.00 Uhr, Congresshalle Saarbrücken Joseph Haydn: Sinfonie B-Dur Hob. I:85 („La reine“) Henri Tomasi: Posaunenkonzert Robert Schumann: Sinfonie Nr. 4 d-Moll op. 120 Simon Seidel, Posaune Leitung: Andreas Spering wintersemester 2008/2009 • alla veranstaltungen Alessandro Scarlatti IL TIGRANE Deutsche Erstaufführung am 25. April 2009 im Staatstheater Richard Strauss SALOME Premiere am 7. Juni 2009 im Staatstheater MUSICAL Frank Nimsgern DER RING Premiere am 23. Oktober 2008 im Staatstheater Weiter auf dem SST-Spielplan: die erfolgreiche Carmen-Inszenierung von Inga Levant Georges Bizet CARMEN Wolfgang Amadeus Mozart DIE ZAUBERFLÖTE Im Saarländischen Staatstheater wird zum ersten Mal in Europa Tan Duns Oper „Der erste Kaiser“ aufgeführt. Mit der Aufsehen erregenden Europäischen Erstaufführung eröffnete das Staatstheater am 6. September seine neue Spielzeit. Exklusiv für diesen außergewöhnlichen Anlass hob die Metropolitan Opera in New York die ursprünglich geplante zweijährige Aufführungssperre auf. Tan Dun zeigt in seiner Oper die persönliche Tragödie dieses ersten Kaisers, dessen Macht an einer von seinem Widersacher durchgesetzten Hymne zerbricht und entwickelt eine mitreißende Geschichte um Macht, Liebe und Verrat. Dem sino-amerikanischen Starkomponisten, der sich in der östlichen wie auch in der westlichen Musikwelt zu Hause fühlt, gelingt es in diesem Werk meisterhaft, eine Brücke zwischen beiden Kulturen zu schlagen, indem er fernöstliche Klänge mit denen eines klassischen Sinfonieorchesters verbindet. Er hat unter anderem die oscar-prämierte Filmmusik zu „Tiger and Dragon“ sowie Medaillenhymnen für die Olympischen Spiele 2008 in Peking komponiert. Eine exzellente Sängerbesetzung mit Jevgenij Taruntsov, Dong Won Kim und Alexandra Lubchansky in den Hauptrollen sowie ein hochkarätiges Regieteam um Denis Krief (Inszenierung und Ausstattung) und Constantin Trinks (musikalische Leitung) machen diese Aufführung zum herausragenden Opernereignis, das große Aufmerksamkeit in der bundesweiten Presse erregt hat. „Der erste Kaiser“ ist noch bis Ende November im Saarländischen Staatstheater zu erleben: am 31.10., 16.11. und 26.11. ! 23 alla breve • wintersemester 2008/2009 Spannender Kreativprozess der Berufspraxis beweisen, werfen Fragen auf, deren Beantwortung nach Balance sucht. Die reformierte Studienstruktur der HFM von Prof. Jörg Nonnweiler Die Modularisierung der Studiengänge ist insbesondere für künstlerische Hochschulen ein spannender wie auch intensiver Prozess. In den vorlaufenden Diskussionen auf kulturpolitischer Ebene wurde mit Recht immer wieder auf die Problematik dieses Systemwechsels hingewiesen. Vielfach wurden – nicht nur in inländischen Bildungskreisen - die Preisgabe des Diploms als Gütesiegel und die angestrebte internationale Standardisierung des Studiums beklagt. Es wurde befürchtet, die Organisation in Module erschwerte ein freies und individuelles Studium. Die künstlerischen Hochschulen konnten auf ein ohnehin strafferes Curriculum mit ständiger durch künstlerische Aktivitäten motivierter Evaluation verweisen, das jedoch der Notwendigkeit, die unabdingbaren zeitlichen Spielräume zur Entwicklung einer künstlerischen Persönlichkeit zu lassen, Rechnung trägt und in krassem Widerspruch zum gewollten berufsqualifizierenden Abschluss nach sechs Semestern steht. Glücklicherweise ist es gelungen, ein achtsemestriges Grundstudium (Bachelor) und ein viersemestriges Aufbaustudium (Master) zu erhalten, doch wird der Umstellungsprozess mit Einführung modularisierter Studiengänge nicht abgeschlossen sein. Die Vergleichbarkeit der Studiengänge und Studieninhalte und ein somit vereinfachter Hochschulwechsel werden sich in der Realität aufgrund unterschiedlicher Standards eines Bachelors auf internationaler Ebene nicht einstellen. Innerhalb des eigenen Landes führt die föderale Struktur zu Unterschieden, die die Anerkennung von Studienleistungen und Modulen bzw. Teilmodulen komplizierter machen werden. Ein Bachelorabschluss wird insbesondere im internationalen Vergleich einen Imageverlust gegenüber einem Diplom hinnehmen müssen, da in vielen Ländern erst ein Master als vollwertiger Hochschulabschluss angesehen wird. „Eine Musikhochschule hat auch Bastion des Visionären und Innovativen zu sein“ 24 studium Letztlich wird die ohnehin schon ausladende Bürokratie vermehrt, Prüfungsordnungen werden zu Handbüchern und Lehrende verstärkt in Verwaltungsaufgaben eingebunden. Nicht zu Unrecht warnen Professorinnen und Professoren sowie Hochschulverbände vor einem Verlust in Forschung und Lehre, wenn diese Tendenz nicht kontrolliert wird. Doch dies ist nur die eine Seite. Auch unsere Hochschule nutzt die Modularisierung der Studiengänge zur curricularen Erneuerung. Seit mehr als zwei Jahren arbeitet die Senatskommission Zukunftswerkstatt an Inhalten und Struktur und nutzt die Erfahrungen, die über mehr als eine Dekade vornehmlich in den musikpädagogischen Studiengängen einschließlich der Lehramtsstudiengänge bei mehreren Reformen und Modernisierungen gemacht wurden. Ausgangspunkt und Zentrum aller Überlegungen sind hierbei die Studiengänge und deren Inhalte. Von den Studiengängen her denkend werden Studieninhalte auf ihre Relevanz und Berufsbezogenheit sowie Studiengänge auf ihre Perspektivität überprüft, werden Studienbelastung und Effektivität gemessen, Inhalte und Kompetenzen definiert und evaluiert, ob die bestehenden Strukturen den Anforderungen genügen. So entsteht ein Gesamtbild, das, gleichermaßen wie im Fluss, ständig neue Ideen und Korrekturen gebiert und Spannungsfelder erzeugt, die kritisches Hinterfragen und gegenseitiges Lernen provozieren. Die Paradigmen, künstlerische Qualität habe im Fokus eines Studiums an einer Musikhochschule zu stehen und Studieninhalte müssten ihre Relevanz in Der notwendige und zu Recht eingeforderte Praxisbezug, der in die Studienverläufe Einzug hält, darf nicht das allein Zweckhafte, Nützliche und Messbare in den Mittelpunkt stellen. Eine Musikhochschule hat auch Bastion des Visionären und Innovativen zu sein, ein Ort, an dem Unerhörtes möglich ist und Entwicklungen Raum gegeben wird. Zum Selbstverständnis einer Hochschule gehört es, nicht nur Ausbildung im Sinne einer Berufspropädeutik zu betreiben, sondern kulturell-ästhetisch innovativ prägend nach außen zu wirken. Dies erfordert Anstrengungen auf vielen Ebenen, manifestiert sich aber auch in der Unabdingbarkeit einer umfassenden musikalischen Bildung unserer Studierenden, geleitet von der Erkenntnis, dass Musik keine Emotion alleine sei, sondern eine Sprache, deren Grammatik und Rhetorik erlernt und transportiert werden muss, damit sich in Praxis und Vermittlung verantwortlich reflektierte Kunst von oberflächlichem Sentiment unterscheide. Die neuen Studiengänge werden das künstlerische Hauptfach, den Kernbereich, durch Verknüpfung etwa mit Kammermusik aufwerten. Der Praxisbezug zeigt sich einmal in einer erhöhten Stundentafel beispielsweise für Orchesterstudien und Zweitinstrumente und zum anderen in der Implementierung pädagogischer Elemente auch in die künstlerischen Studiengänge. „Musik ist nicht nur Emotion, sondern auch Sprache, deren Grammatik und Rhetorik erlernt und transportiert werden muss“ Die Lehramtsstudiengänge, die als Erste die Modularisierung abschließen mussten, zeichnen sich durch eine starke Erweiterung speziell berufsbezogener Fächer aus. Das bisherige Nebenfach erhält in allen Studiengängen eine berufspraktische Orientierung. Curricular durchdachte Projekte sind auch in Koo- wintersemester 2008/2009 • alla studium perationen eine wertvolle Bereicherung des Lehrangebotes. Alte Musik ist ebenso obligatorisch in jedem Verlaufsplan vertreten wie auch Neue Musik. Wahlbereiche in Praxis und Theorie ermöglichen eine individuelle Schwerpunktsetzung und Vertiefung. Schließlich wird sich auch der Fächerkanon der bisherigen Konzertreifestudiengänge zu echten Mastern erweitern. Neben Nachdenken und Reflektieren über Musik sollen auch weitere Praxiselemente dem Leitbild einer umfassenden Bildung folgen. Insgesamt wurde ein Augenmerk darauf gelegt, das Studium flexibel zu halten und die eine größtmögliche Vernetzbarkeit zwischen den Studiengängen herzustellen. Dies seien einige Beispiele aus einer Fülle inhaltlicher Innovationen, die die neuen Studiengänge für Studierende wie Lehrende attraktiv machen. Neu ist sicherlich für Studierende, Lehrende und die Verwaltung, dass inhaltlich zusammenhängende Fächer in Modulen zusammengefasst werden, mit denen Kreditpunkte (Credits) erworben werden und die vom Beginn des Studiums prüfungsrelevant sind. Ein Bachelorstudium umfasst insgesamt 240 Credits, ein Master 120. Die benoteten Module gehen nach einem in den jeweiligen Prüfungsordnungen festgelegten Schlüssel in die Endnote ein und werden im Verlauf des Studiums mit Erfolgskontrollen begleitet. Die Endnote wird also ein Ergebnis sein, das durch studienbegleitende Prüfungen das gesamte Studium mit allen Facetten widerspiegelt und nicht nur von der einmaligen Wertung einer Abschlussprüfung abhängig ist. Gleichwohl wird dem besonderen Profil eines künstlerischen Studiums Rechnung getragen, indem herausgehobene Prüfungen am Ende des Studiums wie etwa die Prüfungskonzerte im Hauptfach und studiengangsspezifische Schwerpunkte erhalten bleiben. Die Lehrenden werden sich mit die Strukturen und Modulbeschreibungen eines Studiengangs, in dem sie unterrichten, vertraut machen und gegebenenfalls innerhalb der Module interagieren. Insbesondere die Verantwortlichen für die Studiengänge, die bisherigen Studienbereichsleiter, werden den Studienverlauf der Studierenden begleiten, beraten und organisieren. Hierbei kommt dem Prüfungssekretariat eine besondere Bedeutung zu. Modulprüfungen werden dort angemeldet, die Ergebnisse dokumentiert und der Studienverlauf kontrolliert. Dies ist wohl eine der entscheidenden Veränderungen: mit der Meldung zur ersten Modulprüfung beginnt bei allen Studierenden der Prüfungsvorgang, der bisher in der Abschlussprüfung konzentriert war. Problematische Studienverläufe, wie sie gelegentlich in der Vergangenheit zu beklagen waren, werden so nahezu unmöglich. Auch dies ist ein Vorteil für die Studierenden. „Spannender und intensiver Prozess der Neustrukturierung“ Bereits gegenwärtig hat sich gezeigt, dass die bestehenden Gremienstrukturen und das zweigliedrige System der Fach- und Studienbereiche nicht mehr den Anforderungen einer intensiven Studienbereuung und Studienorganisation genügen. Zu viele Gremien mit zu vielen unterschiedlichen Kompetenzen erschweren angesichts der Vielfalt des heute notwendigen Studienangebotes die Entscheidungswege. Von den Studiengängen und ihren Inhalten her denken bedeutet, dass Grund- und Aufbaustudiengänge, also Bachelor und Master, in eine Verantwortung zusammengeführt werden und Studiengänge und deren Bedürfnisse zentrale Einrichtungen sein müssen. Der Senat der HfM hat daher eine Strukturreform beschlossen, die, sobald der Gesetzgeber die Voraussetzungen geschaffen hat, innerhalb einer neuen Grundordnung in den Erweiterten Senat eingebracht werden soll. Kernpunkt dieser Reform ist die Zusammenführung der bisherigen Gremien in zwei Fachbereiche, die jeweils eine Anzahl von Studiengängen verantworten und somit unklare Verantwortlichkeiten über Studiengänge beenden. Durch die Balance der „2 Säulen“ wird der von der RKM betonten Notwendigkeit einer Stärkung der pädagogischen Elemente innerhalb der Musikhochschulen bei gleichzeitiger Wahrung des künstlerischen Profils Rechnung getragen. breve „Nur eine breite Kompetenz und eine vielfältige Qualifikation kann unseren Studierenden einen Platz in dieser kulturellen Landschaft sichern“ Dieser spannende und intensive Prozess der Neustrukturierung der Hochschule durch Einführung einer neuen Grundstruktur und Modularisierung ist nun in vollem Gange. Die Lehramtstudiengänge und der Grundstudiengang Jazz und Aktuelle Musik sind bereits umgestellt, im vergangenen Sommersemester wurden die Nachfolgestudiengänge für Musikerziehung und Orchestermusik beschlossen und werden, die Genehmigung des Ministeriums vorausgesetzt, zum WS 2008/2009 starten, Sologesang und Kirchenmusik sind auf den Weg gebracht, Komposition wird folgen. Die Senatskommission Zukunftswerkstatt konzipiert derzeit die Masterstudiengänge, die aus der bisherigen Konzertreife hervorgehen. Entschieden werden muss in naher Zukunft, ob die Hochschule einen Studiengang Bachelor of Music, Künstlerisches Profil mit Ausrichtung Soloinstrument installiert; die Vorbereitungen hierfür sind getroffen. Auch werden neue Studiengänge in Erwägung gezogen, die helfen können, das Profil der Hochschule zu stärken und die Angebotspalette zu erweitern, so etwa die Master Musikpädagogik und Alte Musik oder ein dringend überfälliger Grundstudiengang (Bachelor) Dirigieren, ohne den der bisherige Aufbaustudiengang isoliert bleibt. Die bisherige Arbeit war ebenso anregend wie erfreulich. In kollegialen Diskussionen eröffneten sich immer neue Horizonte und aus der ursprünglich belastenden Aufgabe, die Vorgaben der Bologna-Vereinbarung umzusetzen, kristallisierten sich immer mehr spannende Perspektiven heraus. Es wird auch deutlich, dass die Entwicklung und die Erkenntnisse neue Herausforderungen stellen. 25 alla breve • wintersemester 2008/2009 So werden wir beispielsweise auf die bereits angesprochene Situation der Inkompatibilität der Bachelorabschlüsse ebenso reagieren müssen wie auf die veränderte Bildungslandschaft im eigenen Lande, die sich nicht nur in der Zahl, sondern auch an der Konkurrenzfähigkeit inländischer Studienbewerber und -bewerberinnen niederschlägt. In der Zukunft werden Anstrengungen nötig sein, den eigenen Nachwuchs frühzeitig an das erforderliche Niveau heran zu führen und ihm innerhalb von Hochschule eine Entwicklungsmöglichkeit einzuräumen. Dies betrifft das Jungstudierendenwesen ebenso wie Überlegungen, Vorstudien (foundation year) insbesondere zum Master zu ermöglichen, um auf diese Weise fundierte Grundlagen legen zu können, regulären Studien gewachsen zu sein. Und schließlich steht nicht nur der Beginn eines Studiums, sondern auch das Ende im Blickpunkt. Das zweigliedrige Ausbildungssystem von Bachelor und Master hindert uns nicht, über eine dritte Phase (Postgraduiertenstudien) nachzudenken, die uns etwa die künstlerischen Excellenzabschlüsse wie etwa die Solistenausbildung erhält oder auch die Möglichkeit einer Promotion eröffnet. All dies trüge zur Attraktivität unserer Hochschule bei und wäre wichtiger Baustein für die Standortbestimmung in der Zukunft. „Unser Leitbild sollte umfassende musikalische Bildung mit Blick auf die Berufsrealität unter Wahrung der künstlerischen Qualität sein“ Der nun in Gang gekommene Umstrukturierungsprozess stellt für unser Haus eine nahezu einmalige Chance dar, die, als aufregender Kreativprozess verstanden, uns alle bereichern kann. Nicht alles Gewohnte wird sich erhalten lassen, wenn wir jedoch die Verantwortung von und für Hochschule ernst nehmen, wenn wir die Güte der Lehre als oberstes Gebot bewahren und dabei gleichzeitig die Realitäten der kulturellen Landschaft um uns herum wahrnehmen, wenn wir uns weiter offen und kollegial im fachlichen Diskurs bewegen, wird aus dem Neuen ein Erfolgsmodell. Unbestritten ist, dass nur eine breite Kompetenz und eine 26 vielfältige Qualifikation unseren Studierenden einen Platz in dieser kulturellen Landschaft sichern. „Wenn ein Orchester keinen Mozart oder keinen Bach spielt, dann spielt es auch Brahms und Stockhausen nicht so, wie es ihn spielen würde, wenn es die ganze Tradition im Blick hätte. Musiker sollten keine Spezialisten sein, sie sollten über ein breites stilistisches Spektrum verfügen“ (N. Harnoncourt anlässlich der Verleihung des Ernst-von-Siemens-Preises 2002). Unser Leitbild sollte umfassende musikalische Bildung mit Blick auf die Berufsrealität unter Wahrung der künstlerischen Qualität sein. Ihm werden alle Bemühungen untergeordnet, sei es in den Überlegungen zum Lehrangebot, zu den Studienstrukturen, den personellen Dispositionen oder auch in der nun notwendigen Bereitstellung der Logistik innerhalb der Verwaltung. Der Begriff Hoch-Schule verweist uns auf die Excellenz des Anspruchs und den universitären Charakter der Institution und stellt gleichzeitig die Lehre in den Mittelpunkt. Die nächsten Jahre geben uns vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten und sind reizvoll für alle, die sich der Weiterentwicklung von Hochschule auf der Basis der Tradition unseres Hauses verpflichtet fühlen. Packen wir es an! • Vorhang auf für den „authentischen Sänger“ Die HFM-Lehrbeauftragte Prof. Tanja Ponten „Vorhang auf!“ und „In 80 Minuten um die Welt“ – so lauteten die Titel attraktiver und künstlerisch vielseitiger Konzertabende, mit denen an unserer Hochschule vor einigen Jahren ein spannendes Genre wiederbelebt und zur Blüte geführt wurde: die musikalische Revue. Hinter diesen facettenreichen und konzeptionell durchdachten Programmen steht auch eine Frau mit einem klar definierten künstlerischen und pädagogischen Programm: Tanja Ponten, Absolventin der HFM und seit 2001 freie studium Gesangspädagogin und Lehrbeauftragte an unserem Haus. Die gebürtige Detmolderin wird für ihr Engagement im Bereich der Gesangsausbildung im Verlauf dieses Wintersemesters mit dem Titel einer Honorar-Professorin ausgezeichnet werden. Tanja Ponten schätzt die Natürlichkeit, die lustvolle Herangehensweise an das Fach, den ganzheitlichen Künstler. Das merkt man den unverkrampften und spielfreudigen RePersönlichkeit und vue-Programmen Stimme im Einklang: ihrer Klasse an, Tanja Ponten die sich vorwiegend aus Studierenden im Bereich der Schulmusik zusammensetzt. Das Credo ihrer Arbeit ist, Stimme, Körper und Persönlichkeit in Einklang zu bringen, um als professioneller Sänger wie auch als Lehrer seinen Beruf authentisch auszuüben zu können. Das unterstreichen auch ihre Interessen im medizinischen und psychologischen Bereich: sie besitzt eine Ausbildung zur Heilpraktikerin und beschäftigt sich mit verschiedenen Methoden der Körperarbeit wie der CranioSakral-Therapie und der Selbstorganisatorischen Hypnose nach Dr. Renartz. Ihr eigener künstlerischer Werdegang begann im Alter von fünf Jahren am Klavier; später kamen Violine und Oboe hinzu. Studierte sie zunächst an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg Schulmusik, so wechselte die vielseitige Musikerin alsbald in die künstlerische Ausbildung Gesang und Oper. Nach dem Vordiplom setzte Tanja Ponten ihre Studien an unserer Hochschule bei Prof. Rosemarie Bühler-Fey fort. 1998 erwarb sie das Operndiplom, dem ein Aufbaustudium der Opernreife folgte. In zahlreichen Konzert-Auftritten im In- und Ausland erwarb sie die professionelle und gleichzeitig ungezwungene Einstellung zum Sängerberuf, die sie so erfolgreich an ihre Studierenden weitergibt. Das nächste Revue-Projekt der Klasse von Tanja Ponten steht schon in den Startlöchern: eine Persiflage auf die Gottschalk-Show „Wetten dass?!“. Bekannte Elemente der Erfolgs-Sendung wie Pro- alla breve • wintersemester 2008/2009 mi-Sofa, Außenwette und Star-Auftritte werden dabei lustvoll und musikalisch gekonnt auf die Schippe genommen. Mehr wird aber noch nicht verraten – nur der Termin: 17. April 2009, um 19 Uhr, im Konzertsaal der HFM. • Thomas Wolter Musikalischer Nachwuchs aus Zypern zu Gast in Saarbrücken Zwischen unserer Hochschule und Musikinstituten auf Zypern entwickelt sich seit einigen Jahren eine erfolgversprechende Zusammenarbeit auf dem Gebiet der musikalischen Nachwuchsförderung. Erstmalig vor acht Jahren wurde Prof. Thomas Duis als offizieller Steinway & Sons-Künstler in die Jury des Internationalen Klavierwettbewerbs nach Nikosia berufen und zeigte sich spontan begeistert über das Engagement und die Freude, mit welcher junge Zyprioten klassischer Musik begegnen. Inzwischen haben sich sowohl Jury als auch Philosophie des Wettbewerbs verändert; so gehören mittlerweile neben Thomas Duis auch Prof. Anne Borg, Yvette Kiefer, Fedele Antonicelli, und Wolfram Schmitt-Leonardy der Kommission an, die darüber befindet, welche Preisträger zunächst nach Hamburg in das Stammwerk der Fa. Steinway & Sons und später nach Saarbrücken reisen, um hier die Möglichkeit des Unterrichts zu erhalten und gleichzeitig auch den Studienverlauf einer deutschen Musikhochschule sowie die vielfältigen Reize des Saarlandes kennen zu lernen. An drei intensiven Tagen im Juli 2008 wurden, neben Klavierunterricht, u.a. das Weltkulturerbe Völklingen besichtigt, ein Ausflug in die Zentrale von Villeroy und Boch unternommen, ein Konzert in der Hochschule besucht und die Landeshauptstadt erkundet. Sicherlich konnten einige Preisträger motiviert werden, sich für ein Studium in Saarbrücken zu bewerben. Die HFM dankt dem Weltkulturerbe Völklinger Hütte und Villeroy und Boch für die freundliche Unterstützung. Prof. Thomas Duis 28 studium 6. Saarbrücker Komponisten Werkstatt (red). Die Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern, der Saarländische Rundfunk, die Hochschule für Musik Saar und Netzwerk Musik Saar werden im Mai 2009 zum sechsten Mal die „Saarbrücker Komponistenwerkstatt“ ausrichten. Die gemeinsame Initiative soll Komponistinnen und Komponisten deutschsprachiger Musikhochschulen die Möglichkeit geben, ihre Orchesterwerke durch die Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern einstudieren zu lassen. Eine Auswahl der Werke wird dann im Rahmen des Festivals „Mouvement. Festival für Neue Musik“ am 21. Mai 2009 um 20 Uhr im Großen Sendesaal des Saarländischen Rundfunks uraufgeführt. Das Konzert wird vom Saarländischen Rundfunk aufgezeichnet. Die „Saarbrücker Komponistenwerkstatt“ ist kein Wettbewerb, sondern ein Workshop, in dem Komponistinnen und Komponisten an der Einstudierung ihrer Werke aktiv mitarbeiten und sie in einem öffentlichen Seminar vorstellen. Diese Initiative wird von der Bundeskulturstiftung im Rahmen des Projekts „Netzwerk Neue Musik“ gefördert. Eine Jury von zwei Komponisten, Chefdirigent Christoph Poppen und je einem Vertreter der Hochschule für Musik Saar und der Deutschen Radio Philharmonie, sowie dem Projektleiter, trifft aus den eingereichten Kompositionen eine Auswahl von bis zu fünf Partituren. Weitere Informationen unter: http://www.drp-orchester.de Violin-Meisterkurs mit Igor Ozim (red). Der weltbekannte Violinist und Hochschul-Lehrer Igor Ozim gibt vom 12. bis 17. November 2008 wieder einen Meisterkurs an der Hochschule für Musik Saar. Der Kurs richtet sich an alle Studierende des Fachs Violine. Die Anzahl der aktiven Teilnehmer ist auf 20 beschränkt; Studierende der Hochschule für Musik wintersemester 2008/2009 • alla studium aufnahm. 2004 trat Attwood in die Klasse des HFM-Kompositionsprofessors ein und seit dem Studienjahr 2007 ist er Assistent von Theo Brandmüller; er koordiniert in dieser Eigenschaft unter anderem auch, zusammen mit dem Dirigenten Jonathan Kaell, das Ensemble für Neue Musik „Grenzpunkt“ an unserer Hochschule. Igor Ozim Saar werden bei der Vergabe der aktiven Plätze bevorzugt behandelt. Anmeldung im Prorektorat der Hochschule (0681/96731-11) bei Frau Röttgerding oder Frau Jung Anmeldeschluss ist der 31. Oktober 2008. Die Gebühr für die aktive Teilnahme beträgt 50,- €; die passive Teilnahme ist frei. Attwoods erstes Auftragswerk, “Tourbillons”, wurde 2000 von der London Sinfonietta unter der Leitung von Pierre-André Valade uraufgeführt. 2005 entstand sein zweites Werk für die London Sinfonietta, eben jenes saarländisch inspirierte “Iwwer Tiermen”, an dem der Rezensent des Guardian vor allem die „dramatischen musikalischen Bilder“ lobte. Darüber hinaus schreibt er für eine ganze Reihe von Orchestern und Ensemble auf HFM Saar startet neues Ausbildungsangebot „Bläser-/ Streicherklasse“ (red). Die Schulmusikausbildung an der HFM Saar hat mit Beginn des Sommersemesters 2008 ihr Lehrangebot im Bereich Klassenmusizieren mit dem 2-semestri breve unter der Leitung des Neunkircher Musiklehrers Michael Mischo sowohl fachpraktische Erfahrungen im Spiel mit einem Blasinstrument machen, als auch entsprechende musikdidaktische und organisatorische Fragestellungen erörtern. Die Besetzung der Bläserklasse orientiert sich am symphonischen Blasorchester, so dass u.a. Querflöten, Klarinetten, Oboe, Trompeten, Saxophone, Hörner, Euphonium und Tuba zum Einsatz kommen. Ein Suchender der Sprache Der Komponist und Philologe William Attwood Er ist ein Grenzgänger, ein Wanderer und Suchender zwischen unterschiedlichen Kulturen und Idiomen. Nicht verwunderlich daher, dass der junge englische Komponist William Attwood, geboren im geschichtsträchtigen Londoner Stadtteil Greenwich, seine Werke auch mal mit einem moselfränkischen Titel versieht. „Iwwer Tiermen“ heißt eine dieser Kompositionen, Tribut an seine erste saarländische Wahlheimat in der Merziger Region. Tribut auch an die enorme Sprach-Kompetenz des ausgebildeten Linguisten, der neben deutsch auch französisch, spanisch und holländisch beherrscht und gerade dabei ist, sich überdies noch türkisch anzueignen. Die Sprache der Worte und die Sprache der Musik beschäftigen den jungen Künstler zeit seines Lebens. Schon während seines Philologie-Studiums in Oxford erhielt er ersten Kompositionsunterricht bei Michael Finnissy. 1992 zog es den Sprachwissenschaftler ins Saarland, wo er alsbald mit Theo Brandmüller einen regen künstlerischen Austausch Schulmusik-Studierende mit ihren neuen Instrumenten. Vorne links: Prof. Wolfgang Mayer. Daneben hinten, Arthur Knopp, HFM-Rektor Prof. Thomas Duis, Prof. Dr. Christian Rolle, Leiter des Studienbereichs Schulmusik Komponist und Philologe: William Attwood der ganzen Welt und ist insbesondere im SaarLorLux-Raum als Komponist für Neue Musik ein gefragter Mann. Das Schaffen des Tonschöpfers lässt sich nicht so leicht in eine einheitliche Stil-Schublade einordnen, ist von vielen unterschiedlichen Einflüssen geprägt. Am ehesten sieht Attwood für sich eine Nachbarschaft zu französischen und osteuropäischen Schulen, bevorzugt er in seinem kompositorischen Wirken doch die Texturen vor den Skalen. Bei allen Erfolgen in der Sprache der Musik hat William Attwood sein philologisches Standbein nicht aufgegeben: Etwa die Hälfte des Jahres unterrichtet der Komponist als Allround-Lehrer an englischen Schulen. Thomas Wolter gen Gruppenunterricht „Bläser/-Streicherklassen“ erweitert. Entsprechend der an deutschen Schulen steigenden Zahl an Musikklassen, in denen in der Regel im 5. und 6. Schuljahr alle Schülerinnen und Schüler gemeinsam im Musikunterricht ein Instrument spielen lernen, werden die Studierenden der HFM Saar Das Saarbrücker Musikhaus Arthur Knopp hat die Etablierung dieses neuen Ausbildungszweiges von Anfang an unterstützt, unter anderem auch durch die Beschaffung hochwertiger YamahaInstrumente. Musiklehrer/innen verstärken den Studienbereich Schulmusik gänge neu hinzu gekommene semsterbegleitende Schulpraktikum wird von Monika Greschuchna (Schulleiterin an der Gesamtschule in Türkismühle und Fachleiterin für Musik an Grund- und Hauptschulen) und Hans-Jürgen Geiger (Fachleiter für Musik an Realschulen) betreut. Mit Beginn des neuen Schuljahres wurden vier Musiklehrerinnen und -lehrer aus dem Schuldienst an die Musikhochschule teilabgeordnet, um im Bereich Musikdidaktik zu lehren. Das durch die Modularisierung der Lehramtsstudien- Frau Greschuchna war vor zwei Jahren im Auftrag des Ministeriums an der Umstellung der Schulmusikstudiengänge beteiligt und kennt das neue Curriculum daher aus dem Effeff. Herr Geiger hat in 29 alla breve • wintersemester 2008/2009 den 1980er-Jahren Musikerziehung und Schulmusik an unserer Hochschule studiert und ist insofern ein bekanntes Gesicht. Bekannt ist im Hause auch Britta Lahnstein, die erst vor einigen Jahren an der HFM ihren Abschluss gemacht hat und inzwischen in Saarlouis am RobertSchuman-Gymnasium tätig ist und gleichzeitig das Landesjugendsinfonieorchester (LJO) leitet. Frau Lahnstein wird im Sommersemester voraussichtlich ein Projektseminar für Schulmusiker in Kooperation mit dem Staatstheater anbieten. fragt die beiden Stellen-Inhaber nach dem Stand der Kooperation. men. Die Verbindung von alter Musik und Mandoline ist wie „Alchimie“. Alla breve: Herr Muñoz, weshalb haben Sie sich nach langjähriger pädagogischer Tätigkeit in Luxemburg für eine Dozentenstelle in Saarbrücken entschieden? Alla breve: Die Studierenden werden zum Teil auch zu Instrumentallehrern ausgebildet. Gibt es überhaupt einen ausreichenden Bedarf an Mandolinenlehrern? Muñoz: Ich hatte immer Lust, an einer deutschen Hochschule zu unterrichten, weil mir das deutsche Musiksystem gefällt. Ich halte es für wichtig, dass man Die Hochschule freut sich auf die Zusammenarbeit, begrüßt die neuen Mitarbeiter ganz herzlich und wünscht einen guten Start an der neuen Wirkungsstätte. Christian Rolle „Wie Alchimie“ Im Jahr 2003 beschlossen die HFM-Saar und der Bund für Zupf- und Volksmusik Saar eine enge Kooperation. Wichtigstes Ergebnis dieser Partnerschaft war die Etablierung von zwei Lehraufträgen für Mandoline und Gitarre an unserer Hochschule. Stefan Jenzer erhielt den Lehrauftrag für Gitarre. Die Stelle für Mandoline wurde zum aktuellen Wintersemester mit JuanCarlos Muñoz neu besetzt. Alla Breve be- 30 Muñoz: Ich erlebe in der Praxis, dass seit vielen Jahren immer mehr Schüler die Mandoline erlernen wollen und dass in Ländern wie Spanien, Luxemburg, Frankreich und auch Deutschland immer mehr Musikschulen oder Konservatorien eine Mandolinenklasse eröffnen. Deshalb ist es notwendig, dass die zukünftigen Lehrer gut ausgebildet werden. Der Bedarf ist also da und wird immer größer. Alle Mandolinisten, ob Laienmusiker, Orchesterspieler oder zukünftige Profis sollen die Gelegenheit haben, gute ausgebildete Lehrer zu haben. Alla breve: Herr Jenzer, Sie unterrichten nun seit fast 5 Jahren in Saarbrücken. Hat sich Ihrer Meinung nach die Kooperation zum BZVS bereits ausgezahlt? Die neuen Kolleginnen und Kollegen in der Schulmusik. V.l.n.r.: Britta Lahnstein, Thorsten Gand, Monika Greschuchna und Hans-Jürgen Geiger. Der vierte im Bunde ist Thorsten Gand, der an der Gesamtschule Neunkirchen arbeitet und im Verband Deutscher Schulmusiker/Saarland für das seit Jahrzehnten bewährte Unternehmen „Schulen Musizieren“ zuständig ist. Herr Gand wird seine medienpädagogischen und seine Erfahrungen im Klassenmusizieren in das Studienangebot einbringen. studium Juan-Carlos Muñoz die Mandoline insbesondere im Saarland auf Hochschulebene unterrichtet Das Saarland gehört zur Großregion und das ist ein großer Standortvorteil. Alla breve: Die Mandoline zählt nicht unbedingt zu den klassischen OrchesterInstrumenten. Gibt es in Deutschland noch weitere Hochschulen, die das Studienfach Mandoline anbieten? Muñoz: Ja, z. B kann man an der Hochschule für Musik Köln Abt Wuppertal, an der Hochschule für Musik Magdeburg oder am Hamburger Konservatorium Mandoline studieren. Was jetzt zu dieser Zeit auf europäischer Ebene sehr interessant ist, ist die Wiederentdeckung der alten Musik und hier in Saarbrücken ist seit kurzem eine neue Abteilung geöffnet worden, die sich der alten Musik widmet. Mit meiner langjährigen Erfahrung erlebe ich jeden Tag, dass die Mandoline im barocken Milieu sehr viel zu sagen und zu zeigen hat. Für uns Mandolinenspieler ist es jetzt zu einer Blütezeit gekom- Im Nachfolgenden lesen Sie zunächst den Erfahrungsbericht einer Schülerin der Realschule Kleinblittersdorf nach einem Besuch der Oboe-Klasse von Prof. Armin Aussem. Anschließend berichtet Prof. Monika Utasi über externe und interne Projekte der „Elementaren Musikpädagogik“: Stefan Jenzer Die HFM-Oboeklasse in der Realschule Kleinblittersdorf meinen Träumen, die ich gerne in naher Zukunft verwirklichen würde. Zudem würde ich mich sehr freuen, wenn auch Meisterkurse und Gitarrenfestivals an der Hochschule Saar angeboten werden würden. „Wir durften auch auf dem Mundstück spielen!“ Jenzer: Sowohl das Saarländische Jugendzupforchester als auch das Saarländische Jugendgitarrenorchester haben bereits erfolgreiche Konzerte in der Hochschule gegeben. Zudem studieren mittlerweile zahlreiche Studenten aus den BZVSVereinen an der Hochschule. Durch die Kooperation entstand eine nahtlose Verbindung von der Grund-Ausbildung, die der BZVS mit Hilfe seiner Lehrgänge in der Landesakademie anbietet, zu einem Studium an der Hochschule. Gestaltungskräfte der Kinder fördern Alla breve: Welche Fernziele verbinden Sie mit Ihrer Tätigkeit an der Hochschule? Während sich die Spezialisten aus der Klasse für Elementare Musikpädagogik (EMP) mit ihren ausgearbeiteten pädagogischen Konzepten vor allem an die Jüngsten im Vorschul- oder Grundschulalter richten, wenden sich Schulmusiker und verschiedene Instrumentalklassen unserer Hochschule auch an ältere Schüler, denen sie ihr ‚Handwerkszeug’, die Musikinstrumente, erläutern und darüber hinaus einiges über Musiktheorie vermitteln. All diese Bemühungen, die auch den Professoren und Studierenden zumeist viel Freude bereiten, haben zum Ziel, den Nachwuchs an die Musik und das eigene Musizieren heranzuführen. Jenzer: Das Saarland hat mit den zurzeit vorliegenden Rahmenbedingungen die Möglichkeit, eine Hochburg der Mandolinen- und Gitarrenmusik in Deutschland, ja vielleicht sogar in Europa zu werden. Dazu möchte ich meinen Beitrag leisten. Zu den Zielen gehört natürlich eine Steigerung des Anteils saarländischer Gitarrenstudenten an der HFM. Es herrscht im Saarland ein Gitarrenlehrermangel. Das muss sich ändern und dazu brauchen wir Studenten, die im Saarland leben und unterrichten wollen. Auch die Bildung eines HFM-Gitarrenorchesters bzw. Zupforchesters gehört zu wintersemester 2008/2009 • alla studium Nachwuchsarbeit der HFM mit Schulkindern Weitgehend unbeachtet von der Öffentlichkeit, aber dennoch äußerst beliebt und wertvoll sind die didaktischen Auftritte unserer Studierenden und Lehrkräfte vor Schülern aller Bildungsstufen. Direkt nach der letzten Mathearbeit für dieses Jahr kam Professor Aussem zu uns zu Besuch. Aber er kam nicht alleine, wir wie alle dachten, sondern er hatte noch sechs Studenten mitgebracht. Fünf von ihnen spielten fantastisch Oboe und eine Studentin spielte sehr schnell und perfekt Klavier. Die meisten Studenten kamen aus dem fernen Osten (China, Korea) und eine kam aus Italien. Zunächst spielten drei von ihnen, die Namen konnte ich mir nicht merken, ein interessantes und unterhaltsames Stück vor. Danach sind wir zu neunt immer zu zwei Studenten gegangen. Sie haben uns dann Fragen beantwortet, z.B. wie lange sie schon spielen oder wie viele Klappen eine Oboe hat. Aber sie haben uns auch ein paar persönliche Fragen beantwortet, z.B. wie sie auf das Instrument gekommen sind oder wie lange sie am Tag üben. Wir durften auch versuchen, auf dem Mundstück zu spielen. Als das letzte Stück gespielt war, waren fast drei Schulstunden vergangen und wir waren alle begeistert. Deshalb wollen wir uns alle bedanken, dass wir so etwas erleben konnten. Leyla Taskiran, Schülerin breve „Rauschendes Fest“ aus Mülltüten Seit dem Sommersemester 2007 findet jeden Mittwochvormittag eine der Lehrübungen der EMP an der Max OphülsGrundschule statt. 21 Kinder der damals ersten Klasse und ihre Klassenlehrerin trafen sich mit den Studenten der EMP Klasse in der neu renovierten Aula der Grundschule, um neue musikalische Welten kennenzulernen. Auf Grund der Tatsache, dass wir hier zwar viele Kinder haben, aber keine Instrumente, konzentrierten sich unsere Inhalte auf die Bereiche Singen und Sprechen und Bewegung/Tanz. Wir machten es uns zur Aufgabe Lieder nicht nur zu singen sondern sie auch szenisch zu gestalten. Ein weiterer Schwerpunkt war dann im Wintersemester der Instrumentenbau, der vor allem für die Studenten mit einem großen organisatorischen Aufwand verbunden war. Hier haben wir gemeinsam mit den Kindern Nussklappern, Guiros, Rasseln und Trommeln bebaut. Die EMP-Studentin Annegret Hoffmann mit Kindern der Max Ophüls-Grundschule Die Studierenden erlebten, dass das Unterrichten nicht heißt einzustudieren, sondern Gestaltungskräfte bei den Kindern in Gang zu bringen und diese mit den Visionen des Pädagogen zu verknüpfen. So konnte im Sommersemester zum Sommerfest unserer Schulklasse den Eltern ein kleines Konzert geboten werden. Es wurde getanzt, getrommelt, und gesungen, das alles in Kostümen aus Mülltüten, ein im wahrsten Sinne des Wortes „rauschendes“ Fest. Von Sängern kann man viel lernen zum Beispiel auch, wie man auf dem Klavier singt. Wladimir Horowitz 31 alla breve • wintersemester 2008/2009 Was ist eine Elefantenpfeife? Weitere Lehrversuche, die bisher an der Musikschule stattfanden, werden in Zukunft an unserem Haus, im neuen EMP– Raum durchgeführt. Ein Anfang war der Besuche von zwei Gruppen des Kindergartens Bischmisheim, die gemeinsam mit Studierenden der EMP Klasse der Frage nachgingen, was denn eine Musikhochschule sei und welche Instrumente hier gelernt werden. Eingangs machten wir zum Begrüßen selbst Musik und lauschten nach dem neu gelernten Lied, wo es uns hinführt. Im Schlagzeugraum experimentierten wir mit lauten und leisen Klängen und erforschten dann im Untergeschoss unserer Hochschule Spielweisen des Saxophons und der Geige. Entdeckten hier ein noch namenloses Instrument: die „Elefantenpfeife“. Singend und musizierend eroberten sich die Kinder die Gänge und Räume der Hochschule, improvisierten auf dem Kontrabass und gestalteten im Konzertsaal ein kleines Konzert mit den selbst benannten Elefantenpfeifen, begleitet von unserem Rektor Prof. Thomas Duis am Klavier. Das eigens für diesen Anlass von den Studentinnen vorbereitete „kleine Diplom“ gab es mit Unterschrift und Stempel zum mit nach Hause nehmen. Prof. Monika Utasi Institut für historische Auführungspraxis „Musicalisches Allerley“ – Konzertreihe mit Musik von 1350 bis gestern Mi., 07.01.2009, 19.30 Uhr Deutschherrenkapelle Saarbrücken „Bach von Clavichord bis Steinway“ Fr., 16.01.2009, 19.30 Uhr Deutschherrenkapelle Saarbrücken Improvisationskonzert mit Barockmusik und Jazz Fr., 23.01.2009, 19.30 Uhr Deutschherrenkapelle Saarbrücken Italien 1350 - 2008 32 studium wintersemester 2008/2009 • alla breve Kleinigkeiten sind Bausteine der Vollendung. Italienische Musik aus dem spätmittelalterlichen Squarcialupi-Codex, kombiniert mit zeitgenossische Ensemblemusik von Franco Donatoni Workshop „Barocktanz“ mit Christiane Mandernach Jeder Musiker spielt häufig ein Menuett, eine Sarabande oder eine Courante. Aber wie werden die eigentlich getanzt? Wie schnell? Was ist mit den Hemiolen? Durch die aktive Beschäftigung mit den Original-Choreographien wird das musikalische Verständnis für diese Tänze am effektivsten geweckt. Dazu bietet im Wintersemester 2008/2009 Christiane Mandernach einen wöchentlichen Workshop „Barocktanz“ an, in dem sowohl getanzt als auch gespielt wird. Der Kurs mündet in einen Auftritt beim Barockfest innerhalb der Tage für Alte Musik (TAMIS) am 21. Februar 2009 im Saarbrücker Schloss Termine: 1. und 2. November: Eröffnungswochenende (10 - 13 und 15 - 18 Uhr), dann ab 7. November wöchentlich (montags, 19.30 - 22 Uhr). Generalprobe am 20. Februar Christiane Mandernach ist diplomierte Musikpädagogin, Pianistin und Cembalistin sowie Spezialistin für Historischen Tanz. Ihre Tanzausbildung mit Schwerpunkt Barocktanz absolvierte Christiane Mandernach an der Trossinger Musikhochschule. Der Barockposaunist und Zugtrompeter Christian Braun (Zürich) wird auch im Wintersemester seine Arbeit mit der Posaunenklasse fortsetzen. Interessenten an historischer Aufführungspraxis können bei Prof. van Lieshout nach Unterrichtsterminen (individuell oder für Ensemble) nachfragen. Am besten per E-Mail (liesh@ planet.nl). Aktuelle Informationen sind am Schwarzen Brett unter „Historische Aufführungspraxis“ zu finden. Die Musik ist das Geräusch, das denkt. Victor Hugo Neue fakultative studiengangübergreifende Lehrangebote an der HFM Die Vollendung aber ist keine Kleinigkeit. In der ständigen Bemühung einer ausgezeichneten, zeitgemäßen Berufsausbildung mit einem hohem Anteil an berufspraktischem Wissen zu ermöglichen, werden ab dem Wintersemester 2008/2009 neue Lehrangebote in den Studienplan integriert, z. B. „Bandspiel, Bandleitung, Stile der Popularmusik“ Zielgruppen: Studierende der HFM aller Studiengänge, Musiklehrer/innen, Musikschullehrer/innen, freischaffende Musikpädagogen/innen Information retrieval for Music and Motion In Zusammenarbeit mit dem Max Planck Institut für Informatik sollen in diesem Seminar Themen aus dem Grenzgebiet der Musik und Informatik behandelt werden. Themenschwerpunkte: 1. Performensanalyse, computergestützte Analyse von unterschiedlichen Interpretationen eines Musikstückes 2. Musiksegmentation, automatisierte Segmentierung und Strukturierung von Musikstücken Neben der Möglichkeit des Besuches der Vorlesungen im Max Planck Institut an der Universität des Saarlandes werden auch zwei Vorlesungen mit Erweiterungen für unsere Studenten an der HfM angeboten. Termine: 15. Januar 2009 , 15 bis 19 Uhr 22. Januar 2009, 15 Uhr bis 19 Uhr Berufspraktische Know How und Softskills YAMAHA Music Central Europe GmbH • Siemensstr. 22-34 • D-25462 Rellingen • www.yamaha-europe.com 33 studium Neben den bereits schon eingeführten Seminaren Kultur-Markt- die Selbstvermarktung und Kulturmarketing wird ab dem Wintersemester als neue weitere Komponente angeboten: Projektmanagement mit folgenden Themeninhalten: Begriffsannäherung, Projekte als Organisationsform, Merkmale und Chancen von Projekten in der Kulturarbeit, praktische Tipps und Hinweise für das Projektmanagement, Charakteristika des Projektmanagements und Methoden im Projektmanagement Kurse mit Wolfgang Bogler, Kanzler der Hochschule für Musik Saar: Der Kurs richtet sich an alle Studierenden der HFM - darüber hinaus auch an alle anderen interessierten Musiker, die eine professionelle Karriere ausüben oder anstreben. Seminarfolgen werden per Aushang und im Studienführer bekannt gegeben. „Betörend seelenvoll“ Die neue HFM-Gesangsprofessorin Ruth Ziesak (red). Mit der Berufung von Ruth Ziesak als Gesangsprofessorin in der Nachfolge von Prof. Renate Stoll ist es unserer Hochschule erneut gelungen, eine Musikerpersönlichkeit von internationalem Rang zu verpflichten. wintersemester 2008/2009 • alla Die Sopranistin studierte an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main bei Elsa Cavelti und begann ihre sängerische Laufbahn als Mitglied des Stadttheaters in Heidelberg, wo sie auch heute zuhause ist. Zahlreiche Wettbewerbserfolge, darunter der jeweils erste Preis beim deutschen Musikwettbewerb und beim renommierten s’Hertogenbosch Wettbewerb ebneten Ruth Ziesak schnell den Weg in eine internationale Karriere. Nach ihren Anfängen an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg führte sie ihr Weg über die Bühnen von München, Stuttgart, Berlin und Dresden auf die internationalen Podien von Mailand, Florenz, Wien, Paris, London und New York, wo sie in ihren ParadeRollen wie Pamina, Ännchen, Marzelline, Ilia oder Sophie glänzte. Mittlerweile weitet sie Repertoire aus und debütierte als Gräfin in Le Nozze di Figaro in Glyndebourne und Zürich. Nach einer konzertanten Aufführung dieser Oper bei den Herrenchiemsee-Festspielen urteilte Joachim Kaiser in der Süddeutschen Zeitung überschwänglich: „Nun sang aber Ruth Ziesak eine betörend seelenvolle, fast überirdisch reine Gräfin. Ich hörte sie nie besser!“ In einer konzertanten Aufführung von Mozarts Don Giovanni war sie 2007 dort erstmals als Donna Anna zu hören. Schon lange ist die facettenreiche Künstlerin eine viel gefragte Konzertsängerin und arbeitet mit den großen Orchestern in Paris, Mailand, Wien, München, Leipzig, Amsterdam und London zusammen. Sie gastierte wiederholt bei den Salzburger Festspielen, dem Lucerne Festival, den Berliner und Frankfurter Festwochen, dem Schleswig-Holstein Musik Festival oder den BBC Proms. Ihre Arbeit mit Dirigenten wie Herbert Blomstedt, Daniele Gatti, Riccardo Muti, Kent Nagano, Riccardo Chailly, Jukka Pekka Saraste oder Ivor Bolton führt sie zum Gewandhausorchester Leipzig, der Staatskappelle Dresden, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem WDR Sinfonieorchester, dem Montreal Symphony Orchestra sowie dem Salzburger Mozarteum-Orchester. Demnächst ist sie zu Gast bei der Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken Kaiserslautern, mit dem Merel-Quartett bei den Salzburger Festspielen auf Einladung von Andras Schiff, beim MDR breve Sinfonieorchester unter Jun Märkl, in Paris beim Orchestre Philharmonique de Radio France unter Paul McCreesh, beim Wiener Osterklangfestival mit den Wiener Philharmonikern unter Riccardo Muti, wieder beim Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Manfred Honeck sowie beim Konzerthausorchester Berlin unter Lothar Zagrosek. Als Liedsängerin ist sie seit ihrem gefeierten Debüt im Wiener Konzerthaus in Liederabenden in aller Welt zu erleben, so zuletzt mit Gerold Huber in Frankfurt und im Wiener Musikverein. Gemeinsam mit Eric Schneider und Christine Schäfer ist anlässlich des Messiaen-Jahres 2008 ein Liedprojekt zum Liedschaffen Olivier Messiaens geplant, das in Berlin und Lissabon zu hören sein wird. Ruth Ziesak hat überdies mit weltbekannten Orchestern und Ensembles zahlreiche Konzert- und Solo-Aufnahmen bei renommierten Labels eingespielt, die von der Presse teils enthusiastisch aufgenommen wurden. • Neue Lehraufträge Everard Sigal Gehörbildung/Musiktheorie, Popularmusik und Harmonielehre Bekhzod Abdullaev, Orsolya Nagy Instrumental-Korrepetition Florence Absolu Französisch/Italienisch Paola Netti Italienisch (über das Sprachenzentrum der Universität des Saarlandes) Wilhelm Bruns Horn Monika Greschuchna, Britta Lahnstein Thorsten Gand, Hans-Jürgen Geiger Musikdidaktik Annette Jansen-Zacks Harfe Juan-Carlos Muñoz Mandoline Uli Schreiber Schulpraktisches Klavierspiel Stefan Zillmann Lehrversuche/Methodik Klarinette 35 alla breve • wintersemester 2008/2009 ‚Wiederkäuen’ von Gottes Wort Gedanken über den Gregorianischen Choral von Christine Pfeifer-Huberich Cod. Sang. 376, folio 88, Stiftsbibliothek St. Gallen (1050 bis 1070) / Codices Electronici Sangallenses. Online unter http://www.cesg.unifr.ch Am Anfang ist das Wort. Bibelwort. Heilige Schrift. Und das Wort ist auch Klang. Bevor es zu dem wird, was wir Gregorianischen Choral nennen, lebt es schon im Gläubigen, im mittelalterlichen Menschen, der, wenn er liest, dies nie stumm tut; er lässt die Botschaft klingen, spricht sie aus, wieder und wieder, denn „der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt“ – ruminatio, „Wiederkäuen“. Warum lohnt es sich, noch vor den Tönen den Wörtern nachzuspüren? Weil Gregorianik Text nicht hat, sondern Text ist. Es gibt keine einzige gregorianische Melodie ohne Text! Jahrhunderte lang! Immer spürt sie dem Duktus der Sprache nach, weder richtet sie sich nach musikalischen Gesetzen noch bildet sie programmatisch ab. In den allerletzten Tagen vor Weihnachten, am 4. Adventssonntag oder am Mittwoch vor dem 25. Dezember, erklingen im Introitus, dem Eingangsgesang der Messe, Worte des Propheten Jesaja (45,8), der schon 700 Jahre vor Christus den Messias ankündigt, der Heil und Frieden bringen wird: „Tauet, ihr Himmel, von oben, und die Wolken sollen den Gerechten regnen. Es öffne sich die Erde und lasse hervor sprießen: den Heiland, den Erlöser.“ Wie in der Poesie der Psalmen sind die zwei Sätze im Stil eines Parallelismus membrorum strukturiert, die Verben im Imperativ und Optativ, die Substantive iustum und salvatorem synonym. Natur 36 und Naturgewalten - Tau, Regen, die aufbrechende Erde - werden steigernd (auch das ein typisches Stilmittel) beschworen, endlich den Messias erscheinen zu lassen. Die Vehemenz der Intonation, d.h. die aufspringende Quinte, die Überhöhung zur großen Sexte, die Weiterführung zum verdoppelten C(do) bei caeli und darüber hinaus, bildet nicht den herab fließenden Tau ab, sondern entspricht dem drängenden Verlangen eines physisch und psychisch hungernden und dürstenden Volkes, so wie es auch Friedrich von Spee (1591–1635) in den Nöten des Dreißigjährigen Krieges in seiner Nachdichtung hfm-report Das Buch Exodus berichtet: Vierzig Jahre führte Gott sein Volk durch die Wüste, und er rettete es vor dem Hungertod, indem er mit dem Tau auch Manna vom Himmel fallen ließ. Wieder soll Tau die Rettung bringen, und die Wolke symbolisiert im Exodus die Gegenwart Jahwes, des „Ich bin da“. Die Neume über et zeigt nicht nur einen einfachen Ton, sondern eine Liqueszenz: Das „t“ soll einen kleinen Stau produzieren, so kann das Wort nubes sehr sensibel beginnen, seinen Klang auf der ersten Silbe entfalten und den emphatischen Akzent auf pluant mit dem intensiven, längeren und dann verdoppelten „do“ vorbereiten. Im Abstieg bremst die Melodie auf der zweiten Silbe mit einer weiteren Liqueszenz, ausgedrückt durch die kleine Öse an der Neume: Das „n“ erhält mehr Klang als sonst, dieser rhetorische Stau kündigt das folgende iustum an, das durch die Dehnung der beiden Anfangstöne und die redundante Bewegung zum F (fa) seine Kraft entfaltet. Um ihn geht es: den Gerechten! „Auf tue sich die Erde!“ Die Melodie stürmt zur Akzentsilbe von aperiátur. Wieder ist das Ziel der Spitzenton „do“, die dreitönige Neume mit dem Quilisma weist auf seine Wichtigkeit hin. Und wieder bremst im Abstieg, diesmal einem Quartsprung, die Öse der Liqueszenz und ermöglicht den sorgfältigen Übergang zu terra, das nach dem gedehnten Synoptische Schreibweise mit Quadratnotation für die genaue Tonhöhe, darüber Neumen aus dem Codex Einsiedeln 121 (nach 934) für die agogisch-rhythmische Interpretation; Text in wörtlicher Übersetzung „O Heiland, reiß die Himmel auf “ empfindet: „Hie leiden wir die größte Not, vor Augen steht der ewig’ Tod.“ Anfangston zur Basis des modalen Tonraums überleitet. Auch hier würde eine Interpretation als Tonmalerei zu kurz greifen; vielmehr kündigt sich jetzt, nachdem der Intensivierung der Bitte wintersemester 2008/2009 • alla hfm-report / hfm-campus bisher auch die Größe der melodischen Geste entsprach und eine weitere Steigerung sich nur verbrauchen würde, im verhaltenen Ton das eigentliche Geheimnis an: et germinet Salvatorem: „O Erd’, herfür dies Blümlein bring.“ Über Jahrhunderte war das einstimmige gregorianische „Rorate“ fest eingebunden in die Liturgie der sehnsüchtigen Erwartung des Herrn – in adventu Domini. Weitere Jahrhunderte war es den Komponisten der Mehrstimmigkeit Verpflichtung und Herausforderung für cantus-firmus-Komposition und Kontrapunkt. Bis heute gibt es dem 4. Adventssonntag in der Evangelischen Kirche seinen Namen, eine selten verstandene Reminiszenz an eintausenddreihundert Jahre Choral. AUS DEN KLASSEN Oboe-Klasse Prof. Armin Aussem / Stèphane Egeling Lei Lei Song erspielte sich im Orchester der National-Oper Peking nach einem Probespiel-Marathon eine Festanstellung als 1. Oboistin. Manuel Lumbreros hat die ehrenvolle Einladung zu einer Gastverpflichtung im New Tokyo Philharmonic Orchestra unter Seji Ozawa erhalten. Violinklasse Prof. Tanja Becker-Bender Anna Kudryavtseva erhielt einen einjährigen Aushilfsvertrag 1. Violine im Saarländischen Staatsorchester. Cod. Sang. 376, folio 88, Stiftsbibliothek St. Gallen / Codices Electronici Sangallenses, Detail Und noch nach eintausend Jahren weisen uns die Neumenhandschriften – neoma heißt „der Wink“! – auf etwas hin, was wir häufig vergessen. Sehen Sie sich einmal das Detail aus dem St. Galler Codex 376 an, dessen Schreiber besondere Sorgfalt auf diese Stelle verwendet hat: auf dem et ein Stau durch den Dehnungsstrich auf der zweiten und dritten Note, verstärkt durch das „T“ für „tenere“ – „aushalten!“, dann germinet, auf der Endsilbe vier Töne, geschrieben mit dem weiten „pes quadratus“ und zwei waagrechten Strichen, alle vier breit gedehnt. Mehr als vierzig Mal finden wir diese verlangsamte Neume im Repertoire auf der Endsilbe eines Wortes; immer will sie uns sagen: Lass dieses besondere Wort noch einmal in dir nachklingen! „Es sprosse hervor… der Erlöser.“ EinWolkenbruch? Bebende Erde? Nein! Ein Spross nur. Ein Keim. Ein Kind, in Windeln, in einer Futterkrippe. Arm und klein. Seit nunmehr 2000 Jahren das eigentliche Mysterium von Weihnachten. Die Jungstudentin Anna Becker wurde von der Internationalen Kronberg Academy zur Teilnahme am Workshop „Mit Musik Miteinander“ im November 2008 eingeladen. Kiril Tsanevski erhielt einen Aushilfsvertrag im Orchester des Pfalztheaters Kaiserslautern. Sofia Roldan Cativa gewann ein Auswahlvorspiel der Albert-Eckstein-Stiftung in Ulm und erhielt als Leihgabe eine Meistervioline aus dem Besitz der Stiftung Kompositionsklasse Prof. Theo Brandmüller Lin Wang hat beim 1. internationalen „Franco Donatoni Meeting“ in Italien den ersten Preis gewonnen. Der hochkarätig besetzten Jury gehörte unter anderen auch Wolfgang Rihm an. Als Auszeichnung erhielt sie einen Kompositionsauftrag für eine Oper, die 2009 beim Mailänder Musikfestival aufgeführt werden wird. Im Oktober dieses Jahres wird Lin Wang des Weiteren mit ihren Werken bei der Musik-Biennale von Venedig vertreten sein. breve Klasse „Elementare Musikpädagogik“ Prof. Dr. Michael Dartsch/ Prof. Monika Utasi Studierende des letzten Studienjahres im Zusatzhauptfach Elementare Musikpädagogik haben im Sommersemester ein Kooperationsprojekt mit der Hochschule der Bildenden Künste Saar begonnen. Die Leitung liegt bei Prof. Burkhard Detzler und Dr. Andreas Bayer von der HBK und Prof. Dr. Michael Dartsch auf Seiten der HFM. Die Studierenden unserer Hochschule werden im Winter Kinderkonzerte in einer Ausstellung im Museum St. Wendel zu dem Thema „Märchen. Phantastische Bildwelten“ gestalten. Studierende der HBK erstellen hierfür entsprechende Kunstwerke. Die Kooperation ist Bestandteil des Projektes „strukturwandel – neues sehen und hören“, das von der Bundeskulturstiftung gefördert wird. Violinklasse Prof. Ulrike Dierick Bei der Internationalen Sommerakademie für Streicher in Shanghai haben die Jungstudierenden Johannes Kiefel und Maximilian Hörmeyer je einen 2. Preis im Internationalen Violin-Wettbewerb errungen. Hauptfachklasse Musiktheorie Prof. Manfred Dings Koen van der Meer hat ab 1. September 2008 eine Dozentenstelle für Musiktheorie am Konservatorium Arnheim (NL). Klavierklasse Prof. Thomas Duis / Fedele Antonicelli Die saarländische Pianistin Maria Haupenthal hat das diesjährige ClaudiaMayer-Stipendium erhalten. 37 alla breve • wintersemester 2008/2009 Kontrabass-Klasse Prof. Wolfgang Harrer Der Jungstudent Endika Rodriguez wurde in die „Junge Deutsche Philharmonie“ aufgenommen. Der Praktikantenvertrag von Parashkeva Trichkova am Staatstheater Saarbrücken wurde um sechs Monate verlängert. Fagottklasse Marc Engelhardt Ainis Kasperavicius bekam eine Praktikantenstelle am Staatstheater Saarbrücken zugesprochen. Jong-Sun Choi bekam eine Praktikantenstelle bei der Deutschen Oper am Rhein, Duisburg. Irena Bilotaite hat ihr Probejahr am Staatstheater Saarbrücken erfolgreich bestanden Jy-Myung Cho erhielt enen Zeitvertrag am Pfalztheater Kaiserslautern. Die Absolventin Julie Moffette erhielt eine feste Anstellung am Pfalztheater Kaiserslautern. Hornklasse Prof. Xiao-ming Han Tsun-Tak Cheung hat die Stelle des Solohornisten in der Rheinischen Philharmonie in Koblenz angetreten. Des Weiteren gewann Cong Gu den Wettbewerb des Jeju Brass-Festivals. Lin Jiang gewann bei diesem Festival den 3. Preis. David Neuhoff wirkte ein weiteres Mal im Orchester des Schleswig HolsteinMusikfestivals mit. Marius Meisterjahn nahm im September dieses Jahres an einer Tournee der Jungen Deutschen Philharmonie teil. Gesangsklasse Berthold Hirschfeld Michael Siemon, Absolvent der Klasse Berthold Hirschfeld, wurde unter mehr als 450 Bewerbern aus aller Welt Preisträger des Internationalen Gesangswettbewerbes 2008 auf Schloss Rheinsberg. tritt er in der Sächsischen Staatskapelle an der Semper-Oper Dresden die Stelle eines Solisten und Konzertmeisters in der Gruppe der Violoncelli an. Die Stelle an diesem renommierten deutschen Orchester war seit zehn Jahren nicht mehr besetzt. Mit 20 Jahren ist Isang Enders zudem jüngster Solo-Cellist Deutschlands. Zögling des ehemaligen HFM-Posaunenprofessors Henning Wiegräbe, Constantin Hartwig ist Schüler von Tuba-Dozent Ralf Rudolph. Jared Scott ist Jungstudent bei Hornprofessor Will Sanders. Friederike Holzapfel hat eine Praktikantenstelle an der Deutschen Oper am Rhein Duisburg erhalten. Gesangsklasse Silvia Klauder Sylvia Wiryadi ist in der kommenden Spielzeit an der Jungen Kammeroper in Köln engagiert und am Saarländischen Staatstheater als Grisette in der „Lustigen Witwe“ von Franz Léhar. Regine Buschmann ist am Theater Trier als Jana in dem Musical „Teddys secret“ besetzt. Trompetenklasse Prof. Peter Leiner Beim diesjährigen Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ wurde das Quintett „LJO-Brass“ mit einem 1. Preis „summa cum laude“ ausgezeichnet. Als einziges Ensemble seines Genres aller Altersgruppen wurde dem von Prof. Leiner im Rahmen der Blechbläserkammermusik betreuten Quintett aus dem Umfeld unserer Hochschule die Höchstpunktzahl von 25 Punkten zuerkannt. Es ist somit quasi zum besten deutschen Nachwuchs-Blechbläserquintett gekürt worden. Der Trompeter Felix Schauren ist Jungstudent an der HFM, Johannes Leiner ist Trompetenschüler seines Vaters Peter Leiner, Bruno Wipfler ist ein Anny Hwang Saar“ ausgezeichnet. Mit der jährlichen Vergabe ihres Förderpreises unterstützt die Saarbrücker Casino-Gesellschaft junge saarländische Künstlerinnen und Künstler auf den Gebieten der bildenden und musikalischen Künste. Das Bläser-Quintett „LJO-Brass“ In Folge des Wettbewerb-Gewinns erhielten die Mitglieder des Ensembles zudem Stipendien der Jürgen Ponto-Stiftung sowie einen Sonderpreis der Deutschen Stiftung Musikleben. Florian Geibel hat nach bestandenem Probespiel einen Praktikantenvertrag für die Spielzeit 2008/09 am Pfalztheater Kaiserslautern erhalten. Stephan Stadtfeld darf sich unmittelbar nach seiner zweijährigen Zeit als Akademist der Herbert-von-Karajan-Stiftung bei den Berliner Philharmonikern nach gewonnenem Probespiel über eine feste Stelle als 2. Trompeter beim renommierten Berliner Konzerthausorchester freuen. wintersemester 2008/2009 • alla hfm-campus Viola-Klasse Prof. Jone Kaliunaite Brisa Sallum erhielt einen Zeitvertrag beim Sinfonieorchester Aalborg. Martynas Sedbaras hat seine Probezeit bestanden und ist jetzt als stellv. Solofagottist festes Mitglied des Bayerischen Staatsorchesters. 38 Mit der Verleihung des Preises waren Konzerte und die Mitwirkung bei den Festspielen der Kammeroper Schloss Rheinsberg verbunden. Michael Siemon sang so auch in der „Entführung aus dem Serail“ die Partie des Belmonte. hfm-campus Flötenklasse Prof. Gaby Pas-Van Riet Cäcilia Kaschel hat beim „2.Internationalen Musikwettbewerb“ von Obersdorf einen ersten Preis gewonnen und hat im April ein einjähriges Volontariat beim Radio-Sinfonieorchester des SWR in Stuttgart angetreten. Beim gleichen Wettbewerb wurde VeraSophie Bayh mit einem 2. Preis ausgezeichnet. Theresa Sumpantarat erhielt nach erfolgreichem Probespiel eine auf ein Jahr befristete Praktikantenstelle bei der Badischen Staatskapelle Karlsruhe. Orgelklasse Prof. Andreas Rothkopf Die HFM-Studentin Lea Lohmeyer wurde beim Deutschen Musikwettbewerb 2008 in Bonn mit einem Stipendium des Deutschen Musikrates ausgezeichnet und in die 53. Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler aufgenommen. Lea Lohmeyer studiert Orgel in der Klasse von Prof. Andreas Rothkopf. Der vom Deutschen Musikrat ausgeschriebene Preis des Deutschen Musikwettbewerbs steht seit über 30 Jahren für die kontinuierliche Förderung musikalischer Spitzentalente. An dem Wettbewerb nahmen 120 junge Musikerinnen und Musiker aus ganz Deutschland teil, die sich bereits zuvor bei internationalen Wettbewerben ausgezeichnet hatten. Anny Hwang wurde mit dem Förderpreis 2008 der Saarbrücker Casino Gesellschaft und der „Stiftung Lichtblick Staatstheaters nach einem Probespiel in Strawinskijs „Le sacre du printemps“ die erste Tubastimme übernommen und konnte somit ausführlich Erfahrungen im Berufsorchester sammeln. Alexander Kritikos, Hauptfachstudent Orchestermusik von 2003 bis 2006, erhielt nach einem einjährigen Aushilfsvertrag bei den Essener Philharmonikern nach bestandenem Probespiel einen unbefristeten Vertrag. Er ist nun Solotubist in diesem Orchester mit Verpflichtung zur Kontrabasstuba und Cimbasso. Karl Berkel, Hauptfachstudent Orchestermusik von 2001 bis 2004, hat von Dezember 2007 bis Juli 2008 einen Zeitvertrag als Tubist am Staatstheater Wiesbaden erhalten. Außerdem ist er festes Mitglied im großen Blechbläserensemble des Hessischen Rundfunks „hr-brass“. NAMEN & NACHRICHTEN Violoncelloklasse Prof. Gustav Rivinius Theo Brandmüller gab im Juni dieses Jahres ein Orgelkonzert in Notre-Dame/Paris Klavierklasse Prof. Kristin Merscher Beim diesjährigen internationalen Klavierwettbewerb „Concours International de Piano d‘Ile de France“ in MaisonsLaffitte gewann Chi-Hsien Kuan in der Kategorie „Diplome de concert“ (die höchste Kategorie des Wettbewerbs) einen Beethoven-Sonderpreis. Michael Christensen erhielt den Skrjabin-Sonderpreis (ebenfalls in der Kategorie „Diplome de concert“). breve Lea Lohmeyer Isang Enders Isang Enders aus der HFM-Violoncello-Klasse von Prof. Gustav Rivinius hat nach erfolgreichem Probespiel einen der begehrtesten deutschen Orchesterplätze erhalten. Zum August dieses Jahres Tuba-Klasse Ralf Rudolph Steffen Schmid, Hauptfachstudent Orchestermusik im dritten Semester, hat im Frühjahr 2008 an einer Ballettproduktion im Orchester des Saarländischen Das Goethe-Institut München hat Prof. Theo Brandmüller vom 2. November bis zum 2. Dezember 2008 zu einer Südamerika-Tournee mit insgesamt 13 Konzerten und Workshops eingeladen. Anlass ist der 60. Geburtstag des HFMProfessors sowie der 100. Geburtstag seines musikalischen Ziehvaters Olivier Messiaen. Brandmüller wird auf der Konzertreise unter anderem Messiaens „La nativité du Seigneur“ sowie seine wichtigsten eigenen Orgelwerke aufführen. Einige Stationen seiner Konzertreise sind: Rio de Janeiro, Sao Paulo, Montevideo und Buenos Aires. 39 alla breve • wintersemester 2008/2009 Ende September dieses Jahres ist Theo Brandmüller mit dem Kirchenmusikpreis der Stadt Saarlouis ausgezeichnet worden. Der Preis ist auf Initiative des Fördervereins „Klingende Kirche“ ins Leben gerufen worden und wird an Persönlichkeiten verliehen, die sich um die Musica Sacra im Umkreis der Stadt Saarlouis verdient gemacht haben. Theo Brandmüller hat vor zwölf Jahren den erfolgreichen „Internationalen OrgelKompositionswettbewerb der Stadt Saarlouis“ initiiert und seither mit betreut. Am 5. Dezember 2008 wird Theo Brandmüllers 23-minütiges Orchesterwerk „Laß’ den Balkon geöffnet“ im Metzer Arsenal uraufgeführt. Es spielt die Deutsche Radiophilharmonie unter der Leitung von Christoph Poppen. Die deutsche Erstaufführung findet einen Tag später, am 6. Dezember, im Saarbrücker E-Werk statt. Prof. Dr. Michael Dartsch führte im Sommer in Zusammenarbeit mit dem „Verband deutscher Musikschulen“ (VdM) eine bundesweite Untersuchung zur Musikalischen Früherziehung an deutschen Musikschulen durch, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt wurde. Die Untersuchung ist eingebettet in das Projekt „Musikalische Bildung von Anfang an“, das Michael Dartsch für den VdM leitet. Vom Bayrischen Rundfunk wurde Michael Dartsch zu einem Interview-Gespräch zum Thema „40 Jahre Musikalische Früherziehung“ eingeladen, das im August gesendet wurde; zu einem weiteren Interview lud ihn der Westdeutsche Rundfunk ein. Ein InterviewPortrait von Michael Dartsch erschien schließlich in der Fachzeitschrift „Musikpraxis“ (Heft 2/2008). In Jeju/Südkorea fand ein internationaler Wettbewerb für Bläser statt. Das OboenEnsemble der Chung Ang-Universität unter der Leitung von Il Gyu Ham mit den Solisten Armin Aussem und Yusik Kim gewann den 1. Preis unter 18 Mitbewerbern aus aller Welt. Die Lehrbeauftragte Silvia Klauder singt in der Spielzeit 2008/09 am Theater Rostock die Titelpartie in der „Csardasfürstin“ von E. Kalman, am Pfalztheater Kaiserslautern die Rolle der Brünhilde in den „Lustigen Nibelungen“ von O. Straus 40 hfm-campus das zweistündige „Livre du Saint-Sacrement“ an der großen Skinner-Orgel im Hill-Auditorium der Universität Ann Arbor aufführen. Außerdem gibt Abbing zwei weitere Konzerte in der Kathedrale von Cleveland und der First Methodist Church von Ann Arbor. hfm-campus Frankfurt tätig. Der passionierte Pianist, der auch Unterricht in Orgel und Klarinette erhielt, hat unter anderem einige wissenschaftliche Beiträge zu Schumanns Klavierwerk veröffentlicht. Zum April dieses Jahres hat Frank Zeitz seine Stelle im Technischen Dienst der Hochschule angetreten. Der 41-Jährige stammt aus dem saarländischen Püttlingen. Frank Zeitz ist gelernter Werbetechniker und war zwölf Jahre lang als Ab- Silvia Klauder und bei den Volksschauspielen Ötigheim (4000 Plätze) die Partie der Rössl-Wirtin im „Weißen Rössl“ von R. Benatzky. Der Lehrbeauftragte Joachim Fontaine (EMP, Ev. Kirchenmusik) wird beim Label „cpo“ das dramatische Oratorium „Iphigenie auf Tauris“ des Saarbrücker Romantikers Théodore Gouvy herausbringen, mit dessen Uraufführung in französischer Sprache Fontaine und seine Ensembles (Kantorei Saarlouis, La Grande Société philharmonique) das Kulturjahr „Luxembourg und Großregion Europäische Kulturhauptstadt 2007“ eröffnet hatten. Mit von der Partie waren auch Studierende und Lehrkräfte unserer Hochschule. Auch die CD „Israel in Babylon“, erschienen bei dem Label K 617 (Vertrieb Harmonia Mundi), die Weltersteinspielung eines Oratoriums bzw. Pasticcios von Georg Friedrich Händel, zeitigt Folgen. Für das Händeljahr wird es zu vergleichbaren Projekten kommen, an denen auch das weltbekannte Barock-Ensemble Concert Köln Interesse gezeigt hat. Der frühere HFM-Professor Dr. Max Pommer ist kurzfristig als Dirigent des Tiroler Symphonieorchesters eingesprungen und hat in Innsbruck die Aufführung einer viel beachteten Brahms-Hommage geleitet. An dem Konzert anlässlich des 175. Geburtstages des großen deutschen Komponisten lobte die österreichische „Kronenzeitung“ vor allem die „famose Orchesterleistung“. Auf Einladung der AGO (American Guild of Organists) und der Universität von Ann Arbor (Michigan/Ohio) ist der HFM-Lehrbeauftragte Jörg Abbing im Oktober dieses Jahres zu Gast in den USA. Beim diesjährigen AGO-Kongress wird er Messiaens letztes Orgelwerk, wintersemester 2008/2009 • alla therapeutisch-handwerklichen Bereich erlernte die neue Kollegin zusätzlich den Beruf der Mechatronikerin. Seit ihrer Kindheit ist Dorothea Anken beigeisterte Amateurmusikerin; sie war 20 Jahre lang in saarländischen Musikvereinen aktiv. Der langjährige Mitarbeiter im Technischen Dienst, Wolfgang Pilger, ist in den Ruhestand eingetreten. Seit Oktober dieses Jahres befindet sich auch Ingrid Duppé im Ruhestand. Frau Duppé betreute seit 1994 die HFM-Mensa. breve Vergesssen wir nicht, dass das ursprüngliche und wesentliche Element der Musik der Rhythmus ist und dass Rhythmus gleichbedeutend ist mit dem Wechsel von Zahl und Dauer. Stellen wir uns einen einzigen Schlag vor, der das Universum durchdringt. Ein Schlag: Eine Ewigkeit liegt vor ihm, eine Ewigkeit folgt ihm nach. Mit dem „davor“ und dem „danach“ ist die Zeit geboren. Stellen wir uns, fast gleich darauf, einen zweiten Schlag vor. Da die Dauer jedes Schlags von der Länge der anschließenden Stille abhängt, wird der zweite Schlag länger sein als der erste. Und die Unterschiedlichkeit in Zahl und Dauer ist die Geburt des Rhythmus. Oliver Messiaen Jörg Abbing AUS DER HFMVERWALTUNG Frank Zeitz teilungsleiter in einer Kunstklempnerei tätig. Der kulturell interessierte Kollege ist in seiner Freizeit gerne an der frischen Luft unterwegs: beim Fahrradfahren und bei Spaziergängen mit seinem Hund. Seit August dieses Jahres verstärkt auch Dorothea Anken das Team des Technischen Dienstes. Die Saarländerin hat Edgar Coudray Seit August dieses Jahres leitet Edgar Coudray als Nachfolger von Frau Ilse Hahn die Hochschulbibliothek der HFM. Gebürtig in Recklinghausen, studierte Coudray zunächst Schulmusik in Detmold und anschließend in Münster Musikwissenschaft, das er mit dem Magister-Examen abschloss. Nach seinem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur und war in dieser Eigenschaft für das „Internationale Quellenlexikon der Musik (RISM)“ in Dorothea Anken nach der Tischler-Lehre eine weitere Ausbildung zur Arbeitstherapeutin absolviert. Nach zehnjähriger Tätigkeit im 41 alla breve • wintersemester 2008/2009 42 43 ZU HAUSE IN BEIDEN MÄRKTEN ANCRÉE DANS VOS MARCHÉS Die deutsch-französische Mittelstandsbank La banque d’affaires franco-allemande Landesbank Saar Saarbrücken Tel. +49 681 383-01 www.saarlb.de SaarLB France Metz Tel. +33 387 6968-60 www.saarlb.fr