alla breve - Hochschule für Musik Saar

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alla breve - Hochschule für Musik Saar
alla breve
Magazin der Hochschule für Musik Saar • Gegründet 1995 • Gratis
Wintersemester 2008/2009 • 13. Jahrgang, Nr. 2 • Oktober 2008
50 Jahre Vereinigung der Freunde und Förderer
Hochschule eröffnet Instrumente-Ausstellung
Digitale Musikanalyse: Forschungsprojekt mit MPI
Reform: Die neue Studienstruktur der HFM
Heft
In diesem n von:
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wintersemester 2008/2009 • alla
inhalt
Editorial / Impressum
4
50 Jahre „Freunde und Förderer der Hochschule“
5
Eröffnung der HFM-Instrumenteausstellung
6
Digitale Musikanalyse: Gemeinsames Forschungsprojekt der HFM
mit dem Max-Planck-Institut
7
45. Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ in Saarbrücken
9
Veranstaltungen von
• HFM • Netzwerk Musik Saar • Saarländischer Rundfunk • Saarländisches Staatstheater
14
18
20
22
Die neue Studienstruktur der HFM
24
Der Komponist und Philologe William Attwood
28
Gestaltungskräfte fördern: Nachwuchsarbeit der HFM mit Schulkindern
31
‚Wiederkäuen’ von Gottes Wort – über den Gregorianischen Choral
36
Rund um den Campus
37
breve
3
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ausgedehnte Aufgabenfelder, die unseren
Mitarbeitern große Leistungen abverlangen. Dafür allen Mitstreitern ein herzliches Dankeschön!
Mit der Bestellung des neuen Kanzlers,
Herrn Wolfgang Bogler, geht wiederum
ein Ruck durch das Haus, moderne Formen der Wahrnehmung, der Kommunikation und der Außendarstellung finden
Einlass in unser „System“.
Verehrte Leserinnen
und Leser von
alla breve,
vor einiger Zeit durften wir der Regionalpresse entnehmen, woran unser liebenswertes Bundesland angeblich leide:
unter dem Schwund rebellischer „Kulturmacher“, die ihre Vorstellungen und
Wünsche entsprechend propagieren.
Es mangele also an Streitkultur - oder
fehlt es doch nur an Schlagzeilen?
In der Tat ist es gelungen, in den vergangenen Jahren eine Form von Dialogbereitschaft, Vertrauen und Interaktion zwischen den Vertretern hiesiger
Institutionen aus Bildung, Kultur, Politik
und Wirtschaft zu etablieren, mit dem
Willen, optimale Resultate - unabhängig
vorhandener Restriktionen - zum Wohle
aller zu erzielen. Hierzu gehört u.a. auch
die möglichst zeitnahe Planung und Realisierung des Projekts „Erweiterungsbau/
Vierter Pavillon“ unter Berücksichtigung
und Neugestaltung des Gesamtareals
der Kulturmeile - ein erster signifikanter
Beitrag zur Umsetzung des ehrgeizigen
Vorhabens „Stadt am Fluss“. Hieraus
entstehen meines Erachtens viel versprechende Perspektiven, auch für die Hochschule für Musik Saar.
Unser Haus steckt inmitten eines Entwicklungsprozesses: neues Musikhochschulgesetz, Strukturreform im Haus,
Modularisierung der Studiengänge und
Sanierungs- und Baumaßnahmen bedeuten viel Arbeit und Herausforderung;
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Glücklicherweise produzieren auch wir
positive Schlagzeilen, die wir Ihnen nicht
vorenthalten möchten: Studierende des
Hauses gewinnen Probespiele und erhalten erstklassige Orchesterstellen, sie
gewinnen Wettbewerbe und finden Anstellungen als Pädagogen. Bestehende
Partnerschaften wachsen (u.a. die Intensivierung der Zusammenarbeit mit
den „Saarbrücker Kammerkonzerten“),
neue Kooperationen (u.a. mit dem Max
Planck-Institut) entstehen. Die Anzahl
der Studienbewerber stieg auch 2008 signifikant an. Die Erstellung eines hochschuleigenen Labels für die Produktion
hauseigener Tonträger, aber auch die
Runderneuerung der Homepage stehen
unmittelbar bevor. Worauf wir uns besonders freuen: Am 21. Oktober wird
die Ausstellung der vielen Musikinstrumente, die wir von Herrn Dr. Eichler erhalten haben, endlich feierlich eröffnet,
wozu ich Sie sehr herzlich einlade! Und
ein weiteres Großereignis wirft schon
seinen Schatten voraus: Im nächsten Jahr
feiert unsere „Vereinigung der Freunde
und Förderer“ ihren 50. Geburtstag,
wozu wir schon jetzt ganz herzlich gratulieren! Lesen Sie darüber mehr auf den
folgenden Seiten.
hfm-report
Impressum
alla breve –
Magazin der Hochschule für Musik Saar
Herausgeber / V.i.S.d.P.:
Prof. Thomas Duis
Rektor der Hochschule für Musik Saar
Bismarckstraße 1
66111 Saarbrücken
Telefon (0681) 967310
Telefax (0681) 9673130
web: www.hfm.saarland.de
Redaktion:
Thomas Wolter
E-Mail: t.wolter@hfm.saarland.de
Gestaltung/Druck:
M & G • Medienagentur und Verlag
Schmollerstraße 31
66111 Saarbrücken
www.musikundgraphik.de
Titelgestaltung:
Thomas Wolter
Hinweis:
An allen an die Firma M & G gelieferten
Text und Bilddaten liegen die Abdruckrechte beim Herausgeber. Die Firma
M & G übernimmt daher im Zweifelsfalle
keine Haftung für Rechte Dritter.
alla breve erscheint zu Beginn eines
jeden Semesters.
Namentlich gekennzeichnete Beiträge
geben nicht unbedingt die Meinung der
Redaktion wieder.
wintersemester 2008/2009 • alla
hfm-report
breve
Die Vereinigung der Freunde und
Förderer der HFM wird 50
Von „offenen Musikstunden“
zur schlagkräftigen
Kulturvereinigung
von Thomas Wolter
Im nächsten Jahr feiert die Vereinigung der Freunde und Förderer der Hochschule für
Musik Saar (FuF) ihren 50. Geburtstag. Was in bescheidenem Rahmen seinen Anfang
nahm, hat sich mittlerweile zu einer der größten und einflussreichsten Kulturvereinigungen des Saarlandes entwickelt.
Wie so oft wurde der gute Gedanke in
einer Notlage geboren. In den 50er-Jahren des vorigen Jahrhunderts gab es am
damaligen Saarbrücker Konservatorium
so genannte „offene Musikstunden“, Vorläufer der heutigen Studentenkonzerte
und Podien. Dr. Joseph Müller-Blattau,
zu dieser Zeit Direktor des Konservatoriums, war mit dem Publikumszuspruch
und der allgemeinen Infrastruktur dieser Vortragsabende unzufrieden. Die
Idee entstand, zur ideellen und materiellen Unterstützung der Konzerte und des
gesamten Konservatoriums eine potente
Förderer-Vereinigung zu gründen. Die
erste Zusammenkunft von Interessenten
tur, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik,
die alle durch die Liebe zur Musik miteinander verbunden waren. Gründungsvorsitzender war der saarländische Ministerpräsident a. D. Heinrich Welsch.
In den 60er-Jahren, die Vereinigung zählte gerade mal etwa 100 Mitglieder, stellte
sich die FuF ihrer ersten großen Herausforderung. Die heute wieder heiß diskutierte Idee einer zusammenhängenden
Saarbrücker Kulturmeile ging seinerzeit
auf eine Initiative des damaligen saarländischen Ministerpräsidenten Franz-Josef
Röder zurück. Die Neugestaltung des
kulturellen Saar-Ufers sah unter ande-
Auflage: 2.000 Exemplare
Bleibt mir nur noch, Ihnen, liebe
Freunde und Förderer der Hochschule
für Musik Saar einmal mehr herzlich zu
danken für Ihr Engagement und Interesse an unserem Schaffen! Den Studierenden wünsche ich ein erfolgreiches und
spannendes Studienjahr; bitte nutzen Sie
das bestehende Angebot an Konzerten,
Workshops, Masterclasses, etc. nach
Kräften!
Herzlich,
Ihr
1974: Prominenz bei der Einweihung der neuen Saal-Orgel.
V.l.n.r.: Ministerpräsident Franz-Josef Röder, Rektor Prof. Dr. Dieter Loskant,
Kultusminister Werner Scherer und Innenminister Ludwig Schnur
Professor Thomas Duis
Rektor der Hochschule für Musik Saar
erfolgte im Jahr 1959. Es war die Geburtsstunde der Vereinigung der Freunde und
Förderer unserer Hochschule (FuF).
Von Anfang an vereinte der Kern des
Freundeskreises Persönlichkeiten aus Kul-
rem auch vor, die Musikhochschule von
ihrem ersten Standort am Rotenbühl als
Teil der Kulturmeile an ihren heutigen
Platz zwischen Staatstheater und Moderner Galerie umzusiedeln. Ein gewaltiger
Unter dem früheren HFM-Rektor Prof. Dr.
Dieter Loskant erlebte die FuF einen enormen
Aufschwung.
finanzieller Kraftakt, zu dem die FuF mit
eigenen Beiträgen und eingeworbenen
Spenden Erhebliches beitrug.
In dieser Zeit trat Hubert Dohmen, Direktor der saarländischen Landesbank
(SaarLB), dem Vorstand als Schatzmeister bei. Ebenso kunstsinnig wie wirtschaftlich versiert, übernahm Dohmen
alsbald auch den Vorsitz der Vereinigung.
Unter seiner Ägide wurde das durch den
Neubau der Hochschule arg strapazierte
Vermögen der Vereinigung wieder konsolidiert. Es war auch der Beginn der bis
heute bestehenden engen Verbundenheit
der SaarLB mit unserem Haus.
Anfang der 1970-er Jahre, um die Zeit,
als die HFM unter der Leitung von Prof.
Dr. Loskant als eine der ersten deutschen
Musikhochschulen eine Rektoratsverfassung erhielt, hatte sich der Ruf der
schlagkräftigen Freundesvereinigung bis
weit über die Landesgrenzen hinaus verbreitet. Interessenten anderer deutscher
Hochschulen kamen nach Saarbrücken,
ließen sich über das Procedere informieren und kopierten vielfach das bewährte
saarländische Modell eines Förderervereins.
Im Jahr 1974 hatte die FuF ihren nächsten
großen „Feuerwehrseinsatz“ zu bewältigen. Die neu installierte Klais-Orgel im
Konzertsaal der Hochschule erwies sich
als zu schwer für die Statik des Gebäudes.
Es mussten zusätzliche Stützen im Keller
eingerichtet werden. Kostenpunkt für die
unvorhergesehene Baumaßnahme: zirka
100.000 DM. Die FuF half wieder einmal
kräftig mit. In dieser Zeit wurde an der
Hochschule das Institut für Alte Musik
etabliert. Auch hier erwies sich die FuF
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„Der Ton
macht die Musik“
als zuverlässiger Partner, gewährte in der
Anfangszeit Beiträge zur Instrumenten-Beschaffung und zur Honorierung der Lehrkräfte.
1981 wurde ein weiterer Markstein in der
Geschichte der FuF gesetzt. Mit maßgeblicher Unterstützung von Dr. Manfred
Schäfer, damals Vorstandsvorsitzender der
SaarLB, ist der Walter-Gieseking-Wettbewerb, der bedeutendste Wettbewerb der
Hochschule, aus der Taufe gehoben worden. Mitte der 80-er Jahre übernahm Ernst
Lenz, Nachfolger von Dr. Schäfer an der
Spitze der SaarLB, den Vorsitz der Freundesvereinigung, den er bis zum heutigen
Tag innehat.
Seit vielen Jahren engagiertes FuF-Mitglied;
Dr. Raymond Schuler.
Mit dem Beginn der 90er-Jahre konnte die
Mitgliederzahl der Vereinigung enorme Zuwächse verzeichnen. Gegenwärtig beläuft
sich der Mitgliederstand auf zirka 900 Musikliebhaber. Nicht unwahrscheinlich, dass
im Jubiläumsjahr diem magische 1.000er-
Eine Kulturvereinigung wie die Freunde
und Förderer der HFM lebt vor allem
vom Engagement ihrer Mitglieder an
der Basis. Ein besonders rühriges Mitglied unserer Freundesvereinigung ist
Dr. Raymond Schuler.
Der gebürtige Luxemburger war zirka
30 Jahre lang als Zoologe an der Universität des Saarlandes in der Lehre
tätig. Seit seiner Pensionierung widmet
er sich voll und ganz seiner großen Leidenschaft: der Musik. Dr. Schuler ist
seit 1995 Mitglied der FuF und hat sich
in dieser Eigenschaft nicht nur als treuer Konzertbesucher, sondern auch als
verdienstvoller ehrenamtlicher Mitarbeiter in der Öffentlichkeitsarbeit ausgezeichnet.
Der amtierende Vorsitzende der
Freundsvereinigung: Ernst Lenz
Grenze überschritten werden kann.
Im 50. Jahr ihres Bestehens zeigt die Vereinigung der Freunde und Förderer der
Hochschule ein überaus stattliches Erscheinungsbild. Das ansehnliche Vermögen der
FuF liegt in kundigen Händen und wird
klug verwaltet. Im Bewusstsein ihrer künstlerischen und sozialen Verantwortung wird
die Vereinigung unserem Haus weiterhin
nach Kräften ideelle und materielle Unterstützung leisten. Sie wird auch zukünftig alles unternehmen, um besonders junge Menschen für die Sache der klassischen Musik
zu begeistern. Sie wird der Hochschule auch
in den kommenden Jahrzehnten ein treuer
und unverzichtbarer Partner bleiben.•
6
hfm-report
Eigenhändig verteilt er in Stadt und
Umland Konzertplakate und Flyer der
Hochschule, hilft auch schon mal beim
Eintüten der alla breve mit und rührt
überall nach Kräften die Werbetrommel
für die FuF, die seiner Ansicht nach „ein
unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis“ bietet. Zirka 50 neue Mitglieder
haben dank seiner Überzeugungsarbeit
bereits den Weg zur Freundesvereinigung gefunden. Die Motivation für
dieses außergewöhnliche Engagement:
„Die Konzerte der Hochschule und ihre
Studierenden haben jede Form der Unterstützung verdient!“, sagt der bescheidene Musikliebhaber und nimmt gleich
wieder einen neuen Packen Plakate
mit.•
Die HFMInstrumenteAusstellung
in der ehemaligen
Schillerschule
(red). Am 21. Oktober dieses Jahres eröffnet die Hochschule für Musik Saar in
ihrem Nebengebäude in der ehemaligen
Schillerschule eine bedeutende Instrumente-Ausstellung.
Die etwa 1.000 Exponate aus dem Fundus des Berliner Musikphilosophen Dr.
Bernd H. J. Eichler zeigen in vielen Variationen Stücke aus den klassischen
Instrumentengattungen der Idiophone,
Aerophone und Chordophone: Perkussions-Instrumente, Holz- und Blechblasinstrumente sowie Streich- und Zupfinstrumente.
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hfm-report
Bereich, als anschauliches Medium
der Musikvermittlung dienen. An der
wissen-schaftlichen und didaktischen
Aufbereitung der Sammlung haben Studierende des Fachbereichs „Historisch
orientierte Kulturwissenschaft“ der Universität des Saarlandes mitgewirkt.
In loser Folge wollen wir Ihnen von nun
an in „alla breve“ exponierte Stücke der
Instrumente-Ausstellung vorstellen. Am
Auftakt der Reihe steht eine Violine aus
der Werkstatt des Meister Jacobus Stainer, die in der HFM-Sammlung als Kopie
vorhanden ist.
Jacobus Stainer (1617 – 1683), geboren
in Absam in Tirol, ist einer der berühmtesten Repräsentanten der italienischen
Geigenbau-Schule. Es wird vermutet,
dass er längere Zeit in Venedig und Cremona die Geigenbaukunst erlernte und
daher seine Instrumente Merkmale der
Cremona Amati–Zeit aufweisen.
der höheren Gestaltung der Schweifung,
sowie etwas kürzere F-Löcher.
Ein weiteres markantes Merkmal seiner
Instrumente ist der geschnitzte Löwenkopf, welcher auf Steiners Verbindungen
zu Venedig hinweist. Seine Instrumente
waren bis ins 19. Jahrhundert angesehener als Stradivaris; das Klangbild einer
Stainer-Geige erhielt insbesondere im
Bereich der Kammermusik den Vorzug.
Musik für großes Orchester, für die eine
Stradivari besser geeignet ist, entwickelte
sich erst im 19. Jahrhundert.
breve
Aus diesen Gründen wurden Stainer-Violinen bis zu Beginn des 20.Jahrhunderts
vielfach kopiert und mit nachgemachten
Herkunftsnachweisen, den so genannten
„Stainer-Zetteln“, versehen.
Eine solche Stainer-Kopie befindet sich
auch in der Instrumentensammlung
der Hochschule. Sie enthält im Korpus
zwei gedruckte Zettel. Ein „gefälschter“
Stainer-Zettel und ein Zettel mit dem
Vermerk einer Reparatur aus dem Jahre
1912. Der geschnitzte Kopf der Violine
stellt das Haupt eines Geistlichen mit einer Zucchetto (Schädelkappe) dar. •
Musik und Informatik
Auf der digitalen Spur
des Ohrwurms
Zukunftsweisende Kooperation zwischen dem
Max-Planck-Institut für Informatik und der
Hochschule für Musik Saar
von Meinard Müller und Wolfgang Bogler
Das älteste Instrument stammt aus dem
18. Jahrhundert. Neben vielen anderen Kostbarkeiten und Raritäten gehört
auch ein Original-Saxophon des Erfinders Adolphe Sax zum Fundus. Darüber
hinaus verzeichnet die Sammlung zahlreiche Schallplatten, Partituren und musikwissenschaftliche Sekundär-Literatur
sowie ein Original-Phonograph von
Thomas Edison.
Das noch junge Forschungsgebiet „Music Information Retrieval“ (MIR) ist Teil des neuen
Informatik-Exzellenzclusters „Multimodal Computing and Interaction“ in Saarbrücken,
der von der Bundesregierung im Rahmen der Exzellenzinitiative gefördert wird. Im
Rahmen einer Kooperation zwischen dem Max-Planck-Institut für Informatik und der
Hochschule für Musik Saar sollen in den nächsten Jahren Aspekte der automatisierten
Musik- und Aufführungsanalyse erforscht und ihr Einsatz in der Musikerausbildung untersucht werden.
Eine Fülle von Instrumenten ist für die
Austellung wissenschaftlich und didaktisch aufbereitet worden.
Die Instrumente-Sammlung soll unter
dem Titel „Der Ton macht die Musik“
firmieren - eine Reverenz an den Sammler Dr. Bernd Eichler, der sich vor allem
mit Phänomenen der Tonerzeugung
wissenschaftlich auseinandergesetzt hat.
Die Übergabe der Eichler-Instrumente
an unsere Hochschule ist durch den Ministerpräsidenten Peter Müller und Mitarbeiter der Saarländischen Landesvertretung in Berlin tatkräftig unterstützt
worden.
Die Ausstellung wird zukünftig zu einem
integralen Bestandteil des Ausbildungsangebotes der Hochschule werden und
darüber hinaus, vor allem im schulischen
Kopie einer Stainer-Violine aus dem Bestand
der Instrumente-Sammlung
Neben Violinen fertigte Jacob Stainer
auch Viole da gamba, Bratschen, Violoncelli und Kontrabässe. Seine Geigen
weisen im Allgemeinen relativ ausladende Unterbügel und in vielen Fällen
eine stärker gewölbte Decke auf, als italienische Modelle, sie haben eine individuelle Kontur der Mittelbügel aufgrund
HFM-Rektor Thomas Duis und Mitarbeiter des MIR-Projektes bei einem Test des Diskflügels.
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Wenn eine Melodie sofort zum Ohrwurm wird, fragt man sich, ob man diese nicht schon einmal in einem anderen
Musikstück gehört hat. Um das herauszufinden, reicht es nicht, Musiktitel und
Komponist zu kennen. Man muss dafür
Musikausschnitte auch akustisch vergleichen oder große Notenbestände nach
ähnlichen Mustern durchsuchen können.
Wer etwa nach einem Lieblingstitel sucht,
könnte dem Computer ein Melodiefragment vorpfeifen und danach suchen lassen. Oder er könnte als mp3-Datei einen
kurzen akustischen Musikausschnitt
einspielen und danach fragen, in welchen Musikstücken ähnliche Melodien
vorkommen. Ein Musikwissenschaftler
könnte sich außerdem dafür interessieren, wo bestimmte Notenkonstellationen, Harmonieverläufe oder Rhythmen zu finden sind, einschließlich der
genauen Zeitpositionen innerhalb der
jeweiligen Aufnahmen. Informatiker am
Max-Planck-Institut für Informatik in
Saarbrücken und der Universität Bonn
forschen daran, wie man große digitale
Datenbestände zum Thema Musik unter
ganz verschiedenen Aspekten durchforsten kann.
Eine zentrale Aufgabe ist hierbei die
Entwicklung effizienter Such- und Navigationssysteme, die es dem Benutzer
erlauben, den Datenbestand bezüglich
unterschiedlichster musikrelevanter Aspekte zu durchsuchen. Grundlage bilden
sogenannte Synchronisationstechniken,
die zur automatischen Verlinkung zweier
Datenströme unterschiedlicher Formate
eingesetzt werden können. Anschaulich
können solche Verfahren zu einer bestimmten Position innerhalb einer Darstellung eines Musikstücks (z. B. in einer
CD-Aufnahme) die entsprechende Stelle
innerhalb einer anderen Darstellung (z.
B. in einer Partitur) bestimmen, siehe
Abbildung 1. Solche Verlinkungsdaten
können dann zur multimodalen Musiknavigation und zum Vergleich unterschiedlicher Interpretation eingesetzt
werden, siehe Abbildung 2.
Eine Herausforderung der automatisierten Musikdatenerschließung besteht
darin, dass ein Musikwerk auf verschiedenen Ebenen semantischer Ausdruckskraft beschrieben werden kann.
Man denke hier beispielsweise an CDAufnahmen diverser Interpreten, Noten,
MIDI-Daten oder Gesangstexte. Allgemein gesprochen ist das Hauptziel des
„Music Information Retrieval“ (MIR)
die Nutzbarmachung solch inhomogener
und komplexer Musikdatenbestände.
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Studierende der HFM ausgesuchte Musikstücke auf dem Disk-Flügel als WaveDateien und als Midi-Dateien einspielen.
Interessierte Pianisten/innen unseres
Hauses sind herzlich eingeladen, sich an
dem Forschungsprojekt zu beteiligen.
Dabei werden die ausgesuchten Stücke
unterschiedlich interpretiert und in einer
Musik- Datenbank den Musikinformatikern zur Verfügung gestellt werden.
Die daraus reproduzierbaren MusikBeispiele bieten durch die neuesten
Sensoren und Wiedergabetechnologien
neue Möglichkeiten für Studenten, auch
im Bereich der improvisierten Musik,
ihre Spieltechnik und Interpretation zu
verfeinern.
Der Rektor der Hochschule, Prof. Thomas Duis, wird der erste sein, der im Oktober mit dieser neuen Technlogie ausgewählte Musikstücke einspielen wird.
Dr. Meinard Müller ist Nachwuchgruppenleiter im Exzellenzcluster „Multimodal Computing and Interaction“ und
leitet die Arbeitsgruppe „Multimedia Information Retrieval & Music Processing“
am Max-Planck-Institut für Informatik
in Saarbrücken.
Abbildung 2. Benutzerschnittstelle zum
Vergleich mehrerer Interpretationen eines
Musikstücks. In diesem Beispiel kann der
Benutzer über die jeweiligen Slider zeitgleich
in fünf unterschiedlichen Aufnahmen von
Beethovens fünfter Symphonie navigieren.
Abbildung 1. Verlinkung von Musikdaten in
unterschiedlichen Formaten (Partitur, Audio,
MIDI), die dasselbe Musikstück (die ersten
vier Takte der Etüde Nr. 2, op. 100,
F. Burgmüller) repräsentieren.
hfm-report
In der Kooperation zwischen dem MPI
Informatik und der HFM sollen neuartige Werkzeuge und Benutzerschnittstellen zur multimodalen Wiedergabe,
Navigation und Suche von Musikdaten
entwickelt werden. Auf deren Basis sollen
im Rahmen von Studienprojekten Musikwerke und deren Aufführungspraxis
systematisch analysiert werden. Weiterhin sollen unter Einsatz von akustischdigitalen Hybridklavieren (Disklavieren)
und computergestützten Navigationsund Analysemethoden neuartige Wege
in der Pianistenausbildung erkundet
werden.
Die HFM hat hierfür ein Studio mit
einem Disk-Flügel eingerichtet. Im Zuge
der Kooperation werden Professoren und
wintersemester 2008/2009 • alla
panorama
Tolle Atmosphäre unter
optimalen Bedingungen
45. Bundeswettbewerb „Jugend Musiziert“ 2008
in Saarbrücken
Saarbrücken stand über Pfingsten ganz im Zeichen des 45. Bundeswettbewerbs „Jugend musiziert“: Jugendliche und Familien in Gruppen - mit Instrumenten und mit den
markanten „Jugend musiziert“ – Taschen oder auch mit dem charakteristischen grünen
Programmbuch – sie fielen auf in diesen Tagen!
Schon Wochen vor Beginn des Wettbewerbs beherrschten die City-Lights
der Landeshauptstadt mit dem „Jugend
musiziert“-Motiv das Stadtbild. Wie vor
21 Jahren, beim letzten Saarbrücker Bundeswettbewerb gab es wieder die meist
spontanen und auch organisierten Musikdarbietungen in den Straßen und auf
Plätzen der Stadt.
Der eigentliche Wettbewerb der über
2000 Teilnehmer jedoch spielte sich in
den 14 Wertungsstätten ab, die meist im
Bereich der Innenstadt lagen und durch
die markanten JuMu-Flaggen erkennbar
waren. In der Hochschule für Musik Saar
fand die Klavierwertung der Altersgruppe 5 statt. Die fünf Preisträgerkonzerte
Am Ende der neun Tage wurde ein positives Resümee gezogen. In dem Festakt
vor dem Abschlusskonzert, bei dem Ministerpräsident Müller und Kultusministerin Kramp-Karrenbauer anwesend waren, wurden neben den Ergebnissen auch
Atmosphäre und die optimalen Bedingungen der Wettbewerbs in Saarbrücken
gewürdigt. Der Präsident des Deutschen
Musikrates fand ein besonderes Wort des
Dankes dafür, dass die HfM Saar für den
Wettbewerb sogar das Semester unterbrochen habe. Der Landesmusikrat Saar, von
dem der Impuls zum Wettbewerb in Saarbrücken ausgegangen ist, dankt seinen Institutionen und Mitgliedern für ihre vielfältigen Anstrengungen, die diesen Erfolg
ermöglicht haben.
Arnold Schönberg
Die saarländischen
Preisträger beim
Bundeswettbewerb
„Jugend musiziert“
1. Preis:
Vanessa Calcagno, Sopran
2. Preise:
Maxim Ladid, Klavier
Philipp Alexander Schell
und David Rheinert,
Duo Violine – Violoncello
Hans Joachim Berner,
Georg Paltz und Julian Doll,
Holzbläsertrio
3. Preise:
Laura Emeline Jaillet, Sopran
Sandra Altmeyer und Janina Rinck,
Querflötenduo
Literatur:
Meinard Müller: Information Retrieval
for Music and Motion, Monograph, Springer, 2007
Musik ist eine Gleichzeitigkeit und
Aufeinanderfolge von Tönen und
Tonkombinationen, die so angeordnet
sind, dass ihre Wirkung auf das Ohr
angenehm und ihre Wirkung auf das
Wahrnehmungsvermögen verständlich ist, so zwar, dass diese Eindrücke
okkulte Teile unserer Gefühlssphäre
zu beeinflussen vermögen, und dass
dieser Einfluss uns in einem Traumland erfüllter Wünsche leben lässt.
breve
In einem dem Abschlusskonzert vorangestellten Festakt, in dem „Jugend musiziert“ auch den saarländischen Ministerpräsidenten Peter Müller begrüßen
konnte, würdigten die 25 Institutionen
und privaten Stifter mit der Vergabe
von Sonderpreisen an ausgewählte Bundespreisträger die Leistungen des 45.
Bundeswettbewerbs. Rund 70.000 Euro
waren für Bundespreisträger 2008 ausgelobt.
Preisträger des Wettbewerbs beim Abschlusskonzert in der Congresshalle
belegten, dass das Interesse am Wettbewerb ungebrochen hoch ist und auf
höchstem Niveau musiziert wurde.
Das Saarland war mit 21 Teilnehmern am
Bundeswettbewerb vertreten, von denen
11 mit Preisen belohnt wurden.
Am Ende der neun Tage wurde ein positives Resümee gezogen. Die betraf nicht
nur die Ergebnisse des Wettbewerbs,
sondern auch die Atmosphäre und den
gesamten Ablauf. „Jugend musiziert“
hatte in diesem Jahr erneut einen qualitativen Höchststand erreicht.
Für die Ersten, Zweiten und Dritten Bundespreisträgerinnen und -preisträger endete „Jugend musiziert“ 2008 nicht mit
dem Abschlusskonzert. Aufgrund ihrer
Leistungen wurden sie alle eingeladen,
sich in einem besonderen Wettbewerb
im September, den „WochenEnden der
SonderPreisE“, („WESPE“), zu präsentieren. •
Bernhard Fromkorth
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alla breve • wintersemester 2008/2009
Prächtiger Start für
„Musicalisches
Allerley“
(red). Mit großem Erfolg hat das Institut
für historische Aufführungspraxis die
Konzertreihe „Musicalisches Allerley
– Musik von 1350 bis gestern“ durchgeführt. Das Konzept des Institutsleiters, Prof. Maurice van Lieshout, alte
und neue Musik miteinander sinnfällig
zu verknüpfen, weckte beim Publikum
großen Zuspruch. Mit stetig wachsendem Interesse der Zuhörer fanden die
ersten drei Konzerte der Reihe im stimmungsvollen Ambiente der Saarbrücker
Deutschherrenkapelle statt.
Für die Studentinnen und Studenten der
HfM war der Kurs eine eindrucksvolle
und äußerst anregende Begegnung mit
einem der bedeutendsten Vertreter der
französischen Orgeltradition unserer
Zeit.
Witzige Einblicke in den studentischen Alltag
bei „(Z)immer frei“
Themen, die in dem Stück auf die Bühne
gebracht werden.
Ein köstlicher, musikalisch hochklassiger
Einblick in das zeitgenössische Studentenleben, von dem munter aufspielenden
Ensemble mit viel Witz und Ironie auf
die Bühne gebracht. Das Publikum bedankte sich mit drei ausverkauften Vorstellungen und reichlich Applaus.
Beeindruckender
Orgelkurs mit Daniel
Roth (Paris)
„Guerrieri et Amorosi“ bescherte der Reihe
einen fulminanten Abschluss.
Den Abschluss der Reihe bildete im
Konzertsaal der HFM das spannende
szenisch-musikalische Projekt „Guerrieri
et Amorosi“ unter der Leitung von Lutz
Gillmann und Prof. Yaron Windmüller.
Ein großartiges Finale mit Sängern und
Instrumentalisten der HFM und Gästen
vor vollbesetzten Zuhörer-Rängen. •
(red). Vom 22. bis 24. Mai 2008 war
Prof. Daniel Roth, Titularorganist an St.
Sulpice (Paris) in Saarbrücken zu Gast.
Zum Auftakt dieses Meisterkurses gab
der ehemalige HFM-Orgelprofessor und
emeritierte Professor der Musikhochschule Frankfurt ein beeindruckendes
Konzert an der historischen Späth-Orgel
der Kirche St. Michael in Saarbrücken.
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Die E-Rechnung ist ...
(red). Im März dieses Jahres fand an der
Hochschule ein Benefizkonzert zu Gunsten der Maria-Montessori-Grundschule
Saarbrücken-Rußhütte statt.
Musiker des Saarländischen Staatsorchesters, der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken/Kaiserslautern sowie
von Radio Brass Saar spielten ohne Gage
für die gute Sache und begeisterten das
Publikum unter anderem mit Werken
von Mozart, Beethoven, Händel und
Arenski.
Daniel Roth an der HFM-Saalorgel
An den beiden darauf folgenden Tagen
konnte man Prof. Roth als erfahrenen
Orgelpädagogen erleben. Er unterrichtete Studentinnen und Studenten der Orgelklassen von Prof. Rothkopf und Prof.
Rübsam an der Klais-Orgel des Konzertsaales der Musikhochschule und an der
ehemaligen Orgel des Buckingham Palace in der Deutschherrenkapelle.
E-Musik trifft E-Rechnung
Gelungenes
Benefizkonzert für
Montessori-Grundschule
Die Veranstaltung wurde gemeinsam
von Eltern und Lehrerinnen der MariaMontessori-Grundschule SaarbrückenRußhütte auf die Beine gestellt und fand
großzügige Unterstützung durch die
Hochschule für Musik Saar. Das Resümee aller Beteiligten lautet einhellig: ein
rundum gelungener, noch lange in Erinnerung bleibender Abend.
„(Z)immer frei“ zeigte
köstliche WG-Posse
(red). Unter dem Titel „(Z)immer frei“
brachten angehende Musiklehrer/innen
der Hochschule im Mai dieses Jahres eine
Eigenproduktion auf die Bühne, die sich
mit den ganz realen Problemen und Verwirrungen aus dem studentischen Alltag
beschäftigte. Gezeigt wurden in der Eigenproduktion neun junge Studierende
aus ganz Europa, nicht nur auf der Suche nach freien WG-Zimmern, sondern
auch auf ihrer ganz persönlichen Reise
ins Erwachsenenleben – Freundschaften,
Beziehungschaos und kulturelle Vorurteile waren nur einige
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So viel Schönes über die Musik gesagt
und geschrieben worden ist, ihr eigentliches Wesen aber zu erklären hat bis
heute doch noch niemand vermocht es scheint, als wäre dies möglich.
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Musik und Kunst
im Einklang
HFM-Konzerte in Zusammenarbeit mit der Stiftung
Saarländischer Kulturbesitz
(red). Auch im vergangenen Semester
hat unsere Hochschule wieder einige
erfolgreiche und interessante Konzerte
in Zusammenarbeit mit der Stiftung
Saarländischer Kulturbesitz veranstaltet.
Eine stetig wachsende und treue ‚FanGemeinde’ können mittlerweile die
Aufführungen unserer Orgelklassen
verzeichnen, die überwiegend im stimmungsvollen Ambiente des Sakralmuseums der Saarbrücker Schlosskirche
durchgeführt werden.
Im Juni stellte die Kompositionsklasse
von Prof. Theo Brandmüller unter der
Leitung von Stefan Zintel in der Saarbrücker Schlosskirche Kompositionen
vor, die eigens für diesen besonderen
sakralen und ästhetischen Raum geschaffen wurden. Die Werke setzten
zeitgenössische elektronische Musik mit
den visuellen Eindrücken der KirchenArchitektur, den bedeutenden Glasmalereien von Georg Meistermann und den
barocken Grabmälern in einen künstlerischen Zusammenhang.
wintersemester 2008/2009 • alla
HFM möchte Koope- Personal Songbook:
ration mit den „Saar- Neue CD von Georg Ruby
(red). Seit seinem
brücker KammerkonKonzert zur Eröffzerten“ vertiefen
nung des Jazzfesti(red). Die Hochschule für Musik Saar
plant, die bestehende Zusammenarbeit mit
der Vereinigung „Saarbrücker Kammermusiktage“ (SKK) weiter auszubauen.
Eine Zielvereinbarung sieht die langfristige Kooperation mit der SKK vor, was
für unsere Hochschule einige positive
Auswirkungen mit sich bringt. Seit Jahren
veranstaltet die SKK Konzerte in unserem
Haus. Es wurde bislang noch zu wenig
wahrgenommen, dass diese erstklassige
Konzertreihe hochinteressante Konzerte
auch für die Lehrenden und Studierenden
der Hochschule bietet. Diesem Manko soll
durch die enge Verzahnung der „Saarbrücker Kammerkonzerte“ mit der HFM
Abhilfe geschaffen werden.
In einem ersten Schritt soll die künstlerische Leitung, d.h. die Verpflichtung der
Künstlerinnen und Künstler sowie die Gestaltung der Programme, der Hochschule
übertragen werden. Die ausführenden
Künstler der Konzerte sollen überdies auch
verstärkt für Masterclasses gewonnen werden, damit unseren Studierenden auf lange
Sicht ein weiteres attraktives Ausbildungsangebot bereitgestellt werden kann.
Ziel der Reform ist es, ein jüngeres Publikum für die Konzertreihe zu gewinnen,
neue Interessenten zu werben und somit
die „Saarbrücker Kammerkonzerte“ insgesamt mit neuem Leben zu füllen.
Zum ersten Mal gastierten die HFM-Allstars
beim Saarbrücker Altstadtfest. Die Rock- und
Pop-Band rund um den HFM-Professor
Wolfgang Mayer (am Keyboard) heizte dem
Publikum am Staatstheater-Vorplatz mit
Funk- und Soulklassikern tüchtig ein.
Als neue Kooperations-Reihe wurde das
„Podium im Museum“ ins Leben gerufen;
hier musizieren Studierende der HFM in
den Ausstellungsräumen der Modernen
Galerie. Im Rahmen der diesjährigen
Landeskunstausstellung gab es zwei viel
beachtete Einstands-Konzerte, die eine
Fortführung der Reihe nahe legen.
breve
Innerhalb eines Austauschkonzertes mit unserer Partner-Universität Rzeszów (Polen) war
im letzten Semester das Akkordeon-Quintett
„AMBITUS V“ zu Gast in unserem Haus.
Das hochkarätige Ensemble spielte im HFMKonzertsaal ein breitgefächertes Repertoire
aus Klassik und Jazz.
Gute Musik erhebt und macht froh und
erleichtert so den Menschen ihre Arbeit
und ihre Anstrenung
Dimitri Schostakowitsch
vals ‘Post This Neo
That‘ in der Kölner Philharmonie
(1989) ist Georg
Ruby als Solopianist äußerst erfolgreich. Er
präsentiert mit ‘Personal Songbook’ ein abwechslungsreiches, genre-übergreifendes,
improvisatorisches Netzwerk und schafft
dabei Wechselbeziehungen zwischen traditionellen Bereichen der Jazz-Improvisation und völlig anderen musikalischen Kategorien wie z. B. Elementen Neuer Musik,
dem Deutschen Schlager der 20er und 30er
Jahre oder z. B. dem Hip Hop der 90er.
GEORG RUBY PIANO SOLO ’PERSONAL SONGBOOK’
wird am 25.10.2008 bei JazzHausMusik
erscheinen.
Spielerischer
Streicherunterricht
Band 2 der „Geigenschule“
erschienen
Eva-Maria Neumann hat in
diesem Jahr das
zweite Heft ihrer erfolgreichen
„Geigenschule“
vorgelegt,
die
bereits mit dem
Deutschen Musikeditionspreis
ausge zeichnet
wurde. In Heft 2 stehen die verschiedenen
Griffarten, Stricharten, Lagenwechsel, das
Spiel auf zwei Saiten und der Saitenwechsel im Mittelpunkt. Dazu bietet die Autorin
neben eigenen Stücken vielfältiges Spielmaterial (Duos, Trios) aus dem 18., 19. und
20. Jahrhundert. Zusätzlich sorgen wieder
pfiffige Knobelaufgaben für die notwendige
Lockerheit. Auch dieser unterhaltsam und
farbenfroh aufgemachte zweite Band motiviert die Kinder spielerisch zum Üben und
Musizieren.
Eva-Maria Neumann, Geigenschule
für Kinder im Einzel- und Gruppenunterricht, Illustriert von Pia Eisenbarth
Deutscher Verlag für Musik (DVfM)
Heft 2, 152 Seiten, DV 30073, € 18,–
Das Buch befindet sich zur Ausleihe in unserer Bibliothek
13
alla breve • wintersemester 2008/2009
Natürliche Klangbilder aus Korea
schätzt sie vor allem die „originelle und
unkonventionelle Verbindung von Sport
und Kunst“.
Das HFM-Drachenboot beim diesjährigen
Saar-Spektakel
In-Sun Cho
(red). Sie liebt die natürlichen Klänge
und Sinneseindrücke – die Klangbilder
auf dem Wasser, das Spiel des Lichtes
auf den Blättern, die Windgeräusche im
Wald. In-Sun Cho, Komponistin und
Professorin an der Partner-Universität
Chung-Ang/Seoul, war im Mai zu Gast
an unserer Hochschule. Innerhalb des
SR-Festivals für zeitgenössische Musik
„Mouvement“ wurde ihr eindrucksvolles
Werk „Schatten der vergangenen Zeit
II“ aufgeführt. Wieder einmal gelang
der sympathischen Koreanerin ein hinreißendes akustisches Klang-Gemälde,
komponiert aus sinnlichem Erleben und
handwerklicher Könnerschaft.
So paddeln auch regelmäßig Mitarbeiter der IKK Südwest-Direkt im Boot der
Hochschule mit und streben sowohl in
der sportlichen Disziplin als auch beim
jeweiligen Outfit-Wettbewerb in stilechten Mozart- oder Drachenkostümen
Bestplatzierungen an.
HFMVERANSTALTUNGEN
Erlesenes Jazz-Menü
mit vielen Gängen
1. HFM JazzNacht
Samstag, 25. Oktober 2008
18.00 Uhr bis 02.00 Uhr
Erfolgreich im
gleichen Boot
Die IKK Südwest-Direkt unterstützt
sportbegeisterte Menschen, die etwas
für ihre Gesundheit und Fitness tun. Am
Drachenboot-Team unserer Hochschule
14
ste einige herausragende Musiker aus der
improvisierenden Szene gesellt.
Nicht weniger als vier Combos und der
HFM Jazz Chor vertreten die HFM und
stellen damit nicht nur die große Bandbreite aktueller Musik insgesamt, sondern vor allem Originalität und Vitalität
der grenznahen Talentschmiede unter
Beweis – ein exquisites musikalisches
Menü, das Kenner wie Novizen begeistern wird.
Und dessen noch nicht genug: das Trio
Alony um die gleichnamige israelische
Sängerin hat sich angekündigt und wird
mit ihrer einzigartigen Stimme und kompromisslos aufregender Musik verführen, die Kölner Band Underkarl um den
Bassisten Sebastian Gramss und ihrem
Bass-Klarinettisten Rudi Mahall kommt
mit ihrer wild-sinnlichen Hommage an
Bach im Gepäck – und weil wir einfach
nicht genug von ihm kriegen konnten,
haben wir Rudi Mahall gebeten, darüber
hinaus als Solist internationalen Renommés des HFM Jazz Orchestra aufzutreten
und eine exklusive Masterclass für die
Studenten anzubieten - und er ist unserer
Einladung gefolgt!
Festivals leben aber nicht nur von den
offiziellen Acts der Bühnen. Ihr Reiz
entsteht nicht zuletzt in den Zwischenräumen, da wo sich aktuelle Musik in
kleinen, ungewöhnlichen Formaten präsentiert und wo sich ihre Urheber als
Grenzgänger zwischen Stilen und Genres versuchen. Ein Raum ist deshalb ganz
dem Experiment verschrieben – ein Labor für spezielle Ausdrucksformen zwischen Musik, Klängen, Licht und Bild.
Und natürlich darf bei all diesen akustischen Köstlichkeiten eines nicht zu
kurz kommen – das Kulinarische. Wie
gut, dass das Jazzdepartment der HFM
über gute Connections zur schmackhaften Kunst verfügt – von erlesenen Leckerbissen bis zum guten Tropfen wird
alles bereit stehen.
Die IKK Südwest-Direkt
unterstützt HFM-Paddler
(red). Das Drachenboot-Team der HFM
konnte beim alljährlichen Saarbrücker
Saar-Spektakel bereits drei Mal in Folge
den begehrten Outfit-Wettbewerb gewinnen. Mitverantwortlich für diesen
großartigen Erfolg ist die IKK SüdwestDirekt, welche die HFM-Paddler von
Anfang an mit Manpower und Sponsormitteln tatkräftig unterstützt.
panorama / veramstaltungen
Deconstruction Boppers
(Leitung: Wollie Kaiser)
19:00 - Studio 5
(red). Wenn die Jazzabteilung der Hochschule für Musik Saar am 25. Oktober
2008 mit der ersten HFM Jazznacht das
Semester eröffnet, können sich Musikliebhaber jeder Fasson auf etwas ganz
Besonderes freuen: Denn zu den jungen
Jazztalenten der HFM haben sich als Gä-
Basic Jazz Lounge
(Leitung: Oliver Strauch)
18.30 - Saal
Claas Willeke & Flo: Pee
18:45 - Gieseking-Saal
Anne Borg: Konzert
zum 60. Geburtstag
Rudi Mahall Workshop Ensemble –
geleitet von Rudi Mahall
(Berlin/bcl) 19:30 - Saal
Sebastian Gramss Underkarl (Köln)
feat. Frank Wingold (git)
20:30 - Saal
Studio 6 Connection
(Leitung: Georg Ruby)
21:15 - Studio 5
Alony (Israel / Deutschland)
21:45 - Saal
Stefan Mathieu
22:30 - Gieseking-Saal
HfM Jazz Orchestra, als Gast:
Rudi Mahall (Berlin/bcl)
23:00 - Saal
Jam-Session
open end, Studio 5
Experimentalraum
Gieseking-Saal
DJ Henk
Foyer
Künstlerische Leitung:
Georg Ruby, Claas Willeke
Eintritt: 10,- € / ermäßigt 5,- €
Kartenbestellung:
t.wolter@hfm.saarland.de oder unter
www.hfm.saarland.de
Weitere Informationen unter
www.jazz.hfm.saarland.de
• SaarLB
• August-Wilhelm Scheer Stiftung für Wissenschaft und Kunst
• Villeroy & Boch
• Ministerium für Bildung, Familie,
Frauen und Kultur
• SR2 KulturRadio
• Hotel Domicil Leidinger
breve
Der „Sommernachtstraum“ zum
15. Geburtstag
Das Junge Orchester der
Großregion auf
Jubiläums-Tournee
HFM Jazz Chor
(Leitung: Francesco Cottone)
20:00 - Studio 5
Mit freundlicher Unterstützung von:
PROGRAMM
wintersemester 2008/2009 • alla
veranstaltungen
Ivette Kiefer und Anne Borg
(red). Man mag es
kaum für möglich
halten, aber im Januar
nächsten Jahres feiert
die langjährige HFMLehrbeauftragte für
Klavier, Anne Borg,
ihren 60. Geburtstag!
Zu Ehren der gebürtigen Malteserin gibt
es am 14. Januar
2008, um 19 Uhr ein
Konzert in der Reihe
für die Freunde und
Förderer. Es erklingt
Klaviermusik zu vier
Händen mit Werken von Mozart, Mendelssohn, Schubert und Brahms. Die Jubilarin wird selber spielen, gemeinsam
mit ihrer langjährigen Freundin und
Kollegin Ivette Kiefer.
Thomas Duis gibt
Benefiz-Konzerte für
saarländische
Kindergärten
(red). Am 8. und 9. November 2008 wird
HFM-Rektor Prof. Thomas Duis als Solist
mit dem Deutschen Rotary-Orchester in der
Saarbrücker Congresshalle auftreten. Auf
dem Programm steht u. a. das zweite Klavierkonzert von J. Brahms. Der Erlös dieser
Konzerte kommt saarländischen Kindergärten zugute. Mit den Mitteln soll Kindern
der Zugang zur Musik ermöglicht werden.
Das Projekt wird u. a. vom Ministerium für
Bildung, Familie, Frauen und Kultur sowie
von Rotary International und der SaarLB
gefördert. Konzertkarten sind bei allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.
In diesem Jahr feiert die Kooperation für
Musik in der Großregion (CMGR) als
Nachfolgerin des SaarLorLux-Orchesters
ihr 15-jähriges Bestehen.
Das Junge Orchester der Großregion
(cmgr). Kernstück der CMGR ist das
Junge Orchester der Großregion, welches
sich einmal jährlich zu einer Arbeitsphase formiert mit Studenten der Hochschulen für Musik Saar und Mainz, der
Konservatorien von Lüttich, Metz, Nancy, Luxemburg, Esch-sur-Alzette und
Diekirch/Ettelbruck. Diese europäische
Plattform bietet den jungen Musikern
die Möglichkeit, sehr früh grenzüberschreitende Kontakte zu knüpfen und
ihre Fähigkeiten in einem multinationalen Orchester vorzustellen.
Besonderes „Highlight“ im Jubiläumsjahr 2008: Nach fünf Auftritten in den
Partnerländern findet das Abschlusskonzert des Jungen Orchesters der Großregion in Brüssel statt.
Unter Leitung des belgischen Dirigenten
Guy van Waas und der Mitwirkung der
Sopranistin Hélène Bernardy werden folgende Konzerte gegeben:
Freitag, 31.10.2008, 20 h
Liège, Salle Philharmonique
15
alla breve • wintersemester 2008/2009
Samstag, 01.11.2008, 20h
Saarbrücken, Großer Sendesaal Funkhaus Halberg
langjähriger Freund, der schottische
Komponist John McLeod.
Sonntag, 02.11.2008, 16h
Metz, Arsenal
Montag, 03.11.2008,19.30h
Mainz, Phönix-Halle
Mittwoch,05.11.2008, 20h
Luxembourg, Conservatoire
Donnerstag, 6.11.2008,20h
Flagey, Bruxelles
Auf dem Programm stehen Werke von:
Felix Mendelssohn-Bartholdy:
Ein Sommernachtstraum op. 21
Hector Berlioz:
Les Nuits d’été
César Franck:
Sinfonie d-moll
Weitere Informationen erhalten Sie auf
der Website der CMGR www.cmgr.eu
oder direkt bei der Geschäftsstelle:
Kooperation für Musik in der Großregion/Coopération Musicale de la Grande
Région, Peggy Hamann / Sabine Jung
c/o Hochschule für Musik Saar,
Bismarckstr. 1,
D-66111 Saarbrücken
info@cmgr.eu
„Very British“
Großes Geburtstagskonzert
für Raimund Gilvan
(red). Der in Schottland gebürtige emeritierte HFM-Gesangsprofessor Raimund
Gilvan hat sich vorgenommen, seinen
75. Geburtstag im nächsten Jahr alles andere als knauserig zu feiern. Gemeinsam
mit vielen ehemaligen Kollegen, Freunden und Verwandten möchte er in der
Hochschule eine prächtige Fete steigen
lassen. Unter dem Motto „Very British“
wird es so am 22. April 2009 im Rahmen
der FuF-Konzertreihe ein festliches Ehrenkonzert für den Jubilaren geben. Zu
den vielen Gast-Künstlern zählen unter
anderen die Gilvan-Singers und Gilvans
16
Raimund Gilvan und seine „Gilvan Singers“
Gala-Konzert
„50 Jahre FuF“
(red). 2009 feiert die Vereinigung der
Freunde und Förderer der HFM (FuF)
ihr 50-jähriges Bestehen. Anlässlich
dieses besonderen Jubiläums möchte
die Hochschule allen Freunden und Förderern zu danken und serviert am 14.
Februar 2009 einen ganz besonderen
musikalischen Leckerbissen in der Saarbrücker Congresshalle. Näheres wird
noch bekannt gegeben...
Interdisziplinäre
Veranstaltung zu
„Peer Gynt“
Sa, 25. Oktober 2008,
ab 15 Uhr, HFM-Saar
(red). Das Theaterpädagogische Zentrum
Saarbrücken veranstaltet in Zusammenarbeit mit unserer Hochschule am 25.
Oktober 2008 einen interdisziplinären
veramstaltungen
Projekt-Tag zu „Peer Gynt“. Rund um
die norwegische Märchen- und Literaturgestalt gibt es im Rahmen der Veranstaltung einen musikwissenschaftlichen
Vortrag, ein Orgelkonzert und die Eröffnung einer Gemälde-Ausstellung. Unter
anderem wird der HFM-Lehrbeauftragte
und Kantor der Stiftskirche, Jörg Abbing,
die berühmte Peer Gynt-Suite von Edvard Grieg in der Bearbeitung für Orgel
aufführen.
wintersemester 2008/2009 • alla
veranstaltungen
Donnerstag, den 15. Januar 2008, um
19.30 Uhr, im Mauritius-Studio (Moltkestraße). Weitere Aufführungen gibt es am
Samstag, den 17.01. und am Montag, den
19.01.2009, jeweils um 19.30 Uhr.
Freiheit entpuppt sich als ein unerreichbarer Traum. Am Ende sieht sich Magda
in einer Sackgasse, aus der ihr nur ein
einziger, endgültiger Ausweg bleibt.
Bühnenbildentwurf für „The Consul“
Gian-Carlo Menotti (1911 - 2007) ist seit
der Uraufführung seines Werkes „The
Medium (1946)“ einer der am meisten
gespielten Komponisten des späteren
20. Jahrhunderts. In dieser Zeit entstand
auch „The Consul“ (UA: Philadelphia,
1950), das heute als das bedeutendste
seiner Werke angesehen wird. Der Komponist wurde für sein Schaffen mit dem
Pulitzer-Preis und dem Drama Critics
Award ausgezeichnet. „The Consul“ ist
inzwischen in etwa 20 Sprachen übersetzt
und in vielen Ländern gespielt worden.
Programm:
15:00 Uhr:
Vortrag “Peer Gynt Ein norwegischer Taugenichts?”
Die künstlerische Gestaltung des
Peer Gynt in den Werken von Henrik
Ibsen und Edvard Grieg
Referent:
Prof. Dr. Patrick Dinslage, Berlin
16:00 Uhr:
Konzert Die „Peer Gynt-Suite“ von
Edvard Grieg in der Bearbeitung für
Orgel
Interpret: Jörg Abbing, Saarbrücken
16:30 Uhr:
Einführung in Heide Danns Gemäldezyklus “Peer Gynt”
Dr. Marianne Albrecht-Bott,
Saarbrücken, danach: Eröffnung der
Ausstellung
Die Opernklasse der HFM
Gian-Carlo Menotti
THE CONSUL
(In englischer Sprache)
Premiere: 15. Januar 2009 Weitere
Vorstellungen: 17. / 19. Januar 2009
Musikalische Leitung:
Gerhard Schneider
Inszenierung:Thomas Max Meyer
Ausstattung: Renée Günther
(red). Die Opernklasse der HFM hat
sich für ihre nächste Inszenierung ein
zeitgenössisches Musikdrama vorgenommen: die gesellschaftskritische Oper
„The Consul“ von Gian-Carlo Menotti.
Premiere des mit bedeutenden Preisen
ausgezeichneten Bühnenwerkes ist am
Ein Land, irgendwo auf der Welt: Für
Magda und John Sorel gelten die Menschenrechte nicht. Als Flüchtlinge sind
sie Gestrandete an Ufern, an denen sie
niemand haben will. Während John
vor den Behörden fliehen muss, wartet
Magda während Wochen vergeblich auf
ein Visum, das ihr und ihrem Kind die
Ausreise in ein freies Land ermöglicht.
Doch das Konsulat erweist sich als ewiges Wartezimmer, eine unmenschliche
Bürokratie waltet ihres Amtes, erhoffte
breve
6. Dezember 2008, wird in Saarbrücken
des Meisters in einer „Langen Messiaen-Nacht“ gedacht. In einer Gemeinschaftsveranstaltung des Saarländischen
Rundfunks (SR) und der Hochschule
für Musik Saar finden von 16 Uhr bis 24
Uhr an fünf verschiedenen Spielorten
Konzerte zu Ehren von Olivier Messiaen
statt. Die meisten Aufführungen werden vom SR live übertragen, zusätzlich
werden die Aufzeichnungen vor einem
Millionen-Publikum im europaweiten
EBU-Netzwerk ausgestrahlt. Die lange
Saarbrücker Nacht dürfte bundesweit
eine der bedeutendsten Messiaen-Gedenkveranstaltungen sein.
Die federführenden Initiatoren und
Organisatoren des Mammutprojektes
Lange Musik-Nacht zum
Gedenken an Olivier Messiaen
Der Messias der Musik
Zeit seines Lebens betrachtete er sich als ein „Instrument Gottes“, sah sich demutsvoll in
der Tradition der mittelalterlichen Komponisten, die ihr Schaffen weniger als selbstgefällige Kunst denn als Handwerk verstanden - zum Wohlgefallen Gottes und zum Wohle
der Menschheit. Olivier Messiaen (1908 – 1992), der vielleicht bedeutendste französische Komponist des 20. Jahrhunderts, hätte in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag
gefeiert.
Er war mehr als ‚nur’ ein genialer Klangschöpfer und Musiker. Er war ein großes
menschliches Vorbild, ein Mann, der
sein Ideal eines gelebten Christentums
im künstlerischen Wirken und im Miteinander des Alltags konsequent umsetzte.
Ein Mann, der sich für seine Werke von
Vogelstimmen und anderen Naturgeräuschen inspirieren ließ.
Noch immer gerät HFM-Kompositionsprofessor Theo Brandmüller, der von 1976
bis 1977 die Klasse des Meisters am Pariser Conservatoire superieure besuchte,
ins Schwärmen, wenn er auf seinen großen Lehrer zu sprechen kommt. Nur mit
äußerster Selbstdisziplin konnte Olivier
Messiaen sein enormes Arbeitspensum
bewältigen, die ihm seine Dreiteilung
als Musiker auferlegte: Er war nicht nur
Komponist und Hochschullehrer; er
war auch, ohne nennenswerte Unterbrechung, 55 Jahre lang Titular-Organist an
der Kirche Sainte Trinité von Paris. Jedes
dieser drei Elemente seines Wirkens war
ihm gleich bedeutend, versah er mit derselben Hingabe.
Am 10. Dezember 2008 wäre der französische Komponist Olivier Messiaen
100 Jahre alt geworden. Wenige Tage
vor diesem denkwürdigen Datum, am
Komponist mit großer spiritueller Kraft:
Olivier Messiaen (1908 – 1992)
sind Prof. Theo Brandmüller und der
SR 2-Musikchef Dr. Friedrich Spangemacher. Unter ihrer künstlerischen Leitung entstand für die Messiaen-Nacht
am 6. Dezember ein umfangreiches Programm, das die wesentlichen Facetten im
Schaffen des französischen Tonschöpfers
beleuchtet und darin auch Werke ihm
nahe stehender Komponisten integriert:
von Orgel- und Klavierwerken über
Kammermusik bis hin zu großen Orchesterwerken. Neben Schöpfungen von
Messiaen kommen auch Werke von Dukas, Brandmüller und Mozart zur Aufführung. Es spielen die Deutsche Radio
Philharmonie, das Orchester der Hochschule für Musik Saar sowie namhafte
Organisten und Kammermusiker aus
dem Saarland.
Für den Organisten und Komponisten
Theo Brandmüller waren die zwei Stu-
17
alla breve • wintersemester 2008/2009
dienjahre bei Olivier Messiaen menschlich und künstlerisch außerordentlich
prägend. Messiaens Impulse haben seine
Gedankenwelt und Imagination enorm
beflügelt. Gerne erinnert er sich an eine
Episode, die das feinsinnige Wesen des
Klang-Meisters treffend charakterisiert:
„An einem Wintermorgen“, erzählt Theo
Brandmüller, „unterrichtete Messiaen
unsere Klasse am Klavier. Plötzlich stand
er auf und schritt ans Fenster. Schneefall
hatte eingesetzt. Nach und nach bedeckte
der Schnee die alten Bäume im Karree
des Conservatoires. Der Meister stand
ergriffen am Fenster und hauchte nach
einiger Zeit mit kaum vernehmbarer
Stimme: ‚La neige, c’est merveilleux!’ “.
Thomas Wolter
Netzwerk
Musik Saar
Die nächsten Veranstaltungen im Rahmen
des Projektes „strukturwandel – neues
hören und sehen“, gefördert durch das
Netzwerk Neue Musik, ein Förderprojekt
der Kulturstiftung des Bundes, sowie
durch das Ministerium für Bildung, Familie, Frauen und Kultur Saarland, die Landeshauptstadt Saarbrücken, Dezernat für
Bildung,Kultur und Wissenschaft, Saarland-Sporttoto GmbH, Stiftung für Kunst,
Kultur und Soziales der Sparda-Bank Südwest, Kreisstadt St. Wendel, Mia-MünsterHaus, St. Wendel, Arbeit und Kultur Saarland GmbH.
Tage für
Interpretation und
Aufführungspraxis
13. - 17. Oktober 2008
Hochschule für Musik Saar
Messiaen und die Folgen
Theo Brandmüller:
Composer in residence
In Kooperation mit der
Hochschule für Musik Saar
und dem Saarländischen Rundfunk
Das Saarland ist nach dem Zweiten Weltkrieg wesentlich geprägt worden durch
herausragende Initiativen der französischen Kulturpolitik. Mit dem Programm Messiaen und die Folgen tragen
18
die Tage für Interpretation und Aufführungspraxis im Jahr des 100. Geburtstags
von Olivier Messiaen dieser historischen
Entwicklung Rechnung. Im Fokus der
Workshops und Konzerte der Interpretationstage stehen Werke von Messiaen
ebenso wie die seines erweiterten Schülerkreises. Neben den Konzerten werden
erstmals die Workshops öffentlich zugänglich sein. Denn die Diskussion um
die Interpretation bietet einmalige Einblicke in die Werkstatt der Musiker wie
in die Werke selbst.
VERANSTALTUNGEN
Mo. 13.10., 14 -16 h
Komponistenporträt
Theo Brandmüller
Di. 14.10., Mi. 15.10. und Do.
16.10.,jeweils 14 -16 h
Interpretationsworkshops
Di. 14.10., 19 h
1. Dozentenkonzert
mit Werken von Messiaen,
Boulez, Benjamin, Jolivet und
Brandmüller
Mi. 15.10., 19 h
2. Dozentenkonzert
mit Uraufführungen von
Alexander Goehr und Charlotte
Seither
Fr. 17.10., 19 h
Abschlusskonzert der Teilnehmer/
innen
mit einer Uraufführung von Theo
Brandmüller
Automatenmenschen
Play In.Zeit
5. November 2008, 20 Uhr
Theaterschiff Saarbrücken
Das Ensemble In.Zeit widmet sich in
seinem Konzert dem „Automatenmenschen“ aus E.T.A. Hoffmanns Werk
„Der Sandmann“. In diesem Schauerroman verkörpert die Figur der Olimpia
eine mechanisch wirkende, in Perfektion
und Nüchternheit erstickte und gegenüber den schönen Künsten indifferente Gestalt. Mit dieser setzt sich das Programm
des Konzerts auseinander: Das Ensem-
veramstaltungen
ble vergibt hierzu einen Kompositionsauftrag an einen Komponisten sowie an
Schüler eines Musik Leistungskurses des
Ludwigsgymnasiums Saarbrücken. Die
Stücke sollen keine rein instrumentalen
Werke sein, sondern ihre Ausdrucksformen auch im Bereich der Elektronik
und der Videoinstallation finden. Für die
Schülerkomposition steht der Künstlerische Leiter des Ensembles, der Komponist Claas Willeke, beratend zur Seite.
In einem vorbereitenden Workshop wird
durch gemeinsame Improvisationen des
Ensembles mit den Schülern eine musikalische Annäherung an das Thema unternommen.
Südwest-Direkt
Mit Sicherheit günstiger
Horizont
Eine Konzertinstallation
von Liquid Penguin
20., 21. und 22. November
2008, 20 Uhr
Kulturbahnhof Saarbrücken
Der Horizont, Grenzlinie zwischen Erde
und Himmel, ist auch Synonym für das
Wechselspiel zwischen eigener Position, Disposition und Blickwinkel. Die
Wissenschaftsgeschichte ist voll von
schmerzlichen und erbittert umkämpften
Horizonterweiterungen. Ereignisse sinnvoll zu interpretieren, erzwingt beständig neue Modelle und Erklärungen der
Welt und befördert damit Wissen und
Erkenntnis. Die poetische Vorstellung
vom Horizont, die Sehnsucht nach dem
Unerreichbaren, nach Überschreitung
der letzten Grenze beschreibt und übt
die Erweiterung des Horizonts mit den
Mitteln der Vorstellungskraft und der
Phantasie. In der Produktion Horizont
werden Musik, Text, Bild und Raum das
mehrdimensionale Feld für ein Spiel mit
wechselnden Blick und Hörwinkeln bilden, und mit den sich wandelnden Vorstellungen von dem, wie es hinter dem
Horizont aussieht – und klingt. Dies findet sich in der akustischen Umsetzung
und Plazierung der Musiker im Raum
wieder. Eine mehrkanalige Soundinstallation gestaltet zusammen mit den sich
darin bewegenden Musikern/Performern ein Spiel mit wechselnden Positionen, Perspektiven und Horizonten.
Horizont wird zusammen mit Schülern
des Von der Leyen-Gymnasiums, Blieskastel, vorbereitet. In Workshops werden
verschiedene Aspekte des Themas ausge-
Wechseln und
Direkt sparen
Wechseln Sie jetzt: 0800/0 119 119
www.ikk-suedwest-direkt.de
19
alla breve • wintersemester 2008/2009
leuchtet und Konzepte für Bühnenbild,
Texte, Sprechchöre oder Tonbandaufnahmen erarbeitet.
Begehbares Märchen
30. November 2008 und
18. Januar 2009
Mia Münster Haus,
St. Wendel
Eine Kooperation mit
der Hochschule der Bildenden Künste
Saar, der Hochschule für Musik Saar
dem Deutschen Forschungsinstitut für
Künstliche Intelligenz
und dem Museum St. Wendel
veramstaltungen
Deutsche RadioPhilharmonie
Traum-Quoten für
eine geglückte
Fusion
Die Deutsche Radio
Philharmonie geht in ihre
zweite Spielzeit
In Saarbrücken…
Die Geigerin Carolin Widmann
le u.a. nach Bremen (Glocke), Dresden
(Semperoper), Frankfurt (Alte Oper),
Essen (Philharmonie), Metz (Arsenal),
Mainz (Rheingoldhalle), Baden-Baden
(Festspielhaus), Berlin (Konzerthaus).
Projektleitung:
Dr. Andreas Bayer,
Prof. Burkhard Detzler (HBKsaar)
Dr. Cornelieke Lagerwaard (Museum
St. Wendel)
Märchen sind vielfältig rezipierbar, durch
Lesen, Vorlesen, durch aufführungshaft-dramaturgische Formen, durch Visualisierung
in den Bereichen von Film und Animation
wie auch durch Musik. In den digitalen Medien, die vermehrt Einzug in die Kindheit
halten, spielt das interaktiv spielerische Element eine große Rolle, so dass Kinder und
Jugendliche andere mediale Erfahrungshorizonte entfalten als die Elterngeneration.
Jenseits der aktuellen digitalen Spielwelten
bewahren Märchen archetypische Situationen und paradigmatische Seinsformationen, die nichts von ihrer Gültigkeit und
Eindringlichkeit eingebüßt haben. Märchen
eröffnen Erlebnisräume der Phantasie und
somit auch nicht rational bestimmte und
bestimmbare Raum oder Zeitkonstrukte.
Bewegung, räumliche und zeitliche Orientierung vollzieht sich auf einer geistigen
Ebene, die jedoch als Näherungswert in
Form einer »Rückübersetzung« in den realen Raum transportiert werden kann. Diese indifferente raumzeitliche Dimension des
Märchens soll im Rahmen der Ausstellung
thematisiert werden, indem durch Visualisierung, Sound und Musik (u.a. aus Helmut
Lachenmanns Oper „Das Mädchen mit den
Schwefelhölzern“) sowie durch die Ausstellungsarchitektur eine besondere, kindgerechte Wahrnehmungs- und Erlebnissituation für Märchenerzählungen geschaffen
wird.
Texte: Sigrid Konrad
Weitere Informationen:
www.netzwerk-musik-saar.de
20
kalmusik mit Orchester gehören auch
die Violinkonzerte des 20. Jahrhunderts
dazu. Hochkarätige, eigenwillige Geiger
wie Sergej Khachathryan, Carolin Widmann und Renaud Capuçon werden zu
Gast sein, außerdem Sängerinnen wie
Annette Dasch, Juliane Banse, Elina Garança oder Angelika Kirchschlager und
Pianisten wie Tzimon Barto, Francesco
Piemontesi. Immer wieder überlässt
Christoph Poppen das Pult auch renommierten Gastdirigenten.
Mit insgesamt 72 Orchesterkonzerten
und 14 Kammerkonzerten in Saarbrücken und Kaiserslautern, in deutschen
Musikzentren wie der Semperoper Dresden, dem Konzerthaus Berlin, der Philharmonie Essen oder dem Festspielhaus
Baden-Baden sowie auf internationalem
Parkett in der Tonhalle Zürich oder der
Philharmonie Luxembourg geht die
Deutsche Radio Philharmonie mit ihrem
Chefdirigenten Christoph Poppen jetzt
in ihre zweite Spielzeit.
„
Erstmals wird die Deutsche Radio Philharmonie auch auf internationalen Festivals vertreten sein: Musikfestspiele Saar
(Eröffnungskonzert), Settimane Musicali
di Ascona, Heidelberger Frühling, Ludwigsburger Festspiele, Festival „RheinVokal“ und bei „Abu Dhabi Classic“.
Christoph Poppen und Mitglieder der Deutschen Radiophilharmonie
Ich freue mich sehr, dass das Saarbrücker
Publikum die Deutsche Radio Philharmonie gleich in der ersten Saison schon so ins
Herz geschlossen hat! Wir bleiben unserem
Kurs treu, große Vielfalt auf höchstem Niveau anzubieten, so dass wirklich alle Generationen angesprochen werden.“ (Christoph Poppen)
Chefdirigent Christoph Poppen hat
Grund zur Freude: sein Orchester, das genau vor einem Jahr aus dem Zusammenschluss des Rundfunk-Sinfonieorchesters
Saarbrücken mit dem SWR Rundfunkorchester Kaiserslautern entstand, ist
in kurzer Zeit zu einem Klangkörper
zusammengewachsen, erreichte bei seinem Saarbrücker Publikum traumhafte
Konzert-Auslastungsquoten von 91%,
präsentierte sich erfolgreich in Aboreihen in Saarbrücken und Kaiserslautern
und wagte sich mit durchweg positiver
Resonanz in große Konzerthäuser wie
etwa die Essener Philharmonie oder den
Münchener Gasteig.
In Saarbrücken freut sich Christoph Poppen, der seinen Vertrag gerade bis zum
Jahr 2011 verlängert hat, in den nächsten
Wochen in der Congresshalle auf großartige Künstler wie die Geigerin Carolin Widmann und den Geiger Renaud
Capuçon oder auf das Sonderkonzert
„Noël! Noël!“ am 12. Dezember mit großer Sängerriege und dem Konzertchor
Darmstadt.
wintersemester 2008/2009 • alla
veranstaltungen
In den nächsten Monaten haben sich u.a.
Jukka-Pekka Saraste, Stanislaw Skrowaczewski, Günther Herbig, Michael Gielen, Emilio Pomárico oder Michael Sanderling angesagt, um mit der Deutschen
Radio Philharmonie zu arbeiten.
min Brittens „Young Person’s Guide to the
orchestra“ ist seit langem schon mit über
1.000 Tickets ausverkauft. Drei weitere
Konzerte folgen und immer geht es darum,
ein großes klassisches Orchesterwerk hautnah und live dem jungen Publikum, das aus
dem ganzen Saarland anreist, ans Herz zu
legen. SR2-Moderator Roland Kunz, Chefdirigent Christoph Poppen und die Orchestermusiker sind die Protagonisten dieses
Erfolgsmodels. Familienkonzerte, Schulprojekte, Musikspielplatz und Probenbesuche runden die fantasievolle Palette ab.
Bei den Musikern ist „Multitasking“
gefordert: Die Dienstpläne verzeichnen
schon jetzt sieben Fernsehkonzerte –
Produktionen von ARTE sowie dem SR
oder SWR-Fernsehen –, viele Liveübertragungen auf SR 2 KulturRadio und
SWR 2, die Fortsetzung an den Aufnahmen aller Tschaikowsky-Sinfonien, wei-
SR2-Moderator Roland Kunz versteht es,
große Orchestermusik kindgerecht zu
vermitteln.
Vielfalt im Programm
Die Programmschwerpunkte spiegeln
die musikalische Vielfalt des Orchesters
auch in der neuen Spielzeit. Neben Orchesterwerken französischer Komponisten, Werken von Aribert Reimann
– dem composer in residence – und Vo-
Konzertbroschüre, Konzertkalender,
Aboinfos und Karten gibt es bei „SR am
Markt“ (Tel. 0681/9 880 880).
Anne Dunkel (SR)
Deutsche Radio
Philharmonie
... und auf Tournee
„Wir fühlen uns der Region verpflichtet“,
unterstreicht Orchestermanager Benedikt Fohr, „doch zugleich ist es wichtig,
dass wir uns auch überregional zeigen.“
Die erste Auslandstournee der noch jungen Orchestergeschichte ging vom 30.
September bis zum 6. Oktober 2008 in die
Schweiz. Mit sechs Konzerten und Werken u.a. von Sutermeister, Liebermann,
Schostakowitsch und Britten gastiertew
das Orchester in St. Gallen, Basel, Genf,
Zürich, Bern und Locarno. Weitere 22
Gastspiele führen in große Konzertsä-
breve
Tzimon Barto
tere CD-Projekte und immer wieder die
ganz besondere Herausforderung, wenn
Orchestermusiker in den Ensemblekonzert in der Musikhochschule in die Rolle
des Kammermusikers schlüpfen.
Klassik macht Schule
Die Sängerin Angelika Kirchschlager ist eine
der hochkarätigen Gaststars des Orchesters.
Auf dem spannenden Terrain der Musikvermittlung tut sich ebenfalls viel in
nächster Zeit. Das erste Konzert der Reihe „Musik für junge Ohren“ mit Benja-
Ensemblekonzerte in der Musikhochschule mit Mitgliedern der
Deutschen Radio Philharmonie
November 08 – April 09
Mi., 12. November 2008, 20 Uhr
Hochschule für Musik Saar
2. ENSEMBLEKONZERT
Götz Hartmann und
Christoph Menzel, Violine
Viktor Khodyko, Viola
Peter Gerschwitz, Violoncello
Stefan Zimmer, Klarinette
Martina Reitmann, Horn
sowie Tatevik Mokatsian, Klavier
Werke von Fibich, Baur und Dvorák
21
alla breve • wintersemester 2008/2009
Mi., 3. Dezember 2008, 20 Uhr
Hochschule für Musik Saar
3. ENSEMBLEKONZERT
Guilhaume Santana, Fogott
Sebastian Matthes,
Dora Bratchkova, Ewgenia Grandjean und Andeas Götzinger, Violine
Carlos Moreno und
Benjamin Rivinius, Viola
Adnana Rivinius, Stefan Panzer
und Gabor Szarvas, Violoncello
Holger Philipsen, Kontrabass
Werke von Devienne, Rolin, Jean
Françaix und Dvorák
Mi., 4. Februar 2009, 20 Uhr
Hochschule für Musik Saar
4. ENSEMBLEKONZERT
Britta Jacobs, Flöte
Veit Stolzenberger, Oboe
Rainer Müller-van Recum, Klarinette
Guilhaume Santana, Fagott
Robert Hofmann, Trompete
David Polkinhorn, Tuba
Thomas Hemkemeier, Violine
Reinhilde Adorf, Viola | Mario
Blaumer, Violoncello
Martin Frink, Schlagzeug
N.N., Sprecher
Sprechchor: Reinhilde Adorf,
Britta Jacobs, Magdalena
Müller, Christina Reiche,
Mario Blaumer, Thomas
Hemkemeier,Veit Stolzenberger,
Helmut Winkel Werke von Schulhoff,
Toch und B. A. Zimmermann
Mi., 25. März 2009, 20 Uhr
Hochschule für Musik Saar
5. ENSEMBLEKONZERT
Stefan Zimmer, Klarinette
Martina Reitmann, Horn
Sebastian Matthes, Violine
Irmelin Thomsen, Viola
Claudia Limperg, Violoncello
Randolf Stöck, Klavier
Werke von Bartók,
Dohnányi und Brahms
Mittwoch, 29. April 2009, 20 Uhr
Hochschule für Musik Saar
6. ENSEMBLEKONZERT
Gisela Arnold
und Ulrike Hein, Violine
Mario Blaumer, Violoncello sowie
Paul Rivinius, Klavier
Werke von Haydn und Korngold
22
veramstaltungen
SAARLÄNDISCHES
STAATSTHEATER
Die Konzerte des
Saarländischen
Staatsorchesters
bis April 2009
2. Sinfoniekonzert
Montag, 27. und Dienstag,
28. Oktober 2008, 20.00 Uhr,
Congresshalle Saarbrücken
Richard Strauss:
Till Eulenspiegels lustige Streiche
op. 28
Joseph Haydn:
Cellokonzert C-Dur Hob. VIIb:1
Ludwig van Beethoven:
Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67
Sol Gabetta, Violoncello
Leitung: Constantin Trinks
Anatolij Ljadov: Baba Yaga op. 56
Sergej Rachmaninov: Rhapsodie
über ein Thema von Paganini op. 43
Nikolaj Rimskij-Korskov: Sheherazade. Sinfonische Suite op. 35
Bernd Glemser, Klavier
Leitung: Roman Kofman
Neujahrskonzert
Donnerstag, 1. Januar 2009, 18.00
Uhr, Staatstheater
Werke von Johann Strauß (Vater),
Johann Strauß (Sohn), Franz Lehár
u.a.
Mitglieder des Opernensembles
Saarländisches Staatsorchester
Leitung: Constantin Trinks
Sol Gabetta als Solistin in Haydns
Cellokonzert in C-Dur
3. Sinfoniekonzert*
Montag, 17. und Dienstag,
18. November 2008, 20.00 Uhr,
Congresshalle Saarbrücken
Benjamin Britten:
Sinfonia da Requiem op. 20
Wolfgang A. Mozart: Violinkonzert
D-Dur KV 218
Edward Elgar:
Sinfonie Nr. 1 As-Dur op. 55
Patricia Kopatchinskaja, Violine
Leitung: Graham Jackson
4. Sinfoniekonzert
Montag, 15. und Dienstag,
16. Dezember 2008, 20.00 Uhr,
Congresshalle Saarbrücken
Anatolij Ljadov:
Der verzauberte See op. 62
Franz Lehár
DIE LUSTIGE WITWE
Premiere am 17. Oktober 2008
im Staatstheater
Alexandra Lubchansky und Dong Won Kim in der Europäischen Erstaufführung
von „Der erste Kaiser“, die nur noch bis Ende November im Staatstheater zu sehen ist.
WEITERHIN AUF
DEM SPIELPLAN
Lehárs Operette: „Die lustige Witwe“
ab 17. Oktober
Donnerstag, 19. Februar 2009,
19.30 Uhr, Staatstheater
Ein leicht verrücktes Zusammentreffen von Kabarett, Klassik und Jazz
Gioacchino Rossini
DER BARBIER VON SEVILLA
Premiere am 6. Dezember 2008
im Staatstheater
Wolfgang Mertes & dOWNTOWN
gROOVE: „Geiz ist geil“
Pietro Mascagni /
Ruggero Leoncavallo
CAVALLERIA RUSTICANA /
DER BAJAZZO
Premiere am 1. Februar 2009
im Staatstheater
6. Sinfoniekonzert
Montag, 6. und Dienstag, 7. April
2009, 20.00 Uhr,
Congresshalle Saarbrücken
Johannes Brahms: Ein deutsches
Requiem op. 45
Alexandra Lubchansky, Sopran
Mikael Babajanyan, Bariton
Opernchor des Saarländischen
Staatstheaters,
Saarländischer Konzertchor
Leitung: Constantin Trinks
Ohne Musik und Gesang zu leben das könnte das Schicksal einer Generation werden, die in einem Meer von
Geräusch ertrinkt.
Helmut Schmidt, Bundeskanzler a. D.
breve
DIE OPERNPREMIEREN AM
SAARLÄNDISCHEN
STAATSTHEATER
IN DER SPIELZEIT
2008/2009
5. Sinfoniekonzert*
Montag, 5. und Dienstag, 6. Januar 2009, 20.00 Uhr,
Congresshalle Saarbrücken
Joseph Haydn:
Sinfonie B-Dur Hob. I:85 („La reine“)
Henri Tomasi:
Posaunenkonzert
Robert Schumann:
Sinfonie Nr. 4 d-Moll op. 120
Simon Seidel, Posaune
Leitung: Andreas Spering
wintersemester 2008/2009 • alla
veranstaltungen
Alessandro Scarlatti
IL TIGRANE
Deutsche Erstaufführung am
25. April 2009 im
Staatstheater
Richard Strauss
SALOME
Premiere am 7. Juni 2009
im Staatstheater
MUSICAL
Frank Nimsgern
DER RING
Premiere am 23. Oktober 2008
im Staatstheater
Weiter auf dem SST-Spielplan:
die erfolgreiche Carmen-Inszenierung
von Inga Levant
Georges Bizet
CARMEN
Wolfgang Amadeus Mozart
DIE ZAUBERFLÖTE
Im Saarländischen Staatstheater wird
zum ersten Mal in Europa Tan Duns
Oper „Der erste Kaiser“ aufgeführt. Mit
der Aufsehen erregenden Europäischen
Erstaufführung eröffnete das Staatstheater am 6. September seine neue Spielzeit.
Exklusiv für diesen außergewöhnlichen
Anlass hob die Metropolitan Opera in
New York die ursprünglich geplante
zweijährige Aufführungssperre auf.
Tan Dun zeigt in seiner Oper die persönliche Tragödie dieses ersten Kaisers,
dessen Macht an einer von seinem Widersacher durchgesetzten Hymne zerbricht und entwickelt eine mitreißende
Geschichte um Macht, Liebe und Verrat.
Dem sino-amerikanischen Starkomponisten, der sich in der östlichen wie auch
in der westlichen Musikwelt zu Hause
fühlt, gelingt es in diesem Werk meisterhaft, eine Brücke zwischen beiden Kulturen zu schlagen, indem er fernöstliche
Klänge mit denen eines klassischen Sinfonieorchesters verbindet.
Er hat unter anderem die oscar-prämierte
Filmmusik zu „Tiger and Dragon“ sowie
Medaillenhymnen für die Olympischen
Spiele 2008 in Peking komponiert.
Eine exzellente Sängerbesetzung mit
Jevgenij Taruntsov, Dong Won Kim und
Alexandra Lubchansky in den Hauptrollen sowie ein hochkarätiges Regieteam um Denis Krief (Inszenierung und
Ausstattung) und Constantin Trinks
(musikalische Leitung) machen diese
Aufführung zum herausragenden Opernereignis, das große Aufmerksamkeit in
der bundesweiten Presse erregt hat.
„Der erste Kaiser“ ist noch bis Ende November im Saarländischen Staatstheater
zu erleben: am 31.10., 16.11. und 26.11. !
23
alla breve • wintersemester 2008/2009
Spannender
Kreativprozess
der Berufspraxis beweisen, werfen Fragen auf, deren Beantwortung nach Balance sucht.
Die reformierte Studienstruktur der HFM
von Prof. Jörg Nonnweiler
Die Modularisierung der Studiengänge ist insbesondere für künstlerische Hochschulen
ein spannender wie auch intensiver Prozess. In den vorlaufenden Diskussionen auf kulturpolitischer Ebene wurde mit Recht immer wieder auf die Problematik dieses Systemwechsels hingewiesen. Vielfach wurden – nicht nur in inländischen Bildungskreisen - die
Preisgabe des Diploms als Gütesiegel und die angestrebte internationale Standardisierung des Studiums beklagt. Es wurde befürchtet, die Organisation in Module erschwerte
ein freies und individuelles Studium.
Die künstlerischen Hochschulen konnten auf ein ohnehin strafferes Curriculum mit ständiger durch künstlerische
Aktivitäten motivierter Evaluation verweisen, das jedoch der Notwendigkeit,
die unabdingbaren zeitlichen Spielräume
zur Entwicklung einer künstlerischen
Persönlichkeit zu lassen, Rechnung trägt
und in krassem Widerspruch zum gewollten berufsqualifizierenden Abschluss
nach sechs Semestern steht.
Glücklicherweise ist es gelungen, ein
achtsemestriges Grundstudium (Bachelor) und ein viersemestriges Aufbaustudium (Master) zu erhalten, doch wird
der Umstellungsprozess mit Einführung
modularisierter Studiengänge nicht abgeschlossen sein. Die Vergleichbarkeit
der Studiengänge und Studieninhalte
und ein somit vereinfachter Hochschulwechsel werden sich in der Realität aufgrund unterschiedlicher Standards eines
Bachelors auf internationaler Ebene
nicht einstellen. Innerhalb des eigenen
Landes führt die föderale Struktur zu
Unterschieden, die die Anerkennung
von Studienleistungen und Modulen
bzw. Teilmodulen komplizierter machen
werden.
Ein Bachelorabschluss wird insbesondere im internationalen Vergleich einen
Imageverlust gegenüber einem Diplom
hinnehmen müssen, da in vielen Ländern erst ein Master als vollwertiger
Hochschulabschluss angesehen wird.
„Eine Musikhochschule
hat auch Bastion des
Visionären und
Innovativen zu sein“
24
studium
Letztlich wird die ohnehin schon ausladende Bürokratie vermehrt, Prüfungsordnungen werden zu Handbüchern
und Lehrende verstärkt in Verwaltungsaufgaben eingebunden. Nicht zu Unrecht
warnen Professorinnen und Professoren
sowie Hochschulverbände vor einem
Verlust in Forschung und Lehre, wenn
diese Tendenz nicht kontrolliert wird.
Doch dies ist nur die eine Seite.
Auch unsere Hochschule nutzt die Modularisierung der Studiengänge zur
curricularen Erneuerung. Seit mehr als
zwei Jahren arbeitet die Senatskommission Zukunftswerkstatt an Inhalten und
Struktur und nutzt die Erfahrungen, die
über mehr als eine Dekade vornehmlich
in den musikpädagogischen Studiengängen einschließlich der Lehramtsstudiengänge bei mehreren Reformen und Modernisierungen gemacht wurden.
Ausgangspunkt und Zentrum aller Überlegungen sind hierbei die Studiengänge
und deren Inhalte. Von den Studiengängen her denkend werden Studieninhalte
auf ihre Relevanz und Berufsbezogenheit
sowie Studiengänge auf ihre Perspektivität überprüft, werden Studienbelastung
und Effektivität gemessen, Inhalte und
Kompetenzen definiert und evaluiert, ob
die bestehenden Strukturen den Anforderungen genügen.
So entsteht ein Gesamtbild, das, gleichermaßen wie im Fluss, ständig neue Ideen
und Korrekturen gebiert und Spannungsfelder erzeugt, die kritisches Hinterfragen und gegenseitiges Lernen provozieren. Die Paradigmen, künstlerische
Qualität habe im Fokus eines Studiums
an einer Musikhochschule zu stehen und
Studieninhalte müssten ihre Relevanz in
Der notwendige und zu Recht eingeforderte Praxisbezug, der in die Studienverläufe Einzug hält, darf nicht das allein
Zweckhafte, Nützliche und Messbare
in den Mittelpunkt stellen. Eine Musikhochschule hat auch Bastion des Visionären und Innovativen zu sein, ein Ort,
an dem Unerhörtes möglich ist und Entwicklungen Raum gegeben wird. Zum
Selbstverständnis einer Hochschule gehört es, nicht nur Ausbildung im Sinne
einer Berufspropädeutik zu betreiben,
sondern kulturell-ästhetisch innovativ
prägend nach außen zu wirken.
Dies erfordert Anstrengungen auf vielen
Ebenen, manifestiert sich aber auch in
der Unabdingbarkeit einer umfassenden
musikalischen Bildung unserer Studierenden, geleitet von der Erkenntnis, dass
Musik keine Emotion alleine sei, sondern eine Sprache, deren Grammatik
und Rhetorik erlernt und transportiert
werden muss, damit sich in Praxis und
Vermittlung verantwortlich reflektierte
Kunst von oberflächlichem Sentiment
unterscheide.
Die neuen Studiengänge werden das
künstlerische Hauptfach, den Kernbereich, durch Verknüpfung etwa mit
Kammermusik aufwerten. Der Praxisbezug zeigt sich einmal in einer erhöhten
Stundentafel beispielsweise für Orchesterstudien und Zweitinstrumente und
zum anderen in der Implementierung
pädagogischer Elemente auch in die
künstlerischen Studiengänge.
„Musik ist nicht nur
Emotion, sondern auch
Sprache, deren
Grammatik und Rhetorik
erlernt und transportiert
werden muss“
Die Lehramtsstudiengänge, die als Erste
die Modularisierung abschließen mussten, zeichnen sich durch eine starke
Erweiterung speziell berufsbezogener
Fächer aus. Das bisherige Nebenfach
erhält in allen Studiengängen eine berufspraktische Orientierung. Curricular
durchdachte Projekte sind auch in Koo-
wintersemester 2008/2009 • alla
studium
perationen eine wertvolle Bereicherung
des Lehrangebotes.
Alte Musik ist ebenso obligatorisch in
jedem Verlaufsplan vertreten wie auch
Neue Musik. Wahlbereiche in Praxis und
Theorie ermöglichen eine individuelle
Schwerpunktsetzung und Vertiefung.
Schließlich wird sich auch der Fächerkanon der bisherigen Konzertreifestudiengänge zu echten Mastern erweitern.
Neben Nachdenken und Reflektieren
über Musik sollen auch weitere Praxiselemente dem Leitbild einer umfassenden
Bildung folgen.
Insgesamt wurde ein Augenmerk darauf
gelegt, das Studium flexibel zu halten
und die eine größtmögliche Vernetzbarkeit zwischen den Studiengängen herzustellen. Dies seien einige Beispiele aus
einer Fülle inhaltlicher Innovationen, die
die neuen Studiengänge für Studierende
wie Lehrende attraktiv machen.
Neu ist sicherlich für Studierende, Lehrende und die Verwaltung, dass inhaltlich
zusammenhängende Fächer in Modulen
zusammengefasst werden, mit denen
Kreditpunkte (Credits) erworben werden und die vom Beginn des Studiums
prüfungsrelevant sind. Ein Bachelorstudium umfasst insgesamt 240 Credits, ein
Master 120.
Die benoteten Module gehen nach einem
in den jeweiligen Prüfungsordnungen
festgelegten Schlüssel in die Endnote
ein und werden im Verlauf des Studiums mit Erfolgskontrollen begleitet. Die
Endnote wird also ein Ergebnis sein, das
durch studienbegleitende Prüfungen das
gesamte Studium mit allen Facetten widerspiegelt und nicht nur von der einmaligen Wertung einer Abschlussprüfung
abhängig ist.
Gleichwohl wird dem besonderen Profil eines künstlerischen Studiums Rechnung getragen, indem herausgehobene
Prüfungen am Ende des Studiums wie
etwa die Prüfungskonzerte im Hauptfach
und studiengangsspezifische Schwerpunkte erhalten bleiben. Die Lehrenden
werden sich mit die Strukturen und Modulbeschreibungen eines Studiengangs,
in dem sie unterrichten, vertraut machen
und gegebenenfalls innerhalb der Module interagieren.
Insbesondere die Verantwortlichen für
die Studiengänge, die bisherigen Studienbereichsleiter, werden den Studienverlauf
der Studierenden begleiten, beraten und
organisieren. Hierbei kommt dem Prüfungssekretariat eine besondere Bedeutung zu. Modulprüfungen werden dort
angemeldet, die Ergebnisse dokumentiert
und der Studienverlauf kontrolliert. Dies
ist wohl eine der entscheidenden Veränderungen: mit der Meldung zur ersten
Modulprüfung beginnt bei allen Studierenden der Prüfungsvorgang, der bisher
in der Abschlussprüfung konzentriert
war. Problematische Studienverläufe, wie
sie gelegentlich in der Vergangenheit zu
beklagen waren, werden so nahezu unmöglich. Auch dies ist ein Vorteil für die
Studierenden.
„Spannender und
intensiver Prozess der
Neustrukturierung“
Bereits gegenwärtig hat sich gezeigt, dass
die bestehenden Gremienstrukturen und
das zweigliedrige System der Fach- und
Studienbereiche nicht mehr den Anforderungen einer intensiven Studienbereuung und Studienorganisation genügen.
Zu viele Gremien mit zu vielen unterschiedlichen Kompetenzen erschweren
angesichts der Vielfalt des heute notwendigen Studienangebotes die Entscheidungswege. Von den Studiengängen und
ihren Inhalten her denken bedeutet, dass
Grund- und Aufbaustudiengänge, also
Bachelor und Master, in eine Verantwortung zusammengeführt werden und Studiengänge und deren Bedürfnisse zentrale Einrichtungen sein müssen. Der Senat
der HfM hat daher eine Strukturreform
beschlossen, die, sobald der Gesetzgeber
die Voraussetzungen geschaffen hat, innerhalb einer neuen Grundordnung in
den Erweiterten Senat eingebracht werden soll. Kernpunkt dieser Reform ist die
Zusammenführung der bisherigen Gremien in zwei Fachbereiche, die jeweils
eine Anzahl von Studiengängen verantworten und somit unklare Verantwortlichkeiten über Studiengänge beenden.
Durch die Balance der „2 Säulen“ wird
der von der RKM betonten Notwendigkeit einer Stärkung der pädagogischen
Elemente innerhalb der Musikhochschulen bei gleichzeitiger Wahrung des künstlerischen Profils Rechnung getragen.
breve
„Nur eine breite
Kompetenz und eine
vielfältige Qualifikation
kann unseren Studierenden einen Platz in dieser
kulturellen Landschaft
sichern“
Dieser spannende und intensive Prozess
der Neustrukturierung der Hochschule
durch Einführung einer neuen Grundstruktur und Modularisierung ist nun in
vollem Gange. Die Lehramtstudiengänge
und der Grundstudiengang Jazz und Aktuelle Musik sind bereits umgestellt, im
vergangenen Sommersemester wurden
die Nachfolgestudiengänge für Musikerziehung und Orchestermusik beschlossen und werden, die Genehmigung des
Ministeriums vorausgesetzt, zum WS
2008/2009 starten, Sologesang und Kirchenmusik sind auf den Weg gebracht,
Komposition wird folgen.
Die Senatskommission Zukunftswerkstatt konzipiert derzeit die Masterstudiengänge, die aus der bisherigen Konzertreife hervorgehen. Entschieden
werden muss in naher Zukunft, ob die
Hochschule einen Studiengang Bachelor
of Music, Künstlerisches Profil mit Ausrichtung Soloinstrument installiert; die
Vorbereitungen hierfür sind getroffen.
Auch werden neue Studiengänge in Erwägung gezogen, die helfen können, das
Profil der Hochschule zu stärken und die
Angebotspalette zu erweitern, so etwa die
Master Musikpädagogik und Alte Musik
oder ein dringend überfälliger Grundstudiengang (Bachelor) Dirigieren, ohne
den der bisherige Aufbaustudiengang
isoliert bleibt.
Die bisherige Arbeit war ebenso anregend wie erfreulich. In kollegialen
Diskussionen eröffneten sich immer
neue Horizonte und aus der ursprünglich belastenden Aufgabe, die Vorgaben
der Bologna-Vereinbarung umzusetzen,
kristallisierten sich immer mehr spannende Perspektiven heraus. Es wird auch
deutlich, dass die Entwicklung und die
Erkenntnisse neue Herausforderungen
stellen.
25
alla breve • wintersemester 2008/2009
So werden wir beispielsweise auf die bereits angesprochene Situation der Inkompatibilität der Bachelorabschlüsse ebenso
reagieren müssen wie auf die veränderte
Bildungslandschaft im eigenen Lande,
die sich nicht nur in der Zahl, sondern
auch an der Konkurrenzfähigkeit inländischer Studienbewerber und -bewerberinnen niederschlägt. In der Zukunft
werden Anstrengungen nötig sein, den
eigenen Nachwuchs frühzeitig an das
erforderliche Niveau heran zu führen
und ihm innerhalb von Hochschule eine
Entwicklungsmöglichkeit einzuräumen.
Dies betrifft das Jungstudierendenwesen
ebenso wie Überlegungen, Vorstudien
(foundation year) insbesondere zum
Master zu ermöglichen, um auf diese
Weise fundierte Grundlagen legen zu
können, regulären Studien gewachsen zu
sein. Und schließlich steht nicht nur der
Beginn eines Studiums, sondern auch
das Ende im Blickpunkt. Das zweigliedrige Ausbildungssystem von Bachelor
und Master hindert uns nicht, über eine
dritte Phase (Postgraduiertenstudien)
nachzudenken, die uns etwa die künstlerischen Excellenzabschlüsse wie etwa die
Solistenausbildung erhält oder auch die
Möglichkeit einer Promotion eröffnet.
All dies trüge zur Attraktivität unserer
Hochschule bei und wäre wichtiger Baustein für die Standortbestimmung in der
Zukunft.
„Unser Leitbild sollte
umfassende musikalische
Bildung mit Blick auf die
Berufsrealität unter
Wahrung der künstlerischen Qualität sein“
Der nun in Gang gekommene Umstrukturierungsprozess stellt für unser Haus
eine nahezu einmalige Chance dar, die,
als aufregender Kreativprozess verstanden, uns alle bereichern kann. Nicht alles Gewohnte wird sich erhalten lassen,
wenn wir jedoch die Verantwortung von
und für Hochschule ernst nehmen, wenn
wir die Güte der Lehre als oberstes Gebot bewahren und dabei gleichzeitig die
Realitäten der kulturellen Landschaft um
uns herum wahrnehmen, wenn wir uns
weiter offen und kollegial im fachlichen
Diskurs bewegen, wird aus dem Neuen
ein Erfolgsmodell. Unbestritten ist, dass
nur eine breite Kompetenz und eine
26
vielfältige Qualifikation unseren Studierenden einen Platz in dieser kulturellen
Landschaft sichern.
„Wenn ein Orchester keinen Mozart oder
keinen Bach spielt, dann spielt es auch
Brahms und Stockhausen nicht so, wie
es ihn spielen würde, wenn es die ganze
Tradition im Blick hätte. Musiker sollten
keine Spezialisten sein, sie sollten über
ein breites stilistisches Spektrum verfügen“ (N. Harnoncourt anlässlich der Verleihung des Ernst-von-Siemens-Preises
2002).
Unser Leitbild sollte umfassende musikalische Bildung mit Blick auf die Berufsrealität unter Wahrung der künstlerischen Qualität sein. Ihm werden alle
Bemühungen untergeordnet, sei es in
den Überlegungen zum Lehrangebot, zu
den Studienstrukturen, den personellen
Dispositionen oder auch in der nun
notwendigen Bereitstellung der Logistik
innerhalb der Verwaltung. Der Begriff
Hoch-Schule verweist uns auf die Excellenz des Anspruchs und den universitären Charakter der Institution und stellt
gleichzeitig die Lehre in den Mittelpunkt.
Die nächsten Jahre geben uns vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten und sind
reizvoll für alle, die sich der Weiterentwicklung von Hochschule auf der Basis
der Tradition unseres Hauses verpflichtet
fühlen. Packen wir es an! •
Vorhang auf für den
„authentischen
Sänger“
Die HFM-Lehrbeauftragte
Prof. Tanja Ponten
„Vorhang auf!“ und „In 80 Minuten um die
Welt“ – so lauteten die Titel attraktiver
und künstlerisch vielseitiger Konzertabende, mit denen an unserer Hochschule
vor einigen Jahren ein spannendes Genre
wiederbelebt und zur Blüte geführt wurde: die musikalische Revue.
Hinter diesen facettenreichen und konzeptionell durchdachten Programmen
steht auch eine Frau mit einem klar definierten künstlerischen und pädagogischen Programm: Tanja Ponten, Absolventin der HFM und seit 2001 freie
studium
Gesangspädagogin und Lehrbeauftragte
an unserem Haus. Die gebürtige Detmolderin wird für ihr Engagement im Bereich der Gesangsausbildung im Verlauf
dieses Wintersemesters mit dem Titel einer Honorar-Professorin ausgezeichnet
werden.
Tanja
Ponten
schätzt die Natürlichkeit, die lustvolle Herangehensweise an das Fach,
den ganzheitlichen
Künstler.
Das
merkt man den unverkrampften und
spielfreudigen RePersönlichkeit und
vue-Programmen
Stimme im Einklang:
ihrer Klasse an,
Tanja Ponten
die sich vorwiegend aus Studierenden im Bereich der
Schulmusik zusammensetzt. Das Credo
ihrer Arbeit ist, Stimme, Körper und
Persönlichkeit in Einklang zu bringen,
um als professioneller Sänger wie auch
als Lehrer seinen Beruf authentisch auszuüben zu können. Das unterstreichen
auch ihre Interessen im medizinischen
und psychologischen Bereich: sie besitzt
eine Ausbildung zur Heilpraktikerin und
beschäftigt sich mit verschiedenen Methoden der Körperarbeit wie der CranioSakral-Therapie und der Selbstorganisatorischen Hypnose nach Dr. Renartz.
Ihr eigener künstlerischer Werdegang
begann im Alter von fünf Jahren am
Klavier; später kamen Violine und
Oboe hinzu. Studierte sie zunächst an
der Hochschule für Musik und Theater Hamburg Schulmusik, so wechselte
die vielseitige Musikerin alsbald in die
künstlerische Ausbildung Gesang und
Oper. Nach dem Vordiplom setzte Tanja
Ponten ihre Studien an unserer Hochschule bei Prof. Rosemarie Bühler-Fey
fort. 1998 erwarb sie das Operndiplom,
dem ein Aufbaustudium der Opernreife
folgte. In zahlreichen Konzert-Auftritten
im In- und Ausland erwarb sie die professionelle und gleichzeitig ungezwungene Einstellung zum Sängerberuf, die
sie so erfolgreich an ihre Studierenden
weitergibt.
Das nächste Revue-Projekt der Klasse von Tanja Ponten steht schon in den
Startlöchern: eine Persiflage auf die Gottschalk-Show „Wetten dass?!“. Bekannte
Elemente der Erfolgs-Sendung wie Pro-
alla breve • wintersemester 2008/2009
mi-Sofa, Außenwette und Star-Auftritte
werden dabei lustvoll und musikalisch
gekonnt auf die Schippe genommen.
Mehr wird aber noch nicht verraten –
nur der Termin: 17. April 2009, um 19
Uhr, im Konzertsaal der HFM. •
Thomas Wolter
Musikalischer Nachwuchs aus Zypern zu
Gast in Saarbrücken
Zwischen unserer Hochschule und Musikinstituten auf Zypern entwickelt sich
seit einigen Jahren eine erfolgversprechende Zusammenarbeit auf dem Gebiet
der musikalischen Nachwuchsförderung.
Erstmalig vor acht Jahren wurde Prof.
Thomas Duis als offizieller Steinway &
Sons-Künstler in die Jury des Internationalen Klavierwettbewerbs nach Nikosia
berufen und zeigte sich spontan begeistert
über das Engagement und die Freude,
mit welcher junge Zyprioten klassischer
Musik begegnen. Inzwischen haben sich
sowohl Jury als auch Philosophie des
Wettbewerbs verändert; so gehören mittlerweile neben Thomas Duis auch Prof.
Anne Borg, Yvette Kiefer, Fedele Antonicelli, und Wolfram Schmitt-Leonardy der
Kommission an, die darüber befindet, welche Preisträger zunächst nach Hamburg
in das Stammwerk
der Fa. Steinway
& Sons und später
nach Saarbrücken
reisen, um hier die
Möglichkeit des Unterrichts zu erhalten
und gleichzeitig auch den Studienverlauf
einer deutschen Musikhochschule sowie
die vielfältigen Reize des Saarlandes kennen zu lernen.
An drei intensiven Tagen im Juli 2008
wurden, neben Klavierunterricht, u.a.
das Weltkulturerbe Völklingen besichtigt,
ein Ausflug in die Zentrale von Villeroy
und Boch unternommen, ein Konzert in
der Hochschule besucht und die Landeshauptstadt erkundet. Sicherlich konnten
einige Preisträger motiviert werden, sich
für ein Studium in Saarbrücken zu bewerben. Die HFM dankt dem Weltkulturerbe
Völklinger Hütte und Villeroy und Boch
für die freundliche Unterstützung.
Prof. Thomas Duis
28
studium
6. Saarbrücker Komponisten Werkstatt
(red). Die Deutsche Radio Philharmonie
Saarbrücken Kaiserslautern, der Saarländische Rundfunk, die Hochschule für Musik Saar und Netzwerk Musik Saar werden
im Mai 2009 zum sechsten Mal die „Saarbrücker Komponistenwerkstatt“ ausrichten.
Die gemeinsame Initiative soll Komponistinnen und Komponisten deutschsprachiger Musikhochschulen die Möglichkeit geben, ihre Orchesterwerke
durch die Deutsche Radio Philharmonie
Saarbrücken Kaiserslautern einstudieren
zu lassen. Eine Auswahl der Werke wird
dann im Rahmen des Festivals „Mouvement. Festival für Neue Musik“ am 21.
Mai 2009 um 20 Uhr im Großen Sendesaal des Saarländischen Rundfunks uraufgeführt. Das Konzert wird vom Saarländischen Rundfunk aufgezeichnet.
Die „Saarbrücker Komponistenwerkstatt“ ist kein Wettbewerb, sondern ein
Workshop, in dem Komponistinnen und
Komponisten an der Einstudierung ihrer
Werke aktiv mitarbeiten und sie in einem
öffentlichen Seminar vorstellen. Diese
Initiative wird von der Bundeskulturstiftung im Rahmen des Projekts „Netzwerk
Neue Musik“ gefördert.
Eine Jury von zwei Komponisten, Chefdirigent Christoph Poppen und je einem
Vertreter der Hochschule für Musik Saar
und der Deutschen Radio Philharmonie,
sowie dem Projektleiter, trifft aus den
eingereichten Kompositionen eine Auswahl von bis zu fünf Partituren.
Weitere Informationen unter:
http://www.drp-orchester.de
Violin-Meisterkurs
mit Igor Ozim
(red). Der weltbekannte Violinist und
Hochschul-Lehrer Igor Ozim gibt vom
12. bis 17. November 2008 wieder einen
Meisterkurs an der Hochschule für Musik
Saar. Der Kurs richtet sich an alle Studierende des Fachs Violine. Die Anzahl der
aktiven Teilnehmer ist auf 20 beschränkt;
Studierende der Hochschule für Musik
wintersemester 2008/2009 • alla
studium
aufnahm. 2004 trat Attwood in die Klasse des HFM-Kompositionsprofessors
ein und seit dem Studienjahr 2007 ist
er Assistent von Theo Brandmüller; er
koordiniert in dieser Eigenschaft unter
anderem auch, zusammen mit dem Dirigenten Jonathan Kaell, das Ensemble für
Neue Musik „Grenzpunkt“ an unserer
Hochschule.
Igor Ozim
Saar werden bei der Vergabe der aktiven
Plätze bevorzugt behandelt.
Anmeldung im Prorektorat der
Hochschule (0681/96731-11)
bei Frau Röttgerding
oder Frau Jung
Anmeldeschluss ist der
31. Oktober 2008. Die Gebühr für die
aktive Teilnahme beträgt 50,- €; die
passive Teilnahme ist frei.
Attwoods erstes Auftragswerk, “Tourbillons”, wurde 2000 von der London Sinfonietta unter der Leitung von Pierre-André Valade uraufgeführt. 2005 entstand
sein zweites Werk für die London Sinfonietta, eben jenes saarländisch inspirierte
“Iwwer Tiermen”, an dem der Rezensent
des Guardian vor allem die „dramatischen musikalischen Bilder“ lobte. Darüber hinaus schreibt er für eine ganze
Reihe von Orchestern und Ensemble auf
HFM Saar startet
neues Ausbildungsangebot „Bläser-/
Streicherklasse“
(red). Die Schulmusikausbildung an der
HFM Saar hat mit Beginn des Sommersemesters 2008 ihr Lehrangebot im Bereich
Klassenmusizieren mit dem 2-semestri
breve
unter der Leitung des Neunkircher Musiklehrers Michael Mischo sowohl fachpraktische Erfahrungen im Spiel mit
einem Blasinstrument machen, als auch
entsprechende musikdidaktische und organisatorische Fragestellungen erörtern.
Die Besetzung der Bläserklasse orientiert
sich am symphonischen Blasorchester, so
dass u.a. Querflöten, Klarinetten, Oboe,
Trompeten, Saxophone, Hörner, Euphonium und Tuba zum Einsatz kommen.
Ein Suchender
der Sprache
Der Komponist und
Philologe William Attwood
Er ist ein Grenzgänger, ein Wanderer und
Suchender zwischen unterschiedlichen
Kulturen und Idiomen. Nicht verwunderlich daher, dass der junge englische
Komponist William Attwood, geboren
im geschichtsträchtigen Londoner Stadtteil Greenwich, seine Werke auch mal mit
einem moselfränkischen Titel versieht.
„Iwwer Tiermen“ heißt eine dieser
Kompositionen, Tribut an seine erste
saarländische Wahlheimat in der Merziger Region. Tribut auch an die enorme
Sprach-Kompetenz des ausgebildeten
Linguisten, der neben deutsch auch französisch, spanisch und holländisch beherrscht und gerade dabei ist, sich überdies noch türkisch anzueignen.
Die Sprache der Worte und die Sprache der Musik beschäftigen den jungen
Künstler zeit seines Lebens. Schon während seines Philologie-Studiums in Oxford erhielt er ersten Kompositionsunterricht bei Michael Finnissy. 1992 zog es
den Sprachwissenschaftler ins Saarland,
wo er alsbald mit Theo Brandmüller
einen regen künstlerischen Austausch
Schulmusik-Studierende mit ihren neuen Instrumenten. Vorne links: Prof. Wolfgang Mayer. Daneben hinten, Arthur Knopp, HFM-Rektor Prof. Thomas Duis, Prof. Dr. Christian Rolle, Leiter
des Studienbereichs Schulmusik
Komponist und Philologe: William Attwood
der ganzen Welt und ist insbesondere
im SaarLorLux-Raum als Komponist für
Neue Musik ein gefragter Mann.
Das Schaffen des Tonschöpfers lässt
sich nicht so leicht in eine einheitliche
Stil-Schublade einordnen, ist von vielen
unterschiedlichen Einflüssen geprägt.
Am ehesten sieht Attwood für sich eine
Nachbarschaft zu französischen und osteuropäischen Schulen, bevorzugt er in
seinem kompositorischen Wirken doch
die Texturen vor den Skalen. Bei allen
Erfolgen in der Sprache der Musik hat
William Attwood sein philologisches
Standbein nicht aufgegeben: Etwa die
Hälfte des Jahres unterrichtet der Komponist als Allround-Lehrer an englischen
Schulen.
Thomas Wolter
gen Gruppenunterricht „Bläser/-Streicherklassen“ erweitert. Entsprechend der
an deutschen Schulen steigenden Zahl
an Musikklassen, in denen in der Regel
im 5. und 6. Schuljahr alle Schülerinnen
und Schüler gemeinsam im Musikunterricht ein Instrument spielen lernen,
werden die Studierenden der HFM Saar
Das Saarbrücker Musikhaus Arthur
Knopp hat die Etablierung dieses neuen Ausbildungszweiges von Anfang an
unterstützt, unter anderem auch durch
die Beschaffung hochwertiger YamahaInstrumente.
Musiklehrer/innen
verstärken den
Studienbereich
Schulmusik
gänge neu hinzu gekommene semsterbegleitende Schulpraktikum wird von
Monika Greschuchna (Schulleiterin an
der Gesamtschule in Türkismühle und
Fachleiterin für Musik an Grund- und
Hauptschulen) und Hans-Jürgen Geiger
(Fachleiter für Musik an Realschulen)
betreut.
Mit Beginn des neuen Schuljahres wurden vier Musiklehrerinnen und -lehrer
aus dem Schuldienst an die Musikhochschule teilabgeordnet, um im Bereich
Musikdidaktik zu lehren. Das durch die
Modularisierung der Lehramtsstudien-
Frau Greschuchna war vor zwei Jahren
im Auftrag des Ministeriums an der Umstellung der Schulmusikstudiengänge
beteiligt und kennt das neue Curriculum
daher aus dem Effeff. Herr Geiger hat in
29
alla breve • wintersemester 2008/2009
den 1980er-Jahren Musikerziehung und
Schulmusik an unserer Hochschule studiert und ist insofern ein bekanntes Gesicht.
Bekannt ist im Hause auch Britta Lahnstein, die erst vor einigen Jahren an der
HFM ihren Abschluss gemacht hat und
inzwischen in Saarlouis am RobertSchuman-Gymnasium tätig ist und
gleichzeitig das Landesjugendsinfonieorchester (LJO) leitet. Frau Lahnstein wird
im Sommersemester voraussichtlich ein
Projektseminar für Schulmusiker in Kooperation mit dem Staatstheater anbieten.
fragt die beiden Stellen-Inhaber nach dem
Stand der Kooperation.
men. Die Verbindung von alter Musik
und Mandoline ist wie „Alchimie“.
Alla breve: Herr Muñoz, weshalb haben
Sie sich nach langjähriger pädagogischer
Tätigkeit in Luxemburg für eine Dozentenstelle in Saarbrücken entschieden?
Alla breve: Die Studierenden werden
zum Teil auch zu Instrumentallehrern
ausgebildet. Gibt es überhaupt einen
ausreichenden Bedarf an Mandolinenlehrern?
Muñoz: Ich hatte immer Lust, an einer
deutschen Hochschule zu unterrichten,
weil mir das deutsche Musiksystem gefällt. Ich halte es für wichtig, dass man
Die Hochschule freut sich auf die Zusammenarbeit, begrüßt die neuen Mitarbeiter ganz herzlich und wünscht einen guten Start an der neuen Wirkungsstätte.
Christian Rolle
„Wie Alchimie“
Im Jahr 2003 beschlossen die HFM-Saar
und der Bund für Zupf- und Volksmusik
Saar eine enge Kooperation. Wichtigstes
Ergebnis dieser Partnerschaft war die Etablierung von zwei Lehraufträgen für Mandoline und Gitarre an unserer Hochschule.
Stefan Jenzer erhielt den Lehrauftrag für
Gitarre. Die Stelle für Mandoline wurde
zum aktuellen Wintersemester mit JuanCarlos Muñoz neu besetzt. Alla Breve be-
30
Muñoz: Ich erlebe in der Praxis, dass seit
vielen Jahren immer mehr Schüler die
Mandoline erlernen wollen und dass in
Ländern wie Spanien, Luxemburg, Frankreich und auch Deutschland immer
mehr Musikschulen oder Konservatorien eine Mandolinenklasse eröffnen.
Deshalb ist es notwendig, dass die zukünftigen Lehrer gut ausgebildet werden.
Der Bedarf ist also da und wird immer
größer. Alle Mandolinisten, ob Laienmusiker, Orchesterspieler oder zukünftige
Profis sollen die Gelegenheit haben, gute
ausgebildete Lehrer zu haben.
Alla breve: Herr Jenzer, Sie unterrichten
nun seit fast 5 Jahren in Saarbrücken. Hat
sich Ihrer Meinung nach die Kooperation zum BZVS bereits ausgezahlt?
Die neuen Kolleginnen und Kollegen in
der Schulmusik. V.l.n.r.: Britta Lahnstein,
Thorsten Gand, Monika Greschuchna und
Hans-Jürgen Geiger.
Der vierte im Bunde ist Thorsten Gand,
der an der Gesamtschule Neunkirchen
arbeitet und im Verband Deutscher
Schulmusiker/Saarland für das seit Jahrzehnten bewährte Unternehmen „Schulen Musizieren“ zuständig ist. Herr Gand
wird seine medienpädagogischen und
seine Erfahrungen im Klassenmusizieren
in das Studienangebot einbringen.
studium
Juan-Carlos Muñoz
die Mandoline insbesondere im Saarland
auf Hochschulebene unterrichtet Das
Saarland gehört zur Großregion und das
ist ein großer Standortvorteil.
Alla breve: Die Mandoline zählt nicht
unbedingt zu den klassischen OrchesterInstrumenten. Gibt es in Deutschland
noch weitere Hochschulen, die das Studienfach Mandoline anbieten?
Muñoz: Ja, z. B kann man an der Hochschule für Musik Köln Abt Wuppertal, an
der Hochschule für Musik Magdeburg
oder am Hamburger Konservatorium
Mandoline studieren. Was jetzt zu dieser
Zeit auf europäischer Ebene sehr interessant ist, ist die Wiederentdeckung der
alten Musik und hier in Saarbrücken ist
seit kurzem eine neue Abteilung geöffnet
worden, die sich der alten Musik widmet.
Mit meiner langjährigen Erfahrung erlebe ich jeden Tag, dass die Mandoline im
barocken Milieu sehr viel zu sagen und
zu zeigen hat. Für uns Mandolinenspieler ist es jetzt zu einer Blütezeit gekom-
Im Nachfolgenden lesen Sie zunächst
den Erfahrungsbericht einer Schülerin
der Realschule Kleinblittersdorf nach
einem Besuch der Oboe-Klasse von Prof.
Armin Aussem. Anschließend berichtet
Prof. Monika Utasi über externe und interne Projekte der „Elementaren Musikpädagogik“:
Stefan Jenzer
Die HFM-Oboeklasse in der Realschule
Kleinblittersdorf
meinen Träumen, die ich gerne in naher
Zukunft verwirklichen würde. Zudem
würde ich mich sehr freuen, wenn auch
Meisterkurse und Gitarrenfestivals an
der Hochschule Saar angeboten werden
würden.
„Wir durften auch auf dem
Mundstück spielen!“
Jenzer: Sowohl das Saarländische Jugendzupforchester als auch das Saarländische
Jugendgitarrenorchester haben bereits
erfolgreiche Konzerte in der Hochschule
gegeben. Zudem studieren mittlerweile zahlreiche Studenten aus den BZVSVereinen an der Hochschule. Durch die
Kooperation entstand eine nahtlose Verbindung von der Grund-Ausbildung, die
der BZVS mit Hilfe seiner Lehrgänge in
der Landesakademie anbietet, zu einem
Studium an der Hochschule.
Gestaltungskräfte der
Kinder fördern
Alla breve: Welche Fernziele verbinden
Sie mit Ihrer Tätigkeit an der Hochschule?
Während sich die Spezialisten aus der
Klasse für Elementare Musikpädagogik
(EMP) mit ihren ausgearbeiteten pädagogischen Konzepten vor allem an die
Jüngsten im Vorschul- oder Grundschulalter richten, wenden sich Schulmusiker
und verschiedene Instrumentalklassen
unserer Hochschule auch an ältere Schüler, denen sie ihr ‚Handwerkszeug’, die
Musikinstrumente, erläutern und darüber hinaus einiges über Musiktheorie
vermitteln. All diese Bemühungen, die
auch den Professoren und Studierenden
zumeist viel Freude bereiten, haben zum
Ziel, den Nachwuchs an die Musik und
das eigene Musizieren heranzuführen.
Jenzer: Das Saarland hat mit den zurzeit vorliegenden Rahmenbedingungen
die Möglichkeit, eine Hochburg der
Mandolinen- und Gitarrenmusik in
Deutschland, ja vielleicht sogar in Europa zu werden. Dazu möchte ich meinen Beitrag leisten. Zu den Zielen gehört
natürlich eine Steigerung des Anteils
saarländischer Gitarrenstudenten an der
HFM. Es herrscht im Saarland ein Gitarrenlehrermangel. Das muss sich ändern
und dazu brauchen wir Studenten, die im
Saarland leben und unterrichten wollen.
Auch die Bildung eines HFM-Gitarrenorchesters bzw. Zupforchesters gehört zu
wintersemester 2008/2009 • alla
studium
Nachwuchsarbeit der HFM
mit Schulkindern
Weitgehend unbeachtet von der Öffentlichkeit, aber dennoch äußerst beliebt und
wertvoll sind die didaktischen Auftritte
unserer Studierenden und Lehrkräfte vor
Schülern aller Bildungsstufen.
Direkt nach der letzten Mathearbeit für
dieses Jahr kam Professor Aussem zu uns
zu Besuch. Aber er kam nicht alleine, wir
wie alle dachten, sondern er hatte noch
sechs Studenten mitgebracht. Fünf von
ihnen spielten fantastisch Oboe und eine
Studentin spielte sehr schnell und perfekt
Klavier. Die meisten Studenten kamen
aus dem fernen Osten (China, Korea) und
eine kam aus Italien. Zunächst spielten
drei von ihnen, die Namen konnte ich mir
nicht merken, ein interessantes und unterhaltsames Stück vor. Danach sind wir zu
neunt immer zu zwei Studenten gegangen.
Sie haben uns dann Fragen beantwortet,
z.B. wie lange sie schon spielen oder wie
viele Klappen eine Oboe hat. Aber sie haben uns auch ein paar persönliche Fragen
beantwortet, z.B. wie sie auf das Instrument gekommen sind oder wie lange sie
am Tag üben. Wir durften auch versuchen, auf dem Mundstück zu spielen. Als
das letzte Stück gespielt war, waren fast
drei Schulstunden vergangen und wir waren alle begeistert. Deshalb wollen wir uns
alle bedanken, dass wir so etwas erleben
konnten.
Leyla Taskiran, Schülerin
breve
„Rauschendes Fest“ aus
Mülltüten
Seit dem Sommersemester 2007 findet
jeden Mittwochvormittag eine der Lehrübungen der EMP an der Max OphülsGrundschule statt. 21 Kinder der damals
ersten Klasse und ihre Klassenlehrerin
trafen sich mit den Studenten der EMP
Klasse in der neu renovierten Aula der
Grundschule, um neue musikalische
Welten kennenzulernen. Auf Grund
der Tatsache, dass wir hier zwar viele
Kinder haben, aber keine Instrumente,
konzentrierten sich unsere Inhalte auf
die Bereiche Singen und Sprechen und
Bewegung/Tanz. Wir machten es uns zur
Aufgabe Lieder nicht nur zu singen sondern sie auch szenisch zu gestalten. Ein
weiterer Schwerpunkt war dann im Wintersemester der Instrumentenbau, der
vor allem für die Studenten mit einem
großen organisatorischen Aufwand verbunden war. Hier haben wir gemeinsam
mit den Kindern Nussklappern, Guiros,
Rasseln und Trommeln bebaut.
Die EMP-Studentin Annegret Hoffmann mit
Kindern der Max Ophüls-Grundschule
Die Studierenden erlebten, dass das
Unterrichten nicht heißt einzustudieren, sondern Gestaltungskräfte bei den
Kindern in Gang zu bringen und diese
mit den Visionen des Pädagogen zu verknüpfen. So konnte im Sommersemester
zum Sommerfest unserer Schulklasse
den Eltern ein kleines Konzert geboten
werden. Es wurde getanzt, getrommelt,
und gesungen, das alles in Kostümen aus
Mülltüten, ein im wahrsten Sinne des
Wortes „rauschendes“ Fest.
Von Sängern kann man viel lernen zum Beispiel auch, wie man auf dem
Klavier singt.
Wladimir Horowitz
31
alla breve • wintersemester 2008/2009
Was ist eine
Elefantenpfeife?
Weitere Lehrversuche, die bisher an der
Musikschule stattfanden, werden in Zukunft an unserem Haus, im neuen EMP–
Raum durchgeführt. Ein Anfang war der
Besuche von zwei Gruppen des Kindergartens Bischmisheim, die gemeinsam
mit Studierenden der EMP Klasse der
Frage nachgingen, was denn eine Musikhochschule sei und welche Instrumente
hier gelernt werden.
Eingangs machten wir zum Begrüßen
selbst Musik und lauschten nach dem
neu gelernten Lied, wo es uns hinführt.
Im Schlagzeugraum experimentierten
wir mit lauten und leisen Klängen und
erforschten dann im Untergeschoss unserer Hochschule Spielweisen des Saxophons und der Geige. Entdeckten hier ein
noch namenloses Instrument: die „Elefantenpfeife“. Singend und musizierend
eroberten sich die Kinder die Gänge und
Räume der Hochschule, improvisierten
auf dem Kontrabass und gestalteten im
Konzertsaal ein kleines Konzert mit den
selbst benannten Elefantenpfeifen, begleitet von unserem Rektor Prof. Thomas Duis am Klavier. Das eigens für
diesen Anlass von den Studentinnen
vorbereitete „kleine Diplom“ gab es mit
Unterschrift und Stempel zum mit nach
Hause nehmen.
Prof. Monika Utasi
Institut für historische
Auführungspraxis
„Musicalisches Allerley“ –
Konzertreihe mit Musik
von 1350 bis gestern
Mi., 07.01.2009, 19.30 Uhr
Deutschherrenkapelle Saarbrücken
„Bach von Clavichord bis Steinway“
Fr., 16.01.2009, 19.30 Uhr
Deutschherrenkapelle Saarbrücken
Improvisationskonzert mit
Barockmusik und Jazz
Fr., 23.01.2009, 19.30 Uhr
Deutschherrenkapelle Saarbrücken
Italien 1350 - 2008
32
studium
wintersemester 2008/2009 • alla
breve
Kleinigkeiten sind Bausteine der Vollendung.
Italienische Musik aus dem spätmittelalterlichen Squarcialupi-Codex,
kombiniert mit zeitgenossische Ensemblemusik von Franco Donatoni
Workshop „Barocktanz“ mit
Christiane Mandernach
Jeder Musiker spielt häufig ein Menuett,
eine Sarabande oder eine Courante. Aber
wie werden die eigentlich getanzt? Wie
schnell? Was ist mit den Hemiolen?
Durch die aktive Beschäftigung mit den
Original-Choreographien wird das musikalische Verständnis für diese Tänze
am effektivsten geweckt. Dazu bietet
im Wintersemester 2008/2009 Christiane Mandernach einen wöchentlichen
Workshop „Barocktanz“ an, in dem sowohl getanzt als auch gespielt wird. Der
Kurs mündet in einen Auftritt beim Barockfest innerhalb der Tage für Alte Musik (TAMIS) am 21. Februar 2009 im
Saarbrücker Schloss
Termine:
1. und 2. November: Eröffnungswochenende (10 - 13 und 15 - 18 Uhr),
dann ab 7. November wöchentlich
(montags, 19.30 - 22 Uhr).
Generalprobe am 20. Februar
Christiane Mandernach ist diplomierte
Musikpädagogin, Pianistin und Cembalistin sowie Spezialistin für Historischen
Tanz. Ihre Tanzausbildung mit Schwerpunkt Barocktanz absolvierte Christiane
Mandernach an der Trossinger Musikhochschule.
Der Barockposaunist und Zugtrompeter
Christian Braun (Zürich) wird auch im
Wintersemester seine Arbeit mit der Posaunenklasse fortsetzen.
Interessenten an historischer Aufführungspraxis können bei Prof. van
Lieshout nach Unterrichtsterminen
(individuell oder für Ensemble) nachfragen. Am besten per E-Mail (liesh@
planet.nl). Aktuelle Informationen sind
am Schwarzen Brett unter „Historische
Aufführungspraxis“ zu finden.
Die Musik ist das Geräusch, das denkt.
Victor Hugo
Neue fakultative
studiengangübergreifende Lehrangebote
an der HFM
Die Vollendung aber ist keine Kleinigkeit.
In der ständigen Bemühung einer ausgezeichneten, zeitgemäßen Berufsausbildung mit einem hohem Anteil an
berufspraktischem Wissen zu ermöglichen, werden ab dem Wintersemester
2008/2009 neue Lehrangebote in den Studienplan integriert, z. B.
„Bandspiel, Bandleitung,
Stile der Popularmusik“
Zielgruppen:
Studierende der HFM aller Studiengänge, Musiklehrer/innen, Musikschullehrer/innen, freischaffende Musikpädagogen/innen
Information retrieval for
Music and Motion
In Zusammenarbeit mit dem Max Planck
Institut für Informatik sollen in diesem
Seminar Themen aus dem Grenzgebiet
der Musik und Informatik behandelt
werden.
Themenschwerpunkte:
1. Performensanalyse,
computergestützte Analyse von
unterschiedlichen Interpretationen
eines Musikstückes
2. Musiksegmentation, automatisierte Segmentierung und
Strukturierung von Musikstücken
Neben der Möglichkeit des Besuches der Vorlesungen im Max
Planck Institut an der Universität
des Saarlandes werden auch zwei
Vorlesungen mit Erweiterungen
für unsere Studenten an der HfM
angeboten.
Termine:
15. Januar 2009 , 15 bis 19 Uhr
22. Januar 2009, 15 Uhr bis 19 Uhr
Berufspraktische Know How und
Softskills
YAMAHA Music Central Europe GmbH • Siemensstr. 22-34 • D-25462 Rellingen • www.yamaha-europe.com
33
studium
Neben den bereits schon eingeführten
Seminaren Kultur-Markt- die Selbstvermarktung und Kulturmarketing wird ab
dem Wintersemester als neue weitere
Komponente angeboten:
Projektmanagement mit folgenden
Themeninhalten:
Begriffsannäherung, Projekte als Organisationsform, Merkmale und Chancen
von Projekten in der Kulturarbeit, praktische Tipps und Hinweise für das Projektmanagement, Charakteristika des
Projektmanagements und Methoden im
Projektmanagement
Kurse mit Wolfgang Bogler, Kanzler der
Hochschule für Musik Saar:
Der Kurs richtet sich an alle Studierenden der HFM - darüber hinaus auch an
alle anderen interessierten Musiker, die
eine professionelle Karriere ausüben
oder anstreben. Seminarfolgen werden
per Aushang und im Studienführer bekannt gegeben.
„Betörend seelenvoll“
Die neue HFM-Gesangsprofessorin Ruth Ziesak
(red). Mit der Berufung von Ruth Ziesak
als Gesangsprofessorin in der Nachfolge von Prof. Renate Stoll ist es unserer
Hochschule erneut gelungen, eine Musikerpersönlichkeit von internationalem
Rang zu verpflichten.
wintersemester 2008/2009 • alla
Die Sopranistin studierte an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst
in Frankfurt am Main bei Elsa Cavelti
und begann ihre sängerische Laufbahn
als Mitglied des Stadttheaters in Heidelberg, wo sie auch heute zuhause ist. Zahlreiche Wettbewerbserfolge, darunter der
jeweils erste Preis beim deutschen Musikwettbewerb und beim renommierten
s’Hertogenbosch Wettbewerb ebneten
Ruth Ziesak schnell den Weg in eine internationale Karriere.
Nach ihren Anfängen an der Deutschen
Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg
führte sie ihr Weg über die Bühnen von
München, Stuttgart, Berlin und Dresden auf die internationalen Podien von
Mailand, Florenz, Wien, Paris, London
und New York, wo sie in ihren ParadeRollen wie Pamina, Ännchen, Marzelline, Ilia oder Sophie glänzte. Mittlerweile
weitet sie Repertoire aus und debütierte
als Gräfin in Le Nozze di Figaro in Glyndebourne und Zürich. Nach einer konzertanten Aufführung dieser Oper bei
den Herrenchiemsee-Festspielen urteilte
Joachim Kaiser in der Süddeutschen Zeitung überschwänglich: „Nun sang aber
Ruth Ziesak eine betörend seelenvolle,
fast überirdisch reine Gräfin. Ich hörte
sie nie besser!“ In einer konzertanten
Aufführung von Mozarts Don Giovanni war sie 2007 dort erstmals als Donna
Anna zu hören.
Schon lange ist die facettenreiche Künstlerin eine viel gefragte Konzertsängerin
und arbeitet mit den großen Orchestern
in Paris, Mailand, Wien, München, Leipzig, Amsterdam und London zusammen.
Sie gastierte wiederholt bei den Salzburger Festspielen, dem Lucerne Festival,
den Berliner und Frankfurter Festwochen, dem Schleswig-Holstein Musik Festival oder den BBC Proms. Ihre Arbeit
mit Dirigenten wie Herbert Blomstedt,
Daniele Gatti, Riccardo Muti, Kent Nagano, Riccardo Chailly, Jukka Pekka Saraste
oder Ivor Bolton führt sie zum Gewandhausorchester Leipzig, der Staatskappelle Dresden, dem Symphonieorchester
des Bayerischen Rundfunks, dem WDR
Sinfonieorchester, dem Montreal Symphony Orchestra sowie dem Salzburger
Mozarteum-Orchester.
Demnächst ist sie zu Gast bei der Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken
Kaiserslautern, mit dem Merel-Quartett
bei den Salzburger Festspielen auf Einladung von Andras Schiff, beim MDR
breve
Sinfonieorchester unter Jun Märkl, in
Paris beim Orchestre Philharmonique
de Radio France unter Paul McCreesh,
beim Wiener Osterklangfestival mit den
Wiener Philharmonikern unter Riccardo
Muti, wieder beim Sinfonieorchester des
Bayerischen Rundfunks unter Manfred
Honeck sowie beim Konzerthausorchester Berlin unter Lothar Zagrosek.
Als Liedsängerin ist sie seit ihrem gefeierten Debüt im Wiener Konzerthaus in
Liederabenden in aller Welt zu erleben,
so zuletzt mit Gerold Huber in Frankfurt
und im Wiener Musikverein. Gemeinsam
mit Eric Schneider und Christine Schäfer
ist anlässlich des Messiaen-Jahres 2008
ein Liedprojekt zum Liedschaffen Olivier
Messiaens geplant, das in Berlin und Lissabon zu hören sein wird.
Ruth Ziesak hat überdies mit weltbekannten Orchestern und Ensembles zahlreiche Konzert- und Solo-Aufnahmen bei
renommierten Labels eingespielt, die von
der Presse teils enthusiastisch aufgenommen wurden. •
Neue Lehraufträge
Everard Sigal
Gehörbildung/Musiktheorie, Popularmusik und Harmonielehre
Bekhzod Abdullaev, Orsolya Nagy
Instrumental-Korrepetition
Florence Absolu
Französisch/Italienisch
Paola Netti
Italienisch (über das Sprachenzentrum
der Universität des Saarlandes)
Wilhelm Bruns
Horn
Monika Greschuchna, Britta Lahnstein
Thorsten Gand, Hans-Jürgen Geiger
Musikdidaktik
Annette Jansen-Zacks
Harfe
Juan-Carlos Muñoz
Mandoline
Uli Schreiber
Schulpraktisches Klavierspiel
Stefan Zillmann
Lehrversuche/Methodik Klarinette
35
alla breve • wintersemester 2008/2009
‚Wiederkäuen’ von Gottes Wort
Gedanken über den Gregorianischen Choral
von Christine Pfeifer-Huberich
Cod. Sang. 376, folio 88, Stiftsbibliothek St. Gallen (1050 bis 1070) /
Codices Electronici Sangallenses. Online unter http://www.cesg.unifr.ch
Am Anfang ist das Wort. Bibelwort.
Heilige Schrift. Und das Wort ist auch
Klang. Bevor es zu dem wird, was wir
Gregorianischen Choral nennen, lebt es
schon im Gläubigen, im mittelalterlichen
Menschen, der, wenn er liest, dies nie
stumm tut; er lässt die Botschaft klingen,
spricht sie aus, wieder und wieder, denn
„der Mensch lebt nicht vom Brot allein,
sondern von jedem Wort, das aus Gottes
Mund kommt“ – ruminatio, „Wiederkäuen“.
Warum lohnt es sich, noch vor den Tönen den Wörtern nachzuspüren? Weil
Gregorianik Text nicht hat, sondern Text
ist. Es gibt keine einzige gregorianische
Melodie ohne Text! Jahrhunderte lang!
Immer spürt sie dem Duktus der Sprache
nach, weder richtet sie sich nach musikalischen Gesetzen noch bildet sie programmatisch ab.
In den allerletzten Tagen vor Weihnachten, am 4. Adventssonntag oder am Mittwoch vor dem 25. Dezember, erklingen
im Introitus, dem Eingangsgesang der
Messe, Worte des Propheten Jesaja (45,8),
der schon 700 Jahre vor Christus den
Messias ankündigt, der Heil und Frieden
bringen wird:
„Tauet, ihr Himmel, von oben, und die
Wolken sollen den Gerechten regnen.
Es öffne sich die Erde und lasse hervor
sprießen: den Heiland, den Erlöser.“
Wie in der Poesie der Psalmen sind die
zwei Sätze im Stil eines Parallelismus
membrorum strukturiert, die Verben im
Imperativ und Optativ, die Substantive
iustum und salvatorem synonym. Natur
36
und Naturgewalten - Tau, Regen, die aufbrechende Erde - werden steigernd (auch
das ein typisches Stilmittel) beschworen,
endlich den Messias erscheinen zu lassen.
Die Vehemenz der Intonation, d.h. die
aufspringende Quinte, die Überhöhung
zur großen Sexte, die Weiterführung zum
verdoppelten C(do) bei caeli und darüber
hinaus, bildet nicht den herab fließenden
Tau ab, sondern entspricht dem drängenden Verlangen eines physisch und
psychisch hungernden und dürstenden
Volkes, so wie es auch Friedrich von Spee
(1591–1635) in den Nöten des Dreißigjährigen Krieges in seiner Nachdichtung
hfm-report
Das Buch Exodus berichtet: Vierzig Jahre führte Gott sein Volk durch die Wüste, und er rettete es vor dem Hungertod,
indem er mit dem Tau auch Manna vom
Himmel fallen ließ. Wieder soll Tau die
Rettung bringen, und die Wolke symbolisiert im Exodus die Gegenwart Jahwes,
des „Ich bin da“.
Die Neume über et zeigt nicht nur einen
einfachen Ton, sondern eine Liqueszenz:
Das „t“ soll einen kleinen Stau produzieren, so kann das Wort nubes sehr sensibel beginnen, seinen Klang auf der ersten
Silbe entfalten und den emphatischen
Akzent auf pluant mit dem intensiven,
längeren und dann verdoppelten „do“
vorbereiten. Im Abstieg bremst die Melodie auf der zweiten Silbe mit einer weiteren Liqueszenz, ausgedrückt durch die
kleine Öse an der Neume: Das „n“ erhält
mehr Klang als sonst, dieser rhetorische
Stau kündigt das folgende iustum an, das
durch die Dehnung der beiden Anfangstöne und die redundante Bewegung zum
F (fa) seine Kraft entfaltet. Um ihn geht
es: den Gerechten!
„Auf tue sich die Erde!“ Die Melodie
stürmt zur Akzentsilbe von aperiátur.
Wieder ist das Ziel der Spitzenton „do“,
die dreitönige Neume mit dem Quilisma
weist auf seine Wichtigkeit hin. Und wieder bremst im Abstieg, diesmal einem
Quartsprung, die Öse der Liqueszenz
und ermöglicht den sorgfältigen Übergang zu terra, das nach dem gedehnten
Synoptische Schreibweise mit Quadratnotation für die genaue Tonhöhe, darüber Neumen aus
dem Codex Einsiedeln 121 (nach 934) für die agogisch-rhythmische Interpretation; Text in
wörtlicher Übersetzung
„O Heiland, reiß die Himmel auf “ empfindet: „Hie leiden wir die größte Not,
vor Augen steht der ewig’ Tod.“
Anfangston zur Basis des modalen Tonraums überleitet. Auch hier würde eine
Interpretation als Tonmalerei zu kurz
greifen; vielmehr kündigt sich jetzt,
nachdem der Intensivierung der Bitte
wintersemester 2008/2009 • alla
hfm-report / hfm-campus
bisher auch die Größe der melodischen
Geste entsprach und eine weitere Steigerung sich nur verbrauchen würde, im
verhaltenen Ton das eigentliche Geheimnis an: et germinet Salvatorem: „O Erd’,
herfür dies Blümlein bring.“
Über Jahrhunderte war das einstimmige
gregorianische „Rorate“ fest eingebunden in die Liturgie der sehnsüchtigen
Erwartung des Herrn – in adventu Domini. Weitere Jahrhunderte war es den
Komponisten der Mehrstimmigkeit Verpflichtung und Herausforderung für
cantus-firmus-Komposition und Kontrapunkt. Bis heute gibt es dem 4. Adventssonntag in der Evangelischen Kirche
seinen Namen, eine selten verstandene
Reminiszenz an eintausenddreihundert
Jahre Choral.
AUS DEN KLASSEN
Oboe-Klasse
Prof. Armin Aussem /
Stèphane Egeling
Lei Lei Song erspielte sich im Orchester
der National-Oper Peking nach einem
Probespiel-Marathon eine Festanstellung
als 1. Oboistin.
Manuel Lumbreros hat die ehrenvolle
Einladung zu einer Gastverpflichtung im
New Tokyo Philharmonic Orchestra unter Seji Ozawa erhalten.
Violinklasse
Prof. Tanja Becker-Bender
Anna Kudryavtseva erhielt einen einjährigen Aushilfsvertrag 1. Violine im
Saarländischen Staatsorchester.
Cod. Sang. 376, folio 88, Stiftsbibliothek St.
Gallen / Codices Electronici Sangallenses,
Detail
Und noch nach eintausend Jahren weisen uns die Neumenhandschriften – neoma heißt „der Wink“! – auf etwas hin,
was wir häufig vergessen. Sehen Sie sich
einmal das Detail aus dem St. Galler Codex 376 an, dessen Schreiber besondere
Sorgfalt auf diese Stelle verwendet hat:
auf dem et ein Stau durch den Dehnungsstrich auf der zweiten und dritten
Note, verstärkt durch das „T“ für „tenere“ – „aushalten!“, dann germinet, auf
der Endsilbe vier Töne, geschrieben mit
dem weiten „pes quadratus“ und zwei
waagrechten Strichen, alle vier breit gedehnt.
Mehr als vierzig Mal finden wir diese
verlangsamte Neume im Repertoire auf
der Endsilbe eines Wortes; immer will
sie uns sagen: Lass dieses besondere
Wort noch einmal in dir nachklingen!
„Es sprosse hervor… der Erlöser.“
EinWolkenbruch? Bebende Erde? Nein!
Ein Spross nur. Ein Keim. Ein Kind, in
Windeln, in einer Futterkrippe. Arm und
klein. Seit nunmehr 2000 Jahren das eigentliche Mysterium von Weihnachten.
Die Jungstudentin Anna Becker wurde
von der Internationalen Kronberg Academy zur Teilnahme am Workshop „Mit
Musik Miteinander“ im November
2008 eingeladen.
Kiril Tsanevski erhielt einen Aushilfsvertrag im Orchester des Pfalztheaters
Kaiserslautern.
Sofia Roldan Cativa gewann ein Auswahlvorspiel der Albert-Eckstein-Stiftung in Ulm und erhielt als Leihgabe
eine Meistervioline aus dem Besitz der
Stiftung
Kompositionsklasse
Prof. Theo Brandmüller
Lin Wang hat beim 1. internationalen
„Franco Donatoni Meeting“ in Italien
den ersten Preis gewonnen. Der hochkarätig besetzten Jury gehörte unter
anderen auch Wolfgang Rihm an. Als
Auszeichnung erhielt sie einen Kompositionsauftrag für eine Oper, die 2009 beim
Mailänder Musikfestival aufgeführt werden wird. Im Oktober dieses Jahres wird
Lin Wang des Weiteren mit ihren Werken bei der Musik-Biennale von Venedig
vertreten sein.
breve
Klasse „Elementare
Musikpädagogik“
Prof. Dr. Michael Dartsch/
Prof. Monika Utasi
Studierende des letzten Studienjahres
im Zusatzhauptfach Elementare Musikpädagogik haben im Sommersemester
ein Kooperationsprojekt mit der Hochschule der Bildenden Künste Saar begonnen. Die Leitung liegt bei Prof. Burkhard
Detzler und Dr. Andreas Bayer von der
HBK und Prof. Dr. Michael Dartsch
auf Seiten der HFM. Die Studierenden
unserer Hochschule werden im Winter Kinderkonzerte in einer Ausstellung
im Museum St. Wendel zu dem Thema
„Märchen. Phantastische Bildwelten“ gestalten. Studierende der HBK erstellen
hierfür entsprechende Kunstwerke. Die
Kooperation ist Bestandteil des Projektes
„strukturwandel – neues sehen und hören“, das von der Bundeskulturstiftung
gefördert wird.
Violinklasse
Prof. Ulrike Dierick
Bei der Internationalen Sommerakademie für Streicher in Shanghai haben die
Jungstudierenden Johannes Kiefel und
Maximilian Hörmeyer je einen 2. Preis
im Internationalen Violin-Wettbewerb
errungen.
Hauptfachklasse
Musiktheorie
Prof. Manfred Dings
Koen van der Meer hat ab 1. September
2008 eine Dozentenstelle für Musiktheorie am Konservatorium Arnheim (NL).
Klavierklasse
Prof. Thomas Duis /
Fedele Antonicelli
Die saarländische Pianistin Maria
Haupenthal hat das diesjährige ClaudiaMayer-Stipendium erhalten.
37
alla breve • wintersemester 2008/2009
Kontrabass-Klasse
Prof. Wolfgang Harrer
Der Jungstudent Endika Rodriguez wurde in die „Junge Deutsche Philharmonie“
aufgenommen.
Der Praktikantenvertrag von Parashkeva
Trichkova am Staatstheater Saarbrücken
wurde um sechs Monate verlängert.
Fagottklasse
Marc Engelhardt
Ainis Kasperavicius bekam eine Praktikantenstelle am Staatstheater Saarbrücken zugesprochen.
Jong-Sun Choi bekam eine Praktikantenstelle bei der Deutschen Oper am
Rhein, Duisburg.
Irena Bilotaite hat ihr Probejahr am
Staatstheater Saarbrücken erfolgreich
bestanden
Jy-Myung Cho erhielt enen Zeitvertrag
am Pfalztheater Kaiserslautern.
Die Absolventin Julie Moffette erhielt
eine feste Anstellung am Pfalztheater
Kaiserslautern.
Hornklasse
Prof. Xiao-ming Han
Tsun-Tak Cheung hat die Stelle des Solohornisten in der Rheinischen Philharmonie in Koblenz angetreten.
Des Weiteren gewann Cong Gu den
Wettbewerb des Jeju Brass-Festivals.
Lin Jiang gewann bei diesem Festival
den 3. Preis.
David Neuhoff wirkte ein weiteres Mal
im Orchester des Schleswig HolsteinMusikfestivals mit.
Marius Meisterjahn nahm im September dieses Jahres an einer Tournee der
Jungen Deutschen Philharmonie teil.
Gesangsklasse
Berthold Hirschfeld
Michael Siemon, Absolvent der Klasse
Berthold Hirschfeld, wurde unter mehr
als 450 Bewerbern aus aller Welt Preisträger des Internationalen Gesangswettbewerbes 2008 auf Schloss Rheinsberg.
tritt er in der Sächsischen Staatskapelle
an der Semper-Oper Dresden die Stelle
eines Solisten und Konzertmeisters in
der Gruppe der Violoncelli an. Die Stelle
an diesem renommierten deutschen Orchester war seit zehn Jahren nicht mehr
besetzt. Mit 20 Jahren ist Isang Enders
zudem jüngster Solo-Cellist Deutschlands.
Zögling des ehemaligen HFM-Posaunenprofessors Henning Wiegräbe, Constantin Hartwig ist Schüler von Tuba-Dozent
Ralf Rudolph. Jared Scott ist Jungstudent
bei Hornprofessor Will Sanders.
Friederike Holzapfel hat eine Praktikantenstelle an der Deutschen Oper am
Rhein Duisburg erhalten.
Gesangsklasse
Silvia Klauder
Sylvia Wiryadi ist in der kommenden
Spielzeit an der Jungen Kammeroper in
Köln engagiert und am Saarländischen
Staatstheater als Grisette in der „Lustigen
Witwe“ von Franz Léhar.
Regine Buschmann ist am Theater Trier
als Jana in dem Musical „Teddys secret“
besetzt.
Trompetenklasse
Prof. Peter Leiner
Beim diesjährigen Bundeswettbewerb
„Jugend musiziert“ wurde das Quintett
„LJO-Brass“ mit einem 1. Preis „summa
cum laude“ ausgezeichnet.
Als einziges Ensemble seines Genres aller Altersgruppen wurde dem von Prof.
Leiner im Rahmen der Blechbläserkammermusik betreuten Quintett aus dem
Umfeld unserer Hochschule die Höchstpunktzahl von 25 Punkten zuerkannt.
Es ist somit quasi zum besten deutschen
Nachwuchs-Blechbläserquintett gekürt
worden. Der Trompeter Felix Schauren
ist Jungstudent an der HFM, Johannes
Leiner ist Trompetenschüler seines Vaters Peter Leiner, Bruno Wipfler ist ein
Anny Hwang
Saar“ ausgezeichnet. Mit der jährlichen
Vergabe ihres Förderpreises unterstützt
die Saarbrücker Casino-Gesellschaft
junge saarländische Künstlerinnen und
Künstler auf den Gebieten der bildenden
und musikalischen Künste.
Das Bläser-Quintett „LJO-Brass“
In Folge des Wettbewerb-Gewinns erhielten die Mitglieder des Ensembles
zudem Stipendien der Jürgen Ponto-Stiftung sowie einen Sonderpreis der Deutschen Stiftung Musikleben.
Florian Geibel hat nach bestandenem
Probespiel einen Praktikantenvertrag
für die Spielzeit 2008/09 am Pfalztheater
Kaiserslautern erhalten.
Stephan Stadtfeld darf sich unmittelbar
nach seiner zweijährigen Zeit als Akademist der Herbert-von-Karajan-Stiftung
bei den Berliner Philharmonikern nach
gewonnenem Probespiel über eine feste
Stelle als 2. Trompeter beim renommierten Berliner Konzerthausorchester
freuen.
wintersemester 2008/2009 • alla
hfm-campus
Viola-Klasse
Prof. Jone Kaliunaite
Brisa Sallum erhielt einen Zeitvertrag
beim Sinfonieorchester Aalborg.
Martynas Sedbaras hat seine Probezeit
bestanden und ist jetzt als stellv. Solofagottist festes Mitglied des Bayerischen
Staatsorchesters.
38
Mit der Verleihung des Preises waren
Konzerte und die Mitwirkung bei den
Festspielen der Kammeroper Schloss
Rheinsberg verbunden. Michael Siemon
sang so auch in der „Entführung aus dem
Serail“ die Partie des Belmonte.
hfm-campus
Flötenklasse
Prof. Gaby Pas-Van Riet
Cäcilia Kaschel hat beim „2.Internationalen Musikwettbewerb“ von Obersdorf
einen ersten Preis gewonnen und hat im
April ein einjähriges Volontariat beim
Radio-Sinfonieorchester des SWR in
Stuttgart angetreten.
Beim gleichen Wettbewerb wurde VeraSophie Bayh mit einem 2. Preis ausgezeichnet.
Theresa Sumpantarat erhielt nach erfolgreichem Probespiel eine auf ein Jahr
befristete Praktikantenstelle bei der Badischen Staatskapelle Karlsruhe.
Orgelklasse
Prof. Andreas Rothkopf
Die HFM-Studentin Lea Lohmeyer wurde beim Deutschen Musikwettbewerb
2008 in Bonn mit einem Stipendium
des Deutschen Musikrates ausgezeichnet und in die 53. Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler aufgenommen. Lea
Lohmeyer studiert Orgel in der Klasse
von Prof. Andreas Rothkopf. Der vom
Deutschen Musikrat ausgeschriebene
Preis des Deutschen Musikwettbewerbs
steht seit über 30 Jahren für die kontinuierliche Förderung musikalischer Spitzentalente. An dem Wettbewerb nahmen
120 junge Musikerinnen und Musiker
aus ganz Deutschland teil, die sich bereits
zuvor bei internationalen Wettbewerben
ausgezeichnet hatten.
Anny Hwang wurde mit dem Förderpreis 2008 der Saarbrücker Casino Gesellschaft und der „Stiftung Lichtblick
Staatstheaters nach einem Probespiel
in Strawinskijs „Le sacre du printemps“
die erste Tubastimme übernommen und
konnte somit ausführlich Erfahrungen
im Berufsorchester sammeln.
Alexander Kritikos, Hauptfachstudent
Orchestermusik von 2003 bis 2006, erhielt nach einem einjährigen Aushilfsvertrag bei den Essener Philharmonikern
nach bestandenem Probespiel einen unbefristeten Vertrag. Er ist nun Solotubist
in diesem Orchester mit Verpflichtung
zur Kontrabasstuba und Cimbasso.
Karl Berkel, Hauptfachstudent Orchestermusik von 2001 bis 2004, hat von
Dezember 2007 bis Juli 2008 einen Zeitvertrag als Tubist am Staatstheater Wiesbaden erhalten. Außerdem ist er festes
Mitglied im großen Blechbläserensemble
des Hessischen Rundfunks „hr-brass“.
NAMEN &
NACHRICHTEN
Violoncelloklasse
Prof. Gustav Rivinius
Theo Brandmüller gab im Juni dieses Jahres
ein Orgelkonzert in Notre-Dame/Paris
Klavierklasse
Prof. Kristin Merscher
Beim diesjährigen internationalen Klavierwettbewerb „Concours International
de Piano d‘Ile de France“ in MaisonsLaffitte gewann Chi-Hsien Kuan in der
Kategorie „Diplome de concert“ (die
höchste Kategorie des Wettbewerbs) einen Beethoven-Sonderpreis. Michael
Christensen erhielt den Skrjabin-Sonderpreis (ebenfalls in der Kategorie „Diplome de concert“).
breve
Lea Lohmeyer
Isang Enders
Isang Enders aus der HFM-Violoncello-Klasse von Prof. Gustav Rivinius hat
nach erfolgreichem Probespiel einen der
begehrtesten deutschen Orchesterplätze erhalten. Zum August dieses Jahres
Tuba-Klasse Ralf Rudolph
Steffen Schmid, Hauptfachstudent Orchestermusik im dritten Semester, hat im
Frühjahr 2008 an einer Ballettproduktion im Orchester des Saarländischen
Das Goethe-Institut München hat Prof.
Theo Brandmüller vom 2. November bis zum 2. Dezember 2008 zu einer
Südamerika-Tournee mit insgesamt 13
Konzerten und Workshops eingeladen.
Anlass ist der 60. Geburtstag des HFMProfessors sowie der 100. Geburtstag
seines musikalischen Ziehvaters Olivier
Messiaen. Brandmüller wird auf der
Konzertreise unter anderem Messiaens
„La nativité du Seigneur“ sowie seine
wichtigsten eigenen Orgelwerke aufführen. Einige Stationen seiner Konzertreise
sind: Rio de Janeiro, Sao Paulo, Montevideo und Buenos Aires.
39
alla breve • wintersemester 2008/2009
Ende September dieses Jahres ist Theo
Brandmüller mit dem Kirchenmusikpreis der Stadt Saarlouis ausgezeichnet worden. Der Preis ist auf Initiative
des Fördervereins „Klingende Kirche“
ins Leben gerufen worden und wird an
Persönlichkeiten verliehen, die sich um
die Musica Sacra im Umkreis der Stadt
Saarlouis verdient gemacht haben. Theo
Brandmüller hat vor zwölf Jahren den
erfolgreichen „Internationalen OrgelKompositionswettbewerb der Stadt Saarlouis“ initiiert und seither mit betreut.
Am 5. Dezember 2008 wird Theo Brandmüllers 23-minütiges Orchesterwerk
„Laß’ den Balkon geöffnet“ im Metzer
Arsenal uraufgeführt. Es spielt die Deutsche Radiophilharmonie unter der Leitung von Christoph Poppen. Die deutsche Erstaufführung findet einen Tag
später, am 6. Dezember, im Saarbrücker
E-Werk statt.
Prof. Dr. Michael Dartsch führte im
Sommer in Zusammenarbeit mit dem
„Verband deutscher Musikschulen“
(VdM) eine bundesweite Untersuchung
zur Musikalischen Früherziehung an
deutschen Musikschulen durch, die vom
Bundesministerium für Bildung und
Forschung unterstützt wurde. Die Untersuchung ist eingebettet in das Projekt
„Musikalische Bildung von Anfang an“,
das Michael Dartsch für den VdM leitet.
Vom Bayrischen Rundfunk wurde Michael Dartsch zu einem Interview-Gespräch zum Thema „40 Jahre Musikalische Früherziehung“ eingeladen, das
im August gesendet wurde; zu einem
weiteren Interview lud ihn der Westdeutsche Rundfunk ein. Ein InterviewPortrait von Michael Dartsch erschien
schließlich in der Fachzeitschrift „Musikpraxis“ (Heft 2/2008).
In Jeju/Südkorea fand ein internationaler
Wettbewerb für Bläser statt. Das OboenEnsemble der Chung Ang-Universität
unter der Leitung von Il Gyu Ham mit
den Solisten Armin Aussem und Yusik
Kim gewann den 1. Preis unter 18 Mitbewerbern aus aller Welt.
Die Lehrbeauftragte Silvia Klauder singt
in der Spielzeit 2008/09 am Theater Rostock die Titelpartie in der „Csardasfürstin“ von E. Kalman, am Pfalztheater
Kaiserslautern die Rolle der Brünhilde in
den „Lustigen Nibelungen“ von O. Straus
40
hfm-campus
das zweistündige „Livre du Saint-Sacrement“ an der großen Skinner-Orgel im
Hill-Auditorium der Universität Ann
Arbor aufführen. Außerdem gibt Abbing
zwei weitere Konzerte in der Kathedrale
von Cleveland und der First Methodist
Church von Ann Arbor.
hfm-campus
Frankfurt tätig. Der passionierte Pianist,
der auch Unterricht in Orgel und Klarinette erhielt, hat unter anderem einige
wissenschaftliche Beiträge zu Schumanns
Klavierwerk veröffentlicht.
Zum April dieses Jahres hat Frank Zeitz
seine Stelle im Technischen Dienst der
Hochschule angetreten. Der 41-Jährige
stammt aus dem saarländischen Püttlingen. Frank Zeitz ist gelernter Werbetechniker und war zwölf Jahre lang als Ab-
Silvia Klauder
und bei den Volksschauspielen Ötigheim
(4000 Plätze) die Partie der Rössl-Wirtin
im „Weißen Rössl“ von R. Benatzky.
Der Lehrbeauftragte Joachim Fontaine
(EMP, Ev. Kirchenmusik) wird beim
Label „cpo“ das dramatische Oratorium
„Iphigenie auf Tauris“ des Saarbrücker
Romantikers
Théodore
Gouvy
herausbringen, mit dessen Uraufführung
in französischer Sprache Fontaine und
seine Ensembles (Kantorei Saarlouis, La
Grande Société philharmonique) das
Kulturjahr „Luxembourg und Großregion
Europäische Kulturhauptstadt 2007“
eröffnet hatten. Mit von der Partie
waren auch Studierende und Lehrkräfte
unserer Hochschule. Auch die CD
„Israel in Babylon“, erschienen bei
dem Label K 617 (Vertrieb Harmonia
Mundi), die Weltersteinspielung eines
Oratoriums bzw. Pasticcios von Georg
Friedrich Händel, zeitigt Folgen. Für das
Händeljahr wird es zu vergleichbaren
Projekten kommen, an denen auch das
weltbekannte Barock-Ensemble Concert
Köln Interesse gezeigt hat.
Der frühere HFM-Professor Dr. Max
Pommer ist kurzfristig als Dirigent des
Tiroler Symphonieorchesters eingesprungen und hat in Innsbruck die Aufführung
einer viel beachteten Brahms-Hommage
geleitet. An dem Konzert anlässlich des
175. Geburtstages des großen deutschen
Komponisten lobte die österreichische
„Kronenzeitung“ vor allem die „famose
Orchesterleistung“.
Auf Einladung der AGO (American
Guild of Organists) und der Universität von Ann Arbor (Michigan/Ohio) ist
der HFM-Lehrbeauftragte Jörg Abbing
im Oktober dieses Jahres zu Gast in den
USA. Beim diesjährigen AGO-Kongress
wird er Messiaens letztes Orgelwerk,
wintersemester 2008/2009 • alla
therapeutisch-handwerklichen Bereich
erlernte die neue Kollegin zusätzlich den
Beruf der Mechatronikerin. Seit ihrer
Kindheit ist Dorothea Anken beigeisterte
Amateurmusikerin; sie war 20 Jahre lang
in saarländischen Musikvereinen aktiv.
Der langjährige Mitarbeiter im Technischen Dienst, Wolfgang Pilger, ist in
den Ruhestand eingetreten.
Seit Oktober dieses Jahres befindet sich
auch Ingrid Duppé im Ruhestand. Frau
Duppé betreute seit 1994 die HFM-Mensa.
breve
Vergesssen wir nicht, dass das ursprüngliche und wesentliche Element
der Musik der Rhythmus ist und dass
Rhythmus gleichbedeutend ist mit
dem Wechsel von Zahl und Dauer.
Stellen wir uns einen einzigen Schlag
vor, der das Universum durchdringt.
Ein Schlag: Eine Ewigkeit liegt vor
ihm, eine Ewigkeit folgt ihm nach. Mit
dem „davor“ und dem „danach“ ist
die Zeit geboren. Stellen wir uns, fast
gleich darauf, einen zweiten Schlag
vor. Da die Dauer jedes Schlags von
der Länge der anschließenden Stille
abhängt, wird der zweite Schlag länger sein als der erste. Und die Unterschiedlichkeit in Zahl und Dauer ist
die Geburt des Rhythmus.
Oliver Messiaen
Jörg Abbing
AUS DER HFMVERWALTUNG
Frank Zeitz
teilungsleiter in einer Kunstklempnerei
tätig. Der kulturell interessierte Kollege
ist in seiner Freizeit gerne an der frischen
Luft unterwegs: beim Fahrradfahren und
bei Spaziergängen mit seinem Hund.
Seit August dieses Jahres verstärkt auch
Dorothea Anken das Team des Technischen Dienstes. Die Saarländerin hat
Edgar Coudray
Seit August dieses Jahres leitet Edgar
Coudray als Nachfolger von Frau Ilse
Hahn die Hochschulbibliothek der
HFM. Gebürtig in Recklinghausen, studierte Coudray zunächst Schulmusik in
Detmold und anschließend in Münster
Musikwissenschaft, das er mit dem Magister-Examen abschloss. Nach seinem
Studium absolvierte er eine Ausbildung
zum Online-Redakteur und war in dieser Eigenschaft für das „Internationale
Quellenlexikon der Musik (RISM)“ in
Dorothea Anken
nach der Tischler-Lehre eine weitere
Ausbildung zur Arbeitstherapeutin absolviert. Nach zehnjähriger Tätigkeit im
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alla breve • wintersemester 2008/2009
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43
ZU HAUSE IN BEIDEN MÄRKTEN
ANCRÉE DANS VOS MARCHÉS
Die deutsch-französische Mittelstandsbank
La banque d’affaires franco-allemande
Landesbank Saar
Saarbrücken
Tel. +49 681 383-01
www.saarlb.de
SaarLB France
Metz
Tel. +33 387 6968-60
www.saarlb.fr