684 Bolzano Notizie MAI ted
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Mitteilungsblatt der Stadt Bozen Jahrgang 10 - Mai 2003 - Nummer 2 - www.gemeinde.bozen.it Bozner Nachrichten Bozen radelt S. 3 Mitreden Beschwerden und Tipps S. 4 Mobilität Alles übers Fahrrad S. 23 bis 24 Mitspielen Das Theater der Schule Registr. Landesgericht BZ Nr. 16 vom 13/11/94 - Direktor: Giovanni Salghetti Drioli - Chefredakteur: Michele Pasqualotto AUS DEM RATHAUS Interna Jetzt sind sie da, die „Bozner Nachrichten” im neuen Layout und mit ein paar Seiten mehr. Wir hoffen, dass Sie in Zukunft noch lieber in den „Bozner Nachrichten” blättern. Zugestellt wird die Zeitung aus Kostengründen übrigens nicht mehr durch die Post, sondern durch eine Privatfirma. Die Post hat ihre Tarife um ein Vielfaches erhöht. Über Rückmeldungen freut sich das Redaktionsteam – wie immer: Tel. 0471 997439, E-Mail: presseamt@gemeinde.bozen.it Mehr Lebensqualität Der „Plan für die Lebensqualität”, welchen die Stadtverwaltung für die nächsten drei Jahre verabschieden will, hat vor allem das Ziel, bei den Bürgerinnen und Bürgern die Grundeinstellung zu fördern und die Sensibilität zu wecken, welche die Solidarität mit den Schwächeren stärkt, und so dazu beiträgt, Situationen zu vermeiden, welche Unbehagen und Unsicherheit im Stadtviertel oder in der Stadt hervorrufen könnten. Es handelt sich dabei um eine interdisziplinäre Arbeit, die alle Bereiche betrifft, von den Sozialdiensten über die Urbanistik, die Schule, die Mobilität, die Transporte, die Umwelt, die Kultur, bis zum Sport und zu den Freizeitaktivitäten. Erreicht werden soll, dass im Alltag den Bedürfnissen der Einzelnen und der Familien mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird, dass es bei der Nutzung öffentlicher Einrichtungen mehr Bürgersinn gibt, dass die Zusammenarbeit zwischen Institutionen, den privaten Sozialverbänden, den Wirtschafts- und Gewerkschaftsvertretungen, den Vereinen und Freiwilligenorganisationen gefördert wird um gemeinsam dazu beizutragen, dass sich all die Potentiale entwickeln können, die es in einer so vielfältigen Stadt gibt, die aber nicht immer in der Lage sind, zueinander in Beziehung zu treten oder sich die Aufgaben so aufzuteilen, dass man gemeinsame Ziele besser erreichen kann. In den vergangenen Jahrzehnten sahen wir die Ballung des öffentlichen Wohnbaus in bestimmten Vierteln, Langer Donnerstag Rasche Antwort auf alle Fragen gibt es beim Bürgerschalter Gumergasse 7 Erdgeschoss Tel. 0471/997616 Mo-Do: 8.30 bis 17 Uhr Fr: 8.30 bis 16 Uhr in den Bürgerzentren der Stadtviertel oder unter www.gemeinde.bozen.it 02 Bozner Nachrichten - Mai 2003 8.30-13.00 und 14.00-17.30 Den Langen Donnerstag gibt’s jetzt auch im Wohnbauinstitut (8.30-13.00, 14.00-17.30) bei der Quästur (9.00-13.00, 15.00-16.00), beim INAIL (8.30-12.00, 14.30-16.00), bei der Agentur für Staatsgüter (9.00-12.00, 14.30-16.00), bei der Zollagentur (8.00-18.00) und beim Südtiroler Bauernbund (8.00-12.00, 14.30-16.00). ohne dass diese mit den nötigen Diensten und Verkehrsanbindungen versehen worden wären, was für die Menschen zu Schwierigkeiten beim Einleben und Zusammenleben und damit zu sozialen Missständen geführt hat. Eine Beobachtungsstelle für die individuellen und sozialen Bedarfslagen in jedem Stadtviertel, welche auch einen Überblick über die zur Verfügung stehenden menschlichen und strukturellen Ressourcen hat, kann zu einer gezielteren Planung für eine Stadt nach Menschenmass beitragen, in welcher die Grundrechte der Bürgerinnen und Bürger gewahrt werden, und wo jeder, wenn er es nötig hat, auf Hilfe rechnen kann und gleichzeitig in einen Wachstumsprozess miteinbezogen wird. Es ist ein Plan, der es den Verschiedenheiten, die es in unserer Stadtgemeinschaft gibt, erlauben wird, das Beste von sich zum Ausdruck zu bringen, und zwar mit all der Kultur, den Traditionen, den Bräuchen, den Sensibilitäten, den Werten. Alle zusammen können so dazu beitragen, die Identität der Stadt zu bilden, welche in allen wichtigen Momenten des Gemeinschaftslebens zum Tragen kommt und auch nach außen hin Wertschätzung hervorruft. Bürgermeister Giovanni Salghetti Drioli Mitteilungsblatt der Stadt Bozen www.gemeinde.bozen.it Bozner Nachrichten IMPRESSUM Direktor Giovanni Salghetti Drioli Chefredakteur Michele Pasqualotto Stellv. Chefredakteurin Renate Mumelter Redaktionssekretariat Patrizia Della Croce Redaktion Presseamt Stadt Bozen Rathausplatz - Tel. 0471 99 74 39 Fax 0471 99 73 89 presseamt@gemeinde.bozen.it Foto Piero Alberti, Romstraße, Presseamt Grafik Do.c (Bozen) Druck Athesia Druck Ein Dank an Ämter und Körperschaften für die Mitarbeit AKTUELL In ständigem Dialog Meinungsaustausch zwischen der Stadt und ihren BewohnerInnen Seit dem vergangenen Sommer ist die Stadt Bozen in ständigem Dialog mit ihren Bürgerinnen und Bürgern. Seit 1. Juli 2002 gibt es die Möglichkeit, direkt beim Bürgerschalter oder via E-Mail Beschwerden loszuwerden aber auch konkrete Vorschläge zur Verbesserung von Diensten oder Strukturen zu machen, eine Möglichkeit, die von den Boznerinnen und Boznern intensiv genutzt wird. Über 800 Eingaben Seit Juli sind weit über 800 Meldungen eingegangen. Diese wurden dann an die zuständigen Ämter weitergeleitet, und innerhalb von ein paar Tagen gab es Antwort. Für die Stadtverwaltung bietet sich so die Möglichkeit, den Menschen auf konkrete Fragen konkrete Antworten zu geben, aber auch zu erfahren, wo der Schuh am meisten drückt. Die heissen Eisen Die Hitliste der am meisten angesprochenen Themen wird vom Bereich Mobilität und Instandhaltung der Straßen angeführt, gefolgt vom Themenbereich Sauberkeit und Hygiene, auf Straßen, in Parks, bei Mülleimern. Anfragen und Tipps Die Hinweise und Anfragen reichen von ganz allgemeinen Wünschen nach dem Motto: Ich möchte eine ruhigere Stadt mit sauberer Luft - bis zu ganz konkreten Vorschlägen und Hinweisen, die auf Details eingehen. Auch wenn die Stadt selbstverständlich versucht, nach bestem Wissen und Gewissen auf alle Fragen und Anfragen zu antworten, ist sie besonders froh darüber, wenn sie ganz konkrete Hinweise bekommt, denn die Bür- gerinnen und Bürger sind ExpertInnen für ihr Stadtviertel, und deshalb wissen sie am besten, wann etwas wo nicht funktioniert oder besser gemacht werden könnte. Ein paar Beispiele Da geht es manchmal um ganz einfache Dinge wie den Baumrindenbelag bei einem Spielplatz, der zu erneuern wäre... und im Lauf von ein paar Tagen sorgt die Stadtgärtnerei dafür. Es kann aber auch um den Hinweis auf zwei übel qualmende Kamine gehen, die dann entsprechend überprüft werden, oder es kann um die Frage gehen, warum für die Reinigung von Grünanlagen unbedingt die lauten und Staub erzeugenden Blatt-Gebläse eingesetzt werden müssen. (Sie kommen inzwischen nur mehr zum Einsatz, wenn es nicht anders geht). Manchmal kann rasch geholfen werden, wie in dem Fall eines Herren, dem es nicht gelingen wollte, das Fundamt telefonisch zu erreichen (er hatte eine falsche Tele- fonnummer), manchmal ist es aber auch schwierig, die passende Antwort zu geben, wie beispielsweise in dem Fall, wo eine Frau wissen wollte, warum keimende Rüben nur 3 Euro kosten, während für Rübenkeim 12 Euro zu bezahlen sind. Die Stadt ist auf jeden Fall froh, wenn sie erfährt, wo der Schuh drückt und vor allem, wo bzw. wie etwas besser gemacht werden kann. Das Gespräch (auch das schriftliche) ist nach wie vor die beste Grundlage für ein gutes Zusammenleben. Tipps , Hinweise, Kontakt Beim Bürgerschalter Gumergasse 7 Tel. 0471 997621, in den Bürgerzentren oder online unter www.gemeinde.bozen.it/ beschwerden Bozner Nachrichten - Mai 2003 03 BOZEN RADELT Giro d’Italia am 25. Mai in Bozen Zeitfahren bis auf den Waltherplatz Seit 1986 ist der Giro d’Italia nicht mehr durch Bozen gekommen, heuer ist es wieder soweit. Der Giro wird eine seiner Königsetappen, das individuelle Zeitfahren mit Start in Meran, auf dem Bozner Waltherplatz beenden. Eine tolle Gelegenheit für die Stadt, diesen Sonntag ganz in das Zeichen des Fahrrads zu stellen, auch für diejenigen, die lieber selber treten als zuschauen. Aber davon erfahren Sie auf der Seite zum Bozner Radtag mehr. Die Stadt wird an diesem Sonntag für den Verkehr gesperrt, damit die Profi-Radfahrer unbehelligt bis zum Ziel kommen. Nach dem Start in Meran führen die 42 Kilometer Strecke über Unterrain Richtung Stadt und dort über die Drususstraße, die Italienallee, die Freiheitsstraße, die Talferbrücke, die Rosministraße auf den Waltherplatz. Der erste Teilnehmer wird in Meran um 11 Uhr starten, der letzte um 17 Uhr. Im Europapark, auf dem Mazziniplatz oder auf dem Siegesplatz werden es Großbildschirme erlauben, das ganze Rennen zu verfolgen. Die Etappe wird von der RAI live übertragen. Wer selbst radelt, hat die Möglichkeit, unter Anleitung des lokalen Giro-Komitees gezielt Punkte entlang der Strecke 04 Bozner Nachrichten - Mai 2003 anzufahren, um die Radler so ganz aus der Nähe beobachten zu können. An diesen Treffpunkten gibt es dann auch Informationsmaterial und Speis und Trank. Auf der Bahnstrecke zwischen Meran und Bozen kann man am GiroTag kostenlos und mit Radl reisen. 1986 - war der „Giro“ zum letzten Mal in Bozen. Oben: auf der Reschenbrücke, unten: bei der Zieleinfahrt. Gewonnen hat die Etappe damals Acacio Da Silva aus Portugal Fausto Coppi, einer der beliebtesten Radfahrer – immer noch BOZEN RADELT Einen Tag lang autofrei unterwegs Der Bozner Radtag lädt am 25. Mai wieder zu einer Tour durch alle Stadtviertel Der 25. Mai steht heuer ganz im Zeichen des Fahrrads. Während der Nachmittag vom Giro d’Italia beherrscht wird (siehe Bericht Seite 4), können am Vormittag alle Radlerinnen und Radler selbst aktiv werden. Um 9 Uhr beginnt der Bozner Radtag mit Start vor dem Drususstadion. Auch heuer gibt es einen längeren (15 km) und einen kürzeren Radparcours mit Kontrollpunkten in jedem Stadtviertel. Zwischen 9 und 14 Uhr kann die große oder die kleine Runde „abgeradelt“ werden, wer alle nötigen Stempel gesammelt hat, nimmt dann an der Verlosung interessanter Preise teil. Die Verlosung findet zwischen 14 und 15 Uhr statt, für 17.30 Uhr ist dann die große Preisverleihung am Waltherplatz angesetzt, bei welcher auch die Athleten des Giro mit dabei sein werden. Das Stadtviertel mit den meisten Teilnehmern gewinnt den Stadtviertelwettkampf. Die Radlroute verläuft heuer etwas anders, dafür aber besonders reizvoll. Nach dem Start vor dem Drususstadion werden auf Radwegen und autofreien Straßen alle Stadtviertel abgefahren. Die Kontrollpunkte befinden sich heuer in Parks oder an kunsthistorisch interessanten Örtlichkeiten wie dem Stift Maria Heim, dem Europa-, Mignoneund Herzogspark oder im Innenhof von Schloss Maretsch. Unterwegs gibt es zusätzliche interessante Angebote, wie eine BMX-Strecke, einen Mountainbike-Parcours, Verkehrserziehung. Eine Radlwerkstatt der Genossenschaft Novum besorgt dringende Reparaturen, es gibt einen Gebrauchtradl-Markt und der Security-Bike-Code wird angeboten. Veranstaltet wird der Bozner Radtag von der Stadt Bozen in Zusammenarbeit mit der UISP und mit den Stadtvierteln. Bei verkehrsfreien Straßen macht das Radeln besonders großen Spass. Heuer wird die Stadt für den Verkehr geschlossen Der Bozner Radtag bietet heuer einen langen und einen kurzen Parcous an. Das Stadtviertel mit den meisten Teilnehmern gewinnt einen Sonderpreis Bozner Nachrichten - Mai 2003 05 BOZEN RADELT Wir Kinder radeln 500 Schülerinnen und Schüler erwerben den Fahrradführerschein Über 500 Schülerinnen und Schüler der 4. und 5. Grundschulklasse sind im April auf den Waltherplatz gekommen, haben den Fahrradführerschein erworben, Geschicklichkeitsspiele gemacht, Wissenswertes über das Rad erfahren und jede Menge Spass gehabt. Im kommenden Jahr wird „Wir Kinder radeln“ wieder stattfinden. Es ist gar nicht so einfach, langsam und geschickt zu fahren. Geschicktlichkeitsübungen machen Spass und geben Sicherheit Wer sich sicher im Verkehr bewegen will, muss die Verkehrsregeln kennen – auch als RadfahrerIn Fahrradwerkstatt in den Stadtvierteln Fahrradhelme sehen cool aus und schützen den Grips. Die Stadtpolizei rät eindringlich zu Benutzung des Helms 06 Bozner Nachrichten - Mai 2003 Kleine Reparaturen führt die Genossenschaft Novum auch in ihrem Stadtviertel kostenlos durch. Schauen Sie vorbei: Montag, den 12. Mai am Mazziniplatz Mittwoch, den 14. Mai am Matteottiplatz Donnerstag, den 15. Mai am Don Bosco Platz Dienstag, den 20. Mai am Rathausplatz Donnerstag, den 22. Mai am Schiessstandplatz BOZEN RADELT Città di Bolzano Stadt Bozen Bozner Nachrichten - Mai 2003 07 UMWELTFREUNDLICH UNTERWEGS Das Radl bringt’s Billig, umweltschonend, sportlich Die derzeit aktuelle Art der Fortbewegung wirkt sich nicht gerade positiv auf Lebensqualität und Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger aus. In den letzten Jahren hat sich die Stadt sehr darum bemüht, eine umweltfreundliche Mobilität zu ermöglichen und zu fördern. Auf zwei konkrete Beispiele soll auf dieser Seite besonders eingegangen werden: das Radfahren und das car sharing. In Bozen wird bereits jetzt sehr viel Rad gefahren. Nur in Ferrara liegt der Anteil der Fahrrad-Mobilität etwas höher als in Bozen. Im Schnitt legen die Boznerinnen und Bozner 17,5% der Wege mit dem Rad zurück, im Sommer sind es an Werktagen sogar 24,4%. Radeln tun alle, ohne Unterschied, Männer, Frauen, alle Altersgruppen, alle Sprachgruppen und alle sozialen Schichten. Außerdem wird in allen Stadtvierteln geradelt. Das Ökoinstitut hat einen Plan zur Fahrradmobilität ausgearbeitet, welcher eine Reihe von Massnahmen vorsieht, die das Radeln weiter fördern sollen. Die Radwege sollen ausgebaut und vervollständigt werden, z.B. die Verbindung nach Gries, welche derzeit gebaut wird. Von Gries wird es einen Radweg geben, der direkt bis zur Radbrücke unter der Talferbrücke führt. Vor allem in der Nähe des Bahnhofs werden noch mehr Fahrradabstellplätze eingerichtet. Bereits in Funktion ist der neue Radverleih in der Bahnhofstraße, der nun über prächtige Fahrräder mit Nabenschaltung verfügt (siehe Titelfoto der Bozner Nachrichten). Allen Radlinitiativen gemeinsam ist ein eigenes Logo. Mit diesem einheitlichen Erscheinungsbild soll die Identifikation der Boznerinnen und Bozner mit der Radl-Mobilität geför- dert werden. Ausgearbeitet wurde auch ein neuer Stadtplan für RadlerInnen, auf dem nun alle Radwege – und es sind einige dazugekommen – eingezeichnet sind. Außerdem wird immer wieder darauf hingewiesen, dass das Rad Fahren nicht nur umweltfreundlich und billig ist, sondern, dass es darüber hinaus auch noch gesund ist und ganz einfach Spass macht. Was will man mehr? Car sharing – billig und praktisch Seit Mitte Oktober gibt es in Bozen die Möglichkeit mit „car sharing bz” immer auf ein Auto zurückgreifen zu können, ohne selbst eines besitzen zu müssen. Bozen ist nach Mailand die zweite Stadt Italiens, welche diese Möglichkeit bietet. Über 35 Genossenschaftsmitglieder machen inzwischen von dieser Möglichkeit Gebrauch. Es stehen zwei Autos (Renault Kangoo und Renault Clio) zur Verfügung, die im Schnitt von zwei Personen am Tag benutzt werden, um beispielsweise Einkäufe zu machen, am Abend auszufahren oder das Wochenende zu gestalten. Diese zwei Autos ersetzen zwischen 15 und 20 Eigentumsautos. Der Autopark soll auf 08 Bozner Nachrichten - Mai 2003 fünf Wagen aufgestockt, die Anzahl der Mitglieder auf 150 erhöht werden, so die Zielsetzung von car sharing bz. Informationen unter Tel. 0471 980048 oder www.carsharing.bz.it Die zwei carsharing-Autos, die zur Zeit zur Verfügung stehen UMWELTFREUNDLICH UNTERWEGS Bozen tankt Erdgas Initiativen für eine saubere Luft Wenn Sie Ihr Auto noch nicht auf Erdgas umgerüstet haben, sollten sie anfangen, diese Möglichkeit in Betracht zu ziehen. Mit Erdgas oder GPL betriebene Fahrzeuge bieten nämlich gleich mehrere Vorteile. Zuallererst sind gasbetriebene Fahrzeuge wesentlich umweltfreundlicher als Benzin- oder Dieselautos. Außerdem werden gasbetriebene Fahrzeuge vom Umweltministerium gefördert. Das bedeutet, dass es eine Gutschrift von 300 Euro für all diejenigen gibt, welche ihr Auto innerhalb des ersten Jahres nach der Immatrikulierung auf Gasbetrieb umstellen lassen. Wer bereits ein gasbetriebenes Auto erwirbt, kann mit einem Rabatt von 400 Euro rechnen. Außerdem wird das Land in den ersten drei Jahren die Kfz-Steuer erlassen. Wichtig ist es auch zu wissen, dass gasbetriebene Autos auch weiter- hin mit Benzin betrieben werden können. Diesel-Motoren können nicht umgestellt werden. Wenn sie nach Vorschrift ausgestattet sind, können erdgasbetriebene Autos problemlos in Tiefgaragen parken. GPL-betriebene Autos können im ersten Untergeschoss von Tiefgaragen abgestellt werden. Sollte die Stadt wegen der Luftverschmutzung für den Verkehr geschlossen werden, beabsichtigt die Stadtverwaltung, für gasbetriebene Fahrzeuge eine Ausnahme zu machen. Tanken kann man Erdgas derzeit in Bozen Süd. In Bozen Nord und an anderen Standorten sollen weitere Tankstellen eingerichtet werden. SASA und SEAB sind bereits mit gutem Beispiel vorangegangen: die ersten gasbetriebenen Müllwagen und Stadtbusse sind erfolgreich in Betrieb (siehe Bild). Informationen - am 10. Mai von 9.30 bis 18.30 Uhr am Waltherplatz beim Aktionstag „Bozen tankt Erdgas“ - beim Umweltassessorat unter Tel. 0471 997 275 - beim Umweltministerium Tel. 06/57225341-5362 Bozner Nachrichten - Mai 2003 09 SPORT Bewegung im Freien einmal anders Die Rollschubahn in der Genuastraße Die Rollschuhbahn in der Genuastraße wird höchsten Ansprüchen gerecht - das machten bereits im April Gäste deutlich, die eigens aus der Schweiz angereist waren. Wegen der guten Trainingsbedingungen war die Schweizer Rollschuhmannschaft JUKA LINTHLINE aus Galgenen extra nach Bozen gekommen. Die Rollschuhbahn ist aber nicht nur für die Profis gut, sie steht allen Interessierten offen. Ab 1. Mai gilt die Sommer-Öffnungs-Zeit. Am Vormittag steht sie frei zur Verfügung (während der Kinderferien ist sie ab 9.30 Uhr für diese reserviert) am Nachmittag steht die Bahn von 16.00 bis 18.00 Uhr den Kindern zur Verfügung, von 18.00 bis 22.00 Uhr kann sie frei genutzt werden. In den dafür vorgesehenen Öffnungzeiten ist es möglich, die Rollschuhbahn kostenlos zu benutzen und Rollschuhe (gegen Bezahlung) auszuleihen. Für die Benutzung durch Vereine, zum Training u.ä. gibt es eigene Tarife. Geführt wird die Rollschuhbahn vom Stadtviertel Don Bosco. Neben der Rollschuhbahn befindet sich übrigens auch eine Bar. Weitere Informationen beim Stadtviertel Don Bosco am Don Bosco-Platz 17 Tel. 0471 920961 E-Mail: donbosco@gemeinde. bozen.it oder unter www.gemeinde.bozen.it 10 Bozner Nachrichten - Mai 2003 Die Schweizer Gäste aus Galgenen beim Training in Bozen. Die Rollschuhbahn in Bozen ist so attraktiv, dass die Schweizer im April eigens zum Training angereist sind KULTUR Die Sehnsucht eines Königs Sommer-Ausstellung auf Schloss Runkelstein mit Ludwig I. von Bayern und viel Romantik Bis zum 31. Oktober steht Schloss Runkelstein ganz im Zeichen der Romantik. Zu sehen ist eine Ausstellung, die Ludwig I. von Bayern (1786 – 1868) und der Romantik gewidmet ist. Geöffnet ist das Schloss von 10 bis 18 Uhr (Montag Ruhetag). Zum ersten Mal, am 3. Juni 1833, beschritt König Ludwig I. von Bayern in Tirol einen schmalen und wildbewachsenen Pfad und be trat den großräumigen Innenhof einer mächtigen und trutzigen Burg: Schloss Runkelstein bei Bozen, hoch über der Talfer am Eingang des Sarntales auf einem Porphyrfelsen gelegen. Um fünf Uhr in der Früh war er von Bozen aus aufgebrochen, um die Runkelsteiner Fresken zu besichtigen, denn Josef von Görres zufolge, dem berühmten Geschichtsprofessor, Gelehrten und Gründer des Rheinischen Merkur, sollte sich auf Runkelstein das Nibelungenlied im Sommerhaus als Fresko befinden. Das stellte sich zwar als Irrtum heraus, aber Ludwig und mit ihm die Romantik entdeckten das Schloss. Ein zweites Mal – am 24. Mai 1841 - kam Ludwig I. von Bayern auf das romantische Schloss, begleitet von dem Architekten Friedrich Gärtner, dem Maler Heinrich Heß und dem General Karl Wilhelm von Heideck. Mit den königlichen Besuchen erwachte Runkelstein zu neuem Leben, einem „romantischen”. Eintragungen im kürzlich wiederentdeckten Gästebuch aus den Jahren 1833 – 1862 von Besuchern aus England, Russland und Kalifornien bezeugen, dass Runkelsteins Ruhm weit über die unmittelbare Nachbarschaft hinaus gelangt war. König Ludwig I. lebt in der Erinnerung der Nachwelt als Förderer aller Künste und als Bauherr, der das Stadtbild Münchens und die Kunstpolitik seiner Zeit entscheidend prägte, weiter. Neben dem neuentdeckten Runkelsteiner Gästebuch ist in der Ausstellung auch ein bisher als verschollen geglaubtes Gemälde einer der Musen Ludwigs I. zu sehen. Es handelt sich um das Porträt der Constanze Dahn, jener berühmten Münchner Schauspielerin und Mutter des Schriftstellers Felix Dahn, der uns den „Kampf um Rom” hinterließ. Ebenso können, dank der freundlichen und besonderen Genehmigung des Herzogs Franz von Bayern, bisher der Öffentlichkeit unbekannte Objekte ausgestellt werden, wie die ersten Schuhe von Maximilian II, Ludwigs Gedichte und eine elegante Weste. Ludwig I. von Bayern im Königsornat. Im linken Bildhintergrund ist die Walhalla zu sehen Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10.00 – 18.00 Uhr Informationen: Tel. 0471 329808 E-Mail: runkelstein@gemeinde. bozen.it Homepage: www. gemeinde.bozen.it/ runkelstein Bozner Nachrichten - Mai 2003 11 KULTUR Karikaturen aus dem letzten Jahrhundert Lyonel Feininger und Eduard Thöny Sie zeichneten am Beginn des letzten Jahrhunderts mit spitzer Feder, kommentierten vor allem das politische Weltgeschehen, publizierten in Zeitschriften wie dem „Simplicissimus“ und hießen Lyonel Feininger und Eduard Thöny. Die Rede ist von zwei Karikaturisten, deren Arbeiten zur Zeit in der Bozner Stadtgalerie zu sehen sind. Lyonel Feininger hat den Vorzug, weltweit kein Unbekannter zu sein, Eduard Thöny zeichnet (für die Bozner Ausstellung) auch noch seine Herkunft aus: er wurde als Vinschger Kind in Brixen geboren. Von Feininger werden in der Karikaturen-Ausstellung 80 Arbeiten gezeigt, die großteils zwischen 1896 und 1915 entstanden sind, von Eduard Thöny werden nur 20 Arbeiten zu sehen sein, die zwischen 1900 und 1930 entstanden sind. Feininger wurde 1871 in New York geboren; dort starb er 1956. Thöny wurde 1866 in Brixen geboren und starb 1950 in Holzhausen am Ammersee. Bis 11. Juni in der Stadtgalerie am Dominikanerplatz Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 13.00 und 15.30 bis 19.00 Uhr Eintritt frei Jugendmusikwettbewerb „Prima La Musica“ Ende Mai erstmals in Bozen Bozner Sommer 2003 Vom 26. bis zum 31. M a i w e rd e n über 600 junge Musikerinnen und Musiker Bozen in eine klingende Stadt verwandeln. Zum ersten Mal findet der Abschluss des österreichischen Jugendmusikwettbewerbs “Prima La Musica” in Bozen statt. Musiziert wird für die Jurorinnen und Juroren aber auch und vor allem für das Publikum im Auktionssaal der Handelskammer, im Waltherhaus, im Kolpinghaus, im Konzerthaus Haydn, im Grieser Kulturheim und im Konservatorium, wo am 1. Juni um 10.30 Uhr auch das Konzert 12 Bozner Nachrichten - Mai 2003 der Preisträger stattfinden wird. Nach den Vorausscheidungen in allen österreichischen Bundesländern (Südtiroler Jugendliche haben auch heuer in Tirol gut abgeschnitten), kommen die Besten zur Endausscheidung nach Bozen. Alle weiteren Informationen über die Tagespresse oder unter www.provinz.bz.it/ primalamusica Musik und Jugend Alle Konzerte heuer erstmals im Neuen Stadttheater 3. August Platzkonzert des HaydnOrchesters am Dominikanerplatz 8. August Haydn-Orchester unter der Leitung von Christoph Eberle 11. August Gustav Mahler Jugendorchester unter der Leitung von Ingo Metzmacher 16. August European Union Youth Orchestra unter der Leitung von Vladimir Ashkenazy 20. August European Union Youth Orchestra unter der Leitung von Bernard Haitink Infos: 0471/997392 STADTVIERTEL Blumen am Balkon Initiative „Blühendes Bozen” heuer im Stadtviertel Zentrum - Bozner Boden - Rentsch Bunte Blumen heben die Stimmung, und deshalb startet in einem Bozner Stadtviertel auch heuer wieder der Blumenwettbewerb „Blühendes Bozen“. Mitmachen kann in diesem Jahr das Stadtviertel Zentrum – Bozner Boden – Rentsch. Teilnehmen können all diejenigen, die in dem Stadtviertel wohnen bzw. ein Geschäft, eine Bar ein Restaurant betreiben oder ein Büro im Stadtviertel führen. Um an dem Wettbewerb teilzunehmen, genügt es, den Abschnitt unten auszufüllen und innerhalb 31. Mai beim Verkehrsamt am Waltherplatz 8 oder beim Bürgerzentrum in der Rosengartenstraße 7 abzugeben. Bei dem Wettbewerb geht es nicht darum, möglichst großartige Blumenarragements zusammenzubasteln, sondern den Balkon, das Fenster, die Fassade, den Hauseingang, das Schaufenster, den Garten mit erfrischendem Grün oder blühenden Topfpflanzen zu schmücken und so das Stadtbild zu verschönern. Selbstverst ä ndlich muss beim Anbringen des Blu- menschmucks darauf geachtet werden, dass die Sicherheit der PassantInnen gewährleistet ist. Interne Höfe oder Gärten können beim Wettbewerb nicht zugelassen werden, weil sie nicht für alle sichtbar sind. Im Laufe des Sommers (im Juni und im September) wird eine Jury zwei Rundgänge unternehmen, um die Bewertungen vorzunehmen. Innerhalb November gibt es dann Der/die Unterfertigte wohnhaft in Tel. die Preisverleihung, bei welcher alle TeilnehmerInnen ein Diplom und ein kleines Blumengeschenk bekommen. Die drei GewinnerInnen hingegen erwartet eine zweibis dreitägige Reise für jeweils zwei Personen zu einer für Blumen, Gärten und Parks berühmten Örtlichkeit. Bereits im Mai wird ein Abend veranstaltet, bei welchem ein erfahrener Gärtner alle Geheim nisse der Pflanzenpflege lüften wird. Den genauen Termin erfahren Sie über die Tagespresse. Organisiert wird der Blumenwettbewerb von Verkehrsamt, Stadt Bozen, Südtiroler Gärtnervereinigung und Südtiroler Sparkasse. Stockwerk Möchte am Blumenwettbewerb „Blühendes Bozen“ teilnehmen. Wie viele? Balkon Fenster Garten oder Schaufenster Straße Erker Hauseingang Unterschrift Abgabe dieses Teilnahmescheins bis spätestens 31.05.2003 beim Bürgerzentrum, Rosengartenstraße 7 oder beim Verkehrsamt, Waltherplatz 8 Bozner Nachrichten - Mai 2003 13 AKTUELL Die Weinstadt Bozen verspricht edlen Genuss Bozen war schon immer eine Weinstadt, lag sie doch früher inmitten von Weingütern. In den tiefen Kellern der Laubenhäuser fand der Wein die ideale Lagerstatt. Von Bozen aus gingen die Weine dann in den Süden aber auch nach Norden. Heute sind die Weinberge zwar etwas geschrumpft, aber noch immer gibt es deren genug. In Bozen und rund um Bozen werden auserlesene Weine gekeltert, eine ganze Reihe von kleinern und größeren Kellereien erfreuen sich eines ausgezeichneten Rufs. Bozen als Weinstadt soll künftig mehr in den Mittelpunkt gerückt werden und zwar als Stadt, wo bei der Weinproduktion nicht die Quantität sondern die Qualität im Mittelpunkt steht. Bozen zählt zur nationalen Verei- nigung der Weinst ä d te. Im Rahmen der Weinkost auf Schloss Maretsch gibt es heuer erstmals eine spezielle Tagung über eine der Bozner Sorten, den Lagrein (8. Mai). Am 17. Mai gibt es einen Tag der Kellereien, an dem zwischen 10 und 19 Uhr die Kellereien der Stadt besucht und deren Weine gegen ein Entgelt verkostet werden können, und schließlich gibt es auch heuer wieder in der LorenziNacht im August die beliebte Weinverkostung in der Bozner Altstadt. Oldtimerschau Fußballgrößen Politikerfußball Am Sonntag, den 15. Juni können am Waltherplatz auch heuer wieder alte Autos bewundert wer- den. Motorräder sind auch dabei. Teilnahmekriterium für alle Fahrzeuge ist, dass sie vor 1965 hergestellt worden sein müssen. Von 9 bis 11.30 Uhr können die Mobile am Waltherplatz besichtigt und bewundert werden, um 11.30 Uhr brechen die Vehikel dann nämlich zu einer Fahrt auf den Ritten auf. 14 Bozner Nachrichten - Mai 2003 Am Samstag, den 7. Juni findet auch heuer wieder das Turnier für die Fußball-Altherren statt, das von den „Vecchie Glorie der Virtus Don Bosco” veranstaltet wird. Seit 20 Jahren gibt es das Internationale Blumenturnier, heuer zum runden Geburtstag gibt es auch ein großes Zeltfest am Pfingstwochenende mit Gastronomie, Unterhaltung, Musik. Fußball gespielt wird im Drususstadion. Mit dabei: Paolo Rossi und Karlheinz Rummenigge. Im Rahmen des dritten Freundschaftsturniers der Stadt Bo zen im Kleinfeldfußball haben auch heuer wieder neben den Gemeindeangestellten auch die Gemeindepolitiker in der Bozner Stadthalle gekickt. Mehrheit gegen Opposition hieß die Formation, die sich vor allem dem Spass verschrieben hatte. Gewonnen wurde diese Ausgabe des Freundschaftsturniers von der Mannschaft 1. und 2. Abteilung. Erstmals waren heuer auch Fußballfrauschaften mit dabei. SOZIALES Bessere Lebensqualität für alle Die Bemühungen um eine annehmbare Lebensqualität machen soziale Feuerwehraktionen überflüssig Die Lebensqualit ät steht im Mittelpunkt eines Planungsinstruments für die Jahre 2003 bis 2005, an welchem derzeit gearbeitet wird. In den vergangenen Jahren hieß dieser Plan noch Sozialplan, dieses Mal hat man sich für eine Umbenennung entschieden, um deutlicher zu machen, was Sinn und Zweck dieses Planungsinstruments sein soll. Die Erhebungen Die Arbeit am Plan für Lebensqualität beginnt mit Erhebungen. Das Amt für Sozialplanung und die fünf Sprengel des Betriebs für Sozialdienste haben eine ganze Reihe von Treffen mit BürgerInnen unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlichen Alters durchgeführt, um herauszufinden, wie es den Menschen geht, und wo der Schuh drückt. In jedem Stadtviertel wurden verschiedene Interessengruppen berücksichtigt, Vereine, Jugendzentren, Seniorentreffpunkte, Pfarreien usw.. Stadtviertel für Stadtviertel hat man sich also ein Bild von der Situation gemacht und zwar nicht nur, was den engeren Sozialbereich betrifft. Die Arbeit am Plan für Lebensqualität beschränkt sich nämlich nicht nur auf einen Bereich sondern soll so interdisziplinär wir möglich sein. Die Universität Trient hat dann im Auftrag der Stadt noch spezifische Interviews durchgeführt, in welchen einzelne Aspekte des alltäglichen Lebens besonders genau unter die Lupe genommen wurden. Gemeinsam mit Luca Fazzi von der Universität Trient wurden beispielsweise VertreterInnen von Vereinen, öffentlichen Einrichtungen, Genossenschaften, wie z.B. der Caritas, der Schuldnerberatungsstelle, des Wohnbauinstituts befragt. Gleichzeitig wurden statistische und demographische Daten gesammelt und ausgewertet, um zu sehen, welche gesellschaftlichen Veränderungen sich abzeichnen oder bereits im Gange sind, wie sich z.B. die Anzahl der Alleinerziehenden, der allein lebenden SeniorInnen, der vom Sozialdienst betreuten Minderjährigen entwickelt . Umfassendes Bild Im Zusammenspiel mit den Ergebnissen der Treffen und Gespräche ergibt sich dann ein umfassendes Bild darüber, wie die Menschen in der Stadt leben, wo sich ganz spezifische Bedarfslagen ergeben haben und ergeben könnten. Und auf dieser Grundlage können dann Massnahmen ergriffen werden, mit welchen es gelingen sollte, von vorneherein zu vermeiden, dass sich Unbehagen oder soziale Notlagen überhaupt entwickeln können. Im Plan, der in den letzten Jahren umgesetzt wurde, war beispielsweise vorgesehen, sich besonders um die Jugendlichen zu kümmern. Das „Zielprojekt Jugend” konnte bereits gute Ergebnisse erzielen. Zeitplan Die Arbeit am Plan für Lebensqualität hat im Herbst 2002 begonnen, und sie wird im Herbst 2003 abgeschlossen sein. Im Sommer wird ein erster Entwurf vorliegen. Mit dem Plan für Lebensqualität befassen sich die Fraktionen des Gemeinderates auf den folgenden zwei Seiten. Bozner Nachrichten - Mai 2003 15 STIMME DER FRAKTIONEN: LEBENSQUALITÄT Der letzte Bericht der Vereinten Nationen über die Weltbevölkerung bescheinigt Italien die geringste Geburtsrate. In Italien, Griechenland und Japan gibt es derzeit über 1,5 Personen über 60 Jahre pro Kind, und für das Jahr 2050 schätzt man, dass es vier über 60Jährige pro Neugeborenem geben wird. Auch wenn in den nächsten zwei Jahrzehnten die Generation der 80er und 90er Jahre besonders fortpflanzungsfreudig sein sollte, werden wir rund 350.000 Neugeborene im Jahr haben (seit 15 Jahren haben wir 500.000 bis 600.000 Geburten im Jahr). Es ist allen – außer der Bozner Stadtregierung – klar, dass es bereits jetzt spät ist, die entsprechenden Massnahmen zu setzen, um diesem Notstand vorzubeugen. Es ist auch allen – außer dem Stadtrat – klar, dass es weniger Menschen gibt, die arbeiten, deshalb weniger Steuern, deshalb weniger Geld für Renten und Dienste. Anders als andere Regionen und unsere Regierung, fährt unser Stadtrat fort, neue Steuern einzuführen und achtet nicht auf die Führung der laufenden Spesen, die bereits außer Kontrolle sind. Wir sind sehr besorgt und sagen voraus, dass die Situation in den nächsten 10 Jahren unhaltbar wird, wenn wir nicht stark in die Dienste für Familien und in Hilfen für Familien und Senioren investieren. Das Kapitel „Senioren” zwingt uns auch dazu, festzustellen, dass man auch in diesem Bereich schläft, dass nicht daran gedacht wird, ein neues Alters- oder Langzeitkrankenheim zu planen, auch wird nicht in die Ausbildung für Personal und Selbsthilfegruppen investiert. Wir werden uns in zehn Jahren wiedersehen… 16 Bozner Nachrichten - Mai 2003 Der Sozialplan der Stadt Bozen, der jetzt Plan für Lebensqualität heißt, wurde kürzlich von Prof. Antonio Scaglia im Gemeinderat vorgestellt. Wir fragen uns, ob es für so eine einfache Aufgabe wirklich nötig war, einen Fakultätsleiter zu bemühen, und wir hoffen, dass sich die Stadträtin zumindest manchmal in die Lage versetzen kann, selbst im Gemeinderat zu berichten, vor allem in einem Fall wie diesem, wo es nur darum ging, die Methodologie zu erklären. Es handelt sich um ein Projekt, das eine breite Analyse als Grundlage hat, mit dem Ziel, mehr über die Bedürfnisse zu erfahren, und nachdem die Lebensqualität überall im Steigen begriffen ist, wird die Untersuchung nicht nur die Sozialfälle im engeren Sinn in Betracht ziehen, sondern auch die, welche im weitesten Sinn von Umwelt und Gesellschaft bedingt sind, auch im physischen Sinn, wie z.B. vom Verkehr, der Organisation der Dienstleistung, und all dem, was sich auf das Wohlbefinden auswirkt. Wie besipielsweise der touristische und kaufmännische Aspekt unserer Stadt sich auf das psychophysische Gleichgewicht unserer Jugendlichen auswirkt. Wir erwarten uns auch eine Antwort hinsichtlich des beunruhigenden Phänomens der Selbstmorde, sowie darüber, dass den Familien besondere Aufmerksamkeit zu gelten hat. Wir dürfen beispielsweise nicht vergessen, dass die Plätze in den Kinderhorten nicht ausreichen. Die Stadt Bozen war die erste Stadt des Landes, welche im Jahr 2000 einen eigenen Sozialplan ausgearbeitet hat. Dieses Bedürfnis wurde von Mitgliedern der Arbeitsgruppen zum Ausdruck gebracht, welche am Landessozialplan gearbeitet haben. Damit wurde auch der starken Konzentration von Sozialdiensten in der Stadt Rechnung getragen. Ausgearbeitet wurde der erste Sozialplan von Prof. Scaglia und Dr. Fazzi von der Universität Trient. Jetzt, nach drei Jahren, hat die Stadt Bozen beschlossen, die Universität Trient auch mit der Ausarbeitung des Sozialplans 2003 – 2005 zu beauftragen. Die neue Bezeichnung „Plan für Lebensqualität” drückt bereits den Willen aus, alle Bereiche der Gesellschaft mit einzubeziehen, die für die Lebensqualität mit entscheidend sind. Ein weiterer sehr positiver Aspekt ist der, dass die Bürgerinnen und Bürger mit einbezogen werden und so das Prinzip der aktiven Bürgerschaft ausgebaut wird. Diese Miteinbeziehung der Bürgerinnen und Bürger sollte aber nicht nur alle drei Jahre stattfinden sondern konstant fortgeführt werden und Niederschlag finden in der Arbeit der Sozialsprengel. Die Ratsfraktion Noi per l’Alto Adige sieht diese Form der direkten Demokratie positiv, weil die Bürgerinnen und Bürger selbst an der Entwicklung ihrer Stadt mitarbeiten können. Der neue Sozialplan für die Stadt steht im Zeichen der Veränderung, wird er doch Plan für die Lebensqualität heissen. Und dabei handelt es sich nicht nur um eine Änderung der Bezeichnung sondern um viel mehr. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass die Sozailpolitik für die Stadt nur in größeren Zusammenhängen gesehen werden kann und dass die konkreten Hilfen, die sich als notwendig erweisen, jeweils schrittweise und über die bestehenden Strukturen geleistet werden können. In seiner Ausarbeitung muss der neue Plan auf noch mehr Teilnahme und Mitarbeit setzen und die Bürgerinnen und Bürger als Einzelpersonen oder Vereinsmitglieder zu Akteuren werden lassen. Die BürgerInnen werden nicht mehr als Außenstehende gesehen, die mit dem Sozialdienst erst dann in Kontakt kommen, wenn konkrete Bedarfssituationen auftreten, sondern können die Wirklichkeit selbst mitgestalten. Das ist der Sinn der Begegnungen mit den BürgerInnen, welche dann die Grundlage für einen ersten Entwurf des Plans darstellen werden. Die Sozialund Gesundheitssprengel in den Stadtvierteln sind die Grundvoraussetzung dafür, dass sich die Sozialpolitik in diese Richtung entwickeln kann. Auch auf politischer Ebene wird es nötig sein, unter den verschiedenen A s s es s oraten eng zu- sammenzuarbeiten, um so einen vollständigen Überblick über die Thematiken zu gewinnen. Sicher wird es nicht immer einfach sein, aber es entspricht dem erklärten Willen, jedem eine aktive Teilnehme am Stadtleben zu ermöglichen. Die in der Präambel des neuen Plans für Lebensqualität erklärte neue Bezeichnung des derzeit gültigen Sozialplans gibt Aufschluss darüber, dass im Verständnis vieler Menschen das Wort „sozial” sicherlich zu Unrecht immer mehr einen negativen Beigeschmack annimmt. Sozial wird vermehrt mit Krankheit, Bedürftigkeit, Rückständigkeit, Außenseitertum und ähnlichen Begriffen in Verbindung gebracht. Lebensqualität hingegen ist ein weitgehend positiv besetzter Begriff, der viele mögliche Definitionen zulässt und das gesamte Leben miteinbezieht. Die Bezeichnung des Planes ist nebensächlich; es geht auf jeden Fall um das Wohlergehen der Einwohner unserer Stadt. Wichtig hingegen erscheint unserer Meinung nach, dass sich die Gemeindeverwaltung zum Ziel gesetzt hat, unter Einbezug der Bevölkerung, der vielen in verschiedenen Bereichen arbeitenden Vereine, der Pfarreien und der öffentlichen und privaten Dienste wissenschaftlich fundiert die derzeitige Situation zu beschreiben, um darauf aufbauend die Wünsche und Anliegen aller Beteiligten besser und genauer definieren zu können. Diese Sammlung der vielen verschiedenen Meinungen stellt nämlich die Entscheidungsgrundlage für Eingriffe und Veränderungen dar, die weit über den „sozialen” Bereich hinausgehen und alle weiteren Lebensbereiche betreffen. Wir hoffen, dass möglichst viele Menschen, denen die Entwicklung der Stadt ein Anliegen ist, ihre Ideen in diesen Plan einfließen lassen. Auf diese Weise hat jeder die Möglichkeit, an der Gestaltung unseres Gemeinwesens mitzuwirken und mitzuhelfen, das zu ändern, was ihn stört und was seiner Meinung nach abgeändert werden müsste. Die Lebensqualität unserer Stadt kann nämlich nur dann weiter steigen, wenn sich jeder einzelne Bürger mit seinem positiven Verhalten dafür einsetzt und nicht einfach nur darauf wartet, dass etwas geschieht. Bozner Nachrichten - Mai 2003 17 AKTUELL Die Zeitbank sorgt für gute Nachbarschaft In einer Zeitbankstunde repariert Giancarlo das Fahrrad von Nora Wie Giancarlo und Nora bieten in der Zeitbank des Stadtviertels Gries - Quirein insgesamt 46 Personen ihre Stunden, Minuten, Sekunden und ihre ganz besonderen Fähigkeiten an. Seit 2002 ist die Zeitbank im Stadtviertel in Betrieb. In dieser Zeit wurden 355 Stunden zur Verfügung gestellt, bzw. eingelöst. Besonders begehrt sind kleine Reparaturen, Hilfe bei speziellen Arbeiten im Haus, aber auch etwas Gesellschaft für ältere Menschen und Konversation in einer anderen Sprache. Die Liste der angebotenen Zeiteinheiten und die Liste der Anfragen ist natürlich noch wesentlich bunter und vielfältiger. Ziel der Zeitbank ist es, Menschen einander näher zu bringen und den Leuten gleichzeitig zu ermöglichen, das zu tun, was sie gerne tun, und sich bei dem helfen zu lassen, was ihnen nicht so zusagt oder was sie ganz einfach nicht können. darin, dass auf dem Konto Stunden liegen statt Geld und dass der Wechselkurs immer derselbe ist: eine Stunde bleibt eine Stunde, egal, welche Dienstleistung man bietet oder in Anspruch nimmt. 18 Bozner Nachrichten - Mai 2003 Donnerstags: von 15.00 bis 16.30 Uhr im Bürgerzentrum, Altes Grieser Rathaus, Grieser Platz, 18 Tel. 0471 285836 E-Mail: Zeitbank.gries@gemeinde. bozen.it Ein Herz für Tiere Wie funktioniert die Zeitbank? Wer sich in die Zeitbank einschreibt, und das können alle Interessierten, erhält ein Zeit-Kontokorrent und ein Scheckbuch mit Stundenschecks. In regelmäßigen Zeitabständen gibt es dann auch einen Konto-Auszug. Der einzige Unterschied zu einer Geld-Bank besteht Informationen Wild lebende Katzen haben ein Recht, unbehelligt in ihrem Habitat zu verbleiben. Das sieht das Gesetz vor. Die Stadt hat acht Katzenhäuser errichtet, die es erlauben, die Katzen zu verpflegen und sie auch tiermedizinisch zu betreuen. Hundehalte rInnen müssen die „Hinterlassenschaften” ihrer liebsten entsorgen. Damit die se P flicht etwas angenehmer wird, hat die Stadt nun über 40 neue Automaten aufgestellt, mit welchen die Säckchen zum Einsammeln bequem und kostenlos unter die Leute gebracht werden. SOZIALES Neue Tagespflegeheime Der Betrieb für Sozialdienste Bozen hat zwei neue Einrichtungen eröffnet und zwar das neue Tagespflegeheim „Premstallerhof” in der Dolomitenstraße Nr. 14 und das Tagespflegeheim für Alzhei merpatienten im Altersheim „Villa Harmonie” in der Trientnerstraße Nr. 13. Was ist ein Tagespflegeheim? Das Tagespflegeheim ist eine Ergänzung zu den Alters- bzw. Pflegeheimen; im Tagespflegeheim werden tagsüber SeniorInnen betreut, die wegen körperlicher oder geistiger Beschwerden nicht allein in der eigenen Wohnung bleiben können oder eine Betreuung benötigen, die nicht von den Angehörigen, von der Nachbarschaft oder vom Hauspflegedienst des Sozial- und Gesundheitssprengels gewährleistet werden kann. Was wird im Tagespflegeheim angeboten? Im Tagespflegeheim werden folgende Dienste und Sozialleistungen angeboten: Krankenpflege und allgemeine Sozialbetreuung, ärztliche Betreuung, Verpflegung und Ruhemöglichkeiten in den eigens dafür vorgesehenen Räumlichkeiten und Beschäftigung wie Basteln oder Malerei, kulturelle Tätigkeiten, Zeitung lesen, u.s.w. Das Tagespflegeheim ist, mit Ausnahme der Feiertage, von Montag bis Samstag, Der ehemalige Premstallerhof am Bozner Boden (links) und die Villa Harmonie in der Trienstraße jeweils von 08.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet. Die Seniorinnen und Senioren werden von geschulten Fachkräften betreut. Bei der Auswahl der Einrichtungsgegenstände wurde ein spezifisches Projekt befolgt, das wiederum auf die Zielsetzungen der Einrichtung und auf die Betreutentypologie ausgerichtet war. Die Tagespflegeheime werden direkt vom Betrieb geleitet und können jeweils 20 (Premstallerhof) und 6 Betreute (Tagespflegeheim für Alzheimerpatienten) aufnehmen. Die Tagespflegeheime können von den Bozner Bürgerinnen und Bürgern in Anspruch genommen werden, die das 60. Lebensjahr vollendet haben und teilweise oder vollkommen pflegebedürftig sind. Diese zwei Tagespflegeheime und das Tagespflegeheim Villa Europa, das ähnliche Dienstleistungen anbietet, runden das aktuelle Dienstangebot des B.S.B. ab. (bsb) HANDBUCH ZU DEN BOZNER SOZIALDIENSTEN Der Betrieb für Sozialdienste Bozen hat mit dem Beitrag der Stiftung Südtiroler Sparkasse ein Handbuch zu den Sozialdiensten der Stadt Bozen veröffentlicht. Das Handbuch umfasst sechs Broschüren, die jeweils einen Tätigkeitsbereich (Betrieb im Allgemeinen, Minderjährige und Familie, SeniorInnen, Behinderung und psychische Notlage) behandeln. Beschrieben werden alle angebotenen Dienste, es gibt Adressen und einen Stadtplan mit den Einrichtungen des B.S.B. Das Handbuch kann bei allen Sozial- und Gesundheitssprengeln oder im Direktionsamt angefordert werden. VERSTECKTE ARMUT Vom 16.- bis zum 23. Mai wird im Foyer des Rathauses in der Gumergasse die Ausstellung „Bozen 2003 – Bilder und Worte Deiner Stadt” zu sehen sein. Die Ausstellung wurde vom Assesorat für Sozialplanung in Zusammenarbeit mit der Caritas, dem Verein Volontarius, und der Vinzenzgemeinschaft organisiert und will aufzeigen, dass es auch in unserer Gemeinschaft Menschen gibt, für die das Leben nicht so einfach ist. Am 16. Mai wird im Festsaal des Rathauses eine Studie über „Versteckte Armut” vorgestellt. Und am 23. Mai wird sich das Urbanistikassessorat mit der Frage befassen, wie man die Wohnsituation verbessern kann. Weitere Informationen im Amt für Sozialplanung unter: 0471 997524 Für Informationen steht Ihnen der Sozial- und Gesundheitssprengel im eigenen Stadtviertel oder das Amt für Öffentlichkeitsarbeit des Betriebs für Sozialdienste Bozen, Romstraße Nr. 100/A Tel. Nr. 0471/457721/22/23 E-mail: mailto:kontakte@sozialbetrieb. bz.it zur Verfügung. Bozner Nachrichten - Mai 2003 19 SEAB 2003: Das UNO-Jahr des Süßwassers Was wäre wenn Sie eines Morgens den Wasserhahn aufdrehen und kein Tropfen mehr rinnen würde? Was sich bei uns niemand vorstellen kann, ist in vielen Ländern dieser Welt bereits Wirklichkeit. Hält die derzeitige Entwicklung an, so werden laut Schätzungen der Vereinten Nationen rund zwei Drittel der Weltbevölkerung in den kommenden Jahrzehnten von ernsthafter Wasserknappheit bedroht sein. Um auf die schwindenden Wasserressourcen aufmerksam zu machen, haben die Vereinten Nationen das Jahr 2003 zum „Jahr des Süßwassers“ erklärt. Mit Sensibilisierungskampagnen und Veranstaltungen halten Politiker und Wasserversorger die BürgerInnen zum sparsamen Umgang mit dem kostbaren Lebenselement an. Auch die SEAB AG will den BürgerInnen im „Jahr des Süßwassers“ bewusst machen, dass täglich frei Haus geliefertes Trinkwasser keine Selbstverständlichkeit ist. Kaum ein Bozner/eine Boznerin weiß um den technischen und finanziellen Aufwand, der für die Speicherung, Aufbereitung und Verteilung von Trinkwasser nötig ist. Tarifsystem belohnt Wassersparer Dabei steht Bozen noch gut da. Die SEAB AG gibt jährlich 13 Millionen Kubikmeter qualitativ hochwertiges Trinkwasser an die Privathaushalte und Industrie ab. Durchschnittlich verbraucht jede/r 200 Liter Wasser täglich. Der Wasserreichtum scheint unerschöpflich. Doch der Eindruck trügt: Wasser Sparen ist auch bei uns angesagt. Mit wenig Aufwand und etwas Verantwortungsbewusstsein ist dies auch für die 20 Bozner Nachrichten - Mai 2003 Einzelnen möglich, indem sie duschen statt baden, indem sie Geschirr nicht unter fließendem Wasser abspülen oder tropfende Wasserhähne und defekte WC-Spülungen reparieren. Das rechnet sich in jedem Fall. Wasser sparen wirkt sich nämlich nicht nur positiv auf die Umwelt, sondern auch auf die Brieftasche aus. Die Stadt belohnt durch ein gestaffeltes Tarifsystem die Wenig-Verbraucher mit günstigeren Gebühren. SEAB-Initiativen im „Jahr des Süßwassers“ Die SEAB entnimmt das Trinkwasser neun Tiefbrunnen im Wasserschutzgebiet des Bozner Talkessels und fünf Quellen außerhalb des Gemeindegebietes. Im „Jahr des Süßwassers“ hat sich die SEAB AG zum Ziel gesetzt, die Boznerinnen durch besondere Veranstaltungen mit der Trinkwasserversorgung ihrer Stadt vertraut zu machen. Dass Interesse daran besteht, haben bereits zwei Veranstaltungen bewiesen: Der Tag der Offenen Tür am „Weltwassertag“ (22. März) und die Autorenlesung mit Mirjam Pressler im Wasserspeicher Pfarrhof am 10. April (siehe Bild). Weitere Initiativen sind in Ausarbeitung und werden rechtzeitig bekannt gegeben. (gk) Schulklassen und Private können die Trinkwasseranlagen nach vorheriger Anmeldung besichtigen. Infos: www.seab.bz.it oder unter der Rufnummer 0471 541 717 FEUERBRAND SEAB AG entsorgt 40 Tonnen Wirtspflanzen Seit Beginn der Ausmerzaktion hat die SEAB – Energie-Umweltbetriebe Bozen AG – knapp 40 Tonnen Cotoneaster und Feuerdorn entsorgt. Tag für Tag erkundigen sich besorgte BoznerInnen über den Feuerbrand, der vor allem Kernobst, Zier- und Wildgehölze befällt und für das Obstland Südtirol eine ernstzunehmende wirtschaftliche Gefahr darstellt . Die SEAB-Mitarbeiter holen die Wirtspflanzen – vor allem Cotoneaster und Feuerdorn – kostenlos an Ort und Stelle ab und bringen sie zum Verbrennungsofen. (gk) Lesung im Wasserspeicher ETSCHWERKE AG Die Etschwerke elektrisieren Südtirol Sauberer Strom für Südtirol aus Südtirol Strom ist heute eine Selbstverständlichkeit. Er ist ganz einfach immer da, wenn man ihn benötigt. Vergessen wird dabei aber, welche Arbeit und Anstrengung hinter dieser Selbstverständlichkeit stehen. gehen kann, also ein Unternehmen wie die Etschwerke AG, die mit allen Strukturen bewusst umgehen kann und 430 Mitarbeiter beschäftigt. (ew) Die Etschwerke AG mit Sitz in Bozen und Meran ist sich der Verantwortung bewußt, dass über 120.000 Haushalte und Unternehmen in ganz Südtirol tagtäglich mit sauberem Strom versorgt werden wollen. Insgesamt sind dies über 700 Millionen kWh Strom für knapp die Hälfte der gesamten Südtiroler Bevölkerung. Ein Auftrag, den das Unternehmen inzwischen seit über 100 Jahren als Südtirols größter Stromlieferant vorbildlich erfüllt. Die Etschwerke beschränken ihre Dienstleistung allerdings nicht allein auf die Lieferung von Strom. Bei der großen Bedeutung, welche dem Unternehmen in der Provinz Südtirol zukommt, muss es selbstverständlich sein, auch als kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen. Im eigenen Kundencenter können Kunden allgemeine Formalitäten erledigen und bekommen Fragen zu Stromversorgung oder Energiesparen beantwortet. Kompetente Mitarbeiter informieren und beraten. Nicht von ungefähr kommt deshalb der Leitgedanke der Etschwerke: „Wir machen Energie persönlich“. Auch in Zukunft wird sich die unternehmerische Tätigkeit an diesem Leitmotiv ausrichten, denn Südtirol braucht einen eigenen Südtiroler Stromlieferanten, der die lokalen Gegebenheiten kennt, der weiterhin auf die Bedürfnisse der Bevölkerung ein- Etschwerke Trading GmbH für den liberali– sierten Markt Insbesonders im Hinblick auf die bevorstehende Stromliberalisierung braucht Südtirol einen Partner, auf den sich die Bevölkerung unbedingt verlassen kann. Die Etschwerke AG hat in Anbetracht dessen bereits frühzeitig reagiert und die Etschwerke Trading GmbH gegründet. Hier bekommen die Unternehmen, für die die Marktliberalisierung bereits jetzt Realität ist, die Möglichkeit, mehr aus ihrem Strom zu machen. Die Etschwerke Trading GmbH bietet individuelle Strompakete an, damit heute die Unternehmen und in Zukunft auch alle Privathaushalte von der Liberalisierung profitieren können. (ew) Etschwerke AG Zwölfmalgreinerstr. 8 www.ae-ew.it Telefonzentrale: 0471 225111 Kundenabteilung: 800 225420 Störungsdienst: 800550522 Bozner Nachrichten - Mai 2003 21 NACHBARN Innsbruck im Wonnemonat Mai Hofgarten im Zeichen des Wassers, Landesmuseum mit prachtvoller Ausstellung „Der Hofriese”. Die Rüstkammern sowie die Kunst- und Wunderkammer auf Schloss Ambras führen in die Welt Erzherzog Ferdinands II und sind besonders auch für Kinder ein besonderes Erlebnis Das neue Innsbrucker Rathaus mit den RathausGalerien und dem gläsernen Rathausturm (Foto: Roland Halbe) Innsbruck im Frühling ist eine Fahrt über den Brenner wert. Stadt Natur und Kultur zeigen sich von ihrer schönsten Seite. Das Neue Innsbrucker Rathaus mit den RathausGalerien, seinen Shops und Restaurants ist zu einem starken Anziehungspunkt in der City geworden. Auch Kunstinteressierte kommen auf ihre Rechnung. Der berühmte Konzeptkünstler aus Paris, Daniel Buren, Heinz Gappmayr, Martin Gostner, Eva Schlegel, Dorit Margreiter, Ricarda Denzer und Isa Genzken haben den vom französischen Stararchitekten Dominque Perrault geplanten Rathauskomplex künstlerisch gestaltet. Attraktiver Mittelpunkt ist der 38 Meter hohe gläserne Rathausturm mit dem Cafe Lichtblick und einer Aussichtsplattform. Natürlich gibt es auch eine Tiefgarage. Einfahrt ist am neu gestalteten Adolf-Pichler-Platz, auf dem der Frühling nun seine ganze Pracht ausgebreitet hat. Das in die RathausGalerien integrierte Hotel „The Penz“ bietet die Möglichkeit zur Übernachtung an. Auch der Hofgarten am Rennweg im Bereich der Innsbrucker Kulturmeile mit der imperialen Hof- 22 Bozner Nachrichten - Mai 2003 burg, Gotischem Keller, Landestheater, Volkskunstmuseum, Congress Innsbruck etc. gehört bei einem Innsbruck-Besuch unbedingt eingeplant. Zum „Jahr des Wassers” veranstalten die Hofgartenfreunde in Zusammenarbeit mit den Bundesgärten Innsbruck und der Malund Zeichenschule John Walton unter dem Titel „Aqua” eine Ausstellung von Bildern und Plastiken, die sich mit Wasser in seinen verschiedensten Erscheinungsformen beschäftigen. Eine Gemeinschaftsausstellung von rund 40 Künstlerinnen und Künstlern gibt es in einem Glashaus der Bundesgärten, Kaiserjägerstraße 1b (Hofgartengärtnerei, östlich des Hofgartens) am 24. und 25. Mai von 10 bis 17 Uhr . Gratisparkmöglichkeit im Gelände der Bundesgärten. Das Tiroler Landesmuseum öffnet am 13. Mai nach einem mehrjährigen Umbau wieder seine Tore. Die prachtvolle Eröffnungsausstellung „In freier Natur – von Cezanne bis Picasso“ ist vom 4. Juni bis 28. September zu sehen. Schloss Ambras mit seinem märchenhaften Park hat zwar das ganze Jahr Saison, das Frühjahr hat aber besonders schöne Seiten. Seit April wird wieder die Habsburger Portraitgalerie im Hochschloss gezeigt. Weiters gibt es die Möglichkeit, unter dem Titel „Der Georgsaltar und die Sammlung spätgotischer Bildwerke“ eine Schau spätmittelalterlicher Kunstwerke anzuschauen oder Schloss Ambras aus der Sicht von Philippine Welser zu betrachten. Täglich ab 14.30 Uhr findet der Rundgang „Wunderwelt der Renaissance“ statt. Er führt durch die Rüstkammern sowie die Kunst und Wunderkammern des Schlosses. Jeweils donnerstags ab 15.30 Uhr kann man sich unter dem Motto „Imagine sex…“ auf die Spurensuche nach Amourösem aus den Ambraser Sammlungen begeben. (in Zusammenarbeit mit dem Medienservice der Stadt Innsbruck) Das Große Haus des Tiroler Landestheaters zeigt am 3. und 7. Mai „Kiss me Kate“, am 4., 9. und 11. Mai „Der Graf von Luxemburg“, am 8. Mai „I Turco in Italia“, am 10. und 14. Mai „Liliom“. KULTUR Das Theater der Schule Über 1000 Kinder üben, proben und treten auf Kommen Sie in die Vorstellungen, es zahlt sich aus Eineinhalb Monate lang, von Ende April bis Mitte Juni, beherrschen die Schülerinnen und Schüler die Bühnen der Stadt. Das „Theater der Schulen“ gibt heuer 44 Vorstellungen im Auditorium Roen, im Grieser Stadttheater, im Auditorium Lucio Battisti, auf Schloss Maretsch, im Schulhof oder einfach in der Schulturnhalle, und bei allen Vorstellungen sind außer Mami und Papi auch noch andere Thea- terbegeisterte erwünscht, die den nötigen Applaus spenden. Aber die Aufführung ist nur das Ende eines Weges, den die Schülerinnen und Schüler seit Jänner unter der Anleitung von TheaterpädagogInnen gemeinsam gegangen sind. Ein Weg, auf dem sie ein Stück erarbeitet, sich als Gruppe kennen und schätzen gelernt, aber auch den eigenen Körper mit Stimme und Bewegung erfahren gelernt haben. Die Seit Jänner erarbeiten die Schülerinnen und Schüler ihre Stücke, haben dabei eine Menge Spass und lernen viel über sich, ihre Freunde und das Leben. Die Bilder zeigen Proben in der Grundschule Robert Stolz und in der Mittelschule Vittorio Alfieri Erarbeitung des Stücks ist für die Kinder und Jugendlichen jedes Jahr eine Lernwerkstatt, die wichtige Erfahrungen ermöglicht und unzweifelhaft Spass macht. Das Theater der Schule wird vom Verein Theatraki durchgeführt und von der Stadt Bozen und dem Land finanziert. Sollten Sie noch irgendeinen Zweifel hegen...schauen Sie sich den Spielplan an, und gehen Sie ins Theater, es wird sich auf alle Fälle lohnen. Umdrehen, bitte! Auf den nächsten Seiten finden Sie das Programm in allen Einzelheiten! Bozner Nachrichten - Mai 2003 23 KULTUR Bozens Nachwuchs spielt Theater Auditorium Roen Zwei Monate Programm Publikum erwünscht Freier Eintritt CULTURA Il Teatro della Scuola 2003 Due mesi di spettacoli Il pubblico è sempre molto gradito Entrata libera 29.04. Paola Guerra Scuola media V. Alfieri IIA ore 20 Turandot 30.04. Paola Guerra Scuola elementare S.F. Neri IIIB/IVB ore 20 Pralina e Zafferano Nell’anno di disgrassia... 02.05. Dario Spadon Scuola media Centro Storico IC/IIIC ore 20 Teseo e Arianna Orfeo e Euridice 06.05. Dario Spadon Scuola media Archimede IA/IIB ore 20 Stranieri come noi Das Sandpferd 07.05. Monica Ludescher Mittelschule A. Schweitzer 3 A/3 B um 15.30 und um 20 Uhr Von Elvis bis Eminem 08.05. Margareth Braunhofer Mittelschule J. von Aufschnaiter 3D um 19 Uhr Der Geizige nach Molière und mehr 09.05. Alexandra Hofer Grundschule Goethe 2D um 18 Uhr Märchenbrei 15.05. Alexandra Hofer Grundschulen Pestalozzi 2B und Chini 2/5 um 18 Uhr Die 6 Schwäne Traum 16.05. Paola Guerra Scuola elementare S.F. Neri IVA/VA ore 20 La foresta, radice, labirinto Dimmi cosa vedi 19.05. Michaela Dellago Grundschule don Milani IIC um 18 Uhr Der Karneval der Tiere 24 Bozner Nachrichten - Mai 2003 21.05. Paola Guerra Scuola media E. Fermi gruppo laboratorio ore 20 …ma non sempre è la stessa storia … 22.05. Roger Weber Grundschule Quirein 5 um 18 Uhr kleine Hex 23.05. Graziano Hueller Scuola elementare don Bosco IIIC ore 18.30 Il mago di tutte le magie 24.05. Graziano Hueller Scuola elementare Longon VA ore 18.30 Il filo di Arianna 26.05. Jesus Maria Lezameta Scuola elementare M.L. King VA/VB ore 20 Il ragazzo coraggioso Ercole: non un uomo, una leggenda 27.05. Graziano Hueller Scuola elementare don Bosco IIID ore 18.30 I 12 fratelli 28.05. Barbara Fingerle Scuola elementare Longon VB ore 19 Gli uccelli Teatro comunale/ Grieser Stadttheater Auditorium Lucio Battisti Altri Luoghi/ Andere Aufführungsorte 14.05. Paola Guerra Scuola media V.Alfieri IIIA ore 20.30 A Midsummer night’s dream 19.05. Luciano Casagrande Scuole elementari don Milani IIA ManzoniIIIC ore 20 L’origine del giorno e della notte L’aria tassata 09.05 Graziano Hueller Grundschule S.F. Neri IIIA (Schulhof) um 18 Uhr Dornröschen 16.05. Luciano Casagrande Scuola media L.da Vinci ore 20 Perché la memoria r/esista 20.05. Dario Spadon Scuola elementare Tambosi IIB/IIIB ore 20 Pinocchio Bandiera 21.05. Alexandra Hofer Grundschule Stolz 4. um 20 Uhr Allein und gemeinsam 22.05. Luciano Casagrande Scuole elementari Manzoni IIID ore 20 Rodari IVB ore 11 e ore 20 Biancaneve Il giro del mondo in ottanta note 23.05. Dario Spadon Scuole elementari Manzoni IIIB S.F. Neri VB ore 20 Il sasso magico La gabbianella e il gatto 03.06. Paola Guerra Scuola media E. Fermi gruppo laboratorio ore 11 …ma non sempre è la stessa storia … 15.05 Katrin Hirber Grundschule Goethe 3D (kleine Turnhalle) um 15 Uhr Die Reise hinter die Wand 15.05 Jesus Maria Lezameta Scuola elementare don Milani IVA a Castel Roncolo ore 20.15 Vacanze con le streghe 21.05 Letizia Aguanno Scuola elementare Dante Alighieri IVA/ IVB a Castel Mareccio ore 18.30 Re Artù e la saga di Camelot 24.05 Roger Weber Grundschule K. F. Wolff 4. um 10 Uhr (Aula Magna) Der Teufel mit den drei goldenen Haaren 14.06 Roger Weber Mittelschule E.Fermi Werkstattgruppe (Tag der offenen Tür) zwischen 10 und 12 Uhr Auf der anderen Seite des Flusses 29.05. Graziano Hueller Scuola elementare Longon IIIB ore 18.30 I cavalli di Giuffà 30.05. Doris Plankl Mittelschule V. Alfieri IIB um 20 Uhr Zwischen Traum und Wirklichkeit Bolzano Notizie - Maggio 2003 24