PDF - Bund gegen Missbrauch der Tiere
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Nr. 3 September 2006 DAS RECHT DER TIERE JJAGDGESETZREFORM AGDGESETZREFORM -- bmt bmt FORDERT FORDERT:: Schluss mit dem Abschuss von Haustieren PROTESTAKTION GEGEN IMPORTE VON HAUSTIERFELLEN AUS ASIEN ÖFFENTLICHE PETITION bmt FÜR VON SODOMIE VERBOT HAPPY END HUNDE NEUEN IN IHREN FAMILIEN H EIMTÜCKISCH bmt-HUND VERGIFTET B UND GEGEN M ISSBRAUCH DER T IERE E .V. INHALT I N H A LT Inhaltsverzeichnis / Impressum 2 EDITORIAL 3 TITELTHEMA 4 Die Jagdsaison ist eröffnet… …und der Tierschutz bleibt auf der Strecke AKTION ZUM WELTTIERSCHUTZTAG 8 bmt kämpft für Importverbot von Haustierfellen aus Asien Nutzen Sie unsere Protestpostkarten ÖFFENTLICHE PETITION AN DEN BUNDESTAG bmt fordert Reform des Jagdgesetzes jetzt! 10 bmt fordert: Gesetzliches Verbot von sexuellem Missbrauch an Tieren ACHTUNG TIERQUÄLER 12 86jähriger Rentner: Mit dem Hammer auf den Schäferhund TIERSCHUTZPOLITIK 14 Neue Hähnchenmastanlage bei Kassel geplant GLÜCKLICH VERMITTELT 16 Von Ungarn nach Deutschland: Askan und Csele sind am Ziel NEUE SERIE: EHRENAMTLICH FÜR DEN BMT Importverbot Für Hunde- und Katzenfelle aus Asien 20 Kasseler Tierfreund besucht mit Hunden Seniorenheime GESCHÄFTSSTELLEN GST Issum TH Köln/Dellbrück TH Arche Noah Tierschutzzentrum TH Wau-Mau-Insel Franziskus Tierheim Erfahrungsbericht GsT Vollenborn Kennen Sie schon Colorado? Wenn Kaninchen lieben Das Tierheim-Team Rita und Hugo brauchen Sie! 2 Hundesenioren in neuer Familie Die Geschichte von Monchi Liebe verleiht Flügel Spenden für Volierenausbau 22 23 24 26 27 28 30 31 KOLUMNE von bmt-Tierschutzlehrer Stephan Everling 32 ANSCHRIFTEN / Internetadressen der Geschäftsstellen 34 DAS LETZTE 35 Glücklich vermittelt Ungarnhunde und ihre neuen Familien Hund aus bmt-Geschäftsstelle vergiftet! Das Recht der Tiere 3/2006 Beitrittserklärung 2 36 Artgemäß Haltung in Freiflugvolieren Impressum DAS RECHT DER TIERE Nr. 3/2006 Mitgliederzeitschrift des „Bund gegen Missbrauch der Tiere e. V.“ Redaktion: Claudia Lotz, Dr. Jörg Styrie, Mike Ruckelshaus, Hans Schroer Gestaltung: Stefan Lotz, Andrea Sturm Anzeigen: Willy Passmann, 44879 Bochum, Tel.: 0234-49 42 84 Artgerchte Offenstallhaltung Druck: Brendow PrintMedien, Moers; Titelbild: Claudia Lotz Übernahme von Artikeln, auch auszugsweise, nur mit Quellenangabe gestattet. Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier. Auflage: 41.000 Exemplare EDITORIAL AUF EIN WORT… Liebe Mitglieder, liebe Tierfreunde! SIE TÖTUNG VON HUNDEN UND KATZEN ZUR FELLPRODUKTION IN CHINA AB? LEHNEN DIE DANN PROTESTIEREN SIE MIT UNS! In diesem Heft haben wir Protestkarten für Sie vorbereitet. Es geht um die grausame Tötung von Hunden und Katzen in China zum Zweck der Fellgewinnung. Ende Oktober wird der bmt dem chinesischen Botschafter in Berlin persönlich seinen Protest überreichen und ihn auffordern, sich bei der Regierung seines Landes für ein Tierschutzgesetz stark zu machen, das u.a. das Töten von Hunden und Katzen zur Pelzproduktion verbietet. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht - aber mir schmerzt allein beim Betrachten der chinesischen Tiermarktszenen (Seiten 8-9) jede Faser meines Körpers, wenn ich mir vorstelle, was diese unendlich bedauernswerten Tiere an Leid vor sich und schon hinter sich haben. Bitte tun auch Sie Ihr Möglichstes, um die chinesische Regierung zu einer Änderung im Umgang mit ihren Tieren zu bewegen. Was Sie tun können? Schicken Sie - und bitte jeder von Ihnen unsere Protestpostkarten an meine Adresse. Im Namen des bmt übergebe ich die gesammelten Karten dem chinesischen Botschafter. Dieses Magazin hat eine Druckauflage von ca. 40 000 Exemplaren. Stellen Sie sich vor, wie großartig es wäre, wenn ich zur Unterstützung unserer Forderung Ihre 40 000 Protestkarten vorweisen könnte? Ich bitte Sie noch einmal inständig: Nur mit Ihrer wirklich zahlreichen Beteilung ist unser Protest sinnvoll - und möglicherweise sogar erfolgreich. Der bmt wird gleichzeitig seine Forderung an Bundesminister Horst Seehofer stellen, den Import von Hunde- und Katzenfellen zu verbieten - so wie es schon längst andere europäische Staaten vor uns getan haben. Deutschland gehört zu den begehrtesten Abnehmerländern asiatischer Haustierfelle. Dabei soll es nicht bleiben. Also: Karte ausfüllen, frankieren und an mich abschicken. Am 4. Oktober startet unsere Protestaktion. Der 4. Oktober ist der Welttierschutztag - Mahnung und Hoffnung zugleich. In tierschützerischer Verbundenheit Ihr Dr. Jörg Styrie Das Recht der Tiere 3/2006 Lassen Sie kein Tier im Stich, das ist meine große Bitte an Sie für diesen Tag. 3 TITELTHEMA Die Jagdsaison ist eröffnet ... Alljährlich im Spätsommer und Herbst endet die Schonzeit - und die Jagd auf Rot- und Damwild, Rehkitze und Ricken, Muffelwild, Feldhasen, Stein- und Baummarder, Iltisse, Hermeline, Wiesel, Dachse, Fasane, Rebhühner, Tauben, Blässhühner, Stockenten, Grau- und Kanadagänse beginnt. Andere Tierarten, wie Füchse, Wildschweine (Überläufer, Frischlinge), Waschbären, Wildkaninchen, Marderhunde, Mink und Nutria werden dagegen je nach Bundesland ganzjährig bejagt. Ihnen wird nicht einmal während der Aufzucht ihrer Jungtiere eine Schonzeit zugestanden. Um ihrem blutigen Hobby zu frönen, durchstreifen 341.000 deutsche Jäger Wald und Flur. Schenkt man den einschlägigen Jagdzeitschriften Glauben, liegt die Hauptmotivation der Grünröcke für ihr Freizeitvergnügen in der "Freude" begründet, "Beute zu machen". Das Recht der Tiere 3/2006 5.095.510 Wildtiere wurden im Jagdjahr 2004/2005 von den deutschen Jagdausübungsberechtigten getötet, davon waren 1.081.415 Rehe. Die Jagdverbände selbst betonen immer wieder gebetsmühlenartig die Notwendigkeit der Jagd zur Erhaltung des na- 4 ... UND DER türlichen Gleichgewichts. Zahlreiche wildbiologische Studien widerlegen diese These und verweisen auf die Selbstregulierung der Wildpopulationen, die sich auch ohne das vermeintliche Regulativ Jagd einstellt. Tierschutzwidrige Jagdpraktiken Aus der Sicht des ethisch begründeten Tierschutzes sind Tiere als Mitgeschöpfe und empfindsame Lebewesen zu respektieren und vor vermeidbaren Schmerzen, Leiden und Schäden zu schützen. Das deutsche Jagdwesen steht dem in der Praxis eindeutig entgegen. Noch immer wird es dominiert von tier- schutzwidrigen Jagdpraktiken und Traditionen. Verstöße gegen das Tier- und Naturschutzrecht sind in deutschen Jagdrevieren an der Tagesordnung. Der Tierschutz bleibt im wahrsten Sinne des Wortes "auf der Strecke". Hier einige Beispiele: Weidgerechtigkeit Der Begriff "Weidgerechtigkeit" ist ein unbestimmter Rechtsbegriff. Erstmalig im Reichsjagdgesetz von 1934 erwähnt, existiert in Deutschland keine juristische Definition darüber, was im Einzelfall weidgerecht bzw. nicht weidgerecht ist. Hinter diesem Begriff verbergen sich veraltete Traditionen und tierquälerische Jagdmethoden. Immer wieder verschoben: Die dringend notwendige Reform des Jagdgesetzes JAGD Weidgerechtigkeit verleiht der Jagd z. B. einen "sportlichen" Charakter und räumt den Tieren eine "Fluchtmöglichkeit" ein. So sind Enten nur im Flug abzuschießen und nicht, wenn sie sitzen und ein sicheres Ziel abgeben. Fallenjagd Fallen werden bei der "Bekämpfung von Raubwild" (Füchse, Marder und Waschbären) eingesetzt. Totschlagfallen zerschlagen den Tieren das Genick bzw. die Wirbelsäule oder zerquetschen sie ganz. In Lebendfallen gefangene Tiere werden vom Jäger getötet. Nach dem Jagdrecht dürfen nur solche Fallen zum Einsatz kommen, die entweder unversehrt fangen oder sofort töten. In der Praxis existieren solche Fallen nicht. Nur die wenigsten in Totschlagfallen gefangenen Tiere werden sofort getötet, viele verenden erst nach Tagen unter unvorstellbaren Schmerzen. Fallen töten nicht selektiv, häufig geraten geschützte Tierarten (Wildkatze, Greifvögel) und Haustiere hinein. Tiere, die in Lebendfallen gefangen werden, geraten in eine Stresssituation, die zum Tod führen kann. Jagdhundeausbildung In vielen Bundesländern ist noch immer die Jagdhundeausbildung an lebenden Tieren erlaubt. Etwa 5.000 Jagdhunde werden jedes Jahr an lebenden Enten geprüft. Dabei werden pro Hund ca. 20 Übungsenten verwendet, d. h. 100.000 lebende Enten werden jährlich für dieses Training “verbraucht”. In sog. Schliefanlagen werden Dackel und Terrier in künstlichen Gangsystemen auf Füchse und Dachse gehetzt. Obwohl die Tiere durch Schieber getrennt werden, gibt es gelegentliche Kontakte zwischen Hund und Fuchs. Für die "Übungstiere" sind diese Praktiken mit Stress und Todesängsten verbunden, die zu psychischen und physischen Leiden führen. Abschuss von Haustieren Etwa 400.000 Katzen und 60.000 Hunde werden jährlich von Jägern erschossen oder in Fallen gefangen und Das Recht der Tiere 3/2006 TIERSCHUTZ BLEIBT AUF DER STRECKE! 5 TITELTHEMA anschließend getötet. Genaue Zahlen zum Haustierabschuss gibt es nicht. Lediglich in Hamburg, Hessen und Nordrhein-Westfalen werden hierzu Statistiken geführt. Über die Exaktheit dieser Zahlen lässt sich allerdings streiten. Ermahnt doch schon die Jagdliteratur den Jägersmann, tote Katzen unmittelbar zu vergraben oder anderweitig unauffällig verschwinden zu lassen. Hunde und Katzen galten schon bei Reichsjägermeister Göring als "Raubzeug", das bekämpft und ausgemerzt werden muss. Diese "Einstellung" hat sich leider bis heute in den Köpfen der Jäger festgesetzt und findet noch immer in den Jagdgesetzen ihren Niederschlag. So dürfen im Jagdbezirk ange- troffene "wildernde" Hunde und Katzen von den Jagdausübungsberechtigten totgeschossen werden. Ein Hund gilt als "wildernd", wenn er sich dem direkten Einwirkungsbereich seines Besitzers entzogen hat. Wo dieser Bereich anfängt und endet, konnte bis heute kein Gericht abschließend klären. Katzen dürfen von Jägern abgeschossen werden, wenn sie sich in einer Entfernung von mehr als 200 bis 500 Metern (abhängig vom jeweiligen Bundesland und der Jahreszeit) von der nächsten Ansiedlung befinden. Die derzeitigen Regelungen zum Haustierabschuss sind völlig veraltet und willkürlich und gehen weit über das hinaus, was zum Schutz von Wildtieren notwendig ist. JAGDRECHTSREFORM JETZT! Das Recht der Tiere 3/2006 Sieht man von einigen kleineren Änderungen ab, basiert das heutige Bundesjagdgesetz in seinen wesentlichen Grundzügen auf dem Reichsjagdgesetz von 1934 und wird wichtigen Grundsätzen des Tierschutzes nicht gerecht (z. B. Abschuss von Hunden und Katzen, Fallenjagd, Beizjagd, Jagd in der Zeit der Jungenaufzucht und zu den Balz- und Brunftzeiten). Durch die Jagd auf bedrohte Tierarten, die Verwendung von Bleischrot und die Veränderung des Artenspektrums infolge unsachgemäßer Eingriffe in Wildbestände, (z.B. die Fütterung des Schalenwildes, das Aussetzen fremder Tierarten, die Jagd in Schutzgebieten), werden Erfordernisse des Natur- und Artenschutzes eklatant missachtet. Fazit: Das Jagdwesen in Deutschland ist dringend reformbedürftig und muss dem gewandelten Verhältnis des Menschen zum Mitgeschöpf Tier und zur Natur angepasst und restriktiv den Geboten des ethischen Tierschutzes untergeordnet werden. 6 Was sollte die Jagdrechtsreform berücksichtigen? Die Koalitionsvereinbarung der letzten Bundesregierung sah eine Reform des Jagdrechts vor, die die neuesten waldund wildbiologischen Erkenntnisse und die Belange des Tierschutzes berücksichtigt. Die Eckpunkte der von der da- maligen Verbraucherschutzministerin Renate Künast geplanten Reform des Bundesjagdgesetzes waren: Q Verbot des Haustierabschusses Q Verbot der Fallenjagd Q Verbot von Bleischrotmunition Q Verbot der Wildfütterung Die Reform kam jedoch nicht zustande. Wegen der Föderalismusreform plant Bleihaltige Schrotmunition Schätzungsweise 9.000 Tonnen Blei werden jährlich von deutschen Jägern in die Umwelt geschossen. Zahlreiche Wasservögel nehmen die kleinen Bleikugeln bei der Nahrungssuche als "Magensteinchen" auf und verenden qualvoll an einer Bleivergiftung. Etwa 100.000 Entenvögel kommen so in Deutschland jährlich auf grausame Weise ums Leben. Andere Wildvögel werden bei der Jagd nicht tödlich getroffen, sondern durch Randschrote verletzt ("angeschrotet") und sterben an inneren Verletzungen oder an einer schleichenden Vergiftung durch das hochtoxische Schwermetall. das Bundeslandwirtschaftsministerium nun erneut einen Novellierungsentwurf zum Bundesjagdgesetz. Ausführlichere Informationen zur Jagd können Sie nachlesen unter: www.bmt-tierschutz.de/ Tierschutzthemen Text: Mike Ruckelshaus, Fotos: Reinhard Tierfoto Cadjana - von Jägern getötet Am 18. Juli 2006 wurde die 14 Monate alte Barsoi Hündin Cadjana von einem Jäger in Idstein (Hessen) erschossen. Die Hundehalter stellten Strafanzeige gegen den Schützen. Ein Gericht wird nun zu klären haben, ob der Hund tatsächlich, wie vom Jäger behauptet, zum Zeitpunkt des Abschusses gewildert hat oder im Stehen erschossen wurde, also im Einwirkungsbereich seiner Besitzerin stand. Im gleichen Jagdrevier sorgte bereits vor Jahren ein Jäger für traurige Schlagzeilen. Er schoss auf einen Hundehalter, der an den Folgen der Schussverletzung starb. Es stellt sich die Frage, wie lange sich die Besitzer von über sieben Millionen Katzen und fünf Millionen Hunden noch von einer waffentragenden Minderheit, die willkürlich über Leben und Tod ihrer Haustiere entscheiden darf, terrorisieren lässt. Wissenschaftliche Studien belegen, dass Menschen ihre Hunde und Katzen als vollwertige Familienmitglieder empfinden. Im Bezug auf den Stellenwert unserer Haustiere hat sich in den letzten Jahren ein gesellschaftlicher Wandel vollzogen, dem die Jagdgesetzgebung Rechnung tragen muss. Eine Jagdrechtsreform, die das Abschießen von Haustieren verbietet, ist längst überfällig! Haustiere sind für ihre Menschen Freund, Partner oder Kindersatz und keine Zielscheiben für schießwütige Jäger! Gleichwohl liegt es in der Verantwortung eines jeden Haustierbesitzers, dafür zu sorgen, dass von seinem Tier keine Gefährdung für wildlebende Tiere ausgeht. ANZEIGE bmt-AKTION SCHLUSS MIT DER TIERQUÄLEREI! I MPORTVERBOT FÜR H UNDE - UND K ATZENFELLE AUS A SIEN ! Bitte schauen Sie nicht weg, wenn Sie jetzt diese Bilder sehen. Wir können den unter fürchterlichsten Bedingungen gehaltenen Tieren nur helfen, wenn wir gemeinsam Stellung beziehen. In vielen asiatischen Ländern werden Hunde und Katzen zum Verzehr auf Tiermärkten (siehe Bilder) angeboten. Unvorstellbar auch die Behandlung der ca. zwei Millionen Hunde und Katzen, die zur Fellgewinnung genutzt und auf den europäischen Markt exportiert werden. Deutschland gehört zu den wichtigsten Abnehmerländern für diese mit so unsäglich viel Leid erzeugten Tierfelle. Anlässlich des Welttierschutztages am 4. Oktober fordert der bmt Bundesminister Horst Seehofer auf, ein Importverbot für Hunde und Katzenfelle aus Asien zu erlassen. Während die USA, Australien und einige EU-Mitgliedsstaaten wie Belgien oder Griechenland längst ein Importverbot erlassen haben, tut sich Deutschland schwer mit diesem Schritt . Schlimmer noch: Deutschland gehört zu den wichtigsten Abnehmerländern von Hunde- und Katzenfellen aus Asien. Das Recht der Tiere 3/2006 Der Hintergrund 8 Nachdem die USA im Jahr 2000 ein Importverbot für Hunde- und Katzenfelle beschlossen haben, konzentriert sich der Handel mit diesen Produkten auf Europa und besonders Deutschland. Frankreich, Griechenland, Belgien, Italien und Dänemark haben bereits nationale Importverbote erlassen. In Belgien wird derzeit sogar die Ausweitung des Importverbotes aus anderen EU-Ländern diskutiert. Unvorstellbare Tötungsmethoden Geschätzte 2 Millionen Hunde und Katzen werden jährlich in Ländern wie China, Thailand, Korea und den Philippinen für die Gewinnung von Fellen und Häuten unter unbeschreiblich grausamen Bedingungen getötet. Die Tiere werden erschlagen oder bei vollem Bewusstsein mit Drahtschlingen stranguliert, damit die Felle nicht beschädigt werden. Hunde werden mit Seilen fixiert und in die Leiste der Hinterläufe gestochen, wodurch sie qualvoll verbluten. Dieser unvorstellbar brutale Todeskampf zieht sich über Minuten hin. Vielfach werden die Tiere noch bei lebendigem Leibe kopfüber aufgehängt und gehäutet. Keine Kennzeichnungspflicht für Pelzartikel Die Felle werden zu einer Vielzahl von Produkten verarbeitet wie Pelzmäntel, Pelzjacken, Kragenbesätze, Mützen, Handschuhe, Rheumadecken, Möbelbezüge, dekorative Accessoires, Kinderspielzeug sowie Applikationen auf Jacken oder Schuhen. Weil keine Kennzeichnungspflicht für Pelzartikel besteht, werden Hunde- und Katzenfelle bei der Weiterverarbeitung so verändert oder gefärbt, dass sie nicht mehr als solche zu erkennen sind. Im Handel tauchen sie dann unter irreführenden und den Verbraucher täuschenden Phantasiebezeichnungen auf. Beispiele: Gae-Wolf, China-Wolf oder Wolf aus Asien für Hunde bzw. Lipi, Genotte, Maopi oder Mountain-Cat für Katzen. Bereits 2005 hatte der EU- W IR Kommissar Kyprianou angekündigt, dass die Kommission die Chancen für ein EU-weites Importverbot prüfe. Gleichzeitig wies er die Mitgliedsstaaten darauf hin, dass die Verhängung nationaler Einfuhrverbote Ziel führend für ein europaweites Importverbot für Hunde- und Katzenfelle seien. Warum gibt es noch kein Importverbot in Deutschland? Unter diesen Umständen sehen wir keinerlei Gründe, weder sachlich noch handelsrechtlich, die einem unverzüglichen deutschen Importverbot für Hunde- und Katzenfelle entgegenstehen könnten. Jeder weitere Tag der politischen Untätigkeit und des Hinauszögerns bedeutet unvorstellbares Leid für unzählige Hunde und Katzen. Wir haben für Sie Protestkarten (Heftmitte) vorbereitet, die Sie bitte an den bmt-Vorsitzenden Dr. Jörg Styrie schicken. Er wird sie gesammelt dem Chinesischen BotBotschaft der Volksrepublik China Herr Ma Canrong Märkisches Ufer 54 10179 Berlin eMail: cinaemb_de@mfa.gov.cn Tel: 030/ 2 75 88 0 Fax: 030/ 2 75 88 221 BRAUCHEN I HRE H ILFE : ZUM China: W E LT T I E R S C H U T Z TAG …und die Grausamkeit kennt kein Ende! TOLLWUTGEFAHR TODESURTEIL FÜR ALLE HUNDE? August 2006. Nachdem in einigen chinesischen Provinzen Fälle von Tollwut mit drei nachfolgenden Todesfällen bekannt geworden waren, haben die Behörden die systematische Tötung von Hunden angeordnet. Allein in der Provinz Yunnan sollen über 50 000 Hunde erschlagen worden sein. Spezialtrupps gehen dabei so vor: Sie ziehen durch die Dörfer, provozieren Hunde durch Geräusche zum Bellen und erschlagen sie, wenn sie sich aus ihrem Versteck wagen. Von der groß angelegten, mit beispielloser Härte durchgeführten Tötungsaktion sind selbst private Hundehalter nicht ausgenommen: Es sind mehrere Vorfälle bekannt geworden, bei denen Spaziergängern einfach die Leine ihrer Hunde aus der Hand genommen und die Tiere vor ihren Augen totgeschlagen wurden. Ausgenommen sind nur Hunde im Wachdienst und aus militärischen Einrichtungen. Die Chinesen fürchten die Ausbreitung der Tollwut, die u.a. durch Hunde übertragen wird. Kaum 3% aller Hunde sind gegen die Infektion geimpft. Angeblich kommt es in den chinesischen Provinzen häufig vor, dass infektiöse Hunde die Dorfbewohner beißen. "Mit dem Ziel, diese schreckliche Krankheit von Menschen fern zu halten, haben wir beschlossen, die Hunde zu töten", rechtfertigt ein Sprecher einer Kommunalregierung das Vorgehen. kündigt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) kritisiert die Tötungsaktionen und plädiert statt dessen für Impfungen und ein Überwachungsprogramm. Die Humane Society of the United States, einer der größten amerikanischen Tierschutzorganisationen, bot dem chinesischen Botschafter in Washington 100 000 Dollar für Tollwutimpfungen an, wenn im Gegenzug die Massentötungen eingestellt würden. Protestieren auch Sie gegen die Tötung der Hunde, die sicherlich nicht auf diese zwei Provinzen des bevölkerungsreichsten Landes der Erde beschränkt bleiben werden. Schreiben Sie an den chinesischen Botschafter Ma Canrong in Berlin (siehe unten) und fordern Sie ihn auf, der Tollwutgefahr wirksam durch Impfkampagnen zu begegnen. Texte: Mike Ruckelshaus, Claudia Lotz Fotos: Animals Asia In der Provinz Shandong mit ihrer Hauptstadt Jining leben Schätzungen zufolge ca. 500 000 Hunde. Auch hier haben Politiker die Maßnahmen "zum Schutz der Bevölkerung" bereits ange- Botschaft des Königreichs Thailand Frau Cholchineepan Chiranond Lepsiusstraße 64-66 12163 Berlin eMail: thaiber@berlin.snafu.de Botschaft der Demokratischen Volksrepublik Korea Herr Hyon Bo Pak Glinkastraße 5-7 10117 Berlin Botschaft der Republik der Philippinen Frau Delia Domingo-Albert Uhlandstraße 97 10715 Berlin eMail: cinaemb_de@mfa.gov.cn Tel: 030/ 7 94 81 0 Fax: 030/ 7 94 81 5 11 Tel: 030/ 2 29 31 89 Fax: 030/ 2 29 31 91 Tel: 030/ 8 64 95 00 Fax: 030/ 8 73 25 51 N UTZEN S IE UNSERE P ROTESTPOSTKARTEN ! Das Recht der Tiere 3/2006 schafter und Bundesminister Horst Seehofer übergeben. Genauso wichtig ist Ihr zusätzlicher Protest an alle weiteren Botschaften der betreffenden Länder. Vielen Dank für Ihre Unterstützung! 9 PETITION AN DEN B U N D E S TAG Wir fordern: Sexueller Missbrauch an ... UNTERLAUFEN TIERSCHUTZ Tieren mussDEN unter Strafe gestellt werden! Wir hatten in der Ausgabe 1/2006 das Thema "Sexueller Missbrauch von Tieren" aufgegriffen. Noch heute erreichen uns Ihre Zuschriften, voller Wut, Empörung und Unverständnis gegenüber einer Rechtslage, die Tiere schutzlos den Tätern ausliefert. Das Recht der Tiere 3/2006 Denn: Sexualität mit Tieren (als Sodomie oder moderner Zoophilie bezeichnet) ist in Deutschland nicht verboten! 10 Wie aktuell dieses Thema ist, sehen Sie an diesem Fall: Im Juli wird an einer Raststätte nahe Köln gegen 21.00 Uhr eine Hündin aus einem Auto gestohlen. Die Besitzerin hatte für wenige Minuten die Toilette aufgesucht und steht fassungslos vor ihrem aufgeschlitzten Peugeot-Cabrio. Ihre kleine Hündin, fünf Monate alt, sieben Kilo leicht, ist verschwunden. Alle Nachfragen bei Restaurant, LKW-Fahrern, Gästen, Polizei und Tierheimen bleibt ergebnislos. Die Besitzerin erfährt am nächsten Morgen, dass ihre Hündin im Tierheim in Köln-Hürth von zwei Männern abgegeben wurde, die sie nach eigenen Aussagen an einer Leitplanke angebunden gefunden hatten. Doch in die Freude mischt sich furchtbares Entsetzen, als die Giessener Veterinärklinik bestätigt, was das Tierheim nur vermutetet hatte. Die Hündin ist missbraucht worden; die Verletzungen im Scheidenbereich, After und Darm sind symptomatisch für die sexuelle Gewalt, die dem Tier angetan wurde. Außerdem hat Lara Schürfwunden am Körper; vermutlich wurde sie aus dem Wagen geworfen oder über den Asphalt geschleift, bevor sie an der Leitplanke festgebunden wurde. Während sich die Hündin nach den Ereignissen recht gut erholt hat, kann ihre Besitzerin das Vorgefallene noch immer kaum fassen. Sie hat Strafanzeige gestellt. Lara hat sich körperlich wieder erholt. Geblieben ist allerdings bis heute eine panikartige Angst beim Autofahren. Gerade bei nächtlichen Touren, sagt ihre Besitzerin, zittert und winselt die kleine Hündin unablässig. Der Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V. fordert, Der bmt hat eine Öffentliche Petition an den Deutschen Bundestag gerichtet. Wir fordern darin, Sodomie/ Zoophilie gesetzlich zu verbieten. Unterstützen Sie uns unter www.bundestag.de/petitionen So erfolgreich kann Erfogreicher Protest: öffentlicher Protest ein gesetzliches Verbot von Sodomie/Zoophilie, Q das Tierschutzgesetz zu ergänzen und sexuelle Handlungen mit Tieren als Tierquälerei zu bestrafen, Für einen einzigen Pelzmantel sterben Q durch schärfere Gesetze 6 Ozelots oder 12 Wölfe oder und Kontrollen die Verbrei14 Luchse oder 40 bis 60 Nerze oder tung tierpornographischer 130 bis 200 Chinchillas Darstellungen im Internet zu unterbinden und die Urheber konsequent zu belangen, Q Tierärzte, Polizei und Veterinärämter und Landwirte so zu schulen, dass sie mögliche Anzeichen für sexuelles Vergehen an Tieren erkennen und rechtliche Schritte einleiten können. Q www.bmt-tierschutz.de • Hauptgeschäftsstelle Tel. 089 - 3 HAT DEINE MUTTER NOCH EINEN PELZ? MEINE MUTTER HAT KEINEN M Die bmt-Protestkarte gegen den Pelzhandel IHR PROTEST ZÄHLT "Walfang ist kein Menschenrecht!" Im RdT 1/2006 haben wir Andreas Morlok vorgestellt, der im April seinen Protestmarsch nach Norwegen zum Schutz der Wale starten wollte. Sein stummer Gefährte: Ein vier Meter langer und 200 Kilo schwerer Wal aus Polyesterharz, den der Aktivist hinter sich auf einem Anhänger her zog. 1 500 Kilometer ist der Walschützer gelaufen, bei Regen, Kälte und Hitze, durchschnittlich 25 Kilometer am Tag. Andreas Morlok wählte die Route über die Schweiz, Frankreich und Deutschland, um unterwegs auf sein Anliegen aufmerksam zu machen. Die Zeitungen berichteten über die spektakuläre Aktion zum Schutz der bedrohten Meeressäuger; in vielen Städten fanden Demonstrationen statt. Er verteilte fast 15 000 Infoblätter und suchte in Bonn die Niederlassung der Vereinten Nationen (UNO) auf. Schließlich bestiegen der 40jährige und sein ewig stiller Gefährte die Fähre nach Norwegen. Im Fischereiministerium in Oslo überreichte Andreas Morlok 10 000 Unterschriften, eine Protestnote und appellierte an die norwegischen Politiker: "Walfang ist kein Menschenrecht. Es wird höchste Zeit, dass sich Norwegen an das vor 20 Jahren eingeführte Fangverbot für Großwale hält." Hintergrund: Norwegens Regierung hat für dieses Jahr 1052 Wale zur Bejagung freigegeben; über 400 sind schon erlegt worden. Bis Sommerende galt eine kurze Schonfrist für Wale, um Touristen den Anblick der sterbenden Tiere zu ersparen. Nach Einschätzung von Tier- und Umweltschutzorganisationen könnte der Tourismus, der allein über 10 000 Besucher zur friedlichen Walbeobachtung nach Norwegen führte, eine Chance zum besseren Schutz der Wale sein. Mehr Infos unter: www.walschutzaktionen.de Auf Initiative von Japan kam es bei der diesjährigen Konferenz der Internationalen Walfangkommission (IWC) zu einer Niederlage für die Wale. Die IWC-Mitglieder beschlossen, in Zukunft Wale "kontrolliert" zu töten. Es ist bekannt, dass sich Japan die Stimmen der ärmeren Länder durch Entwicklungshilfe-Versprechen kaufen konnte. Neben Norwegen, Russland und Dänemark stimmten nur die von Japan beeinflussten Länder Afrikas und der Karibik dem Ende des Moratoriums zu. Bitte protestieren Sie bei dem japanischen und norwegischen Botschafter in Berlin. Botschaft von Japan Herrn Toshiyuki Takano Hiroshimastraße 6 10785 Berlin info@botschaft-japan.de Norwegische Botschaft Bjorn Tore Godal Rauchstraße 1 10787 Berlin emb.berlin@mfa.no Text: Claudia Lotz München 8 39 520 MEHR! Peek & Cloppenburg verkauft keine Pelze mehr! Der Bekleidungskonzern Peek & Cloppenburg West beugt sich dem Druck jahrelanger öffentlicher Protestaktionen zahlreicher Tierrechtsgruppen. In den Filialen des Unternehmens werden im nächsten Jahr keine Pelze oder Bekleidung mit Pelzbesatz verkauft. Auch der bmt hat sich immer wieder aktiv an Demonstrationen, Informationsständen und Flugblattaktionen beteiligt, die den Ausstieg des Konzerns aus dem Echtpelzverkauf zum Ziel hatten. Das Familienunternehmen Peek & Cloppenburg besteht aus zwei eigenständigen Firmen: P&C West mit Stammsitz in Düsseldorf und P&C Nord mit Hauptsitz in Hamburg. Eine entsprechende Stellungnahme von P&C Nord steht noch aus. Es bleibt nun abzuwarten, ob P&C West auch über das Geschäftsjahr 2007 hinaus pelzfrei bleibt. Nachdem bereits namhafte Kaufhäuser, wie Karstadt, C&A und der OTTO-Versand, Pelzprodukte aus ihrem Sortiment gestrichen haben, stellt die Entscheidung von P&C eine weitere Niederlage für die Pelzindustrie dar. Hat doch der Verkauf ihrer Produkte an Mode- und Kaufhausketten eine enorme Bedeutung für die mittlerweile marode Branche. Schon jetzt zeichnet sich bereits die nächste Niederlage für die Pelzbranche ab: Der Bundesrat berät voraussichtlich im September über tierschutzgerechte Haltungsbedingungen für Pelztiere. Der aktuell vorliegende Verordnungsentwurf zur Haltung von Pelztieren sieht u.a. die Gruppenhaltung von Jungtieren, Beschäftigungsmaterial, Rückzugsmöglichkeiten sowie für bestimmte Tierarten Tunnelröhren, Klettermöglichkeiten und Schwimmbecken vor. Sollte nach jahrelangen Verhandlungen und Diskussionen nun endlich eine Verordnung erlassen werden, die dazu führt, dass die Haltung von Pelztieren unrentabel wird, wäre mittelfristig das Ende der deutschen Pelzindustrie besiegelt. Text: Mike Ruckelshaus Das Recht der Tiere 3/2006 sein: 11 AKTUELL Nehmen Grausamkeiten g ACHTUNG TIER Meiko 86jähriger prügelte Hund mit Hammer fast zu Tode Die Narbe ist fast 15 Zentimeter lang. Sie wird bleiben, Zeichen einer widerwärtigen Tierquälerei eines alten Mannes, den niemand daran hinderte, auf seinen wehrlosen Hund einzuprügeln. Das Recht der Tiere 3/2006 Großengenglis (bei Borken, nahe Kassel) Anfang August: Erbärmliches Jaulen ruft die Nachbarn an ihre Fenster. Der Rentner Josef L. (86) hält seinen Schäferhund Meiko an kurzer Leine und drischt mit einem Vorschlaghammer auf ihn ein. Die Schreie der Nachbarn hindern ihn nicht, den 6 Jahre alten Rüden fast zu Tode zu prügeln. 15 Mal schlägt der alte Mann auf Meikos Kopf. Warum, sagt er bis heute nicht. Die Ehefrau von Josef L. sitzt laut Aussagen der Nachbarn währenddessen auf der Gartenbank und beobachtet die Tierquälerei. Sie tut nichts, um dem Hund zu helfen, auch ihr Sohn greift nicht ein. Als die herbeigerufene Polizei 12 Meikos Schädel ist einmal gebrochen; auf dem Röntgenbild zeigt sich der vertikale Riss, beginnend oberhalb der Augen und kurz vor den Ohren endend. "Was steckt da bloß für eine Aggression dahinter", sagt Karsten Plücker schockiert. Der Tierheimleiter hat den schwer verletzten Meiko in der Wau-Mau-Insel aufgenommen und hofft, dass der Schäferhund das Vertrauen zum Menschen nicht gänzlich verloren hat. Denn dann hätte der Rüde kaum Vermittlungschancen. Derzeit freut sich Meiko auf seine neuen Freunde, die täglich mit ihm spazierengehen. "Abwarten", sagt Karsten Plücker, "wie sich das Verhältnis entwickelt." "Mir scheint es, als würde die Gewaltbereitschaft gegen Menschen und Tiere in den letzten Jahren noch zunehmen", hat der Tierheimleiter aus Kassel beobachtet. Er erKarsten Plücker hat Meiko aufgenommen innert an den kürzlich zurück eintrifft, taumelt der von den dumpfen liegenden Fall eines 18jährigen, der Schlägen benommene Schäferhund seinen Rottweiler-Dobermannmischüber das Grundstück. ling mit der Axt erschlug, weil der Hund angeblich das Kind der Lebensgefährtin verletzt hatte. Hund und Kind waren in der Julihitze im Auto zurück gelassen worden. Wie lange, und ob die 8 Jahre Tochter den von hochsommerlichen Temperaturen möglicherweise gestressten Hund gereizt hat, ist unbekannt. Die Verletzung des Mädchens, eine Stirnwunde, ist geringfügig. Gegen den Mann wird wegen Tötung eines Wirbeltieres und fahrlässiger Körperverletzung ermittelt. Beides gilt als Straftat und kann mit einer Gefängnis(bis zu 3 Jahre) oder Geldstrafe geahndet werden. Auch gegen den Rentner Josef L. wird ein Ermittlungsverfahren wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz eingeleitet. Bereits zum zweiten Mal, wie Karsten Plücker weiß. Der alte Mann steht im Verdacht, seine Hündin im Wald getötet zu haben; zumindest verschwand er laut Zeugenaussagen mit dem Tier und kam alleine zurück. Sie sei fortgelaufen, gab er an, doch die Hündin bleibt unauffindbar. Happy End: Meiko und sein neues Frauchen AKTUELL QUÄLER! Sie können Tieren das Leben retten, wenn Sie Courage zeigen! Jeder von Ihnen kann Tierquälerei verhindern. Reagieren Sie sofort, wenn Sie bemerken, dass jemand sein Tier misshandelt oder eine Züchtigung oder gar Tötung ankündigt. Q Rufen Sie umgehend Nachbarn, Zeugen und Passanten zu Hilfe, wenn Sie alleine nicht einschreiten mögen. Oft lassen sich Täter von ihrem Vorhaben abbringen, wenn sie von anderen dabei beobachtet werden. Q Benachrichtigen Sie sofort die Polizei. Q Wichtig: Bei Tierquälereien, Vernachlässigungen und schlechten Haltungen etc., die sich nach Ihren Beobachtungen über einen längeren Zeitraum hinziehen, muss das Veterinäramt verständigt werden. Auf Wunsch wird Ihre Meldung anonym behandelt! Zögern Sie nicht, eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die Beamten einzuleiten, wenn Ihre Angaben nicht ernst genommen, verschleppt oder ignoriert werden. Jede Verzögerung kann für die betreffenden Tiere den Tod bedeuten! Bundesweite Übersicht über alle Veterinärämter Auf www.amtsvets.de.vu finden Sie eine Übersicht über alle regionalen Veterinärämter, den Verwaltungsaufbau und die Zuständigkeiten für Tiergesundheit und Lebensmittelüberwachung. Nutzen Sie diesen Infoservice, um Tieren in Not schnell und gezielt helfen zu können. Text: Claudia Lotz, Fotos: Andreas Berger, Hessische Allgemeine (HNA) UNFASSBARE IGNORANZ DER JUSTIZ Öffentliche Misshandlung eines Kutschpferdes bleibt folgenlos Durch Anschreien, Faustschläge und Tritte versuchte ein Kutscher, das vor seiner Kutsche vor Erschöpfung zusammengebrochene Pferd zum Aufstehen zu bewegen. Während der Mann auf den entkräfteten 22-jährigen Wallach einschlug, rollte mehrmals das rechte Vorderrad der Kutsche über die Fesseln des am Boden liegenden Tieres. Presseberichten zufolge musste das alte Pferd insgesamt vier Stunden leiden, bis es von einem Tierarzt eingeschläfert wurde. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft in Ansbach stellte das Verhalten des Kutschers keinen (!) Straftatbestand nach dem Tierschutzgesetz dar, sondern sei lediglich als Ordnungswidrigkeit zu ahnden. Daraufhin wurde das Verfahren eingestellt. Zahlreiche Privatpersonen und Tierschutzorganisationen, darunter auch der bmt, hatten gegen diese Verfahrenseinstellung Beschwerde eingelegt. Im Juli 2006 bestätigte die Generalstaatsanwaltschaft in Nürnberg die Einstellung des Ermittlungsverfahrens durch ihre Ansbacher Kollegen und wies die Beschwerde ab. Die Behörde war zu dem Ergebnis gelangt, dass der Tatbestand nach § 17 Nr. 2 TierSchG nicht erfüllt sei, weil dem Tier nur über einen kurzen Zeitraum (10 Minuten laut Staatsanwaltschaft) und nicht "länger anhaltend" erhebliche Schmerzen zugefügt wurden. Der Oberstaatsanwalt geht zwar davon aus, "dass der Beschuldigte dem Pferd erhebliche Schmerzen zugefügt hat", sieht aber "das Tatbestandsmerkmal ‚aus Rohheit' nicht als erfüllt an." Entlastend für den Pferdequäler führt die Staatsanwaltschaft die "Überforderung" des Beschuldigten an und folgert, dass dieses Treten und Einprügeln auf ein wehrloses Tier "nicht aus einer gefühllosen, die Leiden des Pferdes missachtenden Gesinnung heraus geschah, sondern der Beschuldigte mit der Situation überfordert war und er aus Erregung und Ratlosigkeit zu den überzogenen Mitteln griff." Letzte Meldung: Die Abendzeitung Nürnberg berichtet am 13. September, dass dem Tierquäler der Bußgeldbescheid des Landratsamts Ansbach nicht zugestellt werden konnte, weil er aus der Stadt verschwunden ist. Der prügelnde Kutscher hat sich abgemeldet, ohne eine neue Adresse zu hinterlassen. Nach Zeitungsinformationen soll das Bußgeld ca. 500 Euro betragen haben. Eine ähnliche Summe verlangte das Amt auch vom Inhaber des Kutscherei-Betriebes. Doch der hat gegen den Bußgeldbescheid Einspruch erhoben und will es offensichtlich auf eine öffentliche Verhandlung vor dem Amtsgericht ankommen lassen. Ein Pferdegespann vor einer Kutsche Das Recht der Tiere 3/2006 egen Tiere zu? 13 TIERSCHUTZPOLITIK REDUZIERUNG VON TIERVERSUCHEN A KTIONSPROGRAMM Die von der Europäischen Kommission initiierte "Europäische Partnerschaft für die Förderung von Alternativkonzepten zu Tierversuchen" hat ein Aktionsprogramm zur Reduzierung von Tierversuchen veröffentlicht. Das Recht der Tiere 3/2006 E UROPÄISCHEN KOMMISSION Testverfahren validiert, die Validierung von 30 weiteren läuft derzeit beim "Europäischen Zentrum für die Validierung von Alternativmethoden" (ECVAM). Durch die alternativen Testmethoden können nach Schätzungen der "Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission" bei der Umsetzung der EU- Chemikalien-Verordnung REACH 1,3 bis 1,9 Millionen Tiere über einen Zeitraum von 11 Jahren eingespart werden. Für die Kennzeichnung von Kosmetika, die "ohne Tierversuche erprobt" wurden, hat die Kommission Leitlinien herausgegeben, um durch einheitliche Regeln für diese Kennzeichnung einer Irreführung des Verbrauchers vorzubeugen. Kosmetikhersteller, die ein Produkt so kennzeichnen, müssen den Nachweis erbringen können, dass sie keine Tierversuche durchgeführt haben. Allerdings sieht die EU-KosmetikRichtlinie noch zahlreiche Ausnahmen bis zum Jahr 2013 vor. MASTANLAGE IN HESSEN GEPLANT BUND ERLÄSST NEUE LEITLINIEN ZU TIERBÖRSEN Mitglieder der Partnerschaft sind: Die EU-Kommission, Wirtschaftsverbände und Großunternehmen der Chemie-, Pharma-, Biotechnologie-, Pflanzenschutz-, und Kosmetikbranche. Dem Programm liegt das so genannte 3 RKonzept (replacement, reduction, refinement - Ersatz, Verringerung und Verfeinerung von Tierversuchen) zugrunde. Das Aktionsprogramm soll die Erforschung, Validierung und Zulassung von Alternativen zu Tierversuchen fördern und das 3R-Prinzip in Regelungen und Entscheidungsprozesse einbeziehen. Bislang sind in Europa 23 alternative 14 DER bmt INFORMIERT BETROFFENE BÜRGER IN DER REGION Kein Verkauf mehr von Wildfängen In Wolfhagen-Viesebeck (Landkreis Kassel) plant ein privater Investor den Bau einer konventionellen Hähnchen-Mastanlage mit 79.800 Tieren. Veranschlagt man 8 Umtriebe pro Jahr (Masthähnchen werden i. d. R. nach 38 Tagen geschlachtet) sind jährlich insgesamt 638.400 Tiere betroffen. Der Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen veranstaltete am 22.08.2006 im Alten Rathaus von Wolfhagen einen Tierschutz-Informationsabend, um über die tierquälerischen Haltungsbedingungen von Masthähnchen zu informieren. Rund 50 interessierte Bürger nahmen an der Veranstaltung teil. Für Fragen und Informationen standen Christiane Keppler, wiss. Mitarbeiterin am Fachgebiet Nutztierethologie und Tierhaltung der Universität Kassel, und Mike Ruckelshaus, wiss. Mitarbeiter des bmt, zur Verfügung. Die Diskussion leitete der Stadtverordnete Peter Kranz (Bündnis 90/Die Grünen). Am 1. Juni 2006 hat das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMELV) "Leitlinien zur Ausrichtung von Tierbörsen unter Tierschutzgesichtspunkten" erlassen, die einen tierschutzkonformen Ablauf von Tierbörsen gewährleisten sollen. So ist künftig der Verkauf von Wildfängen, kranken oder verletzten Tieren verboten. Außerdem werden in dem 50-seitigen Regelwerk zahlreiche Anforderungen an die Börsenräume und die Verkaufsund Transportbehältnisse der Tiere festgehalten. Die Leitlinie hat zwar nicht die Rechtsverbindlichkeit einer Verordnung, wird den Alltag auf Tierbörsen jedoch reglementieren, so die Hoffnungen von Tier- und Naturschutzverbänden. M. Ruckelshaus, C. Keppler, P. Kranz (v.l.) Foto: Reinhard Michel, Hess. Allg. ANZEIGE UNGARN Auslandstierschutz b m t -A Wie ein Hund aus Ungar H APPY E ND : A SKAN IST ENDLICH AM Z IEL Als ich klingele, ertönt tiefes Bellen. Schulter an Schulter stehen zwei eindrucksvolle Hunde vor mir: Hovawartmischling Brooklyn und Mastiffmischling Askan. Die beiden Rüden wirken wie alte Freunde - und kennen sich doch kaum zehn Wochen. Das Recht der Tiere 3/2006 Noch vor einigen Monaten wusste niemand, dass es Askan überhaupt gab. Da lag der Rüde, verletzt, apathisch, isoliert, in einer Box im ungarischen Hundehaus in Pecs und seine Chancen auf ein würdiges Hundeleben standen schlecht. Nun lebt Askan ein Leben, von dem er vielleicht manchmal in seiner dunklen Einsamkeit geträumt hat: Um ihn herum vier super nette Menschen mit Hundeerfahrung, ein schöner Garten am Haus, die Ostseeküste fast vor der Tür und zu all dem auch noch ein klasse Kumpel auf vier Pfoten. 16 Am 4. Juni schaut Familie Klagges wie so oft `Tiere suchen ein Zuhause` im WDR. Die beiden Söhne Patrick (16) und Kenneth (13) wünschen sich einen Welpen als Zweithund neben Brooklyn. Doch dann sehen sie in der Sondersendung, die Claudia Ludwig über die Situation ungarischer Tierheime moderiert, einen Hund mit einem ganz besonderen Schicksal: Askan, der neun Monate in der Box gelegen und nun von Vorstandsmitglied Karin Stumpf mit vereitertem Bein und Maden in den Die Fahrt vom Tierheim ist aufregend. Da tun die Streicheleinh Wunden vorgefunden wird, erregt ihr Mitleid. Bis zum Ende der Sendung bleibt offen, ob es dem Kamerateam und den sie begleitenden bmt-Mitarbeitern möglich ist, den als unverträglich geschilderten Rüden mit nach Deutschland zu nehmen. Karin Stumpf, die sich seit Jahren ehrenamtlich im ungarischen Partnertierheim des bmt in Pecs engagiert, setzt sich durch: Sie fürchtet, dass der körperlich geschwächte Askan unter den ungarischen Bedingungen keine Chance auf Genesung oder gar eine Vermittlung hätte. In Deutschland wird Askan medizinisch behandelt und erholt sich in einer bmtPflegestelle. Die ersten Fotos von dem genesenden Hund sind anrührend; er macht seine ersten Ausflüge im größeren Hunderudel und fällt nicht durch schlechtes Sozialverhalten auf. Im Gegenteil: Er schließt enge Freundschaft mit einem Chow Chow und genießt die lang entbehrte Nähe zu einem anderen Hund sichtlich. Zurück zu Familie Klagges in Lübeck. Zum Ende der Sendung haben sie erfahren, dass Askan doch noch sein "Ticket" für ein bmt-Tierheim in Deutschland bekommen hat. Immer wieder suchen sie im Tierheim Köln-Dellbrück unter den Vermittlungshunden nach "ihrem Askan". Was sie nicht wissen können ist, dass der Rüde in der Pflegestelle urplötzlich eine lebensgefährliche GLÜCKLICH VERMITTELT eiten von Kenneth (links) gut. Oben: Familie Klagges mit Askan und Brooklyn im Garten Links: Hartmut Klagges mit den Hunden Magendrehung bekommen hat und in eine Kölner Tierklinik eingeliefert werden musste. Die "Ungarnfahrer" bangen um sein Leben. Und eines Tages steht der gestromte Mastiffrüde nun doch auf der Homepage des Tierheims; die Familie setzt sich sofort mit Tierheimleiter Bernd Schinzel in Verbindung. Sie wollen Brooklyn mit Askan bekannt machen, und wenn die beiden Hunde sich verstehen, Askan adoptieren. Sie leihen sich von einer Freundin einen Bus, in dem sie die beiden großen Hunde bequem transportieren können, und nehmen Patrick und Kenneth für diesen Tag aus der Schule. "Die Lehrer", sagt Martina Klagges, "hatten volles Verständnis. Sie fanden es richtig gut, dass wir uns so für einen Tierschutzhund einsetzen und wollten Askan dann alle sofort kennen lernen." Nach über 500 Kilometern Fahrt betritt Aufstehen soll eine RöntgenuntersuFamilie Klagges mit großen Erwartunchung klären. gen das Tierheimgelände - und was "Über seine schwere Zeit in Ungarn macht Askan? Er schläft seelenruhig im möchten wir lieber gar nichts wissen", Büro des Tierheimleiters und ahnt sagt Martina Klagges, die mit Entsetzen nicht, dass sich sein Leben in wenigen festgestellt hat, dass Askans Zähne abStunden radikal ändern wird. geschliffen wurden. Eventuell ist das Der erste Kontakt der beiden Rüden ein Hinweis dafür, dass der massige verläuft positiv, und nach einem geRüde in Hundekämpfen eingesetzt und meinsamen Spaziergang sind sich Eltern und Söhne einig: Askan soll mit nach Lübeck. Längst haben die Jungen den "Traum" vom Welpen aufgegeben, hier braucht ein Hund ihre Hilfe, und die wollen sie ihm geben. "Er war schon aufgeregt auf der Fahrt", erinnert sich Hartmut Klagges, "schließlich konnte er ja nicht wissen, was mit ihm geschieht." Unterbrochen durch StreicheleinTag der Offenen Tür heiten, Pausen und gutes Zureden im Tierschutzzentrum Pfullingen erreichen Zwei- und Vierbeiner ihr Schwerpunkt: Auslandstierschutz Ziel - und wahrscheinlich sind alle Am 21./22. Oktober sind unsere Partner ähnlich gespannt: Wie wird das aus Ungarn und Rumänien dabei. Sie beZusammenleben verlaufen? Kann richten von ihrer Tierschutzarbeit. sich Askan eingewöhnen? Aber auch hier fügt sich Askan Mehr Infos: 07121/820 17 0 wie es so oft bei ungarischen Hunwww.tierschutz-bmt-bw.de den ist - völlig problemlos in den Alltag ein. Anfänglich verunsichert er Brooklyn noch mit seinem ausgeim Tierheim isoliert gehalten wurde. prägten Futterneid, doch inzwischen "Dafür spricht auch", ergänzt ihr Ehelässt sich der 5jährige Hovawartrüde mann, "dass Askan ihn provozierende nicht mehr vom Napf vertreiben. Hunde maßregelt, in dem er ihnen mit Askan, der die ersten Tage stressbeseinem Fang über die Schnauze greift." dingt sehr gehaart hat, bekommt inzwischen glänzendes Fell und fängt an, Aber Askan lässt den Rivalen jedes Mal sich zu putzen. Auch lässt sein strenger ziehen und verhält sich sonst sozialverGeruch, bedingt durch das ständige träglich und umgänglich. Er fordert seiDraußenleben in Ungarn langsam ne Streicheleinheiten, liebt seinen Kunach. Askan, der wie Hartmut Klagges schelplatz auf dem Sofa und bekommt vermutet, ebenso ein Alano- oder Malsogar Beistand bei Gewitter, das er belorquinmischling sein könnte, hat nun sonders fürchtet. Von Brooklyn hat er schon soweit Muskulatur aufgebaut, sich abgeschaut, wie man Leckerlis erdass er seine täglichen Spaziergänge bittet - einfach die Pfote in die Luft mit wachsender Ausdauer schafft. schleudern und einen wunderbar treuProbleme bereiten ihm allerdings Hüfen Augenaufschlag hinkriegen. te oder Hinterhand; die genaue UrsaText : Claudia Lotz che für sein schwerfälliges Laufen und Fotos: Familie Klagges, Claudia Lotz Das Recht der Tiere 3/2006 n ein neues Zuhause fand 17 UNGARN Auslandstierschutz b m t -A Auch für Csele LESEN S IE , WAS C HRISTIAN "Dieser nette Kerl erobert die Herzen Und es war Liebe auf im Sturm" den ersten Blick Auch Csele erhielt die "Fahrkarte" nach Deutschland. Anders als Askan war er nicht verletzt - aber ein schon älterer Hund, was im Verständnis der meisten Ungarn mit Untauglichkeit gleich gesetzt wird. So saß Csele mit mehreren alten Kumpels in einem Zwinger und wartete auf den berühmten Lichstreifen am Horizont. Als der bmt-Tierschutzwagen mit dem Kamerateam in den Hof fuhr, spitzte er seine Ohren… …und verzauberte nur wenige Wochen später den Krefelder Christian Roloff. Der Familienvater schreibt an Bernd Schinzel in seinen Briefen (in Auszügen): die Roloff-K Kinder mit Csele im Urlaub Brief vom 19. Juni 2006 Das Recht der Tiere 3/2006 "Dass Csele ein echtes Goldstück ist, darüber war ich mir im Klaren, dass ein Hund in diesem - nicht mehr ganz jungen - Alter aber so lernfähig und vertrauensvoll sein kann, wie Csele es ist, hat mich echt vom Hocker gehauen. Daher in kurzen Zügen, was an diesem ersten Wochenende alles passiert ist! Ankunft Krefeld Firma, Csele ist froh, die Autofahrt hinter sich zu haben. Er hatte sich die ganze Fahrt über super verhalten. Dann vorsichtig die Schiebetür (zum Bürgersteig) auf, Hechtsprung raus. Firma inspizieren. Lösen auf dem Hof. Alles (bis auf das Lösen) geschieht in Zeitlupe. Csele weicht nicht von mei- 18 ner Seite. Er ist sehr vorsichtig, aber aufgeschlossen und ein bisschen neugierig. Durch Zureden und sein fast grenzenloses Vertrauen ist Vieles möglich, das begreife ich in dem Moment. Abfahrt Krefeld Firma. Csele soll wieder in den Bus. Er will nicht. Ich rein in den Bus, zureden, kraulen, kein Lekkerli. Es dauert etwas, doch dann traut er sich und geht in slowmotion-Babyschritten auf das Auto zu und steigt dann zügig selbständig in den Wagen ein! Ich kann mein Glück kaum fassen. Ausgiebiges Lob, ein Leckerli, Schmusen. Die Rute geht hin und her. Csele glücklich. Ich auch glücklich. Dann die Kinder abgeholt. Die wussten von gar nix. Csele gesehen, in den Hund verliebt. Gedrückt, geknuddelt, gekrault. Csele zufrieden, Kinder zufrieden. Ausgiebiger Spaziergang über die Felder. Csele ist zufrieden. Man merkt, der Stress ist weg. Er zerrt nicht, er genießt den Spaziergang, nimmt seine neue Umgebung in Besitz. Alles wird sorgfältig markiert. Kinder sehr zufrieden. "Wir haben einen Hund, wir haben einen Hund, und wie schön der ist, unser Hund" Ab nach Hause. Der Tag war lang. Ab nach oben. Da ist der Haken: Csele will partout nicht die Treppe hoch. Kennt er Treppen nicht? Hat er schlechte Erfahrungen mit Treppen gemacht? Die Kinder hoch in die Wohnung. Ich sitze auf´m Treppenabsatz, starre den Hund an. Der Hund sitzt vorm Treppenabsatz, starrt mich an. Patt? Geduld ! Ruhe! Zuversicht! Der Hund folgt mir bis in den Flur. Die ersten 7 Stufen sind geschafft. Vertrauen. Ausgiebiges Lob. Meine Stimme ähnelt immer mehr der eines Eunuchen. Was soll´s. 15 Minuten später ist Csele oben. Edith und Achim - beide bekennende Allergiker - hat er unterwegs begrüßt und zum Streicheln hingerissen. Man mag sich. GLÜCKLICH VERMITTELT hat ein neues Leben begonnen R OLOFF VON DEN ERSTEN TAGEN ERZÄHLT Csele voller Vertrauen: Bei den Großeltern und mit Christian Roloff (Mitte). Brief vom 20. Juli 2006 Er ist gegenüber jedermann und jederhund freundlich. Gegenüber anderen Menschen ist er - von meinen Eltern und meinen Kindern abgesehen - relativ uninteressiert. Wenn er "frei" laufen kann - was er bisher nur auf der Hundewiese des Tierheims Krefeld durfte zeigt er sich gegenüber jedem anderen Hund freundlich. Mittlerweile weicht Csele kaum noch von meiner Seite. Letzte Woche mußte er drei mal vertretungsweise mit meinem Pa Gassi gehen, da ich krank war. Csele verstand das zunächst nicht, ließ sich dann aber überreden. Wieder am Haus angekommen, stürmte er die Treppe förmlich hoch. Man erinnere: Zu Beginn ist er keine Treppe hoch oder runtergelaufen! Das Band wird stärker. Morgens gehen wir eine Dreiviertelstunde, und abends sind wir noch Mal eine Stunde spazieren und/oder Radfahren. Csele genießt es. Mittlerweile macht er auch keine Vollbremsungen mehr, und ich weiß schon vorher, wann ich anhalten muss. Man versteht sich. Seine Kondition nimmt stetig zu. Immer häufiger läuft er auch mal im Galopp. Und er fordert mich immer öfter zum Spiel auf, was ich gerne annehme. Csele und ich verstehen uns fast blind, und wir beide genießen die Anwesenheit des Anderen einfach. Ich kann nur ansatzweise beschreiben, wie dankbar er ist, wenn man mit ihm Gassi geht, wie schmusig er ist, wenn er aufwacht, und wie zärtlich er meinen Arm in den Fang nimmt, wenn ich ihn necke. So helfen Sie ... Fast 300 Hunde leben im Schnitt im ungarischen Tierheim in Pecs. Fast alle werden in erbarmungswürdigem Zustand abgegeben oder aufgefunden. Es sind Hunde, die ihr Leben an Ketten verbracht haben und kaum ausreichend Nahrung erhielten. Diese Vierbeiner, die aus rein funktionellen Gründen gehalten werden, haben selten ein Dach über dem Kopf. Witterungsschutz und pflegliche Fürsorge für ein Lebewesen bleiben Fremdworte - und umso großartiger ist es immer wieder, wie intensiv diese schmählich vernachlässigten Hunde Vertrauen aufbauen können. Der bmt erhält täglich zahlreiche Rückmeldungen von Menschen, die beschreiben, wie ihre ungarischen Hunde ihnen eine unerschütterliche Zuneigung entgegenbringen und das gemeinsame Leben eine wunderbare Bereicherung für alle Beteiligten darstellt. Bitte schreiben Sie an Petra Zipp im Tierschutzzentrum Pfullingen (siehe S. 34) und berichten mit Foto von ihren Erfahrungen. Möchten Sie ungarischen Hunden helfen? 15 Euro monatlich (Patenschaft) sichern den Unterhalt eines Hundes im Tierheim Pecs. Gerne können Sie auch für Futter, Medikamente oder projektbezogen spenden. Und die allergrößte Freude machen Sie einem Hund, wenn Sie ihn zu sich holen und ihm ein neues Leben schenken. Spendenkonto Ausland: Frankfurter Sparkasse Stichwort Ungarn Kto. 847 275 BLZ 500 502 01 Das Recht der Tiere 3/2006 Bei mir im Schlafzimmer will er nicht schlafen. Ich will ihn nicht zwingen. Ab ins Wohnzimmer auf die Besucher-Matraze. Ich auf einer Höhe mit dem Hund, habe schließlich auch Vertrauen. Hund alle Viere von sich. Wie mir scheint: tiefe Zufriedenheit. Liegen nebeneinander, sein Kopf auf meiner Hand. Hund schläft. Ich nicht. Bin aufgeregt und glücklich. Meine Hand schläft ein, ziehe sie vorsichtig weg. Hund lässt es zu. Kinder gucken zu. Sind begeistert. Licht aus. Schlafen....... Um es jetzt kurz zu machen: Das erste gemeinsame Wochenende war sehr, sehr spannend für alle Beteiligten. Csele hat sich in den vergangenen Wochen absolut prächtig entwickelt. 19 TIERSCHUTZUNTERRICHT Besuche mit Hunden im Seniorenheim: Freude für Mensch und Tier EHRENAMTLICH FÜR D Das Recht der Tiere 3/2006 Karl-Heinz Eckart bei Elsbeth Diemar 20 Trotz einiger Ausnahmen (s. Kasten) gibt es noch immer nicht sehr viele Seniorenheime, in denen es älteren Menschen erlaubt ist, ihr geliebtes Haustier mitzubringen. Wir von der Wau-MauInsel in Kassel erleben nur allzu oft, dass diese häufig ebenfalls betagten Tiere in unseren bmt-Tierheimen abgegeben werden. Aber gerade für ältere Menschen ist es dramatisch, wenn ihnen auch ihr letzter treuer Wegbegleiter genommen wird. Natürlich gibt es auch Senioren, die in ihrem Leben nicht sehr viel Kontakt zu Tieren hatten. Dass sich aber ältere Menschen durchaus noch auf ein Tier einlassen können, davon weiß Karl-Heinz Eckart zu berichten. Nachdem er über zehn Jahre lang ehrenamtlich Hunde aus der Wau-Mau-Insel ausgeführt hatte, begann er vor zwei Jahren, mit seinen beiden Patenhunden Senioren im Heim zu besuchen. Den älteren Menschen macht er mit den tierischen Gästen, dem dreibeinigen Mischling Milan oder der rüstigen Pudelmix-Hundedame Tessie, eine große Freude. Hundeausführer im Tierheim WauMau-Insel ist der engagierte Kasseler aus gesundheitlichen Gründen geworden: Als sein Hausarzt ihm aufgrund gesundheitlicher Probleme empfahl, sich durch Bewegung fit zu halten, schlug ihm seine Frau vor, im Tierheim Hunde spazieren zu führen und somit Wir stellen Ihnen in unserer neuen Serie über Ehrenamtliche im bmt heute Karl-Heinz Eckart aus Kassel vor. Er hatte eine wunderbare Idee, wie er Menschen und Tieren gleichzeitig etwas Gutes tun kann: Der Tierfreund besucht mit seinen Patenhunden Milan und Tessie Seniorenheime. etwas für sich und für die Tiere, die er sehr liebt, zu tun. Seitdem kommt KarlHeinz Eckart regelmäßig zum Gassigehen und hat erfahren, dass bei dieser Beschäftigung beide Seiten profitieren: Regelmäßige Bewegung ist gut für Körper und Seele - und zwar von Mensch und Tier gleichermaßen. Seniorenheime Hier sind tierische Mitbewohner erlaubt! Der WDR hat eine Liste mit Seniorenheimen in Deutschland zusammengestellt, die die Tierhaltung erlauben. Wir haben sie mit eigenen Recherchen ergänzt. Diese Liste können Sie bei allen bmt-Geschäftsstellen anfordern. In der nächsten Ausgabe stellen wir Seniorenheime vor, in denen Menschen mit ihren Tieren leben. Aber der überzeugte Tierfreund setzt sich nicht nur für die Tiere ein, sondern er engagiert sich auch für ältere Menschen und für Kinder - kurzum, für diejenigen in unserer Gesellschaft, die keine Lobby haben. Und so gestaltet er einmal im Monat einen Musiknachmittag für Senioren im Altersheim und besucht einmal pro Woche eine ältere Dame mit seinem Patenhund. Karl-Heinz Eckart hatte bei verschiedenen Altenheimen angefragt und erfah- ren müssen, dass solche Besuchs-Angebote mit Tieren durchaus nicht immer willkommen sind. Tatsächlich erhielt er sogar eine Absage, bevor er seine schöne Idee im Seniorenheim in Kassel-Auefeld umsetzen konnte. Die Pflegedienstleiterin in dieser Seniorenresidenz ist so begeistert von der positiven, nachhaltigen Wirkung des Tierkontakts, dass sie noch zwei Damen gewinnen konnte, mit ihren Vierbeinern das Seniorenheim zu besuchen. Für Milan (3) und Tessie (11) bedeutet dieser wöchentliche Ausflug eine beliebte Abwechslung vom Tierheimalltag. Nach einem Spaziergang fahren sie mit Herrn Eckart ins Seniorenheim und werden dort freudig von Mitarbeitern und Bewohnern des Heims begrüßt und von vielen Händen gestreichelt. Und vermutlich fällt auch das eine oder andere Schmankerl für die Hunde dabei ab, welches sie natürlich dankbar annehmen und im Nu verspeisen. Auf diesen Besuchsdienst der besonderen Art freuen sich die älteren Menschen immer besonders, denn leider werden viele Bewohner regelrecht ins Altersheim "abgeschoben", weil sie krank oder Angehörigen lästig geworden sind. Häufig bekommen sie wenig oder gar keinen Besuch. Als Milan einmal für kurze Zeit vermittelt war, war die von Karl-Heinz Eck- Die Ehrenamtlichen sind die Pfeiler unserer Tierschutzarbeit. Vielen Dank für Ihren großartigen Einsatz! EHRENAMTLICHE Tessi geht gerne mit ins Altenheim EN TIERSCHUTZ Die positive Wirkung der Tiere auf Menschen Vom positiven Einfluss der Tiere auf Menschen, die schon älter, krank oder behindert sind, zeugt die Therapieform AAT (animal assisted therapy). Tiere werden bewusst zu pädagogischen oder therapeutischen Zwecken eingesetzt. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Patienten mit Tierkontakt weniger Medikamente benötigen und sich nachweislich positive Auswirkungen auf Blutdruck und Puls einstellen. Im Allgemeinen wirken Tierbesuche beruhigend und motivierend. Wichtig: Sie tragen zu einer Besserung der depressiven Verstimmung bei kranken und älteren Menschen bei. In Pflegeheimen, auf geriatrischen Stationen, in psychiatrischen Abteilungen, in Sonderschulen und auf Drogentherapiestationen sind Tiere für Menschen in Not im Einsatz. Tiere helfen nicht nur behinderten Menschen, sondern auch Herzinfarkt- oder Schlaganfallpatienten, Menschen mit Sprachstörungen und Bewegungsstörungen. Eine wissenschaftliche Studie, die von der Veterinärmedizinischen Universität Wien durchgeführt wurde, belegt, dass Tiere eine wirksame Therapie bei der Behandlung von Alzheimer-Patienten zur Verbesserung der Gedächtnislei- Text und Fotos: Claudia Bioly (TH Wau-M Mau-IInsel) Wie kann ich ehrenamtlich im Tierheim helfen? Helfende Hände werden in jedem Tierheim gebraucht. Einsatzmöglichkeiten gibt es viele. Nur einige Beispiele: Q Größte Freude für unsere Hunde sind die täglichen Spaziergänge, Wer Gassigänger werden oder einen anderen "Job" übernehmen möchte, nimmt bitte Kontakt zu unseren Tierheimen auf (s. S. 34), Q Katzen lieben es, wenn sich fantasievolle Menschen mit ihnen beschäftigen und spielen, Q auch die meisten Kleintiere mögen Ansprache und Zuwendung, Q Q Q Fahrer werden zu jeder Tagesund Nachtzeit benötigt, Gerne gesehen sind Menschen mit handwerklichem Geschick, die bei der Instandhaltung helfen, und Küchenfeen, die zum Beispiel für den Tag der Offenen Tür oder den Weihnachtsbasar kochen und backen, Wichtig: Wir suchen ständig aufgeschlossene Menschen, die Nachkontrollen für uns durchführen und sich davon überzeugen, dass es dem Tier in seinem neuen Zuhause auch wirklich gut geht. SORGEN SIE FÜR IHR HAUSTIER VOR Immer wieder werden Tiere ins Tierheim gebracht, weil sich ihre älteren Besitzer plötzlich nicht mehr um sie kümmern können oder sie unerwartet verstarben. Für die zurückbleibenden Haustiere ist das oft der Beginn einer Odyssee durch die Verwandtschaft. Aus langjährigen Erfahrungen bitten wir Sie: Kümmern Sie sich zu Lebzeiten um die Versorgung Ihres vierbeinigen Freundes. Sie können testamentarisch regeln, was mit Ihrem Tier im Ernstfall geschehen soll. In unseren bmt-Tierheimen wird Ihr Gefährte versorgt und - auf Ihren Wunsch - wieder in ein schönes Zuhause vermittelt. (Zu beziehen bei der Hauptgeschäftsstelle München (s. Seite 34) Das Recht der Tiere 3/2006 art regelmäßig besuchte Dame sehr traurig, denn sie hatte das charmante Dreibein schon sehr in ihr Herz geschlossen. Umso großer war die Überraschung, als Milan plötzlich erneut dabei war. Pech für Milan, aber für die liebeswerte Seniorin war es, als hätte sie einen verloren geglaubten Freund wieder gefunden. stung sind. Kurzum, Tiere ... und Milan auch! habe eine positive Wirkung auf Menschen, die sich auf sie einlassen können, egal, ob sie gesund, krank oder älter und einsam sind, aber insbesondere für letztere Personengruppe ist es wichtig, einen Freund - und sei es nur für kurze Zeit - an der Seite zu haben. GST ISSUM DER PFERDEGNADENHOF IN GELDERN ERWARTET SIE Die Kita Pusteblume beim Pferdehof Lernen Sie Colorado und seine Freunde kennen Wenn Colorado auf der Weide steht, kann es passieren, dass Autofahrer am Straßenrand halten, um sich den eindrucksvollen Pinto genauer anzuschauen. "Ein wunderschönes Pferd", sagen sie dann und können sich kaum vorstellen, dass Colorado vor Jahren um sein Leben kämpfte… Das Recht der Tiere 3/2006 Colorado 22 Als Dagmar Weist den Anruf erhielt, war sie alarmiert: Schon wieder eine Beschwerde über die "Ponyranch", die Pferde stundenweise an zahlende Kunden vermietete. Mit einem Tierarzt begutachtete die Geschäftsstellenleiterin die Tiere in dem umstrittenen Verleihstall und was sie sah, nahm ihr fast den Atem: Eine Stute lag geschwächt auf dem Boden ihrer Box, die Augen schon trübe. Colorado, der 9 Jahre alte Pinto, war bis auf die Rippen abgemagert und konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. "Die beiden werden die nächsten Tage nicht überleben", beurteilte der Tierarzt die schlechte Konstitution der Pferde. Ähnlich bedrohlich der Gesundheitszustand der zwei Eseldamen Rosalie und Rosamunde. "Wir leiten sofort rechtliche Schritte wegen Tierquälerei gegen Sie ein", drohte der erboste Tierarzt, "wenn Sie die Pferde und Esel nicht freiwillig herausgeben." Und so traten die Vier ihre Reise zum Pferdegnadenhof nach Geldern an und wurden wie schon so viele vernachlässigte und verwahrloste Tiere vor ihnen liebevoll aufgepäppelt. Sechs Jahre liegt die Geschichte zurück - und ruft doch immer wieder Mitleid und unzählige Fragen gerade bei Jüngeren hervor. "Warum sind Menschen so böse zu den Pferden?", wollen Mädchen und Jungen vom Kindergarten Pusteblume von Dagmar Weist wissen. Seit zwei Jahren veranstaltet die Geschäftsstelle Issum Führungen für Kindergärten und Seniorengruppen über den Pferdegnadenhof. Dass die Pferde und Ponys nach ihren meist traurigen Schicksalen nicht mehr geritten werden dürfen, leuchtet den Kindern ein. Nur Kaltblut Max erklärte sich ab und zu bereit, eines der kleinen Tierschützer auf seinem breiten Rücken sitzen zu lassen. Der 1980 geborene Wallach ließ auch die Erste-Hilfe-Kurse, die von der Geschäftsstelle für Interessierte durchgeführt werden, ruhig über sich ergehen und schien die Aufmerksamkeit der Seminarteilnehmer sogar zu genie- ßen. Vor wenigen Monaten starb Max nach sieben schönen Pferdejahren auf dem Gnadenhof. Wenn Sie unsere Pferde, Ponys und Esel kennen lernen möchten, dann sind Sie herzlich auf dem Pferdegnadenbrothof in Geldern willkommen. www.bmt-nrw.de Sie würden uns sehr helfen, wenn Sie eine Patenschaft für eines unserer Tiere übernehmen würden. Nur mit Ihrer Unterstützung sind wir dauerhaft in der Lage, unsere Tierschutzarbeit fortzusetzen. Die meisten Kinder sind von Pferden fasziniert TH KÖLN-DELLBRÜCK Lovestory ... im Tierheim mit Happy-E E nd Zwei haben sich gefunden Herta & Max Zwei Jahre lang starten die Tierheimmitarbeiter Vergesellschaftungsversuche mit Kaninchendame Herta. Doch alles bleibt vergeblich; kein Partner wird akzeptiert. Bis dann eines Tages Max auftaucht… tungsversuch mit Max, einem ausgesetzten Kaninchenbock, starteten. Die beiden Kaninchen wurden in zwei nebeneinander liegenden Gehegen untergebracht und bekamen hinreichend Zeit, sich blickund geruchstechnisch durch das Trenngitter näher zu kommen. Das erste Zusammentreffen schließlich in einem neutralen Gehege ließ uns aufatmen - Herta benahm sich vorbildlich! Sie hat uns bei diversen Vergesellschaftungsversuchen viele Nerven gekostet - egal welchen Kaninchenprinz wir ihr vorgestellt haben - keiner bekam eine Chance. Und dabei war HerAber vielleicht war es auch ta auch nicht gerade das sehr freundliche Wesen zimperlich. Fellverlust von Max, was die freche und Bissverletzungen Häsin zur Vernunft gebracht musste jeder "Heiratshat. Binnen kurzer Zeit hatkandidat" einkalkulieten sich die beiden Tiere so ren und das Gehege angefreundet, als wenn sie frustriert verlassen. April-Motiv des neuen bmt-Tierschutzkalenders 2007. schon immer zusammen Widderkaninchen sind gewesen wären: GegenseiBestelladresse: an sich für ihr gutmütitiges Putzen, entspanntes Hauptgeschäftsstelle München (s. Seite 34) ges und liebes Wesen nebeneinander Liegen und bekannt - und deswegen auch sehr beliebt bei Kindern. immer aufpassend, wo der Partner gerade im Gehege Aber auch bei Zweibeinern hatte Herta ihre eigenen Vorunterwegs ist. stellungen, wie sie gerne behandelt werden mochte: Sie wollte immer nur in Ruhe gelassen werden. Hände, die Im Laufe der Monate hat auch Hertas aggressives Verhalnervten oder sie im Käfig bedrängten, wurden recht heftig ten dem Menschen gegenüber nachgelassen, sie wurde attackiert - einhergehend mit bedrohlichem Geknurre. Herrecht umgänglich - aber immer noch ein Fall für Kaninta konnte sehr beeindruckend ihren (Un-)Willen demonchenkenner. strieren. Und nun hat die Geschichte tatsächlich auch ein HappyKnapp zwei Jahre zogen ins Land, und Herta war immer End: Herta und Max haben Ende Juli 2006 ein Zuhause genoch alleine. Schließlich fassten wir den Entschluss, Herta funden, und ihre neuen Besitzer sind sehr begeistert von zu kastrieren - und dies war der richtige Weg. Herta wurde dem Traumpaar! Text und Fotos: im Laufe der nächsten Monate tatsächlich weitaus umHeike Bergmann gänglicher, so dass wir einen neuerlichen Vergesellschaf- Das Recht der Tiere 4/2005 Herta, ein rotgeflecktes Widderkaninchen, wurde 2003 wegen Unverträglichkeit bei uns abgegeben. Zu Recht, wie sich herausstellte, denn Herta ließ sich für kein Partnerböckchen begeistern. 23 TH ARCHE NOAH Ein Blick hinter die Kulissen WER DIE ARCHE NOAH AUF KURS HÄLT… Joy …sind die Menschen. Sie sorgen dafür, dass es den Tieren an nichts fehlt. Ihre fürsorgliche Pflege trägt entscheidend dazu bei, die Voraussetzungen für eine gelungene Vermittlung zu schaffen. In den nächsten Ausgaben werden Sie alle Mitarbeiter kennen lernen, die unsere Tierheime zu dem gemacht haben, was sie heute sind: Keine Verwahranstalten für Tiere, sondern freundlich und kompetent geführte Häuser, in denen das Wohlbefinden der vierbeinigen Gäste im Mittelpunkt steht - aber auch die Menschen nicht vergessen werden. Verena Krüpe leitet seit Anfang 2002 die Arche Noah. Die 58jährige lebt auf dem Tierheimgelände. Ihre Arbeitszeiten sind "gleitend". Das heißt: Sie ist morgens die erste bei den Tieren und am Abend die letzte, die nach ihnen schaut. Notfälle, wie schwer verletzte Tiere oder Welpen ohne Mutter, bedeuten Nachtschicht. Das Recht der Tiere 3/2006 Doch glücklicherweise liebt die engagierte Tierschützerin ihre Aufgabe und hat nicht vor, ihrer abwechslungsreichen Berufslaufbahn neue Herausforderungen hinzuzufügen. Verena Krüpe hat mehrere Sprachen studiert, im Ausland gelebt, als Lehrerin, Dolmetscherin und Übersetzerin gearbeitet. Ihre verschüchterten und verunsicherten 24 Verena Krüpe (mitte) und ihr Team Schützlinge genießen die entspannenden und aufbauenden TTouches der erfahrenenen TTouch-Lehrerin. So auch Joy (3), eine zauberhafte, quirlige und überaus anhängliche Hündin. Zwar könnte sich Joy gut vorstellen, diese sympathische Tierheimleiterin zu adoptieren, doch da warten schon Verena Krüpes eigene zwei Hunde in der Tierheimwohnung. Teilen kommt nicht in Frage, haben die Beiden signalisiert. Die hübsche Hündin wurde abgegeben, vermutlich von ihren Besitzern, die behaupteten, das Tier gefunden zu haben. Eine große Enttäuschung für Joy und so sucht sie sich ihre Menschenfreunde selbst aus. Wir helfen dem jetzt ein wenig nach: Joy braucht tolle Menschen ohne Kleinkinder, ein ebenerdiges, umzäuntes Grundstück und keine freilaufenden Kleintiere im Haus. Die Hündin hatte einige wenige epileptische Anfälle - ist medikamentös inzwischen aber sehr gut eingestellt. Wenn Sie für Joy anrufen würden, hätten Sie Anke Mory (41) am Telefon. Vor drei Jahren bewarb sie sich um einen Bürojob und hat mittlerweile herausgefunden, dass es reine Bürojobs in Tierheimen mit ihren unterschiedlichAnke Mory und Annika Stepprath sten Aufgabenbereichen gar nicht geben kann. Sie ist die erste Anlaufstelle am Telefon und zuständig für Mitgliederverwaltung, Abwicklung von Rundschreiben, Buchführung, Mitorganisation von Festen … . Allerdings ist es gerade diese Vielschichtigkeit, die sie an ihrer Tätigkeit so liebt. Auch Annika Stepprath ist dem Tierheim schon eng verbunden, obwohl sie mit 20 Jahren die Jüngste im Team ist. Sie hatte ein längeres freiwilliges Praktikum im Tierheim absolviert und hat mit ihrer ruhigen, umgänglichen Art so überzeugt, dass Verena Krüpe ihr einen Ausbildungsplatz zur Tierpflegerin angeboten hat. Nun ist sie im ersten Lehrjahr und wird im Tierheim alle Stationen durchlaufen. TH ARCHE NOAH Martina Tscherner Andrea Sydow und Sabine Strobl Um die Unversehrtheit ihrer Schützlinge kümmert sich auch Martina Tscherner (29). Sie versorgt seit fünf Jahren mit sehr viel Sachkunde die Hunde, verschafft ihnen Abwechslung durch Training und Agility. Ihre Hündin, natürlich auch "von uns", ist immer dabei. Der Kater muss allerdings zu Hause auf sein Frauchen warten. Andrea Sydow (seit 2001 dabei) ist die Fachfrau für Katzen und Kleintiere. Sie ist dafür bekannt, jede noch so wilde Katze zu "zähmen"; in ihrer Anwesenheit werden auch die kratzbürstigsten Stubentiger ruhiger. Gästen des Tierheims ist die 37jährige sicher auch durch den Flohmarkt bekannt, den die Sykerin beim Tag der Offenen Tür mit ansteckender Begeisterung durchführt. Hündin und Kater genießen natürlich auch bei ihr ein wohlbehütetes Leben. Und wer muss wieder ran, wenn der Flohmarkt aufgebaut wird oder urplötzlich ein Rohr geplatzt ist? "Ruf schnell den Detlef", heißt es dann und der 52jährige ist sofort zur Stelle. Er repariert, schraubt, baut, flickt, holt und hilft - im Tierheim hat er sich den Status den "Unentbehrlichen" erworben. Detlef Tieseler, ebenfalls "behunded", ist seit drei Jahren der Hausmeister in der Arche Noah. Jessica Sabine Strobl ergänzt das Team. Die 36jährige ist erst seit kurzem im Bereich Katzen und Kleintiere tätig - und das ergab sich ganz überraschend. Nach einem Praktikum im Tierheim stellte die gebürtige Bayerin fest, dass die Arbeit mit Tieren zu einem wichtigen Teil ihres Leben geworden war. Zuhause warten ein Hund und 2 Katzen. Organisatorisch gehört das Tierheim zum Landesverband Niedersachsen. Die Geschäftsstelle leitet Gabriele Redeker (52) seit einem Jahr. Die Beamtin kam als "ehrenamtliche Gassigängerin", weil sie aufgrund ihrer Berufstätigkeit keine eigenen Hunde halten kann. Sie hat zwei Katzen. Unser Team wird von vielen Ehrenamtlichen unterstützt, die mit den Hunden laufen, Katzen beschäftigen, Nachkontrollen durchführen oder bei Tagen der Offenen Türen mit Kuchenbacken etc. helfen. Vielen Dank Ihnen allen für Ihr tolles Engagement zugunsten der Tiere. Das Recht der Tiere 3/2006 Außerdem "tauschen" die bmt-Tierheime untereinander ihre Auszubildenden, damit sich die angehenden Tierpfleger mit allen Einrichtungen des Vereins vertraut machen können. Sascha Diephaus ist schon ein Jahr weiter als "Azubine" Annika. Der 27jährige hat sich mit seinem behutsamen und sehr aufmerksamen Umgang mit Tieren die Achtung des Teams erworben. Jessica sieht das genauso. Die blinde Hündin liebt den erhöhten Platz in seinen Armen - und fordert ihr Recht nicht nur für dieses Foto ein. Jessica ist vier Jahre, eine American Cocker Hündin. Vor zwei Jahren erblindete sie, die eingeleiteten (teuren) Operationen blieben erfolglos und schließlich musste das eine Auge in einer Not-OP sogar entfernt werden. "Nun ist sie gar nichts mehr wert", formulierte die Besitzerin bei der Abgabe. Im Tierheim hat die entzückend quirlige Hündin treue Anhänger, aber was geht schon über ein "echtes Zuhause" mit eigenen Menschen? In Kürze wird Jessica das zweite Auge entfernt - Sie sehen auf dem Foto, wie der Augapfel herausgedrückt zu werden scheint. Wollen Sie der liebenswerten Hündin helfen, trotz ihrer Behinderung unbeschadet durchs Leben zu kommen? Sascha Diephaus, Detlef Tieseler und Gabriele Redeker 25 TH WAU-MAU-INSEL BARNY UND CHARLY ... haben ihre Familie gefunden Manchmal sind Vermittlungen wie ein Sechser im Lotto: Da schauen sich Mensch und Tier in die Augen und wissen einfach, dass sie zusammengehören. "Eigentlich wollten wir einen Welpen", sagt Monika Thompson lachend, "nehmen statt dessen zwei Hundesenioren mit nach Hause - und sind superglücklich miteinander." Kuschelstunde mit Charly 2 HUNDESENIOREN HABEN EINEN PLAN ... Als Monika Thompson und ihr Lebensgefährte Guido Tewes ins Tierheim kommen, haben sie zwar kein festes Bild des zukünftigen Hundes im Kopf, aber jung soll er sein. Und während die Beiden an den Zwingern vorbeischlendern und nach "ihrem Junghund" Ausschau halten, haben zwei ganz gewiefte Hundesenioren, die nur gemeinsam vermittelt werden möchten, einen Plan: Sie wollen diese netten Menschen näher kennen lernen und machen hinter dem Gitter auf sich aufmerksam. Luciana freut sich über Barny ... DIE EROBERUNG FUNKTIONIERT ... ..., und die Vier unternehmen ihren ersten Spaziergang. Der 12 Jahre alte Neufundländer Barny und sein Freund Charly (11) benehmen sich vorbildlich; sie laufen gut an der Leine, hören aufs Wort, sind freundlich und scheinen ihre neuen Menschen zu mögen. Die Entscheidung fällt schnell für das liebenswerte Hundeduo. Karsten Plücker ist begeistert, dass dieses junge Paar so schnell bereit ist, von seinen ursprünglichen Vorstellungen abzusehen und auch älteren Hunden ein Zuhause schenken will. Die alten Hunde liegen dem Tierheimleiter besonders am Herzen, denn aus langjähriger Erfahrung weiß er, wie schwer den betagten Tieren der Aufenthalt im Tierheim oft fällt. Und wie sie aber wieder Kraft und Lebensfreude gewinnen, wenn sie Zuneigung und Liebe in einem schönen Zuhause erfahren. Das Recht der Tiere 3/2006 ... UND DIE DANKBARKEIT IST RIESENGROSS! 26 "Sie sind so lieb, so dankbar", sagt Monika Thompsen glücklich. Die Hunde verhalten sich, als wären sie schon immer da gewesen. Keine Aufregung, Fremdheit oder Unruhe - sie akzeptieren sofort die neue Umgebung, den Tagesablauf und schließen besonders die knapp ein Jahr alte Luciana in ihr Herz. "Wir hatten anfänglich ein wenig Bedenken", erinnert sich die junge Mutter, "weil wir nicht wussten, wie weit die Hunde Kontakt mit Kindern gewöhnt waren." Tierheimleiter Karsten Plücker hatte die alten Freunde aufgenommen, nachdem der Besitzer seinen Hof aufgeben musste. Barny und Charly, die eine sehr enge Bindung zu ihrem Herrchen hatten, trauerten lange im Tierheim. Nun haben sie eine neue Aufgabe gefunden: Sie beschützen Haus und Garten und sind völlig außer sich vor Freude, wenn Fernfahrer Guido Tewes am Wochenende von seiner anstrengenden Arbeit heimkommt und die Familie dann endlich wieder komplett ist. Fotos: Guido Tewes TIERSCHUTZZENTRUM VIELLEICHT BEI IHNEN? Die kinderliebe Hündin Hugo in Warteposition Hugo und Rita suchen dringend… … ein schönes Zuhause Jedes Büro im Tierschutzzentrum ist besetzt; überall wird telefoniert oder am Computer gearbeitet. Das linke Büro scheint leer zu sein, doch nur auf den ersten Blick. Hinter der provisorischen Gittertür fängt eine entzückende Hündin Besucher ab. Mit ihren dunklen Augen fixiert sie jeden, der an ihr vorbeigehen möchte und zwingt ihn, sich wenigstens kurz mit ihr zu beschäftigen. Inzwischen hat sich die Hündin körperlich vollständig erholt; die Physiotherapie ist beendet und das artgerechte Bewegen wieder gestattet. Nun steht die nächste große Hürde an: Hugo möchte Menschen ganz für sich alleine. Eigentlich dürfte ihr Wunsch kein Problem sein: Denn Hugo lernt schnell, ist anhänglich, liebevoll, geht sehr gut mit Kindern um und kann alleine bleiben. Wichtig wäre ein möglichst ebenerdiges Haus mit umzäuntem Grundstück. "Genauso dringend", sagt Hugos "Pflegemama" Gabriele Rudolph, "ist die Vermittlung von Rita." Die 2-3 Jahre alte Dackelhündin, fast bewegungsunfähig mit gelähmten Hinterbeinen an der Straße aufgefunden, hatten wir Ihnen auch im RdT 2/06 ans Herz gelegt. Bei der angesetzten Physiotherapie machte Rita überraschende Fortschritte: Sie erhielt zur Fortbewegung einen kleinen Rollwagen, den sie anfänglich gerne nutzte. Doch plötzlich lehnte sie das Hilfsmittel ab und gab damit der Physiotherapeutin zu verstehen, dass sie ihre eigenen Beine einsetzen wollte. Zur großen Freude des gesamten Tierschutzzentrum-Teams kann sie mittlerweile aus eigener Kraft auf ihren Bei- Rita nen stehen und schon kleinste Wegstückchen mit Unterstützung eines Schlaufenhöschens, an dem sie sanft gehalten wird, laufen. Die Prognose, dass sie eines Tages wieder weitestgehend belastbar sein wird, ist sehr gut. Auch Rita darf natürlich noch nicht toben und hat deshalb in der Praxis von Dr. Uwe Wagner ihren Einzelplatz. Das Alleinsein macht die sensible Hündin sehr traurig, obwohl der Tierarzt sich um Rita kümmert, sobald der Praxisalltag es zulässt. Doch wie viel mehr könnten Sie ihr helfen, wenn Sie Rita ein liebevolles, ruhiges Zuhause mit Zuwendung und Ansprache schenken würden? An dieser Stelle bedanken wir uns herzlich für Ihre großzügigen Spenden, die Sie für OP-Kosten und Behandlungen der beiden Hündinnen geleistet haben. Das Recht der Tiere 3/2006 Das ist Hugo, unverkennbar auf der Suche nach netten, nein, super netten Menschen, die sie adoptieren wollen. Und Dackelmädchen Hugo hätte tatsächlich das schönste Zuhause verdient, nach allem, was sie bereits durchgestanden hat. Sie erinnern sich? Hugo hatte kurz nach Pfingsten eine schwere Bandscheiben-Operation, die so rechtzeitig durchgeführt wurde, dass die gefürchtete Lähmung der Hintergliedmaßen verhindert werden konnte. Anschließend musste die 2-3 Jahre alte Hündin "kürzer treten", was der von Natur aus temperamentvollen und sehr unternehmungslustigen Lady gar nicht gefiel. Aber sie beugte sich ihrem Schicksal, nahm eifrig die physiotherapeutischen Behandlungen auf sich und akzeptierte alle Verbote, kein Spiel, kein Toben, keine Verrenkungen. Damit die anhängliche Hündin nicht vereinsamte, erhielt sie im Tierschutzzentrum ein "eigenes Büro" mit Ausblick auf das geschäftige Treiben. Und so konnte Hugo ihre persönliche "Pflegemama", Mitarbeiterin Gabriele Rudolph, den ganzen Tag hören, oft sehen und sich schnell in Erinnerung bringen, wenn es sie nach einem kurzen Gassigang gelüstete. 27 F R A N Z I S K U S -T H Die Geschichte von Monchi EIN HUND GEHT SEINEN WE Als es am Tor des Franziskus Tierheims läutet, steht ein verhärmter Mann davor. Auf dem Arm trägt er eine junge Hündin. Älter als 6 Monate wird sie kaum sein, ein Bein ist mit einem Verband umwickelt. Sie kann nicht stehen, kauert sich mit verstörtem Blick auf den Boden. Offensichtlich hat sie starke Schmerzen, aus weit geöffneten Pupillen starrt sie ins Leere. Das Recht der Tiere 3/2006 Wie sich im Gespräch herausstellt, hatte Monchi vor fünf Tagen einen schlimmen Unfall. Eine typische Situation die verspielte Hündin sieht auf der anderen Straßenseite einen Hund, rennt los. Es dauert nur Sekundenbruchteile, bis das Auto sie erfasst. Reifen quietschen, der Körper wird zur Seite geschleudert. Der Besitzer bringt den schwer verletzten Hund zum Tierarzt. Die Untersuchung erbringt eine niederschmetternde Diagnose - drei Beine sind gebrochen, das Hüftgelenk in Mitleidenschaft gezogen. 28 Operation ist dringend notwendig. Doch der Besitzer lebt im Männerwohnheim, hat selbst nicht genug Geld zum Leben. Er nimmt den Hund mit nach Hause. Am folgenden Tag lässt die Wirkung der Schmerzmittel nach. Dem Besitzer ist es egal. Als ein Bekannter sich anbietet, den Hund zum Tierarzt zu bringen, weigert er sich, droht ihm sogar Prügel an. Vier lange Tage geschieht nichts. Erst fünf Tage nach dem Unfall gelingt es dem Freund, Monchi heimlich zu uns ins Franziskus Tierheim zu bringen. "Es ist unglaublich, wie gefühllos Menschen sein können", schüttelt Tierheimleiter Frank Weber den Kopf." Man muss sich das mal vorstellen - würde man einen Menschen nach einem solchen Unfall mehrere Tage unversorgt in der Sallys neue Familie: Volker Grätsch und Wohnung liegen lasEhefrau Heike mit Schäferhund Werner sen, käme man dafür ins Gefängnis." Die Hündin erhält eine Erstversorgung, Er bringt die entkräftete Hündin sofort Verbände werden angelegt und starke zu einem befreundeten Tierarzt. Der Schmerzmittel verabreicht. Eine teure Kampf um Monchis Leben beginnt. Dr. Kotzian ist entsetzt. Nur eine Notoperation kann das Leben der Schäfermixhündin retten. Der Ausgang ist ungewiss. Zu lange wurden die Brüche nicht behandelt, es ist fraglich, ob sich das Knochenmark wieder aufbauen kann. Die Operation dauert mehrere Stunden, Monchi bleibt zur Nachsorge in der Tierklinik. Das Glück ist zunächst auf der Seite der jungen Hündin, die Operation verläuft gut. Doch eine sorgfältige Nachsorge ist im Tierheim kaum möglich. Dr. Kotzian ist bereit, sich weiter um die Hündin zu kümmern. Die Genesung schreitet sehr langsam voran, mehrere Folgeoperationen werden notwendig. Tierfreundin Frau Niemöller erfährt in der Praxis von Monchis Schicksal, beschließt die junge Hündin bei sich aufzunehmen. “Als ich die Kleine gesehen habe, konnte ich nicht anders, am 24.Dezember habe ich sie mit nach Hause genommen", sagt sie. "Ich hatte ja keine Vor- Monchi heißt jetzt Sally F R A N Z I S K U S -T H Und noch mehr NotFÄLLE Tarik & Trenko Roxy Als die Hündin über dem Berg ist, kümmert sich Frau Niemöller um einen guten Platz für Monchi und wird fündig. Auf einen Aushang in einem Futterhaus meldet sich eine nette Familie mit Hunden und dem Herz am rechten Fleck. Monchi hat es zwar geschafft am Leben zu bleiben, sie wird aber immer besonders sorgsam behandelt werden müssen. Ihre Lebenserwartung ist eingeschränkt, eine Arthrose in den gebrochenen Beinen wird bleiben. Möglicherweise steht noch eine weitere Operation an. Ihre neue Familie ist bereit, alles für die Hündin zu tun. "Sie ist wirklich ein Wonneproppen und ein echter Schatz, wir werden sie nie wieder hergeben!" Ein Glück für Monchi, dass es solche selbstlosen Tierfreunde gibt. Text: Frank Weber VERMITTLUNGSTIERE AUS DEM FRANZISKUS-TIERHEIM Beethoven, Roxy, Tarik & Trenko Tarik und Trenko (beide 2 Jahre jung) - zwei topfitte fiv-positive Kater haben sich im Franziskus-Tierheim kennen- und mögen gelernt. Trenko ist der Spielmops, springt über einen Meter hoch dem Spielzeug hinterher, Tarik ist der Boss, wenn es ums Fressen geht. Zwei wunderschöne Tiger auf der Suche nach einem liebevollen Zuhause bei Menschen, die sich über FIV informiert haben und wissen, dass die Lebenserwartung von FIV-positiver Katzen der von nicht getesteten gleichkommt. Die Beiden suchen ein liebevolles, stressfreies Zuhause, ohne Lautstärke und ständige Veränderungen. Roxy (9), Golden Retriever - eine liebe, unkomplizierte, nette Katzen-verträgliche Hündin. Sie hatte großes Pech, ihr Ex-Frauchen konnte wegen Krankheit ihre Roxy nicht mehr bewegen. Die Hündin wartet auf Menschen, die ebenerdig wohnen, mit ihr gemütliche Hunderunden dre- Kontakt für alle Tiere Franziskus-TTierheim Tel: 040/ 55 49 28 37 hen und darauf achten, dass sie ein bisserl abspeckt. Eine anspruchslose, gemütliche ältere Hundedame. Beethoven - Dalmatiner (2), taub, wurde auf der Straße einem Obdachlosen abgekauft, für fünf Euro. Das neue Herrchen hatte keine Freude an dem Schönen: Beethoven bellte trotz Anwesenheit der Menschen das Haus zusammen, die Nachbarn beschwerten sich, Beethoven wurde ins Franziskus-Tierheim gebracht. Ein liebenswerter Sturkopf, der weiß, was er will und was nicht, und das fast immer durchsetzt. Beethoven Das Recht der Tiere 3/2006 G stellung davon, wie hart der Kampf um Monchis Leben werden würde." 14 Wochen lang fährt sie jeden zweiten Tag in die Praxis, wechselt Verbände, macht mit ihr gymnastische Übungen, trägt sie nach draußen. Die psychische Belastung ist für Hund und Frauchen immens. Doch Dr. Kotzian und Frau Niemöller geben nicht auf. Eine Operation folgt der nächsten. "Ich schätze, es mussten bestimmt mindestens 25 bis 30 Röntgenaufnahmen von Monchi gemacht werden. Manchmal dachte ich, die Behandlungen nehmen nie ein Ende. Doch die Kleine hat alles so tapfer ertragen, ist voller Lebenswillen. Ein Blick in ihre Augen hat genügt, dann wusste ich, es kann nicht alles umsonst sein." Und alle Mitarbeiter im Tierarztteam haben mitgeholfen, sprachen uns Mut zu und haben uns nach Kräften unterstützt. 29 HILFE FÜR SITTICHE DIE BESONDERE GESCHICHTE Liebe verleiht Flügel U ND : G NADENHOF In vielen Haushalten leben Sittiche - und meistens leider wenig artgerecht. Kaum Freiflug und ohne Artgenossen wird den geselligen Vögeln der enge Käfig oft zum lebenslangen Gefängnis. Wie schnell sich jedoch Vögel erholen, wenn ihnen endlich zugestanden wird, was sie so lange entbehren mussten, ist wunderbar mit anzuschauen. Tierschutzlehrerin Gabriele Rudolph aus dem Tierschutzzentrum Pfullingen schildert, wie sich zu ihrer großen Freude der einst kahle Ziegensittich wieder prächtig entwikkelt hat. FÜR V ÖGEL IN Artgerechte Haltung in großzügiger Gartenvoliere für Sittiche Von Tierschutzlehrerin Gabriele Rudolph (Tierschutzzentrum Pfullingen) Das Recht der Tiere 3/2006 Kurz nach seinem achtundzwanzigsten Geburtstag entschloss sich mein Mohrenkopfpapagei Orri, zu seinem letzten großen Flug aufzubrechen, geradewegs in den Papageienhimmel. Dass er dort eine besonders schöne Wolke bekommen hat, ist gar keine Frage, denn er war zu Lebzeiten ein wahrer Schatz. Da stand ich ziemlich verloren vor der großen Voliere und vermisste sein "Na komm her" und seine Schimpfattacken die er häufig mit dem Ausruf "Mistviech" krönte. Ich hatte ihm letzteres allerdings nicht beigebracht! Was macht man mit einem leeren Käfig in der Wohnung, der viel zu groß und schwer ist, um ihn mal eben nach 30 nebenan zu schieben? Nun, diese Frage wurde schneller beantwortet, als ich Zeit hatte, darüber nachzudenken. Unser Tierarzt Uwe Wagner (Leiter LV Baden-Württemberg), übergab mir einen kleinen Karton mit den Worten: "Sehen Sie mal, ob Sie da was machen können!" Was ich sah, verschlug mir die Sprache. Im Karton saß ein völlig verschreckter und vor allem federloser Vogel. Ein paar kurze Federn an den Flügelspitzen und ein Büschel knallroter Federn auf der Stirn. So etwas hatte ich noch nie zuvor gesehen. Der Kleine zitterte vor Kälte und Aufregung, aber zwicken konnte er gut. Die nächsten Wochen sollte er sich mit Hilfe des Rudolphschen Nothilfeprogramms erholen: Wärmelampe, Aufbaukalk, Keimfutter, Quellfutter, Eifutter, Mineralien und Vitamine, Duschen Rupfis Ankunft: Kleines Häufchen Elend aus der Sprühflasche - also das ganze Programm. Langsam sprossen hier und da ein paar Kiele kreuz und quer, die zu Federn wurden und immer wieder ausfielen. Was wirst du nur für ein Vogel? fragte ich mich stets, wenn ich vor Rupfi stand. So hatte ich ihn getauft. Doch eines hatte ich in dieser kurzen Zeit beobachten können, Rupfi hatte eine Stimme. Er beobachtete aus dem Fenster immer andere Vögel und meckerte dabei leise. V OLL GST VOLLENBORN L ENBORN SOLL AUSGEBAUT WERDEN Der Ziegensittich erholt sich ... Ich traute meinen Ohren kaum, der Kleine war ein Ziegensittich. So genannt nach seinem Ruf, der dem Mekkern eines jungen Zickleins gleicht. Und noch etwas wurde mir klar: Rupfi sollte nun endlich Gesellschaft bekommen. Aber da war guter Rat teuer. Fliegende Ziegen findet man nicht überall. ... und freundet sich mit Gulli an Und das Schicksal wollte es auch anders: Eine Nympfensittichdame zog bei uns ein mit dem etwas irreführenden Namen Gulliver. Auch ein Findelkind, das keiner vermisste. Ziegen und Nympfen vertragen sich gut hatte ich in Erfahrung gebracht. Nun denn, einen Versuch war es wert. Anfangs noch getrennt, beäugte Rupfi die Neue, wobei Gulli viel mehr auf mich fixiert war. Sie ist ein ausgesprochener "Menschenvogel". Doch Rupfi ließ nicht locker. Eines allerdings bereitete mit noch Sorgen: Während Gulli schon munter umher flog, traute er sich nicht hinaus. Mit seinen spärlich bewachsenen Flügeln machte er nur Trockenübungen. Aber er war interessiert, die Dame näher kennen zu lernen und legte sich mächtig ins Zeug. Und ich sah voller Freude, dass er neue Federn bekam, eng anliegend und in leuchtenden Farben. Nun kam er auch zum Fliegen aus der Voliere und zog stolz seine Kreise. Und da wusste ich, dass es stimmte - Liebe verleiht Flügel. KLEINER GNADENHOF FÜR VÖGEL IN DER BMT-GESCHÄFTSSTELLE VOLLENBORN Vergrößerung der Außenvoliere geplant vier Nymphensittiche, von denen zwei arzt und Futterkosten für unseren sicher behindert waren. Für die Schildkröten auch in Zukunft weiter wachsenden und Hunde des Hofes konnten wir anVogelschwarm. dere gute Plätze finden. Inzwischen ist unser Vogelbestand auf 40 Tiere angewachsen. Umzug, Todesfall, Zeitmangel - es sind immer Wenn Sie etwas für unsere Sittiche tun möchten, wieder dieselben Gründe, dann spenden Sie bitte unter dem die zur Abgabe der Vögel bei Stichwort Hilfe für Sittiche uns geführt haben. Wir Konto 732 223 06 möchten nun die AußenvoPostbank Hannover, BLZ 250 100 30 liere zusätzlich erweitern, um den Vögeln noch mehr Raum zum Fliegen zu bieten. Die Ausbau-Arbeiten werden wir selbst vornehmen. Aber wir würden uns wirklich sehr freuen, wenn Sie uns mit Spenden und/oder Material helfen könnten. Von Ihrer finanziellen Unterstützung bezahlen wir Tier- Helfen Sie uns? Das Recht der Tiere 3/2006 Vor fünf Jahren zog die Geschäftsstelle aus Göttingen nach Vollenborn (Thüringen) um. Kaum eingerichtet, wurden wir schon mit den ersten Notfällen konfrontiert. Ein Dorfbewohner musste sein Haus verlassen und konnte seine Vögel, die bis dahin in einer Voliere gelebt hatten, nicht mitnehmen. Wenn wir sie nicht versorgen würden, so sagte der Mann, könnte er die Vögel ja fliegen lassen… Natürlich ließen wir das nicht zu - und bauten kurz entschlossen einen beheizbaren Stall mit angrenzender Außenvoliere zur neuen Heimat für unsere gefiederten Gäste um. Acht Wellensittiche und jeweils zwei japanische Mövchen und Diamanttäubchen zogen bei uns ein und genossen die großzügigen Freiflugmöglichkeiten. Wenig später räumten wir einen völlig vernachlässigten Tiergnadenhof und übernahmen zwei Wellensittiche und 31 KOLUMNE KLEINE TIERGESCHICHTEN Rosa glücklich mit Kater Isodor Sommerzeit Mückenzeit! Von Tierschutzlehrer Stephan Everling Das Recht der Tiere 3/2006 Sommerzeit - Mückenzeit! Ein Höhepunkt der chemischen oder sonstigen Industrie, die sich überbietet, das Optimum an biologischen Insektenvertilgungsmitteln feilzubieten. Doch nicht mit uns. Denn wir haben Isidor. 32 Isidor ist der halbwüchsige Kater meiner Tochter Rosa. Eigentlich ist er spezialisiert auf Motten. Doch wenn er die alle ausgemerzt hat, nimmt er zur Not auch mal die eine oder andere Mücke. Ehrlich gesagt tut er es aus Langeweile, denn die abgöttische Liebe seiner menschlichen Ziehmutter würde es nie zulassen, ihn dem Kölner Straßenverkehr und seinen Gefahren für die Katzenbevölkerung auszusetzen. Also bleibt er zu Hause und arbeitet seinen Jagdtrieb an den Motten ab. Und Mücken. Und Fliegen. Und Gardinen. Manchmal denke ich, Tierschützer wird man, wenn man nur nicht schnell und entschieden genug "Nein" sagt. So war es vor einem Jahr, als Rosa eines Abends aufgelöst weinend in ihrem Bett saß und in Vollendung einen hysterischen Zusammenbruch spielte: "Und da ist eine kleine Katze, und die stirbt gerade, aber die will leben, doch wenn ihr der nicht helft, dann seid ihr nicht mehr meine Eltern, dann rede ich nie wieder ein Wort mit euch!" Was hätten Sie getan? Wir sahen ihn uns halt einmal an. Das kleine Tierchen war wirklich arm dran - zwei, drei Wochen alt, ein Katzenschnupfen vom feinsten. Ansonsten sah es schon jetzt originell aus: die vier Farben schwarz, creme, mokka und weiß waren offensichtlich nach einem schwer durchschaubaren Prinzip über das Tier verteilt, so daß ein klassisches Schildpatt daraus wurde. Die Augen waren komplett zugeschwollen, und aus der Nase quoll der uns leider nur zu vertraute Schleim, der so viele Tiere schon das Leben gekostet hatte. Nur mit Mühe gelang es uns, es zum Fressen zu bewegen, doch dann verschlang es die kleine Portion mit Heißhunger. Danach sah ich es mir genauer an. Gerade hatte ich alter Hundetrainer mir dann doch einmal die Grundbegriffe der Geschlechterbestimmung bei Katzen angeeignet, und jetzt war ich stolz, meine neuen Kenntnisse einmal anwenden zu können: "Und es ist ein kleiner Kater." Und fügte noch die väterlichen Machtworte an: "Aber den behalten wir nicht!" "Ein Kater, hihi," kicherten Alice und Jenny, tierärztliche Betreuer im Tierheim Dellbrück, die freundlicherweise zugesagt hatten, sich den kleinen Kerl einmal anzugucken, "das ist doch ein Schildpatt, und das sind alles Katzen! Immer! Jetzt guck doch einmal hier, das ist nämlich… Er hat recht! Es ist ein Kater! Ein Wunder! Das ist genetisch völlig unmöglich!" Und ganz schnell war die Neuigkeit durchs Tierheim gezogen: Die Everlings! Die müssen doch immer was Besonderes haben! Isidor war schwer an Katzenschnupfen erkrankt Nein, unmöglich wäre es nicht, erklärte uns später unsere Tierärztin, aber ausgesprochen selten. "Doch ein wirkliches Weltwunder haben sie, wenn er auch noch zeugungsfähig ist!" "Und was ist zeugungsfähig?" fragte Rosa, als es darum ging, wie sich die weitere geschlechtliche Zukunft von Isidor gestalten sollte. Interessiert lauschte sie unserer Erklärung, um dann wissend zu nicken: "Das kann der, er macht nämlich immer Sex mit meinen Pullovern!" Da Isidors Befruchtungsversuche immer geruchsintensiver wurden und ein ordentlicher Tierschützer auch in der Frage der Kastration selten nein sagt, entschieden wir uns doch, das Experiment mit der Zeugungsfähigkeit abzubrechen und Isidor entmannen zu lassen. Allerdings beschworen wir damit ein Drama herauf, denn leider ist er fürchterlich wehleidig, und so rannte die nächsten Tage ein kleiner, jammernder Kater hinter uns her, sich ununterbrochen beklagend über die Schmach und schmerzhafte Behandlung, die man ihm angetan hatte. Übrigens erinnern Sie sich an die mannhafte Entscheidung, die ich noch vor wenigen Absätzen verkündet habe? Wir haben es ja wirklich versucht, KOLUMNE Urlaub für Hund, Katze & Co. Bearded Collie Higgins hat den schönsten Job der Welt: Er testet für Natalie Leneweit deutsche und europäische Ferienhäuser auf ihre Hundetauglichkeit. Vor fünf Jahren gründete sein Frauchen die Agentur lodgiNG, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Menschen mit ihren tierischen Begleitern (Hunde, Katzen, Kleintiere) zu einem wunderschönen, unbeschwerten Urlaub zu verhelfen. Dazu hat Spürnase Higgins Ferienhäuser und Umgebung in Deutschland, Dänemark, Österreich und Frankreich in Augenschein genommen und herausgefunden, welche Gebiete besonders hundefreundlich sind, ob an Strandabschnitten und Badeseen auch Vierbeiner toben dürfen, Hundeauslaufgebiete vorhanden und im Notfall Tierärzte erreichbar sind. Die Agentur lodgiNG enstand, weil Inhaberin Natalie Leneweit immer wieder das Gefühl hatte, als Urlauber mit ihren Tieren nur geduldet zu sein. Wie viel anderen Haustierbesitzern mag das auch so gehen?, fragte sie sich und begann nach Ferienobjekten mit Grundstücken zu suchen, in denen Tiere willkommen waren. Inzwischen ist ihr Angebot gewaltig angewachsen; Reetgedeckte Häuser an den Küsten, Bauernhäuser, rustikale Steinhäuser, moderne Bungalows oder Reihenhäuser - für jeden Zwei- und Vierbeiner ist ein passendes Domizil dabei. Einreisebestimmungen, Reiseapotheke, Botschaftsadressen - zur Agentur gehört ein kostenloser Infoservice rund um den Urlaub mit Hund, Katze oder Kleintier. Bei Buchungen von bmt-Mitgliedern spendet die Agentur einen kleinen Teil des Erlöses an den bmt. einen Platz für Isidor zu finden, aber zuerst konnte man ihn nicht im Tierheim lassen, weil er ja den Katzenschnupfen hatte und wir ihn in Quarantäne nehmen sollten. Dann war kein Platz im Tierheim, und schließlich rückte man mit der Wahrheit raus: Allgemein war entschieden worden, dass wir nicht immer nur alte Tiere pflegen, sondern uns auch mal mit einem jungen Tier ein wenig Lebensfreude ins Haus holen sollten. Kontakt: Agentur lodgiNG Natalie Leneweit www.urlaubshund.de Fasanenweg 6 info@urlaubshund.de 24616 Brokstedt Tel: 04324/8827-80, Fax: -81 Gegen Lebensfreude haben wir ja nun gar nichts, aber kleiWollmäusen zu angeln, allerdings nur, ne Katzen galten bei uns immer als die wenn wir gerade einmal wirklich wichHöchststrafe, da sie immer etwas katigen Besuch haben. Und endlich entputt machen und ständig in der Gardideckte er die Motten, was wir zuerst mit ne hängen. Isidor bemühte sich nach Begeisterung quittierten, jedenfalls, bis Kräften, unsere schlechten Erwartuner bei einer besonders aufregenden gen nicht zu enttäuschen: als Erstes beVerfolgungsjagd mit einem Stapel Tagann er, Rosas Anziehsachen durch die bletts vom Küchenschrank stürzte und Stube zu tragen, was zu tragischen Szedamit ein Loch in unser Ceranfeld nen führte, bis wir begriffen, daß es schlug, was für die nächste Zeit die gar nicht Rosa war, die ständig ihre Nahrungszubereitung arg erschwerte. Socken mitten im Wohnzimmer fallen Aber immerhin, seinen Jagdtrieb lebt er ließ. Dann stellten wir fest, dass er das weiterhin aus. Und so kommt es, dass Autofahren nicht wirklich verträgt, was wir in diesem Sommer unsere biologietwas unpraktisch ist, da wir viel unterschen Insektenvertilgungsapparatur, wegs sind, auch mit Katzen. Unweigerden "Isidor 2006" haben. lich nach 3 Kilometern ruft er ein klagendes "Auauauauau", um sich dann Und wenn wir es schaffen, dass er die durch die Tür des Katzenkorbes auf die Fliegen tatsächlich fängt, die uns zur Autopolster zu erbrechen. Zeit so schlimm wie selten heimsuchen, Als nächstes gewöhnte er sich an, undann sei ihm auch das Ceranfeld verter das Sofa zu tauchen und dort nach ziehen. Isodor heute: pulsierend vor Lebensfreude Das Recht der Tiere 3/2006 Agentur lodgiNG 33 BUND MIT GEGEN MISSBRAUCH 11 GESCHÄFTSSTELLEN , 7 TIERHEIMEN HAUPTGESCHÄFTSSTELLE VORSTAND 1. Bundesvorsitzender: Dr. Jörg Styrie Alt-Heiligensee 42, 13503 Berlin Tel. (030) 43 65 58 63, Fax (030) 43 65 58 65 2. Bundesvorsitzende: Petra Zipp, Tierschutzzentrum Pfullingen Gönninger Straße 201, 72793 Pfullingen Tel. (07121) 820 17 -12, Fax (07121) 820 17 -18 Bundesschatzmeister: Hans Hoffsümmer, Gierather Str. 51 51469 Bergisch Gladbach Tel. (02202) 59517, Fax (01805) 62 45 62-11415 Bundesschriftführerin: Karin Stumpf, Am Heiligenhäuschen 2, 50859 Köln, Tel. (0221) 950 51 55, Fax (0221) 950 51 57 LV Baden-Württemberg (www.tierschutz-bmt-bw.de) Tierschutzzentrum Pfullingen Leiter: Dr. Uwe Wagner Leiterin (TH): Petra Zipp Gönninger Straße 201, 72793 Pfullingen Kreissparkasse Reutlingen Kto. 75 7889 (BLZ 640 500 00) Hundeauffangstation Ikervar/Ungarn Petöfi u. 23, H-9756 Ikervar LV Bayern (www.bmt-bayern.de) Leiterin: Ewa Gara Viktor-Scheffel-Straße 15, 80803 München Tel. (089) 38 39 52-0, Fax (089) 38 39 52-23 Postbank München Kto. 142 20-802 (BLZ 700 100 80) LV Berlin (www.tierschutz-bmt-berlin.de) Leiter: Dr. Jörg Styrie Alt-Heiligensee 42, 13503 Berlin Tel. (030) 43 65 58 63, Fax (030) 43 65 58 65 Postbank Berlin Kto. 9603-107 (BLZ 100 100 10) LV Hamburg / Schl.-Holstein (www.franziskustierheim.de) Leiterin: Angelica Blank, Tel. (040) 55 49 28-34, Fax -32 „Franziskus-T Tierheim“, Tel. (040) 55 49 28 37 Leiter (TH): Frank Weber Lokstedter Grenzstraße 7, 22527 Hamburg Haspa Kto. 1049220799 (BLZ 200 505 50) Das Recht der Tiere 3/2006 TIERE TIERSCHUTZZENTRUM AUSLANDSTIERSCHUTZ Viktor-Scheffel-Straße 15, 80803 München Tel. (089) 38 39 52-0, Fax (089) 38 39 52-23 Postbank München Kto. 1819 30-807 (BLZ 700 100 80) 34 UND EINEM DER LV Hessen / Rheinland-Pfalz / Saarland 1. Geschäftsstelle u. Tierheim „Elisabethenhof“ (www.tierheim-elisabethenhof.de) Leiterin (Gst und TH): Jutta Breitwieser “Elisabethenhof”, Siedlerstraße 2, 61203 Reichelsheim Tel. (06035) 59 16, Fax (06035) 96 11 18 Frankfurter Sparkasse Kto. 5975 (BLZ 500 502 01) 2. Tierheim „Wau-M Mau-IInsel“ (www.wau-mau-insel.de) Leiterin (Gst.): Petra Hollstein Leiter (TH): Karsten Plücker Schenkebier Stanne 20, 34128 Kassel Tel. (0561) 86 15 680, Fax (0561) 86 15 681 Kasseler Sparkasse Kto. 70 700 (BLZ 520 503 53) Koordination im Tierschutzzentrum Pfullingen Sonderkonto Ausland: Rumänien und Ungarn Frankfurter Sparkasse Kto. 847 275 (BLZ 500 502 01) LV Niedersachsen 1. Geschäftsstelle u. Tierheim „Arche Noah“ (www.tierheim-arche-noah.de) Leiterin (Gst): Gaby Redeker; Tel. (0421) 834 223 Leiterin (TH): Verena Krüpe, Rodendamm 10, 28816 Stuhr/Brinkum Tel. (0421) 890171, Fax 80 90 553 Kreissparkasse Syke Kto. 113 000 29 57 (BLZ 291 517 00) 2. Geschäftsstelle Vollenborn (Thüringen) Leiterin: Hannelore Thied, Hauptstraße 7a, 37355 Vollenborn Tel. (036076) 40 555, Fax (036076) 40 556 „Katzenhaus Luttertal“, (www.katzenhaus-luttertal.de) Luttertal 79, 37075 Göttingen Leiterin: Monika Bossmann, Tel. (0551) 2 28 32 Postbank Hannover Kto. 732 223 06 (BLZ 250 100 30) 3. Geschäftsstelle Norden Leiter: Dieter Kuhn und Ursula Sottmeier Nordbuscherweg 17, 26553 Dornum Tel. (04933) 99 28 24, Fax (04933) 99 28 26 Tierheim Hage (www.tierheim-hage.de) Hagermarscher Str. 11, 26524 Hage Tel. (04938) 4 25, Fax (04938) 91 49 90 Raiffeisen-Volksbank Fresena e.G. Norden Kto. 6302020300 (BLZ 283 615 92) LV NRW 1. Geschäftsstelle u. Tierheim Dellbrück (www.tierheim-koeln-dellbrueck.de) Leiterin (Gst): Sylvia Bringmann , Leiter (TH): Bernd Schinzel Iddelsfelder Hardt, 51069 Köln Tel. (0221) 68 49 26, Fax (0221) 68 18 48 Postbank Köln Kto. 924 02-505 (BLZ 370 100 50) 2. Geschäftsstelle Issum (www.bmt-nrw.de) Leiterin: Dagmar Weist Drosselweg 15, 47661 Issum Tel. (02845) 3 75 57, Fax (02835) 44 46 99 Sparkasse am Niederrhein Kto. 111 500 2063 (BLZ 354 500 00) WEITERE ANSCHRIFTEN VON MITARBEITERN: Mike Ruckelshaus (m.ruckelshaus@web.de) Wissenschaftlicher Mitarbeiter im TSZ Pfullingen Tel. (07121) 820 17 -0, Fax (07121) 820 17 -18 Claudia Lotz (Redakteurin) (lotzcl@nexgo.de) Hugo-Vogel-Str. 5b, 14109 Berlin, Tel. (030) 80 58 33 38, Fax (030) 80 58 33 39 Stephan Everling (Tierschutzlehrer) Benfleetstr. 27, 50858 Köln Tel. und Fax (02234) 73 73 7 Renate Domaschke (Tierschutzlehrerin) (Fam.domaschke@t-online.de) www.tierschutzlehrerin.de Hassel 2, 21261 Welle Tel. (04188) 899 434, Fax (04188) 899 435 www.bmt-tierschutz.de DAS LETZTE bmt-HUND AUS GESCHÄFTSSTELLE VOLLENBORN VERGIFTET Nachdem sich unsere Hündin plötzlich erbrochen hatte und gegen Morgen apathisch zu werden begann, brach ich sofort zu unserer Tierärztin auf, die 60 km entfernt in Göttingen auch das Katzenhaus betreut. Es begann unverzüglich eine umfangreiche Diagnostik: Über Röntgen und Ultraschall (Fremdkörper/Tumor) wurden Blutbilder (Infektion) sogar von externen Laboren angefertigt. Alles ohne Ergebnis. Teddy, bei der nun auch Augenbewegungen aufgetreten waren, die auf eine Beteiligung des ZNS hinwiesen, lag bereits Teddy geht es schon ein wenig besser am Tropf und hatte das Bewusstsein verloren. Alle Ergebnisse ließen nur den Schluss zu, dass die Hündin einer akuten Vergiftung zum Opfer gefallen war. Gegen den Giftstoff selber kann man nur etwas unternehmen, wenn er bekannt ist, weil zu viele Stoffe in Frage kommen, die dieselben Symptome hervorrufen können. Kurz vor dem Vorfall hatte eine Dorfbewohnerin telefonisch "ein Unglück" angedroht - und nun hatte jemand tatsächlich vergiftetes Futter über den Zaun geworfen. Wir stellten Straf- Notfall - Armer kleiner Morschi Als Morschis erster Besitzer starb, hinterließ er einen lange trauernden Hund. Dementsprechend unglücklich war der Dackel im Tierheim Pecs und wurde aufgrund seiner zunehmend schlechteren Konstitution als Notfall mit nach Deutschland genommen. Im Tierschutzzentrum freundete er sich mit Dackelmädchen Hugo an (s. Seite 26) und fand dann ein schönes Zuhause. Doch leider erkrankte sein neues Frauchen schwer - und der alte Dackel (12, kastriert) musste sich wieder von einem geliebten Menschen trennen. Noch ist unklar, ob seine Besitzerin ihn je wieder zurück nehmen kann. Daher suchen wir für den kläglich nach seinem Frauchen bellenden Morschi einen Pflegeplatz, der u.U. auch ein Dauerplatz werden könnte. Wollen Sie dem trauernden Hund helfen? Kontakt: Tierschutzzentrum Pfullingen, Tel: 07121/ 820 17 0 anzeige gegen die Anruferin. Bei Teddy konnten nur noch die Symptome bekämpft werden, deren Ausmaß selbst die Tierärztin und ihre Helferinnen an den Rande ihrer Kräfte brachten. Teddy blutete aus Mund und After in Strömen, so dass die einzige Hilfe das ununterbrochene Wechseln von Unmengen Mullpapier sein konnte. Dennoch gaben wir alle die Hoffnung nicht auf, dass Teddy aus ihrem Koma erwachen würde. Ich verbrachte täglich Stunden neben ihrem Körbchen und erzählte ihr von zu Hause, streichelte sie, wartete auf ein kleines Lebenszeichen und wechselte durchgeblutetes Papier. Das Foto zeigt Teddy kurz nach der Entfernung des Tropfes: Sie kann jetzt jede Stunde mit der Spritze Nahrung bekommen, die sie nicht wieder ausbricht, aus ihrem After kommt nur noch etwas dunkles Blut und sie guckt uns wieder an. Sie hat sogar schon das erste Mal Harn gelassen, was bedeutet, das die ganze Flüssigkeit, die sie durch den Tropf bekommen hat, nun nicht mehr komplett vom Körper gebraucht wird. Wenn Sie uns bei den sicher nicht unerheblichen Tierarztkosten für unseren Pflegehund Teddy unterstützen, würden Sie uns sehr helfen. Spendenkonto Postbank Hannover, Stichwort Teddy Kto.: 73222306, BLZ 250 100 30 Text und Foto: Eva Thied Das Recht der Tiere 3/2006 Geschäftsstellenleiterin Hannelore Thied ist vor fünf Jahren mit der Familie ihrer Tochter Eva von Göttingen nach Vollenborn (Thüringen) gezogen und hat neben anderen Haustieren inzwischen sechs Pflegehunde. Teddy, mit zehn Monaten aus einem fahrenden Auto geworfen, ist eine von ihnen. Nun wurde die Hündin vergiftet - eine Anwohnerin hatte telefonisch die Drohung ("…es passiert ein Unglück…") ausgesprochen. Hannelore Thied hat Strafanzeige gegen sie gestellt. 35 „ D a s R e c h t d e r T i e r e “ – Po s t v e r t r i e b s s t ü c k B 1 3 7 6 9 – E n t g e l t b e z a h l t Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V. Als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar Hauptgeschäftsstelle: D-80803 München , Viktor-Scheffel-Str.15 Tel. (089) 38 39 52 0 Fax (089) 38 39 52 23 FÜR EIN SODOMIE-VERBOT: bmt RICHTET ÖFFENTLICHE PETITION AN BUNDESTAG Der Bund gegen Missbrauch der Tiere e. V. (bmt) hat eine Öffentliche Petition an den Deutschen Bundestag eingereicht, die ein gesetzliches Verbot der Sodomie/Zoophilie fordert. Mit dieser Petition möchten wir eine Ergänzung des Tierschutzgesetzes erreichen, die sexuelle Handlungen mit Tieren als Tierquälerei anerkennt und bestraft. Bitte unterstützen Sie unsere OnlinePetition und weisen Sie ihre Mitglieder auf die Petition hin, denn nur wenn wir zahlreiche Mitzeichner finden, kann es uns gelingen, Tiere künftig vor sexuellen Übergriffen durch den Menschen zu schützen. Die Petition finden Sie auf der Internetseite des Deutschen Bundestages: www.bundestag.de/petitionen BEITRITTSERKLÄRUNG Ich unterstütze den Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V. und werde Mitglied zum selbstbestimmten Jahresbeitrag von EUR ...................................................................... (Mindest-Jahresbeitrag: 20 EURO. Mitgliedschaft kann jederzeit satzungsgemäß beendet werden.) Nach Überweisung des Beitrages erhalten Sie Ihre Mitgliedsunterlagen. spende hiermit EUR.................................................................................................................................................................... Name:............................................ Vorname:.......................................... Geburtsdatum:.............................................. PLZ und Ort:....................................................... Straße und Hausnr.:............................................................................ Telefon:.............................................................. E-Mail-Adresse:................................................................................... Beruf:................................................................. Datum:.............................. Unterschrift:............................................. ÜBERREICHT Bitte Coupon ausschneiden und frankiert an die Hauptgeschäftsstelle oder untenstehende Geschäftsstelle senden. VON: Tierheim Köln-Dellbrück Iddelsfelder Hardt · 51069 Köln Telefon (02 21) 68 49 26 Telefax (02 21) 68 18 48 Öffnungszeiten: Mo.; Mi.; Do.; Fr. 15.00 - 17.00 Uhr. Sa. 14.00 - 17.00 Uhr. Di.; So. und an Feiertagen geschlossen Homepage: www.tierheim-koeln-dellbrueck.de • Stadtsparkasse Köln Kto.-Nr. 11 402 161 (BLZ 370 501 98) Postbank Köln Kto.-Nr. 924 02-505 (BLZ 370 100 50) E-Mail: tierheim-dellbrueck@gmx.de