PDF - Bund gegen Missbrauch der Tiere

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PDF - Bund gegen Missbrauch der Tiere
Nr. 2 Juni 2007
DAS RECHT
DER
TIERE
W
WELPEN
ELPEN IM
IM S
SONDERANGEBOT
ONDERANGEBOT
Skrupellose Geschäfte
mit der “Ware Hund”
HESSISCHER TIERSCHUTZPREIS 2007
AUSZEICHNUNG
FÜR bmt-TIERHEIM
IN KASSEL
MISSSTÄNDE
MELDEN
SO RETTEN SIE
TIEREN DAS LEBEN
NACHKONTROLLEN
WICHTIGE EINSÄTZE
IM TIERSCHUTZ
bmt-TIERSCHUTZUNTERRICHT
KINDER LERNEN
UMGANG MIT HUNDEN
B UND
GEGEN
M ISSBRAUCH
DER
T IERE E .V.
INHALT
I N H A LT
Inhaltsverzeichnis / Impressum
2
EDITORIAL
3
HUNDEHANDEL
TIERQUÄLEREI
IST
4
Der bmt warnt:
Vorsicht vor Hundehändlern und unseriösen Züchtern
Seiten 4-7
TIERSCHUTZPOLITIK
8
Erfolg: Rewe verkauft kein Kaninchenfleisch mehr
Misserfolg: Neue EU-Richtlinie für Masthühner
Rückschritt: Bremst die EU Importverbot für asiatische Tierfelle?
AKTUELL - PREISVERLEIHUNG
Vorsicht Hundehandel
Geschäft mit der “Ware Hund”
10
Tierheim “Wau-Mau-Insel” erhält Hessischen Tierschutzpreis
MISSSTANDSMELDUNGEN
12
Ihre Beobachtungen können Leben retten
EHRENAMTLICH
IM
bmt
14
Seite 9
16
Kaninchenfleisch
Rewe stoppt den Verkauf
Nachkontrollen - Wichtige Maßnahme im Tierschutz
TIERSCHUTZUNTERRICHT
Keine Angst vor Hunden!
Kinder lernen den richtigen Umgang mit Tieren
GLÜCKLICH
VERMITTELT
19
Vom Straßenhund zum geliebten Familienmitglied
TIERE
IN
NOT
21
Tiere suchen ein neues Zuhause
Seite 10
GESCHÄFTSSTELLEN
Katzenhaus
TH Arche Noah
TH Wau-Mau-Insel
LV Berlin
Hilfe für 26 Katzen
Hunde beschlagnahmt
Junge Tatjana - große Tierschützerin
Umsiedlung von Pferden
23
24
26
28
ANSCHRIFTEN / Internetadressen der Geschäftsstellen
30
ZU
31
GUTER
LETZT
Hessischer Tierschutzpreis 2007
geht an bmt-Tierheim in Kassel
Aufruf: Ehrenamtliche Handwerker für Pecs (Ungarn) gesucht!
Nachruf auf Buddy
Das Recht der Tiere 2/2007
Beitrittserklärung
2
32
Seite 16
Tierschutzunterricht
Richtigen Umgang mit Hunden lernen
Impressum
DAS RECHT DER TIERE Nr. 2/2007
Mitgliederzeitschrift des „Bund gegen Missbrauch der Tiere e. V.“
Redaktion: Claudia Lotz, Dr. Jörg Styrie, Mike Ruckelshaus
Gestaltung: Stefan Lotz, Andrea Sturm
Druck: Strube OHG, 34587 Felsberg
Titelbild von Heike Bergmann (TH Köln-Dellbrück)
Übernahme von Artikeln, auch auszugsweise, nur mit Quellenangabe gestattet. Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier.
Auflage: 41.000 Exemplare
EDITORIAL
AUF
EIN
WORT…
Liebe Mitglieder, liebe Tierfreunde!
GEMEINSAMKEIT
UNSERE STÄRKE
DER
LIEGT
Am 2. Juni nahm Karsten Plücker, Leiter unseres Tierheims
in Kassel, den Hessischen Tierschutzpreis 2007 entgegen.
"Die Auszeichnung", sagte der 37 Tierheimleiter, "gebührt
nicht mir alleine, sondern uns allen, dem großartigen Team
der Wau-Mau-Insel."
bmt-V
Vorsitzender Dr. Jörg Styrie
Und genau dasselbe gilt für den Gesamtverein: Tierschutz ist nicht im Alleingang zu schaffen;
wer Tieren helfen will, ist auf Hilfe angewiesen: Hilfe von Menschen, die nicht die Augen
verschließen, wenn Tieren in den unterschiedlichsten Formen Unrecht angetan wird.
Die meisten Themen, die wir in unserer aktuellen Ausgabe behandeln, machen deutlich, dass
die aktive Mithilfe des Einzelnen die Basis unserer Tierschutzarbeit ist - und noch mehr: Ohne
die vielen Menschen, die Tiere nicht nur lieben, sondern bereit sind, sich einzusetzen, zu
engagieren, Stellung zu beziehen, ist Tierschutz nicht praktizierbar.
Ohne kritische Tierfreunde wird der illegale Hundehandel weiter zunehmen - informieren Sie
sich über die Hintergründe in unserem Titelthema. Und ohne die Aufmerksamkeit von
Nachbarn, Passanten und Spaziergängern könnten keine Tiere aus schlechten
Haltungsbedingungen befreit werden - lesen Sie dazu nur einige wenige Beispiele von
Missstandsmeldungen, die innerhalb von Tagen allein in unserer Landesgeschäftsstelle in
Bayern eingingen.
Undenkbar unsere Arbeit ohne die Ehrenamtlichen: Lernen Sie in dieser Ausgabe eine
Tierfreundin kennen, die im Raum Kassel seit über 17 Jahren Nachkontrollen für den bmt
durchführt.
In der Gemeinsamkeit liegt unsere Stärke - das ist das Fazit, das wir aus der schönen
Auszeichnung für das Team von der Wau-Mau-Insel aus Kassel ziehen.
Und meine große Bitte an dieser Stelle an unsere Leser, Mitglieder, Förderer und Freunde:
Unterstützen Sie unsere Tierschutzarbeit. Tragen Sie mit dazu bei, dass Tieren geholfen werden
kann.
Wir alle wissen, dass die Tierschutzprobleme nicht kleiner werden, aber mit Ihrer Hilfe haben
die Tiere eine Chance!
Es grüßt Sie herzlich in tierschützerischer Verbundenheit
Ihr
Dr. Jörg Styrie
Das Recht der Tiere 2/2007
IN
3
TITELTHEMA
Letzte Meldungen
sterben
+++
Geflügelgrippe
12 Wölfe oder ++
Geflügelgrippe
Beschlagnahmte RetrieverWelpen im Tierheim
40 biGeflügelgrip
Köln-D
Dellbrück
Geflügelgrippe200
Vorsicht
Hundehandel!
Welpen im
Sonderangebot
Als Katharina und ihr Freund
den kleinen Labradorwelpen
auf dem Arm des vermeintlichen Züchters sehen, sind sie
hingerissen. Sie hatten sich auf
eine Anzeige in der regionalen
Zeitung gemeldet, in der Hunde unterschiedlicher Rassen,
Größen, Farben und Altersgruppen "aus liebevoller Familienaufzucht" angeboten wurden.
Dass der "Züchter" ihnen die
Mutterhündin vor Ort nicht
zeigt und den entzückenden
Welpen ohne Ahnentafel billiger abgegeben möchte als mit
Papieren, irritiert die beiden
künftigen Ersthundebesitzer
nicht. Auch den Hinweis, dass
der Kleine "irgendwann mal"
geimpft werden sollte, akzeptieren sie ohne Rückfragen.
DAS SKRUPELLOSE
Das Recht der Tiere 2/2007
Wenige Tage später wird der Welpe
krank. Durchfall, Erbrechen, Fieber,
aus seiner Nase kommt eitriger Ausfluss - das junge Paar ist bestürzt und
kann die Schwere der Symptome nicht
4
einschätzen. Haben sie den Kleinen
womöglich falsch gefüttert, hat er sich
im Garten erkältet oder von anderen
Hunden angesteckt? Die Tierärztin hat
sofort eine Vermutung, als sie den geschwächten Hund sieht - und die Blutuntersuchung bestätigt ihren ersten Eindruck: Der kleine Picard hat Staupe,
eine lebensgefährliche und häufig tödlich verlaufende Infektion für junge
Hunde.
Durch flächendeckende Impfungen Welpen sollen ab der achten und noch
einmal in der zwölften Lebenswoche
gegen die Infektionskrankheiten wie
u.a. Staupe, Parvovirose und Leptospi-
Schlechter Start ins Leben für Picard (rechts)
rose grundimmunisiert werden - ist
Staupe in Deutschland rückläufig. Tierheime und seriöse Züchter geben Welpen nur mit den empfohlenen Impfungen ab, die entsprechend im Impfpass
des Hundes vermerkt werden.
Tritt Staupe bei einem Welpen aus unbekannter Zucht oder unklarer Herkunft auf, liegt der Verdacht nahe, dass
es sich möglicherweise um ungeimpfte,
viel zu junge Tiere handelt, die von
Hundehändlern illegal ins Land gebracht wurden. Auch Picards Tierärztin
spricht diese Vermutung aus und rät
dem Paar, Erkundigungen über den
"Züchter" einzuholen.
HUNDEHANDEL
lügelgrippe
+
ppeder +++
0 Chin + + + + + +
H UNDEHÄNDLERN
G EBEN S IE
KEINE C HANCE !
Doch den jungen Leuten, unglücklich
über die unerwarteten Schwierigkeiten,
fehlt dazu der Mut. Sie setzen den
Mann über die schwere Erkrankung
des Welpen in Kenntnis und lehnen sein
Angebot, den todkranken Picard gegen einen "neuen Hund umzutauschen", empört ab, wollen aber nicht
weiter recherchieren. Nun beginnt der
Kampf um Picards Genesung - er wird
sich Monate hinziehen…
Picards Fall ist kein Einzelfall - im
Gegenteil: Polizei, Zoll, Veterinärämter,
Tierärzte und Tierschutzorganisationen
registrieren einen besorgniserregenden Anstieg illegal eingeführter Wel-
pen, vor allem aus dem osteuropäischen Raum, der Ukraine und Russland. Skrupellose Geschäftemacher
transportieren ihre wenige Wochen alte Fracht zu Zwischenhändlern oder liefern sie dem Endkunden direkt vor die
Haustür.
Letzteres hat den Vorteil, dass die wahren Umstände der Aufzucht des Welpen
im Dunkeln bleiben. Schätzungen zufolge macht die Einfuhr legal importierter Welpen nur etwa 10% der tatsächlichen
Anzahl
der
nach
Westeuropa eingeführten Hunde aus.
Seit der EU-Erweiterung hat der illega-
le Handel mit Hunden aus den Ländern
des ehemaligen Ostblocks sprunghaft
zugenommen. Er soll inzwischen so lukrativ wie der Zigarettenschmuggel
sein. Unter Bedingungen, die der tierquälerischen Massentierhaltung in
nichts nachstehen, werden u.a. in Polen, Ungarn, Bulgarien, Tschechien,
Rumänien, der Ukraine und Russland
Hunde gezüchtet und vornehmlich
nach Westeuropa verkauft.
Weil die Nachfrage besonders in
Frankreich, Belgien und Deutschland
nach Rassehunden hoch ist, lassen sich
erstaunlich viele Käufer darauf ein, ihren Golden Retriever, Labrador oder
Das Recht der Tiere 2/2007
GESCHÄFT MIT DER "WARE HUND"
5
TITELTHEMA
die zitternde Fracht beschlagnahmt
entwickeln. Ihnen fehlt die notwendige
werden, sind die Kleinen oft kaum älter
Prägung durch Mutterhündin und
als fünf bis sechs Wochen.
Wurfgeschwister, die sie auf das Leben
Ein überaus kritisches Alter: Denn zwivorbereitet.
schen der sechsten und achten Lebenswoche lässt die Schutzwirkung der MutVerbringen junge Hunde diese enttermilch nach. Je nach Rasse, Konscheidende Phase isoliert, ohne Zustitution, Ernährungsstatus und Lebenswendung und ohne die Möglichkeit, ihr
bedingungen des jungen Hundes ist
Umfeld lernend zu erkunden, behalten
die Krankheitsanfälligkeit in dieser
sie oft ein Leben lang Unsicherheiten
Phase besonders hoch. Da die mütterim Umgang mit Artgenossen, Menlichen Schutzstoffe Impfungen in dieser
schen und Geschehnissen des Alltags
Zeit unwirksam ma(Verkehr, Gewitter,
Carmelita: Von Polizei gebracht
chen würden, wird Die Zahl illegal einAlleinebleiben etc.)
Weimaraner über das Internet zu orim Regelfall erst ab geführter Welpen ist
bei.
dern, um damit ein vermeintliches
der achten Woche in letzter Zeit alarSchnäppchen zu machen. Oft kosten
geimpft.
Viele Besitzer, entmierend angestiegen täuscht von ihrem
diese Rassehunde nur die Hälfte oder
ein Drittel des offiziellen Preises, den
Meistens bleiben zu schnell von der
"schwierigen Hund" trennen sich früher
seriöse VDH-Züchter (Verband für das
Mutter entwöhnte Welpen ein Leben
oder später von ihm und geben den
deutsche Hundewesen) verlangen.
lang anfällig und schwächlich. Das ist
Hund ins Tierheim - und setzen damit
die eine Seite, die für den Hundebesiteine Entwicklung in Gang, die aberDoch obwohl die EU vorschreibt, dass
zer meistens mit hohen Tierarzt- und
mals die ohnehin ausgelasteten TierWelpen erst ab einem Alter von acht
Medikamentenkosten verbunden ist.
heime fordert. Die Adoption eines
schlecht sozialisierten Hundes setzt ein
hohes Maß an Kenntnis, Verantwortungsbereitschaft und vor allem Zeit für
Unser großer Appell an Sie:
das Tier voraus. Häufig verbringen solche Hunde Jahre im Tierheim, weil sich
niemand der Herausforderung stellen
möchte, einen verunsicherten und unausgeglichenen Hund aufzunehmen,
Wir können das nur mit Ihrer aktiven Unterstützung:
der die Grundlagen hündischer Kommunikation nicht lernen durfte.
Q Kaufen Sie niemals von Hundehändlern und dubiosen Züchtern und
klären Sie bitte Freunde und Bekannte darüber auf. Hundehandel ist TierTrotz aller Aufklärung über die krimiquälerei. Diese Geschäfte sind Geschäfte mit Kriminellen!
nellen Hintergründe des kommerzielQ Wenn Sie beobachten, dass Welpen aus Autos oder an öffentlichen
len, illegalen Hundehandels finden
Plätzen verkauft werden, rufen Sie umgehend die Polizei. Auch hier gilt:
sich nach wie vor Interessenten, die das
Ihre Aufmerksamkeit kann das Leben
erbarmungslose Geschäft mit Hundeder Tiere retten!
babys durch ihre Kaufbereitschaft indiQ Fordern Sie mit uns ein Heimtierrekt unterstützen. Allein Tschechien soll
gesetz, das den Hundehandel unter
30 000 Hunde für den - wohlgemerkt Strafe stellt.
legalen Export züchten und in Deutschland die Nachfrage bei ca. 300 000
Und vergessen Sie nicht: In unseren
Hunden beliebter Rassen liegen. Schon
Tierheimen sind großartige Hunde,
diese Absatzmarkt-Zahlen zeigen, weldie es nicht verdient haben, ihr Leche Dimensionen das Geschäft mit
ben im Zwinger zu sitzen.
Welpen angenommen hat.
Eine verantwortungsvolle Vermittlung im Tierschutzzentrum
Das Recht der Tiere 2/2007
HELFEN SIE UNS, GEGEN DEN
HUNDEHANDEL VORZUGEHEN!
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Wochen ohne Mutter transportiert werden dürfen, floriert das Geschäft mit zu
früh entwöhnten Hunden, die kaum 40
Tage alt sind. Können durch Zufall solche Hundetransporte angehalten und
Und die andere stellt eine nicht minder
große Belastung dar: Welpen, die viel
zu früh von der Mutter abgesetzt wurden, können sich kaum zu souveränen
und ausgeglichenen Familienhunden
Eine "Hundezucht" kostet in osteuropäischen Ländern wenig: In ehemaligen
LPG-Betrieben oder einfach in Hinterhöfen, Schuppen und Kellern werden
Hündinnen als Gebärmaschinen missbraucht, bis sie sich kaum noch auf den
Hände weg von Hundhändlern!
Beinen halten können. Artgerechtes
raum eines mit ausländischem KennFutter, Bewegung, Auslauf, Kontaktzeichen versehenen Kleinwagens verund Erkundungsmöglichkeiten werden
kauft oder an zentralen Plätzen wie
in der Regel weder Muttertier noch WelMärkten, Fußgängerzonen und jüngst
pen gegönnt.
auch vor Futtermittelläden angeboten
Ohne Impfungen, ohne Papiere, tierwerden.
schutzwidrig in Kisten und kleinen Bo- Der bmt fordert ein
Mühsam
müssen
xen
transportiert, Heimtiergesetz,
diese - fast immer
verkotet, halb ver- das den Hundehandel aufgrund der Verstöhungert und geße gegen das Tierunter Strafe stellt
schwächt, blicken
schutzgesetz,
der
diese bedauernswerten Hundebabys
Seuchen- und Zollbestimmungen - beihren Rettern entgegen, wenn die Polischlagnahmten Kleinen in Tierheimen
zei von Passanten aufmerksam geaufgepäppelt werden. Viele Hunde
macht wurde. Meistens fällt Beobachsind mangelernährt, geschwächt oder
tern auf, dass an Rastplätzen und
sterben letztlich doch an InfektionsTankstellen Welpen aus dem Kofferkrankheiten, die sie schon in sich trugen.
Gelingt es den Tierheimen die Welpen
wieder auf die Beine zu bringen und sie
langsam an Menschen zu gewöhnen,
kann es passieren, dass der Händler
seine "Ware" zurück fordert. Und rechtlich stehen ihm die Hunde sogar zu,
wenn er die vorgeschriebenen EUHeimtierpässe nachreicht, die Tierarztkosten des Tierheims und die Bußgelder bezahlt.
Mit drakonischen Strafen oder gar einem Tierhaltungsverbot muss er nicht
rechnen.
BEISPIELE AUS UNSEREM
TIERHEIM KÖLN-DELLBRÜCK:
Wie prekär das Thema inzwischen geworden, zeigt sich an nur
wenigen Beispielen aus unserem Tierheim Köln-Dellbrück.
25. Juni 2006: Ein türkischer Züchter
will vier Schäferhundwelpen nach
Istanbul ausführen. Der nicht artgerechte (zu eng, verdreckt etc.) Transport
Aus einem Gartenverschlag können
fällt auf und die Tieam 3. April 2007
Tierheime
und
seriöse
re werden beschlagzwölf Golden Retrienahmt. Die vier jun- Züchter geben Welver-Welpen gerettet
gen Schäferhunde pen nur geimpft, ent- werden, nachdem
leiden unter hartihr lautes
wurmt und gechipt ab Passanten
näckigem Durchfall
Winseln alarmierte.
und haben Probleme mit der Hüfte, wie
Auch sie unterernährt, von Exkremendie ersten Röntgenaufnahmen zeigen.
ten so verdreckt, dass sie geschoren
Die Kosten sind dem "Züchter" schließwerden müssen, leiden unter Darmpalich zu hoch; er überlässt die Hunde mit
rasiten, wie sich später herausstellt. Die
allen entstandenen Auslagen dem TierWelpen sind scheinbar Nachzuchten
heim.
von drei unterschiedlichen Hündinnen,
die der Besitzer der Polizei nicht zeigen
Am 7. Januar 2007 wird ein Cockerkann. Alle zwölf Tiere sind scheu und
spaniel-Welpe aus Georgien am Flugfürchten den Menschen. Auch hier ist
hafen beschlagnahmt, weil der Besitzer
sehr viel Aufbauarbeit nötig, um die
aus Belgien keine gültige TollwutimpKleinen langsam mit Menschen verfung nachweisen kann. Für den Kleinen
traut zu machen. Der Besitzer über-
schreibt neun Welpen dem Tierheim,
besteht aber nach wie vor auf der Rückgabe von drei weiblichen Tieren.
Am 15. April 2007 werden zwei "streunende" Staff-Welpen von der Polizei ins
Tierheim gebracht. In derselben Nacht
fordern Türken die Rückgabe ihrer Tiere, einen Tag später die wohl tatsächliche Besitzerin. Sie hatte die beiden jungen Staffordshire-Welpen Carmelita
und Boomer in Berlin gekauft - ohne
Sachkunde, polizeiliches Führungszeugnis und Halteerlaubnis des Ordnungsamts.
Nachdem sie sich die nötigen Papiere
besorgt hat, darf sie die Hunde mit der
Auflage, den Rüden zu kastrieren und
mit den Hunden getrennt spazieren zu
gehen, mitnehmen. Diese Entscheidung ist umso überraschender, weil das
Landeshundegesetz NRW "die Zucht,
Kreuzung und den Handel" mit so genannten gefährlichen Rassen, zu denen auch laut Verordnung der Staff gehört, verbietet und ein landesweites
Importverbot für diese Hunde erlassen
hat.
Text: Claudia Lotz, Heike Bergmann
Fotos: Heike Bergmann
Das Recht der Tiere 2/2007
bedeutet das: Seine wichtigste Prägephase verstreicht ungenutzt in der Quarantäne, die sich bei ihm unglücklicherweise länger als drei Monate
hinzieht, da der Tollwuttiter erst Ende
Mai in Ordnung ist. Auch dieser Besitzer überlässt aufgrund der entstandenen Kosten dem Tierheim den Welpen.
7
TIERSCHUTZPOLITIK
NEUE EU-RICHTLINIE FÜR MASTHÜHNER
... UNTERLAUFEN
DEN
TIERSCHUTZ
TIERQUÄLEREI
UNTER
DEUTSCHER
RATSPRÄSIDENTSCHAFT
Am 7. Mai 2007 hat sich der EU-Ministerrat für
Landwirtschaft und Fischerei auf eine Richtlinie über Mindestvorschriften zum Schutz von
Masthühnern für Betriebe, die mehr als 500
Tiere halten, geeinigt.
Bislang existieren
keine europaweit
gültigen spezifischen Rechtsvorschriften für den
Masthühner - weniger Platz als Legehennen im Käfig
Schutz von Masthühnern.
Nach der neuen Regelung ist künftig
In Deutschland gibt es nur eine freiwilEU-weit eine Besatzdichte von maximal
lige Vereinbarung zwischen der Geflü33 Kilogramm Masthühner pro Quagelwirtschaft und den Behörden. Doch
dratmeter Stallfläche erlaubt, unter Einselbst diese aus Tierschutzsicht unzuhaltung zusätzlicher Auflagen bis zu 39
reichenden Haltungsvorgaben werden
kg und unter noch strengeren Kriterien
durch den Richtlinien-Entwurf jetzt
bis zu 42 kg. In der Praxis bedeutet dies
unterlaufen.
die Haltung von 26 Tieren auf einem
Quadratmeter. Somit wird den MastMit Ausnahme von Österreich haben
hühnern weniger Platz zugestanden,
alle EU-Mitgliedsstaaten, einschließlich
als den Legehennen in der Käfighalder deutschen Bundesregierung, dietung.
sem Kompromiss zugestimmt. Das
HUNDE- UND KATZENFELLE AUS ASIEN
Das Recht der Tiere 2/2007
Die EU-Kommission bremst das Importverbot
8
Das seit langem von Tierfreunden ersehnte Verbot der Einfuhr und des Handels
mit Hunde- und Katzenfellen lässt weiter auf sich warten. Streitpunkt sind vorgesehene Ausnahmeregelungen für solche Felle, bei denen die Tiere nicht speziell
zur Fellgewinnung gehalten und getötet wurden.
Solche Ausnahmen lehnt der bmt
generell ab und hat die Bundesregierung gebeten, sich in den Beratungen im Rahmen der Ratspräsidentschaft mit dem Europäischen
Parlament und der Kommission gegen Ausnahmeregelungen und für
eine schnelle Verabschiedung der
Verordnung einzusetzen. Bremser
ist derzeit die Kommission, die die
Auffassung vertritt, dass Ausnahmeregelungen vorgesehen werden
müssen. Der Ausgang der Beratungen ist derzeit noch offen.
österreichische Tierschutzgesetz sieht
derzeit eine Obergrenze von 30 Kilogramm pro Quadratmeter vor. Nach
einem Bericht des EU-Ausschusses für
Tiergesundheit und Tierschutz beginnen erhebliche Tierschutzprobleme
schon bei Bestandsgrößen, die über 25
kg/qm hinausgehen.
Der bmt kritisiert die Zustimmung von
Landwirtschaftsminister Seehofer zu
der jetzt vorliegenden Einigung besonders vor dem Hintergrund, dass der
Kompromiss unter der deutschen EURatspräsidentschaft zustande kam.
Minister Seehofer hatte erst im vergangenen Jahr das Käfigverbot für Legehennen aufgehoben.
TIERSCHUTZBERICHT
2007 steht bereit
Die Bundesregierung erstattet dem
Deutschen Bundestag auf der Grundlage des Tierschutzgesetzes alle zwei
Jahre einen Bericht über den Stand der
Entwicklung des Tierschutzes.
Dem Bericht liegen die Jahre 2005 und
2006 zugrunde. Das Papier, das am
18. April vom Bundeskabinett beschlossen wurde, steht jetzt zum Download zur Verfügung.
Der Tierschutzbericht 2007 zum Herunterladen (PDF - 523 KB) unter:
http://www.bmelv.de/nn_751684/DE/
07-SchutzderTiere/Tierschutz/Tierschutzberichte/Tierschutzbericht2007.html__nnn=true
TIERSCHUTZPOLITIK
MISSSTÄNDE IN DER KANINCHENHALTUNG
R EWE G RUPPE
STOPPT
Der Einzelhandelskonzern Rewe hat mit
Wirkung von Ende April 2007 den Verkauf von Kaninchenfleisch gestoppt.
Das Unternehmen reagiert damit auf
Filmdokumentationen zu Missständen
in der Mastkaninchenhaltung.
Der bmt begrüßt diese Entscheidung
des Unternehmens ausdrücklich. Seit
Jahren hat der Verband auf die eklatanten Tierschutzprobleme bei der Haltung von Kaninchen hingewiesen. Entgegen den Vorstellungen der Verbraucher, wonach Kaninchen in geselligen Gruppen auf Stroheinstreu gehalten werden, findet die Mast von Kaninchen in Käfigen statt, die meist so
niedrig sind, dass sich die Tiere nicht
einmal aufrichten können.
V ERKAUF
VON
K ANINCHENFLEISCH
Der Boden diese Käfige besteht
aus Drahtgittern oder Plastikrosten, an denen sich die Tiere die
Läufe aufscheuern. Einrichtungen
zur Beschäftigung der Tiere fehlen. Die Haltung ist vergleichbar
mit der Käfighaltung von Legehennen und aus Tierschutzsicht
abzulehnen.
Da es in Deutschland keine rechtsverbindlichen Vorschriften zur Haltung von Kaninchen gibt, haben
die Kaninchenfleischproduzenten Tierquälerische Haltung von Mastkaninchen
aktuell einen eigenen Kriterienkatalog zur Haltung von Kaninchen aufHöhe der Käfige vorgesehen.
gestellt. Hiernach soll die Käfighaltung
Der Tierschutz lehnt eine solche Vorgeweiterhin möglich sein. Zudem sind
hensweise ab und fordert weiterhin ein
lange Übergangsfristen bezüglich der
Verbot der Käfighaltung.
JAPAN WILL WALFANGVERBOT LOCKERN
MEERESSÄUGER BALD VOM AUSSTERBEN BEDROHT?
Tierversuche in der EU:
che Mehrheit notwendig wäre. Käme es
zu einer solchen Änderung, wäre das
Aussterben der großen Meeressäuger
kaum mehr zu verhindern.
Seit Jahren widersetzt sich Japan dem
seit 1986 festgesetzten Verbot der Tötung von Walen, indem es den Walfang
als wissenschaftliche Untersuchungen
deklariert. Pro Jahr töten die japanischen Walfänger über 1.200 Wale. Tatsächlich landet das Walfleisch aber auf
den Tellern japanischer Restaurants.
Aktuell hat Japan nun auch noch 50
Buckelwale auf die Abschussliste gesetzt. Die majestätischen Tiere gehören
zum Teil zu den hochgefährdeten Populationen.
Neue Tests an Millionen Versuchstieren
Seit dem 1. Juni ist die EU-Chemikalienverordnung (REACH - Registrierung, Evaluierung und Autorisierung von Chemikalien) in Kraft. Ziel ist es, in den kommenden 12 Jahren zehntausende Altchemikalien auf ihre Umweltgefährdung und Giftigkeit zu untersuchen.
Aufgrund des europaweiten Protestes von Tierschutzorganisationen, die von bis zu
45 Millionen Versuchstieren zur Überprüfung der Substanzen ausgingen, wurde die
Richtlinie mehrfach überarbeitet und verbindlich vorgeschrieben, dass tierversuchsfreie Prüfmethoden zur Ermittlung gefährlicher Wirkungen von Chemikalien
gefördert werden sollen. Zugleich wurden Firmen dazu verpflichtet, bereits vorhandene Daten für eine gemeinsame Nutzung offen zu legen. Viele Tierversuche
könnten dadurch verhindert werden. Dennoch bleibt zu befürchten, dass Millionen
Tiere in grausamem Versuchen zur Ermittlung der Giftigkeit bestimmter Substanzen zu Tode kommen.
Das Recht der Tiere 2/2007
Erneut hat Japan auf der diesjährigen
Jahrestagung der IWC (Internationale
Walfangkommission) eine Lockerung
des Walfangverbotes gefordert. Das
Anliegen scheiterte jedoch, weil dafür
eine zweidrittel Mehrheit notwendig gewesen wäre. Jetzt beabsichtigt Japan,
die Satzung der IWC so zu ändern,
dass für Beschlüsse nur noch die einfa-
9
AKTUELL
Hessischer Tierschut
P REISVERLEIHUNG : bmt-T IERHEIMLEITER K ARSTEN P LÜCKER
"Die Auszeichnung", sagt
Karsten Plücker, "gilt nicht
mir allein, sondern uns allen, dem gesamten, großartigen Team der WauMau-Insel."
Am 2. Juni nahm Karsten
Plücker für das Kasseler
Tierheim Wau-Mau-Insel
den Hessischen Tierschutzpreis entgegen.
Stolze Preisträger: Das Team der Wau-Mau-Insel in Kassel
Das Recht der Tiere 2/2007
Die Jury, bestehend aus Dr. Madeleine
Im Herbst 2003 übernahm Karsten
Martin (Tierschutzbeauftragte der hesPlücker die Leitung des bmt-Tierheims
sischen Landesregierung), Dr. Berthold
in Kassel. Der ehemalige QualitätsmaDichmann (Tierarzt) und Dr. Claudia
nager eines großen Konzerns struktuLudwig (verantwortliche Redakteurin
rierte das zweitgrößte Tierheim des Verdes HR), zeichneten
eins im Laufe der
das bmt-Tierheim für "Tierschutz ist nur
Zeit um. Neben not"die
permanente machbar, wenn alle an wendigen baulichen
Hilfsbereitschaft
einem Strang ziehen.” Maßnahmen - u.a.
gegenüber anderen
Erstellung und VerTierschutzvereinen" und seine Tiergrößerung der Außenausläufe und
schutzarbeit in Ungarn aus. "Vor allem
Zwinger, Erweiterung des Kleintierbeim Ausland", so die Begründung, "ist
reichs, Ausbau der Katzenräume mit
das Team um Karsten Plücker extrem
Freigehegen - richtete er ein Tierarztaktiv und dabei mit ausgesprochener
zimmer mit OP-Bereich für einen eigeKompetenz bei der Sache - Tierschutz
nen Tierarzt ein. Die Wau-Mau-Insel
mit Herz und Verstand ist hier eine
war das erste bmt-Tierheim, das junge
Selbstverständlichkeit."
Menschen für den Beruf des Tierpfle-
10
gers ausbildete. Zwei Azubis haben inzwischen ihre Lehrzeit erfolgreich mit
einer Prüfung abgeschlossen und wurden in ein festes Anstellungsverhältnis
übernommen. Derzeit gehören wieder
drei Auszubildende dem inzwischen
aus fast 20 Teil- und Vollzeitkräften bestehenden Team an.
Schon bevor der heute 37jährige die
Leitungsfunktion der Wau-Mau-Insel im
Herbst 2003 übernahm, engagierte er
sich in seiner begrenzten Freizeit in Ungarn. Zu diesem Zeitpunkt war der Tierschützer noch im Beirat des Tierheims
Bonn aktiv und wollte sich im Zuge seiner ehrenamtlichen Arbeit persönlich
von den schwierigen Lebensumständen
für Hunde in Ungarn überzeugen. "Ich
kann keine Hunde verantwortungsvoll
vermitteln", sagt Karsten Plücker, "wenn
ich nicht weiß, woher sie kommen, wie
sie gelebt haben, wie die Menschen mit
ihnen umgegangen sind und sie entsprechend geprägt haben."
Im Sommer 2004 dehnt der Tierheimleiter seine Hilfe in Ungarn, die im Tierheim Pecs begann, auf ein weiteres ungarisches Tierheim aus. Er baut mit
Ehrenamtlichen die Zwinger für einen
Durch Spenden ermöglichter Umbau: OP-Raum im neuen Arzthaus im Tierheim Kiskunhalas
zpreis 2007
ERHÄLT DIE
TH WAU-MAU-INSEL
A USZEICHNUNG
Einsatz in Ungarn: Beschlagnahmung von Kettenhunden
jungen Tierschutzverein in Kiskunhalas
spezielle Welpengehege dazugekomauf und kauft schließlich das Gelände
men, konnten marode Dächer erneuauf eigene Kosten, um die Existenz des
ert, ein OP-Raum eingerichtet und ein
Tierheims zu sichern. Jeder Geburtstag
Wagen zur Verfügung gestellt werden.
steht unter dem Mot"Ohne die phantastito: "Hilfe für Kiskun- “Das Team, die Ehren- sche Unterstützung
halas" und seine Fa- amtlichen, Mitglieder,
von
Ehrenamtmilie und Freunde die Spender und Paten lichen", betont der
beherzigen,
dass machen unsere ProTierheimleiter, "wäsich Karsten Plücker
ren wir in Kiskunhajekte erst möglich.”
mehr über finanziellas noch längst nicht
le Mittel zum Aufbau neuer Hundegeso weit." Die Ehrenamtlichen der Wauhege freut, als über Geschenke zum
Mau-Insel fahren in ihrer Freizeit nach
persönlichen Gebrauch.
Ungarn, renovieren, erweitern, bauen
Der Tierschützer finanziert die Anstelaus, auf und um und tragen außer dem
lung einer Mitarbeiterin, die sich um
Benzin (ca. 400 Euro) alle anfallenden
die Hunde kümmert, und mittlerweile
Kosten selbst.
auch einen Tierarzt. Inzwischen sind
"Tierschutz ist nur machbar", sagt Karweitere Zwinger mit Schutzhütten und
sten Plücker, "wenn alle an einem
Strang ziehen; das Team, die Ehrenamtlichen - und die Mitglieder, Spender
und Paten, die unsere Projekte überhaupt erst möglich machen."
Dasselbe gilt natürlich auch für die heimische Tierschutzarbeit in der WauMau-Insel: Ohne die vielen helfenden
Hände - ob Gassigänger, Nachkontrolleure, "Katzenschmuser", Kuchenbäcker und Infostandhelfer - hätte sich
das Tierheim nicht zu einer so geachteten Instanz entwickeln können. Es sind
die Gassigänger, die den Hunden den
Tag im Tierheim versüßen, ihnen u.U.
auch schon einmal die Grundbegriffe
der Erziehung beibringen und gerade
für ängstliche und verunsicherte Tiere
einen unersetzbaren Beistand darstellen. Und es sind die für eine gute Vermittlung so wichtigen Nachkontrollen,
die von Ehrenamtlichen mit hohem
persönlichem Einsatz für die Tiere
durchgeführt werden.
"Für all´ Ihre Hilfe danke ich Ihnen
ganz herzlich", sagt Karsten Plücker,
"und wünsche mir, dass Sie uns weiterhin eng zur Seite stehen!"
Text: Claudia Lotz
Karsten Plücker möchte erreichen, dass die Tötungsstation in der
Nähe von Kiskunhalas aufgegeben wird. Dann könnte die Stadt
die Gelder, mit denen sie den staatlichen Hundefänger bezahlt,
dem Tierheim für die Aufnahme der Hunde zur Verfügung stellen. Hierbei handelt es sich um 12.000 Euro pro Jahr. An diesem Ziel arbeitet der Tierheimleiter schon lange, doch nun
scheint es in greifbarere Nähe gerückt zu sein. Andere Gemeinden unterstützen bereits seinen Vorschlag.
Karsten Plücker mit bmt-Kollegen im Tierheim Pecs
Das Recht der Tiere 2/2007
DER GROSSE EINSATZ FÜR DIE
STRASSENHUNDE IN UNGARN ...
11
TIERSCHUTZUNTERRICHT
So helfen Sie Tieren:
MELDEN SIE JEDEN
Beanstandete Pferdehaltung
Wir gehen jeder Meldung nach und besichtigen, wenn möglich, die Tierhaltung sofort. Gleichzeitig informieren
wir den zuständigen Amtsveterinär und
erkundigen uns wenig später, ob Auflagen an den jeweiligen Tierhalter erfolgt sind. Sollten Tiere beschlagnahmt
werden, stehen wir dem Amtsveterinär
zur Seite.
In unseren Geschäftsstellen und Tierheimen haben wir
täglich mit Missstandsmeldungen zu tun, die uns Tierfreunde zutragen. Da geht es um Rinder, die an kurzen
Ketten in verdreckten Ställen stehen müssen, Pferde, die
auf kargen, ungeschützten Weiden fast verhungern, Hunde, die jahrelang ihre Zwinger nicht verlassen dürfen und
hochträchtige Schafe, die für Frischzellen getötet werden.
Landesverbandsleiterin Ewa Gara bekommt einen Anruf von einer Frau, die
kürzlich in Österreich Urlaub gemacht
hat. Sie sei schockiert über die Haltung
von Rindern und Schweinen bei einer
Landwirtin, beschreibt sie ihre Beobachtungen und dokumentiert ihren Bericht mit Fotos. Ewa Gara nimmt Kontakt zu österreichischen Behörden auf
Das Recht der Tiere 2/2007
Sie sehen, wie wichtig, ja in einigen Fällen sogar lebenswichtig Ihre Aufmerksamkeit ist. Ohne die Beobachtungen
von Menschen, denen das Wohl von
Tieren am Herzen liegt, wäre so manche Vernachlässigung oder Tierquälerei unentdeckt geblieben.
Darum an dieser Stelle noch einmal
unsere dringende Bitte an Sie: Unterstützen Sie uns bei unserer Arbeit! Lassen Sie es nicht zu, dass Menschen ihre Tiere misshandeln, ohne mit
Konsequenzen rechnen zu müssen.
Helfen Sie uns dabei, die Tiere aus ihren schlechten Haltungen herauszuholen, in dem Sie uns, dem Veterinäramt
oder, wenn Lebensgefahr für das Tier
besteht, der Polizei Bescheid geben.
Am Beispiel unseres bmt-Landesverbandes Bayern sehen Sie jetzt, welche
Missstände aktuell von aufmerksamen
Menschen angezeigt wurden.
Verbotene Kettenhaltung
und wird schließlich an das zuständige
Veterinäramt verwiesen. Der Amtsveterinär bedankt sich sehr herzlich für die
Unterstützung aus Deutschland und
kontrolliert die landwirtschaftliche Tierhaltung. Er findet kurz angekettete Rinder in völlig verdreckten Ställen vor und
eng gepferchte Schweine in ähnlich
verwahrloster Umgebung. Die Landwirtin erhält Auflagen.
Eine Tierfreundin benachrichtigt Ewa
Gara, weil auf einem Hof in Südbayern
ein Hund ständig an der Kette liegt und
Pferde in einem dunklen Verschlag zu
erkennen sind. Die Landesverbandsleiterin macht eine Kontrollfahrt und
spricht mit dem jungen Landwirt. Auf
die Kettenhaltung des gutmütigen,
aber übergewichtigen Tieres angesprochen, erklärt er, dass er die Hündin
(aus einem bayerischen Tierheim geholt) nicht freilassen könne, weil sie
fortlaufen würde. Er erwäge, aufgrund
des Verkehrs auf seinem landwirtschaftlichen Betrieb, einen Zwinger zu
bauen. Ewa Gara weist darauf hin,
dass die Kettenhaltung wie auch eine
ausschließliche Zwingerhaltung nicht
tierschutzgerecht sei und die Hündin
zumindest zusätzlichen Auslauf erhalten müsse.
Die Haltung der Pferde im dunklen,
halb verfallenen Stall rechtfertigt der
Landwirt mit der Erklärung, dass die
Tiere im Sommer geritten werden würden. Auf die Ankündigung der Landesverbandsleiterin, diese Umstände dem
Amtsveterinär zu melden, antwortet er:
"Egal." Dennoch gibt Ewa Gara die
nicht artgerechten Haltungsbedingungen an das zuständige Veterinäramt
weiter und hat gerade die Rückmeldung erhalten, dass dem jungen Landwirt Auflagen gemacht wurden.
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0
MISSSTÄNDE
MISSSTAND!
Schwer vernachlässigte Stute
1 Jahr später auf dem Weg der Besserung
"Solche Fälle sind bitter", sagt die Landesverbandsleiterin bedrückt. Mehr Erfolg hatte der von ihr benachrichtigte
Amtsveterinär bei dem Fall einer Stute,
die voller Narben, Ekzeme und fast verhungert alleine auf einer Weide stand.
Als der Amtsveterinär die Stute das erste Mal sah, war er zutiefst entsetzt. Er
glaubte nicht daran, dass sich die geschwächte, unterernährte, verstörte
Stute wieder erholen würde. Der Besitzer des Pferdes wurde aggressiv beim
Gespräch, konnte gerade noch abgehalten werden, auf den Amtsveterinär
einzuschlagen. Erstaunlicherweise erfüllte der Pferdebesitzer jedoch die Auflagen - bei erneuten Kontrollbesuchen
vor wenigen Tagen hat sich die Stute erholt; ihre Rippen sind kaum noch zu sehen, die Ekzeme gehen zurück. Das
Pferd ist zutraulicher und zeigt weniger
Furcht vor den Menschen.
"Das Traurige an diesem Beispiel ist",
sagt Ewa Gara, "dass das Pferd auf einem öffentlichen Reiterhof steht. "Da
kommen täglich viele Reiter und Besucher - und niemand hat sich für den erbärmlichen Zustand des Pferdes interessiert. Ich kann das einfach nicht
verstehen!"
benachrichtigt sie sofort das Veterinäramt, kann aber dieses Mal keine Fotos
vorlegen, weil die Reitstallbesitzerin
argwöhnisch ihren Besuch beobachtete. Der Vorgang sei in Bearbeitung,
Auskünfte dürfe man nicht erteilen, erklärt der zuständige Amtsveterinär zurückhaltend.
Und dann gibt es wieder engagierte
Menschen wie diese Münchnerin, die
seit 1962 Mitglied im bmt ist. Ihr fällt
ein Reiterhof an einer Bahnstrecke auf,
der scheinbar für seine Pferde nicht genügend Platz hat. Ewa Gara besichtigt
den Hof und bestätigt die Beobachtungen: Die Pferde stehen zu jeder Jahreszeit auf einem kleinen Sandplatz. Bei
Regen können nur einige wenige Pferde unter einer provisorischen Bedachung, einem Eisengerüst mit Plane,
Schutz suchen. Die anderen Tiere stehen im Schlamm und sind jeder Witterung schutzlos ausgesetzt. Auch hier
"Die Zusammenarbeit mit den Veterinärämtern", erklärt die Landesverbandsleiterin, "ist nicht immer gleich offen." Einige bedanken sich für die
Hinweise und berichten gerne über den
Fortgang der beanstandeten Tierhaltung, andere informieren, auch wenn
die Anzeige vom bmt ausging, gar
nicht mehr.
Ein großer Bauernhof in Bayern hält
Rinder auf engstem Raum. Sie können
sich nicht hinlegen, sehr oft sollen Kadaver abgeholt werden - so der Bericht
eines Augenzeugen. Der umgehend in-
HIER SOLLTEN SIE SCHNELL HANDELN:
Fällt Ihnen auf, dass ein Hund in Haus,
Wohnung, Garten oft winselt, bellt, jault?
Q
Wird ein Hund ausschließlich an der Kette oder im Zwinger gehalten?
Q
Ist ein Hund vernarbt, voller Wunden
oder offensichtlich ängstlich, furchtsam,
panisch?
Q
Beobachten Sie Nachbarn, die ihren
Hund regelmäßig schlagen?
Q
Stehen Pferde, Kühe, Rinder auf kargen
Weiden, ohne Wasser, ohne Unterstand?
Q
Kennen Sie Tierhalter, die ihre Tiere nicht
artgerecht in düsteren Ställen, auf engstem
Raum etc. halten?
Q
Das Recht der Tiere 2/2007
"Wir hatten vor Jahren", erinnert sich
Ewa Gara, "eine Zwingerhaltung einer
Hündin. Zwölf Jahre kam das Tier nicht
heraus, hatte keine Decke, keinen Auslauf, wurden von den Kindern geärgert,
in dem sie den Ball an den Zwinger kickten." Erst als die Retrieverhündin eine
Gebärmutterentzündung bekam und
Nachbarn den elenden Zustand des
Tieres an den LV Bayern meldeten, bekamen die Halter Auflagen vom umgehend informierten Amtsveterinär. Tiermedizinische Behandlungen, eine
warme Decke, einen Spaziergang täglich - für die Familie schon zuviel des
Guten! Abgegeben wollten sie den
Hund jedoch auch nicht. Schließlich
starb die Hündin.
13
MISSSTÄNDE
formierte Amtsveterinär macht sich ein
Bild von den schlechten Haltungsbedingungen und erteilt Auflagen. Nach
Aussage des Amtsveterinärs habe die
Halterin die Zahl der Bullen inzwischen
verringert, so dass sich die Tiere frei bewegen und auch niederlegen könnten.
Außerdem sei ein Auflagenbescheid an
sie ergangen, in dem sie verpflichtet
werde, die Ställe sauber zu halten,
Klauenpflege durchzuführen und die
Aufstallungen zu reparieren.
Ist es rechtlich und tierschutzrechtlich
zulässig, tragende Schafe zu Gewinnung von Frischzellen zu schlachten
und die "Fleischabfälle" zur Fütterung
von Füchsen im Wald auszulegen? Diese Anzeige ergeht von einer Privatperson an das zuständige Veterinäramt.
Nach Überprüfung durch das Veterinäramt stellt sich heraus, dass der ehemalige Metzger eine Genehmigung für
die Schlachtung eingeholt hat und
gleichfalls befugt ist, die Schlachtreste
zur Fuchsfütterung im Wald auszulegen. "Wir hätten uns im Sinne der Tiere eine andere Antwort gewünscht",
sagt Ewa Gara. Derzeit wird noch geprüft, ob der Mann gegen geltendes
Recht verstoßen hat.
Das Recht der Tiere 2/2007
Angezeigte Rinderhaltung
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Diese Fälle, die wir Ihnen gerade geschildert haben, konnten nur verfolgt
werden, weil Menschen aufmerksam
beobachtet haben. Aber bitte bedenken Sie, dass die meisten Missstände
hinter geschlossenen Stalltoren und
Wohnungstüren stattfinden.
Text: Claudia Lotz
Fotos: Ewa Gara
EHRENAMTLICHE
Adelheid Buse koordiniert die Nachkontrollen des Tierheims Kassel
Im Sommer 2006 kommt eine junge Familie in das Tierheim WauMau-Insel. Sie wünschen sich einen Welpen - und gehen schließlich
mit zwei Hundesenioren nach Hause. Für die beiden Freunde, den
12 jährigen Neufundländer Barny und den 11 Jahre alten Mischling
Charly, scheint sich nun doch noch alles zum Guten gewendet zu haben, nachdem die Hunde lange im Tierheim um ihr verlorenes Zuhause getrauert hatten.
"Es ist, als seien wir schon immer zusammen gewesen", erklären die
neuen Besitzer bei der Nachkontrolle, die das Tierheim nach erfolgten
Vermittlungen durchführt. Fünf Monate später erhält das Tierheim jedoch einen alarmierenden Anruf
aus der Nachbarschaft: Den Hunden gehe es nicht gut. Als die Mitarbeiter der Wau-Mau-Insel Barny und
Charly wieder sehen, liegen sie auf
Fliesen in einem leeren, kalten
Haus, ohne Futter und Wasser.
"Oft ändern sich Lebenssituationen
so plötzlich", sagt Adelheid Buse,
"dass die durch Arbeitsplatzverlust,
Trennung vom Partner, Krankheit
oder Umzug überforderten Menschen ihrem Tier nicht mehr gerecht
werden können." Die pensionierte
Lehrerin koordiniert seit über 17
Jahren die Nachkontrollen für das
Tierheim in Stadt und Landkreis Kassel und im Schwalm-Eder-Kreis bis
Göttingen, Eschwege und Waldeck.
Mit derzeit 14 Ehrenamtlichen prüft
sie, ob die Haltungsbedingungen
auch nach Monaten noch halten,
was die Interessenten bei Übernahme des Tieres versprachen.
"Es kann, wie obiger Fall zeigt, entscheidend ein", erklärt Adelheid Buse, "die Nachkontrollen nicht schon
nach wenigen Wochen durchzuführen." Je später ein vermitteltes Tier
besucht wird, desto deutlicher können die erfahrenen Ehrenamtlichen
erkennen, ob ein Tier sich wohl fühlt,
von allen im Haus akzeptiert wird,
ein angstfreies Verhältnis zu der Familie aufbauen konnte oder entgegen der Absprache im Zwinger gehalten wird.
Alle Nachkontrollen finden grundsätzlich unangemeldet statt. Diese
Praxis hat nichts mit Misstrauen
gegenüber den neuen Besitzern zu
tun, sondern dient einzig dem Wohl
Geschäftsstellenleiterin P. Hollstein bei der neuen Besitzerin von Barny&Charly
NACHKONTROLLEN
Wichtige Maßnahmen in der praktischen Tierschutzarbeit
Zum Wohl der vermittelten Tiere:
NOTWENDIGE
NACHKONTROLLEN
Bei einer Adoption unterschreiben die
neuen Halter, dass der bmt Eigentümer
am Tier bleibt. Sie selbst sind die Besitzer des Tieres und verantwortlich für
dessen Wohlergehen. Verschlechtern
sich die Haltungsbedingungen für ein
Tier oder wird es widerrechtlich an
Dritte weitergegeben, hat der bmt das
Recht, das Tier zurück zu holen.
"Wenn wir Haltungen zu beanstanden
haben, machen wir erst einmal Auflagen", sagt die langjährige Ehrenamtliche. "Einige sind einsichtig und nach
unserem Gespräch bereit, die Lebensumstände für das Tier zu ändern - andere nicht; sie werden böse und beschimpfen uns." Die Einsichtigen
haben die Auflagen des Tierheims bei
der nächsten Nachkontrolle erfüllt, die
aggressiv gewordenen Tierhalter in
der Regel nicht.
Bei ihnen sitzen dann Hunde im Zwinger, einsame Kaninchen im Keller
oder sind Tiere verkauft, eingeschläfert
oder ohne nähere Angaben an Unbekannte abgegeben worden. Gelingt es
dem bmt, die aktuellen Besitzer zu ermitteln und halten sie das Tier artgerecht, wird ein neuer Vertrag geschlossen.
Und die Ehrenamtlichen machen sich
erneut auf den Weg, um fast 800 Tierhaltungen pro Jahr zu besuchen. Sie
fahren oft mehrere Male hintereinander umsonst zu der angegebenen
Adresse, weil sie niemanden antreffen.
Und wenn endlich jemand daheim ist,
kann es passieren, dass sie als ungebetener Gast behandelt und mit der
Bemerkung abgefertigt werden, sie
sollten sich doch rechtzeitig anmelden!
Aber auch hierüber besteht eine vertragliche Vereinbarung, auf die verwie-
Charly
sen werden kann. "Ich bleibe immer
höflich und bestimmt", sagt Adelheid
Buse, "denn diese Besuche dienen dem
Schutz unserer Tiere - das ist das einzige, was zählt."
Text: Claudia Lotz
Schäferhundrüde sucht neuen Wirkungskreis
Hallo, ich bin Alfons und warte auf den Tag, an dem ich das Tierheim wieder verlassen kann. Nicht, dass es mir hier schlecht ginge - aber ich bin nun
mal ein Typ, der gerne seine eigene Familie um sich scharrt und weiß, wo er
hingehört. Mir haben die Kollegen im Tierheim immer Leid getan, und jetzt
sitze ich selber hier, weil meine Menschen mich abgegeben haben. Fragen
Sie mich nicht, warum, ich habe nichts falsch
gemacht.
Ich stecke voller Energie (kein Wunder, bin ja
erst 5 Jahre) und möchte körperlich und geistig beschäftigt werden. Neben Spaziergängen hätte ich vielleicht Lust auf Agility, allerdings möchte ich das erst noch mit meinen
künftigen Besitzern ausprobieren. Mir macht
es Spaß, neue Dinge zu lernen und umzusetzen…Sie sehen, ich bringe die besten
Voraussetzungen für aktive, hundeerfahrene
und natürlich nette Menschen mit. Kontakt:
Alfons
TH Wau-Mau-Insel, Tel: 0561 / 86 15 680
Das Recht der Tiere 2/2007
des Tieres. "Uns geht es ja nicht darum,
ein gut gehaltenes Tier zurück ins Tierheim zu bringen", beschreibt Adelheid
Buse die manchmal nicht ganz spannungsfreie Situation zwischen Kontrolleuren und den neuen Tierhaltern. Ca.
90%- 95% aller überprüften Vermittlungen sind in Ordnung; die meisten
Besuchten freuen sich oder zeigen zumindest Verständnis dafür, dass der
bmt weiterhin ein berechtigtes Interesse an einer guten Haltung seiner
Schützlinge hat.
Barny
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SCHULPROJEKT
b m t -TT i e r s c h u t z l e h r e r S t e p h a n E v e r l i n g
Kleines Training mit gr
I M T IERSCHUTZUNTERRICHT
VERLIEREN
K INDER
5. Mai 2007 in Wesseling. Ein in seinem eigenen Garten angebundener Rottweiler beißt ein siebenjähriges Kind,
das unbeachtet zu ihm gelaufen ist. Die Medien
überschlagen sich, der Rottweiler wird als bösartig eingeschläfert, das Kind ist für sein Leben entstellt. Vorfälle dieser Art sind es, die immer wieder das friedliche Zusammenleben zwischen
Menschen und Tieren zerstören, zu Abgaben
von Hunden in unsere Tierheime führen und
die nicht zuletzt der bmt mit seinem Kindertierschutzunterricht zu verhindern sucht.
Das Recht der Tiere 2/2007
Der Kölner bmt-Tierschutzlehrer Stephan Everling setzt in seinem Unterricht vor allem auf Prävention - und die
vermittelt er praxisnah. "Der Hundebesitzer kann nicht wissen, ob sein Hund
gestreichelt werden will. Frag den
Hund, der sagt es Dir!"
Indem Stephan Everling die Kinder mit
der Körpersprache der Tiere vertraut
macht und Fehlverhalten thematisiert,
baut er bestehende Ängste bei Mädchen und Jungen ab.
16
"Sieh´ einfach in die Luft, da ist kein
Hund! Das machen Hunde auch, wenn
sie sich kennen lernen
wollen, das ist Hundesprache." Einen herankommenden Hund zu ignorieren und ihm nicht
starr in die Augen zu
schauen oder fortzulaufen, was im Hund unweigerlich den Jagdtrieb auslösen würde - sind einige
wichtige Verhaltensmaßregeln, die der Tierschutzlehrer mit seinen Klassen
durchspielt, im Rollenspiel
durchgeht, diskutiert und
am Schulhund praktisch
vorführt. Das Wissen vermittelt den Schülern Sicherheit, weil sie
eine Möglichkeit an die Hand bekommen, in unsicheren Situationen aktiv zu
reagieren. Das verhindert Panikreaktionen
und baut Angsttraumata
ab.
Darüber hinaus begreifen Kinder,
dass Tiere Wesen mit eigener Sprache,
eigenen Bedürfnissen und eigenem
Willen sind, die ihnen nicht einfach zur
Verfügung stehen, sondern mit denen
Kontakt aufgenommen und kommuniziert werden muss. Im Endeffekt soll
durch dieses Programm die Vielzahl
der Missverständnisse zwischen Menschen und Tieren reduziert werden, was
zu einer größeren Akzeptanz in der Be-
Daran anschließend
und auf dem neu gewonnenen Verständnis der Kinder für Tiere aufbauend folgen Themen wie artgerechte
Haltung von Tieren. "Ist es gut, ein Tier
zu haben? Haltung von so genannten
Nutztieren, Verhalten im Wald, Tiere in
Zirkus und Zoo - pro und contra."
Schülerin Johanna (9 Jahre)
aus Solingen:
"Ich hatte immer Angst!"
völkerung und langfristig zu einer Abnahme von Abgabetieren im Tierheim
führt.
"Ich hätte weinen können vor Freude
und Erleichterung", sagt Stephan Everling nach dem Telefonat mit Johanna.
Die Neunjährige gehörte zu jenen
Schülern, die dem Tierschutzlehrer aufgrund ihrer fast panisch anmutenden
Angst vor Hunden in Erinnerung blieben. Und nun erlebt der Tierschutzlehrer eine mutige, eine starke Johanna,
die stolz ist, ihre Furcht bewältigt zu haben, weil sie ihr neu erworbenes Wissen über Hunde aus dem Tierschutzunterricht in ihren Alltag überträgt.
TIERSCHUTZUNTERRICHT
oßer Wirkung
A NGST
VOR
H UNDEN !
Kinder für
Bedürfnisse
der Tiere
sensibilisieren
Stephan Everling:
"Die neunjährige Johanna aus Solingen
hinterließ bei mir einen bleibenden Eindruck. Ein Kind, das panische Angst vor Hunden hat, sich aber
schließlich davon überzeugen lässt,
meinen Ratschlag zu beherzigen und
einfach so zu tun, als wäre gar kein
Hund da und trotz aller Bedenken an
Tarek vorbeizugehen.
Am Ende der Unterrichtsstunde streichelte sie mit allen ihren Klassenkameraden den Hund und durfte, weil sie so
tapfer gewesen war, quasi als Siegespreis, Tarek an der Leine aus der Schule und über den Hof führen. Das war
im August 2006, seitdem hatte ich von
ihr nichts mehr gehört. Als das RdT anfragte, über Kinder und Hundeangst
zu schreiben, kam mir der Gedanke,
ein Kind könnte vielleicht erzählen, wie
das aus seiner Sicht alles aussieht. Ohne wirklich zu wissen, was mich erwartet, kontaktierte ich die Lehrerin, um eine Verbindung zu Johanna zu
herzustellen. Und obwohl diese Lehrerin schon eine Andeutung von der Entwicklung des Mädchens machte, war
ich zutiefst berührt von dem, was Johanna mir dann am Telefon selbst erzählte."
EIN INTERVIEW MIT
SCHÜLERIN JOHANNA
Stephan Everling: Triffst Du denn
jetzt ab und zu Hunde?
Johanna: Ja, wir haben ja 3 Hunde
bei uns in der Nähe und mit denen
spiele ich schon ganz oft. Vor allem mit
der Lotti. Ich bin da eben hingegangen,
sie kennt mich ja schon ganz lange, sie
lässt sich dann auch streicheln, ich sage dann immer so, na Lotti, wie geht es
Dir denn so? Und dann versteht sie das
auch und freut sich.
Stephan Everling: Hat der Unterricht etwas für Dich verändert?
Johanna: Ja, ziemlich viel, denn früher wollte ich immer die Straßenseite
wechseln, wenn ich einen Hund gesehen habe. Das mache ich jetzt nicht
mehr.
Stephan Everling:Wie ist das eigentlich, wenn man Angst vor Hunden
hat?
Johanna: Ich hatte halt immer Angst,
dass der mich beißen könnte und bin
dann lieber gleich auf die andere Straßenseite gegangen oder habe mich
hinter meiner Mama versteckt.
Stephan Everling: Woher kam diese Angst, was denkst Du?
Johanna: Das weiß ich eigentlich gar
nicht mehr.
Stephan Everling:Was machst Du
jetzt, wenn Du einen Hund
siehst?
Johanna: Eigentlich mache ich das,
was du uns beigebracht hast:
Ich gehe einfach am
Hund vorbei. Ich will
den ja nicht unbedingt streicheln.
Tarek ist ein ehemaliger
Kettenhund aus Ungarn
Stephan Everling: Und wenn der
Hund auf Dich zukommt, erkennst Du
jetzt, ob er aggressiv ist oder nicht?
Johanna: Ja. Der redet ja meistens
auch mit dem Schwanz.
Stephan Everling: Stimmt. Ich habe
Euch ja beigebracht, dass der Hund eigentlich "gar nicht da" ist, das heißt, Ihr
so tun müsst, als sei er nicht da.
Johanna: Ja, genau, das mache ich
auch. Denn manchmal erschrecke ich
mich noch, wenn ein Hund um die Ekke geflitzt kommt. Dann bleibe ich einfach stehen und denke, ach, da ist ja
gar kein Hund.
Stephan Everling: Und was macht
dann der Hund?
Johanna: Der rennt einfach weiter.
Stephan Everling: Wie fandest Du
das eigentlich, als du mit dem Tarek
über den Schulhof gegangen bist?
Johanna: Ich fand das irgendwie komisch, denn auf einmal hatte ich gar
keine Angst mehr.
Stephan Everling: Hattest Du denn
noch vor anderen Tieren Angst?
Johanna: Ja, vor Katzen, aber das
habe ich auch nicht mehr so doll, denn
die Katze von meiner Freundin hat Junge, und ich war heute bei ihr und jetzt
habe ich gelernt, wie man die hochnimmt.
Stephan Everling: Hat Dir
die Geschichte mit dem Tarek
denn auch bei den Katzen
geholfen?
Johanna: Ja, ein bisschen, denn da muss man
eigentlich auch nur sitzen
bleiben und die Katzen
überhaupt nicht beachten.
Das Recht der Tiere 2/2007
IHRE
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SCHULPROJEKT
Zu Besuch in der Klasse 3b der GGS Köln-Riehl
Stephan Everling: Gibt es sogar
noch andere Situationen, in denen Du
Dich jetzt sicherer fühlst?
Johanna: Ja, die gibt´s. Da war ich
heute noch in der Stadt und wollte mir
ein Heft kaufen, und da kamen so welche von meiner Schule und die waren
immer ganz blöd und hatten auch
schon Prügeleien und so, und da hatte
ich Angst vor denen, und die haben immer so geflüstert, und ich hab dann so
gedacht, oh, hoffentlich machen die
nichts, und ich hab dann einfach so
gedacht, ich tu so, als ob die nicht da
sind, und dann sind die halt an mir
vorbeigegangen.
Fazit von Stephan Everling:
"Johannas Aussagen sind für mich
hochinteressant. Bisher habe ich im
Gespräch mit den Lehrern nämlich immer genau diese Effekte behauptet:
Q
Dass der Unterricht an dem Hund
und die Vermittlung der Hundesprache
den Kindern ein neues Verhältnis zu
Tieren vermittelt
und Angstverhalten sowie Panikreaktionen abbaut,
die ja letztlich erst die schlagzeilenträchtigen Bisse provozieren,
Q
und - besonders wichtig - darüber
hinaus Hilfestellung bei der Sozialisierung leistet und somit einen Lerneffekt
erzielt, der eigentlich weit über das zentrale Thema Tierschutz hinausgeht.
Als ich vor einem Jahr mit dem Tierschutzunterricht begann, war ich entschiedener Gegner von Klassen- und
Schulhunden. Inzwischen bin ich felsenfest davon überzeugt, dass sich
mindestens die Hälfte aller pädagogischen und sozialen Probleme unserer
Kinder und Jugendlichen von selbst erledigen würden, wenn in jeder Klasse in
Deutschland ein Hund sitzen würde.
Allerdings möchte ich dringend davor
warnen, jetzt in gutem Willen mit Hunden in die Schulen zu stürmen: Der Job
eines Schulhundes ist hoch anstren-
Das Recht der Tiere 2/2007
Ein Brief von der Kölner Overbeckschule:
18
Ihr Tierschutzlehrer, Herr Everling, besuchte in der letzten Woche zwei Klassen unserer Grundschule in Köln - Neuehrenfeld. Unterrichtsbesuche für
weitere Klassen sind geplant.
Als Schulleiterin möchte ich mich dafür bedanken, dass der bmt das Projekt initiiert hat. Gerade in der Großstadt haben unsere Kinder nur noch
wenig Naturerfahrung und kaum regelmäßigen Kontakt mit Tieren. Von daher bedienen Sie mit Ihrem tollen Angebot eine Marktlücke, die die Schulen aus eigener Kraft nicht ausfüllen können.
Dass Sie uns dazu noch in der Person von Herrn Everling einen menschlich,
fachlich und pädagogisch höchst kompetenten Tierschutzlehrer geschickt
haben, stützt sicherlich den Erfolg Ihres Projekts.
Es gelingt Herrn Everling, sowohl jüngere wie ältere Grundschulkinder über
90 Minuten hinweg am Thema interessiert zu halten, selbst wenn dies für
die Erstklässler eine enorme Konzentrationsleistung darstellt. Sicherlich
trägt hierzu auch die originale Begegnung mit Hund Tarek bei, den Herr
Everling mitbrachte. Rückmeldungen der Kinder nach Stundenende belegen, dass sich Kinder im Anschluss an den Tierschutzunterricht sicherer fühlen im Umgang mit Hunden. Darüber hinaus besticht Herr Everlings Unterricht dadurch, dass er sich nicht erschöpft in sicherlich hilfreichen
Verhaltenstipps, sondern dass er Werte vermittelt: Die Achtung vor allem Lebendigen in je individueller Ausprägung. Wir gehen davon aus, dass durch
Herrn Everlings Tierschutzunterricht Beißunfälle erhindert und die Sensibilität für die Bedürfnisse von Tieren bei den Kindern gestärkt werden.
gend für das Tier und geht weit darüber hinaus, sich von Kindern streicheln
zu lassen.
Die wahre Feuerprobe wartet auf den
Gängen und dem Schulhof, und dafür
sind nur sehr wenige Hunde geeignet.
Nach unserer vierbeinigen "Lehramtsanwärterin" Leya, von der ich an anderer Stelle berichten werde, habe ich mit
Unterstützung des gesamten bmt ein
Jahr lang gesucht. Zum Beispiel brauchen meine Hunde keinen perfekten
Gehorsam. Ich halte es sogar eher für
ein Sicherheitsrisiko, wenn der Hund
Kinder auf Grund eines Befehls duldet
und nicht aus eigenem Willen.
Außerdem habe ich festgestellt, dass
nach gut gemeinten Klassenbesuchen
mit Hunden, die nicht konsequent konzeptuell entwickelt und aufbereitet waren, sich oft genauso viele Kinder mit
Hundetraumata in der Klasse befinden
wie vorher. Allerdings komme ich dann
an solche Klassen nicht mehr heran,
denn: "Das Thema hatten wir schon!"
Doch über Kollegen, die in gleichem
Sinne arbeiten wie wir, wäre ich sehr
dankbar, denn ich habe gute Hoffnung, dass die von uns unterrichteten
Kinder niemals von Hunden angefallen
in der Boulevardpresse auftauchen.
Im Nachgespräch berichtet mir die
Mutter von Johanna von einer Begebenheit, die sich kurz nach meinem Besuch in der Klasse zutrug. Die Familie
saß auf der Terrasse eines Cafés, als
plötzlich ein riesiger, schwarzer Hund
auftauchte und zwischen den Tischen
umherlief. Johannas Mutter erstarrte
und erwartete, dass ihre Tochter
schreiend aufsprang, als der Hund, der
genauso groß wie das sitzende Kind
war, genau auf Johanna zulief. Und Johanna? Erst tat sie gar nichts, blieb sitzen und streichelte dann dem Hund
einfach den Kopf.”
AUSLANDSTIERSCHUTZ
Glücklich vermittelt:
Vom Straßenhund zum Familienmitglied
D IE "B LITZKARRIERE "
RUMÄNISCHER UND UNGARISCHER
H UNDE
Gestern noch ein Kettenhund in Ungarn oder
Straßenhund aus Rumänien - heute ein Hund,
der seinen Platz im Leben gefunden hat.
Der bmt kriegt täglich Post, eMails und
Anrufe von glücklichen Menschen, die
sich ein Leben ohne ihren vierbeinigen
ungarischen oder rumänischen Freund
gar nicht mehr vorstellen können.
Ima bei
Familie Knobloch
"Ich habe den besten Hund gekriegt!",
sagt Daniela Lutsche über Max aus
dem Tierheim Brasov, den sie und ihre
kleine Tochter erst vor wenigen Wochen
zu sich genommen haben. Lieb, anhänglich, gelehrig, sanft zur sechsjährigen Tochter und verträglich mit Artgenossen - ein Einzelfall?
"Nein", sagt Petra Zipp, die für den bmt
den Auslandstierschutz koordiniert.
"Rumänische und ungarische Hunde
sind tatsächlich sehr sozialverträglich
und überraschen durch ihre enge Bindung an den Menschen." Eigentlich
würde man erwarten, dass Hunde, die
in ihrem Leben kaum mehr als Hunger
und Fußtritte erfahren haben, nicht
oder nur sehr schwer in der Lage sind,
Vertrauen
zu
Menschen aufzubauen und die
Geborgenheit einer
Familie wirklich annehmen
können.
"Alle Hunde", erklärt Petra Zipp, "suchen Menschen, denen sie ihre bedingungslose Zuneigung schenken können. Zerstören wir dieses Urvertrauen
nicht - und verhelfen wir jedem Hund
zu seinem Recht. Zu seinem Recht auf
Leben!"
Wir alle können viel für diese Hunde,
die das Pech hatten, als herrenloser
Hund auf die Welt zu kommen, tun.
Die Adoption eines solches Hundes ist
Lernen Sie nun einige rumänische und
ungarische Hunde und ihre Besitzer
kennen. Die "Ehemaligen" trafen sich
am 6. Mai, dem Tag der Offenen Tür
im Tierschutzzentrum Pfullingen. Das
sehr gut besuchte Frühlingsfest stand
unter dem Motto "Auslandstierschutz in
Rumänien" und hatte als spezielle Gäste die Tierschützer um Cristina Lapis
aus Brasov geladen.
ein neuer Überlebenskampf. Da war ich
schon froh, als mich Tierschützer im kalten Oktober ins Tierheim nach Brasov
brachten. Allerdings war ich da schon
so abgemagert, dass die Tierärzte nicht
ganz sicher waren, ob sie mich durchbringen würden.
Das Recht der Tiere 2/2007
Ima, Dobermannhündin, 1,5 Jahre:
"Könnt Ihr Euch vorstellen, wie ein Leben auf der Straße ist? Hart, jeder Tag
mehr als
eine große Geste - sie ist
auch ein Signal an die Öffentlichkeit:
Seht her; wir lassen nicht zu, dass z.B.
unser neues EU-Mitglied Rumänien seine Hunde weiter in Tötungsstationen
sterben lässt - wir nehmen ein Tier auf
und sagen damit letztlich auch dem illegalen Hundehandel aus Osteuropa
den Kampf an. Denn je mehr Tierheimhunde bei lieben Menschen ein
Zuhause finden, desto weniger Absatzmöglichkeiten werden osteuropäische
Hundehändler für ihre "Ware" finden.
Lori bei Katharina Turri
Familie Rosen freut sich über Luke
Heike Görz und Törpe
19
AUSLANDSTIERSCHUTZ
Glücklich vermittelt ...
Die Schweitzers mit Rombi
Irgendwann im November hörte ich,
dass Besucher aus Deutschland im Tierheim waren. Vor mir blieb eine Frau vom
bmt stehen, streichelte durch die Gitter
meine Nase und notierte sich etwas. Ihre Liste war schon ziemlich lang. Alle
Hunde, die sie aufgeschrieben hatte,
wurden Wochen später nach Deutschland gebracht. Beim Ausladen in
Deutschland, im Tierschutzzentrum Pfullingen, habe ich die Frau mit der Liste
wieder gesehen. Sie hat mich in einen
großen Raum mit Außenzwinger gebracht, mir eine eigene Decke hingelegt
und nette Kumpels dazu geholt, die mit
mir aus Rumänien gekommen waren.
Ich wurde dann bald von Familie Knobloch aus Karlsruhe adoptiert. Liebe auf
den ersten Blick.”
WAS
KÖNNEN
SIE
Daniela Lutsche (links oben):
"Ich weiß, dass ich den besten Hund
gekriegt habe, und ich bin sehr glücklich darüber. Meine kleine Tochter ist
ziemlich wild, und es gibt Hunde, die
das nicht so leicht tolerieren. Aber bei
Max muss ich mir keine Sorgen machen: Er ist ganz sanft zu ihr, die beiden
lieben sich, und Max gehört einfach zu
uns. Obwohl er erst ca. ein Jahr alt ist,
hat er seine wechselnden Lebensumstände scheinbar gut verkraftet. Er lernt
gerne und schnell, mag seine Artgenossen und ist ausgeglichen und voller
Vertrauen zu uns."
Ehepaar Schweitzer mit Rombi
In Ungarn war Rombi einer von ca. 300
Hunden, die jeden Tag vergeblich auf
TUN?
Übernehmen Sie eine Patenschaft für einen rumänischen oder ungarischen
Tierheimhund (ab 15 Euro)
Q
Beteiligen Sie sich an den laufenden Kosten der bmt-Tierschutzarbeit in
Brasov (Rumänien) oder Pecs (Ungarn) durch eine (projektgebundene) Spende
Q
Unterstützen Sie uns als ehrenamtlicher Handwerker vor Ort (siehe S.31)
Q
bmt-Auslandskonto:
Rumänien und Ungarn
Frankfurter Sparkasse Kto. 847 275 (BLZ 500 502 01)
Das Recht der Tiere 2/2007
ein neues Zuhause warteten - für Dieter Schweitzer und seine Frau ist der
graue Rüde die ideale Ergänzung.
20
Lucky, Collimischling, 2 Jahre:
"Ich hoffe, dass mein Leben jetzt nicht
mehr ganz sooo aufregend verläuft wie
bisher. Erinnert Ihr Euch? Ich bin der
Hund, der schon in der Tötungsstation
in Brasov gefangen saß und wie alle anderen Hunde spürte, dass es kein Ent-
Karin Matzner mit Lucky
kommen mehr gab. Viele von uns hatten sich aufgegeben, lagen apathisch
herum, hungrig, durstig, verängstigt.
Mich hat dann ein Schäferhund angefallen, weil er in Panik geriet.
Das war an dem Tag, an dem die Tierschützer vom bmt in die Tötungsstation
kamen - für mich entschied dieser eine
Tag über mein Leben! Der Schäferhund
hätte mich totgebissen, wenn die Tierschützer nicht dazwischen gegangen
wären. Ich kam dann schwer verletzt ins
Tierheim Brasov und wurde dort gesund
gepflegt. In Deutschland wurde später
noch einmal mein Bein gerichtet.
Meine neue Familie, die Manzners aus
Nürtingen, hatte gerade ihren Hund
verloren und war noch sehr unglücklich
Aber ein Leben ohne Hund konnte sie
sich erst recht nicht vorstellen.”
Katharina Turri:
"Meine Mutter und meine Brüder waren
sofort begeistert, als sie Lori gesehen
haben. Da ist sofort der berühmte Funke übergesprungen und das Beste an
allem: Das Zusammenleben mit ihr ist
ganz einfach, obwohl sie doch auf der
Straße gelebt hat und von Menschen sicher nicht nur Zuneigung erfahren hat:
Sie hat einen sehr lieben Charakter, besticht alle mit ihrem wunderbaren
Charme, bleibt alleine und kommt mit
anderen Hunden gut aus. Anfänglich
war Lori ängstlich und schüchtern,
doch inzwischen strahlt sie Selbstvertrauen aus und wird mit jedem Tag bei
uns sicherer."
Tobias Fritz (unten):
"Die Bruni ist toll. Als vor einigen Monaten unser Pudel starb, waren wir alle sehr traurig. Aber jetzt haben wir ja
unsere Bruni…"
TIERE
IN
NOT
Liebevolle Menschen gesucht!
Mit sechs Wochen habe ich meine Menschen das erste Mal gesehen und
dann fast 17 Jahre bei ihnen gelebt. Jetzt haben sie mich ins Tierheim gebracht - aus Zeit- und Geldmangel! Warum überwiegen diese Gründe die
Liebe, die ich ihnen so lange entgegengebracht habe? Warum zählt das
alles plötzlich nicht mehr? Ich verstehe die Menschen in letzter Konsequenz dann doch nicht. Aber das Ganze hat auch etwas Gutes: Ich habe
hier schon neue Freunde gefunden, einen netten Rüden und zwei Hündinnen, die mir die Zeit versüßen, bis Sie mich vielleicht zu sich nehmen?
Ich bin sehr lieb, anhänglich und unkompliziert.
Kontakt: TH Wau-Mau-Insel,
Tel: 0561 / 86 15 680
Dingo
Nach 17 Jahren abgegeben
Vanessa
Im Tierheim haben sie gleich
entdeckt, was mir gefällt: Eine
Art Kuschelhöhle, in die ich
mich zurückziehen kann, wann
immer ich Lust habe, um ein
wenig zu schlafen. Sonst bin ich
(11 Jahre) begeisterte Freigängerin, brauche aber auch den
innigen Kontakt zu meinen
Menschen, möchte beschmust
und gestreichelt werden. Ich habe Arthrose in den Vorderbeinen, was nicht sehr angenehm,
aber nicht zu ändern ist.
Kontakt: TH Wau-Mau-Insel,
Tel: 0561 / 86 15 680
In mir finden Sie einen richtig guten Freund fürs Leben, wenn Sie mich nicht auf den Arm nehmen. Das
kann ich nicht leiden, fragen Sie nicht, warum - im
Zweifelsfall kommt´s aus meiner Kindheit. Ich (10
Jahre) bin seit Mai 2006 im Tierheim und wünsche
mir doch nichts mehr als nette, ruhige Menschen, die
mit mir ein gemütliches Leben führen möchten.
Stress, Hektik, Unruhe von Kindern schätze ich nicht
mehr in meinem Alter, aber sonst bin ich ein lockerer und ziemlich anhänglicher Typ.
Kontakt: TH Wau-Mau-Insel, Tel: 0561 / 86 15 680
Nickerchen in Kuschelhöhle
Wahrscheinlich kennen die mei… mag keine Hektik
sten das nur aus dem Film:
Ein Hund, der um sein Herrchen
trauert und ihm im Todesfall nicht von der Seite weicht. Ich bin so ein treuer Kerl und habe meinen für immer eingeschlafenen Freund noch eine Woche bewacht. Dann riefen Nachbarn die Polizei - und jemand nahm mich
hoch, ich war schon ziemlich entkräftet und brachte mich ins Tierheim. Zu
Anfang war ich verunsichert, was jetzt mit mir passieren würde, aber mittlerweile bin ich ganz froh: Ich habe Hundekumpels, mit denen ich endlich
wieder spazieren gehen und spielen kann. Spitztypisch bin ich sehr "gesprächig" und wachsam. Idealerweise haben meine neuen Besitzer Haus
und Garten - oder tolerante Nachbarn.
Kontakt: TH Wau-Mau-Insel, Tel: 0561 / 86 15 680
Rex
Neben Herrchen getrauert
Das Recht der Tiere 2/2007
Alf
21
TIERE
IN
NOT
Liebevolle Menschen gesucht!
Warum nimmt mich eigentlich keiner
mit? Nichts ist mir wichtiger als ein
enges Verhältnis zu netten Menschen
aufzubauen. Wenn ich dann noch
meinen gewohnten Freigang bekomme, bin ich die glücklichste Samtpfote unter meinen Kollegen.
Kontakt: Tierheim Elisabethenhof,
Tel: 06035/ 5916
Rocky
Verschmuster Einzelkater
Das Recht der Tiere 2/2007
Edi
22
Max
... hat einen starken Beutetrieb
Stimmt, da haben die Menschen im Tierheim schon
recht: Meine Beute, Spielzeug zum Beispiel, lasse
ich nicht mehr los, wenn ich es einmal ergattert habe. Ich verteidige es dann auch gegen meine Menschen, die ich sonst sehr schätze. Fazit: Ich gehöre
in äußerst hundeerfahrene Hände und sollte, laut
Empfehlung des Tierheimteams, besser in einem
umzäunten Freigehege leben als in der Wohnung.
Ich bin ca. 2 Jahre, kastriert, arbeite in der Hundeschule erfolgreich an meinem Gehorsam und freue
mich auf wirklich interessierte, sachkundige Besucher. Kontakt: Tierheim Elisabethenhof,
Tel: 06035/ 5916
Hallo, ich heiße Edi
und bin ein Fundhund. Bei einem
Autounfall, so vermuten die Tierärzte, sind die Nerven an der linken Schulter gerissen, darum konnte ich mein Bein nur noch nachschleifen. Inzwischen wurde es
amputiert, aber ich bin trotzdem noch richtig schnell und spiele für mein Leben
gern mit Kindern. Ich bin ca. 1,5 Jahre alt, voller Lebenslust, ganz wild nach Streicheleinheiten und freue mich schon auf meine neue Familie, die mich allerdings
beschäftigen muss. Langweile ist nämlich nicht meine Sache, dann reagiere ich
dackeltypisch und habe nur Unsinn im Kopf (sagen die Tierpfleger). Mit Hunden
komme ich super aus, Katzen hätte ich vielleicht nicht so gerne um mich. Kontakt: Tierheim Elisabethenhof, Tel: 06035/ 5916
Liebt Kinder
Also ehrlich: Warum wir nicht wie andere Katzen mit vier
Pfötchen geboren wurden, verstehen wir bis heute nicht.
Mir fehlt ein Hinterpfötchen, meinem Bruder Rübe gleich
zwei. Auf weichem Boden kann sich sogar Rübe ganz
gut fortbewegen, aber am liebsten liegt er in der Sonne
und faulenzt. Wir haben gemeinsam auf einem Bauernhof eine schöne Zeit verbracht, kamen mit dem harten Boden allerdings nicht zurecht. Danach wurden wir
in eine nette Pflegestelle gegeben, doch mein eher ruhiger Bruder setzte sich ziemlich in den Mittelpunkt und
protestierte durch Unsauberkeit. Ich hätte dagegen gerne einen flinkeren Spielkameraden zum Toben gehabt.
Jetzt suchen wir u.U. auch getrennte Plätze; ich wünsche
mir Artgenossen und einen katzensicheren Balkon, Rübe wäre mit Menschen glücklich, die ihn liebevoll umsorgen und ausgiebig streicheln.
Kontakt: Tierheim Elisabethenhof, Tel: 06035/ 5916
Ratz & Rübe
Auf drei und zwei Pfötchen durchs Leben
KAT Z E N H AU S
GÖTTINGEN
AUFRUF AN ALLE
TIERFREUNDE!
Der erkrankte Rentner musste seine Katzen zurücklassen
Halbwilde Katzen
müssen versorgt werden
Unter herrenlosen Katzen galt die Reinhäuser Landstraße in Göttingen als Geheimtipp. Wer nichts zu Fressen fand oder sich nach einer Streicheleinheit sehnte, wurde auf dem Grundstück des Katzenfreundes mit offenen Armen empfangen. Dass sein Haus weder über
einen Wasser- noch Abwasseranschluss verfügt, das Gelände verwahrlost und voller leerer Futterdosen ist, scherte die Katzen sicher
wenig. Doch als der Rentner im April 2007 erkrankt, bleiben seine
Schützlinge unversorgt zurück - und seine Lebensumstände gelangen an die Öffentlichkeit.
bis jetzt hat die tiermedizinische Betreuung der 26 Katzen schon ca. 2000
Euro gekostet. Gelder, die das finanzschwache Katzenhaus kaum aufbringen kann, aber immer wieder das Unmögliche möglich macht.
"Wir haben alle Tiere kastriert, sie unter schwierigsten Bedingungen, weil die
Katzen ja sehr scheu sind, eingefangen, und ins Katzenhaus gebracht", berichtet Monica Bossmann. Doch die
Katzen sind unglücklich im Katzenhaus;
sie fressen nicht und verkriechen sich in
den hintersten Winkeln der Räume.
Auf dem Weg ins Katzenhaus
"Das konnten wir nicht mit ansehen und
haben sie auf das Grundstück zurück
gebracht und füttern sie dort regelmäßig vor Ort", so die Tierschützerin vom
bmt.
Der inzwischen aus dem Krankenhaus
entlassene Rentner will sich weiter um
seine geliebten Schützlinge kümmern,
doch noch ist offen, ob und wie lange
er in dem von der Stadtverwaltung offiziell nicht zum Wohnen zugelassenen
Haus weiter leben kann. Das Katzenhaus kümmert sich derzeit weiter um
die Tiere und hofft dabei auf Ihre
Unterstützung.
Spendenkonto
bmt
Postbank Hannover
Kto. 73222-306
BLZ 250 100 30
Stichwort: Wilde Katzen
Nach der Kastration wurden die halbwilden Katzen wieder zurückgebracht
Das Recht der Tiere 2/2007
"Der ältere Mann", sagt Monica Bossmann, die das bmt-Katzenhaus in Göttingen leitet, "liebt seine Tiere. Er hat sie
immer gut versorgt, nur für medizinische Behandlungen und Kastrationen
fehlte ihm das Geld." Nun stehen das
Katzenhaus und die Katzenhilfe Göttingen vor der Aufgabe, 26 halbwilde Katzen zusätzlich mit zu betreuen. "Wir haben selber im Katzenhaus wie in jedem
Frühjahr einen enormen Zuwachs von
Not leidenden Katzen", beschreibt Monica Bossmann die prekäre Situation.
"Da fällt es uns besonders schwer, die
tierärztliche Behandlung von 26 Katzen und
ihr tägliches Futter zu finanzieren."
300 Gramm Futter bekommt jede Katze am
Tag, dazu müssen die
mittlerweile chronisch
gewordenen Erkrankungen der Tiere behandelt werden. Katzenschnupfen, Hautprobleme, Haarlinge -
23
TIERHEIMTIERE
Aus unserer Tierschutzarbeit
Gemeinde stellt vernachlässigte
DIE NAMENLOSE
Wer einen nur flüchtigen Blick auf die beiden Hunde
wirft, könnte meinen, es handele sich um Junghunde.
Schmal, als seien sie noch in der Wachstumsphase.
Doch der Münsterländerrüde ist ca. 6 Jahre alt, die
Schäferhündin an seiner Seite ungefähr dreijährig.
Das Recht der Tiere 2/2007
Beide wurden sichergestellt und von
der Stadt Syke, die mit dem bmt-Tierheim Arche Noah in Brinkum einen
Fundtiervertrag hat, am 18. Mai gebracht. Bereits einen Tag später kommt
der Besitzer, ein Rentner, und fordert
seine Hunde, zumindest den Rüden,
zurück.
Über den herausstehenden Rippen
spannt sich das Fell, die vernachlässigten Hunde haben Hauptprobleme und
ducken sich bei jeder unerwarteten Bewegung. Verstört, verängstigt, unterwürfig. Aber der alte Mann versteht
nicht, warum ihm die Hunde abgenommen wurden. Sie haben keine Namen, nur die Hündin hat er manchmal
Sandy genannt. Doch nicht mal beim
Klang ihres Namens wendet sie den
Kopf.
Drei Mal täglich bekommen die Hunde
im Tierheim nun Schonkost, um den
Verdauungstrakt nicht zu belasten. In-
24
zwischen haben die Hunde verstanden,
dass ihnen im Tierheim keine Gefahr
mehr droht. Sie flüchten nicht mehr in
die Zwingerecken, sondern nehmen
zaghaften Kontakt zur Tierheimleiterin
Verena Krüpe auf.
Gyröngy, die am selben Tag wie die
beiden Namenlosen beschlagnahmt
wurde, hat es bei ihrem früheren Besitzer noch schlechter getroffen: Die ca. 2
Jahre alte Kuvaszhündin gehörte einem
Imbissbetreiber aus Syke. Die Nachbarn beobachten schon seit geraumer
Zeit, dass die schwer verwahrloste Gyröngy kaum gefüttert und möglicherweise misshandelt wird, doch sie fürchten sich vor einer Anzeige gegen den
Mann. Die Situation wird lebensbedrohlich, als der Hartz 4-Empfänger
seine Tiere, die Hündin und 30 Hühner,
unversorgt zurück lässt und verschwindet.
Die Hühner verenden, um Gyröngy
kümmern sich die
Nachbarn, alarmieren schließlich die Behörden, dann folgt
die Sicherstellung.
Vermutlich hat die Kuvaszhündin Schläge
gegen den Kopf be-
kommen; in ihrem linken Ohr sind die
Blutgefäße geplatzt. Gyröngy bebt vor
Angst, wenn jemand sich ihrem Zwinger nähert; sie wird ganz klein und erstarrt. "Das kriegen wir wieder hin",
sagt Verena Krüpe mit sehr viel Wärme
in der Stimme. Der erfahrenen Tierheimleiterin gehen diese Schicksale immer wieder nah, obwohl sie nun schon
so viele Jahre im Tierschutz tätig ist.
Mehrmals am Tag überrascht sie Gyröngy mit einem Besuch im Zwinger
und hat stets eine kleine Leckerei dabei.
Wenig später spricht Tierheimleiterin
Verena Krüpe mit dem Veterinäramt;
die Besitzer bekommen ihre Hunde
nicht wieder und werden außerdem mit
einem Tierhaltungsverbot belegt. Das
ist die eine, die juristische Seite - die andere bleibt Aufgabe des Tierheims. Der
lange Weg des Vertrauensaufbaus, daneben die noch unkalkulierbaren Kosten für Tierarzt, Medikamente und
Schonkost. Wann sind solche zutiefst
verängstigten Tiere vermittelbar? Und
welches Umfeld brauchen sie, um ihr
wieder gewonnenes Vertrauen zum
Menschen zu festigen?
"Mit der Vermittlung lassen wir uns
Zeit", sagt die Tierheimleiterin. "Erst einmal müssen sich die Hunde körperlich
Gyröngy hat einen Tumor im linken Ohr
TH ARCHE NOAH
Tiere sicher
N HUNDE
Erste vorsichtige Annäherungen
lung genau, wo sie die heilenden Hände benötigen. Bei Schock, Traumata,
Verhaltensauffälligkeiten, Stresssituationen durch Trennung und Besitzerwechsel profitieren Tiere von Reiki
ebenso wie bei körperlichen Beschwerden.
Bevor Gyöngy jedoch vom Handauflegen profitieren kann, muss sie zur
Untersuchung in die Tierklinik. In ihrem
Gehörgang sitzt ein Tumor und am
Ohr selbst ein Geschwür. Das Ohr wird
entfernt, die Hörfunktion ist nicht beeinträchtigt.
Drei Stunden hat die Operation gedauert, möglicherweise muss noch ein-
mal nachoperiert werden. Außerdem
hat die Hündin Probleme mit ihrem
Knie.
Text und Fotos: Claudia Lotz
UNSERE BITTE AN SIE
... und an alle anderen Tierfreunde:
Das Tierheim Arche Noah hilft, wo es kann. Doch die finanziellen
Mittel sind immer knapper geworden; viele Tiere kommen in einem
immer schlechteren Gesundheitszustand und verursachen hohe Tierarztkosten, brauchen Medikamente und Spezialfutter.
Bitte helfen Sie mit Spenden, dass das Tierheim weiter
seine wichtige Funktion - Tieren sofort zu helfen - wahrnehmen kann.
Spendenkonto
Kreissparkasse Syke Kto.113 000 29 57
BLZ 291 517 00
Reiki-Meisterin Ina Wohlers demonstriert ihre Behandlungsmethode
Das Recht der Tiere 2/2007
und seelisch stabilisieren, bevor wir ihnen durch eine zu frühe Vermittlung
schaden."
Neben Tellington Touch und der Gabe
von Bachblüten käme für die verängstigten Hunde auch Reiki in Frage. Ina
Wohlers, dem Tierheim eng verbunden, ist praktizierende Reikimeisterin;
sie schwört auf die japanische Heilmethode, um Menschen und Tieren neue
Energie und Kraft zu schenken.
Durch das Handauflegen an den verschiedenen Meridianbahnen des Körpers werden die Organe angeregt und
mögliche Blockaden des Energieflusses
beseitigt. Wie bei Menschen werden
auch bei Tieren die Selbstheilungskräfte aktiviert und der Heilungsprozess beschleunigt.
Hunde, Katzen und Pferde zeigen der
Reikimeisterin durch ihre Körperstel-
25
JUGEND
Tierschutz zum Anfassen
Wenn Kinder
Tieren helfen
Alle Schüler lieben Alf
"Haben die Tiere denn kein Zuhause?"
Woher kommen sie, wem gehören sie, beißen die Hunde - und
was ist ein Chinchilla? Kinder
haben unendlich viele Fragen,
wenn sie zum ersten Mal in ein
Tierheim kommen. Die WauMau-Insel in Kassel führt regelmäßig Schulklassen und Kindergartengruppen durch das
Tierheim. "Diese Besuche", sagt
Leiter Karsten Plücker, "sind uns
sehr wichtig, weil wir Kindern
und Jugendlichen den Grundgedanken des Tierschutzes und
seine praktische Seite nahe
bringen.”
Über den " Tierschutz zum Anfassen " berichtet bmt-Mitarbeiterin Claudia Bioly.
Das Recht der Tiere 2/2007
Wir stellen Kindern und Jugendlichen
aller Altersgruppen unsere Arbeit vor
und erklären die Aufgaben eines Tierheims. Wir erzählen, wie die Tiere zu
uns kommen, also entweder als Fundoder Abgabetiere oder als vom Amtstierarzt sichergestellte Tiere.
26
nehmen und ihnen die Grundlagen einer artgerechten Tierhaltung zu erklären. Bei schlechter Haltung werden die
Tiere krank und leiden - das leuchtet
selbst den jüngsten Besuchern ein.
Wir haben die Erfahrung gemacht,
dass Kinder und Jugendliche das manchmal abstrakte - Thema Tierschutz besser verstehen, wenn sie es an
praktischen Beispielen nachvollziehen
können. Kinderführungen durch unser
Tierheim sind in diesem Sinne ein "Tierschutz zum Anfassen". Wenn Kinder ins
Tierheim kommen, lernen sie die Tierschicksale nicht nur aus Geschichten
oder Erzählungen kennen, sondern sehen die realen Tiere, um die es geht,
und erkennen, dass hinter jedem Tier
ein eigenes Schicksal steht.
Kinder sollten sich mit dem Thema Tierschutz beschäftigen, je früher, desto
besser, denn wenn Kinder nicht frühzeitig an die Thematik heran geführt
werden und von zu Hause aus den Tierschutzgedanken nicht vorgelebt bekommen, können sie den Umgang mit
Unsere kleinen und größeren Gäste sehen, wie die Tiere untergebracht sind,
welche Aufgaben unsere Tierärztin hat
und wie wichtig die Arbeit der Tierpfleger für die Tiere ist. Viele Kinder waren
noch nie in einem Tierheim, haben
noch nie einen Chinchilla gesehen
oder haben Angst vor Tieren. Wir versuchen, ihnen die Berührungsängste zu
Familie Rohlf lebt mit ihren vielen Tieren auf einem Hof
Tieren und vor allem Respekt und Achtung vor ihnen kaum lernen.
"Tierschutz ist ein Gedanke, den man leben kann."
Tierschutz, das sagen wir immer wieder
all unseren Besuchern, ist für jeden
praktizierbar. Der bekannte Journalist
und Tierschützer Manfred Karremann
hat einmal gesagt: ‚Tierschutz ist ein
Gedanke, den man leben kann.' Und
diesen Gedanken wollen wir an Kinder
und Jugendliche weitergeben.
Wie Kinder Tierschutz in ihrem Alter leben, möchten wir Ihnen an folgendem
Beispiel erzählen:
Vor einiger Zeit lernten wir von der
Wau-Mau-Insel Familie Rohlf kennen.
Das Ehepaar, Konny und Peter Rolf, lebt
mit seiner 8 Jahre alten Tochter Tatjana
in Niedersachsen auf einem Hof mit
derzeit 2 Eseln, 3 Pferden, 20 Katzen
und 6 Hunden - alles Tiere aus dem
Tierschutz und allesamt tierische Notfälle.
Dann
entschloss sich die
Familie - damals
noch
Hund Nummer
Fünf - bei sich
aufzunehmen.
Sie suchten eine ältere, große Hündin -
TH WAU-MAU-INSEL
Tatjana - ein Mädchen hilft
Tieren in Not
"Alles fing damit an, dass unser alter Hund Cyrano eingeschläfert werden musste. Es waren sehr traurige Tage für uns Menschen und für
unsere anderen Tiere, denn die haben genau gemerkt, dass etwas anders ist. Solche Tage hatte ich schon oft erlebt, denn bei uns leben
ziemlich viele Tiere. Immer wenn ein Tier starb, zog nach einiger Zeit
ein anderes Tier bei uns ein. Aber dieses Mal kam kein neuer Hund.
Mama und Papa meinten, wir hätten genug Hunde und genug Arbeit.
Ich war da ganz anderer Meinung, wo es doch so viele arme Hunde
gibt, da könnte doch einer bei mir einziehen.
Da meinte Mama, ich könne ja einen Patenhund bekommen. Zuerst
fand ich das ziemlich blöd. Was soll ich mit einem Hund, von dem ich nur ein Bild habe und mit dem ich nicht mal spielen kann? Aber Mama erklärte, dass es so viele Tiere in Not gibt, aber man nun mal nicht alle bei sich aufnehmen kann.
Aber wenn man eine Patenschaft übernimmt und immer Geld für ein Tier spendet, dann kann man diesem Tier auch aus
der Ferne helfen und z.B. mit dem gesparten Geld dafür sorgen, dass es immer zu Fressen bekommt oder dass ein Tierarzt gerufen werden kann, wenn es krank ist. So gesehen, fand ich die Sache mit dem Patenhund dann doch ganz toll.
Mama rief Herrn Plücker aus der Wau-Mau-Insel in Kassel an, und der schickte mir eine Patenschaftsurkunde mit einem Bild von "meinem" Alex. Die Urkunde haben wir eingerahmt und davor eine Spardose für Alex gestellt, da habe ich dann immer Geld rein
gesteckt. Alex war ein ganz alter Hund in Ungarn, und ich wusste, dass ich ihn nie sehen würde, aber mit meinem Geld konnte ich für ihn sorgen, das war ein gutes Gefühl. Als Alex starb, war ich sehr traurig. Ich hatte ihn zwar nie gesehen, aber so viel
an ihn gedacht, dass er tatsächlich "mein" Alex geworden war.
Als Mama dann wieder fragte, ob ich einen Patenhund haben möchte, sagte ich sofort ja. So bekam ich Mona Lisa, die lebt in Kassel in der Wau-Mau-Insel, und weil das
ja gar nicht so weit von uns weg ist, hab´ ich die sogar in echt
Tatjana mit der Patenschaftsurkunde für Mona Lisa
kennen gelernt - das war ganz schön aufregend!”
Tatjana leert ihren “Sparhund”
benallergie und hatte kaum noch Fell,
als wir ihn ins Auto luden.
Als wir auf dem Hof vorführen und die
Autotür öffneten, sprang Astra aus dem
Auto. Tatjana sah Astra, der jetzt übrigens Manni heißt, schloss ihn in ihre
Kinderarme und sagte: "Für
mich bist du der schönste Hund
auf der Welt!" Dieser Satz beeindruckte uns sehr, zeigte er
doch, dass Tatjana die Tiere
mit ihrem Herzen betrachtet. In
Kassel fanden Besucher Manni
nur "hässlich", bei Familie Rohlf
hat er ein Zuhause und seinen
Frieden gefunden - sein Fell ist
mittlerweile übrigens vollständig nachgewachsen!
Es ist wunderschön, wie selbstverständlich die kleine Familie
in Not geratenen Tieren hilft. Hier leben die Eltern, Konny und Peter, der
kleinen Tochter jeden Tag vor, was es
heißt, den "Tierschutzgedanken zu leben", ganz ohne den berühmten Zeigefinger.
Tatjana hat auch seit kurzem eine Tierpatenschaft für unsere Mona Lisa übernommen. Sie sucht sich unter den Tieren immer diejenigen aus, die es
besonders schwer haben. Tatjana spart
für ‚ihre' Tiere und freut sich jedes Mal
wie eine Schneekönigin, wenn wir vorbei kommen und gemeinsam ihren
Sparhund leeren. Und Tatjana spart
viel von ihrem Taschengeld für die Tiere, für die sie Verantwortung übernommen hat. Tatjana erzählt Ihnen jetzt,
warum sie eine Patenschaft für Mona
Lisa übernommen hat.
Text und Fotos : Claudia Bioly
Das Recht der Tiere 2/2007
bei ihnen eingezogen ist schließlich ein
kleiner Dackelmix-Rüde namens Astra
aus der Wau-Mau-Insel. Astra leidet
unter einer Hausstaub- und Futtermil-
27
LV B E R L I N
Der bmt-Gnadenbrothof für Pf
11 P FERDE
AUS
B ADEN -W ÜRTTEMBERG
Leise streicht der Wind über die
Rapsfelder.
Gesäumt
von
mächtigen Kastanien breiten
sich die sonnengelben Teppiche unter dem warmen Frühjahrshimmel aus.
Auf Weiden stehen Pferde - die
passende Einstimmung auf unseren Besuch auf dem niedersächsischen Gestüt von HansHermann Lange, der für den
bmt mittlerweile 18 Gnadenbrotpferde betreut.
Das Recht der Tiere 2/2007
"Als Dr. Styrie mich Anfang März anrief", erinnert sich der Gestütsbesitzer,
"fragte er, ob ich noch vier Pferde aufnehmen könnte. Na klar, sagte ich und
ging im Geiste schon die neuen Gruppenzusammensetzungen durch." Doch
es sollte anders kommen, denn wenige
Tage später wandte sich der bmt-Vorsitzende noch einmal an Hans-Hermann Lange. "Würden Sie auch noch
sieben weitere Pferde versorgen können?"
11 fremde Pferde in bestehende Gruppen zu integrieren, ist kein leichtes
Unterfangen. Für den 66 Jahre alten
Pferdekenner allerdings kein wirklich
nennenswertes Hindernis; "da habe ich
schon ganz andere genommen", sagt
er mit Hinweis auf seine aktive Zeit als
Züchter.
28
Einige Ausläufe grenzen an das Wohnhaus
15 Hektar gehören zum "Kastanienhof"
bei Lüchow-Dannenberg. Ausgedehnte Weiden mit Baumbestand und Bachläufen, offene, helle Ställe und Winterausläufe sind optimale Voraussetzungen zur artgerechten Haltung von
Pferden. Die meisten Pferde haben einen engen Freund in der Gruppe - und
Hans-Hermann Lange hat ein waches
Auge darauf, dass alte Bindungen nicht
durch eine falsche Gruppenzusammensetzung gefährdet werden.
1980 nahm er die ersten Gnadenbrottiere für den bmt auf, und es folgten immer wieder Notfälle von den Landesverbänden Berlin, Niedersachsen und
Hessen. Seine Schützlinge werden sehr
alt, dank der liebevollen und sachkundigen Pflege des Pferdekenners. Von
jedem sterbenden Pferd nimmt HansHermann Lange Abschied und kann
seine Tränen selten zurückhalten. "Wir
sind doch eine große Familie, wenn da
einer geht, fehlt einfach jemand", sagt
der sensible Niedersachse leise.
bis dann im März dieses Jahres endlich
die Umsiedelung beschlossen werden
konnte. Der Transport der Pferde war
mehr als eine logistische Herausforderung - zwei Stuten weigerten sich den
Transporter zu betreten, so dass Herr
Lange und sein Adoptivsohn Thomas
nur mit neun Tieren die Heimreise antraten und die beiden anderen ein Wochenende später nachholen mussten.
"Sie hatten solche Angst, in den Hänger
zu steigen", erklärt Hans-Hermann
Lange, "dass wir machtlos waren."
Kantana ist die älteste der elf Neuzugänge. Sie ist abgemagert, wie für sehr
alte Pferde typisch. Sie fressen, nehmen aber nicht
Die elf neuen Stuten lebten als Gnadenbrotpferde auf einem Hof in Baden-Württemberg. Für den bmt war
das nur eine vorübergehende Lösung,
Pferdekenner Hans-Hermann Lange und Dr. Jörg Styrie
LV B E R L I N
erde in Lüchow-Dannenberg
AUFGENOMMEN
AUCH HIER ZÄHLT IHRE UNTERSTÜTZUNG:
Wollen Sie
Pate für ein Pferd werden?
Im Winter werden die Pferde nach dem
Frühstück, bestehend aus Heu und
Kraftfutter, in die Sandausläufe gebracht. Dabei führt Hans-Hermann
Lange jedes Pferd einzeln; das verbessert den Kontakt zum Tier, erklärt er
und ist natürlich auch ein Sicherheitsaspekt, um nicht von den übermütigen,
ins Freie strebenden Tieren zur Seite
gedrängt zu werden.
15-20
Jahre
möchte der
Gestütsbesitzer
mindestens
noch für seine Pferde sorgen.
"Wenn ich eines Tages nicht
mehr kann, macht meine Tochter weiter", sagt er zuversichtlich. Doch noch kann von Aufhören nicht die Rede sein - im
Gegenteil: Die Ausläufe müssen für den Winter mit Pflastersteinen befestigt, die Wiesen
gemäht und alle neu eingezäunt werden. Solange die Pferde noch nicht ganztägig auf der
Weide stehen, müssen die Boxen für die 18 bmt-Pferde und
die ca. 20 eigenen Tiere gemistet und frisch eingestreut werden.
Die Pflastersteine für den Auslauf kosten ca. 1000 Euro, der
Arbeitslohn würde mit ca. 4000
Euro zu Buche schlagen, wenn
Hans-Hermann Lange nicht
selber anpacken würde. Wenn
Sie für den Kauf der Steine
spenden möchten, helfen Sie
dem bmt, denn selbstverständlich tragen wir die Kosten für
das Material.
Wenn Sie eine Patenschaft für unsere
neuen Schützlinge vom Landesverband Bayern übernehmen möchten,
freuen wir uns sehr.
Der Landesverband Berlin betreut:
Die Ponys Schneewittchen und Stoppelchen und die Pferde May, Hörnchen,
Ella und Leila.
Spendenkonto:
Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V.
Landesverband Berlin
Stichwort: Befestigung Auslauf
Postbank Berlin, Kto. 9603-107
BLZ 100 100 10
Dem Landesverband Bayern gehören:
Die beiden Araberstuten Munja und Bianca, Rappstute Scarlet, die braunen Stuten
Lara, Jaeny, Benja, Gina, Tessa und die
alte Stute Kantana.
Spendenkonto
Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V.
Landesverband Bayern
Postbank München, Kto. 142 20-802
BLZ 700 100 80
Pferdeglück auf dem Kastanienhof
Die nächste Fahrt zum "Kastanienhof"
findet am 25. August statt. Die Plätze
sind schon fast voll, weil die Ausflüge so
beliebt sind. Familie Lange deckt bei jedem Besuch eine Tafel im Garten mit
Blick auf den Sandauslauf. Für die meisten Teilnehmer ist das wie ein kleiner
Urlaub. "Von diesem Frieden nehme
ich etwas mit nach Berlin", sagte eine
Patin beim letzten Ausflug glücklich zu
Dr. Jörg Styrie.
www.kastanienhof-lange.de
Das Recht der Tiere 2/2007
mehr zu. Kantana bekommt ein spezielles Kraftfutter und wird mit Beginn
der Weidesaison dicht am Haus stehen, damit der Gestütsbesitzer sie stets
im Auge hat. Von Mai bis Oktober
kommen die Pferde auf die Weiden
und bleiben dort auch nachts. Die Tiere, die in den heißen Monaten tagsüber
von Fliegen geplagt werden, erholen
sich in der nächtlichen Kühle auf den
Wiesen besser als im Stall.
15 Hektar Land gehören zum Hof
29
BUND
MIT
GEGEN
MISSBRAUCH
11 GESCHÄFTSSTELLEN , 8 TIERHEIMEN
HAUPTGESCHÄFTSSTELLE
Viktor-Scheffel-Straße 15, 80803 München
Tel. (089) 38 39 52-0, Fax (089) 38 39 52-23
Postbank München Kto. 1819 30-807 (BLZ 700 100 80)
VORSTAND
1. Bundesvorsitzender:
Dr. Jörg Styrie
Alt-Heiligensee 42, 13503 Berlin
Tel. (030) 43 65 58 63, Fax (030) 43 65 58 65
2. Bundesvorsitzende:
Petra Zipp, Tierschutzzentrum Pfullingen
Gönninger Straße 201, 72793 Pfullingen
Tel. (07121) 820 17 -12, Fax (07121) 820 17 -18
Bundesschatzmeister:
Hans Hoffsümmer, Gierather Str. 51
51469 Bergisch Gladbach
Tel. (02202) 59517, Fax (01805) 62 45 62-11415
Bundesschriftführerin:
Karin Stumpf, Am Heiligenhäuschen 2, 50859 Köln,
Tel. (0221) 950 51 55, Fax (0221) 950 51 57
LV Baden-Württemberg (www.tierschutz-bmt-bw.de)
Tierschutzzentrum Pfullingen
Leiter: Dr. Uwe Wagner
Leiterin (TH): Petra Zipp
Gönninger Straße 201, 72793 Pfullingen
Tel. (07121) 820 17 -0, Fax (07121) 820 17 -18
Kreissparkasse Reutlingen Kto. 75 7889 (BLZ 640 500 00)
Hundeauffangstation Ikervar/Ungarn
Petöfi u. 23, H-9756 Ikervar
LV Bayern (www.bmt-bayern.de)
Leiterin: Ewa Gara
Viktor-Scheffel-Straße 15, 80803 München
Tel. (089) 38 39 52-13, Fax (089) 38 39 52-23
Postbank München Kto. 142 20-802 (BLZ 700 100 80)
LV Berlin (www.tierschutz-bmt-berlin.de)
Leiter: Dr. Jörg Styrie
Alt-Heiligensee 42, 13503 Berlin
Tel. (030) 43 65 58 63, Fax (030) 43 65 58 65
Postbank Berlin Kto. 9603-107 (BLZ 100 100 10)
Das Recht der Tiere 2/2007
LV Hamburg / Schl.-Holstein (www.franziskustierheim.de)
Geschäftsstelle: Tel. (040) 55 49 28-34, Fax -32
„Franziskus-T
Tierheim“, Tel. (040) 55 49 28 37
Leiter (TH): Frank Weber
Lokstedter Grenzstraße 7, 22527 Hamburg
Haspa Kto. 1049220799 (BLZ 200 505 50)
30
LV Hessen / Rheinland-Pfalz / Saarland
1. Geschäftsstelle u. Tierheim „Elisabethenhof“
(www.tierheim-elisabethenhof.de)
Leiter (Gst.): Mike Ruckelshaus, Tel. (06035) 96 11 11
“Elisabethenhof”, Siedlerstraße 2, 61203 Reichelsheim
Tel. (06035) 59 16, Fax (06035) 96 11 18
Frankfurter Sparkasse Kto. 5975 (BLZ 500 502 01)
2. Tierheim „Wau-M
Mau-IInsel“ (www.wau-mau-insel.de)
Leiterin (Gst.): Petra Hollstein
Leiter (TH): Karsten Plücker
Schenkebier Stanne 20, 34128 Kassel
Tel. (0561) 86 15 680, Fax (0561) 86 15 681
Kasseler Sparkasse Kto. 70 700 (BLZ 520 503 53)
UND EINEM
DER
TIERE
TIERSCHUTZZENTRUM
AUSLANDSTIERSCHUTZ
Koordination im Tierschutzzentrum Pfullingen
Sonderkonto Ausland:
Rumänien und Ungarn
Frankfurter Sparkasse Kto. 847 275 (BLZ 500 502 01)
LV Niedersachsen
1. Geschäftsstelle u. Tierheim „Arche Noah“
(www.tierheim-arche-noah.de)
Leiterin (Gst): Gaby Redeker; Tel. (0421) 834 223
Leiterin (TH): Verena Krüpe,
Rodendamm 10, 28816 Stuhr/Brinkum
Tel. (0421) 890171, Fax 80 90 553
Kreissparkasse Syke Kto. 113 000 29 57 (BLZ 291 517 00)
2. Geschäftsstelle Vollenborn (Thüringen)
Leiterin: Hannelore Thied, Hauptstraße 7a, 37355 Vollenborn
Tel. (036076) 40 555, Fax (036076) 40 556
„Katzenhaus Luttertal“, (www.katzenhaus-luttertal.de)
Luttertal 79, 37075 Göttingen
Leiterin: Monika Bossmann, Tel. (0551) 2 28 32
Postbank Hannover Kto. 732 223 06 (BLZ 250 100 30)
3. Geschäftsstelle Norden
Leiter: Dieter Kuhn und Ursula Sottmeier
Nordbuscherweg 17, 26553 Dornum
Tel. (04933) 99 28 24, Fax (04933) 99 28 26
Tierheim Hage (www.tierheim-hage.de)
Hagermarscher Str. 11, 26524 Hage
Tel. (04938) 4 25, Fax (04938) 91 49 90
Raiffeisen-Volksbank Fresena e.G. Norden
Kto. 6302020300 (BLZ 283 615 92)
LV NRW
1. Geschäftsstelle u. Tierheim Dellbrück
(www.tierheim-koeln-dellbrueck.de)
Leiterin (Gst): Sylvia Bringmann , Leiter (TH): Bernd Schinzel
Iddelsfelder Hardt, 51069 Köln
Tel. (0221) 68 49 26, Fax (0221) 68 18 48
Postbank Köln Kto. 924 02-505 (BLZ 370 100 50)
2. Geschäftsstelle Issum (www.bmt-nrw.de)
Leiterin: Dagmar Weist
Drosselweg 15, 47661 Issum
Tel. (02835) 44 46 97, Fax (02835) 44 46 99
Sparkasse am Niederrhein
Kto. 111 500 2063 (BLZ 354 500 00)
WEITERE ANSCHRIFTEN
VON
MITARBEITERN:
Mike Ruckelshaus
(mike.ruckelshaus@web.de)
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Tel. (06035) 96 11 11, Fax (06035) 96 11 18
Claudia Lotz (Redakteurin)
(lotzcl@nexgo.de)
Sauerbruchstr. 11, 14109 Berlin,
Tel. (030) 80 58 33 38, Fax (030) 80 58 33 39
Stephan Everling (Tierschutzlehrer)
Benfleetstr. 27, 50858 Köln
Tel. und Fax (02234) 73 73 7
www.bmt-tierschutz.de
ZU
GUTER
LETZT
Nachruf:
Geliebter Buddy aus Pecs
20 Monate lebte Buddy ein glückliches Hundeleben bei Familie Petsch dann starb der erst 8,5 Jahre alte, ursprünglich aus dem Tierheim Pecs stammende Kuvacsmischling überraschend zum Jahresausklang. Der plötzliche
Tod des Hundes hinterlässt "eine große Leere und Erinnerungen an eine kurze, aber intensive Zeit", schreibt Ursel Petsch im Januar 2007.
Aus ihrem Brief: "Buddy war mein 5. Hund und völlig anders; er hatte so
viele gute Eigenschaften, wie kaum ein Hund zuvor. Obwohl vom Typ Herdenschutzhund konnte jeder Grundstück und Haus betreten, ohne bedrängt
zu werden. Buddy strahlte Ruhe und Gelassenheit aus, war von feinstem Charakter und dankbar für jede Zuwendung.
Was er nicht kannte, war "Gassigehen"
mehr als 100 Meter vom Haus entfernt.
Hier mussten wir mit viel Geduld Überzeugungsarbeit leisten. Mit einer 10-Meter-Laufleine (die ersten 4 Wochen) und
Leckerlies konnten wir in den Wiesen
das "Lauf", "Komm" und
"Sitz/ Platz" üben. Über die Handzeichen
hat er alle Kommandos wunderbar gelernt.
Seine Unverträglichkeit mit Artgenossen
zeigte sich hingegen bereits in der ersten
Woche. Natürlich haben wir uns viele
Gedanken über sein Leben in Ungarn und im Tierheim Pecs gemacht und
immer wieder versucht, für sein Verhalten eine Ursache zu finden. Der Bericht über das Tierheim Pecs im WDR-Fernsehen war für uns sehr ergreifend,
und wir konnten immer besser verstehen, warum Buddy Artgenossen nur auf
Distanz dulden wollte."
15 Monate arbeiteten die neuen Besitzer einmal wöchentlich mit dem Rüden bei einer Tiertrainerin und erreichten, dass Buddy die vierbeinigen Trainingskollegen schließlich duldete.
Der imposante Herdenschutzhund starb zwei Tage nach einer Zahnbehandlung, die in Vollnarkose durchgeführt wurde - für Familie Petsch kaum
nachvollziehbar. "Es war viel zu früh, und er hätte es verdient, noch einige
schöne Jahre zu leben", so Ursel Petsch.
Unser Buchtipp:
"Der goldige Muck"
Tierheim Pecs (Ungarn)
WIR SUCHEN EHRENAMTLICHE HANDWERKER!
Könnten Sie sich vorstellen, als ehrenamtlicher Handwerker im Tierheim Pecs
(Südungarn) auszuhelfen? Es stehen Arbeiten an den Zwingern, den Außengehegen und weitere Reparaturen an.
Außerdem planen wir, eines der Hundehäuser mit Glasbaufenstern zu versehen.
Sie würden uns mit Ihrer handwerklichen
Unterstützung eine sehr große Hilfestellung leisten. Das Tierheim in Ungarn
versorgt derzeit ca. 300 Hunde, Pferde
und Wildtiere. Die Spenden im Land
selbst sind gering, die Ausgaben für tierärztliche Versorgung, Medikamente und
Futter hoch.
Wir finanzieren die laufenden Kosten des
Tierheims mit einem monatlichen Beitrag von 4600 Euro und können einen
Teil durch Patenschaften für Hunde abdecken. Doch alle weiteren anfallen Kosten, wie zum Beispiel für Renovierungsund Reparaturarbeiten, müssen wir gesondert decken, weil das Tierheim in
Pecs dazu kaum in der Lage ist.
Sie sehen, Ihre Hilfe ist erforderlich und
dringend erwünscht! Bitte nehmen Sie
Kontakt mit unserer Auslandskoordinatorin Petra Zipp auf. Sie freut sich auf Ihren Anruf unter Tel: 07121/ 820 17 12.
von Ute Quast,
Der goldige Muck ist ein Retriever, der seine Sicht auf die Welt schildert. In Briefen
erzählt er von seinen Erlebnissen, die sich Kapitel für Kapitel mit Beobachtungen
der Autorin Ute Quast abwechseln.
Entstanden ist ein zauberhaftes Buch für alle, die in Hunden die Bereicherung im
Leben sehen.
Das Recht der Tiere 1/2006
Edition Kilian, ISBN 3-932091-89-2
31
„ D a s R e c h t d e r T i e r e “ – Po s t v e r t r i e b s s t ü c k B 1 3 7 6 9 – E n t g e l t b e z a h l t
Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V.
Als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt
Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar
Hauptgeschäftsstelle: D-80803 München , Viktor-Scheffel-Str.15
Tel. (089) 38 39 52 0 Fax (089) 38 39 52 23
MITGLIED
BEIM
bmt
Ich werde Mitglied beim bmt und zahle einen selbstbestimmten Jahresbeitrag
von
......................
Euro
(Mindest-Jahresbeitrag: 20 Euro. Mitgliedschaft kann jederzeit satzungsgemäß beendet werden.)
Nach Überweisung des Beitrages erhalten Sie Ihre Mitgliedsunterlagen.
FÖRDERBEITRAG
Ich zahle einen monatlichen Förderbeitrag
von 5,00 Euro
von 7,00 Euro
von 9,00 Euro
..............
Euro (anderer Betrag)
AUSLANDSTIERSCHUTZ
Ich unterstütze den Auslandstierschutz mit einer Spende
von
......................
Euro
PAT E N S C H A F T
Ich übernehme eine Patenschaft
für ein Gnadenbrottier von
.........................
Euro.
(ab 15 Euro im Monat)
Patenschaft für einen ungarischen und/oder rumänischen Hund von
.......................
Euro.
Name:............................................ Vorname:.......................................... E-Mail-Adresse:.............................................
PLZ und Ort:....................................................... Straße und Hausnr.:............................................................................
Telefon:............................................................... Datum:.............................. Unterschrift:.............................................
Einzugsermächtigung (wenn gewünscht). Ich ermächtige den Bund gegen Missbrauch der Tiere e. V.
die Beiträge bis auf Widerruf von meinem Konto einzuziehen.
Mein Mitglieds- /Förder-/ Auslandstierschutz-/ Patenschaftsbeitrag beträgt .................................. Euro pro Monat.
Die Abbuchungen sollen erfolgen:
jährlich
halbjährlich
vierteljährlich
monatlich
BLZ: ................................................. Name der Bank: .............................................. Kontonummer: .............................................
Konto-Inhaber: .................................................................................... Geburtsdatum (wichtig bei Bankeinzug ): ......................................
Unterschrift: .......................................................................
Bei fehlender Kontodeckung besteht seitens der Bank keine Verpflichtung zur Einlösung. Teileinlösungen werden nicht vorgenommen.
ÜBERREICHT
VON:
Telefon (f. evtl. Rückfragen ): .......................................................................
Bitte Coupon ausschneiden und frankiert an die Hauptgeschäftsstelle oder untenstehende Geschäftsstelle senden.