Mit Herz und Pfote 1-2013
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Mit Herz und Pfote 1-2013
Mit Herz und Pfote 1-2013 ♥ GESUCHT: Tierschutzhof Ein Ort für Fairness — Achtung für Tiere e.V. sucht passende Immobilie Jugendwettbewerb Mitmachen, Ponys helfen und gewinnen: Achtung für Tiere prämiert die besten Ideen gegen Ponyleid auf Kirmesreitbahnen Unsere Tier-Freunde Tierschutz in der Schule Grundlagenarbeit mit Zukunft Redaktion und Gestaltung unserer Vereinszeitung leisten wir ehrenamtlich. Den Druck dieser Ausgabe ermöglicht ein Tierfreund durch seine zweckgebundene Spende. Erhöhen Sie die Wirkung dieser Spenden mit der Weitergabe der Zeitung! ♥& Gütersloh, Juni 2013 Liebe Tierfreundin, lieber Tierfreund, in den fünf Jahren unseres Bestehens haben wir mit Ihrer Hilfe viele erfolgreiche Aktionen durchführen und zahlreiche Tierschicksale zum Besseren wenden können, trotz schwieriger Arbeitsbedingungen. Unser Tierschutzalltag lässt uns täglich spüren, dass wir ein ländliches Anwesen für unsere Schützlinge und unser Engagement für alle Tiere benötigen. Betrachten wir Aktivitäten im Verhältnis zu Mitteln, so holen wir das Maximale aus jedem Geldeinsatz heraus. Das gelingt dank außerordentlichen ehrenamtlichen Engagements. Von Herzen danke ich denjenigen, die uneigennützig, engagiert, humorvoll und freudig, hartnäckig und zuversichtlich unseren Verein und die Tiere täglich ein Stück weiter bringen! Gemeinsam setzen wir starke Kräfte frei. Wie sehr wir diese brauchen, macht einmal mehr die Hochwassersituation deutlich. Die materielle Not der betroffenen Menschen ist in aller Munde. Ich möchte sie in keiner Weise schmälern. Doch die Not der Tiere ist oftmals noch größer und findet keine Erwähnung. Tiere dürfen auch nicht auf die üblichen Notfallprogramme hoffen. Dabei verlieren sie nicht Hab und Gut, sondern ihre Familie, Freunde und ihr Leben. Unsere tierlichen Verwandten ertrinken zu Tausenden oder werden von der Wasserkraft tödlich verletzt - Hausund Wildtiere, Katzen, Vögel, Mäuse, Ratten, Kaninchen und viele andere. Wird über die Kühe gesprochen, so vor dem Hintergrund der finanziellen Einbuße des Landwirts. Dass die Angst, nein Panik, und das einsame Sterben unserer tierlichen Verwandten nahezu völlig übersehen werden, zeigt einmal mehr, dass wir viel Arbeit vor uns haben. Dabei gibt es immer unvorhergesehene Wendungen und auch viele kleine Anlässe zur Freude. Anfang des Jahres ist Murphy zur Achtung für Tiere-Familie gestoßen. Das Hunderudel war nach Luzis Tod aus dem Gleichgewicht geraten und der kleine braune Spaniel mit den großen Füßen hatte mit gerade mal einem Lebensjahr eine beachtliche Tierheimkarriere vorzuweisen. Gerade haben wir mit ihm wieder einen Erfolg zu verbuchen: Murphy, der als aggressiv abgestempelt war und mit dem auch wir schon brenzlige Situa- tionen erlebt haben, hat mir eben aus massivem Drohverhalten heraus seine Leine ausgehändigt! Das ist ein kleiner Durchbruch. Bisher war seine Drohstimmung nicht zu durchbrechen. Nun hat er sich mir zum ersten Mal aus dieser Situation heraus anvertraut. Im letzten Jahr habe ich mich gegen den Schuldienst und für Achtung für Tiere entschieden. Die Tiere brauchen uns alle so sehr. Die Anlässe sind zwar traurig, aber es macht viel Freude, für Tiere aktiv zu sein. Seien Sie mit dabei! Die Tiere brauchen jeden Freund, jede Freundin, die sie kriegen können. Gute Unterhaltung mit dieser Herz und Pfote! Ihre Astrid Reinke In diesem Heft: Tier-Freunde Abschiede S. 4 S. 8 Thema: Arme Esel S. 9 In eigener Sache Gesucht: Platz für Tierschutz Geschäftsbericht Tätigkeitsbericht S. 10 S. 12 S. 14 Einladungen Open-Air-Gottesdienst für Mensch und Tier Sommerfest S. 17 S. 17 Tierschutzunterricht S. 18 2 Tierschutz-Themen und Aktionen Kampagne gegen Ponyleid Bundesweiter Jugend-Tierschutzwettbewerb Mahnwache für Opfer von Tierversuchen Übersehenes Katzenleid S. 20 S. 21 S. 22 S. 24 Rezepte S. 25 Aktive und Förderer S. 26 Termine S. 27 Impressum S. 28 ♥& 3 ♥& 4 Alte Katze Robby Lilly Endlich, endlich ist es etwas wärmer geworden. Seit wir nicht mehr auf dem Friedhof hausen, sind wir kein einziges Jahr so oft nass geworden wie in diesem. Zum Glück gibt es hier Heizservice, wenn es kalt und nass ist. Erstaunlich, wie viele Katzen auf eine Heizung passen! Die meisten von uns haben sich dem Biorhythmus der Menschen angepasst: tagsüber rumlaufen, nachts schlafen. Seitdem wir hier die ganzen Katzenklappen haben, kann ich bis 15:00 Uhr schlafen. Dann geht´s raus - wieder essen - nachts den Garten unsicher machen.... Kurz nach fünf schmeckt das Frühstück dann richtig! Im Winter komme ich gern „nach Hause“. Jetzt im Sommer muss man Pfötchen und mich aber über drei Stunden hinweg immer wieder rufen, wenn hier Schichtwechsel ist, damit wir für ein paar Stunden reinkommen. Pfotchen Harchen Hähhh! Lilly und ich können zwei Personen stundenlang beschäftigen. Immer, wenn ich fast im Haus bin, springe ich blitzschnell zurück und mache 60 cm entfernt genüsslich einen wunderbaren schwarzen Katzenbuckel. Die Menschen schütteln dann vor so viel Freude über meine Sperenzchen begeistert den Kopf. Die spinnen, die beiden. Ich hab´ immer Hunger und drinnen gibt´s immer lecker Essen. Also bin ich auf dem kürzesten Weg zur Stelle, wenn jemand Mimimimiiii ruft – hat sich noch immer gelohnt. Choco Tom Meerschweinchen Tom und ich hatten Zoff. Deshalb haben wir jetzt wieder etwas Katzen-Trennerei. Wenn die Menschen dabei sind, dürfen wir aber alle zusammen raus. Meist ist Tom der Stinkstiefel, aber einmal hab ich dem richtig was auf die Zwölf gegeben. Seine dicke Backe war mir allerdings ein bisschen peinlich... Jetzt, wo Robby alt wird, dachte ich mir, ich muss klarstellen, wer seine Machtposition übernimmt. Ich hab mal mit Choco angefangen – mit zweifelhaftem Erfolg, wie man sagt. Aber ich werde meine Chance abpassen... Ach, ist das schööön... abends nach dem Essen, wenn ich satt und zufrieden in meiner Höhle liege, dann darf mensch mich so richtig durchkraulen. Aber auch nur abends nach dem Essen. Zu jeder anderen Tageszeit kriegt mich keiner. ♥& Paul Molly Jerry Neulich war ein fremder Kater bei uns eingebrochen. Ich hab´ ihn zuerst entdeckt! Habe natürlich meine Gang eingeweiht und ihn zusammen mit Tom und Jerry richtig schnell gemacht. War das lustig! Leider haben seine Leute ihn wieder abgeholt. Schade, schade! Also eigentlich brauch ich das nicht mehr: draußen. Hab´ ich lange genug gehabt. Oben im Haus gibt es überall Sonne und einen Balkon. Man braucht sich nicht mit Tom, Paul oder Jerry herumzuärgern. Mein tägliches Power-Walking halte ich aber eisern durch! Unser schöner Kletterbaum über dem Teich ist morsch und wir brauchen dringend Ersatz! Hat vielleicht jemand von Euch einen richtig dicken, langen, gegabelten Baumstamm für uns? Buche, Hasel, Birke oder Obstbaum nähmen auch Lotta und Mira sehr gerne. Emma Für draußen holt mich meist auch keiner mehr vom Schrank! Nur an lauen Sonnenabenden streife ich ein paar Stunden durch den Garten. Erinnert ihr euch noch? Alle meine Pfötchen waren kaputt, als ich hier ankam. Sie sind jetzt richtig gut in Schuss. Ich brauche von der Terrasse über die beiden Katzenleitern bis ins Schlafzimmer ganze vier Sekunden! Ayse Hier ist jeden Tag Hundetraining angesagt – wegen Murphy, und natürlich immer noch wegen Lina. Zum Glück hab´ ich die Rente durch! Zwar habe ich immer Sonderkonditionen rausgeschlagen, aber nun, da ich auch noch schwerhörig bin und meine Sehkraft nachlässt, kann ich tun und lassen, was ich will. Die Menschen sagen jetzt immer „Ach, Ayse, die hat das nicht gehört...“ Lina Murphy? Murphiiiiiii! Komm toben! Hechel, hechel, hechel... Der kleine rote Teufel ist spitze. Gut, dass Bilbo und Ayse jetzt mehr zusammen sind. So habe ich Murphy fast für mich allein. Mit dem kleinen Kugelblitz kann man tauziehen, reinbeißen und ihn am Fell durch die Gegend ziehen, Wettrennen Anmerkung: Als wir Lina bekamen, bewegte sie machen und vor allem tiefe Löcher mit- sich wie ein Kaninchen hüpfend fort. Sie fußte ten in den Rasen buddeln. Ein Kumpel, hinten auf dem gesamten Mittelfuß. Wegen einer der wirklich niiieee müde wird. Super! akuten Lahmheit ließen wir sie nachuntersuchen. Röntgenologisch betrachtet sind alle großen Gelenke hochgradig erkrankt. Trotz der zuchtbedingten Schäden haben regelmäßige Bewegung und angepasste Medikamente bewirkt, dass sie heute stundenlang toben kann und freudig ins Auto springt. Den Durchfall haben wir meistens im Griff, die schwere Hautkrankheit ist ausgeheilt. Sie hat ihr Augenlicht behalten, niemanden gebissen und viel Spaß mit Kindern. Dank Ihrer Hilfe ein voller Erfolg! 5 ♥& Murphy Gestatten – Murphy, fast 1 ½ Jahre alt und seit Januar hier. Vorher war ich schon viermal im Tierheim und auch schon bei Tiere suchen ein Zuhause zu Gast. Man sagte, ich hätte ein Aggressionsproblem und wenn ich sauer werde, dann sei ich gefährlich. Hmmmm, ich wurde schnell sauer... Eins meiner Probleme ist, dass mich niemand ernst nimmt, weil ich so ein Süßer und so megamäßig verspielt und lustig bin. Alle sagen, ich sei ein richtiger Sonnenschein. Trotzdem habe ich schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht. Auf die Einzelheiten meiner unerfreulichen Vergangenheit möchte ich lieber nicht eingehen. Hier finde ich es herrlich: Den ganzen Tag kann ich zeigen, was ich alles gefunden habe, wie toll sowieso alles ist, wie viel Spaß das Leben macht. Und ich kann mit Lina toben. Die wird nie müde und die 15 Kilo, die sie stärker ist als ich, bin ich mindestens schneller und gerissener. Ich kann zwei Spielzeuge gleichzeitig festhalten, zuerst mein Knotentau. Wenn Lina dann vorbeigerast kommt, ein blitzschneller „Schnapp“ zur Seite, und schon habe ich auch noch ihren „Ball“. Mein Selbstvertrauen ist dann mindestens doppelt so groß wie ich selbst. Ein paar „Anfälle“ hatte ich auch bei Achtung für Tiere. Aber im Laufe der Zeit haben die Menschen herausgefunden, wann sie vorsichtig sein und welche Situationen sie vermeiden müssen. Anfangs war ich viele Stunden nicht mehr ansprechbar. Inzwischen komme ich mit den meisten Menschen prima zurecht. Sie gehen viel mit mir spazieren. Und was wir dabei alles üben! Toll, es macht Spaß und ist seeeehr lecker. Früher habe ich alles weggeschleppt, mich draufgelegt, wie ein Werwolf getobt und bei Bedarf auch mal beherzt zugebissen. Ich habe eben mein Selbstwertgefühl über meinen Besitz definiert... Jetzt mache ich mich lieber nützlich, sammele Katzenspielzeug ein und liefere es (meistens) bei Astrid ab. Ich habe versprochen, mich zusammenzureißen und ganz doll zu versuchen, nichts mehr zu bewachen und nicht mehr zu beißen. Großes Indianerehrenwort! Bilbo Ich habe einiges hinter mir. Die Geschosse überall in meinem Körper, Nierenschwäche, Lähmungen nun auch noch mein Lymphknotenproblem. Aber Totgesagte leben länger!!! Mir geht es nun schon viele Monate richtig gut! Ich freue mich über jeden Spaziergang, Tobe-Einlagen mit Murphy und gaaanz viele Streicheleinheiten. Dass ich zeitig schlafen gehe, wisst ihr ja. Auf dem Weg dorthin habe ich neulich Astrid ausgebremst, um eine große Portion Streicheleinheiten abzugreifen. Wir standen so auf dem Flur, bzw. ich stand, sie kniete vor mir nieder, wie sich das gehört, und kraulte mich von oben bis unten durch. Ich rastete mit dem Brustkorb auf ihrem Knie ein. Und dann bin ich tatsächlich eingeschlafen, im Stehen! Ich wäre umgefallen, wenn sie mich nicht rechtzeitig geweckt hätte. Zum Glück waren es nur noch vier kleine Schritte bis ins Kuschelbett. Uuuaaaaahhhh-chrrrrrrrrrr! 6 ♥& Mira und Lotta Hallo ihr Lieben. Wir haben uns ja noch gar nicht richtig begrüßt! Iiiiiiiiiiiiiiihihihihiaaaaahhhh!!! Wir haben eine wirklich schöne Unterkunft hergerichtet bekommen. Ein Landwirt hat für uns einen Stallteil umgebaut und zusammen mit unseren Menschen eine Weide eselsicher eingezäunt, was wirklich nicht leicht war. Wir haben eine dick mit sauberem Stroh eingestreute Box und zwei davon entfernt liegende Heu-Essstellen, damit wir uns ordentlich bewegen. Bei Regen können wir uns in einem überdachten Bereich aufhalten. Die Hälfte unseres Auslaufes ist Magerwiese, so, wie sie für Esel sein soll. Bei viel Regen, den wir in diesem Frühjahr eher öfter hatten, wird dieser Teil leider matschig, weil er in einer Senke liegt. Die andere Hälfte ist durch alten Baumbestand „überdacht“ und immer schön trocken. Toll, dass Ihr uns neulich Haselnussäste vorbei gebracht habt. Da konnten wir prima drauf herum kauen. Nun könnte allerdings langsam Nachschub kommen. Mindestens einmal täglich kommt Besuch, meist aber öfter. Es wird gemistet, wir werden medizinisch versorgt und geputzt. Sobald wir hören, dass jemand kommt, schmeißen wir uns schnell noch einmal ins Sandbad, damit sich die Putzerei auch lohnt! Wir gehen oft spazieren, mal langsam, mal schneller, ganz nach Tagesform. Erst hatten wir wenig mit Menschen am Hut. Aber jetzt wissen wir, dass wir Euch vertrauen können, und gehen gerne mit Euch mit. Wir sind ja recht betagt und wurden lange vernachlässigt. Hufrehe, Arthrose und Strahlfäule machen uns zu schaffen. Unsere Zähne sind in schrecklichem Zustand. Bei Lotta kommt noch eine chronische Hauterkrankung dazu. Wir müssen oft zum Tierarzt, um die Versäumnisse der letzten Jahre so gut es geht zu kompensieren. Ganz gesund werden wir nicht mehr, aber wie Ihr seht, haben wir trotzdem viel Spaß. Herbert fehlt uns aber sehr. Er hat auf uns aufgepasst, wenn wir geschlafen haben und auf seine Art Stimmung in die Bude gebracht. Unser lieber Freund kann zwar nicht ersetzt werden, aber falls Ihr von einem einsamen älteren Esel hört, der Gesellschaft sucht, dann gebt einfach mal Bescheid. Ihr wisst ja, wo Ihr uns erreichen könnt. Zukunft und Sicherheit für die Tiere – über unsere Lebenszeit hinaus Während unserer Lebenszeit wird nicht alles für die Tiere Nötige erreicht sein. Deshalb lassen Sie uns auch in unserem Vermächtnis an ihre Hilfebedürftigkeit denken. Wenn wir selbst den „Lohn unserer Arbeit“ nicht mehr benötigen, kann er für Tiere Hoffnung und Rettung bedeuten. Um beständig all den Tieren in Not helfen zu können, sind neben persönlichem Engagement Geldsummen nötig, die kein Normalverdiener zu Lebzeiten erübrigen kann. Wenn auch Sie unsere Ziele wichtig finden, dann fördern Sie sie doch über Ihre Lebenszeit hinaus, indem Sie Achtung für Tiere auch in Ihrem Vermächtnis berücksichtigen. Da wir gemeinnützig sind, fällt keine Erbschaftssteuer an. Ihre Zuwendung kommt in voller Höhe den Tieren zugute. Bitte denken Sie in die Zukunft und fördern Sie langfristige Hilfe für Tiere. 7 ♥& Abschiede Herbert Nach kurzer schwerer Krankheit haben wir unseren lieben Herbert verloren. Er ist ungefähr 25 Jahre alt geworden, das ist für hiesige Lebensbedingungen vergleichsweise alt. Die meiste Zeit seines Lebens fristete Herbert ein Dasein in Einsamkeit. Er lahmte, weil seine Hufe nicht oft genug bearbeitet wurden, denn er biss und schlug, wenn Menschen etwas von ihm wollten. Er schrie so oft und laut nach Gesellschaft, dass es kaum auszuhalten war. Ich konnte seinen Besitzer überzeugen, mir Herbert zu überlassen. Obwohl damals alle Welt prophezeit hatte, dass man einen so alten Eselhengst weder kastrieren noch resozialisieren könne, stelle sich beides als völlig problemlos heraus. Herbert bekam endlich Eselgesellschaft und zeigte fortan sein liebenswertes grundgutes Wesen. Unser kleiner Grauer war klug und feinfühlig. Ich habe nie fassen können, dass er, der fast sein ganzes Leben lang als aggressiv galt, mir von dem Augenblick an, als ich ihn aus seiner Isolation herausholte, bedingungslos folgte. Er hat mir bis zu seinem letzten Atemzug absolut vertraut. Ich hätte Herbert noch viele schöne Jahre gewünscht. Doch wichtiger als ein langes Leben scheint mir ein gutes Leben zu sein. Ich glaube, Herberts letzte Jahre waren gut. Herbert war eine ausgeprägte stolze Persönlichkeit. Wir werden ihn nie vergessen. Miese Ein gutes Dreivierteljahr lang konnten wir Mieses Gesundheitszustand stabilisieren. Trotz ihres Lungentumors nahm sie wieder zu, spielte und ging täglich in den Garten. Kaum jemand kannte Miese „in echt“. Sie war Einzelgängerin und hatte keine Paten. Aber wir konnten für Miese immer alles tun, was nötig war, um ihr ein gutes Leben zu bereiten. Die alte Tigerin hatte weder Verträge mit fremden Menschen noch mit Katzen. Im Laufe der Jahre hatten wir ihr immer wieder potentielle Freundinnen angeboten, aber die einzige, mit der sie sich leidlich arrangiert hatte, war die alte, schwarze, FIV-positive und noch ängstlichere Lotte gewesen, die uns bereits vor Jahren verließ. Camper hatten Miese bei Wintereinbruch zurückgelassen, um selbst in ihre gemütlichen, beheizten Wohnungen zurückzukehren. Sie war dünn, verfloht und nicht kastriert, als wir sie fingen... Und sie blieb scheu, zurückhaltend, ängstlich, aber auch ausgesprochen gutmütig und verspielt. Miese war ein Ausbund an Freundlichkeit – einzelnen Menschen gegenüber. Sie setzte nie ihren Willen mit Gewalt durch – oft allerdings mit Charme. Zuletzt lag sie viel in der Sonne, wirkte zurückgezogen und es schien, als wisse sie, dass es Zeit war, sich zu verabschieden. Sie war sehr klug, weise vielleicht. Obwohl nie aufdringlich, war sie noch mit 17 Jahren sehr präsent, weil man es irgendwie immer regeln musste, dass auch die einsame Schöne mit den "Pinselohrspitzen" in den Garten konnte. Wir wünschen Miese im Katzenhimmel nur sonnige Tage, nachts weiche Betten mit Zudecke und die Gesellschaft vieler vorsichtiger Katzenmädels, mit denen sie ein Spielchen wagt. Jemand schrieb mir „ich könnte deinen „Job“ nicht machen, denn „letzten Endes kommen doch all die Tiere zum Sterben zu euch...“ Natürlich muss vergleichsweise oft Abschied nehmen, wer kranke und Tiere mit Behinderungen pflegt. Wir sind bei ihnen, so dass sie nicht einsam und qualvoll, sondern friedlich und in Würde sterben können. Und jeder schöne Tag, den wir unseren Schützlingen schenken können, hilft ihnen, die Leiden der Vergangenheit zu vergessen. Sie aufblühen und fröhlich zu 8 sehen, steht im Vordergrund, nicht, dass sie sterben werden. Und selbst sehr kranke Tiere, wie Max oder Sando, waren viel länger hier, als wir anfangs zu hoffen gewagt hatten. Die hohen Kosten könnten wir Ehrenamtlichen allein aus eigener Kraft niemals stemmen. Danke, dass Sie als treue Paten oder Spender helfen, dass wir unseren liebenswerten Tier-Freunden eine gute Zeit schenken dürfen. ♥& Arme Esel Durch Herberts Erkrankung haben wir erfahren, dass tiermedizinische Hilfe bei ernsten gesundheitlichen Problemen für Esel längst nicht so flächendeckend zu haben ist, wie es die Tatsache vermuten lässt, dass überall Esel angeschafft und vermehrt werden. Esel zu halten, ist im Trend, doch unsere Erfahrungen legen nahe, dass Tierarztbehandlungen für kranke Esel eher gescheut werden. Herberts Erkrankung Karfreitag stand Herbert teilnahmslos im Stall. Die Tierärztin unseres Vertrauens überwies ihn mit unklaren Koliksymptomen in eine Pferdeklinik, damit er dort weiter untersucht und notfalls operiert werden konnte. Nach zweieinhalb Tagen sollte ich ihn abholen. Meiner Einschätzung nach ging es ihm schlechter als vorher. Schon bei meinem Besuch hatte er mir nicht gefallen. Allerdings bin ich Kleintierpraktikerin, keine Fachtierärztin für Pferde. Sowohl die Blutuntersuchung bei der Einlieferung als auch jene am Entlassungsmorgen waren angeblich unauffällig. Zuhause nahm ich selbst Blut. Die Werte waren dramatisch schlecht. Ich vermutete eine innere Blutung und eine Bauchfellentzündung. Natürlich fürchtete ich sofort, dass der kleine Esel bei der rektalen Untersuchung, die erfolglos versucht worden war, eine Darmverletzung erlitten hatte. Die Kliniktierärztin war über Tag nicht zu erreichen. Abends vermutete sie aufgrund des Blutbefunds plötzlich einen inoperablen Tumor, hielt eine Operation aufgrund des schlechten Allgemeinzustandes für aussichtslos, konnte aber auch keine gesicherte Diagnose stellen. Eine Ultraschalluntersuchung mache keinen Sinn. Unsere Tierärztin zuhause wusste auch nicht weiter und verabreichte unspezifisch Schmerzmittel. Einen eselerfahrenen Tierarzt zu finden, war nur nach Ausweitung der Suche über die unmittelbare Region hinaus überhaupt möglich. Schließlich fand ich weit entfernt eine Tierärztin. Nach längerer Anfahrt wies sie mit einer schmerzlosen Ultraschalluntersuchung Herberts schwere Bauchfellentzündung nach. Eine Operation hätte er zu diesem Zeitpunkt nicht mehr überlebt und sie euthanasierte unseren kleinen Grauen. Vertrauensvoll nahm er von seinen Eselund Menschenfreunden Abschied. Unklarheiten Als ich die Blutbefunde der Klinik schriftlich haben wollte - eine so dramatische Verschlechterung innerhalb von 24 Stunden erschien mir unrealistisch - kam heraus, dass zwar Herberts Eingangsuntersuchung in Ordnung war. Die Blutuntersuchung am Entlassungstag war aber gar nicht durchgeführt sondern nur in Rechnung gestellt worden. Es gab noch mehr Ungereimtheiten, für die hier kein Platz ist. Das ganze Prozedere und nun auch noch dieser „Irrtum“ legen für mich den Verdacht nahe, dass Herberts Erkrankung nicht sinnstiftend behandelt worden war. Tatsächlich mag ein Tumor die Ursache für seine seltsamen Symptome gewesen sein. Wissen können wir das bei der Befundlage nicht. Vielleicht war bei der für ein so kleines Tier gefährlichen rektalen Untersuchung aber auch sein Darm verletzt worden oder er hatte etwas ganz anderes. Wir haben weder Zeit noch Geld einen aussichtslosen Rechtstreit gegen eine Tierklinik zu führen und es hilft unserem Herbert auch nicht mehr. Fehlende Erfahrungen Die Suche nach fachkundigen Tierärzten, die wir alternativ zu der Klinik hätten hinzuziehen können, war extrem schwierig. Offenbar werden Tierärzten nicht oft Esel vorgestellt. Ich habe für Herbert alle Hebel in Bewegung gesetzt, doch das geringe verfügbare Eselwissen und die Tierärzteodyssee sind erschreckend. Das einzige tiermedizinische Lehrbuch über Esel ist englischsprachig, kostet 800 Euro und enthält an vielen Stellen nur oberflächliche Informationen. Für viele Blutparameter fehlen Referenzwerte. Während des Studiums wurde uns nahezu kein Wissen über Esel vermittelt. Es bleibt Unbehagen vor weiteren Eselnotfällen. Wir können nicht jedes Mal eine Tierärztin bestellen, deren Fahrtkosten bereits 250 Euro betragen. Robuste Esel? Esel gelten als robust und ich kenne Eselhalter, die stolz berichten, nie einen Tierarzt zu brauchen. Fragt man nach, kommt bisweilen heraus, dass sie einfach keinen Tierarzt rufen, auch dann nicht, wenn ein Esel krank ist. Es heißt dann, er habe „ganz plötzlich“ tot auf der Wiese gelegen, nachdem er vorher „irgendwie schlecht ausgesehen“ hatte, allerdings nicht so, dass man einen Tierarzt bemühen wollte. So eine tierärztliche Behandlung bei einem Esel koste auch ganz schnell mal viele hundert Euro... Das stimmt! Aus der Kleintierpraxis weiß ich, dass für Tiere, die in der Anschaffung wenig kosten, oft keine medizinische Versorgung gewünscht wird, weil diese den Anschaffungspreis um ein Vielfaches übersteigen kann. Esel als Ware Bei Eseln scheint es ähnlich zu sein. Kaufen kann man sie leicht, und mancher rechnet dabei nicht mit den enormen Kosten, die für gute Unterbringung, medizinische Versorgung und alle 6-8 Wochen Hufschmied anfallen können. Die Leidtragenden sind wieder einmal die Tiere, nicht nur, weil es wenig tiermedizinisches Wissen über Esel gibt. Auch für Lotta und Mira hatte deren Vorbesitzer keinen Tierarzt bemüht. Mit den Folgen haben sie und wir nun zu kämpfen. Eselwerden ohne Rücksicht auf Verluste vermehrt. Der Kleinanzeigenmarkt ist rappelvoll mit Jungtieren, die teilweise gehandelt werden wie leblose Gegenstände. Die Tiere müssen mitunter auf verformten Hufen in kot- und urinverdreckten Löchern hausen und bleiben bei Krankheit sich selbst überlassen. Andere stehen einsam zwischen Ziegen und Schafen oder als Rasenmäher herum. Helfen Sie mit! Natürlich gibt es auch gute Eselhaltungen, bei denen auch Tierarzt und Schmied regelmäßig zur Stelle sind. Doch die Zahl der Tiere, die unter tierschutzrelevanten Umständen leben müssen, ist, fürchte ich, höher als ich mir vorstellen mag. Sprechen Sie Menschen an, deren Tiere leiden. Hilfreich kann hierbei die kleine Broschüre „Artgerechte Eselhaltung“ sein, die Sie beim Deutschen Tierschutzbund anfordern und Eselhaltern in die Hand drücken können. Zögern Sie nicht, das zuständige Veterinäramt einzuschalten, wenn Tiere in ihrem Kot leben müssen, krank aussehen oder ihre Hufe nicht gepflegt werden. 9 ♥& Auf dem Weg zum Achtung für Tiere sucht ein ländliches Anwesen am Rande von Gütersloh zur Einrichtung eines Tierschutzhofes, auf dem wir Wissen über Tiere vermitteln und Menschen den anderen Tieren auf Augenhöhe begegnen können. Ein zweites Zuhause für Achtung für Tiere Wir sorgen nicht nur für Tiere mit Handicap, die aus ausweglosen Lebenssituationen kommen. Mit Aktionen und Bildungsangeboten setzen wir uns außerdem für einen fairen Umgang mit allen Tieren ein, denn Wissen schützt Tiere! ler Tiere, ihr Leid, aber auch ihr liebenswertes Wesen bleiben abstrakt und theoretisch. Aber auch im Umgang mit so genannten Sport- und Hobbytieren, wie Pferden und Eseln, grassieren Unkenntnis und Tierleid. Gerade sind wieder zwei Pferde beim Vielseitigkeitsspringen zu Tode gestürzt. Ich habe erlebt, dass Pferde solche Hindernisse nicht aus freien Stücken springen. Sie gehorchen, selbst wenn sie Angst haben, und springen auch in ihren schmerzhaften Tod. Lotta und Mira lassen sich von Luise Rehpöhler kulinarische Angebote unterbreiten. Unsere beiden Langohren hätter wir gerne näher bei uns. Dabei ist es wichtig, dass diese Tiere Fairness für alle Tiere wahrgenommen werden können. Manche Tierschutzprobleme wie das Wir wollen nicht nur für Hunde und der heimatlosen Katzen, sind greif- Katzen, sondern für all diese Tiere Aufmerksamkeit erreichen und ihnen barer als andere, weil Stellver- Die Welt ist kein Machwerk und die Tiere helfen. das treter der betrof- sind kein Fabrikat zu unserem Gebrauch. Aber geht nicht Nicht Erbarmen, sondern Gerechtigkeit fenen Tierarten hier in der bei uns allge- ist man den Tieren schuldig. Arthur Schopenhauer, Philosoph Melanchgenwärtig sind. thonstraße. Und schließlich hat die Achtung für Andere Tiere nimmt man oft nur als LKW-Ladung auf dem Weg zum Tiere-Familie auch schon jetzt MitSchlachthof wahr, oder auf trügeri- glieder, die hier kaum durch die Tür schen Werbebildern inmitten einer passen würden... Unsere Esel leben realitätsfernen Weide-Idylle. Die tat- am anderen Ende von Gütersloh, sächlichen Lebensbedingungen vie- weil sich auf dem derzeitigen Vereinsgelände keine artgerechte Unterbringung realisieren lässt. Wie Paul aus dieser Katzenhöhle, ist Achtung für Tiere aus seinem Vereinssitz herausgewachsen. Die Verbindung von praktischem Tierschutz mit Bildungsprojekten braucht den passenden Rahmen: einen Hof als Zentrum für Tierversorgung und Aktionen. 10 rialien hin und hergeschleppt und Möbel gerückt werden. Die Zeit und Kraft hierfür würden wir lieber für praktischen Tierschutz einsetzen. Dessen ungeachtet bleibt das Haus Seit fünf Jahren arbeiten wir hier, mitten in der Stadt. Wir haben von hier aus viel erreicht, und das Haus mit seinen vielen Zimmern hat seine Vorteile für die Aufnahme von Katzen. Für viele unserer anderen Aktivitäten brauchen wir andere Räume. Wer unsere Veranstaltungen miterlebt hat, weiß, dass in unserem Nachkriegshaus nur suboptimal zu arbeiten ist. Viele Räume müssen parallel für zahlreiche Zwecke genutzt und ständig umgeräumt, Mate- in der Melanchthonstraße Wohnsitz für Katzen und zentrale Anlaufstelle für Achtung für Tiere e. V. Gesucht: Für alles andere benötigen wir ein Haus am Rande von Gütersloh mit 5000-10000 m2 Land und bestenfalls einigen Nebengebäuden für Marie Eggert und Juliette Landwehr kümmern sich um Miras Körperpflege. ♥& Tierschutzhof Tierhaltung, Jugendtierschutz, pädagogische Projekte usw. Um binnen 10 Jahren einen Tierschutzhof – ländlich, aber nicht abgelegen – betreiben zu können, müssen wir jährlich mindestens 20.000 Euro ansparen. Wir dürfen also bei aller Freude darüber, dass wir das hohe Niveau unserer Tierversorgung mit Ihrer Hilfe halten können, nicht vergessen, dass wir von angemesseneren Räumlichkeiten noch ein gutes Stück entfernt sind. Standortfrage Unser künftiges Aktionszentrum darf nicht abgelegen sein, und bestehende Verbindungen in die Region sollen weiter nutzbar bleiben. Schließlich soll unsere Tierschutzarbeit mit dem Zweitwohnsitz vor allem effektiver werden. Günstige Pachtobjekte sind aktuell nicht zu bekommen, aber wir bleiben auf der Suche, um den Tierschutzhof so bald wie möglich beziehen zu können. Wir haben in den ersten fünf Jahren bereits erhebliche Schwierigkeiten überwunden und sind zuversichtlich, dass wir mithilfe unserer bewährten Beharrlichkeit auch in Sachen Tierschutzhof den Durchbruch schaffen werden. Viele Vorteile Unser Konzept ist ganzheitlich und zukunftsweisend und wir verfügen über umfangreiche Erfahrungen im Tierschutz, sowie der Jugend- und Bildungsarbeit. Die wollen wir auf dem Tierschutzhof voll zur Geltung bringen: Angemessenes Equipment Das Fundament ist gelegt: in den ersten 5 Jahren von Achtung für Tiere haben wir dank zweckgebundener Spenden aus dem Kreis aktiver Mitglieder schon etwa 13 % dessen, was wir für den Kauf eines kleinen Hofes benötigen, angespart – und das in der schwierigen Anfangszeit, in der viel Aufbauarbeit zu betreiben war. Jetzt müssen wir noch einen großen Sprung schaffen, um in den nächsten Jahren das Projekt Tierschutzhof verwirklichen zu können. bei Veranstaltungen kann den Tierschutzgedanken vielfach multiplizieren. Wir planen derzeit eine Tierschutzschule. Ein kleines, tageweise von Ehrenamtlichen betriebenes Tierschutzcafé kann bei angenehmer Atmosphäre gute Gespräche ermöglichen und auch Geld in die Vereinskasse bringen. Die Möglichkeiten, für Tiere zu wirken, sind auf einem ländlichen Anwesen deutlich vielfältiger als in einem Siedlungshaus. Erreichtes absichern Ich freue mich über jeden Euro, den ich durch meinen Einsatz für die Tiere „verdienen“ kann und ich weiß, dass es allen Ehrenamtlichen so geht. Zusammen mit Ihren Spenden hat uns dieser Einsatz dahin gebracht, wo wir heute mit unseren Tieren stehen. Alle sind gut versorgt und sie bekommen viel tierliche und menschliche Zuwendung. Sie werden medizinisch so gut betreut, wie es nach menschlichem Ermessen derzeit möglich ist. Und wir können durch unsere Aktionen viel Bewusstsein für die Bedürfnisse von Tieren wecken. Helfen Sie mit Bitte halten auch Sie Augen und Ohren offen, wenn irgendwo in der Region ein Pachtobjekt auftaucht. Vielleicht kennen Sie eine Organisation, die das Geld hat, welches uns fehlt, der aber vielleicht unsere Kompetenzen für ein ganzheitliches Menschund Tierprojekt fehlen. Ideen, die das Einweihungsfest näher rücken lassen, werden gerne unter info@achtung-fuer-tiere.de oder 05241-238467 entgegengenommen! Ein Tierschutzhof... ... bietet größere und bessere Kapazitäten für die Tierversorgung - mehr Platz für Tiere. Wir können der Öffentlichkeit einfacher Zutritt gewähren. Die Organisation des täglichen Tierschutzbetriebes und von Veranstaltungen gelingt effektiver. Kontakt zwischen Menschen und Tieren bei optimalem Schutz für beide Seiten ist einfacher zu bewerkstelligen. Wir können Verständnis und Zuneigung für sog. „Nutztiere“ fördern und so Fairness und Freundlichkeit für alle Tiere schaffen. 11 ♥& Geschäftsbericht 2012 Frauke Albersmeier, stellvertretende Vorsitzende Achtung für Tiere e.V. leistet seine Arbeit dank großen ehrenamtlichen Engagements – und mithilfe freiwilliger Spenden. Wenn wir auch die Anerkennung des deutschen Spendensiegels nicht bezahlen können, so machen wir doch mit unseren Mitteln die Finanzlage transparent. Tiere gut zu versorgen kostet Zeit, Einsatz - und Geld Der Bedarf Unser finanzieller Gesamtbedarf ergibt sich aus den Kosten für die Versorgung unserer Tiere, für die Durchführung von Aktionen, sonstigen Kosten für die Vereinsarbeit sowie Rücklagen für den Tierschutzhof. Für die tägliche Versorgung unserer Hunde und Katzen benötigen wir mindestens eine Tierpflegekraft in Vollzeit und ergänzend eine Minijobberin, was pro Jahr ca. 26.000 Euro ausmachen würde. Über 80% dieses Kostenfaktors werden derzeit durch ehrenamtlichen Einsatz kompensiert. Ziehen wir Tierarztkosten von Tierheimen zum Vergleich heran, so müssen wir für die medizinische Versorgung von 20 Hunden, Katzen und Eseln mit diversen Handicaps etwa 22.000 Euro einplanen. Hier liegen unsere Einsparungen durch ehrenamtlichen Einsatz dreier Tierärzte im Verein ebenfalls bei 80%. Kosten für die Unterbringung und Versorgung der Tiere, für Ausstattung, Aktionen, Verbrauchsmaterial usw. (tatsächliche Posten unten aufgeschlüsselt) in Höhe von rund 34.000 Euro kämen hinzu. Auch hier sparen wir an vielen Ecken und Enden, sodass 2012 insgesamt Ausgaben von nur 25.000 Euro zustande kamen. Selbstverständlich ist einkalkuliert, dass sämtliche Vereinsaktionen weiterhin ehrenamtlich bestritten werden. Da wir eine Immobilie erst noch erwerben müssen, sind jährliche Rücklagen von mindestens 20.000 Euro zu bilden, um in 10 Jahren einen Tierschutzhof kaufen zu können. Sollten wir allerdings eine günstige Pachtimmobilie finden, könnten wir das Projekt Tierschutzhof wesentlich früher realisieren. Unser Gesamtbedarf liegt damit für die nächsten Jahre bei rund 100.000 Euro. Tatsächlich haben wir 2012 deutlich weniger ausgegeben, aber auch weniger Rücklagen bilden können. Im Einzelnen Ausgaben und Einsparungen (alle Zahlen gerundet) Zahlreiche Aktionen (siehe auch Mit Herz und Pfote 2012/2013) kosteten zusammen 1.900 Euro. Die meisten Projekte sind viel günstiger als einen Monat lang 20 Tiere zu versorgen – was aber eine Grundlage unseres Tierschutzverständnisses ist. Auch 2012 haben wir das Jahresgehalt eines Vollzeittierpflegers eingespart, da Frau Reinke die Tierversorgung in Vollzeit ehrenamtlich leistete. Doch Achtung für Tiere braucht seine Vorsitzende vor allem für die Vorstands-, Jugend- und Pressearbeit. Bei den täglichen Reinigungsarbeiten konnten wir ihr bis jetzt 12 Stunden in der Woche eine Minijobberin zur Seite stellen. Einige der aktiven Mitglieder sind nicht nur bei Aktionen oder wichtigen Hintergrundaufgaben im Einsatz. Angela und Kathrin von Darl, Marie Eggert, Yvonne HerzigRother sowie Luise Rehpöhler sind außerdem verlässliche Helferinnen bei Bewegung und Pflege der Hunde und Esel. Jede Stunde ihrer Mitarbeit hilft uns, Geld für den Tierschutzhof zu sparen. Fest verpflichtete Mitarbeiter für die tägliche Tierversorgung können aber auch sie nicht ersetzen. Deswegen sind wir auf der Suche nach einer Tierpflegerin. Mit vielen Materialspenden und sparsamer Planung konnten wir die Verwaltungskosten (1.000 Euro) bei nur 4% unserer Ausgaben halten. Verwaltungstätigkeiten werden komplett ehrenamtlich erledigt. Verwaltungskosten können wir mit selbst erwirtschafteten Einnahmen mehr als decken – Ihre Spenden kommen also zu 100% bei den Tieren an! 12 ♥& Astrid und Heinrich Reinke übernehmen tierärztliche Basismaßnahmen, soweit dies ohne Praxiseinrichtung möglich ist, kostenlos: Untersuchungen, Impfungen, Blutabnahmen, Wund- und Operationsnachversorgungen, Husten-, Schnupfen-, Durchfall-Behandlungen etc. Die Kosten für die medizinische Versorgung (extern erbrachte tierärztliche Leistungen, Medikamente etc.) machten 2012 deshalb nur 4.400 Euro aus! Es mussten also nur 20% der zu erwartenden Tierarztkosten aufgebracht werden! Reinkes werden, solange sie können, die tierärztlichen Basistätigkeiten weiter kostenlos leisten und täglich an der Versorgung der Tiere mitarbeiten. Wir müssen uns aber darauf vorbereiten, dass dies nicht ewig so bleibt. Ehrenamtliche könnten jederzeit, z.B. aus gesundheitlichen Gründen, ausfallen. Durch Ehrenamtliche werden also insgesamt um die 35.000 Euro eingespart. Vielen Dank allen, die daran teilhaben! Schwarze Zahlen Das rechnerische Plus von 2012 müssen wir unserem Personaldefizit in der Tierpflege im Gegenwert von rund 20.000 Euro und den notwendigen Rücklagen für den Tierschutzhof in der gleichen Höhe gegenüberstellen. Außerdem brauchen wir einen Notgroschen für das nächste Jahr, um jederzeit handlungsfähig und den Tieren verantwortungsvolle Freunde sein zu können. Bei alten und kranken Tieren, wie Achtung für Tiere sie versorgt, können jederzeit plötzliche Ausgaben anfallen, die bisherige Durchschnittswerte um ein Vielfaches übersteigen. Und leider können wir auch die Tierpflegerstelle nicht von dem hauchdünnen Rest besetzen. Plötzliche und erhebliche Kosten lauern überall dort, wo einzelne Personen Ausgaben durch übermäßigen persönlichen und finanziellen Einsatz kompensieren. Sie werden irgendwann ausfallen. Mit aller Kraft müssen wir also eine bedarfsdeckende Finanzierung anstreben. Ihre Unterstützung Somit kamen im letzten Jahr an Tierkosten lediglich folgenkommt an de Posten zusammen: Labor, Herbert, Lotta und Mira führen Angela von Tierarzt etc. (2.900 Euro), Fut- Darl zum Spaziergang aus. Ihre Spenden für die Tiere setzen wir stets im Bewusstter (2.270 Euro), Medikamente, Zubehör (1.500 Euro), sein der Verantwortung dafür, das Maximale für die Tiere Reinigungshilfe (5.000 Euro) sowie das Achtung für Tieherauszuholen, ein. Jede Unterstützung ist spürbar. Das re-Mobil (1.370 Euro). Weitere Tierkosten waren in Vergilt für kleine und große Spenden genauso wie für jede sicherungsbeiträgen, Abgaben und Hilfsmitteln (470 EuStunde aktiver Hilfe, die uns knappes Geld einsparen ro), Miet- (4.150 Euro) und Nebenkosten (1.700 Euro) lässt. Jugendbildungsarbeit, die Versorgung von ehesowie Ausstattung (2.370 Euro) enthalten. Zu letzterer mals heimatlosen Tieren, Aktionen für jene, deren Leid gehörten: Verkleidung des Katzenzimmers, zweiteilige sonst ungesehen bliebe – Ihre Unterstützung ist das abnehmbare Katzenleiter, Abdichtung von Linas SépaFundament all dessen, was wir für Tiere bewegen. rée, Regale für Materiallagerung usw. Gemietet sind einzelne Räume und der Garten, genutzt wird die gesamte Vielen Dank dafür, dass Sie für Lotta und Mira, Bilbo Immobilie in der Melanchthonstraße 13. Wir sparen daund Ayse, Lilly, Alte Katze und all ihre – und unsere durch derzeit monatlich ca. 700 Euro. – tierlichen Verwandten, die in der Hand von Menschen leiden, da sind. Einnahmen Bitte stehen Sie mit uns weiter an der Seite der Tiere. 2012 förderten Sie unsere und Ihre Schützlinge in Form von Patenschaften mit insgesamt 8.335 Euro. Der Anteil an den rein mit der Tierversorgung verbundenen Kosten, den Patenschaften decken, beträgt damit knapp 38%. Über 25.200 Euro kamen im Jahr 2012 durch Spenden – regelmäßige Förderungen und Einzelspenden – zusammen. Mitgliedschaftsbeiträge machten 2.280 Euro aus. Durch Flohmärkte, den Weihnachtsmarktstand mit Tombola usw. wurden 1.700 Euro für die Tiere erwirtschaftet. Herzlichen Dank für Ihre hochwertigen Sachspenden! Insgesamt kamen somit Einnahmen von 37.800 Euro zustande. Vielen Dank für all Ihre unverzichtbare Unterstützung! 13 ♥& Tatigkeitsbericht Für alle Monate gilt: Versorgung der Tiere, Hundefrisör Tägliche Reinigungsarbeiten Führungen durch die Vereinsräume Aktualisierung Homepage, Vereinskanal, Facebook Beantwortung diverser Anfragen Sammeldosen- und Flyerplätzebetreuung Erstellen des Newsletters Vorstandssitzung(en) Vorbereitung und Treffen der Jugendgruppe Geburtstagsgrüße Buchhaltung ab Januar Aktiventreffen tägliche Versorgung Esel Dezember 2012 Weihnachtsaktion und Spendenbrief Vorbereitungen, zweitägiger Weihnachtsmarktstand Sondernewsletter Arbeit an Unterrichtsmaterial Weihnachtsfeier Übernahme Lotta und Mira Jahresplan 2013 Spendenquittungen 2012 Infoaktionen Ponyreitbahnen Bielefeld, Gütersloh Vorbereitungen Kinderuni Januar 2013 Krankenpflege Mira Einrichtung Facebook-Profil Arbeit an Unterrichtsmaterial Übernahme und Training mit Murphy Stallsuche, Umzug Esel Vorbereitungen Kinderuni Tierarztbehandlungen Esel Planung für Adolf-Hempel-Preis Februar 2013 Training mit Murphy Baumaßnahmen Katzenzimmer Tierarzt- und Hufschmied-Behandlungen Esel Bewerbung Adolf Hempel-Preis Vorbereitungen Kinderuni Bielefeld Arbeit an Unterrichtsmaterial Rahmenbedingungen Jugendgruppe Sonder-Newsletter Rezepte Pressemitteilung heimatlose Katzen Tierschutzfälle Hund und Esel Neugestaltung Sammeldosen März 2013 Konzept, Vorbereitungen Wettbewerb gegen Ponyleid Training mit Murphy Einzäunung Auslauf Esel Fortbildung zum Thema Tierversuche, Essen Tierarztbehandlungen Esel Tierklinikbesuche mit div. Tieren 14 Vorbereitungen Jahreshauptversammlung Jahreshauptversammlung Sonder-Newsletter Rezepte Umräumarbeiten in Vereinsräumen Vorbereitung und Einzäunung Eselweide und Stall Mehrere Schulbesuche Ratsgymnasium Wiedenbrück Schulbesuch Städtisches Gymnasium Gütersloh Tierschutzschule in Erding April 2013 Tierschutzlehrertreffen Fulda Training mit Murphy Vorbereitung und Einzäunung Eselweide und Stall Krankenpflege Herbert Schulbesuche Laborschule Mitarbeitersuche Pressemitteilungen vor/nach Mahnwache Sonder-Newsletter Mahnwache Mahnwache (Tierversuche) Außerordentliche Jugendgruppentreffen Überarbeitung Ehrenamtsleitfaden Mit Herz und Pfote 1-2013 Aufkleber, Buttons „Kirmes ohne Ponys“ Eselrecherchen Tierarztbesuche Esel Reparaturen am Garten Mai 2013 Außerordentliches Jugendgruppentreffen Training mit Murphy Tombola, Elternsprechtag Städtisches Gymnasium Gütersloh Planung Open Air-Gottesdienst in Bielefeld Mitarbeitersuche Aufkleber, Buttons „Kirmes ohne Ponys“ Sonder-Newsletter Muttertag Flyer Ponykampagne Pressemitteilungen vor/nach Aktionstag Ponys Ausschreibung Jugendtierschutzwettbewerb Aktionstag Ponys Demonstrationen Pfingstkirmes Pressemitteilungen Jugendtierschutzwettbewerb Spendenmailing Recherchen Esel Mit Herz und Pfote 1-2013 Vorbereitung Ferienspiele Umbau Gruppenraum, Möbelsuche Juni 2013 Umbau Gruppenraum, Möbelsuche Training mit Murphy Teil-Einrichtung Gruppenraum Mitarbeitersuche Mit Herz und Pfote 1-2013 Recherchen und Verhandlungen bzgl. Übernahme Esel Verleihung Adolf Hempel-Preis, Bonn Pressemitteilung Adolf Hempel-Preis Arbeiten am Stall Wenn du schnell gehen willst, geh allein. Aber wenn du weit gehen willst, geh mit anderen. Afrikanische Weisheit Antrag auf Mitgliedschaft Achtung für Tiere e.V. Melanchthonstraße 13 33334 Gütersloh Ich möchte Tieren in Not helfen und gemäß der Vereinssatzung Fördermitglied aktives Mitglied werden. Ich unterstütze die Arbeit von Achtung für Tiere e.V. mit dem Jahresmindestbeitrag von 36 Euro. jährlich 50 Euro. jährlich 75 Euro. Euro jährlich. einem Beitrag von für Jugendliche: mit dem ermäßigten Jahresbeitrag von 18 Euro. mit einem Betrag von Euro jährlich. Name, Vorname: Straße, Hausnr.: PLZ, Ort: e-Mail: Telefon: Geburtsdatum: Ich überweise meinen Jahresbeitrag auf das unten angegebene Konto. Ich erteile Achtung für Tiere e.V. eine Einzugsermächtigung über meinen Jahresbeitrag für folgendes Konto: Kontoinhaber: Kontonummer: Bank: BLZ: Vielen Dank! Datum, Unterschrift Achtung für Tiere e.V. Melanchthonstr. 13 33334 Gütersloh www.achtung-fuer-tiere.de info@achtung-fuer-tiere.de Tel.: 05241-238467 Eintragung im Vereinsregister Registergericht: Gütersloh Registernummer: VR 1301 Sparkasse Gütersloh BLZ: 478 500 65 Konto-Nr.: 1000 78 98 Als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Spenden und Beiträge steuerlich absetzbar. Achtung für Tiere e.V. will Tieren zu Anerkennung und fairer Behandlung verhelfen und ist karitativ und aufklärend aktiv. 15 Was ein Mensch an Gutem in die Welt hinausgibt, geht nicht verloren. Albert Schweitzer Patenschafts-/ Fördererklärung Ja, ich möchte mit einer monatlichen Spende helfen, die Welt für Tiere besser zu machen. Ich fördere die Arbeit von Achtung für Tiere e.V.* mit Euro monatlich. Ich übernehme eine (Teil-) Patenschaft für in Höhe von monatlich (Name des Tieres) 10 25 50 Euro (bitte ankreuzen). Oder wählen Sie selbst einen Betrag: Euro Ich übernehme eine Teilpatenschaft für das Achtung für Tiere-Mobil in Höhe von monatlich Ich fördere die Jugendarbeit von Achtung für Tiere mit monatlich Meine Förderung beginnt am . Ich überweise meinen Beitrag auf das unten angegebene Konto. Ich erteile Achtung für Tiere e.V. eine Einzugsermächtigung über meine monatliche Spende für folgendes Konto: Kontoinhaber: Kontonummer: BLZ: Bank: Euro. Euro. * Kostenbeispiele: Futter und Streu pro Katze (kein Diätfutter) 40 Euro/Monat; Futter Hund (kein Diätfutter) 30 - 50 Euro; Grundversorgung pro Esel 100 Euro; Gebühren für Infostände ca. 18 - 30 Euro zzgl. Fahrt- und Materialkosten; Arbeitsmaterial fürs monatliche Jugendgruppentreffen ca. 20 - 30 Euro; Haftpflichtversicherung für die Tiere 264 Euro. Sollte der von mir angegebene Bereich wider Erwarten finanziell versorgt sein, darf meine Spende auch anderen Tieren/Vereinsaufgaben zugute kommen. Patenschaften und Förderungen können jederzeit formlos beendet werden. Da sie uns die Planung der Tieraufnahme und -versorgung ermöglichen, sind wir dankbar für eine rechtzeitige Mitteilung. Tragen Sie hier bitte Ihre Kontaktdaten ein: Name, Vorname: Straße, Hausnr.: PLZ, Ort: e-Mail: Telefon: Geburtsdatum: (optional) Vielen Dank! Datum, Unterschrift Achtung für Tiere e.V. Melanchthonstr. 13 33334 Gütersloh www.achtung-fuer-tiere.de info@achtung-fuer-tiere.de Tel.: 05241-238467 Eintragung im Vereinsregister Registergericht: Gütersloh Registernummer: VR 1301 Sparkasse Gütersloh BLZ: 478 500 65 Konto-Nr.: 1000 78 98 Als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Spenden und Beiträge steuerlich absetzbar. Achtung für Tiere e.V. will Tieren zu Anerkennung und fairer Behandlung verhelfen und ist karitativ und aufklärend aktiv. 16 ♥& Open-Air-Gottesdienst mitten in Bielefeld In diesem Jahr können wir den Gottesdienst für Mensch und Tier nicht im Wald ausrichten, da die schönen Bäume in der Waterbör der Säge zum Opfer fielen. Nun freuen wir uns auf den ersten Open-Air-Gottesdienst für Mensch und Tier mitten in Bielefeld. Seien Sie dabei! Und bitte denken Sie daran, Zeit für die Parkplatzsuche einzuplanen! 5 Jahre Einladung zum Jubiläums-Sommerfest Samstag, 27. Juli ab 14 Uhr Liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde, wir laden Mitglieder und Förderer von Achtung für Tiere e.V. herzlich ein mit uns zu feiern. Wir haben uns für Sie einiges ausgedacht: Bei Kaffee und Kuchen möchten Svenja, Marie und Juliette aus der Jugendgruppe uns ein Ständchen bringen. Sie erleben eine Vorführung der Ems Valley Dancers. Wir zeigen eine Fotodokumentation über 5 Jahre Achtung für Tiere, und Sie können Ihr Tierschutzwissen am Quizrad unter Beweis stellen. Zu Lotta und Mira bieten wir einen kostenlosen „Shuttleservice“ an. Wir freuen uns darauf, „alte“ Tierfreunde wiederzusehen und die neu hinzugekommenen kennenzulernen! Anmeldungen bitte bis zum 20. Juli 2013 unter 05241-238467 oder info@achtung-fuer-tiere.de. Wenn Sie uns mit Kuchen-, Kaffee- und Getränkespenden helfen möchten, bitten wir ebenfalls um eine kurze Nachricht. Wir freuen uns auf Sie! 17 ♥& Schule und Tiere Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule umfasst u.a. die Erziehung junger Menschen zu mündigen Bürgerinnen und Bürgern. Sie sollen bewusst, verantwortungsvoll, selbstkritisch und konstruktiv ihr Leben gestalten und am politischen und gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Dazu gehört, Traditionen nicht ungeprüft zu übernehmen, erst recht nicht, wenn diese Traditionen Gewalt gegen empfindsame Wesen beinhalten. Recht auf fundierte Meinungsbildung schaft häufig ungehindert und selbstverständlich ein Forum in Schulen. Beispielhaft seien Zirkusprojekte, Lernort Bauernhof und die rollende Waldschule in Grundschulen genannt. In weiterführenden Schulen finden wir Schulbesuche in Zoos und Tierparks sowie Tierversuchsprojekte wie Herzschlag in Hannover oder den Großgruppendiskurs des Helmholtzinstitutes in Braunschweig. Aus eigener Anschauung und unzähligen Gesprächen mit Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrkräften weiß ich, dass solche Veranstaltungen oftmals nicht kritisch beleuchtet werden. Bildung schließt Selberdenken ein, sich fundiert eine eigene Meinung zu bilden und diese auch zu vertreten – ein demokratiefähiger Bürger zu werden. Der Umgang mit Tieren in Zoo, Zirkus, Landwirtschaft, im Wo immer ein Tier in den Dienst des Tierversuch oder bei der Jagd ist gesellschaftlich Menschen gezwungen wird, gehen die Leiden, die es erduldet, uns alle an. und wissenschaftlich hoch umstritten. Diese TatAlbert Schweitzer, Theologe und Arzt, sache und einige Gründe dafür müssen SchülerinFriedensnobelpreis 1952 nen und Schüler erfahren. Ein Forum für leidvolle Tiernutzung? Der Erziehungs- und Bildungsauftrag verbietet die einseitige Beeinflussung der Lernenden, fordert vielmehr Kritikfähigkeit. Trotzdem erhalten auch heute noch Zoos, Zirkusse, Jagd- und Angelverbände, Fleisch- und Milchwirtschaft sowie die tierexperimentelle Wissen- Tierschutzlehrer hingegen werden manchmal ängstlich beäugt. Der Vorwurf der Manipulation wird ihnen bisweilen im Voraus gemacht, allein aufgrund ihrer ethischen Ausrichtung auf ein ganzheitliches, artübergreifendes Gewalt- und Mitgefühl-Verständnis. An manchen Schulen erhalten sie gar keinen Zutritt. Sind unsere Argumente vielleicht zu stark? Im Gegensatz zu den o.g. Interessengruppen sind Tierschutzlehrer nicht Lobbyisten in eigener Sache, wie z.B. Tierexperimentatoren oder Jäger. Wir engagieren uns vielmehr, um auf die Leiden derjenigen aufmerksam zu machen, die sich nicht selbst äußern können. Tiere sind gegenüber Menschen hilflos. Gerade im Bildungssystem sollte nicht einseitig mit Information für Tierleid und Gewalt umgegangen werden. Gesellschaftlicher Wandel Tierschutzlehrertreffen in Fulda: In der ersten Reihe von links: Achtung für Tiere-Mitglieder Angela Grubschat, Dr. Martina Kuhtz-Böhnke und Astrid Reinke mit Murphy. Unsere beiden Vorstandsmitglieder trafen sich 2003 bei der Tierschutzlehrer-Ausbildung. 18 Tiere haben für viele Menschen heute eine andere Bedeutung als noch vor 30 Jahren. Viele gesetzlich zulässigen Tierquälereien wurden in grauer Vorzeit etabliert. Sie sollten mit zeitgemäßen ethischen Maßstäben gemessen werden, wobei aktuelle Erkenntnisse der Wissenschaft zu berücksichtigen sind: z.B. unsere Verwandtschaft mit den anderen Tieren, ihre Fähigkeiten und ihre Empfindsamkeit. Es wäre unmoralisch, wenn wir uns hier dumm stellen würden. ♥& Feedback Aus den Feedbacks von Schülerinnen und Schülern im Anschluss an Besuche zum Thema Tierethik/ Tierversuche in den Unterrichtsfächern praktische Philosophie und Philosophie: Ich finde gut, dass Sie uns sehr viel über Tierversuche berichtet haben. Die Zahlenangaben fand ich erschütternd. Solche Informationen sollten allen Menschen zur Verfügung stehen. Ich finde es gut, wie Sie sich für Tiere einsetzen. Sie sollten weiter Besuche in Schulen machen. Durch Ihr Hintergrundwissen haben Sie sicher vielen die Augen geöffnet. Ich finde es gut, dass Sie sich für Tiere einsetzen. Ich finde es schrecklich, was man mit den Tieren macht. Ich fand den Vortrag sehr interessant, weil man viel erfahren hat, was man in den Medien nicht erfahren würde. Er hat meine Meinung gestärkt, weil ich sowieso schon gegen Tierversuche bin. Ich fand die 2 Stunden sehr informativ und interessant und habe viel Respekt vor Ihrer Durchhaltekraft. Danke! Ich fand die Präsentation gut. Vorher war mir die Situation der Versuchstiere nicht klar. Ich finde Tierversuche sehr grausam und mehr Leute sollten sich engagieren. Ich fand die 2 Stunden sehr hilfreich, weil man sonst von dem Thema wenig hört. Es war toll und regte zum Nachdenken an... Ein Stuck Welt viert. Damals gab es in Deutschland noch nichts Vergleichbares. Seit Kurzem bietet der Deutsche Tierschutzbund eine Tierschutzlehrerausbildung an. Kinder und Jugendliche verbringen sehr viel Zeit in der Schule. Wollten sie sich z.B. für Tiere engagieren, könnten viele das nur während der Schulzeit in einer AG. Das Interesse an unserem Tierschutzunterricht war in Wenn sie um 16 oder 17 Uhr nach Hause kommen, den letzten Monaten groß. Von März bis Mai waren wir müssen nämlich oft noch Hausaufgaben gemacht und 20 Stunden für Achtung für Tiere im Unterricht. 20 Stunden sind viel, wenn man weiß, wie viel VorbereitungsVorbereitungen auf Klaszeit hinzu kommt und dass senarbeiten geleistet wer- Soziale Kompetenz diese zusätzlich zu unseren den. Auch deshalb sollen Schulen heute ein Stück Tierschutzfragen im Unterricht zu diskutieren, anderen Aufgaben anfällt. Lebenswelt im Kleinen sein erfüllt die Forderung nach sozialem Kompetenzer- Sie sind auch viel, wenn und sie sind bestrebt, sich werb, Reduzierung von Gewalt, Perspektiven- man berücksichtigt, wie viel nach außen zu öffnen. Die- wechsel, Mitgefühl mit Schwächeren, der Förde- Angst in manchen Schulen davor herrscht, Tierschutzse Chance haben Jäger, rung von Zivilcourage und vielem anderen mehr. probleme aufzugreifen. Sie Zoos, „Nutz“-Tierzüchter sind allerdings wenig gemessen an dem, was an Tierund viele andere längst ergriffen. Seitens der Schulen muss für Gegengewichte aus Tierschutzperspektive schutzunterricht nötig und möglich wäre, wenn wir Zeit gesorgt werden, wenn Schüler nicht einseitig für eine und Geld dafür hätten. Wir leisten den Tierschutzunterhoch umstrittene leidvolle Tiernutzung eingenommen richt für unseren Verein ehrenamtlich, bitten aber um Spenden, um unsere Arbeit fortsetzen zu können. werden sollen. Tierschutzunterricht bei Achtung fur Tiere Martina Kuhtz-Böhnke und ich sind weit länger als Tierschutzlehrerinnen unterwegs als es Achtung für Tiere e.V. gibt. Wir sind beide Tierärztinnen und haben unsere Tierschutzlehrerausbildung 2003 in Österreich absol- Wissen schutzt Tiere Das Engagement in der Jugendarbeit und vor allem auch in der Schule scheint mir mit das Sinnvollste und Wirksamste zu sein, was wir gegen unreflektiert hingenommenes Tierleid tun können! Bei Interesse an Tierschutzunterricht melden Sie sich gerne unter 05241-238467 oder reinke@achtung-fuer-tiere.de. 19 ♥& Kampagne gegen Ponyleid nimmt Fahrt auf Das Leid von Ponys auf Jahrmärkten wird oft übersehen. Viele Menschen denken, die Pferde gehen ja nur Schritt und Kinder sind leicht. Viele Ponyreitbahnbetreiber achten auf Sauberkeit und selten sieht man verletzte Tiere. Das Ponyreiten wird kaum öffentlich kritisiert. Spricht man Menschen jedoch persönlich darauf an, sagen die meisten, sie finden es entsetzlich. Krankhafte Wesensveränderungen und Körperschäden zu erkennen, setzt Wissen über Pferde voraus, worüber Eltern, die ihre Kinder auf ein Pony setzen, nicht unbedingt verfügen. In artgerechten sozialen Herdenverbänden halten Pferde eine jeweils individuelle Distanz zu ihren Gefährten. Sie bewegen sich selbstbestimmt. In der Steppe legen sie als Nomaden weite Strecken zurück, vor sich hin grasend und in wechselnden Gangarten. Als Fluchttiere sind sie ständig auf der Hut vor Ge- fahren. Kann man sich etwas Artwidrigeres für Pferde vorstellen, als Stunde um Stunde im Kreis zu trot- 20 ten, den Kopf am Schweif des Vorderpferds? Umgeben von Lärm und Menschenmassen, müssen die Tiere kreischende und strampelnde Kinder (er-)tragen, die nicht reiten können. Wann immer wir die Zustände an Ponyreitbahnen dokumentiert haben, sind uns Tiere begegnet, die resigniert und abgestumpft wirkten, die einfach alles über sich ergehen lassen. Nach Angaben von Schaustellern geben sie die Ponys zum Schlachter, wenn sie ihnen nicht mehr nützen. Anlässlich der Gütersloher Pfingstkirmes veranstaltete Achtung für Tiere in der Innenstadt einen Aktionstag gegen Ponyleid. Bei einem Pferdequiz konnten Passanten Wissen erwerben und Preise gewinnen. W ir stellten ein „Ponykarussell“ nach und spürten schon nach 10 Minuten die körperliche Belastung und wie stupide und erniedrigend das Kreislaufen ist. An beiden Pfingstfeiertagen demonstrierten zwei Vereinsmitglieder vor dem Kirmesgelände, ausgestattet mit einem Thementransparent der Jugendgruppe und Bauchläden mit Infomaterial. Am ersten Tag störten einige Schausteller die angemeldete Aktion und wurden handgreiflich. Wir mussten die Polizei zur Hilfe holen. Danach blieben wir von den Schaustellern unbehelligt. Obwohl uns das Wetter nicht hold war, knackten wir am Pfingstwochenende d i e 1. 000UnterschriftenMarke gegen „Ponykarussells“. Unser Ziel ist die bundesweite Abschaffung der Ponyreitbahnen. In München läuft eine Petition gegen die Ausbeutung der Ponys auf dem Oktoberfest und der Auer Dult und in etlichen anderen Städten rührt sich ebenfalls der Widerstand. Wie bei vielen traditionellen Tierquälereien werden wir Geduld brauchen, aber die Zeichen der Zeit stehen ganz klar auf Kirmes ohne Ponyleid. Bitte unterstützen Sie die Kampagne gegen Ponyleid, nutzen Sie unsere Infoblätter, Postkarten, Buttons und Aufkleber, um auf das Leid der Ponys aufmerksam zu machen. Wir bitten dafür um eine Spende für Herstellung- und Versandkosten. Unsere Unterschriftenliste finden Sie auch unter: www.achtung-fuer-tiere.de (► Downloads, ► Unterschriftenlisten). ♥& Bundesweiter Kinder- und Jugendtierschutzwettbewerb Kirmes ohne Ponys - Ja, bitte! Durchdrehen für ein paar Euro, Wenn Kinder wüssten, wie wir leiden, würden sie Ponyreitbahnen meiden oder Kirmes ohne Ponys – Ja, bitte! steht auf selbstgemachten Plakaten unserer Jugendgruppe. Jetzt suchen wir bundesweit nach den besten Gestaltungsund Aktionsideen von Kindern und Jugendlichen gegen Ponyleid auf Volksfesten. Empfindsame Lebewesen Preise Einsendeschluss ist der 11. Oktober 2013. Den Gewinnern winken z.B. eine Digitalkamera, Brett- und Kartenspiele und weitere Preise. Die zehn besten Arbeiten werden außerdem mit einer Urkunde und einem Tierschutz-Erlebnistag bei Achtung für Tiere e.V. in Gütersloh belohnt! Die Jury besteht je zur Hälfte aus Mitgliedern der Jugendgruppe und deren Betreuerinnen. Pferde sind kluge und empfindsame Wesen. Trotzdem spricht kaum jemand über das qualvolle Leben von Ponys, die wie leblose Automaten hin und her gekarrt und stundenlang im Kirmestrubel im Kreis getrieben werden. Das mag daran liegen, dass dabei kein Blut fließt. Würde man so etwas mit Menschen machen, hieße es Folter. Ponykarussells vermitteln Kindern, dass Tiere nach Belieben für den eigenen Spaß benutzt werden dürfen. Das ist Kindern und Ponys gegenüber unredlich. Helfen Sie uns, Tierschutz auszuzeichnen Um den Missbrauch von Ponys als Karussellfiguren in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken, veranstalten wir einen bundesweiten Wettbewerb. Die Beiträge sollen auf das Leid der Ponys aufmerksam machen und Erwachsene und Kinder veranlassen, es nicht zu unterstützen. Schülerinnen und Schüler ab acht Jahren können sich bewerben: mit Zeichnungen, Fotos, Videos, Plakaten, Postern, Flyern, Collagen, Kurzfilmen, Kurzgeschichten, Theaterstücken oder was ihnen sonst noch Wirkungsvolles einfällt. Ja www.achtung-fuer-tiere.de , b i tt e ! Ideen gesucht n h eP o s ys on Die Jugendgruppe bei der Arbeit an ihrer Kampagne gegen Ponyleid. Kirm e Auch Sie, liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde, können bei diesem Projekt helfen: Unterstützen Sie den Jugendwettbewerb finanziell, damit wir die schönsten, aufsehenerregendsten und wirkungsvollsten Ideen der Kinder und Jugendlichen mit tollen Sachpreisen prämieren können! Helfen Sie uns, bundesweit Aufmerksamkeit auf dieses verdrängte Tierschutzproblem zu lenken und junge Menschen zu motivieren, selbst für Tiere aktiv zu werden. Die Infoflyer und Postkarten zum Thema werden deutschlandweit abgerufen, und seit Kurzem gibt es auch Autoaufkleber und Buttons: Kirmes ohne Ponys – Ja, bitte! 21 ♥& Mahnwache für 3 Millionen Tote Anlässlich des Internationalen Tages zur Abschaffung der Tierversuche gedachte Achtung für Tiere mit einer Mahnwache in der Gütersloher Innenstadt der Tierversuchsopfer. Um das Leid der Tiere anschaulich zu demonstrieren, quetschten sich Mitglieder der Tierschutzjugend kostümiert in einen kleinen Käfig. Andere erregten mit Tiermasken und Schildern Aufsehen. Die Gedenkstelle veranlasste viele Passanten, andächtig zu verharren. Es bestand großer Informations- und Aufklärungsbedarf, aber die überwiegende Mehrheit war sich einig, dass Tierversuche abgeschafft gehören. Fast 3 Millionen Tiere werden allein in Deutschland jährlich für wissenschaftliche Zwecke gefoltert: verätzt, verstümmelt, vergiftet, verstrahlt oder seelisch zerstört. Tierversuche sind ein belastendes Thema – viele Menschen verschließen davor lieber die Augen. Da Tierversuche in hermetisch abgeriegelten Hochsicherheitstrakten stattfinden, ist es leicht, die Horrorszenarien für Tiere, die sich dort abspielen, zu verdrängen. Achtung für Tiere tut etwas gegen Tierversuche. Dazu quälen wir uns nicht mit entsetzlichen Filmen. Jugendliche und Erwachsene informierten sich über Fakten und Hintergründe zu Tierversuchen und diskutierten Argumente der Tierversuchsgegner sowie der Tierversuchs22 befürworter. In einer amerikanischen Studie wurde nachgewiesen, dass 92% der im Tierversuch getesteten Medikamente beim Menschen keine oder unerwünschte Wirkung zeigen und deshalb nicht zugelassen werden. Noch nie wurde nachweislich ein Mensch durch einen Tierversuch gerettet. Doch Tierversuche haben lange Tradition und sind ein lukratives Geschäft. Sie erfahren gigantische steuerliche Subventionierung. Gerade weil unsere Mittel dagegen gering erscheinen, kommt es umso mehr darauf an, nicht nachzulassen und die Tiere nicht verloren zu geben. ♥& Internationaler Tag zur Abschaffung der Tierversuche Tierversuchsgegner sind Sand im Getriebe der Tierversuchsmaschinerie: Seit März 2013 dürfen an Tieren getestete Kosmetika und deren Inhaltsstoffe nicht mehr in die EU eingeführt werden. Diese Regelung reicht uns nicht, aber sie zeigt, dass sich etwas bewegt. Jeder Einzelne kann etwas gegen Tierversuche tun: • Helfen Sie, indem Sie im persönli- chen Umfeld über Tierversuche aufklären. • Schreiben Sie Leserbriefe an Zeitungen und Protestbriefe an Politiker, • sammeln Sie Unterschriften. Eine Liste gibt es unter www.achtungfuer-tiere.de. Ihre Spende hilft uns, gegen Folter im Namen der Forschung einzutreten - damit Wissenschaft Tiere achtet und Menschen Hilfe bringt. Kommentar Nachdem ich das erste Mal von Tierversuchen gehört hatte, war ich sofort der Meinung, dass sie unbedingt abgeschafft werden müssen. Viele Tiere finden qualvoll und grausam ihren Tod, obwohl sie eigentlich ein viel schöneres Leben ohne Schmerzen und stattdessen mit viel Freude verdient hätten. Nachdem ihnen beispielsweise Knochen gebrochen wurden oder ihnen künstlicher Krebs eingepflanzt wurde, sterben jährlich fast drei Millionen Mäuse, Hunde, Schweine, Katzen, Meerschweinchen, Kaninchen und viele anderen Tiere elendig in Tierversuchslaboren. steht“ besprachen, meinte ein Schüler, dass doch bei den Tierversuchen die Ratten für die Menschen stünden. Danach diskutierten die Lehrerin und der Schüler ganz sachlich über Tierversuche und erörterten, ob die Tiere bei Tierversuchen auch etwas, das für etwas anderes steht, seien oder nicht. Keiner der beiden erwähnte jedoch das Leiden der Tiere. Sie nahmen Tierversuche als ganz selbstverständlich hin und machten sich keineswegs ihre Grausamkeit bewusst. Über gequälte und getötete Menschen diskutieren wir auch nicht ohne Mitgefühl. Doch nicht alle Menschen sind sich des Warum sind manche Menschen dann so kurzen, qualvollen Lebens dieser Tiere sehr bemüht, über gequälte und getötete bewusst: Als wir in Politik nämlich das Tiere rein sachlich zu verhandeln? Thema „Etwas, das für etwas anderes Marie Eggert, 14 Jahre, Mitglied der Jugendgruppe 23 ♥& Die Terrassenkatze Ute Esselmann Vor Jahren bat ich den Tierarzt und Autor Dr. Peter Teichmann, eines seiner Katzenfotos verwenden zu dürfen. Freundlicherweise bekam ich die Erlaubnis. Das Foto zeigt einen von Räude schlimm gezeichneten Fundkater, dem nicht mehr zu helfen war. Beim Anblick seines entstellten kleinen Gesichts frage ich mich heute noch: Wie ist es möglich, dass ein Tier sich unter Menschen bewegt und trotzdem so abstürzen kann? Für Fotos schreibt man Unterzeilen. Für besagten Straßenkater drängte sich damals auf: Diese Krankheit heißt ... übersehen worden sein, vermutlich jahrelang. Wie traurig, dass er keinen Ausgleich mehr finden durfte. Je beschädigter die Opfer, denke ich, umso mehr hätten sie Menschen verdient, die sie hüten und beschützen wollen und ihnen weitere Jahre versüßen. Von solchen übersehenen Katzen könnte man viele Geschichten erzählen. Die angenehmen sind natürlich solche, die ein glückliches Ende nehmen. Allen Geschichten gemeinsam ist, dass sie unbequeme Wahrheiten über unser Phlegma enthalten. Von Menschen, die sich selbst als human und vernünftig beschreiben, müssen die übrigen Spezies mehr erwarten dürfen. schlecht isolierten Obstkiste, die neben der Terrassentür auf einem Gartenstuhl stand und ihr Obdach vorstellen sollte, berührte mein Herz. Hochhäuser ragen dort himmelwärts. Viele Menschen mussten die Katze bemerkt haben, jahrelang. So mancher wird kopfschüttelnd gedacht haben, dass die Versorgung mangelhaft ist. Einschreiten mochte offenbar niemand. Beim ersten Gesprächsversuch wurde ich hinausgeworfen. Im zweiten Anlauf bat ich, die dicke Katze kaufen zu dürfen – und bekam sie geschenkt. Einen alten Beinbruch hat sie mitgebracht, der anscheinend nie versorgt worden ist. Im Röntgenbild nicht schön, Kleinholz eigentlich, aber Bonnie rennt und springt trotzdem fast normal. Inzwischen hat sie abgespeckt, nicht nur den versehrten Gelenken zuliebe, Bonnie bin ich begegnet, weil ich Vertretungsstunden ar- sondern für die Gesundheit allgemein. Abspecken fand beiten musste. Die Dame, bei der ich weilte, rief mich ans sie doof… Fenster, um auf eine Katze im Gärtchen gegenüber zu zeigen: Seit Jahren werde sie vom Nachbarn auf der Terrasse versorgt, dürfe aber niemals die Wohnung betreten. Notgedrungen bin ich hinüber gestiefelt. Es war Februar. In den Nächten herrschten Minusgrade. Der Anblick der Bonnie, in der Sonne dösend ... Ahnen Sie, wie zufrieden mich dieser Anblick macht? Den Tieren ein starker Partner zu sein, macht beide Seiten froh. Fünf Minuten Hilfe sind besser als zehn Tage Mitleid, so rät uns ein Sprichwort. Nein, man kann nicht jede Katze zu sich nehmen ... Aber sich an die Seite der nichtmenschlichen Tiere stellen, das geht problemlos jeden Tag. “Tiere sind keine Ware!” – wer das lebt, hilft besonders konsequent und effizient, weil er so die Vorstellung abschaffen hilft, dass wir die anderen Spezies missachten, benutzen und die Überbleibsel entsorgen dürften. 24 ♥& Tierleidfrei essen Gegrillte Zucchini mit Pilzfüllung Für 2 Personen Zutaten Zubereitung 1 große Zuchhini 3 mittelgroße frische Champignons 1 Gemüsezwiebel 1 EL Tomatenmark 1 Frühlingszwiebel 2-3 EL Bulgur 1/2 Tasse Gemüsebrühe Oregano Thymian Pfeffer Salz Olivenöl Füllung: Zucchini mit einem Löffel aushöhlen und ausgelöffeltes Fruchtfleisch fein würfeln. Zwiebeln und Pilze fein würfeln. Zwiebeln und Tomatenmark in Olivenöl anschwitzen. Pilze und Zucchiniwürfel hinzugeben. Bulgur hinzugeben und mit Gemüsebrühe aufschütten; Topf von der Flamme nehmen. Füllung mit Kräutern und Gewürzen abschmecken. Zucchinihälften befüllen und in Aluminiumfolie einschlagen. Zucchini in die Glut legen, sie benötigen etwa 45 Minuten. Dazu passt Joghurtsoße mit frischen Kräutern. Bei Regenwetter und nach der Grillsaison lassen sich die gefüllten Zucchini auch in der Pfanne anbraten und danach im Ofen fertig garen! Für die Kreation der Rezepte danken wir Alexander Christian. Marinierter Räuchertofu vom Grill oder aus der Pfanne Für 2 Personen Zubereitung Für die Marinade: 2 Blöcke Räuchertofu in ca. 1cm dicke Scheiben schnei2 EL Tomatenmark den, mit der Marinade in 2 Spritzer Worcestershiresauce einen Gefrierbeutel geben Chili (Kerne entfernen) und etwas hin und her be1 Knoblauchzehe wegen, sodass sich die Ma1 EL Agavendicksaft rinade rund um die Tofu4 EL Sojasoße scheiben verteilt. Marinier4 EL neutrales Öl ten Tofu in einer Aluschale 1 Frühlingszwiebel auf den Grill legen oder in 1 TL Curry Madras einer Pfanne anbraten. Streifenweise Buntes Für 2 Personen Für diesen bunten Sommersalat zum Grillmenü 1/2 Apfel 1-2 Stangen Sellerie 1/3 Knolle Fenchel 1/2 rote Paprika 3 Aprikosen in feine Streifen schneiden und mit Himbeeressig und einem neutralen Öl anrichten. Mit Salz und Pfeffer, Thymian und Oregano würzen. 25 ♥& Kreative Hilfe für Tiere Sechstklässler helfen unseren Tier-Freunden Spenden anstelle von Geschenken Tombola am Elternsprechtag großer Erfolg Zwei Schülerinnen der Klasse 6b am Städtischen Gymnasiums Gütersloh war aufgefallen, dass Menschen oft abwertend über Tiere reden. „Viele halten sich selbst für etwas Besseres, sie sagen: Menschen essen, Tiere fressen, oder: Das sind doch „nur“ Tiere. Aber wir sind doch nicht besser als Tiere, nur anders.“ Zwei unserer Mitglieder ergriffen unabhängig voneinander die gleiche hilfreiche Initiative für Tiere. Beide feierten einen runden Geburtstag und baten um Spenden statt Geschenken. Es müssen zwei tolle Feiern mit großzügigen Gästen gewesen sein, denn wir durften uns über Diesen süßen Moppelhasen durfinsgesamt 1238 Euro für ten wir nach Brigitte Schönmanns Geburtstag um Gaben für Achtung unsere Tiere freuen. Solche uneigennützigen für Tiere erleichtern. Spendenaktionen helfen uns nicht nur finanziell, sondern sie tragen außerdem dazu bei, unsere Arbeit bekannt zu machen. Biologielehrerin Gudrun Kelle ließ sie Tierschutzthemen erarbeiten und lud Bilbo, Ayse und mich in den Unterricht ein, um über unsere Vereinsarbeit zu informieren. Die Jugendlichen wollten unseren Tieren helfen und bereiteten für den Elternsprechtag eine Tombola, Plakate und Infomaterial vor. Am Abend übergaben sie uns 100 Unterschriften gegen Tierquälerei und 248 Euro - ein Riesenerfolg. Murphy bedankte sich für den engagierten und selbstständigen Einsatz. Einen ganz lieben Dank von allen Vier- und Zweibeinern von Achtung für Tiere! Unser h erzli ch er Dank geht an Brigitte Schönmann und Gudrun Hirt! Achtung für Tiere-Mitglied Gudrun Hirt mit Bilbo. Mitmachen Wenn auch Sie für Tiere aktiv werden wollen, können Sie sich bei Achtung für Tiere auf unterschiedlichste Arten engagieren: Sie können bei unseren Aktionstagen mitwirken, zum Beispiel bei Infoständen helfen oder Aktionen mit uns zusammen vorbereiten. Auch Projekte wie die Ferienspiele oder die in Planung befindliche Tierschutzschule brauchen helfende Hände. Mitglieder, die weiter entfernt wohnen, beteiligen sich z.B. an Gestaltungs- und Verwaltungsaufgaben. Wir benötigen juristischen und tierärztlichen Rückhalt, aber auch begabte Handwerker. 26 Für das Sommerfest und viele andere Aktionen freuen wir uns über Kaffee- und Kuchenspenden. Wer für uns basteln, nähen oder stricken möchte, kann schöne Dinge kreieren, die bei verschiedensten Gelegenheiten Geld in die Vereinskasse bringen. Hilfe benötigen wir auch dabei, den Garten als attraktiven Auslauf für unsere Schützli nge und zugleich als Veranstaltungsort in Schuss zu halten. Sie können zeichnen, sind musikalisch oder anderweitig begabt? Dann finden wir bestimmt ein Projekt, indem Sie Ihre Fähigkeiten für Tiere einsetzen können. Oder haben Sie vielleicht zufällig eine ländliche Immobilie im Kreis G üt er sl o h zur Hand? Nicht zuletzt kann die Vermittlung von Kontakten (Sponsoren etc.) eine Hilfe sein. Eine andere Idee? Dann melden Sie sich gerne bei Yvonne HerzigRother (s. S. 27). ♥& Aktive Vereinsarbeit spannend, lehrreich und erleichternd! Als ich im Oktober 2010 Mitglied im Verein wurde, ahnte ich nicht, wie sich mein Leben verändern sollte. Ich war vor allem vom Konzept begeistert: Zum einen werden hoffnungslose „Tierfelle“ nach dem Gnadenhofprinzip bis an ihr Lebensende vom Verein betreut, zum anderen ist es das erklärte Ziel, sich für die Anerkennung der Rechte aller Tiere einzusetzen. Aufgrund der professionellen Gestaltung der Homepage/ Vereinszeitung/ Newsletter sowie der Aktionen und der Jugendarbeit hatte ich den Eindruck, dass hier ganz viele Menschen mitwirken. Als ich jedoch erfuhr, dass all dies nur von einigen wenigen Aktiven geleistet wird, war ich erschrocken und beeindruckt zugleich und entschloss mich zur aktiven Mitarbeit. Ich beteiligte mich nach und nach an verschiedenen Aktionen wie Weihnachtsmarkt, Bilbos Zeltlager, Ferienspiele, Jugendgruppe, Infostände. Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass Tierschutzarbeit derart vielseitig und interessant ist. Man kann sich hier wirklich mit allen Talenten und Fähigkeiten, die man besitzt, einbringen. Spaziergänge mit den Hunden und Eseln machen ebenso viel Spaß wie das Miteinander mit Gleichgesinnten sowie die tolle Zusammenarbeit mit der Jugendgruppe. Jeder Einzelne, der aktiv mitwirkt, schafft neue Möglichkeiten, denn jeder Mensch hat andere Begabungen und Ideen. Je größer das Netzwerk der Ehrenamtlichen ist, desto mehr können wir gemeinsam für die Tiere erreichen. Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein sind wichtige Voraussetzungen für erfolgreiche Tierschutzarbeit. Auch mein Tag war vorher nicht mit Langeweile gefüllt, aber ich habe erkannt, dass ich meine Freizeit sinnvoller nutzen kann. Das Ohnmachtsgefühl und die Verzweiflung darüber, nichts tun zu können, sind gewichen, denn unsere Zusammenarbeit bei Achtung für Tiere zeigt mir, dass man eine Menge bewegen kann, wenn man es ernsthaft will. Geben Sie sich einen Ruck und schließen Sie sich uns an, denn um es mit den Worten von Erich Kästner auszudrücken: „Es gibt nichts Gutes, außer: Man tut es!“ An aktiver Mitarbeit Interessierte können sich gern direkt mit mir in Verbindung setzen (05245-5055 oder herzigrother@achtung-fuer-tiere.de). Oder melden Sie sich doch zum nächsten Aktiven- und Informationstreffen an. Aktuelle Termine finden Sie unter www.achtung-fuertiere.de. Ihre Yvonne Herzig-Rother Termine 14. Juli 2013 Open-Air-Gottesdienst für Mensch und Tier Bielefelder Altstadt, am LeineweberBrunnen, Altstädter Nicolaikirche 10:30 Uhr 14. September 2013 Infostand beim Straßenfest in der Hohenzollernstr. 11-20 Uhr, Gütersloh 5. Oktober 2013 Aktionstag gegen Tierversuche anlässlich des Welttierschutztages Jahnplatz Bielefeld, ab 10 Uhr 22.-24. Juli 2013 Ferienspiele Tierschutzdiplom Melanchthonstraße 13, Gütersloh 28. September 2013 Aktionstag Kirmes ohne Ponys – Ja bitte Berliner Platz, Ecke Kökerstraße, Gütersloh ab 9 Uhr 19.-20. Dezember 2013 Weihnachtsmarktstand Berliner Platz, Gütersloh 27. Juli 2013 Sommerfest Melanchthonstraße 13, Gütersloh, ab 14 Uhr 29. September 2013 Demonstration vor der Michaeliskirmes Gütersloh 21. Dezember 2013 Weihnachtsfeier Melanchthonstr. 13, Gütersloh Gefällt Ihnen, was wir tun? Dann machen Sie doch einfach mit! Tel.: 05241-238467 27 Tiere sind wehrlos – wir stehen ihnen zur Seite. ⋅ Wir nehmen Tiere auf, die andere Menschen wegen ihrer Handicaps verstoßen haben, lassen ihre Krankheiten behandeln und sorgen für sie bis an ihr Lebensende. ⋅ Wir recherchieren gründlich und zeigen Tierquäler an. Wir informieren über verborgenes Tierleid, denn das ist die Voraussetzung für dessen Abschaffung. ⋅ Mit Fachwissen und Engagement streiten wir dafür, dass Tiere als liebenswerte und eigenständige Persönlichkeiten geachtet werden. ⋅ Wir leben Tierschutz mit Kopf, Herz und Hand, bieten Tierschutz im Unterricht, in den Ferien und in Form einer Jugendgruppe an. ⋅ Unser Engagement für eine gerechtere Welt für Tiere, die Achtung für Tiere, wird stark durch die Unterstützung vieler Menschen. Helfen Sie mit! Mit Ihrer Spende, Ihrer Mitgliedschaft oder regelmäßigen Förderung sorgen Sie dafür, dass die Arbeit an einer besseren, freundlicheren Welt für Tiere weitergehen kann. Impressum: Achtung für Tiere e.V. Melanchthonstr. 13 33334 Gütersloh www.achtung-fuer-tiere.de info@achtung-fuer-tiere.de Tel.: 05241-238467 Eintragung im Vereinsregister Registergericht: Gütersloh Registernummer: VR 1301 Sparkasse Gütersloh BLZ: 478 500 65 Konto-Nr.: 1000 78 98 Redaktion: Astrid Reinke; Gestaltung: Frauke Albersmeier. Als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Spenden und Beiträge steuerlich absetzbar. Achtung für Tiere e.V. will Tieren zu Anerkennung und fairer Behandlung verhelfen und ist karitativ und aufklärend aktiv. Mitglied im Deutschen Tierschutzbund e.V. Druck: Wehmeyer Direktmarketing, Zur Landwehr 2, 33824 Werther, www.wehmeyer-owl.de