BUSINESS facts

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BUSINESS facts
2/09
BUSINESS
facts
Walo Senn, CIO und Mitglied der Geschäftsleitung, Rhenus Alpina AG:
«Mit dem massgeschneiderten Firmennetz von
cablecom haben wir unsere expansionsgetriebene
IT-Strategie optimal umsetzen können.»
■ Rhenus Alpina: Leistungsfähiges Firmennetz als Basis für erfolgreiche
Integrations- und Zentralisierungsstrategie
■ AZ Direct: Power-WAN sorgt für mehr Performance und flexible
­Ressourcenallokation
■ Partnerschaft: Interoute und cablecom business spannen zusammen –
Unternehmen profitieren von günstigen Breitbandverbindungen im internationalen Firmennetz
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser
Focus
Walo Senn: «Die Firma war bereit,
das Richtige richtig zu tun.»
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«Müssen Randregionen damit rechnen, höhere Preise für Glasfaserdienste zu bezahlen?»
Wenn der Personalbestand eines Unternehmens in acht Jahren um 2600 Prozent wächst, muss sich der CIO nicht über mangelnde Herausforderungen
beklagen. Vor allem nicht, wenn die Wachstumsrate des IT-Teams im gleichen
Zeitraum spar­same 157 Prozent beträgt. Interview mit Walo Senn, seit sieben
Jahren CIO beim Logistikunternehmen Rhenus Alpina.
Die Frage, die der Journalist Beat Schmid in der «SonntagsZeitung»
vom 3. Mai an den Comcom-Chef Marc Furrer stellt, beschäftigt immer
mehr Unternehmen mit Standorten in den Agglomerationen und länd­
lichen Regionen. Verfolgt man die Debatten am «Glasfaser-Round­t able»,
gewinnt man fast den Eindruck, die Schweiz bestehe aus drei, vier
Showcase
Städten und ansonsten aus Wüstensand. Marc Furrer beantwortet die
Rudolf Bochsler: «Gute Werbung verschwendet keine
­Aufmerksamkeit, sondern belohnt sie.»
Frage im besagten Interview ganz unverblümt: «Man ist sich einig, dass
es ­r egional unterschiedliche Preise geben wird. Das ist eine Vorausset-
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zung, damit das Glasnetz überhaupt gebaut wird.»
Rudolf Bochsler hat von 2002 bis 2008 die Informatik beim ­Aargauer Medienhaus
AZ Medien geleitet und dort erfolgreich das Kosten-Nutzen-Verhältnis der IT optimiert. Heute befasst er sich mit dem Business Case Direktwerbung.
Mit anderen Worten: Die vielen Unternehmen in der Schweiz, die sich
keine teuren Zentrumslagen leisten können oder wollen und sich folglich
in ländlichen Gewerbegebieten niedergelassen haben, werden von den
Telcos einmal mehr benachteiligt, wenn es um die Versorgung mit hoch-
PARTNERSHIP
wertigen Breitbanddiensten geht.
Vladimir Mitrovic: «Ich nenne uns ‹the little big carrier›.»
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Diese Perspektiven wären in der Tat betrüblich, gäbe es keine Alter-
Dank der Partnerschaft mit dem internationalen Carrier Interoute kann cablecom business jetzt MPLS-basierte Breitband-Firmennetze über die Landesgrenzen hinaus realisieren. Wie diese Zusammenarbeit funktioniert und wie die Kunden davon profitieren, schildert Vladimir Mitrovic, Sales Director bei Interoute, im
Interview.
nativen. Die im wahrsten Sinn des Wortes naheliegendste Alternative
heisst cablecom. Wir haben das Glasfasernetz im Rahmen der HFCPlattform bereits gebaut. Rund 85 Prozent aller Unternehmen befin-
Event-Kalender
PORTRAIT
Ihre Ansprechpartner bei cablecom business
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B2B Communication Network 2009
Impressum
GigaClass Services durchgeführt (FTTbiz steht für Fibre to the busi-
24. September 2009, Acqua, Zürich
sich viele Unternehmen für unsere Infrastruktur- und Serviceleistungen
Arosa schneesicher – und sicher
in der IT
nehmen, unabhängig von ihren Adressen. Wir tarifieren nicht nach Zonen.
cablecom BUSINESS FACTS 2/09
diverse Informationsveranstaltungen zum Thema FTTbiz & cablecom
ness). Das Echo war erfreulich gross. Es hat sich herausgestellt, dass
brennend interessieren. Umgekehrt interessieren wir uns für alle Unter-
Was gut für unsere Unternehmen ist, ist gut für unser Land. In der vorliegenden Ausgabe stellen wir Ihnen zwei interessante Kundenprojekte
und eine junge Partnerschaft vor. In allen drei Beiträgen spielen Glas­
fasern eine Schlüsselrolle. Im Fall Rhenus Alpina war das moderne Datennetz von cablecom ein wichtiger Erfolgsfaktor bei der Umsetzung der
Geschäfts- und IT-Strategie des Unternehmens. Der Showcase AZ Direct
zeigt, wie mit einem Power-WAN eine ganze Reihe von positiven Effekten in der Organisation und im Ressourcenmanagement erzielt werden
kann. Schliesslich gewähren wir Ihnen einen Einblick in die Zusammen-
20. Oktober 2009,
Paul Klee Zentrum, Bern
arbeit mit unserer Partnerin Interoute. Dank dieser Partnerschaft sind
in4U und cablecom business –
eine starke Partnerschaft.
ven Konditionen anzubieten.
Erfahren Sie mehr über gemeinsame
Aktivitäten.
Wir wünschen Ihnen spannende Lektüre und einen kurzweiligen Sommer!
wir ab sofort in der Lage, internationale MPLS-VPNs zu sehr attrakti-
Infos und Anmeldung zu den
­Veranstaltungen:
www.cablecom.biz > Events
Herausgeber : Cablecom GmbH, Förrlibuckstrasse 181, 8021 Zürich, Tel. 0800 888 310, Fax 043 343 66 22,
www.cablecom.biz Redaktion : Marco Quinter (Leitung), Olav Frei, Guido Biland Projektleitung : Guido Biland,
alphatext.com Layout/Typografie : Daniel Keller, feinkost.ch Korrektorat : textcontrol.ch Übersetzung D/F :
TextraPlus AG, Pfäffikon SZ Druck : Schmid-Fehr AG, Goldach SG. Erscheint vierteljährlich in Deutsch und
Französisch. Nachdruck mit ­Quellenangabe gestattet.
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entfernt. Gute Nachrichten verdienen heutzutage besonders viel Aufmerksamkeit. Darum haben wir in den letzten Monaten schweizweit
Entdecken Sie das vielfältige
Angebot von cablecom business
an folgenden Veranstaltungen:
Informatik zwischen 1800 m und
2653 m Höhe. Die geschäftlichen Anforderungen an die Informatik der Arosa
Bergbahnen AG werden in Bezug auf
Sicherheit, Verfügbarkeit und Erreichbarkeit immer höher.
Wie wurde diese Herausforderung
bewältigt? Ein Erfahrungsbericht über
make or buy.
Major POP
Metro POP
Regional POP
Fibre-Backbone
den sich heute weniger als 500 Meter von unserem Fibre-Backbone
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Ihr Marco Quinter
Vice President Business Markets
cablecom BUSINESS FACTS 2 /09 3
Focus
Focus
Es gab einige Gründe. Erstens gefiel mir
der Gedanke, die IT-Gesamtverantwortung für ein Unternehmen zu übernehmen.
Zweitens interessierte mich das Thema
Logistik. Drittens liess man mir freie Hand
bei der Neugestaltung der IT-Infrastruktur. Die Firma war bereit, langfristig das
Richtige richtig zu tun. Es ging nicht primär darum, Kosten zu sparen.
«Die Firma war bereit,
das Richtige richtig zu tun»
Wenn der Personalbestand eines Unternehmens in acht Jahren um 2600 Prozent wächst,
muss sich der CIO nicht über mangelnde Herausforderungen beklagen. Vor allem nicht, wenn die
Wachstumsrate des IT-Teams im gleichen Zeitraum sparsame 157 Prozent beträgt. Interview
mit Walo Senn, der mit fast 50 bereit war für ein neues berufliches Abenteuer.
Das Logistikunternehmen Rhenus Alpina
beschäftigt heute rund 1300 Mitarbeitende in der Schweiz und blickt seit dem
Jahr 2000 auf eine fulminante Expansions­
geschichte zurück. Vor zehn Jahren war
Rhenus Schweiz noch ein Betrieb mit
50 Mit­arbeitern. Danach ging es Schlag auf
Schlag. In sieben Jahren wurden sieben
Gesellschaften mit Rhenus Alpina fusioniert,
darunter Schwergewichte wie die Schweizerische Reederei Neptun AG der Migros im
Jahr 2000, die Cargologic AG der bankrotten SAir Group im Jahr 2002 und die Georg
Fischer Speditionslogistik AG im Jahr 2004
(siehe Box «Firmengeschichte»).
Kleines Team, grosse Aufgaben
Als Walo Senn im Jahr 2002 seinen Posten als CIO antrat, warteten ein kleines ITTeam und grosse Aufgaben auf ihn. Mit
der Akquisition der Cargologic im gleichen Jahr wuchs sein neuer Arbeitgeber
um mehr als das Doppelte. Die wegweisenden IT-Projekte ergaben sich hauptsächlich aus der dynamischen Akquisi­
tionsstrategie des Unternehmens:
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• Neuorganisation und Vereinheitlichung
der Informatik
• Aufbau eines schweizweiten Firmennetzes (2003): Evaluation, Ausschreibung,
Realisierung Managed WAN, Managed
LAN, Managed Firewall
• Aufbau und Zentralisierung der Windows-Plattform: Migration W2003/ WXP,
Exchange 2003, Softwaredistribution,
Ablösung der Client-Hardware
• Virtualisierung der Server- und der
­S torage­infrastruktur in den beiden
Rechenzentren in Basel und Zürich
(ab 2006)
• Konsolidierung der Rechenzentren in
Zürich (ab 2008): Aufbau eines DualSite-Rechenzentrums mit synchroner
Datenreplikation, Migration der meisten Applikationen ins neue Haupt-RZ in
Glattbrugg
Die IT-Ressourcen werden zurzeit von
600 Mitarbeitenden an 19 Standorten
genutzt. BUSINESS FACTS hat den Mann,
der für das erfolgreiche Change Management verantwortlich ist, zu einer Stunde
Verschnaufpause überreden können. Das
Interview fand am 15. April am Flughafen
Zürich statt.
Herr Senn, Sie haben bei Mettler Toledo
eine Bilderbuchkarriere gemacht
und nach langjähriger Tätigkeit im
Geschäftsbereich LabTec die Stelle des
CIO bei Rhenus Alpina angenommen.
Hatten Sie damals eine Ahnung, was
in den nächsten Jahren auf Sie zukommen würde?
Als ich damals eine neue Herausforderung suchte, machte mich ein Bekannter
auf eine Stelle bei Cargologic aufmerksam.
Die Übernahme der Cargologic durch Rhenus Alpina war bereits besiegelt. Darum
war beim Vorstellungsgespräch auch der
CEO von Rhenus Alpina anwesend. Von
ihm erfuhr ich, dass Rhenus vorhatte, die
Stelle des CIO neu zu schaffen. Danach
wurden wir uns schnell einig. Von den
weiteren bevorstehenden Kaufaktivitäten
hatte ich keine Ahnung.
Was hat Sie an der neuen Stelle gereizt?
Was haben Sie als Erstes gemacht?
Ich habe mir drei Monate Zeit für eine
Analyse genommen. Anschliessend habe
ich einen Massnahmenkatalog verfasst,
unterteilt in Sofortmassnahmen und längerfristige Massnahmen. Auf der Basis
dieses Massnahmenpaketes wurde mir
dann das Budget zugesprochen.
In der heutigen Situation profitiert das
Unternehmen von der geleisteten Arbeit
der letzten Jahre. Wir haben immer auf
bezahlbare Lösungen gesetzt und auf
Prestige-Projekte verzichtet. Darum können wir heute mit einem schlanken Team
arbeiten. Allerdings gibt es auch bei uns
Anpassungen. Das Thema VoIP haben wir
für unbestimmte Zeit auf Eis gelegt. Wir
befinden uns in einer Phase der Konsolidierung und überlegen uns, was wir noch
optimieren können.
Zum Beispiel?
Wir müssen unsere IT-Organisation anpassen. Durch die Zentralisierungsschritte im
Zur Person
Walo Senn, 56, ist CIO und Mitglied der
Geschäftsleitung der Rhenus Alpina AG.
Nach seiner Berufslehre als Elektromonteur
hat er am Technikum Winterthur Elektro­
ingenieur studiert und danach noch ein
Diplom als Betriebsingenieur erworben.
Nach einer vierjährigen Tätigkeit als Softwareentwickler bei der Polymot GmbH
begann er Anfang 1986 seine Karriere bei
der Mettler Instrumente AG als Projektmit­
arbeiter EDV-Projekte. Von 1993 bis 1999
war er im Geschäftsbereich LabTec der
Mettler Toledo GmbH Leiter Informatik, von
1999 bis 2002 Leiter Logistics & Information
Systems. Im Juli 2002 hat Walo Senn bei
Rhenus Alpina AG den Posten des CIO
übernommen.
Walo Senn ist verheiratet und hat zwei
erwachsene Söhne.
Wie haben sich die Grösse Ihres Teams
und die Budgets über die letzten sieben
Jahre entwickelt?
2002 bestand das IT-Team aus sieben
Leuten. Heute sind wir elf. Das Budget ist
insgesamt etwa auf dem gleichen Niveau
geblieben. Früher war allerdings der Anteil
für Outsourcing wesentlich höher. Heute
machen wir alles inhouse ausser WAN,
LAN, Firewall und RZ-Housing.
Die Geschäftsstrategie war seit 2000
vor allem von hohen Expansionszielen
geprägt. Wie hat sich dieser Umstand
auf die strategischen Prioritäten des
CIO ausgewirkt?
Unser Team musste in der Lage sein, neue
Firmen und Anwender rasch in die bestehende IT-Infrastruktur zu integrieren. Voraussetzung für eine effiziente Abwicklung von
Integrationsprojekten ist eine Infrastruktur, die
so weit wie möglich standardisiert und automatisiert ist. Der Aufbau der neuen IT-Infrastruktur stand folglich unter dem Zeichen von
Standardisierung und Standortvernetzung.
Die IT-Infrastrukturen zugekaufter Firmen wurden ohne viel Federlesen ausgetauscht. Dieser Schritt hat auch wesentlich zur Verbesserung der Stabilität beigetragen.
Wie wirkt sich die aktuelle Wirtschaftslage auf Ihre strategischen Prioritäten
aus?
haben bereits vor drei Jahren entsprechende Lösungen im Server- und Storagebereich eingeführt. Welche Erfahrungen haben Sie mit der InfrastrukturVirtualisierung gemacht?
Seit der Einführung von VMware erleben wir eine Reihe von positiven Effekten:
mehr Flexibilität und Effizienz im ServerManagement sowie eine höhere Verfügbarkeit der Applikationen. Unsere IT-Mitarbeiter können die Software heute während der Bürozeiten aktualisieren. Getestet
wird auf einem virtuellen Server in einer
Testumgebung. Von dort ist es ein kleiner Schritt in die produktive Umgebung.
Die Downzeiten der Applikationen sind
technischen Bereich ist Handlungs­bedarf
im organisatorischen Bereich entstanden.
Das gehen wir jetzt an. Ein weiteres Thema
ist die Optimierung des Client-Managements. Zurzeit betreiben wir Fat Clients,
die wir zentral verwalten. Ich könnte mir
vorstellen, dass wir die Desktops komplett virtualisieren und nur noch zentral
hosten.
Um Betriebskosten zu sparen, investieren Unternehmen zunehmend in Virtualisierungslösungen. Die Marktforscher
von Gartner prognostizieren für 2009
ein Wachstum von über 50 Prozent beim
Erlös für Virtualisierungssoftware. Sie
sehr kurz. Solche Arbeiten konnten früher nur ausserhalb der Bürozeiten ausgeführt werden.
Welches Vorgehen empfehlen Sie bei
der Einführung der Virtualisierungstechnologie?
Am Anfang sollte Klarheit darüber bestehen, was genau virtualisiert werden soll.
Weiter stellt sich die Frage, wie gross die
Begeisterung der IT-Mitarbeiter für dieses
Thema ist. Der Erfolg ist wahrscheinlicher,
wenn das Team das Projekt mitträgt. Hier
empfiehlt sich eine gezielte Schulung.
Wir haben die neue Umgebung parallel zur
aktiven Umgebung aufgebaut und dann
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eine Applikation nach der andern abgelöst. Bei diesem Projekt haben wir auch
externe Unterstützung beansprucht.
Planen Sie weitere Virtualisierungs­
projekte?
Wie gesagt prüfen wir derzeit die Ablösung der lokalen Fat Clients durch zentrale
virtuelle Desktops. Diese Lösung hat interessante Vorteile. So können Mitarbeiter
von überall auf ihren persönlichen Desktop
zugreifen. Sie brauchen nur einen Internetzugang. Zudem ist das Konzept ressourcenschonender und somit kostengünstiger im Betrieb.
Im Jahr 2003 haben Sie ein schweizweites Firmennetz, das sogenannte RAnet,
aufgebaut. Welche Aspekte standen bei
der Evaluation der WAN-Lösung im Vordergrund?
Im Vordergrund standen fünf Aspekte: Es
sollte ein Carrier mit schweizweitem Footprint sein. Zweitens wollten wir Internet
und WAN aus einer Hand. Drittens sollte
es möglich sein, für jeden Standort individuelle Service Levels zu vereinbaren.
Weiter wünschten wir uns einen Partner,
der auf unsere Bedürfnisse flexibel eingeht. Und last but not least: Der Preis
musste stimmen. Wir haben fünf Provider
zur Offerte eingeladen. Davon haben es
drei in die Endauswahl geschafft. Die Entscheidung fiel auf der Basis einer detaillierten Nutzwertanalyse.
Aus welchen Gründen haben Sie sich
für cablecom entschieden?
Cablecom ist ohne Zögern voll auf unsere
Bedürfnisse eingegangen. Daneben
haben uns auch die innovative technische
Lösung und der Preis beeindruckt.
Gerade im Netzwerkbereich fällt auf,
dass Sie konsequent auf Outsourcing
setzen. Sogar die lokalen Netze und die
Firewalls lassen Sie von externen Partnern betreuen. Warum?
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Für den Aufbau fehlte uns das Know-how
und für den Betrieb und die Wartung das
Interesse. Der Aufbau eines Firmennetzes
ist heikel. Da kann man viel falsch machen.
Darum haben wir auch hier externe Unterstützung angefordert.
Welche Skills haben Ihnen bei der
Bewältigung dieser Aufgaben am meisten geholfen?
Die im Studium erworbene Fähigkeit, Themen lösungsorientiert anzugehen, hat mir
oft geholfen. Neben der Lösungskompetenz und dem technischen Verständnis
waren auch meine Erfahrungen im Projektmanagement und mein Verständnis für betriebswirtschaftliche Zusammenhänge sehr hilfreich. Mir ist bewusst,
dass die Ausgaben für IT erst von der
Firma verdient werden müssen. Mit diesem Bewusstsein beurteilt man neue Projekte nach ihrem Nutzwert. Darüber sind
wir in den momentan unsicheren Zeiten
sehr froh. Die eigenen Grenzen zu kennen,
hilft übrigens auch.
In einem dynamischen Unternehmen
ist viel Improvisationstalent gefragt.
Trotzdem braucht es Leute, die in jeder
Situation den Überblick bewahren.
Sind Sie eher ein Improvisations­t alent
oder ein Organisationsgenie?
In Notsituationen ist natürlich Improvisationstalent gefragt. Trotzdem muss man
einen kühlen Kopf bewahren und darf den
Überblick nicht verlieren. Nichts gegen
Improvisieren – solange es bewusst getan
wird. In der Zusammenarbeit mit externen
Partnern muss man aktiv koordinieren und
stets die Interessen der eigenen Firma im
Auge behalten. Man darf nicht erwarten,
dass die Partner das für einen tun. Bei
Outsourcingprojekten muss man genau
wissen, was man will, und immer wieder
Firmengeschichte seit 2000
•D ie Rhenus AG & Co. KG übernimmt das Aktienpaket vom Migros-GenossenschaftsBund und wird neue Hauptaktionärin. Die Schweizer Rhenus-Gesellschaft und SRN Alpina
­firmieren als Rhenus Alpina AG.
•Integration der SRN Alpina in Deutschland. Der Erwerb von SRN stärkt die Marktstellung
von Rhenus in den Häfen Antwerpen und Rotterdam und bewirkt einen Ausbau der ­dortigen
Aktivitäten.
•Die SBB Cargo verkauft ihre elf Logistikzentren (Cargo Service Center CSC) an die ­Rhenus
Alpina AG. Die neuen Logistikzentren werden heute unter dem Namen Rhenus Contract
Logistics geführt.
•Rhenus Alpina kauft Cargologic und erwirbt damit ein neues Geschäftsfeld.
•Der Ausbau im Handlinggeschäft wird durch die Übernahme der in den Flughäfen Basel
und Zürich tätigen CGS (Cargo Ground Service AG) komplettiert. CGS und die neu erwor­
bene Handling Partner AG treten nun gemeinsam am Markt als Rhenus Air Handling AG
auf. Heute firmieren sie unter Cargologic Freight Services.
•Es folgt der Kauf der Georg Fischer Speditionslogistik AG, Schaffhausen, mit anschliessendem Rebranding zur Rhenus Contract Logistics AG. Für die Serlog Service und Logistik
AG bietet Rhenus Hand zu einem erfolgreichen Management-Buyout.
•Das Logistikunternehmen gibt sich eine neue Holdingstruktur. In der Rhenus Alpina Gruppe
sind eigenständige Gesellschaften vereint: Rhenus Contract Logistics AG, ­Rhenus Port
Logistics AG, Contargo Alpina AG, Rhenus Freight Logistics AG, Cargologic AG und Cargologic Freight Services AG.
•Übernahme des Standorts Flughafen der Zürcher Freilager AG und Integration in die ­Rhenus
Freight Logistics AG.
prüfen, ob die Leistungen mit den Zielen
übereinstimmen.
Wie organisieren Sie bei Rhenus Alpina
die Schulung und Unterstützung für
Anwender?
Abgesehen von den Mitarbeitern im
Backoffice arbeiten fast alle Anwender
vor allem in ihren Geschäftsapplikationen. Die Erneuerung der IT-Infrastruktur
hatte auf die Applikationslandschaft und
somit die Frontends kaum Auswirkungen.
Die grösste Veränderung hat das E-Mail
gebracht, das inzwischen eine geschäftskritische Bedeutung vor allem in der Auftragsabwicklung mit den Zollbehörden
hat. Doch auch diese Applikation wurde so
smart in die Geschäftsapplikationen integriert, dass sich für die Anwender wenig
geändert hat.
Sie sind als CIO Mitglied der Geschäftsleitung. Wie würden Sie eine optimale
Zusammenarbeit in diesem Gremium
definieren?
In der Geschäftsleitung sind die COOs der
fünf Tochtergesellschaften sowie der CEO,
der CFO, der CIO und die HR- und PRManagerinnen der Rhenus Alpina vertreten. Eine optimale Zusammenarbeit basiert
in erster Linie auf Vertrauen. Ich darf davon
ausgehen, dass jeder sein Business versteht, und bin mir bewusst, dass IT nicht
das Wichtigste ist. Gleichzeitig sensibilisiere ich die GL frühzeitig für anstehende
IT-Themen und sorge für einen regelmäs­
sigen Informationsfluss vor und während
einzelner Projekte.
Gibt es im internationalen Logistik­
geschäft noch Transaktions- und Kommunikationsprozesse, die nicht ITgestützt sind?
Nein. Es gibt allerdings Bereiche, die weniger zeitkritisch sind. Wenn ein Frachtschiff
von Rotterdam nach Basel unterwegs ist,
benötigt es einige Tage. In anderen Bereichen müssen die Informationen extrem
Rhenus Alpina AG
Das Logistikunternehmen Rhenus Alpina ist mit seinen Tochtergesellschaften an 19 Standorten vertreten. Hauptstandorte
sind Basel (Rheinhafen), Zürich (Flughafen) und Schaffhausen.
•Rhenus Contract Logistics offeriert modernste integrale Gesamtlogistik von A bis Z.
•Rhenus Freight Logistics erbringt weltweit Logistikdienstleistungen und erfüllt dabei
individuelle Wünsche.
•Rhenus Port Logistics ist spezialisiert auf Massengüter auf den europäischen Binnen­
gewässern und aufs Recycling.
•Contargo Alpina kümmert sich um den Containerverkehr.
• Cargologic und Cargologic Freight Services wickeln anspruchsvolles Airhandling ab.
Die wichtigsten Kundengruppen sind Spediteure, Industrie, Handel und Fluggesellschaften.
Der Hauptumsatz stammt aus dem Luftfrachtgeschäft. Rund 90 Prozent der Fracht am Flughafen Zürich werden von Cargologic abgewickelt.
Rhenus Alpina befindet sich im Besitz der deutschen Rhenus AG & Co. KG. Die Rhenus Gruppe
hat einen Umsatz von 3,3 Mrd. Euro und beschäftigt weltweit über 15 000 Mitarbeitende an
230 Standorten. Die Rhenus Gruppe gehört ihrerseits zur deutschen Rethmann-Gruppe.
Infos: www.rhenus.com
Von cablecom bezogene Leistungen
Services
connect LAN, connect Internet, Dark Fibre
Standorte
19
Access
HFC, DSL, Fibre (5 Standorte)
Bandbreiten connect LAN: 2 bis 100 Mbit/s
connect Internet: 50 Mbit/s
Infos
Olav Frei, Sales Director, Tel. 043 343 65 03, olav.frei@cablecom.ch
schnell fliessen, zum Beispiel bei der Zollabwicklung mit Laufkundschaft. Wenn
unser Deklarant am Zoll in Thayngen keine
E-Mail-Verbindung zur Zollverwaltung hat,
kann es innert kurzer Zeit zu einem langen
LKW-Stau kommen.
Sie haben die IT inzwischen vollständig zentralisiert. Die Applikationen
der Rhenus Alpina und ihrer Tochter­
gesellschaften laufen nur noch im DualSite-RZ in Zürich. Wie reduzieren Sie
das Ausfallrisiko im RZ und im Firmennetz?
Wichtige Standorte sind redundant angebunden. Wichtige Netzkomponenten werden ebenfalls redundant betrieben. Die
Verbindung zwischen den Rechenzentren
im Flughafen und in Glattbrugg ist wegredundant. Die Daten der Rechenzentren
werden über Kreuz synchron repliziert. Ein
weiterer wichtiger Baustein ist die Servervirtualisierung.
Welche Erfahrungen haben Sie mit
cablecom in Bezug auf die Verfügbarkeit gemacht?
Sehr gute. Vor allem die fünf mit Glasfaser
erschlossenen Standorte sind sehr stabil.
Die SLAs wurden gemäss der Wichtigkeit
der Standorte abgestuft. Das haben wir
so gewünscht.
Im Moment ist es ja etwas ruhiger geworden im Logistikgeschäft. Welche
Projekte haben Sie zurzeit in der Pipeline?
Neben dem Thema Client-Management
beschäftigen wir uns auch mit dem Thema
E-Mail-Archivierung.
Herr Senn, vielen Dank für das Gespräch.
Interview: Guido Biland, alphatext.com
Fotos: Rhenus Alpina AG und Daniel Hager,
Fotograf, Zürich
cablecom BUSINESS FACTS 2 /09 7
Showcase
«Gute Werbung verschwendet
keine Aufmerksamkeit, sondern
belohnt sie»
Die Werbestatistik weist einen klaren Trend aus: Die Gattungen Fernsehen, Aussenwerbung, Messen
Rudolf Bochsler, Head of IT & Production
bei der AZ Direct AG: «Ein wichtiges Thema
ist derzeit die Virtualisierung.»
und Direktwerbung gewinnen Marktanteile. Grosse Verliererin ist die Printwerbung. Entsprechend hoch
ist der Kostendruck in den Verlagshäusern. Rudolf Bochsler hat von 2002 bis 2008 die Informatik
beim Aargauer Medienhaus AZ Medien geleitet und dort erfolgreich das Kosten-Nutzen-Verhältnis der
IT optimiert. Heute befasst er sich mit dem Business Case Direktwerbung. Der Kostendruck ist auch
hier ein Thema – wegen der Rezession.
Herr Bochsler, als IT-Chef sind Sie für
die IT-Branche ein attraktiver Adressat
für Werbebotschaften. Wie lesenswert
finden Sie Post, die Ihnen ungefragt
zugestellt wird?
Bei den meisten Werbesendungen fühle
ich mich zu wenig persönlich angesprochen. Die Werbeflut kann schon nerven.
Es gibt aber auch Mailings, die gut aufgemacht sind und interessante Neuigkeiten vermitteln.
Hand aufs Herz: Wann haben Sie das
letzte Mal eine Werbesendung gelesen
und beantwortet?
Ich werfe in der Regel einen kurzen Blick
darauf. Wenn mich nichts fesselt, bleibt es
beim kurzen Blick. Es kommt aber auch vor,
dass ich auf einen Werbebrief antworte –
vielleicht drei oder vier Mal im Jahr.
Zur Person
Rudolf Bochsler, 49, hat sich nach seiner
Maschinenschlosserlehre zum Energietechniker und Wirtschaftsinformatiker weitergebildet. Von 1985 bis 1997 war er bei
der ABB Kraftwerke AG als Messtechniker
und anschliessend als Leiter IT Operations
beschäftigt. In den folgenden fünf Jahren
führte er bei den Basler Versicherungen
den Bereich IT-Betrieb & Support. Von
2002 bis 2008 wechselte er als Leiter Informatik zur AZ Medien Gruppe AG. Heute ist
er Head of IT & Production bei der AZ Direct
AG (AZ Direct hat nichts mit der AZ Medien
Gruppe zu tun). Rudolf Bochsler ist verheiratet und Vater von vier Töchtern.
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cablecom BUSINESS FACTS 2 /09
Im Direktmarketing gibt es anonyme
und adressierte Werbung. Was zeichnet adressierte Werbung aus ausser
die Tatsache, dass sie nicht am Kleber
«Bitte keine Reklame» scheitert?
Bei der adressierten Werbung lassen sich
Streuverluste durch eine professionelle
Selektion von Adressen auf ein Minimum
reduzieren. Je persönlicher sich der Empfänger einer Werbebotschaft angesprochen fühlt, desto mehr Interesse weckt sie.
Das ist das Ziel dieser Werbung: Interesse
wecken und Reaktion auslösen. An dieser
Stelle kommt ein weiterer Vorteil der adressierten Werbung ins Spiel: Die ResponseElemente können auf eine bereits gespeicherte Adresse referenzieren. Dies erleichtert die Abwicklung des Dialogs. Tatsächlich
generiert die Direktwerbung am meisten
Leads von allen Werbeformen.
Ihre Stärken kann diese Werbeform allerdings nur unter zwei Bedingungen voll ausspielen: Die Werbebotschaft muss perfekt
zur Adresse und die Adresse perfekt zum
Empfänger passen. Das setzt zum einen
voraus, dass die Adressbestände konsequent gepflegt werden, und zum andern,
dass für den Versand nur Adressen eingesetzt werden, die zur definierten Zielgruppe passen.
Wie gut schneidet Direktmarketing
heute bezüglich Akzeptanz im Vergleich zu anderen Werbeformen ab?
Die Akzeptanz des Empfängers ist sicher
eine Herausforderung. Doch gerade hier
besteht eine grosse Chance für die Direktwerbung. Sie kann Relevanz in den Dialog bringen, indem sie Angebote und Zielgruppen optimal in Übereinstimmung
bringt. Das Lästige an der Werbung ist
ja nicht die Relevanz, sondern der Streuverlust. Niemand will Streuverluste. Dem
Werbetreibenden sind sie zu teuer und
dem Umworbenen zu nervig. Gute Werbung verschwendet keine Aufmerksamkeit, sondern belohnt sie. Ich akzeptiere
Werbung gerne, wenn sie mich mit etwas
vertraut macht, das mich wirklich interessiert. Persönlich zugeschnittene Direktwerbung ist so gesehen der Inbegriff für
relevante Werbung. Das klingt jetzt ziemlich einfach. Dahinter steckt aber viel kreative und administrative Arbeit.
Ein grosser Vorteil des Direktmarketings ist – aus Sicht des Werbetreibenden – die Messbarkeit seines Erfolgs.
Die Qualität der Adressen spielt hier eine
Schlüsselrolle. Wie kann AZ Direct ihre
Kunden dabei unterstützen, möglichst
hohe Responsequoten zu erzielen?
Die Qualität der Adressdaten – wir nennen es Content – ist der Schlüssel zum
Erfolg. Wenn Sie einen Adressbestand
ein Jahr lang nicht pflegen, werden am
Ende über 20 Prozent der Adressen fehlerhaft sein. Geht man davon aus, dass
die Portokosten bei einer Mailingkampagne etwa einen Viertel der Gesamtkosten
ausmachen, sind ungültige Adressen eine
Menge hinausgeworfenes Geld.
Kunden, die nur an unseren Adressen interessiert sind, können sie direkt in unserem
Online-Shop beziehen. Dort stehen 3,2 Mil­
lionen Haushaltsadressen und 460 000 Firmenadressen zur Auswahl.
Auf Wunsch analysieren wir die Adressbestände des Kunden und helfen ihm in
einem ersten Schritt, die Adressen richtig zu strukturieren und den Bestand zu
bereinigen. Dazu gleichen wir die Kundenbestände mit den Beständen unserer
Referenzdatenbanken ab. Unsere Adressen werden wöchentlich in einer mehrstufigen Prozedur aktualisiert. Darum können wir unseren Kunden garantieren, dass
mindestens 98 Prozent der Privatadressen und 99,3 Prozent der Firmenadres-
sen zustellbar sind. Für Retouren zahlen
wir eine Entschädigung.
Im zweiten Schritt reichern wir die Adressen des Kunden mit zusätzlichen Informationen und Merkmalen aus unserem Bestand
an, soweit das für die Kommunikation mit
dem Kunden Sinn macht. Wenn seine Kundendatenbank aktualisiert und komplettiert
ist, kann der Kunde unsere Unterstützung
bei der Selektion in Anspruch nehmen. Hier
können wir spannende Möglichkeiten aufzeigen. Es sollen ja nur diejenigen Personen angeschrieben werden, die mit einer
hohen Wahrscheinlichkeit auf das Angebot reagieren. Soziodemografische und
psycho­grafische Merkmale ermöglichen
eine sehr potente Auswahl.
Was muss man sich unter diesen Merkmalen vorstellen?
Es handelt sich hier zum Teil um personenbezogene Eigenschaften, vor allem aber
auch um statistische Aussagen. Diese
modellierten Merkmale basieren auf unterschiedlichsten Datenquellen und werden
den Adressen mit Hilfe von Software-Algorithmen zugeordnet. Die Zusatzinformationen sind entscheidend im Selektionsverfahren und helfen, die Zielgruppen präzise
abzuzirkeln und Streuverluste zu reduzieren.
Das heisst, dass Sie Ihren Kunden helfen, beim Adressmaterial auf Klasse
statt Masse zu setzen. Steht das nicht
cablecom BUSINESS FACTS 2 /09 9
Showcase
im Widerspruch zu Ihrem Geschäftsmodell?
Kurzfristig betrachtet: Ja. Langfristig
betrachtet: Nein. Wir verdienen unser Geld
mit zufriedenen Kunden. Die Kosten der
Kampagne müssen also in einem gesunden Verhältnis zu den generierten Leads
stehen. Hohe Responsequoten erreicht
man nicht mit der Menge, sondern mit
der Qualität der Adressen. Wenn die Kunden nachzählen und sehen, dass unsere
Dienstleistungen Früchte tragen, kommen
sie wieder.
Die Informatisierung der Produktionsprozesse hat dem Dialogmarketing
völlig neue Mittel in die Hand gegeben. Werden diese Möglichkeiten von
den Unternehmen genügend ausgeschöpft?
Die Informatisierung hilft uns in vielerlei Hinsicht. Sie hilft, die Kommunikation
mit potenziellen Neukunden effizienter zu
organisieren. Sie hilft, die Kommunikation
mit bestehenden Kunden zu bereichern.
Sie hilft, Kampagnen kreativ zu gestalten,
schlank zu produzieren, medial zu vernetzen und den Response optimal auszuwerten. Customer Relationship Marketing,
Retention Marketing und Direct Marketing
Showcase
sind mit der heutigen Technik in der Lage,
den Kundendialog rationell und voll automatisiert zu individualisieren. Einen Dialog von Angesicht zu Angesicht können
Maschinen natürlich nicht reproduzieren.
Aber sie können immerhin gut assistieren,
wenn es um One-to-one-Kommunikation
geht. Kunden, die sich vom Unternehmen
richtig wahrgenommen fühlen, fühlen sich
auch ernst genommen. Das schafft Vertrauen und erhöht die Loyalität.
Ich denke, dass viele Unternehmen das
kreative und kommerzielle Potenzial, das
durch die Informatisierung der Kommunikation entstanden ist, noch nicht genügend ausschöpfen. Das hat auch ganz
banale Gründe. Die Pflege von Daten­
beständen erfordert viel Disziplin und
Liebe zum Detail. Wer pflegt schon gerne
Datenbanken? Gerade diese Datenbestände sind aber die Basis für erfolgreiches One-to-one-Marketing.
Wie erheben und aktualisieren Sie Ihre
Adressdaten?
Ich werde hier keine Firmengeheimnisse
ausplaudern, nur so viel: Bei uns sind
­Dutzende von Mitarbeitenden tagein, tagaus damit beschäftigt, Daten aus unterschiedlichen internen und externen Quel-
AZ Direct AG
AZ Direct bietet als Full-Service-Dienstleister innovative Produkte
und Dienstleistungen rund ums Thema Direktmarketing an. Das
Leistungsspektrum umfasst Information Management (Aufbereitung von Adressen), Beratung, Analysen, Kampagnenmanagement
und Fulfillment.
AZ Direct ist seit über 80 Jahren in der Schweiz tätig und profitiert heute vom Know-how und
von der Erfahrung eines multinationalen Grossunternehmens. Mit ihren rund 750 Mitarbeitenden gehört die in Deutschland, Österreich und der Schweiz aktive AZ Direct zur arvato AG,
einem Tochterunternehmen des weltweit tätigen Medienhauses Bertelsmann. In der Schweiz
ist AZ Direct in Rotkreuz, St. Gallen und Crissier vertreten. Das Unternehmen pflegt einen
Adress­bestand von über 6 000 000 Privat- und 460 000 Geschäftsadressen.
Infos: www.az-direct.ch
Von cablecom bezogene Leistungen
Services
GigaClass Service, connect Ethernet, connect Internet
Standorte
2
Access
Fibre
Bandbreiten GigaClass Service: 1 Gbit/s
connect Ethernet: 100 Mbit/s (Backup-Link)
connect Internet: 100 Mbit/s
Infos
Olav Frei, Sales Director, Tel. 043 343 65 03, olav.frei@cablecom.ch
10
cablecom BUSINESS FACTS 2 /09
Wir fokussieren auf die Weiterentwicklung der Tools und die Automatisierung
der Pflegeprozesse. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Aufrechterhaltung der Qualität und der Datensicherheit.
len zu durchforsten. Bevor Daten in die
Referenzdatenbank aufgenommen werden, werden sie systematisch bewertet
und verifiziert. Bei diesem Prozess spielt
die jahrelange Erfahrung der Mitarbeitenden eine wichtige Rolle. Die IT stellt ihnen
profes­sionelle Tools zur Verfügung, die wir
laufend weiterentwickeln.
Welche Rolle spielt die IT für die Innovationskraft und den Markterfolg Ihres
Unternehmens?
Ich habe gerade die Tools erwähnt. AZ
Direct beschäftigt derzeit sechs Softwareentwickler, die solche Tools für die
Datenpflege programmieren. Da steckt
viel Intelligenz drin. Für ihr Kampagnenmanagement stellen wir unseren Grosskunden ein leistungsfähiges E-Business-Tool
zur Verfügung. Den Online-Shop habe ich
bereits erwähnt. Das sind einige Beispiele
für die zentrale Rolle, welche die IT für die
Qualität unserer Dienstleistungen spielt.
Welchen geschäftlichen und organisatorischen Anforderungen muss Ihre ITInfrastruktur gerecht werden?
Zentrale Anforderungen sind die Daten­
integrität, die Vertraulichkeit sowie die Verfügbarkeit und die Performance. Daten,
die ausser Kontrolle geraten, wären für
unser Geschäft extrem schädigend. Die
Daten unserer Kunden müssen so verwaltet werden, dass die gesetzlichen Auflagen zum Datenschutz jederzeit erfüllt sind.
Sie sind seit rund einem halben Jahr bei
AZ Direct. Welches sind die Hauptstossrichtungen Ihrer IT-Strategie?
Wie muss die IT-Infrastruktur gebaut
sein, damit sie die Bedürfnisse der Kunden und Mitarbeiter möglichst kosteneffizient erfüllt?
Ein wichtiges Thema ist derzeit die Virtualisierung. Wir sind gerade dabei, VMware
im Server- und Storagebereich einzuführen. Weitere wichtige Elemente sind die
Skalierbarkeit, die Modularität und die
Orientierung an Marktstandards. Skalier­
barkeit und Flexibilität sind nötig, um
unterschiedliche Kundenbedürfnisse befriedigen zu können. Modularität und
Virtualisierung steigern die Effizienz im
Betrieb. Der Einsatz von Marktstandards
senkt die Kosten.
Kundennähe definiert sich heute unter
anderem über die horizontale Prozessintegration. Wie effektiv unterstützt Ihre
IT-Infrastruktur die Kunden bei der Planung und Umsetzung ihrer Marketingprojekte?
Unsere Infrastruktur ist – salopp gesagt –
vom Blech bis zum GUI mandantenfähig.
Sämtliche Ressourcen – Netz, Hardware,
Betriebssysteme, Datenbanken, Middleware, Applikationen – leisten Massarbeit
für unsere Kunden.
Sie haben sich vor kurzem für ein grosses Upgrade im WAN entschieden und
setzen zwischen Ihren Standorten in
St. Gallen und Rotkreuz eine Gigabitverbindung ein. Welche Überlegungen
haben zu diesem Entscheid geführt?
Unsere Geschäftsanforderungen in Bezug auf die Datenintegrität und die Daten­
sicherheit bedingen eine leistungs­fähige
Redundanzlösung. Darum betreiben wir
zwei Rechenzentren. Dank der neuen
Glasfaserverbindung von cablecom können wir das jeweils andere RZ als Backup
einsetzen. Mit der asynchronen Datenreplikation ist AZ Direct jederzeit voll einsatzfähig. Der Datenlink ist ebenfalls durch
Marktanteile der Mediengattungen
Andere
10%
Direktwerbung
Presse
22%
43%
Aussenwerbung
11%
Elektronische
14%
Werbeaufwand Schweiz: 2007 wurden annähernd sechs Milliarden Franken für Werbung in
kommerziellen Medien ausgegeben (Streukosten). Die Grafik zeigt die Anteile nach Mediengattungen. Die Direktwerbung hat ihren Anteil im Werbemarkt seit 2000 kontinuierlich aus­
gebaut. Die adressierte Werbung macht umsatzmässig über 80% der Direktwerbung aus.
(Quelle: Stiftung Werbestatistik Schweiz)
eine 100-Megabit-Backupverbindung gesichert. Zudem werden beide Standorte
von verschiedenen Stromgesellschaften
versorgt.
Welchen Einfluss hat dieser Upgrade
auf den Betrieb der IT-Infrastruktur?
Primär steigern wir damit die Performance
der Applikationen und die Verfügbarkeit
der Daten. Der sekundäre Effekt ist auch
sehr willkommen: Mit dem Power-WAN
von cablecom können wir interne Prozesse besser organisieren und die Ressourcen konsolidieren und flexibel allozieren.
Welche Vorteile bringt mehr Bandbreite
für die Kunden?
Hier ist vor allem die Bandbreite des Internetanschlusses entscheidend, da immer
mehr Prozesse ins Internet verlagert werden. Auch die Internetbandbreite haben
wir mit cablecom massiv erhöht. Damit
sind Wartezeiten bei grossvolumigen
Transaktionen kein Thema mehr.
Sie sind bereits seit einigen Jahren mit
dem Angebot von cablecom business
vertraut. Welche Erfahrungen haben
Sie gemacht?
Ich nutze die Services von cablecom business seit rund zehn Jahren, davon sechs
als Leiter Informatik beim Verlagshaus AZ
Medien. In dieser Zeit gab es drei Ausfälle. Zwei davon waren auf einen Baggerunfall zurückzuführen. Ich habe cablecom
in diversen anspruchsvollen Projekten als
kreative, flexible und speditive Partnerin erlebt. Dank unserer guten Partnerschaft konnte ich meine Pläne in kurzer
Zeit erfolgreich umsetzen. Die Modernisierung des Firmennetzes hat dem IT-Team
und dem Unternehmen bei der Erreichung
ihrer strategischen und operativen Ziele
enorm geholfen.
Herr Bochsler, besten Dank für das
Gespräch.
Interview: Guido Biland, alphatext.com
Foto: Daniel Hager, Fotograf, Zürich
cablecom BUSINESS FACTS 2 /09 11
Partnership
Partnership
Herr Mitrovic, in der Werbung benutzt
Interoute auffallend viele Superlative:
«schnellstes Wachstum», «modernstes
und dichtestes Netzwerk Europas» –
was ist dran an diesen wohlklingenden Aussagen?
Interoute wächst tatsächlich rasant, während viele Mitbewerber mit Konsolidierung beschäftigt sind. Wir wachsen nicht
Zur Person
Helsinki
Oslo
St. Petersburg
Stockholm
Mos
Interoute connectivity via SEA-ME-WE-4
sub-sea cable
Marseille, France - Palermo, Italy - Annaba,
Algeria - Bizerte, Tunisia - Alexandria, Cairo, Suez,
Egypt - Jeddah, Saudi Arabia - Fujairah, United
Arab Emirates - Karachi, Pakistan - Mumbai,
Chennai, India - Colombo, Sri Lanka - Cox’s Bazar,
Bangladesh - Satun, Thailand - Melaka, Malaysia Tuas, Singapore
Copenhagen
Hamburg
Bremen
Our USA Connection
Leiston
To Washington DC
To New York
New York
Bruges
Ghent
Lille
Washington DC
Nancy
Berne
Poitiers
Leipzig
Dresden
Prague
Frankfurt
Nuremberg
Pilsen
Ostrava
Ivancice
Stuttgart
Vienna
Munich
Strasbourg
Basle
Our Dubai Connection
Kiev
Hanover
Utrecht
Essen
Dortmund
Antwerp
Düsseldorf
Brussels
Cologne
Bonn
Liège
Luxembourg
Karlsruhe
Paris
Warsaw
Berlin
Amsterdam
Rotterdam
London
Bielsko Biala
Brno
Bratislava
Salzburg
Budapest
Graz
Zurich
Timisora
Lausanne
Lyon
Geneva
Milan
Bordeaux
Dubai
Constant
Udine
Treviso
Bucharest
Venice
Turin
Bologna
Bilbao
Genoa
Toulouse
Marseille
Nice
Pisa
Sofia
Florence
Ista
Narbonne
To Athens
Cagliari
Interoute Network
Planned network extension
0
Bari
Naples
Olbia
Valencia
City
Metro - duct and fibre
0
Rome
Barcelona
Madrid
54,000 km of lit fibre
87 Cities
22 Countries
25 Data Centres
20 City networks
300 Kilometers
300 Miles
Palermo
To Morocco
Mazara
Del Vallo
4
E-
cablecom BUSINESS FACTS 2 /09
Ihr Geschäftsmodell ist von Erfolg
gekrönt. Interoute schreibt seit fünf
Im europäischen Carrier-Geschäft hat
sich Interoute als Wholesale-Anbieterin profiliert. Gleichzeitig treten Sie in
Interoute’s Network
Statistics and Legend
Was halten Sie von Konzepten wie
Cloud Computing und Software as a
Service? Spielen Sie mit Ihrem Unternehmensmotto «It’s better in the network» auf solche Konzepte an?
Welche Vorteile bieten SLA-geschützte
MPLS-VPNs gegenüber den Internet-
-W
ME
ASE
12
Der Bedarf an Übertragungskapazitäten in globalen Datennetzen steigt
rasant. Wird auch in der Wirtschaftskrise genug in den Ausbau der Netz­
kapazitäten investiert, oder müssen wir
bald Engpässe befürchten?
Interoute investiert immer noch beträcht­
liche Summen in den weiteren Ausbau ihres
Netzes. Bei uns wird es zumindest auf dem
Backbone keinen Engpass geben.
Quartalen schwarze Zahlen, ist schuldenfrei und dank potenten Privatinvestoren komfortabel finanziert. Welche
Besonderheiten zeichnen das erfolgreiche Geschäftsmodell aus?
So, wie manche Zürich liebevoll «the little
big city» nennen, nenne ich Interoute «the
little big carrier». In Europa haben wir zurzeit das grösste und modernste Netzwerk.
Durch die sehr guten Partnerschaften, die
wir weltweit aufgebaut haben, verfügen
wir über eine globale Abdeckung, die uns
erlaubt, ganz selbstbewusst gegen die
Grössten dieser Welt anzutreten. Dabei
beschäftigt Interoute nur einen Bruchteil der Mitarbeiter der globalen Giganten.
Somit haben wir viel schlankere Strukturen, eine tiefere Kostenbasis und können
daher viel schneller und flexibler auf die
immer komplexer werdenden Kunden­
bedürfnisse reagieren.
ia
nis
Tu
To
Vladimir Mitrovic, 39, hat nach seiner
kaufmännischen Lehre in verschiedenen
international tätigen Telekommunikationsunternehmen als Key Account Manager
gearbeitet. Seit dem 1. Juli 2007 ist er als
Sales Director für die Interoute Managed
Services AG in Zürich tätig. Dort hat er das
Sales-Team für die Deutschschweiz aufgebaut und ist heute u.a. für die Weiterentwicklung des Wholesale-Geschäfts und
die Einführung von Interoute im CorporateMarkt verantworlich.
Vladimir Mitrovic ist verheiratet und hat drei
Kinder.
nur in Bezug auf die Kundenbasis, sondern bauen auch unser paneuropäisches
Glasfasernetz weiter aus. Mit unserem
modernen Next-Generation-Netzwerk
verfügen wir über die nötige Flexibilität,
um schnell auf komplexe und individuelle Kunden­bedürfnisse eingehen zu können. Die Dichte unseres Netzwerks bringt
uns kostengünstig nahe zu den Kunden­
standorten. Das sind matchentscheidende
Wett­bewerbsvorteile.
lge
ria
­Kunden davon profitieren, schildert Vladimir Mitrovic, Sales Director bei Interoute, im Interview.
To
A
netze über die Landesgrenzen hinaus realisieren. Wie diese Zusammenarbeit funktioniert und wie die
Wie wirkt sich diese Zusammen­arbeit
auf das Angebot für die Endkunden aus?
Unternehmen mit Standorten im Ausland können von cablecom eine globale
WAN-Lösung «aus einem Guss» bekommen. Cablecom baut den nationalen Teil
auf und wir den internationalen. Sobald
wir mit dem Aufbau fertig sind, übergeben wir die Kundenstandorte im Ausland
der cablecom völlig transparent. Somit
kann der cablecom Support jederzeit das
komplette Kundennetz überwachen und
managen, als befände sich das gesamte
WAN in der Schweiz. Dies bietet dem Kunden erhöhte Sicherheit und auch eine verbesserte Kosteneffizienz.
To
Mo
ro
cc
o
mit dem internationalen Carrier Interoute kann cablecom jetzt MPLS-basierte Breitband-Firmen-
Interoute hat bereits vor einigen Jahren eine Kooperation mit cablecom
business etabliert. Wie beurteilen Sie
die bisherige Zusammenarbeit und ihr
künftiges Potenzial?
Wir ergänzen uns nahezu perfekt. Wir
schätzen die sehr attraktiven Preise von
cablecom und ihre schnellen Reaktionen
auf unsere Bedürfnisse. Ich denke, diese
Einschätzung beruht auf Gegenseitig-
keit. Durch unseren Network-to-NetworkInterconnect ergänzen wir das nationale
cablecom Netzwerk mit unserem internationalen Netz und umgekehrt. Das heisst,
cablecom kann über diesen NNI ein globales WAN für ihre Kunden betreiben und
es managen und überwachen, als wäre es
ihr eigenes, während wir für unsere internationalen Kunden das cablecom Netz zur
Verfügung haben.
To
Du
ba
i
Gute Nachrichten für Unternehmen mit Standorten im Ausland: Dank der bewährten Partnerschaft
Sie bieten neben den Datendiensten eine
ganze Palette von Diensten und Dienstleistungen an: Voice, Media, Datacenter. Wo liegen heute Ihre Paradestärken,
und in welchen Geschäftsfeldern sehen
Sie am meisten Zukunftspotenzial?
Die Kombination von Next-GenerationNetzwerk und modernen Rechenzentren
erlaubt uns, eine sehr breite Palette von
Diensten anzubieten. Interessant ist, dass
man nicht sagen kann, dass dieser oder
jener Service am besten läuft. Vielmehr ist
es so, dass in jeder Region etwas anderes
besonders stark im Vordergrund steht. Das
ist abhängig von der lokal vorhandenen In­frastruktur und den Kompetenzen des Verkaufsteams vor Ort. Kein Account Manager ist ein Profi auf der ganzen Produktpalette, deshalb fokussiert er auf die Produkte,
die er beherrscht, oder auf die Perle, die er
vor Ort hat. In Genf zum Beispiel betreiben
wir eines der sichersten Rechenzentren in
Europa. Somit ist es nur natürlich, dass wir
dort vor allem Managed Hosting und Colocation verkaufen. In Zürich hingegen haben
wir absolute «Cracks» in den Bereichen
Global WAN, MPLS, VPLS und Ethernet.
Genau. It’s better in the network! Der
Trend zum Outsourcing des WAN und der
IT-Infrastruktur hält an, und Interoute ist
bestens positioniert, um den Unternehmen dabei zu helfen. Wenn die Anzahl der
Server im Keller steigt und die Verfügbarkeit immer geschäftskritischer wird, lohnt
sich ein Outsourcing für ein Unternehmen
sehr schnell einmal. Warum soll es Millionen in die Hand nehmen, um ein richtiges
Rechenzentrum zu bauen, Know-how-Träger einzustellen und Support und Sicherheitsdienste zu etablieren, wenn wir das
Rechenzentrum schon haben, es mitten
auf einem der modernsten Datennetze
steht und das neuste Know-how rund
um die Uhr verfügbar ist? Schnelle, skalierbare, günstige und sichere Angebote
machen es «better in the network».
ˆ
«Ich nenne uns ‹the little big carrier›»
Konkurrenz zu den etablierten Telcos.
Wie positioniert sich Interoute in diesem von Ex-Monopolisten dominierten
Marktumfeld?
Wissen Sie, im Telco-Business sind wir
eigentlich alle Freunde, und keiner kommt
ohne den anderen aus. Niemand hat
sowohl ein dichtes globales als auch mehrere nationale Netze. Deshalb sind wir alle
in jedem einzelnen Projekt auf die gute
Zusammenarbeit mit den anderen angewiesen – und zwar in alle Richtungen. Der
andere Telco-Anbieter ist immer gleichzeitig mein Kunde, mein Lieferant, mein Partner, mein Konkurrent und vielleicht mein
nächster Arbeitgeber. Deshalb pflegt man
in der Branche immer ein gutes Verhältnis
miteinander.
Messina
Catania
Malta
www.interoute.com
cablecom BUSINESS FACTS 2 /09 13
Partnership
VPNs, die häufig im internationalen
Datenverkehr zum Einsatz kommen?
Immer mehr Geschäftskunden steigen
von Internet-VPNs auf MPLS-VPNs um,
weil bei Internet-VPNs die Qualität und
Verfügbarkeit, vor allem auf längeren Distanzen, oft Glückssache sind. Bei wachsenden Ansprüchen an die Applikationen,
die Sicherheit und die Verfügbarkeit genügen Internet-VPNs nicht mehr. Wenn beispielsweise ein Kunde das Problem hat,
dass seine SAP-Applikation in Singapur
immer abstürzt, weil die Round Trip Delays
zu lange sind, dann sagt ihm sein Internet
Service Provider in der Schweiz, dass er
leider nichts machen kann, weil er nicht
weiss, welchen Weg die Daten im öffentlichen Netz nehmen, und diesen Weg auch
nicht beeinflussen kann. Sein ISP in Singapur sagt ihm dasselbe. Nur mit einem
MPLS-VPN, wo der Anbieter den gesamten Weg von einem bis zum anderen Ende
unter Kontrolle hat, können die Ansprüche
der Kunden garantiert werden.
Internationale MPLS-VPNs, wie Interoute und cablecom sie für ihre
Geschäftskunden anbieten, stehen für
«sicher, hochverfügbar und schnell».
Gute Qualität hat ihren Preis. Sehen
Sie Anzeichen, dass der verschärfte
Kostendruck bei den Unternehmen
die Nachfrage nach guter Qualität
dämpft?
Der typische Kunde hat immer einen verschärften Kostendruck. Ob im Boom zur
Gewinnmaximierung oder in der Krise zur
Katastrophenverhinderung – der Kunde will
generell immer mehr Qualität für weniger
Geld. Und das kriegt er auch. Genau wie
wir von jeher immer leistungsfähigere PCs
für immer weniger Geld sehen, verbessert
sich das Preis-Leistungs-Verhältnis für die
Kunden im Bereich Datentransport durch
technologische Entwicklungen.
Welche Prognosen stellen Sie für die
Preisentwicklung bei internationalen
WAN-Verbindungen?
Während die Bandbreitenpreise von Jahr zu
Jahr fallen, steigt die Nachfrage der Kunden
nach mehr Bandbreite ebenfalls von Jahr
14
cablecom BUSINESS FACTS 2 /09
Portrait
zu Jahr. Ich denke, dass die Kosten für ein
internationales WAN ziemlich stabil bleiben
werden – Krise hin oder her.
Die internationalen Datenverbindungen,
die Interoute gemeinsam mit cablecom
anbietet, gehören in Bezug auf das
Preis-Leistungs-Verhältnis zum Besten, was es derzeit gibt. Gilt das auch
für den Kundenservice?
Ich werde oft gefragt, wie das denn mit
cablecom so läuft, da cablecom in letzter Zeit wegen des Kundendienstes oft
kritisiert worden ist. Dazu kann ich nur
sagen, dass cablecom business ganz klar
die «Business Class» in der schweizerischen Carrierbranche darstellt und wir –
bildlich gesprochen – sehr gerne mit ihr
fliegen. Weder cablecom business noch
Interoute sind im Massengeschäft tätig.
Beide Partner verfügen über hochspezialisierte Teams und sind fokussiert auf
einen superheiklen Markt. Wenn Ihre Internetleitung zu Hause streikt und Sie eine
Stunde Musik hören müssen, bevor sich
ein Supporter am Telefon meldet – und
er auch nicht weiterhelfen kann, dann ist
das sehr, sehr ärgerlich. Eine Katastrophe
ist es aber erst, wenn es Tausende von
Kunden betrifft. Wenn bei einem einzigen
Kunden 10 000 Mitarbeiter nicht arbeiten
können, weil sein WAN nicht läuft, dann
ist das schon bei einem einzigen Kunden
so etwas wie ein Tsunami. Entsprechend
sorgfältig wird auf beiden Seiten auf Kundenservice, Verfügbarkeit, Sicherheit und
schnellste Reaktionszeiten geachtet.
Ihre Ansprechpartner bei cablecom business
Deutschschweiz 0800 888 310
Im Zuge der Wirtschaftskrise verschwinden viele Investitionsprojekte
in der Schublade. Wie sehen die Investitionspläne von Interoute aus?
In diesem Jahr investiert Interoute wieder fast dreistellige Millionenbeträge in
den weiteren Ausbau des Netzes. Was
nächstes Jahr ist, weiss ich natürlich nicht.
Doch falls sich das Geschäft für Interoute
so weiterentwickelt wie im ersten Quartal dieses Jahres, sehe ich keinen Grund,
warum wir dies nächstes Jahr nicht wieder tun sollten.
Herr Mitrovic, besten Dank für das
Gespräch.
Interview: Guido Biland, alphatext.com
Foto: Daniel Hager, Fotograf, Zürich
Interoute Managed Services AG
Interoute ist laut eigenen Angaben die am schnellsten wachsende Telekommunikationsanbieterin Europas sowie Eigentümerin und Betreiberin des modernsten, dichtesten Sprachund Datennetzwerks in Europa. Das Glasfasernetz hat eine
Gesamtlänge von 57 000 km. Das Next Generation Network nutzen derzeit 14 000 Geschäftskunden, darunter Unternehmen vom Einzelhandel bis zur Luft- und Raumfahrt­industrie, alle
grossen, etablierten europäischen Telekommunikationsunternehmen und alle grossen Betreiber in den USA, Osteuropa und Südostasien, Institutionen des öffentlichen Sektors,
­Universitäten und Marktforschungsunternehmen.
Neben den typischen Telekomdienstleistungen bietet Interoute auch Managed Hosting und
Media Services an.
Interoute unterhält eigene Netze in 93 Städten und verfügt in 13 Ländern über DSLAnschlussnetze. Das Unternehmen ist in 23 Ländern präsent und beschäftigt 900 Mitarbeitende (50 in der Schweiz).
Haupteigentümerin des Unternehmens ist die Sandoz-Familienstiftung.
Interoute wurde 2008 vom «Capacity Magazine» zum dritten Mal in Folge zum besten paneuropäischen Wholesale-Anbieter gekürt.
Infos: www.interoute.ch
Partnerschaft mit cablecom
Die langjährige Zusammenarbeit zwischen Interoute und cablecom business hat sich in
diversen Kundenprojekten bewährt. Die Partnerschaft erlaubt es cablecom, ihren
­Geschäftskunden internationale WAN-Lösungen zu attraktiven Konditionen anzubieten.
Verlangen Sie eine Offerte!
Olav Frei
Sales Director
olav.frei
@cablecom.ch
Nenad Baranasic
Named Account
Manager
nenad.baranasic
@cablecom.ch
Peter Horvath
Named Account
Manager
peter.horvath
@cablecom.ch
Jochen
­Siegenthaler
Named Account
Manager
jochen.siegenthaler
@cablecom.ch
Simone Caradonna
Regional Sales
Manager
simone.caradonna
@cablecom.ch
Gilbert Erne
Regional Sales
Manager
gilbert.erne
@cablecom.ch
Michael Büttler
Key Account Manager
michael.buettler
@cablecom.ch
Hans-Peter
Caratsch
Key Account Manager
hans-peter.caratsch
@cablecom.ch
Christian de Mont
Key Account Manager
christian.demont
@cablecom.ch
Pascal Hêche
Key Account Manager
pascal.heche
@cablecom.ch
Fabio Manca
Key Account Manager
fabio.manca
@cablecom.ch
André Meyes
Key Account Manager
andre.meyes
@cablecom.ch
Mathias Ruosch
Key Account Manager
mathias.ruosch
@cablecom.ch
Roberto Taibo
Key Account Manager
roberto.taibo
@cablecom.ch
Christof Villiger
Key Account Manager
christof.villiger
@cablecom.ch
Benoit Haab
Manager KMU
benoit.haab
@cablecom.ch
Eray Pamdir
Sales Specialist KMU
eray.pamdir
@cablecom.ch
Claudio
­Santosuosso
Sales Specialist KMU
claudio.santosuosso
@cablecom.ch
Ekrem Köylüer
Manager
Wholesale
ekrem.koeylueer
@cablecom.ch
Josef Furger
Wholesale Voice
josef.furger
@cablecom.ch
Christian Pizza
Leiter Partner
­Channel
christian.pizza
@cablecom.ch
Clive Gumede
Channel Manager
Ost
clive.gumede
@cablecom.ch
Larry Estevez
Channel Manager
West
larry.estevez
@cablecom.ch
Roxana Rölli
Channel Assistant:
roxana.roelli
@cablecom.ch
Romandie 0800 888 304
Ticino 0800 888 302
Bruno Alluisetti
Regional Sales
­Manager
bruno.alluisetti
@cablecom.ch
Laurent Fine
Named Account
Manager
laurent.fine
@cablecom.ch
Andrea Pistoia
Wholesale Romandie
andrea.pistoia@
cablecom.ch
Sébastien Dufaux
Key Account Manager
sebastien.dufaux
@cablecom.ch
Grégory Posse
Key Account Manager
gregory.posse
@cablecom.ch
David Dürrenmatt
Channel Manager
Romandie
david.duerrenmatt
@cablecom.ch
Bruno Alluisetti
Regional Sales
­Manager
bruno.alluisetti
@cablecom.ch
Geschäftsstellen cablecom business
Basel......................................... 061 331 29 66
Gerlafingen........................... 032 675 32 43
Winterthur............................. 052 202 93 18
Bern. ......................................... 031 385 21 68
Jona.......................................... 055 212 29 45
Yverdon-les-Bains. .......... 024 423 36 56
Chur.......................................... 081 250 14 20
Lugano.................................... 091 612 40 97
Zürich....................................... 043 818 27 48
Genève.................................... 022 796 69 71
St. Gallen................................ 071 383 25 93
cablecom BUSINESS FACTS 2 /09 15
« Unser Geschäft ist auf eine
leistungsfähige, kosteneffiziente
und stabile IT-Infrastruktur
­angewiesen. Bei cablecom ist
unser Firmennetz seit 2001
»
in besten Händen. François Ryffel
Leiter Communication Services
Basler Versicherungen
Die Basler Versicherungen und die Baloise Bank SoBa gehören in der Schweiz als fokussierte Finanzdienstleister zu den führenden Anbietern integrierter Lösungen in den ­Bereichen
Ver­sicherung, Vorsorge und Vermögensbildung für Privatkunden und KMU. Die viertgrösste
Schweizer Versicherung beschäftigt rund 3100 Mitarbeitende.
Das Firmennetz umfasst 132 Standorte in der ganzen Schweiz, die untereinander mit Datenraten bis zu 10 Gigabit pro Sekunde kommunizieren.
Cablecom business. The speed you need.
www.cablecom.biz