Geschäftsbericht 2005
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Geschäftsbericht 2005
GEMA Geschäftsbericht 2005 GEMA Geschäftsbericht 2005 Auf einen Blick 2003 2004 2005 € Mio. € Mio. € Mio. Erträge Aufwendungen 813,617 119,454 806,208 116,030 852,224 120,339 Verteilungssumme 694,163 690,178 731,885 14,7 % 14,4 % 14,1 % Aufführungs-, Vorführungs-, Sende- und Wiedergaberechte 362,101 377,975 385,048 Vervielfältigungsrechte davon – aus Tonträgerlizenzen – aus anderen Sparten 229,484 135,062 94,422 198,270 102,718 95,552 220,092 119,335 100,757 Kostensatz Zur Ertragsseite: Gliederung nach Rechten Vergütungsansprüche Inkassomandate davon – aus der zentralen Lizenzierung von Tonträgern und Bildtonträgern – für andere Verwertungsgesellschaften Sonstige Erträge 31,376 39,785 39,876 159,515 159,420 178,275 93,108 66,407 89,818 69,602 102,665 75,610 31,141 30,758 28,933 813,617 806,208 852,224 71,373 73,515 77,344 9,435 10,790 8,631 105,070 111,591 115,678 Gliederung nach Sparten Lebende Musik Tonfilm Mechanische Musik 7,068 6,640 6,749 245,712 208,434 242,192 Inkassomandate für andere Verwertungsgesellschaften 36,669 38,611 43,003 Vergütungsansprüche nach § 54 UrhG 24,308 33,145 33,127 220,857 232,711 236,533 Ausland 61,984 60,013 60,034 Sonstige Erträge 31,141 30,758 28,933 813,617 806,208 852,224 Persönliche Kosten 64,644 64,283 65,196 Sachliche Kosten 54,810 51,747 55,143 119,454 116,030 120,339 Vergütungsansprüche nach § 27 UrhG Tonträger- und Bildtonträgervervielfältigung Rundfunk und Fernsehen Zur Aufwandsseite: 3 GEMA GESCHÄFTSBERICHT 2005 Erträge nach Rechten 852,224 € Mio. 813,617 806,208 800 700 Aufführungs-, Vorführungs-, Sende- und Wiedergaberechte Vervielfältigungsrechte aus Tonträgerlizenzen 385,048 362,101 377,975 229,484 198,270 200 31,376 39,785 100 159,515 159,420 178,275 0 31,141 30,758 28,933 600 500 aus anderen Sparten 400 Vergütungsansprüche 300 Inkassomandate aus zentraler Lizenzierung von Tonträgern und Bildtonträgern für andere Verwertungsgesellschaften Sonstige Erträge 2003 220,092 39,876 2004 2005 Erträge nach Sparten 852,224 € Mio. Lebende Musik Tonfilm 800 700 Mechanische Musik 600 813,617 71,373 73,515 10,790 9,435 105,070 7,068 500 77,344 8,631 115,678 111,591 6,749 6,640 Vergütungsansprüche nach § 27 UrhG Tonträger- und Bildtonträgervervielfältigung 806,208 242,192 208,434 245,712 400 Inkassomandate für andere Verwertungsgesellschaften Vergütungsansprüche nach § 54 UrhG 300 200 38,611 33,145 43,003 33,127 220,857 232,711 236,533 61,984 60,013 30,758 60,034 36,669 24,308 Rundfunk und Fernsehen 100 Ausland Sonstige Erträge 0 31,141 2003 28,933 2004 2005 5 GEMA GESCHÄFTSBERICHT 2005 Inhalt 6 Vorwort Verstorbene Mitglieder 10 Ehrenmitglieder 11 Ehrenpräsidenten 11 Vorstand 12 Aufsichtsrat 13 Ausschüsse und Kommissionen 14 GEMA-Sozialkasse 18 Internationale Organisationen 19 Organigramm der GEMA 20 Generaldirektion und Bezirksdirektionen der GEMA 21 Bericht des Vorstands 23 Lagebericht 24 Erträge, Aufwendungen – Entwicklung und Struktur 32 Verteilung an Mitglieder und andere Berechtigte 35 Investitionen 41 Mitarbeiter 42 Jahresabschluss 43 Bilanz 44 Gewinn- und Verlustrechnung 49 Anhang 50 Prüfungsergebnis und Bestätigungsvermerk 53 Bericht des Aufsichtsrats 54 6 GEMA GESCHÄFTSBERICHT 2005 Vo rw o rt Gerechtes Verhältnis zwischen Musiknutzung und Entlohnung Prof. Dr. Jürgen Becker Die GEMA hat im Geschäftsjahr 2005 bewiesen, dass sie auch unter schwierigen Rahmenbedingungen erfolgreich die Rechte der Musikautoren und Musikverleger in Deutschland vertreten hat. Die GEMA war im zurückliegenden Jahr in der Lage, auch gegen negative Trends im Musikmarkt und Musikgeschäft gute wirtschaftliche Ergebnisse zu erzielen. Sie hat eine Ertragssteigerung erzielen und insbesondere auch eine Verbesserung der Verteilungssumme realisieren können. Doch zufrieden kann die GEMA damit nicht sein, denn es besteht ein deutliches Missverhältnis zwischen der steten Zunahme von Musiknutzungen jeglicher Art und dem virulenten Problem, dafür angemessene Vergütungen für die Autoren durchzusetzen. Weit mehr haben die Musiknutzungen qualitativ und quantitativ zugenommen als die Verteilungssumme der GEMA. Zudem wird der Auftrag der GEMA, für die Musikschöpfer eine angemessene Entlohnung zu sichern, zunehmend auch dadurch erschwert, dass urheberfeindliche Forderungen und Positionen in Deutschland wie auf EU-Ebene die Rechte der Musikurheber bedrohen. So stellt die erfolgreiche Jahresbilanz 2005 nur eine Seite der Situation der Musikurheber in Deutschland dar. Das Bild wird getrübt, weil die geplante Urheberrechtsnovellierung der Bundesregierung zur privaten Vervielfältigung, Vorstellungen der EU-Kommission zum transnationalen Rechte-Management und die Marktdominanz einzelner Lizenznehmer namentlich auf dem Gebiet Online es der GEMA immer schwerer machen, die wirtschaftlichen und ideellen Interessen der Autoren durchzusetzen. Die wirtschaftliche Lage der GEMA im Geschäftsjahr 2005 Die GEMA kann für das Jahr 2005 zunächst eine grundsätzlich erfreuliche wirtschaftliche Bilanz ziehen: die Gesamterträge liegen bei 852,2 Mio. € und damit 46,0 Mio. € oder 5,7 % über dem Vorjahr. Gleichzeitig hat die GEMA effizient und kostenbewusst gearbeitet, so dass der Kostensatz auf 14,1 % gesenkt werden konnte (gegenüber 14,4 % in 2004). Aufgrund dieser positiven Entwicklungen der Erträge und der Aufwendungen erhöht sich die Verteilungssumme um 6,0 % auf insgesamt 731,9 Mio. €. Damit kann erstmals in der Geschichte der GEMA eine Verteilungssumme von über 700 Mio. € an die Rechteinhaber in Deutschland und in aller Welt ausgeschüttet werden. Erfreulich an der Bilanz 2005 ist zudem, dass in allen Hauptinkassobereichen der GEMA Steigerungen erzielt werden konnten. Die Steigerungswerte betragen in den Bereichen Bezirksdirektionen (Aufführungs-,Vorführungs-, Wiedergaberechte) +10,6 Mio. € (= 4,2 %), Industrie (Vervielfältigungsrechte) + 32,5 Mio. € (=15,8 %) und Rundfunk und Fernsehen + 3,5 Mio. € (=1,6 %). Das Gesamtergebnis des Jahres 2005 ist indessen durch periodenfremde und einmalige Erträge in der Größenordnung von 20 Mio. € positiv beeinflusst. Grund ist die Auflösung von Rückstellungen im Geschäftsjahr 2005 durch das für die Musikautoren erfolgreich beendete Schiedsstellenverfahren mit der deutschen Landesgruppe der IFPI. Was also so positiv anmutet, nämlich der besonders hohe Zuwachs von 15,8 % oder 32,5 Mio. € im Bereich Industrie, sind Vergütungen, die den Komponisten und Textautoren vorenthalten und erst verspätet ausgeschüttet wurden. Bereinigt man die Zahlen für den Tonträgermarkt Inland in den Geschäftsjahren 2004 und 2005 um einmalige Effekte, so ergeben sich für 2004 Lizenzerträge von 105,3 Mio. € und für 2005 von 104,8 Mio. €, also ein Minus von 0,6 Mio. € bzw. 0,5 %. Die Stagnation im Bereich des Tonträgermarktes in Deutschland hat sich also auch im vergangenen Geschäftsjahr fortgesetzt. Dennoch 7 war mit 242,2 Mio. € (2004: 208,4 Mio. €) der Lizenzbereich Tonträger- und Bildtonträgervervielfältigungen immer noch die ertragsreichste Sparte der GEMA im Jahr 2005. Onlinebereich mit 12 % vom Endverbraucherpreis die von ihr geforderte angemessene Vergütung für die Musikautoren am Markt zu realisieren. Zukunftsgeschäft Online Rundfunkmarkt im Wandel Gegen welche Widerstände die GEMA ihre Arbeit im Dienste der Musikautoren bewerkstelligen muss, zeigt ein Blick auf den Zukunftsmarkt der Onlinelizenzierungen: Im Licht der wachsenden Akzeptanz der Musikdistribution im Internet wäre zu erwarten, dass die Musikautoren auch an diesem prosperierenden Geschäft teilhaben könnten. Doch sprechen die Ertragszahlen der GEMA im Onlinebereich eine andere Sprache. Im Bereich Music on Demand und Websites hat die GEMA einen Ertrag von 1,4 Mio. € erzielt. Nicht ganz so bescheiden, aber vergleichsweise ebenfalls gering ist das Ergebnis bei den Ruftonmelodien mit 4,1 Mio. € in 2005. Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Dimension, die die digitale Musikdistribution inzwischen in Deutschland erreicht hat, muss mit Nachdruck darauf hingewiesen werden, dass diese Beträge noch weit von einer angemessenen Beteiligung der Musikautoren am wirtschaftlichen Erfolg der Nutzung ihrer Werke entfernt sind. Dies liegt im Wesentlichen daran, dass seit Jahren die Anbieter von Musik im Netz, phonographische Wirtschaft und Content-Provider eine faire Vergütungsregelung in den Bereichen Music on Demand, Ruftonmelodien und Abonnementdiensten blockieren. Seitdem im Jahre 2001 die GEMA für diese Nutzungsformen Tarife veröffentlicht hat, wurden von Seiten der Lizenznehmer zahlreiche Schiedsstellenverfahren gegen die GEMA eröffnet mit dem Ziel, in diesen neuen Märkten den Kostenfaktor Urheberrecht zugunsten von Konzerngewinnen so niedrig wie möglich zu halten, Geschäfte also zu Lasten der Urheber zu machen. Die GEMA hat hier also noch viele Auseinandersetzungen zu führen, um endlich im Im Jahr 2005 haben die Erträge im Rundfunk/Fernsehen (bereinigt um die Inkassomandate) wieder das Niveau von 2001 erreicht. Das heißt, die Verluste, die die Musikautoren insbesondere aufgrund der rückläufigen Werbeeinnahmen in den zurückliegenden Jahren hinnehmen mussten, konnten abgeschwächt werden. Es ist eine Herausforderung für die GEMA, gemeinsam mit ihren Lizenzpartnern den Wert der musikalischen Kreativität im Rundfunk- und Fernsehbereich immer wieder neu zu überprüfen und die finanzielle Seite dieses Wertes durchzusetzen. Gerade auch im privaten Rundfunk- und Fernsehmarkt muss die GEMA im Interesse ihrer Mitglieder darauf Wert legen, dass grundsätzlich alle Einnahmequellen als Grundlage der Vergütungsberechnung herangezogen werden. Deshalb konzentrierten sich die Verhandlungen im letzten Geschäftsjahr auf die Frage, wie beispielsweise Bannerwerbung, Telefoneinnahmen und Einnahmen aus Gegenseitigkeitsgeschäften und Vermarktungsorganisationen in die Bemessungsgrundlage für die Regelvergütungen aufgenommen werden können. Es ist erfreulich, dass für diese Fragen entsprechende vertragliche Regelungen gefunden wurden, die sicherstellen, dass Musikautoren hier keine Verluste ihrer Einnahmen erleiden. Die Erträge in der Sparte Internetradio haben sich im Berichtszeitraum ebenfalls erfreulich entwickelt: So konnte 2005 gegenüber dem Geschäftsjahr 2004 (175 Tsd. €) eine Steigerung um 30,5 % auf 229 Tsd. € realisiert werden. Seit April 2006 bietet die GEMA den Veranstaltern von Webradio die 8 GEMA GESCHÄFTSBERICHT 2005 Vo rw o rt Möglichkeit an, die notwendige Lizenz online zu erwerben. Die Herausforderung für die GEMA liegt hier in der erfolgreichen Bewältigung einer massenhaften Musiknutzung in der Online-Welt. Der von der GEMA neu entwickelte Lizenzshop im Internet zeigt beispielhaft, wie die GEMA die neuen technischen Möglichkeiten zur zeitgemäßen und effizienten Rechtewahrnehmung einsetzt. Urheberfeindliche Gesetzesnovelle Mit großer Sorge verfolgt die GEMA die Planungen der Bundesregierung zur Novellierung des Urheberrechtsgesetzes. Der unter „Korb 2“ bekannte Entwurf eines zweiten Gesetzes zur Regelung des Urheberrechts in der Informationsgesellschaft sieht im Vergleich zur geltenden Gesetzeslage erhebliche Verschlechterungen für die Urheber vor, insbesondere im Bereich der Vergütungsansprüche für private Vervielfältigung. Anstatt von dem bewährten System der Vergütung für private Vervielfältigung abzurücken, anstatt die Vergütung der Urheber drastisch zu senken, muss endlich in Deutschland das politische Realität werden, was im Vergütungsbericht der Bundesregierung bereits im Jahr 2000 vorgeschlagen wurde: nämlich eine angemessene Erhöhung der Vergütungssätze im Bereich der privaten Vervielfältigung, die seit 1985 nicht mehr angepasst wurden. Durch diesen Verzug ist es in diesem Bereich bereits seit Jahrzehnten zu einem „Lohnstillstand“ (Herta DäublerGmelin) für die Urheber gekommen. Von der gesetzlichen Möglichkeit der privaten Vervielfältigung profitiert der Markt für den Vertrieb von Geräten und Speichermedien erheblich. Dieser Zusammenhang wird von der Bundesregierung übersehen, wenn nunmehr das Interesse der Hersteller an der Erzielung eines wirtschaftlichen Gewinns höher bewertet werden soll als der Anspruch der Urheber auf angemessene Vergütung. Die GEMA weist daher die geplanten Neuregelungen und die drohenden negativen Auswir- kungen für die Urheber zurück und fordert die Bundesjustizministerin, die Bundesregierung und den Gesetzgeber mit Nachdruck dazu auf, von der geplanten Benachteiligung der kreativen Menschen abzurücken. Insbesondere kritisiert die GEMA gemeinsam mit ihren Schwestergesellschaften in der ZPÜ neben der 5 %-Regelung, dass es bei der Bestimmung der Vergütungshöhe künftig darauf ankommen soll, ob die Vergütung die Herstellung von Geräten und Speichermedien unzumutbar beeinträchtigt und dass die Vergütungen künftig nicht mehr durch den Gesetzgeber, sondern durch die Verwertungsgesellschaften sowie die Hersteller von Geräten und Speichermedien selbst festgelegt werden. Die in der GEMA zusammengeschlossenen Musikautoren und Musikverleger können sich bei der Diskussion um „Korb 2“ des Eindrucks nicht erwehren, dass die Bundesregierung den Lobbyisten der Herstellerindustrie mehr Gehör geschenkt hat als den musikalisch kreativen Menschen, die mit ihrer Arbeit erst alle weiteren Stufen der Wertschöpfungskette im Musikgeschäft ermöglichen. Auch hier muss die GEMA beklagen, dass die Wirtschaftsmacht von Herstellerfirmen offenkundig mehr Gewicht hat als der Auftrag des Staates, das geistige Eigentum zu schützen. Die GEMA wird während des Gesetzgebungsverfahrens alles daran setzen, um dieser politisch-wirtschaftlichen Koalition gegen den Musikurheber entgegenzutreten und die geplante Enteignung der Autoren zu verhindern. GEMA weist Forderung der EU-Wettbewerbskommission zurück Nicht nur in Deutschland, auch auf europäischer Ebene werden aktuell Argumente des Marktes gegen das kulturelle Gut des Schutzes des geistigen Eigentums ins Feld geführt und damit kulturelle Errungenschaften in allen europäischen Ländern gefährdet. In diesen Kontext gehören die jüngst von der 9 EU-Kommission gegen die GEMA und andere europäische Verwertungsgesellschaften erhobenen Vorwürfe zur Praxis der kollektiven Rechtewahrnehmung. Die Europäische Kommission hat der CISAC, dem Weltdachverband der Verwertungsgesellschaften, sowie der GEMA und allen anderen Verwertungsgesellschaften für Musikrechte aus Ländern der EU bzw. des EWR Anfang Februar 2006 eine Mitteilung von Beschwerdepunkten (Statement of Objections) übersandt. Diese Mitteilung richtet sich zum einen gegen Bedingungen für den Abschluss von Berechtigungsverträgen zwischen der GEMA und Wahrnehmungsberechtigten mit Staatsangehörigkeit von EU- bzw. EWR-Staaten. Weiterhin kritisiert die EU-Kommission die Gegenseitigkeitsverträge, die die GEMA mit anderen Verwertungsgesellschaften in EU- bzw. EWRStaaten geschlossen hat, soweit diese Verträge für die Bereiche der Satellitensendung, der Kabelweiterverbreitung und der OnlineNutzungen eine exklusive und territorial beschränkte Rechteübertragung an andere Verwertungsgesellschaften vorsehen. Die Kommission sieht in den Mitgliedschaftsund Gebietsbeschränkungen Verstöße gegen das europäische Kartellverbot. Als Konsequenzen hat die Kommission angedroht, die Praktizierung der beanstandeten Verhaltensweisen zu untersagen und Geldbußen gegen die betroffenen Verwertungsgesellschaften festzusetzen. Die GEMA weist die Vorwürfe des EUPapiers als unbegründet zurück. Die von der Kommission kritisierten vermeintlichen Mitgliedschaftsbeschränkungen in den Gegenseitigkeitsverträgen existieren in der Praxis der GEMA nicht. Soweit die Gegenseitigkeitsverträge eine jeweils territorial beschränkte Rechteeinräumung vorsehen – jede Gesellschaft räumt der anderen ihr Repertoire jeweils für das Gebiet der anderen Gesellschaft ein – ist dies auch in den Bereichen Satellitensendung, Kabelweiterverbreitung und Online weiterhin sachlich begründet und wettbewerbsrechtlich konform. Deshalb ist auch die Bußgeldandrohung vollkommen überraschend und nicht gerechtfertigt. Dies hat die GEMA in ihrer detaillierten Antwort an die Kommission dargelegt. Wert der Kreativität Die vorliegende GEMA-Bilanz 2005 macht deutlich, mit welcher Erfahrung, Verlässlichkeit und Akribie die GEMA für die Rechte der Musikautoren in Deutschland eintritt und dabei auch recht erfolgreich ist. Sie zeigt aber auch, wie schwierig das Geschäft geworden ist, bei einer permanenten Steigerung der Musiknutzungen in allen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereichen marktgerechte Tarife zur Lizenzierung für die verstärkt nachgefragte Musik zu realisieren. Überblickt man die Entwicklungen der letzten Jahre, so zeichnet sich immer deutlicher ein für die Urheber beunruhigender und für unser gesamtes Musikleben schädlicher Gegensatz ab: Einerseits massenhafte Nutzungen des geistigen Eigentums insbesondere durch neue Technologien rund um die Uhr, während andererseits der Wert der musikalischen Kreativität dabei in Vergessenheit zu geraten scheint und zusehends von bestimmten interessierten Kreisen in Frage gestellt wird. Vor diesem Hintergrund wird die GEMA mit all ihren Kräften auch in der Zukunft dafür sorgen, dass dem individuellen Musikschöpfer, der etwas Originelles im Bereich der Musik erschafft, auch künftig die gerechte Entlohnung seiner Arbeit garantiert wird. Die politischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen in Deutschland und Europa müssen weiterhin so ausgestaltet werden, dass sie zum Schutz der musikalischen Kreativität und der Rechte der Musikautoren beitragen. Jürgen Becker 10 GEMA GESCHÄFTSBERICHT 2005 Wir gedenken unserer verstorbenen Mitglieder Bernhard Achtelik Klaus Ackermann Andreas Allendörfer Ute Margrit André Marijan Andrijevic Klaus Arnhold Hermann Klaus Assmann Ferenc Aszodi Hans Auer-Ansbach Anne Bärenz Peter Barkow Jürgen Bauer George Bishop Adam Johann Bitsch Holger F. Bork Günter Braun Zita Brecht Helmut Brennicke Werner Brock Rolf Brueschke Ronald Bruza Günter Bust Kurt Chruscinski Ulf Dannenberg Friedrich Eugen Dengler Gregor Dietz Karl M. Doll Manfred Dulau Alfred Ebert Hermann Egner Christoph Eidens Heimo Erbse Helmut Fassnacht Johannes Feldges Horst Figge Johannes Fischer Bernd Flöter Luitger Fräger Hartmut Frechen Eike Funck Caspar Fyson Lothar Gärtner Michael Geisler Rudolf Gerer Rolf Glass Kurt Graunke Edward Greene-Segal Ingmara Griesinger Jens-Peter Groth Hartmut Grunau Francisco Gutierrez Hanno Haag Uwe Haase Sheryl Hackett Hanne Haller Wilhelm Hammerschlag Günter Handke Franz Hannes Peter Heilbut Gerd Heilcke Rolf Herberger Dieter Herborg Gerhard Hofmann Ludwig Holler Otto Höpfner Helga Hoppe-Dickert Georg Hufenbach Gerald Humel Hanns Dieter Hüsch Lothar Jensch Wolfgang Jensen Peter Mico Joachim Eberhard Jörg Hans-Herbert Junck Michael Jung Klaus Jungk Hans-Jürgen Kanty Manfred Kebsch Klaus Kiefer Dietmar Kivel Wilfried Klöss Ralf Knappe-Heinbockel Hansgeorg Koch Henning Köhler Horst Kopsch Wolfgang Kowatsch Marian Krebs Josef Krepela Wilhelm Krumbach Peter Kschentz Josef Kuhn-Wallbach Jutta Kunzfeld Jörg Lambert Marina Lange Laird Stefan Lautenschlager Andreas Leifeld Florian Leis-Bendorff Hans-Jürgen Lendeckel Horst Lindenlauf Gerd Lips Markus Löffel Kamalesh Maitra Vaclav Maly-Karel Albert Mangelsdorff Rudi Marrenbach Jürgen Maxim Tilo Medek Heino-Karl Menze Rudi Meurer Wolfgang Mewes Horst Meyer-Selb Detlev Modrow Maria Motjer Milanes Kurt Mühlmann Armin Müller Heinz Münchow Peter Nagy Max Ness Gerhard Neumann Heinz-Otto Niekrens Günter Nöschel Willi Nöther Jens-Peter Ostendorf Hans Herbert Peifer Frank Pempel Manuela Peschel Frank Pleyer Bodo Primke Karl-Heinz Reichel Wilfried Remme Kai Renke Jan-Gerd Renken Friedhelm Rentzsch Günther Ress Axel Reuter Michael Ries Karin Robinson Joachim von Roebel Uwe Röhl Thomas Römer Walter Ruff Michael Ruge Karsten Runge Samuel Velard Russel jr. Franz Scharfenberger Helmut Schell Helmut Schmidt Franz Schmidt-Kaufmann Ulrich Schmidt-Salm Robby Schmitz Gottfried Schnabel Hans-Jürgen Schneider Reinhard Schnuckenack Heinz Schreiter Martin Schroeteler Herbert Schroth Ursula Schubert Tomislav Schukat Ali Schuster Otto Schütt Lothar Schydlo Horst Seeg Torsten Sens Ronald Alan Simmonds Donald Verdel Smith jr. Helgard von Spiegel Hans Spilker Hermann Sprenger Gerhard Klaus Steiner Wolfram Steude Wolfgang Stryi Manfred Talarczyk Rolf Ulrich Erich Kurt Vetter Anton Volga Ilse Werner Ingeborg Wilczek Franz Wilczek Franz Willibald Thomas Windisch Ralf Wirkus Johannes Wojciechowski Gerhard Wolf-Schreiber Erna Woll Edward Wright-Armstead Mark Zenke Gerhard Ziessnitz Fulvio Ziglioli Jakob Zill 11 GEMA GESCHÄFTSBERICHT 2005 Ehrenmitglieder Prof. Harald Banter Prof. Jürg Baur Prof. Christian Bruhn Klaus Doldinger Dr. Peter Hanser-Strecker Hans Hee Karl-Heinz Klempnow Prof. Dr. Hans Wilfred Sikorski Prof. Karl Heinz Wahren Hartmut Westphal Bruno Balz † Richard Bars † Prof. Werner Egk † Dr. Hans Gerig † Prof. Dr. Dr. h. c. Joseph Haas † Heinz Korn † Peter Jona Korn † Eduard Künneke † Dr. Willy Richartz † Prof. Dr. Georg Schumann † Günther Schwenn † Dr. Hans Sikorski † Dr. Dr. h. c. Ludwig Strecker † Ehrenpräsidenten Prof. Dr. Reinhold Kreile Prof. Dr. jur. h. c. Erich Schulze 12 GEMA GESCHÄFTSBERICHT 2005 Vorstand bis 31.12.2005: Vorsitzender des Vorstands und Generaldirektor: Prof. Dr. Reinhold Kreile Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands und Chefsyndikus: Prof. Dr. Jürgen Becker Mitglied des Vorstands Finanzen und Wirtschaft: Rainer Hilpert Prof. Dr. Jürgen Becker ab 1.1.2006: Dr. Harald Heker Rainer Hilpert Sprecher des Vorstands: Prof. Dr. Jürgen Becker Mitglied des Vorstands: Dr. Harald Heker Mitglied des Vorstands Finanzen und Wirtschaft: Rainer Hilpert 13 GEMA GESCHÄFTSBERICHT 2005 Aufsichtsrat Vorsitzender: Prof. Christian Bruhn Stellvertretende Vorsitzende: Hans Hee Karl-Heinz Klempnow Prof. Gottfried Böttger Klaus Doldinger Frank Dostal Peter Ende Jörg Evers Dr. Peter Hanser-Strecker Prof. Klaus-Michael Karnstedt Rudolf-Günter Loose Prof. Dr. Enjott Schneider Dagmar R. Sikorski Stefan Waggershausen Dr. Ralf Weigand Prof. Christian Bruhn Hans Hee (li.), Karl-Heinz Klempnow (re.) Stellvertreter: Burkhard Brozat Egon L. Frauenberger Prof. Dr. h. c. Wolfgang Rihm Prof. Manfred Schoof Peter F. Schulz Gabriele Schulze-Spahr Rechtsberater: Prof. Dr. Dr. Ernst-Joachim Mestmäcker 14 GEMA GESCHÄFTSBERICHT 2005 Ausschüsse und Kommissionen Wirtschaftsausschuss Prof. Christian Bruhn Frank Dostal Peter Ende Dr. Peter Hanser-Strecker Hans Hee Prof. Dr. Enjott Schneider Tarifausschuss Prof. Christian Bruhn Frank Dostal Jörg Evers Karl-Heinz Klempnow Peter F. Schulz Stefan Waggershausen Programmausschuss Unterausschuss E-Musik: Dr. Peter Hanser-Strecker Prof. Dr. h. c. Wolfgang Rihm Prof. Dr. Enjott Schneider Dagmar R. Sikorski Satzungskommission Sachverständiger: Peter Ende Stellvertreter: Prof. Manfred Schoof Sachverständige: Prof. Georg Katzer Peter Tonger Prof. Karl Heinz Wahren Unterausschuss U-Musik: Sachverständige: Prof. Christian Bruhn Jörg Evers Hans Hee Prof. Klaus-Michael Karnstedt Gabriele Schulze-Spahr Stefan Waggershausen Prof. Harald Banter Dr. Gerhard Jussenhoven Prof. Christian Bruhn Frank Dostal Peter F. Schulz Rechtsberater: Prof. Dr. Dr. Ernst-Joachim Mestmäcker 15 Verteilungsplankommission Komponisten: Stellvertreter Komponisten: Prof. Christian Bruhn Prof. Dr. Enjott Schneider Dr. Ralf Weigand Jörg Evers Prof. Dr. h. c. Wolfgang Rihm Textdichter: Stellvertreter Textdichter: Hans Hee Stefan Waggershausen Egon L. Frauenberger Verleger: Stellvertreter Verleger: Dr. Peter Hanser-Strecker Prof. Klaus-Michael Karnstedt Peter Ende Dagmar R. Sikorski Sachverständige: Prof. Harald Banter Klaus Doldinger Wertungsausschuss für das Wertungsverfahren der Komponisten in der Sparte E Prof. Robert M. Helmschrott Prof. Martin Christoph Redel Prof. Manfred Trojahn Stellvertreter: Prof. Frank Michael Beyer Werner Heider Für Fälle von Chormusik: Stellvertreter für Fälle von Chormusik: Prof. Karl Haus Gerhard Rabe Wolfgang Lüderitz Dr. Rudolf Lukowsky Delegierter der außerordentlichen und angeschlossenen Mitglieder: Delegierter des Aufsichtsrats: Prof. Dr. Enjott Schneider Johannes K. Hildebrandt Wertungsausschuss für das Wertungsverfahren der Textdichter in der Sparte E Michael Holm Erich Offierowski Carl J. Schäuble Delegierter der außerordentlichen und angeschlossenen Mitglieder: Stellvertreter: Robert Jung Werner Raschek Hans-Ulrich Weigel Delegierter des Aufsichtsrats: Stefan Waggershausen Heiner Tietze Wertungsausschuss für das Wertungsverfahren der Verleger in der Sparte E Karl Rarichs Horst Schubert Stellvertreter: Dr. Reinhold Quandt Delegierter des Aufsichtsrats: Dr. Peter Hanser-Strecker 16 Wertungsausschuss für das Wertungsverfahren in der Unterhaltungs- und Tanzmusik GEMA GESCHÄFTSBERICHT 2005 Komponisten: Stellvertreter Komponisten: Martin Böttcher Dr. Rainer Fabich Michael Reinecke Heinz Ehme Peter Finger Ladislav Geisler Textdichter: Stellvertreter Textdichter: Michael Holm Erich Offierowski Carl J. Schäuble Norbert Hammerschmidt (ab 9.3.2005) Robert Jung Hans-Ulrich Weigel Verleger: Stellvertreter Verleger: Suzy Frauenberger (ab 29.6.2005) Pamela Michel Michael Wewiasinski Wolfgang Borchard-Jacoby Suzy Frauenberger (bis 29.6.2005) Rudolf Slezak Delegierte der außerordentlichen und angeschlossenen Mitglieder: Komponisten: Andreas Spieß Schätzungskommission der Bearbeiter AUSSC H ÜSSE U N D KOMMISSION EN Delegierte des Aufsichtsrats: Komponisten: Dr. Ralf Weigand Textdichter: Textdichter: Heiner Tietze Stefan Waggershausen Verleger: Verleger: Karin Wirthmann Karl-Heinz Klempnow Raimond Erbe Jo Plée Prof. Wieland Reissmann Joachim Schmeißer Werner Theisen Stellvertreter: Bertram Gebauer Ladislav Geisler Thomas Rebensburg Delegierter des Aufsichtsrats: Prof. Gottfried Böttger Werkausschuss Komponisten: Stellvertreter Komponisten: Ernst-August Quelle Dieter Reith Prof. Lothar Voigtländer Prof. Bernd Wefelmeyer Prof. Theo Brandmüller Prof. Martin Christoph Redel Alexander von Schlippenbach Jochen Schmidt-Hambrock Textdichter: Stellvertreter Textdichter: Erich Offierowski Carl J. Schäuble Robert Jung Werner Raschek Verleger: Stellvertreter Verleger: Karl Rarichs Wolfgang Borchard-Jacoby Delegierter des Aufsichtsrats: Prof. Manfred Schoof 17 Aufnahmeausschüsse Ausschuss Kirchenmusik Multimedia-Ausschuss Beschwerdeausschuss Komponisten: Stellvertreter Komponisten: Prof. Dietrich Erdmann Prof. Bernd Wefelmeyer Heinrich Riethmüller Textdichter: Stellvertreter Textdichter: Robert Jung Erich Offierowski Werner Raschek Verleger: Stellvertreter Verleger: Andreas Meurer Michael Wewiasinski Peter Tonger Prof. Helmut Barbe Prof. Robert M. Helmschrott Wolfgang Matthei Dieter Spahn Sachverständiger: Friedemann Strube Prof. Gottfried Böttger Frank Dostal Peter Ende Dr. Ralf Weigand Vorsitzender: Stellvertretender Vorsitzender: Prof. Dr. Fritz Traub (Vorsitzender Richter a. D. am Oberlandesgericht Frankfurt) Dieter Jalowietzki (Vorsitzender Richter a. D. am Kammergericht) Vertreter der Berufsgruppen: Komponisten: Stellvertreter Komponisten: Hartmut Westphal Martin Böttcher Textdichter: Stellvertreter Textdichter: Hans-Ulrich Weigel Werner Raschek Verleger: Stellvertreter Verleger: Heinz Kremer Volker Landtag Sachverständiger: Wolfgang Brandenstein 18 GEMA GESCHÄFTSBERICHT 2005 GEMA-Sozialkasse Abteilung Komponisten: Hartmut Westphal Ralf Hoyer Wilhelm Dieter Siebert Geschäftsführender Kurator Abteilung Textdichter: Erich Offierowski Wolfgang Brandenstein Werner Raschek Geschäftsführender Kurator Abteilung Verleger: Andreas Meurer Gabriele Schulze-Spahr Thomas Tietze Geschäftsführender Kurator 19 GEMA GESCHÄFTSBERICHT 2005 Internationale Organisationen CISAC Confédération Internationale des Sociétés d’Auteurs et Compositeurs, Paris Präsident des Verwaltungsrats: Prof. Christian Bruhn Deutsches Mitglied des Verwaltungsrats: Prof. Dr. Reinhold Kreile Deutsches Mitglied des Exekutivbüros: Prof. Dr. Reinhold Kreile Deutsche Mitglieder des Internationalen Rates der Autoren und Komponisten und des Internationalen Rates der Autoren dramatischer, literarischer und audiovisueller Werke: BIEM Bureau International des Sociétés gérant les Droits d’Enregistrement et de Reproduction Mécanique, Paris GESAC Groupement Européen des Sociétés d’Auteurs et Compositeurs, Brüssel Prof. Christian Bruhn Hans Hee Deutsches Mitglied der Juristischen Kommission: Prof. Dr. Jürgen Becker Mitglied des Common Information System Supervisory Board (CSB): Prof. Dr. Michael Karbaum Ehrenpräsidenten: Prof. Dr. jur. h. c. Erich Schulze Prof. Dr. Hans Wilfred Sikorski Präsident des Vorstands: Prof. Dr. Reinhold Kreile (bis 10.6.2005) Prof. Dr. Jürgen Becker (ab 10.6.2005) Deutsche Delegierte für die Generalversammlung: Prof. Christian Bruhn Hans Hee Vizepräsident der Generalversammlung: Karl-Heinz Klempnow Präsident: Prof. Dr. Reinhold Kreile (bis 25.4.2005) Vizepräsident: Prof. Dr. Jürgen Becker (ab 25.4.2005) Deutsches Mitglied der Groupe de Madrid: Prof. Dr. Jürgen Becker 20 GEMA GESCHÄFTSBERICHT 2005 Organigramm der GEMA Stand: 31.12.2005 Mitgliederversammlung Aufsichtsrat GEMA-Sozialkasse Kuratorium Vorstand und Generaldirektor Stellvertreter des Generaldirektors Mitgliederausschüsse Direktion Organisation und Informatik Chefsyndikus Beauftragter des Vorstands für europäische Tarifharmonisierung im Aufführungsrecht Personaldirektion München Berlin Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Revision Unternehmensplanung Datenschutzbeauftragter IT-Prozessmanagement Geschäftsbereich Lizenzen und Inkasso Geschäftsbereich Verteilung Geschäftsbereich Finanzen und Wirtschaft Geschäftsbereich Mitglieder und Dokumentation 21 GEMA GESCHÄFTSBERICHT 2005 Generaldirektion und Bezirksdirektionen der GEMA Hamburg Hannover Berlin Dortmund Dresden Wiesbaden Generaldirektion in Berlin Bezirksdirektion Berlin Bezirksdirektion Nordrhein-Westfalen Bayreuther Straße 37 10787 Berlin Postfach 30 12 40 10722 Berlin Tel.: (0 30) 2 12 45-00 Fax: (0 30) 2 12 45-950 Internet: http://www.gema.de E-Mail: gema@gema.de Keithstraße 7 10787 Berlin Postfach 30 34 30 10728 Berlin Tel.: (0 30) 2 12 92-0 Fax: (0 30) 2 12 92-795 E-Mail: bd-b@gema.de Südwall 17-19 44137 Dortmund Postfach 10 13 43 44013 Dortmund Tel.: (02 31) 5 77 01-0 Fax: (02 31) 5 77 01-120 E-Mail: bd-nrw@gema.de Bezirksdirektion Dresden Bezirksdirektion Nürnberg Zittauer Straße 31 01099 Dresden Tel.: (03 51) 81 84-60 Fax: (03 51) 81 84-700 E-Mail: bd-dd@gema.de Johannisstraße 1 90419 Nürnberg Postfach 91 05 49 90263 Nürnberg Tel.: (09 11) 9 33 59-0 Fax: (09 11) 9 33 59-254 E-Mail: bd-n@gema.de Nürnberg Generaldirektion in München Stuttgart Augsburg München Rosenheimer Straße 11 81667 München Postfach 80 07 67 81607 München Tel.: (0 89) 4 80 03-00 Fax: (0 89) 4 80 03-969 Internet: http://www.gema.de E-Mail: gema@gema.de Direktion Musikprogramme in Köln Im Mediapark 2 50670 Köln Tel.: (02 21) 4 99 65-0 Fax: (02 21) 4 99 65-65 E-Mail: musikprogramme@gema.de Bezirksdirektion Augsburg Stettenstraße 6/8 86150 Augsburg Postfach 10 17 07 86007 Augsburg Tel.: (08 21) 5 03 08-0 Fax: (08 21) 5 03 08-88 E-Mail: bd-a@gema.de Bezirksdirektion Hamburg Schierenberg 66 22145 Hamburg Postfach 73 03 60 22123 Hamburg Tel.: (0 40) 67 90 93-0 Fax: (0 40) 67 90 93-11 E-Mail: bd-hh@gema.de Bezirksdirektion Hannover Blücherstraße 6 30175 Hannover Postfach 21 29 30021 Hannover Tel.: (05 11) 28 38-0 Fax: (05 11) 81 74 10 E-Mail: bd-h@gema.de Bezirksdirektion München Rosenheimer Straße 11 81667 München Postfach 80 06 20 81606 München Tel.: (0 89) 4 80 03-01 Fax: (0 89) 4 80 03-940 E-Mail: bd-m@gema.de Bezirksdirektion Stuttgart Herdweg 63 70174 Stuttgart Postfach 10 17 53 70015 Stuttgart Tel.: (07 11) 22 52-6 Fax: (07 11) 22 52-800 E-Mail: bd-s@gema.de Bezirksdirektion Wiesbaden Abraham-Lincoln-Straße 20 65189 Wiesbaden Postfach 26 80 65016 Wiesbaden Tel.: (06 11) 79 05-0 Fax: (06 11) 79 05-197 E-Mail: bd-wi@gema.de Bericht des Vorstands Lagebericht Erträge, Aufwendungen – Entwicklung und Struktur Verteilung an Mitglieder und andere Berechtigte Investitionen Mitarbeiter 24 GEMA GESCHÄFTSBERICHT 2005 B e r i c h t d e s Vo r sta n d s Lagebericht 1. Geschäftsverlauf in 2005 1.1. Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland war im Laufe des Jahres 2005 durch Faktoren wie hohe Arbeitslosigkeit, erhebliche Defizite der öffentlichen Haushalte und hohe Energiepreise gekennzeichnet. Das reale volkswirtschaftliche Wachstum im Jahr 2005 lag im Vorjahresvergleich bei 0,9 %. Auch im Jahr 2005 wurde das Wachstum durch Exporterlöse getragen. Die Binnenkonjunktur sowie die private Konsumnachfrage entwickelten sich hingegen aufgrund hoher Energiepreise und skeptischer Zukunftserwartungen schwach. Die erfreuliche Steigerung der Erträge im Geschäftsjahr 2005 wurde von mehreren Inkassobereichen getragen. Die Industrie konnte erstmals nach mehrjährigen Rückgängen einen Zuwachs der Gesamterträge im Vorjahresvergleich erwirtschaften. Dieses Wachstum ist im erheblichen Umfang von Einmaleffekten wie der Auflösung von 2004 gebildeten Rückstellungen für das zwischenzeitlich erfolgreich beendete Schiedsstellenverfahren mit der IFPI sowie zusätzlicher Zentrallizenzierungserträge erreicht worden. Die Bezirksdirektionen konnten insgesamt erneut einen Zuwachs von € 10,6 Mio. = 4,2 % erzielen; die Direktion Rundfunk und Fernsehen verzeichnete Mehrerlöse von € 3,5 Mio. = 1,5 % im Vergleich zu 2004. Die Direktionen Ausland und Inkassomandate erzielten im Vorjahresvergleich stabile Erträge. Personal- und Sachaufwand sind im Vergleich zu den Erträgen unterproportional gestiegen, so dass der durchschnittliche Kostensatz bei 14,1 % gegenüber 14,4 % im Jahr 2004 lag. 1.2. Erträge aus urheberrechtlichen Nutzungsrechten und aus Vergütungsansprüchen Die Gesamterträge aus der Verwertung urheberrechtlicher Nutzungsrechte und aus Vergütungsansprüchen haben im Berichtsjahr € 823,291 Mio. betragen, worin € 5,150 Mio. lizenzersetzender Schadenersatz enthalten ist. Der kostenersetzende Teil des Schadenersatzes in Höhe von € 5,150 Mio. ist unter den Sonstigen Erträgen ausgewiesen. Die Erträge 2005 mit € 823,291 Mio. sind gegenüber dem Vorjahresbetrag von € 775,450 Mio. (davon € 5,767 Mio. lizenzersetzender Schadenersatz) um € 47,841 Mio. höher. Die Erträge im Einzelnen: 25 diesem Zweck vorab entsprechend mandatiert hatten. Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um die Verwertungsgesellschaften VG WORT, GVL, VG Bild-Kunst, AGICOA GmbH, VFF, VGF und GÜFA. Die Vergütungen für diese Rechteeinräumungen beliefen sich insgesamt auf € 29,950 Mio. (Vorjahr: € 27,136 Mio.). 2004 2005 Veränderung € Mio. € Mio. € Mio. 377,975 385,048 + 7,073 5,767 5,150 - 0,617 b) Erträge aus der Wahrnehmung von Vervielfältigungsrechten 198,270 220,092 + 21,822 c) Erträge aus Vergütungsansprüchen 39,785 39,876 + 0,091 Die Erträge haben sich von € 14,563 Mio. um € 1,778 Mio. auf € 12,785 Mio. vermindert. 6,640 6,749 + 0,109 1.4. Aufwendungen 33,145 33,127 - 0,018 159,420 178,275 + 18,855 Der Personal- und Sachaufwand hat sich in den letzten beiden Jahren wie folgt entwickelt: 69,602 75,610 + 6,008 Erträge aus urheberrechtlichen Nutzungsrechten und aus Vergütungsansprüchen a) Erträge aus der Wahrnehmung von Aufführungs-, Vorführungs-, Sende- und Wiedergaberechten darin enthaltener lizenzersetzender Schadenersatz davon – nach § 27 UrhG (Vermietungs- und Verleihrechte) – nach § 54 UrhG (Private Vervielfältigung) d) Erträge aus der Wahrnehmung von Inkassomandaten davon – für andere Verwertungsgesellschaften – aus der zentralen Lizenzierung von Ton- und Bildtonträgern (Verkaufsgebiet Ausland) 1.3. Zins- und Wertpapiererträge 2004 2005 € Mio. € Mio. Aufwendungen 89,818 775,450 102,665 823,291 + 12,847 + 47,841 In den Erträgen aus der Wahrnehmung von Aufführungs-, Vorführungs-, Sende- und Wiedergaberechten in Höhe von € 385,048 Mio. (Vorjahr: € 377,975 Mio.) sind die Vergütungen der Nachfolgegesellschaften der Deutschen TELEKOM (KDG, ish, iesy, Kabel Baden-Württemberg) für die Nutzung der musikalischen Kabelweitersenderechte für das Jahr 2005 in Höhe von € 10,314 Mio. (Vorjahr: € 10,314 Mio.) enthalten. Die GEMA hat den Nachfolgegesellschaften der Deutschen TELEKOM für die genannten Zeiträume ebenfalls die Rechte zur Kabelweitersendung anderer Rechteinhaber eingeräumt, welche die GEMA zu Personalaufwand 64,283 65,196 Sachaufwand 51,747 55,143 116,030 120,339 Gesamt 1.4.1. In den letzten 10 Jahren hat sich die Zahl der Mitarbeiter von 1.298 auf 1.122 (minus 14 %) verringert. Im gleichen Zeitraum konnten die Erträge der GEMA von € 700,750 Mio. auf € 852,224 Mio. (plus 22 %) gesteigert werden. Die Anzahl ihrer Mitglieder und Wahrnehmungsberechtigten ist in diesen 10 Jahren um 41 % gestiegen, nämlich von 44.018 Mitgliedern und Berechtigten am 31. Dezember 1996 auf 61.942 Mitglieder und Berechtigte am 31. Dezember 2005. Im Kalenderjahr 2005 hat sich die Anzahl der unbefristet beschäftigten Mitarbeiter gegenüber dem Vorjahr von 1.037 auf 1.049, also um 12, erhöht. 26 GEMA GESCHÄFTSBERICHT 2005 B e r i c h t d e s Vo r sta n d s 1.4.2. Das Berichtsjahr war geprägt durch vielfältige Projekttätigkeiten. Für das geplante EDV-System des Außendienstes (Projekt AS/AIDA) konnte die Konzeptionsphase (Feinkonzeption) abgeschlossen werden. Das Ergebnis ist ein abgestimmtes Pflichtenheft, für dessen Realisierung ab November 2005 eine Ausschreibung durchgeführt wurde. Die Vertragsverhandlungen konnten allerdings bis Jahresende noch nicht abgeschlossen werden. Im Bereich der Mitgliederbuchhaltung wurde im August 2005 termingerecht nach 18 Monaten Projektlaufzeit das bestehende EDV-System abgelöst. Dieses basierte noch auf der proprietären XANADU/DYLANTechnologie, für das es am Markt keine Wartungsunterstützung mehr gibt. Das neue System mit dem Namen MIKOS basiert auf den GEMA-Standardtechnologien UNIX/ Solaris und Oracle-Datenbanksystem. Im Jahr 2004 wurde mit der Neukonzeption des Abrechnungssystems der Nutzungen von GEMA-Werken im Ausland begonnen. In diesem EDV-System mit dem Namen SCALA werden die von den Schwestergesellschaften der GEMA abgerechneten GEMA-Anteile plausibilisiert, strukturiert und in normierter Form gegen die in DIDAS gespeicherten Rechteverhältnisse (Gebiet, Recht, Zeit) geprüft und evtl. reklamiert. Das System konnte termingerecht Ende Dezember 2005 in Produktion genommen werden. EDV-technisch ist SCALA eine browserbasierte JAVA-Anwendung auf der Basis von Oracle-Datenbanken. Ein Teil der GEMA-Kernanwendungen, darunter die maschinellen Nutzungszuordnungen (MAD-Systeme) der Sparten U, E, R, das Tonträgerinformations- (TONIS) und Tonträgerabrechnungssystem (TAS), sind wegen der Verwendung der ADABAS/ Natural-Technologie auf den Großrechner Lagebericht BS2000 angewiesen. In einem Pilotprojekt im Jahre 2004 wurde die Machbarkeit einer technischen Portierung der Anwendung MADR auf UNIX/Solaris, Natural und Oracle-Datenbanken nachgewiesen. TONIS, TAS wurden im Oktober 2005, die restlichen MAD-Systeme im Dezember 2005 portiert. Damit wird der Großrechner für die GEMAAnwendungen nicht mehr benötigt. Diese EDV-technische Konsolidierung ist ein notwendiger Bestandteil der weiteren Reduzierung der EDV-Betriebskosten. Im Bereich der EDV-Infrastruktur wurden der Backbone, die Firewalls, der Mail- und Internetapplicationserver erfolgreich in einen angemieteten RZ-Sicherheitsbereich verlagert und damit den erhöhten Anforderungen an die Sicherheit Rechnung getragen (ITGrundschutz). 2. Voraussichtliche wirtschaftliche Entwicklung Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden im Jahr 2006 mit prognostizierten Wachstumsraten von 1,5 bis 2,0 % etwas besser sein als in 2005. Aufgrund der angekündigten Erhöhung der Mehrwertsteuer um drei Prozentpunkte zum 01.01.2007 wird jedoch kein größerer Aufschwung für die Folgejahre erwartet. Von daher wird eine Stabilisierung der Erträge der GEMA im Jahr 2006 vor dem Hintergrund der wegfallenden Einmaleffekte des Vorjahres geplant. Auch die vorläufigen Aufwandsplanungen im Personal- und Sachkostenbereich lassen wiederum einen durchschnittlichen Kostensatz von unter 15 % erwarten. Hierzu bedarf es auch im laufenden Jahr der Fortführung des aktiven Kostenmanagements. Die Investitionen, insbesondere im Bereich DOD angesiedelt, werden auf dem gleichen Niveau wie im 27 Vorjahr budgetiert. Die Mitteilung der Beschwerdepunkte der EG-Kommission an die CISAC, an die GEMA sowie an die Schwestergesellschaften im EWR-Raum kann bezüglich ihrer strategischen und wirtschaftlichen Auswirkungen derzeit objektiv noch nicht abschließend beurteilt werden. 3. Rechtsentwicklung Mit der bereits im Lagebericht für das Geschäftsjahr 2004 behandelten „Richtlinie zur Durchsetzung der Rechte des geistigen Eigentums“ vom 29.04.2004 (Durchsetzungsrichtlinie) werden wichtige Instrumente zur Bekämpfung der Produkt- und Internetpiraterie bereitgestellt. Die Rechteinhaber können danach z. B. die Zerstörung illegaler Waren sowie eine finanzielle Entschädigung, Unterlassungsanordnungen und Schadenersatz verlangen. Die Durchsetzungsrichtlinie soll bis Ende April 2006 in nationales Recht umgesetzt werden. In Ergänzung der Durchsetzungsrichtlinie, die keine strafrechtlichen Vorschriften enthält, hat die Europäische Kommission am 12.07.2005 Vorschläge für eine „Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates über strafrechtliche Maßnahmen zur Durchsetzung der Rechte des geistigen Eigentums“ vorgelegt (siehe unter 3.1.). Bereits im Jahr 2004 hat die Kommission einen Vorschlag für eine „Richtlinie über Dienstleistungen im Binnenmarkt“ vorgelegt. Diese ist auch im Jahr 2005 nicht verabschiedet worden (siehe unter 3.2.). Des Weiteren hat die Europäische Kommission am 12.10.2005 eine „Empfehlung für die länderübergreifende kollektive Wahrnehmung von Urheberrechten und verwandten Schutzrechten, die für legale OnlineMusikdienste benötigt werden“ verabschiedet (siehe unter 3.3.). Am 13.12.2005 hat die Kommission einen Entwurf für die Novellierung der EU-Richtlinie „Fernsehen ohne Grenzen“ von 1989 vorgelegt (siehe unter 3.4.). Der so genannte „Zweite Korb“, mit dem die nicht zwingenden Bestandteile der „Richtlinie zur Harmonisierung bestimmter Aspekte des Urheberrechts und der verwandten Schutzrechte in der Informationsgesellschaft“ vom 22.05.2001 umgesetzt werden sollen, ist weiterhin in der Diskussion. Ein zweiter Referentenentwurf wurde am 03.01.2006 vorgelegt. Änderungen sowohl des Urheberrechts- als auch des Urheberrechtswahrnehmungsgesetzes wurden im Berichtszeitraum nicht vorgenommen (siehe unter 3.5.). Mit dem Siebten Gesetz zur Änderung des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen vom 07.07.2005 ist die Sonderregelung des § 30 GWB über die Bildung von Verwertungsgesellschaften weggefallen (siehe unter 3.6.). Ein Überblick über die im Berichtszeitraum ergangene Rechtsprechung erfolgt unter 3.7. 3.1. Vorschlag der EU-Kommission für eine Richtlinie über strafrechtliche Maßnahmen zur Durchsetzung der Rechte des geistigen Eigentums Zwar sind in den einzelnen Mitgliedsländern der EU strafrechtliche Verfahren und Sanktionen zur Durchsetzung der Schutzrechte vorgesehen, doch weist die Rechtslage in der Gemeinschaft erhebliche Unterschiede auf, insbesondere im Hinblick auf das Strafmaß. Mit der Richtlinie sollen die Mitgliedstaaten verpflichtet werden, jede vorsätzliche Verletzung eines Rechts des geistigen Eigentums zu ahnden, sofern die Verletzungen in 28 GEMA GESCHÄFTSBERICHT 2005 B e r i c h t d e s Vo r sta n d s gewerbsmäßigem Umfang begangen werden. Gleichzeitig soll eine Angleichung bei der Höhe der Strafen erfolgen. Im Übrigen sollen die Mitgliedstaaten gemäß Art. 4 des Richtlinienvorschlags in ihren nationalen Gesetzen bestimmte Sanktionen vorsehen, die sowohl gegen natürliche als auch gegen juristische Personen verhängt werden können: Geldstrafen, Einziehung von Gegenständen, die dem Verurteilten gehören, u.a. rechtsverletzende Waren sowie Material, Werkzeuge und Vorrichtungen, die überwiegend zur Herstellung oder zum Vertrieb der betreffenden Waren verwendet werden. In geeigneten Fällen sollen weitere Sanktionen in Betracht kommen, wie etwa Schließung des Betriebs, in dem die Rechtsverletzung überwiegend begangen wurde, sowie eine dauerhafte oder zeitweilige Gewerbeuntersagung. 3.2. Vorschlag für eine Richtlinie über Dienstleistungen im Binnenmarkt Die Richtlinie stellt allgemeine Bestimmungen auf, die die Wahrnehmung der Niederlassungsfreiheit durch Dienstleistungserbringer sowie den freien Dienstleistungsverkehr in der Europäischen Union erleichtern sollen. Dabei sollen nach Art. 16 des Richtlinienvorschlags Dienstleistungserbringer grundsätzlich den Bestimmungen ihres Herkunftsmitgliedsstaates unterfallen (Herkunftslandprinzip). Dagegen soll die Richtlinie unter anderem auf Urheberrechte und verwandte Schutzrechte keine Anwendung finden. Umstritten ist, ob auch die Dienste von Verwertungsgesellschaften für die Wahrnehmung der Rechte an geistigem Eigentum vom Anwendungsbereich der Richtlinie umfasst sind. Der Bericht des in dieser Sache federführenden Ausschusses des Europäischen Parlaments, des Ausschusses für Recht und Lagebericht Binnenmarkt, vom 15.12.2005 sieht hierzu noch keine eindeutige Regelung vor. 3.3. Empfehlung der EU-Kommission über die Lizenzierung von Musik für Online-Musikdienste In der Empfehlung vom 12.10.2005 zur Wahrnehmung von Online-Musikrechten schlägt die EU-Kommission Maßnahmen zur Verbesserung der EU-weiten Lizenzierung vor. Es soll dafür gesorgt werden, dass legale Online-Musikdienste leichter EU-weite Lizenzen erhalten können. Die Kommission empfiehlt hierzu unter anderem, dass Rechteinhaber das Recht haben sollen, die Wahrnehmung aller Online-Rechte, die zum Betrieb legaler Online-Musikdienste notwendig sind, in einem territorialen Umfang ihrer Wahl einer Verwertungsgesellschaft ihrer Wahl anzuvertrauen. Unter „OnlineRechten“ werden dabei folgende Rechte verstanden: das ausschließliche Recht der Vervielfältigung in der Form von unkörperlichen Kopien, die im Zuge der Online-Verbreitung von Musikwerken vorgenommen werden; das Recht der öffentlichen Wiedergabe eines Musikwerkes, entweder in der Form eines Rechts zu erlauben oder zu verbieten oder eines Rechts auf angemessene Vergütung. Diese Rechte erstrecken sich auf Webcasting, Internet-Radio und Simulcasting oder „Near-on-Demand“-Dienste, die entweder auf einem PC oder auf einem Mobiltelefon empfangen werden; das ausschließliche Recht der öffentlichen Zugänglichmachung eines Musikwerkes, das „On-demand“ oder andere „interaktive“ Dienste umfasst. Die Verwertungsgesellschaften für Urheberrechte an Musikwerken hatten bereits in 29 den von ihnen entwickelten Santiago-/ Barcelona-Abkommen aus dem Jahr 2000 bzw. 2001 den Lizenznehmern Möglichkeiten eröffnet, über ihre jeweiligen Verwaltungsgebiete hinaus Lizenzen zur Nutzung im Internet zu erwerben. Gegen diese Abkommen hatte die EU-Kommission wettbewerbsrechtliche Bedenken erhoben, worauf die Verwertungsgesellschaften die beiden Abkommen zum Ende der Laufzeit (31.12.2004) haben auslaufen lassen. 3.4. Vorschlag der EU-Kommission für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates zur Änderung der Richtlinie „Fernsehen ohne Grenzen“ Die Richtlinie 89/552/EWG diente der Koordinierung bestimmter Rechts- und Verwaltungsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Ausübung der Fernsehtätigkeit. In Anbetracht der neuen Übertragungstechniken für audiovisuelle Mediendienste erachtet die Kommission es als notwendig, den geltenden Rechtsrahmen anzupassen. Damit soll den Auswirkungen des Strukturwandels und der technologischen Entwicklungen auf die Geschäftsmodelle und insbesondere auf die Finanzierung des gewerblichen Rundfunks Rechnung getragen werden. Zur Erreichung dieser Ziele schlägt die EU-Kommission eine Reihe von Maßnahmen vor. So dürfen z. B. die Mitgliedstaaten aufgrund der Einführung einheitlicher Mindestbestimmungen in den Artikeln 3c bis 3h in den durch diese Richtlinie harmonisierten Bereichen nicht mehr aus Gründen des Jugendschutzes und der Bekämpfung der Aufstachelung zum Hass aufgrund von Rasse, Geschlecht, Glauben oder Nationalität, der Verletzung der Menschenwürde einzelner Personen oder des Verbraucher- schutzes vom Herkunftslandprinzip abweichen. Ein nicht unerheblicher Teil des Vorschlags befasst sich mit Art und Umfang der durch die Mitgliedstaaten zu erlaubenden Werbemaßnahmen der Mediendienstanbieter. Hierfür wird auch der umfassendere Begriff der „audiovisuellen kommerziellen Kommunikation“ eingeführt. 3.5. Entwurf für ein Zweites Gesetz zur Regelung des Urheberrechts in der Informationsgesellschaft – „Zweiter Korb“ Der erste Referentenentwurf für ein Zweites Gesetz zur Regelung des Urheberrechts in der Informationsgesellschaft wurde im Lagebericht für das Geschäftsjahr 2004 vorgestellt. Die Diskussionen hierüber haben inzwischen zu einem Entwurf für einen (zweiten) Referentenentwurf geführt, der im Januar 2006 der Öffentlichkeit bekannt gemacht wurde. 3.6. Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) In § 30 GWB a. F. war geregelt, dass bestimmte Paragraphen des GWB für die Bildung von Verwertungsgesellschaften, die der Aufsicht über die Wahrnehmung von Urheberrechten und verwandten Schutzrechten unterliegen, nicht galten, insbesondere Vorschriften über Kartellvereinbarungen und Kartellbeschlüsse. Mit dem Inkrafttreten des Siebten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen wurde diese Vorschrift aufgehoben. In der Sache selbst führte dies aber zu keiner Änderung. Die Aufhebung war lediglich eine Folge des Vorrangs des europäischen Rechts. Rechtlich bleibt es dabei, dass Bildung und Tätigkeit von Verwertungsgesellschaften, soweit dies zur Wahr- 30 GEMA GESCHÄFTSBERICHT 2005 B e r i c h t d e s Vo r sta n d s nehmung ihrer Aufgaben erforderlich ist, wie bisher nicht dem Kartellverbot unterliegen. 3.7. Rechtsprechung 3.7.1. Bundesverfassungsgericht Der mit dem Gesetz zur Regelung des Urheberrechts in der Informationsgesellschaft vom 10.09.2003 neu eingeführte § 95a UrhG verbietet die Umgehung von technischen Schutzmaßnahmen. Durch solche Schutzmaßnahmen soll es zum Beispiel unmöglich gemacht werden, eigene Vervielfältigungsstücke von käuflich erworbenen Originaltonträgern herzustellen. Gegen die Vorschrift war mit der Begründung, dass damit ein – vermeintliches – Recht auf Privatkopie verletzt werde, Verfassungsbeschwerde erhoben worden. Mit Beschluss vom 25.07.2005, Az. 1 BvR 2182/04, hat das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) eine Beschwerde gegen § 95a UrhG nicht zur Entscheidung angenommen, da der ordentliche Rechtsweg noch nicht ausgeschöpft sei und das BVerfG gemäß dem Subsidiaritätsprinzip nicht über die Sache selbst entscheiden könne. Dem Beschluss vom 25.07.2005 kann aber entnommen werden, dass das BVerfG durch den neuen § 95a UrhG keine Verletzung eines Grundrechts sieht: „Es kann mithin dahinstehen, ob mit einem strafbewehrten gesetzlichen Verbot der digitalen Privatkopie eine Verletzung des Eigentumsgrundrechts verbunden sein könnte, oder ob damit nicht – wofür vieles spricht – lediglich eine wirksame Inhalts- und Schrankenbestimmung im Sinn des Art. 14 Abs. 1 Satz 2 GG vorgenommen wäre.“ Lagebericht 3.7.2. Bundesgerichtshof a) In der Sache PRO-Verfahren der GEMA hat der Bundesgerichtshof (BGH) mit Urteil vom 19.05.2005, Az. I ZR 299/02, festgestellt, dass die im Jahre 1998 durch Beschluss des Vorstands und des Aufsichtsrats erfolgte Einführung des PRO-Verfahrens zur Hochrechnung der Aufführungen bei Unterhaltungsmusikveranstaltungen wirksam war. Der BGH hat damit die Rechtsprechung der Vorinstanzen bestätigt. b) Ebenfalls mit Urteil vom 19.05.2005, Az. I ZR 285/02, hat der BGH am Beispiel des Films „Der Zauberberg“ entschieden, dass es sich bei der Vermarktung eines auf einer Digital Versatile Disc (DVD) aufgenommenen Films zum Abspielen auf einem eigenen Wiedergabegerät nicht um eine gegenüber der herkömmlichen Vermarktung mittels Videokassetten neue Nutzungsart im Sinne des § 31 Abs. 4 UrhG handelt. Um die Vertriebsart als neue Nutzungsart nach § 31 Abs. 4 UrhG qualifizieren zu können, müsste zusätzlich eine wirtschaftlich eigenständige Verwendungsform daneben hinzutreten. An einer solchen würde es aber bei der DVDZweitauswertung fehlen. Denn durch die DVD würden trotz des gesteigerten Absatzes letztlich keine neuen Absatzmärkte erschlossen und dem Urheber würden durch die Einbeziehung dieser Nutzungsart keine Erträgnisse vorenthalten. 3.7.3. Kammergericht Berlin Mit Beschluss vom 02.08.2005, Az. 5 U 95/04, hat das Kammergericht einen Fall der Werbung für das kostenpflichtige Herunter- 31 laden von Klingeltönen bzw. Ruftonmelodien auf Mobiltelefone in Jugendzeitschriften als unlauter im Sinne der Vorschriften des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (§ 1 UWG a.F. bzw. § 3 UWG n.F.) beanstandet und damit verboten. 3.7.4. Schiedsstelle beim Deutschen Patent- und Markenamt a) Mit Einigungsvorschlag vom 12.04. 2005 hat die Schiedsstelle über das bereits im Lagebericht für das Geschäftsjahr 2004 behandelte Verfahren zwischen der IFPI und der GEMA entschieden. Gegenstand des Verfahrens war die Frage, welche Vergütung für die Vervielfältigung von Werken auf CDs und deren Verbreitung angemessen ist. Die IFPI hatte eine prozentuale Vergütung vom Händlerabgabepreis (PPD) von 6,6 % sowie weitere Abzüge von medienbeworbenen Tonträgern und eine zusätzliche Reduzierung von 1 % für die Piraterieverfolgung beantragt. Die Schiedsstelle hat – dem Vortrag der GEMA folgend – wie folgt entschieden: Angemessen ist der generelle Tarifsatz von 9,009 %. Berechnungsgrundlage ist der PPD und nicht der so genannte actual realized price (ARP). Ein Abzug für medienbeworbene Tonträger ist unzulässig. Ein zusätzlicher Abschlag von 1 % für die Piraterie darf den Tarif nicht belasten. Im Übrigen hat die Schiedsstelle die Berechtigung der GEMA zur Geltendmachung einer Mindestvergütung bestätigt. Der Einigungsvorschlag ist bestandskräftig. b) Des Weiteren ist die seit langem geführte Auseinandersetzung über die Höhe der Vergütung für Musikvideo-DVDs durch die Entscheidung der Schiedsstelle vom 09.11.2005 beigelegt worden. Nach Auffassung der Schiedsstelle beträgt die angemessene Vergütung für DVDs 6,99 % des PPD. Zusätzlich hat die Schiedsstelle erneut bekräftigt, dass Mindestvergütungen berechnet werden können. Bei der Ermittlung des Vergütungssatzes von 6,99 % ist die Schiedsstelle von der vorstehend unter lit. a behandelten Entscheidung ausgegangen, hat den Prozentsatz jedoch aufgrund folgender Überlegung vermindert: Der Musikurheber soll an der Verwertung seiner Rechte bei der Herstellung und Verbreitung von DVDs betragsmäßig genauso beteiligt werden wie bei den CDs. Da nach den Feststellungen der Schiedsstelle der PPD bei der DVD höher liegt als bei der CD, war – um auf den gleichen EURO-Betrag zu kommen – bei der Vergütung für die DVD eine entsprechende Reduzierung des Prozentsatzes angezeigt. 32 GEMA GESCHÄFTSBERICHT 2005 B e r i c h t d e s Vo r sta n d s Erträge, Aufwendungen – Entwicklung und Struktur Aufteilung der Erträge in Aufwendungen und Verteilungssumme Erträge Aufwendungen € Mio. Verteilungssumme 800 14,1% 700 13,3% 600 86,7% 13,5% 86,5% 13,8% 14,8% 86,2% 85,2% 14,6% 85,4% 14,5% 14,6% 14,7% 85,5% 85,4% 85,3% 85,6% 2001 2002 2003 2004 2005 14,4% 85,9% 500 400 300 200 100 0 Erträge Aufwendungen Verteilungssumme Kostensatz 1996 1997 1998 1999 2000 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. 700,7 729,5 748,9 774,4 801,4 810,5 812,5 813,6 806,2 852,2 93,4 98,5 103,4 114,9 116,9 117,9 118,7 119,4 116,0 120,3 607,3 631,0 645,5 659,5 684,5 692,6 693,8 694,2 690,2 731,9 13,3 % 13,5 % 13,8 % 14,8 % 14,6 % 14,5 % 14,6 % 14,7 % 14,4 % 14,1 % 33 Erträge 2005 Rundfunk und Fernsehen € [a] Rundfunk und Fernsehen Sende- und Kabelweitersenderechte sowie Vervielfältigungsrechte € 27,75 % 236,533 Mio. 23,93 % 203,927 Mio. [b] Inkassomandate Kabelweiterleitung € 3,51 % 29,950 Mio. [b] Inkassomandate Werbefenster € 0,18 % 1,575 Mio. [b] Inkassomandate Europa I € 0,13 % 1,081 Mio. Mechanische Musik € 13,57 % 115,678 Mio. € 9,08 % 77,344 Mio. € 7,04 % 60,034 Mio. € 1,01 % 8,631 Mio. € 3,40 % 28,933 Mio. Inkassomandate für andere Verwertungsgesellschaften € 5,05 % 43,003 Mio. Bild- und Tonträgerindustrie gesamt 28,42 % 242,192 Mio. Lebende Musik Ausland Tonfilm Sonstige Erträge € [c] PHO VR € BT VR € [d] Online Ruftonmelodien € sonstiges Online € [e] Zentrale Lizenzierung Verkaufsgebiet Ausland Gesamtsumme 14,58 % 124,279 Mio. 1,44 % 12,275 Mio. 0,19 % 1,604 Mio. 0,16 % 1,368 Mio. 12,05 % € 102,666 Mio. [a] [b] [c] [e] Vergütungsansprüche nach § 54 UrhG € 3,89 % 33,127 Mio. Private Vervielfältigung Audio € Private Vervielfältigung Video € [d] Vergütungsansprüche nach § 27 UrhG € 0,79 % 6,749 Mio. 1,48 % 12,587 Mio. Vermietung und Verleih Audio € 0,00 % 0,009 Mio. 2,41 % 20,540 Mio. Vermietung und Verleih Video € 0,76 % 6,474 Mio. € 0,03 % 0,266 Mio. € 852,224 Mio. Bibliothekstantieme 34 GEMA GESCHÄFTSBERICHT 2005 B e r i c h t d e s Vo r sta n d s Erträge, Aufwendungen – Entwicklung und Struktur Aufwendungen 2005 [a] Personalaufwand 54,18 % € 65,196 Mio. [a] Gehälter und Löhne € 48,409 Mio. [b] Pensionen € 6,756 Mio. [c] Soziale Aufwendungen € 10,031 Mio. € 0,32 % 0,385 Mio. Steuern [b] [c] [j] Abschreibungen € 5,84 % 7,029 Mio. [i] [h] Sonstige Aufwendungen 39,66 % € 47,729 Mio. [d] Fremdleistungen EDV € 12,387 Mio. [e] Informations- und Kommunikationsaufwand € 6,371 Mio. [f] Büromaschinen € 1,809 Mio. [g] Nebenkosten des Inkassogeschäfts € 15,521 Mio. [h] Verwaltung € 4,726 Mio. [i] Finanzaufwand € 0,159 Mio. [j] Übrige € 6,756 Mio. Gesamtsumme € 120,339 Mio. [d] [g] [f] [e] 35 Verteilung an Mitglieder und andere Berechtigte Die GEMA erhält nach ihrer Satzung die treuhänderische Verwaltung der Urheberrechte übertragen und darf keine Gewinne erzielen. Alle Erträge werden nach Deckung der Aufwendungen an die Mitglieder und andere Berechtigte ausgeschüttet. Die Verteilungssumme beträgt demnach: ./. Erträge Aufwendungen € € 852,224 Mio. 120,339 Mio. € 731,885 Mio. [a] Diese Verteilungssumme wird der Verteilungsrückstellung zugewiesen. Für die Einzelbereiche ergibt sich folgendes Bild: Aufführungs-, Vorführungs-, Sende- und Wiedergaberechte € 56,28 % 411,936 Mio. [a] Inland € 307,727 Mio. [b] Ausland € 39,658 Mio. 64,551 Mio. € 0,15 % 1,081 Mio. € 43,57 % 318,868 Mio. [d] Inland € 196,340 Mio. [e] Ausland € 18,318 Mio. [f] Inkassomandate davon Ausland Inland € € € 104,210 Mio. 102,168 Mio. 2,042 Mio. Europa I [b] [e] [c] € [c] Inkassomandate [f] [d] Vervielfältigungsrechte 36 GEMA GESCHÄFTSBERICHT 2005 B e r i c h t d e s Vo r sta n d s Verteilung an Mitglieder und andere Berechtigte Entwicklung und Struktur der Mitglieder Rechtsnachfolger 61.942 Verleger Mitglieder 61.131 Urheber 3.408 3.354 60.000 58.000 4.746 4.621 56.000 54.000 53.788 53.156 52.000 50.000 48.000 46.000 44.000 2004 2005 31.12.2004 Mitglieder nach Gruppen Urheber davon Komponisten Textdichter Verleger Rechtsnachfolger Gesamt 31.12.2005 außerordentliche angeschlossene gesamt 5.930 44.836 53.156 464 291 3.866 4.621 32 39 3.283 2.886 6.260 51.985 ordentliche 1.965 425 ordentliche außerordentliche angeschlossene gesamt 5.978 45.359 53.788 470 288 3.988 4.746 3.354 32 37 3.339 3.408 61.131 2.953 6.303 52.686 61.942 2.023 428 37 Neuaufnahmen von Mitgliedern Verleger Urheber Mitglieder 4.000 3.500 3.000 2.500 2.281 195 2.086 2.000 2.413 189 2.224 1.500 1.000 500 0 2004 2005 2004 2005 2.086 2.224 Verleger 195 189 Gesamt 2.281 2.413 Urheber (Komponisten und Textdichter) Dem Zuwachs der Gesamtmitgliederzahl von 811 im Vergleich zum Vorjahr stehen 2.413 Neuaufnahmen gegenüber. Die Differenz resultiert aus Kündigungen und Fällen vorzeitigen Ausscheidens von Mitgliedern. 38 GEMA GESCHÄFTSBERICHT 2005 B e r i c h t d e s Vo r sta n d s Verteilung an Mitglieder und andere Berechtigte Beteiligung der GEMA-Mitglieder 2005 am Ergebnis 2004 Ordentliche Mitglieder € 62,91 % 210,431 Mio. € 6,81% 22,785 Mio. € 22,78% 76,198 Mio. € 7,50% 25,092 Mio. Außerordentliche Mitglieder Angeschlossene Mitglieder Rechtsnachfolger Gesamtsumme € 334,506 Mio. 39 Soziale und kulturelle Zuwendungen Für das Geschäftsjahr 2005 wurden insgesamt € 55,1 Mio. (Vorjahr: € 52,9 Mio.) für kulturelle und soziale Zwecke zur Ausschüttung bereitgestellt, die sich zur Hälfte, nämlich € 28,1 Mio. (Vorjahr: € 25,7 Mio.), aus dem 10 %-Abzug und zur anderen Hälfte aus Zinserträgen, Verwaltungsgebühren und sonstigen unverteilbaren Erträgen des Geschäftsjahres 2004 zusammensetzten. Gemäß § 1 Ziffer 4a des Verteilungsplans haben Aufsichtsrat und Vorstand die von der Sozialkasse angeforderten Beträge in Höhe von € 6,1 Mio. (Vorjahr: € 5,8 Mio.) bereitgestellt. Von dem verbleibenden Betrag in Höhe von € 49,0 Mio. (Vorjahr: € 47,1 Mio.) wurden € 14,8 Mio. (Vorjahr: € 14,2 Mio.) dem Wertungsverfahren in der Sparte E, € 28,7 Mio. (Vorjahr: € 27,6 Mio.) dem Wertungsverfahren in der Sparte U, € 2,1 Mio. (Vorjahr: € 2,1 Mio.) dem Schätzungsverfahren der Bearbeiter und € 3,4 Mio. (Vorjahr: € 3,2 Mio.) der Alterssicherung zur Verfügung gestellt. 40 GEMA GESCHÄFTSBERICHT 2005 B e r i c h t d e s Vo r sta n d s Verteilung an Mitglieder und andere Berechtigte Auslandsbeteiligungen (soweit Ausschüttungen an Schwestergesellschaften im Ausland und Subverlage betroffen sind) € Mio. 223,720 220,593 220 220,090 209,376 207,865 200 Erträge von Schwestergesellschaften 180 Ausschüttungen an Schwestergesellschaften Ausschüttungen auf Subverlags-Sonderkonten 160 140 120 100 129,550 94,170 122,975 112,484 97,618 96,892 104,047 112,343 103,818 107,747 80 60 56,405 57,974 53,585 40 51,460 51,857 20 0 2001 2002 2003 2004 2005 41 Investitionen Das Anlagevermögen hat sich gegenüber dem Vorjahr von € 77,306 Mio. auf € 77,429 Mio. verändert und enthält folgende wesentlichen Positionen: 31.12.2004 € Mio. 31.12.2005 € Mio. Immaterielle Vermögensgegenstände 21,022 21,440 Bebaute Grundstücke im Inland 53,116 52,141 Betriebs- und Geschäftsausstattung, einschließlich EDV-Hardware 3,129 3,723 Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 0,000 0,087 Von der Position Immaterielle Vermögensgegenstände entfallen € 17,975 Mio. auf Software und € 3,465 Mio. auf im Rahmen von EDV-Projekten an Fremdfirmen geleistete Anzahlungen. 42 GEMA GESCHÄFTSBERICHT 2005 B e r i c h t d e s Vo r sta n d s Mitarbeiter männlich weiblich 1.200 1.000 1.110 1.113 1.122 329 336 346 781 777 776 2003 2004 2005 800 600 400 200 0 31.12.2003 31.12.2004 31.12.2005 Unbefristete Arbeitsverhältnisse Vollzeitmitarbeiter: Damen Herren Teilzeitmitarbeiter Altersteilzeitmitarbeiter Auszubildende Befristete Arbeitsverhältnisse Gesamt Zur Aus- und Weiterbildung haben 372 Mitarbeiter der GEMA Fachseminare und sonstige arbeitsplatzspezifische Schulungen besucht. 588 278 565 279 553 282 866 844 835 118 27 23 126 38 29 137 43 34 1.034 1.037 1.049 76 76 73 1.110 1.113 1.122 30 Mitarbeiter hatten 10-jähriges, 23 Mitarbeiter 25-jähriges und 2 Mitarbeiter 35-jähriges Dienstjubiläum. Jahresabschluss Bilanz zum 31. Dezember 2005 (72. Geschäftsjahr) Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2005 Prüfungsergebnis und Bestätigungsvermerk Anhang 44 GEMA GESCHÄFTSBERICHT 2005 Jahresabschluss Bilanz zum 31. Dezember 2005 Aktiva € I. Anlagevermögen 1. Immaterielle Vermögensgegenstände a) Software b) Geleistete Anzahlungen 17.974.468,41 3.465.440,10 (72. Geschäftsjahr) Stand 31.12.2005 Stand 31.12.2004 € € 21.439.908,51 21.022.005,58 55.950.354,08 56.245.524,84 38.663,80 38.717,95 77.428.926,39 77.306.248,37 180.503,23 193.663,96 294.416.083,75 290.410.649,21 175.258.750,00 170.344.100,00 252.799.395,63 237.156.267,97 198.183,34 55.778,54 46.944,56 53.138,57 722.899.860,51 698.213.598,25 130.892,21 137.283,59 1.827.892,49 2.471.438,21 802.287.571,60 778.128.568,42 0,00 39.326,76 2. Sachanlagen 2.1 Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten a) Grund und Boden b) Gebäude c) Einbauten in fremden Gebäuden d) Bauten auf fremden Grundstücken 2.2 Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung a) Büroeinrichtung b) Betriebseinrichtungen c) Büromaschinen d) Betriebsvorrichtungen für EDV-Anlagen 2.3 Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 11.763.701,33 40.377.007,82 0,00 0,00 52.140.709,15 836.971,08 353.878,41 2.082.660,48 449.401,43 3.722.911,40 86.733,53 3. Finanzanlagen Beteiligungen II. Umlaufvermögen 1. Darlehen Mitglieder 2. Forderungen a) Mitglieder aus Vorauszahlungen b) Auslandsgesellschaften c) Industrie d) Sendeunternehmen e) Musikveranstalter f) Sonstige 74.304.091,32 74.693.120,36 43.431.103,03 32.699.314,95 57.808.215,34 11.480.238,75 3. Wertpapiere 4. Bankguthaben a) Festgelder b) Sonstige 5. Postgiroguthaben 6. Kasse III. Rechnungsabgrenzungsposten IV. Treuhandforderungen Avalforderungen aus Kreditaufträgen für Mitglieder 248.845.000,00 3.954.395,63 45 Passiva € I. Eigenkapital und Rücklagen II. Rückstellungen für die Verteilung Stand 31.12.2005 Stand 31.12.2004 € € 0,00 0,00 1. aus Aufführungs-, Vorführungs-, Sende- und Wiedergaberechten sowie Vergütungsansprüchen a) Inland b) Inkassomandate c) Ausland 317.755.165,40 9.316.447,94 61.348.406,42 388.420.019,76 377.077.128,78 2. aus Vervielfältigungsrechten sowie Vergütungsansprüchen a) Inland b) Inkassomandate c) Ausland 185.818.383,03 17.703.043,63 38.911.626,70 242.433.053,36 248.984.613,46 0,00 0,00 0,00 0,00 630.853.073,12 626.061.742,24 101.742.949,70 95.716.101,20 1.000.000,00 0,00 65.311.550,85 52.367.336,09 66.311.550,85 52.367.336,09 V. Rechnungsabgrenzungsposten 1.552.105,44 1.511.950,68 VI. Treuhandverpflichtungen 1.827.892,49 2.471.438,21 802.287.571,60 778.128.568,42 0,00 39.326,76 3. Sonstige a) Europa I b) Andere III. Übrige Rückstellungen IV. Verbindlichkeiten 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2. Andere Verbindlichkeiten a) aus abgerechneten Vergütungen gegenüber Mitgliedern gegenüber Auslandsgesellschaften b) aus Vorauszahlungen der Musikveranstalter c) Sonstige Avalverbindlichkeiten aus Kreditaufträgen für Mitglieder 11.131.480,65 16.396.757,63 4.384.806,85 33.398.505,72 46 GEMA GESCHÄFTSBERICHT 2005 Jahresabschluss Zur Bilanz zum 31. Dezember 2005 Zu Aktiva i. Anlagevermögen Anschaffungs- und Herstellungskosten Stand 01.01.2005 I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten (72. Geschäftsjahr) € Zugänge € Abgänge € Umbuchungen € Stand 31.12.2005 € 38.621.069,08 507.996,98 0,00 2.811.301,77 41.940.367,83 1.788.436,77 4.518.305,10 30.000,00 -2.811.301,77 3.465.440,10 40.409.505,85 5.026.302,08 30.000,00 0,00 45.405.807,93 1. Grundstücke, grundstückgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 66.816.420,48 3.228,75 0,00 0,00 66.819.649,23 2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 11.989.197,54 1.989.686,68 770.188,70 0,00 13.208.695,52 133.692,23 78.607,09 133.692,23 0,00 78.607,09 0,00 86.733,53 0,00 0,00 86.733,53 78.939.310,25 2.158.256,05 903.880,93 0,00 80.193.685,37 38.717,95 -54,15 0,00 0,00 38.663,80 38.717,95 -54,15 0,00 0,00 38.663,80 119.387.534,05 7.184.503,98 933.880,93 0,00 125.638.157,10 2. Geleistete Anzahlungen II. Sachanlagen 3. Geringwertige Wirtschaftsgüter 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau III. Finanzanlagen Beteiligungen Gesamtsumme 47 Kumulierte Abschreibungen Stand 01.01.2005 € Zugänge € Buchwerte Abgänge Umbuchungen Stand 31.12.2005 € € € Stand 31.12.2004 Stand 31.12.2005 € € 19.387.500,27 4.578.399,15 0,00 0,00 23.965.899,42 19.233.568,81 17.974.468,41 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 1.788.436,77 3.465.440,10 19.387.500,27 4.578.399,15 0,00 0,00 23.965.899,42 21.022.005,58 21.439.908,51 13.700.329,31 978.610,77 0,00 0,00 14.678.940,08 53.116.091,17 52.140.709,15 8.859.763,87 1.393.611,56 767.591,31 0,00 9.485.784,12 3.129.433,67 3.722.911,40 133.692,23 78.607,09 133.692,23 0,00 78.607,09 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 86.733,53 22.693.785,41 2.450.829,42 901.283,54 0,00 24.243.331,29 56.245.524,84 55.950.354,08 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 38.717,95 38.663,80 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 38.717,95 38.663,80 42.081.285,68 7.029.228,57 901.283,54 0,00 48.209.230,71 77.306.248,37 77.428.926,39 48 Zu Passiva II. Rückstellungen für die Verteilung II. Rückstellungen 1. 2. 3. GEMA GESCHÄFTSBERICHT 2005 Stand 01.01.2005 € Jahresabschluss Ausschüttungen für Vorabaus2004 und früher schüttung 2005 € € Zuweisungen 2005 Stand 31.12.2005 Stand 31.12.2005 € € € aus Aufführungs-, Vorführungs-, Sende-und Wiedergaberechten sowie Vergütungsansprüchen a) Inland b) Inkassomandate c) Ausland 314.436.532,02 297.637.412,98 5.257.564,06 3.586.230,06 57.383.032,70 35.692.627,72 6.770.696,96 307.726.743,32 317.755.165,40 56.906.615,31 64.551.729,25 9.316.447,94 0,00 39.658.001,44 61.348.406,42 388.420.019,76 aus Vervielfältigungsrechten sowie Vergütungsansprüchen a) Inland b) Inkassomandate c) Ausland 196.530.294,06 158.458.833,40 15.170.397,95 13.077.515,07 37.283.921,45 16.690.181,01 48.593.527,83 196.340.450,20 185.818.383,03 88.599.698,63 104.209.859,38 17.703.043,63 0,00 18.317.886,26 38.911.626,70 242.433.053,36 Sonstige a) Europa I b) Andere 0,00 0,00 0,00 0,00 1.080.693,25 0,00 1.080.693,25 0,00 0,00 0,00 0,00 626.061.742,24 525.142.800,24 201.951.231,98 731.885.363,10 630.853.073,12 630.853.073,12 49 GEMA GESCHÄFTSBERICHT 2005 Jahresabschluss Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2005 I. Aufwendungen 1. Personalaufwand 2. Abschreibungen auf das Anlagevermögen 3. Steuern 4. Sonstige Aufwendungen 5. Zuweisungen an Rückstellungen 2005 2004 € € 65.195.387,91 64.282.970,27 7.029.228,57 8.218.005,30 385.314,84 530.496,99 47.728.438,90 42.998.576,72 731.885.363,10 690.177.659,68 852.223.733,32 806.207.708,96 II. Erträge 1. Erträge aus Verwertungsrechten und Vergütungsansprüchen 2005 2004 € € 823.291.287,14 775.449.771,70 2. Erträge aus Wertpapieren 5.495.054,08 6.562.824,84 3. Sonstige Zinserträge 7.290.048,01 8.000.332,05 4. Sonstige betriebliche Erträge 16.147.344,09 16.194.780,37 852.223.733,32 806.207.708,96 50 GEMA GESCHÄFTSBERICHT 2005 Jahresabschluss Anhang Anhang Rechtliche Grundlagen 1. Der Jahresabschluss 2005 wurde nach der sinngemäßen Anwendung des Handelsgesetzbuches erstellt. Gemäß § 9 des Gesetzes über die Wahrnehmung von Urheberrechten und verwandten Schutzrechten haben Verwertungsgesellschaften für das Geschäftsjahr die Jahresbilanz, die Gewinn- und Verlustrechnung und den Anhang (Jahresabschluss) sowie einen Lagebericht aufzustellen. Dabei sind die Besonderheiten des Aufgabenbereichs der GEMA berücksichtigt worden. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 2. Das Anlagevermögen wurde zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, erhöht um Anschaffungsnebenkosten und vermindert um Anschaffungskostenminderungen, angesetzt. Es erfolgten nutzungsbedingte Abschreibungen. Die ausgewiesenen geringwertigen Wirtschaftsgüter wurden im Jahr der Anschaffung in voller Höhe abgeschrieben. Vermögensgegenstände mit einem Wert unter € 60 wurden bereits im Berichtsjahr sofort als Aufwand behandelt. 3. Die Forderungen in eigener Währung wurden zum Nennwert bilanziert. Die Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung wurden zum Wechselkurs des Abrechnungstags bzw. zum niedrigeren Wechselkurs am Bilanzstichtag bewertet. Für erkennbare Risiken wurden entsprechende Wertberichtigungen gebildet. Die Bewertung der Wertpapiere erfolgte zum Nennwert bzw. zum niedrigeren Börsenkurs am Bilanzstichtag. Die Pensionsrückstellungen wurden auf der Basis der Richttafeln 2005 G von Dr. Klaus Heubeck errechnet. Ab dem Geschäftsjahr 1999 werden die Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen auf das gesetzlich gebotene Volumen beschränkt. Die Dotierung der Übrigen Rückstellungen erfolgte nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung. Verbindlichkeiten wurden zum Rückzahlungsbetrag angesetzt. Angaben zu Posten der Bilanz 4. Bei dem Wertpapierbestand in Höhe von € 175,259 Mio. (Vorjahr: € 170,344 Mio.) handelt es sich ausschließlich um festverzins- liche Papiere, die zur vorübergehenden Anlage der Liquiditätsreserven dienen. 5. Die GEMA hat buchmäßig weder Eigenkapital noch Rücklagen. Alle Erträge werden nach Deckung der Aufwendungen an die Wahrnehmungsberechtigten (Mitglieder und sonstige Berechtigte) ausgeschüttet. 6. Für die Verteilung stehen € 630,853 Mio. (Vorjahr: € 626,062 Mio.) zur Verfügung. Ausgeschüttet wurden in 2005 € 525,143 Mio. für die Vorjahre und € 201,951 Mio. für das laufende Jahr, insgesamt € 727,094 Mio. Die Zuweisungssumme für 2005 beträgt € 731,885 Mio. (Vorjahr: € 690,178 Mio.). 7. In den Übrigen Rückstellungen in Höhe von € 101,743 Mio. (Vorjahr: € 95,716 Mio.) sind im Wesentlichen Rückstellungen enthalten für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (€ 59,534 Mio.), für die Sparte Industrietonträger (€ 8,900 Mio.), für die Sparte Bildtonträger (€ 8,500 Mio.), für den Bereich Personalaufwendungen (€ 3,810 Mio.), für Anwalts- und Gerichtskosten (€ 2,188 Mio.), für Baukosten (€ 0,328 Mio.) und für die Jahresabschluss- und Steuerberatungskosten (€ 0,270 Mio.). In Höhe der Forderungen aus Fremdinkasso wurden Rückstellungen in Höhe von € 14,278 Mio. gebildet. Damit wurde dem Umstand Rechnung getragen, dass die Ausschüttung erst bei Zahlungseingang auf den Forderungsbestand erfolgt. Ebenfalls wurde eine Rückstellung für Ertragskorrekturen im Bereich Rundfunk und Fernsehen (€ 3,751 Mio.) gebildet. 8. Die Treuhandforderungen bzw. Treuhandverpflichtungen in Höhe von € 1,828 Mio. (Vorjahr: € 2,471 Mio.) betreffen durchlaufende Posten aus von der GEMA vereinnahmten und bis zur Weiterleitung an die Wahrnehmungsberechtigten treuhänderisch verwalteten Lizenzbeträgen sowie Kautionsleistungen von Tonträgerherstellern. Angaben zu Posten der Gewinn- und Verlustrechnung 9. Personalaufwand 2004 € Mio. 2005 € Mio. Löhne und Gehälter 47,955 48,409 Altersversorgung soziale Aufwendungen 16,328 16,787 64,283 65,196 51 Die Aufwendungen für Altersversorgung betragen € 6,756 Mio. (Vorjahr: € 6,624 Mio.), die für soziale Aufwendungen € 10,031 Mio. (Vorjahr: € 9,704 Mio.); zusammen sind dies € 16,787 Mio. (Vorjahr: € 16,328 Mio.). Der Aufwand für Altersversorgung setzt sich aus Pensionszahlungen in Höhe von € 6,065 Mio. (Vorjahr: € 5,919 Mio.) sowie Zuführung zu den Rückstellungen für Pensionen in Höhe von € 0,691 Mio. (Vorjahr: € 0,705 Mio.) zusammen. Die Zahl der unbefristet beschäftigten Mitarbeiter hat sich von 1.037 am 31.12.2004 auf 1.049 am 31.12.2005 erhöht. 10. Der Steueraufwand setzt sich zusammen aus: 2004 € Mio. 2005 € Mio. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 0,258 0,080 sonstige Steuern 0,273 0,305 0,531 0,385 a) Erträge aus der Wahrnehmung von Aufführungs-, Vorführungs-, Sendeund Wiedergaberechten darin enthaltener lizenzersetzender Schadenersatz 2004 € Mio. 2005 € Mio. 377,975 385,048 5,767 5,150 b) Erträge aus der Wahrnehmung von Vervielfältigungsrechten 198,270 220,092 c) Erträge aus Vergütungsansprüchen 39,785 39,876 d) Erträge aus der Wahrnehmung von Inkassomandaten 159,420 178,275 Erträge aus Verwertungsrechten und aus Vergütungsansprüchen 775,450 823,291 30,758 28,933 806,208 852,224 e) Sonstige Erträge Gesamterträge 11. Die sonstigen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen: 2004 € Mio. Die vorstehenden Erträge gliedern sich nach Einzellizenzbereichen wie folgt auf: 2004 € Mio. 2005 € Mio. 2005 € Mio. Informations- und Kommunikationsaufwand 6,691 Büromaschinen 1,703 1,809 Verwaltung 3,570 4,726 Nebenkosten des Inkassogeschäfts 12,741 15,521 Fremdleistungen EDV 11,379 12,387 Finanzaufwand 0,508 0,159 Übrige 6,406 6,756 42,998 47,729 6,371 12. Die Erträge aus Verwertungsrechten und aus Vergütungsansprüchen betragen im Geschäftsjahr € 823,291 Mio. (einschließlich € 5,150 Mio. lizenzersetzender Schadenersatz): im Vorjahr waren dies € 775,450 Mio. (einschließlich € 5,767 Mio. lizenzersetzender Schadenersatz). Sie setzen sich wie folgt zusammen: Lebende Musik 73,515 77,344 Tonfilm Mechanische Musik Vergütungsansprüche nach § 27 UrhG Tonträger- und Bildtonträgerindustrie Rundfunk und Fernsehen Inkassomandate für andere Verwertungsgesellschaften Vergütungsansprüche nach § 54 UrhG Ausland Sonstige Erträge 10,790 8,631 111,591 115,678 6,640 6,749 208,434 242,192 232,711 236,533 38,611 43,003 33,145 60,013 30,758 33,127 60,034 28,933 806,208 852,224 52 GEMA GESCHÄFTSBERICHT 2005 Jahresabschluss Die Erträge aus der Ton- und Bildtonträgerindustrie setzen sich zusammen aus Erträgen aus Tonträger- und Bildtonträgervervielfältigung sowie Onlineerträgen für das Verkaufsgebiet Inland in Höhe von € 139,526 Mio. (Vorjahr: € 118,616 Mio.) und aus der Zentrallizenzierung für das Verkaufsgebiet Ausland in Höhe von € 102,666 Mio. (Vorjahr: € 89,818 Mio.). Die Erträge aus dem Bereich Rundfunk und Fernsehen setzen sich zusammen aus dem Inkasso für Sende- und Kabelweitersenderechte sowie Vervielfältigungsrechten in Höhe von € 203,927 Mio. (Vorjahr: € 201,720 Mio.) und für Inkassomandate (Kabelweiterleitung, Werbefenster, Europa I) in Höhe von € 32,606 Mio. (Vorjahr € 30,991 Mio.). Ergänzende Angaben 13. Der Vorstand bestand im Berichtsjahr aus Prof. Dr. Reinhold Kreile (Vorsitzender des Vorstands und Generaldirektor) sowie Prof. Dr. Jürgen Becker (Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands und Chefsyndikus) und Rainer Hilpert (Mitglied des Vorstands Finanzen und Wirtschaft). Die Jahresgehälter der Vorstände betrugen für Herrn Prof. Dr. Reinhold Kreile Tsd. € 566,3 sowie für Herrn Prof. Dr. Jürgen Becker Tsd. € 299,3 und Herrn Rainer Hilpert Tsd. € 253,1. Mit Wirkung zum 1. Januar 2006 wurde Herr Dr. Harald Heker zum Mitglied des Vorstands bestellt. Ebenfalls mit Wirkung zum 1. Januar 2006 wurde Herr Prof. Dr. Jürgen Becker zum Sprecher des Vorstands bestellt. Herr Prof. Dr. Reinhold Kreile schied zum 31.12.2005 aus dem Unternehmen aus. Die pensionsvertraglichen Bezüge des früheren Vorstands betrugen Tsd. € 309,7; für dessen Pensionsansprüche sind € 1,162 Mio. zurückgestellt. Prof. Dr. Jürgen Becker Anhang Der Aufsichtsrat besteht gemäß § 13 Nr. 1 der Satzung der GEMA aus 15 Mitgliedern. Es werden gemäß § 13 Nr. 1 Satz 2 der Satzung für jede Berufsgruppe zwei Stellvertreter gewählt. Vorsitzender: Prof. Christian Bruhn Stellvertretende Vorsitzende: Hans Hee Karl-Heinz Klempnow Prof. Gottfried Böttger Klaus Doldinger Frank Dostal Peter Ende Jörg Evers Dr. Peter Hanser-Strecker Prof. Klaus-Michael Karnstedt Rudolf-Günter Loose Prof. Dr. Enjott Schneider Dagmar R. Sikorski Stefan Waggershausen Dr. Ralf Weigand Stellvertreter: Burkhard Brozat Egon L. Frauenberger Prof. Dr. h. c. Wolfgang Rihm Prof. Manfred Schoof Peter F. Schulz Gabriele Schulze-Spahr Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten nur Aufwandsentschädigungen. 2005 waren dies insgesamt € 0,262 Mio. München, den 24.02.2006 Dr. Harald Heker Der Vorstand Rainer Hilpert 53 GEMA GESCHÄFTSBERICHT 2005 Jahresabschluss Prüfungsergebnis und Bestätigungsvermerk Der Jahresabschluss ist nach den Vorschriften des UrhWG, der sinngemäßen Anwendung des Handelsgesetzbuchs und der Satzung unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung aufgestellt worden. Die Gliederung entspricht den Besonderheiten von Verwertungsgesellschaften und ist, gemessen am Geschäftsumfang der Gesellschaft, klar und übersichtlich. Die Bewertung ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs für Einzelkaufleute und Personenhandelsgesellschaften erfolgt. Der Anhang enthält alle erforderlichen Angaben. Nachteilige Veränderungen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage gegenüber dem Vorjahr sind nicht eingetreten. Der Lagebericht steht im Einklang mit den gesetzlichen Vorschriften. Der von uns mit Datum vom 16. März 2006 erteilte uneingeschränkte Bestätigungsvermerk lautet wie folgt: „Die Buchführung, der Jahresabschluss und der Lagebericht entsprechen nach unserer pflichtmäßigen Prüfung Gesetz und Satzung.“ München, den 16. März 2006 PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Winter Wirtschaftsprüfer ppa. Schwarzfischer Wirtschaftsprüfer 54 GEMA GESCHÄFTSBERICHT 2005 Bericht des Aufsichtsrats Der Aufsichtsrat hat in der Berichtszeit an elf Tagen Sitzungen durchgeführt, nämlich am 5. Februar, 9./10. März, 11./ 12. Mai, 27. und 30. Juni, 12./13. Oktober und 7./8. Dezember 2005. Ferner haben regelmäßig Sitzungen der Ausschüsse (insbesondere Tarifausschuss, Verteilungsplankommission, Satzungskommission, Kirchenmusik- und Programmausschüsse) sowie der Wertungsausschüsse und des Werkausschusses stattgefunden. In gemeinsamen Sitzungen mit dem Vorstand hat sich der Aufsichtsrat aufgrund schriftlicher und mündlicher Berichte des Vorstands mit der Lage der GEMA, dem Geschäftsverlauf sowie der Geschäftspolitik befasst und darüber mit dem Vorstand beraten. Im Geschäftsjahr 2005 hat der Wirtschaftsausschuss des Aufsichtsrats am 10. Mai und 6. Dezember Sitzungen abgehalten. Über die Ergebnisse wurde jeweils dem Aufsichtsrat Bericht erstattet. Des Weiteren hat sich der Wirtschaftsausschuss in seiner Sitzung am 2. Mai 2006 mit dem Geschäftsbericht des Vorstands beschäftigt und dem Aufsichtsrat in der Sitzung am 3. Mai 2006 darüber berichtet. Die zum Abschlussprüfer bestellte PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss 2005 unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht geprüft und den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk in der München, 3. Mai 2006 Der Vorsitzende des Aufsichtsrats Prof. Christian Bruhn nach § 9 Abs. 5 UrhWG vorgeschriebenen Form wie folgt erteilt: „Die Buchführung, der Jahresabschluss und der Lagebericht entsprechen nach unserer pflichtmäßigen Prüfung Gesetz und Satzung.“ Der Aufsichtsrat hat den Bericht der Abschlussprüfer in seiner Sitzung am 3. Mai 2006 erörtert und keine Einwendungen gegen das Prüfungsergebnis und den Lagebericht des Vorstands erhoben. Er billigt den Jahresabschluss, der damit festgestellt ist. Im Berichtsjahr gehörten dem Aufsichtsrat folgende Damen und Herren an: für die Berufsgruppe Komponisten Prof. Gottfried Böttger, Prof. Christian Bruhn, Klaus Doldinger, Jörg Evers, Prof. Dr. Enjott Schneider, Dr. Ralf Weigand sowie als Stellvertreter Prof. Dr. h. c. Wolfgang Rihm und Prof. Manfred Schoof; für die Berufsgruppe Textdichter Frank Dostal, Hans Hee, RudolfGünter Loose, Stefan Waggershausen sowie Burkhard Brozat und Egon L. Frauenberger als Stellvertreter; für die Berufsgruppe Verleger Peter Ende, Dr. Peter Hanser-Strecker, Prof. Klaus-Michael Karnstedt, Karl-Heinz Klempnow, Dagmar R. Sikorski sowie als Stellvertreter Peter F. Schulz und Gabriele Schulze-Spahr. Vorsitzender ist Herr Prof. Christian Bruhn. Stellvertretende Vorsitzende sind die Herren Hans Hee und Karl-Heinz Klempnow.